Wirtschaftskompass - IHK zu Schwerin
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A 11570 Wirtschaftskompass Ausgabe 04|2018 Wirtschaftsmagazin der IHK zu Schwerin für den westmecklenburgischen Raum IHK-ABSCHLÜSSE: ERFOLGREICH IN DIE ZUKUNFT Breitbandausbau: IHK vor Ort: Energieforum Was gibt es Neues? S. 6 Regionale Potenziale S. 12 Mecklenburg-Vorpommern S. 30 Mecklenburg-Vorpommern
STANDPUNKT ■ Zuverlässig: Wegweisende Ausbildung Und wieder steht ein Ausbildungsstart bevor. In enger Zusammenarbeit mit den Hochschu- Über 1.000 Ausbildungsstellen sind durch die len können sowohl Studenten mit ihren wis- IHK-Unternehmen Westmecklenburgs bereits senschaftlichen Leistungen eingebunden als veröffentlicht. Über 20 Berufsstartertage auch über Studienverträge und über duale und Berufsmessen wurden durchgeführt. Wir Studiengänge frühzeitig an die Unternehmen erwarten für den neuen Ausbildungsstart wie- gebunden werden. Hans Thon der ca. 1.300 neue Ausbildungsverträge und All diese Wege können durch die erfahrenen Präsident der IHK zu Schwerin wollen so den Fachkräftenachwuchs für mor- Aus- und Weiterbildungsberater der IHK zu gen sichern. Schwerin begleitet, vielleicht auch erst ein- mal initiiert werden. Sie stehen zur Beratung Doch reicht das? Die Gewinnung von Schulab- und Begleitung online und natürlich auch gängern für eine Berufsausbildung in den fast persönlich unmittelbar in den Unternehmen bereit. Die Ausbildungsberater handeln dabei nicht allein sondern nutzen das Wissen und die Möglichkeiten weiterer Partner. An erster Stelle steht die Agentur für Arbeit, die mit „Wir erwarten für den neuen Ausbildungsstart ihren Vermittlung-, Qualifizierungs- und Ein- wieder zirka 1.300 neue Ausbildungsverträge gliederungsangeboten wichtig ist. Das Projekt WeGeBau (Weiterbildung Geringqualifizierter und wollen so den Fachkräftenachwuchs für und beschäftigter älterer Arbeitnehmer in Unternehmen) ist dabei nur ein Beispiel. morgen sichern." Am Aus- und Weiterbildungsmarketing wird ständig gearbeitet. Die Spitzenprodukte sind 150 IHK-Berufen ist eine wichtige Basis für die die IHK-Lehrstellenbörse und der Wettbewerb Zukunftssicherung, aber auch nicht mehr. Die zum „Top-Ausbildungsbetrieb“. Die Marke ist Mitarbeiter, die sich bereits in den IHK-Unter- in Westmecklenburg sichtbar und bekannt. nehmen befinden, haben nach ihrer Berufs- Auch in diesem Jahr wird es wieder 50 „TOP- ausbildung hoffentlich viele erfolgreiche Ausbildungsbetriebe“ geben. All das sind Ele- Arbeitsjahre vor sich. Das gelingt nur mit einer mente einer wegweisenden Ausbildung - für ständigen Bereitschaft zur Weiterentwicklung Unternehmen, Mitarbeiter und den Nach- und -qualifizierung, sowohl der Arbeitnehmer wuchs. Nicht nur als Impuls mit Sprintcharak- als auch der Arbeitgeber. Das beginnt bei der ter! Sehen Sie diese Möglichkeiten wie einen laufenden Qualifizierung im Job, reicht über Marathon, als einen ständigen Prozess, der den Erwerb von zusätzlichen Zertifikaten bis viel Ausdauer, Kraft und Durchhaltevermögen zur Aufstiegsfortbildung zum Meister, Fach- abfordert, bevor die Ziellinie überschritten wirt oder Betriebswirt. werden kann. Wirtschaftskompass 04|2018 ■ 1
■ INHALT Seite 14 Seite 18 Lkw-Maut auf Bundesstraßen gilt ab 1. Juli 2018 Titelthema 04|2018: für Fahrzeuge ab 7,5 Tonnen. IHK-Abschlüsse: Erfolgreich in die Zukunft Seite ■ WIRTSCHAFTSREGION WESTMECKLENBURG 24 Junge Fahrzeugbau investiert 3 Kabelproduzent erweitert Schweriner Produktionsstandort 4 ■ STANDORTPOLITIK Breitbandausbau: Was gibt es Neues? 6 IHK-Unternehmensbarometer zur Digitalisierung 2017 8 Digitaler Wandel wird verständlich 9 Berufsschulen: Fit für das digitale Zeitalter? 10 Digitalisierung in der IHK-Organisation 10 Die Bürgschaftsbank legt ihr bestes Ergebnis seit Drei Fragen Birgit Hesse 11 dem Jahr 2000 vor. IHK vor Ort: Regionale Potenziale 12 Deutsche lieben Reiseziel MV 12 Lkw-Maut auf Bundesstraßen 14 Seite 34 ■ TITELTHEMA IHK-Abschlüsse: Erfolgreich in die Zukunft 18 Stabile Ausbildungssituation 19 Zuverlässiger Partner: IHK zu Schwerin 20 ■ AUS- & WEITERBILDUNG WeGebAU: Eine echte Alternative 22 Fünf Fragen an Jan David Jesse 23 Wer im Zusammenhang mit der Fußball-WM Jugendmeister im Gastgewerbe 23 wirbt, muss einige Regeln beachten. ■ EXISTENZGRÜNDUNG & UNTERNEHMENSFÖRDERUNG Themen im nächsten Bürgschaftsbank: Bestes Ergebnis seit 2000 24 Wirtschaftskompass EU für Lebensmittel einheitlicher Qualität Branchenkonferenz: Es geht nicht nur um Fisch und Fleisch 26 27 • Stark: Maritime Wirtschaft in MV Landesweites Cross-Mentoring-Projekt 28 • Gewerbesteuererhöhung 14. Branchentreff der Immobilienwirtschaft 28 • Steuerforum ■ INNOVATION & UMWELT SERVICE: Energieforum Mecklenburg-Vorpommern 30 Hauptgeschäftsführung 0385 5103-120 Standortpolitik / International 0385 5103-200 Existenzgründung & Unternehmensförderung 0385 5103-300 ■ INTERNATIONAL Innovation & Umwelt 0385 5103-300 5. Wirtschaftstag Kasachstan 32 Aus- & Weiterbildung 0385 5103-400 Recht, Steuern / Zentrale Dienste 0385 5103-500 Neues Reiserecht: Wellness-Pauschale macht den Unterschied 32 Medien & Kommunikation 0385 5103-140 ■ RECHT & STEUERN IHK zu Schwerin, Ludwig-Bölkow-Haus, Graf-Schack-Allee 12, Richtig werben während der Fußball-Weltmeisterschaft 34 19053 Schwerin, info@schwerin.ihk.de, www.ihkzuschwerin.de Online-Shop: Kunden dürfen in Zukunft auch als Gast bestellen 36 Das IHK-Magazin „Wirtschaftskompass“ ist als PDF auch unter IHK-Veranstaltungen 37 www.ihkzuschwerin.de online abrufbar. Bitte benachrichtigen Sie uns Insolvenzverfahren 38 unter Angabe Ihrer Ident-Nr., wenn Sie zukünftig keine Printausgabe des IHK-Magazins mehr erhalten möchten, per E-Mail: datenservice@ Amtliche Bekanntmachungen 39 schwerin.ihk.de Kulturtipp 40 2 ■ Wirtschaftskompass 04|2018
WIRTSCHAFTSREGION WESTMECKLENBURG ■ Bild: IHK Junge Fahrzeugbau investiert Die Junge Fahrzeugbau GmbH plant eine Erweiterung ihrer Betriebsstätte in Stralendorf (Landkreis Ludwigslust-Parchim) zur Steigerung ihrer Produktionskapazitäten. Fertigungsprozesse sollen umgestellt werden, um künftig als Komplettzulieferer den Markt zu erobern. Mit dem Vorhaben werden 96 Arbeitsplätze gesichert und weitere geschaffen. D as Unternehmen produziert standar- bau GmbH ist Teil der leistungsstarken Auto- 5.000 Aufbauten und Anhänger jährlich für disierte Aufbauten und Sonderauf- mobilzulieferer in Mecklenburg-Vorpommern. den nationalen und internationalen Nutzfahr- bauten auf Motorwagen, Anhängern Die Unternehmen des Wirtschaftszweiges stel- zeugmarkt. und Zentralachsanhängern. Dabei werden len mit hoher technischer Kompetenz Kom- Transporter- und Lkw-Fahrgestelle in Nutz- ponenten und Systeme für die nationale und Automobilzuliefererindustrie in fahrzeugen umgerüstet, die speziell auf die internationale Auto- und Automobilzuliefe- Mecklenburg-Vorpommern zu befördernden Waren abgestimmt sind. rerindustrie her. Die Gesamtinvestitionen des In Mecklenburg-Vorpommern sind etwa 100 Dazu gehören unter anderem Koffer-, Prit- Unternehmens betragen mehr als 4,1 Millio- überwiegend kleine und mittlere Unternehmen schen- und Schiebespannplanenaufbauten nen Euro. Das Wirtschaftsministerium unter- im Bereich automotive tätig. Davon