Allgemeiner Marktkommentar und Anlagestrategie Nr. 5

Die Seite wird erstellt Kai Fritz
 
WEITER LESEN
Allgemeiner Marktkommentar und Anlagestrategie Nr. 5
Allgemeiner  Marktkommentar
und Anlagestrategie Nr. 5
Beitrag von Ottmar Beck / Vermögensverwalter /Schweiz

Wilen, den 5. Mai 2022

   »Having experienced the damage that asset price bubbles can
                                                        cause,

                    we must be especially vigilant in ensuring

                that the recent experiences are not repeated.«

           Ben Bernanke, Federal Reserve Chair, 3. Januar 2010

Sehr geehrte Damen und Herren,

wann immer der Krieg endet, zwei Dinge werden bleiben:
wesentlich höhere Energiepreise und ein deutlich schwächeres
Wachstum. Und auch andere Probleme ermutigen nicht, besonders
optimistisch zu sein: Die Pandemie ist bei Weitem noch nicht
überwunden und die Inflation ist anhaltend hoch. Die Angst,
die mit der kriegerischen Auseinandersetzung verbunden ist,
wird sich langfristig negativ auf die Weltwirtschaft
auswirken. Erneut wird es einen eisernen Vorhang geben, einen
ökonomischen. Das ist ein weiterer Schritt auf dem Weg
Richtung Deglobalisierung. Die lange vernachlässigte
militärische Rüstung wird vor allem für Europa sehr teuer
werden. Zentralbanken haben schon in der Vergangenheit nichts
gegen die rapiden steigenden Inflationsraten getan. Jetzt gibt
ihnen die Unsicherheit, die der Krieg mit sich bringt, einen
neuen Grund, die Zinsen nicht zu stark steigen zu lassen: Kein
Notenbanker will für eine Rezession verantwortlich gemacht
werden. Wenn die Europäische Zentralbank (EZB) vor der Frage
steht, ob sie die Inflation entschlossen bekämpfen oder den
Euro retten soll, wird sie sich für den Euro entscheiden.
Allgemeiner Marktkommentar und Anlagestrategie Nr. 5
Der Internationale Währungsfonds (IWF) gab eine der
beeindruckendsten Pressekonferenzen, die ich je verfolgt habe.
Auf einem Podium mit EZB-Präsidentin Christine Lagarde und
Fed-Chef Jerome Powell wurden von Kristalina Georgieva, der
geschäftsführenden Direktorin des IWF, einige seltene
Wahrheiten ausgesprochen. Zunächst nannte sie einige harte
Fakten, sprach über die explodierende Staatsverschuldung –
»größter Anstieg seit dem Zweiten Weltkrieg« – und darüber,
wie die derzeitigen Spitzenwerte viele Länder in Bedrängnis
bringen werden. Sie erklärte, dass wir es im Grunde mit einem
Ausfall von Staatsanleihen zu tun haben werden: Viele
Regierungen stehen vor dem Bankrott und die Anleger werden
einen Abschlag auf ihre Staatsanleihenportfolios hinnehmen
müssen (das meint sie mit »Umstrukturierung der Schulden«).
Tief durchatmen. Nachdem sie über einige exogene Schocks wie
COVID und den Krieg zwischen der Ukraine und Russland
gesprochen hatte, wies Georgieva darauf hin, dass die
Regierungen es versäumt hätten, ihre Schulden zu tilgen,
obwohl sie es sich hätten leisten können. Als letzte Rednerin
sprach Georgieva eine Wahrheit aus, die selten in einem
offiziellen Statement des IWF erwähnt wird, nämlich dass die
Institutionen des IWF oft kurzsichtig sind und dass eine
unbeabsichtigte Folge geldpolitischer Stimulierungsprogramme
die Inflation ist. Für ein Publikum aus Finanzfachleuten mag
dies nicht beeindruckend klingen, aber da fast alle politi-
schen Führer ausschließlich auf exogene Schocks verweisen, um
die steigende Inflation zu erklären, werden wir eine bessere
Anerkennung dessen, was ist, kaum bekommen. Sie können sich
die gesamte Pressekonferenz über diesen Link ansehen:
https://meetings.imf.org/en/2022/spring/schedule/2022/04/21/im
f-seminar-debate-on-the-global- economy.

Festverzinsliche Wertpapiere
Wie ist der Stand der Dinge hinsichtlich der Notenbankzinsen?
Barron’s drückt es so aus: »Befürchtungen, dass der
Offenmarktausschuss der Federal Reserve Bank die Zinsen bei
Allgemeiner Marktkommentar und Anlagestrategie Nr. 5
jeder seiner nächsten Sitzungen um einen halben Prozentpunkt
anheben könnte, führten zu einem sprunghaften Anstieg der
Anleiherenditen und zurückgehenden Aktienmärkten. Unerwartete
Gewinnenttäuschungen bei einigen der zuverlässigsten
Technologieaktien der Wall Street trugen zur weiteren
Verunsicherung der Anleger bei. Der Fed-Vorsitzende Jay Powell
befürwortet jetzt eine Anhebung der Zinsen um einen halben
Punkt auf der nächsten Fed-Sitzung in diesem Monat. Die
Anleihemärkte in den USA rechnen jetzt mit bis zu vier solchen
Schritten in den nächsten sechs Monaten.« Die Party war
großartig. Jetzt setzt der Kater ein. In der Eurozone hat die
jüngste Beschleunigung der Inflation und die Einpreisung einer
zukünftigen Leitzinserhöhung durch die EZB, zu einem Anstieg
der Anleiherenditen geführt. Die Inflation in der Eurozone ist
von 1,3 Prozent im März 2021 auf 7,5 Prozent im März 2022
gestiegen und die Rendite 10-jähriger Anleihen von –0,5
Prozent im August letzten Jahres auf heute 0,9 Prozent (der
schnellste Anstieg seit mehr als 20 Jahren). Daher muss sich
auch die EZB darauf vorbereiten, ihre verrückte
Negativzinspolitik aufzugeben. Dies dürfte Madame Lagarde umso
leichter fallen, da ihre Wahlhilfe (nicht steigende Zinsen)
für Präsident Macron gewirkt hat. Immer mehr Zentralbanken in
den einzelnen Ländern beginnen die EZB und ihre Präsidentin
Christine Lagarde zu drängen, die Inflation zu bekämpfen. Dies
wird zu einer Rezession in Europa führen, wenn sie nicht schon
begonnen hat.

Der Index MSCI World High Dividend liegt mit einer Rendite von
3,5 Prozent deutlich über den 2,9 Prozent der US- Anleihen-
Benchmark und den 2,2 Prozent des globalen Aktienindex. Der
MSCI-Index enthält nur Aktien, die eine deutlich
überdurchschnittliche Dividendenrendite bieten und die
Nachhaltigkeitsprüfung der Ausschüttung bestehen. Mit einer
Gesamtrendite von knapp unter 0, verglichen mit einem Verlust
von 11 Prozent für den MSCI AC World und etwa 9 Prozent für
den Bloomberg-Index für Staatsanleihen hat er sich in diesem
Jahr als eine Quelle der Widerstandsfähigkeit erwiesen. Leider
Allgemeiner Marktkommentar und Anlagestrategie Nr. 5
sind auch die im Portfolio befindlichen deutschen und
Schweizer Staatsanleihen deutlich unter Druck geraten, konnten
jedoch immer noch besser als die Aktienindizes abschneiden.
Eine weiter deutlich positive Performance konnten chinesische
Staatsanleihen aufweisen. Dies wurde durch die Senkung der
Mindestreserveanforderungen      für   Kreditinstitute     der
chinesischen Zentralbank und 23 Maßnahmen zur Ankurbelung der
Kreditvergabe und zur finanziellen Unterstützung von Branchen,
die unter den virusbedingten Einschränkungen leiden, erreicht.
Die neuen Daten für März geben für die chinesische Konjunktur
weiter Anlass zur Sorge und schließen eine Zinserhöhung aus.
Präsident Xi Jinping wird alles tun, um die soziale Stabilität
in einem für ihn entscheiden- den politischen Jahr nicht zu
untergraben.

Aktien
So lange die Notenbanken Liquidität in die Märkte gepumpt
haben, wurden Aktien wahllos gekauft, da die Unterschiede
zwischen den einzelnen Titeln immer geringer wurden. Diese
Phase ist vorbei. Die Auswahl von Einzeltiteln erhält wieder
größere Bedeutung. Und damit bricht in Zukunft die Zeit der
aktiven Manager an, da die Volatilität auf den Aktienmärkten
Chancen eröffnet.

