Baudirektion ZUP 95Zürcher Umweltpraxis - Kanton Zürich

Die Seite wird erstellt Vanessa Christ
 
WEITER LESEN
Baudirektion ZUP 95Zürcher Umweltpraxis - Kanton Zürich
Kanton Zürich
Baudirektion

ZUP
 95                Zürcher Umweltpraxis
                         Dezember
                            Monat 2016
                                  2019

Wasser / Abfall

Belastete Seestandorte
finden
Seite 5 und 9
Wald

Waldschäden nach Stürmen
bewältigen
Seite 21

Verkehr / Naturschutz

Landschaftsverbindungen
wiederherstellen
Seite 25 und 29
Baudirektion ZUP 95Zürcher Umweltpraxis - Kanton Zürich
Editorial
Schäden wieder gutmachen                                  3
Wasser / Altlasten
Belastete Standorte in den Zürcher Seen                   5
Wasser
Geschiebesanierung schafft wertvolle
Lebensräume                                               9
Wasser / Biosicherheit
Pfäffikersee: Neue Methoden
gegen gebietsfremde Arten                                 11   Zürcher Umweltpraxis (ZUP)
                                                               Informations-Bulletin der Umweltschutz-
                                                               Fachverwaltung des Kantons Zürich
Wasser / Siedlung                                              26. Jahrgang
Regenwasser länger                                             Inhalt
an der Oberfläche halten                                  15   Die inhaltliche Verantwortung liegt bei
                                                               den am Anfang jedes Beitrags genannten
                                                               Personen bzw. bei der Verwaltungsstelle.
Lärm / Luft
Feuerwerkslärm beeinträchtigt                                  Redaktion, Koordination und Produktion
                                                               Leitung der Gesamtproduktion:
mehr als gedacht                                          17   Koordinationsstelle für Umweltschutz
                                                               des Kantons Zürich (KofU), Baudirektion
Umweltbildung                                                  Postfach, 8090 Zürich
                                                               Telefon 043 259 24 17, kofu@bd.zh.ch
Schule unter freiem Himmel                                19   Redaktorin:
                                                               Isabel Flynn, isabel.flynn@bd.zh.ch
Wald                                                           Redaktionsteam
Waldschäden effizient                                          Daniel Aebli (Tiefbauamt/Lärm)
                                                               Daniela Brunner (AWEL Amt für Abfall,
und überlegt bewältigen                                   21   Wasser, Energie und Luft/Betriebe)
                                                               Isabel Flynn (Redaktorin, KofU)
Naturschutz / Verkehr                                          Franziska Heinrich (ALN/Amt für Landschaft
Im Durchgang queren Fuchs                                      und Natur)
                                                               Thomas Hofer (Statistisches Amt)
und Hase die Autobahn                                     25   Sarina Laustela (Stadt Uster)
                                                               Thomas Maag (BD/Kommunikation)
Naturschutz / Verkehr                                          Alex Nietlisbach (AWEL Amt für Abfall,
                                                               Wasser, Energie und Luft/Energie)
Interview: Stolpersteine                                       Nicole Schwendener-Perret (KofU)
für neue Landschaftsverbindungen                          29   Fabio Wintsch (Gemeindeberatung, Springer)

                                                               Erscheinungsweise
Naturschutz / Landwirtschaft                                   Drei- bis viermal jährlich. Gedruckt bei der
Hilfe für hungrige Nützlinge im Feld                      31   Zürcher Druckerei ROPRESS

                                                               Abonnements
Konsum / Klima                                                 Die ZUP ist kostenfrei erhältlich (gedruckt
Klimaschonend wohnen                                      33   oder / und elektronisch) unter: www.umwelt-
                                                               schutz.zh.ch l Zürcher Umweltpraxis;
                                                               kofu@bd.zh.ch. Dort oder per Mail sind
Abfall                                                         auch Adress- und Abonnementsänderungen
Bauteile wiederverwenden                                       möglich.
statt wegwerfen                                           35   Nachdruck
                                                               Die in der Zürcher Umweltpraxis (ZUP)
Impressum                                                  2   erscheinenden Beiträge sind unter Quellen-
                                                               angabe zur weiteren Veröffentlichung frei.
Vollzugshinweise                                           4   Bei Kontaktnahme (Tel. 043 259 24 18) stehen
Kolumne: Der Baudirektor meint – zur Natur-Initiative      4   auch die verwendeten Grafiken zur Verfügung.
Publikationen, Vermischtes, Veranstaltungen               37   Belege sind erbeten an die Koordinations-
                                                               stelle für Umweltschutz des Kantons Zürich,
                                                               Postfach, 8090 Zürich.
Sämtliche erschienenen ZUP-Beiträge finden Sie
über die Artikelsuche auf www.umweltschutz.zh.ch/zup           Quelle
Hier können Sie auch direkt auf Themenhefte und Themen-        Auch saubere Seen können am Seegrund
schwerpunkte zugreifen.                                        belastete Standorte haben oder Neobiota
                                                               beherbergen.
                                                               Quelle: Jules Henze, Flickr, CC BY-SA 2.0

                                                               Gedruckt auf 100 % Recyclingpapier
                                                               Refutura mit dem blauen Engel,
                                                               klimaneutral und mit erneuerbarer
                                                               Energie

www.umweltschutz.zh.ch/zup
Baudirektion ZUP 95Zürcher Umweltpraxis - Kanton Zürich
Editorial                             3
ZUP Nr. 95 Dezember 2019

                                          Schäden wieder gutmachen
                                          Der Mensch hat über Jahrzehnte die Umwelt stark beeinflusst. Einige seiner Akti-
                                          vitäten haben Schäden hinterlassen. Daraus zieht man heute die Konsequenzen
                                          und versucht sie wo möglich zu beheben. In dieser Ausgabe werden mehrere
                                          kantonale Projekte vorgestellt, die eine solche Verbesserung zum Ziel haben.
                                          Zürich-, Greifen- und Pfäffikersee wurden von früheren Generationen ver-
                                          schmutzt, besonders durch ehemalige Fabriken am Seeufer. Erstmals haben
                                          die kantonalen Altlastenfachleute mit einer neuen Methode systematisch Über-
                                          blick über die belasteten Seestandorte geschaffen. Das ist die Voraussetzung
                                          dafür, sie zu sanieren (Seite 5).
                                             In vielen Gewässern, zum Beispiel in Rhein und Zürichsee, sind auch Neobio-
                                             ta zu einem Problem geworden. Erst einmal eingewandert, bekommt man sie
                                             kaum mehr los. Dies soll im Pfäffikersee gar nicht erst passieren. In den letzten
                                Isabel Flynn
        Redaktorin «Zürcher Umweltpraxis» drei Jahren hat der Kanton erfolgreich getestet, wie man die Einschleppung
       Koordinationsstelle für Umweltschutz von Neobiota verhindern kann (Seite 9).
            Generalsekretariat Baudirektion
                    Telefon 043 259 24 18 Eingriffe und Anlagen haben an vielen Fliessgewässern deren Geschiebe-
                     Isabel.flynn@bd.zh.ch haushalt gestört. Der ist aber essenziell, damit Kiesbänke und lebendige
                 www.umweltschutz.zh.ch
                                          Auen- und Flusslandschaften entstehen können. Stark beeinträchtigende Anla-
                                          gen müssen darum saniert werden. Kanton, Gemeinden und Anlagenbetreiber
                                          arbeiten dafür zusammen (Seite 13).
                                          Auch die Mobilität hat ihre Spuren in der Landschaft hinterlassen. Grosse Ver-
                                          kehrsbauten haben die Lebensräume der Wildtiere in immer kleinere Fragmente
                                          zerschnitten. Mit dem Projekt «Wiederherstellung von Landschaftsver-
                                          bindungen» macht das Tiefbauamt die Lebensräume wieder durchlässiger
                                          (Seite 25 und 29).
                                          Der Kanton setzt sich in vielen Bereichen dafür ein, Schäden zu beheben und
                                          neue zu verhindern. Aber auch andere Akteure können aktiv werden, beispiels-
                                          weise Schulen, Landwirte und Gemeinden. Und jeder Einzelne kann etwas
                                          tun: klimaschonend wohnen (Seite 33), Bauteilbörsen nutzen und Geräte wie-
                                          derverwenden (Seite 35), auf Feuerwerk verzichten (Seite 17) und wo möglich
                                          Regenwasser versickern oder zurückhalten (Seite 15).
                                          Ich wünsche Ihnen Schwung für die letzten Wochen im Jahr 2019.

