KULTUR.REGION schaufenster - Volkskultur NÖ

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KULTUR.REGION schaufenster - Volkskultur NÖ
Nachrichten aus der Kultur.Region Niederösterreich . Mai 2018

                                                                                                                                                 schaufenster
                                                                                                                               KULTUR.REGION
                                                                                                                                              Museumsfrühling Niederösterreich

                                                                                                                               Haus der Regionen / Musik aus dem Baskenland · Wiener Neustadt / aufhOHRchen 2018
                                                                                                                                                   Musikschulen / Karrieren ehemaliger Schüler
P.b.b. · Vertragsnummer GZ 16Z040658 S · Erscheinungsort: 3452 Atzenbrugg · Verlagspostamt: 3451 Michelhausen · DVR: 4000418
KULTUR.REGION schaufenster - Volkskultur NÖ
Wenn’s um Niederösterreich geht,
                          ist nur eine Bank meine Bank.

                          Ein Land wie aus dem Bilderbuch. Mit wundervollen Seiten
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KULTUR.REGION schaufenster - Volkskultur NÖ
EinBlick / 3

                                                          Im ganzen Land:

                                     MITEINANDER

           „Im Miteinander werden kleine Dinge groß, im Gegeneinander wird man große Dinge los“,
          so einfach der Inhalt dieser Weisheit auch erscheinen mag, ihr Kern ist absolut richtig, denn:
      Wer die Welt mit offenen Augen betrachtet, wird diese Aussage in vielfacher Hinsicht bestätigt finden.

                                                                           oder an Sympathien und Zugehörigkeitsgefühle. Doch auch
                                                                           weniger Fundamentales kann in verschiedene Lager spalten:
                                                                           Gegensätze wie arm und reich, egoistisch und altruistisch,
                                                                           mächtig und unbedeutend oder akzeptiert und ignoriert liefern
                                                                           nicht selten den Nährboden für Unversöhnlichkeit, Konflikte oder
                                                                           gar Hass.

                                                                           Wird das Miteinander als Postulat und als absolute Grenzlinie
                                                                           zum Gegeneinander verstanden, dann sollte ein friedliches
                                                                           Zusammenleben der Menschen möglich sein. Wird das Miteinan-
                                                                           der darüber hinaus als innere Einstellung und moralisch gefestigte
                                                                           Selbstverständlichkeit gelebt, dann könnte ein friedliches Zusam-
                                                                           menleben der Menschen beinahe selbstverständlich sein. Leider
                                                                           lehrt uns die Realität, dass oft das Gegenteil zutrifft, handelt es
                                                                           sich nun um Kriege oder nur um Nachbarschaftsstreitigkeiten, um
                                                                           systematische Unterdrückung oder nur um ein bloßes „über den
                                                                           Tisch ziehen“.
Das Miteinander als Motto und Leitmotiv der Politik von Landes-
hauptfrau Johanna Mikl-Leitner betrifft viele Lebensbereiche.              Hinter all diesen Verhaltensweisen stehen konkrete Menschen-
Angesprochen ist damit der intensive Wille, Brücken zwischen               bilder. Die Zieldefinition in allen Regelwerken sollte sich daher am
den verschiedensten Positionen zu bauen und das Gemeinsame                 Wohlergehen der Menschen orientieren. Der Weg dorthin führt,
vor das Trennende zu stellen. Unterschiede gibt es in großer Zahl,         und das sei einmal mehr ausdrücklich gesagt, über qualitätsvolle
und erst solche Unterschiede geben Anschauungen und Dingen                 Kulturarbeit. Gerade anlässlich des Gedenkens an das Ende des
ihre Konturen. Worauf es allerdings ankommt ist das ehrliche               Ersten Weltkriegs vor 100 Jahren sollte die Notwendigkeit, Wider-
Bemühen, einen tragfähigen Ausgleich von Standpunkten und                  streitendes im Konsens, gemeinsam und miteinander zu lösen,
Interessen zu finden.                                                      Norm und Regel sein. /

Nähern wir uns also einigen Themenfeldern, die – vordergründig             Dorli Draxler, Edgar Niemeczek
betrachtet – kaum so etwas wie Einigkeit und Harmonie ver-
sprechen. Da denkt man zunächst an Religionen und Ideologien

                                                    schaufenster / Kultur.Region / Mai 2018
KULTUR.REGION schaufenster - Volkskultur NÖ
Top-Termine / 4

                                                      Mai 2018

                                  TOP-TERMINE

                                                                                     Foto: wikicommons

 Foto: Daniela Matejschek                Foto: Kaiserhaus Baden/Abt. Museen Baden
                                                                                    KREMSER KAMINGESPRÄCH
                                                                                    SPEZIAL
TAG DER MUSIKSCHULEN                    MUSEUMSFRÜHLING                             ————————————————
—————————————————                       NIEDERÖSTERREICH                            Mo, 14. 5. 2018, 18.00 Uhr
Fr, 4. 5. 2018                          —————————————————                           2070 Retz, Historisches Rathaus
Landesweit                              Sa, 12. – So, 13. 5. 2018                   ————————————————
—————————————————                       Landesweit
                                                                                    LÄNDLICHER RAUM.BEWEGT
Unter dem Motto „Musizieren macht       —————————————————
                                                                                    Es gibt viele Leitbilder, Pläne und Pro-
Freude und Freunde“ laden die 127       Über 100 heimische Museen und Samm-         jekte, um ländliche Räume zu bewegen.
niederösterreichischen Musikschulen     lungen laden am Muttertagswochenen-         Es sind nicht immer Konzepte und
beim „Tag der Musikschulen“ am Frei-    de zum Museumsfrühling Niederöster-         Expertisen, die den Weg vorgeben: Ein
tag, den 4. Mai wieder zum Kennen-      reich und bieten abwechslungsreiche         Diskussionsabend über den Beitrag von
lernen ein. Mit rund 200 Veranstal-     Programme: von Ausstellungseröff-           engagierten Menschen, Querdenkern und
tungen vom Instrumenteschnuppern        nungen bis zu Spezialführungen, von         Kulturschaffenden zur Entwicklung unse-
über Workshops und Straßenfeste bis     Kinder-Workshops bis zu Konzerten           rer Gemeinden. Eine Kooperationsveran-
zu Konzerten geben Lehrende und ihre    und Theateraufführungen. Heimat-,           staltung von Volkskultur Niederösterreich
Schülerinnen und Schüler einen Tag      Stadt- Stifts- und Regionalmuseen (wie      und Club Niederösterreich als Angebot
lang Einblick in ihre Arbeit. Kommen    etwa das Erlauftaler Feuerwehrmuseum        der Denk-Schule der Regionen.
Sie vorbei und lernen Sie Ihre Musik-   am Titelbild) sind ebenso mit dabei wie     Mit LH a. D. Erwin Pröll, Josef Wallen-
schule vor Ort kennen! /                große Ausstellungshäuser. /                 berger, Johanna Doderer und Reinhold
—————                                   —————                                       Griebler. Moderation: Michael Battisti /

Information                             Information                                 —————
Musikschulmanagement                    Museumsmanagement Niederösterreich          Information
Niederösterreich                        Tel. 02742 90666 6123                       Eintritt frei, Anmeldung erbeten:
office@musikschulmanagement.at          www.museumsfruehling.at                     Tel. 02942 2223-10 oder
www.musikschulmanagement.at             www.noemuseen.at                            a.trausmueller@stadtgemeinde-retz.at

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                                         schaufenster / Kultur.Region / Mai 2018
KULTUR.REGION schaufenster - Volkskultur NÖ
Schaufenster Kultur.Region / 5

                                                                                Mai 2018

                                                                   INHALT

 Haus der Regionen                                                      Chorszene                                                      Waldviertel
6/       Musik aus dem Baskenland                           22 /        Knabenchöre                                        36 /        Geschichte jüdischer
         ——————                                                         ——————                                                         Familien
		 Kremser Kamingespräche                                               Wir tragen Niederösterreich                                    ——————
9/       Ressourcen: Handelswaren                           24 /        Partner Landjugend                                             Jubiläum
         ——————                                                         ——————                                             38 /        300 Jahre
		aufhOHRchen                                               		Volkskunde                                                               Kremser Schmidt
10 /     Stadtporträt                                       26 /        Mai-Bräuche                                                    ——————
         Wiener Neustadt                                                ——————                                                         Kulturlandschaft
         ——————                                             		Mostviertel                                                  40 /        Marterl und Kunst
		Kulturgeschichte                                          28 /        Tschechische Lieder                                            im öffentlichen Raum
12 /     Poesiealbum                                                    aus Mank                                                       ——————
         ——————                                             		——————                                                       		 Museumsdorf Niedersulz
		Kolumne                                                               Weinviertel                                        42 /        Eröffnung Presshaus
13 /     Begegnungsreich                                    30 /        Schmidatal /                                                   und Kellergassenfest
         ——————                                                         ARTSchmidatal                                      		——————
		Musikschulen
                                                             ——————                                                        		 Über die Grenze
15 /     Stars aus NÖ Musikschulen                                      Auslage                                            44 /        Apartheid-Museum
		——————                                                    32 /        Bücher & CDs                                                   Südafrika
 BhW
		                                                                      ——————                                                         ——————
18 /     Bildungsimpulse                                    		Kolumne
                                                                                                                            Kultur.Region
         ——————                                             35 /        Zwischen Himmel                                    47 /        Nachschau & Intern
         Zeit Punkt Lesen                                               und Erde                                                       ——————
20 /     Vermittlungsprogramme                                          ——————                                             		Kolumne
         ——————                                                                                                            50 /
                                                                                                                            Die letzte Seite

