AUSGABE 4/2018 - Stadtwerke Neuruppin

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AUSGABE 4/2018

THEMEN

                                                                     n d e K i ndere                                               Große Sprünge
                                                                Gesu       tzen jun
                                                                         nterstü
                                                                                    g
                                                                                                                              Der 20-jährige Iven Hartlep
                                                                 Paten u        eite 7                                         aus Neuruppin weiß, wie
                                                                      Eltern. S
                                                                                                                                 man sie machen muss.
                                                                                                                                 Zur großen Freude der
                                                                                                                                Scater-Gemeinde wurde
                                                                                                                               ihre Anlage 2018 von der
                                                                                                                                 Stadt für 150 000 Euro
                                                                                                                               modernisiert. Kommuna-
                Neubr Eainuzug bei                                                                                              le Unternehmen wie die
                mbe                                                                                                            NWG unterstützen dieses
      Im Nove             2 und 2
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         W B G . Seiten 2                                                                                                       Projekt - und noch viele
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                                                                        ÙE-Meosb ilitätr mehr
                                                                       erk     orgen fü
                                                               ÙStadtw      len. Seit
                                                                                      e 8
                                                                    Ladesäu
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              Sein WSerpkstattleiter
                ruf:
       Sein Be       O RP. Seit
                                e 19
          be i d e r

NEUES RUPPIN Das Stadtmagazin            Sparkasse Ostprignitz-Ruppin                 InKom Neuruppin GmbH - Wirtschafts-            Fotos: Bolko Bouché; Stefan Specht;
Information kommunaler Unternehmen       Fontaneplatz 1, 16816 Neuruppin              förderung und Stadtmarketing für die           Peter Geisler (S.11), Henry Mundt (S.17),
                                         03391 811720, www.sparkasse-opr.de           Fontanestadt Neuruppin,                        Dirk Becker (S. 21)
Stadtwerke Neuruppin GmbH                Vors. des Vorstands: Markus Rück             Trenckmannstr. 35, 16816 Neuruppin,            Grafik: Sebastian Bauersfeld
Heinrich-Rau-Straße 3, 16816 Neuruppin                                                03391 82209-0, www.inkom-neuruppin.de          Druck: Spreedruck Berlin
03391 511-0, www.swn.de                  Neuruppiner Wohnungsbaugesellschaft mbH      GF: Axel Leben
GF: Joachim Zindler, Thoralf Uebach      Kränzliner Straße 32a, 16816 Neuruppin                                                      Ihr Draht zur Redaktion:
                                         03391 8407-0, www.nwg-neuruppin.de           Ruppiner Kliniken GmbH -                       Bolko Bouché, Stefan Specht
Fontanestadt Neuruppin                   GF: Robert Liefke                            Hochschulklinikum der Medizinischen            post@bouche-medienservice.de
Kulturkirche | Kulturhaus                                                             Hochschule Brandenburg                         0331 2803845
Karl-Marx-Straße 103, 16816 Neuruppin    Grundstücks- und Wohnungsbaugenos-           Fehrbelliner Straße 38, 16816 Neuruppin
03391 355 53 00 www.kulturhaus-          senschaft Neuruppin eG                       03391 39-0, www.ruppiner-kliniken.de
neuruppin.de                             Präsidentenstraße 85, 16816 Neuruppin        GF: Dr. Gunnar Pietzner, Dr. Matthias Voth
Leiter: Andreas Vockrodt                 03391 398417, www.gwg-neuruppin.de
                                         Vorstand: Marina Stoltz, Franka Delert       AWU Abfallwirtschafts-Union
Ostprignitz-Ruppiner-                                                                 Ostprignitz-Ruppin GmbH
Personennahverkehrsgesellschaft mbH      WBG Neuruppin e.G. Karl Friedrich Schinkel   Ahornallee 10,
Perleberger Str. 64, 16866 Kyritz        Anna-Hausen-Straße 14, 16816 Neuruppin       16818 Märkisch Linden / OT Werder
033971 3086-0, www.orp-busse.de          03391 84010, www.wbg-neuruppin.de            033920 502-0, www.awu-opr.de
GF: Ulrich Steffen                       Vorstand: Frank Borchert, Gudrun Bamberg     GF: Matthias Noa

2            NEUESRUPPIN        GEWINNER   

TITEL

Alexander Golling an der Gitarre und Stephan Haack am Schlagzeug sind Musiker und Vereinsmitglieder.

Unsere Stadt gewinnt
Wie kommunale Unternehmen Neuruppin lebenswert machen
Ein Bäcker in England hatte eine ge- zwischen Rostock und Berlin. Große
niale Idee. Vor seinem Laden stellte er Bands wie die Beatsteaks aus Berlin
ein Schild auf, mit diesem Text: „Wenn Von Neuruppinern sorgten mit ihren Auftritten im JFZ für
Sie hier einkaufen, unterstützen Sie Aufsehen. Doch dann war das Haus
keinen Großkonzern. Sie sorgen mit für Neuruppiner in die Jahre gekommen, die Technik
dafür, dass eine kleine Tochter zum veraltet. Der Wechsel im Vorstand
Tanzunterricht gehen und ein kleiner Kommunale Unternehmen si- 2015 sorgte für Schwung, neue Mit-
Junge sein Lieblings-T-Shirt bekom- chern Arbeitsplätze in unserer glieder und Sponsoren fanden sich.
men kann.“ Die Menschen standen Stadt. Sie stärken den regi- Die Großraum-Musikanlage (Jahrgang
Schlange, um bei ihm einzukaufen.
onalen Wirtschaftskreislauf. 1983) wurde als erstes ausgetauscht,
Sie halten die technische und
Genauso verhält es sich mit den kom- LED-Scheinwerfer und Effekttechnik
soziale Infrastruktur aufrecht
munalen Neuruppiner Unternehmen. folgten. „Die Sparkasse stand uns von
und sorgen für bezahlbare
Stadtwerke, Sparkasse, Ruppiner Kli- Anfang an mit Rat und Tat zur Seite
Dienstleistungen.
niken, Wohnungsgenossenschaften, und hat uns mehrfach unterstützt“,
Gewinne werden nachhaltig
AWU, ORP: Sie alle sorgen dafür, dass ins Unternehmen investiert. berichtet JFZ-Vereins-Chef Alexander
die Region lebenswert ist. Gutes Bei- Ein Teil kommt durch Spen- Golling.
spiel dafür ist das Jugendfreizeitzent- den direkt den Einwohnern Knapp vier Jahre nach dem Neustart
rum (JFZ) in der Fehrbelliner Straße. zugute. Das ist das Titelthema ist das JFZ technisch jetzt wieder auf
Das JFZ Neuruppin ist in diesem Jahr unserer heutigen Ausgabe. der Höhe der Zeit. „Wir haben eine
35 Jahre alt geworden. Es bietet Ju- Wir zeigen Beispiele, wie sich Monitoranlage eingebaut“, sagt Ver-
gendlichen und jungen Erwachsenen kommunale Unternehmen vor einsvorstand Alexander „Ali“ Golling.
einen Ort, um sich kreativ, sozial und Ort engagieren. Es ist eine Tonanlage, die auf die Mu-
politisch auszuleben und war über siker ausgerichtet ist, sodass sie sich
lange Jahre die Top-Bandlocation selbst hören. „Früher gab es so etwas

