B R UCKE - "WAS HOFFNUNG MACHT - ARNSBERG - Pastoraler Raum Arnsberg
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BRUCKE Propsteipfarrei Pastoraler ARNSBERG Raum St. Laurentius ARNSBERG 20. Jahrgang, Heft 2, Juli 2021 ABSCHLUSSSCHÜLERINNEN DER SEKUNDARSCHULE BERICHTEN | S. 16 DIGITALE FAMILIENGOTTESDIENSTE | S. 29 HEY, WIR SIND STARK | S. 33 „WAS HOFFNUNG MACHT “
2| INHALT „WAS HOFFNUNG MACHT“ 3 Was Hoffnung macht 4 Die „BasisBibel“ soll ein neues Leseerlebnis bieten 5 Beten? Beten! 6 Damit ihr Hoffnung habt 8 Neuer Dechant für das Dekanat 9 Hoffnung? Hoffnung! Ja bitte! 10 Ein junger Geflüchteter erzählt 13 Verbundenheit und Hoffnung mitten in der Pandemie 14 Was macht mir Hoffnung, wo sind meine Kraftquellen? 15 Zeichen der Hoffnung: Wortgottesfeiern 16 Corona wirbelt das Leben durcheinander 18 Hoffnung PROPSTEIPFARREI ST. LAURENTIUS 19 Gemeinsames Büro der Gemeindereferentinnen im Gemeindezentrum Liebfrauen 20 Hoffnungszeichen Brandprozession in Arnsberg 21 Hospiz-Sanierung macht Umzug erforderlich 22 Friedenslicht aus Bethlehem brennt seit 27 Jahren für die Hoffnung 23 70 Jahre Pfadfinder Stamm Liebfrauen 24 Regenbogenfahnen wehen von den Kirchentürmen 26 Die kleine BRÜCKE – Kinderseite 27 Sterne der Hoffnung 28 KitaSeite – Neue Wege im Familienzentrum 29 Digitale Familiengottesdienste 30 Die Katholische Kirche von Arnsberg ist mehr … 31 Was uns Hoffnung auf eine noch bessere „BRÜCKE“ macht … AUS DEN GEMEINDEN 33 „Hey wir sind stark“! 34 Ankündigung der nächsten Ausstellung 35 Rostfotos??? Ist das Kunst oder kann das weg? 36 Nachruf auf Pfarrer Edgar Pauli 37 Ein Ostergarten in der Kirche 38 Messdiener aus Leidenschaft feiert 50. Geburtstag 40 „Der Zaun der Hoffnung“ 41 Der etwas andere Kreuzweg Zum Titelbild „Was Hoffnung macht“ Damit die Hoffnung nicht wie eine Seifenblase zerplatzt – damit beschäftigt sich diese Ausgabe der Brücke. Das Foto stammt von Geralt auf pixabay
„WAS HOFFNUNG MACHT“ |3 Was Hoffnung macht Wer Energie sucht, braucht einen Die Erfahrung, verstanden zu wer- Das Lied von Adel Tawil singt von guten Anbieter. den, kommt nicht von außen, son- der Überzeugung, dass gerade Ohne Verbindung zu einem Anbieter dern ist eine Gabe der inneren Stim- dann, wenn man es am meisten gibt es keine Energie. me. braucht, Gott da ist, der unser Herz Deshalb gilt es: wer sich nur auf sich versteht und den Weg mit uns bis verlässt, ist bald verlassen. Unsere „Die Stimme in dir sagt ans Ende geht. Ressourcen sind endlich, sind bei Da ist jemand, der dein Herz Möge diese BRÜCKE eine Brücke allem guten Willen beschränkt. Ein versteht zu dieser Hoffnung sein! Zweig, der vom Baum abbricht, Und der mit dir bis ans Ende geht bringt trotz schöner Blüten keine Wenn du selber nicht mehr an dich Frucht. glaubst Mit Ihnen in Weggemeinschaft Diese Logik gilt für uns ganzheitlich Dann ist da jemand…“ Propst Hubertus Böttcher und gesamtmenschlich. Darum gilt besonders in Krisenzeiten, nicht den Anschluss zu verlieren, sondern in Verbindung zu sein und Beziehung zu finden. Es gibt nur Zukunft in den Verbindungen und Verbundenheiten des Lebens – natürlich und überna- türlich. Darum ist Hoffnung nicht Illusion, sondern Leben in der Verbundenheit und die Möglichkeit, auch zu einer inneren Einkehr in die Quelle des Lebens. Darum macht mir Hoffnung, dass ich nicht allein bin, sondern dass es DEN Anderen gibt, dass es den Himmel gibt, dass es einen Gott und Vater gibt. Durch Jesus Christus, den Gekreuzig- ten und Auferstandenen, der durch seine Geburt unser Bruder gewor- den ist, gibt es eine Geschwister- lichkeit im Geist, die durch Liebe die Grenzen von Tod und Schuld über- windet. Dazu aus einem Lied von Adel Tawil: „Ist da jemand, der mein Herz versteht? Und der mit mir bis ans Ende geht?“ Dann fragt Tawil weiter, ob jemand an mich glaubt, meine Seele befreit und mich heimholt, weil er mich braucht… Tawil vertraut in seinem Lied, dass es Foto: Propsteipfarrei von allein geschieht und dass man selbst mit der Sonne einen jeden Tag neu aufsteht.
4| „WAS HOFFNUNG MACHT“ Die „BasisBibel“ soll ein neues Leseerlebnis bieten Einfach zu lesen, einfach zu verstehen von Georg Beste E ine komplette Neuüberset- schachtelungen, die das Verständnis Alle biblischen Texte wurden auf zung also, die im Januar erschweren würden. Grundlage der hebräischen und 2021 erschienen ist. Da kann Zusätzliche Erläuterungstexte am aramäischen Schriften des Alten „ man sich schon mal wundern. Rand. Wörter, deren Verständnis Testaments sowie des griechischen Kein anderes Buch ist so oft über- nicht mehr vorausgesetzt werden Textes des Neuen Testaments voll- setzt worden wie die Bibel, da sollte kann, sind farblich hervorgehoben ständig neu übersetzt. Das war über doch schon für jeden Geschmack und werden in einem zusätzlichen 40 Theologinnen und Theologen un- etwas dabei sein? Text direkt am Seitenrand erklärt. fassbare 17 Jahre Arbeit wert. Und Und Rücksicht auf das durch Compu- ungezählte Testleser haben immer Wie wär’s zum Beispiel mit: ter und Internet veränderte Medien- wieder Rückmeldung von der Basis verhalten. Der Text ist ausdrücklich gegeben, ob das wirklich verstan- Der „Lutherbibel“, beliebteste deut- für das Lesen am Bildschirm oder den wird. Die evangelische Kirche sche Übersetzung und ein wahrer Display konzipiert. Es gibt diese empfiehlt die „BasisBibel“ für eine Zitatenschatz. Übersetzung deshalb nicht nur als „Erstbegegnung mit der Bibel“ und Oder die „Einheitsübersetzung“ als Buch, sondern auch als Online-Bibel für jüngere Menschen, denen der Leitbibel der deutschen katholischen im Internet und in einer App. Zugang zu biblischen Texten heute Kirche. schwer fällt. Es gibt aber auch Neu- Vielleicht die „Gute Nachricht Bi- Das farbenfrohe Design in fünf ver- es zu entdecken für alte Hasen, die bel“, die bisher einzige durchge- schiedenen Ausführungen macht „Jung im Herzen“ sind. ● hend interkonfessionelle deutsche Lust, mal näher hinzuschauen. Und Bibelübersetzung. es stehen verschiedene Ausgaben Mehr unter: Auch die „Bibel in gerechter Spra- zur Auswahl, die sich im Schriftbild, https://www.die-bibel.de/bibeln/ che“ für Liebhaber feministischer in der Buchgröße und auch im Preis unsere-uebersetzungen/basisbibel/ Interpretationsansätze. Möglicher- unterscheiden. weise die „Volxbibel“ in frischer, manchmal frecher Sprache für eine In der „Komfortablen“ jugendliche und kirchenferne Ziel- ist der Bibeltext gesetzt gruppe. wie bei einem Gedicht Etwa „Hoffnung für alle“, für die die und folgt dem Rhyth- Kirche mögen, aber keine Kirchen- mus der gesprochenen sprache. Sprache. Der Bibeltext der Und jetzt die „Basis Bibel“ in zeit- „Kompakten“ ist in gemäßem, verständlichen Deutsch. einem gewohnten Das ist ja nicht so neu, wollen an- Schriftbild gesetzt wie dere Übersetzungen auch können. bei einem Roman, da- Was ist denn nun besonders? durch entsteht ein ein- facher Lesefluss. Die Ein Dreiklang soll es sein Kompakte gibt es auch als „Paperback-Aus- Eine einfache Textstruktur mit kur- gaben“ im 5er Set für zen klaren Sätzen und vertrauten die Schule und die Ju- Eine Ausgabe der neuen BasisBibel Worten. Ohne Einschübe und Ver- gendarbeit. Foto: Deutsche Bibelgesellschaft
