Aktuell: PC-21 an Dubai Air Show - Das aktuelle Magazin der Schweizer Luftfahrt - Interview: Bertrand Piccard mit Solar Impulse in Dübendorf
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SkyNews.ch Das aktuelle Magazin der Schweizer Luftfahrt Nr. 12, Dezember 2007 Aktuell: PC-21 an Dubai Air Show CHF 8.50 / EUR 6.50 Interview: Bertrand Piccard mit Solar Impulse in Dübendorf Exklusiv: Scharfe Lenkwaffen an Schweizer Hornets in den USA
SkyIntro INHALT Die Wüste ruft – und lockt mit viel Geld SkyNews.ch, Nr. 12, Dezember 2007, 4. Jahrgang Geschätzte Leserinnen und Leser Titelbild: Der PC-21 ist gut im Rennen, um von der Luftwaffe der Vereinigten Arabischen Emirate beschafft zu werden. © Pilatus Flugzeugwerke/Katsuhiko Tokunaga Dubai ist auf dem besten Weg, ein aviatisches Welt-Zen- INHALT trum der Luftfahrt zu werden. Die Scheichs sind sich be- 4 SkyStory: Rückblende auf Dubai Airshow 2007 wusst, dass nach dem absehbaren Ende des Ölbooms 10 SkyNews: DC-3 HB-ISC fliegt weiter in der Schweiz diversifiziert werden muss. Aus der ganzen Welt wird Aviatik-Know-How zusammengekauft. So auch aus der 12 SkyNews: Zweiter Luftfahrtkongress in Basel Schweiz: SR Technics, Farnair Europe und Jet Aviation sind nur drei Firmen, die sich ganz oder Teile ihrer Unternehmen 14 SkyHeli: News von Air Glaciers nach Dubai veräussert haben. Von der Bestellflut aus der Wüste profitieren die ameri- 19 SkyClub: Ganz spezielle Airside Fotos kanische, europäische und auch schweizerische Luftfahrtindustrie enorm. Doch die Medaille hat auch eine Kehrseite: Mit dem wachsenden Einfluss der unde- 20 SkyPort: Airport-News aus Zürich-Kloten mokratisch regierten Emirate werden die heute bereits ungleich langen Spiesse in der Luftfahrt zwischen Europa und dem Mittleren Osten noch unterschiedlicher werden. 22 SkyPort: Air Service Basel baut ein FBO Wenn in Dubai mit Billiglohn-Arbeitern und flexiblen (Bau)-Vorschriften laufend neue 24 SkyPort: Genfer Winterflugplan-News Flughäfen, Terminals und Hangars gebaut werden, wird schnell klar, dass da andere Rahmenbedingungen als in Europa herrschen. 26 SkyForce: Schweizer Luftwaffe am Nordic Air Meet Immerhin entstehen mit einer Untergrundbahn und einer Hochbahn erste Ansätze von öffentlichem Verkehr, der bis anhin, abgesehen von im Stau steckenden Bussen, nicht 30 SkyShow: 76 P-51 Mustangs in den USA vereint existent war. Punkto Umwelt hat aber noch kein Umdenken eingesetzt. Die Luft ist 32 SkyClub: Das Unikat Trailer aus Langenthal schlecht, der Smog allgegenwärtig. Von (massenweise vorhandener) Sonnenenergie spricht niemand. Deshalb sind Fragezeichen angebracht, ob sich Dubai auch nach- 34 SkyHeli: Ölshuttle-Flüge in Aberdeen haltig entwickeln kann. Wie aber mit Sonnenenergie sogar geflogen werden könnte, erklärt Bertrand Piccard im grossen Interview ab Seite 41. 37 SkyForce: Live Firing des Schweizer F/A-18 in USA 41 SkyVision: Interview mit Bertrand Piccard Wir wünschen Ihnen eine interessante Lektüre und eine möglichst erlebnisreiche, aber auch besinnliche Vorweihnachtszeit! 44 SkyLine: Boeing auf Vormarsch in Russland 46 SkySim: Simtechnik und FS-X im Aufwind Hansjörg Bürgi, Chefredaktor und Verleger 48 SkyReg: Oktober-News im HB-Register 50 SkyView: Gastkolumne, Events und Vorschau SkyNews.ch ist auch für das Jahr 2007 vom Verband Schweizer Presse mit dem Qualitätssiegel «Q-Publikation» ausgezeichnet worden. IMPRESSUM PARTNER IMPRESSUM Wir freuen uns über die Kooperationen mit folgenden Vereinen: Herausgeber, Redaktion und Verlag: Aviation Media AG, Oberteufenerstrasse 58, 8428 Teufen ZH, Antique Airplane Association of Switzerland (AAA), www.a-a-a.ch (Vereinsorgan) Telefon 044 881 72 61, Fax 044 881 72 63, E-Mail: info@skynews.ch Interessengemeinschaft Luftfahrt IGL, www.luftfahrt.ch (Vereinsorgan) Airside Foto Zürich, www.airsidefoto.ch (Vereinsorgan) Chefredaktor und Verleger: Hansjörg Bürgi, hjb@skynews.ch Stellvertreter: Peter Lewis, 17@skynews.ch Verein der Freunde der Schweizer Luftwaffe VFL, Fliegermuseum Dübendorf, www.airforcecenter.ch (Partner) Redaktor: Eugen Bürgler, eb@skynews.ch Fliegermuseum Altenrhein FMA, www.fliegermuseum.ch, www.hunterflying.com (Partner) Druckvorstufe: SFSA Swiss Flight-Simulation Association, www.pcflight.ch (Partner) Team media GmbH, 6482 Gurtnellen Aerosuisse, Dachverband der Schweizer Luftfahrt, www.aerosuisse.ch (Partner) E-mail: team@teammedia.ch Super Constellation Flyers Association, www.superconstellation.org (Partner) Layout/Bildbearbeitung: Probelpmoos, www.probelpmoos.ch (Partner) Monika Imholz-Walker, Roger Indergand Die Mitglieder dieser Vereine können SkyNews.ch zu einem Vorzugspreis beziehen. 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Die zehnte Dubai Air Show stellt alles Bisherige in den Schatten Bestellflut aus der Wüste An der diesjährigen Dubai Airshow traten drei Kunstflugteams auf: Neben den Red Arrows und der Patrouille de France setzte die spanische Patrulla Aguila mit ihren Nationalfarben in Rauchform einen Farbtupfer der besonderen Art in den Himmel. Die hohen Ölpreise zeigen Wirkung: Den Golfstaaten geht es so gut wie noch nie, und sie kaufen Aviation-Know-how auf der ganzen Welt ein. Zudem bestellen sie neue Flugzeuge im Wert von schwindelerregenden 100 Milliarden US-Dollar. Die Dubai Air Show vom 11. bis 15. November rückt nach Paris und Farnborough zur drittgrössten Luftfahrtmesse der Welt auf – 2009 wird sie am neuen Standort Jebel Ali nochmals zulegen. Fotoreport von Hansjörg Bürgi Foto Andrea Bürgi 850 Aussteller aus 50 Ländern und 140 Flug- zeuge haben die diesjährige Dubai Airshow ge- prägt. Es erstaunt nicht, dass sich die ganze weltweite Luftfahrt-Branche in den Mittleren Osten begibt, um ihre gesamte Produktpa- lette anzubieten. Die Scheichs kaufen derzeit einfach alles: Vom nur auf dem Papier existie- renden Überschall-Businessjet bis zu weiteren Airbus A380 oder von Grundschulflugzeugen über Helikopter bis zu Kampfjets. Die Vereini- gten Arabischen Emirate (VAE) machen Ernst Pilatus präsentierte den PC-21 HB-HZA und den PC-12 HB-FVV, der bereits verkauft ist. Die mit ihrer Absicht, das weltweite Zentrum der Produktion des PC-12 ist bis Ende 2009 ausgebucht. Im Laufe von 2008 erfolgt der Wechsel Luftfahrt zu werden. Aus der ganzen Welt wird zum New Generation PC-12, von denen 2009 total 115 hergestellt werden. Aviation-Know-how importiert. Dezember 2007