Aber generell passt hier, am Beispiel des amerikanischen
Aktienmarkts, etwas nicht ins Bild: Die S&P- Gewinnschätzungen
für 2022 sind von 200,03 auf 226,62 US-Dollar und für 2023 von
246,79 auf 248,30 US-Dollar gestiegen. Die Gewinnschätzungen
steigen also im Vergleich zu 2022 um 9,75 Prozent. Aber:

     Die Fed und andere Zentralbanken erhöhen die Zinsen so
     schnell wie zuletzt in den 1980er-Jahren.
     Der Verbraucherpreisindex steigt beinahe überall um mehr
     als 5
     Der 30-jährige Hypothekenzins beträgt in den USA nun
     5,41 Prozent, vor einem Jahr lag er noch bei 3,1 Pro-
     zent (Deutschland 10 Jahre von unter 1 auf 2,7 Prozent,
Allgemeiner Marktkommentar und Anlagestrategie Nr. 5
Schweiz 10 Jahre von 1,39 auf 2,45 Prozent).
     Die Produktion leidet unter
     Der Krieg in der Ukraine und Russland führt weltweit zu
     Nahrungsmittelknappheit und zu Energieknappheit in
     Die Aktienmärkte
     Höhere Kosten und Lieferprobleme zerstören die

Wenn Sie jetzt denken, dass ich bärisch bin, lesen Sie bitte
John Hussman, sein letzter Beitrag ist ein echtes Juwel:

  https://www.hussmanfunds.com/category/comment/.   Hier   ein
Auszug:

»Die größte Herausforderung für die Anleger im kommenden
Jahrzehnt wird die Neubewertung von Wertpapieren sein, die
nach mehr als einem Jahrzehnt rücksichtsloser und
absichtlicher Spekulationen auf der Suche nach Rendite durch
die Fed wieder angemessene langfristige Renditen erwarten
lässt.

Das nachstehende Diagramm aktualisiert den Status unserer
zuverlässigsten Bewertungsmaßstäbe für den Aktienmarkt auf der
Grundlage ihrer Korrelation mit den tatsächlichen späteren
Gesamtrenditen des S&P 500 in den verschiedenen Marktzyklen
der Geschichte. Ihre historischen Profile sind weitgehend
ununterscheidbar.      Der   Pfeil    zeigt   das   aktuelle
Bewertungsniveau, das über jedem vor 2020 beobachteten
Bewertungsextrem liegt. Unser margenbereinigtes Kurs-Gewinn-
Verhältnis (MAPE), für das Daten aus einem Jahrhundert zur
Verfügung stehen, liegt sogar über seinem Höchststand von
1929.

Jede Kennzahl wird als Verhältnis zur historischen Norm
dargestellt, die mit einer durchschnittlichen Gesamtrendite
des S&P 500 von 10 Prozent pro Jahr verbunden ist. Die
Feststellung, dass die jüngsten Markthochs das 3,6-Fache
dieser historischen Normen erreicht haben, bedeutet im
Wesentlichen, dass die durchschnittlichen S&P-500-
Allgemeiner Marktkommentar und Anlagestrategie Nr. 5
Gesamtrenditen in den kommenden 10 bis 20 Jahren
wahrscheinlich nicht annähernd 10 Prozent pro Jahr betragen
werden.

Tatsächlich erwarte ich, dass die Gesamtrenditen des S&P 500,
gemessen am jüngsten Markthoch, im Durchschnitt weit über ein
Jahrzehnt lang negativ sein werden – ein Ergebnis, das ich
auch zum Markthoch im Jahr 2000 prognostiziert habe. Sollte
jedoch ein starker Marktrückgang diese Verluste vorwegnehmen,
könnten die Anleger auch in ein oder zwei Jahren noch
zufriedenstellende langfristi- ge Renditen erzielen. Es sind
die gegenwärtigen Bewertungsextreme und die damit verbundenen
schlechten langfristigen Renditen, angesichts derer
langfristige Anleger zweimal überlegen sollten, ob sie sich
darauf einlassen.

In der Zwischenzeit sollten Sie darauf achten, dass Sie
Bewertungen  nicht     als  kurzfristige     Marktprognosen
interpretieren. Das    ist nicht die Art     und Weise, wie
Bewertungen funktionieren. Ob ein überbewerteter Markt weiter
steigt oder stattdessen, wie ein Stein fällt, hängt in erster
Linie davon ab, ob die Anlegerpsychologie zu Spekulation oder
Risikoaversion neigt. Wenn Anleger zur Spekulation neigen,
neigen sie dazu, wahllos zu handeln. Wenn Anleger risikoscheu
sind, neigen sie dazu wählerisch zu sein. Aus diesem Grund ist
unser zuverlässigster Indikator für Spekulation bzw.
Risikoaversion die Gleichförmigkeit bzw. Divergenz der
Marktinterna – über Tausende von Einzelaktien, Branchen,
Sektoren und Wertpapierarten hinweg, einschließlich
Schuldtitel unterschiedlicher Bonität.

Einfach ausgedrückt: Die schwersten Marktverluste treten in
der Regel dann auf, wenn zu den hohen Bewertungen eine
Verschlechterung und Divergenz der internen Marktdaten
hinzukommt, was auf eine Risikoaversion der Anleger schließen
lässt. Umgekehrt ergeben sich die größten Chancen, wenn ein
erheblicher Rückgang der Bewertungen mit einer weitgehenden
Einheitlichkeit der Marktinterna einhergeht, was auf eine
Allgemeiner Marktkommentar und Anlagestrategie Nr. 5
spekulative Psychologie der Anleger schließen lässt.

                                               Historisches
Bewertungsdiagramm von John Hussman

Ich (John Hussman) bin der festen Überzeugung, dass die Folge
der jüngsten Spekulationsblase ein oder sogar zwei Jahrzehnte
sein werden, in denen der S&P 500, gemessen an seinem jüngsten
Höchststand, eine lange, interessante Reise ins Nichts
antreten wird. Es ist auch wahrscheinlich, wenn auch nicht
sicher, dass die Verluste in Form eines 50- bis 70-prozentigen
Einbruchs des Index vorweggenommen werden, obwohl ein solcher
Verlust höchstwahrscheinlich von mehreren längeren
Erholungsphasen unterbrochen sein würde.«

Allerdings trifft die maßlose Überbewertung an den Börsen
nicht alle Aktien:

Netflix war der erste Wert, den es erwischt hat. Das alte
Spiel der zu hohen Bewertung und Erwartung – die Enttäuschung
ist teuer. Nachdem Netflix um 160 US-Dollar auf 189 US-Dollar
fiel, kommt jetzt die späte und »völlig nutzlose« Welle der
Herabstufungen durch die Analysten. Die Gesellschaft hat in
Russland 700.000 Kunden, insgesamt aber nur 200.000 Kunden
verloren. Allerdings haben die Analysten 2,5 Millionen neue
Kundenverträge erwartet. Jetzt plant Netflix eine
preisgünstigere Version seines Dienstes mit Werbung. Das ist
eine große Veränderung für das Unternehmen, nachdem es
jahrelang seine Filme und Fernsehsendungen ohne Werbung
angeboten hat. Aber nachdem es für dieses, zweite, Quartal
einen weiteren Rückgang von 2 Millionen Kunden prognostiziert
und außerdem schätzt, dass mehr als 100 Millionen Menschen
seinen Dienst nutzen, ohne dafür zu bezahlen, scheint es sich
Allgemeiner Marktkommentar und Anlagestrategie Nr. 5
zu diesem Schritt gezwungen zu sehen. Netflix hofft, letztere
durch das neue Angebot als Kunden gewinnen zu können.

Finger weg!