„WAS HOFFNUNG MACHT“ |5 Beten? Beten! Beten ist die Hoffnung erhört zu werden von Pfarrer Ernst Thomas Beten, – das ist mit Gott sprechen, ben Gott geschrieben. Obwohl Kin- ihm alles sagen. der heutzutage keine Briefe mehr Ihm sagen, was uns freut und was schreiben, war dieser Brief für sie uns traurig macht. keine Schwierigkeit. Dabei haben Beten ist ein vertrauliches Gespräch mit Ihm danken für all das Gute, das sie gespürt, wenn ich einen Brief an Gott. Foto: pixabay er uns schenkt. Gott schreibe, dann ist das ein Ge- Ihn bitten, immer bei uns zu sein. bet, dann ist das sprechen mit ihm. ● Ich wollte nur mal Danke sagen! Beten – das heißt aber auch: Die Schülerinnen und Schüler ha- Danke für: Tag und Nacht. ganz still horchen, ob Gott nicht ben mir erlaubt, einige Briefauszü- Danke für: Himmel und Erde. zu uns spricht. ge in dieser Brücke abzudrucken. Danke für: Mensch und Tier. Er braucht dazu keine Worte und Mit Gott sprechen, ihm einen Brief Danke für: Essen und Trinken. dennoch spüren wir, zu schreiben oder anders gesagt: Danke für: Wiesen und Felder wenn er uns etwas sagen will. Beten – ist doch ganz einfach. Die Danke Gott! Kinder machen es uns vor: Ich danke dir für alles und von Beten – das heißt auch: nie den ganzem Herzen. Mut verlieren. ● Hallo Gott, wir haben Corona Mit Gottes Hilfe wird am Ende al- und ich wünsche mir, dass es ● Lieber Gott! Du bist das Licht der les gut. weg geht. Es ist blöd die Mas- Welt. Du hilfst kranken und ar- ken zu tragen, die wir brauchen. men Menschen. Du liebst jeden Beten – das heißt auch: Ich würde mich sehr, sehr freuen, einzelnen Menschen. Gott danken, für alles, was er gibt. wenn alles wieder gut ist und wir Egal ob er groß oder klein ist, alt (Anne d’Arcy) keine Masken mehr tragen müs- oder jung. Du willst, dass jeder sen! Wir müssen auch 1,5 m in Frieden lebt. Du bist der Vater D Abstand halten, echt blöd!!! von uns allen. ieser Text stammt aus dem Und du willst, dass jeder genug Buch: „Tut dies zu meinem ● Lieber Gott! Ich bitte dich, dass zu essen und zu trinken hat. Und Gedächtnis“. Ich setze es in die Welt immer und ewig so diese Dinge finde ich an dir so toll. der Dinscheder Grundschu- bleibt, wie sie ist, und wenn le in Oeventrop zur Kommunionvor- es geht, würde ich dich bitten, So weit einmal einige Briefe der bereitung ein. Corona verschwinden zu lassen Mädchen und Jungen. Darüber hin- und dass alle meine Freunde, aus sind andere Briefe so beeindru- In dem Kapitel „Beten und Singen“ Bekannten und meine Familie ckend persönlich geschrieben, dass lernen die Kinder nicht nur das „Vater gesund bleiben und dass Haie, sie nur den Kindern und dem lieben unser“ mit Gesten zu beten. Sie wis- Delfine, Wale, Seelöwen, See- Gott gehören. Ja, das Gespräch mit sen auch, dass man dieses Gebet mit kühe, und alle andern bedrohten Gott – das selbstformulierte Gebet – vielen Menschen zusammen beten Tiere geschützt werden. ist in der Tat ein Gespräch mit einem kann. Das selbst erfundene Gebet liebenden Gegenüber. Dabei merkt dagegen kann ich nur alleine beten. ● Lieber Gott! Ich danke dir für al- der Beter im Herzen: Jetzt berühren Das haben sie bei der Formulierung les, was du mir jeden Tag gibst sich Himmel und Erde. von Dank und Bittsätzen erfahren. und dass du in jeder Stunde bei mir bist. Wenn ich an dich Ich schließe mit einem Wort von Immer ist Beten aber sprechen denke, werde ich glücklich. Ich Karl Rahner, einem der bedeutends- mit Gott. In einer Schulstunde im will dich nie vergessen, weil ich ten Theologen des 20. Jahrhunderts: 4. Schuljahr haben die Mädchen glücklich bin, dass du jeden Tag Beten kann man nur durch Beten und Jungen einen Brief an den lie- bei mir bist. lernen. ●
6| „WAS HOFFNUNG MACHT“ Damit ihr Hoffnung habt Maria 2.0 und der Synodale Weg von Anna Maria Mette In der Ausgabe der Mitgliederzeit- schrift „frau und mutter“, heute heißt sie „Junia“, erschien 2001 ein Ar- tikel zum Thema: „Zwanzig Jahre Bischofswort zu Fragen der Stellung der Frau“. Aufgrund eines Votums der Würzburger Synode beschloss die Bischofskonferenz 1974 eine Studienkommission zum Thema Frau- en in der Kirche einzurichten und verabschiedete das dort erarbeite- te Papier 1981, als Bischofswort zu Fragen der Stellung der Frau in Kirche und Gesellschaft. Daraus ein Zitat: „Die Frau ist genau wie der Mann als Abbild Gottes nach der bibli- schen Schöpfungsgeschichte zu se- Das Logo der Aktion Maria 2.0 hen, sie hat ihren Wert als Person D – also unabhängig vom Mann, von ie Hoffnung stirbt zuletzt – Und dazu die erschütternden Einbli- Stand, Status und Stellung. Die Kir- ein oft zitierter Satz, oder, cke in die Institution Kirche, die in che soll Modell für das gleichwer- wie meine Oma oft sagte, diesen außergewöhnlichen Zeiten tige und partnerschaftliche Zusam- „Wenn die Hoffnung nicht Hoffnung und Zuflucht sein sollte, menleben und Wirken von Männern wär, dann lebt‘ ich nicht mehr“. aber stattdessen zusätzlich zur Ver- und Frauen sein“. Tatsächlich besteht für Menschen, unsicherung beiträgt. die die Hoffnung aufgegeben ha- Eine Pandemie kann durch medizi- Ein bemerkenswerter Schritt im ben, mutlos sind und resignieren, nische und politische Maßnahmen kirchlichen Denken. Durch dieses die Gefahr, sich selbst aufzugeben. irgendwann überwunden werden. Bischofswort ermutigt und gestärkt, Hoffnung ist die Aussicht auf besse- Vertrauen und Glaubwürdigkeit wie- haben Frauen viele Jahre aktiv und re Zeiten, eine Ermunterung, eine der herzustellen ist mühevoll, lang- kreativ Kirche mitgestaltet, durch ei- neue Perspektive. Hoffnungsvoll und wierig, erfordert Einsicht und den gene Formen liturgischer Feiern, in zuversichtlich sein, der Zukunft Posi- Willen zur Veränderung. Gebeten und Liedern und nicht zu- tives zuzutrauen, ist eine Lebensein- Die jüngsten Thesen der Vereinigung letzt durch diakonische Dienste. stellung und nicht selbstverständlich. Maria 2.0 beschreiben, was Frauen Inzwischen haben römische Erklä- von Kirchenverantwortlichen fordern rungen und Entscheidungen diese Aktuell leben wir in einer Zeit, die und erwarten. Und auch der größte Entwicklung nicht nur beeinträchtigt, uns in Sachen Hoffnung einiges ab- kath. Frauenverband, die kfd, for- sondern stark ausgebremst. Viele verlangt. Die Überwindung der Pan- dert die Kirche zu Transparenz und Hoffnungen wurden enttäuscht. Dem demie und die damit verbundenen einem Umdenken auf. Dass die Rol- Diakonat der Frau steht die Kirche Ängste, Sorgen, Existenznöte und le der Frau in der Kirche dabei ein nach wie vor ablehnend gegenüber. Einschränkungen sind mehr als eine Schwerpunkt ist, dürfte nicht verwun- Trotzdem steht das „Netzwerk Dia- unbequeme Belastung. Hoffnungs- dern. Noch haben nicht alle Frauen konat der Frau“ zu seinem Konzept. voll bleiben wird zur Herausforde- die Hoffnung auf gleichberechtigte Es geht dem Netzwerk darum zu rung. Teilhabe in der Kirche aufgegeben. verdeutlichen, wie das sakramentale