SkyStory Viele Chancen für die Schweiz Auffallend war auch die hohe Beteiligung von Schweizer Ausstellern und in der Schweiz re- gistrierten Flugzeugen: An vorderster Front prä- sentierten sich die Pilatus Flugzeugwerke, dann RUAG Aerospace, Jet Aviation, SR Technics und Execujet/Grob Aerospace. Zudem waren das in der Schweiz erscheinende Fachmagazin Armada International, Comlux Aviation, Liechti Engineering, Müller Machinens, PrivatAir, Schaublin SA, Skysoft-ATM SA und die Swiss UAV GmbH aus der Schweiz vertreten. In der statischen Flugzeugausstellung fiel die brandneue Falcon 7X HB-JSZ von Dasnair auf. Mit der Global Express HB-JEX und der Chal- Der PC-21 überzeugte einmal mehr in Dubai. Ob die VAE Luftwaffe 30 Stück davon bestellt, sollte lenger 300 HB-JFO von TAG Aviation sowie der bis Ende Jahr entschieden werden. Piaggio Avanti HB-LTZ von Gofir SA aus Luga- no fanden sich neben dem PC-12 HB-FVV und Foto Andrea Bürgi dem PC-21 HB-HZA weitere Schweizer Flug- zeuge ein. Dass Comlux Aviation täglich mit ihrer Legacy nach Moskau «shuttelte», und ihre A318 Elite wegen grosser Nachfrage nicht aus- gestellt werden konnte, sei nebenbei erwähnt. Die Schweizer Präsenz in Dubai markiert die Wichtigkeit dieses Marktes für die heimische Luftfahrtindustrie. Pilatus gut im Rennen Die VAE Luftwaffe wünscht auch ein fliegendes Frühwarnsystem. Deshalb flog Boeing die erste Bis zu Show-Ende war der Entscheid über von vier für die türkische Luftwaffe vorgesehene Boeing Peace Eagle (737-700 AEW&C) nach das neue Trainingsflugzeug für die Luftwaffe Dubai. Sie verfügt über einen Mesa Radar von Northrop Grumman. Mit dem Schweizer Björn Näf an der Spitze in eine bessere Zukunft Die älteste aller Airlines in der Golf-Region, Gulf Air, ist in ver- ein Hub eingerichtet, die Regierung bietet dazu den notwendigen gangener Zeit arg in die negativen Schlagzeilen geraten. Einmal finanziellen Rückhalt. Einen Börsengang schliesst Gulf Air nicht hat sie riesige Verluste eingeflogen und war dem Ende nahe. aus, allerdings erst, wenn der Turnaround erreicht ist. Dann sollte es ex-Swiss CEO André Dosé richten. Doch sein Chairman Mahmood al Koohesi sprach sich sehr lobend über Schrumpfungskonzept kam beim Management nicht an, nach Björn Näf aus. Nach den turbulenten Zeiten habe er es geschafft, wenigen Monaten schickte Gulf Air André Dosé wieder in die wieder Ruhe ins Management zu bringen. Jetzt habe man die Wüste. Seither lenkt ein anderer Schweizer, auch ein ehemaliger notwendige Stabilität erreicht. Wie Björn Näf erwähnte, gehe es Crossair- und Swiss-Manager, die Geschicke von Gulf Air: Björn jetzt darum, die Basis aufzubauen und lokale Manager bei Gulf Air GULF AIR Näf. Ihn hat André Dosé zu Gulf Air geholt, nun hat er dessen einzustellen. So hätten sie bereits Leute mit grosser Airline-Erfah- Nachfolge als President und CEO angetreten. rung von Ehtiad, Emirates und Qatar Airways gewinnen können. An der Dubai Airshow gab Gulf Air eine überraschende Presse Zudem wolle man auch mehr Bahrainis beschäftigen. Da Bahrain konferenz und präsentierte einen ambitiösen Wachstumsplan. über eine lange Erfahrung in der Luftfahrt verfügt – Gulf Air ist über War Gulf Air früher einmal die Airline von Oman, Qatar, den VAE 60 Jahre alt – sei auch ein breites aviatisches Wissen vorhan- und Bahrain, so fliegt sie heute nur noch unter der Flagge von den. «Gulf Air is back in business», freute sich Björn Näf. hjb Bahrain. Der Name soll aber beibehalten werden, wie Chairman Mahmood al Koohesi bekannt gab. Er, Björn Näf und Adel Ka- noo als Verwaltungsrat orientierten die Medien über die Zukunft der traditions- aber auch verlustreichen Fluggesellschaft. Pro Tag verliert Gulf Air derzeit 600‘000 US-Dollars, aber die Tendenz zeigt nach unten. Die erste Phase der Restrukturierung sei beendet, nun wolle man mit einem Flottenausbau den Turnaround schaffen. Die derzeitigen rund 25 Airbusse (A340, A330, A320) und Boeing 767 sollen für drei Milliarden US-Dollars durch 40 bis 50 neue Sie informierten über Gulf Air (von links): Verwaltungsrat Adel Flugzeuge von Boeing oder Airbus ersetzt werden. In Bahrain wird Kanoo, Chairmain Mahmood al Koohesi und CEO Björn Näf.
In Werksfarben präsentierte sich der Airbus A380 F-WWEA mit Engine Alliance Triebwerken täglich im Flugprogramm in Dubai. Emirates wird ihren ersten A380 Mitte 2008 erhalten. der VAE noch nicht gefallen. Immerhin schied sich in Dubai im täglichen Flugprogramm. (47 hat sie bereits früher bestellt) geordert hat. der Embraer Super Tucano aus, damit bleiben Dem T-50 werden etwas bessere Chancen Dies ist die grösste Einzelbestellung, die Airbus nur noch der italienische Jettrainer Aermacci zugemessen, weil er bereits über ein Jahr bei je erhalten hat. Zu den 163 Festbestellungen M-311 und der Pilatus PC-21 im Rennen. Im der Royal Korea Air Force im Dienst ist und in zeichneten vier Airlines noch Optionen für 132 Gegensatz zum PC-21, der bereits zum zwei- Zusammenarbeit mit Lockheed Martin entwi- weitere Airbusse. Der Bestseller A320 machte ten Mal in Dubai zu bestaunen war, flog Aer ckelt worden ist. Lockheed Martin hat den VAE seinem Namen mit 66 neuen Bestellungen und macci den M-311 nicht an die Airshow. Die bereits Block 60 F-16E/F verkauft, den derzeit 101 Optionen alle Ehre. Schliesslich bestellte VAE Luftwaffe möchte rund 30 Schulflugzeuge potentesten Kampfjet der VAE-Luftwaffe. Oman Air noch fünf A330. anschaffen, Pilatus rechnet nun, dass der Ent- Damit dürfte Airbus und insbesondere der scheid noch dieses Jahr fällt. Heute betreibt die A350XWB gut unterwegs sein: Neben Emi- Grösste Airbus-Bestellung aller Zeiten VAE Luftwaffe 30 PC-7 als ab-initio-Trainer. rates orderte auch Yemenia zehn A350, so Auch in der Klasse des fortgeschrittenen Airbus konnte an der Dubai Airshow 163 fixe dass mit diesen 80 neuen Festbestellungen to- Jet-Trainers sucht die Luftwaffe der VAE einen Bestellungen von zehn Kunden im Wert von tal 276 von elf Airlines für den A350 vorliegen. Nachfolger für ihre Hawks. In der Endauswahl über 28 Milliarden US-Dollar bekannt geben. Dubai Aerospace Enterprise Capital (DAE- stehen der koreanische T-50 Golden Eagle und Den Löwenanteil daran hält Emirates Airlines, Capital) will zudem 30 A350 bestellen und der italienische Aermacci M-346. Beide zeigten die 70 Airbus A350XWB und weitere elf A380 C Jet Limited aus Hongkong hat die erste VIP- Erste Bestellungen für den Aerion Überschall-Businessjet eingegangen EXECUJET Mit maximal Mach 1,6 soll der Aerion Überschall-Businessjet der- einst in neun Stunden (inklusive eines einstündigen Fuelstopps) von Dubai nach New York fliegen. Zwar ist noch kein Hersteller für das Konzept des Supersonic Jets von Aerion gefunden, doch in Dubai war es erstmals möglich, einen Aerion-Jet für 80 Milli- onen US-Dollar zu bestellen. Diese Gelegenheit nahmen gleich mehrere Kunden wahr, sie leisteten eine rückzahlbare Anzahlung von 250‘000 US-Dollar. Die schweizerische ExecuJet ist von Ae- rion mit dem Verkauf des Jets ausserhalb der USA beauftragt worden. Das Aerion-Konzept ist seit seiner Lancierung 2004 dauernd ver- bessert worden. Die Kabine fasst maximal zwölf Fluggäste, die Reichweite beträgt rund 4000 nm (rund 7500 km). Das maximale Niall Olver (links), CEO der ExecuJet Aviation Group, Brian Ba Startgewicht soll bei 90‘000 Pfund (rund 37 Tonnen) liegen, die rents, Vice Chairman der Aerion Corporation und Jamal Al Hai, Hälfte davon geht zulasten des Treibstoffes. Angetrieben wird der Chairman ExecuJet Middle East freuen sich darüber, dass Sheich Aerion von zwei Pratt&Whitney JT8D-219, die nicht lauter sein Rashid Bin Humaid Al Noaimi (rechts), Chef des Ajman Munici- sollen als die Triebwerke herkömmlicher Businessjets. hjb pality and Planning Departments einen Aerion Supersonic Jet www.aerioncorp.com bestellt hat. Dezember 2007
