Report: Highlights der ILA 2008 - Das aktuelle Magazin der Schweizer Luftfahrt

 
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Report: Highlights der ILA 2008 - Das aktuelle Magazin der Schweizer Luftfahrt
SkyNews.ch

                                           Das aktuelle Magazin der Schweizer Luftfahrt

                          Report: Highlights der ILA 2008
    Nr. 7, Juli 2008
    CHF 8.50 / EUR 6.50

                           Interview: Nationalrat Bruno   Exklusiv: Schweizer Super
                           Zuppiger, SiK-N-Präsident      Pumas im Kosovo-Einsatz
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SkyIntro
                                               INHALT                           EURO’08: wer fliegen darf und wer nicht
   SkyNews.ch, Nr. 7, Juli 2008, 5. Jahrgang                                                                  Geschätzte Leserinnen und Leser
   Titelbild: Zu den Stars an der ILA in Berlin zählten die Dhruv-Helis
              des indischen Sarang-Tems © Eugen Bürgler
                                                                                                        Die Auswirkungen der EURO’08 auf die schweizerische Luft-
INHALT
    4   SkyStory: Das «Airlebnis» ILA in Berlin                                                         fahrt sind beträchtlich: Alle Flughäfen verzeichnen regen Mehr-
                                                                                                        verkehr, die Nachtflugsperren wurden gelockert, die Luftwaffe
  10    SkyNews: EURO’08 auf Regionalairports                                                           fliegt Ernsteinsätze mit scharfen Waffen und auf den VFR-Flug-
                                                                                                        plätzen im Umkreis von 22 Kilometern um die Stadien in Basel,
  11    SkyNews: Tiger-Ersatz-Evaluation-Details
                                                                                                        Bern, Zürich und Genf herrscht zwei Stunden vor, während und
  16    SkySim: Virtuelle Boeing 757 im Test                                    nach den Spielen Flugverbot. Selbst das Bundesgericht hat aufgrund einer Beschwer-
                                                                                de des Aero Clubs der Schweiz dieses Flugverbot sanktioniert.
  19    SkyNews: Farnair baut Flotte aus
                                                                                Dass der Sichtflugverkehr während der EURO eingeschränkt wird, ist eigentlich nach-
  20    SkyPort: News aus Zürich-Kloten                                         vollziehbar. Dass aber kommerziellen Helifirmen für VIP-Transporte, Verkehrsüber­
                                                                                wachung und Filmflüge keine Ausnahmen gewährt werden, ist unverständlich. Das
  23    SkyPort: EuroAirport-News                                               hat nichts mit Sicherheit zu tun, sondern vielmehr mit Willkür. Während des World
                                                                                Economic Forums WEF fliegen bekanntlich Dutzende von Helikoptern im Sichtflug­
  24    SkyPort: Das Neuste aus Genf-Cointrin
                                                                                betrieb – und dies bei einer gleich hohen Sicherheitsstufe wie an der EURO.
  26    SkyHeli: Super-Puma-Operation im Kosovo                                 Überaus stossend ist, dass trotzdem ein einziger, österreichischer Hubschrauber­
                                                                                betreiber vor, während und nach den Spielen mit zwei Helis in der Schweiz fliegen
  31    SkyPast: Neue Farben für die Morane HB-RCF
                                                                                darf – um UEFA-Delegationen zu befördern... Nach der EURO’08 werden sich einige
  32    SkyForce: PC-7 TEAM gut in Saison gestartet                             Verantwortliche beim BAZL und in der Armee unangenehme Fragen gefallen lassen
                                                                                müssen.
  34    SkyPast: 1937 – Heinkel 112 evaluiert                                   In dieser Ausgabe setzen wir einen militärischen Schwerpunkt: Die Schweizer Super-
                                                                                Puma-Operation im Kosovo (Seite 26) wird porträtiert. Zudem befragen wir den Prä-
  37    SkyTalk: mit Nationalrat Bruno Zuppiger
                                                                                sidenten der Sicherheitspolitischen Kommission im Nationalrat, Bruno Zuppiger, zum
  41    SkyClub: Airside Foto Zürich in Hamburg                                 Tiger-Ersatz (Seite 37). Und wie eine Jagdflugzeug-Evaluation vor 70 Jahren vor sich
                                                                                ging, erfahren Sie auf Seite 34. Wir wünschen Ihnen eine interessante Lektüre.
  40    SkyClub: AAA-Ausflug nach Tempelhof

  45    SkyBiz: Rückblick auf die EBACE in Genf                                                                                          Hansjörg Bürgi, Chefredaktor und Verleger

  48    SkyReg: Mai-News im HB-Register
                                                                                                   SkyNews.ch ist auch für das Jahr 2008 vom Verband Schweizer Presse
  50    SkyView: Gastkolumne, Events und Vorschau
                                                                                                   mit dem Qualitätssiegel «Q-Publikation» ausgezeichnet worden.

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                                                                                  Wir freuen uns über die Kooperationen mit folgenden Vereinen:
   Herausgeber, Redaktion und Verlag:
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   Telefon 044 881 72 61, Fax 044 881 72 63, E-Mail: info@skynews.ch              Interessengemeinschaft Luftfahrt IGL, www.luftfahrt.ch (Vereinsorgan)
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   Chefredaktor und Verleger: Hansjörg Bürgi, hjb@skynews.ch
   Stellvertreter: Peter Lewis, 17@skynews.ch                                     Verein der Freunde der Schweizer Luftwaffe VFL, Fliegermuseum Dübendorf, www.airforcecenter.ch (Partner)
   Redaktor: Eugen Bürgler, eb@skynews.ch                                         Fliegermuseum Altenrhein FMA, www.fliegermuseum.ch, www.hunterflying.com (Partner)
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   E-mail: team@teammedia.ch                                                      Super Constellation Flyers Association, www.superconstellation.org (Partner)
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   Monika Imholz-Walker, Roger Indergand
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   Raini Sicher, Jason Hegetschweiler

                                                                                                                                                                          TEAM
   Korrekturteam:
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                                                                                  Das SkyNews.ch-Team setzt sich aus folgenden freien Mitarbeitern zusammen: Peter Abgottspon (SkySpace,
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    E-Mail: marianne.leimeroth@publicitas.com
                                                                                   Jiri Benesch ­(SkyNews), Samuel Berger (SkyNews, SkyHeli, SkyForce), Thomas Binz (SkySim), Karl ­Bommeli
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                                                                                     (SkySim), ­Werner Bönzli (SkyPort BSL), Guido E. Bühlmann (SkyPast, SkyShow), Robert Bührer (Marketing),
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                                                                                       Isler ­(SkyWeb, ­SkyNews), Franz Knuchel (SkyNews, SkyForce), Christoph Kugler (SkyCam, ­SkyForce,
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                                                                                    ­(SkyNews, ­SkyReg, ­SkyShow), Erich Riester (SkyForce, SkyNews, SkyShow), Lukas Rösler (SkyNews), Marc
   fen nur mit ausdrücklicher Zustimmung der Redaktion und entsprechender
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   ISSN 1660-8178                                           Mwst.-Nr. 599 433

                                                                                                                                                                                                     3
Report: Highlights der ILA 2008 - Das aktuelle Magazin der Schweizer Luftfahrt
Foto Eugen Bürgler

                         EADS dominiert mit Airbus und Eurocopter auf der ILA 2008

                         Das «Airlebnis» Berlin

                     Das Sarang-Team der Indian Air Force zeigte mit vier HAL Dhruv-Helikoptern täglich ein präzises Flugprogramm. Der Heli in der Fünf-Tonnen-Klasse
                     wurde mit der Hilfe der deutschen MBB in Indien entwickelt. Das ILA-Partnerland Indien war mit rund 25 Firmen und Organisationen in Berlin präsent.

                     Mit weit über 300 Flugzeugen und Helikoptern, bestaunt von 240‘000 Zuschauern,
                     hat die Internationale Luft- und Raumfahrtausstellung (ILA) in Berlin ein einzigar-
                     tiges Branchen-Schaufenster dargestellt. Zwar tauchten nur wenige Neuigkeiten
                     auf, doch das Zusammentreffen modernster Technologie mit vielen Traditions-
                     flugzeugen machte die ILA 2008 zu einem wahren «Airlebnis».