„WAS HOFFNUNG MACHT“ |7 Diakonat der Frau aussehen könnte, Leitwort „Ihr sollt ein Segen sein“ und Auch wenn sich unter Pandemiebe- in der Hoffnung, seine Bedeutung „Damit ihr Hoffnung habt“, erlebten dingungen ein Gemeinschaftsgefühl für die Zukunft der Kirche sichtbar zu Christen und Christinnen beider Kon- schwerer herstellen lässt, zeigte sich machen. fessionen in einem vertrauensvollen auch in diesem Kirchentag die Hoff- und geschwisterlichen Miteinander. nung auf Gemeinsamkeit und Über- Neuer Hoffnungsträger ist im kirch- windung bestehender Grenzen. lichen Kontext der von der Deut- Hoffnungsvoll bleiben, die Hoffnung schen Bischofskonferenz und dem nicht aufgeben, auch in scheinbar Zentralkomitee deutschen Katholi- aussichtslosen Situationen, ist He- ken begonnene Synodale Weg. rausforderung und Kraftquelle zu- Das wird sicherlich kein kurzer und gleich. leichter Weg, aber hoffentlich wir- kungsvoller und nachhaltiger als der „Trage das Licht der Hoffnung in dei- „Überdiözesane Gesprächsprozess ne Seele. zur Erneuerung der kath. Kirche in Mache deine Gedanken heller, Deutschland“, der mit großem Auf- dann erhellt sich auch deine Zukunft. wand über 4 Jahre betrieben wurde, Deine Hoffnung zeigt dir das Gute, ein Hoffnungsschimmer für alle Be- das sein wird. teiligten war und an den sich heute Lerne zu hoffen, dann lernst du zu kaum noch jemand erinnert. handeln. Im Mai fand der 3. Ökumenische Was sein soll, kannst du jetzt begin- Kirchentag in Frankfurt statt. Dies- nen.“ mal digital und dezentral. Den 1. Karen Hutte und 2. Ökumenischen Kirchentag Das Mädchen mit dem Perlenohring will in Berlin und München, unter dem mitreden. ● T. 02931 5241-0 · www.aral-gruene.-de WirWir freuen freuen unsuns aufauf SieSie Telefon Telefon 0 29031/786 29 31/786 65 30 65 30 Rolf Rolf GroteGrote Anette Anette Grote Grote
8| „WAS HOFFNUNG MACHT“ Neuer Dechant für das Dekanat Pfarrer Daniel Meiworm zum neuen Dechanten im Dekanat Hochsauerland-West gewählt von Sr. Ephrem Eling von Propst Hubertus Böttcher an, der sich nach 18 Jahren nicht mehr zur Wahl stellte. Auch an dieser Stelle sei Propst Böttcher herzlich gedankt für sein langjähriges segensreiches Wirken als Dechant. Den neuen Dechanten begleiten Gratulationen und viele gute Wün- sche für all jene Fähigkeiten und Fügungen, die zum Gelingen der neuen Aufgabe beitragen. Auf die Frage, ob es denn noch eines Dekanats bedürfe, wenn die neuen Pastoralen Räume bereits in Dechant Daniel Meiworm Foto: Privat sich schon beinahe Dekanate bil- den, antwortet der neue Dechant: Z „Der große Raum ist wichtig, um sich um neuen Dechanten des De- Dekanat Hochsauerland-West. In als Kirche zu positionieren. Auch kanats Hochsauerland-West beiden Aufgaben folgte er Pfarrer für die Verbandsarbeit, die in der wurde im Mai Pfarrer Daniel Dietmar Röttger. einzelnen Gemeinde immer stärker Meiworm gewählt. An die- ausdünnt, erweist sich der größere ser Stelle ein wenig zu seiner Person Die Arbeitsbereiche Raum als wichtig für das Weiterle- und seinem Amt als Dechant. wurden immer größer ben, stärkt das Bewusstsein ‚Wir sind nicht allein sondern gemeinsam Pfarrer Meiworm wurde 2005 zum „Die Arbeitsbereiche wurden immer unterwegs‘. So bleiben zentrale Priester geweiht. Seine erste Stelle größer“, beschreibt Pfarrer Meiworm pastorale Aufgaben im Dekanat ver- trat er als Vikar im Pastoralverbund seinen Weg aus einer einzelnen ortet und werden von dort aus in die Hövelhof und Dekanatsjugendseel- Gemeinde hin in eine große Pfarrei Gemeinden hineingetragen. sorger im Dekanat Büren-Delbrück mit vielen fusionierten Gemeinden. an. 2009 führte ihn sein Weg in „Die Räume, in denen ich tätig bin, Eben dort liegen die Ziele des neuen den Pastoralverbund Warstein. Da- wachsen: Gemeinde, Pastoralver- Dechanten: gemeinsam schauen und rüber hinaus wurde er zusätzlich bund, Bistum.“ handeln, nach dem Bedarf fragen. zum Dekanatsjugendseelsorger im Dabei ist der Austausch vor Ort und Dekanat Lippstadt-Rüthen ernannt. Mit seiner Wahl zum Dechanten des im Dekanat und im Bistum wichtig. Von 2010 bis 2016 übernahm er Dekanates Hochsauerland-West er- Er versteht sich als eine Brücke zwi- die Aufgabe zum Geistlichen Diö- weitert sich sein Aufgabenbereich schen den verschiedenen Handeln- zesanleiter der Katholischen Jungen erneut. Das Dekanat umfasst die vier den: Haupt- und Ehrenamtlichen, Gemeinde (KjG) im Erzbistum Pa- großen Pfarreien, St. Laurentius Prop- Priestern, Gemeindereferent*innen, derborn. Am 01.08.2016 ernannte stei Arnsberg, St. Petri Hüsten, St. Jo- dem Bischof. Dechant Daniel Mei- Erzbischof Becker ihn zum Pfarrer hannes Baptist Neheim und Voßwin- worm hofft, in seinem neuen Amt die in St. Petri Hüsten und zum zwei- kel und St. Johannes Sundern. Pfarrer Einheit zu leben, und freut sich ganz ten stellvertretenden Dechanten im Meiworm tritt damit die Nachfolge besonders darauf. ●
„WAS HOFFNUNG MACHT“ |9 Hoffnung? Hoffnung! Ja bitte! Was aus dem Zweiten Vatikanischen Konzil wurde von Renate Meuser I m Bistum Essen wuchs ich auf ungeheuren Hoffnung auf Verände- und erlebte dort den ungeheuren rung begleitet. Als 1975 das Ergeb- Aufbruch in der Kirche nach dem nis vorgestellt wurde, waren wir alle 2. Vatikanischen Konzil. Plötzlich voller Erwartung, Freude und einer zählten die Gläubigen etwas, die grenzenlosen Hoffnung. Kirchenleitung hatte erkannt, dass wir alle zum „Allgemeinen Priester- Aber dann kam Schritt für Schritt eine tum aller Gläubigen“ berufen sind. Rückkehr in alte Strukturen. Das Proto- Wir zählten auf einmal! Wir waren koll der Würzburger Synode wurde wichtige Mitglieder, nicht mehr nur abgeheftet und verschwand im Ar- Quelle: Synodaler Weg Objekte, die von Ferne angepredigt chiv. Eine riesige Enttäuschung und und oft ausgeschimpft wurden. Der Hoffnungslosigkeit machte sich breit. Altar wurde näher an die Gläubigen Der Rückzug aus der Kirche begann. Der von einem Klerikersystem ge- gerückt und die oberen Stufen weg- Gerade engagierte und informierte schützte Kindesmissbrauch durch gehauen. Es gab vielfältige neue Gläubige waren enttäuscht, gaben Priester und der mangelnde Aufklä- Gebetsformen und eine große Oster- die Gemeindearbeit auf oder verlie- rungswille mancher Institutionen ver- freude, die jahrelang anhielt. Vieles ßen die Kirche, hoffnungslos im Wort- stärkte die Distanz von vielen Gläubi- kam auf den Prüfstand und viele Men- sinn. Aus der armen Kirche, die das gen zur Amtskirche. Hoffnung? schen wollten die Dinge verändern Konzil gefordert hatte, mit einfacher Jetzt soll es ein synodaler Weg rich- im Licht des Evangeliums. So entstand Liturgie und einfachen Gewändern ten, der sich hinzieht und schon fast die Würzburger Synode, die in allen wurde wieder die triumphierende zwei Jahre andauert. Ergebnisse lie- Bereichen ein neues Miteinander von Kirche mit luxuriöser Ausstattung und gen noch nicht vor. Hoffentlich wird Gläubigen und Priestern formulieren Liturgie. Aber das verstärkte eben den nicht wieder nur geredet. Hoffentlich. sollte. Dieser Prozess wurde von einer Rückzug von einigen Gläubigen. Wir brauchen neue Hoffnung!!! ● Selbst wenn ich wüsste, dass morgen die Welt untergeht, würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen Martin Luther