SkyStory A350XWB Prestige in Auftrag gegeben. Mehr Aufsehen erregte die Erstbestellung einer VIP- A380. Der saudische Prinz Al Waleed Bin Talal hat für seine Kingdom Holding einen «A380 Flying Palace» bestellt. Kostenpunkt rund 320 Millionen US-Dollar, zwar mit RR Trent 900 Triebwerken, aber ohne Innenausstattung. Wer den Auftrag dafür erhält, ist noch offen. Das Potential dazu hätten Jet Aviation und Luft hansa Technik. Boeing darf auch zufrieden sein Der koreanische T-50 Golden Eagle wird von den VAE als fortgeschrittener Jettrainer evaluiert. Boeing, an der Dubai Airshow 2005 der grosse Abräumer, konnte dieses Jahr weniger Erfolge verbuchen. Die Probleme mit der 787 dürften dazu geführt haben, dass der Buchungsein- gang bei diesem Typ etwas stockt: Immerhin hat Qatar Airways 30 B787 bestellt. Zusam- men mit fünf 777-Frachtern. Emirates kaufte ein Dutzend weitere 777-300ER und Royal Jordanian will auch ein Dutzend 787 anschaf- fen. Rund 100 Boeing-Flugzeuge stehen auf der Wunschliste von Dubai Aerospace Enter- prise, der neuen Leasinggesellschaft, die rund 70 B737 und einen Mix von 787, 777 und 747 in ihr Portfolio aufnehmen möchte. Embraer Auch Aermacci steht mit seinem M-346 in der Jettrainer-Endauswahl in den VAE. und Bombardier präsentierten sich insbeson- dere mit ihren Businessjets, doch Bombardier stellte auch einen CRJ900 in den Farben von Northwest Airlink vor. Dies war die letzte Airshow am Internatio- nal Airport von Dubai. Die nächste findet vom 15. bis 19. November 2009 auf dem neuen Jebel Ali Airport statt. Zu hoffen bleibt, dass sich dort mit der neuen Infrastruktur auch die Organisation verbessert. Insbesondere der mühsame Transport der Airshow-Besucher von und zu den Hotels sowie die langwierigen Sicherheitskontrollen haben ausreichend Ner- Man glaubt es kaum, dass mit einem Transportflugzeug auch Rollen geflogen werden können. ven gekostet. www.dubaiairshow.org Doch Aermacci beweist es mit der attraktiven Demo der C-27 Spartan. Maximus Air Cargo verfügt mit der UR-ZYD über die einzige Antonov An-124 im Mittleren Osten. Sie präsentierte sich mit der An-124 und einer ihrer beiden Lockheed L-382 Hercules in der statischen Ausstellung. Maximus entstand aus der Frachtsektion der Abu Dhabi Royal Flight und betreibt zudem drei Il-76 und zwei A300 Frachter.
Handling-Verkauf nach Dubai und neun grosse Completion-Aufträge Jet Aviation hat ihre Tochtergesellschaft, Jet Aviation Handling AG, welche in der Schweiz für die Passagier- und Frachtabferti- gung zuständig ist, an die zur Emirates Gruppe gehörende Dnata verkauft. Beide Parteien haben gemäss Angaben von Jet Aviation vereinbart, dass die beiden Jet Aviation FBO-Betriebe in Genf und Zürich, die für die Bodendienste innerhalb des Privat- und Geschäftsluftfahrtsbereichs verantwortlich sind, in der Jet Avi- ation Gruppe verbleiben. Über die Höhe des Kaufpreises wird Stillschweigen bewahrt. Jet Aviation Handling AG beschäftigt an den Flughäfen Zürich und Genf über 1100 Angestellte. Bedient werden zurzeit rund 60 Fluggesellschaften. Dnata Airport Services wurde 1959 als So wird sich der neue A380-Hangar von Jet Aviation in Basel Agent für Boden- und Passagierabfertigung sowie als einziger präsentieren. Frachtdienstleister des Dubai Air Cargo Terminals am Internatio- nalen Flughafen von Dubai gegründet. Seither wurden die Ge- eine B757-200, einen Airbus A330-200, eine B747-400 und zehn schäftsbereiche weltweit ausgebaut. Dnata bietet derzeit Boden Dassault Falcon 900 und 2000, die innerhalb der nächsten neun JET AVIATION abfertigungsdienstleistungen an Flughäfen in Singapur, den Philip Monate ausgeliefert werden. pinen, Australien, Pakistan und in China an. Jet Aviation hat Martin Bernegger per 1. Januar 2008 zum Se- Urs Zorn, Senior Vice President und General Manager der Jet nior Vice President und General Manager von Jet Aviation Du- Aviation Handling AG erwähnt: «Sowohl unsere Geschäftsleitung bai ernannt. Er übernimmt die Aufgabe von Phil Palmer. Martin als auch alle Mitarbeitenden geniessen das vollste Vertrauen der Bernegger ist seit über 15 Jahren bei Jet Aviation und war in ver- neuen Aktionäre, welche das Unternehmen, zusammen mit dem schiedenen leitenden Funktionen in der EMEA & Asien Flugzeug- bestehenden Management Team, erfolgreich weiterführen wollen. charter- und Management-Division in Zürich tätig. Im November In den nächsten Monaten wird zudem der Firmenname von Jet 2000 wurde er zum General Manager der Jet Aviation EMEA & Aviation Handling AG geändert, womit die vollständige Eingliede- Asia Charter Division ernannt, welche unter seiner Führung den rung in die Dnata Gruppe auch visuell vollzogen wird.» Nettoumsatz verdoppelte. Ebenso war er massgeblich beteiligt Jet Aviation Basel kündigte auf der diesjährigen Dubai Air Show an der Entwicklung der privaten an, dass man seit der EBACE 2007 Verträge sowie Absichts Charterflotte des Unternehmens erklärungen über die Ausstattung von zwei A340, vier BBJ und bestehend aus Citation Bravo und drei B787 unterschrieben hat, die bis zum Jahr 2014 fertig gestellt Excel Flugzeugen. 2006 führte er werden sollen. Ebenso gab das Unternehmen bekannt, dass man das neue und innovative Char- bereits mit dem Bau eines Hangars für Grossraumflugzeuge terpartner-Programm von Jet mit 9600 Quadratmeter begonnen hat, der 2008 fertig gestellt Aviation «Skylliance» erfolgreich wird. Im laufenden Jahr hat das Ausstattungszentrum in Basel ein. Jet Aviations Wartungs- und bereits eine Boeing 747-400, zwei Airbus ACJ, eine AvroRJ70, FBO-Betrieb in Dubai wurde im eine Boeing 727 und 13 Dassault Falcon 50, 900 und 2000 mit Mai 2005 eröffnet und umfasst VIP-Interieur an Kunden ausgeliefert. Zusätzlich zu den neuen 4200 Quadratmeter Hangarflä- Ausstattungsaufträgen wird Jet Aviation Basel jährlich ebenfalls che sowie Werkstätten mit 1000 mehr als 20 fabrikneue Falcon Jets im Auftrag von Dassault Quadratmetern. Hinzu kommt ein Martin Bernegger leitet ab Aviation ausstatten. Zurzeit arbeitet man an VIP-Interieurs für zweistöckiges Abfertigungsge- 2008 Jet Aviation Dubai. Aufgrund des immer grösseren Verkehrschaos in den VAE nimmt der Bedarf an VIP-Helikoptern rasant zu. So betreibt Abu Dhabi Aviation bereits einen AgustaWestland AW139. Von den 300 bestellten AW139 sind 80 für die Golfregion reserviert. – Auch etwas kleinere VIP-Helis wie der 6,2 Millionen US-Dollar teure MD902 (rechts) finden guten Absatz. Dezember 2007
