Quarterly DRIVE THE CHANGE - DAS MAGAZIN DER AUTOMOBILBRANCHE - Automobil-Cluster
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DAS MAGAZIN DER AUTOMOBILBRANCHE Ausgabe 2 - November 2021 quarterly DRIVE THE CHANGE Oberösterreich wird zur Kompetenzregion Seite 4 Bild: Steyr Automotive GmbH www.automobil-cluster.at
BRANCHENNEWS EDITORIAL HAI hat Green Shift fest im Blick Hammerer Aluminium Industries erhält den mit Strom aus erneuerbarer Energie erzeugt Sonderpreis „Circular Economy“ des renom- wird. Der CO2-Fußabdruck der Legierungen mierten Lean & Green Management Awards SustainAl 2.0 und SustainAl 4.0 vom Rans- Mit Vollgas ausgebremst INHALT 2021 für das konsequente Reduzieren der hofner Aluminium-Spezialisten liegt weit Pandemie, verzögerte Lieferketten, Chipmangel und jetzt auch noch Magnesiummangel. Gleich- CO2-Emissionen entlang der gesamten Wert- unter dem europäischen Durchschnitt. „Un- BRANCHENNEWS 2 zeitig volle Auftragsbücher. Oberösterreichs Automobil- und Zulieferbranche fühlt sich momen- schöpfung. Erreicht werden die Ziele u. a. sere Kunden verfolgen ambitionierte Emissi- tan, als würde sie bei angezogener Handbremse Vollgas geben. Wo sind die positiven Meldun- durch den Einsatz von durchschnittlich 80 % onsziele. Mit unseren Aluminium-Produkten gen, werden Sie sich fragen. In dieser Ausgabe des AC-quarterly! Recyclingmaterial, durch optimierte Produk- samt nachhaltiger Performance sind wir ihr EDITORIAL; IMPRESSUM 3 tionsprozesse sowie Primäraluminium aus starker Partner in der Zielerreichung“, sagt Dr. Markus Schober, COO HAI-Gruppe Da ist zunächst die erfreuliche Entwicklung in Steyr, wo Siegfried Wolf den ehemaligen MAN- zertifizierter Produktion, das zu 100 Prozent COO Markus Schober. Bild: Hammerer Aluminium Industries Standort mit Steyr Automotive zu einer Kompetenzregion für Future Mobility ausbaut. Mehr dazu COVERSTORY lesen Sie im Coverstory-Interview mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden ab Seite 4. Und dann ist da eine Reihe spannender Projekte, die sich ebenfalls mit nachhaltiger, smarter Mobilität beschäf- Standort im Wandel 4 tigen. Wir berichten über Bio!LIB, wo an einer leichten Batteriewanne aus Stahl-Holzlaminat-Ver- Oberösterreich in Zahlen 8 bund getüftelt wird sowie über das EU-Projekt RECIPROCITY, das unsere Städte mit nachhalti- gen Mobilitätslösungen smart machen wird. FUTURE MOBILITY Udo Hornfeck Wie Künstliche Intelligenz Wasserstoff- Erfreulich ist auch, dass wir mit unserer Leichtbauplattform A2LT mit internationalen Leichtbau- Bio-Batteriewanne im Test 10 neuer CTO bei ZKW Verkehrszeichen sieht Tanksystem für Lkw Clustern an einer europäischen Leichtbaustrategie arbeiten. Mehr dazu auf Seite 12. Das Posi- Mobilität wird smart 11 tive daran ist, dass alle diese Initiativen einen Beitrag zu Nachhaltigkeit und Klimaschutz leisten wollen. Was uns besonders freut: Unser Format #click&meet ist von unseren Partnern hervor- Europäische Leichtbaustrategie 12 ragend angenommen worden! Zu den virtuellen Lieferanteninnovationstagen erreichte uns jede Menge positives Feedback. Auf Seite 14 finden Sie eine Rückschau auf alle Veranstaltungen. INTERNATIONALISIERUNG Zum Abschluss noch eine gute Nachricht: Unser Netzwerk wächst und wächst! Heuer haben Vollgas mit Handbremse 13 wir schon mehr als ein Dutzend Unternehmen als neue Partner im Automobil-Cluster begrüßen Netzwerken der Luxusklasse 14 dürfen. Einige von Ihnen stellen sich ab Seite 18 vor. CSR-Reporting ab 2023 16 Damit wünsche ich Ihnen einen besinnlichen Advent, ein schönes Weihnachtsfest und einen Dipl.-Ing. (FH) Udo Hornfeck ist seit 1. März CTO der ZKW Das Projektteam von „SafeSign“ beim Abschlussmeeting Group GmbH. Bild: ZKW Group Bild: RISC Software GmbH Start mit Vollgas ins voraussichtlich weiter volatile Jahr 2022. AC INSIDE Mit besten Grüßen, Qualifizierung 17 Dipl.-Ing. (FH) Udo Hornfeck (48), MBA, ist In Zukunft spielen intelligente Systeme im Stra- Wasserstoff wird in Zukunft ein wichtiger alter- Florian Danmayr, M.A. seit 1. März CTO der ZKW Group GmbH. ßenverkehr eine größere Rolle. Für die dabei nativer Treibstoff sein. Allerdings birgt die Spei- Partnernews 18 Hornfeck war zuletzt als Chief Technolo- verwendete Künstliche Intelligenz (KI) stellt cherung von flüssigem Wasserstoff eine Reihe eMobility Days 23 gy Officer der Wiring Systems Division bei das Lesen von Verkehrszeichen jedoch eine technischer Herausforderungen. Die Salzburger LEONI beschäftigt. Hornfeck soll das inter- Herausforderung dar. Im Projekt „SafeSign“ er- Aluminium Group nutzt ihre Technologieführer- Veranstaltungen 24 nationale Entwicklungsnetzwerk der ZKW forschten die ASFINAG, die JKU Linz und die schaft bei Kryotanklösungen für LNG-betriebe- Standorte weiterentwickeln sowie die Berei- RISC Software GmbH die vertrauenswürdige ne Lkw nun dazu, das erste Lkw-Kryotanksys- che Technologie und Innovation verstärken. Verkehrszeichenerkennung der Zukunft. tem für flüssigen Wasserstoff zu entwickeln. IMPRESSUM & OFFENLEGUNG GEM. § 25 MEDIENGESETZ Folgen Sie uns auf LinkedIn! Blattlinie: Informationen über Aktivitäten des Automobil-Clusters und seiner Partnerunternehmen sowie News aus der Auto- mobil- und Zulieferindustrie. Der Automobil-Cluster ist eine Initiative des Landes Oberösterreich. Träger des Automobil-Clusters Sie sind mit einem Profil auf LinkedIn vertreten? Dann laden wir Sie dazu ein, unserer ist die oö. Standortagentur Business Upper Austria. Medieninhaber (Verleger) und Herausgeber: Business Upper Austria – OÖ LinkedIn Fokus-Seite zu folgen und Teil unserer Automobil-Cluster-Community zu werden. Wirtschaftsagentur GmbH Redaktionsadresse: Hafenstraße 47-51, 4040 Linz, Telefon: +43 732 79810 – 5084, E-Mail: auto- mobil-cluster@biz-up.at, www.automobil-cluster.at Für den Inhalt verantwortlich: DI (FH) Werner Pamminger, MBA Redaktion: Jetzt Follower werden Florian Danmayr, MA, Mag.a Petra Danhofer, Katharina Freidl, MA, Mag.a Tamara Gruber-Pumberger, Mag. Markus Käferböck, Ullrich Kapl Grafik/Layout: Generative III GmbH, Christian Buhl Umsetzung: Business Upper Austria Bildmaterial: Alle Bilder, www.linkedin.com/showcase/automobil-cluster/ wenn nicht anders angegeben: Business Upper Austria/Automobil-Cluster Gastbeiträge müssen nicht notwendigerweise die Meinung des Herausgebers wiedergeben. Beigelegte Unterlagen stellen ent- geltliche Informationsarbeit des AC für die Partner dar. Alle Angaben erfolgen trotz sorgfältiger Bearbeitung ohne Gewähr, eine Haftung ist ausgeschlossen. Vorbehaltlich Satz- und Druckfehler. Aus Gründen der besseren Leserlichkeit verzichten wir teil- weise auf geschlechtsspezifische Formulierungen. Sämtliche personenbezogenen Bezeichnungen beziehen sich auf alle Ge- 2 AC-quarterly | Ausgabe 2 - November 2021 schlechter in gleicher Weise. AC-quarterly | Ausgabe 2 - November 2021 3