10 | „WAS HOFFNUNG MACHT“ Ein junger Geflüchteter erzählt Der lange Weg von Guinea nach Arnsberg von Christine Hönick aber wenn Mohamed ein Angebot machte, konnte er sich etwas Geld verdienen. Manche Arbeiten waren für ihn allein zu schwer, also musste er den kargen Lohn noch mit Kolle- gen teilen. Mit ihm waren viele Menschen auf dem Weg: ältere Männer, Frauen, auch Kinder. Mit drei anderen Ju- gendlichen freundete er sich an. Aber Freundschaften auf der Flucht sind zuweilen nicht mehr als Zweck- gemeinschaften. Und so währten auch diese Freundschaften nur kurz. Flucht – das heißt auch Einsamkeit inmitten vieler Leidensgenossen. Mit einem solchen Boot versuchten Mohamed und seine Schicksalsgenossen Euro- pa zu erreichen.“ Foto: Pixabay Bewaffnete Überfälle, Entführungen, Vergewaltigungen, Mord M ohamed ist 18 Jahre Sein Onkel beutete Mohamed aus, alt, ein freundlicher viel harte Arbeit, kein Geld, schlech- Mali erwies sich als kein gutes junger Mann, zurück- te Behandlung, kein richtiges Dach Pflaster. Im Norden herrschen die haltend, höflich, zuvor- über dem Kopf, oft Hunger, kein Terrormilizen von Boko Haram. Be- kommend. Entkommen. Nach Hause konn- waffnete Überfälle, Entführungen, te er nicht zurück. Sein Vater war Vergewaltigungen, auch Mord – die Mohamed stammt aus Guinea, ei- mittlerweile verstorben. Mohameds Miliz macht vor nichts Halt. Wer nem Staat in Westafrika. Von dort Mutter hatte ohnehin viel zu tun mit nicht mitmacht, ist dagegen. Ein brach er vor drei Jahren auf. Haupt- seinen jüngeren Geschwistern, zwei gefährliches Pflaster für einen Ju- sache weg von zu Hause, war sein Brüdern und einer Schwester. Die gendlichen. Mohamed wollte nicht Motiv. Weg von seinem Onkel, zu Mutter wusste nichts von Mohameds mitmachen und musste deshalb dem sein Vater ihn schon in Kinder- unerträglicher Situation bei seinem schnellstmöglich weiterziehen. tagen schickte um Geld zu verdie- Onkel. Er wollte sie wohl nicht da- nen. Weg vor den oft gewalttätigen mit belasten. Weiter ging es nach Algerien. Aber Auseinandersetzungen im Land, die auch hier waren die Milizen von aufgrund der schwierigen wirtschaft- So fasste Mohamed mit 15 Jahren Boko Haram. Mohamed zog weiter lichen Lage immer wieder ausbre- den Entschluss, seine Heimat zu nach Marokko. Immer wieder ging chen. Weg aus der Heimat, die kei- verlassen. Mit dem Bus fuhr er zu- das Geld aus, immer wieder Gele- ne Perspektive bot. Das bedeutete nächst nach Mali. Geld verdiente genheitsjobs, Unsicherheit, Einsam- aber auch: weg von Zuhause. Mohamed mit Dienstleistungen und keit, Angst. Gelegenheitsarbeiten. Mal ein Auto Dass seine Flucht in Deutschland waschen, mal Einkäufe transportie- In Marokko fiel dann die Entschei- enden sollte, ahnte er damals noch ren, mal in der Küche helfen. Die dung, nach Europa zu gehen. Mo- nicht. Er wollte nur weg. Menschen waren nicht freigiebig, hamed bestieg ein kleines Boot und
„WAS HOFFNUNG MACHT“ | 11 mit ihm etwa 30 weitere Menschen, sich kümmerte. Der 15-Jährige über- und Asyl beantragen. Das tat er. Männer und Frauen, Erwachsene nachtete am Bahnhof in Bordeaux. Nachdem seine Personalien aufge- und Kinder. Es war Winter und bit- Wieder kein Geld, keine Papiere, nommen worden waren, wurde er terkalt auf dem Meer. In der Nacht keine Perspektive. In Paris lernte er in eine Unterkunft gebracht. Man er- legten sie ab, am späten Nach- einen Mann aus dem Kongo ken- klärte ihm aber auch, dass er nicht mittag wurden sie von einem Boot nen, der ihm dringend riet, in Frank- in Dortmund bleiben könne, da dort der spanischen Seenotrettungsor- reich zu bleiben, aber das wollte alles voll belegt war. Vier Wochen ganisation „Salvamento Maritimo“ Mohamed nicht. Mittlerweile stand und viele Telefonate später stand aus dem Meer gerettet. Da hatten sein Entschluss fest nach Deutschland das Ziel fest. bereits einige Geflüchtete die Stun- zu gehen. Immerhin das Heimatland den in der Kälte auf dem Meer nicht seines liebsten Fußballvereins Bay- überlebt. Und auch Mohamed ging ern München. In Frankreich leben es schlecht. Ein oranges Schiff hat viele Afrikaner, vor Deutschland ihm das Leben gerettet, das wird er wurde er gewarnt. Doch Mohamed niemals vergessen. machte sich wieder auf den Weg. Seine nächste Station war Lille, nah Im Flüchtlingslager bei Toledo an der Grenze zu Belgien. Dort lern- te er einen Mann aus seiner Heimat Nun kam Mohamed nach Spanien. Guinea kennen. Der half ihm, gab Dort wurde er in einem Flüchtlingsla- ihm Geld und besorgte ihm sogar ger bei Toledo untergebracht. Hier ein Handy. Er ermutigte Mohamed blieb er einen Monat lang. Wie in weiter zu ziehen. einem Gefängnis sei es gewesen, sagt er. Man durfte nicht raus, al- Bei der Grenzkontrolle in Liège fragte les wurde immerzu kontrolliert. 30 man ihn, wie es sein könne, dass er Menschen mussten sich eine Toilette ohne seine Eltern unterwegs sei und teilen. Er fühlte sich behandelt wie wohin er denn wolle. Er nannte wie- ein Verbrecher. Auch dort sah er kei- der Deutschland als Ziel und nannte ne Perspektive, wollte er doch in die einen Bekannten, der ihn erwarte. Schule gehen, ein Leben aufbauen. Und so ließ man ihn ziehen. Damit Also musste er weiter. war er dann schon in Belgien. Immer wieder musste er sich zwischenzeit- Von Toledo aus war Frankreich sein lich Geld verdienen. In Europa ist Ziel, dort kannte er immerhin die das nicht so einfach wie in Afrika. Sprache. Die spanischen Behörden Aber auch hier gab es hilfsbereite vermittelten ihm einen Begleiter, ei- Menschen, die ihn unterstützten, ihm Mohamed hat einen langen, schweren nen Mann aus Kamerun, der nach Geld zusteckten. Seine Fahrkarte Weg hinter sich. Belgien wollte. Ihm gaben sie 200 nach Deutschland finanzierte er mit Foto: Christine Hönick Euro, die Mohameds Reisekosten dem Verkauf des Handys. decken sollten. Beide fuhren mit In Arnsberg holten ihn zwei Mitar- dem Bus nach Bilbao, an die spa- Endlich Deutschland! beiterInnen vom Sozialdienst katho- nisch-französische Grenze. Im Bus lischer Frauen, SKF, ab und brach- fuhren weitere Flüchtlinge mit. Je- In Liège setze er sich in einen Zug ten ihn in die Elisabethgruppe in mand informierte die französische nach Dortmund. Endlich Deutsch- Neheim, eine Wohngruppe für Polizei, die den Bus anhielt und kon- land! Mohamed konnte es nicht Kinder und Jugendliche, die nicht zu trollierte. Nur die Minderjährigen glauben und musste sich vergewis- Hause leben können. Hier werden durften im Bus bleiben, alle anderen sern. Er stieg aus dem Zug und frag- auch minderjährige und unbegleite- wurden herausgeholt. So verlor Mo- te den nächstbesten Passanten, ob te Flüchtlinge aufgenommen. Aber hamed mit dem Mann aus Kamerun hier Deutschland sein. Ja! Endlich! noch immer war die Endstation nicht nicht nur seinen Begleiter sondern Da flossen die Tränen. Mohamed erreicht. Einmal noch wechselte er auch sein Geld. hatte sein Ziel erreicht. nach Oeventrop, bevor er dann endgültig wieder in der Elisabeth- In Frankreich war er jetzt völlig auf In Dortmund, so hatte man ihm gera- gruppe einzog. Dort blieb er bis zur sich allein gestellt. Niemand, der ten, solle er direkt zu Polizei gehen Volljährigkeit.