                                          Herzlich

                                          Isabel Flynn
                                          Redaktorin Zürcher Umweltpraxis

www.umweltschutz.zh.ch/zup
Baudirektion ZUP 95Zürcher Umweltpraxis - Kanton Zürich
Recht und Vollzug                      4
ZUP Nr. 95 Dezember 2019

eBaugesucheZH kurz vor der                  der Zürcher Regierungsrat bereits 2011              Der Baudirektor
Einführung                                  die SIA-Erdbebennormen in der Beson-                meint ...
Bald können Baugesuche im Kanton            deren Bauverordnung I (BBV I; LS                              ... zur Natur-Initiative
Zürich digital eingereicht werden. Die      700.21) als verbindlich erklärt. Weil die
Realisierung der elektronischen Platt-      SIA-Normen in der Zwischenzeit über-
form eBaugesucheZH steht vor dem            arbeitet und teilweise neu benannt
Abschluss. Die Pilotapplikation wurde       wurden, hat der Regierungsrat mit Be-
Ende Juni ausgeliefert und internen         schluss vom 10. Juli 2019 die BBV I
Tests unterzogen.                           entsprechend nachgeführt. Die Ziffern
Die Bausoftware der Gemeinden und           2.9.1 und 2.9.2 des Anhangs verwei-
die Geschäftskontrolle der Leitstelle       sen neu für Neubauten auf die Normen
für Baubewilligungen sind an die Platt-     SIA 260-267, Tragwerksnormen res-
form angebunden. Bis Ende November          pektive für bestehende Bauten auf die
wird dieses Gesamtsystem in einem           Norm SIA 269/8, Erhaltung von Trag-
nicht öffentlichen Pilotbetrieb geprüft.    werken – Erdbeben. Diese Verordnungs-
Anschliessend werden allfällige Fehler      änderung ist am 1. Oktober 2019 in
und technische Probleme behoben,            Kraft getreten.
so dass der elektronische Baubewilli-       Die Baudirektion unterstützt mit ver-
gungsprozess im Januar 2020 im Rah-         schiedenen Massnahmen die Verbes-                                Regierungsrat Martin Neukom,
men eines öffentlichen Betabetriebs         serung der Erdbebensicherheit. So hat                                              Baudirektor
mit rund 20 Gemeinden starten kann.         das AWEL im März 2018 den Leitfaden
Die Pilotgemeinden Aesch, Aeugst am         «Erdbebenprävention bei Anlagen der                 «Die Biodiversität hat einen schweren
Albis, Dübendorf, Pfäffikon, Richterswil    Wasserversorgung und Abwasserent-                   Stand, auch im Kanton Zürich. Der
und Winterthur, welche die Applikation      sorgung» sowie ein ergänzendes Infor-               Rückgang der Arten ist dramatisch und
bereits getestet haben, gehen nahtlos       mationsblatt herausgegeben                          vollzieht sich rasch. Vor diesem Hinter-
in den öffentlichen Betrieb über. Zwölf     (www.awel.zh.ch, Seite 37).                         grund ist die Natur-Initiative, ergriffen
weitere Gemeinden haben signalisiert,       Weitere Informationen:                              von fünf Naturschutzverbänden, zu
dass sie eBaugesucheZH im Beta-             Bundesamt für Umwelt (BAFU), Thema Erdbeben:        begrüssen. Sie bezweckt die Erhöhung
betrieb einführen möchten.                  www.bafu.admin.ch/erdbeben
                                                                                                der jährlichen Einlage in den Natur- und
Die Rückmeldungen aus dem ersten            Allgemeine Auskünfte zum Thema Erdbebensi-          Heimatschutzfonds (NHF) von heute 18
Semester 2020 werden zeigen, welche         cherheit im Kanton Zürich:                          bis 30 Mio. Franken auf neu mindestens
                                            Patrik Louis, Stv. Leiter Sektion Recht, General-
weiteren Optimierungen im Bereich der       sekretariat, Stab, Baudirektion Kanton Zürich,      50 Mio. Franken. Zudem soll der Zweck
Nutzerfreundlichkeit und Plattformpro-      Telefon 043 259 28 21, patrik.louis@bd.zh.ch        des NHF auf die Renaturierung öffent-
zesse notwendig sind, um die Qualität       | Publikationshinweise Seite 37
                                                                                                licher Gewässer ausgedehnt werden.
von eBaugesucheZH nochmals zu ver-                                                              Hierfür sind jährlich mindestens fünf
bessern. Vorgesehen ist, das Projekt        Revision von Verordnungen im                        Mio. Franken einzusetzen.
im dritten Quartal 2020 abzuschliessen      Energiebereich                                      Die Initiative hat allerdings einige Män-
und eine aktualisierte Version der Platt-   Der Bundesrat hat in seiner Sitzung                 gel, die die politische Akzeptanz in Fra-
form im ganzen Kanton Zürich einzu-         vom 23. Oktober 2019 Teilrevisionen                 ge stellen. Darum hat der Regierungs-
führen. Gemeinden mit Bausoftware,          der Energieeffizienzverordnung, der                 rat einen Gegenvorschlag erarbeitet.
welche auf diesen Zeitpunkt hin eine        Energieförderungsverordnung und der                 Am 26. November habe ich ihn den
Anbindung an die Plattform anstreben,       Energieverordnung beschlossen. Diese                Medien vorgestellt. Er sieht eine jährli-
benötigen dazu die Erweiterung ihrer        bezwecken diverse Vereinfachungen                   che Einlage von 40 bis 60 Mio. Franken
Bausoftware.                                und Berechnungsgrundlagen. Dazu                     vor. Für die Gemeinden interessant ist
www.ebaugesuche.zh.ch                       gehören unter anderem eine verständ-                zum Beispiel die Möglichkeit, aus dem
                                            lichere und übersichtlichere Energie-               NHF Beiträge für Fördermassnahmen
Bauliche Erdbebenvorsorge                   etikette für Personenwagen, eine leich-             für die Fischfauna und weitere gefähr-
Stärkere Erdbeben kommen im Kanton          te Senkung der Vergütungssätze für                  dete Arten in und an Gewässern zu er-
Zürich zwar selten vor. Im Ereignisfall     Photovoltaikanlagen, die aufgrund der               halten.
besteht jedoch im Kanton Zürich ein         weiterhin sinkenden Anlagenpreise er-
hohes Schadenrisiko – besonders auf-        folgt, sowie höhere Investitionsbeiträge
grund des grossen Gebäude- und Inf-         für Grosswasserkraftanlagen, die ihre
rastrukturbestands.                         Speicherkapazität ausbauen. Letzteres
Mit einer frühzeitigen und fachgerech-      soll besonders in den Wintermonaten
ten Anwendung der Erdbebenbestim-           zu einer verbesserten Versorgungssi- weiteren Massnahmen im nächsten
mungen der SIA-Tragwerksnormen              cherheit beitragen. Die revidierten Ver-
                                                                                 Ausbauschritt der Bahninfrastruktur
kann die Erdbebensicherheit bei Neu-        ordnungen treten am 1. Januar 2020 in(STEP 2035) können die grössten Eng-
und Bestandesbauten oft bereits mit         Kraft.                               pässe im Schienennetz im Grossraum
geringem Aufwand erheblich verbes-          www.admin.ch/news                    Zürich beseitigt werden. Davon pro-
sert werden. Als anerkannte Regeln                                               fitieren einerseits jeden Tag hundert-
der Baukunde müssen die SIA-Erdbe-          Ausbau Bahnangebot im Kanton tausende S-Bahn-Passagiere, und an-
ben-Normen zwingend eingehalten             Zürich                               dererseits wird auch das Rückgrat des
werden.                                     Dank der beiden Schlüsselprojekte Fernverkehrs, die nationale Ost-West-
Um dem erdbebengerechten Bauen              Brüttenertunnel und Ausbau des Bahn- Achse, gestärkt.
zusätzlich Nachdruck zu verleihen, hat      hofs Stadelhofen sowie zahlreichen Zürcher Verkehrsverbund

www.umweltschutz.zh.ch/zup
Baudirektion ZUP 95Zürcher Umweltpraxis - Kanton Zürich
Wasser / Altlasten                      5
ZUP Nr. 95 Dezember 2019

