Report: Highlights der ILA 2008 - Das aktuelle Magazin der Schweizer Luftfahrt
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
SkyNews.ch Das aktuelle Magazin der Schweizer Luftfahrt Report: Highlights der ILA 2008 Nr. 7, Juli 2008 CHF 8.50 / EUR 6.50 Interview: Nationalrat Bruno Exklusiv: Schweizer Super Zuppiger, SiK-N-Präsident Pumas im Kosovo-Einsatz
SkyIntro INHALT EURO’08: wer fliegen darf und wer nicht SkyNews.ch, Nr. 7, Juli 2008, 5. Jahrgang Geschätzte Leserinnen und Leser Titelbild: Zu den Stars an der ILA in Berlin zählten die Dhruv-Helis des indischen Sarang-Tems © Eugen Bürgler Die Auswirkungen der EURO’08 auf die schweizerische Luft- INHALT 4 SkyStory: Das «Airlebnis» ILA in Berlin fahrt sind beträchtlich: Alle Flughäfen verzeichnen regen Mehr- verkehr, die Nachtflugsperren wurden gelockert, die Luftwaffe 10 SkyNews: EURO’08 auf Regionalairports fliegt Ernsteinsätze mit scharfen Waffen und auf den VFR-Flug- plätzen im Umkreis von 22 Kilometern um die Stadien in Basel, 11 SkyNews: Tiger-Ersatz-Evaluation-Details Bern, Zürich und Genf herrscht zwei Stunden vor, während und 16 SkySim: Virtuelle Boeing 757 im Test nach den Spielen Flugverbot. Selbst das Bundesgericht hat aufgrund einer Beschwer- de des Aero Clubs der Schweiz dieses Flugverbot sanktioniert. 19 SkyNews: Farnair baut Flotte aus Dass der Sichtflugverkehr während der EURO eingeschränkt wird, ist eigentlich nach- 20 SkyPort: News aus Zürich-Kloten vollziehbar. Dass aber kommerziellen Helifirmen für VIP-Transporte, Verkehrsüber wachung und Filmflüge keine Ausnahmen gewährt werden, ist unverständlich. Das 23 SkyPort: EuroAirport-News hat nichts mit Sicherheit zu tun, sondern vielmehr mit Willkür. Während des World Economic Forums WEF fliegen bekanntlich Dutzende von Helikoptern im Sichtflug 24 SkyPort: Das Neuste aus Genf-Cointrin betrieb – und dies bei einer gleich hohen Sicherheitsstufe wie an der EURO. 26 SkyHeli: Super-Puma-Operation im Kosovo Überaus stossend ist, dass trotzdem ein einziger, österreichischer Hubschrauber betreiber vor, während und nach den Spielen mit zwei Helis in der Schweiz fliegen 31 SkyPast: Neue Farben für die Morane HB-RCF darf – um UEFA-Delegationen zu befördern... Nach der EURO’08 werden sich einige 32 SkyForce: PC-7 TEAM gut in Saison gestartet Verantwortliche beim BAZL und in der Armee unangenehme Fragen gefallen lassen müssen. 34 SkyPast: 1937 – Heinkel 112 evaluiert In dieser Ausgabe setzen wir einen militärischen Schwerpunkt: Die Schweizer Super- Puma-Operation im Kosovo (Seite 26) wird porträtiert. Zudem befragen wir den Prä- 37 SkyTalk: mit Nationalrat Bruno Zuppiger sidenten der Sicherheitspolitischen Kommission im Nationalrat, Bruno Zuppiger, zum 41 SkyClub: Airside Foto Zürich in Hamburg Tiger-Ersatz (Seite 37). Und wie eine Jagdflugzeug-Evaluation vor 70 Jahren vor sich ging, erfahren Sie auf Seite 34. Wir wünschen Ihnen eine interessante Lektüre. 40 SkyClub: AAA-Ausflug nach Tempelhof 45 SkyBiz: Rückblick auf die EBACE in Genf Hansjörg Bürgi, Chefredaktor und Verleger 48 SkyReg: Mai-News im HB-Register SkyNews.ch ist auch für das Jahr 2008 vom Verband Schweizer Presse 50 SkyView: Gastkolumne, Events und Vorschau mit dem Qualitätssiegel «Q-Publikation» ausgezeichnet worden. IMPRESSUM PARTNER IMPRESSUM Wir freuen uns über die Kooperationen mit folgenden Vereinen: Herausgeber, Redaktion und Verlag: Aviation Media AG, Oberteufenerstrasse 58, 8428 Teufen ZH, Antique Airplane Association of Switzerland (AAA), www.a-a-a.ch (Vereinsorgan) Telefon 044 881 72 61, Fax 044 881 72 63, E-Mail: info@skynews.ch Interessengemeinschaft Luftfahrt IGL, www.luftfahrt.ch (Vereinsorgan) Airside Foto Zürich, www.airsidefoto.ch (Vereinsorgan) Chefredaktor und Verleger: Hansjörg Bürgi, hjb@skynews.ch Stellvertreter: Peter Lewis, 17@skynews.ch Verein der Freunde der Schweizer Luftwaffe VFL, Fliegermuseum Dübendorf, www.airforcecenter.ch (Partner) Redaktor: Eugen Bürgler, eb@skynews.ch Fliegermuseum Altenrhein FMA, www.fliegermuseum.ch, www.hunterflying.com (Partner) Druckvorstufe: SFSA Swiss Flight-Simulation Association, www.pcflight.ch (Partner) Team media GmbH, 6482 Gurtnellen Aerosuisse, Dachverband der Schweizer Luftfahrt, www.aerosuisse.ch (Partner) E-mail: team@teammedia.ch Super Constellation Flyers Association, www.superconstellation.org (Partner) Layout/Bildbearbeitung: Probelpmoos, www.probelpmoos.ch (Partner) Monika Imholz-Walker, Roger Indergand Die Mitglieder dieser Vereine können SkyNews.ch zu einem Vorzugspreis beziehen. Grafik/Konzept: Raini Sicher, Jason Hegetschweiler TEAM Korrekturteam: Daniel Dufner, Monika Imholz-Walker Inserate: Publicitas Publimag AG, Marianne Leimeroth, Mürtschenstrasse 39, Das SkyNews.ch-Team setzt sich aus folgenden freien Mitarbeitern zusammen: Peter Abgottspon (SkySpace, Postfach, CH-8010 Zürich, Telefon 044 250 31 31, Fax 044 250 31 32, SkyMedia), Roger Ackermann (SkyLine, SkyVision), André Aebi (SkyPort), Bernhard Baur (SkyNews, SkyShow), E-Mail: marianne.leimeroth@publicitas.com Jiri Benesch (SkyNews), Samuel Berger (SkyNews, SkyHeli, SkyForce), Thomas Binz (SkySim), Karl Bommeli Druck: (SkySim), Werner Bönzli (SkyPort BSL), Guido E. Bühlmann (SkyPast, SkyShow), Robert Bührer (Marketing), FO-Fotorotar, Gewerbestrasse 18, 8132 Egg/ZH Manfred Brunner (SkyBiz), Nick Däpp (SkyHeli), Tino Dietsche (SkyPort ACH, SkyHeli), Daniel Dufner (Sky- Abonnements: News International), Max Fankhauser (SkyPort GVA, SkyNews), Andy Fischer (SkyFlight), Urs Forrer (Sky- Schweiz: Jahresabo CHF 81.– / D und OE: Jahresabo EUR 65.– Force, SkyNews), Erich Gandet (SkyClub AAA, SkyPast), Peter Gerber (SkyReg, SkyNews), Werner Gisler inkl. Porto und MwSt. – Postkonto: 87-334084-2 (SkySim), Thomas Hirt (SkyVoice), Hansruedi Huber (SkyTrip, SkyShop), François Hug (SkyPort BSL), Reto Auflage: 8500 Exemplare (Druckauflage), 3630 Ex. (WEMF 07), monatlich Isler (SkyWeb, SkyNews), Franz Knuchel (SkyNews, SkyForce), Christoph Kugler (SkyCam, SkyForce, Copyright: Alle in dieser Zeitschrift und auf der Website www.skynews.ch SkyTech), Daniel Martel (SkyPort GVA, SkyCard), Martin Michel (SkyForce, SkyNews, SkyShow), Mario Richard veröffentlichten Texte und Bilder sind urheberrechtlich geschützt und dür- (SkyNews, SkyReg, SkyShow), Erich Riester (SkyForce, SkyNews, SkyShow), Lukas Rösler (SkyNews), Marc fen nur mit ausdrücklicher Zustimmung der Redaktion und entsprechender Seidel (SkyPort BSL), Werner Soltermann (SkyPort BSL, SkyPast), Urs Stoller (SkyForce, SkyNews, SkyShow), Quellenangabe weiter verwendet werden. Erich Strobl (SkyNews International), Aldo Wicki (SkyForce, SkyNews), Roger Wimmer (SkyForce) ISSN 1660-8178 Mwst.-Nr. 599 433 3