12 | „WAS HOFFNUNG MACHT“ Etwa ein halbes Jahr lang war Mo- hamed insgesamt unterwegs. In die- ser Zeit hatte er keinen Kontakt nach Hause. Seine Mutter wusste in dieser Zeit nicht, ob er lebte, wo er war, ob es ihm gut ging. Erst in Belgien schenkte ihm jemand ein Handy und damit einen Kontakt zu seiner Fami- lie. Kurz darauf tauschte er es gegen die Fahrkarte nach Deutschland ein. Seit er volljährig ist, wohnt Moha- med in einer eigenen Wohnung. Bei der Suche hat ihm sein Ausbildungs- betrieb geholfen. Denn Mohamed hat in Arnsberg die Schule besucht, einen Schulabschluss gemacht und einen Ausbildungsplatz als Fliesenle- ger gefunden. Er ist ein ehrgeiziger junger Mann. Bevor seine Ausbil- dung im August beginnt, erwirbt er berufliche Grundkenntnisse am Be- rufskolleg. Schon jetzt hilft er hin und wieder in seinem zukünftigen Ausbil- dungsbetrieb aus. Darauf ist er stolz. Mohamed ist ehrgeizig, er möchte unbedingt sein Ziel erreichen. Dazu müsse man, sagt er, konzentriert sein und das Ziel immer im Auge be- halten. Deutschland ist sein Traum- land. Mit viel Durchhaltevermögen und Mut hat er es erreicht. Gerade macht er den Führerschein. Ein gro- ßer Wunsch sei, eines Tages ein Fußballspiel von Bayern München zu besuchen – wenn Thomas Müller spielt. Mohameds Sehnsucht ist eine abgeschlossene Berufsausbildung, eine Familie, ein Zuhause. Seine Hoffnung ist in Deutschland bleiben zu können, seinem persönlichen Paradies. ● Die Arnsberger Künstlerin Hildegard Aus den Fotos ließ sie Postkarten Scheffer fand im Urlaub auf der grie- drucken (Gestaltung: Barbara Anneser) chischen Insel Lesbos Planken von und verkauft diese, unter anderem im Flüchtlingsbooten am Strand. Mit einem Pfarrbüro, Klosterstraße 20, zugunsten Kugelschreiber malte sie Engel auf und des Hospizes Raphael. nannte die Fotos „Engel der Reisenden“. Foto: Hildegard Scheffer
„WAS HOFFNUNG MACHT“ | 13 Verbundenheit und Hoffnung mitten in der Pandemie Ein Spendenlauf wird zum Hoffnungsträger für eine Schulgemeinschaft in Uganda von dem Schulpastoralen Team des Mariengymnasiums Die Schülersprecher des Mariengymnasiums, die Schulleitung des Mariengymnasiums und die SV-Lehrkräfte freuen sich mit Father Rogers (Mitbegründer der Schulpartnerschaft) über das Gelingen des Spendenlaufs für Uganda Foto: Julian Krick D ie Zeit vor Ostern war für Für die Schülerinnen und Schüler des der Schulgemeinschaft in Uganda die Schülerinnen und Schü- Mariengymnasiums war daher klar, Hoffnung schenken können: ler des Mariengymnasiums wir werden jetzt und schnell aktiv und in Arnsberg in diesem Jahr sammeln Spenden damit die Angehö- Hoffnung, weil sie konkrete finanzi- eine besondere: In diesem Jahr ging rigen der Schulgemeinschaft unserer elle Unterstützung erhalten… es darum den Blick nach außen zu Partnerschule finanzielle Unterstützung richten, und durch eigenes Tun dazu zur Sicherung ihres Lebensunterhaltes Hoffnung, weil sie die Gewissheit beizutragen, der Schulgemeinschaft erhalten: Wir „laufen“ nach Uganda, haben können, dass man an sie der Partnerschule, St. Andrea Kaa- jeder gelaufene Kilometer zählt und denkt… wah in Kooki, Uganda, ein wenig wir sammeln Spenden für jeden ge- Hoffnung in Mitten der Pandemie zu laufenen Kilometer! Hoffnung, weil an ihrer Lebenslage schenken. Anteil genommen wird… Schülerinnen und Schüler aber auch Für die Schulgemeinschaft der Part- Lehrkräfte setzten sich in Bewegung Die aber auf den HERRN hoffen, nerschule bedeutet die Pandemie, und tatsächlich: Alle sind in Uganda empfangen neue Kraft, dass die dortigen Lehrkräfte seit angekommen – 8719 km wurden wie Adler wachsen ihnen Flügel. März 2020 kein Gehalt mehr be- gelaufen und sehr viele Spenden Sie laufen und werden nicht müde, kommen. Für die Schülerinnen und konnten dank der Hilfs- und Un- sie gehen und werden nicht matt. Schüler wirkt sich die Pandemie in- terstützungsbereitschaft von Eltern, Jesaja 40:31 sofern aus, dass für sie eine Mahl- Erziehungsberechtigten, Freunden, (Einheitsübersetzung 2016) zeit, die sonst in der Schule einge- Verwandten sowie umliegender Fir- nommen werden kann, entfällt. Die men gesammelt werden. Mit diesen Worten wünschen wir Auswirkungen der Corona-Krise allen Schülerinnen und Schülern, El- sorgen daher dafür, dass die Famili- Die Schülerinnen und Schüler haben tern, Erziehungsberechtigten sowie en in konkrete Not geraten und die durch ihr Engagement, ihre Motivati- in tiefer Verbundenheit der Schul- Frage, wie nun der Lebensunterhalt on, Freude und dadurch, dass sie die gemeinschaft unserer Partnerschule bestritten werden soll, real und bri- Hilfe für ihre Partnerschule zu ihrem ganz viel Mut und Hoffnung in die- sant wird. Herzensanliegen gemacht haben, ser für uns allen schwierigen Zeit. ●
14 | „WAS HOFFNUNG MACHT“ Was macht mir Hoffnung, wo sind meine Kraftquellen? Menschen und Orte = meine Kraftquellen im Glauben von Dagmar Freimuth bestellte ich mir dieses Buch. Nun welches sie mir in Gesprächen und sind die Texte für mich zu Texten der Begegnungen entgegenbringen. Hoffnung und Zuversicht geworden. Zu Beginn der Corona- Pandemie spürte ich eine Unsicherheit, Angst, „ Jede Woche freue ich mich auf ein oft eine Leere, eine innere Spannung neues Gebet in der Liebfrauenkirche, und ich fragte mich: „Wie wird es liebevoll in einem Briefumschlag mit weitergehen?“ der Aufschrift „für Dich“. Dazu lädt Nach gut einem Jahr weiß ich: Es die Musik in der Kirche ein, viel- gibt sie auch in dieser Corona- Pan- leicht auch nur für einen Moment zur demie, die Kraftquellen der Hoffnung Ruhe zu kommen. und Zuversicht. Ich danke den Men- Hildegard Vogelsang, Ingeborg schen, die durch ihre Ideen und ihren Feldmann und Dagmar Freimuth Ein besonderer Ort ist für mich die Einsatz den Glauben in dieser Coro- zünden Kerzen an für persönliche Lichter- und Zuspruchskirche Hl. Fa- na-Pandemie erlebbar machen. Anliegen und für Menschen und milie in Oeventrop. Worte, Klänge Anliegen, die uns am Herzen liegen. Foto: Sabina Teine und Farben lassen mich mit den oft „Die Frucht der Stille ist das Gebet. nicht einfachen Alltag für kurze Zeit Die Frucht des Gebetes ist der Glaube. K vergessen. Die Frucht des Glaubens ist die Liebe. opf hoch, sonst siehst du Die Frucht der Liebe ist das Dienen. die Sterne nicht“ ist der Ti- Als seelsorgliche Begleitung im Seni- Die Frucht des Dienens ist der Friede.“ tel des neuen Buches von orenhaus St. Anna und Beauftragte Ullrich Auffenberg, Pfar- im Beerdigungsdienst sind es die Passen Sie alle gut auf sich auf und rer und Seelsorger. Allein der Titel Menschen, die mir immer wieder nehmen wir die Kraftquellen um uns machte mich neugierig und sofort Kraft geben, durch ihr Vertrauen, herum wahr. Denn es gibt sie! ● Nicht weil es schwer ist, wagen wir es nicht, sondern weil wir es nicht wagen, ist es schwer. Seneca