SkyStory Foto Roland Nussbaumer Zwei Tage vor Showbeginn startete die neue afghanische Safi Airways mit ihren Linienflügen in die VAE. Von Kabul aus werden Sharjah und Dubai täglich mit Boeing 767-200ER angeflogen. Frankfurt und London sollen im Sommer 2008 folgen, wie Safi Airways an der Airshow bekannt gab. Interview mit Maurice Flanagan, Executive Vice Chairman von Emirates Seit der Gründung von Emirates Airlines 1985 hat Maurice Fla- bewerben sich aber 20‘000 Personen jeden Monat für Stellen bei nagan die Geschicke der erfolgreichen Fluggesellschaft gelenkt. uns, Sie sehen, wir sind ein attraktiver Arbeitgeber. Kürzlich ist er vom Center for Asia Pacific Aviation für sein Le- benswerk mit dem «Legends Awards» ausgezeichnet worden. ❙ Wie bringt Emirates die Kulturen seiner Mitarbeiter aus SkyNews.ch stand er in Dubai Red und Antwort: 100 Nationen unter einen Hut? Das ist eine gute Frage. Es ist die hohe Motivation unserer Ange- ❙ In den VAE gehören Flughafen, Flugsicherung und Air stellten. Sie haben eine sehr hohe Moral. line ein und demselben Besitzer. Damit verfügt Emirates im Wettbewerb mit europäischen Airlines über längere ❙ Wäre Emirates bereit, mit einem Börsengang für mehr Spiesse. Wie stellen Sie sich dazu? Transparenz im Jahresergebnis zu sorgen? Das sehe ich nicht so. Wir sind 1985 mit nur zehn Millionen US- Wir haben im ersten Halbjahr 2007 einen Nettogewinn von 643 NACHGEFRAGT Dollar der Regierung gestartet, seither hat sie kein Geld mehr in Millionen US-Dollar erwirtschaftet, das ist rund das Doppelte wie Emirates eingeschossen. Zudem haben wir sehr hohe Sozialko- in der Vorjahresperiode. Deshalb brauchen wir bis auf weiteres sten, da wir unseren Piloten und Flight Attendants die Wohnungen keinen Börsengang. Aber das liegt schliesslich in der Entschei- und auch die Schulen für deren Kinder bezahlen. Emirates ist eine dung unseres Besitzers, Mohammed Bin Rashid Al Maktoum, sehr effiziente Airline, wir könnten noch viel mehr leisten, wenn wir dem Ruler von Dubai. mehr Flugzeuge zur Verfügung hätten. ❙ Wie sind Sie mit den Zürich-Flügen zufrieden? ❙ Sie haben ja soeben über 130 neue Jets bestellt? Sehr. Wir legen laufend zu, derzeit beträgt das Wachstum rund fünf Ja, aber die kommen erst 2014. Im Moment wächst die Nach- Prozent. Zudem bedienen wir in der «Umgebung» auch München, frage so stark, dass die Hersteller einfach nicht schnell genug Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Wien, Mailand und Venedig. liefern können. Wir betreiben derzeit 110 Flugzeuge, davon zehn Frachter und nehmen jeden Monat zwei neue Grossraumjets in ❙ Haben Sie weitere Expansionspläne in Europa? Betrieb, aber es reicht nicht. Zudem leiden wir unter der zweijäh- Wir fliegen ja bereits achtmal pro Tag nach London, dreimal da- rigen Verspätung des A380. von nach Gatwick. Zudem gibt es tägliche Flüge nach Manchester, ❙ Woher nimmt Emirates die Piloten, Mechaniker und wei- Birmingham, Glasgow und New- teren Fachleute? castle. Doch jeder Sechs-Millio- Pro A380 brauchen wir 170 Flight Attendants und 40 Piloten. nenmarkt ist für uns interessant. Aber die finden wir. Derzeit stammen nur elf Prozent unserer An- gestellten aus den VAE, wir werden in Zukunft aber deutlich mehr ❙ Wann folgt der Umzug zum einheimisches Personal ausbilden. 60 unserer rund 2000 Piloten Mega-Flughafen in Jebel Ali? kommen übrigens aus der Schweiz. Emirates wird voraussichtlich bis 2020 in Dubai bleiben. In Jebel Ali ❙ Werden auch Piloten aus den VAE ausgebildet? soll der Verkehr von Low-Cost- Ja, sie müssen gut Englisch sprechen und ein gutes physika- Carriers, Charterfliegern und ein lisches Verständnis haben. Dann können wir sie selbst ausbilden. Teil des Frachtverkehrs abge- Maurice Flanagan ist seit der Wir brauchen derzeit rund 350 bis 400 Piloten pro Jahr. Derzeit wickelt werden. Hansjörg Bürgi Gründung 1985 an Bord.
Ein Bild das auch in Zukunft möglich sein wird: die Schweizer DC-3 HB-ISC in Samedan. Die «Swissair-DC-3» HB-ISC fliegt nun doch in der Schweiz weiter Im Oktober ging eine für die schweizerische war seit mehr als einem Jahr in Dübendorf ab- Air-Gründer Bruno Dobler) amtieren, der auch Luftfahrt wichtige Handänderung über den gestellt, wurde aber aus «betriebsfreundlichen» die Beech 18 der Mathys-Gruppe fliegt. Bei Tisch. Dank dem gutem Einvernehmen zwi- Gründen einige Male «bewegt». Am 27. Okto- Classic Air pilotierte Hugo Dobler die «Charlie» schen Ju-Air-Chef Kurt Waldmeier und dem ber wurde sie nach Kamenz (EDCM), 30 Kilo schon über 400 Stunden. neuen Besitzer Hugo Mathys konnte der meter nordöstlich von Dresden, überflogen. Damit erhält die Story um die derzeit ein- Kaufvertrag über die DC-3 HB-ISC mit Bau- Dort erfolgten die nötigen Wartungsarbeiten zige flugtüchtige Schweizer DC-3 doch noch jahr 1943 abgewickelt werden. Hugo Mathys bei Nayak Air, welche auch den Unterhalt der ein gutes Ende. Denn so konnte im letzten ist Verwaltungsratpräsident der Mathys-Grup- DC-3 von Air Service Berlin besorgt. Im Mo- Moment ein Verkauf der HB-ISC nach Dubai pe in Bettlach, die sich mit der Herstellung von ment wird für die HB-ISC in der Schweiz noch verhindert werden, wo sie als Ausstellungsob- künstlichen Gelenken weltweit einen Namen ein geeigneter Hangarplatz gesucht. jekt auf einem Pylon in der Nähe des interna- geschaffen hat. Er hat Fliegen «im Blut», ist er Wie Hugo Mathys SkyNews.ch mitteilte, tionalen Flughafens ihr weiteres Dasein hätte doch schon mit seinem Vater weltweit mit einer sind keine kommerziellen Flüge geplant, die fristen sollen. Die zweite ehemalige Classic-Air- Super Aero unterwegs gewesen. Heute betreibt DC-3 soll vor allem wieder an Airshows zu DC-3, die HB-ISB, befindet sich nach wie vor die Gruppe ab Grenchen die Beech 18 N21SF, sehen sein. Das Erscheinungsbild soll nicht im Hangar von Linth Air Service in Mollis, ist die Cessna 525 Citation HB-VNP sowie die gross verändert werden, metallic poliert und aber seit mehreren Jahren nicht mehr «bewegt» Diamond DA-40D HB-SDA. in einem Swissair-ähnlichen Look. Als Captain worden. Fotoreport Erich Gandet Die ehemalige Classic-Air-DC-3 HB-ISC wird Hugo Dobler (der Bruder von Classic- www.mathysmedical.com Vier Todesopfer nach zwei Flugunfällen in der Westschweiz Kurz nach dem Start auf der Piste 05 des Flug- kurze Zeit später vor Villeneuve in den Genfer- zerstört. Trotzdem konnten der Pilot unverletzt platzes Neuchâtel, ist