Belastete
Standorte in
den Zürcher
Seen
Im Kataster der belasteten
Standorte (KbS) des Kan-
tons Zürich sind knapp
6000 Standorte erfasst.
Nicht berücksichtigt waren
                                                    Der Zürichsee ist Inbegriff eines sauberen Sees. Wie sieht es am Seegrund aus?
bisher die Zürcher Seen.                                                                                       Quelle: Dr. von Moos AG
Mit der Untersuchung der
See-Sedimente wurde
diese Lücke nun geschlos-
sen.                                        Sollen ein Haus gebaut, ein Spielplatz      im Kanton Zürich – Zürichsee, Greifen-
Dr. Bettina Flury, Projektleiterin          angelegt, Tierhaltung oder Ackerbau         see und Pfäffikersee – systematisch auf
Ernst Aeschimann (Stv. Projektleiter)       betrieben werden, genügt ein Blick in       Belastungen zu untersuchen. Das Pro-
Sektion Altlasten                           das Geographische Informationssys-          jekt «KbS Seen» war geboren.
Abfallwirtschaft und Betriebe
AWEL Amt für                                tem (GIS) des Kantons Zürich. Hier ist
Abfall, Wasser, Energie und Luft            neben den erlaubten Nutzungen auch          Wie findet man Belastungen
Baudirektion Kanton Zürich                  verzeichnet, wo Belastungen nachge-         in Seen?
Telefon 043 259 32 40
bettina.flury@bd.zh.ch
                                            wiesen oder zu vermuten sind. Wie ist       Die Mehrheit der Belastungen im See ist
                                            das aber mit den Seen, in denen wir ba-     visuell nicht wahrnehmbar. Oft wurden
www.gis.zh.ch | Altlasten                   den und fischen und die wir als Trink-      diese im Lauf der Zeit durch unbelastete
                                            wasserreservoir nutzen? Das Projekt         Sedimentschichten überlagert. Zur ge-
| ZUP58, 2009, «Erfolgreiche Säuberung
  der Teerablagerung Thalwil»               «KbS Seen» liefert die Antworten.           zielten Suche müssen daher verschie-
                                                                                        dene Strategien eingesetzt werden:
                                            Industrie und Gewerbe am Ufer               – Eine wichtige Grundlage bilden der
                                            verursachten Verschmutzungen                    Kataster der belasteten Standorte
                                            Nahe am Wasser zu liegen, war für viele         an Land und die historische Unter-
                                            Betriebe lange Zeit ein wertvoller Stand-       suchung der belasteten Standorte.
                                            ortvorteil. Das Gewässer konnte für An-         So können Bereiche ausgeschieden
                                            trieb und Kühlung genutzt werden. Es            werden, welche durch die Ableitung
                                            diente aber auch zur einfachen Entsor-          betrieblicher Abwässer oder Abfälle
                                            gung von Abwässern oder flüssigen Ab-           eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für
                                            fällen. Zudem wurde das Siedlungsab-            Belastungen in den See-Sedimen-
                                            wasser der Seekommunen bis in die               ten aufweisen.
                                            1960er Jahre häufig unbehandelt in die      – Die Vermessung der Topographie
                                            Seen eingeleitet.                               des Seebodens erlaubt ebenfalls
                                            So fanden grosse Mengen Schadstoffe             Rückschlüsse auf Einleitungen und
                                            den Weg in die Seen, die nicht oder nur         Ablagerungen. Sie gibt zudem Hin-
                                            schwer abbaubar sind. Durch den Men-            weise auf Rutschungen und damit
                                            schen verursacht entstanden so einer-           eine mögliche Mobilisierung der
                                            seits eine Hintergrundbelastung in den          See-Sedimente.
                                            Sedimenten des ganzen Sees und an-          – Der eigentliche Nachweis der Belas-
                                            derseits punktuelle verschmutzte Abla-          tung erfolgt jedoch durch die geziel-
                                            gerungen in den ufernahen Bereichen.            te Probenahme und analytische Un-
                                            In der Vergangenheit wurden bereits             tersuchung der See-Sedimente in
                                            solche punktuellen Verschmutzungen              verschiedenen Tiefen.
                                            gefunden, wenn bei einzelnen Betriebs-      Das AWEL hat das Vorgehen von 2011
                                            standorten mit bekannten Belastungen        bis 2013 an einem ausgewählten See-
                                            am Seeufer auch die nahen See-Sedi-         uferabschnitt getestet. Daraus wurden
                                            mente untersucht wurden. Erfahrungen        geeignete Untersuchungsmethoden für
                                            aus diesen Untersuchungen führten           das Projekt «KbS Seen» abgeleitet und
                                            zum Entschluss, die drei grossen Seen       miteinander kombiniert.

www.umweltschutz.zh.ch/zup
Baudirektion ZUP 95Zürcher Umweltpraxis - Kanton Zürich
Wasser / Altlasten                  6
ZUP Nr. 95 Dezember 2019

                                Industriestandort direkt am Zürichsee: Standort Papierfabrik Horgen (Aufnahme 1925 und heute).
                                                                                                                      Quelle: AWEL

Hintergrundbelastung                     Wann ein Standort                         Wie wird eine Belastung
der See-Sedimente                        als auffällig gilt                        zu einem KbS-Standort?
Will man punktuelle Belastungshotspots   Durch dieses Vorgehen konnte das          Wesentlich für die Definition eines be-
abgrenzen, muss die Hintergrundbelas-    AWEL für den Zürichsee erstmals in der    lasteten Standortes – unabhängig ob
tung des Seegrunds bekannt sein. An      Schweiz seespezifische Hintergrund-       an Land oder im See – sind erhöhte
Land sind Hintergrundbelastungen sehr    werte für verschiedene Schadstof-         Schadstoffbelastungen. Aber entschei-
gut untersucht, für die See-Sedimente    fe festlegen. Sedimentbelastungen im      dend ist die räumliche Abgrenzung von
gilt dies aber nicht. Die Bestimmung     Bereich dieser Hintergrundwerte gel-      der Hintergrundbelastung. In Abspra-
der Hintergrundbelastung war daher ein   ten als unauffällig und sind im gesam-    che mit dem Wasserforschungsinstitut
wichtiger Teil des gesamten Projekts.    ten Zürichsee verbreitet. Werden da-      Eawag hat das AWEL festgelegt, dass
Als Grundlage dienten Untersuchungs-     gegen Schadstoffkonzentrationen im        eine fünffache Überschreitung des Hin-
resultate von See-Sedimentproben         Sediment gemessen, die diesen Hin-        tergrundwerts eine KbS-relevante Be-
im Zürichsee aus Bereichen ohne Ver-     tergrundwert überschreiten, gilt dieser   lastung ist. Dies bedeutet: Ein Eintrag in
dachtsmomente auf hohe Belastun-         Standort als auffällig.                   den KbS erfolgt, wenn im Abstand von
gen. Mit den Auswertungen konnte das     Zu beachten ist, dass die Hintergrund-    100 Metern bei mindestens zwei Sedi-
AWEL zeigen, dass sich die meisten       belastungen in anderen Schweizer          mentproben der obersten 30 Zentime-
Stoffe gleichmässig auf die See-Sedi-    Seen je nach Besiedlung und Nutzung       ter Belastungen über dem fünffachen
mente verteilen. Die gefundenen Kon-     des Seeufers von derjenigen des Zü-       Hintergrundwert vorliegen.
zentrationen liegen also auch an ganz    richsees abweichen können.                Diese Definition berücksichtigt mehrere
verschiedenen Standorten im See im                                                 Aspekte: Einerseits wird damit die Er-
vergleichbaren Bereich. Die gemesse-                                               kenntnis berücksichtigt, dass die Belas-
nen Hintergrundbelastungen sind we-                                                tung der See-Sedimente ab einer Tiefe
gen der jahrzehntelangen Ableitung                                                 von 30 Zentimetern stark abnimmt. An-
verschiedener Abwässer aber nicht                                                  dererseits sind Belastungen bis hin zum
überraschend.                                                                      fünffachen Hintergrundwert zwar auffäl-
                                                                                   lig, aus human- und ökotoxikologischer
                                                                                   Sicht besteht aber keine Gefährdung.
                                                                                   Schliesslich wird mit dieser Anforde-

                                                  Links: Probenahme der Dr. von Moos AG vom Boot aus, Mitte: Sedimentkerne
                                                     Rechts: Untersuchungen des AWEL Gewässerschutzlabors im Uferbereich.
                                                                                                             Quelle: Dr. von Moos AG

www.umweltschutz.zh.ch/zup
Baudirektion ZUP 95Zürcher Umweltpraxis - Kanton Zürich
Wasser / Altlasten                     7
ZUP Nr. 95 Dezember 2019