Rohstoffe
Je länger der Krieg dauert, desto stärker wird er die Märkte
beeinflussen. Wir bemerken das hauptsächlich an den Öl- und
Gaspreisen. Wesentlich wichtiger sind allerdings die
Lebensmittelpreise. 25 Prozent des Weizens weltweit kommen aus
der Ukraine und Russland, 50 Prozent der Sonnenblumen aus der
Ukraine, 40 Prozent des Kalidüngers aus Russland und Belarus.
Die Knappheitspreise kann sich der Westen leisten, aber viele
Länder und Hilfsorganisationen nicht. Vor allem die Länder im
Nahen Osten, besonders Ägypten und der Libanon, hängen bei
ihren Weizeneinfuhren stark von Russland und der Ukraine ab.
Auch Libyen und Tunesien beziehen Importe aus diesen beiden
Ländern. Nun wird geschätzt, dass die russischen Exporte in
diesem Jahr im Vergleich zum Vorjahr um 16 Prozent fallen. Die
ukrainischen Behörden haben bereits mitgeteilt, dass die
Getreideexporte von monatlich 6 Millionen Tonnen vor dem Krieg
auf 200.000 Tonnen gesunken sind. Die Auswirkungen sind
bereits zu spüren. Inzwischen wird in Ägypten die Lieferung
von Mehl an Bäckereien rationiert und subventioniert. Auch
sollen die Vorräte nur noch bis Mitte Juni reichen. Generell
ist zu befürchten, dass in diesen Ländern Hungeraufstände
ausbrechen könnten und eine neue Massenflucht Richtung Europa
auslösen werden. Denken Sie daran: Die hohen Brotpreise waren
ein Auslöser für den Arabischen Frühling 2010.

Kupfer ist eines der besten Mittel zur Absicherung gegen die
steigende Inflation. Dr. Copper gilt seit je als ein
hervorragender   Indikator   für  Veränderungen  der
wirtschaftlichen Nachfrage, da es eine Vielzahl von
industriellen Nachfragequellen hat. Im Allgemeinen war die
weltweite Nachfrage nach Kupfer stark. Der immense Anstieg des
Kupferpreises deutet jedoch nicht unbedingt auf ein starkes
Allgemeiner Marktkommentar und Anlagestrategie Nr. 5
Wirtschaftswachstum hin, da der Anstieg auch auf die
weltweiten Engpässe in der Versorgungskette zurückzuführen
ist. Auch scheinen die steigenden Preise nun zu einem Rückgang
der Nachfrage zu führen. China, ein wichtiger Nachfragetreiber
für Kupfer, steht am Rande erheblicher wirtschaftlicher
Probleme aufgrund seiner platzenden Baublase und den Maßnahmen
zur Schließung von Fabriken. Auch die Nachfrage im
verarbeitenden Gewerbe in den USA könnte sich verlangsamen,
wie der rückläufige ISM-PMI-Index in den USA zeigt, der stark
mit dem Kupferpreis korreliert. Der dramatische Anstieg des
Kupferpreises hat der Kursentwicklung von Freeport-McMoRan
(NYSE: FCX), dessen Aktie derzeit bei ca. 50 US-Dollar pro
Aktie gehandelt wird und damit um mehr als das 8-Fache im
Vergleich zu ihrem Tiefststand von 6 US-Dollar im Jahr 2020
gestiegen ist, deutlich geholfen. Wenn die Betriebskosten
(höhere Löhne und Dieselpreise) schneller steigen als die
Kupferpreise, könnte Freeport-McMoRan bald eine drastische
Kehrtwende bei den Gewinnspannen erleben. Seine Bewertung
erscheint mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von ca. 14
hoch, insbesondere wenn die Gewinne ihren Höhepunkt erreicht
haben. Im Moment ist die Aktie mit Vorsicht zu genießen, aber
ein Muss für die Beobachtungsliste.

Die folgende Grafik zeigt einen der Gründe, warum ich meine
Positionen in Rohstoffaktien deutlich zurückgeführt habe. Die
Gretchenfrage ist, welcher Indikator recht behält.

Da nach Angaben von Nomura derzeit in China 473 Millionen
Menschen eingeschlossen sind, dürfte die reale Nach- frage
nach Rohstoffen stark zurückgehen. Diese beiden Linien könnten
also eher früher als später aufeinandertreffen und zu einem
starken Rückgang der Rohstoffpreise führen. Dies könnte auch
dem Narrativ vom Höhepunkt der Inflation Vorschub leisten.
Allgemeiner Marktkommentar und Anlagestrategie Nr. 5
China
Es ist immer wichtig, auch andere Stimmen zu hören. Prof. Dr.
Xuewu Gu (International Relations/Center for Global Studies
(CGS), Universität Bonn) hat im Rahmen einer Vortragsreihe vor
Kurzem erklärt, dass die meisten Chinesen glauben, der
Konflikt zwischen Russland und der Ukraine werde von Amerika
gesteuert. Das Ziel Amerikas sei es, Russland in die Knie zu
zwingen, um Europa noch enger an sich zu binden und dann
schließlich gemeinsam mit Europa China zu zerstören. Nicht
dass ich diese Meinung teile, aber es ist schon interessant,
wie man die Welt von einem völlig anderen Blickpunkt sehen
kann. Es gibt wohl immer mindestens zwei Meinungen. Allerdings
klingt mir das sehr nach der offiziellen chinesischen
Staatspropaganda.     In diesem Kontext hat China seine
rhetorische Unterstützung für Putin verstärkt und nennt die
»grenzenlose« Freundschaft zwischen den autoritären
Regierungen ein »Modell« der Zukunft. Doch Pekings Umarmung
Russlands könnte bald einen höheren Preis haben: In den
europäischen Hauptstädten ist eine umfassende Neubewertung im
Gange, da die Politiker ihre wirtschaftlichen und politischen
Beziehungen zu China neu und diesmal nicht nur rein
wirtschaftlich einschätzen.

Legt COVID China lahm? 473 Millionen Chinesen befinden sich im
Lockdown. Unter anderem auch Shanghai mit seinen 26 Millionen
Einwohnern. Unter Hochdruck wird dort derzeit das National
Exhibition and Convention Center in das weltgrößte COVID-
Feldhospital verwandelt. Es sollen mehr als 40.000 Betten
Platz finden. Shanghai ist einer der verkehrsreichsten Häfen
der Welt – und das nicht nur für den Export. Viele Komponenten
und Materialien kommen per Schiff an und verlassen ihn als
fertige    Produkte     wieder.    Es   ist    eine   riesige
Abwicklungsmaschine, die normalerweise gut funktioniert.

Wenn   nicht,   gibt   es   einen   Kaskadeneffekt.   Lieferketten
brauchen Vorhersehbarkeit. Die richtige Ware muss zur
richtigen Zeit am richtigen Ort sein. Aber im Moment herrscht
Chaos.

Die chinesische Bevölkerung hat fast keine durch Infektion
erworbene Immunität und die Impfquote ist sehr niedrig. Die
geimpfte Minderheit erhielt meist in China hergestellte
Impfstoffe, die weit weniger wirksam sind als die in den
meisten Industrieländern verwendeten mRNA-Impfstoffe. Diese
hätte China zulassen können, was die Regierung aber nicht tat.
Deswegen schottet sie das Land ab, weil sie kaum eine andere
Wahl hat. Eine unkontrollierte Ausbreitung wäre verheerend.
Gavekal hat die lokalen Beschränkungen in China verfolgt und
kürzlich diese Grafik erstellt. Es gewichtet die Städte nach
ihrem Beitrag zum Bruttoinlandsprodukt (BIP):

Anfang März waren Städte, die mehr als die Hälfte des
chinesischen BIP ausmachen, auf Stufe 0 ohne Beschränkun- gen.
Mitte April befanden sich weniger als 5 Prozent in dieser
Kategorie, während fast 40 Prozent des BIP auf den härteren
Stufen 2 bis 4 lagen.

Die UBS hat unlängst ihre Prognose für das Wirtschaftswachstum
der Volksrepublik von 5 auf 4 Prozent herabge- stuft. Die
chinesische Politik gibt aber immer noch ein Ziel von 5,5
Prozent aus. Das ist eine hohe Zielvorgabe, die nur durch hohe
staatliche Investitionen in unproduktive Bereiche zu erreichen
sein wird. Auch muss die Politik in China die Problembereiche
»steigende Lebensmittel- und Energiepreise« sowie das große
soziale Thema »Armut in den ländlichen Bezirken« lösen. All
diese Probleme müssen bis zum Herbst gelöst sein, um Xi
Jinping die Wiederwahl zu garantieren.