sind rund sowie Ausbauten für Kurier-Express-Dienste. stützt das Vorhaben aus Mitteln der Gemein- 30 Unternehmen spezialisierte Automotive- Jetzt sollen Prozesse und Produkte im Betrieb schaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Zulieferer. Derzeit gibt es rund 5.000 Beschäf- weiter standardisiert werden. Die Junge Fahr- Wirtschaftsstruktur“ (GRW) in Höhe von knapp tigte in diesem Industriezweig, die einen jähr- zeugbau GmbH hat dafür mit einem Schwe- 689.000 Euro. lichen Umsatz von rund 1,5 Milliarden Euro sterunternehmen – der C-TEC Engineering erwirtschaften. GmbH aus Blaustein (Baden-Württemberg) – Informationen zum Unternehmen einen modularen Querbaukasten entwickelt, Junge Fahrzeugbau GmbH So werden in MV hochwertige Fahrzeugklima- um die Teilegleichheit zu erhöhen. So sollen Die Junge Fahrzeugbau GmbH wurde 1983 als tisierungs- und Heizsysteme, Komponenten die Fertigungstiefe und die Produktionsstück- Handwerksbetrieb zur Produktion von Nutz- für einen zuverlässigen Insassenschutz und zahlen erhöht sowie der Materialeinkauf und fahrzeugaufbauten mit fünf Mitarbeitern in moderne Fahrzeuginformationssysteme gefer- die Transportkosten reduziert werden. Für die Barsbüttel bei Hamburg gegründet. Im Okto- tigt. Daneben produzieren die Unternehmen Umsetzung wird in den Standort Stralendorf ber 1991 ist in Stralendorf ein weiteres Ferti- im Land hydraulische Präzisionskomponenten, investiert - unter anderem in den Neubau einer gungswerk entstanden. Insgesamt produziert statten Nutzfahrzeuge mit Allradantrieben aus Produktionshalle sowie die Anschaffung von die familiengeführte Firma heute nach eige- und sind im Bereich der Leichtmetallumfor- Maschinen und Anlagen. Die Junge Fahrzeug- nen Angaben mit über 200 Mitarbeitern etwa mung tätig. n 4. Branchenkonferenz der Film- und Medienindustrie in Schwerin Die FILM COMMISSION MV organisiert im Ein anderes Panel befasst sich mit Rahmen des 28. FILMKUNSTFESTEs MV Kameradrohnen, deren Einsatz 2017 gesetz- erneut ein Programm für Professionals aus lich stark reglementiert wurde, um Gefahren der Film- und Medienbranche. Am 4. Mai und rechtliche Grauzonen zu vermeiden. präsentieren Experten im Ludwig-Bölkow- Experten stellen die neuen Regeln vor, zei- Haus der IHK zu Schwerin das Potenzial gen Technik und aktuelle Beispiele, wie sich moderner Technologien, wie Virtual Reality Flugaufnahmen weiterhin in hoher Qualität und Augmented Reality, die durch spezi- durchführen lassen. Darüber hinaus bietet fischen audiovisuellen Content neue Kom- die FILM COMMISSION MV für Produzenten Drehort Schwerin vertraut zu machen. Infor- munikationsformen für Wirtschaft, Touris- und Filmemacher am 3. Mai Gelegenheit, mationen zur Anmeldung finden Sie unter mus, Bildung und Kultur ermöglichen. sich bei einer Film-Locationtour mit dem www.filmkunstfest-mv.de n Wirtschaftskompass 04|2018 ■ 3
■ WIRTSCHAFTSREGION WESTMECKLENBURG Bild: pixabay Kabelproduzent erweitert Schweriner Produktionsstandort Das Schweriner Werk der Prysmian Kabel und Systeme GmbH (PKS GmbH) plant eine Erweiterung des Produktspektrums. Dabei liegt der Fokus in der Entwicklung neuer Technologien. Seit 1960 werden in dem Werk Kabel produziert. In Schwerin sind mehr als 200 Mitarbeiter beschäftigt. I m Schweriner Werk werden Mittelspan- investiert. Durch die fortschreitende Digi- Die PKS GmbH gehört zur Prysmian nungs- und Aluminium-Niederspannungs- talisierung der Wirtschaft ist es notwendig, Group mit Hauptsitz in Berlin. Die kabel sowie Installationsleitungen und PVC- dass für den zunehmenden Datentransfer Gesamtunternehmung umfasst drei Mischungen hergestellt. Zu den Kunden zählen ausreichende Netzinfrastrukturen geschaffen Geschäftsbereiche: Kabel für Energie- nach Unternehmensangaben vor allem Ener- werden. Dafür will die Prysmian Kabel und versorgungsunternehmen (Utilities), gieversorgungsunternehmen, Industriekunden Systeme GmbH die Voraussetzungen schaffen Spezialkabel für die Industrie (Special und der Elektrogroßhandel. und ihren Kunden die entsprechenden Techno- Cables) sowie Kabel und Leitungen für logien anbieten. die Installation (General Market). Die Die Produkte der Prysmian Kabel und Systeme Fertigung in den Werken in Schwerin, GmbH werden beispielsweise in Kränen, im Die Gesamtinvestitionen des Unternehmens Neustadt/Coburg, Wuppertal, Neumün- Bergbau, bei Schiffen, Pumpen und Windtur- betragen 15,45 Millionen Euro. Das Wirt- ster, Nürnberg und Berlin reicht von binen eingesetzt. Aufgrund steigender Digita- schaftsministerium Mecklenburg-Vorpom- Nieder- bis zu Mittelspannungskabeln lisierungsanforderungen der Wirtschaft sollen mern plant bei Vorlage aller Unterlagen für verschiedenste Einsatzbereiche. Prys- künftig zusätzlich Hybridkabel mit Glasfaser- eine Unterstützung aus Mitteln der Gemein- mian fertigt Spezialleitungen für den technologie gefertigt werden. schaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Bergbau und für Hebezeuge und För- Um das Vorhaben umzusetzen, wird in Maschi- Wirtschaftsstruktur“ (GRW) in Höhe von rund deranlagen sowie halogenfreie Kabel mit nen und Anlagen sowie bauliche Anpassungen 2,3 Millionen Euro. n verbessertem Verhalten im Brandfall. n Neue Direktorin im Hotel Schlossgut Gross Schwansee Magdalena Jedrasik entwickeln. Thilo Mühl, bisheriger Hoteldirek- Frischen Wind bringt Jedrasik in die Ostsee- (38) übernimmt ab tor und Mitglied im IHK-Tourismusausschuss, Hotellerie, indem sie den Bekanntheitsgrad dem 1. März 2018 widmet sich nach acht erfolgreichen Jahren des Hauses weiter steigern und neue Ange- als Hoteldirekto- neuen Aufgaben in der Hotellerie. bote wie z. B. Sportprogramme implementie- rin die Leitung des ren wird. Schlossgut Gross Magdalena Jedrasik, Vertriebs- & Marke- Schwansee an der tingexpertin, war zuletzt erfolgreich für die Besonderen Fokus legt Magdalena Jedrasik Ostseeküste zwi- A-ROSA Resorts als Vertriebsdirektorin ver- darauf, das Schlossgut Gross Schwansee als schen Travemünde antwortlich. Ihre Stationen zuvor waren die attraktiven Arbeitsort weiterzuentwickeln und Boltenhagen. Radisson BLU Hotels, Steigenberger Hotels, und Mitarbeiter zu binden. n Mit ihrer über 20-jährigen Erfahrung im das Esplanade Resort & Spa sowie das Desi- Hotellerie-Bereich wird sie das schlossgut gnhotel SIDE in Hamburg. Jedrasik lebt in gross schwansee, das nahe ihrer Wahlhei- Travemünde und ist mit der Ostseeküste mat Travemünde liegt, mit neuen Ideen und sowie der Region rund um das Schlossgut umfangreicher Expertise leiten und weiter- Gross Schwansee bestens vertraut. 4 ■ Wirtschaftskompass 04|2018