                                                                                                                            ——————

 IMPRESSUM

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 Helmhart. Redaktionsteam: Karin Böhm, Dr. Johannes Gold, Dr. Peter Gretzel, Mag. Barbara Kohl, Mag. Christoph List, Dr. Freya Martin, Mag. Monica Rütgen, Mag. Petra Suchy,
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 nahme nur nach Vereinbarung mit dem Herausgeber. Fotos: Wenn nicht anders angegeben, Bildarchiv der Volkskultur Niederösterreich GmbH. Ziel der Zeitung: Information
 und Berichterstattung über Kunst und Kultur und ihre gesellschaftlichen Bedingtheiten mit besonderer Berücksichtigung der Regionalkultur im Bundesland Niederösterreich,
 Beiträge aus Wissenschaft und Praxis, Ankündigungen und Hinweise. Alle in der Zeitschrift verwendeten Begriffe, Personen- und Funktionsbezeichnungen beziehen sich unge-
 achtet ihrer grammatikalischen Form selbstverständlich in gleicher Weise auf Frauen und Männer. Namentlich gekennzeichnete Beiträge müssen nicht unbedingt die Meinung des
 Herausgebers und der Redaktion widerspiegeln. Cover: Erlauftaler Feuerwehrmuseum. Foto: Katrin Vogg

                                                                  schaufenster / Kultur.Region / Mai 2018
KULTUR.REGION schaufenster - Volkskultur NÖ
Haus der Regionen / 6

                                                                Baskenland

                     FLAMENCO, FADO &
                        FANDANGO
   Die Gruppe Korrontzi bringt am 3. Mai die traditionellen baskischen Instrumente Trikitixa und
Txalparta zum Klingen. Kepa Junkera tritt am 24. Mai in Begleitung des Frauenensembles Sorginak auf.
             Gemeinsam entfachen sie ein Feuerwerk an Rhythmus, Melodien und Tanz.

   Ob Kepa Junkera mit so vielen Koffern ins Haus der Regionen reist? Bestimmt aber mit dem baskischen diatonischen Akkordeon. Foto: Junk Flysch

                                                     schaufenster / Kultur.Region / Mai 2018
KULTUR.REGION schaufenster - Volkskultur NÖ
Haus der Regionen / 7

                                                                                                         Der Musiker, Komponist und Produzent ist
                                                                                                         ein großer Künstler, der die baskische Musik
                                                                                                         revolutioniert hat, um ihr neues Leben zu
                                                                                                         geben und sie aktuell und zeitgemäß zu
                                                                                                         machen. Das Programm Maletak (übersetzt:
                                                                                                         Gepäck) ist ein Treffen zwischen uralten
                                                                                                         Traditionen und kreativer Musik, inspiriert
                                                                                                         von den Rhythmen der Welt. In dieser musi-
                                                                                                         kalischen und visuellen Formation tritt Kepa
                                                                                                         Junkera in Begleitung des jungen Frauenen-
                                                                                                         sembles Sorginak auf. Mit allen Arten von
                                                                                                         Perkussion, Tanz und Gesang präsentieren
                                                                                                         sie gemeinsam ein Feuerwerk an Rhythmus,
                                                                                                         Melodien und Tanz. /
         Die Gruppe Korrontzi transferiert baskische Volksmusik in die heutige Zeit. Foto: z. V. g.
                                                                                                         Text: Johanna Stangl

Das Baskenland ist eine Region an der Atlan-             einem Satz von drei oder mehr über zwei
tikküste in der Grenzregion der Staaten Spa-             Querträger gelegten hölzernen Klangstäben,        DAS BASKENLAND
nien und Frankreich. Die Ausdehnung des                  die von zwei Musikern mit jeweils zwei senk-      IM HAUS DER REGIONEN
Baskenlandes ist politisch und gesellschaft-             recht gehaltenen Stöcken geschlagen werden.       ———————————————————
lich umstritten und steht im Spannungsfeld               Deren Parts greifen so dicht und präzise          Do, 3. 5. 2018, 19.30 Uhr
von baskischem, spanischem und franzö-                   ineinander, dass ein hochkomplexer Gesamt-        Korrontzi
sischem Nationalismus. Solide Bauernhäuser               rhythmus entsteht.
                                                                                                           Do, 24. 5. 2018, 19.30 Uhr
in den ländlichen Gebieten und politische                                                                  Kepa Junkera & Sorginak
Wandmalereien in den Städten zeugen von                                Eigenwilliges
der Eigenwilligkeit und dem Selbstbewusst-                           Selbstbewusstsein                     Kat. I: VVK: EUR 20,00, AK: EUR 22,00
sein der Basken. Ihre Herkunft ist ein Rätsel,                                                             Kat. II: VVK: EUR 18,00, AK: EUR 20,00
mysteriös sind auch ihre Musik und ihre                  Besonders interessant in der baskischen           Kombi-Karte:
Tänze, heldenhaft mit schnellem Rhythmus                 Musikszene ist, dass viele Musiker bereit         Kat. I: VVK: EUR 33,00
klingt ihre Musik.                                       sind, sich für politische und humanistische       Kat. II: VVK: EUR 29,00
                                                         Anliegen einzusetzen und sich als Teil einer      Tipp: Genießen Sie vor dem Konzert
       Archaische Instrumente                            politisch bewussten und mobilen Gesell-           ein dreigängiges Menü im Restaurant
                                                         schaft sowie speziell der baskischen Unab-        BLAUENSTEIN inklusive Konzerteintritt
Mit dem Trikitixa [triki'tiʃa] (übersetzt                hängigkeits-Bewegung sehen.                       um insgesamt EUR 38,00.
„Handklang“) – einem baskischen diato-                                                                     _
nischen Akkordeon – werden wilde, mitrei-                Die Gruppe Korrontzi rund um Agus Baran-          Haus der Regionen
ßende Melodien mit vielen schnellen Verzie-              diaran transferiert baskische Volksmusik          3500 Krems-Stein, Donaulände 56
rungen und raschem Zug-Druck-Wechsel                     und traditionelle Klänge in die heutige Zeit.     Tel. 02732 85015
gespielt. Häufig werden auch Staccato-Trio-              Die Trikitixa ist das Herz und die Wurzel         ticket@volkskulturnoe.at
len verwendet. Bekannt ist diese Ausprägung              ihrer Auftritte und ihre Klänge werden ver-       www.volkskulturnoe.at
eines diatonischen Instrumentes seit dem                 stärkt, verschönert und bewahrt durch den
Beginn des 19. Jahrhunderts, nachdem es                  Klang der Mandolinen und der Gitarren
von Italien über die Hafenstadt Bilbao ins               sowie den Gesang – unterlegt von dem Per-
Baskenland gelangte.                                     kussionsinstrument Txalaparta. Das Ergeb-
                                                         nis ist faszinierend: Lieder und Tänze teilen     WIENER WÄSCHE                 TIPP
Die baskische Musik verwendet häufig das                 die gleiche freudige Energie – Flamenco           ———————————————————
Trikitixa in Verbindung mit Gesang und                   verschmilzt mit Fandango, portugiesischer         Do, 17. 5. 2018, 19.30 Uhr
einem Tamburin. Die katholische Kirche                   Fado mit italienischer Musik.                     Neue Wiener Musik auf traditionellen
nannte das Instrument den „Teufelsbalg“                                                                    Instrumenten im Haus der Regionen:
und lehnte es ab, da es besonders von der                           Rhythmus, Melodien                     Matthias Loibner (Drehleier), Christof
Jugend für Tanzveranstaltungen genutzt                                   und Tanz                          Dienz (Zither), Martin Eberle (Trompete)
wurde. Den pulsierenden Rhythmus in der                                                                    und Peter Rom (Gitarre) – ausschnitt-
baskischen Musik erzeugt die Txalaparta                  Mit Kepa Junkera kommt der Meister der            weise, abstrahiert, verquer zugegriffen.
[tʃala'paɾta] – ein Perkussionsinstrument aus            baskischen Trikitixa ins Haus der Regionen.       www.volkskulturnoe.at

                                                              schaufenster / Kultur.Region / Mai 2018
KULTUR.REGION schaufenster - Volkskultur NÖ
Handwerk der Regionen / 8

                                                          Feine Ware

                                         GROSSES HERZ

                 Am 12. Mai ist einer von 365 Muttertagen im Jahr. Kleine und große Aufmerksamkeiten
                             gibt es im Geschäft „Handwerk der Regionen“ in Krems-Stein.
Promotion

            Herzen verschenken: aus Seife ...            ... mit duftender Fülle ...