                                        Taucher der Seepolizei machen sich vor Uetikon bereit, den Seeuntergrund zu untersuchen.
                                                                                                             Quelle: Dr. von Moos AG

rung verhindert, dass einzelne punktu-      barer Umgebung der aufgefundenen Was der Kataster der
elle Belastungen ohne räumliche Aus-        Belastung. Insgesamt ergaben sich mit belasteten Standorte (KbS)
dehnung zu einem KbS-Eintrag führen.        diesem zweistufigen Vorgehen in den bedeutet
Aus dieser Definition ergibt sich aber      drei Seen über 230 Sondierstandorte.    Der Kataster der belasteten Standorte
auch, dass für einen KbS-Standort, der                                              (KbS) ist im Geografischen Informati-
mit den obigen Kriterien ausgeschieden      Fünf neue KbS-Standorte …               onssystem GIS integriert und öffentlich
werden kann, grundsätzlich ein weite-       Die Resultate zeigen, dass über die ge- zugänglich (www.gis.zh.ch). Er zeigt
rer Untersuchungsbedarf besteht. Die-       samten untersuchten Seebereiche eine auf, wo Belastungen vorliegen, die alt-
ser orientiert sich an den Vorgaben der     recht einheitliche Hintergrundbelastung lastenrechtliche oder abfallrechtliche
Altlasten-Verordnung (AltlV).               vorliegt. Die festgelegten Hintergrund- Massnahmen erfordern. Die Standorte
                                            werte werden selten überschritten. Nur sind eingeteilt in Ablagerungs-, Be-
Systematische Beprobung                     bei fünf Standorten wurde eine fünf- triebs- und Unfallstandorte. Zu jedem
der See-Sedimente                           fache Überschreitung des Hintergrund- Standort gibt der KbS Auskunft dar-
Die Beprobung der Sedimente im Zü-          werts festgestellt. Diese wurden durch über,
richsee, Greifensee und Pfäffikersee er-    zusätzliche Sondierungen bestätigt. – ob von der Belastung schädliche
folgte von 2016 bis 2019 in zwei Schrit-    Vier Standorte befinden sich im Zürich-     oder lästige Einwirkungen auf die
ten. Zuerst wurde ein Grundraster           see vor Wädenswil, Käpfnach, Männe-         Umwelt ausgehen,
erstellt. Dann folgte bei auffälligen Er-   dorf und Stäfa. Ein Standort liegt im – welche Untersuchungen bereits
gebnissen eine engmaschigere Bepro-         Greifensee vor Uster. Diese fünf Stand-     durchgeführt wurden, und
bung.                                       orte werden neu in den KbS aufgenom- – ob Massnahmen zum Schutz der
Die Sedimentkerne wurden mit Ramm-          men und weiteren altlastenrechtlichen       Umwelt erforderlich sind.
kolben gestochen und analytisch un-         Untersuchungen unterzogen.              Sanierungsbedürftige belastete Stand-
tersucht. In Bereichen mit Verdacht auf                                             orte werden als Altlasten bezeichnet.
Belastungen entlang der Uferlinien ge-      … aber zehn KbS-Standorte               Im Kanton Zürich wurde die systema-
schah dies vorerst in einem Abstand         in Zürcher Seen insgesamt               tische Erhebung der belasteten Stand-
von rund 200 Metern (Grundraster). Da-      Aus früheren Abklärungen sind dem orte an Land bereits 2011 abgeschlos-
bei wurden frühere Erfahrungen berück-      AWEL zudem fünf weitere Standorte im sen. Der KbS mit seinen knapp 6000
sichtigt, nach denen allfällige Belastun-   Zürichsee bekannt, welche die Kriteri- Standorten im Kanton Zürich hat sich
gen vor allem in einer Wassertiefe von      en für einen KbS-Eintrag erfüllen. Die- als Instrument zur Sanierung der Alt-
15 bis 20 Metern sowie in den obers-        se Standorte sind bereits zuvor unter- lasten, aber auch für Bauvorhaben so-
ten 30 Zentimetern der Sedimente vor-       sucht und altlastenrechtlich beurteilt wie Hand- und Nutzungsänderungen
liegen.                                     worden (Zinnbelastung vor Oberrieden bewährt. Die Seebereiche waren bisher
Sobald der Hintergrundwert um ein           und Thalwil [ZUP 58], Teerölteppich des aber nicht berücksichtigt.
Fünffaches überschritten war, erfolgte      Gaswerks Thalwil, Papierschlamm Hor-
eine Verdichtung des Grundrasters mit       gen, Belastungen vor Horn Richters-
zusätzlichen Sondierungen in unmittel-      wil und Chemie Uetikon). Es handelt

www.umweltschutz.zh.ch/zup
Baudirektion ZUP 95Zürcher Umweltpraxis - Kanton Zürich
Wasser / Altlasten                     8
ZUP Nr. 95 Dezember 2019

                                                                                          Gefährdungsabschätzung
                                                                                          in Seen – eine neue
                                                                                          Herausforderung
                                                                                          Wird an einem Standort eine Belastung
                                                                                          gefunden, muss beurteilt werden, ob
                                                                                          weitere Massnahmen zum Schutz der
                                                                                          Umwelt erforderlich sind. Dazu wird
                                                                                          eine Gefährdungsabschätzung durch-
                                                                                          geführt, die den Vorgaben der Verord-
                                                                                          nung über die Sanierung von belaste-
                                                                                          ten Standorten (Altlasten-Verordnung,
                                                                                          AltlV) entspricht. Bei landseitigen Be-
                                                                                          lastungen sind dazu die Schutzgüter
                                                                                          Grundwasser, Oberflächenwasser, Bo-
                                                                                          den und Luft zu betrachten.

                                                                                          Was zu beachten ist
                                                                                          Für Belastungen in Seen bestand bisher
                                                                                          noch kein etabliertes Verfahren. Des-
                                                                                          wegen hat das AWEL zusammen mit
                                                                                          dem Wasserforschungsinstitut Eawag
                                                                                          sowie dem Zentrum für Angewandte
                                                                                          Humantoxikologie (SCAHT) Kriterien für
                                                                                          eine Gefährdungsabschätzung belaste-
                                                                                          ter See-Sedimente erarbeitet.
                                                                                          Zu betrachten sind hierbei drei Aspek-
                           Zürcher Seestandorte im Kataster der belasteten Standorte.     te:
                                                                           Quelle: AWEL   1. Das Risiko bezüglich der Einwir-
                                                                                              kung auf die aquatische Umwelt
                                                                                              (ökotoxikologisches Risiko).
                                                                                          2. Das Risiko für den Menschen (hu-
sich um teilweise sehr stark belastete      Pionierprojekt erfolgreich –                      mantoxikologisches Risiko).
Ablagerungen am Seegrund. Ein Stand-        Seen überwiegend sauber                       3. Das Risiko für die Nutzung des Ge-
ort wurde bereits saniert, die restlichen   Das Projekt «KbS Seen» kann als                   wässers als Trinkwasserreservoir.
sind in Planung.                            schweizerisches Pionierprojekt be-            Für alle drei Aspekte werden die Krite-
Insgesamt ergeben sich für den Kan-         zeichnet werden: Die belasteten Stand-        rien Schadstoffpotenzial sowie Expo-
ton Zürich somit zehn Standorte in den      orte in den drei grössten Zürcher Seen        sition und Freisetzungspotenzial be-
Seen, die im Kataster der belasteten        sind identifiziert. Gleichzeitig erfolgte     trachtet.
Standorte erfasst sind (Karte oben). In     erstmals eine Bestimmung der Hinter-
Anbetracht der zahlreichen Betriebs-        grundbelastung von See-Sedimenten.            Einordnung der Werte
standorte in unmittelbarer Ufernähe ist     Ebenfalls neu erarbeitet wurden Krite-        Zur Beurteilung des Schadstoffpoten-
dies ein durchaus positives Ergebnis.       rien für eine Gefährdungsabschätzung,         zials wurde die ermittelte Belastung
Die Seen können überwiegend als sau-        welche human- wie auch ökotoxikologi-         mit international anerkannten Werten
ber bezeichnet werden.                      sche Aspekte berücksichtigen.                 verglichen. Exposition und Freiset-
                                            Für die insgesamt 10 Seestandorte im          zungspotenzial müssen dagegen im
Spezialfall Seebäder                        KbS des Kantons Zürich, die sich aus          Einzelfall betrachtet werden. Dabei
Bei Auffälligkeiten in der näheren Um-      den systematischen Untersuchungen             spielt eine Rolle, ob die Seesedimente
gebung von öffentlichen Seebädern           ergeben haben, werden nun die erfor-          eventuell direkt mit Lebewesen in Kon-
wurden auch die Flachwasserbereiche         derlichen Untersuchungen und allfäl-          takt kommen. Auch Diffusionsprozesse
der Seebäder untersucht. Der Fokus lag      ligen Massnahmen gemäss dem üb-               und mögliche Aufwirbelungen werden
dabei gemäss humantoxikologischen           lichen altlastenrechtlichen oder auch         berücksichtigt.
Betrachtungen auf den flachen sandi-        abfallrechtlichen Vorgehen durchge-
gen Übergängen. Hier spielen Kleinkin-      führt.                                        Besteht eine Gefährdung?
der häufig über längere Zeit am Ufer.       Trotz dichter Besiedlung und hoher In-        Vom Standort geht nur dann eine hohe
Das Resultat: Für sämtliche untersuch-      dustrialisierung weisen also nur weni-        Gefährdung aus, wenn für all diese Kri-
ten Seebäder sind keine weiteren Mass-      ge Bereiche relevante Belastungen am          terien ein grosses Risiko festgestellt
nahmen erforderlich. Für die badende        Seegrund auf, welche weiter untersucht        wird und damit das Schutzziel aqua-
Bevölkerung inklusive Kleinkinder be-       oder saniert werden müssen. Die Seen          tische Umwelt und / oder das Schutz-
steht keine Gefährdung.                     sind daher überwiegend als sauber zu          ziel Mensch bedroht ist. Dann besteht
                                            bezeichnen. Ebenfalls erfreulich ist,         Handlungsbedarf.
                                            dass für die badende Bevölkerung kei-
                                            nerlei Gefährdung besteht.