NEUESRUPPIN 
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hier nicht, aber die namhaften Bands
sind anspruchsvoller geworden. Ohne
Technik bekommen wir sie nicht nach
Neuruppin.“ Für die Anlage verwendete
das JFZ Mittel aus dem PS-Zwecker-
tragssparen. „Ohne diese Zuwendung
von der Sparkasse hätten wir keine
Chance gehabt, die teure Technik an-
zuschaffen. Das wäre mittel- und lang-
fristig das Ende des JFZ als Musiklo-
cation gewesen“, so Golling. Er selbst
ist ebenfalls Musiker und Mitgiied der
Band „A Place Beyond Purpose“. Sei-
ne Band teilt sich den Proberaum des
JFZ mit anderen Neuruppiner Forma-
tionen wie Wellness Club und Empty
Ocean.
Christopher Arndt von der Sparkasse
Ostprignitz-Ruppin weiß um die Be-
deutung des Ortes für die Musikszene:
„Die Bands bereichern das kulturelle
Angebot in unserer Region. Bei Stadt- Mitglieder des Vereins JFZ e. V. bei einer Pause.
festen zeigen sie regelmäßig ihr Kön-
nen. Für uns ist es darum seit Jahren
selbstverständlich, das JFZ zu unter- Freude herrscht auch beim ehrenamt- können legal Wände bemalt werden,
stützen.“ Dass diese Unterstützung lich engagierten Vorstand des JFZ, Jugendliche können sich im Theater-
Früchte trägt, zeigten Golling und seine wenn Firmen ihren Verein unterstüt- spielen versuchen, es gibt Tanzwork-
Mitstreiter beim Bandwettbewerb auf zen. Neben dem langjährigen Beglei- shops und ein Schülercafé. Das JFZ
dem vorigen Martinimarkt. ter der Sparkasse Ostprig- organisiert Events im Skaterpark und
Dort holten Alexander Gol- Raum nitz-Ruppin sind das auch ist mit seiner Musikanlage vor Ort.
ling, Stephan Haack, Anika immer wieder die Stadt Bemerkenswert ist dieses neue Leben
Leonhardt, Peter Liebig, für Neuruppin, die AWU (sie- des JFZ deshalb, weil es ein Tief hatte.
Cornelia Wimmer, Björn he Seite 6), die Stadt Neu- Im Jahr 2013 hätte wohl kaum ein Be-
Lange und Thomas Meyer Kreativität ruppin und die Ruppiner sucher vermutet, dass der Verein noch
den ersten Platz. „Eigentlich Kliniken. „Wir wissen, dass lange durchhalten würde. Doch der
wollten wir nur die große das JFZ mehr als ein Ort neue Vorstand und viele neue Mitstrei-
Bühne nutzen, um auf unser Programm für Musiker ist, sagt Christopher Arndt ter sorgten dafür, dass die Einrichtung
im JFZ aufmerksam zu machen“, so von der Sparkasse Ostprignitz-Ruppin. wieder frische Luft atmete. „Wir sind
Schlagzeuger Stephan Haack. „Dass Es ist ein Ort, an dem junge Neuruppi- dankbar für die viele Hilfe und optimis-
wir dann den ersten Platz gemacht ha- ner ihre Kreativität bei den unterschied- tisch, für die Zukunft gut gerüstet zu
ben, hat uns sehr gefreut.“ lichsten Projekten ausleben.“ Im JFZ sein“, sagt Alexander Golling.

PS-Zweckertragssparen:
Hier gewinnen alle
Die Sparkasse Ostprignitz-Rup- ziehungen, bei denen es unter
pin hat das JFZ aus dem Förder- anderem Autos und Reisen zu
topf des PS-Zweckertragspa- gewinnen gibt.
rens unterstützt. Bei dieser Art Mit ihrem Gewinn unterstützt
des Sparens kauft man für fünf die Sparkasse soziale Einrich-
Euro pro Monat ein Los. Vier tungen der Region. So gewin-
Euro davon kommen am Jahres- nen am Ende alle. Mehr Infor-
ende auf das Sparbuch, nur ei- mationen zum PS-Los gibt es in Christopher Arndt
nen Euro kostet das Los. Neben den Geschäftsstellen der Spar- 03391 811320
den monatlichen Gewinnchan- kasse oder unter christopher.arndt@sparkasse-opr.de
cen locken regelmäßige Zusatz- www.sparkasse-opr.de.

4 NEUESRUPPIN  GEWINNER 

Übungsturm TITEL

für die
Feuerwehr
Nun ist er im Rohbau fertig, der
Übungsturm der Freiwilligen Feuer-
wehr Neuruppin an der Wache Süd.
Rund zehn Jahre hat es von der Idee
bis zur Umsetzung gedauert. Den An-
stoß gab der frühere NWG-Geschäfts-
führer Walter Tolsdorf. Am Turm soll
der Einsatz in mehrstöckigen Häusern
unter realistischen Bedingungen geübt
werden. Dazu gehört zum Beispiel das
Begehen eines verrauchten Treppen-
hauses, das Ziehen der Steigleitung,
die Rettung durch das Treppenhaus
oder das Abseilen von Personen. Hier
lässt sich auch das Fassadenklettern
nur mithHilfe von Steckleitern üben.
Bei der ersten Sammlung spendeten
Neuruppiner Unternehmen immerhin
6700 Euro. Damit war ein Grundstock
gelegt, auch wenn der Turm am Ende
168.000 Euro kostete.
Früher hatte die Neuruppiner Wehr
leerstehende Gebäude zum Üben ge-
nutzt. Da es solche Immobilien aber
kaum noch gibt, mussten die Feuer-
wehrleute zum Üben nach Kyritz fah-
ren. Das war für die freiwilligen Kräfte
nicht effektiv. Von der Trainingszeit,
die ja immer nach Feierabend ist, ging
mehr als die Hälfte fürs Fahren drauf
und nicht alle kamen dran. Nun kön- Stadtbrandmeister Reinhard Jachnick vor dem Rohbau des Übungsturms.
nen die 237 ehrenamtlichen und 17
hauptberuflichen Feuerwehrleute min-
destens einmal im Jahr am Turm trai- Zusammenarbeit von NWG und Feu- ein offenes Ohr und hilft, wenn bei der
nieren und auch die Feuerwehren aus erwehr ist vielfältig. Die Wohnungs- Feuerwehr der Schuh drückt“, hebt
dem Umland können ihn nutzen. Die baugesellschaft vermietet zum Beispiel Stadtbrandmeister Reinhard Jachnick
die Wohnungen in der „Feuerwehr- hervor.
kaserne“, August-Bebel-Straße 5-6, Mit den Spenden kann die Basisfi-
vorrangig an ehrenamtliche Brand- nanzierung ergänzt werden, für die
schützer. Das sorgt für kurze Alarmie- das Land Brandenburg zuständig ist.
rungszeiten. Außerdem spendet sie Wünsche gibt es noch viele. Dazu
regelmäßig für die Brandschutzarbeit gehört eine leichte Einsatzkleidung
und besondere Anschaffungen. So für den Einsatz bei Waldbränden. Die
unterstützte sie die Anschaffung ei- Neuruppiner waren zeitweise mit ei-
nes Nebellöschers für den Einsatz bei nem Löschzug beim Großbrand in
Wohnungsbränden. Dadurch werden Treuenbrietzen im Einsatz, blieben
Wasserschäden in den Häusern ge- selbst aber zum Glück in diesem Jahr-
ring gehalten. „Geschäftsführer Robert hundertsommer von Waldbränden
Walter Tolsdorf (l.) und Robert Liefke. Liefke hat für unsere Anliegen immer weitgehend verschont.

NEUESRUPPIN 
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Jugendliche und AWU räumen auf
Mit dem Wechsel des Vorstands beim sie wirklich sehr gründlich waren und chen bei der sengenden Hitze alles zu
JFZ e. V. vor fast vier Jahren haben sich sehr für ihren Verein engagieren.“ den Containern geschafft haben.
neue Ideen im Verein Einzug gehalten. Die AWU unterstützt das JFZ bei sei- Die AWU unterstützt mehrmals im Jahr
Eine davon: Mehr Platz auf dem Gelän- ner Arbeit. Das Unternehmen über- soziale Projekte und Veranstaltungen.
de in der Fehrbelliner Straße schaffen nahm kostenfrei Transport und Bereit- „Wichtig dabei ist, dass es in der Re-
und das Haus entrümpeln. Im Sommer stellen der Container. Einer der Fahrer gion und für die Region ist und dass
waren alle Vorbereitungen getroffen, war Thomas Nitsche-Beutz. Auch er die Öffentlichkeit davon profitiert“, so
die Aktion konnte starten. „Leider hat- findet es beachtlich, was die Jugendli- Tobias Grund.
ten wir uns in diesem heißen Sommer
noch eine der allerheißesten Wochen
dafür ausgesucht“, sagt Alexander
Golling vom JFZ. Aber er und sein Dut-
zend Mitstreiter vom Verein zogen fünf
Tage lang durch. Statt der geplanten
zwei Container füllten sie in einer Wo-
che vier. Für die Abfallwirtschaftsunion
OPR (AWU) kein Problem. Sie schickte
kurzfristig noch einmal Behälter zu den
Jugendlichen.
„Ich hatte mir im Vorfeld alles ange-
schaut und bin so auf knapp 40 Ku-
bikmeter Sperrmüll und Grünabfälle
gekommen“, sagt Tobias Grund von
der AWU. „Dass es nun doppelt so
viel wurde, finde ich eine erstaunliche
Leistung der JFZler. Das zeigt, dass Thomas Nitsche-Beutz ist einer der AWU-Mitarbeiter, die bei der Aktion halfen.