COVERSTORY COVERSTORY Bild: iStock/Just Super Steyr Automotive zündet Turbo befindlichen Forschungsgesellschaft, an der auch das Land Oberösterreich betei- zur Transformation der Mobilität ligt ist, intensiv an überregionalen Themen nachhaltiger, alternativer Antriebsformen, Materialien, Bauteile und Verfahren ge- forscht werden und so Steyr als Kompe- Die Übernahme von MAN durch die WSA Beteiligungsgesellschaft von Siegfried Wolf hat in Steyr die Stimmung wieder gehoben. tenzzentrum für die Mobilitätsanforderun- Das nunmehr als Steyr Automotive firmierende Unternehmen soll zu einem Kompetenzzentrum für nachhaltige Mobilitätslösun- gen der Zukunft etabliert. gen und innovative Nutzfahrzeuge ausgebaut werden. Im Interview mit AC-quarterly verrät Aufsichtsratsvorsitzender Siegfried Wolf seine Pläne. Neben der Forschungsgesellschaft kon- zentriert sich Steyr Automotive auf zwei Warum haben Sie sich so leidenschaftlich len Sie in fünf, zehn Jahren idealerweise Selbstverständlich sind wir an Koopera- weitere Schwerpunkte: eigene Produkte dafür eingesetzt, den MAN-Standort Steyr stehen? tionen mit lokalen Betrieben interessiert und Contract Manufacturing. Was dürfen zu übernehmen? Der Standort wird technologisch an- und befürworten es, wenn Wertschöpfung wir hier erwarten? Der Standort in Steyr hat eine mehr als spruchsvolle Qualitätsprodukte, die wir in der Region bleibt. Allerdings ist es eine Künftig werden leichte Nutzfahrzeuge, hundertjährige Automobiltradition und selbst entwickelt haben, produzieren. Prä- Grundvoraussetzung, dass uns wettbe- Busse und Lkw unter eigener Marke pro- Die Steyr Automotive GmbH soll ein Kompetenzzentrum für nachhaltige Mobilität werden. Bild: Steyr Automotive GmbH deshalb großes Know-how in der Entwick- gend werden sein: Technologieoffenheit werbsfähige Produkte angeboten werden duziert. Der Schwerpunkt liegt dabei auf lung und Produktion von Nutzfahrzeugen. für nachhaltige Antriebskonzepte und Of- – wenn dies der Fall ist, sind wir für alles Elektromobilität. Die Produkt-Range um- Diese Kompetenz wollen wir ausbauen und fenheit für Kooperationen, die Arbeitsplät- offen. fasst sieben Modelle. Zielmärkte sind im zeuge der Marke MAN produziert. Ab Ab wann werden wir Fahrzeuge mit dem als Basis unserer Fahrzeuge aus Steyr für ze und Wachstum sichern. ersten Schritt Österreich und die Länder Ende 2022 ist der Produktionsstart für neuen Steyr Automotive-Logo auf Europas den internationalen Markt nutzen. Durch Welche Rolle, welche Bedeutung wird F&E der Europäischen Union. Darüber hinaus Elektro-Lkw für das schwedische Unter- Straßen sehen? den Wechsel auf die neuen Technologien An den Automobil-Cluster treten derzeit bei Steyr Automotive spielen? sind wir mit flexiblen und schnell hoch- nehmen Volta Trucks geplant. Des Weite- Ab Mitte 2022 werden wir mit der Einfüh- bietet sich vor allem auch die einmalige immer wieder Partner mit der Frage her- Forschung und Entwicklung sind integraler fahrbaren Produktionskapazitäten der ren betreibt der Standort Europas größte rung einiger Modelle in Österreich beginnen. Chance, die Marke „Steyr“ für Nutzfahrzeu- an, wann und wie sie sich bei Steyr Auto- Bestandteil von Steyr Automotive – sowohl Partner für unsere Kunden im Rahmen Lackieranlage für Lkw-Kunststoffanbau- ge wieder ins Leben zu rufen. motive präsentieren können. Wie planen hinsichtlich der Finalisierung von Projekten von industrieller Auftragsfertigung. Im teile und beliefert den internationalen Welchen ersten Eindruck haben Sie vom Sie, das heimische, oberösterreichische für und mit MAN als auch bei der Entwick- Rahmen von Contract Manufacturing MAN-Produktionsverbund. Künftig wer- Mobilitätsstandort Oberösterreich? Wenn es nach Ihnen geht: Wie sieht Ihre Zuliefernetzwerk und die Forschungs- lung der Produkte für die Marke Steyr. Au- werden aktuell Lkw der leichten und mit- den auch Fahrzeugkomponenten für die Das automotive Umfeld in Bezug auf Pro- Vision vom Standort Steyr aus? Wo wol- partner einzubinden? ßerdem wird im Rahmen einer in Gründung telschweren Baureihe sowie Sonderfahr- Automobilbranche produziert. dukt und Prozess wandelt sich. Wesentlich 4 AC-quarterly | Ausgabe 2 - November 2021 AC-quarterly | Ausgabe 2 - November 2021 5
COVERSTORY COVERSTORY Forschungsaktivitäten ist, dass Oberösterreich bei diesem Wandel in eine führende Position kommt. Auch Zu- für nachhaltige Mobilitätslösungen lieferer müssen ihre Produkte und Prozesse überdenken und etwas anderes anbieten als bisher, zum Beispiel Elektromotore. Wichtig ist vor allem, dass auch kleinere Stückzahlen abgedeckt werden müssen, weil die Spezi- Neben der Produktion innovativer Nutzfahrzeug-Modelle will Steyr Automotive auch nachhaltige Mobilitätslösungen erforschen. fikationen von Fahrzeugtypen immer diffe- renzierter werden. Mit unserer neuen F&E- Gesellschaft hoffen wir auf entsprechende Unterstützung sowohl vom Land als auch vom Bund und von den Behörden. Wir wollen hier schließlich Einiges bewegen. Wie wollen Sie die Zusammenarbeit mit dem Automobil-Cluster gestalten? Und andersherum gefragt: Wie kann der Auto- mobil-Cluster aus Ihrer Sicht Steyr Auto- motive am besten unterstützen? Wir pflegen gerne gute Beziehungen, legen aber vor allem Wert auf eine unkonventio- nelle Art des Netzwerkens. Wir erwarten, dass man mit guten Ideen aktiv auf uns zukommt, Wissen teilt und genauso wollen wir es umgekehrt handhaben. Wenn es un- sererseits Bedarf an Unterstützung durch den Cluster gibt, werden wir den direkten Kontakt suchen. Siegfried Wolf, Aufsichtsratsvorsitzender der Steyr Automotive GmbH Bild: Steyr Automotive GmbH Wirtschafts-Landesrat Markus Achleitner (l.) und Landeshauptmann Thomas Stelzer (r.) präsentierten mit Siegfried Wolf (Mitte) die Forschungsvorhaben von Steyr Automotive. Bild: Land OÖ/Max Mayrhofer Bei einer ersten Pressekonferenz im wie E-Mobilität oder Wasserstoff aktiv trum für diese Technologien ausgebaut Werk präsentieren auf Einladung des vorantreibt“, erläutert Landesrat Achleit- werden. Das Land OÖ und der Bund ste- Großauftrag für Steyr Automotive neuen Eigentümers, Siegfried Wolf, Lan- ner. „Die Übernahme des MAN-Standorts hen für eine entsprechende Forschungs- deshauptmann Thomas Stelzer und Steyr durch Siegfried Wolf bringt nicht förderung bereit – entscheidend ist dabei, Steyr Automotive konnte einen Großauftrag vom Elektro-Lkw-Hersteller Volta Trucks an Land ziehen. Das Unternehmen hat sich Wirtschafts-Landesrat Markus Achleitner nur Perspektiven für das Werk und seine dass EU-Rechtskonformität derartiger in einem europaweiten Ausschreibungsverfahren durchgesetzt. die aktuelle Situation und Herausforde- Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Forschungsunterstützungen sicherge- rungen der Automobilindustrie und Zu- viele Zulieferbetriebe. Die von Siegfried stellt wird. Ende 2022 startet die Serienproduktion der seres Betriebs minimieren lieferbetriebe als zentralen Faktor des Wolf geplanten Forschungsaktivitäten in elektrischen Volta Zero Lkw. Steyr Automo- – ein Schlüsselfaktor in Wirtschaftsstandorts Oberösterreich. „Die Richtung nachhaltige Mobilitätslösungen Experten-Taskforce tive wurde wegen seiner umfangreichen unserem Entscheidungs- Transformation der Mobilität hat gera- können zusätzlich einen wichtigen Beitrag Auf operativer Ebene gibt es dazu seit An- Produktionserfahrung und der vorhande- prozess.