www.umweltschutz.zh.ch/zup
Baudirektion ZUP 95Zürcher Umweltpraxis - Kanton Zürich
Wasser                                     9
ZUP Nr. 95 Dezember 2019

Geschiebe-
sanierung
schafft
wertvolle
Lebensräume
Der Geschiebehaushalt
vieler Fliessgewässer ist
beeinträchtigt und muss
saniert werden. Denn nur                                     Die Töss führt im Quellgebiet viel Geschiebe und formt damit dynamische
                                                                    Flusslandschaften. Weiter flussabwärts ist der Geschiebehaushalt
bei genügend Geschiebe                                                                       der Töss jedoch wesentlich beeinträchtigt.
können vielfältige Lebens-                                                                                                  Quelle: AWEL
räume wie Kiesbänke ent-
stehen. Der Kanton Zürich
ist auf die Mitwirkung der
Gemeinden bei der Umset-                       Als Geschiebe werden Sedimente be-          Wasserkraft wie Geschiebesammler,
zung von Sanierungsmass-                       zeichnet, die nahe der Sohle eines          Schwemmholzrechen, Kiesentnahmen
nahmen angewiesen.                             Fliessgewässers transportiert werden.       und Gewässerverbauungen verändern
Simone Messner, Projektleiterin                Die allermeisten Schweizer Fliessge-        das Geschiebe negativ. Zudem sorgen
Abteilung Wasserbau                            wässer führen natürlicherweise Ge-          kanalisierte Fliessgewässer dafür, dass
Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft
Baudirektion Kanton Zürich
                                               schiebe.                                    viel mehr Geschiebe als früher transpor-
Telefon 043 259 54 57                                                                      tiert wird.
simone.messner@bd.zh.ch                        Wozu es Geschiebe braucht
www.zh.ch/geschiebehaushalt                    Geschiebe erfüllt zahlreiche wichtige  Pflicht zur Sanierung stark
                                               Funktionen. Es stellt Laichsubstrat fürbeeinträchtigender Anlagen
                                               Fische sowie Lebensraum und Futter-    Das Gewässerschutzgesetz (GSchG,
                                                                                      Art. 43a) schreibt vor, dass der Ge-
                                               quelle für eine Vielzahl aquatischer Le-
                                               bewesen dar. Nur wenn es ausreichend   schiebehaushalt durch Anlagen nicht
                                               Geschiebe gibt, können sich lebendi-   so verändert werden darf, dass die ein-
                                               ge Fluss- und Auenlandschaften sowie   heimischen Tiere und Pflanzen, deren
                                               vielfältige Strukturen und Strömungs-  Lebensräume, der Grundwasserhaus-
                                               muster bilden.                         halt und der Hochwasserschutz we-
                                               Auf der Sohle abgelagertes Geschiebe   sentlich beeinträchtigt werden. Eine
                                               lässt Kiesbänke entstehen. Diese stel- wesentliche Beeinträchtigung liegt vor,
                                               len einen attraktiven Erholungsraum fürwenn sich die Strukturen und die Dy-
                                               die Bevölkerung dar und sind Lebens-   namik des Gewässers durch fehlendes
                                               raum vieler Pflanzen- und Tierarten,   Geschiebe nicht mehr ausbilden kön-
                                               z. B. für den selten gewordenen Fluss- nen. Die Inhaber der Anlagen müssen
                                               regenpfeifer. Auch für den Hochwas-    Massnahmen treffen, die eine solche
                                               serschutz ist Geschiebe wichtig, da es Beeinträchtigung minimieren.
                                               Sohlenerosionen und Unterspülungen     Auf Basis der Gewässerschutzverord-
                                               der Ufer verhindert. Weiter fördert es nung (GSchV, Art. 42b) waren die Kan-
                                               die Selbstreinigungskraft des Gewäs-   tone verpflichtet, dem Bund eine stra-
                                               sers und erhält nutzbare Grundwasser-  tegische Planung der Massnahmen zur
                                               vorkommen.                             Sanierung des Geschiebehaushalts ein-
                                                                                      zureichen. Anlagen, die den Geschiebe-
                                               Was den Geschiebehaushalt              transport behindern, mussten erfasst
                                               beeinträchtigt                         und gegebenenfalls Sanierungsmass-
                                               Der Geschiebehaushalt vieler Schwei- nahmen aufgezeigt werden.
                                               zer Fliessgewässer ist beeinträchtigt.
                                               Verursacher dafür sind Anlagen im Ge-
                                               wässer, wie Kraftwerksanlagen (Weh-
                                               re, Weiher, Wasserfassungen etc.).
                                               Aber auch Anlagen ohne Bezug zur

www.umweltschutz.zh.ch/zup
Baudirektion ZUP 95Zürcher Umweltpraxis - Kanton Zürich
Wasser                                      10
ZUP Nr. 95 Dezember 2019

                                                                                                 Eine Rückgabe in ein anderes Einzugs-
                                                                                                 gebiet ist wegen der Verschleppungs-
                                                                                                 gefahr von Krankheiten (z. B. Krebspest)
                                                                                                 oder Neobiota nicht möglich. Durch
                                                                                                 Rückgabe an geeigneten Stellen im
                                                                                                 gleichen Einzugsgebiet kann das Ge-
                                                                                                 schiebe vom Fliessgewässer mittrans-
                                                                                                 portiert werden. Eine Entsorgung des
                                                                                                 entnommenen Geschiebes ist hingegen
                                                                                                 erforderlich, wenn der Anteil an Feinse-
                                                                                                 dimenten und Schlamm hoch ist oder
                                                                                                 wenn das Material belastet und verun-
                                                                                                 reinigt ist.