Lichtworkshop macht Innenhof erlebbar
Spannende Einblicke bietet der 13. die Nebengebäude für die Produktion zu erleben, wie viele Möglichkeiten
Neuruppiner Lichtworkshop mit Prä- und baute im Vorderhaus Läden ein. die LED-Technik heute bietet, um
sentation am 16. November. Erstmals Auf dem Hof war bis zur Wende eine Lichtstimmungen zu erzeugen und
gehen die Studenten mit ihren Installa- Reifen-Vulkanisierwerkstatt. Heute Gebäude erstrahlen zu lassen“, sagt
tionen in Hofräume hinein. Sie sind im sind in sorgsam rekonstruierten Hof- Stadtwerke-Vertriebsleiter Guido Ger-
Klappgrabenquartier und beleuchten gebäuden Büros untergebracht. lach. Die Stadtwerke unterstützen den
das Predigerwitwenhaus. Besonders Für den Lichtworkshop öffnet sich Lichtworkshop schon seit 2006 mit
reizvoll: Sanierte wie unsanierte Are- auch dieser Hof. „Es ist faszinierend, Spenden und technischen Leistungen.
ale werden bespielt. Der Hofbereich
zwischen Friedrich-Engels-, Fisch-
bänken-, Siechen- und Poststraße
hat über zwei Jahrhunderte die unter-
schiedlichsten Nutzungen erlebt. Hier
waren einfache Wohnhäuser, Fabrik-
und Gewerbebetriebe, Schuppen und
Garagen, aber auch Gärten. Schon
seit langem hat die Stadt vor, kom-
munale Höfe neu zu gestalten. Bereits
seit 1994 ist das beim Predigerwit-
wenhaus erfolgt. Das Fachwerkhaus
überstand den Stadtbrand von 1787,
der junge Schinkel lebte dann dort für
einige Zeit. 100 Jahre später kaufte
ein Seifenfabrikant das Haus, nutzte Fabriknutzung im Hof des Predigerwitwenhauses, Fischbänkenstraße 8.

6 NEUESRUPPIN  GEWINNER 

TITEL

Netzwerkkoordinatorin Nadine Gers (li.) mit Patin Diane Pfeiler, die ihren Sohn zur Krabbelgruppe mitgebracht hat.

Willkommen im Netzwerk Gesunde Kinder
„Offen sein für alle Fragen. Unbefan- len 70 Patinnen, die derzeit rund 250 gen als ehrenamtliche Patin weiter, so
gen zuhören. Die Kompetenz der El- Familien begleiten. Werdende Mütter wie Diane Pfeiler. Die Teilnahme ist ein
tern stärken“, so beschreibt Diane kommen bereits bei der Geburtsvor- kostenfreies Angebot, gefördert aus
Pfeiler ihre Tätigkeit als Patin im Netz- bereitung oder in der Geburtsklinik Landesmitteln und wird durch viele
werk Gesunde Kinder. Sie ist gelern- das erste Mal mit dem Netzwerk in Einrichtungen unterstützt. Dazu gehö-
te Erzieherin, selbst Mutter von drei Kontakt. Mit einem Windelgutschein ren auch die Ruppiner Kliniken.
Kindern und einfach nah dran. Aktuell werden sie ins Netzwerkbüro in die Neben der festen Patenschaft bietet
begleitet die Neuruppinerin zwei Puschkinstraße 6 d eingeladen. das Netzwerk ein wöchentliches Früh-
Netzwerkfamilien. Das heißt, Jede zweite Familie nutzt das, stück und kostenfreie Kurse an. Eltern
bis zum dritten Lebensjahr des jede zehnte geht eine Paten- informieren sich hier zum Beispiel zu
Kindes treffen sich Patin und Fa- schaft ein. Es gibt also noch Luft den Themen Elternzeit und Elterngeld,
milie insgesamt zehnmal, davon nach oben, und auch Patinnen Stillen, Erste Hilfe beim Kleinkind oder
siebenmal im ersten Lebens- werden noch gebraucht. Umgang mit dem Trotzalter. Außerdem
jahr. Wenn die Chemie stimmt, „Großeltern, Freunde und das gibt es Sportkurse für Schwangere.
und bei Diane Pfeiler ist das der Fall, Internet halten unzählige Tipps parat, Gern nutzen die Eltern diese Veran-
wird eine Freundschaft daraus. Oder was fürs Kind das Richtige ist. Junge staltungen auch dafür, sich auszutau-
vielleicht bei anderen Paten ein Oma- Eltern sind da manchmal verunsichert. schen - gelebte Netzwerkarbeit.
Enkel-Verhältnis. Wir ermutigen sie dazu, ihren eigenen
„Unsere Paten sind unterschiedlichen Weg zu finden, und bestärken sie in ih-
Alters, sie kommen aus unterschiedli- rem Tun. Jedes Kind ist anders und es KONTAKT
chen Berufen, sie haben selbst Kinder ist gut, auf seine Besonderheiten ein-
und sind durch unsere Ausbildung zu zugehen“, erläutert Nadine Gers.
Fragen der Kindererziehung auf dem Bereits seit zehn Jahren gibt es in Neu- Netzwerk Gesunde Kinder
neuesten Stand“, sagt Nadine Gers, ruppin das Netzwerk Gesunde Kinder. Nadine Gers, Kornelia Rangnow
die Netzwerkkoordinatorin für den Von den Programmteilnehmerinnen 03391 402300
Landkreis. Zu ihrem Netzwerk zäh- geben einige inzwischen ihre Erfahrun- gesundekinder-neuruppin@estaruppin.de

NEUESRUPPIN 
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Unter Spannung
                              Das Ladesäulennetz wird ausgebaut
„Ich unterziehe mich seit einem Drei-            Neuruppin nach Berlin und zurück.               Straßen der Fontanestadt, doch nach
vierteljahr einem Selbstversuch“, sagt           Klimaanlage zuschalten? „Kein Prob-             dem Willen der Stadtwerke soll sich
Dr. Ernst-Peter Jeremias. Der Inge-              lem“, sagt Jeremias. „Aber im Winter            das ändern. Sie wollen mit ihren Lade-
nieur und Experte für Erneuerbare                ist die Kapazität der Batterie geringer,        säulen die Grundlage dafür schaffen.
Energien fuhr als erster Kunde an der            das senkt die Reichweite.“ BMW ar-              In Neuruppin wurden in diesem Jahr
neuen Schnellladesäule der Stadtwer-             beitet an einem Modell, das im Jahr             neben der Schnellladesäule (20 Mi-
ke auf dem Bernhard-Brasch-Platz                 2021 bis zu 750 Kilometer pro La-               nuten Ladezeit) auf dem Braschplatz
vor. Seine Bilanz fällt durchaus positiv         dung schaffen soll. Noch ist der BMW            auch Normalladesäulen an der Stadt-
aus. Mit einer Ladung schafft er es von          i3 von Dr. Jeremias ein Exot auf den            verwaltung und bei der Sparkasse in
                                                                                                 der Schinkelstraße installiert.
                                                                                                 Inzwischen sind Fördermittel für 15
                                                                                                 weitere Ladesäulen bewilligt. Sie wer-
                                                                                                 den 2019 an den Ruppiner Kliniken,
                                                                                                 am Busdepot, bei der WBG, an der
                                                                                                 Kreisverwaltung, bei der Regiona-
                                                                                                 len Entwicklungsgesellschaft und an
                                                                                                 der Seepromenade installiert. Weite-
                                                                                                 re Standorte sind Kyritz, Rheinsberg
                                                                                                 und Fehrbellin sowie die Ämter Heili-
                                                                                                 gengrabe und Neustadt (Dosse). Eine
                                                                                                 Ladesäule in Lindow wurde bereits
                                                                                                 installiert. Die Säulen werden von den
                                                                                                 Stadtwerken betrieben und gewar-
                                                                                                 tet. Eine Batterieladung kostet sechs
                                                                                                 Euro, an der Schnellladesäule zehn
                                                                                                 Euro. Haus- oder Garageneigentümer
                                                                                                 können eine Heimlösung ab 800 Euro
                                                                                                 installieren. Sie fahren dann mit dem
                                                                                                 normalen Hausstrom noch deutlich
                                                                                                 günstiger und können ihr Auto über
Die Stadtverordneten Heinz Stawitzki, Rosswietha Funk und Siegfried Pieper.                      Nacht aufladen.