die North American see. Das als Very Light Aircraft (VLA) eingetra- und die zwei Passagiere leicht verletzt dem T-6G Texan HB-RDC am Nachmittag des 27. gene Experimentalflugzeug wurde 2002 vom Wrack entsteigen. Am Helikopter war auch ein Oktobers abgestürzt und hat den Piloten und Piloten gebaut, aber nicht selber entwickelt. neues Kamerasystem montiert. den Passagier in den Tod gerissen. Das Wrack kam an einem Waldrand, rund 400 Meter hin- Glimpflich abgelaufen ist der Unfall des Folgende Berichte sind auf der Website ter der Pistenschwelle zu liegen. Erst in diesem Robinson R44 II HB-ZGZ der Valair AG am des Büros für Flugunfalluntersuchungen neu Frühjahr ist dieser Warbird mit Baujahr 1941 1. November. Der Heli befand sich auf einem abrufbar: Unfall Christen Eagle II N444MM als dritte Schweizer T-6 zum ersten Mal nach gewerbsmässigen VFR-Flug von Raron nach vom 24. Oktober 2004 bei Raron, Unfall Bell einer aufwendigen Restauration wieder geflo- Sitterdorf. Auf der Pragelpasshöhe in der Ge- 206B JetRanger HB-XQO vom 26. März 2005 gen (siehe SkyNews.ch 06/07). meinde Muotathal war eine Zwischenlandung auf dem Steingletscher, Unfall SA315B Lama geplant. Beim Landeanflug kollidierte der Heli HB-ZFU vom 11. Juli 2005 bei der Cabane des Ebenfalls zwei Todesopfer forderte auch der mit einem Heuseil und stürzte aus rund 25 Vignettes in Evolène und Unfall Robin HR 200- Absturz der DynAero MCR-01 HB-YKL am Metern Höhe ab. Nach Angaben des Büros 160 HB-KFA vom 23. September 2005 in der 4. November. Das Eigenbauflugzeug startete für Flugunfalluntersuchungen (BFU) wurde Gemeinde Collombey-Muraz. eb in Bex zu einem Präsentationsflug und stürzte der Heli in den bekannten TCS-Farben dabei www.bfu.admin.ch 10 Dezember 2007
SkyNews Die 1935 gebaute Douglas DC-2 PH-AJU ist eine von weltweit nur zwei flugtüchtigen Maschinen dieses Typs und kam für die «Geneve Classics» erstmals in die Schweiz. Seltener Anblick am Schweizer Himmel: die holländische Douglas DC-2 Einer der Höhepunkte der «Geneva Classics» NC39165 umlackiert und mit den Beschrif- Europa begonnen. Die einzige andere (von 199 (siehe SkyNews.ch 11/07) war die Teilnahme tungen der damaligen DC-2-115 (PH-AJU, gebauten DC-2, inklusive der DC-1) flugtüchtig einer von nur zwei weltweit flugfähigen Doug- Uiver, Race Nr. 44) versehen, als sie mit K. D. erhaltene DC-2 wurde im Juni 2007 von Van las DC-2. Im Anschluss an die klassische Parmentier und J. J. Moll am Steuer, und drei Nuys Airport (bei Los Angeles) nach Seattle Ausstellung auf dem Genfer Flughafen fand zahlenden Fluggästen, unter den Farben der überflogen, wo sie im Museum of Flight auf am 8. Oktober ein Fotoflug mit der DC-2 statt. KLM am Rennen teilnahm. Zwischen dem 18. dem Boeing Field, zu bewundern ist. Die Crew setzte sich aus Raymond Oostergo, Dezember 1983 und dem 5. Februar 1984 Fotoreport Joe Rimensberger Project Manager und F/E, Dick Algra, Pilot, wiederholte das Flugzeug den historischen www.aviodrome.nl und William Groot, Copilot, zusammen. Flug. Damals gewann die Uiver den zweiten Die ursprünglich für die US Navy als R2D-1 Rang, hinter der De Havilland DH-88 Comet Transporter (c/n 1404, BuNr 9993) gebaute Grosvenor House (G-ACSS, Race Nr. 34) mit DC-2-142 wurde im September 1935 dem NAS Chs Scott und C. Black im zweisitzigen Renn Anacostia ausgeliefert. Mit nahezu 3400 Flug flugzeug. Sie war die allererste von Fokker für stunden wurde sie 1945 auf dem Zivilmarkt an- die KLM in Europa importierte DC-2. geboten, und mit der Zulassung NC39165 hat Im Oktober 1999 wurde das klassische sie nicht weniger als elf verschiedene Eigen Verkehrsflugzeug in den USA vom Aviodome tümer gehabt. So gehörte sie auch Duke Har- – vor kurzem umbenannt auf Aviodrome, rah, North American Aviation und D.W. Mercer. National Aviation Theme Park, Lelystad, NL Im Juli 1954 wurden die ursprünglichen 710 – erworben. So wurde die Uiver Nr. 2 auf ihren PS starken Wright Cyclone SGR-1820-F3 Nordatlantik-Überflug nach Holland vorberei Triebwerke durch bedeutend leistungsfähigere tet. Infolge eines Einknickens eines Fahrwerks SGR-1820-52 Motoren mit je 875 PS ersetzt. beim Rollen wurde die Maschine 2005 zerlegt Colgate W. Darden III, Columbia, South Caro- und total restauriert, wobei rund 20 Leute – lina, übernahm das Flugzeug 1970 von D. W. alles Aviodrome-Freiwillige – beschäftigt waren. Mercer, Burbank. Ein langwieriges und gründli- Ende Mai 2007 war der klassische Transporter ches Restaurierungs-Programm wurde Anfang für seinen erneuten Jungfernflug bereit. 1970 durch einen neuen Erstflug gekrönt. Das hochgeschätzte Sponsoring der Firmen Zur Feier des 50. Jubiläums der Mac- Goodyear und KLM – welche Fahrwerkreifen Robertson Air Race, das 1934 von London und eine Vielfalt von Hardware zu Verfügung Auch mit über 70-jährigen Oldtimern lässt sich (Mildenhall) nach Melbourne führte, wurde die stellen – hat mit der 2007-Flugschau-Saison in noch sportlich fliegen. 11
Basel: zweiter Schweizerischer Luftfahrtkongress der Economiesuisse Der vom Wirtschaftsdachverband Economie- Diese frohe Kunde freute Jahren hervor. Dazu habe auch der Flughafen suisse in Zusammenarbeit mit Aerosuisse, Flughafendirektor Jürg Rämi beigetragen: «Der EuroAirport ist uns wichtig, der Handelskammer beider Basel, der Flug- sehr. Er präsentierte den Euro wir müssen Sorge dazu tragen», hielt Regie- gesellschaft Swiss und der SIAA (Swiss In- Airport mit seinem achtpro- rungsrat Lewin fest. Der Bund sei gefordert, ternational Airports Association) organisierte zentigen Passagierzuwachs, Rechtssicherheit für Schweizer Firmen zu zweite Luftfahrtkongress fand am 30. Oktober 2007 werde man 4,3 Millionen gewähren, die am EuroAirport tätig seien. Und bei Jet Aviation auf dem EuroAirport statt. erreichen. Dazu habe EasyJet beträchtlich bei- für die Zukunft des Flughafens sei ein Bahn- Über ein Dutzend Redner aus Politik und Wirt- getragen. Dank Jet Aviation sei der Flughafen anschluss entscheidend. Die Schweiz habe schaft strichen vor über 300 Fachleuten die Basel-Mulhouse-Freiburg auch zum weltweit bereits 25 Millionen Franken an das Projekt Bedeutung der Luftfahrt als wichtiger Stand- wichtigsten Completion-Center geworden, was zugesichert, nun seien Frankreich, aber auch ortfaktor für Schweizer Wirtschaft heraus. mit dem Bau eines Hangars für den Airbus A380 Deutschland gefordert. Zudem betonte Ralph unterstrichen werde. Auf dem Strassenweg ist Lewin, dass auch Swiss wieder ihren Platz am So auch Bundesrätin und der EuroAirport dank der neuen Nordtangente EAP habe. Fotos Hansjörg Bürgi Volkswirtschaftsministerin besser erreichbar, einzig der Bahnanschluss Doris Leuthard, welche die lässt auf sich warten. Immerhin sei mit der Fest- Diese Aussage freut auch Schaffung eines nationalen setzung der Linienführung ein erster Schritt ge- Stefan Lauer, Vorstands- Luftfahrt-Rates forderte. tan, fuhr Jürg Rämi fort. mitglied der Deutschen Luft Dieser könnte planerische hansa AG. Er zeigte auf, wie Vorgaben für die künftige Entwicklung des Als Vertreter des Elsasses Swiss und Lufthansa gemein- Luftfahrtstandortes Schweiz formulieren und sprach Jean-Pierre Walter, sam Erfolge feiern können. Einerseits seien sich für intelligente Lösungen einsetzen. Bis- stellvertretender Bürgermei- dies die Früchte harter Sparprogramme, an- lang habe eine nationale Luftfahrt-Planung ge- ster von Mulhouse. Er strich dererseits sei die Nachfrage im Premium-Seg- fehlt und damit auch die Rechtssicherheit, den EuroAirport als zweit- ment stark gestiegen. Weltweit einmalig sei die was vielfach zu Blockaden geführt habe, fuhr grössten Arbeitgeber (nach geographische Nähe der drei Hubs Frankfurt, Bundesrätin Leuthard fort. Der Interkontinen- Peugeot-Citroën) im Elsass hervor. 