                                                                                                                                          Report von Eugen Bürgler
Foto Eugen Bürgler

                                                                                                                                            und Guide E. Bühlmann

                                                                                                                         Unter den bedeutenden Messen der Luft- und
                                                                                                                         Raumfahrtindustrie hat die ILA einen schwe-
                                                                                                                         ren Stand. Die grossen Konkurrenten Le Bour-
                                                                                                                         get und das jeweils im ILA-Jahr stattfindende
                                                                                                                         Farnborough sind bestens etabliert, speziali-
                                                                                                                         sierte Veranstaltungen, wie die EBACE in Genf,
                                                                                                                         ziehen einzelne Branchen von den grossen
                                                                                                                         Shows ab und gleichzeitig erfreuen sich neue
                                                                                                                         Messen in Wachstumsregionen wie in Dubai
                                                                                                                         oder Singapur immer grösserer Beliebtheit.
                                                                                                                         Nichtsdestotrotz konnte die ILA 2008 mit 1127
                                                                                                                         Ausstellern aus 37 Ländern und 331 Flugzeu-
                     An Vielfalt ist das ILA-Flugprogramm kaum zu übertreffen: A380-Start vor einem auf seinen Ein-      gen und Helikoptern einen neuen Rekord auf-
                     satz wartenden Patrouille Suisse F-5E Tiger.                                                        stellen. Wichtiger noch, mit der Bekanntgabe

                     4                        Juli 2008
Report: Highlights der ILA 2008 - Das aktuelle Magazin der Schweizer Luftfahrt
SkyStory
von Geschäftsabschlüssen in der Höhe von

                                                                                                                                                    Foto Eugen Bürgler
über fünf Milliarden Euro lässt sich auch die
kommerzielle Bilanz sehen.

Respekt für Berliner-Luftbrücke
Vor der imposanten Kulisse eines Airbus A380
hat die deutsche Bundeskanzlerin Angela
Merkel am 27. Mai die Internationale Luft- und
Raumfahrtausstellung ILA 2008 auf dem Süd-
gelände des Flughafens Berlin-Schönefeld er-
öffnet. In ihrer Rede verwies sie darauf, dass
das weltweit grösste Passagierflugzeug ein
Aushängeschild deutscher und europäischer
Spitzentechnologie ist. Besonders willkommen
hiess Angela Merkel Indien als diesjähriges
Partnerland. Weiterhin erwähnte sie, dass sie
ihren ILA-Eröffnungs-Rundgang bewusst mit         Von RUAG Aerospace bereits mit den Fünfblatt-Propellern ausgerüstet, wie sie für die Dornier
dem Besuch der Ausstellung «60 Jahre Luft-        228-212 New Generation vorgesehen sind, wurde das robuste Dornier-Mehrzweckflugzeug an
brücke» begonnen habe. Denn dieses histori-       den Fachbesuchertagen vorgeflogen.
sche Ereignis sei ein «herausragendes Symbol
transatlantischer Zusammenarbeit».
    Dem Thema «Luftbrücke» war auch ein
Teil des äusserst abwechslungsreichen Flug-
programms gewidmet. Verschiedene Douglas
DC-3 (C-47 Dakota) standen für die Veteranen
aus jener Zeit, eine C-17 Globemaster III der
US Air Force demonstrierte moderne Luft-
transportkapazität. Sie vermag auf einem Flug
die Ladung von 32 Dakotas zu transportieren.
Auf der ILA konkretisierten sich auch Pläne
von 15 NATO- und Partnership for Peace-Mit-
gliedsländern, noch vor dem drohenden Aus-
laufen der C-17 Produktion im nächsten Jahr
drei dieser Maschinen für einen europäischen
Transporter-Pool zu beschaffen.

Neue Dornier 228 von RUAG
Von den zwischen 1982 und 2002 gebauten           Der Bausatz-Helikopter Neo wurde auf der ILA erstmals vorgestellt. Der Kleinheli ohne Heckrotor
250 Dornier 228 stehen heute noch rund 180        soll sehr niedrige Betriebskosten aufweisen.
Maschinen im Dienst. RUAG Aerospace hat-
te Ende des letzten Jahres entschieden, die
Serienproduktion des bewährten Mehrzweck-
flugzeuges wieder aufzunehmen (SkyNews.ch
01/08). Auf der ILA wurde erstmals eine Dornier
228 mit dem Fünfblattpropeller vorgestellt, wie
sie für die Dornier 228-212 New Generation
vorgesehen sind. Mit der Unterzeichnung des
Liefervertrages über die ersten sechs Kompo-
nenten-Sätze zwischen RUAG und Hindustan
Aeronautics Ltd. (HAL) wurde auf der ILA ein
weiterer Meilenstein zur geplanten Serien­
fertigung gesetzt. HAL wird die Hauptstruktur-
elemente fertigen, die Endmontage findet aber
im deutschen Oberpfaffenhofen statt. Für das
Jahr 2010 ist die Übergabe der ersten Kun-
denmaschine geplant.
    Obwohl der Airbus A380 jetzt im Linien-       Das deutsche Heer bestellte als Ersatz für die Bell UH-1D 80 NH90. Der moderne Heli ist nun
dienst steht und auf den grossen Drehkreuzen      nach langen Verzögerungen operationell. Die abgebildete Maschine geht aber an die deutsche
des Luftverkehrs bald zum gewohnten Bild          Luftwaffe (42 Bestellungen) und ist mit Zusatztanks sowie einer Rettungswinde ausgerüstet.

                                                                                                                                               5
Report: Highlights der ILA 2008 - Das aktuelle Magazin der Schweizer Luftfahrt
gehören wird, geht von diesem Riesen noch
Foto Eugen Bürgler

                                                                                                                             immer eine grosse Faszination aus, vor allem
                                                                                                                             wenn er von Werkspiloten in tiefen Steilkurven
                                                                                                                             vorgeflogen wird. Der europäische Riese er-
                                                                                                                             hielt auf der ILA gigantische Gesellschaft: Es
                                                                                                                             kam zum seltenen Treffen eines A380, einer
                                                                                                                             C-5 Galaxy der US Air Force und einer Volga
                                                                                                                             Dnepr Antonov AN-124.
                                                                                                                                Viel zu reden gaben die anstehenden Re-
                                                                                                                             strukturierungsmassnahmen bei Airbus. Um
                                                                                                                             die finanziellen Risiken zu minimieren und die
                                                                                                                             Auswirkungen des schwachen Dollars abzufe-
                                                                                                                             dern, planen die Manager des Airbus-Mutter-
                                                                                                                             konzerns EADS erhebliche Teile der Produkti-
                                                                                                                             on ausserhalb Europas anzusiedeln. Dagegen
                                                                                                                             wehren sich allerdings die Regierungen der am
                                                                                                                             Airbus-Programm beteiligten Länder.

                                                                                                                             Gulf Air bestellte 35 Airbusse
                                                                                                                             Sorgen bereitet nach wie vor der Produk­
                                                                                                                             tionshochlauf beim A380. In diesem Jahr sollen
                                                                                                                             zwölf Maschinen an die Kunden gehen, 2010
                                                                                                                             werden es nach neuesten Angaben 30 bis 40
                                                                                                                             A380 sein, das anvisierte Ziel lag bei 45 Stück.
                                                                                                                             Am Rande der Kapazitätsgrenze läuft auch
                                                                                                                             die A320-Produktion, je 17 Maschinen dieses
                                                                                                                             Verkaufsschlagers verlassen jeden Monat die
                          Mit fünf Pilatus PC-9 fliegt das Aerobatic Display-Team Krila Oluje (Wings of Storm) der Kroati-   Airbus-Werke in Hamburg und Toulouse. Trotz
                          schen Luftwaffe. Die Piloten überzeugten mit sehr sauber ausgeführten Formationen.                 der Schwierigkeiten einiger Fluggesellschaften
                                                                                                                             bleiben die Orderbücher bei Airbus überbucht,
                                                                                                                             so dass die A320-Fertigung noch weiter hoch-
 Foto Bernhard Baur

                                                                                                                             gefahren werden soll und ab 2010 der Bau von
                                                                                                                             jährlich 480 A320 geplant ist. Bei Airbus sind
                                                                                                                             aktuell rund 3650 (!) Flugzeuge bestellt.
                                                                                                                                 Für noch besser gefüllte Auftragsbücher
                                                                                                                             sorgte Gulf Air: Mit dem Kauf von 15 A320
                                                                                                                             für regionale Routen sowie 20 A330-300 für
                                                                                                                             Europaverbindungen und zur Verstärkung der
                                                                                                                             Fernost-Dienste, sorgte die Airline aus Bah­rain
                                                                                                                             für den grössten je auf einer ILA erteilten zi-
                                                                                                                             vilen Flugzeugauftrag. KD Avia aus Russland
                          EADS Heritage Flight: Die neu gebaute Messerschmitt Me-262B-1A startete mit einer Messer-          hat eine Kaufabsichtserklärung für 25 A319
                          schmitt Bf-109G. Der Propeller-Jäger erlitt einen Landeunfall, bei dem das rechte Fahrwerksbein    unterzeichnet.
                          einknickte und die Maschine ins Gras schlitterte. Pilot Walter Eichhorn blieb unverletzt.