     Zählerablesung                                Kunden bekommen digitale Stromzähler
Am 12. November beginnen die Stadt-              Die Stadtwerke beginnen Anfang                  die Umstellung erhöht sich die Zäh-
werke mit den Jahresablesungen für               2019 mit dem Einbau moderner Mes-               lergebühr von 11,77 Euro auf 20 Euro
Strom, Wasser und Erdgas sowie                   seinrichtungen anstelle des analogen            pro Jahr. Die Zählergebühr ist unab-
Fernwärme (nur bei Direktabrech-                 Stromzählers. Die Systeme für Privat-           hängig vom Verbrauch und ist schon
nung). Die Ableser sind werktags zwi-            haushalte ermöglichen es den Kunden,            immer Teil der Stromrechnung.
schen 7 und 19 Uhr unterwegs.                    den Verbrauch pro Tag, Woche, Monat
Sie tragen Dienstkleidung der Stadt-             und Jahr abzulesen. „Der Einbau der
werke und können sich ausweisen.                 digitalen Zähler erfolgt bundesweit
                                                 auf Grundlage des Messstellenbe-
                                                 triebsgesetzes“, erläutert Stadtwerke-
           INFO                                  Mitarbeiter Maximilian Paul. „Moderne
                                                 Messeinrichtungen sind damit Pflicht.“
                                                 Als zuständiger Messstellenbetreiber
Doreen Lahn, Elisa Sommerkorn                    tauschen die Stadtwerke Neuruppin
Stadtwerkehotline: 0800 511-111-0                alle Zähler in ihrem Versorgungsgebiet
(Anruf kostenfrei)                               aus, auch bei Kunden, die Strom von
E-Mail: info@swn.aov.de                          anderen Anbietern beziehen. Durch                Digitale Messstelle für Privatkunden.

 8        NEUESRUPPIN      GEWINNER   

Laub wird abgeholt
              Die Neuruppiner können ihre Gartenabfälle kompostieren lassen
              In diesem Jahr gibt es erstmals die
              Möglichkeit, das Herbstlaub vom
              Stadtservice abholen zu lassen.
              Das Angebot richtet sich vor allem
              an Gartenbesitzer, die nicht selbst
              kompostieren. Ziel der neuen Stadt-
              service-Dienstleistung ist es, mehr
              Gartenabfälle in den biologischen
              Stoffkreislauf einzubeziehen.
              Bis zu zehn Laubsäcke mit 120 Litern
              kann jeder Haushalt dafür erwerben.
              Die Papiersäcke gibt es im Bürger-
              bahnhof Rheinsberger Tor, am Sitz der
              Stadtwerke sowie dienstags von 10
              bis 14 Uhr in der Geschäftsstelle von
              „Haus & Grund“ am Schulplatz. In den
              Kosten von 3,95 Euro pro Sack sind
              die Abfuhr und die fachgerechte Be-
              arbeitung enthalten. Es dürfen nur die
              ausgegebenen Papiersäcke verwen-
              det werden.
              Kunden, die alle möglichen Medien               Stadtservice-Mitarbeiter Michael Hoffer testet den kompostierbaren Laubsack.
              (Strom, Erdgas/Fernwärme und Was-
              ser) von den Stadtwerken beziehen,
              erhalten unter Vorlage ihrer Vertrags-         Unkräutern sowie Rindenmulch gefüllt
              kontonummer für die Herbstsaison               werden. Abgestellt werden die Säcke                          INFO
              2018 bis zu zehn 120-Liter-Papierlaub-         am Abholtag bis spätestens 6 Uhr
              säcke kostenfrei. Die Säcke dürfen ein         oder frühestens ab 18 Uhr des Vor-              Tourenplan online: www.swn.de
              Gewicht von maximal 20 Kilogramm               tages. Sie sind in Fahrbahnnähe oder            Fragen bitte an:
              haben und mit Laubblättern, Tannen-            neben den Abfalltonnen zu platzieren.           Carolin Schöps
              nadeln, Blumen- und Pflanzenresten,            Den Tourenplan finden Sie im Internet.          03391 511-752

                     Stadtwerke-Mitarbeiter beim Arbeitseinsatz im Stadtpark
                                                                                                             Insgesamt 80 Mitarbeiter der Stadt-
                                                                                                             werke haben am 14. September mit
                                                                                                             leichter und schwerer Technik den
                                                                                                             Neuruppiner Stadtpark aufgeräumt.
                                                                                                             Bei dem Arbeitseinsatz wurden Tro-
                                                                                                             ckenholz und Wildwuchs entfernt,
                                                                                                             Müll eingesammelt und Wege und
                                                                                                             Aussichtsplattformen auf den See be-
                                                                                                             festigt.
                                                                                                             Der Stadtpark wurde 1835 durch
                                                                                                             Oberst Alexander von Wulffen ange-
                                                                                                             legt. Der jahrzehntelang vernachläs-
                                                                                                             sigte Park wurde 1990 nach histori-
                                                                                                             schem Vorbild rekonstruiert und wird
                                                                                                             ehrenamtlich gepflegt. Die Stadtwerke
                                                                                                             kümmern sich seit 2014 unentgeltlich
               Juliane Schade (links), Guido Gerlach, Claudia Weiß, Ralf Schade, Doreen Lahn.                um den Teilbereich Goldfischteich.

                                                                                                                NEUESRUPPIN 
          AUSGABE 4/2018   9

Die Gartenfreunde Gühlen Glienicke - hier Angelika Hoffmann und Andreas Schneider - sind neue Stadtwerkekunden.

Heimatliebe bringt 100 Euro
Aktion für Stromkunden und solche, die es werden wollen
Als Neukunden freuen sich die „Gar- lern und Gastronomen eingelöst. Auch Vereinsmitglieder gemeinsam ganz
tenfreunde“ aus Gühlen Glienicke EP Sommerfeld gehört dazu, dort bewusst entschieden. Sie schätzen
über ihr Begrüßungsgeschenk in der wollen nämlich die Kleingärtner einen die Erreichbarkeit und den unkompli-
Aktion „Heimatliebe“ der Stadtwerke. Drucker kaufen. Was damit gemacht zierten Service. So wurde der Abrech-
Noch bis zum Jahresende bekommen werden soll, verrät Vereinsvorsitzende nungszeitraum so angepasst, dass
Stromkunden, die zu den Stadtwerken Angelika Hoffmann: „Unsere Sparte ist er mit dem Gartenjahr übereinstimmt,
wechseln, einen Gutschein, den sie bei mit Strom und Wasser ein Kunde bei was den Energiebeauftragten das
regionalen Geschäften einlösen kön- den Stadtwerken. Wir haben aber für Rechnen erleichtert. Sehr sympathisch
nen. Außerdem - und das ist das Be- jede Parzelle einen Unterzähler und findet Angelika Hoffmann auch, dass
sondere - kommen per Losentscheid schreiben die Rechnungen für unsere die Stadtwerke den Tierpark unter-
monatlich 25 Bestandskunden in den 34 Mitglieder selbst. Das ist Aufgabe stützen, denn der ist die Attraktion für
Genuss der Prämie. So wird Treue be- unserer Energiebeauftragten Andreas den Ort. „Und außerdem bekommen
lohnt. Die Gutscheine werden bei ins- Schneider und Werner Peters.“ wir von dort unseren Mist“, fügt sie la-
gesamt 16 Neuruppiner Einzelhänd- Für die Stadtwerke haben sich die chend hinzu.

Neuruppiner machen bei „Interreg Europe“ als Fachberater mit
Die Stadtwerke Neuruppin sind seit nal ihre Erfahrungen austauschen und unter anderem wegen ihres innova-
August 2018 Mitglied in einem europä- voneinander lernen. Ziel ist es, regional tiven Fernwärmekonzepts fürs Mit-
ischen Netzwerk von Fachleuten in den vorhandenes Know-how der Fachleu- machen vorgeschlagen. Außerdem
Metropolregionen, die sich besonders te zu nutzen, um Förderprogramme sind die Stadtwerke Brandenburg, die
für die CO2-Reduzierung einsetzen. weiterzuentwickeln und effizienter zu Kreiswerke Barnim und die Energie-
Die Teilnehmer am Programm „Inter- gestalten. Die Stadtwerke Neuruppin versorgung Potsdam voraussichtlich
reg Europe“ werden künftig interregio- wurden durch das Land Brandenburg in der Expertengruppe mit dabei.