WIRTSCHAFTSREGION WESTMECKLENBURG ■ IHK-Frühjahrstreff mit mobilem Weitblick Bilder: IHK/Hentschel Der IHK-Frühjahrstreff fand am Donnerstag, dem 15. März 2018 im Autohaus Hildesheim & Dähn in Crivitz statt. Stabile Wirtschaft und Wachstum in Westmecklenburg gehen das auf das tägliche Geschäft von 25.000 Unternehmen zurück. Stefanie Scharrenbach, IHK-Geschäftsbe- reichsleiterin Standortpolitik, International eröffnete den Abend, der alle zusammen brachte. Unternehmer, IHK-Mitarbeiter, Vertreter des Landrates des Landkreises Ludwigslust-Parchim und des Amtes Crivitz diskutierten im Unternehmen bei Livemusik der „Minor Swings“, was Wirtschaft braucht und ausmacht. Der Geschäftsstellenleiter des Autohauses Hildesheim & Dähn in Cri- v. l.: Jörg Schwanbeck, Geschäftsstellenleiter des Crivitzer Standortes vitz, Jörg Schwanbeck und Niels Hildesheim empfingen die Gäste am und Niels Hildesheim vom Autohaus Hildesheim & Dähn Crivitzer Standort, der mit 35 Mitarbeitern Neu- und Gebrauchtwagen der Marken VW, Skoda und Audi verkauft und Fahrzeugreparatur und Unfallinstandsetzung anbietet. Das Autohaus hat einen weiteren Stand- ort mit 42 Fachleuten in Ludwigslust. Jörg Schwanbeck ist einer, der mit seinem positiven Blick auf die Dinge und mit seiner Bereitschaft, eben mehr zu tun, überzeugt. Noch wichtiger aber als viele Klicks und schnelle Kommunikationsmittel sind ihm die Menschen. „Persönliche Gespräche und Begegnungen können mehr, als unsere schnellen digitalen Helfer!“ Für ein Familienunternehmen, wie dieses, in das Jörg Schwanbeck seit dem Herbst 2017 leidenschaftlich seine Kraft investiert, sind das ebenso kostbare Werte, wie für jedes andere. Gemeinsam mit Niels Hildesheim, der den Inhaber Knut Hildesheim an diesem Abend vertrat, verteidigte er Werte, wie persönliche Wertschätzung im Umgang miteinander, die Kundennähe und Verlässlichkeit erst ermöglichen. Mit achtsamem Blick auf die Mitarbeiter, die das Unternehmen tragen, macht er sich zum Ziel, das seine „Mannschaft“ jeden Tag gern und ohne Bauchschmerzen zur Arbeit kommt. Wie geht so ein Unternehmen mit Nachwuchs um? Da hat Jörg Schwanbeck nicht nur eine, aber eine wirklich coole Idee. Er engagiert sich direkt in Vereinen und will die jungen Leute, die bei- spielsweise im Sportverein ihre Freundschaften knüpfen, in der Region halten. „Ich will nicht zuschauen, wie alle wegfahren!“ Die Jungen und Mädchen sollen erfahren, was es in Crivitz für Chancen auf Ausbildung Save the Date und Arbeit gibt, und zwar jetzt und nicht erst, wenn sie sich für die Arbeit in einer Metropole entschieden haben. n IHK-Sommertreff 8, Donnerstag, 14. Juni 201 18:00 bis 21: 00 Uh r, im Schlachtbetrieb Möllin Tourismusausschuss: Thema Datenschutzgrundverordnung Fachlich setzten sich die Mitglieder des IHK-Tourismusausschusses auf ihrer Sitzung Ende Februar 2018 im Seehotel Nakensdorf bei Neukloster mit der neuen Datenschutzgrundverordnung auseinander. Der Landes- datenschutzbeauftragte Mecklenburg-Vorpommern, Heinz Müller (links im Bild) erklärte, worauf sich die Unternehmen ab 25. Mai 2018, dem Datum des Inkrafttretens der EU-DS-GVO, einstellen müssen. „Einwilli- gung“, „Zweckbindung“ und „Transparente Verarbeitung“ müssen künf- tig stärker in den Fokus genommen werden. Natürlich ergaben sich für die operative Umsetzung Fragen: Wie soll eine nachweisliche Datener- fassung bei einer telefonischen Buchung ablaufen? ist nur ein Beispiel. Kritik übten die Touristiker an der gewachsenen Bürokratie in den Unternehmen, die durch das geänderte Reiserecht (EU-Pauschalrei- Bild: IHK serichtlinie) und die neue Datenschutzgrundverordnung entstanden. Beides tritt 2018 in Kraft. n Wirtschaftskompass 04|2018 ■ 5
■ STANDORTPOLITIK Breitbandausbau: Was gibt es Neues? Eine „Deutschlandweit flächendeckende Breitbandabdeckung mit Datenraten von mindestens 50 Megabit pro Sekunde bis zum Jahr 2018“ zu erreichen lautete das Bundesziel des ehemaligen Verkehrsministers Alexander Dobrindt. Für dieses Ziel stellte der Bund rund vier Milliarden Euro Fördermittel bereit. Mehr als 832 Millionen Euro davon fließen nach Mecklenburg-Vorpommern. Auf den ersten Blick ein großer Erfolg der Landesregierung, die den Ausbau zusätzlich mit einer halben Milliarde Euro kofinanziert. D as ausgegebene Jahresziel 2018 wird im Landkreis erfolgen. Die Gemeinden in den sich, so viel steht mittlerweile fest, Regionen Zarrentin, Wittenburg, Stralen- jedoch nicht umsetzen lassen. Der dorf, in der Sternberger Seenlandschaft sowie Infrastruktur- und Digitalminister Mecklen- im Raum Eldenburg-Lübz und Plau am See burg-Vorpommerns, Christian Pegel, rechnet bekommen einen Anschluss an das Glasfa- mit einer flächendeckenden Versorgung in sernetz. Bis Ende 2019 soll das Netz komplett den insgesamt 93 Projektgebieten aller sechs sein. Die WEMACOM rechnet mit etwa 8500 Landkreise erst im Jahr 2020. Die neue Bun- Anschlüssen und will dafür insgesamt rund desregierung hat währenddessen ein neues 650 Kilometer Trasse bauen. Breitbandziel ausgegeben: flächendeckender Glasfaserausbau bis 2025. Nur diese Zukunfts- Im Landkreis Ludwigslust-Parchim stellen Bund technologie soll in künftigen Förderpro- und Land insgesamt mehr als 200 Millionen grammen Berücksichtigung finden. Zeit, den Euro für schnelles Internet zur Verfügung. aktuellen Stand des Infrastrukturausbaus in Davon entfallen etwa 60 Millionen Euro auf Westmecklenburg genauer zu beleuchten. den Breitbandausbau in den ersten drei Pro- jektgebieten. Für die 13 weiteren Projektge- In Mecklenburg-Vorpommern zeigt sich wei- biete im Landkreis haben die Vergabeverfahren terhin großer Aufholbedarf, insbesondere in mit einem Teilnahmewettbewerb begonnen. den halbstädtischen und ländlichen Regionen. Seit Beginn des großen Breitbandförderpro- Im Landkreis Nordwestmecklenburg ist man gramms des Bundes, welches insbesondere noch nicht ganz so weit. Die Ausschreibungen diese ländlichen Räume ins Auge gefasst hat, zur Gewinnung sowohl eines rechtlichen als verbesserte sich die Breitbandverfügbarkeit auch eines fachlich-technischen Beraterunter- weiterhin nur in kleinen Schritten. So stieg die nehmens für die Projektgebiete wurden bereits Zahl der angebundenen Haushalte im länd- abgeschlossen und die Zuschläge erteilt. Ein lichen Raum von 14,9 Prozent im Jahr 2015 Teilnahmewettbewerb, im Rahmen dessen auf 22,8 Prozent im Jahr 2017. Meilenweit die Telekommunikationsunternehmen (TKU) entfernt von der avisierten Flächendeckung. ihr Interesse bekunden und ihre Eignung zur Durchführung des geplanten Vorhabens nach- Zwar wurden in den vergangenen drei Jah- weisen, wurde bereits durchgeführt. Nun sol- ren Förderbescheide in Milliardenhöhe vom len Ausschreibung und Vergabe der Projekte Bundesverkehrsministerium vergeben, doch an die TKU beginnen. Die Vergabe soll voraus- aufgrund der Verfahrenskomplexität der sichtlich im April 2018 erfolgen. Mit dem Start Beantragung und Nachweisführung stecken von Tiefbaumaßnahmen plant der Landkreis die Ausbauvorhaben größtenteils noch in der dann im Laufe des 2. Quartals 2018. An wel- Frühphase der Umsetzung. Aufgrund der Aus- chem Standort diese beginnen und wann sie gabenhöhe müssen Aufträge zum Breitband- abgeschlossen sein werden lässt sich aber ausbau oft europaweit ausgeschrieben werden. aktuell noch nicht abschätzen. Was tut sich gerade in Insgesamt umfasst der geförderte Breitband- Westmecklenburg? ausbau im Kreis 14 Projektgebiete, die in In Ludwigslust-Parchim wurde Ende 2017 ein drei „Calls“ aufgeteilt sind. Die Fördersumme Vertrag mit dem regionalen Unternehmen beträgt dafür etwa 190 Millionen Euro. Das WEMACOM Breitband GmbH, einer Tochter klare Ziel des Landkreises liegt darin, ein tech- der WEMAG AG, geschlossen. 2018 soll nun nisch modernes, also auf Glasfasertechnologie der Breitbandausbau in drei Projektgebieten basierendes, Netz zu errichten.