Devisen
Der wie ein Stein fallende Yen verschafft den japanischen
Aktien ein vorübergehendes Polster, das durch die sich
verdüsternden Aussichten im In- und Ausland nicht
gerechtfertigt ist. Dem Topix geht es in diesem Jahr besser
als den meisten anderen, er ist zwar um etwa 6 Prozent
gesunken, liegt aber immer noch besser als der S&P 500 (–10
Prozent). Dies ist zum Teil darauf zurückzuführen, dass der
Yen gegenüber dem Dollar ein 20-Jahres-Tief erreicht hat. Die
Analysten haben ihre Gewinnschätzungen für den Leitindex in
diesem Jahr angehoben. Allerdings ist Japan immer noch ein
Heimatmarkt. Der durchschnittliche Inlandsumsatz des Topix
liegt bei 82 Prozent und nur ein Fünftel der gelisteten
Unternehmen hat einen Auslandsumsatz von 40 Prozent oder mehr,
wie aus den von Bloomberg zu- sammengestellten Daten
hervorgeht. Und diese international ausgerichtete Minderheit
exportiert vor allem in die USA (die aufgrund der strengeren
Geldpolitik von einer Rezession bedroht sind), nach Europa
(das durch die Auswirkungen der russischen Invasion in die
Ukraine gefährdet ist) und nach China (das bereits eine starke
Wachstumsverlangsamung erlebt) – inmitten einer anhaltenden
globalen Lieferkettenkrise. Im eigenen Land ist der schwache
Yen ein Klotz am Bein für die Wirtschaft und verschärft den
Anstieg der Rohstoffpreise in dem importabhängigen Land.

Die tief verwurzelte Kultur, Preiserhöhungen für die Kunden zu
minimieren, lässt vermuten, dass die Gewinnspannen der
japanischen Unternehmen weitaus stärker betroffen sein werden
als die von Unternehmen in den USA oder Europa. All dies
deutet darauf hin, dass der Gegenwind, mit dem die japanischen
Unternehmen konfrontiert sind, das Land eher in eine Wertfalle
treiben wird, als dass er eine Kaufgelegenheit bei einmaligem
Währungsverfall bietet. Allerdings könnte, trotz des
Widerstands der japanischen Zentralbank, noch in diesem Jahr
wegen des internationalen Umfelds mit einer Zinserhöhung zu
rechnen sein. Dies könnte dem Yen wieder Auftrieb geben.

Portfoliostrategie
Das wird noch kommen. Behalten       Sie   es   im   Gedächtnis.
Erholungen in Baissemärkten:
Meine Apple-Puts, über die ich zwar geschrieben, aber in der
Aufstellung nie aufgeführt habe, haben meine Performance,
obwohl es nur eine kleine Position ist, gerettet. Daneben hat
noch die Bargeldreserve geholfen. Dass es Marktteilnehmer
gibt, die angesichts der aktuellen negativen Nachrichtenlage
heute noch Microsoft (MSFT) und Apple (AAPL) kaufen, ist
erstaunlich.

Ein Artikel von The Channel Company hebt einige der
Fallstricke hervor, darunter Apples Abhängigkeit von COVID –
die Schließung von Zulieferern in China – und Probleme auf dem
PC-Markt. In seiner Pressekonferenz hat Apple kei- ne
Umsatzprognose abgegeben, aber über viele der negativen
Auswirkungen von Lieferengpässen, Devisen, Nach- frage aus
China, Russland, Verlangsamung der Dienstleistungen
gesprochen. Allein die Nachwirkungen der Lieferkettenprobleme
könnten das Unternehmen in den kommenden Quartalen 4 bis 8
Milliarden Dollar kosten.

Apple  ging  mit   einem KGV von  27,2  und             einer
Marktkapitalisierung von $ 2,7 Billionen in             diese
Telefonkonferenz (offiziell, aber mit schrecklichen
Kommentaren zur Prognose). Die Gewinne werden nun im
Jahresvergleich sinken – was bedeutet, dass das ohnehin nicht
zu rechtfertigende KGV steigen würde (wenn die Aktie nicht
fällt). Margen und Umsatzwachstum haben ihren Höhepunkt
erreicht. Die wichtigste Aktie im Tech-Universum hat ein
Problem. Es ist auch die Aktie, die maßgeblich den gesamten
Markt aufrechterhalten hat.

Auch bei Microsoft sieht es nicht besser aus. WSJ-Schlagzeile
vom 25. Januar: »Microsoft durch den PC gerettet«. Der Erfolg
von 2021 kam ausschließlich durch starke PC-Verkäufe zustande,
die den Umsatz des Unternehmenssegments im Bereich Personal
Computing um 15 Prozent auf fast 17,5 Milliarden US-Dollar
ansteigen ließen. Aber die PC-Verkäufe schrumpften im ersten
Quartal 2022 um 5 Prozent.

Bei Carl Zeiss Meditech habe ich den Ausstieg verpasst.
Ursprünglich wollte ich bei einem Kurs zwischen 150 und 160
Euro verkaufen. Die Aktien notierte am 5. April kurz über 151
Euro. Wegen der Bekanntgabe der Übernahme zweier Firmen in den
USA erfolgte danach der steile Absturz auf 116 Euro. Jetzt
droht ein Kurs von 97 bis 105 Euro. Dann werde ich
hinzukaufen. Das Ziel steht weiterhin.

Die rasche Korrektur des Goldpreises um über 100 US-Dollar und
der Ausverkauf bei den Minenwerten war heftig, wenn auch nicht
wirklich überraschend. Die Stimmung war übermäßig
optimistisch: Wells Fargo, Bank of America mit Vorhersagen von
Rekord-Goldpreisen, Barron’s mit einer 3.000-Dollar-Gold-
Story. Meine Leser wissen, dass ich mir Sorgen gemacht habe
und die Positionen entsprechend reduziert habe. Die
Kosteninflation wird alle Bergbauunternehmen treffen. Daher
habe ich es nicht eilig, mit dem Rückkauf zu beginnen. Geduld
ist erforderlich. Letztendlich werden die höheren Goldpreise
die Kostensteigerungen übersteigen, was zu einer
Wiederaufnahme des Trends steigender Margen bei den Goldminen
führen wird. Wenn die Weltwirtschaft im Laufe dieses oder des
nächsten Jahres in eine Rezession fällt, wird auch der
Kostendruck nachlassen, was die Gewinnspannen ebenfalls
erhöhen wird.

Agnico Eagle (AEM) verfehlte die durchschnittlichen
Gewinnschätzungen der Analysten um 12,5 Prozent. Der
Teilverkauf war richtig, kam aber zu früh. Die Aktie stieg bis
zum 14. April noch auf 60,79 Euro, um jetzt wieder bei meinem
Verkaufskurs von 55 Euro zu pendeln. Obwohl AEM ein weitaus
größeres Unternehmen ist als Alamos (AGI) – AEM ist der
drittgrößte Goldminenbetreiber der Welt und mehr als zehnmal
so groß wie AGI–, waren die Meldungen zum ersten Quartal fast
identisch. Wie Alamos bekräftigte auch AEM seinen Ausblick für
das Gesamtjahr. AEM-CEO Ammar Al-Joundi: »Es war ein sehr
guter Start in das Jahr und wir sind sehr zuversichtlich, was
unsere Prognose von 3,2 bis 3,4 Millionen Unzen angeht. Ein in
jeder Hinsicht starkes Quartal, insbesondere angesichts der
Herausforderungen«, fügte er hinzu. AEM ist es gelungen, die
Kosten des Unternehmens im Quartal zu senken, die laut Al-
Joundi

»ein wenig unter der internen Prognose« lagen. Das Management
von AEM hat einen Großteil seiner Ölpreisrisiken für 2022
abgesichert. Al-Joundi betonte, dass zwar »die meisten unserer
Betriebe die Kosten im Einklang mit den Prognosen halten«,
dennoch bliebe das Unternehmen »vorsichtig, da die Inflation
und der globale politische und wirtschaftliche Kontext den
Druck auf die Kosten und die Lieferketten erhöht haben«. Wie
bei Alamos erklärte der CEO von AEM während der
Telefonkonferenz, dass das erste Quartal »unser schwächstes
Quartal« in diesem Jahr sein werde. So wurde in AEMs
Meliadine-Mine     in  Nunavut  zur   Kompensation    des
Produktionsausfalls im ersten Quartal 2022 minderwertiges
Haldenerz zur Beschickung der Mühle verwendet. Dies führte zu
einer geringeren Produktion und höheren Kosten in diesem
Quartal. Die Goldproduktion wird in den nächsten         drei
Quartalen des Jahres 2022 kontinuierlich steigen.