“ de auf den starken Automotive-Standort dazu leisten, dass der Standort Oberös- fang Juli eine eigene Experten-Taskforce nen Infrastruktur ausgewählt. Durch den Oberösterreich enorme Auswirkungen. terreich mit seinem starken automotiven aus Vertretern der Forschungsförde- Auftrag werden bis zu 500 Arbeitsplätze Über Volta Trucks Wir wollen uns von diesen Entwicklungen Sektor auch bei der Weiterentwicklung rungsgesellschaft FFG, des Landes OÖ, in der Region und ungefähr 2.000 Arbeits- Der Volta Zero ist das welt- jedoch nicht treiben lassen, sondern sie der Mobilität in Richtung erneuerbare der oö. Standortagentur Business Upper plätze entlang der Lieferkette geschaffen. weit erste vollelektrische aktiv mitgestalten – mit dem Know-how Energien vorne mit dabei ist“, sagten Lan- Austria, von MAN bzw. Steyr Automoti- Die Produktion im Herzen Europas verkürzt 16-Tonnen-Fahrzeug, das unserer vielen Unternehmen und ihrer deshauptmann Stelzer und Landesrat ve sowie Wirtschaftstreuhändern. Die außerdem Lieferketten und reduziert damit speziell für den innerstäd- Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Achleitner. Taskforce diskutiert auf fachlicher Ebene CO2-Emissionen. Siegfried Wolf, Aufsichts- tischen Gütertransport der Forschungseinrichtungen in Oberös- Forschungsprojekte und prüft europa- ratsvorsitzender von Steyr Automotive, zur entwickelt wurde, um die terreich. Wir sehen die Transformation in Forschungsgesellschaft rechtskonforme Fördermöglichkeiten. Im neuen Partnerschaft: „Mit dem Know-how Umweltauswirkungen Bild: Steyr Automotive GmbH Richtung ‚Future Mobility‘ als Chance für Durch die Einrichtung einer Forschungs- Fokus steht das Thema nachhaltige Mobi- und der Erfahrung unseres Teams in Steyr von Gütertransporten in den Standort OÖ und wollen hier unsere gesellschaft sollen Fördermittel von Bund lität. Dazu wurden fünf konkrete Projekte freuen wir uns auf eine lange und erfolg- Innenstädten zu reduzieren. Der Truck up-Unternehmen, das vollelektrische Nutz- Technologieführerschaft weiter ausbau- und Land OÖ zweckgebunden und zielge- ausgearbeitet, an denen geforscht werden reiche Partnerschaft.“ Kjell Waloen, Mitbe- wird bis 2025 schätzungsweise 1,2 Milli- fahrzeuge herstellt und Dienstleistungen en“, kündigen Landeshauptmann Stelzer richtet für die Entwicklung zukünftiger al- soll: modulare Batterie für Nutzfahrzeuge, gründer von Volta Trucks, bestätigte: „Das onen Tonnen CO2 einsparen. Der Fahrer anbietet. Das Unternehmen hat Niederlas- und Landesrat Achleitner an. ternativer Antriebsstrangkonzepte einge- Integration und Powertrain Management Team von Steyr Automotive ist nachweis- sitzt niedriger als bei einem herkömmli- sungen in Schweden, Frankreich und dem setzt werden. Das wird Forschungs- und der Brennstoffzelle, innovative Konzepte lich in der Lage, den Volta Zero zu produ- chen Lkw. In Kombination mit dem glas- Vereinigten Königreich und arbeitet bei der Schub für Mobilität der Zukunft Entwicklungsaufgaben für 150 zusätzli- zur E-Antriebsintegration, hybridisierter zieren. Der Bau unserer Lkw in Österreich hausartigen Kabinendesign hat er einen Entwicklung und Produktion des Volta Zero „Der Automobil-Cluster setzt bereits seit che Mitarbeiter sicherstellen. Langfristig Wasserstoffverbrennungsmotor und die wird unsere Markteinführung beschleuni- 220-Grad-Blickwinkel, was gefährliche tote mit einer Reihe von weltweit führenden Un- längerem verschiedene Aktivitäten, damit soll diese Forschungsgesellschaft am Entwicklung alternativer Antriebsplattfor- gen und den ökologischen Fußabdruck un- Winkel minimiert. Volta Trucks ist ein Start- ternehmen der Lieferkette zusammen. Oberösterreich auch neue Entwicklungen Standort Steyr zu einem Kompetenzzen- men für Nutzfahrzeuge. 6 AC-quarterly | Ausgabe 2 - November 2021 AC-quarterly | Ausgabe 2 - November 2021 7
COVERSTORY COVERSTORY Oberösterreichs Automobilbranche 81 % liefern an OEMs in Zahlen 75 % liefern direkt an Tier 1 18 % des Umsatzes mit Sie steht für 7,9 Milliarden Euro Wert- schöpfung und sichert die Arbeitsplätze von 86.000 Beschäftigten: Die Automo- Maschinen- und Anlagen für Fahrzeugindustrie tive-Industrie in Oberösterreich ist ein Wohlstandsmotor für den Standort – und gleichzeitig einem Wandel unterworfen, wie ihn aktuell nur wenige Branchen erle- ben. Steigende Bedeutung von Software, 93 % exportieren in internationale Märkte die Entwicklung hin zum Systemanbieter, neue Antriebsformen, autonomes Fahren – die Herausforderungen sind zahlreich. All diese Faktoren werden die Rahmen- bedingungen für die Unternehmen in den kommenden Jahren massiv verändern, wie die Standortstudie Automotive 2021 zeigt. Gesamtwirtschaftliche Bedeutung Wie groß die gesamtwirtschaftliche Be- deutung der 280 dem Sektor zuzurech- nenden oberösterreichischen Unterneh- men ist, zeigt eine Modellrechnung des Industriewissenschaftlichen Instituts (IWI) für das Jahr 2019: Diese Unterneh- men stehen direkt und indirekt für eine Wertschöpfung von 7,9 Milliarden Euro und sichern mehr als 86.000 Jobs. Be- merkenswert sind dabei vor allem die indi- rekten Effekte: Ein investierter Euro in den betrachteten Unternehmen löst 2,2 Euro 280 Unternehmen Gesamtwertschöpfung aus und ein Job in diesen Unternehmen sichert insgesamt 16,1 Mrd. Euro Umsatz 2,7 Jobs. Quer über alle Unternehmen be- trachtet erwirtschaften sie 60 Prozent des Umsatzes in fünf Bereichen: Maschinen 55.500 Mitarbeiter und Anlagen, Antrieb, Exterieur, Karosse- rie und Interieur. Solide Basis für Strategien Die Standortstudie Automotive 2021 wur- de im Auftrag von Land OÖ und Business Upper Austria vom Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI in Karlsruhe (D) erstellt, die eine Basis für künftige Instrumente in der Wirtschafts- und Forschungspolitik bildet. Das aktive Mitwirken des Automobil-Clusters und Bild: iStock/Mohamed Rasik seiner Mitglieder, der WKOÖ sowie von mehr als 30 Unternehmen bildet eine ro- buste Grundlage für die Ist-Analyse und das Aufzeigen von Handlungsoptionen. Quelle: IWI 2020 8 AC-quarterly | Ausgabe 2 - November 2021 AC-quarterly | Ausgabe 2 - November 2021 9
FUTURE MOBILITY FUTURE MOBILITY Feuertest für Bio-Batteriewanne 47 Use Cases für smarte Mobilität Seit April wird im Projekt Bio!LIB (Biobased Multifunctional Laminates in Batteryhousings) tatkräftig an der Entwicklung einer Wie geht smarte und nachhaltige Mobilität? Manche Städte, Regionen und Gemeinden zeigen es schon vor. Das HORIZON leichten Batteriewanne aus Stahl-Holzlaminat-Verbund getüftelt. Anfang September fand das erste physische Projektmeeting 2020-Projekt RECIPROCITY will mit diesen Pilotprojekten andere Städte zum Nachahmen animieren. In zahlreichen Workshops bei Fill in Gurten statt. wurden nun 47 Use Cases definiert. Biegen, kleben, zünden: Es sind zahlreiche RECIPROCITY will Europas Städte zu kli- Sanft mobile Urlauber Tests notwendig, um die Belastbarkeit einer maneutralen, smarten Verkehrsknoten- In den Gemeinden Werfenweng, Pfarrwer- Batteriewanne zu prüfen. Beim ersten Mee- punkten für multimodale, saubere und um- fen, Werfen und Bischofshofen fahren Ur- ting der Projektpartner Automobil-Cluster, weltfreundliche Mobilität machen. Mehr als lauber, die mit öffentlichen Verkehrsmitteln nolax, Weitzer, TU Graz, Boku, W.E.I.Z. und 30 Städte und Regionen beteiligen sich be- anreisen, während ihres Aufenthalts um- Fill wurde das eindrücklich bewiesen. Be- reits an diesem Projekt. Mobilitätskonzepte, weltfreundlich. Mit der samo-Card können sonders die Tests zur Verformbarkeit und die anderswo bereits realisiert wurden, sol- sie Freizeitaktivitäten und einen Fuhrpark Entflammbarkeit sind für die Sicherheit un- len Nachahmer in anderen Regionen finden. von mehr als 80 umweltfreundlichen Fahr- abdingbar. Wie stark wird die Batteriezelle Die Teilnehmer der Workshops haben bis- zeugen kostenlos nutzen. Gäste, die mit Bild: City of Coventry nach der Verformung beschädigt? Wie lan- her 47 