STANDORTPOLITIK ■ Die aktuelle Breitbandabdeckung ist im Breit- Bild: pixelio bandatlas des Bundes unter www.bmvi.de/DE/ Themen/Digitales/Breitbandausbau/Breitbandat- las-Karte/start.html abrufbar (Bild links). In der Landeshauptstadt Schwerin basiert die Konzept für den Glasfaseraus- sätzlich aus einem momentane Versorgungssituation auf Fest- bau in der Stadt erarbeitet. Die- Digitalisierungsfonds netzstrukturen auf Kupferbasis - DSL-Tech- ser kann unabhängig von Regeln und kommen, statt unmittelbar nologie. Als Ballungsraum ist Schwerin jedoch Anforderungen, die beim geförderten Breit- aus dem Bundeshaushalt finanziert zu nicht in das Förderprogramm des Bundes bandausbau in MV notwendig sind, erfolgen. werden. In diesen Fonds sollen die Versteige- involviert. Dennoch tut sich aktuell einiges Ziel der Ausbaustrategie der Stadtwerke ist rungserlöse der Neuvergabe von UMTS- sowie in puncto schnelles Internet. Die Stadt lässt es, den Aufbau eines eigenen, reinen Glasfa- der kommenden 5G-Frequenzen fließen. Ins- gerade eine Analyse zur jetzigen und zukünf- sernetzes voranzutreiben. Dabei sollen Aus- gesamt 10 bis 12 Milliarden Euro staatlicher tigen Breitbandversorgung des Stadtgebietes bauschwerpunkte in Verdichtungsgebieten Förderbedarf wurden bis 2021 ausgemacht. und insbesondere der Gewerbegebiete durch- und bei Neubauten gesetzt werden. Städtische Sollten die Einnahmen aus den Frequenzver- führen. Derzeit erfolgt die Markterkundung Liegenschaften und Schulen sollen genauso steigerungen hierfür nicht ausreichen, will und Bedarfsabfrage. Danach schließt sich eine eingebunden werden, wie Gewerbegebiete man das Erreichen dieses Ziels über Haushalts- Netzstrukturplanung für alle Gewerbegebiete und größere Firmenkunden. Außerdem sind mittel sicherstellen. Hier ist unsere Landesre- an, inklusive Kostenermittlung und Wirt- die Stadtwerke dabei, ihr WLAN-Netz in der gierung zukünftig weiterhin gefragt, Teile der schaftlichkeitsvergleich. Das Ziel liegt in einer Stadt auszubauen. 40 WLAN-Antennen in acht Mittel nach Mecklenburg-Vorpommern zu Verbesserung der Versorgung von mindestens Stadtarealen gibt es bereits. Derzeit werden holen. Nur so wird es möglich sein, den Weg 85 Prozent der Haushalte mit Bandbreiten von ca. 2500 Nutzer im Monat gezählt. in das viel zitierte „Gigabit-Zeitalter“ weiter zu zuverlässig 50 Mbit/s und mehr, für 95 Prozent gehen und das Netz weitsichtig weiterzuent- der Haushalte sollen mindestens 30 Mbit/s im Was bringt die große Koalition? wickeln. n Download gewährleistet werden. Im Ergebnis Neben dem, oben bereits erwähnten, neuen strebt die Landeshauptstadt aber eine höhere Glasfaser-Ausbauziel geht die neue Bundes- Information: Versorgungsquote und Bandbreite an. regierung auch bei der Ausbaufinanzierung IHK zu Schwerin, Hannes Schubert Parallel haben die Stadtwerke Schwerin ein neue Wege. Künftig sollen die Mittel grund- Z 0385 5103-209, schubert@schwerin.ihk.de Nachbetrachtet: In|du|strie-Kongress Liebe Leserin, unser Land immer noch Rückstand. Deswe- Bundes haben wir einen ersten großen lieber Leser, gen ist es so wichtig, dass wir uns wirtschaft- Erfolg errungen. Jetzt geht es um eine lich noch breiter aufstellen. Es bleibt auch in zügige Umsetzung. Außerdem starten wir ein mit dem ersten Zukunft unsere wichtigste gemeinsame Auf- 10-Millionen-Euro-Programm, mit dem wir Industriekon- gabe, Mecklenburg-Vorpommern wirtschaft- junge Existenzgründer bei ihrem Start in die gress haben die lich voranzubringen, damit attraktive Aus- Selbstständigkeit unterstützen und zugleich d re i Ka m m e r n bildungs- und Arbeitsplätze entstehen und bestehende Unternehmen auf ihrem Weg in unseres Landes in gesichert werden. Wir wollen weitere Indus- das digitale Zeitalter begleiten. Kooperation mit trieunternehmen, die eine hohe Wertschöp- der Vereinigung fung vorweisen, auf unser Land aufmerksam Ja, Mecklenburg-Vorpommern wird von der Unternehmensverbände eine Kampagne machen und sie als Investoren gewinnen. außen als Tourismusland gesehen. Das soll zur Stärkung der Industrie in Mecklenburg- Sie sollen spüren: In Mecklenburg-Vorpom- auch so bleiben. Aber Strandkorb allein Vorpommern gestartet, mit der klaren Bot- mern sind sie willkommen. Hier gibt es kurze reicht nicht. Mein Ziel ist es, dass wir in schaft: Industrie ist wichtig für unser Land, Wege und schnelle Genehmigungsverfah- einigen Jahren als ein Land wahrgenommen Industrie passt gut zu unserem Land. Meck- ren. Besonders wichtig ist mir, dass wir auf werden, in dem man nicht nur ganz wunder- lenburg-Vorpommern ist ein moderner Wirt- unserem Weg zu einer Industrie der Zukunft bar Urlaub machen kann, sondern auch als schaftsstandort mit einer leistungsstarken Branchen unterstützen, die gute Löhne zah- ein Land zum Leben und zum Arbeiten. Infrastruktur. Wir bieten moderne, gut len und gute Arbeitsbedingungen bieten. erschlossene Gewerbeflächen, auch in den Seehäfen des Landes, direkt an der Kaikante. Auf einen Punkt will ich besonders aufmerk- Ihre Manuela Schwesig Das ist ein starker Impuls. sam machen - die Digitalisierung. Schnelles Internet muss überall verfügbar sein, auch Ministerpräsidentin Trotz aller erfreulichen Fortschritte in der im ländlichen Raum. Mit unserem großen des Landes Wirtschaft und auf dem Arbeitsmarkt hat Anteil am Breitband-Förderprogramm des Mecklenburg-Vorpommern n Wirtschaftskompass 04|2018 ■ 7
■ STANDORTPOLITIK Bild: pixabay IHK-Unternehmensbarometer zur Digitalisierung 2017 Unter dem Titel „Wachsende Herausforderungen treffen auf größeren Optimismus“ steht die Auswertung der Ergebnisse einer Online-Umfrage, die auf den Antworten von 1.806 Unternehmen aus den Vollversammlungen der IHKs und den Fachausschüssen des DIHK basieren. Die Digitalisierung hat sich bei den Unternehmen als starker Wachstumstreiber etabliert. M it Blick auf Umsatzerwartungen und zent) sähen die Notwendigkeit von mehr Wei- auseinandergesetzt und desto weniger artiku- Chancen durch neue Geschäfts- terbildung und ebenso viele hätten eigenen lieren sie externen Unterstützungsbedarf. modelle überwiegen insgesamt die Investitionsbedarf. Dabei sei der Bedarf über positiven Effekte. Etwas mehr Betriebe kön- alle Branchen und Größenklassen hinweg Wie schon im Jahr 2016 zeigt sich die Beschäf- nen durch die Digitalisierung ihre Umsätze groß. Dreiviertel der Unternehmen fürchteten tigungswirkung relativ ausgeglichen. So erhöhen (44 Prozent gegenüber 41 Prozent zudem wachsende Sicherheitsrisiken. Mit Blick erwarten 18 Prozent der Unternehmen ihre im Jahr 2016), 67 Prozent der Unternehmen auf die neue Bundesregierung stehe bei allen Mitarbeiterzahl zu steigern und 19 Prozent sehen