                                                                                                 Unterstützende Fachperson
                                                                                                 Das neue Merkblatt erhalten alle Ge-
                                                                                                 meinden des Kantons Zürich, in de-
                                                                                                 nen sich Gewässer mit wesentlich be-
                    Kiesbänke stellen einen attraktiven Erholungsraum am Gewässer dar.
                              Im Bild ein aufgewerteter Abschnitt der Töss in Winterthur.        einträchtigtem Geschiebehaushalt und
                                                                                  Quelle: AWEL   sanierungsbedürftigen Anlagen befin-
                                                                                                 den. Die fachgerechte Umsetzung von
                                                                                                 Sanierungsmassnahmen erfordert ein
                                                                                                 hohes geschiebetechnisches Fachwis-
Verfügung des Kantons                              Ein Merkblatt unterstützt                     sen. Darum wird der Kanton Zürich die
für sanierungspflichtige Anlagen                   Gemeinden bei der Sanierung                   Gemeinden dabei unterstützen. Er stellt
Im Kanton Zürich wurden im Rahmen                  Neben den sanierungspflichtigen An-           den betroffenen Gemeinden eine exter-
dieser strategischen Planung rund 650              lagen bestehen im Kanton Zürich rund          ne Fachperson zur Verfügung, welche
Anlagen untersucht. Davon führen 58                300 weitere Anlagen, die den Geschie-         sie bei der Umsetzung der Massnah-
Anlagen zu einer starken Beeinträchti-             behaushalt beeinträchtigen. Für den           men berät und begleitet. Auch bei bau-
gung des Geschiebehaushalts und sind               Unterhalt und den Betrieb dieser Anla-        lichen Massnahmen berät die Fachper-
deshalb sanierungspflichtig. Es handelt            gen sind meistens die Gemeinden zu-           son, wird die Massnahme selbst aber
sich dabei vor allem um Geschiebe-                 ständig.                                      nicht planen und umsetzen. Dies ist Sa-
sammler, Wehre und Weiher. Die Inha-               Als Hilfestellung hat das AWEL deshalb        che der Gemeinde.
ber dieser Anlagen erhalten vom Amt für            ein Merkblatt ausgearbeitet, welches
Abfall, Wasser, Energie und Luft (AWEL)            sich an die für den Gewässerunterhalt  Was die Sanierungen bringen
des Kantons Zürich eine Verfügung zur              zuständige Stelle der Gemeinde richtet Mit der Sanierung des Geschiebehaus-
Sanierung.                                                                                halts soll erreicht werden, dass die Ge-
                                                   (vgl. unten). Es beinhaltet eine Beschrei-
                                                   bung von Anlagen, die den Geschiebe-   schiebefracht in den Schweizer Fliess-
                                                   haushalt beeinträchtigen und zeigt mög-gewässern wieder erhöht wird, wovon
                                                   liche Sanierungsmassnahmen auf. Dies   Tiere, Pflanzen und Menschen profitie-
                                                   können bauliche Massnahmen oder an-    ren. Nach wie vor bleibt das hohe Trans-
                                                   gepasste Unterhaltsmassnahmen sein.    portvermögen infolge der Kanalisierung
                                                                                          ein Problem. Es kann nur gelöst werden,
                                                   Optimierung des Unterhalts             indem den Gewässern genügend Raum
                                                   Eine effektive Massnahme für viele An- zur Verfügung gestellt wird.
                                                   lagen ist die Optimierung des Unter-
                                                   halts. Oft kann das Fliessgewässer Kontakt bei der Geschiebe-
                                                   das abgelagerte Geschiebe wieder aus bewirtschaftung von Anlagen
                                                   eigener Kraft mobilisieren und weiter Die Geschiebeentnahmen und die
                                                   flussabwärts transportieren. Wo der Geschieberückgaben benötigen eine
                                                   Hochwasserschutz es erlaubt, können Bewilligung der Fischerei- und Jagd-
                                                   deshalb Geschiebeentnahmen redu- verwaltung des Amts für Landschaft
                                                   ziert werden, oder es kann sogar voll- und Natur (ALN). Das AWEL, Abteilung
                                                   ständig auf sie verzichtet werden. Als Wasserbau, muss bedarfsgerecht in-
                                                   positiver Nebeneffekt kann der redu- formiert werden. Welche Fachstellen je
                                                   zierte Unterhalt zudem Aufwand und nach Anlagetyp zu kontaktieren sind,
      Das Merkblatt für Gemeinden zeigt            Kosten für die Gemeinde senken.        steht im Merkblatt und unter:
      mögliche Sanierungsmassnahmen.                                                      www.zh.ch/geschiebehaushalt.
       Bezugsquelle: www.zh.ch/geschiebehaushalt   Rückgabe von entnommenem               Hier findet man auch weitere Informa-
                                                   Geschiebe                              tionen zum Thema.
                                                   An bestimmten Anlagen muss aus
                                                   Hochwasserschutzgründen weiterhin
                                                   Geschiebe entnommen werden. Dann
                                                   wird empfohlen, dieses ins Unterwasser
                                                   der jeweiligen Anlage zurückzugeben.

www.umweltschutz.zh.ch/zup
Wasser / Biosicherheit                11
ZUP Nr. 95 Dezember 2019

Pfäffikersee:
Neue Metho-
den gegen
gebietsfremde
Invasive
Am Pfäffikersee erreichte
das AWEL seit 2016 ermu-
tigende Ergebnisse beim
Kampf gegen invasive
Neobiota. Im wertvollen
Ökosystem wurden dank
verschiedener Massnah-
men keine neuen gebiets-
fremden Schädlinge nach-
gewiesen.
Autorin: Sylvie Flämig
www.sf-mut.com

Dr. Claudia Ruprecht
Wissenschaftliche Mitarbeiterin
Sektion Biosicherheit
AWEL Amt für
Abfall, Wasser, Energie und Luft
Baudirektion Kanton Zürich
Telefon 043 259 39 06
claudia.ruprecht@bd.zh.ch
www.biosicherheit.zh.ch                                                      Plakate am See informierten vor Ort, wie Neobiota
                                                                             aus dem Pfäffikersee ferngehalten werden können.
| ZUP91, 2018: «Globi wills wissen:                                                                                Quelle: AWEL
  Was sind Neobiota?»

                                           In der Schweiz verbreiten sich zuneh-     Muscheln wie die Wander- oder Körb-
                                           mend gebietsfremde Arten, sogenann-       chenmuschel verstopfen Leitungssys-
                                           te Neobiota. Diese eingeschleppten        teme oder verdrängen alles andere Le-
                                           oder eingewanderten Tiere und Pflan-      ben vom Grund der Seen und Flüsse.
                                           zen können Mensch, Tiere, die biologi-
                                           sche Vielfalt, Infrastrukturanlagen und   Den Pfäffikersee von Neobiota
                                           die Umwelt erheblich schädigen, wenn      freihalten
                                           sie sich stark ausbreiten. Dann spricht   Bisher fehlte die Erfahrung, wie Seen
                                           man von invasiven Neobiota.               und Flüsse konkret vor solchen schäd-
                                                                                     lichen Organismen geschützt werden
                                           Neobiota haben mehrere                    können. Obwohl im Prinzip bekannt ist,
                                           Schweizer Gewässer erobert                was zu tun wäre, ist die praktische Um-
                                           Auch in Gewässern können einge-           setzung eine grosse Herausforderung.
                                           schleppte Neobiota Probleme verursa-      Darum startete das Amt für Abfall, Was-
                                           chen, einheimische Arten verdrängen       ser, Energie und Luft (AWEL) 2016 das
                                           und die Artenvielfalt gefährden. So ha-   Pilotprojekt «Neobiota-Freihaltezone
                                           ben etwa amerikanische Grosskrebse        Pfäffikersee». Ein Ziel des Projekts war
                                           die einheimischen Edelkrebse mit der      es, den See im Zürcher Oberland mög-
                                           Krebspest angesteckt und sie dadurch      lichst von schädlichen gebietsfrem-
                                           an gewissen Orten bereits zum Ausster-    den Arten freizuhalten und das heuti-
                                           ben gebracht. Die Schwarzmeergrundel      ge wertvolle Ökosystem zu schützen.
                                           im Rhein bei Basel wiederum verdrängt     Gleichzeitig sollte überprüft werden,
                                           heimische Fischarten von ihren Laich-     wie wirksam Vorbeugungsmassnah-
                                           und Futterplätzen. Und gebietsfremde      men sind.

www.umweltschutz.zh.ch/zup
Wasser / Biosicherheit                12
ZUP Nr. 95 Dezember 2019

                                                                                            der Tiere winzig und können leicht über-
                                                                                            sehen werden.
                                                                                            Während der Projektdauer mussten da-
                                                                                            her Boote und Ausrüstungen vor dem
                                                                                            Einwassern in den Pfäffikersee sorgfäl-
                                                                                            tig gereinigt werden. Sowieso verboten
                                                                                            ist es, lebende Köderfische, Aquarien-
                                                                                            und Gartenteichbewohner auszuset-
                                                                                            zen. Wie aber kann man alle Nutze-
                                                                                            rinnen und Nutzer des Gewässers am
                                                                                            besten für diese Zusammenhänge sen-
                                                                                            sibilisieren?