                                                                                             Große Auswahl an Tostmann-Trachten
                                                                                                        im Geschäft.

                                                                                          volkskultur
                                                                                          HANDWERK DER REGIONEN
                                                                                          ———————————————————
                                                                                          3500 Krems-Stein
                                                                                          Ludwig-von-Köchel-Platz 1
                                                                                          Tel. 02732 85015 15
                                                                                          Öffnungszeiten:
                                                                                          Mo–Sa 10.00–12.00 Uhr
                                                                                          und 13.00–18.00 Uhr
                   ... aus Keramik ...                    ... und zum Ausruhen.

                                                schaufenster / Kultur.Region / Mai 2018
KULTUR.REGION schaufenster - Volkskultur NÖ
Haus der Regionen / 9

                                                  Kremser Kamingespräche

     SCHÖNE NEUE WARENWELT

                         In der Reihe „Ressourcen“ wird am 9. Mai der Handel durchleuchtet,
                     dabei stellen sich Fragen zur Wegwerfgesellschaft und zu bewusstem Konsum.

                                               den letzten Jahrzehnten verstärkt zu einem
                                               bemerkenswerten Konsumverhalten in den
                                               reicheren Industriestaaten. Der Begriff der        KREMSER
                                               Wegwerfgesellschaft wurde geprägt, wobei           KAMINGESPRÄCHE
                                               selbst Lebensmittel in großem Ausmaß der           ———————————————————
                                               Vernichtung anheimfallen.                          Mi, 9. 5. 2018, 18.00 Uhr
                                                                                                  Ressourcen – Handelswaren
                                               Ist es angebracht, Österreichs Bevölkerung         Mit Mag. Alois Huber,
                                               oder bestimmte Bevölkerungsgruppen als             Geschäftsführer SPAR Wien, Nieder-
                                               Wegwerfgesellschaft zu bezeichnen? Leben           österreich und nördliches Burgenland;
                                               wir speziell in Westeuropa und den USA in          Abg. z. NR Dipl.-Ing. Georg Strasser,
                                               einer Ära der Nahrungsmittelüberschüsse?           Präsident des Österreichischen Bauern-
                                               Welchen Stellenwert nehmen Themen wie              bunds
               Die wahre Welt?                 Mülltrennung oder Recycling ein?                   _
       Foto: Tooykrub/shutterstock.com

                                                              Gegentrend                          Mi, 13. 6. 2018, 18.00 Uhr
                                                                                                  Ressourcen – Humankapital
                                               Könnte ein allgemein einsetzender Bewusst-         Mit Primarius Dr. Friedrich Riffer,
Unter Handelswaren versteht man im Allge-      seinswandel einen Gegentrend zur Über-             Ärztlicher Leiter der Rehabilitations-
meinen die im Wirtschaftsleben umgesetzten     flussgesellschaft einleiten, ob nun aus existen-   klinik Gars am Kamp
Wirtschaftsgüter, wofür materielle Produkte    tieller Not oder unter moralischen Gesichts-
                                                                                                  Dr. Gundi Wentner, Partnerin Deloitte
aller Art in Betracht kommen; Rohstoffe,       punkten? Oftmals werden Handelsspannen
                                                                                                  Consulting
landwirtschaftliche Erzeugnisse, Konsumgü-     insofern kritisiert, als der Letztverbraucher-
                                                                                                  Der letzte Diskussionsabend der Staffel
ter genauso wie Investitionsgüter bis hin zu   preis in keiner Relation zum Erzeugerentgelt
                                                                                                  „Ressourcen“ über den Menschen, der
Wertpapieren oder verschiedenen Finanz-        stehe. Besteht hier ein relevantes Missverhält-
                                                                                                  mit all seinen Fähigkeiten mitunter
produkten.                                     nis, wenn man soziale oder geopolitische
                                                                                                  auch als rein ökonomische Ressource
                                               Maßstäbe zugrunde legt?
                                                                                                  betrachtet wird. Nimmt eine solche
Vom produzierenden Betrieb unterscheidet                                                          Betrachtung auf die tatsächliche Bedeu-
sich der Handelsbetrieb im Wesentlichen        Welcher Stellenwert kommt alternativen             tung des Begriffs „Human resource“
durch sein Geschäft mit Waren, Erzeugnissen    Handelsformen zu, denkt man an Modelle             noch Rücksicht?
und Produkten. Der Handel setzt also keine     der Subsistenzwirtschaft, an karitative Initia-    _
Werkstoffe ein, sondern vermittelt Produkte    tiven oder die Direktvermarktung? Welchen
in der Wertschöpfungskette bis zur Letztver-   Einfluss hat der Handel auf eine gedeihliche       Eintritt frei, Anmeldung erbeten!
wendung, meist zum Konsumenten. In den         Wirtschaft, sowohl in mikro- als auch makro-
                                                                                                  Haus der Regionen
westlichen Industrieländern ist ein Großteil   ökonomischer Hinsicht, denkt man insbe-
                                                                                                  3500 Krems-Stein, Donaulände 56
der am Markt angebotenen Güter im Über-        sondere an globale Wirtschafts- und Finanz-
                                                                                                  Tel. 02732 85015
fluss vorhanden, während es in den ärmsten     krisen? /
                                                                                                  www.volkskulturnoe.at
Ländern der Welt an vielem mangelt. Die                                                           _
Opulenz an Handelswaren aller Art führte in

                                                   schaufenster / Kultur.Region / Mai 2018
KULTUR.REGION schaufenster - Volkskultur NÖ
Wiener Neustadt / 10

                                                                aufhOHRchen 2018

              STADT DER BEGEGNUNG

   Das 26. Volkskulturfestival aufhOHRchen macht zwischen 14. und 17. Juni Station in Wiener Neustadt –
                     einer Stadt der Begegnungen und einer Stadt, die in Bewegung ist.

                                                                                                        rend des Zweiten Weltkrieges kam es mit der
                                                                                                        Produktion von Jagdflugzeugen und Loko-
                                                                                                        motivtendern sowie der Montage von
                                                                                                        A-4-Raketen in Wiener Neustadt zu einer
                                                                                                        Konzentration kriegswichtiger Industrie. All
                                                                                                        dies hatte zur Folge, dass Wiener Neustadt
                                                                                                        letztendlich nahezu vollständig durch Bom-
                                                                                                        ben zerstört wurde, aber durch freiwilligen
                                                                                                        Arbeitseinsatz der Bevölkerung bis zum Ver-
                                                                                                        lassen der letzten Besatzungstruppen 1955
                                                                                                        wiederaufgebaut werden konnte. Seit 1975 ist
                                                                                                        Wiener Neustadt „Europastadt“. Als Partner-
                                                                                                        stadt von Monheim am Rhein in Deutsch-
                                                                                                        land pflegt Wiener Neustadt eine „3-Städte-
                                                                                                        Feundschaft“ mit Eisenstadt und der unga-
                                                                                                        rischen Stadt Sopron.

                                                                                                             Zukunftsweisende Projekte

                                                                                                        Nach dem „Jahr der Chancen“ ist das Jahr
                                                                                                        2018 für Wiener Neustadt das „Jahr des Auf-
   Wiener Neustadt vereint Geschichte, Industrie, Technologie und die Vorzüge des abwechslungsreichen   bruchs“. So wurden im Jahre 2017 für die
                           Umlands. Foto: Martin Benik/austrianimages.com
                                                                                                        Stadt wichtige Projekte realisiert wie z. B. die
                                                                                                        Eröffnung des Marienmarktes, Straßenneu-
                                                                                                        gestaltungen oder die Eröffnung der ambu-
Wiener Neustadt präsentiert sich mit rund              ness-Park Civitas Nova. Die Garnisonsstadt       lanten REHA. Der Aufbruch im heurigen
45.000 Einwohnern als Mittelpunkt des süd-             und zweitgrößte Einkaufsstadt des Bundes-        Jahr geht ganz klar in Richtung Landesaus-
lichen Niederösterreichs. Eine Stadt, die ihre         landes ist gleichzeitig Behördenstadt, Ver-      stellung 2019. „In den vergangenen Jahren
Geschichte hegt und pflegt. Gegründet im               waltungsmittelpunkt und Verkehrsknoten-          haben wir als bunte Stadtregierung hart
Jahre 1192 vom Babenberger Herzog Leo-                 punkt von Eisenbahnen, Autobahnen und            daran gearbeitet, zukunftsweisende Projekte
pold V., erlebte die Stadt ihre Blütezeit unter        Schnellstraßen.                                  zu realisieren und der Stadt zu einem Auf-
den Habsburgern, als sie Kaiser Friedrich III.                                                          schwung zu verhelfen. Im Jahr 2018 – für
viele Jahrzehnte hindurch als Residenz                    Zerstörung und Wiederaufbau                   Wiener Neustadt das Jahr des Aufbruchs – ist
diente. Die Vergangenheit prägt das Stadt-                                                              diese Zukunftsvision bereits in vielen
zentrum, aber der Blick ist immer in die               Zur Förderung des mechanischen Flug-             Bereichen sichtbar geworden und auch heuer
Zukunft gerichtet. Die Vorreiterrolle diesbe-          wesens ließ man 1909 im Norden das Wiener        finden zahlreiche wichtige Projekte – viele
züglich erkennt man an Beispielen wie Med-             Neustädter Flugfeld anlegen, wo Pioniere wie     davon sind Vorboten für die Landesausstel-
Austron, TFZ (Technologie- und For-                    Igo Etrich, Karl Illner und Adolf Warchalow-     lung – zu einem Abschluss“, so Bürgermeis-
schungszentrum) oder dem Projekt Busi-                 ski ihre Flugversuche unternahmen. Wäh-          ter Mag. Klaus Schneeberger.