Foto Eugen Bürgler EADS dominiert mit Airbus und Eurocopter auf der ILA 2008 Das «Airlebnis» Berlin Das Sarang-Team der Indian Air Force zeigte mit vier HAL Dhruv-Helikoptern täglich ein präzises Flugprogramm. Der Heli in der Fünf-Tonnen-Klasse wurde mit der Hilfe der deutschen MBB in Indien entwickelt. Das ILA-Partnerland Indien war mit rund 25 Firmen und Organisationen in Berlin präsent. Mit weit über 300 Flugzeugen und Helikoptern, bestaunt von 240‘000 Zuschauern, hat die Internationale Luft- und Raumfahrtausstellung (ILA) in Berlin ein einzigar- tiges Branchen-Schaufenster dargestellt. Zwar tauchten nur wenige Neuigkeiten auf, doch das Zusammentreffen modernster Technologie mit vielen Traditions- flugzeugen machte die ILA 2008 zu einem wahren «Airlebnis». Report von Eugen Bürgler Foto Eugen Bürgler und Guide E. Bühlmann Unter den bedeutenden Messen der Luft- und Raumfahrtindustrie hat die ILA einen schwe- ren Stand. Die grossen Konkurrenten Le Bour- get und das jeweils im ILA-Jahr stattfindende Farnborough sind bestens etabliert, speziali- sierte Veranstaltungen, wie die EBACE in Genf, ziehen einzelne Branchen von den grossen Shows ab und gleichzeitig erfreuen sich neue Messen in Wachstumsregionen wie in Dubai oder Singapur immer grösserer Beliebtheit. Nichtsdestotrotz konnte die ILA 2008 mit 1127 Ausstellern aus 37 Ländern und 331 Flugzeu- An Vielfalt ist das ILA-Flugprogramm kaum zu übertreffen: A380-Start vor einem auf seinen Ein- gen und Helikoptern einen neuen Rekord auf- satz wartenden Patrouille Suisse F-5E Tiger. stellen. Wichtiger noch, mit der Bekanntgabe 4 Juli 2008
SkyStory von Geschäftsabschlüssen in der Höhe von Foto Eugen Bürgler über fünf Milliarden Euro lässt sich auch die kommerzielle Bilanz sehen. Respekt für Berliner-Luftbrücke Vor der imposanten Kulisse eines Airbus A380 hat die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel am 27. Mai die Internationale Luft- und Raumfahrtausstellung ILA 2008 auf dem Süd- gelände des Flughafens Berlin-Schönefeld er- öffnet. In ihrer Rede verwies sie darauf, dass das weltweit grösste Passagierflugzeug ein Aushängeschild deutscher und europäischer Spitzentechnologie ist. Besonders willkommen hiess Angela Merkel Indien als diesjähriges Partnerland. Weiterhin erwähnte sie, dass sie ihren ILA-Eröffnungs-Rundgang bewusst mit Von RUAG Aerospace bereits mit den Fünfblatt-Propellern ausgerüstet, wie sie für die Dornier dem Besuch der Ausstellung «60 Jahre Luft- 228-212 New Generation vorgesehen sind, wurde das robuste Dornier-Mehrzweckflugzeug an brücke» begonnen habe. Denn dieses histori- den Fachbesuchertagen vorgeflogen. sche Ereignis sei ein «herausragendes Symbol transatlantischer Zusammenarbeit». Dem Thema «Luftbrücke» war auch ein Teil des äusserst abwechslungsreichen Flug- programms gewidmet. Verschiedene Douglas DC-3 (C-47 Dakota) standen für die Veteranen aus jener Zeit, eine C-17 Globemaster III der US Air Force demonstrierte moderne Luft- transportkapazität. Sie vermag auf einem Flug die Ladung von 32 Dakotas zu transportieren. Auf der ILA konkretisierten sich auch Pläne von 15 NATO- und Partnership for Peace-Mit- gliedsländern, noch vor dem drohenden Aus- laufen der C-17 Produktion im nächsten Jahr drei dieser Maschinen für einen europäischen Transporter-Pool zu beschaffen. Neue Dornier 228 von RUAG Von den zwischen 1982 und 2002 gebauten Der Bausatz-Helikopter Neo wurde auf der ILA erstmals vorgestellt. Der Kleinheli ohne Heckrotor 250 Dornier 228 stehen heute noch rund 180 soll sehr niedrige Betriebskosten aufweisen. Maschinen im Dienst. RUAG Aerospace hat- te Ende des letzten Jahres entschieden, die Serienproduktion des bewährten Mehrzweck- flugzeuges wieder aufzunehmen (SkyNews.ch 01/08). Auf der ILA wurde erstmals eine Dornier 228 mit dem Fünfblattpropeller vorgestellt, wie sie für die Dornier 228-212 New Generation vorgesehen sind. Mit der Unterzeichnung des Liefervertrages über die ersten sechs Kompo- nenten-Sätze zwischen RUAG und Hindustan Aeronautics Ltd. (HAL) wurde auf der ILA ein weiterer Meilenstein zur geplanten Serien fertigung gesetzt. HAL wird die Hauptstruktur- elemente fertigen, die Endmontage findet aber im deutschen Oberpfaffenhofen statt. Für das Jahr 2010 ist die Übergabe der ersten Kun- denmaschine geplant. Obwohl der Airbus A380 jetzt im Linien- Das deutsche Heer bestellte als Ersatz für die Bell UH-1D 80 NH90. Der moderne Heli ist nun dienst steht und auf den grossen Drehkreuzen nach langen Verzögerungen operationell. Die abgebildete Maschine geht aber an die deutsche des Luftverkehrs bald zum gewohnten Bild Luftwaffe (42 Bestellungen) und ist mit Zusatztanks sowie einer Rettungswinde ausgerüstet. 5
gehören wird, geht von diesem Riesen noch Foto Eugen Bürgler immer eine grosse Faszination aus, vor allem wenn er von Werkspiloten in tiefen Steilkurven vorgeflogen wird. Der europäische Riese er- hielt auf der ILA gigantische Gesellschaft: Es kam zum seltenen Treffen eines A380, einer C-5 Galaxy der US Air Force und einer Volga Dnepr Antonov AN-124. Viel zu reden gaben die anstehenden Re- strukturierungsmassnahmen bei Airbus. Um die finanziellen Risiken zu minimieren und die Auswirkungen des schwachen Dollars abzufe- dern, planen die Manager des Airbus-Mutter- konzerns EADS erhebliche Teile der Produkti- on ausserhalb Europas anzusiedeln. Dagegen wehren sich allerdings die Regierungen der am Airbus-Programm beteiligten Länder. Gulf Air bestellte 35 Airbusse Sorgen bereitet nach wie vor der Produk tionshochlauf beim A380. In diesem Jahr sollen zwölf Maschinen an die Kunden gehen, 2010 werden es nach neuesten Angaben 30 bis 40 A380 sein, das anvisierte Ziel lag bei 45 Stück. Am Rande der Kapazitätsgrenze läuft auch die A320-Produktion, je 17 Maschinen dieses Verkaufsschlagers verlassen jeden Monat die Mit fünf Pilatus PC-9 fliegt das Aerobatic Display-Team Krila Oluje (Wings of Storm) der Kroati- Airbus-Werke in Hamburg und Toulouse. Trotz schen Luftwaffe. Die Piloten überzeugten mit sehr sauber ausgeführten Formationen. der Schwierigkeiten einiger Fluggesellschaften bleiben die Orderbücher bei Airbus überbucht, so dass die A320-Fertigung noch weiter hoch- Foto Bernhard Baur gefahren werden soll und ab 2010 der Bau von jährlich 480 A320 geplant ist. Bei Airbus sind aktuell rund 3650 (!) Flugzeuge bestellt. Für noch besser gefüllte Auftragsbücher sorgte Gulf Air: Mit dem Kauf von 15 A320 für regionale Routen sowie 20 A330-300 für Europaverbindungen und zur Verstärkung der Fernost-Dienste, sorgte die Airline aus Bahrain für den grössten je auf einer ILA erteilten zi- vilen Flugzeugauftrag. KD Avia aus Russland EADS Heritage Flight: Die neu gebaute Messerschmitt Me-262B-1A startete mit einer Messer- hat eine Kaufabsichtserklärung für 25 A319 schmitt Bf-109G. Der Propeller-Jäger erlitt einen Landeunfall, bei dem das rechte Fahrwerksbein unterzeichnet. einknickte und die Maschine ins Gras schlitterte. Pilot Walter Eichhorn blieb unverletzt. Zukunftstechnik Brennstoffzelle Foto Guido E. Bühlmann Auf technologischer Seite stiess das Gemein- schaftsprojekt eines A320-Brennstoffzellen- Demonstrators von Airbus, Michelin und dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) auf grosses Interesse. Brennstoffzellen wandeln die in Wasserstoff und Sauerstoff ent- haltene Energie durch eine «kalte Verbrennung» in Elektrizität um, wobei als Abfallprodukte ein- zig reines Wasser und Wärme anfallen. Wäh- rend einem Testflug des Technologiedemons- trators lieferten die Brennstoffzellen bereits die Als Advanced Testing and Research Aircraft (ATRA) ist dieser Airbus A320 das jüngste Mitglied nötige Energie für die Aktivierung verschiede- der DLR-Forschungsflotte und soll dort den Flugversuchsträger VFW 614 ATTAS ersetzen. Der ner Steuerflächen. Obwohl das System nicht Airbus kam als Brennstoffzellen-Demonstrator zur ILA. als Ersatz für den eigentlichen Antrieb geeignet 6 Juli 2008