65 Prozent München und Zürich. Doch dies bringe wieder tal-Flugverkehr sei für die Schweiz zentral. der Angestellten wohnen in Frankreich. Zu- den Vorteil der Marktnähe mit, fuhr Stefan Lau- Ohne Mobilität gebe es keinen Handel, kein dem sei der Flughafen der Motor der Region er fort. Lufthansa hätte derzeit die finanzielle Wachstum, aber die Mobilität habe auch ihren Tri-Rhenia und ein «createur de richesse», also Kraft, auch eine Alitalia oder Iberia zu kau- Preis. Bundesrätin Leuthard wehrte sich gegen ein wichtiger Faktor für die Entwicklung des fen, doch ein solcher Deal müsse sich rech- Alleingänge der Schweiz punkto Klima- oder gesamten Elasses. nen. Derzeit bestehe diesbezüglich kein aku- Lärmmassnahmen. Es müsse eine globale ter Handlungsbedarf. Sorgen bereiten ihm die Besteuerung des Flug-Treibstoffes erreicht Thomas Staehelin, Präsi- stark wachsenden Low-Cost-Carriers, deren werden. Deutlich sprach sie sich auch gegen dent der Handelskammer bei- Mehrheit nicht profitabel unterwegs sei. Sor- eine absolute Nachtflugsperre aus, damit wür- der Basel, bezeichnete den gen bereiten Lufthansa auch Airlines wie eine den die Fluggesellschaften auf andere Länder EuroAirport als Standort mit Emirates, die nicht börsenkotiert sind und ausweichen. Die Patt-Situation um den Flug- Symbolkraft, die Zollfreistras- mit ungleich langen Spiessen wie europäische hafen Zürich sei nur mit einem Abschied vom se sei ein Glücksfall. Basel sei Airlines operieren. Es gebe keinen Grund, eu- «Gärtchen-Denken» und Taten statt Reden die zweitgrösste Wirtschaftsregion der Schweiz ropäische Airports weiter für Airlines aus dem lösbar. Der EuroAirport zeige auf, wie man die und der Logistikstandort Nummer 1. Dabei mittleren Osten zu öffnen: «Weshalb soll man Nachbar-Länder einbinden könne und wie da- spiele der Flughafen eine wichtige Rolle. Eine auf dem Weg nach China einen vier bis fünf- mit eine ganze Region über die Landesgrenzen Umfrage unter 380 Firmen der Region habe er- stündigen Umweg über Dubai fliegen?», fragte hinweg von einem Flughafen profitiere. geben, dass zu den wichtigsten Destinationen Stefan Lauer. London, Paris und New York zählen. Deshalb Wie sehr Südbaden den Bas- glaubt er, dass ein Direktflug nach New York Als «Transmissionsriemen» ler Flughafen schätzt, führte ab dem Euro Aiport durchaus Potential habe, ohne den die Wirtschaft nicht Sven von Ungern-Stern- ebenso ein solcher nach Schanghai. Die Han- läuft, bezeichnete Economie berg, Regierungspräsident delskammer fordert von den Behörden, dass suisse-Präsident Gerold des Regierungsbezirks Frei- der EAP möglichst bald einen Bahnanschluss Bührer den Luftverkehr. Die burg aus. 30 Prozent der erhält und die regionale Verankerung und traditionellen Schlüsselbran- über vier Millionen Passagiere Rechtssicherheit durch eine Trinationalisie- chen der Schweizer Wirtschaft brauchen den des EuroAirports würden aus Deutschland rung verbessert wird. Luftverkehr wie «die Luft zum Atmen». Eine stammen. Zudem finden über 500 Grenzgän- Million Passagiere pro Jahr sicherten an einem ger aus Deutschland am Basler Flughafen ihr Der baselstädtische Regie- Flughafen 1000 Arbeitsplätze. Während dem Auskommen. Der Regierungspräsident lobte rungsrat Ralph Lewin strich im Ausland der Luftverkehr forciert ausgebaut die vertrauensbildende Zusammenarbeit über die Metropolfunktion von werde, sehe sich dieser in der Schweiz lau- die Grenze hinweg und stellte auch eine deut- Basel und das durchschnitt- fend neuen Bedrohungen ausgesetzt: «Eine sche finanzielle Beteiligung am EuroAirport liche jährliche Wirtschaft- Begrenzung des Wachstums bedeutet einen in Aussicht. Bislang hat Deutschland nur eine wachstum von drei Prozent Rückschritt. Damit wird der Luftverkehr leicht- Beobachterfunktion. in den vergangenen zehn fertig aufs Spiel gesetzt», fügte Gerold Bührer bei. Report Hansjörg Bürgi 12 Dezember 2007
SkyNews Eine Kosten-Nutzen-Analyse für Sicherheitsmassnahmen gefordert Ein Schwerpunkt des tiert ein geringes tödliches Risiko im Vergleich ein. «Die EU arbeitet mit Angst, die ganze diesjährigen Luftfahrt- zu akzeptierten Risiken. Terrorismus ist ein Ver- Sicherheitsdiskussion müsste von Grund auf kongresses bildete brechen, das primär durch Nachrichtendienste neu angelegt werden», unterstützte ihn Josef die Sicherheit in der und Sicherheitskräfte verhindert werden kann», Felder. Gemäss Raymond Cron ist der Luft- Luftfahrt. Nicht die hielt Professor Steinhäusler fest. verkehr aber einer Bedrohung ausgesetzt. Er technische, sondern Als potentielle Angriffsarten nannte er fol- findet es problematisch, wenn Tote des Stras- die Security, welche gende: Autobomben-Konvois, Boden-Luft- senverkehrs gegen jene von Terroranschlägen in den vergangenen Raketen auf Flugzeuge im Landeanflug, ra- ausgespielt werden. «Die Passagiere dürfen Monaten mit der Flüs- diologische Waffen im Terminalbereich, eine eine sichere Luftfahrt erwarten», fügte er bei. sigkeitsbeschränkung simultane Blockade der Flughafenzufahrt und Josef Felder erinnerte daran, dass die sechs für viel Aufsehen, einen simultanen Cyber-Angriff. Er fordert Schweizer Linienflughäfen pro Tag zwei Ton- Ärger und Kosten deshalb eine auf Fakten basierende Risi- nen Flüssigkeiten – inklusive Babynahrung Friedrich Steinhäusler gesorgt hat. Profes- koanalyse, eine Kosten-Nutzenanalyse für – einsammeln und vernichten müssen. Zudem sor Friedrich Stein- alle grossen Sicherheitsinvestitionen und eine verlange die EU, dass Flughäfen während 24 häusler vom Institut für Physik und Biophysik Stärkung der zivilen Widerstandskraft bei Per- Stunden zu 100 Prozent zu beleuchten seien, der Universität Salzburg stellte die rigorosen sonal, Management und Passagieren. Zudem umgekehrt solle der Energiebedarf auf den Kontrollen im