                                                            schaufenster / Kultur.Region / Mai 2018
Wiener Neustadt / 11

                                                    der die Schnitter nach Ende der Ernte-
                                                    arbeiten vor dem Heimwandern in Natu-
                                                    ralien bezahlt wurden und als Draufgabe
                                                    meistens einen Hahn erhielten.

                                                    Niederösterreichs größte Veranstaltungshal-
                                                    le, die Arena Nova, das Bunte Stadtfest mit
                                                    dem Dirndlgwandsonntag, der Advent am
                                                    Dom, das Straßen.Kunst.Festival, Film- und
                                                    Literaturfestivals sind weitere Beispiele der
                                                    kulturellen Vielfalt dieser sich in Bewegung
                                                    und Begegnung findenden Stadt.
                                                                                                    aufhOHRchen 2018
                                                                                                    IN WIENER NEUSTADT
                                                           Landesausstellung 2019                   ———————————————————
                                                                                                    Do, 14. – So 17. 6. 2018
                                                    Mit dem Titel „Welt in Bewegung! – Stadt.       26. Niederösterreichisches
                                                    Geschichte.Mobilität“ der Niederösterreichi-    Volkskulturfestival
                                                    schen Landesausstellung 2019 wird Wiener        Vom Land in die Stadt – vier Tage lang
                                                    Neustadt zum kulturellen und touristischen      Volksmusik vom Feinsten!
 Das niederösterreichische Volkskulturfestival zu   Mittelpunkt des Bundeslandes. Der Titel         _
Gast in Wiener Neustadt. Foto: Daniela Matejschek   wurde passend zur Geschichte Wiener Neu-
                                                    stadts gewählt, da in der Stadt die Wiege der   Vorprogramm
                                                    Luftfahrt, Flugzeug-, Lokomotiv- und Auto-
                                                    mobilfabriken angesiedelt waren, der Wiener     Fr, 11. 5. u. Fr, 8. 6. 2018, 18.00 Uhr
          Volkskulturfestival                       Neustädter Kanal Transportweg war und die       Musikantenstammtisch
          aufhOHRchen 2018                          gesamte Stadt ab ihrer Gründung somit „in       Gasthaus Weißes Rössel, Hauptplatz 3
                                                    Bewegung“ war und ist. In den Kasematten
Das Motto „Stadt und Land mitanand“ ist             wird die Geschichte der Mobilität erzählt.      Sa, 26. 5. 2018, ab 11.00 Uhr
mittlerweile mit ganz viel Leben und Enga-                                                          aufhOHRchen beim Neukloster
gement erfüllt. So gibt es heuer besonders          In den Räumlichkeiten des Stadtmuseums          Pfarrfest
zahlreiche Bürgerbeteiligungsprojekte, unter        und des ehemaligen Klosters St. Peter an der    Fischlbacherblech, Pfadfindergruppen
anderem den Stadtentwicklungsprozess, die           Sperr präsentiert sich Wiener Neustadt im       Wiener Neustadt
Landesausstellung und das Volkskulturfesti-         Spiegel der Weltgeschichte. Erzählt wird die    Neuklostergasse 1
val aufhOHRchen mit der Volkskultur Nie-            Entwicklung einer einstigen kaiserlichen
derösterreich. „Ein buntes und vielfältiges         Residenz unter Kaiser Friedrich III. und        So, 3. 6. 2018, ab 10.30 Uhr
Kulturprogramm sowie Initiativen zur Bele-          Maximilian I. zur Industriestadt und zum        ORF Radio Niederösterreich
bung unserer Stadt, viele davon unter dem           Innovationsstandort von heute. Mit der The-     Frühschoppen
Motto ,Mitanand‘, runden das Gesamtpaket            resianischen Militärakademie, dem Neu-          Die Buchgrabler, Frohnberger Ziachmusi
ab und sind bedeutende Impulsgeber für              kloster und dem zu einem Schaukraftwerk
                                                                                                    Gasthaus Weidinger, Bräunlichg. 10–12
einen wachsenden Tourismus“, erklärt der            umfunktionierten Kleinwasserkraftwerk
Bürgermeister.                                      Ungarfeld gibt es zusätzliche Ausstellungs-
                                                                                                    So, 3. 6. 2018
                                                    orte, und daneben werden auch Führungen         Tag der offenen Gartentür
Der „Schnidahahn“-Herbstauftakt der Regi-           im Stadtgebiet angeboten.
                                                                                                    Stadtmusikkapelle Wiener Neustadt
on Bucklige Welt – Wechselland auf dem
Wiener Neustädter Hauptplatz bringt tau-            Aber nicht nur die Stadt, sondern auch die      14.00 Uhr: Erster Wiener Neustädter
sende Besucher und zeigt, dass das                  umliegenden Regionen werden im Zuge der         Schrebergartenverein, Marktgasse/
„Mitanand“ von Stadt und Land funktio-              Landesausstellung ins Licht gerückt. Kultu-     Gymelsdorfer-Gasse (Eingang Ecke
                                                                                                    Ernst-Wurm-Gasse/Petzoldgasse)
niert. Zwei Tage lang gastiert die Region im        relle und kulinarische Attraktionen werden
Zentrum der Stadt und verwandelt das Herz           von der Region Bucklige Welt – Wechsel-         15.30 Uhr: Gartenverein „Schelmer-
der Stadt in eine Begegnungszone. Gastrono-         land, dem Schneebergland, der Region Sem-       kolonie“, Obstgasse/Schützengasse
miebetriebe, Fleischer, Bäcker, Direktver-          mering-Rax und der Gegend entlang des           _
markter und Bierbrauer von „Sooo gut                Wiener Neustädter Kanals präsentiert. /
schmeckt die Bucklige Welt“ bieten neben                                                            Information
                                                                                                    Tel. 02732 85015
Blasmusik, Kinderprogramm und Schauko-              Text: Andreas Teufl
                                                                                                    aufhOHRchen@volkskulturnoe.at
chen ihre Produkte an. Die Tradition des
                                                                                                    www.volkskulturnoe.at
„Schnidahahns“ geht auf eine Zeit zurück, in

                                                         schaufenster / Kultur.Region / Mai 2018
Brauch / 12

                                                              Poesiealbum

            ROSEN, TULPEN, NELKEN

                                                    Plädoyer für das Stammbuch.

„Ich schreibe mich aufs letzte Blatt, ein Zei-   ein kurzer literarischer Text, gefolgt von    von Professoren, so ließen im 20. Jahrhun-
chen, dass ich lieb Dich hab, und wer Dich       einer Widmung an den Besitzer oder die        dert vornehmlich junge Mädchen Freunde
lieber hat als ich, der schreibt sich hinter     Besitzerin des Albums. Ort, Datum und         und Freundinnen, Lehrer und Lehrerinnen
mich.“ Wer kennt sie nicht, die Sprüche, die     Unterschrift vervollständigen das Bild.       und Verwandte sich verewigen. Der Lieb-
in Schönschrift ins Stammbuch der besten         Besonders fein ist es, wenn eine Zeichnung    lingsspruch aus meinem Stammbuch lautet
Freundin eingetragen wurden. Es handelt          die Seite ziert.                              „Wer zur Quelle kommen will, muss dem
sich hierbei um einen Brauch, der vor allem                                                    Strom entgegengehen“, eingetragen von
vom 16. bis ins 19. Jahrhundert üblich war.      Wurde das Poesiealbum in früheren Zeiten      meinem Religionslehrer der Volksschulzeit. /
Verwandte und Freunde trugen sich hand-          auch in studentischen Kreisen genutzt, vor
schriftlich in ein Album ein: ein Gedicht,       allem auch zur Sammlung von Autografen        Text: Eva Zeindl