nachahmenswerte Use Cases identi- der Bahn anreisen, werden kostenlos vom ge kann die Hitze von der Fahrgastzelle ab- Das erste Treffen des Bio!LIB-Projektkonsortiums bei Fill in Gurten. Bild: Business Upper Austria fiziert. Darunter finden sich einige Konzepte W³-Shuttle abgeholt und zu ihrer Unterkunft Grenzüberschreitende Wasserstoff-Vision geschirmt werden? Durch die Tests konn- mit Drohnen als Airtaxi oder im Zustell- und gebracht. Um das Zentrum der spanischen Stadt ten den Beteiligten bereits erste Ergebnisse Über Bio!LIB vom Bundesministerium für Klimaschutz Lieferdienst. Weitere Use Cases präsentie- Huesca mit ihren wichtigsten Technologie- präsentiert werden. In weiteren Schritten Kern des Projekts ist die Entwicklung einer im Rahmen von „Mobilität der Zukunft“. ren wir auf dieser Seite. und Handelszentren sowie Bildungszentren greifen die Projektpartner die bisherigen Er- leichten Batteriewanne aus Stahl-Holzlami- umweltfreundlich zu verbinden, soll eine gebnisse auf und führen individuelle Tests nat-Verbund. Das Holz soll die Eigenschaf- Alles außer beamen wasserstoffbetriebene Buslinie eingeführt durch. Dank der Vernetzung der Unterneh- ten von Stahl komplementieren. Die Vorteile Eines dieser Pilotprojekte ist die regiomove werden. Das Vorhaben ist Teil eines EU- men ergaben sich im Projektmeeting außer- liegen in der Festigkeit und im Brandschutz, App im Großraum Karlsruhe. Sie bündelt Projekts, das sich mit der Errichtung ei- dem Anknüpfungspunkte für eine über das im Crashverhalten sowie bei Umweltbilanz Nahverkehrsmittel und alternative Sharing- nes grenzüberschreitenden Korridors von Projekt hinausgehende Zusammenarbeit. und Recycling. Gefördert wird das Projekt Angebote, ohne dass der Nutzer die App Wasserstoff-Tankstellen zwischen Spanien, Bild: Alpine Pearls/Dietmar Denger wechseln muss – auch nicht beim Bezah- Frankreich und Andorra befasst. len. Der Nutzer gibt seine geplante Route Ein Taxi auf der Donau „Wir senken den CO2-Fußabdruck“ ein und die App liefert die am besten dazu Seit Sommer 2019 verkehrt der Donaubus passenden Verkehrsmittel samt optimaler – ein selbstgebauter Speed-Katamaran – Verbindung und aktuellen Angeboten. Eine zwischen Linz, Ottensheim und Puchenau App für alles also – außer beamen. als Wassertaxi auf der Donau. Mit 45 km/h Fill Maschinenbau in Gurten ist einer der Bio!LIB-Projektpartner. AC-quarterly sprach mit Dr. Josef Ecker, F&E-Projektmanager bewältigt der Donaubus die neun Kilometer bei Fill, über die Hintergründe zum Engagement des Maschinenbauers in diesem Projekt. Das Interview in ungekürzter Fassung lange Route in 14 Minuten. Das Wasserta- lesen Sie auf www.automobil-cluster.at. xi hat Platz für zwölf Passagiere inklusive Fahrräder. Durchschnittlich 13.100 Passa- Bild: H2PiyR Welche Motivation steckt hinter Ihrem wichtige Aspekte wie das Recycling und giere fahren pro Saison (Mai bis September) Engagement bei Bio!LIB? die Verwertung der Wannen am Ende ihrer mit dem Bootstaxi. Holz ist vielseitig einsetzbar, kann sehr Lebensdauer werden schwerpunktmäßig gut bearbeitet werden und ist CO2-neutral. von Fill abgearbeitet. Bild: regiomove Damit erfüllt es viele Aspekte der Nach- Fahrerloser Digibus haltigkeit und Kreislaufwirtschaft und Kreislaufwirtschaft, Recycling und Se- Ein fahrerloser Bus, der zuverlässig und ver- findet gleichzeitig bei anspruchsvollen cond Life sind die Schlagworte im Zu- kehrssicher Passagiere transportiert – daran Applikationen Verwendung. Fill baut seit sammenhang mit Bio!LIB. Wie zutreffend forschte das österreichische Leitprojekt Digi- Dieses Projekt wird aus Mitteln des Forschungs- und In- bus® Austria. Die automatisierten Kleinbus- novationsprogramms „Horizon 2020“ der Europäischen Jahrzehnten verschiedenste Anlagen für sind diese Aspekte im Projekt? Dr. Josef Ecker, Projektmanagement Forschung & Union finanziert. die Massivholzverarbeitung und ist daher Wenn es uns gelingt, metallische Kom- Entwicklung, Experte für neue Technologien, E-Mobilität se waren in Wiener Neustadt, Koppl und in und Batteriesysteme, FILL Gesellschaft m.b.H. Bild: FILL ein absoluter Experte im Umgang mit dem ponenten durch Holz zu ersetzen und der Seestadt Aspern sowie auf Firmenge- Bild: Susanne Posegga Projektfortschritt verfolgen: Mehr Information: Werkstoff Holz. Aus diesen Gedanken he- gleichzeitig die geforderten Eigenschaf- Ihr Unternehmen ist Partner in mehreren länden im Testeinsatz. Durch RECIPROCITY raus haben wir uns für die Beteiligung an ten inklusive Gewichtsersparnis zu er- Branchenclustern bei Business Upper Aus- wurden auch Gemeinden in Oberösterreich Verschrottungsprämie für saubere Luft diesem großartigen Projekt entschieden. füllen oder zu übertreffen, können wir tria. Welchen Nutzen sehen Sie darin für darauf aufmerksam gemacht, sich diesen Die englische Stadt Coventry hat die größte viel an Ressourcen und Kosten in der Ihr Unternehmen? Service näher anzusehen und zu evaluieren. Dichte an Ladestationen für E-Fahrzeuge Welchen Part übernimmt Fill konkret? Herstellung einsparen. Wir senken da- Die Standortagentur schafft es, durch ge- in Großbritannien außerhalb Londons. Um Der nächste Mobility Roadmap Workshop Mit unserer Erfahrung in der praktischen durch den CO2-Fußabdruck der Wanne zielte Initiativen und Projekte Forschungs- 1,7 Millionen Euro wurden 400 Stromtank- findet am 18. 11. statt. Infos und Anmeldung: Umsetzung von Batteriewannen-Ferti- auf mehreren Ebenen. Schaffen wir es, einrichtungen und Industrie zusammen- stellen im Stadtgebiet errichtet. Außerdem gungsanlagen sorgen wir im Konsortium bereits in der Entwicklungsphase auch ein zubringen. Sie trägt damit maßgeblich zur erhalten Bürger 3.500 Euro Verschrottungs- dafür, dass am Ende des Projektes nicht Recyclingkonzept mitzudenken, dann ma- Entwicklung und Einführung neuer innova- prämie für umweltschädliche Autos. Die nur eine theoretische Entwicklung, son- chen wir einen großen Schritt in Richtung tiver Produkte bei. Gleichzeitig stärkt und Prämie können sie aber nur für alternative dern eine praktisch in Großserie fertigba- Nachhaltigkeit, Kreislaufwirtschaft und sichert sie den Wirtschaftsstandort Ober- öffentliche Transportmittel wie E-Scooter, re Batteriewanne herauskommt. Weitere Ressourcenschonung. österreich und macht ihn fit für die Zukunft. Bild: Salzburg Research Bus oder Zug verwenden. 10 AC-quarterly | Ausgabe 2 - November 2021 AC-quarterly | Ausgabe 2 - November 2021 11