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Azubis sind die Gewinner
Sparkasse erhält Auszeichnung als Top-Ausbilder
Die Azubis der Sparkasse Ostprignitz-
Ruppin haben sich für einen Arbeitge-
ber entschieden, der für seine Ausbil-
dung in diesem Jahr gleich zweimal
ausgezeichnet wurde. Anfang des
Jahres wählte die Zeitschrift Focus
die Sparkasse zu einem von Deutsch-
lands 100 besten Lehrbetrieben. Nun
setzte die IHK Potsdam noch eins
drauf. Sie zeichnete die Sparkasse als
Top-Ausbildungsbetrieb aus. Grund
dafür ist das umfangreiche Gesamt-
paket, mit dem sich Ausbildungsleite-
rin Monika Randig und ihre Kollegen
um die jungen Frauen und Männer im
Unternehmen kümmern. Für viele von
ihnen ist es ein erster Aha-Moment,
wenn es zu Beginn der Ausbildung ein
eigenes iPad gibt. „Mit dem kommen
unsere Azubis jederzeit an ihre Lehrin-
halte. Sie können sie aber auch privat
nutzen“, erläutert Monika Randig. Ausbildung bei der Sparkasse: Selbst aktiv werden statt nur zuhören.
Im Laufe der Jahre hat sie die Förde-
rung ihrer Schützlinge immer weiter
perfektioniert. Jeder von ihnen be- die Sparkasse für den eigenen Bedarf Weg. Hilfsbereitschaft und Motivierung
kommt einen Mentor, der auch bei ausbildet, haben Azubis einen guten durch das Team tragen dazu dabei.
Fragen außerhalb des Stoffs weiter- Start ins Berufsleben. „Ein Aspekt, der Im ersten Lehrjahr ist ein Iraner unter
hilft. Es gibt zahlreiche interne Wei- in den vergangenen Jahren bei den den sieben Azubis und im dritten Aus-
terbildungen und Seminare. „Wir jungen Leute immer wichtiger wurde“, bildungsjahr eine Thailänderin. Immer
fordern einiges von unseren Azubis. sagt Randig. Sie selbst ist seit 25 Jah- wieder sind auch junge Mütter, Studi-
Am Ende ihrer Ausbildung können sie ren zuständig für Azubis. „Wir haben enabbrecher und Menschen mit einer
unsere Kunden kompetent beraten“, ein sehr gutes Arbeitsklima bei uns im abgeschlossenen Ausbildung dabei.
sagt Monika Randig. Mit ihrer Aus- Haus“, sagt sie. Junge Menschen mit Das Ausbildungskonzept der Sparkas-
bildung haben ihre Schützlinge eine unterschiedlichen Biografien machen se funktioniert so gut, dass es keine
gute Perspektive im Unternehmen. Da bei der Sparkasse erfolgreich ihren Ausbildungsabbrecher hat.

INFO
Verbunden mit der Ehrung als Top-
Ausbildungsbetrieb der IHK ist ein
Preisgeld in Höhe von 500 Euro. Die
Sparkasse Ostprignitz-Ruppin hat sich
entschieden, dieses Geld zu spenden.
Glücklicher Empfänger ist die Initiative
Jugendarbeit Neuruppin (IJN). Die IJN
fördert und begleitet mit verschiede-
nen Programmen die Entwicklung von
jungen Menschen und Familien der
Region. Dabei wird sie immer wieder
auch von der Sparkasse unterstützt. Sparkassenvorstand Ralf Osterberg (3. v. l. ) nimmt die Urkunde entgegen.

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800 neue Wohnungen
Wie das Stadtentwicklungsamt den Bedarf decken will
Die Fontanestadt Neuruppin braucht bis zum Jahr 2030 kann sich noch verstärken. Im Berlin-Brandenburger
insgesamt 800 neue Wohnungen. Von dieser Größen- Schienenverkehrskonzept ist die Verlängerung des
ordnung geht Sabine Supke, Leiterin des Stadtentwick- Prignitz-Express bis in die Berliner City vorgesehen.
lungsamtes, aus. Zwar ist die Bevölkerungszahl zwi- Die Geburten allein reichen nicht aus, um die Bevöl-
schen 1993 und 2011 um rund 3000 zurückgegangen, kerungszahl stabil zu halten. Neuruppin hat aber gute
seitdem steigt sie jedoch durch Zuzüge wieder an. Und Aussichten, weiterhin von Zuzügen zu profitieren. Dazu
es sind nicht nur ältere Menschen aus dem Umland, die muss ein Angebot vorhanden sein, das den unter-
wegen kurzer Wege in die Stadt ziehen. Neuruppin ver- schiedlichen Anforderungen entspricht, Stichwort de-
zeichnet eine positive wirtschaftliche Entwicklung, das mografischer Wandel. Das Stadtentwicklungsamt will
zieht Erwerbstätige mit Familien an. Die Zahl der Be- die Voraussetzungen dafür schaffen, dass Wohnungs-
schäftigten am Standort stieg in den vergangenen zehn gesellschaften und Private zum Zuge kommen. Die 800
Jahren um 1500. Der Wohnungsleerstand hat sich seit nötigen neuen Wohnungen sollen durch ein Baulandka-
2011 von 5,6 auf unter 4 Prozent verringert. In der Met- taster, durch Sanierung und Leerstandsbeseitigung so-
ropolregion gilt Neuruppin als „Stadt im zweiten Ring“, wie durch die schrittweise Erstellung von Bebauungs-
viele wohnen hier und arbeiten in Berlin. Dieser Trend plänen ermöglicht werden.

Studie untersucht
Wohnungsmarkt
Gegenwärtig wird auf Basis von Be-
fragungen bei den Wohnungsunter-
nehmen eine Wohnungsmarktstudie
erstellt. Es wird untersucht, welche
Wohnungen in Neuruppin gefragt sind
und wie künftige Bedürfnisse berück-
sichtigt werden können.
Untersucht werden unter anderem:
der Wohnungsmarkt im Umland
und in den einzelnen Stadtteilen
Trends aus den aktuellen Anfragen Markus Schwarzenstein prüft vor Ort, ob sich diese Baulücken nutzen lassen.
Wohnungssuchender
die Entwicklung der Wohnungsan-
gebote durch Neubauten Die Baulücke - wichtigste Ressource
das Angebot und die Nachfrage
für Wohnungen in den verschiede- Stadtentwicklungsamts-Mitarbeiter teres der Fall, so könnten sie sich in
nen Preissegmenten Markus Schwarzenstein nimmt Bau- ein Baulandkataster aufnehmen las-
Laut NeuruppinStrategie 2030 soll lücken unter die Lupe, online im Geo- sen. Die Stadt bietet voraussichtlich
Neuruppin als attraktiver Wohnstand- portal und vor Ort. Er sagt: „Die Be- Ende Dezember 2018 die kostenfreie
ort weiterentwickelt werden. Als Ziele bauung von Lücken ist wirtschaftlich Veröffentlichung im Geoportal und auf
wurden dort bereits genannt: die Stär- und ökologisch sinnvoll. Für eine Lü- www.neuruppin.de an, auf Wunsch
kung der Innenstadt, Versorgungsan- ckenbebauung ist lediglich eine Bau- auch anonymisiert. 10 bis 25 Prozent
gebote in den einzelnen Wohnvierteln genehmigung erforderlich.“ Vorgese- der 440 Bauflächen könnten auf die-
sowie Angebote für Ältere und Men- hen ist die Gewinnung von Bauflächen sem Weg aktiviert werden.
schen mit kleinem Einkommen. Die für rund 125 Wohnungen.
Wohnungsmarktstudie dient der Kon- Dazu haben Eigentümer und Eigen-
kretisierung der NeuruppinStrategie tümerinnen von 440 unbebauten
KONTAKT
2030 für den Bereich des Wohnens. Grundstücken im September Post
Sie wird voraussichtlich im Januar bekommen. Die Stadt bat sie in dem Markus Schwarzenstein
2019 der Stadtverordnetenversamm- Schreiben um Auskunft, ob sie selbst 03391 355-729
lung vorgestellt und veröffentlicht. bauen oder verkaufen wollen. Ist Letz- markus.schwarzenstein@stadtneuruppin.de

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Besprechung im Stadtentwicklungsamt: Tobias Fischer (links), Sabine Supke, Jan Juraschek und Markus Schwarzenstein.