Chancen durch neue Geschäftsmodelle, Branchen der Wunsch nach einer leistungsfä- sehen Einsparungspotenzial. Der Großteil sieht 54 Prozent erwarten aber auch eine größere higen flächendeckenden Breitbandinfrastruk- unter dem Strich keine Veränderung der Zahl Konkurrenz. tur an erster Stelle (genannt von 88 Prozent der Mitarbeiter (63 Prozent). Vor allem sehen der Unternehmen). Knapp zwei Drittel der die Betriebe Chancen durch flexibles Arbeiten Bei der Selbsteinschätzung zum Stand der Unternehmen (65 Prozent) möchten mehr (72 Prozent) (Die Gesamtauswertung finden Digitalisierung seien die Unternehmen etwas Rechtssicherheit bei der wirtschaftlichen Nut- Sie unter www.dihk.de, Unternehmensbarome- positiver als in der letzten Umfrage. Etwas über zung von Daten. Vier von zehn Unternehmen ter Digitalisierung) n ein Viertel der Unternehmen fühle sich derzeit wollten, dass die Bundesregierung sich vorran- wirklich gut aufgestellt (27 Prozent; 2016: gig um die Sicherstellung der Vermittlung von Information: 25 Prozent). Die größten Herausforderungen digitalen Basiskompetenzen in allen Bildungs- IHK zu Schwerin für die Unternehmen blieben die Themen IT- bereichen kümmere. Je stärker die Unterneh- Henner Willnow Sicherheit, Weiterbildung und Investitionen. men digitalisiert sind, desto intensiver haben Z 0385 5103-312 Knapp neun von zehn Unternehmen (87 Pro- sie sich bereits mit dem Thema IT-Sicherheit willnow@schwerin.ihk.de In|du|strieland Mecklenburg-Vorpommern „Mit der ‚Industrie-Kampagne‘ setzen die etabliert hat. Er folgt dem gemeinsamen Ziel, Bild: Cornelius Kettler Industrie- und Handelskammern unseres Mecklenburg-Vorpommern als Land zu pro- Landes ein wichtiges Signal. Es ist rich- filieren, in dem man gut arbeiten und leben tig und wichtig, das Image der Industrie- kann. Ich freue mich darüber, dass mit der Unternehmen im Land zu stärken und sie ‚Industrie-Kampagne‘ ein weiterer Meilen- zu ermutigen, ihre Innovationskraft und stein in dieser Kooperation gesetzt wurde, um ihre Chancen und Perspektiven für Aus- eben diese Vorzüge unseres Landes selbstbe- zubildende, für Fach- und Führungskräfte wusst zu kommunizieren.“ n deutlich(er) heraus zu stellen. Information: Die Landesmarketing-Kampagne bietet dafür In|du|strie-Imagekampagne mit der Leitidee ‚Land zum Leben.‘ einen Rah- Christine Dörband men, der sich in den letzten Jahren (auch Z 0385 5103-313 Peter Kranz, Leiter der Stabsstelle dank der Mitarbeit der Kammern) erfolgreich Dörband@schwerin.ihk.de Landesmarketing 8 ■ Wirtschaftskompass 04|2018
STANDORTPOLITIK ■ Digitaler Wandel wird verständlich Mittelstand-Digital informiert Unternehmen über die Chancen und Herausforderungen der Digitalisierung. Regionale Kompetenzzentren helfen vor Ort dem kleinen Einzelhändler genauso wie dem größeren Produktionsbetrieb mit Expertenwissen, Demonstrationszentren, Netzwerken zum Erfahrungsaustausch und praktischen Beispielen. S chon im Oktober 2017 ging das Mittel- interessierten Unternehmen bei konkreten Oftmals ist für solche Entscheidungen im stand 4.0-Kompetenzzentrum Rostock Umsetzungsprojekten begleiten. Anhand soge- Unternehmen kein ausreichendes Wissen zu als Teil der Förderinitiative Mittelstand nannter Demonstratoren können sich Unter- technologischen, prozessbasierten und kom- Digital des Bundesministeriums für Wirtschaft nehmen bereits im Vorfeld anschauen, wie munikativen Entwicklungen verfügbar. Zudem und Energie an den Start. Das Expertenteam Digitalisierung funktioniert. Digitalisierung begegnen Führungskräfte und Mitarbeiter den aus den Städten Wismar, Neubrandenburg, quasi zum Anfassen. Den Start in die Öffent- digitalen Veränderungen häufig mit Skepsis Stralsund, Warnemünde und Rostock wird lichkeit macht das Zentrum in Rostock mit und Mangel an Akzeptanz. zusammen mit der IT-Initiative MV regionale einer Veranstaltung am 3. Mai 2018. Infor- mittelständische Unternehmen auf dem Weg in mationen hierzu werden auf der Internetseite Die Mittelstand 4.0-Agentur Kommunikation die Digitalisierung begleiten. Zu Beginn richten des Zentrums unter www.kompetenzzentrum- soll mit Hilfe von Multiplikatoren dazu bei- sich die Angebote an Unternehmen aus Touris- rostock.digital veröffentlicht. tragen, in den Unternehmen die Beurteilungs- mus und Gesundheitswirtschaft. Prinzipiell kön- kompetenz rund um Chancen und Risiken der nen sich alle Unternehmen aller Branchen an Auch aus der BMWI-Initiative sind die Mittel- Digitalisierung zu verbessern. Das Vertrauen in die Digitalisierungsexperten wenden. stand 4.0-Agenturen entstanden. Sie beschäf- digitale Prozesse soll gesteigert und die Verän- tigen sich mit den Querschnittsthemen der derungsbereitschaft gefördert werden, um die Im Fokus steht die Sensibilisierung für Chan- Digitalisierung, etwa Handel, prozesse und Wettbewerbsfähigkeit von kleinen und mittle- cen und Potenziale, die die Digitalisierung mit Kommunikation. Ausgangspunkt war dabei, ren Unternehmen langfristig zu stärken. sich bringt. „Insbesondere kleine und mittlere dass es für Unternehmen oft schwer zu ent- Unternehmen haben häufig nicht die Kapa- scheiden ist, welche der neuen digitalen Mög- Informationen und Ansprechpartner zu den zitäten, sich mit den Möglichkeiten ausein- lichkeiten für die Zukunftsfähigkeit des eige- Mittelstand 4.0-Agenturen und dem Mittel- anderzusetzen, die die Digitalisierung ihnen nen Unternehmens relevant sind. Gleichzeitig stand 4.0-Kompetenzzentrum Rostock sind bieten kann. Hier soll das Kompetenzzentrum muss im Kontext der Digitalisierung eine Reihe unter www.mittelstand-digital.de verfügbar. ansetzen und den regionalen Mittelstand von Entscheidungen getroffen werden, um Das Bundesministerium für Wirtschaft und fit für die digitale Zukunft machen.“ so Dr. über weltweite Vernetzung und Teilnahme Energie ermöglicht die kostenlose Nutzung Andreas Müller von der IT-Initiative MV. Das am internationalen Wettbewerb langfristig aller Angebote von Mittelstand-Digital. n Kompetenzzentrum wird auch Schulungen und nachhaltig die eigene Marktposition zu anbieten, Workshops durchführen und die sichern. www.mittelstand-digital.de WACHSTUMSIMPULS FÜR INNOVATIONSTRÄGER Mit den Förderprogrammen MBMV innoSTART* und MBMV innoPRO Die Mittelständische Beteiligungsgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern unterstützt innovative und technologieorientierte Unternehmen in unserem Land mit soliden Finanzierungen. Ihre Vorteile: Innovatives Kapital. Voller Spielraum. Unverbindliche Beratung 0385 39 555–0 Weitere Informationen unter www.mbm-v.de Besser mit uns. EUROPÄISCHE UNION *Gefördert durch: EuropäischE Europäischer Fonds fürunion Regionale Entwicklung Europäischer sozialfonds Wirtschaftskompass 04|2018 ■ 9