FUTURE MOBILITY INTERNATIONALISIERUNG Bild: iStock/Elena Perova Vollgas mit gezogener Handbremse Die Situation könnte paradoxer nicht sein: Die Branche sitzt vor vollen Auftragsbüchern, doch viele Zulieferer müssen ihr Personal Das zweite Meeting des European Lightweighting Networks fand in Wien statt. Bild: Austrian Energy Agency wieder in Kurzarbeit schicken. Unterbrochene Lieferketten und globaler Chipmangel bremsen die Zulieferer aus. Und jetzt droht auch noch ein Magnesiummangel. Der Automobil-Cluster vernetzt sich daher mit anderen Cluster-Organisationen auf europäischer Ebene. Leichtbau wird europäisch Es ist eine paradoxe Situation, die selbst bei erfahrenen Unternehmen Kopfschütteln auslöst: Große Nachfrage und volle Auf- (Steyr), TCG Unitech (Kirchdorf) und Miba (Sintersparte in Vorchdorf) haben bereits Kurzarbeit angemeldet. Der börsennotierte werden. Somit drohen massive Produkti- onsausfälle in der gesamten Aluminium- Wertschöpfungskette, u. a. in der Auto- Beim Vernetzungstreffen des European Lightweighting Networks in Wien wurde das Fundament für eine gemeinsame europäische tragsbücher für die Zukunft, aber sprich- Autozulieferer Polytec hat seine Investo- mobil-, Flugzeug-, Elektrofahrradindustrie, Leichtbaustrategie gelegt. wörtlich ausgebremst durch Probleme in ren informiert, dass der Ausblick gesenkt im Maschinen- und Leichtbau sowie in der den Lieferketten. Zentraler Punkt ist, dass werden müsse. In vielen Betrieben fallen Eisen- und Stahlproduktion. Internationale Kontakte sind für die Leicht- dadurch, jede relevante Zielgruppe maßge- Leichtbaus auf Volkswirtschaften und Ar- in der seit Monaten ohnehin angespannten Schichten aus. bauplattform A2LT ein wichtiger Baustein, schneidert anzusprechen. beitsmärkte bewertet werden. Situation – Stichwort Chipmangel, unter- Keine Entspannung in Sicht um Mehrwert für die österreichische Leicht- brochene Lieferketten – die OEMs durch Fehlende Gesprächsbasis „Unsere Zulieferer sind gefragte Innova- bauwelt schaffen zu können. „Trotz des Fahrplan zur Leichtbau-Zukunft 3. Treffen in Schweden ihr Vorgehen ihre Zulieferer immer weiter Es gibt keine Gesprächsbasis für Lö- tions- und Entwicklungspartner für die enormen Beitrags, den Leichtbautechnolo- Nächster Schritt wird dann eine gemein- Die ELN-Reise hat aber erst gestartet und in Bedrängnis bringen. sungsvorschläge und Strategien für großen Automobilhersteller. Wenn es um gien im Zusammenhang mit der Lösung der same Vision in Form einer europäischen der nächste Host ist mit Schweden und partnerschaftliches Vorgehen zwischen neue, künftige Projekte geht, dann wird Klimakrise leisten können, ist das Thema in Leichtbaustrategie sein, die in eine Light- dem dortigen LightER Netzwerk bereits fi- Verhalten der OEMs irritiert Zulieferern und OEMs. Das betrifft unter diese Rolle von den OEMs auch anerkannt. nationalen und internationalen Förderland- weighting-Roadmap mündet. Dafür sollen xiert. Deutschland, Österreich und Schwe- Zu Abrufzahlen aus Rahmenverträgen gibt anderem die enormen Preissteigerungen Da gibt es großes Interesse an der Zusam- schaften unterrepräsentiert“, sagt Auto- Kontaktstellen für Lightweighting bei der den werden aufbauend auf den Ergebnis- es keine verbindlichen Zusagen. Diese wer- bei Rohstoffen, die weitgehend von den menarbeit. Und diese Augenhöhe braucht mobil-Cluster-Manager Florian Danmayr. EU und in den teilnehmenden Mitglied- sen des ersten Treffens an der weiteren den aktuell bei heimischen Zulieferern sehr Zulieferern selbst kompensiert werden es auch in einer schwierigen Phase wie Um nationale Schwerpunktsetzungen und staaten eingerichtet werden. In der Kom- Vertiefung des ELN-Prozesses arbeiten. kurzfristig – oft erst in der Woche der ge- müssen. Lieferanten fühlen sich von den jetzt“, appelliert Rudolf Mark im Namen al- international bzw. europäisch abgestimm- munikation und Öffentlichkeitsarbeit soll „Die A2LT ist Single Entry Point für Leicht- planten Produktion – drastisch reduziert. Autokonzernen bei Stornos oder Zusatzbe- ler Automobil-Cluster-Beiräte. In der Bran- tes Vorgehen zu optimieren, organisieren es vermehrt um die Nachhaltigkeits- und bau in Österreich und unterstützt Sie ger- Somit sind eine realistische Materialbe- lastungen im Regen stehen gelassen, sagt che rechnet man für die kommenden Mo- sich Fördergesellschaften, Ministerien und Klimaschutzaspekte gehen, anhand von ne bei Ihren internationalen Forschungs-, schaffung, Logistik, Personalplanung etc. Rudolf Mark: „In anderen Branchen muss nate nicht mit einer Entspannung. Leichtbaunetzwerke europaweit seit 2020 Best-Practice-Beispielen. Mit der inhaltli- Entwicklungs- und Marktvorhaben“, betont nicht mehr möglich. „Am Anfang jeden Mo- ich das, was ich bestelle, auch nehmen im European Lightweighting Network ELN. chen Schwerpunktsetzung auf nachhalti- Florian Danmayr. nats schaut es aus, als ob wir auf Rekord- und bezahlen.“ Die Autokonzerne würden gen, leistbaren und intelligenten Leichtbau kurs wären und wir richten unsere Kapazi- sich weigern und Rahmenverträge als un- Den Nutzen sichtbar machen fügt sich die A2LT perfekt in die laufenden www.a2lt.at täten danach. Am Ende des Monats fehlen verbindlich darstellen. In Kooperation mit dem deutschen Wirt- Prozesse ein. aber mindestens 20 Prozent“, fasste Auto- schaftsministerium wurde eine starke Ach- mobil-Cluster-Beiratssprecher Rudolf Mark Drohender Magnesiummangel se mit Österreich ausgeprägt, bei der die Bewährte Bewertungsmethodik gegenüber den OÖNachrichten zusammen. Nun droht auch noch ein weltweiter Lie- A2LT federführend vermittelte. „Die ersten Die maximale Nutzung der Digitalisierung ferengpass bei Magnesium. Darauf macht von Deutschland angestoßenen ELN-Aktivi- bringt den europäischen Leichtbau eben- Kurzarbeit und Umsatzeinbußen die WirtschaftsVereinigung Metalle (WVM) täten konnten so für 2021 nach Österreich falls voran, daher soll die interdisziplinäre Aufgrund dieser Kurzfristigkeiten und Un- in Deutschland aufmerksam. Magnesium geholt und mit dem Bundesministerium für Zusammenarbeit unter Beteiligung der vorhersehbarkeiten ist Kurzarbeit für die sei schon jetzt dreimal so teuer wie vor Klimaschutz in einer hochkarätigen Ver- Industrie forciert werden. Um die wirt- Zulieferer nicht zwingend ein geeignetes einem Jahr. Denn China hat die Energiever- netzungsveranstaltung übersetzt werden“, schaftliche Bedeutung des Leichtbaus Mittel, während die OEMs durchaus mit sorgung für die Industrie stark reduziert, freut sich Danmayr. Eines der Erkenntnis- hervorzuheben, wurde die Nutzung vor- diesem Instrument planen können. Die davon ist auch die Magnesiumproduktion se des Meetings: Der Nutzen des Leicht- handener statistischer Daten in Form der Zulieferer müssen Alternativen wie flexi- betroffen. Die WVM erwartet, dass die jet- baus für die Gesellschaft muss greifbarer NACE-Codes vorgeschlagen. Mit dieser ble Arbeitszeitmodelle bis hin zu Urlaubs- zigen Magnesiumvorräte in ganz Europa Ing. Rudolf Mark, Mark Metallwarenfabrik GmbH und gemacht werden. Dies gelingt am besten Methodik können die Auswirkungen des vorgriffen ins Auge fassen. BMW Motoren spätestens Ende November erschöpft sein AC-Beiratssprecher Bild: Mark Metallwarenfabrik GmbH 12 AC-quarterly | Ausgabe 2 - November 2021 AC-quarterly | Ausgabe 2 - November 2021 13