Das Managementteam von AEM ist dafür bekannt, konservative
Prognosen abzugeben, sodass die rosigen Aussichten für den
Rest des Jahres nicht beunruhigend sind. Trotz der relativ
schwächeren Ergebnisse des ersten Quartals hat AEM seine
Bilanz mit Barmitteln aufgestockt und im April 125 Millionen
US-Dollar Schulden/Notes zurückgezahlt, wodurch seine relativ
gering fremdfinanzierte Bilanz noch stärker wurde. AEM hat 38
Jahre in Folge eine Dividende gezahlt und die
Dividendenrendite liegt bei gesunden 2,7 Prozent. Das
Unternehmen kündigte Ende Februar ein Rückkaufprogramm an, in
dessen Rahmen es bis zu 500 Millionen US-Dollar seiner
Stammaktien kaufen kann. Wenn die AEM-Aktie weiter
zurückfällt, werde ich um den Kauf weiterer Aktien
konkurrieren.
Die Ergebnisse des ersten Quartals von Alamos Gold (AGI) waren
viel besser, als ich erwartet hatte. Der geringe Verlust war
in erster Linie auf nicht zahlungswirksame Abschreibungen im
Zusammenhang mit dem Verkauf des nicht zum Kerngeschäft
gehörenden Projekts Esperanza in Mexiko für bis zu 60
Millionen US-Dollar an Zacatecas Silver Corp. zurückzuführen.
Jetzt wird praktisch das gesamte Wachstum aus Kanada kommen
(Lynn Lake in Manitoba und die Phase-III-Erweiterung der
Island-Goldmine in Ontario) – beides vorteilhafte Gebiete für
Bergbauunternehmen.

Die Produktion ging im Jahresvergleich um 21 Prozent auf nur
98.900 Unzen zurück. Dies führte zu einem Rückgang der
Einnahmen um 18,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 184,5
Millionen US-Dollar. AGI hatte schon seit einiger Zeit davor
gewarnt, dass es in der ersten Hälfte des Jahres 2022 eine
schwierige Übergangsphase in seinem Betrieb Mulatos in Mexiko
vor sich hat, bis es sein kostengünstiges, höherwertiges
Projekt La Yaqui Grande in Betrieb nimmt. Zusätzlich zu diesen
Problemen habe ich erwartet, dass sich das Problem der
Kosteninflation, das die gesamte Branche betrifft, auch auf
AGI auswirken wird. CEO John McCluskey: »Unsere Produktion und
Kosten im ersten Quartal entsprachen den Prognosen und da wir
im Laufe des Jahres mit stärkeren Ergebnissen rechnen, sind
wir weiterhin gut positioniert, um unsere Jahresprognose zu
erreichen.« Auf der Telefonkonferenz erklärte das Management
von AGI, dass das erste Quartal das Quartal mit den
niedrigsten Ergebnissen des Jahres sein wird. Bei Island Gold
wird erwartet, dass die Goldgehalte im laufenden Quartal und
im weiteren Verlauf des Jahres steigen werden. La Yaqui Grande
ist nun zu über 90 Prozent fertiggestellt und befindet sich
wie geplant auf dem Weg zur Erstproduktion im dritten Quartal.
Was meine Bedenken hinsichtlich der Kosteninflation für die
gesamte Branche angeht, so ist AGI zwar betroffen, aber nicht
so stark wie andere Bergbauunternehmen. Das Unternehmen wies
darauf hin, dass seine beiden größten Minen in Kanada
unterirdisch betrieben werden und an Stromleitungen
angeschlossen sind (unterirdische Minen benötigen viel weniger
Dieselkraftstoff als der Tagebergbau). Darüber hinaus hat das
Management      von     AGI    einen     Großteil      seines
Dieseltreibstoffrisikos (45 Prozent unter den aktuellen
Spotpreisen) für das Jahr erfolgreich abgesichert. In den
nächsten Quartalen bis 2023 sollten die Ergebnisse von AGI
immer besser werden (vorausgesetzt, der Goldpreis fällt nicht
weiter). Sollte es zu einem weiteren Ausverkauf der AGI-Aktien
kommen – was angesichts der saisonalen Schwäche des
Goldpreises in den nächsten Wochen möglich ist –, bin ich
bereit, mehr zu kaufen. Hoffentlich fällt AGI noch ein Stück
weiter (auf 6,5 bis 7,00 US-Dollar) – ein wenig mehr Schmerz
auf kurze Sicht sollte längerfristig zu höheren Gewinnen
führen. Auch hat das Management von AGI angedeutet hat, dass
es wieder Aktien kaufen wird, nachdem es im ersten Quartal
keine gekauft hat. Das Managementteam von AGI (achtzehn Jahre
zusammen) ist sehr konservativ und kauft seine Aktien nur
opportunistisch zurück. Sie sagten auch, dass sie während des
größten Teils des ersten Quartals aufgrund des Zeitplans für
die Berichterstattung zum Ende des Kalenderjahres von Käufen
ausgeschlossen waren.

Mit freundlichen Grüßen aus dem sonnigen Spanien

Ottmar Beck

 DAX –11,25 % | EURO STOXX 50 P –10,85 % | SMI –5,80 % | RexP
     –5,72 % | SBI –10,77 % | Gold (in US-Dollar) 3,63 %

                                     per 29. April 2022

                            Kurs/Kauf Kurs/Ist   Wert-    Wert-                              Wertzuwachs
                                                                                                nach
                              Euro      Euro     zuwachs zuwachs                Kurs/Verk.
                                                                                             Realisation
                                                           in
                                       29. Apr in Euro                            Euro       in Prozent
                                                         Prozent
               Montag, 5.                                          Montag, 4.
 Dignity PLC                  8.59                                                11.87        38.26%
                Feb. 18                                             Juni 18
   General                                                         Montag, 4.
                             12.30                                                11.95        -2.85%
  Electric                                                          Juni 18
Agnico-Eagle                                                    Dienstag,
                               36.00                                           62.19   72.75%
    Mines                                                        19. Mai 20
                                                                 Montag, 3.
  Shire PLC                    35.52                                           51.40   44.71%
                                                                  Dez. 18
                 Montag, 9.                                      Montag, 30.
Transocean LTD                  8.00                                           10.20   27.50%
                  April 18                                        April 18
ANHEUSER-BUSCH   Montag, 4.                                      Montag, 6.
                               82.32                                           86.73    5.36%
  INBEV N.V.      Juni 18                                         Aug. 18
                                                                 Mittwoch,
  Goldcorp                     11.88                             17. April     9.92    -16.52%
                                                                    19
 Agnico-Eagle     Dienstag,                                       Freitag,
                               33.68                                           66.90   98.63%
    Mines        14. Aug. 18                                     31. Juli 20
ANHEUSER-BUSCH   Montag, 3.                                      Mittwoch,
                               66.99                                           72.47    8.18%
  INBEV N.V.      Dez. 18                                        6. März 19
 Kraft Heinz     Mittwoch,                                       Mittwoch,
                               29.06                                           25.77   -11.32%
   Company       6. März 19                                      29. Mai 19
                  Mittwoch,
                                                                 Donnerstag,
Newmont Mining    17. April    30.26                                           58.60   93.69%
                                                                 3. Juni 21
                     19
                 Donnerstag,                                     Donnerstag,
    Shell                      23.88                                           16.52   -30.81%
                 11. Feb. 20                                     23.April 20
                 Donnerstag,                                     Donnerstag,
    Total                      45.12                                           32.25   -28.52%
                 11. Feb. 20                                     23.April 20
                 Donnerstag,                                     Donnerstag,
    Exxon                      55.44                                           40.31   -27.30%
                 11. Feb. 20                                     23.April 20
                 Donnerstag,                                      Mittwoch,
 Equinor ASA                    9.72                                           12.30   26.57%
                 12. März 20                                     8. April 20
  Hornbach       Donnerstag,                                     Montag, 8.
                               40.50                                           63.90   57.78%
 Holding AG      12. März 20                                      Juni 20
 Agnico-Eagle    Donnerstag,                                      Montag,
                               67.11                                           55.28   -17.63%
    Mines        24. Sep. 20                                     14.März 22
                 Donnerstag,                                      Montag,
   Wheaton                     41.76                                           42.51    1.81%
                 24. Sep. 20                                     14.März 22
                 Donnerstag,                                      Montag,
Newmont Mining                 53.04                                           69.02   30.13%
                 24. Sep. 20                                     14.März 22
                 Donnerstag,                                      Montag,
   Alamos                       7.59                                           7.82     2.98%
                 24. Sep. 20                                     14.März 22
  Newcrest
                 Donnerstag,
   (früher                     10.84    14.43   3.59    33.12%
                 24. Sep. 20
  Pretium)
   Svenska         Freitag,                                      Donnerstag,
                                7.28                                           8.68    19.21%
Handelsbanken    09. Okt. 20                                     26.Nov. 20
                   Freitag,
  Enbridge                     27.25    41.38   14.13   51.83%
                 18. Dez. 20
                 Dienstag,
   Alibaba                     190.40   92.15   -98.25 -51.60%
                 29. Dez.20
  Newcrest
                   Freitag,
   (früher                      9.10    14.43   5.33    58.57%
                  05.Feb.21
  Pretium)
Montag,
                 Montag,
 Grenke AG                   26.44                               30.November   30.60   15.73%
                08.Feb.21
                                                                     21
                Mittwoch,
   IQIYI        14. April    12.85    3.37     -9.48   -73.77%
                   21
                                                                  Freitag,
               Donnerstag,
   Exxon                     50.76                               25. Februar   67.10   32.19%
                8. Juli 21
                                                                     22
Agnico-Eagle    Mittwoch,
                             48.99    55.20    6.21    12.68%
   Mines       31. Aug. 21
                Mittwoch,
   Alamos                     6.68    7.35     0.67    10.06%
               31. Aug. 21
                Freitag,
  Alibaba                    116.50   92.15    -24.35 -20.90%
               26.11.2021
 Carl Zeiss    Mittwoch,
                             137.40   119.45   -17.95 -13.06%
  Meditech     26.01.2022