                                                                                                                             Zukunftstechnik Brennstoffzelle
 Foto Guido E. Bühlmann

                                                                                                                             Auf technologischer Seite stiess das Gemein-
                                                                                                                             schaftsprojekt eines A320-Brennstoffzellen-
                                                                                                                             Demonstrators von Airbus, Michelin und dem
                                                                                                                             Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt
                                                                                                                             (DLR) auf grosses Interesse. Brennstoffzellen
                                                                                                                             wandeln die in Wasserstoff und Sauerstoff ent-
                                                                                                                             haltene Energie durch eine «kalte Verbrennung»
                                                                                                                             in Elektrizität um, wobei als Abfallprodukte ein-
                                                                                                                             zig reines Wasser und Wärme anfallen. Wäh-
                                                                                                                             rend einem Testflug des Technologiedemons-
                                                                                                                             trators lieferten die Brennstoffzellen bereits die
                          Als Advanced Testing and Research Aircraft (ATRA) ist dieser Airbus A320 das jüngste Mitglied      nötige Energie für die Aktivierung verschiede-
                          der DLR-Forschungsflotte und soll dort den Flugversuchsträger VFW 614 ATTAS ersetzen. Der          ner Steuerflächen. Obwohl das System nicht
                          Airbus kam als Brennstoffzellen-Demonstrator zur ILA.		                                            als Ersatz für den eigentlichen Antrieb geeignet

                          6                        Juli 2008
Report: Highlights der ILA 2008 - Das aktuelle Magazin der Schweizer Luftfahrt
SkyStory

                                                                                                                                                      Foto Eugen Bürgler
Dieser Mi-24V der ungarischen Luftwaffe trägt neben den Nationalfarben das Bild einer Hirschkuh auf dem Rumpf, welche in der mythologischen
Gründungsgeschichte des Landes eine wichtige Rolle spielt.

ist, versprechen sich die Ingenieure durch die-
se Art der Energieversorgung eine erhebliche
                                                   73 Festbestellungen vor, darunter auch zehn
                                                   der italienischen Gesellschaft ItAli.                              PILATUS
Reduzierung des Treibstoffverbrauches und
der Emissionen künftiger Flugzeuge.                                                                  Spontan Porter gekauft
                                                   Neuer Mini-Heli
    Dem besonders sparsamen Geared Turbo­                                                            An der ILA 2008 war Pilatus sowohl mit
fan (GTF) von Triebwerkshersteller Pratt &         Aus Schweizer Sicht auffallend war ein Puma       dem PC-12/47E N913AF als auch mit dem
Whit­­ney erteilte Airbus COO John Leahy eine      mit Helog-Aufschrift. Nach dem Konkurs der        PC-6/B2-H4 PH-LLL vertreten. Wegen De-
vorläufige Absage als mögliche Antriebsalterna­    Helog-Heliswiss lebt der Traditionsname nur       monstrationsflügen für mögliche Kunden
tive für den A320: «Die vielen Bestellungen für    noch in der deutschen Helog Luftransport KG       musste der PC-21 die Teilnahme absagen.
das aktuelle Modell sagen uns, was die Kun-        weiter, die nach dem Einstieg holländischer       Nicht bereuen dürfte Pilatus die Teilnahme
den wollen, weshalb also etwas ändern?» Voll       Investoren mit Pumas für die Öl- und Gasin-       des Turbo Porters, sorgte dieser doch für po-
auf den GTF setzt dagegen Bombardier beim          dustrie im Sudan und für die UNO in der Elfen-    sitive und eher ungewöhnliche Schlagzeilen.
C-Series-Programm. Die definitive Entschei-        beinküste weiterfliegt. Weitere Pumas warten      Denn, ein Berliner, der erst vor kurzem die
dung zum Bau des sparsamen 110- bis 130-           in Salzburg auf neue Aufträge.                    Flugberechtigung für den Turbo Porter erwor-
Sitzers wird noch in diesem Jahr erwartet. Auf         Eine Premiere war der kleine Bausatzheli­     ben hatte, erschien unangemeldet im Pilatus-
der ILA konnten Interessenten, zu ihnen gehört     kopter Neo von Youngcopter. Noch im Som-          Chalet und bestellte einen PC-6/B2-H4 zum
auch Lufthansa, abseits des öffentlichen Berei-    mer soll der Heli, welcher zu den Betriebs-       Katalogwert von 1,13 Millionen Euro.
ches ein Kabinen-Mock-up besichtigen.              kosten eines viersitzigen Flugzeuges geflogen     Pilatus gab zudem bekannt, dass die Toch-
                                                   werden könne, zum Erstflug starten. Dank          tergesellschaft Pilatus Business Aircraft Ltd.
                                                   dem Jet Control System (dem Notar-System          in Broomfield den ersten PC-12 NG (Next
Russland startet durch
                                                   entsprechend), kommt er ohne Heckrotor aus.       Generation) erfolgreich an den Endkunden
Abgesehen vom traditionell grossen russi-          Der zweisitzige Heli verfügt über eine mögliche   abgeliefert hatte.      Report Peter Gerber
schen Pavillon war die Präsenz Russlands           Zuladung von 260 Kilogramm.
auf der ILA schon augenfälliger. Mit diversen
Kooperationsvereinbarungen mit westlichen
                                                                                                                                                      Foto Eugen Bürgler

Firmen und eigenen Projekten scheint die
russische Luftfahrtindustrie allerdings gut auf-
gestellt, um verstärkt auf den nationalen und
internationalen Markt zurückzukehren. Sukhoi
freute sich über den Erstflug seines SuperJet
100 am 19. Mai. Der Regionaljet wird auch in
Farnborough fehlen, um das Zulassungspro-
gramm so schnell wie möglich zu absolvieren.
Bereits im nächsten Jahr soll der neue Jet
beim Erstkunden Aeroflot in Dienst gehen. Für      Take-off, Fahrwerk einziehen und tief über der Runway Tempo aufnehmen. Ein Start zum Genies-
den Konkurrenten der Embraer E-Jets liegen         sen, der wie immer blitz-blank polierten Red Bull Douglas DC-6B.

                                                                                                                                                  7
Report: Highlights der ILA 2008 - Das aktuelle Magazin der Schweizer Luftfahrt
sind die Folgen gravierend: 40 neue Flugzeuge
Foto Eugen Bürgler

                                                                                                                            können wegen fehlender Motoren nicht ausge-
                                                                                                                            liefert werden und weltweit stehen 72 weitere
                                                                                                                            Diamonds wegen Mangels an Ersatzteilen am
                                                                                                                            Boden. Auf der ILA beschuldigte Thielert-Insol-
                                                                                                                            venzverwalter Bruno M. Kübler Diamond, eine
                                                                                                                            Desinformationskampagne gegen Thielert zu
                                                                                                                            führen und mit unseriösen Angeboten Profit
                                                                                                                            aus der schwierigen Situation ziehen zu wol-
                                                                                                                            len. Während Thielert unter der Insolvenzver-
                                                                                                                            waltung die Produktion wieder aufgenommen
                                                                                                                            hat, konzentriert sich Diamond auf den neuen
                                                                                                                            Austro Engine AE300 Jet A1-Antrieb, welcher
                                                                                                                            so schnell wie möglich auf den Diamond-Flug-
                                                                                                                            zeugen zugelassen werden soll. Diamond hält
                                                                                                                            selbst eine Beteiligung an Austro Engine.
                     Nach der Demonstration einer Luftlandeoperation defilierten zehn Sikorsky CH-53, eskortiert von
                     drei Tiger Kampfhelikoptern, zwei NH-90 und einem Bo-105 vor dem staunenden Publikum.
                                                                                                                            Zufriedene Schweizer in Berlin
                                                                                                                            Unübersehbar war die Schweizer Präsenz auf
                     Thielert – Diamond: Eskalation                     schon lange schief. Am 24. April hat Thielert       der Messe. Unübersehbar vor allem wegen der
                                                                        Aircraft Engines den Antrag auf die Eröffnung ei-   täglichen Vorführungen der Patrouille Suisse,
                     Der Haussegen zwischen dem Hamburger               nes Insolvenzverfahrens gestellt. Gegen Mitglie-    welche wegen der strengen Sicherheitsvor-
                     Flugzeugmotoren-Hersteller Thielert und dem        der des Managements wird gar wegen finanziel-       schriften in Deutschland ihr Programm anpassen
                     österreichischen Flugzeugbauer Diamond hängt       ler Vergehen ermittelt. Besonders für Diamond       musste. Aber auch das eindeutig weniger spek-