INTERNATIONALISIERUNG INTERNATIONALISIERUNG Optimale Anknüpfungspunkte Im Juni fand ein Online-Treffen mit Lear In- novation Ventures statt, einem weltweit täti- gen Zulieferer aus Southfield, Michigan. Das Unternehmen hat den Schwerpunkt seiner Tätigkeit im Bereich Innenausstattungs- systeme für Pkw und gilt als der elftgrößte Autozulieferer der Welt. Ebenfalls im Juni stand das virtuelle Treffen mit dem rus- sischen Nutzfahrzeug-Riesen GAZ Group auf dem Programm. Das russische OEM will künftig auch in Europa produzieren und fand mit den heimischen Zulieferern optimale Anknüpfungspunkte für eine Zu- sammenarbeit. 13 österreichische Unter- Der chinesische Hersteller FAW Jiefang baut hauptsächlich Trucks. Bild: FAW Jiefang nehmen nutzten die Gelegenheit zu diesem ersten Kennenlernen. Die Themen wurden heit der Teilnehmer mit allen Online-Netz- unseren virtuellen Lieferanteninnovations- auf die Schwerpunkte Zero Emission, Elec- werkevents spiegelte sich jeweils in einer tagen haben wir heuer alle Weltmärkte der tric Drivetrain und Autonomous Driving ein- anschließenden Umfrage wider. Plattform, Automobilindustrie abgedeckt: Nordame- gegrenzt. Das virtuelle Treffen war erst der Website und Format bekamen fast immer rika, Russland, China und Europa. Obwohl Auftakt. 2022 plant der Automobil-Cluster die volle Punktzahl bei der Bewertung. Dass Reisen wegen der Pandemie nicht möglich einen Lieferanteninnovationstag in Russ- der Event einen positiven Einfluss auf die waren, haben wir mit unseren Services die Bild: FAW Jiefang land. Für die physischen Gespräche 2022 Geschäftsziele hat, die Kommunikation mit Supplier bestmöglich vernetzt. Dank ge- in Russland können sich interessierte Un- dem Automobil-Cluster gut funktionierte bührt auch unseren Kooperationspartnern Netzwerken in Pandemiezeiten: ternehmen bereits jetzt an Frederic Hadjari und neue Kontakte geknüpft werden konn- ACstyria, Bayern Innovativ und Agoria“, zieht wenden. ten, traf auf große Zustimmung. Hadjari eine zufriedenstellende Bilanz. Die Vorbereitungen laufen bereits, um die hei- Was OEMs von uns lernen können Mobilität der Zukunft: Ford lernt von uns Beim vierten #click&meet-Termin in die- sem Jahr war die Ford Motor Company der Vorbereitungen für 2022 laufen In den zahlreichen Feedbacks bestätigten Vertreter der teilnehmenden Unternehmen, mischen Zulieferer auch 2022 mit weiteren internationalen OEMs zu vernetzen. Noch immer gestaltet sich der grenzüberschreitende Austausch zwischen Zulieferern und Fahrzeugherstellern schwierig. Gastgeber. 23 Unternehmen aus Österreich, dass es zu Follow-up-Gesprächen mit den Dementsprechend hoch war das Interesse an virtuellen Meetings und dem vom Automobil-Cluster entwickelten Online-Format Deutschland und Belgien vernetzten sich OEMs gekommen ist. Den B2B-Gesprächen Kontakt: #click&meet. Die nächsten Termine für 2022 werden bereits vorbereitet. mit 150 Mitarbeitern von Ford und stießen wurde auf Wunsch der Teilnehmer zuletzt Frederic Hadjari Geschäftsbeziehungen an. Innovative Ideen ein größeres Zeitfenster eingeräumt. Ford frederic.hadjari@biz-up.at An internationalen Kontakten und Koopera- Jiefang. Mehr als 120 Mitarbeiter aus zwölf eine klare und einfach zu bedienende Platt- zu autonomem Fahren und Elektromobilität war der letzte Gastgeber für 2021, der die Mobil: +43 664 8481257 tionen führt in der Automobilbranche kein verschiedenen Abteilungen von FAW Jie- form erhofft und wurden definitiv nicht ent- waren besonders gefragt. Die Zufrieden- Eventreihe #click&meet bereicherte. „Mit Weg vorbei. Die pandemiebedingten (Rei- fang nutzten die Möglichkeit, Innovationen täuscht. Die Vorbereitung des Events war se-) Beschränkungen machten die seit Jah- „Made in Europe“ kennenzulernen. Fünf top, die Funktionen der Plattform wurden ren vom Automobil-Cluster organisierten Schwerpunkte wurden vorab festgelegt: von Beginn an klar und verständlich kom- und bewährten Lieferanteninnovationstage Batteriesysteme, vernetzte Mobilität, Nach- muniziert und selbst auf Sonderwünsche unmöglich. Wäre da nicht die sprichwörtli- haltigkeit, Fahrzeug-Elektrifizierung sowie wurde sehr entgegenkommend eingegan- 3 Fragen an… che oberösterreichische Innovationskraft. emissionsfreie und elektrische Antriebs- gen. In Summe wurden unsere Erwartun- Das Team rund um Frederic Hadjari, Key stränge. Die heimischen Unternehmen gen an den #click&meet-Event mit FAW Alexander Luger, Key Account Manager Magna Powertrain Account Manager Internationalisierung, präsentierten sich in dreiminütigen Pitches Jiefang vollends erfüllt.“ konzipierte virtuelle Kennenlernmeetings – zum Großteil sogar auf Chinesisch. Da- Wie hat Ihr Unternehmen von #click&meet dass dem AC mit den #click&meet-Veran- und entwickelte gemeinsam mit Kollegen nach verteilten sich die Teilnehmer auf B2B- Netzwerk mit China eingefädelt profitiert? staltungen ein sehr guter Ersatz gelungen und Kolleginnen aus IT- und Kommunika- Meetings. Beim zweiten #click&meet-Event mit dem Man kann definitiv sagen, dass wir schon ist. Diese Online-Veranstaltungen stellen tionsabteilung der Standortagentur Busi- chinesischen OEM-Giganten Sinotruk im von den bisherigen Veranstaltungsterminen aus meiner Sicht eine gelungene Alternative ness Upper Austria die virtuelle Plattform Erwartungen erfüllt Mai trafen 17 Unternehmen aus Österreich, profitiert haben und sich auch neue Ge- zu den ursprünglichen Lieferanteninnovati- #click&meet. Heimische Unternehmen Alexander Luger, Key Account Manager bei Deutschland und Belgien auf 160 Sinotruk- schäftsbeziehungen daraus entwickelt ha- onstagen dar. konnten also weiterhin ihre Innovationen, Magna Powertrain, war begeistert: „Auf- Mitarbeiter aus 15 Abteilungen. „Wenn ein ben. Zum Beispiel hat uns die Teilnahme an Technologien und Dienstleistungen den grund der aktuellen Situation ist es als Un- Weltklasse-Konzern nach Weltklasse-Zulie- einer #click&meet-Veranstaltung geholfen, Warum haben Sie an allen Online-Events OEMs präsentieren und Kontakte knüpfen. ternehmen sehr schwierig, direkten Kontakt ferern sucht, spielt die Größe des Herkunfts- eine langfristige Partnerschaft einzugehen. teilgenommen? Und sie machten auch regen Gebrauch von zu seinen Kunden zu pflegen. Wenn der landes keine Rolle“, resümiert Frederic Had- Diese Veranstaltungen sind für uns vor al- dem neuen Angebot. Kunde dann wie hier im asiatischen Raum jari. „Wie wir im vergangenen Jahr gelernt Wie wichtig war das Format #click&meet lem wegen des Networkings sehr wichtig. ansässig ist, kann man nicht einfach nach haben, hängt der Erfolg unserer Veranstal- aus Ihrer Sicht? Durch die Teilnahme an den Events haben Netzwerken in der Luxusklasse Asien reisen und sich über die neuesten tungen nicht nur von uns ab, sondern auch Vor allem der Kontakt zu Kunden ging nicht wir nicht nur unseren Kunden- und Part- 18 heimische Unternehmen folgten der Innovationen austauschen. Gerade hier vom Willen und der Tatkraft des Gastge- verloren, neue Geschäftsbeziehungen konn- nerstamm erweitert, sondern auch den Be- Einladung und vernetzten sich Anfang Ap- zeigt sich meiner Meinung nach das große bers, daher geht ein großes Dankeschön an ten geknüpft werden und das Veranstal- kanntheitsgrad unseres Unternehmens er- ril mit dem chinesischen OEM-Riesen FAW Potenzial solcher Events. Wir haben uns Sinotruk.“ tungserlebnis blieb auch erhalten. Ich finde, höht und der Kundenkontakt blieb erhalten. Bild: Magna 14 AC-quarterly | Ausgabe 2 - November 2021 AC-quarterly | Ausgabe 2 - November 2021 15