                                                                                            Wie man die Informationen
                                                                                            am besten rüber bringt
                                                                                            In Zusammenarbeit mit Gemeinden und
                                                                                            Vereinen entwickelte das AWEL geeig-
                Die Kontrolle vor Ort zeigt, ob Boote ausreichend gereinigt worden sind.    nete Informationsmassnahmen. In zwei
                                                                             Quelle: AWEL
                                                                                            Workshops wurden Erfahrungen ausge-
                                                                                            tauscht, beispielsweise wie diese Infor-
                                                                                            mationen bestmöglich zu den Zielgrup-
        Welche Information wirkt am besten?                                                 pen gelangen können. Mit Plakaten vor
                                                                                            Ort, Flyern, Newslettern sowie an Ver-
                 44 Wassersportler           139 Fischer            50 Segler
                                                                                            einsveranstaltungen informierte das
                                                                                            AWEL die Seenutzenden. Fischer und
                                                                                            Fischerinnen erhielten beispielsweise
                                                                                            mit dem Versand des neuen Patents
              Schule/Ausbildung                                                             einen Flyer zugestellt. Und ein lokaler
                                                                                            Stand-Up-Paddle-Verleih druckte den
                                                                                            Flyer in seiner jährlich erscheinenden
                        Freunde                                                             Broschüre ab.
                                                                                            Im ersten Jahr des Projekts fand eine
                                                                                            Medienveranstaltung vor Ort statt. Die
                                                                                            lokalen Medien berichteten mehrfach
                                                                                            über das Thema. Als offizielle Boots-
                        Internet
                                                                                            reinigungsanlage stand zum Säubern
                                                                                            von Booten die Waschanlage der Lan-
                         Medien                                                             di Wetzikon zur Verfügung, welche
                                                                                            nahe der Einwasserungsstelle in Ausli-
                               0%          20%             40%        60%           80%     kon liegt. Bei Veranstaltungen, wie zum
 Für die befragten Angler, Stand-Up-Paddler, Segler, Kanuten etc. waren Medienberichte      Beispiel Segelregatten ist zudem vor-
     sowie die Infototafeln am See die wichtigsten Informationsquellen zu den Neobiota.     geschrieben, dass die eingewasserten
                                                                             Quelle: AWEL
                                                                                            Boote sauber sein müssen (siehe Info-
                                                                                            text Seite 14). Neu wurden Boote am
                                                                                            Pfäffikersee vom AWEL stichproben-
                                                                                            artig kontrolliert (Foto oben). In Zusam-
Was bringen Kontrollen                      Wassers. Schliesslich wurde überprüft,          menarbeit mit der Seepolizei konnten
und Informationen?                          was die Information und Sensibilisie-           wertvolle Erfahrungen für den Vollzug
Der Pfäffikersee ist ein Wasser- und        rung gebracht haben.                            gesammelt werden.
Zugvogelreservat. Die an den See an-
grenzenden Riedwiesen sind Flach- und       Sensibilisierung ist entscheidend               Enger Einbezug von Gemeinden
Hochmoore von nationaler Bedeutung.         Es zeigte sich: Die Sensibilisierung von        und Nutzern war erfolgreich
Noch ist der Pfäffikersee kaum von ge-      Fischenden, Bootsbesitzerinnen und              Die Auswertung des dreijährigen Pi-
bietsfremden Arten besiedelt, während       Wassersportlern spielt eine grosse Rol-         lotversuchs zeigt erfreuliche Resulta-
sich im nahe gelegenen Greifensee und       le. Denn diese können unbeabsichtigt            te. Der enge Einbezug der Gemeinden
im Zürichsee bereits invasive Neobiota      gebietsfremde Arten aus anderen Ge-             und Nutzergruppen wurde rundherum
ausgebreitet haben.                         wässern einschleppen.                           geschätzt. Er wurde auch als einer der
Das Pilotprojekt «Neobiota-Freihaltezo-     Dies geschieht zum Beispiel, wenn Neo-          zentralen Erfolgsfaktoren des Versuchs
ne Pfäffikersee» dauerte von 2016 bis       biota an Booten, anderen Schwimmkör-            gewertet. Befragungen bestätigten,
Ende 2018. In seinem Verlauf behielt        pern und Ausrüstungsgegenständen                dass die gewählten Informationsmass-
man den See, seine Nutzerinnen und          haften bleiben. Sie können aber auch im         nahmen die Nutzergruppen erreichten
Nutzer sowie die Unterwasserfauna ge-       Bilgenwasser – dem Restwasser im un-            (Grafik Seite 13).
nau im Auge. Fachleute kontrollierten       teren Bootsrumpf – oder in Wasserrück-          Besonders die Infotafeln am Seeufer
vor Ort, befragten die Nutzerinnen und      ständen in der Ausrüstung mittranspor-          und die Medienberichte dienten als In-
Nutzer und machten DNA-Analysen des         tiert werden. Meist sind Eier und Larven        formationsquelle. Auch die Informa-

www.umweltschutz.zh.ch/zup
Wasser / Biosicherheit                 13
ZUP Nr. 95 Dezember 2019

                     Ein schöner Tag lockt Spaziergänger, Fischerinnen, Segler und Paddler in das Naturschutzgebiet am Pfäffikersee.
                                                                                        Quelle: Roland Fischer, WikimediaCommons, CC BY-SA 3.0

tionsflyer kamen generell gut an. Es       Wirksame Massnahmen                          aus zugänglich. Und die Anzahl Partei-
zeigte sich, dass ein regelmässiger,       auch andernorts einsetzen                    en, die einbezogen werden müssen, er-
aber wohl dosierter Versand zentral ist.   Das AWEL führt aufgrund der positiven höht sich.
Die empfohlenen oder angeordneten          Erfahrungen die Informationstätigkeit Die Ergebnisse des Pilotprojekts Pfäffi-
Vorbeugungsmassnahmen wurden von           am Pfäffikersee fort. Boote und Aus- kersee ermutigen dazu, diese Heraus-
den Nutzern auch grösstenteils ange-       rüstungen müssen vor dem Einwassern forderung anzugehen. Die Resultate
wendet. So gaben etwa die meisten          weiterhin gründlich gereinigt werden. des Pilotprojekts dürften darüber hin-
Segler und Fischerinnen, die regelmäs-     Zudem prüft das AWEL, ob und in wel- aus auch bei anderen Kantonen und
sig auf anderen Gewässern unterwegs        cher Form die Massnahmen vom rela- beim Bund auf Interesse stossen.
sind, an, dass sie ihre Boote und Fi-      tiv kleinen Pfäffikersee auf weitere Seen
schereigeräte immer reinigen, wenn sie     und Flüsse im Kanton Zürich ausgewei-
das Gewässer wechseln.                     tet werden können.
                                           Dies ist eine anspruchsvolle Aufga-
Neobiota bekannt machen –                  be: Grössere Gewässer werden meist
und draussen halten                        noch stärker genutzt. Sie sind von vie-
Begleitend zum Projekt wurde die Be- len kaum zu kontrollierenden Stellen
völkerung in den Gemeinden rund um
den Pfäffikersee befragt. Es zeigte sich,            Kennt die Bevölkerung den Begriff Neobiota?
dass der Bekanntheitsgrad des Begriffs
Neobiota über die gesamte Projektzeit                  Befragung Sommer 2016      Befragung Herbst 2016       Befragung Herbst 2018
signifikant anstieg (Grafik unten rechts).          100%
Die Berichterstattung in den lokalen
Medien sowie die Plakate am Seeufer                  80%
fanden auch bei Spaziergängern und
anderen Erholungssuchenden gros-
                                                     60%
se Beachtung. Dies zeigt das Potenzi-
al solcher Sensibilisierungskampagnen.
Ein weiterer Erfolg des Pilotprojekts ist,           40%
dass sich während des dreijährigen Ver-
suchs mit grosser Wahrscheinlichkeit                 20%
keine neuen invasiven Wasserorganis-
men im Pfäffikersee angesiedelt haben.
                                                      0%
Dies haben die Kontrollen durch Tau-                       ja, Bedeutung bekannt      ja, schon gehört               nein
cher sowie die DNA-Analysen des See-
                                                                           Befragungen zeigen: Die Sensibilisierung war erfolgreich.
wassers ergeben. Damit sind die beiden                    Über die Dauer des Projekts wurde der Begriff Neobiota immer bekannter.
Hauptziele des Projekts erreicht.                                                                                         Quelle: AWEL

www.umweltschutz.zh.ch/zup
Wasser / Biosicherheit              14
ZUP Nr. 95 Dezember 2019