                               Eurofighter propagiert «Alpen-Dreieck» Deutschland-Österreich-Schweiz
                               EADS nutzte die ILA auch, um den Eurofighter potentiellen Kunden        für Österreich und 72 für Saudi Arabien, was ein Total von 707
                               zu präsentieren. Grosse Hoffnungen werden in die diesjährige ILA-       Maschinen ergibt. Die erste Tranche von 148 Typhoons für Luft-
                               Partnernation Indien gesetzt. Erstaunlicherweise wird die Typhoon-      Luft-Einsätze ist ausgeliefert. In Grossbritannien und Italien wer-
                               Kampagne für Indien von EADS Deutschland aus und nicht vom              den die Typhoons bereits für Alarmeinsätze (Quick Reaction Alert
                               britischen Partner gesteuert. Des weiteren wird der Eurofighter auch    QRA) verwendet und in Deutschland lösen sie in dieser Rolle die
                               Japan, Griechenland, der Türkei, Rumänien, Bulgarien, Kroatien,         Phantoms ab (siehe Seite 15). Insgesamt haben die Typhoons in
                               Brasilien und bekanntlich der Schweiz angeboten.                        Europa bereits 39‘000 Flugstunden bei den Luftstreitkräften ab-
                               In der Schweiz rechnet sich EADS gute Chancen aus, weil                 solviert. Die zweite Tranche von 236 Jets für Luft-Bodeneinsätze
                               mit Deutschland und Österreich bereits Nachbarstaaten den               wird bis 2012 in Dienst gestellt. Doch die dritte Tranche von
                               Eurofighter fliegen. Von einem «Alpen Dreieck» sprach Bernhard          236 Maschinen für die vier Partnernationen scheint noch nicht
                               Gerwert, Leiter des Geschäftsbereiches Military Air Systems             gesichert, weil Italien und England aus Kostengründen weniger
                               bei EADS in München. So könnte beispielsweise der Unterhalt             Eurofighter beziehen möchten. CEO Alyosius Rauen machte an
                               gemeinsam erfolgen, die Schweizer könnten die Simulatoren in            der ILA klar, dass die Produktion nur wie geplant aufrecht erhalten
                               Österreich benutzen und das «Alpen-Dreieck» könnte mit dem              werden könne, wenn bis Ende Jahr die Situation geklärt sei oder
TYPHOON

                               Einbezug von Italien sogar zu einem Viereck wachsen. All diese          bis dann ein neuer Kunde gewonnen werden könne.
                               Vorteile wird Eurofighter auch in der per 2. Juli an die Armasuisse                                                  Report Hansjörg Bürgi
                               abzuliefernde Offerte herausstreichen.
                               Eurofighter könnte sich auch eine Endmontage in der Schweiz
                                                                                                                                                                             Foto Eugen Bürgler

                               vorstellen, wenn der Typhoon als Tiger-Ersatz gewählt würde. Ob
                               dies teurer zu stehen komme, als der Kauf ab Stange, müsse
                               abgewogen werden. Was sich aber Eurofighter nicht vorstellen
                               kann, ist ein politisches Gegengeschäft, in dem beispielsweise
                               das deutsche Diktat des Zürcher Flugregimes gelockert würde.
                               «Das Bundeskanzleramt ist nicht unser Hauptvertriebsbüro»,
                               meinte Bernhard Gerwert dazu.
                               Eurofighter stellt das grösste europäische Rüstungsprogramm
                               aller Zeiten dar. Rund 400 Zulieferer sind involviert und rund
                               100‘000 Arbeitsplätze werden mit der Produktion dieses
                               Kampfjets gesichert. Die vier Partnernationen Deutschland,
                               Italien, Grossbritannien und Spanien haben in drei Tranchen ins-
                               gesamt 620 Flugzeuge bestellt. Dazu kommen 15 Eurofighter               Die Eurofighter der deutschen Luftwaffe flogen ab Laage.

                     8                        Juli 2008
Report: Highlights der ILA 2008 - Das aktuelle Magazin der Schweizer Luftfahrt
SkyStory
takuläre Präzisions-Ballett vermochte das Pu-

                                                                                                                                                      Foto Eugen Bürgler
blikum zu begeistern und das ­Patrouille ­Suisse-
Team schaffte es in der Grossstadt mehrfach
auf die Titelseiten von Tageszeitungen. Neben
der Leistung der Piloten ist die Arbeit des Spea-
kers Mario Winiger besonders hervorzuheben.
Nicht zuletzt seine mitreissenden Kommentare
machten die Show perfekt und animierten die
Zuschauer, sogar an den Fachbesuchertagen,
zu spontanem Szenen­applaus.
    Konnten auch die Schweizer Firmen von
diesem Aushängeschild für Schweizer Präzi-          Überraschend flog die erste von RSK-MiG modernisierte MiG-29AS der Slovak Air Force nach
sion und Qualität profitieren? «Wir freuen uns      Berlin. Der Fighter ist nun voll NATO-kompatibel und verfügt über Multi-Role-Fähigkeiten.
natürlich über die Präsenz unserer Kunstflug-
staffel und werden am Stand von Geschäfts-

                                                                                                                                                      Foto Eugen Bürgler
partnern ab und zu darauf angesprochen. Die
Schweizer sind sich oft zu wenig bewusst,
dass die Luftwaffe als Botschafterin der
Schweiz mit ihren Präsentationen im Ausland
die positiven Werte unseres Landes sehr ein-
drücklich vermittelt», meint Benno Winkler des
Branchenverbandes Swissmem dazu. Er war
auf der ILA verantwortlich für den Schweizer
Gemeinschaftsstand.

Fachkräfte in Deutschland suchen
Swissmem übernahm für die Unternehmun-              Seit der Feier zum 50-jährigen Bestehen des Lufttransportgeschwaders 61 in Penzing im letzten
gen im Schweizer Pavillon nicht nur die ganze       Jahr trägt diese C160D Transall der deutschen Luftwaffe den Sonderanstrich «Für den Frieden»,
Organisation ihres Firmenauftrittes, sondern        welcher an die zahlreichen humanitären Einsätze von Äthiopien bis Sarajewo erinnert.
organisierte auch aktiv Kontakte auf den ver-
schiedensten Ebenen. Als Teil der Swissmem,

                                                                                                                                                      Foto Eugen Bürgler
waren die Swiss Aeronautical Industries Group
(SAIG) und die Schweizer Firmen Acutronic,
Colibrys, Huber+Suhner, Mecaplex, Otto Suh-
ner, Revue Thommen und StarragHeckert am
gemeinsamen Auftritt in Berlin beteiligt.
    «Da zählt nach einem Blick auf die Pa-
trouille Suisse das harte Geschäft, da dürfen
wir uns nichts vormachen», ergänzt Benno
Winkler. «Die Resonanz unserer Aussteller zur
diesjährigen ILA war gut. Die Einkäufer vieler
grosser Firmen waren da, was für uns natür-
lich die Messe ausmacht. Die Amerikaner sind
traditionell eher in Farnborough anzutreffen,
doch die ILA spielt noch immer eine Rolle als       Mit dem Eurocopter Tiger in der Version UHT bekommt das deutsche Heer einen hochmodernen
Tor zum Osten und die grosse indische Dele-         Kampfhubschrauber. Der agile Heli beeindruckte durch seine Rollen und Loopings.
gation war ebenfalls interessant.» Doch auch
nach der Einschätzung des Branchenkenners
wird die ILA nicht darum herumkommen, Prio-         waltungsgericht Cottbus wies dies zurück. Es     dischen F-16 und der Rockwell B-1B Lancer
ritäten zu setzen, um sich langfristig als wich-    entsprach dem Eilantrag eines Physik-Profes-     gestrichen werden, da das Lärmkontingent
tige Messe zu positionieren. Immer wichtiger        sors und ordnete 450 Meter Mindestflughöhe       ausgeschöpft war.
werde die ILA für Schweizer Unternehmen, um         an, zunächst nur für dessen Heimatgemeinde          Der viele Staub in der Luft erinnerte die
Fachkräfte zu rekrutieren, die hierzulande nicht    Eichwald unweit des Flughafens. Dem Antrag-      zahlreichen Besucher daran, dass rund um
gefunden werden könnten.                            steller könne nicht zugemutet werden, die ILA-   das ILA-Gelände bereits intensiv am Bau des
                                                    Zeit in geschlossenen Räumen zu verbringen       neuen Berliner Flughafens BBI gearbeitet wird.
                                                    oder im Freien dauerhaft Ohrstöpsel zu tragen,   Die ILA 2010 wird vom 8. bis 13. Juni 2010
Restriktionen für Display-Piloten
                                                    so die Richter. Über dem Flughafen blieb es      zum letzten Mal am selben Ort stattfinden. Im
Das Infrastrukturministerium hatte eine Woche       jedoch bei der minimalen Flughöhe von 150        Jahre 2012 wird sie dann voraussichtlich zum
vor Beginn der Ausstellung eine Mindestflughö-      Metern. Allerdings mussten am Sonntag die        nördlichen Rand des neuen Flughafens Berlin-
he von 150 Metern festgelegt, doch das Ver-         Displays der polnischen MiG-29, der hollän-      Schönefeld verlegt.

                                                                                                                                                 9
Report: Highlights der ILA 2008 - Das aktuelle Magazin der Schweizer Luftfahrt
Foto Tino Dietsche

                                                                                                                                                                                Foto Bernhard Baur
                     Mit dem A318 der Tarom landete am 2. Juni erstmals ein Airbus in Altenrhein. – Darwin Airline ist an der EURO’08 für die deutsche, schwedische
                     und schweizerische Nationalmannschaft im Einsatz und hat ihre Saab 2000 HB-IZG entsprechend dekoriert.