3 ■ STANDORTPOLITIK Berufsschulen: Fit für das digitale Zeitalter? Die Digitalisierung verändert die Welt, in der wir leben und arbeiten. Digitale Kompetenzen werden immer wichtiger. In den Schulen gibt es vielerorts enormen Nachholbedarf. Viele allgemeinbildende Schulen, aber auch die lange vernachlässigten Berufsschulen müssen dringend modernisiert und digital aufgestellt werden. Die Ausstattung ist dabei genauso wichtig, wie die Aus- und Fortbildung von Lehrern. D er DIHK plädiert daher bereits seit Län- Berufsschullehrer ausbilden terzubilden. Das didaktische Konzept sollte gerem für eine Berufsschuloffensive von Um die Leistungsfähigkeit unserer Berufsschu- den Grundstein dafür legen, wie sich Schulen Bund und Ländern. Es ist erfreulich, dass len und der dualen Ausbildung zu erhalten, – durch den Einsatz von digitalen Medien – in Union und SPD diese Forderung nun im Koaliti- müssen wir genügend qualifizierte Berufs- den nächsten Jahren entwickeln. Die IT-Aus- onsvertrag mit dem geplanten Berufsbildungs- schullehrer ausbilden – auch mit Blick auf die stattung leitet sich hieraus ab. pakt und mit einer digitalen Ausstattungs- Digitalisierung. Das gilt vor allem für Fächer offensive für berufliche Schulen aufgreifen. wie Metall-, Elektro-, Fahrzeugtechnik oder Finanzmittel reichen nicht aus Ebenso wichtig ist jedoch die Qualifizierung der Informatik, wo sich schon jetzt Nachwuchs Der Bund will die Länder dabei unterstützen, Lehrer an den beruflichen Schulen. probleme abzeichnen. Daneben muss der Beruf die Schulen in Deutschland digital aufzustel- des Berufsschullehrers attraktiver werden. len. Im Koalitionsvertrag ist mit dem Digital- Als Partner der dualen Ausbildung brauchen Dies kann zum Beispiel durch ein modernes pakt eine Investitionssumme von 5 Milliarden die Berufsschulen eine digitale Ausstattung Arbeitsumfeld gelingen. Euro bis 2022 in Aussicht gestellt, mit der die auf technisch neuestem Stand, um den Unter- Digitalisierung aller Schulen finanziert werden richt mit mobilen Endgeräten und internetge- Wenn digitales Know-how vermittelt und soll. Das reicht jedoch nach Schätzungen des stützten Lernplattformen zu unterstützen. Es junge Menschen für einen kompetenten und DIHK nicht aus. Denn rund 2,5 Milliarden Euro reicht nicht aus, Tablets im Klassenzimmer zu verantwortungsvollen Umgang mit digitalen benötigen allein die Berufsschulen. n nutzen oder Kreidetafeln durch Smartboards Medien ausgebildet werden sollen, müssen die zu ersetzen. Um digitale Kompetenzen zu ver- Lehrkonzepte überarbeitet werden. Die Länder Information: mitteln, braucht es didaktische Konzepte an haben bereits zugesagt, ihre pädagogischen DIHK Berlin, Jana Kathinka Müller unseren Lehreinrichtungen. Inhalte anzupassen und ihre Lehrkräfte wei- Z 030 20308-2513, Mueller.Jana@dihk.de Digitalisierung in der IHK-Organisation Im vergangenen Jahr äußerte der damalige Bitkom-Präsident Thorsten Dirks zur Eröffnung der Cebit 2017: „Digitalisierung ist (…) als würden Feuer und Rad, Buchdruck und Webstuhl, Dampfmaschine und Ottomotor gleichzeitig erfunden“. A uch in der IHK-Organisation spielt die Mitgliedsunternehmen in Westmecklenburg. zurichten, die eine nach innen und außen rein Digitalisierung eine ständig wachsende Vorgaben durch den Bund, das eGovernment- elektronische Kommunikation ermöglicht und Rolle. Es gilt Leistungen und Dienste Gesetz, den elektronischen Rechtsverkehr MV darum, im Verbund mit der gesamten IHK- für Mitglieder zu vereinfachen, zu beschleu- sowie die ständig wachsende technische Ent- Organisation digitale Produkte für alle Tätig- nigen und anstelle der Angst vor möglichen wicklung in der Wirtschaft bilden dabei die keitsbereiche der IHK zu entwickeln. An erster Risiken die entstandenen Chancen in den Mit- Rahmenbedingungen. Stelle steht dabei das Thema der digitalen Bil- telpunkt zu stellen. Es geht um ganzheitliche, dung. markttypische digitale Angebote aber auch um Prozessoptimierung Prozessoptimierung und Qualitätsstandards. Im Zuge dessen werden Prozesse optimiert und Bereits jetzt werden z. B. die „Ausbilder- Die IHK zu Schwerin hat das Ziel, allen nach durch Anwendung entsprechender Software Eignungsprüfung“ oder die „Beschleunigte außen und innen gerichteten Anforderungen neue Erwartungen an einfaches Verwaltungs- Grundqualifizierung Berufskraftfahrer“ an der fortschreitenden Digitalisierung zu genü- und Servicehandeln erfüllt. Damit werden Tablets durchgeführt, wodurch die Ergebnisse gen und ihre digitale Zukunft zu gestalten. noch effizientere und gezielte Geschäfts- schneller ausgewertet und verarbeitet wer- Hierfür hat die IHK zu Schwerin mit Beschluss prozessunterstützung sichergestellt. Online- den können. Digitalisierte Prüfverfahren sind der Vollversammlung vom 29. November 2017 Anwendungen werden ausgebaut und Mög- gefragt und diese Angebote wird kontinuier- eine Digitalisierungsrücklage gebildet. lichkeiten des sicheren digitalen Zugangs zur lich erweitert. n IHK zu Schwerin aufgezeigt, um eine Basis für Als Dienstleister für die Wirtschaft vor Ort kommende Angebots- und Servicestrukturen Information: und zugleich als wirtschaftliche Organisation zu bilden. IHK zu Schwerin verbessert die IHK zu Schwerin ständig ihre Franz-Joachim Hofer Effizienz und die Qualität des Handelns aller Im nächsten Schritt geht es darum, eine ins- Z 0385 5103-501 Mitarbeiter im Interesse der ca. 25.000 IHK- gesamt papierlose, digitale Aktenführung ein- hofer@schwerin.ihk.de 10 ■ Wirtschaftskompass 04|2018
3 STANDORTPOLITIK ■ Drei Fragen an Birgit Hesse Warum ist die duale Berufsausbildung für sert. Mit einem Qualitätsmanagement sorgen Mecklenburg-Vorpommern so wichtig? wir für bessere Abläufe bei der Unterrichts- Kleine und mittlere Unternehmen sind das organisation, beim Personalmanagement und Rückgrat unserer Wirtschaft. Bei uns im Land in der Schulverwaltung. Gemeinsam mit den Bild: Winkler gibt es viele Betriebe, die junge Menschen Kammern und Arbeitgebern setzen wir uns nicht nur mit hoher Qualität ausbilden, son- dafür ein, dass wir die Standorte der Regio- dern sie auch als Fachkräfte weiterbeschäf- nalen Beruflichen Bildungszentren bei uns im tigen wollen. Die duale Ausbildung verbindet Land so gut wie möglich auslasten. Klar ist Birgit Hesse, Ministerin für Bildung, in idealer Weise Praxis und Theorie. Sie bietet aber auch, dass wir nicht jeden Bildungsgang Wissenschaft und Kultur Schülerinnen und Schülern viele Perspektiven. an jedem Standort vorhalten können. Dafür Welche das in den Betrieben konkret sein kön- gibt es einfach nicht genügend Schülerinnen wenig machen. Wir sind hingegen