Neubau auf der Sanierungspotenziale erschließen
„grünen Wiese“ „Wir rechnen damit, dass 215 Woh- meistens auch ein besonders hoher
nungen durch Sanierung in der Alt- Sanierungsbedarf vorhanden. Darü-
Bebauungspläne (B-Pläne) ermögli- stadt geschaffen werden können“, ber hinaus kann für Bauprojekte in den
chen die Erschließung von Flächen sagt Tobias Fischer, Sachgebietsleiter Stadterweiterungen und im Ortskern
auf der „grünen Wiese“ oder eine erst- Städtebauförderung in der Stadtver- Alt Ruppin eine Wohnraumförderung
malige Wohnbaunutzung im Innenbe- waltung. Hier gilt noch bis mindestens in Anspruch genommen werden.
reich einer Stadt. Die Bebauung „An 2025 das Programm „Städtebaulicher
der Pauline“ und „Am Stöffiner Weg“ Denkmalschutz“. Das gilt insbesonde-
erfolgte zum Beispiel auf Grundla- re für prägnante Gebäude im Stadtbild KONTAKT
ge eines B-Planes. Aktuell erfolgt die und Einzeldenkmale. Bisher wurden in
Aufstellung eines solchen zur weiteren Neuruppin rund 350 private Bauvor- DSK - Sanierungsträger der Stadt
Entwicklung von Brachen im Seetor- haben mit Mitteln der Denkmalförde- Michael Bake
viertel. Weitere B-Pläne werden nach rung unterstützt. Nur wenige Gebäude 03391 6527 - 17
einer Prioritätenliste erstellt. Das ge- stehen noch leer. Dort ist allerdings michael.bake@dsk-gmbh.de
schieht abhängig vom Bedarf und von
der Wirksamkeit des Baulandkatasters
und der Leerstandsbeseitigung durch
Sanierung. Durch das Stadtentwick-
lungsamt werden Flächen im Innen-
stadtbereich favorisiert. Die meisten
Grundstücke dort sind jedoch aktuell
nicht verfügbar, weil sie mit Garagen
bebaut sind oder als Gärten genutzt
werden. Für den B-Plan ist ein fest-
geschriebenes Verfahren nötig, das
Beschlüsse der Stadtverordnetenver-
sammlung sowie die öffentliche Beteili-
gung und Abwägung der Stellungnah-
men einschließt. Es ist entsprechend
aufwendig und langwierig. Michael Bake (links) und Tobias Fischer auf dem Hof eines Altstadthauses.

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Neuer Web-Auftritt
                              Die neue Internet-Präsenz
                               www.nwg-neuruppin.de
                         macht die Wohnungssuche einfacher.
                         Mieter finden Antwort auf ihre Fragen
                         und können ihre Anliegen übermitteln.

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Stadteigene Gesellschaft
                                                                           seit 60 Jahren

                   Internet wird mobil
                   Zum Jahrestag hat die NWG ihren Internetauftritt modernisiert. „Über
                   50 Prozent der Zugriffe auf Internetseiten erfolgt heute über mobile
                   Geräte wie Handys oder Tablets. Unsere Seiten passen ihr Ausgabe-
                   design jetzt automatisch an die Bildschirmgröße an“, erläutert Andreas
                   Neubert, Prokurist der NWG.
                   Darüber hinaus bietet der neue Internetauftritt einen besseren Überblick für
                   Wohnungssuchende und mehr Service für die Mieter. Das Internetangebot ist eine
                   Ergänzung für unseren Service vor Ort. Andreas Neubert: „Wie bisher sind wir telefonisch
                   und persönlich erreichbar. Auch unsere Hauswarte nehmen sich gern der Mieteranliegen an.“

                 Änderungen auf einen Blick
                 • Verbesserter Mieterservice
                    - Downloadbereich für Formulare und Anträge
                    - Informationen über Baumaßnahmen
                      und Veranstaltungen
                    - Kontaktaufnahme rund um die Uhr

                 • Einfache Wohnungssuche
                    - Aktuelle Wohnungsangebote auf einen Blick
                    - Große Fotos und Wohnungsgrundrisse
                    - Wohnungsantrag zum Download
                    - Informationen über das Wohngebiet

                 • Komfortable Bedienung
                    - Optimiert für PC, Tablet und Handy
                    - Mit einem Klick zum Ziel
                    - Frisches Design

                   www.nwg-neuruppin.de

                                                                                                                NEUESRUPPIN 
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www.nwg-neuruppin.de

„Nach unseren Wünschen ausgebaut“

Lukasz Witt hat seine ersten 30 Lebensjahre in Hamburg verbracht. Doch
als vor fünf Jahren das dritte Kind unterwegs war, zog es seine Frau Ivonne
zurück in die Heimatstadt Neuruppin. Familie Witt suchte eine neue Wohnung.
„Am Ende sind wir bei der NWG fündig geworden. Die Wohnung wurde sogar
nach unseren Wünschen umgebaut. Wir haben jetzt eine große Wohnküche“,
sagt Lukasz Witt. Wenn mal was kaputt ist, kommt in kürzester Zeit der Hauswart.
„Wir sind sehr zufrieden hier“, sagt Ivonne Witt.

„Wohnung mit blauer Lagune“

Heike Kreie wohnt seit 26 Jahren in der Hermann-Matern-Straße.
Heute lebt sie dort mit ihrem Mann Matthias und ihrer behinderten
Tochter. „Für uns drei ist die Wohnung perfekt“, sagt Heike Kreie. Sie
freut sich, dass sie seit diesem Sommer ein saniertes, behinderten-
gerechtes Bad hat. „Wir nennen es unsere blaue Lagune“, sagt sie.
Die Fliesen durften sie und ihr Mann selbst aussuchen. Außerdem
wurden die Türen und der Fußboden im Flur erneuert. „Die NWG
unterstützte die Antragstellung auf Kostenübernahme für den Umbau
und schnell ging es auch noch“, freut sie sich.

„Enger Kontakt zu alten Nachbarn“

Edith und Joachim Bensch wohnen in der Hermann-Matern-Straße 3,
die nach einem Umbau für Mieter mit Gehbehinderungen besonders
geeignet ist. „Wir haben vorher im Nachbaraufgang gewohnt und
freuen uns, dass der enge Kontakt zu den alten Nachbarn erhalten
bleibt. Das war uns sehr wichtig“, berichtet Edith Bensch. Sie haben
sich in der neuen Wohnung gut eingelebt und genießen den Komfort:
stufenfreier Wohnungszugang mit Aufzug, eine schöne Küche mit
Fenster und ein geräumiges Bad mit Dusche.

„Die NWG versucht allen zu helfen“

Stadtplaner Matthias Frinken kümmert sich als Quartiersmanager im
EU-Projekt „Soziale Stadt“ um die Sorgen der Menschen im Neubau. Er
sagt: „Die NWG hat dafür gesorgt, dass das Neubaugebiet nie in den
Strudel von schlechtem Image und Leerstand geraten ist. Sie ist auch
für Menschen da, die nur wenig Geld zur Verfügung haben und die kein
anderer Vermieter nehmen würde. Die NWG versucht allen zu helfen. Der
Bedarf ist sehr groß, die Zahl der Sozialwohnungen reicht nicht aus.“

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Stadteigene Gesellschaft
                                                                            seit 60 Jahren

                                                              „Kommunale                     „Mit dem Unternehmen
                                                               Gesellschaft                  gewachsen“
                                                                    war der
                                                                                             „Ich gehe richtig gern zur
                                                             richtige Weg“                   Arbeit“, sagt Christin
                                                                                             Schöne. „Das liegt in
                Der geringe Leerstand von Wohnungen ist ein Indiz dafür, wie                 erster Linie an dem
                gut die Neuruppiner Wohnungsbaugesellschaft in den letzten                   guten Verhältnis zwi-
                Jahrzehnten gewirtschaftet und dabei eine Vielzahl attraktiver               schen den Kollegen.
                Wohnungen in der Fontanestadt geschaffen hat. Mit Fug und                    Wir beraten uns und
                Recht können wir heute sagen: Es war richtig, die NWG als                    treffen wichtige Ent-
                100-prozentige kommunale Gesellschaft zu gründen und an                      scheidungen im Team.
                dieser Entscheidung festzuhalten. Denn Beispiele wie Dresden                 So versuchen wir eine opti-
                haben gezeigt, dass nur solch kommunale Unternehmen in                       male Lösung zu finden.“ Chris-
                die Lage versetzt werden, dem vermeintlichen Widerspruch                     tin Schöne hat 2006 als Azubi bei
                von Modernisierung und bezahlbaren Mieten entgegenzuwir-                     der NWG angefangen. Sie war seitdem in fast allen
                ken. Die NWG ist eines der erfolgreichsten Wohnungsunter-                    Bereichen tätig, kennt viele Mieter persönlich und
                nehmen im Land Brandenburg und kann auch deshalb in den                      schätzt die Vielseitigkeit ihres Berufes. Aktuell ist
                nächsten Jahren sozialverträgliche Mieten garantieren. Danke                 Christin Schöne Mitarbeiterin der Reparaturabteilung.
                dafür an die alte und die neue Geschäftsführung!                             Sie sagt: „Ich bin mit der NWG gewachsen.“
                Jens-Peter Golde, Bürgermeister