                     EURO’08 auf Regionalairports: A318 in Altenrhein, Fokker 100 in Bern
                     Die EURO’08 brachte auch den Regionalflug-           Altenrhein, welche mit der Darwin-Saab 2000        sagieren gezählt. Das massiv höhere Aufkom-
                     häfen mehr Verkehr: St. Gallen-Altenrhein            HB-IZZ aus Lugano in der Ostschweiz landete.       men konnte nur dank zusätzlich mobilisiertem
                     erlebte am 2. Juni die Erstlandung eines Air-             Nur das Tessin war gut genug als Domizil      Personal bewältigt werden. Diese «stille Re-
                     bus. Im A318-111 YR-ASA der Tarom flog               für die Deutsche Fussball-Nationalmann-            serve» ist dank den Wintercharterflügen aus
                     die rumänische Nationalmannschaft in die Ost-        schaft während der EURO’08, obwohl die             Grossbritannien vorhanden und konnte für die
                     schweiz, weil sie sich in der neuen AFG-Arena        deutsche Equipe die ersten Spiele in Klagen-       EURO’08 «aktiviert» werden.
                     in St. Gallen auf die Spiele vorbereitete. Bereits   furt und Wien zu bestreiten hatte. Dank der             Besonders aufgefallen sind die Dornier
                     am 29. Mai empfingen rund 400 Schulkinder            schnellen Verbindung mit der Saab 2000 von         328 in der Prop- und Jetversion. Eine Renais-
                     auf dem Vorfeld und zahlreiche Fans hinter den       Darwin Airline ab Lugano-Agno konnten die          sance auf dem Belpmoos erlebten auch die
                     Zäunen die Schweizer Nationalmannschaft in           Deutschen bei der Vorbereitung die Vorzüge         Swearingen Metroliners. Das liess Erinne-
                                                                          des Tessins geniessen und dennoch auf kurze        rungen an die frühen 1980er-Jahre aufkom-

                                                       BRN                Reisezeiten zählen. Die gleiche Wahl hatten
                                                                          auch die schwedischen Fussballer getrof-
                                                                                                                             men, als die Crossair mit ihnen täglich ab dem
                                                                                                                             Belpmoos operierte.
                                                                                                                                  Ein besonderer Höhepunkt war der ers-
                                                                          fen, welche ebenfalls mit Darwin Airline zu den
                      Neue Piste eingeweiht                               Gruppenspielen nach Österreich reisten. Und        te Besuch einer Fokker 100 der Austrian
                      Am 24. Mai fand auf dem Flughafen Bern-             – wie erwähnt – durfte die Tessiner Airline auch   ­Arrows in Bern. Die italienische Fussballna­
                      Belpmoos die Einweihung der um 220 Meter            die Schweizer Nati an Bord begrüssen. Zu all-       tionalmannschaft wurde am 8. Juni von Wien
                      auf 1730 Meter verlängerten Piste statt. Als        fälligen Sympathien äussert sich die Airline auf    nach Bern gebracht. Nach der 0:3 Niederlage
                      grösstes Flugzeug, welches zugleich eine            ihrer Internetseite diplomatisch: «che vinca il     gegen die Niederlande erfolgte der Rückflug
                      Typenpremiere für Bern darstellte, landete          migliore – möge der Bessere gewinnen.»              der «Azzurris» am 10. Juni nach 1 Uhr in der
                      die brandneue 100-plätzige Embraer 190-                  Die EURO’08 bedeutete insbesondere für         Früh. Um die Nachtruhe nicht übermässig zu
                      100LR HB-JQE der in Genf beheimateten               den Flughafen Bern-Belp eine Herausforde-           strapazieren, durften nur Maschinen mit min-
                      Baboo (siehe SkyNews.ch 06/08) um 9.30              rung. Ein so hohes Verkehrsaufkommen von            destens 28 Passagierplätzen bis 2 Uhr früh
                      Uhr auf der Piste 32. Anschliessend bestand         Regionalairlinern und Businessjets während          starten. Zudem fanden die Starts ab der Piste
                      für Besucher die Möglichkeit, die Embraer           mehrerer Tage hat das Belpmoos noch nie             14 statt, damit die Stadt Bern nicht überflogen
                      190 zu besichtigen. Im weiteren zeigten die         erlebt. Vom 7. bis 12. Juni wurden auf dem          wurde.               Report von Tino Dietsche,
                      beiden Hawker Hunter T68 HB-RVP und                 Belpmoos über 130 Flüge mit rund 1600 Pas-                      Eugen Bürgler und Bernhard Baur
                      der speziell bemalte Hawker Hunter F58
                      «Papyrus» HB-RVS sowie der in Sion stati-
                                                                                                                                                                                Foto Lukas Rösler

                      onierte De Havilland DH-100 Mk. 6 Vampire
                      HB-RVN ein kurzes Display über dem Flug-
                      hafen. Die beiden Hawker Hunter führten ab
                      Bern-Belp mehrere Passagierflüge durch.
                      Weitere interessante Besucher des Festes
                      waren die in Grenchen stationierte und 1952
                      gebaute Beech 18 N21FS sowie die Doug-
                      las DC-3 HB-ISC, die in St. Stephan zuhau-
                      se ist. Trotz der wenigen Flugzeuge und des
                      teils schlechten Wetters nahmen rund 4000
                      Besucher an den Einweihungsfeierlichkeiten
                      teil. www.alpar.ch      Report Lukas Rösler
                                                                          Premiere: Austrian Arrows setzte während der EURO’08 mehrmals Fokker 100 nach Bern ein.

                     10                         Juli 2008
Report: Highlights der ILA 2008 - Das aktuelle Magazin der Schweizer Luftfahrt
SkyNews

                                                                                                                                                            Foto Lukas Rösler
  Jetzt steht der Fahrplan für die Tiger-Ersatz-Kandidaten fest. Die bekanntesten Schweizer Tiger, die Jets der Patrouille Suisse, flogen am 7. Juni
  über dem Landgut Lohn bei Bern. Der Bundesrat hatte dort Staatsgäste zur EURO’08-Eröffnung empfangen.

  Emmen: der «Flugplan» der drei Kandidaten für die Tiger-Nachfolge
  In der zweiten Jahreshälfte findet die Flug-
                                                   EVENT
  und Bodenerprobung der Kandidaten für den                      Fototermine für Fans – Reservation via Website
  Teil­ersatz der F-5E/F-Flotte ab dem Militär-                  Die Zeitfenster für die Flugversuche in der Schweiz sind bereits festgelegt. Die Flüge
  flugplatz Emmen statt. Jeweils während rund                    finden in der Regel ab dem Militärflugplatz Emmen statt. Die Militärflugplätze Meirin-
  vier ­Wochen wird jeder der drei Kandidaten                    gen, Sion und Payerne werden ebenfalls angeflogen. Der Gripen weilt vom 28. Juli
  – Gripen, Rafale und Eurofighter – in einem                    bis 22. August in der Schweiz, die Rafale vom 13. Oktober bis 7. November und
  strengen Auswahlverfahren getestet. Die Eva-                   der Eurofighter vom 10. November bis 5. Dezember. Für Fans wird pro Kandidat ein
  luation wird durch Armasuisse geleitet und                     kurzer Anlass mit Foto-Möglichkeit in Emmen organisiert. Auf der Arma­suisse-
  zusammen mit der Luftwaffe durchgeführt.                       ­Internetseite wird nächstens ein Kontaktformular aufgeschaltet, mit dem sich In-
      Die Tests beginnen nach Angaben der                         teressenten anmelden können. www.armasuisse.ch
  Arma­suisse am 28. Juli mit dem Gripen. Ihm
  folgt im Oktober der Rafale und mit dem Euro-
  fighter finden die Probeflüge Anfang Dezember          Im Rahmen der Erprobung werden pro              Überschallflüge durchgeführt. Die Flüge im
  ihr Ende. Neben weiteren Kriterien, wie bei-        Kandidat zirka 30 Flüge durchgeführt. Zu           Rahmen der Evaluation sind Bestandteil der
  spielsweise Beschaffungskosten je Flugzeug,         diesem Zweck stellt jede Herstellerfirma zwei      bestehenden Flugkontingente und führen ge-
  Instandhaltung, Anpassung der vorhandenen           Doppelsitzer in der von Armasuisse gewünsch­       mäss Armasuisse-Angaben zu keinem zusätzli-
  Infrastruktur oder die Lärmentwicklung, bilden      ten Konfiguration zur Verfügung. Die Flugzeu-      chen Flugaufkommen auf den entsprechenden
  diese Flug- und Bodenerprobungen einen zen-         ge werden von Testpiloten der Arma­suisse und      Flugplätzen. Nach Abschluss der Erprobung
  tralen Eckpfeiler im Evaluationsprozess.            der Luftwaffe im Beisein eines Testpiloten des     werden die gesammelten Daten ausgewertet
  In den geplanten Tests geht es unter anderem        Herstellers geflogen.                              und die Hersteller zu einer zweiten Offertanfra-
  darum, das gesamte Fähigkeitsspektrum jedes            Die Luftwaffe unterstützt die Evaluation        ge eingeladen. Nach Abgabe der Offerte und
  Kandidaten zu prüfen, sowie die operationelle       mit jeweils rund 50 Einsätzen von F-5E/F und       des anschliessenden Evaluationsberichtes im
  Wirksamkeit im Flug und die operationelle Eig-      F/A-18C/D zur Zieldarstellung und für den Ver-     Mai 2009 ist die Typenwahl im Juli 2009 ge-
  nung am Boden zu überprüfen.                        bandsflug. Es werden ebenfalls Nacht- und          plant.                                       pd
ARMASUISSE