„WAS HOFFNUNG MACHT“ | 15 Zeichen der Hoffnung: Wortgottesfeiern Gottes Wort in meinem Alltag von Franz-Josef Springer D ie katholische Kirche verliert Trotz dieser Trägheit in Bezug auf hergebracht. Mit sehr persönlichen Mitglieder, weil sie in vie- Reformen kann und will ich die ka- Worten erläuterte die Leiterin dieser len Bereichen zu Reformen tholische Kirche nicht verlassen. Ich Wortgottesfeier, welche Bedeutung nicht bereit ist. Als pensi- bin dort sozialisiert und heimisch, das Ereignis heute in unserem Le- onierter Physiklehrer fällt mir dazu 30 Jahre im Bistum Münster und ben hat. Ich war deshalb so stark sofort der Inquisitionsprozess gegen inzwischen fast 35 Jahre im Erzbis- beeindruckt, weil ihre Interpretation Galileo Galilei ein. Als tiefgläubiges tum Paderborn. Mir sind Menschen für mich völlig neu war. Mitglied der Kirche unternahm er begegnet, die in der Lage waren, 1632 den vergeblichen Versuch die das Evangelium in die Gegenwart Solange es Menschen in der katho- Weltsicht der Kirche zu reformieren. zu übersetzen und seine Bedeutung lischen Kirche gibt, die ihre Zuhörer Er wurde verurteilt und erst 1992 für mich persönlich zu erklären. in Wortgottesfeiern derart berühren, formal rehabilitiert. Zum aktuellen Das waren in der ersten Zeit fast bleibt für mich die Hoffnung auf ein Reformbedarf sei an dieser Stelle ausschließlich Priester. Inzwischen Weiterbestehen dieser Kirche. Der nur der Umgang mit Missbrauchsfäl- leiten zunehmend auch Laien die Abbau des Reformstaus sollte jedoch len, die Diskriminierung gegenüber Wortgottesfeiern. Nicht selten sind nicht 360 Jahre dauern. ● homosexuellen Menschen und die es Frauen. Jüngst wurde mir in der Rolle der Frau in dieser Institution St.-Norbertus-Kirche in Arnsberg genannt. die „Verkündigung des Herrn“ nä- Breiter Weg 12 Martin Bienstein 59872 Meschede-Freienohl Rechtsanwalt & Fachanwalt Tel.: 0 29 03/85 00 06 für Familienrecht www.rechtsanwalt-bienstein.de info@rechtsanwalt-bienstein.de
16 | „WAS HOFFNUNG MACHT“ Corona wirbelt das Leben durcheinander Fragen an zwei Abschlussschülerinnen der Sekundarschule von Christine Hönick D ie Coronapandemie hat Wie hast du die Schulzeit bis zur re Zeugnisübergabe an der frischen den Alltag von uns allen Corona-Pandemie, erlebt? Und wie Luft stattfinden wird. beeinflusst und vielfach be- unter Corona-Bedingungen? Wie einträchtigt. Dabei lag der sah dein Schulalltag aus? Was hast du nach der Schule vor? Fokus zunächst bei den hochbetag- Bis zur Corona-Pandemie habe ich Nachdem ich meinen Abschluss ten und kranken Menschen. die Schulzeit als sehr anstrengend geschafft habe, werde ich auf ein empfunden. Unter den Corona-Be- Gymnasium wechseln, um mein Ab- Nur allmählich rückten die Jugendli- dingungen wurde für mich am An- itur zu machen. chen und Kinder in die Aufmerksam- fang alles allerdings etwas einfa- keit. Wie erleben sie Corona? cher, da mein langer Schulweg oder Was meinst du? War es durch Co- aufreibende Auseinandersetzungen rona schwieriger für dich eine Pers- Wir haben zwei Schülerinnen der wegfielen. pektive für die Zeit nach der Schule Abschlussklasse an der Sekundar- zu entwickeln – und einen Ausbil- schule am Eichholz nach ihren Sor- Was vermisst du besonderes? dungsplatz zu finden? gen und Hoffnungen befragt. Hier Besonders vermisse ich die gemein- Ich hatte schon vorher einen unge- ihre Antworten. samen Schulausflüge und jegliche fähren Plan für die Gestaltung mei- außerschulische Aktivitäten mit mei- ner Zukunft, welcher sich inzwischen nen Freunden. nur noch mehr gefestigt hat. Die Fragen wurden von einer Schülerin beantwortet, die anonym Gibt es auch etwas Positives? Gibt es etwas, das du anders ge- bleiben möchte Durch das Homeschooling haben macht hättest, wenn Corona nicht sich meinen Noten erkennbar ver- dazwischen gefunkt hätte? Gehst du gerne zur Schule? bessert, da ich schriftlich deutlich Ich glaube nicht, dass ich etwas an- Mit einem gezielten Blick auf meine besser bin als mündlich. ders gemacht hätte. Träume ist die Schule eine annehm- bare Herausforderung. Du bist im Abschlussjahr. Wie er- Wo siehst du dich in einem Jahr? lebst du das? Und in fünf Jahren? Welches ist dein Lieblingsfach? Und Durch das Erleben dieses Abschluss- In einem Jahr sehe ich mich an meiner auf welches Fach könntest du ver- jahres verdoppelt sich meine Angst neuen Schule und mit meinen neuen zichten? vor der Zukunft, da ich mich nicht rich- Freunden. In fünf Jahren sehe ich mich Meine Lieblingsfächer sind Biologie tig verabschieden kann, Außerdem mitten in meinem Traumstudium und Englisch. Auf Mathematik könn- fühle ich mich nicht richtig vorbereitet. te ich verzichten. Was meinst du? Gibt es demnächst Wie gestaltet deine Klasse ihr ein „vor Corona“ und „nach Coro- Nicht nur, aber auch in Bezug auf letztes Schuljahr? Viele Gemein- na“? Oder kehren wir zum Alltag die Schule: Wo liegt eine deiner schaftsaktionen, die normalerweise zurück? Stärken, wo eine Schwäche? in den Abschlussklassen stattfinden, Ich denke, dass wir zwar langsam Zu meinen Stärken zählen definitiv können ja derzeit nicht durchge- und in kleinen Schritten vorange- meine ausgeprägte Fantasie und führt werden. Habt ihr Alternativen hen werden, wir es aber auf Dauer meine Schlagfertigkeit. Meine größ- gefunden? schaffen werden, einigermaßen zu te Schwäche ist leider meine Ver- Wir haben leider keine echten Alter- unserem gewohnten Alltag zurück zu gesslichkeit. nativen gefunden, außer, dass unse- kehren.