 Totaler Wertzuwachs bei
 gleich großer Anlage in                               0.77%                           19.15%
       jedem Titel

HAFTUNGSAUSSCHLUSS: Dieses Material wurde ausschließlich zu
Informationszwecken erstellt oder wird verteilt und stellt
keine Aufforderung oder ein Angebot zum Kauf eines Wertpapiers
oder Instruments oder zur Teilnahme an einer Handelsstrategie
dar. Die in diesem Schreiben enthaltenen Meinungen,
Empfehlungen und Annahmen beruhen auf den aktuellen
Marktbedingungen, spiegeln unsere Einschätzung zum Zeitpunkt
des Redaktionsschlusses wider und können sich ändern. Die
Wertentwicklung in der Vergangenheit ist keine Garantie für
zukünftige Ergebnisse. Alle Investitionen bergen Risiken
einschließlich des Verlusts des Kapitals. Das gesamte
dargestellte Material wurde aus Quellen zusammengestellt, die
wir für zuverlässig halten. Wir können jedoch keine Garantie
für die Richtigkeit und Vollständigkeit der Informationen
übernehmen. Die in dieser Mitteilung besprochenen Wertpapiere
werden nur zur Veranschaulichung erwähnt und stellen keine
Empfehlung für diese Wertpapiere dar. Die in dieser Mitteilung
erwähnten Wertpapiere können zu jedem Zeitpunkt vom Autor des
Informationsbriefs gehalten werden.

DATENSCHUTZERKLÄRUNG: Die zum Bezug unseres Informationsbriefs
anzugebenden Daten (Name, E-Mail-Adresse) werden bei uns
gespeichert und zur elektronischen Versendung unseres
Newsletters an Ihre E-Mail-Adresse verwendet. Die
gespeicherten     persönlichen     Daten   unterliegen     den
datenschutzrechtlichen Bestimmungen und dienen nur der
Aufrechterhaltung des Service. Sie werden nicht ohne Ihre
Einwilligung an Dritte weitergegeben. Sollten Sie sich vom
Bezug unseres Informationsbriefs abgemeldet haben, werden Ihre
Daten gelöscht.

Allgemeiner  Marktkommentar
und Anlagestrategie Nr. 6
Gastbeitrag von Herrn Ottmar Beck, Vermögensverwalter /Schweiz

Wilen, den 3. Juni 2019

Sehr geehrte Damen und Herren,

Das Ergebnis der Europawahl ist deutlich gegen Europa
gerichtet. Das ist ein Problem denn international hat nur
Europa eine Stimme und die Stimme der einzelnen Staaten sind
bei internationalen Verhandlungen immer mehr irrelevant. Das
Ergebnis kann in der Zukunft zu einer stärkeren Schwankung bei
den Aktien und zu einem fallenden Eurokurs gegenüber dem
Dollar führen. Ein fallender Eurokurs liefert Präsident Trump
zusätzliche Argumente für seine Handelsgespräche mit Europa.
Rechnen Sie mit steigenden amerikanischen Auto Zöllen. In
Deutschland hat die Wahl den Klimaschutz in den Vordergrund
gerückt. Dies ist aber ein deutsches Phänomen, denn außerhalb
Deutschlands war der Erfolg der Grünen überschaubar.

Geld ist der Treibstoff der Wirtschaft und Geld wird in erster
Linie von den Zentralbanken gesteuert.
Diese sehen heute ihre wichtigste Aufgabe darin einen
wirtschaftlichen Zusammenbruch wie 1930 und 2008, als die
amerikanische Zentralbank Lehmann Brothers in den Bankrott
gehen ließ, zu verhindern. Dies zeigt sich im folgenden Chart
der über die letzten Jahre den Kurs für Europas Banken
aufzeigt.

Hier sieht man deutlich, dass die Zentralbanken immer
interveniert haben, wenn dieser Index in den Bereich von 90
gefallen ist.

In 1992 als Deutschland vereinigt und politisch gewollt die
Ostmark sehr großzügig in die deutsche Mark getauscht wurde,
hat die Bundesbank, die Realzinsen auf ein sehr hohes Niveau
steigen lassen. Dies hatte zur Folge, dass Schweden,
Großbritannien        und     Italien     den    fixierten
Wechselkursmechanismus, einen Vorgänger des Euro, verließen.
Damals fiel der Index von 120 auf 90.

In   2008   als   der   Index   von   450   auf   90   fiel   hat   die
amerikanische Zentralbank das Quantitative Easing Programm
eingeführt und China hat die Wirtschaft massiv mit Krediten
angestoßen. In der Folge sind europäische Bankaktien deutlich
gestiegen.

Ein wenige Jahre später war Griechenland bankrott und in der
Eurokrise ging es um das Überleben des Systems. Der
europäische Bankenindex ist damals von ca. 220 auf 70 Punkte
gefallen. Der berühmte Satz: „what ever it takes“ von Mario
Draghi rettete das System. Danach stieg der Index der auf 150.
Als in 2015 die chinesische Wirtschaft schwächere Zahlen
lieferte und von einer Abwertung des Renminbi geredet wurde,
witterte der Markt die Gefahr einer weltweiten deflationären
Krise. Wiederum fiel der europäische Bankindex unter 90. Als
Folge davon wurde im Februar 2016 bei dem G 20 Treffen ein
Währungs-Agreement beschlossen und die EZB teilte mit, dass
sie in Zukunft auch europäische Unternehmensanleihen kaufen
wird. Auch daraufhin erholte sich der Index wieder.

Bis Ende 2018 fiel der Index von 140 auf 86. Zu diesem
Zeitpunkt beendete die amerikanische Zentralbank die
Zinssteigerungsphase und der Bankenindex erholte sich auf 103.

Allerdings ist er jetzt schon wieder mit einem Index- stand
von 89 in der Gefahrenzone. Bemerkenswerter Weise werden die
Erholungsphase sowohl immer kleiner und als auch kürzer. Geht
den Zentralbanken die Munition aus? Sollte der Index in den
kommenden Monaten weiter unter 90 bleiben, wird uns mit hoher
Wahrscheinlichkeit eine neue Rezession treffen.

Sollte dieses Szenario eintreffen zeigt der folgende Chart von
Gluskon Sheff bei welcher Anlagegattung Sie in einer Rezession
am besten aufgehoben sind.
Aktien

Die gute Kursentwicklung bei Aktien in den letzten Jahren und
die Erholung bei den Immobilienpreisen haben dazu geführt,
dass die US-Haushalte ihr Vermögen deutlich gesteigert haben.
Dies trifft jedoch nur für einen Teil der Bevölkerung zu.
Wichtig sind für die amerikanische Wirtschaft die Ausgaben der
Konsumenten. 1967 betrug der Anteil des Privatkonsums an der
amerikanischen Wirtschaft 59 %. Jetzt macht er bereits 68 %
aus. Er hat damit einen Anteil von zwei Drittel des
Bruttoinlandsproduktes. Allerdings trügt der Schein etwas.
Denn    die    Mehrausgaben       betreffen     einzig     die
Gesundheitsvorsorge. Werden diese ständig steigenden Kosten
herausgerechnet, bleibt der Anteil des Privatkonsums an der
Wirtschaftsleistung bei ca. 54 %.