             «Ausflug» der Luftwaffe-King Air in die USA: aus T-721 wird N102SK
             Die Beech Super King Air 350C, die als T-721 von der Luftwaffe         fahrt gerecht zu werden. So ist unter anderem das in die Tage
             als Transporter und Vermessungsflugzeug für die Landestopogra-         gekommene Flight Management System durch ein modernes
             phie eingesetzt wird, trägt seit November 2007 das amerikani-          ersetzt worden. Der Immatrikulationswechsel erlaubte es, den
             sche Kennzeichen N102SK und keine «Swiss Air Force»-Aufschrift         Zertifizierungsaufwand massiv zu vereinfachen. Nach Abschluss
             mehr. Wie die Armasuisse auf Anfrage erklärte, ist die Beech nicht     der Arbeiten wird die Beech wieder als «Tango 721» fliegen.
             etwa verkauft worden, sondern hat neue Instrumente erhalten:           Die King Air wurde am 30. November 1993 werksneu beschafft
             ­Primär seien Anpassungen im Cockpit und an der Avionik er-            und flog zuerst als HB-GII für die Landestopographie als Ersatz
             folgt; nicht zuletzt, um den aktuellen Forderungen der zivilen Luft-   für die Rockwell Grand Commander 680FL HB-GCP. Im Dezem-
                                                                                    ber 2003 ging sie zur Luftwaffe über und erhielt die Kennung
                                                                                    T-721. Sie ist mit zwei Präzisions-Luftbildkameras und GPS-Na-
                                                                                    vigation ausgestattet. In erster Linie wird die Beech 350 für die
                                                                                    Nachführung der schweizerischen Landeskarten im Sechs-
                                                                                    Jahres-Zyklus eingesetzt. Die Einsätze werden im Auftrag des
                                                                                    Bundesamtes für Landestopographie durch Angehörige des
                                                                                    ­Berufsfliegerkorps von der Luftwaffe geleistet.
                                                                                     www.luftwaffe.ch                       Fotoreport Hansjörg Bürgi

                                                                                                                                                      11
Fotos Eugen Bürgler
                       SkyNews

                      Das Flaggschiff der Air Zermatt-Flotte, der Eurocopter EC135T2 HB-ZEF (links) steht oft als Rettungsheli mit einem grossen Suchscheinwerfer im
                      Einsatz. – Ein Air-Zermatt-Lama füllte seinen Löschbehälter in einem Baggersee in der Nähe des Heliports Raron. Vier SA315B Lama werden aktuell
                      von Air Zermatt operiert, zwei weitere (HB-XDI, XFX) fliegen momentan nicht.

                      Grosses Fest für Air Zermatt: 40 Jahre Bergrettung und vieles mehr
                      Über mangelnde Aufmerksamkeit kann sich die        ven Air Zermatt-Flotte. Arbeits- und Tourismus-     im Einsatz befindlichen Helikoptertypen. Lama
                      Oberwalliser Helifirma Air Zermatt derzeit nicht   flüge machen den Grossteil der Air Zermatt-         und Ecureuil führten ihre Feuerlöschkapa-
                      beklagen. Nach der überaus erfolgreichen TV-       Einsätze aus. Besonders geschätzt werden die        zität mit verschiedenen Wasserbehältern vor
                      Doku-Serie über die Bergretter der Air Zermatt,    Gebirgsflieger aber auch für die vielen tausend     und zur Demonstration der vielen Spezialein-
                      lockte die Feier zum 40-jährigen Bestehen der      Rettungsmissionen, welche sie in den letz-          sätze zu Gunsten der Bevölkerung wurde der
                      Firma am Wochenende vom 24. und 25. Mai            ten Jahrzehnten im Wallis durchgeführt haben.       Saatbehälter am Lama gezeigt, mit dem Saat-
                      über 9000 Besucher auf die Basis in Raron.         Heute machen Rettungseinsätze rund 20 Pro-          gut effizient auf grossen Flächen ausgebracht
                      Air Zermatt Direktor Bernard Vogel freute sich     zent der Flugtätigkeit aus. Gerade auf diesem       werden kann. Mit dem zweimotorigen EC135
                      zusammen mit den rund 55 Mitarbeitern über         Gebiet hat die Air Zermatt viel Pionierarbeit ge-   zeigte das Air-Zermatt-Team den Einsatz der
                      das riesige Interesse. Die Geschichte der Air      leistet. So waren Air Zermatt-Crews die ersten,     Arbeitsplattform. Beim starken Föhn war es für
                      Zermatt begann 1968 in Zermatt mit einem           welche eine Seilbahnevakuation mit dem Heli-        Piloten und Monteure keine leichte Aufgabe,
                      Agusta-Bell 206A Jet Ranger. Der erste in          kopter oder eine Windenrettung bei Nacht im         ab der am Lasthaken des Helis hängenden
                      der Schweiz registrierte SA315B Lama, der­         Hochgebirge erfolgreich durchführten.               Arbeitsplattform eine orange «Fliegerkugel» an
                      HB-XDI, flog ab 1971 für das Unternehmen.              Höhepunkte der Tage der offenen Türen           einem Kabel zu montieren.
                      Noch heute gehören neben dem EC135, einem          waren zweifellos die zweimal täglich durchge-                                Report Eugen Bürgler
                      B3- und zwei B2-Ecureuils vier Lamas zur akti-     führten Flugdemonstrationen mit allen drei          www.air-zermatt.ch
AEROSUISSE

                                 Bekenntnis des Ständerates zugunsten der Schweizer Luftfahrt
                                 Der Dachverband der Schweizer Luft- und Raumfahrt, die Aero-           heitsbeauftragten nicht mit der Bahnpolizei vergleichen, da sie
                                 suisse, freut sich, dass auch der Ständerat – und dies sogar ohne      explizit gegen Terrorakte gegen den Flaggenstaat der Airline, also
                                 Gegenstimme – einen Teil der Erträge aus Treibstoffsteuern             gegen die Schweiz, zum Einsatz kommen. Die Bahnpolizei da-
                                 wieder in die Luftfahrt zurück führen will. Die Aerosuisse bedauert    gegen verhindert Sachbeschädigungen und Anpöbelungen von
                                 aber, dass auch hoheitliche Aufgaben des Staates damit finan-          Reisenden.» Nicht nachvollziehbar für die Aerosuisse ist auch,
                                 ziert werden sollen. Mit 37 zu 0 Stimmen, bei einer Enthaltung, hat    dass diese Steuererträge, welche vorwiegend von der allgemei-
                                 der Ständerat am 26. Mai beschlossen, die auf Inlandflügen anfal-      nen Luftfahrt, insbesondere von Helikopterfirmen und der Ret-
                                 lenden Treibstoffsteuern statt bis wie bisher ausschliesslich dem      tungsfliegerei, in der Schweiz stammen, so auch für Bundesauf-
                                 Strassenverkehr, neu auch für Umwelt- und Sicherheitsmass-             gaben verwendet werden sollen.
                                 nahmen im Flugverkehr zu verwenden. Konkret geht es um rund            Mit einer Änderung des Artikels 86 der Bundesverfassung kann
                                 60 Millionen Franken, die bislang aufgrund von Treibstoffsteuern       in Zukunft ein Teil dieser Gelder – man geht jährlich von rund 44
                                 auf Inlandflügen in die Bundeskasse flossen und zu einem we-           Millionen aus – verursachergerecht in die Luftfahrt zurück flies-
                                 sentlichen Teil für den Strassenbau verwendet wurden.                  sen. Würden damit auch die Sicherheitsbeauftragten auf Linien­
                                 Entgegen dem Nationalrat findet eine Mehrheit des Ständerates,         flügen bezahlt, schmälerte dies den Betrag um rund einen Fünftel.
                                 dass auch die rund 9,1 Millionen Franken, welche der Bund be-          Da sich Stände- und Nationalrat diesbezüglich nicht einig sind,
                                 reits heute für die Sicherheitsbeauftragten aufwendet, mit den         kommt es nun zur Differenzbereinigung. Der Nationalrat hält aller-
                                 im Inland erhobenen Treibstoffsteuern bezahlt werden sollten.          dings an seiner Haltung fest, der Ständerat will nun noch weitere
                                 Aero­suisse-Präsident Paul Kurrus bedauert, dass der Antrag            Auskünfte. 2009 dürfte die Vorlage vors Volk gelangen, da es sich
                                 von Didier Burkhalter (FDP, NE), welcher die nationalrätliche          um eine Änderung der Bundesverfassung handelt.                 pd
                                 Linie vertrat, nicht obsiegen konnte: «Man kann diese Sicher-          www.aerosuisse.ch