SkyStory Foto Eugen Bürgler Dieser Mi-24V der ungarischen Luftwaffe trägt neben den Nationalfarben das Bild einer Hirschkuh auf dem Rumpf, welche in der mythologischen Gründungsgeschichte des Landes eine wichtige Rolle spielt. ist, versprechen sich die Ingenieure durch die- se Art der Energieversorgung eine erhebliche 73 Festbestellungen vor, darunter auch zehn der italienischen Gesellschaft ItAli. PILATUS Reduzierung des Treibstoffverbrauches und der Emissionen künftiger Flugzeuge. Spontan Porter gekauft Neuer Mini-Heli Dem besonders sparsamen Geared Turbo An der ILA 2008 war Pilatus sowohl mit fan (GTF) von Triebwerkshersteller Pratt & Aus Schweizer Sicht auffallend war ein Puma dem PC-12/47E N913AF als auch mit dem Whitney erteilte Airbus COO John Leahy eine mit Helog-Aufschrift. Nach dem Konkurs der PC-6/B2-H4 PH-LLL vertreten. Wegen De- vorläufige Absage als mögliche Antriebsalterna Helog-Heliswiss lebt der Traditionsname nur monstrationsflügen für mögliche Kunden tive für den A320: «Die vielen Bestellungen für noch in der deutschen Helog Luftransport KG musste der PC-21 die Teilnahme absagen. das aktuelle Modell sagen uns, was die Kun- weiter, die nach dem Einstieg holländischer Nicht bereuen dürfte Pilatus die Teilnahme den wollen, weshalb also etwas ändern?» Voll Investoren mit Pumas für die Öl- und Gasin- des Turbo Porters, sorgte dieser doch für po- auf den GTF setzt dagegen Bombardier beim dustrie im Sudan und für die UNO in der Elfen- sitive und eher ungewöhnliche Schlagzeilen. C-Series-Programm. Die definitive Entschei- beinküste weiterfliegt. Weitere Pumas warten Denn, ein Berliner, der erst vor kurzem die dung zum Bau des sparsamen 110- bis 130- in Salzburg auf neue Aufträge. Flugberechtigung für den Turbo Porter erwor- Sitzers wird noch in diesem Jahr erwartet. Auf Eine Premiere war der kleine Bausatzheli ben hatte, erschien unangemeldet im Pilatus- der ILA konnten Interessenten, zu ihnen gehört kopter Neo von Youngcopter. Noch im Som- Chalet und bestellte einen PC-6/B2-H4 zum auch Lufthansa, abseits des öffentlichen Berei- mer soll der Heli, welcher zu den Betriebs- Katalogwert von 1,13 Millionen Euro. ches ein Kabinen-Mock-up besichtigen. kosten eines viersitzigen Flugzeuges geflogen Pilatus gab zudem bekannt, dass die Toch- werden könne, zum Erstflug starten. Dank tergesellschaft Pilatus Business Aircraft Ltd. dem Jet Control System (dem Notar-System in Broomfield den ersten PC-12 NG (Next Russland startet durch entsprechend), kommt er ohne Heckrotor aus. Generation) erfolgreich an den Endkunden Abgesehen vom traditionell grossen russi- Der zweisitzige Heli verfügt über eine mögliche abgeliefert hatte. Report Peter Gerber schen Pavillon war die Präsenz Russlands Zuladung von 260 Kilogramm. auf der ILA schon augenfälliger. Mit diversen Kooperationsvereinbarungen mit westlichen Foto Eugen Bürgler Firmen und eigenen Projekten scheint die russische Luftfahrtindustrie allerdings gut auf- gestellt, um verstärkt auf den nationalen und internationalen Markt zurückzukehren. Sukhoi freute sich über den Erstflug seines SuperJet 100 am 19. Mai. Der Regionaljet wird auch in Farnborough fehlen, um das Zulassungspro- gramm so schnell wie möglich zu absolvieren. Bereits im nächsten Jahr soll der neue Jet beim Erstkunden Aeroflot in Dienst gehen. Für Take-off, Fahrwerk einziehen und tief über der Runway Tempo aufnehmen. Ein Start zum Genies- den Konkurrenten der Embraer E-Jets liegen sen, der wie immer blitz-blank polierten Red Bull Douglas DC-6B. 7
sind die Folgen gravierend: 40 neue Flugzeuge Foto Eugen Bürgler können wegen fehlender Motoren nicht ausge- liefert werden und weltweit stehen 72 weitere Diamonds wegen Mangels an Ersatzteilen am Boden. Auf der ILA beschuldigte Thielert-Insol- venzverwalter Bruno M. Kübler Diamond, eine Desinformationskampagne gegen Thielert zu führen und mit unseriösen Angeboten Profit aus der schwierigen Situation ziehen zu wol- len. Während Thielert unter der Insolvenzver- waltung die Produktion wieder aufgenommen hat, konzentriert sich Diamond auf den neuen Austro Engine AE300 Jet A1-Antrieb, welcher so schnell wie möglich auf den Diamond-Flug- zeugen zugelassen werden soll. Diamond hält selbst eine Beteiligung an Austro Engine. Nach der Demonstration einer Luftlandeoperation defilierten zehn Sikorsky CH-53, eskortiert von drei Tiger Kampfhelikoptern, zwei NH-90 und einem Bo-105 vor dem staunenden Publikum. Zufriedene Schweizer in Berlin Unübersehbar war die Schweizer Präsenz auf Thielert – Diamond: Eskalation schon lange schief. Am 24. April hat Thielert der Messe. Unübersehbar vor allem wegen der Aircraft Engines den Antrag auf die Eröffnung ei- täglichen Vorführungen der Patrouille Suisse, Der Haussegen zwischen dem Hamburger nes Insolvenzverfahrens gestellt. Gegen Mitglie- welche wegen der strengen Sicherheitsvor- Flugzeugmotoren-Hersteller Thielert und dem der des Managements wird gar wegen finanziel- schriften in Deutschland ihr Programm anpassen österreichischen Flugzeugbauer Diamond hängt ler Vergehen ermittelt. Besonders für Diamond musste. Aber auch das eindeutig weniger spek- Eurofighter propagiert «Alpen-Dreieck» Deutschland-Österreich-Schweiz EADS nutzte die ILA auch, um den Eurofighter potentiellen Kunden für Österreich und 72 für Saudi Arabien, was ein Total von 707 zu präsentieren. Grosse Hoffnungen werden in die diesjährige ILA- Maschinen ergibt. Die erste Tranche von 148 Typhoons für Luft- Partnernation Indien gesetzt. Erstaunlicherweise wird die Typhoon- Luft-Einsätze ist ausgeliefert. In Grossbritannien und Italien wer- Kampagne für Indien von EADS Deutschland aus und nicht vom den die Typhoons bereits für Alarmeinsätze (Quick Reaction Alert britischen Partner gesteuert. Des weiteren wird der Eurofighter auch QRA) verwendet und in Deutschland lösen sie in dieser Rolle die Japan, Griechenland, der Türkei, Rumänien, Bulgarien, Kroatien, Phantoms ab (siehe Seite 15). Insgesamt haben die Typhoons in Brasilien und bekanntlich der Schweiz angeboten. Europa bereits 39‘000 Flugstunden bei den Luftstreitkräften ab- In der Schweiz rechnet sich EADS gute Chancen aus, weil solviert. Die zweite Tranche von 236 Jets für Luft-Bodeneinsätze mit Deutschland und Österreich bereits Nachbarstaaten den wird bis 2012 in Dienst gestellt. Doch die dritte Tranche von Eurofighter fliegen. Von einem «Alpen Dreieck» sprach Bernhard 236 Maschinen für die vier Partnernationen scheint noch nicht Gerwert, Leiter des Geschäftsbereiches Military Air Systems gesichert, weil Italien und England aus Kostengründen weniger bei EADS in München. So könnte beispielsweise der Unterhalt Eurofighter beziehen möchten. CEO Alyosius Rauen machte an gemeinsam erfolgen, die Schweizer könnten die Simulatoren in der ILA klar, dass die Produktion nur wie geplant aufrecht erhalten Österreich benutzen und das «Alpen-Dreieck» könnte mit dem werden könne, wenn bis Ende Jahr die Situation geklärt sei oder TYPHOON Einbezug von Italien sogar zu einem Viereck wachsen. All diese bis dann ein neuer Kunde gewonnen werden könne. Vorteile wird Eurofighter auch in der per 2. Juli an die Armasuisse Report Hansjörg Bürgi abzuliefernde Offerte herausstreichen. Eurofighter könnte sich auch eine Endmontage in der Schweiz Foto Eugen Bürgler vorstellen, wenn der Typhoon als Tiger-Ersatz gewählt würde. Ob dies teurer zu stehen komme, als der Kauf ab Stange, müsse abgewogen werden. Was sich aber Eurofighter nicht vorstellen kann, ist ein politisches Gegengeschäft, in dem beispielsweise das deutsche Diktat des Zürcher Flugregimes gelockert würde. «Das Bundeskanzleramt ist nicht unser Hauptvertriebsbüro», meinte Bernhard Gerwert dazu. Eurofighter stellt das grösste europäische Rüstungsprogramm aller Zeiten dar. Rund 400 Zulieferer sind involviert und rund 100‘000 Arbeitsplätze werden mit der Produktion dieses Kampfjets gesichert. Die vier Partnernationen Deutschland, Italien, Grossbritannien und Spanien haben in drei Tranchen ins- gesamt 620 Flugzeuge bestellt. Dazu kommen 15 Eurofighter Die Eurofighter der deutschen Luftwaffe flogen ab Laage. 8 Juli 2008
SkyStory takuläre Präzisions-Ballett vermochte das Pu- Foto Eugen Bürgler blikum zu begeistern und das Patrouille Suisse- Team schaffte es in der Grossstadt mehrfach auf die Titelseiten von Tageszeitungen. Neben der Leistung der Piloten ist die Arbeit des Spea- kers Mario Winiger besonders hervorzuheben. Nicht zuletzt seine mitreissenden Kommentare machten die Show perfekt und animierten die Zuschauer, sogar an den Fachbesuchertagen, zu spontanem Szenenapplaus. Konnten auch die Schweizer Firmen von diesem Aushängeschild für Schweizer Präzi- Überraschend flog die erste von RSK-MiG modernisierte MiG-29AS der Slovak Air Force nach sion und Qualität profitieren? «Wir freuen uns Berlin. Der Fighter ist nun voll NATO-kompatibel und verfügt über Multi-Role-Fähigkeiten. natürlich über die Präsenz unserer Kunstflug- staffel und werden am Stand von Geschäfts- Foto Eugen Bürgler partnern ab und zu darauf angesprochen. Die Schweizer sind sich oft zu wenig bewusst, dass die Luftwaffe als Botschafterin der Schweiz mit ihren Präsentationen im Ausland die positiven Werte unseres Landes sehr ein- drücklich vermittelt», meint Benno Winkler des Branchenverbandes Swissmem dazu. Er war auf der ILA verantwortlich für den Schweizer Gemeinschaftsstand. Fachkräfte in Deutschland suchen Swissmem übernahm für die Unternehmun- Seit der Feier zum 50-jährigen Bestehen des Lufttransportgeschwaders 61 in Penzing im letzten gen im Schweizer Pavillon nicht nur die ganze Jahr trägt diese C160D Transall der deutschen Luftwaffe den Sonderanstrich «Für den Frieden», Organisation ihres Firmenauftrittes, sondern welcher an die zahlreichen humanitären Einsätze von Äthiopien bis Sarajewo erinnert. organisierte auch aktiv Kontakte auf den ver- schiedensten Ebenen. Als Teil der Swissmem, Foto Eugen Bürgler waren die Swiss Aeronautical Industries Group (SAIG) und die Schweizer Firmen Acutronic, Colibrys, Huber+Suhner, Mecaplex, Otto Suh- ner, Revue Thommen und StarragHeckert am gemeinsamen Auftritt in Berlin beteiligt. «Da zählt nach einem Blick auf die Pa- trouille Suisse das harte Geschäft, da dürfen wir uns nichts vormachen», ergänzt Benno Winkler. «Die Resonanz unserer Aussteller zur diesjährigen ILA war gut. Die Einkäufer vieler grosser Firmen waren da, was für uns natür- lich die Messe ausmacht. Die Amerikaner sind traditionell eher in Farnborough anzutreffen, doch die ILA spielt noch immer eine Rolle als Mit dem Eurocopter Tiger in der Version UHT bekommt das deutsche Heer einen hochmodernen Tor zum Osten und die grosse indische Dele- Kampfhubschrauber. Der agile Heli beeindruckte durch seine Rollen und Loopings. gation war ebenfalls interessant.» Doch auch nach der Einschätzung des Branchenkenners wird die ILA nicht darum herumkommen, Prio- waltungsgericht Cottbus wies dies zurück. Es dischen F-16 und der Rockwell B-1B Lancer ritäten zu setzen, um sich langfristig als wich- entsprach dem Eilantrag eines Physik-Profes- gestrichen werden, da das Lärmkontingent tige Messe zu positionieren. Immer wichtiger sors und ordnete 450 Meter Mindestflughöhe ausgeschöpft war. werde die ILA für Schweizer Unternehmen, um an, zunächst nur für dessen Heimatgemeinde Der viele Staub in der Luft erinnerte die Fachkräfte zu rekrutieren, die hierzulande nicht Eichwald unweit des Flughafens. Dem Antrag- zahlreichen Besucher daran, dass rund um gefunden werden könnten. steller könne nicht zugemutet werden, die ILA- das ILA-Gelände bereits intensiv am Bau des Zeit in geschlossenen Räumen zu verbringen neuen Berliner Flughafens BBI gearbeitet wird. oder im Freien dauerhaft Ohrstöpsel zu tragen, Die ILA 2010 wird vom 8. bis 13. Juni 2010 Restriktionen für Display-Piloten so die Richter. Über dem Flughafen blieb es zum letzten Mal am selben Ort stattfinden. Im Das Infrastrukturministerium hatte eine Woche jedoch bei der minimalen Flughöhe von 150 Jahre 2012 wird sie dann voraussichtlich zum vor Beginn der Ausstellung eine Mindestflughö- Metern. Allerdings mussten am Sonntag die nördlichen Rand des neuen Flughafens Berlin- he von 150 Metern festgelegt, doch das Ver- Displays der polnischen MiG-29, der hollän- Schönefeld verlegt. 9