„WAS HOFFNUNG MACHT“ | 17 Die Fragen beantwortete takt zu den anderen bekommen und aber nicht stattfinden konnten, genau Saskia Padberg mich wieder an andere gewöhnt. wie die Motto-Woche. Dafür gab es keine Ersatz-Möglichkeiten. Gehst du gerne zur Schule? Wie hast du die Schulzeit bis zur Manchmal ja, manchmal nein. Es Corona-Pandemie, erlebt? Und wie Was hast du nach der Schule vor? kommt auf verschiedene Faktoren an, unter Corona-Bedingungen? Wie Nach der Schule will ich in drei Jah- wie zum Beispiel den Tag oder die sah dein Schulalltag aus? ren erst einmal Abitur machen. Unterrichtsfächer. Besonders nach Vor Corona empfand ich den Schul- dem Homeschooling von den Weih- alltag entspannter. Ich bin viel öfter Was meinst du? War es durch Co- nachtsferien war ich erstmal froh da- gerne zur Schule gegangen, und wir rona schwieriger für dich eine Pers- rüber, wieder in der Schule zu sein. hatten nicht so einen Stress wie jetzt. pektive für die Zeit nach der Schule Aber als wir da waren, mussten wir Mein Schulalltag sieht jetzt so aus, zu entwickeln? – und einen Ausbil- viele Leistungen in Form von Klassen- dass wir regelmäßig Schnelltests dungsplatz zu finden? arbeiten in kurzer Zeit erbringen, was machen müssen, teilweise kaum Eigentlich nicht, da ich vor Corona die Lust auf die Schule nahm. Dazu Kontakt zu anderen insbesondere schon nicht wusste, was ich später hat man im Moment auch sehr viel zu anderen Klassen, haben. Und es machen möchte. Dadurch, dass Stress, da man Angst hat die ZAPs, herrscht ein leichtes Durcheinander, manche Ausbildungen nicht möglich die Zentralen Abschlussprüfungen da sich vieles ständig ändert. waren, bin ich auf das Abitur gesto- nicht zu bestehen, da teilweise The- ßen, welches mir nochmal Bedenk- men während des Lockdowns nicht Was vermisst du besonders? zeit und weitere berufliche Möglich- ausführlich gelehrt wurden. Ich vermisse den Kontakt zu meinen keiten bringt. Freunden, die ich zurzeit nicht sehen Welches ist dein Lieblingsfach? Und kann. Gibt es etwas das du anders ge- auf welches Fach könntest du ver- macht hättest, wenn Corona nicht zichten? Gibt es auch etwas Positives? dazwischen gefunkt hätte? Mein Lieblingsfach ist Hauswirt- Meine Noten hatten sich verbessert, Das kann ich schwer sagen. Es gibt schaft, da ich mich für die Themen, da alles, was im Lockdown gemacht bestimmt Dinge, die ich gerne anders die in diesem Fach besprochen wurde, schriftlich gefordert war. gemacht hätte, aber ich wüsste auch werden, interessiere. Ich könnte auf nicht, wie das meine Zukunft negativ Kunst verzichten, da arbeitet man Du bist im Abschlussjahr. Wie er- oder positiv verändern würde. in Projekten, wo teilweise unfaire lebst du das? Chancen herrschen. Außerdem ist Man hat Sorge die Prüfungen nicht Wo siehst du dich in einem Jahr? die Kreativität eingeschränkt. zu bestehen. Viele schöne Aktionen, Und in fünf Jahren? die zu einem Abschluss gehören, In einem Jahr habe ich meinen Re- Nicht nur, aber auch in Bezug auf wurden abgesagt. Deshalb fühlt sich alschulabschluss mit Qualifikation für die Schule: Wo liegt eine deiner der Abschluss nicht richtig wie ein das Gymnasium. In fünf Jahren habe Stärken, wo eine Schwäche? Abschluss an. ich bereits mein Abitur und studiere Eine Schwäche von mir ist, dass ich oder mache eine Ausbildung. meistens draußen und in der Schule Wie gestaltet deine Klasse ihr letztes zurückhaltend bin, weshalb ich mich Schuljahr? Viele Gemeinschaftsakti- Was meinst du? Gibt es demnächst z. B. in der Schule auf die schriftli- onen, die normalerweise in den Ab- ein „vor Corona“ und „nach Coro- chen Noten konzentrieren muss. Da- schlussklassen stattfinden, können ja na“? Oder kehren wir zum Alltag durch ist es mir nach dem Lockdown derzeit nicht durchgeführt werden. zurück? auch schwer gefallen wieder mehre- Habt ihr Alternativen gefunden? Am Anfang wird es diesen Unter- re Mitschülerinnen und Mitschüler zu Das Einzigen zwei Dinge, die noch schied schon geben. Aber nach ein sehen, denn ich hatte zuvor mehrere möglich waren, waren die Abschluss- paar Jahren wird man es größtenteils Wochen keinen Kontakt zu ihnen. kleidung und die Zeugnisvergabe. verdrängt haben, da dann wieder Aber da ich oft und gerne anderen Für die Klassenfahrt gab es zunächst über eine lange Zeit ein normaler helfe, habe ich wieder schnell Kon- als Ersatz Tagesausflüge, welche Alltag herrscht. ●
18 | „WAS HOFFNUNG MACHT“ Hoffnung „Hoffnung ist der Regenbogen über dem herabstürzenden Bach des Lebens“ (F. Nietzsche) von Pater Werner Vullhorst, OSB W ie gerne begegnet „Hoffnung Friedrich Nietzsche schließt daraus: man einem hoff- ist nicht die Überzeugung, „Hoffnung ist in Wahrheit das übels- nungsvollen Men- dass etwas gut ausgeht, te der Übel, weil sie die Qual der schen – vielleicht im sondern die Gewissheit, Menschen verlängert.“ Gegensatz zu einem hoffnungslosen dass etwas Sinn hat, Ein solcher Blick auf die Hoffnung Menschen… Denn mit Hoffnung egal wie es ausgeht.“ spricht vom Menschen, der nicht verbinden wir auf jeden Fall etwas mehr alles selbstbestimmt in der Positives. Eine solche Hoffnung verbindet sich Hand hat und sich deshalb ausge- Hinter dem deutschen Begriff Hoff- in der Bibel mit der Haltung des liefert fühlt. Ausschließlich selbstbe- nung steckt der lateinische Begriff Glaubens und der Fähigkeit des Lie- stimmtes Handeln als Lebensmaxi- spes bzw. der griechische Begriff bens. me zu haben, entspricht aber dem elpis. Vor allem im griechischen Diese Drei sind wie ein gleich- Bedürfnis unserer Zeit, welche die Begriff drückt sich eher die Haltung schenkliges Dreieck, welches alle Freiheit nicht als gegebenes, unver- einer Erwartung aus, unabhängig, Drei braucht, um im Lot zu bleiben. brüchliches Geschenk von „oben“ ob ich gutes oder schlechtes erwar- Glaube, Hoffnung und Liebe deuten betrachtet, sondern seine Wurzel im te. Damit haben wir eine zutiefst zudem einander! individuellen Menschen selbst hat. menschliche Fähigkeit: Der Mensch Damit Hoffnung nicht in dieser Wei- kann Zukünftiges erwarten, so wie Die Fähigkeit, überhaupt etwas (freu- se „verkommt“ braucht sie letztlich er Vergangenes erinnern kann. Bei- dig) erwarten zu können, kommt al- auch ihre „Geschwister“ Glaube de Fähigkeiten, auf Zukünftiges hof- lerdings zunehmend manchem Men- und Liebe. fen und an Vergangenes erinnern, schen abhanden. Denn im Alltag Entsprechend hat Martin Luther vom prägen das Leben und Handeln in wird ein Brief kaum noch erwartet,. „Gott der Hoffnung“ gesprochen. der Gegenwart. Die E-Mail wird wenige Sekunden In diesem Wissen, dass Hoffnung Die deutsche Sprache erweist sich nach dem Absenden zugestellt und eine göttliche Haltung ist, kann ein hier nun wieder als besonders kost- fordert deshalb auch umgehend simples Alltagswort über die Hoff- bar, indem die deutsche Sprachge- eine Antwortmail. nung die Kraft der Hoffnung be- schichte das Wort Hoffnung vom Wenn etwas im Internet bestellt schreiben: mittelniederdeutschen Wort hopen wird, dann kann die Ware auf dem ableitet. Hopen bedeutet so viel wie Versandweg vom Käufer verfolgt „Hoffnung ist wie Löwenzahn: hüpfen, vor Erwartung unruhig sprin- werden, bis der Bote an der Tür klin- Sie kann überall wachsen, auch gen – hier öffnet sich das Gefühl der gelt. Hoffnung, etwas zu erhalten, ist wenn die Lücke noch so klein ist.“ freudigen Erwartung hin zu unserem hier nicht mehr nötig. positiven Hoffnungsbegriff. Selbst bei Whatsapp kann ich am ● blauen Häkchen verfolgen, ob mei- Eine solche Hoffnung paart sich mit ne Nachricht gelesen ist, und selbst der Haltung der Geduld und einem den antwortenden Schreibvorgang Grundvertrauen, welches durch Le- kann ich schon beobachten… benserfahrung die Frucht der Erin- Diese alltäglichen, kaum reflektierten nerung ist. Vaclav Havel hat diese Vorgänge können die Fähigkeit zur geduldige Hoffnung, die aus einem Hoffnung schleichend beeinträch- Grundvertrauen genährt ist, in einem tigen, so dass Hoffnung dann als Satz ausgedrückt, der in eine religiö- quälendes Ausgeliefertsein empfun- se Ebene führt: den wird.