                                                     schaufenster / Kultur.Region / Mai 2018
Kultur.Region / 13

                                                                                                                     Begegnungsreich
                              Schaufenster

                                                                                                            MITTEN IM
         GEWINNSPIEL                                                                                       DAZWISCHEN

                                                                                                      Im Dazwischen liegen Herausforderungen
                                                                      Jetzt n!                                    und Chancen.
                                                                         piele
                                                                    mits

                                                                                                                           In einem Arbeitsprozess werden Zeit-
                                                                                                                           spannen oft nicht genau definiert.
                                                                                                                           Manchmal gibt es keinen offiziellen
                                                                                                                           Anfang oder ein klares Ende, sondern
                                                                                                                           vieles ist im Fluss. Wenn man auf eine
                                                                                                                           Prüfung hinarbeitet, dann hat man
                                                                                                                           einen klaren Zeitrahmen, wenn man
  Top-Gastronom Toni Mörwald: „Die Basis für nachhaltigen Tourismus
 ist eine starke Volkskultur, nur wenn die Gäste unsere Identität spüren,
                                                                                                                           zwischen zwei Orten unterwegs ist,
werden wir für sie interessant sein. Das Schaufenster Kultur.Region zeigt,                                                 kennt man den Start- und Zielpunkt.
  dass wir uns in Niederösterreich voll auf unsere Volkskultur verlassen                                                   Kennen Sie aber die Situation, wenn
können. So werden wir unsere Gäste begeistern.“ Foto: Helmut Lackinger                                                     innere Prozesse, Vorhaben, Ge-
                                                                                                                           sprächsrunden noch nicht abgeschlos-
Gewinnfrage:                                                                                   sen wurden und einen das Gefühl beschleicht, dass man mitten
Was bedeutet für Sie Bildung? Schicken Sie uns Ihren                                           drinnen steckt? Dass sich Unwohlsein bei unserer Unfertigkeit breit-
persönlichen Bildungsslogan, Ihren Bildungsvorsatz!                                            macht, ist zutiefst menschlich, denn wir sind alle darauf kon-
Preise:                                                                                        ditioniert, Dinge voll und ganz begreifen zu wollen und Arbeit
2 x ein Bücherpaket der beiden Bestsellerautoren                                               „abzuhaken“.
Dr. Bernd Hufnagl „Besser fix als fertig“ und
Dr. Katharina Turecek „Zum Glück mit Hirn“.                                                    Die Redensart „zwischen zwei Stühlen sitzen“ ist nicht nur geläufig,
                                                                                               sondern drückt die Realität des Alltagslebens aus und ist letztendlich
Einsendungen mit Kennwort „Schaufenster“ an:
                                                                                               nichts Außergewöhnliches. Wir erleben dieses Gefühl bei persön-
Kultur.Region.Niederösterreich GmbH
                                                                                               lichen Spannungen, in Beziehung und Familie genauso wie im Verein
Schlossplatz 1, 3452 Atzenbrugg
                                                                                               oder Beruf. Im Dazwischen besteht die große Chance, selbst gestalten
oder per Mail an schaufenster@kulturregionnoe.at
                                                                                               zu können, Zeichen der Veränderung zu setzen und Lösungen her-
Einsendeschluss: Mi, 16. 5. 2018                                                               beizuführen. Wenn sich etwas spießt, man sich eingekeilt fühlt oder
Gewinner der letzten Ausgabe:                                                                  gar die Fronten verhärtet sind, dann muss Freiraum durch Beratung
Gerhard Jaritz, Wien                                                                           und Begleitung von außen geschaffen werden. Dazwischensein heißt,
Thomas Kruse, Karlstetten                                                                      Dinge selbst in die Hand zu nehmen, wenn man mit Energie, Herz,
Maria Weillechner, Waidhofen/Ybbs                                                              Klugheit und Mut ausgestattet ist. Im Dazwischensein geht es um
                                                                                               klare Positionierung und Haltung. Unser Ziel kann nicht sein, den
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Preise können nicht in bar abgelöst werden. Durch            Anderen verändern zu wollen, sondern versuchen, gestärkt durch die
Teilnahme am Gewinnspiel erfolgt eine Verarbeitung der angeführten Daten zum
Zweck der Durchführung des Gewinnspiels durch die KULTUR.REGION.NIEDER-
                                                                                               eigene Klarheit, den Anderen zu überzeugen und auf dem Weg wert-
ÖSTERREICH GmbH, 3452 Atzenbrugg, Schlossplatz 1, auf Grundlage des Gewinn-                    schätzend mitzunehmen. Stellen wir uns der Realität, richten wir den
spielvertrages. Ihre eingetragenen Daten werden nicht an Dritte weitergegeben.                 Fokus in die Zukunft und freuen wir uns rückblickend, wenn nach
Hinsichtlich Ihrer personenbezogenen Daten weisen wir auf Ihre Rechte der Daten-
berichtigung, -löschung, -einschränkung, Widerspruch gegen die Verarbeitung, Daten-            zähen Nebelwänden die Sonnenstrahlen des Frühlings unser Sein
beauskunftung und -übertragbarkeit hin. Diesbezügliche Anfragen richten Sie bitte              durchfluten! /
schriftlich per Mail an office@kulturregionnoe.at. Für eine Beschwerdeführung bei der
rechtlich zuständigen Aufsichtsbehörde können Sie sich an die Österreichische Daten-
schutzbehörde wenden.                                                                          Martin Lammerhuber
_                                                                                              martin.lammerhuber@kulturregionnoe.at

                                                                        schaufenster / Kultur.Region / Mai 2018
D   E  R   ,
                             L E X    A   N                     ,
              A   D  I , A                     N   I E L  A                     O   L  D   ,
    R T IN  ,                 E R   ,  D   A                 ,   L E  O    P
M A               , D   IE  T                D    R  E  A                        I E D   ,
      H  A R  D                 H  , A   N                     O   T  T   F  R                    ,
G E R            ,E   R   I C                  T O    ,  G                          H   A   R D
         N N   E                  T  , O   T                      ,  B   E  R    N                F ,
SUSA , HERBER                              , M     A   R   I O
                                                                            R    T , J  O    S E
          N                         L  D                                 E
 ANTO NA, GER A PETER, ROB JOHANN,
   O  M  A                  , IL I R   ,                   A    R   I A   ,                  S  T ,
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        L F G                    I S  T  I                       A    E  L  A                    S ,
  WO            N   , C    H  R
                                             ,  M    I C    H                    G   I T,  I R I
         R I A                         A   S                            A   R
  FLO H, ANDRE , PAUL, M                                                           A   R   A  L D  ,
        S E P                   H  O    L  D                         E  S  ,  H                    ,
   JO              , R  E  IN                O     H  A    N    N                  N   F  R  E D
       E F A   N                N    Z  ,  J                      R   ,  M     A
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                                                                                  IE  L ,
            O    L                        S  ,                               N
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        U B  E  R                 A    L D   ,                      L   A   N    IE
     H             W    I L L IB                 E   R  ,  M     E                     E  I N Z  ,
                                                                                   H
      K ARL, NA, GÜNTH AN, ALOIS, IE,
          A   R  T I                 R   O   M                        S  O    P   H
      M                 O   P  H  ,                  F R   E   D   ,                   R   N  E  R  ,
                     T
       CHRIS NICOLE, AL ET TINA, WE
          D   I T H  ,                A   U  S   ,  B                    H    . . .
        E              A   S  ,K   L                   S  A     B  E  T
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         THO                T,  M   A    X                                             en.
                                                                                zustell Nähe.
                 R  N  O                                              ea m  vo r
                                                                                         r
          GE                                           r ge s amtes T n ganz in Ihre
                                                    nse                ter
                                            glich, u            V-Bera
                                          s leider unmö it über 300 N
                                       te              –m
                       e r A n zeige is alles möglich
                 In ein                st
                       r ist aber son
                  Dafü

                                                                           Die Niederösterreichische
                                                                                                       Bezahlte Anzeige

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Musikschulen / 15

                                                             Erfolgsgeschichten

      EHRE, WEM EHRE GEBÜHRT

                    Sie stehen auf internationalen Bühnen, sind an großen Häusern engagiert,
          unterrichten an Universitäten und Musikschulen. Ihnen allen gemeinsam ist die solide Basis –
                                       die Musikschulen in Niederösterreich.