                      12                        Juli 2008
Swiss Helicopter: Tourismusmarkt im Visier
 Mit einem gemeinsamen Auftritt unter dem         Zur Erreichung dieses Zieles lanciert Swiss
 Namen Swiss Helicopter wollen die sieben in      ­Heli­copter ein neues Internet-Portal, Flyer
 der Swiss Helicopter Group zusammenge-            sowie Mailings und koordiniert den Auf- und
 schlossenen Unternehmungen eigenen Anga-          Ausbau eines Netzwerkes in der Tourismus-
 ben zufolge ihre Präsenz auf dem Tourismus-       branche. Die einzelnen Firmen stellen dazu
 markt verstärken. Air Grischa, Air Grischa        Teilzeit-Manpower und finanzielle Mittel für das
 Engiadina, Bohag, Eliticino, Heli Gotthard,       Marketing zur Verfügung. Für die saubere Bün-
 Heliswiss und Rhein Heli möchten mit dem          delung des touristischen Angebotes von Swiss
 gemeinsamen Marktauftritt Reisegruppen, Fir-      Helicopter wird der Bohag-Geschäftsführer
 men, Tour Operators und Agenturen Angebote        Daniel Sulzer verantwortlich sein. Dank dem
 mit Helikopterflügen aus einer Hand anbieten.     neuen Internet-Auftritt erhalten Interessenten
     Swiss Helicopter CEO Willi Gredig sieht im    einen übersichtlichen Zugang zum breiten An-
 Tourismussegment die grössten Wachstums­          gebot einer Heli-Organisation mit schweizweit
 chancen für die Helikopterfirmen. Mit den         13 Basen und einer Flotte von rund 40 Heli­
 unter einem Dach gebündelten Marketing­           koptern. Von der neuen Firma nicht angetastet
 anstrengungen sollen der Bekanntheitsgrad im      wird die Eigenständigkeit der beteiligten Firmen
 In- und Ausland gesteigert, neue Absatzkanä-      im Transport- und Unterlastbereich.           eb
 le erschlossen und Synergien genutzt werden.      www.swisshelicopter.ch

 Ein indischer Heli mit Schweizer Geschichte nach der Revision bei RUAG Aerospace in Alpnach.
 Bohag und Heliswiss operierten die ehemalige «Papa Papa» vor dem Verkauf nach Indien.

 Lama mit Alpen- und Himalaya-Erfahrung
 Die Berner Oberländer Helifirma Bohag nahm       SA315B und liess ihn in Indien als VT-XPP ein-
 im Januar 1986 den im Vorjahr gebauten           tragen, 2005 folgte eine Neuregistrierung als
 SA315B Lama HB-XPP in ihre Flotte auf und        VT-WEX. Im Winter 2007/08 ist der indische
 setzte den Heli bis 1992 ein. Anschliessend      Helikopter für die notwendige Totalrevi­sion
 wurde die Maschine von der Heliswiss betrie-     in seine alte Heimat zurückgekehrt. RUAG
 ben, wo sie auch die Bemalung erhielt, welche    Aerospace konnte die Revision Anfang Juni
 sie heute noch trägt. 2002 kehrte die «Papa      abschliessen, so dass das Lama vor seiner
 Papa» wieder zurück zu ihrem alten Besitzer,     Rückkehr zu Himalayan Heli Services in Indien
 der Bohag, wo sie bis im Dezember 2004 wei-      die abschliessenden Testflüge ab Alpnach ab-
 ter flog. Himalayan Heli Services kaufte den     solvieren konnte. Fotoreport Bruno Siegfried
PEOPLE

                            Der Chef des Büros für Flugunfalluntersuchungen (BFU), Jean
                            Overney (Bild), geht per Ende dieses Monats in Pension. Er leitete
                            das BFU während zehn Jahren und wird nach der Pensionierung
                            auf Mandatsbasis noch für einige Zeit als Experte für das BFU tätig
                            sein. Zum Nachfolger ad interim wurde Olivier de Sybourg er-
                            nannt. www.bfu.admin.ch

           Die kommerzielle Verantwortung für die Edelweiss Air wird ab 1. August von Peter
           Spring, dem ehemaligen Geschäftsleiter der Hotelplan Swiss Group, übernommen.
           In dieser Funktion war er auch für die Führung der Belair zuständig.
           www.edelweissair.ch
Flexibler Saab-Offset
                                                                                                   Wenn eine Nation Rüstungsgüter im Ausland
                                                                                                   kauft, spielen die Gegengeschäfte für die hei-
                                                                                                   mische Industrie (Offset) eine wichtige Rolle.
                                                                                                   Saab verfügt über eine langjährige Erfahrung
                                                                                                   im Offset. Die Bandbreite der Gripen-Gegen-
                                                                                                   geschäfte reicht von 0 Prozent im Fall von
                                                                                                   Thailand, bis zu 350 Prozent bei Südafrika.
                                                                                                   Da sorgt Saab für Offset-Deals im Wert von
                                                                                                   8,7 Milliarden US-Dollar, der Gripen-Vertrag
                                                                                                   hat einen Wert von 2,2 Milliarden, wie ­Bengt
                                                                                                   Littke, Programm-Direktor für Tschechien
                                                                                                   bekannt gab. Im Falle von Ungarn werden
Ein JAS-39C und ein Doppelsitzer-Gripen beim Start in Caslav.                                      110 Prozent geboten, in Tschechien über die
                                                                                                   Dauer des Mietvertrages von zehn Jahren total

Tschechische Gripen im Dauereinsatz                                                                130 Prozent.
                                                                                                       Anfang Juni ist der vierte Offset-Report für
In der geographischen Mitte des rund 79‘000       fügung. Sie sind garantiert innert 15 Minuten    die Tschechische Republik erschienen. Seit
Quadratkilometer grossen Tschechiens, mit         in der Luft, meistens dauere es nur sieben bis   Vertragsbeginn im Juni 2004 sind rund 11,3
seinen rund 10,3 Millionen Einwohnern, liegt      zehn Minuten bis zum Start, erklärte Oberst      Milliarden Tschechische Kronen (746 Millionen
die 21. Tactical Air Force Base Caslav, wel-      Mikulenka. Diese hohe Einsatzbereitschaft mit    Franken) oder rund 44 Prozent der Gegen-
che die Gripen-Staffel 211 und die L-159-Staf-    so wenigen Mitteln ist nur dank einer optima-    geschäfts-Verpflichtung erfüllt worden. Saab
fel 212 beherbergt. Die ersten sechs Gripens      len Organisation und Motivation der Staffel      arbei­tet im Offset-Bereich in Tschechien mit
sind nur elf Monate nach Vertragsunterzeich-      möglich. Die mit Saab vereinbarten 21‘000        nicht weniger als 38 kleineren, gut gemanagten
nung im April 2005 an Tschechien ausgeliefert     Flugstunden über zehn Jahre erlauben maxi-       Firmen zusammen. So finanzierten die Schwe-
worden, weil der Ersatz der veralteten MiG-21     mal drei QRA-Einsätze pro Tag. Bis am 9. Juni    den beispielsweise beim Triebwerkshersteller
dringend war. Seit September 2005 sind zwölf      2008 hat die Tschechische Luftwaffe mit den      Walter neue Maschinen. Walter Engines ist
Einsitzer JAS-39E und zwei Doppelsitzer JAS-      Gripen rund 6185 Missionen, davon 3200 für       mittlerweile an General Electric verkauft wor-
39D in Tschechien im Einsatz. Der Mietvertrag     QRA, und 6050 Flugstunden absolviert.            den. Vielfach finden die Offset-Geschäfte aber
für die 14 Kampfjets dauert bis 2014.                 2009 erfolgt für die tschechischen Gripen    nicht in der Luftfahrtbranche, sondern in allen
    Wie der Kommandant der Basis Caslav,          eine weitere Herausforderung: Während vier       möglichen Bereichen statt. Saab bietet neben
Oberst Petr Mikulenka, erklärt, schafft es        Monaten werden sie im Auftrag der NATO           finanziellem Support auch seine weltweiten
die Gripen-Staffel mit nur 21 Piloten, 14 Flug-   auch die QRA-Einsätze in den Baltischen          Beziehungen an. Wenn die Schweiz Gripens
zeugen (davon sind zwei bis drei jeweils in der   Staaten Litauen, Lettland und Estland fliegen.   kaufen würde, könnte man sich auch einen
Maintenance) und 120 Mann Bodenpersonal           «Dafür bilden wir noch weitere 20 Techniker      Lizenzbau oder eine Endmontage bei RUAG
während sieben Tagen und 24 Stunden rund          und vier neue Piloten aus. Zudem werden wir      Aerospace vorstellen. Die Schweiz verlange
um die Uhr die QRA-Bereitschaft für den Luft-     das Training während dieser Zeit reduzieren      auf jeden Fall Gegengeschäfte im Umfang von
polizeidienst aufrecht zu halten. Drei ­Gripen    müssen», hält Oberst Mikulenka dazu fest.        100 Prozent, teilte Saab weiter mit.
stehen täglich für die Alarmeinsätze zur Ver-                          Fotoreport Hansjörg Bürgi                            Report Hansjörg Bürgi