Foto Tino Dietsche Foto Bernhard Baur Mit dem A318 der Tarom landete am 2. Juni erstmals ein Airbus in Altenrhein. – Darwin Airline ist an der EURO’08 für die deutsche, schwedische und schweizerische Nationalmannschaft im Einsatz und hat ihre Saab 2000 HB-IZG entsprechend dekoriert. EURO’08 auf Regionalairports: A318 in Altenrhein, Fokker 100 in Bern Die EURO’08 brachte auch den Regionalflug- Altenrhein, welche mit der Darwin-Saab 2000 sagieren gezählt. Das massiv höhere Aufkom- häfen mehr Verkehr: St. Gallen-Altenrhein HB-IZZ aus Lugano in der Ostschweiz landete. men konnte nur dank zusätzlich mobilisiertem erlebte am 2. Juni die Erstlandung eines Air- Nur das Tessin war gut genug als Domizil Personal bewältigt werden. Diese «stille Re- bus. Im A318-111 YR-ASA der Tarom flog für die Deutsche Fussball-Nationalmann- serve» ist dank den Wintercharterflügen aus die rumänische Nationalmannschaft in die Ost- schaft während der EURO’08, obwohl die Grossbritannien vorhanden und konnte für die schweiz, weil sie sich in der neuen AFG-Arena deutsche Equipe die ersten Spiele in Klagen- EURO’08 «aktiviert» werden. in St. Gallen auf die Spiele vorbereitete. Bereits furt und Wien zu bestreiten hatte. Dank der Besonders aufgefallen sind die Dornier am 29. Mai empfingen rund 400 Schulkinder schnellen Verbindung mit der Saab 2000 von 328 in der Prop- und Jetversion. Eine Renais- auf dem Vorfeld und zahlreiche Fans hinter den Darwin Airline ab Lugano-Agno konnten die sance auf dem Belpmoos erlebten auch die Zäunen die Schweizer Nationalmannschaft in Deutschen bei der Vorbereitung die Vorzüge Swearingen Metroliners. Das liess Erinne- des Tessins geniessen und dennoch auf kurze rungen an die frühen 1980er-Jahre aufkom- BRN Reisezeiten zählen. Die gleiche Wahl hatten auch die schwedischen Fussballer getrof- men, als die Crossair mit ihnen täglich ab dem Belpmoos operierte. Ein besonderer Höhepunkt war der ers- fen, welche ebenfalls mit Darwin Airline zu den Neue Piste eingeweiht Gruppenspielen nach Österreich reisten. Und te Besuch einer Fokker 100 der Austrian Am 24. Mai fand auf dem Flughafen Bern- – wie erwähnt – durfte die Tessiner Airline auch Arrows in Bern. Die italienische Fussballna Belpmoos die Einweihung der um 220 Meter die Schweizer Nati an Bord begrüssen. Zu all- tionalmannschaft wurde am 8. Juni von Wien auf 1730 Meter verlängerten Piste statt. Als fälligen Sympathien äussert sich die Airline auf nach Bern gebracht. Nach der 0:3 Niederlage grösstes Flugzeug, welches zugleich eine ihrer Internetseite diplomatisch: «che vinca il gegen die Niederlande erfolgte der Rückflug Typenpremiere für Bern darstellte, landete migliore – möge der Bessere gewinnen.» der «Azzurris» am 10. Juni nach 1 Uhr in der die brandneue 100-plätzige Embraer 190- Die EURO’08 bedeutete insbesondere für Früh. Um die Nachtruhe nicht übermässig zu 100LR HB-JQE der in Genf beheimateten den Flughafen Bern-Belp eine Herausforde- strapazieren, durften nur Maschinen mit min- Baboo (siehe SkyNews.ch 06/08) um 9.30 rung. Ein so hohes Verkehrsaufkommen von destens 28 Passagierplätzen bis 2 Uhr früh Uhr auf der Piste 32. Anschliessend bestand Regionalairlinern und Businessjets während starten. Zudem fanden die Starts ab der Piste für Besucher die Möglichkeit, die Embraer mehrerer Tage hat das Belpmoos noch nie 14 statt, damit die Stadt Bern nicht überflogen 190 zu besichtigen. Im weiteren zeigten die erlebt. Vom 7. bis 12. Juni wurden auf dem wurde. Report von Tino Dietsche, beiden Hawker Hunter T68 HB-RVP und Belpmoos über 130 Flüge mit rund 1600 Pas- Eugen Bürgler und Bernhard Baur der speziell bemalte Hawker Hunter F58 «Papyrus» HB-RVS sowie der in Sion stati- Foto Lukas Rösler onierte De Havilland DH-100 Mk. 6 Vampire HB-RVN ein kurzes Display über dem Flug- hafen. Die beiden Hawker Hunter führten ab Bern-Belp mehrere Passagierflüge durch. Weitere interessante Besucher des Festes waren die in Grenchen stationierte und 1952 gebaute Beech 18 N21FS sowie die Doug- las DC-3 HB-ISC, die in St. Stephan zuhau- se ist. Trotz der wenigen Flugzeuge und des teils schlechten Wetters nahmen rund 4000 Besucher an den Einweihungsfeierlichkeiten teil. www.alpar.ch Report Lukas Rösler Premiere: Austrian Arrows setzte während der EURO’08 mehrmals Fokker 100 nach Bern ein. 10 Juli 2008
SkyNews Foto Lukas Rösler Jetzt steht der Fahrplan für die Tiger-Ersatz-Kandidaten fest. Die bekanntesten Schweizer Tiger, die Jets der Patrouille Suisse, flogen am 7. Juni über dem Landgut Lohn bei Bern. Der Bundesrat hatte dort Staatsgäste zur EURO’08-Eröffnung empfangen. Emmen: der «Flugplan» der drei Kandidaten für die Tiger-Nachfolge In der zweiten Jahreshälfte findet die Flug- EVENT und Bodenerprobung der Kandidaten für den Fototermine für Fans – Reservation via Website Teilersatz der F-5E/F-Flotte ab dem Militär- Die Zeitfenster für die Flugversuche in der Schweiz sind bereits festgelegt. Die Flüge flugplatz Emmen statt. Jeweils während rund finden in der Regel ab dem Militärflugplatz Emmen statt. Die Militärflugplätze Meirin- vier Wochen wird jeder der drei Kandidaten gen, Sion und Payerne werden ebenfalls angeflogen. Der Gripen weilt vom 28. Juli – Gripen, Rafale und Eurofighter – in einem bis 22. August in der Schweiz, die Rafale vom 13. Oktober bis 7. November und strengen Auswahlverfahren getestet. Die Eva- der Eurofighter vom 10. November bis 5. Dezember. Für Fans wird pro Kandidat ein luation wird durch Armasuisse geleitet und kurzer Anlass mit Foto-Möglichkeit in Emmen organisiert. Auf der Armasuisse- zusammen mit der Luftwaffe durchgeführt. Internetseite wird nächstens ein Kontaktformular aufgeschaltet, mit dem sich In- Die Tests beginnen nach Angaben der teressenten anmelden können. www.armasuisse.ch Armasuisse am 28. Juli mit dem Gripen. Ihm folgt im Oktober der Rafale und mit dem Euro- fighter finden die Probeflüge Anfang Dezember Im Rahmen der Erprobung werden pro Überschallflüge durchgeführt. Die Flüge im ihr Ende. Neben weiteren Kriterien, wie bei- Kandidat zirka 30 Flüge durchgeführt. Zu Rahmen der Evaluation sind Bestandteil der spielsweise Beschaffungskosten je Flugzeug, diesem Zweck stellt jede Herstellerfirma zwei bestehenden Flugkontingente und führen ge- Instandhaltung, Anpassung der vorhandenen Doppelsitzer in der von Armasuisse gewünsch mäss Armasuisse-Angaben zu keinem zusätzli- Infrastruktur oder die Lärmentwicklung, bilden ten Konfiguration zur Verfügung. Die Flugzeu- chen Flugaufkommen auf den entsprechenden diese Flug- und Bodenerprobungen einen zen- ge werden von Testpiloten der Armasuisse und Flugplätzen. Nach Abschluss der Erprobung tralen Eckpfeiler im Evaluationsprozess. der Luftwaffe im Beisein eines Testpiloten des werden die gesammelten Daten ausgewertet In den geplanten Tests geht es unter anderem Herstellers geflogen. und die Hersteller zu einer zweiten Offertanfra- darum, das gesamte Fähigkeitsspektrum jedes Die Luftwaffe unterstützt die Evaluation ge eingeladen. Nach Abgabe der Offerte und Kandidaten zu prüfen, sowie die operationelle mit jeweils rund 50 Einsätzen von F-5E/F und des anschliessenden Evaluationsberichtes im Wirksamkeit im Flug und die operationelle Eig- F/A-18C/D zur Zieldarstellung und für den Ver- Mai 2009 ist die Typenwahl im Juli 2009 ge- nung am Boden zu überprüfen. bandsflug. Es werden ebenfalls Nacht- und plant. pd