Luftverkehr der tatsächlichen sei es unmöglich, alle potentiellen Angriffsziele Stand von 1994 gesenkt werden. Bedrohung gegenüber und hinterfragte sie. in der zivilen Luftfahrt gegen Terror zu schüt- Wer soll für die enormen Kosten der Sicher- Zudem stellte er die Frage in den Raum, wes- zen. Worst-case-Gefährdungszenarien in heitskontrollen aufkommen? «Jene, die sich die halb es beim Zugsverkehr überhaupt keine der Luftfahrt bedeuteten vergeudete Mittel, Massnahmen ausdenken, bezahlen sie nicht», Sicherheitskontrollen gibt und nach den hielt Friedrich Steinhäusler weiter fest und stellte Christoph Franz fest. «Wer bestellt, der Anschlägen auf Züge nur die Massnahmen im ergänzte: «Sicherheitsbestrebungen, Kun- soll auch bezahlen», meinte Josef Felder und Luftverkehr verschärft wurden. denbehandlung und Reisekomfort müssen im zielte damit auf den Staat. Raymond Cron Er ortet eine massive Risikoüberbewer- Gleichklang stehen.» macht einen Unterschied zwischen hoheit- tung seitens der USA, die mit den Flüssigkeits- In der anschliessenden Diskussion unter lichen und nicht hoheitlichen Massnah- einschränkungen einem «Schiessen aus den der Leitung von Kurt Schaad fehlte leider der men. Für die hoheitlichen komme der Staat Hüften» gleiche. Die Wahrscheinlichkeit bei Vertreter der EU-Kommission für Aviation Secu auf, darunter Fallen die bewaffneten Flugbe- einem Terroranschlag im Luftverkehr ums Le- rity, deshalb musste BAZL-Direktor Raymond gleiter der Polizei und die Kontrollen um die ben zu kommen, stehe in keinem Verhältnis zu Cron die in Frage gestellten Security-Mass- Flughäfen im öffentlichen Raum. Nicht hoheit- den Security-Aufwendungen. «Die heutige Risi- nahmen rechtfertigen. Swiss-CEO Christoph lich sind die Massnahmen, die das Gepäck der kobewertung stimmt nicht. In den 25 EU-Staa- Franz und der Direktor des Flughafens Zürich, Passagiere betreffen, da gelte in der Schweiz ten kamen 2005 insgesamt 41‘274 Personen Josef Felder, nahmen die Worte von Profes- das Verursacherprinzip, fügte BAZL-Direktor durch den Autoverkehr ums Leben, aber nur sor Steinhäusler mit Genugtuung auf: «Wir bei. Mit der Umlagerung der Gelder aus der 135 im Luftverkehr. Und trotz aller Massnah- haben heute ein Security-Flickwerk. Zudem Treibstoffsteuer auf Inlandflügen könnten Mit- men hat sich al-Qaida weiter entwickeln kön- wird politischer Sicherheitspopulismus auf un- tel für die Sicherheit frei gemacht werden, fuhr nen. Der internationale Terrorismus repräsen- sere Kosten ausgelebt», warf Christoph Franz Raymond Cron fort. Report Hansjörg Bürgi AEROSUISSE Für die Übernahme von Security-Kosten durch den Staat Der Dachverband der Schweizer Luft- und Raumfahrt, die Aero- kontrollen. «Alle Reisenden haben den gleichen Anspruch auf suisse, fordert, dass der Staat die hoheitlichen Sicherheitsko- Sicherheit, auch bei Bahnen, Bussen und Schiffen», ergänzt Paul sten zur Abwehr terroristischer und krimineller Bedrohungen im Kurrus. Zudem verlängern die Security-Massnahmen die Reise- Luftverkehr übernimmt. Weil die Sicherheit ein wichtiges Grund- zeit der Fluggäste deutlich, was die Wettbewerbsfähigkeit des bedürfnis der Reisenden darstelle, habe die Luftfahrtbranche ein Luftverkehrs gegenüber andern Verkehrsträgern vermindert. grosses Interesse an einem hohen Sicherheitsniveau, sagt Paul Im Gegensatz zu verschiedenen europäischen Staaten und den Kurrus, Präsident der Aerosuisse. Er stellt aber fest, dass es USA, wo diese Sicherheitskosten ganz oder teilweise vom Staat Massnahmen gibt, deren Zweckmässigkeit hinterfragt werden getragen werden, müssen in der Schweiz die Flugreisenden und könne. Die Flüssigkeitsregel zählt dazu. Der Flughafen Zürich die Luftfahrtbranche grösstenteils dafür aufkommen. Doch an beispielsweise sammelt täglich nach wie vor eine Tonne Flüs- einer Strassen-Demonstration werden die Teilnehmenden ko- sigkeiten von unwissenden Passagieren ein. Aus zolltechnischen stenlos von Polizeikräften eskortiert und geschützt. Vor diesem Gründen müssen diese Waren vernichtet werden. Dies alleine Hintergrund behaftet die Aerosuisse den Bundesrat bei seinen kostet den Flughafen jeden Monat eine Million Franken. Insge- Aussagen im Luftfahrtpolitischen Bericht und erwartet, dass samt machen die Sicherheitsaufwendungen heute 25 Prozent er seinen Handlungsspielraum im Interesse der Fluggäste und der der Betriebskosten der Schweizer Flughäfen aus. Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit des Standortes Schweiz Die Aerosuisse stellt auch Asymmetrien bei der Behandlung von ausnützt und die Kosten für hoheitliche Sicherheitsmassnahmen Flug- und Bahnreisenden fest. Obwohl Anschläge auf Züge zuge- auf schweizerischen Flughäfen finanziert. pd nommen haben, existieren auf Bahnhöfen keine Sicherheits- www.aerosuisse.ch 13
Ecureuil mit Spezialausrüstung flog im Wallis für Erdbebenforschung Neben der Region Basel gehört das Wallis zu den am stärksten erdbebengefährdeten Ge- bieten der Schweiz. Deshalb wurden in einem Umkreis von 20 Kilometern rund um Sion ver- schiedene seismische Messungen durchge- führt. Mit moderner Technik wurden kleinste Verschiebungen von Erdplatten gemessen, um das Wissen über die Erdbebentätigkeit zu ver- bessern. Dafür kam vom 22. bis 27. Oktober das AS350B3 Ecureuil F-GKRL von SAF Hé- licoptère ab Sion zum Einsatz. Ausgerüstet war der Heli mit einer speziellen Vorrichtung zur Messung von Verschiebungen der Erdplat- ten. Das unter der Maschine montierte System mit einer Gesamtlänge von vier Metern wurde in Kanada entwickelt. Nach der Mess-Kampag ne im Wallis startete die Maschine in Richtung Griechenland. Später sollen auch noch Mes- sungen in Angola folgen. Das AS350B3 Ecureuil von SAF Hélicoptère registrierte mit seiner Spezialausrüstung rund um Fotoreport Nick Däpp Sion kleinste Verschiebungen der Erdplatten. Air Glaciers flog mit bis zu sechs Helikoptern für das Rallye du Valais Bereits zum 48. Mal wurde vom 25. bis 27. Ok- Maschinen der Air Glaciers auch für allfällige von Skycam Helicopters im Wallis stationiert, tober das Rallye du Valais durchgeführt. Wie Rettungen zur Verfügung. Während den drei um packende Bilder für Eurosport zu liefern. in den letzten Jahren, wurden im Zusammen- Renntagen war zudem das AS350B3 F-GKBF www.airglaciers.ch Report Nick Däpp hang mit diesem Anlass viele Flugbewegungen Foto Nick Däpp verzeichnet. Air Glaciers setzte teilweise bis zu sechs Maschinen ein, vor allem für den Transport von VIPs zu den diversen Schau- plätzen an der Rennstrecke, von denen aus die Rennwagen aus nächster Nähe beobach- tet werden konnten. Dabei wurden Gruppen von teilweise über 100 Personen auf dem Luft- weg transportiert. Selbstverständlich standen Für VIP-Transporte setzte Air Glaciers auch den Eurocopter