           Der «Gripen Demo» hob am 27. Mai zum 30-minütigen Erstflug ab
           Der Technologieträger für nächste Generationen von Gripen-
                                                                                                                                                Foto Saab

           Kampfjets, der von Saab als «Gripen Demo» bezeichnet wird, ist
           am 27. Mai in Linköping zu seinem 30-minütigen Erstflug gestar-
           tet. Gemäss Saab-Angaben verlief alles nach Plan. Damit erfolg-
           te der Jungfernflug nur gut einen Monat nach dem Rollout des
           «Gripen-Demo» (siehe SkyNews.ch 06/08).
           Im Cockpit des «Demo» sassen die Piloten Mikael Seidl und
SAAB

           Magnus Ljungdahl. Sie beschrieben den Flug wie folgt: «Der
           ‚Gripen Demo’ hat mehr Power als frühere Versionen, fliegt sich
           aber gleich leicht.» Der Technologieträger wird von GE F414G
           Turbofan angetrieben, eine Ableitung des F414-GE-400, welches
           auch die F/A-18E/F Super Hornets verwenden. Gegenüber den
           herkömmlichen Gripen-Versionen verfügt der «Demo» über 25
           Prozent mehr Schub. Dadurch steigert sich die Zuladefähigkeit
           und die Reichweite. Zudem verfügt der «Gripen Demo» auch über       Begleitet von einem JAS-39D landete der «Gripen Demo» (unten)
           einen neuen Radar. www.gripen.com                           hjb     nach seinem Erstflug wieder in Linköping.

14                        Juli 2008
SkyNews
                   Eurofighters lösen F-4F beim Jagdgeschwader 74 in Neuburg ab

                   Eigens für den Phantom-Abschied in Neuburg ist der F-4F 3837 mit einer Speziallackierung versehen worden.

                   Die flächenmässig kleinste Basis der Deut-
                   schen Luftwaffe in Neuburg an der Donau, im
                   Nordwesten von München, beherbergt das
                   Jagdgeschwader 74 (JG74). Am 12. Juni hat
                   der offizielle Übergang vom F-4F Phantom zum
                   Eurofighter stattgefunden. Die F-4F kamen im
                   September 1974 zum JG74 und lösten damals
                   die F-104G Starfighter ab.
                      Gemeinsam mit dem JG71 von Wittmund
                   in Norddeutschland haben die beiden Staffeln
                   des JG74, die 741 Falken und 742 Zapata,
                   Alarmeinsätze (Quick Reaction Alert QRA)
                   geleistet. Sie waren mit AIM-9L Sidewinder
                   und Kanonen bewaffnet. Amraams wurden auf
                   diesen Identifikationsflügen nicht eingesetzt.
                   Da die Ablösung der Phantoms in Neuburg
                   während der EURO’08 stattfand, übernahmen        Ein mit AIM-9L Sidewinder bewaffneter Doppelsitzer-Eurofighter landet in Neuburg.
                   die Eurofighters die QRA-Einsätze mit Side-
                   winders und geladenen 27mm Mauser-Ka-
                   nonen. Ihre BGT IRIS-T Lenkwaffen sind für       fenen Schema zum Phantom-Maskottchen            geplanten 36 Eurofighters. Die Deutsche Luft-
                   Luftwaffen-Einsätze noch nicht zugelassen.       «Spooky».                                       waffe hat insgesamt 180 bestellt. Diese wer-
                   Rund 2500 Gäste wohnten den letzten F-4F-            Die verbliebenen Phantoms des JG74 wer-     den für das JG73 Steinhoff in Laage-Rostock,
                   Flügen in Neuburg bei. Für Aufsehen sorgte       den nun zum JG71 transferiert, bevor diese      dann für das JG71 und anschliessend an das
                   die speziell dekorierte Phantom 3837 mit dem     ihrerseits 2011 durch Eurofighters abgelöst     Jagdbombergeschwader JBG31 in Nörvenich
                   von JG74-Piloten Major Uwe Keller entwor-        werden. Das JG74 fliegt derzeit mit 12 der      und das JBG33 in Büchel ausgeliefert. Der
                                                                                                                    Euro­fighter wird der Luftwaffe die dringend be-
                                                                                                                    nötigte Modernisierung bringen, nach dem die
Foto Urs Stoller

                                                                                                                    veralteten Phantoms länger als geplant im Ein-
                                                                                                                    satz sind. Auch wird der nur wenige Kilometer
                                                                                                                    von Neuburg entfernt, in Manching, gebaute
                                                                                                                    Eurofighter der Luftwaffe die neuste Genera-
                                                                                                                    tion von Infrarot-Such- und Verfolgungs-
                                                                                                                    möglichkeiten (Infra-Red Search & Tracking
                                                                                                                    IRST) geben, und dies ohne aktiv den Radar
                                                                                                                    zu benützen. Doch etwas fehlt dem Eurofighter
                                                                                                                    im Vergleich mit dem Phantom: Die meilenweit
                                                                                                                    sichtbaren dunklen Rauchfahnen der J79-
                                                                                                                    Triebwerke, welche Bayern bei jedem Start
                   Der Phantom geht, der Eurofighter kommt: Seit dem 12. Juni fliegen die in Manching gebauten      geschockt haben. www.eurofighter.com
                   Kampfjets QRA-Einsätze ab Neuburg.                                                                                        Fotoreport Peter Lewis

                                                                                                                                                                 15
Boeing 757: nach anfänglichen Startproblemen zum ausgereiften Airliner
         Wer eine Boeing 757 durch den virtuellen Himmel steuern will, hat      heitsfehler: Auf dem Test-Rechner funktioniert der Loadeditor lei-
         es nicht ganz leicht, obwohl dieses Muster in der realen Welt über     der nicht. Es stehen rund 60 verschiedene Boeing 757 in allen
         1000 Mal produziert wurde. Gerade mal zwei Anbieter haben sich         möglichen Varianten im Hangar. Der User kann zwischen dem
         der B757 angenommen. Captain Sim bietet sein Produkt im                2D oder dem virtuellen Cockpit auswählen. Die Maschine lässt
         Baukastensystem an, was die Sim-Gemeinschaft nicht unbedingt           sich aus beiden Sichten problemlos steuern. Wer einen Track
         positiv aufnimmt. Phoenix Simulation Software (PSS) hat seine          IR besitzt, wird vermutlich der 3D-Variante den Vorzug geben.
         757 entwickelt, aber unmittelbar nach der Fertigstellung ihre Tore     Die Systemtiefe ist erstaunlich hoch. Leider werden im Handbuch
         geschlossen. Der Stamm-Publisher von PSS, Just Flight, nahm            die Systeme nur oberflächlich abgehandelt. Tipp: Wer Notver-
         sich aber dem vermeintlich fertigen Produkt an und bot es zuerst       fahren abhandeln will, kann das Handbuch der Level D B-767
         als Downloadversion und später als DVD-Packet an. Der Vertrieb         downloaden und damit die genauen Funktionen der einzelnen
         findet über www.simmarket.com statt.                                   Systeme erlernen. Die beiden Flugzeuge sind fast baugleich und
         Die nun erhältliche DVD-Version ist zwar noch nicht ganz perfekt,      die Systemunterschiede marginal. Auch der FMC ist vollständig
         aber der Support von Just Flight hat für Abhilfe gesorgt und die       implementiert und lässt kaum Wünsche offen. Im Flug überzeugt
         etlichen kleinen Bugs beseitigt. Der Kauf ist nur über die Homepa-     die 757 mit sehr guten Eigenschaften. Auch der Autopilot hat das
         ge von Just Flight möglich. Vorbildlich ist vor allem das beigelegte   Flugzeug inklusive Autoland im Griff.
         68-seitige Handbuch. Die Installation ist mit ein paar Mausklicks      Fazit: Die 757 von PSS
         innert kürzester Zeit abgeschlossen. Als zweiter Schritt muss          ist viel besser als ihr
         noch der Patch 1.3 (63 MB) installiert werden. Sollte eine ältere      Ruf. Der Support von
SkySim

         FSUIPC-Version auf dem PC installiert sein, muss diese als dritter     Just Flight ist erstklas-
         Schritt noch auf den neuesten Stand (Patch) gebracht werden.           sig. Aufgepasst, die
         Als vierter und letzter Arbeitsgang müssen eventuell noch zwei         757 von PSS läuft nur
         neue Schriften ins Verzeichnis Fonts kopiert werden, damit die         auf FS-9. Eine Version
         Cockpitbildschirme funktionieren.                                      für FS-X ist leider nicht
         Sämtliche Patches und die nötigen Anleitungen sind auf der Just-       vorgesehen. Getestet
         Flight-Homepage kostenlos verfügbar. Einziger kleiner Schön-           von Werner Gisler         Blick aus dem Cockpit der Boeing 757.

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