ARMASUISSE «Ausflug» der Luftwaffe-King Air in die USA: aus T-721 wird N102SK Die Beech Super King Air 350C, die als T-721 von der Luftwaffe fahrt gerecht zu werden. So ist unter anderem das in die Tage als Transporter und Vermessungsflugzeug für die Landestopogra- gekommene Flight Management System durch ein modernes phie eingesetzt wird, trägt seit November 2007 das amerikani- ersetzt worden. Der Immatrikulationswechsel erlaubte es, den sche Kennzeichen N102SK und keine «Swiss Air Force»-Aufschrift Zertifizierungsaufwand massiv zu vereinfachen. Nach Abschluss mehr. Wie die Armasuisse auf Anfrage erklärte, ist die Beech nicht der Arbeiten wird die Beech wieder als «Tango 721» fliegen. etwa verkauft worden, sondern hat neue Instrumente erhalten: Die King Air wurde am 30. November 1993 werksneu beschafft Primär seien Anpassungen im Cockpit und an der Avionik er- und flog zuerst als HB-GII für die Landestopographie als Ersatz folgt; nicht zuletzt, um den aktuellen Forderungen der zivilen Luft- für die Rockwell Grand Commander 680FL HB-GCP. Im Dezem- ber 2003 ging sie zur Luftwaffe über und erhielt die Kennung T-721. Sie ist mit zwei Präzisions-Luftbildkameras und GPS-Na- vigation ausgestattet. In erster Linie wird die Beech 350 für die Nachführung der schweizerischen Landeskarten im Sechs- Jahres-Zyklus eingesetzt. Die Einsätze werden im Auftrag des Bundesamtes für Landestopographie durch Angehörige des Berufsfliegerkorps von der Luftwaffe geleistet. www.luftwaffe.ch Fotoreport Hansjörg Bürgi 11
Fotos Eugen Bürgler SkyNews Das Flaggschiff der Air Zermatt-Flotte, der Eurocopter EC135T2 HB-ZEF (links) steht oft als Rettungsheli mit einem grossen Suchscheinwerfer im Einsatz. – Ein Air-Zermatt-Lama füllte seinen Löschbehälter in einem Baggersee in der Nähe des Heliports Raron. Vier SA315B Lama werden aktuell von Air Zermatt operiert, zwei weitere (HB-XDI, XFX) fliegen momentan nicht. Grosses Fest für Air Zermatt: 40 Jahre Bergrettung und vieles mehr Über mangelnde Aufmerksamkeit kann sich die ven Air Zermatt-Flotte. Arbeits- und Tourismus- im Einsatz befindlichen Helikoptertypen. Lama Oberwalliser Helifirma Air Zermatt derzeit nicht flüge machen den Grossteil der Air Zermatt- und Ecureuil führten ihre Feuerlöschkapa- beklagen. Nach der überaus erfolgreichen TV- Einsätze aus. Besonders geschätzt werden die zität mit verschiedenen Wasserbehältern vor Doku-Serie über die Bergretter der Air Zermatt, Gebirgsflieger aber auch für die vielen tausend und zur Demonstration der vielen Spezialein- lockte die Feier zum 40-jährigen Bestehen der Rettungsmissionen, welche sie in den letz- sätze zu Gunsten der Bevölkerung wurde der Firma am Wochenende vom 24. und 25. Mai ten Jahrzehnten im Wallis durchgeführt haben. Saatbehälter am Lama gezeigt, mit dem Saat- über 9000 Besucher auf die Basis in Raron. Heute machen Rettungseinsätze rund 20 Pro- gut effizient auf grossen Flächen ausgebracht Air Zermatt Direktor Bernard Vogel freute sich zent der Flugtätigkeit aus. Gerade auf diesem werden kann. Mit dem zweimotorigen EC135 zusammen mit den rund 55 Mitarbeitern über Gebiet hat die Air Zermatt viel Pionierarbeit ge- zeigte das Air-Zermatt-Team den Einsatz der das riesige Interesse. Die Geschichte der Air leistet. So waren Air Zermatt-Crews die ersten, Arbeitsplattform. Beim starken Föhn war es für Zermatt begann 1968 in Zermatt mit einem welche eine Seilbahnevakuation mit dem Heli- Piloten und Monteure keine leichte Aufgabe, Agusta-Bell 206A Jet Ranger. Der erste in kopter oder eine Windenrettung bei Nacht im ab der am Lasthaken des Helis hängenden der Schweiz registrierte SA315B Lama, der Hochgebirge erfolgreich durchführten. Arbeitsplattform eine orange «Fliegerkugel» an HB-XDI, flog ab 1971 für das Unternehmen. Höhepunkte der Tage der offenen Türen einem Kabel zu montieren. Noch heute gehören neben dem EC135, einem waren zweifellos die zweimal täglich durchge- Report Eugen Bürgler B3- und zwei B2-Ecureuils vier Lamas zur akti- führten Flugdemonstrationen mit allen drei www.air-zermatt.ch AEROSUISSE Bekenntnis des Ständerates zugunsten der Schweizer Luftfahrt Der Dachverband der Schweizer Luft- und Raumfahrt, die Aero- heitsbeauftragten nicht mit der Bahnpolizei vergleichen, da sie suisse, freut sich, dass auch der Ständerat – und dies sogar ohne explizit gegen Terrorakte gegen den Flaggenstaat der Airline, also Gegenstimme – einen Teil der Erträge aus Treibstoffsteuern gegen die Schweiz, zum Einsatz kommen. Die Bahnpolizei da- wieder in die Luftfahrt zurück führen will. Die Aerosuisse bedauert gegen verhindert Sachbeschädigungen und Anpöbelungen von aber, dass auch hoheitliche Aufgaben des Staates damit finan- Reisenden.» Nicht nachvollziehbar für die Aerosuisse ist auch, ziert werden sollen. Mit 37 zu 0 Stimmen, bei einer Enthaltung, hat dass diese Steuererträge, welche vorwiegend von der allgemei- der Ständerat am 26. Mai beschlossen, die auf Inlandflügen anfal- nen Luftfahrt, insbesondere von Helikopterfirmen und der Ret- lenden Treibstoffsteuern statt bis wie bisher ausschliesslich dem tungsfliegerei, in der Schweiz stammen, so auch für Bundesauf- Strassenverkehr, neu auch für Umwelt- und Sicherheitsmass- gaben verwendet werden sollen. nahmen im Flugverkehr zu verwenden. Konkret geht es um rund Mit einer Änderung des Artikels 86 der Bundesverfassung kann 60 Millionen Franken, die bislang aufgrund von Treibstoffsteuern in Zukunft ein Teil dieser Gelder – man geht jährlich von rund 44 auf Inlandflügen in die Bundeskasse flossen und zu einem we- Millionen aus – verursachergerecht in die Luftfahrt zurück flies- sentlichen Teil für den Strassenbau verwendet wurden. sen. Würden damit auch die Sicherheitsbeauftragten auf Linien Entgegen dem Nationalrat findet eine Mehrheit des Ständerates, flügen bezahlt, schmälerte dies den Betrag um rund einen Fünftel. dass auch die rund 9,1 Millionen Franken, welche der Bund be- Da sich Stände- und Nationalrat diesbezüglich nicht einig sind, reits heute für die Sicherheitsbeauftragten aufwendet, mit den kommt es nun zur Differenzbereinigung. Der Nationalrat hält aller- im Inland erhobenen Treibstoffsteuern bezahlt werden sollten. dings an seiner Haltung fest, der Ständerat will nun noch weitere Aerosuisse-Präsident Paul Kurrus bedauert, dass der Antrag Auskünfte. 2009 dürfte die Vorlage vors Volk gelangen, da es sich von Didier Burkhalter (FDP, NE), welcher die nationalrätliche um eine Änderung der Bundesverfassung handelt. pd Linie vertrat, nicht obsiegen konnte: «Man kann diese Sicher- www.aerosuisse.ch 12 Juli 2008