PROPSTEIPFARREI ST. LAURENTIUS | 19 Gemeinsames Büro der Gemeindereferentinnen im Gemeindezentrum Liebfrauen Ehemalige Vikarswohnung wurde umgebaut von Schw. Eling, Nicola Echterhoff, Grace Konal S eit März 2021 sind wir hebt bisher gewachsene Kontakte zu Gemeindereferentinnen: Sr. einzelnen Gemeinden nicht auf, es Ephrem Eling, Nicola Echter- kommen aber viele neue hinzu. hoff und Grace Konal, unter der gemeinsamen Adresse: Helle- Im Pastoralteam und mit der Bistums- felder Str. 15, 59821 Arnsberg, leitung werden die Aufgaben und im Gemeindezentrum Liebfrauen pastoralen Schwerpunkte jeder Ge- dienstlich zu erreichen. Die ehema- meindereferentin abgestimmt. Dabei lige Wohnung des Vikars wurde werden persönliche Begabungen umgewidmet zu einem Zentralbüro und Fähigkeiten, soweit das möglich der Gemeindereferentinnen. Jede ist, berücksichtigt. Nicola Echterhoff: hat ein eigenes Büro bezogen, es - Firmvorbereitung, gibt einen Konferenzraum und eine Schwerpunkte in der - Mitverantwortung Erstkommunion gemeinsame Küche. pastoralen Arbeit sind - Ansprechpartnerin für die KFD - Jugendliturgie Viele Gemeindemitglieder stellen - Wortgottesfeiern sich sicher die Frage: Warum kon- - Seelsorge zentrieren sich die Mitarbeiterinnen auf einen Raum? In Zeiten, in denen es immer wichtiger wird im Team zu arbeiten, bietet ein gemeinsames Büro die Möglichkeit für eine intensi- vere Zusammenarbeit. Es gibt kurze Wege bei anstehenden Fragen und zur gegenseitigen Beratung. Der Teamgeist wird gestärkt. Schw. Ephrem Eling: Die Konzentration auf ein gemeinsa- - Erstkommunion Grace Konal: mes Büro nimmt das Ganze stärker in - Familienpastoral - Klinikseelsorge im Marienhospital den Blick. Jede Gemeindereferentin - Erwachsenenkatechese - Krankenkommunion arbeitet in der Propsteipfarrei St. Lau- - Ansprechpartnerin für die KFD - Netzwerk: Leben mit dem Tod rentius Arnsberg. Die bisherige Rolle, - Seelsorgeunterricht und Kontakt zu - Ökumene Gemeindereferentin für eine bestimm- den Grundschulen - Seelsorgeunterricht te Gemeinde oder mehrere zu sein, - Wortgottesfeiern - Wortgottesfeiern besteht schon lange nicht mehr. Das - Seelsorge - Seelsorge Unsere Sprechzeiten und Erreichbarkeiten sind: Schw. Ephrem Eling Dienstag 15 – 16 Uhr Tel. 02931-9396862 Nicola Echterhoff Donnerstag 15 – 16 Uhr Tel. 02931-9397404 Grace Konal Donnerstag 9 – 10 Uhr Tel. 029319-9379858 Auch über die Sprechzeit hinaus sind wir gern für Sie da. Melden Sie sich einfach bei uns! ●
20 | PROPSTEIPFARREI ST. LAURENTIUS Hoffnungszeichen Brandprozession in Arnsberg Gelöbnis der Arnsberger nach verheerendem Stadtbrand von Wolfgang Becker S eit 420 Jahren erinnern die Arnsberg in zerbrechliche Asche ver- Bürgerinnen und Bürger wandelt worden“. der Stadt mit der Brandpro- Eine für diese Zeit ungewöhnliche zession an ein Gelöbnis Hilfswelle rollte an. Die Stadt Köln aus dem Jahre 1601. Beim großen stiftete 335 Reichstaler, Dortmund als Stadtbrand ein Jahr zuvor waren am Kaiserlich Freie Stadt 400 Reichstaler Dreifaltigkeitssonntag innerhalb we- und auch aus Münster und Paderborn niger Stunden fast alle Häuser hinter kam finanzielle Hilfe. dem Glockenturm den Flammen zum Erste Ansätze für ein Feuerlöschwe- Opfer gefallen. sen sind in den Arnsberger „Sat- Nur wenige Gebäude, darunter zungen“ und der „Morgensprache“ der Limpsturm, blieben an diesem (städtische Polizeiordnung) zu erken- 28. Mai 1600 von der fürchterlichen nen. Diese besagen, dass „doch Feuersbrunst verschont. Der Arnsber- die Brandleitern unter das Rathaus ger Richter Anton Blankenbeil notierte gebracht und daselbst verschlossen damals in seinem Tagebuch, dass werden sollen, damit man im Falle am Dreifaltigkeitssonntag „um ein der Not derselben mächtig sein kön- Uhr Mittags“ ein Hütejunge mit einer ne“. Bereits 1614 brannte die halbe Schlüsselbüchse hinter dem Haus Stadt erneut ab, hier leitete Kurfürst Menge (Schloßstraße) „durch etliche Ferdinand selbst die Löscharbeiten. Schüsse und Leichtfertigkeit Scheune Weitere Feuersbrünste folgten, sie und Behausung erstlich mit Feuer ent- führten letztlich auf Bestreben von zündet hat“. Der Junge lief „vor Furcht Bürgermeister Max Löcke im August und Angst“ davon, das Feuer aber 1879 zur Gründung der Freiwilligen breitete sich, begünstigt durch starken Feuerwehr. Wind, über die ganze Stadt aus und Noch heute erinnern Inschriften am konnte „mangels Wasser und Volk“ Fachwerk einiger Häuser der Alt- nicht bekämpft werden. stadt an die Katastrophe von 1600. Erste wieder aufgebaute Gebäude Zuflucht waren der Sitz des Landschreibers Honing und der Weichs’sche Hof. 70 Familien fanden Zuflucht im An der Brandprozession nehmen Kloster Wedinghausen. Kaspar neben den Bürgerinnen und Bür- von Fürstenberg schrieb in sein Ta- gern auch die Feuerwehrleute des gebuch: „Gott erbarme sich über Löschzuges Arnsberg sowie der Lö- das arme Volk“. Die Löschmöglich- schgruppen Wennigloh und Breiten- keiten waren völlig unzureichend. bruch teil. Leider fiel die Prozession Das Wasser musste in Ledereimern auch in diesem Jahr erneut der Coro- aus Brunnen und von der Ruhr zum na-Pandemie zum Opfer. ● Brandort gebracht werden. Weiter Die Brandprozession im Laufe der Zeit: wird berichtet: „Als die fünfte Son- 1959 und 2019. ne vor dem 1. Juni strahlte, ist ganz Foto: Wolfgang Becker
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