                                                                                                   Gumpoldskirchen. „Da ich nicht aus einer
                                                                                                   Künstler- oder Musikerfamilie stamme,
                                                                                                   hatte bei mir die Musikschule eine enorm
                                                                                                   wichtige Funktion beim Entdecken meiner
                                                                                                   musikalischen und besonders meiner
                                                                                                   gesanglichen Begabung. Es begann mit
                                                                                                   Blockflöten- und Altblockflötenunterricht,
                                                                                                   danach sechs Jahre Gitarre. Und dann hatte
                                                                                                   der Zufall seine Hand im Spiel: Meine
                                                                                                   Freundin begann, Gesangsunterricht zu
                                                                                                   nehmen, und ich eiferte ihr nach. Dorothé
                                                                                                   Pilar wurde meine Lehrerin. Erst vor kurzem
                                                                                                   sagte sie mir, dass sie bei mir sofort gehört
                                                                                                   habe, dass vor ihr ein gewisses Talent steht,
                                                                                                   und welche Sorge, Sorgfalt und Ernsthaftig-
                                                                                                   keit das bei ihr als Ausbildende gefordert
                                                                                                   habe. Ich, die kleine Wilde, die ungeduldig
                                                                                                   war und nur Pop und Musical singen wollte,
                                                                                                   wurde liebevoll durch endlose Übungen
                                                                                                   Schritt für Schritt gebildet und stilistisch wie
                                                                                                   auch technisch erzogen. Daher sage ich auch
                                                                                                   immer: Die verantwortungsvollste und
                                                                                                   wichtigste pädagogische Tätigkeit liegt ganz
                                                                                                   zu Beginn einer musikalischen Ausbildung.“

                                                                                                             Dominic Feichtinger

                                                                                                   Dominic Feichtinger ist Schlagwerker. Seine
                                                                                                   Engagements sind u. a. an der Volksoper
                                                                                                   Wien und beim Grazer Philharmonischen
                       Schlagwerker Dominic Feichtinger. Foto: Alam Lacuin.
                                                                                                   Orchester. Er ist Mitbegründer des Ensem-
                                                                                                   bles Louie’s Cage Percussion und besuchte
                                                                                                   die Franz-Schmidt-Musikschule in Perch-
60.000 Kinder und Jugendliche werden in                            Daniela Fally                   toldsdorf: „Ich war unglaublich froh, in
den Musikschulen Niederösterreichs unter-                                                          Perchtoldsdorf in die Musikschule zu gehen,
richtet. Für diejenigen unter ihnen, die sich       Daniela Fally ist Opern- und Konzertsän-       denn ich hatte als gebürtiger Wiener buch-
für eine Musikerlaufbahn entschieden ha-            gerin und Ensemblemitglied der Wiener          stäblich keine Ahnung von Volksmusik-
ben, war die Musikschule der Ursprung und           Staatsoper. Sie besuchte die damalige Musik-   bräuchen, Blasmusik oder vom Orchester-
eine wichtige Stütze bei ihrer Musikkarriere.       schule Berndorf, danach die Musikschule        spielen. Jedes Jahr sind Wettbewerbe wie

                                                         schaufenster / Kultur.Region / Mai 2018
Musikschulen / 16

        Singer-Songwriterin Clara Blume.          Federspiel mit Simon Zöchbauer, Philip Haas, Frédéric Alvarado-Dupuy, Ayac Iuan Jimenez-Salvador,
               Foto: Walter Mussil                     Matthias Werner, Thomas Winalek und Roland Eitzinger. Foto: Julia Wesely & Maria Frodl

prima la musica angestanden, entweder          spannte Klima haben bestimmt dazu beige-              Anliegen. Er hat mich gefördert und moti-
solistisch oder im Ensemble, bei denen wir     tragen, dass die Freude am Instrument                 viert, wo es nur ging. Schließlich gelang mir
immer sehr gut abgeschnitten haben. Sehr       genährt werden konnte. Gerne denke ich an             mit der Klarinette ein erster Preis beim
dankbar war ich dafür natürlich immer mei-     die wunderbaren und liebevoll kuratierten             Bundeswettbewerb prima la musica. Dann
ner Lehrerin, Maria Jenner, und vor allem      Klassenabende zurück. Als ich im Alter von            ging ich an die mdw. Die Begegnung mit
auch dem damaligen Direktor, Anton             18 Jahren langsam begann, meine eigenen               meinem Lehrer, Prof. Johann Hindler, ist für
Hafenscher, der mich und uns fast immer        Kompositionen vor größerem Publikum                   mich bis heute eines der allergrößten
quer durch Österreich begleitet hat und tat-   aufzuführen, konnte ich damit bereits auf             Geschenke.“
kräftig beim Transportieren der vielen         zwölf Jahre Bühnenerfahrung zurückbli-
Instrumente mitgeholfen hat.“                  cken, die mir das selbstbewusste Auftreten                      Ensemble Federspiel
                                               erheblich erleichterten. Nicht zuletzt hat
Während des Studiums lernte Dominic            auch meine herzensgute Klavierlehrerin,               Die Lust am Neuen und Unverwechselbaren
Feichtinger Florian Klinger aus Hollabrunn     Mirna Sipic, einen wesentlichen Beitrag               ist das Markenzeichen des Ensembles Feder-
kennen. Gemeinsam starteten sie ein Pro-       dazu geleistet, dass ich mich für eine Karrie-        spiel. 2004 haben sich die sieben jungen
jekt, das die österreichische und auch die     re in der Musik entschieden habe.“                    Musiker, alle Studenten der Universität für
internationale Schlagzeugszene innovativ                                                             Musik und darstellende Kunst Wien bzw.
weiterentwickelt – die Louie’s Cage Percus-               Christoph Zimper                           der Musik und Kunst Privatuniversität der
sion.                                                                                                Stadt Wien, zusammengeschlossen. Alle
                                               Christoph Zimper ist Klarinettist und Uni-            haben sie eine Ausbildung an einer Musik-
              Clara Blume                      versitätsprofessor am Leonard Bernstein               schule genossen, in Retz, Krems, Holla-
                                               Institut für Konzertfach Blas- und Schlag-            brunn, Tulln, Herzogenburg, am Musikum
Clara Blume ist Singer-Songwriterin mit        instrumente der Universität für Musik und             Salzburg und in Wien, einer von ihnen
spanisch-indonesischen Wurzeln. Sie be-        darstellende Kunst Wien, Soloklarinettist im          unterrichtet aktuell an der Musikschule in
suchte die Musikschule Breitenfurt.„Frei       Mozarteumorchester Salzburg und Grün-                 Hollabrunn. Was brachte sie zusammen?
nach dem Motto ‚Ehre, wem Ehre gebührt‘        dungsmitglied der Wiener Klangkommune.                „Wir wollten echte Volksmusik abseits vom
bin ich der Ansicht, dass den Musikschulen     Er besuchte die Musikschule der Gemeinde              volkstümlichen Schlagerwahnsinn machen,
im Namen zahlreicher Musikerinnen und          Markt Piesting. „Ich denke, dass ich durch            ein paar von uns spielten schon seit der
Musikern ein Dank ausgesprochen werden         das Spielen in der Big Band der Musikschule           Kindheit gemeinsam bei der Musikkapelle
muss. Mir selber sind nur die besten Eindrü-   Piesting, die es leider nicht mehr gibt, auf          in Mautern, die anderen kamen rasch dazu,
cke von meiner Ausbildung an der Musik-        den Geschmack gekommen bin, auch beruf-               und schon begann das Projekt, unsere eige-
schule Breitenfurt im Gedächtnis geblieben.    lich Musik zu machen. Meinem Klarinetten-             ne Musik zu kreieren. Dabei ist aber die
Der persönliche, amikale Umgang mit den        und Saxofonlehrer Bernhard Pfaffelmaier               freundschaftliche Energie vom Anfang nie
Schülern und Schülerinnen und das ent-         war unser Unterricht ein persönliches                 verloren gegangen.“

                                                   schaufenster / Kultur.Region / Mai 2018
Musikschulen / 17

                                                                                                   dorf. Im Jahre 2006 begannen die vier Stu-
                                                                                                   dentinnen mit dem Kammermusikunter-
                                                                                                   richt bei Prof. Teresa Leopold an der mdw.
                                                                                                   Der Wunsch nach einem eigenen kammer-
                                                                                                   musikalischen Projekt war von Anfang an
                                                                                                   groß. Es war ihnen wichtig, ihre kreativen
                                                                                                   Ideen und musikalischen Vorstellungen
                                                                                                   auch nach ihrem Studium auf hohem Niveau
                                                                                                   zu verwirklichen und ihre künstlerischen
                                                                                                   Pläne weiterzuverfolgen. Neben ihren
                                                                                                   ansprechenden Abendprogrammen widmen
                                                                                                   sie sich mit selbst konzipierten Kinderkon-
                                                                                                   zerten auch dem jungen Publikum. Das
                                                                                                   Quartett wurde 2016 mit dem Anerken-
      Mocatheca mit Theresa Hajny, Monika Kampichler, Carmen Gschwandtner und Kerstin Höller.      nungspreis des Landes Niederösterreich in
                                         Foto: Julia Wesely                                        der Sparte Musik ausgezeichnet. /

                                                                                                   Text: Monica Rütgen
  Klarinettenquartett Mocatheca                     musikalische Ausbildung erhielten die
                                                    Musikerinnen an den niederösterreichi-         Quellen: Auszüge aus der Chronik „Musizieren macht
Das Ensemble begeistert sein Publikum mit           schen Musikschulen Eggenburg, Holla-           Freu(n)de. 60 Jahre Management für Musikschulen in
einem breit gefächerten Repertoire und ver-         brunn, Horn, Staatz und Ternitz. Heute         Niederösterreich“, Herausgeber: Kultur.Region.Nieder-
steht es auch, die Neugierde für zeitgenös-         unterrichten alle selbst an einer Musikschu-   österreich GmbH, Produktion: Musikschulmanage-
sische Kompositionen zu wecken. Ihre erste          le, in Eggenburg, Horn, Staatz und Gänsern-    ment Niederösterreich GmbH.