                                                              „Wohnungsnaher Treff für Ältere“

                                                               Antje Teuffert, Leiterin des Mehrgenerationenhauses, berichtet über ein neues
                                                                Projekt in Zusammenarbeit mit der NWG: „In Kürze eröffnen wir in der Präsi-
                                                                dentenstraße 77 ein Mietercafé. Es ist als wohnungsnaher Treff für ältere
                                                                Menschen aus der Nachbarschaft gedacht, die dann dort verschiedene
                                                                Freizeitangebote nutzen können und miteinander ins Gespräch kommen.“ Für
                                                               die Ausgestaltung des Angebots wird das Mehrgenerationenhaus sorgen, eine
                                                              weitere Stelle wird eingerichtet, um ältere Einwohner bei Bedarf auch in der
                                                             Wohnung aufzusuchen und der Vereinsamung entgegenzuwirken.

              „Begegnung auf Augenhöhe“

              Die Firma Runge sichert schon seit vielen Jahren für die NWG den Not- und Hava-
              riedienst und beteiligt sich an Ausschreibungen. Geschäftsführer Dirk Runge sagt:
              „Nicht alle Auftraggeber behandeln ihre Dienstleister so fair wie die NWG. Die
              Mitarbeiter begegnen uns auf Augenhöhe. Es ist eine sehr kooperative Zusammen-
              arbeit.“ Bei den größeren Bauvorhaben schreibt die NWG Gewerke einzeln aus,
              dadurch kommen auch kleinere Unternehmen aus der Region zum Zuge. So fließen
              die jährlichen Investitionen von 6 bis 8 Millionen Euro zum großen Teil in den regionalen
              Wirtschaftskreislauf ein.

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Spannendes Zeitdokument
Mieter dokumentiert die Veränderungen in seiner Umgebung
Als Nachbar erlebt Eckhard Schröter ten und mithilfe von zwei
den Umbau der Bruno-Salvat-Straße Kränen aus dem Haus ge-
1 bis 3 hautnah mit. Seine Kamera hoben wurden. Inzwischen
ist immer dabei. „Ich habe den Bau- sind aus Fertigteilen neue
arbeitern schon Bilder geschenkt und Treppenhäuser eingesetzt.
sammle für die NWG die Aufnahmen Sie ragen aus dem Block
auf einem Stick“, sagt Eckhard Schrö- hervor und kommen ohne
ter. Er meint, dass die Veränderungen Zwischenpodeste aus.
in der Stadt zu wenig dokumentiert Dadurch können die Auf-
wurden. „Wer weiß denn noch, wie es züge auf den Etagen hal-
hier 1990 ausgesehen hat?“, fragt er. ten. Der Innenausbau läuft
Er selbst war damals auch nur selten auf Hochtouren, aber Eck-
mit der Kamera unterwegs. Denn der hard Schröter darf ihn aus
Ingenieurpädagoge kämpfte damals Sicherheitsgründen nicht
um den Erhalt der „Station Junger dokumentieren. Sehr zu
Techniker und Naturforscher“ und hat- seinem Leidwesen, denn
te damit den Kopf voll. Dass es heute auch dort gibt es viel Neu-
keine vergleichbare Einrichtung mehr es.
gibt, sieht der 77-Jährige als Verlust Die Wohnungen bekom-
an. Die folgenden Jahre arbeitete men energiesparende
Schröter ehrenamtlich und begeisterte Niedertemperatur-Fußbo-
Kinder und Jugendliche für den Flug- denheizungen. Die Rück-
modellsport. Die NWG stellt dem Ver- lauftemperatur der nor-
ein dafür mietfrei einen Werkstattraum malen Fernwärme reicht Eckhard Schröter beim Fotografieren.
in der Artur-Becker-Straße 30 zur Ver- künftig aus, die Wohnun-
fügung. Seine Technikbegeisterung gen zu beheizen. Das
ist für Eckhard Schröter ein zweiter spart Energie. Die neuen Wohnungen Zur technischen Ausstattung gehört
Grund, sich für den Bau zu interessie- sind barrierearm, teilweise mit roll- Glasfaserkabel bis in die Wohnung.
ren. Für ihn war es einfach spannend, stuhlbefahrbaren Bädern und tieferge- Der Block wird voraussichtlich im Ja-
wie die Betonplatten herausgeschnit- legten Balkonschwellen ausgestattet. nuar 2019 bezugsfertig sein.

Die Mitarbeiter der NWG - beim Empfang anlässlich des 60. Gründungstages ihres Unternehmens.

18 NEUESRUPPIN  GEWINNER 

Kilometerfresser
                Tobias Kollan ist erfolgreicher Rennfahrer

              Der Werkstattleiter der Ostprignitz-            ren, als er mit seiner BMW S 1000 RR
              Ruppiner-Personennahverkehrsge-                 Sieger in der Klasse Open bei der
              sellschaft in Neuruppin hat ein be-             Langstrecken-Weltmeisterschaft       in
              sonderes Hobby. Tobias Kollan ist               Oschersleben wurde. Seitdem kamen
              Motorrad-Rennfahrer und bestreitet              unzählige Triumphe dazu. „Das ist eine         Arbeitgeber und meine Kollegen zei-
              seit Jahren erfolgreich nationale und           ebenso zeitintensive wie teure Leiden-         gen Verständnis, wenn ich schon am
              internationale Wettkämpfe. Seinen               schaft“, erzählt Tobias Kollan. „Spon-         Donnerstag zum Rennen muss. Das
              ersten Titel holte er vor sechs Jah-            soren unterstützen mich dabei. Mein            bedeutet mir sehr viel.“

               Automat senkt Fehlerrisiko bei der Medikation im Krankenhaus
              Geschätzt mehr als 10.000 Menschen nahme auf die Tüte gedruckt. Für die                        begleitet in Neuruppin ein Apotheker
              sterben jedes Jahr in Deutschland Ruppiner Kliniken bedeutet dies eine                         den Patienten und berät Arzt und Pa-
              durch Medikationsfehler oder uner- deutliche Entlastung des Personals.                         tient zur optimalen Medikation. Insge-
              wünschte Nebenwirkungen. Feh- Rund 1,5 Millionen Tüten packt der                               samt zehn Apotheker sorgen dafür,
              lerquellen lauern überall. Sei es der Automat pro Jahr.                                        dass in allen relevanten Fällen das
              Patient, der bei der Anamnese Me- Für Patienten bringt der Automat in                          Vieraugenprinzip greift. Das heißt, es
              dikamente verschweigt, der Arzt, der Verbindung mit einer elektronischen                       passen immer zwei Personen darauf
              falsche Dosierungen oder Kombinati- Verschreibung ein großes Plus an Si-                       auf, dass jeder Patient genau seine
              onen verschreibt, oder die Schwester, cherheit. Schon bei der Aufnahme                         für ihn optimalen Tabletten bekommt.
              die beim Zusammenstellen                                                                                  „Wir können ein Resümee
              der Tabletten einen Fehler                                                                                ziehen“, sagt Dr. Christian
              macht. Die Ruppiner Kliniken                                                                              Heyde, Leiter der Apotheke
              haben diesen Fehlerquellen                                                                                in den Ruppiner Kliniken.
              den Kampf angesagt. Dafür                                                                                 „Dank der elektronischen
              sorgt unter anderem ein Tab-                                                                              Verschreibung, der engen
              lettenautomat. In seinen 330                                                                              Zusammenarbeit mit den
              Fächern warten die gängigs-                                                                               Ärzten und dem Tabletten-
              ten Tabletten darauf, in kleine                                                                           automaten passieren bei
              Tüten abgepackt zu werden.                                                                                uns sehr viel weniger Fehler
              In etwa einer Sekunde hat                                                                                 bei der Medikation. Damit
              der Automat die benötigten                                                                                sind wir deutschlandweit
              Tabletten eingepackt, Pati-                                                                               ganz weit vorne und im
              entendaten und sogar die                                                                                  Land Brandenburg gar die
              wichtigsten Tipps zur Ein- Victoria Bergen (links) und Dr. Christian Heyde.                               Einzigen.“

                                                                                                                NEUESRUPPIN 
          AUSGABE 4/2018   19

Kein Anglerlatein. Diesen Karpfen hat Dennis Schier auf einer Angelreise in Holland gefangen.