Da das Bruttosozialprodukt insgesamt gestiegen ist,haben sich
in Dollar gerechnet die Ausgaben der Verbraucher natürlich
deutlich erhöht. Die Zahlen zeigen allerdings deutlich, wie
attraktiv die Gesundheitsbranche ist und wahrscheinlich auch
in der Zukunft bleibt.

Auf diesen Brief komme ich noch einmal auf den langfristigen
Erfolg in Aktien zurück. Der folgende Chart kombiniert das
Kursgewinnverhältnis (P/E) mit der folgenden annualisierten
zehn Jahresrendite. Die letzte Zahl auf diesem Diagramm
betrifft die Periode von 2009-2018. Der Chart zeigt deutlich
das inverse Verhältnis zwischen Kurs- Gewinn-Verhältnis und
den Anlageerfolg über die nächsten zehn Jahre. Ein
diversifiziertes Portfolio, das in einem Jahr mit einem tiefen
Kurs-Gewinn Verhältnis gestartet wurde, hat ein Portfolio, das
in einem Jahr mit hohen Kurs- Gewinn-Verhältnis gestartet
wurde, im Anlageerfolg deutlich übertroffen. Startet eine
Dekade mit einer hohen Bewertung, zurzeit liegen wir bei einem
Kursgewinnverhältnis von der X, können wir einen Erfolg in der
Nähe der historischen Tiefs erwarten.

Allerdings     sagt   die   Bewertung   nichts   über   kurzfristige
Bewegungen aus.

Festverzinsliche Wertpapiere
Ein Witz besagt: Man kann die Richtung der Zinsentwicklung
über die Größe des Vorsitzenden der amerikanischen Zentralbank
voraussagen. Was mich bei dieser Bemerkung überrascht, ist,
dass Präsident Trump, der niedrige Zinsen will, den über 1,80
m großen Jay Powell zum Präsidenten der Federal Reserve
ernannt hat.
Aufgrund der Zinserhöhungen der amerikanischen Zentralbank
hatten wir im letzten Jahr einen Punkt erreicht an dem der
Zins auf eine einmonatige amerikanische Staatsanleihe grösser
war, wie die Dividendenrendite des S&P500. An diesem Punkt an
hat niemand mehr von TINA (There Is No Alternativ) geredet.
Zinsanlagen wurden wieder attraktiv.

Wenn wir die Reduzierung der Bilanzsumme der Fed und die neun
Zinserhöhungen zusammenfassen, kommen die Analysten auf eine
rechnerische gesamte Belastung des Marktes von 3,5 Prozent
durch die Fed. Davon haben wir bisher in der Wirtschaft noch
nichts gespürt. In der Vergangenheit ist aber auf einen
solchen Straffungskurs der Fed immer eine Rezession (grau)
gefolgt.
Zu diesem Zinsumfeld kommt, dass die veröffentlichten
Konjunktur- und Vorlaufindikatoren auf dem niedrigsten Stand
seit 2009 sind.

Da der Wirtschaftszyklus dem Fed-Zyklus folgt werden wieder
sinkende Zinsen in Amerika und eine Rezession (grau) immer
wahrscheinlicher.

Die   Rendite   zehnjähriger   deutscher   festverzinslicher
Wertpapiere hat inzwischen schon wieder ein neues Tief
erreicht. Vielleicht folgt diesmal Amerika Europa.
Langfristige Zinspapiere sind solange sie noch einen positiven
Zins abwerfen und die Bonität stimmt nach wie vor interessant.

Schwellenländer
Der Ölpreisanstieg und die Entscheidung von Präsident Trump,
die Sanktionen gegen Teheran auszuweiten, schaden vor allem
der stark vom Öl-Import abhängigen Türkei. Die Türkei bezieht
27 % ihres Öls und 17 % des Erdgases aus dem Iran. Daher hat
sich die Türkei auch sofort gegen das Embargo ausgesprochen.
In der Vergangenheit war es auf Sicht von fünf Jahren immer
erfolgreich, in der Türkei zu investieren, wenn Sie sich einer
Rezession befand und die Lira schwach war. Wir empfehlen daher
weiterhin dabei zu bleiben.

Wenn die chinesische Wirtschaft nicht wieder belebt wird,
können die Probleme um die finanzielle Stabilität in China
wieder in den Vordergrund rücken. Dies trifft besonders die
zweitrangigen Banken, da Not leidende Kredite in ihren Büchern
besonders weiter zunehmen würden. Der Handelskrieg zwischen
den USA und China könnte einen Rückgang des Wachstums in China
noch beschleunigt. Dies würde den chinesischen Aktienmarkt
nach der Erholung in den ersten drei Monaten dieses Jahres
stark treffen

Währungen
Im letzten Brief hatte ich noch geschrieben, dass der US
Dollar im Sommer oft zur Schwäche neigt. Doch die politischen
Risikofaktoren und der deutlich in die Zukunft verlagerte der
Zeitpunkt einer europäischen Zinswende werdenden den US-Dollar
auch in den kommenden Monaten unterstützen. Hierzu kommt das
zurzeit immer noch bestehende Wachstumsgefälle zu Gunsten der
USA. Der Dollar könnte im Verhältnis zum Euro durchaus 1,10
erreichen.

Der SNB-Präsident Thomas Jordan hat kürzlich gesagt, dass die
Negativzinsen von heute -0,75 % bei Bedarf noch weiter gesenkt
werden könnten. Diese explizite Erwähnung einer möglichen
Verschärfung des Negativzins-Regimes kam sehr überraschend.
Der Franken ist nach Ansicht der SNB immer noch zu hoch
bewertet und notiert handelsgewichtet rund 5 % höher als
unmittelbar vor der Aufhebung des Euro Mindestkurses im Januar
2015. Doch die Schweiz braucht keinen zusätzlichen
Konjunkturstimulus in Form noch tieferer Zinsen. Daher dürfte
die Bemerkung von Thomas Jordan unter dem Begriff verbale
Intervention „wir können, wenn wir wollen“ abgelegt werden.
Die SNB wird die Zinsen im Moment nicht weiter senken.
Allerdings wird sie die Zinsen auch nicht vor der EZB erhöhen.

Rohstoffwerte
Obwohl die Zentralbanken weiterhin Gold kaufen, hat dies dem
Preis nicht genutzt. Im ersten Quartal 2019 haben die
Notenbanken 145 Tonnen Gold erworben. Das waren 59 t mehr als
in den ersten drei Monaten des vergangenen Jahres. Der Ausbau
der Notenbank Reserven macht über 80 % des Anstiegs der
gesamten Goldnachfrage aus . Dieser Trend wird sich weiter
fortsetzen. Im Vergleich der Währungsre- serven haben viele
Zentralbanken der Schwellenländer im Vergleich zu den
Industrieländern noch eine hohe Untergewichtung in Gold.
Zusätzlich stellt Gold eine Diversifikation aus dem US-Dollar
da. Gold und Goldminenaktien sind nach wie vor eine
interessante Anlage.

Die Gazprom Aktie hat im Mai an einem einzigen Tag über 20
Prozent auf 5,83 Euro zugelegt. Dies war die Reaktion auf die
deutlich von 10,43 Rubel auf 16,61 Rubel (circa 23 Cent)
angehobene Dividende. in diesem Fall hat sich ausgezahlt, dass
wir immer empfohlen hatten, die Aktie aufgrund ihrer niedrigen
Bewertungen auch in der schlechten Phase 2016 (2,9 Euro)
weiter zu halten(Empfehlung 4,70 Euro 03/ 2014). Bleibt die
Dividende auch in Zukunft auf diesem Niveau, wovon wir
ausgehen, sollte die Aktie des weltgrößten Erdgasproduzenten,
der nach wie vor günstig bewertet ist, auch weiter im Depot
verbleiben.
Portfoliostrategie
Da Verluste das langfristige Ergebnis überproportional
belasten, sind diese möglichst zu vermeiden. Der nächste Chart
zeigt welchen Erfolg wir brauchen um einen Verlust
auszugleichen. Je größer der Verlust ist desto höher muss der
folgende Gewinn sein um den Ausgleich zu erreichen

Das System funktioniert in beiden Richtungen. Ein Verlust von
30 Prozent kann einen Gewinn von 43 Prozent wieder vernichten.
Andersherum benötigt ein Verlust von 30 Prozent einen Erfolg
von 43 Prozent, um das Ergebnis wieder auszugleichen.