für die nen, müssen ihnen Unternehmerinnen und und Schüler. Ich kann nachvollziehen, dass sich Rahmenpläne des Berufsschulunterrichts ver- Unternehmer noch stärker aufzeigen. Nur so Berufsschulen und Unternehmen Verlässlich- antwortlich. Diese Rahmenpläne werden wir können wir Schülerinnen und Schülern Lust keit über mehrere Jahre wünschen, damit sie entsprechend fortschreiben. Ansonsten setze auf eine duale Ausbildung machen und errei- besser planen können. Hierüber müssen wir ich große Hoffnungen in den Digitalpakt der chen, dass sie diesen Berufsweg auch wirklich uns austauschen. neuen Bundesregierung. Wenn die Mittel aus einschlagen. Berlin fließen, ist das ein Gewinn, um die Aus- Wie finden die neuen Anforderungen der Digi- stattung mit Computern und Medientechnik Wie stärken Sie die Beruflichen Schulen in talisierung Eingang in die Ausbildung an den an den Schulen erheblich voranzubringen. Der Mecklenburg-Vorpommern? Beruflichen Schulen? Bund würde hierbei die Kommunen unterstüt- Das Land fördert Bauvorhaben in Schwerin Die einzelnen Berufsbilder unterliegen bun- zen, weil sie die Digitalisierung als Schulträger und Wismar, Rostock und Waren/Müritz. Wir desweiten Regelungen, um eine einheit- alleine nicht leisten können. Diese Investiti- haben die Schüler-Lehrer-Relation an den liche Berufsausbildung in Deutschland zu onen sollen auch den Beruflichen Schulen zu Beruflichen Schulen von 1:32 auf 1:26 verbes- gewährleisten. Hier können wir als Land Gute kommen. n WE DO DIGITAL AWARD 2018 Mittelstand trifft auf das Jahr 2030 LASSEN SIE UNS ZUKUNFT Jedes Unternehmen in Deutschland kann ein „Startup“ sein – auch viele traditionelle und eingesessene Betriebe erfinden sich gerade neu. Es gibt bereits viele Gewinner der Digitalisierung. Das wird besonders deutlich, wenn man sie sammelt: 2017 haben sich im WEITER DENKEN. Rahmen der bundesweiten IHK-Initiative WE DO DIGITAL Unterneh- men aus 147 Orten in Deutschland beworben. Alle wurden auf www. WeDoDigital.de veröffentlicht. Wie nehmen Unternehmer ihre Mitarbeiter bei den Veränderungs- prozessen mit? Wie finanzieren sie Investitionen? Welche Schritte gehen insbesondere kleinere Unternehmen, um von den neuen Möglichkeiten zu profitieren? Das sind nur einige Fragen, die die WE DO DIGITAL Initiative der IHK-Organisation öffentlich macht. Vonei- nander zu lernen ist entscheidend, um die Digitalisierung im ganzen Land voranzubringen. Die Initiative wird daher auch 2018 fortgesetzt. Interessierte Unter- nehmen können sich über www.WeDoDigital.de bewerben. Erzählen Sie uns Ihre Erfolgsgeschichte! Vom Start-up bis zum Tradi- tionsbetrieb kann jedes Unternehmen mit bis zu 500 Beschäftigten Prof. Dr. teilnehmen. Die Gewinner werden Mitte Juni bundesweit vorge- W. Grupp C. Baudis F. Dudenhöffer D. Müller V. Ebert stellt. Die Bewerbungsfrist endet am 14. Mai 2018. Die Teilnahme ist kostenfrei. n ZUKUNFTSKONGRESS Nutzen Sie jetzt den EARLY-BIRD-TARIF 20. September 2018 | newlog-kongress.de Yachthafenresidenz Hohe-Düne Warnemünde bis einschließlich 15. April 2018 www.WeDoDigital.de Wirtschaftskompass 04|2018 ■ 11
■ STANDORTPOLITIK IHK vor Ort: Regionale Potenziale IHK-Präsident Hans Thon und IHK-Hauptgeschäftsführer Siegbert Eisenach besuchten am 28. Februar 2018 die Bürgermeister der Städte Plau am See, Goldberg, Sternberg und der Gemeinde Dobbertin. Die persönlichen Begegnungen im Rahmen der Dialogreihe „IHK vor Ort“ konnten IHK-Präsident Hans Thon (l.) und Hauptgeschäfts- genutzt werden, um über konkrete Hürden zu sprechen, die es für eine führer Siegbert Eisenach (r.) im Gespräch mit dem zukunftsfähige Entwicklung der Regionen gemeinsam zu überwinden gilt. Bürgermeister der Stadt Plau am See, Norbert Reier. D ie Gespräche in Plau am See fanden Plau anzusiedeln, dann steigt in ihm gleichzei- Mecklenburgischen Seenradweges für die nicht ohne Grund an der Elde statt, die tig massiv Ärger auf. Die fehlende bzw. lücken- Region eine erhebliche touristische Bedeutung. den Plauer Stadthafen mit dem fast hafte Breitbandversorgung ist für ihn der Realisierungsschritte gestalten sich schwierig. vierzig Quadratkilometer großen Plauer See Dreh- und Angelpunkt, auf dem alles andere Wie die Region an schnelles Internet ange- verbindet. Das „Fischerhaus Plau am See“ an aufbaut. Er akzeptiert sie nicht, die weißen schlossen wird, ist eine existenzielle Frage, die der Plauer Promenade bot Raum für den Aus- Flecken, die laut Ministerium unvermeidbar den gesamten Wirtschaftsraum Mecklenburg- tausch mit Bürgermeister Norbert Reier, ohne sein sollen. Er braucht Breitband in jedem noch Vorpommern umtreibt. Hängen doch Unter- den die Entwicklung der Stadt ganz sicher so kleinen Bootshaus, in jeder Ferienwohnung, nehmertum und die Interessen der Gäste der einen anderen Lauf genommen hätte. Viel ist am Fischbrötchenstand und erst Recht in Tourismusregion an dieser Grundvorausset- passiert in Plaus letzten beiden Jahrzehnten. jedem bereits bestehenden Hotel oder Restau- zung. Was für ein Potenzial: Ein Flächenland, „An der Metow“ heißt die Promenade, die rant. Wenn Hotels und Gastronomen seiner das reizvoll für Gründerideen und Unterneh- Dank der hartnäckigen Arbeit des Bürgermeis Stadt zeitgemäße Datenanbindungen fehlen, mensansiedlungen ist, könnte mit einem voll ters und seiner Stadtverwaltung die Stadt wenn das im Ausbau befindliche „Haus des erschlossenen Breitbandnetz ganz neue Mög- zum Wasser hin geöffnet hat und einen ent- Gastes“, das 2018 noch eröffnen wird, noch lichkeiten bieten und könnte als Wirtschafts- scheidenden Schritt für den Tourismusort Plau immer nicht an ein schnelles Netz angeschlos- raum mit Vorzeigecharakter aufblühen! bedeutet. sen wurde, dann bringt das den Bürgermeister auf. Er fordert schnelle Einzellösungen damit Alle Absichten eines Landesraumentwicklungs- Hemmnis: Fehlende Breitbandversorgung Unternehmen und die Stadt einen zeitge- programms kommen nicht am Breitbandthema Auch wenn es vor allem die wirtschaftlichen mäßen Service anbieten können. vorbei. Das 2016 in Kraft getretene aktuelle Schwerpunktfelder Tourismus und die Gesund- Landesraumentwicklungsprogramm Mecklen- heitswirtschaft sind, die Besucher an die Konzentriert und zielstrebig nutzte Nor- burg-Vorpommern (LEP M-V) beinhaltet die Mecklenburgische Seenplatte locken hat Plau bert Reier seine spürbar kostbare Zeit, um zu Raumkategorie „Ländliche GestaltungsRäume“ noch viel mehr zu bieten. Wenn Bürgermeister benennen, dass er sich hierin und in ande- (LGR). Hierzu zählen die Nahbereiche der Orte Norbert Reier erzählt, dass beispielsweise Soft- ren Bereichen IHK-Unterstützung wünschen Goldberg, Bruel, Sternberg und Warin. Die IHK