INTERNATIONALISIERUNG QUALIFIZIERUNG Bild: AdobeStock/peshkova Qualifiziert auf der Überholspur Wer von Oberösterreich aus den Weltmarkt erobern will, braucht dazu hochqualifizierte Mitarbeiter. Das für die Automobilbran- che maßgeschneiderte Qualifizierungsprogramm des Automobil-Clusters bietet die passgenauen Lehrgänge und Seminare. V. l.: Silvia Payer-Langthaler (UNICONSULT), Petra Bußwald (akaryon), Franz Jahn (HYPO OÖ), Josef Baumüller (WU Wien), Alexander Wienerroither (HYPO OÖ), Ulrike Rubasch (OÖNachrich- Ab sofort können die Lehrgänge „Gerne erinnern wir uns an den Lehr- die weit über das rein „Funktions- ten), Michael Friedmann (ICT Impact), Markus Schober (HAI Gruppe), Helmut Grabherr (agromed) Bild: Business Upper Austria des Qualifizierungsprogramms gang ‚Functional Safety Manager‘, da bezogene“ hinausgehen. 2021/22 gebucht werden. Ob wir selten ein so praxisrelevantes Se- CSR-Reporting: Pflicht ab 2023 Grundlagenwissen oder Speziali- Lehrgang Zertifizierter Projekt- minar erleben durften. Dadurch war sierung: Die Herausforderungen manager Automotive in modernen Betrieben sind mit es möglich, die Materie in kürzester Projekte in der richtigen Zeit, der den Lehrgängen zu Projekt- und Zeit zu verinnerlichen.“ geforderten Qualität und dem Ab 1. Jänner sind Unternehmen ab 250 Mitarbeitern und mit mehr als 50 Mio. Euro Jahresumsatz oder mehr als 53 Mio. Euro Qualitätsmanagement sowie dem Peter Pöltl, Product Engineering Electric Components zur Verfügung stehenden Budget Bilanzsumme zu Nachhaltigkeitsberichten verpflichtet. Was auf die Unternehmen genau zukommt, war Thema beim 3. CSR- High Voltage, Astotec Automotive GmbH „Functional Safety Manager“ bes- Bild: Astotec Automotive GmbH durchzuführen, gilt als Kernkompe- Brunch, den der Cleantech-Cluster gemeinsam mit den OÖNachrichten und UNICONSULT veranstaltete. tens zu meistern. Das bewährte tenz der Branche. Allgemeine Pro- Angebot zum Themenkreis „Qua- jektmanagement-Qualifizierungen 50 Zuhörer waren am 30. September in die aber plausible Belege für ihr Engagement und das mit nur 5 % der Energie, die für die litätsmanagement“ wurde um zwei neue len realer Automotive-Projekte. In einem sind nur bedingt erfolgreich, da sie sich Linzer Promenaden Galerien gekommen schuldig“, erklärt Langthaler das Problem. Erstproduktion benötigt wird.“ Module erweitert. Auch der Lehrgang „Learning by Doing“-Stil werden Übun- nicht an dem spezifischen Kontext der und ließen sich von der Brisanz des The- Für sie ist klar: Nachhaltigkeit muss in der „Digital Transfer Manager 2.0“ (DTM) hat gen durchgeführt, um zu lernen, wie die Automobilindustrie orientieren. Der Lehr- mas überzeugen. Schon jetzt verpflichtet Unternehmensstrategie verankert sein, Grünes Image als Vorteil bei Banken sich in den vergangenen Jahren etabliert. Safety-Prinzipien im Design zu berück- gang „Projektmanager Automotive“ ist das Nachhaltigkeits- und Diversitätsver- eine zusätzliche Nachhaltigkeitsstrategie Auch bei der Kreditvergabe werden die Im Mittelpunkt steht die Vermittlung von sichtigen sind. Ebenso werden Safety- speziell an die Herausforderungen der Se- besserungsgesetz (NaDiVeG) rund 500, brauche es nicht. Geldinstitute künftig vermehrt auf die Kompetenzen zur Entwicklung einer Di- Management-Themen und rechtliche rienfertigungs-, Anlagenbau- und IT-Pro- meist börsennotierte, Unternehmen zur Nachhaltigkeitsaktivitäten ihrer Kunden gitalisierungsstrategie im Unternehmen. Rahmenbedingungen erklärt. jekte der Automotivbranche angepasst. Nachhaltigkeitsberichterstattung. Am 1. Aluminium als „Recyclingkaiser“ achten, betonten Franz Jahn und Alexan- Die Inhalte des Lehrgangs wurden weiter Jänner 2023 tritt aber die EU-Richtlinie Ein bemerkenswertes Beispiel ist die HAI der Wienerroither von der HYPO OÖ. Der ausgebaut und vertieft. Alle Lehrgänge Zertifizierter Qualitätsmanager Automotive zur Nachhaltigkeitsberichterstattung von Gruppe. Der Aluminiumhersteller mit 1.800 Cleantech-Cluster der oberösterreichischen aus dem Qualifizierungsprogramm sind Vor allem im Bereich des Qualitätsma- Unternehmen, die Corporate Sustainabili- Beschäftigten an acht Standorten weltweit Standortagentur Business Upper Austria auch als Inhouse-Lehrgänge buchbar. nagements nimmt die Automobilindus- ty Reporting Directive, in Kraft und weitet produziert im Schnitt mit 80 Prozent Recy- berät Unternehmen beim entsprechenden trie im Vergleich zu anderen Branchen den Geltungsbereich deutlich aus. Auch clingmaterial. „Nachhaltigkeit hat für uns Business Development. Petra Bußwald, Ge- Certified Functional Safety Manager eine Vorreiterrolle ein. Gefragt sind aus dem 2023 in Deutschland in Kraft tre- eine lange Tradition und spiegelt sich in schäftsführerin der akaryon GmbH, stellte Der Lehrgang „Functional Safety Mana- fachkundige Qualitätsmanager, die die tenden Lieferkettengesetz entstehen für unseren zertifizierten Produktionsstätten das in Österreich entwickelte ESG-Cockpit ger“ (FSM) vermittelt die erhöhten Anfor- Spezialanforderungen der Branche best- österreichische Zulieferer weitreichende und der Rückverfolgbarkeit von Rohstoffen vor – eine digitale Lösung zum Messen und derungen auf die Systemplanung in mo- möglich umsetzen. Herkömmliche Qua- Verpflichtungen. wider“, sagt COO Markus Schober, MBA. Managen der Nachhaltigkeitsperformance. dernen Fahrzeugen. Die Inhalte basieren litätsmanagement-Ausbildungskonzepte „Mit dem hohen Recyclinganteil können hauptsächlich auf Automotive-Projekten, behandeln oft nur allgemeine Aspekte. Die Die Zeit drängt wir den Energieverbrauch um bis zu 95 % die als ASIL-D, ASIL-C und ASIL-B einge- AC-Lehrgänge bieten ein Ausbildungsan- Bild: Business Upper Austria Josef Baumüller von der Wirtschaftsuni- und die CO2-Emissionen um bis zu 80 % stuft wurden. Die Teilnehmer werden ak- gebot, das exakt auf die Bedürfnisse der Kontakt: versität Wien rechnet sogar damit, dass verringern.“ tiv in Übungen eingebunden, bei denen automotiven Branche zugeschnitten ist. Bettina Mayrhofer bald auch KMU von der Berichtspflicht die Safety-Prinzipien am eigenen Beispiel Praxis steht dabei im Mittelpunkt. Teilneh- bettina.mayrhofer@biz-up.at betroffen sein werden. Und er macht auf Kleiner CO2-Fußabdruck und in Fallstudien angewendet werden. mer erwerben bewährte, praxisbezogene Tel.: +43 732 79810-5089 den Zeitdruck aufmerksam: „Unternehmen Der Schwerpunkt liege auf der weiteren Auch die Übungen basieren auf Beispie- Kenntnisse des Qualitätsmanagements, sind gut beraten, frühzeitig erste Schrit- Reduktion des CO2-Fußabdrucks der HAI- te zu setzen, um sich rechtzeitig auf die Aluminiumprodukte. Die EU importiert neuen Anforderungen vorzubereiten.“ Wie derzeit rund 30 Prozent des benötigten „Die Anforderungen an die Qualität im Allgemeinen und deren Optimierung im Speziellen erfordern in der man im CSR-Dschungel den Überblick be- Primäraluminiums. Je nach Herkunftsre- automotiven Industrie ein ganzheitliches Verstehen der Abläufe und Anforderungen. Dieses komplexe Wis- hält, darüber sprachen die UNICONSULT gion kann der CO2-Fußabdruck sehr unter- sen wird im Zertifizierungslehrgang ‚Qualitätsmanager Automotive‘‚ sowie ‚Interner Auditor‘ in heterogenen CSR-Beraterin Silvia Payer-Langthaler und schiedlich ausfallen. Laut Schober bewei- Gruppen praxisbezogen und pointiert vermittelt, wobei die versierten Trainer mit tiefem Fachwissen anzu- Michael Friedmann, Geschäftsführer der se sein Unternehmen, dass es auch anders leiten wissen. Für mich persönlich war die Ausbildung neben der beruflichen Qualifizierung auch im priva- ICT Impact GmbH. Dabei gingen sie auf möglich ist: „Aluminium hat sich zu einem ten Bereich eine enorme Bereicherung: Sei es durch die Erweiterung meines Business-Netzwerks oder das das Problem „Greenwashing“ ein. „Unter- Vorzeigewerkstoff in puncto Nachhaltig- nehmen kommunizieren ihre Nachhaltig- keit entwickelt, kann ohne Qualitätseinbu- breitbandig anwendbare Wissen, das vermittelt wird.“ DI Dr. Markus Schober MBA, COO HAI Gruppe keitsleistungen werbewirksam, bleiben ßen beliebig oft wiederverwendet werden Bild: HAI Roman Hingsamer, Head of Finance & Organisation, AUDIO MOBIL Elektronik GmbH Bild: Arno Laminger 2021 16 AC-quarterly | Ausgabe 2 - November 2021 AC-quarterly | Ausgabe 2 - November 2021 17