Wir haben die Kraft Heinz Company am 5. März mit einem Stop
Loss Limit von 30 US $ empfohlen. Dieses Limit wurde am 28.
Mai mit einem Schlusskurs von 29,06 US $ unterschritten. Dem
zufolge haben wir den Wert am 29. Mai mit einem Kurs von 25,77
Euro verkauft.

Die Hornbach Holding AG wird bei der Hauptversammlung am 5.
Juli eine Dividende von 1,50 Euro vorschlagen. Die Aktie ist
seit Oktober 2017 um bei- nahe 50 Prozent gefallen. Der Umsatz
stieg im letzten Geschäftsjahr um 5,3 Prozent. Allerdings
stiegen die Personal- und Sachkosten überproportional. Ich
traue der immer noch mehrheitlich im Familienbesitz befindlich
Gesellschaft zu, dass sie durch Kos- tendisziplin ihre
Profitabilität wieder auf das alte Niveau verbessern wird. Die
Gesellschaft hat einen umfangreichen Immobilienbesitz und ein
Eigenkapital von 50 Prozent. Wir legen ein Abstauber Limit von
40,50 an die Börse.

Es bleibt aber dabei, Vorsicht ist angesagt.

                            Kurs/Kauf Kurs/Ist   Wert-    Wert-                            Wertzuwachs
                                                                                              nach
                              Euro      Euro     zuwachs zuwachs              Kurs/Verk.
                                                                                           Realisation
                                                           in
                                      31. Mai in Euro                            Euro      in Prozent
                                                         Prozent
                  Montag                                            Montag
 Dignity PLC      5.Feb.      8,59                                 4. Juni      11,87        38,26%
                    18                                                18
                                                                    Montag
   General
                             12,30                                 4. Juni      11,95        -2,85%
   Electric
                                                                      18
 Agnico-Eagle
                             36,00     39,15      3,15    8,74%
     Mines
                                                                    Montag
  Shire PLC                  35,52                                 3. Dez.      51,40        44,71%
                                                                      18
                  Montag                                            Montag
Transocean LTD 9.April        8,00                                    30.       10,20        27,50%
                  18                                               April 18
                  Montag                                            Montag
ANHEUSER-BUSCH
                 4. Juni     82,32                                 6. Aug.      86,73         5,36%
  INBEV N.V.
                    18                                                18
                                                                   Mittwoch
   Goldcorp                  11,88                                    17.        9,92        -16,52%
                                                                   April 19
                 Dienstag
 Agnico-Eagle
                  14.Aug.    33,68     39,15      5,47   16,23%
    Mines
                    18
                 Montag                                            Mittwoch
ANHEUSER-BUSCH
                 3. Dez.     66,99                                 6. März      72,47         8,18%
  INBEV N.V.
                    18                                                19
                 Mittwoch                                          Mittwoch
 Kraft Heinz
                  6. März    29,06                                 29. Mai      25,77        -11,32%
   Company
                    19                                                19
Mittwoch
Newmont Mining     17.      30,26   29,63   -0,63   -2,07%
                 April 19
   Hornbach       Limit
  Holding AG      40,50

 Totaler Wertzuwachs bei gleich
                                                             11,67%
  großer Anlage in jedem Titel

Mit freundlichen Grüßen

Ottmar Beck

  Dax: 11,06% – Euro Stoxx 50 P: 9,30% – SMI: 12,99% – RexP:
                 1,71% – SBI: 1,43% – Gold(in US$): 3,42%

                                    per 31.05.2019

 Informationen: www.axxion.de

Diese Veröffentlichung dient ausschließlich der Information
und stellt weder ein Angebot noch eine Aufforderung zur Abgabe
von Kauf-, Verkaufs- oder Zeichnungsaufträgen dar. Sie sind
auch keine Entscheidungshilfen in rechtlichen, steuerlichen,
wirtschaftlichen oder anderen Belangen. Alle Informationen
beruhen auf Quellen, die wir als zuverlässig erachten. Sie
dienen lediglich der Information und begründen kein
Haftungsobligo. Anlagen können plötzlichen und erheblichen
Wertverlusten unterworfen sein, mit der Folge, dass der
Anleger möglicherweise nicht den investierten Gesamtbetrag
zurückerhält. Bei Aktien bestehen gegenüber festverzinslichen
Wertpapieren neben höheren Renditechancen auch wesentlich
größere Risiken; ein Totalverlust kann nicht ausgeschlossen
werden. Die individuellen Anlageziele, die Finanzlage oder die
besonderen Bedürfnisse einzelner Empfänger wurden nicht
berücksichtigt. Nutzer, die den Kauf der auf diesen Seiten
beschriebenen Wertpapiere in Erwägung ziehen, sollten im
Hinblick auf die Ausstattung der Wertpapiere und Risiken, die
mit diesen Wertpapieren verbunden sind, vor Erwerb der
Wertpapiere die allein rechtlich verbindlichen endgültigen
Angebotsbedingungen lesen, die in den endgültigen, offiziellen
Verkaufsprospekt, gegebenenfalls aktualisiert durch Nachträge,
einbezogen sind. Alleinige Grundlage für den Anteilerwerb sind
die    Verkaufsunterlagen       zu   den    Sondervermögen.
Verkaufsunterlagen zu allen Sondervermögen sind kostenlos bei
der Kapitalverwaltungsgesellschaft und der zuständigen
Depotbank erhältlich.

Datenschutzerklärung

Die zum Bezug unseres Informationsbriefs anzugebenden Daten
(Name, E-Mail-Adresse) werden bei uns gespeichert und zur
elektronischen Versendung unseres Newsletters an Ihre E-Mail
Adresse verwendet. Die gespeicherten persönlichen Daten
unterliegen den datenschutzrechtlichen Bestimmungen und dienen
nur der Aufrechterhaltung des Service. Sie werden nicht ohne
Ihre Einwilligung an Dritte weitergegeben. Sollten Sie sich
vom Bezug unseres Informationsbriefs abgemeldet haben, werden
Ihre Daten gelöscht.

Allgemeiner  Marktkommentar
und Anlagestrategie Nr. 6
Aktueller   Beitrag von Herrrn Ottmar Beck, Vermögemnsverwalter
/Schweiz

Wilen, den 5. Juni 2020

Sehr geehrte Damen und Herren,

derzeit beschäftigen wir uns mit einzelnen Buchstaben. Gibt es
eine schnelle Erholung der Konjunktur, also ein V? Oder
erhalten wir ein W, bei dem wir uns zwischen dem Auf und Ab
hin- und herbewegen? Viele glauben an ein U mit einer
vielleicht langen Durststrecke. Oder gibt es ein L, bei dem
sich keine Erholung einstellen wird? Auf alle Fälle wird es,
da der Look- down weltweit langsam aufgehoben wird, eine
Erholung geben. Man geht wieder essen und einkaufen.

Der ifo-Konjunkturindikator ist besser ausgefallen als
erwartet. Aber es ging nicht um die aktuelle Geschäftslage,
sondern die zukünftige Entwicklung. Die Kurse an den Märkten
zeigen, dass sich die Akteure an den Aktienmärkten schon auf
ein V festgelegt haben. Ich betrachte das mit Skepsis. Wir
haben weltweit immer noch zahllose Arbeitslose und
Kurzarbeiter.

Wir haben, zum Beispiel in den USA, in weniger als zwei
Monaten mehr Arbeitsplätze verloren als in den letzten acht
Rezessionen zusammen und das wird sich nicht mit derselben
Geschwindigkeit ändern.

Insolvenzen    stehen   an  und   es  gibt   ungenutzte
Fertigungskapazitäten. Wie soll sich bei dieser Lage die
Situation recht bald normalisieren? Darüber hinaus kann eine
zweite Corona-Welle auf uns zukommen und auch der chinesisch-
amerikanische Konflikt hat sich wieder verschärft. Auch dieser
Konflikt wird uns weiter beschäftigen, denn scheinbar
beabsichtigt      US-   Präsident     Trump,    China     als
Hauptverantwortlichen für die Corona-Pandemie zu brandmarken.
Diese Strategie dürfte er wohl bis zum Ende seines Wahlkampfs
beibehalten.

Die Regierungen haben auch eine „fiskalische Klippe“
geschaffen. Was passiert, wenn die Regierungen die
Ersatzprogramme für die Einkommen beenden, die derzeit den
entlassenen oder auf Kurzarbeit gesetzten Arbeitnehmern und
Unternehmen helfen? Schließlich sind das keine fiskalischen
Anreize mit zukünftiger Multiplikatorenwirkung oder
Rückzahlung wie Investitionen in die Infrastruktur oder
Sie können auch lesen