                                                                   KULTUR WANDELT SICH STÄNDIG.
                                                                         DER PLATZHIRSCH AUCH.
                                                                                  68 Kunst- & Kulturprojekte im Waldviertel
                                                                                               05. Mai – 05. August 2018
BhW / 18

                                                            Bildungsimpulse

       BILDUNG ÖFFNET AUGEN
            UND OHREN
   „Ohne Bildung keine Zukunft.“ Dieses Statement von Journalist Hugo Portisch ist einer von
250 Bildungsimpulsen, die prominente Persönlichkeiten für die BhW-Initiative beigesteuert haben.

                                                                                                Bildung und Weiterbildung sind heute
                                                                                                unverzichtbar geworden, wenn man auf dem
                                                                                                Arbeitsmarkt bestehen und am gesellschaft-
                                                                                                lichen Leben teilhaben möchte. Fortbildung
                                                                                                und Weiterentwicklung sind wesentlich für
                                                                                                die Persönlichkeitsbildung. Es geht darum,
                                                                                                sich neue Sichtweisen und Kompetenzen
                                                                                                anzueignen, um einen persönlichen Mehr-
                                                                                                wert zu erzielen. Neues Wissen erfordert
                                                                                                Neugierde sowie Interesse und das Ganze ist
                                                                                                eine lebenslange, spannende Aufgabe. In der
                                                                                                Erwachsenenbildung spricht man vom
                                                                                                lebensbegleitendem Lernen und von Zu-
                                                                                                gängen, wie man Freude auf lebenslanges
                                                                                                Lernen machen kann.

                                                                                                            Lust aufs Lernen

                                                                                                In der betriebsamen Alltagswelt, wo die Men-
                                                                                                schen gefühlt weniger Zeit haben, die Infor-
                                                                                                mationen zeitgleich auf uns hereinprasseln,
                                                                                                geht es darum, die Menschen zu erreichen.
                                                                                                Wo und wie kann man Lust aufs Lernen
                                                                                                machen? Denn ausgelernt hat man nie und
                                                                                                die Statistiken belegen ganz klar, dass geistige
                                                                                                Fitness bis ins hohe Alter trainiert werden
                                                                                                kann. Die Persönlichkeit weiterzuentwickeln
                                                                                                erfordert, auf der Höhe der Zeit zu bleiben.
                                                                                                Persönlichkeitsbildende Maßnahmen gibt es
                                                                                                überall, sei es bei Begegnungen oder Be-
                                                                                                obachtungen. Die Herausforderungen des
                                                                                                Alltags meistern kann und soll durch persön-
                                                                                                lich gesetzte Ziele ergänzt werden.

                                                                                                „Wer aufmerksam durchs Leben geht, inne-
                                                                                                hält, nimmt bewusst wahr und hält gedank-
                                                                                                lich besser fest“, so die Kognitionswissen-
                                                                                                schafterin Katharina Turecek. Die Zeit ver-
                                                                                                trägt ein verstärktes Maß an Innehalten,
Markus Hengstschläger, Vorstand des Instituts für Medizinische Genetik. Foto: Gerald Lechner

                                                      schaufenster / Kultur.Region / Mai 2018
BhW / 19

 Katharina Turecek, Kognitionswissenschafterin.           Bernd Hufnagl, Neurobiologe.                           Peter Filzmaier, Politologe.
             Foto: Erich Marschik                             Foto: Erich Marschik                                  Foto: Erich Marschik

anstatt schnell weiterzuwischen und weiter-
zusurfen. „Aufmerksamkeit ist die Pforte
unseres Gedächtnisses“, so Turecek.

Neurobiologe Bernd Hufnagl spricht von der
Achtung und Beachtung, die für die Men-
schen ganz besonders wichtig sind. Hufnagl
hält auch ein Plädoyer, um der Sinnleere
entgegenzusteuern. „Wir müssen uns gegen-
seitig Mut machen, um einander mit mehr
Aufmerksamkeit zu begegnen. Es geht auch
darum, die Sehnsucht nach einer lebens-
werten Zukunft zu stillen“, so Hufnagl. Die
beiden Bestsellerautoren haben bei der
                                                      Das BhW veröffentlicht Gedanken zum Thema Bildung und freut sich, damit Gespräche anzuregen.
BhW-Initiative „Bildungsimpulse promi-
                                                                                          Foto: BhW/Pilecky
nenter Persönlichkeiten von A bis Z“ jeweils
ein Statement beigesteuert – als zwei von
mittlerweile bereits über 250 Prominenten.
„In einer Zeit, wo Menschen oft nur mehr          Mendt, Harald Krassnitzer, Johanna Mikl-
verkürzte Botschaften wahrnehmen, bieten          Leitner, Thomas Sykora, Franz Viehböck,
die Bildungsimpulse eine gute Anregung,           Maximilian Fürnsinn und Erika Pluhar.
                                                                                                         TIPP
                                                                                                         ———————————————————
sich mit dem eigenen Bildungszugang zu
beschäftigen“, so Initiator Martin Lammer-                  Bildung ist Thema                            Besuchen Sie die Ausstellung
huber.                                                      beim Talk im Turm                            BhW-Bildungsimpulse prominenter
                                                                                                         Persönlichkeiten von A bis Z
                                                                                                         im Klangturm St. Pölten!
            Bildung ist mehr                      Die Initiative begleitet Veranstaltungen des
             als nur Wissen                       BhW. Sie regt zum Weiterdenken an: Über-               Öffnungszeiten Klangturm:
                                                  legen Sie sich Ihren Zugang zu Bildung.                Mo–Sa, 8.00–18.00 Uhr,
Alexander Pointner, Erfolgstrainer, Ex-Ski-       Welche Fähigkeiten und Kompetenzen                     So und Fei 9.00–17.00 Uhr
springer, Buchautor, Neurocoach sieht es so:      haben Sie? Was weckt Ihre Neugier? Gibt es             Eintritt frei!
„Bildung bedeutet für mich nach all den           für Sie einen persönlichen Bildungsimpuls,             _
Höhen und Tiefen, die ich erlebt habe, in         der für Sie ein roter Faden sein könnte? Neh-
erster Linie Herzensbildung. Wissen allein        men Sie Ihr Statement zur Veranstaltung                Vorschau:
genügt für mich nicht.“                           „Talk im Turm“ am 21. Juni 2018 Uhr beim
                                                                                                         Do, 21. 6. 2018, ab 17.30 Uhr
                                                  Klangturm im Landhausviertel St. Pölten,
                                                                                                         Talk im Turm
Weitere prominente Persönlichkeiten, die          mit. Spannende Referentinnen und Refe-
                                                                                                         Klangturm
ihren persönlichen Bildungszugang für das         renten sind vor Ort und die Ebenen des
                                                                                                         3100 St. Pölten, Kulturbezirk 1
BhW zur Verfügung gestellt haben, sind u. a.      Klangturms bilden auch die Klammer für die
Rudolf Buchbinder, Marc Janko, Marianne           Bildungsimpulse. /                                     www.bhw-n.eu

                                                      schaufenster / Kultur.Region / Mai 2018
Zeit Punkt Lesen / 20

                                                       Vermittlungsprogramm

                      MIT LESEN
                  KULTUR VERMITTELN
                                 Lesen ist nicht nur eine grundlegende Kulturtechnik,
                            sondern vermittelt und verbindet Menschen und ihre Kulturen.