PARTNERNEWS PARTNERNEWS andere Verbraucher wie Kühlschrank, Kaf- Gen™ G70 hat einen einfachen Aufbau, lediglich etwa 25 Prozent der zulässigen feemaschine, Ladebordwände oder elek- der überschaubare Herstellungskosten, Höchstwerte im Betrieb mit Flüssiggas. trohydraulische Antriebe zu bedienen. In eine hohe Lebensdauer und einen war- Eine Brennervariante mit Diesel als Treib- den Wintermonaten kann die Kühlwärme tungsarmen Betrieb ermöglicht. „Unser stoff befindet sich in Entwicklung. des Motors in den Heizkreis eingebunden Motor besteht aus nur fünf beweglichen werden, sodass eine Heizleistung von bis Teilen – bei einem vergleichbaren Otto- Leichtes Kraftpaket findet im Batterie- zu vier Kilowatt für die Kabinenheizung motor sind es 16“, sagt Josef Frauscher. kasten Platz zur Verfügung steht. Außerdem kann die „Fast alle Teile können in kostengünstiger Der Prototyp des MobilGen™ G70 bringt Energie zum Vorwärmen des Hauptmotors CNC-Technik hergestellt werden, die ma- nur 48 Kilogramm auf die Waage. Josef verwendet werden. Ein weiterer entschei- nuellen Tätigkeiten sind auf das Notwen- Frauscher ist aber sicher, dass das Ag- dender Nutzen liegt in der Schonung der digste minimiert.“ gregat noch wesentlich leichter werden Bordbatterien: Diese werden nur mehr für kann: „Wir haben bislang noch nicht in die die Abdeckung von Lastspitzen benötigt, Hervorragende Abgaswerte Gewichtsoptimierung investiert, wissen wie z. B. zum Starten des Hauptdiesels. Die Auch in Umweltfragen kann der MobilGen™ aber heute, dass wir weitere 15 Kilogramm Batterien sind immer vollgeladen, wodurch G70 voll überzeugen. Bei Stirlingmotoren einsparen können – ohne Einbußen der ihre hohe Lebensdauer gewährleistet wird. findet die Wärmezufuhr außerhalb der Ma- Performance. Die Konstrukteure arbeiten schine, also unter atmosphärischen Bedin- bereits an der Version II des Aggregats, 180.000 Entwicklungsstunden gungen, statt. Diese Brennertechnik erzeugt die neben Leichtbau auch eine schlankere Die technische Basis für das Aggregat niedrige Abgaswerte – vergleichbar mit je- Bauweise zum Ziel hat. Dann findet das bildet ein neuartiger Stirlingmotor, der als nen von Heizungsanlagen. Die Grenzwerte Aggregat einschließlich der Starterbatteri- Ergebnis einer 20-jährigen Forschungs- in den europäischen Vorschriften gemäß en auch Platz in den vorhandenen Batterie- In den Lkw-Fahrerkabinen herrscht vor allem im Hochsommer eine enorme Hitze, die zur Übermüdung der Fahrer führt. Das stellt eine ernste Gefährdung der Sicherheit im Straßenverkehr dar. Bild: Erwin Berghammer/Frauscher Thermal Motors und Entwicklungsarbeit präsentiert wird. Stage V oder jene der US-Emissions-Stan- kästen der Lkw.“ Die Neuheit des als alphagamma®- dards Tier IV werden weit unterschritten Frauscher MobilGen™ G70: Technologie bezeichneten Verfahrens und erreichen je nach Betriebszustand www.frauscher-motors.com wurde bereits vom deutschen Patentamt bestätigt. Darüber hinaus werden die Volle Power für die Standzeit enormen Fortschritte in der Motorentech- nik in wissenschaftlichen Gutachten von Fachprofessoren der Auckland University Angesichts steigender Temperaturen werden immer häufiger Forderungen nach dem Einbau von Standklimaanlagen in Lkw laut. of Technology und der Hochschule Reut- Die Frauscher Motors GmbH hat eine neue Wärmekraftmaschine namens MobilGen™ G70 entwickelt, die den abgestellten Truck lingen anerkannt. So setzt die Innovation leise und ausdauernd mit Strom versorgt. Die Weltneuheit stellt ausreichend Energie für die Standklimaanlage, die Standheizung u. a. auf neuartige Differenzialkolben, die und die Ladung der Bordbatterie bereit. zu einer drastischen Reduzierung der Kol- benkräfte führen. Infolgedessen sinken die Im Hochsommer wird das Fahrerhaus re- rien reicht nicht aus, um die Klimaanlage Meilenstein bei Frauscher Reibungskräfte zugunsten eines hohen gelrecht zum Glutofen. Steht ein Truck bei ausdauernd mit Energie zu versorgen. Also Für Ing. Josef Frauscher, Geschäftsführer Wirkungsgrades und eines geringen Ver- praller Sonne auf dem Parkplatz, erreichen müssen die Fahrer den Dieselmotor star- von Frauscher Thermal Motors, ist der Pro- schleißes des Aggregats. die Temperaturen in der Kabine schon ten. Das sorgt einerseits für eine hohe Um- totyp ein echter Meilenstein: „Wir forschen nach wenigen Minuten 50 Grad. An eine weltbelastung und anderseits für enormen seit 20 Jahren an der Weiterentwicklung Schmierölfrei und leise wie ein Kühl- erholsame Ruhepause ist nicht mehr zu Lärm auf den Parkplätzen. Dazu kommen von Stirlingmotoren. Mit der Entwicklung schrank denken. Die Hitze im Führerhaus stellt eine die hohen Spritkosten: Laut Angaben der des MobilGen™ G70 haben wir nun einen Im Unterschied zu anderen Auxiliary Po- ernste Gefährdung der Sicherheit im Stra- niederländischen Gewerkschaft CNV wer- echten Durchbruch erzielt. Unser neues Ag- wer Units, wo häufig bereits nach 500 Be- ßenverkehr dar: Laut einer Studie der Deut- den 20 Liter Diesel verbraucht, wenn der gregat ist für den Einsatz als Auxiliary Pow- triebsstunden ein Ölwechsel erforderlich schen Gesetzlichen Unfallversicherung Motor die ganze Nacht lang durchläuft. er Unit in Transit-Lkw, Yachten und großen ist, braucht der MobilGen™ G70 überhaupt (DGUV) steigt die Unfallzahl bei einer Luft- Reisemobilen entwickelt worden und stellt kein Schmieröl. „Wir peilen ein Wartungsin- temperatur von 32°C im Fahrzeug um 22 Komplettlösung für Klimamanagement eine weltweit einzigartige Komplettlösung tervall von 5.000 Stunden an – ein bisher Prozent. In Spanien und Italien sind Stand- Die Frauscher Thermal Motors mit Sitz in für die Stand-Energieversorgung in diesen unerreichter Wert im Bereich der mobilen klimaanlagen deshalb bereits Pflicht. Die St. Marienkirchen bei Schärding hat die Fahrzeugen dar.“ Verbrennungskraftmaschinen“, erklärt niederländische EU-Abgeordnete Vera Tax neue Wärmekraftmaschine MobilGen™ Frauscher. Dazu kommt die enorme Lauf- setzt sich mit Gewerkschaften dafür ein, G70 entwickelt, die als Komplettlösung für Wärme und Strom aus einem Modul ruhe des Aggregats – die Schallemissi- dass in der EU nun alle Lkw mit Standkli- das Klimamanagement in Lkw zum Ein- In der Tat sind die Vorteile des neuen onen sind je nach Einbausituation kaum Bezahlte Anzeige maanlagen ausgerüstet werden müssen. satz kommen soll. Der Prototyp mit einem MobilGen™ G70 beeindruckend: Im Som- höher als jene eines Kühlschranks. Expansionsvolumen von 70 ccm erreicht mer kann damit ohne Einschränkung die Standklimaanlage als Lösung eine Ladeleistung von 40 Ampere an ei- Standklimaanlage oder der elektrische Eine Reihe von Vorteilen Der Einbau von Standklimaanlagen scheint nem Lkw-Batterieset mit 24 Volt Nenn- Klimakompressor versorgt werden. Dar- Die Neukonfiguration ist mit vielen weite- Mit dem MobilGen™ G70 hat Ing. Josef Frauscher einen Meilenstein in der Motorenentwicklung gesetzt. Das neue Aggregat soll als Auxiliary Power Unit in Lkw eingesetzt werden und Strom für die Standklimaanlage und andere Verbraucher liefern. alternativlos: Die Kapazität der Bordbatte- spannung. über hinaus bleibt genügend Energie, um ren Pluspunkten verbunden: Der Mobil- Bild: Erwin Berghammer/Frauscher Thermal Motors 18 AC-quarterly | Ausgabe 2 - November 2021 AC-quarterly | Ausgabe 2 - November 2021 19
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