Swiss Helicopter: Tourismusmarkt im Visier Mit einem gemeinsamen Auftritt unter dem Zur Erreichung dieses Zieles lanciert Swiss Namen Swiss Helicopter wollen die sieben in Helicopter ein neues Internet-Portal, Flyer der Swiss Helicopter Group zusammenge- sowie Mailings und koordiniert den Auf- und schlossenen Unternehmungen eigenen Anga- Ausbau eines Netzwerkes in der Tourismus- ben zufolge ihre Präsenz auf dem Tourismus- branche. Die einzelnen Firmen stellen dazu markt verstärken. Air Grischa, Air Grischa Teilzeit-Manpower und finanzielle Mittel für das Engiadina, Bohag, Eliticino, Heli Gotthard, Marketing zur Verfügung. Für die saubere Bün- Heliswiss und Rhein Heli möchten mit dem delung des touristischen Angebotes von Swiss gemeinsamen Marktauftritt Reisegruppen, Fir- Helicopter wird der Bohag-Geschäftsführer men, Tour Operators und Agenturen Angebote Daniel Sulzer verantwortlich sein. Dank dem mit Helikopterflügen aus einer Hand anbieten. neuen Internet-Auftritt erhalten Interessenten Swiss Helicopter CEO Willi Gredig sieht im einen übersichtlichen Zugang zum breiten An- Tourismussegment die grössten Wachstums gebot einer Heli-Organisation mit schweizweit chancen für die Helikopterfirmen. Mit den 13 Basen und einer Flotte von rund 40 Heli unter einem Dach gebündelten Marketing koptern. Von der neuen Firma nicht angetastet anstrengungen sollen der Bekanntheitsgrad im wird die Eigenständigkeit der beteiligten Firmen In- und Ausland gesteigert, neue Absatzkanä- im Transport- und Unterlastbereich. eb le erschlossen und Synergien genutzt werden. www.swisshelicopter.ch Ein indischer Heli mit Schweizer Geschichte nach der Revision bei RUAG Aerospace in Alpnach. Bohag und Heliswiss operierten die ehemalige «Papa Papa» vor dem Verkauf nach Indien. Lama mit Alpen- und Himalaya-Erfahrung Die Berner Oberländer Helifirma Bohag nahm SA315B und liess ihn in Indien als VT-XPP ein- im Januar 1986 den im Vorjahr gebauten tragen, 2005 folgte eine Neuregistrierung als SA315B Lama HB-XPP in ihre Flotte auf und VT-WEX. Im Winter 2007/08 ist der indische setzte den Heli bis 1992 ein. Anschliessend Helikopter für die notwendige Totalrevision wurde die Maschine von der Heliswiss betrie- in seine alte Heimat zurückgekehrt. RUAG ben, wo sie auch die Bemalung erhielt, welche Aerospace konnte die Revision Anfang Juni sie heute noch trägt. 2002 kehrte die «Papa abschliessen, so dass das Lama vor seiner Papa» wieder zurück zu ihrem alten Besitzer, Rückkehr zu Himalayan Heli Services in Indien der Bohag, wo sie bis im Dezember 2004 wei- die abschliessenden Testflüge ab Alpnach ab- ter flog. Himalayan Heli Services kaufte den solvieren konnte. Fotoreport Bruno Siegfried PEOPLE Der Chef des Büros für Flugunfalluntersuchungen (BFU), Jean Overney (Bild), geht per Ende dieses Monats in Pension. Er leitete das BFU während zehn Jahren und wird nach der Pensionierung auf Mandatsbasis noch für einige Zeit als Experte für das BFU tätig sein. Zum Nachfolger ad interim wurde Olivier de Sybourg er- nannt. www.bfu.admin.ch Die kommerzielle Verantwortung für die Edelweiss Air wird ab 1. August von Peter Spring, dem ehemaligen Geschäftsleiter der Hotelplan Swiss Group, übernommen. In dieser Funktion war er auch für die Führung der Belair zuständig. www.edelweissair.ch
Flexibler Saab-Offset Wenn eine Nation Rüstungsgüter im Ausland kauft, spielen die Gegengeschäfte für die hei- mische Industrie (Offset) eine wichtige Rolle. Saab verfügt über eine langjährige Erfahrung im Offset. Die Bandbreite der Gripen-Gegen- geschäfte reicht von 0 Prozent im Fall von Thailand, bis zu 350 Prozent bei Südafrika. Da sorgt Saab für Offset-Deals im Wert von 8,7 Milliarden US-Dollar, der Gripen-Vertrag hat einen Wert von 2,2 Milliarden, wie Bengt Littke, Programm-Direktor für Tschechien bekannt gab. Im Falle von Ungarn werden Ein JAS-39C und ein Doppelsitzer-Gripen beim Start in Caslav. 110 Prozent geboten, in Tschechien über die Dauer des Mietvertrages von zehn Jahren total Tschechische Gripen im Dauereinsatz 130 Prozent. Anfang Juni ist der vierte Offset-Report für In der geographischen Mitte des rund 79‘000 fügung. Sie sind garantiert innert 15 Minuten die Tschechische Republik erschienen. Seit Quadratkilometer grossen Tschechiens, mit in der Luft, meistens dauere es nur sieben bis Vertragsbeginn im Juni 2004 sind rund 11,3 seinen rund 10,3 Millionen Einwohnern, liegt zehn Minuten bis zum Start, erklärte Oberst Milliarden Tschechische Kronen (746 Millionen die 21. Tactical Air Force Base Caslav, wel- Mikulenka. Diese hohe Einsatzbereitschaft mit Franken) oder rund 44 Prozent der Gegen- che die Gripen-Staffel 211 und die L-159-Staf- so wenigen Mitteln ist nur dank einer optima- geschäfts-Verpflichtung erfüllt worden. Saab fel 212 beherbergt. Die ersten sechs Gripens len Organisation und Motivation der Staffel arbeitet im Offset-Bereich in Tschechien mit sind nur elf Monate nach Vertragsunterzeich- möglich. Die mit Saab vereinbarten 21‘000 nicht weniger als 38 kleineren, gut gemanagten nung im April 2005 an Tschechien ausgeliefert Flugstunden über zehn Jahre erlauben maxi- Firmen zusammen. So finanzierten die Schwe- worden, weil der Ersatz der veralteten MiG-21 mal drei QRA-Einsätze pro Tag. Bis am 9. Juni den beispielsweise beim Triebwerkshersteller dringend war. Seit September 2005 sind zwölf 2008 hat die Tschechische Luftwaffe mit den Walter neue Maschinen. Walter Engines ist Einsitzer JAS-39E und zwei Doppelsitzer JAS- Gripen rund 6185 Missionen, davon 3200 für mittlerweile an General Electric verkauft wor- 39D in Tschechien im Einsatz. Der Mietvertrag QRA, und 6050 Flugstunden absolviert. den. Vielfach finden die Offset-Geschäfte aber für die 14 Kampfjets dauert bis 2014. 2009 erfolgt für die tschechischen Gripen nicht in der Luftfahrtbranche, sondern in allen Wie der Kommandant der Basis Caslav, eine weitere Herausforderung: Während vier möglichen Bereichen statt. Saab bietet neben Oberst Petr Mikulenka, erklärt, schafft es Monaten werden sie im Auftrag der NATO finanziellem Support auch seine weltweiten die Gripen-Staffel mit nur 21 Piloten, 14 Flug- auch die QRA-Einsätze in den Baltischen Beziehungen an. Wenn die Schweiz Gripens zeugen (davon sind zwei bis drei jeweils in der Staaten Litauen, Lettland und Estland fliegen. kaufen würde, könnte man sich auch einen Maintenance) und 120 Mann Bodenpersonal «Dafür bilden wir noch weitere 20 Techniker Lizenzbau oder eine Endmontage bei RUAG während sieben Tagen und 24 Stunden rund und vier neue Piloten aus. Zudem werden wir Aerospace vorstellen. Die Schweiz verlange um die Uhr die QRA-Bereitschaft für den Luft- das Training während dieser Zeit reduzieren auf jeden Fall Gegengeschäfte im Umfang von polizeidienst aufrecht zu halten. Drei Gripen müssen», hält Oberst Mikulenka dazu fest. 100 Prozent, teilte Saab weiter mit. stehen täglich für die Alarmeinsätze zur Ver- Fotoreport Hansjörg Bürgi Report Hansjörg Bürgi Der «Gripen Demo» hob am 27. Mai zum 30-minütigen Erstflug ab Der Technologieträger für nächste Generationen von Gripen- Foto Saab Kampfjets, der von Saab als «Gripen Demo» bezeichnet wird, ist am 27. Mai in Linköping zu seinem 30-minütigen Erstflug gestar- tet. Gemäss Saab-Angaben verlief alles nach Plan. Damit erfolg- te der Jungfernflug nur gut einen Monat nach dem Rollout des «Gripen-Demo» (siehe SkyNews.ch 06/08). Im Cockpit des «Demo» sassen die Piloten Mikael Seidl und SAAB Magnus Ljungdahl. Sie beschrieben den Flug wie folgt: «Der ‚Gripen Demo’ hat mehr Power als frühere Versionen, fliegt sich aber gleich leicht.» Der Technologieträger wird von GE F414G Turbofan angetrieben, eine Ableitung des F414-GE-400, welches auch die F/A-18E/F Super Hornets verwenden. Gegenüber den herkömmlichen Gripen-Versionen verfügt der «Demo» über 25 Prozent mehr Schub. Dadurch steigert sich die Zuladefähigkeit und die Reichweite. Zudem verfügt der «Gripen Demo» auch über Begleitet von einem JAS-39D landete der «Gripen Demo» (unten) einen neuen Radar. www.gripen.com hjb nach seinem Erstflug wieder in Linköping. 14 Juli 2008