                                                                                                Kunst und Kultur sind etwas zutiefst
                                                                                                Menschliches. Sie spielen eine essentielle
                                                                                                Rolle in allen Facetten unseres Lebens. Von
                                                                                                der Alltagskultur bis hin zu den „Schönen
                                                                                                Künsten“, von den Wissenschaften bis hin
                                                                                                zum Metaphysischen spannt sich ein breiter
                                                                                                Bogen, innerhalb dessen sich unsere Lebens-
                                                                                                welten entfalten. Kulturvermittlung bildet
                                                                                                die Schnittstelle zwischen den verschie-
                                                                                                denen Elementen und vermag zwischen
                                                                                                Inhalten und Menschen eine Verbindung
                                                                                                herzustellen. Ganz nach dem Motto „Von
                                                                                                den Menschen für die Menschen zu den
                                                                                                Menschen“ trägt Kulturvermittlung zu
                                                                                                einem nachhaltigen Verständnis von kultu-
                                                                                                rellen Äußerungen bei und leistet somit
                                                                                                einen wesentlichen Beitrag zur Verortung
                                                                                                im kulturellen Leben sowie zur Teilhabe an
                                                                                                der Gesellschaft. Überhaupt stellt das Recht
                                                                                                auf Bildung und Teilhabe am kulturellen
                                                                                                Leben ein Menschenrecht dar: Gemäß der
                                                                                                Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte
                                                                                                (Resolution 217 A [III] vom 10. 12. 1948) hat
                                                                                                jeder Mensch das „Recht auf Bildung“ (Arti-
                                                                                                kel 26) und das Recht, „am kulturellen
                                                                                                Leben der Gemeinschaft frei teilzunehmen,
                                                                                                sich an den Künsten zu erfreuen und am
                                                                                                wissenschaftlichen Fortschritt und dessen
                                                                                                Errungenschaften teilzuhaben“ (Artikel 27).
                                                                                                Die dafür grundlegende Kulturtechnik und
                                                                                                Schlüsselkompetenz, um diese Teilhabe zu
                                                                                                gewährleisten, bildet Lesen. Alberto Man-
                                                                                                guel, der 1948 in Buenos Aires geborene
                                                                                                Schriftsteller, Verlagslektor, Literaturdozent,
                                                                                                Übersetzer und Verfasser des in 36 Sprachen
                                                                                                übersetzten Bestsellers „Geschichte des Le-
                                                                                                sens“, bringt die essentielle Bedeutung von
                                                                                                Lesen wie folgt auf den Punkt: „Wir alle
                                                                                                lesen in uns und der uns umgebenden Welt,
Die vielfältige Welt der Lesekultur entdecken beim Vermittlungsprogramm von Zeit Punkt Lesen.

                                                      schaufenster / Kultur.Region / Mai 2018
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                                                  Objekte eine Thematik einprägsam mit allen      Zusammenleben von Menschen in und aus
                                                  Sinnen erfahren werden.                         verschiedenen Ländern mit unterschied-
                                                                                                  lichen Kulturen und Lebensweisen erzählen,
                                                  Ein Beispiel: Wie kann ein Land oder eine       geschmökert. Dabei werden auch Tipps
                                                  Stadt gelesen und vermittelt werden? Bei-       und Tricks zum Einsatz der Bücher ausge-
                                                  spielsweise für das Land Australien könnte      tauscht. Ein abwechslungsreiches Programm
                                                  man Eukalyptusöl zum Riechen einsetzen,         für Kindergärten und Schulklassen bietet
                                                  eine Weltkugel zum Verorten und Maca-           Zeit Punkt Lesen jeden Mittwoch in der
                                                  damianüsse zum Verkosten. Gemeinsam             NÖ Landesbibliothek in St. Pölten an. Im
                                                  könnten Dot-Paintings von Aborigines,           Zentrum aller Aktivitäten steht stets die
                                                  Aufnahmen eines Didgeridoos, die Landes-        Vermittlung von Freude und Spaß am
                                                  fahne, ein Plüschkoala, Abbildungen von         Lesen sowie an Kunst und Kultur. /
                                                  Städten und Regionen, Nachbildungen von
                                                  Wahrzeichen und natürlich auch Reisefüh-        Text: Nicole Malina-Urbanz
    Gemeinsam in Kinder- und Bilderbüchern        rer, Postkarten, Videos und Fotos etc. gele-
  schmökern und Anwendungstipps austauschen
  beim Workshop „zusammen.gemeinsam.sein“.
                                                  sen und somit australische Kulturen und
                                                  Lebenswelten erfahren und reflektiert wer-
                                                  den. Wie wird das Land, die Stadt erfahren?       ZEIT PUNKT LESEN
                                                  Wie riecht und schmeckt es? Was sagen uns         ———————————————————
                                                  die Landschaften und wie leben die Men-
                                                                                                    Di, 8. 5. 2018, 15.00–17.30 Uhr
um zu begreifen, wer wir sind und wo wir          schen dort? Gibt es dort besondere Pflanzen,
                                                                                                    Mi, 16. 5. 2018, 9.00–11.30 Uhr
sind. Wir lesen, um zu verstehen oder auf         Tiere und Gebäude? Welche Sprachen wer-           Fr, 18. 5. 2018, 13.00–15.30 Uhr
das Verstehen hinzuarbeiten. Wir können           den gesprochen und welche Feste gefeiert?
                                                                                                    zusammen.gemeinsam.sein – Über
gar nicht anders: Das Lesen ist wie das           Allen diesen Fragen kann mit Hilfe von
                                                                                                    kulturelle Vielfalt & Zusammenleben
Atmen eine essentielle Lebensfunktion.“           verschiedenen Dingen gemeinsam auf den
                                                                                                    in Büchern für Kinder
                                                  Grund gegangen werden.
                                                                                                    NÖ Landesbibliothek, St. Pölten
         Vom Staunen und
                                                                                                    Kinderbuch-Workshop mit Andrea Kro-
      der Neugier zum Wissen                              Lesekulturvermittlung
                                                                                                    moser von Familienlektüre. Für Eltern,
                                                                                                    Großeltern, Pädagogen, Bibliothekarin-
Getragen von Faszination und Begeisterung,        Aus oben ausgeführten Gründen hat sich
                                                                                                    nen, Vorlesepaten und alle Interessier-
beschreiten wir beim Lesen wie auch bei der       Zeit Punkt Lesen zum Ziel gesetzt, Leseför-
                                                                                                    ten. Die Teilnahme ist kostenlos.
Kulturvermittlung wie einst die antiken Phi-      derung mit Kulturvermittlung zu verbinden
                                                                                                    _
losophen und wie jedes Kind überall auf der       und an verschiedene Zielgruppen zu vermit-
Welt den Weg vom Staunen und der Neugier          teln. Um dabei einen nachhaltigen Erfolg          Die vielfältige Welt der Lesekultur
zum Wissen. Lesen hilft uns also, das Leben       sicherzustellen, werden zwei Ansätze ver-         entdecken und Lesen mit allen Sinnen
in seinen vielen Facetten nachhaltig zu ver-      folgt. Einerseits vermittelt Zeit Punkt Lesen     erleben:
stehen – ganz so wie es eine breit aufgestellte   sein „Know-how“ zu Praktiken und Metho-           Mittwoch ist Vermittlungstag
Kulturvermittlung zum Ziel hat. Die Verbin-       den der Lesekulturvermittlung durch die           für Kindergärten und Schulklassen
dung von Lesen und seiner Förderung mit           Konzipierung und Veranstaltung von Fort-          in St. Pölten in der NÖ Landesbibliothek
den Methoden und Praktiken der Kultur-            bildungen für Multiplikatoren wie Pädago-         Themen: Mit Sprache spielen, Abenteuer
vermittlung liegt deshalb auf der Hand.           gen, Erwachsenenbildnerinnen und Biblio-          Alphabet, Nächster Stopp: Times Square.
Wesentlich dabei ist das Arbeiten mit einem       thekare. Andererseits vermitteln eigens ent-      Eine Reise nach New York, Im Land der
erweiterten Lesebegriff. Lesen bedeutet kei-      wickelte innovative und erlebnisorientierte       Regenbogenschlange. Eine Reise nach
neswegs nur Text- und Buchstabenlesen,            Programme für Kindergärten, Schulklassen          Australien, Das Dschungel-Abenteuer,
sondern bezieht sich auf das Lesen von            und auch Erwachsene eine lebendige und            Typisch Niederösterreich? Erforsche das
Medien aller Art. Dabei werden neben ana-         vielfältige Lesekultur. So können im Mai          Land und seine Geschichte(n)
logen und digitalen Bildern, Texten, Zeichen      Eltern, Großeltern, Pädagoginnen, Biblio-         Kosten: unter 12 Personen: EUR 30,00
und Symbolen etwa auch Situationen,               thekare, Vorlesepatinnen und alle Interes-        Gruppenpauschale, ab 12 Personen:
Räume und Dinge sowie die Natur, Land-            sierten bei Kinderbuch-Workshops mit              EUR 2,50 pro Person, Begleitpersonen
schaften und die Gestik und Mimik von             Andrea Kromoser von Familienlektüre eine          gratis
Menschen gelesen. Das Anwenden eines              umfangreiche Auswahl aktueller Bilder- und        _
erweiterten Lesebegriffs eröffnet zahlreiche      Kinderbücher für 3- bis 8-Jährige kennen-
und vielseitige Einsatzmöglichkeiten, die         lernen. Unter dem Titel „zusammen.ge-             Information und Anmeldung
sich für unterschiedlichste Zielgruppen und       meinsam.sein – Über kulturelle Vielfalt &         Tel. 02742 9005-16852
Themen eignen. Darüber hinaus kann durch          Zusammenleben in Büchern für Kinder“              office@zeitpunktlesen.at
die Verwendung verschiedener Medien und           wird gemeinsam in Büchern, die vom                zeitpunktlesen.at

                                                      schaufenster / Kultur.Region / Mai 2018
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