wareentwickler an ihn herantreten, um sich in würde. So hat die Weiterentwicklung des ist bemüht, diejenigen an einen Tisch zu brin- Deutsche lieben Reiseziel MV Gute Nachrichten am ersten Messetag der Internationalen Tourismusbörse in Berlin: Nachdem Mecklenburg-Vorpommern als offizielles Partnerland mit einer fulminanten Eröffnungsgala am Vorabend der ITB Berlin rund 3.000 Vertreter aus 110 Ländern beeindruckte, konnte unser Land erneut seinen Platz als beliebtestes Inlandsziel der Deutschen behaupten. N irgendwo anders in Deutschland ver- Bild: pixabay brachten im Jahr 2017 mehr Deutsche ihren Urlaub als zwischen Ostsee und Seenplatte. Das geht aus der Reiseanalyse 2018 der Forschungsgruppe Urlaub und Rei- sen hervor, die am ersten Tag der Internatio- nalen Tourismusbörse in Berlin veröffentlicht wurde. Dazu Harry Glawe, Minister für Wirt- schaft, Arbeit und Gesundheit Mecklenburg- Vorpommern: „Die Reiseanalyse ist Beleg für die positive Entwicklung der Branche insge- samt in Mecklenburg-Vorpommern. Gleich-
STANDORTPOLITIK ■ Bilder: IHK Rathaus der Stadt Goldberg IHK-Präsident Hans Thon und Hauptgeschäftsführer Siegbert Eisenach im Gespräch mit den Bürger- meistern der Städte Goldberg und Dobbertin (Bild Mitte) und mit dem Bürgermeister der Stadt Stern- berg (Bild rechts) gen, die die „Ländlichen GestaltungsRäume“ Goldberg und Dobbertin Die Muskeln beanspruchende Fahrt mit der mit Ideen und Fachwissen in ihrer Entwicklung Der Bürgermeister der Stadt Goldberg, Peer Draisine nach Goldberg hat ihren eigenen unterstützen können. Lediglich Plau am See ist Grützmacher und der Bürgermeister der Zauber und legt sie einem direkt ans Herz, der Raumkategorie „Ländliche Gestaltungs- Gemeinde Dobbertin, Dirk Mittelstädt emp- die feine, stille Landschaft, die Drehorten für Räume“ nicht zuzuordnen. Die Gemeinde Dob- fingen die IHK-Vertreter gemeinsam mit dem mecklenburgische Geschichten gleicht. bertin zählt zum Nahbereich von Goldberg. leitenden Verwaltungsbeamten im Amt Gold- Das Amt Goldberg-Mildenitz ist eine von vier berg-Mildenitz, Marko Kinski. Konkrete Maß- Die IHK unterstützt in weiteren Gesprächsfor- Modellregionen des Landes, in denen Modell- nahmen, wie eine gewünschte Verkehrsberu- maten und in der direkten Zusammenarbeit projekte erprobt werden sollen. Die IHK zu higung mit Tempo 30 in der „Langen Straße“, mit den Verantwortlichen in der Region, bzw. Schwerin ist Projektpartner bei der Entwick- die durch Goldbergs Mitte schneidet, wurden in der Verwaltung die Erstellung von Ent- lung eines interkommunalen integrierten Ent- besprochen. Fragen des ÖPNV, der Stadtstruk- wicklungskonzeptionen. Bei all der Arbeit eint wicklungskonzeptes. tur und Ideen zur Belebung der Stadt, bzw. wohl alle Beteiligte in der Erkenntnis, dass es Gemeinde bewegten die Gesprächspartner Alleinstellungsmerkmale, die jede Region hat, Sternberg ebenso, wie die Suche nach Möglichkeiten, herauszustellen gilt. Armin Taubenheim, Bürgermeister der Stadt Goldberg über tourismusnahe Ideen aufzu- Sternberg, erzählt von seinem Engagement für werten. Gründergeist ist aus Sicht des Dob- Fest steht, es steckt ein erhebliches Potenzial in die Einrichtung das Rufbussystems und sieht bertiner Bürgermeisters Gold wert. Recht hat den „Ländlichen Räumen“. Arbeit und Leben im ebenso wie Plaus Bürgermeister Chancen in er, Ideen und Machertum sind Triebkräfte, Hier und Jetzt wird immer schneller und provo- einer großflächigen Vermarktung der Region. mit denen Werte geschaffen werden. Sich mit ziert umso mehr, sich zu konzentrieren. Räume Professionelles Marketing zu etablieren ist einem Ort identifizieren bedeutet, ihn wert des küstennahen „Hinterlandes“ haben Vorzüge tatsächlich eine Chance, die es noch zu nut- zu schätzen. Die Idee eines einzigen Unter- und Reize, die Bewohner der Metropolen immer zen gilt. Strategische Überlegungen, wie man nehmers kann ein Ankommen in Goldberg zu häufiger suchen und für sich entdeckten. Man Potenzielle Investoren oder neue Einwohner, einem Ereignis werden lassen. Führt doch eine stelle sich nur vor, ausgestattet mit schnellem bzw. Touristen entflammt, können durchaus zu Station der Mecklenburger Draisinenbahn von Internet, hätten diese Regionen das Zeug zu neuem Schwung verhelfen. Karow nach Goldberg. Gründerzentren der besonderen Art. n zeitig ist sie auch Ansporn. Denn: Wer Erster Marktanteil von 5,1 Prozent an allen 2017 Darüber hinaus konnte sich Mecklenburg- bleiben will, muss eine Menge dafür tun, um angetretenen Urlaubsreisen der Deutschen Vorpommern auch einen Platz unter den Top im Wettbewerb mit anderen weiter vorn mit- (ab fünf Tagen Dauer) und liegt damit 0,2 10 der beliebtesten Kurzreiseziele sichern. In halten zu können. Die Mischung aus wetterun- Prozentpunkte vor Bayern an der Spitze der diesem Segment belegt das Urlaubsland den abhängigen Freizeitangeboten, unberührter beliebtesten Reiseziele. Zudem hält Mecklen- sechsten Platz. Weiterhin ist Mecklenburg- Natur und abwechslungsreichen Übernach- burg-Vorpommern den deutlichen Abstand Vorpommern Marktführer bei Erholungsreisen tungsmöglichkeiten macht unser Land unver zu den Küstenländern Schleswig-Holstein (4,5 und Entspannungsurlaub, Badeurlaub und wechselbar. Daran werden wir gemeinsam mit Prozent) und Niedersachsen (3,4). Strandurlaub sowie bei Familienurlaub. der Branche weiterarbeiten. Die überregionale und internationale Vermarktung unseres Bun- „Die Erfolgsgeschichte, die das Urlaubsland seit Auch im Vergleich mit den internationalen deslandes sowie die Unterstützung wette- 1990 geschrieben hat, setzt sich fort. Jetzt müs- Reisezielen behauptet sich Mecklenburg- runabhängiger Angebote sind Schwerpunkte sen wir am Ball bleiben und den Schwung von Vorpommern gut: Hinter dem Spitzenreiter unserer touristischen Weiterentwicklung.“ der ITB Berlin mitnehmen. Gleichzeitig wird es Spanien (12,8 Prozent), Italien (8,3 Prozent) in Zukunft noch mehr darum gehen, qualitative konnte der Nordosten wie auch im letzten Jahr Ostsee vor Alpen und nachhaltige Entwicklungen zu befeuern, den dritten Platz sichern. Nach Angaben der Reiseanalyse ist Deutsch- denn der Tourismus der Zukunft sollte verträg- Die Reiseanalyse wird seit 48 Jahren durchge- land mit 28 Prozent aller Urlaubsreisen wei- lich, vernetzt und vielseitig sein“, sagte Wolf- führt und gilt als eine der detailliertesten und terhin das wichtigste Reiseziel der Deutschen. gang Waldmüller, Präsident des Tourismusver- renommiertesten Untersuchungen des deut- Mecklenburg-Vorpommern verzeichnet einen bandes Mecklenburg-Vorpommern. schen Reisemarktes. n Wirtschaftskompass 04|2018 ■ 13
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