„Am Ende des Tages muss
Junge Neuruppiner sprechen über ihre
Für ihren Sport geben sie viel, Begeis- gen. „Es wurde uns sehr viel geboten, tauschen Erfahrungen aus und zeigen
terung, Engagement und Zeit. Marie aber unsere Ergebnisse mussten wir ihren Fang in sozialen Medien. „Angeln
Frank ist Reiterin seit ihrem fünften uns teils schwer erarbeiten. Am Ende ist sicher nicht so populär wie Fußball,
Lebensjahr. Dennis Schier hat mit vier des Tages musst du selbst Leistung aber wir sind eine kleine, eingeschwo-
Jahren das erste Mal eine Angel in der zeigen“, fasst der Neuruppiner seine rene Gemeinschaft.“
Hand gehalten. So unterschiedlich die Erfahrungen aus der dreieinhalbjähri- Auch Marie Frank gehört einer einge-
Freizeitgestaltung auch ist, die beiden gen Ausbildung zusammen. In seiner schworenen Gemeinschaft an, dem
sind ausdauernd, ehrgeizig und erfolg- persönlichen Bilanz vermerkt er posi- Reit- und Fahrverein in Wulkow. Mit
reich. Und das gilt auch im Beruf, bei- tiv, dass die Kollegen bei den Stadt- ihrer Stute Amy holt sie regelmäßig
de arbeiten bei den Stadtwerken. werken ihn immer unterstützt haben: Preise im Springreiten. Um Erfolge zu
Dennis Schier ist Elektroniker für Be- „Man konnte jeden fragen, die Kol- haben, muss die 21-Jährige gut orga-
triebstechnik, in diesem Jahr hat er legen haben erklärt und Netzmeister nisiert sein: Turniere an den Wochen-
seine Ausbildung mit guten und sehr Daniel Rütz hat mich gut durch die
guten Ergebnissen beendet. Die Aus- Praxis geführt.“ Durch seinen kurzen
bildungszeit nutzte der 21-Jährige Arbeitsweg hat der Neuruppiner genü-
auch, um Zertifikate zu erwerben, gend Zeit für sein Hobby, das Angeln.
die ihm zum Beispiel das Arbeiten an Nach Feierabend, am Wochenende
spannungsführenden Teilen erlauben. und manchmal auch nachts sitzt er an
„Ohne diese Berechtigungen könnte den Seen in der Region. Den Urlaub
ich nicht bei den Stadtwerken arbei- nutzt er zu Angelreisen ins benachbar-
ten“, erläutert Schier. „Es ist von Vor- te europäische Ausland. Er sagt: „An-
teil, möglichst breit aufgestellt zu sein.“ geln macht Spaß, weil man abschalten
Die Stadtwerke bezahlen die Quali- und die Gedanken schweifen lassen
fizierungen für die Azubis und später kann.“ Einsam sind die Angler übri-
die vorgeschriebenen Wiederholun- gens nicht. Sie treffen sich am See, Dennis Schier (r.) mit Gerd Paaschen.

20 NEUESRUPPIN  GEWINNER 

Marie Frank macht große Sprünge. Bei ihren Turnieren belegt sie oft einen Medaillenplatz.

      man die Leistung bringen“
     Motivation für Sport und Ausbildung
              enden, Training, Pferdepflege, Schule
              und Betrieb sind unter einen Hut zu
                                                             berechnet sie anhand der Wetterpro-
                                                             gnose, wie viel Strom und Erdgas in
                                                                                                                          INFO
              bringen. Zum Glück für sie liegt alles         den nächsten Tagen benötigt werden.
              auf einer Achse: Wohnen in Treskow,            Sie ist im 3. Ausbildungsjahr und hat           Ausbildung bei den Stadtwerken
              die Arbeit bei den Stadtwerken, Be-            schon alle Abteilungen durchlaufen.                für Schrauber und Tüftler
              rufsschule im Oberstufenzentrum und            Sie schätzt die Vielseitigkeit der Arbeit       Anlagenmechaniker/in
              der Reitplatz in Wulkow. Unterstützt           bei den Stadtwerken: „Das ist optimal,             für Sanitär-, Heizungs-
              wird die Reitsportlerin von ihren Eltern,      um später flexibel einsetzbar zu sein.“            und Klimatechnik
              die sie auch auf die Turniere begleiten.       Die Zeit vor den Abschlussprüfungen             Elektroniker/-in für
              Marie Frank hat die Stadtwerke im              möchte sie noch intensiv nutzen. Wie               Betriebstechnik
              Praktikum kennengelernt, als sie               in ihrem Sport will Marie Frank auch            Fachkraft für
              nach der 10. Klasse ein Fachabitur             hier ihr Bestes geben.                             Wasserversorgungstechnik
              mit Schwerpunkt Wirtschaft machte.                                                             Fachkraft für Abwassertechnik
              In dieser Zeit waren wöchentlich drei
              Praxistage vorgesehen. Zu ihrer Be-                                                            für Rechner und Planer
              werbung um einen Ausbildungsplatz                                                              Kaufmann/-frau für
              als Kauffrau für Büromanagement                                                                    Büromanagement
              war es danach nur ein kleiner Schritt.                                                         Informatikkaufmann/-frau
              „Mir gefällt, dass die Azubis bei den
              Stadtwerken an die Kernaufgaben der
              Teams herangelassen werden. Man
                                                                                                                          KONTAKT
              bekommt Hilfe, muss aber Aufgaben
              auch selbstständig bewältigen“, sagt                                                           Ausbildungsbeauftragte Frau Traub
              sie. Aktuell befasst sich Marie Frank mit                                                      03391 511-225
              dem Energiedatenmanagement. Dabei               Marie Frank an ihrem Arbeitsplatz.             traub@swn.aov.de

                                                                                                                NEUESRUPPIN 
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WBG-Mitglied Eugen Bergner bei der Baustellenbesichtigung „An der Weide“ 21.

       Einzug im WBG-Neubau
     Eugen Bergner freut sich auf seine erste eigene Wohnung
„Ich finde es gut, in einem Haus zu             „An der Weide 21“ ist das erste von             kundarstufe II. Bis zum Abitur will er
wohnen, das CO2-neutral ist, wo ei-             insgesamt fünf, die die WBG für ihre            nun in der Woche eine kleine Wohnung
gener Strom erzeugt wird und das                Mitglieder errichtet.                           in Neuruppin nutzen, es ist seine erste
Duschwasser weiterverwertet wird“,              Der 18-Jährige kommt aus dem Ort                eigene. Der Schüler freut sich schon
sagt Eugen Bergner. Er kann seine               Rosenwinkel in der Nähe von Witt-               darauf, dass er bald seine Freizeit in
Ein-Zimmer-Wohnung im November                  stock. Im August begann er am Ober-             Neuruppin verbringen kann – statt in
beziehen. Sein künftiges Wohnhaus               stufenzentrum Neuruppin mit der Se-             der Bahn. Sportcenter und Kino kennt
                                                                                                er bereits von früheren Ausflügen, aber
                                                                                                es gibt noch viel mehr zu entdecken.
                                                                                                Den Tipp, sich bei der Wohnungsbau-
                                                                                                genossenschaft zu melden, hatte der
                                                                                                Schüler von Freunden bekommen. Ein
                                                                                                Volltreffer, weil auch das Konzept ge-
                                                                                                nau zu Eugen Bergner passt. Er hat
                                                                                                sich schon in der Schule für Umwelt-
                                                                                                themen interessiert und als Abschluss-
                                                                                                thema ein Referat erarbeitet, in dem er
                                                                                                kommerzielle und ökologische Wald-
                                                                                                bewirtschaftung untersuchte.
                                                                                                Das WoMeNa-Projekt findet der Abitu-
                                                                                                rient zukunftsweisend und spannend:
                                                                                                „Ich war echt überrascht, ein so gutes
                                                                                                Wohnprojekt kennenzulernen.“ Woh-
                                                                                                nen-Mensch-Natur verbindet den
Projektverantwortlicher Heiko Weißenfels (li.) mit Eugen Bergner.                               Umweltgedanken mit sozialen Wer-

22       NEUESRUPPIN      GEWINNER   

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