EC-130B4 HB-ZFB ein. AIR GLACIERS Ein legendärer Schweizer Helipilot geht in Pension: Bernd van Doornik Wer hat nicht schon von ihm gehört? Mit seinen fliegerischen Fähigkeiten hat Bernd van Doornick schon viele Leute beein- druckt. Sei es im «Wetten, dass...» an den Flugtagen in Raron, oder bei der diesjährigen Airshow in Bex. Am 5. November kam jedoch der Tag, an dem sich Bernd van Doornick in den wohlver- dienten Ruhestand begab. Nicht viele Helikopterpiloten können wie er, bei der Pensionierung auf 24‘000 Stunden Flugerfah- rung zurückblicken, welche er während den vergangenen 40 Jahren gesammelt hatte. In der Schweiz flog Bernd van Doornick während 32 Jahren für die beiden Walliser Firmen Air Zermatt AG und Air Glaciers AG. Bis zu seiner gebührenden Verabschie- dung bei der Air Glaciers AG am 5. November haben sich in sei- nem Flugbuch beeindruckende Zahlen angesammelt: Während seinen 24‘000 Flugstunden hat er 400‘000 Rotationen geflogen, 6000 Rettungseinsätze geleistet und insgesamt 106‘000 Starts und Landungen im Gebirge gemacht. Nun beginnt Bernd van Doornick zusammen mit seiner Frau einen neuen Lebensab- Bernd van Doornick in Aktion: Mit mehr als 100’000 Starts und schnitt. Er wandert nach Kanada aus, wo vor 40 Jahren seine Landungen im Gebirge geht einer der erfahrensten Helipiloten Pilotenkarriere begann. Fotoreport Nick Däpp der Schweiz in Pension. 14 Dezember 2007
SkyNews Der letzte Schweizer-Tiger für die US Navy hat Emmen verlassen Kalt war das Wetter in der Zentralschweiz, als Letzter Flug Überflug nach am 13. November eine C-130 Hercules der US c/n und USAF-serial Registration für die Flugstunden Anzahl Emmen zu Abflug nach Betreiber total Landungen USA Navy in Emmen landete, um den letzten von Luftwaffe RUAG der Armasuisse in die USA verkauften Tiger L1001 / 76-1526 J-3001 29.03.2006 1544 2349 18.05.2006 11.10.2006 U.S.NAVY F-5E abzuholen. Total 44 Einsitzer aus der Tiger-Flotte der Schweizer Luftwaffe, mehr- L1002 / 76-1527 J-3002 11.12.2003 2413 4207 23.01.2004 17.03.2004 U.S.NAVY heitlich aus der ersten Serie, werden auf der L1007 / 76-1528 J-3003 10.12.2003 2407 4207 30.06.2004 29.11.2004 U.S.NAVY anderen Seite des Atlantiks zu einer zweiten L1028 / 76-1531 J-3006 30.10.2003 2706 4757 09.03.2005 06.07.2005 U,S.NAVY Karriere starten. L1006 / 76-1532 J-3007 14.10.2004 2460 4331 12.12.2005 17.01.2006 U.S.NAVY Mit dem Verlad des Tigers J-3025 in Em- men haben diese «Shuttle-Flüge» der US Navy SP0032 / 76-1533 J-3008 22.05.2006 2738 4789 17.01.2007 23.05.2007 U.S.NAVY zwischen der Schweiz und Florida ein Ende L1010 / 76-1534 J-3009 10.03.2004 2451 4346 17.08.2005 30.09.2005 U.S.NAVY gefunden. Zum Einsatz kam dabei eine Her- L1011 / 76-1535 J-3010 06.12.2002 2444 4237 17,08.2005 09.11.2005 U.S.NAVY cules der VR-62 Nor’Easter Squadron, deren L1011 / 76-1536 J-3011 25.11.2004 2729 4767 10.02.2005 01.03.2006 U.S.NAVY Homebase NAS Brunswick in Maine liegt. Via Schottland und Kanada nach Maine dauerte L1031/ 76-1539 J-3012 10.08.2001 2086 3652 28.08.2003 15.01.2004 U.S.NAVY der Flug rund zwölf Stunden. Im Bundesstaat L1016 / 76-1541 J-3016 24.06.2005 2749 4842 11.01.2006 01.02.2006 U.S.NAVY Florida, genauer bei Northrop Grumman St. L1019 / 76-1544 J-3019 10.05.2001 2097 3694 20.11.2003 12.05.2004 U.S.NAVY Augustin, wird den Tigern ein Upgrade ver- L1020 / 76-1545 J-3020 22.09.1999 2110 3722 28.05.2004 16.12.2004 U.S.NAVY passt und die Maschinen werden neu lackiert. Damit sind sie bereit, in den Agressor-Staf- L1021 / 76-1546 J-3021 02.10.2000 2243 3937 21.11.2003 15.09.2004 U.S.NAVY feln der US Navy als Trainingspartner bei Luft- L1022 / 76-1547 J-3022 21.06.2000 2100 3777 13.06.2003 16.08.2003 U.S.NAVY kampfübungen eingesetzt zu werden. L1023 / 76-1548 J-3023 10.05.2001 2087 3591 02.04.2004 13.10.2004 U.S.NAVY Fotoreport Urs Stoller SP0030 / 76-1549 J-3024 13.06.2006 2749 4649 17.01.2007 25.02.2007 U.S.NAVY L1025 / 76-1550 J-3025 12.07.2007 2748 4614 02.08.2007 13.11. 2007 U.S.NAVY L1026 / 76-1551 J-3026 03.03.2000 1958 3564 30.08.2002 02.05.2003 U.S.NAVY L1003 / 76-152 J-3027 11.12.2003 2150 3820 09.03.2005 15.06.2005 U.S.NAVY L1029 / 76-1554 J-3029 04.09.2003 2459 4262 17.08.2005 12.10.2005 U.S.NAVY L1031 / 76-1556 J-3031 15.01.1999 2010 3506 02.04.2004 17.01.2005 U.S.NAVY L1032 / 76-1557 J-3032 10.05.2001 2232 3953 12.02.2004 21.07.2004 U.S.NAVY L1034 / 76-1559 J-3034 18.05.2004 2405 4147 29.04.2005 22.08.2005 U.S.NAVY L1035 / 76-1560 J-3035 22.09.1999 2101 3729 03.01.2005 18.02.2005 U.S.NAVY L1037 / 76-1562 J-3037 11.04.2006 2748 4637 13.04.2006 16.08.2006 U.S.NAVY Über die Heckladerampe verschwindet der L1039 / 76-1564 J-3039 19.04.2000 2099 3707 08.03.2005 11.04.2005 U.S.NAVY J-3025 im Laderaum der C-130 Hercules. L1040 / 76-1565 J-3040 06.10.2000 2399 4109 28.7.2003 29.08.2003 U.S.NAVY L1043 / 76-1568 J-3043 11.12.2003 2249 3844 15.12.2004 26.04.2006 U.S.NAVY Northrop-Awards für L1045 / 76-1570 J-3045 27.03.1999 1960 3379 03.01.2003 16.03.2005 U.S.NAVY RUAG Aerospace L1046 / 76-1571 J-3046 03.09.2003 2460 4157 17.08.2005 29.03.2006 U.S.NAVY L1047 / 76-1571 J-3047 10.05.2006 2445 4180 02.03.2007 13.06.2007 U.S.NAVY Die RUAG Aerospace hat zwei bedeutende Auszeichnungen erhalten: Der amerikanische L1049 / 76-1574 J-3049 04.04.2006 2441 4076 04.04.2006 10.07.2006 U.S.NAVY Flugzeughersteller Northrop Grumman hat L1050 / 76-1575 J-3050 11.05.2001 2072 3678 25.08.2003 26.09.2003 U.S.NAVY die beiden Werke Emmen und Genf mit den L1051 / 76-1576 J-3051 03.10.2003 2460 4484 09.03.2005 11.05.2005 U.S.NAVY «Platinum Source Preferred Awards 2006» L1053 / 76-1578 J-3053 17.09.2004 2452 4201 12.07.2006 13.09.2006 U.S.NAVY ausgezeichnet. Dieser Award wird von North- rop Grumman jedes Jahr an Lieferanten und L1054 / 76-1579 J-3054 29.03.2004 2249 3909 03.12.2004 11.01.2007 U.S.NAVY Partner für herausragende Leistungen bezüg- L1055 / 76-1580 J-3055 02.03.2007 2249 4036 30.04.2007 09.08.2007 U.S.NAVY lich Qualität, Liefertreue und Service verge- L1058 / 76-1583 J-3058 16.03.2006 2453 4160 16.03.2006 24.05.2006 U.S.NAVY ben. Die RUAG hat die Auszeichnungen für die L1098 / 76-1585 J-3060 23.11.2004 2410 4122 28.09.2006 13.12.2006 U.S.NAVY Produktion von Strukturbauteilen und Kompo- nenten für die Flugzeugtypen F/A-18 Hornet L1061 / 76-1586 J-3061 26.11.2004 2452 4220 26.10.2005 07.12.2005 U.S.NAVY und F-5 Tiger erhalten. RUAG wurde eigenen L1064 / 76-1589 J-3064 15.10.1999 1800 3248 26.05.2003 27.06.2003 U.S.NAVY Angaben zufolge als einziges nicht ameri- SP0031 76-1591 J-3066 06.07.2006 2739 4552 02.10.2006 10.11.2006 U.S.NAVY kanisches Unternehmen in Los Angeles mit L1075 / 81-0834 J-3075 28.03.2003 1800 2873 28.03.2003 27.07.2006 U.S.NAVY dieser Anerkennung ausgezeichnet. pd 15
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