SkyNews Eurofighters lösen F-4F beim Jagdgeschwader 74 in Neuburg ab Eigens für den Phantom-Abschied in Neuburg ist der F-4F 3837 mit einer Speziallackierung versehen worden. Die flächenmässig kleinste Basis der Deut- schen Luftwaffe in Neuburg an der Donau, im Nordwesten von München, beherbergt das Jagdgeschwader 74 (JG74). Am 12. Juni hat der offizielle Übergang vom F-4F Phantom zum Eurofighter stattgefunden. Die F-4F kamen im September 1974 zum JG74 und lösten damals die F-104G Starfighter ab. Gemeinsam mit dem JG71 von Wittmund in Norddeutschland haben die beiden Staffeln des JG74, die 741 Falken und 742 Zapata, Alarmeinsätze (Quick Reaction Alert QRA) geleistet. Sie waren mit AIM-9L Sidewinder und Kanonen bewaffnet. Amraams wurden auf diesen Identifikationsflügen nicht eingesetzt. Da die Ablösung der Phantoms in Neuburg während der EURO’08 stattfand, übernahmen Ein mit AIM-9L Sidewinder bewaffneter Doppelsitzer-Eurofighter landet in Neuburg. die Eurofighters die QRA-Einsätze mit Side- winders und geladenen 27mm Mauser-Ka- nonen. Ihre BGT IRIS-T Lenkwaffen sind für fenen Schema zum Phantom-Maskottchen geplanten 36 Eurofighters. Die Deutsche Luft- Luftwaffen-Einsätze noch nicht zugelassen. «Spooky». waffe hat insgesamt 180 bestellt. Diese wer- Rund 2500 Gäste wohnten den letzten F-4F- Die verbliebenen Phantoms des JG74 wer- den für das JG73 Steinhoff in Laage-Rostock, Flügen in Neuburg bei. Für Aufsehen sorgte den nun zum JG71 transferiert, bevor diese dann für das JG71 und anschliessend an das die speziell dekorierte Phantom 3837 mit dem ihrerseits 2011 durch Eurofighters abgelöst Jagdbombergeschwader JBG31 in Nörvenich von JG74-Piloten Major Uwe Keller entwor- werden. Das JG74 fliegt derzeit mit 12 der und das JBG33 in Büchel ausgeliefert. Der Eurofighter wird der Luftwaffe die dringend be- nötigte Modernisierung bringen, nach dem die Foto Urs Stoller veralteten Phantoms länger als geplant im Ein- satz sind. Auch wird der nur wenige Kilometer von Neuburg entfernt, in Manching, gebaute Eurofighter der Luftwaffe die neuste Genera- tion von Infrarot-Such- und Verfolgungs- möglichkeiten (Infra-Red Search & Tracking IRST) geben, und dies ohne aktiv den Radar zu benützen. Doch etwas fehlt dem Eurofighter im Vergleich mit dem Phantom: Die meilenweit sichtbaren dunklen Rauchfahnen der J79- Triebwerke, welche Bayern bei jedem Start Der Phantom geht, der Eurofighter kommt: Seit dem 12. Juni fliegen die in Manching gebauten geschockt haben. www.eurofighter.com Kampfjets QRA-Einsätze ab Neuburg. Fotoreport Peter Lewis 15
Boeing 757: nach anfänglichen Startproblemen zum ausgereiften Airliner Wer eine Boeing 757 durch den virtuellen Himmel steuern will, hat heitsfehler: Auf dem Test-Rechner funktioniert der Loadeditor lei- es nicht ganz leicht, obwohl dieses Muster in der realen Welt über der nicht. Es stehen rund 60 verschiedene Boeing 757 in allen 1000 Mal produziert wurde. Gerade mal zwei Anbieter haben sich möglichen Varianten im Hangar. Der User kann zwischen dem der B757 angenommen. Captain Sim bietet sein Produkt im 2D oder dem virtuellen Cockpit auswählen. Die Maschine lässt Baukastensystem an, was die Sim-Gemeinschaft nicht unbedingt sich aus beiden Sichten problemlos steuern. Wer einen Track positiv aufnimmt. Phoenix Simulation Software (PSS) hat seine IR besitzt, wird vermutlich der 3D-Variante den Vorzug geben. 757 entwickelt, aber unmittelbar nach der Fertigstellung ihre Tore Die Systemtiefe ist erstaunlich hoch. Leider werden im Handbuch geschlossen. Der Stamm-Publisher von PSS, Just Flight, nahm die Systeme nur oberflächlich abgehandelt. Tipp: Wer Notver- sich aber dem vermeintlich fertigen Produkt an und bot es zuerst fahren abhandeln will, kann das Handbuch der Level D B-767 als Downloadversion und später als DVD-Packet an. Der Vertrieb downloaden und damit die genauen Funktionen der einzelnen findet über www.simmarket.com statt. Systeme erlernen. Die beiden Flugzeuge sind fast baugleich und Die nun erhältliche DVD-Version ist zwar noch nicht ganz perfekt, die Systemunterschiede marginal. Auch der FMC ist vollständig aber der Support von Just Flight hat für Abhilfe gesorgt und die implementiert und lässt kaum Wünsche offen. Im Flug überzeugt etlichen kleinen Bugs beseitigt. Der Kauf ist nur über die Homepa- die 757 mit sehr guten Eigenschaften. Auch der Autopilot hat das ge von Just Flight möglich. Vorbildlich ist vor allem das beigelegte Flugzeug inklusive Autoland im Griff. 68-seitige Handbuch. Die Installation ist mit ein paar Mausklicks Fazit: Die 757 von PSS innert kürzester Zeit abgeschlossen. Als zweiter Schritt muss ist viel besser als ihr noch der Patch 1.3 (63 MB) installiert werden. Sollte eine ältere Ruf. Der Support von SkySim FSUIPC-Version auf dem PC installiert sein, muss diese als dritter Just Flight ist erstklas- Schritt noch auf den neuesten Stand (Patch) gebracht werden. sig. Aufgepasst, die Als vierter und letzter Arbeitsgang müssen eventuell noch zwei 757 von PSS läuft nur neue Schriften ins Verzeichnis Fonts kopiert werden, damit die auf FS-9. Eine Version Cockpitbildschirme funktionieren. für FS-X ist leider nicht Sämtliche Patches und die nötigen Anleitungen sind auf der Just- vorgesehen. Getestet Flight-Homepage kostenlos verfügbar. Einziger kleiner Schön- von Werner Gisler Blick aus dem Cockpit der Boeing 757. ROLCFDEQBO ¨ F@EBOEBFQ RKA RHRKCQ CvO AFB @ETBFW BO ROLCFDEQBO FPQ A>P KBRBPQB RKA ?BPQB IRDWBRD CvO ABK @ERQW ABO @ETBFW O PQBEQ CvO A>P DOp[QB DBJBFKP>JB JFIFQ_OFP@EB RCQC>EOQ¦OLDO>JJ FK ROLM> OLARWFBOQ SLK ABK BROL¦ M_FP@EBK O>K@EBKCvEOBOK IBKF> RKA VPQBJP FB @ETBFW TFOA K>@EE>IQFD SLJ RD>KD WR >IIBK @EIvPPBIQB@EKLILDFBK MOLCFQFBOBK FBP DFIQ >R@E CvO AFB M>OQKBOP@E>CQIF@EB BQBFIFDRKD >K TF@EQFDBK RHRKCQPMOLGBHQBK AFBPBP PQ>OHBK KARPQOFBSBO?RKABP ROLCFDEQBO ¨ F@EBOEBFQ RKA RHRKCQ CvO AFB @ETBFW TTTBROL]DEQBO@E
Sie können auch lesen