INTERVIEW
«Ungewollte Verschleppungen können reduziert werden.»
                                         Neobiota. Eine Ausnahme ist der Sig- Können aquatische Neozoen
                                         nalkrebs, der sich auch in kleinen Bä- bekämpft werden, nachdem sie
                                         chen ausbreitet.                       einen neuen Ort besiedelt ha-
                                                                                ben?
                                         Wie werden neu auftretende             Leider ist bei den meisten Arten eine Be-
                                         Arten in Gewässern überhaupt           kämpfung ab einer gewissen Bestan-
                                         entdeckt?                              desgrösse kaum mehr möglich. Eine
                                         Bei Routineuntersuchungen oder durch Bekämpfung hat nur in einem frühen
                                         Beobachtungen von Biologen, Fischern Besiedlungsstadium gute Erfolgsaus-
                                         oder Privatpersonen. Wir kennen die sichten. Deshalb ist die Früherkennung
                                         Arten und Habitate, auf die wir achten so wichtig.
                                         müssen. Unser Ziel ist, Neubesiedlun-
                                         gen frühzeitig zu erkennen, bevor eine Worauf sollte man beim Fischen,
                                         neue Art hohe Bestandesdichten er- Boot fahren oder Paddeln achten?
       Dr. Patrick Steinmann,            reicht.                                Boote und Wassersportgeräte sollen
       Gewässerbiologe, Gewässer-                                               nach dem Auswassern gründlich ge-
       schutz AWEL                       Viele sagen, dass die Bemühun-         reinigt werden. Vor der Benutzung in
       Telefon 043 259 91 72
       patrick.steinmann@bd.zh.ch        gen vergebens sind. Irgendwann einem anderen Gewässer soll das gan-
                                         kommen diese Invasoren, egal,          ze Gerät gut durchgetrocknet sein. In
                                         welche Massnahmen man trifft.          feuchten Ecken und Ritzen könnten in-
                                         Von alleine kommen invasive Orga- vasive Organismen oder ihre Larven
                                         nismen nicht in unsere Gewässer. Sie längere Zeit (Tage bis Wochen) unbe-
Wie verbreitet sind invasive Neo-        werden durch menschliche Aktivitä- schadet überleben und in neue Gewäs-
biota in den Zürcher Gewässern?          ten meist unbemerkt und unabsicht- ser verschleppt werden.
Im Zürichsee, Greifensee, in der Lim-    lich verschleppt. Hier kann man anset-                      Interview: S. Flämig
mat und Glatt sind am meisten invasi-    zen. Durch Information und präventive
ve Arten präsent. Und es kommen im-      Massnahmen kann die Zahl dieser un-
mer wieder neue hinzu. In kleineren      gewollten Verschleppungen durchaus
Gewässern finden wir seltener invasive   reduziert werden.

                                                                                      Auflagen bei nautischen
                                                                                      Veranstaltungen
                                                                                      Wer im Kanton Zürich eine Segelregat-
                                                                                      ta, Paddelkurse oder einen Wettbe-
                                                                                      werb mit mehreren Booten veranstaltet,
                                                                                      braucht gemäss Binnenschifffahrts-
                                                                                      gesetz (BSG) eine Bewilligung der
                                                                                      Stadt- bzw. Kantonspolizei. In dieser
                                                                                      wird beispielweise verfügt, dass die
                                                                                      Teilnehmenden über die Schutzbestim-
                                                                                      mungen des jeweiligen Gewässers in-
                                                                                      formiert sein müssen. Zum Beispiel
                                                                                      müssen sie den Mindestabstand zum
                                                                                      Schilfgürtel einhalten.
                                                                                      Seit 2013 ist zudem ein Passus enthal-
                                                                                      ten, der die Veranstalter in die Pflicht
                                                                                      nimmt. Sie müssen dafür sorgen, dass
                                                                                      die verwendeten Boote und Wasser-
                                                                                      sportgeräte keinen Aufwuchs aufwei-
                                                                                      sen und vor dem Einwassern sauber
                                                                                      gereinigt werden.

     Oben: Bootsbooden mit Bewuchs vor der Reinigung. Unten: Nach der Reinignung.
                                                                       Quelle: AWEL

www.umweltschutz.zh.ch/zup
Wasser / Siedlung                   15
ZUP Nr. 95 Dezember 2019

Regenwasser
länger an der
Oberfläche
halten
Klimabedingte Extreme
wie Überschwemmungen
und Trockenheit erfordern                                   Wasser gestaltet Erholungsräume und verbessert das Mikroklima. Dies
einen neuen Umgang mit                             funktioniert auch mit gesammeltem Regenwasser, wie hier im Glattpark, Zürich.
                                                                                        Quelle: Tschubby, WikimediaCommons, CC BY-SA 3.0
Regenwasser. Es soll versi-
ckert oder länger als bisher
an der Oberfläche gehalten
werden. Dies bietet auch
Chancen für die Lebens-                  In der Schweiz besteht die gesetzliche        Boden speichert Regenwasser
qualität im verdichteten                 Pflicht, nicht verschmutztes Abwasser         Das Wasser, welches in den Boden-
Raum.                                    in erster Priorität zu versickern. Auf Ge-    poren gespeichert wird, ist nicht zu
Prof. Thomas Oesch                       meindeebene regeln der Generelle Ent-         unterschätzen. Später wird es durch
Monika Schirmer-Abegg                    wässerungsplan (GEP) sowie die mass-          Verdunstung dem natürlichen Wasser-
Nadja Schläpfer                          gebenden Normen und Richtlinien die           kreislauf wieder zugeführt.
ILF Institut für Landschaft und Freiraum
HSR Hochschule für Technik Rapperswil    Versickerung für jede Liegenschaft.           Ist eine Versickerung auf der Liegen-
Telefon 055 222 47 22                    Die multifunktionale Gestaltung mit Re-       schaft nicht oder nur bedingt möglich,
www.ilf.hsr.ch                           genwasser wird aber in der dicht bebau-       soll das anfallende Niederschlagswas-
ilf@hsr.ch
                                         ten Siedlung nur zögerlich umgesetzt.         ser zurückgehalten werden. Bei die-
Für weitere Fragen zu kantonalen Rahmen- An der Oberfläche anfallendes Wasser          ser sogenannten Retention wird ein Teil
bedingungen beim klima- und gewässer-    wird rasch in den Untergrund einge-           des Zuflusses von Niederschlagswas-
freundlichen Umgang mit Regenwasser:     speist und in verzweigte Rohrsysteme          ser gespeichert und verzögert versi-
Jonas Eppler, Abteilung Gewässerschutz
Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft abgeleitet. Dadurch wird viel Potenzial       ckert, verdunstet oder in ein Gewässer
(AWEL)                                   vergeben. Mit diesem Wasser könnte            abgeleitet.
Baudirektion Kanton Zürich               stattdessen das Lokalklima positiv be-        Für ein solches Wassermanagement
Telefon 043 259 32 68
jonas.eppler@bd.zh.ch
                                         einflusst, die Erlebnisvielfalt erhöht und    werden auch Flächen interessant, die
www.awel.zh.ch                           die Biodiversität in den Freiräumen ge-       aufgrund ihrer Beschaffenheit im Un-
                                         fördert werden.                               tergrund nicht versickerungsfähig sind.
                                                                                       Dies sind zum Beispiel Dachflächen
                                          Abfluss über versiegelte Flächen             oder Flächen mit Speichervolumen über
                                          in die Kanalisation                          unterirdischen Bauten.
                                          Die Problematik liegt in der Versiegelung
                                          von Flächen. Sie verhindert, dass Nie-
                                          derschlagswasser auf natürliche Weise        Forschung zu Freiräumen
                                          zurückgehalten und vom Boden aufge-          und Raumentwicklung
                                          nommen wird. Stattdessen gelangt das         Das Institut für Landschaft und Frei-
                                          Regenwasser direkt in die Kanalisation       raum (ILF) sowie das Institut für
                                          und von dort aus in die Kläranlagen oder     Raumentwicklung (IRAP) führen das
                                          in die Oberflächengewässer.                  gemeinsame Kompetenzzentrum In-
                                          Die wirksamste Methode, dem entge-           frastruktur und Lebensraum. Dieses
                                          genzuwirken, sind die Entsiegelung           setzt sich auseinander mit zukünftigen
                                          bzw. die Wahl durchlässiger Oberflä-         Herausforderungen der Freiräume, des
                                          chen. Dann kann das Niederschlags-           Wohnens und der Mobilität in der Ag-
                                          wasser dort, wo es anfällt, flächig in den   glomeration der Zukunft. Die Institute
                                          Boden versickern.                            forschen in Themenfeldern wie Raum-
                                                                                       entwicklung und Verkehr, Städtebau
                                                                                       und Freiraum sowie Landschaft der
                                                                                       Zukunft.

www.umweltschutz.zh.ch/zup
Wasser / Siedlung                   16
ZUP Nr. 95 Dezember 2019

                                                     Die Menschen zieht es auch mitten in der Stadt ans Wasser. Dazu trägt auch
                                                                           das angenehme Mikroklima bei. Liebefeldpark, Bern.
                                                                                                    Quelle: ILF, Monika Schirmer-Abegg

Multifunktionale Anlagen fördern           – Wie mit geschickter Gestaltung Was Gemeinden tun können
In Zukunft wird aufgrund der absehba-          Mehrwerte für Mensch und Natur – Mit dem Generellen Entwässe-
ren Klimaveränderung vermehrt auch             geschaffen werden können.            rungsplan (GEP) regelt die Gemein-
die Nutzung des Regenwassers in Tro-                                                de die Versickerung, Retention und
ckenzeiten eine Rolle spielen. Deshalb     Strategien und Massnahmen                Ableitung für jede Liegenschaft. Die
stellt sich die Frage, wie zumindest ein   für die Schweiz entwickeln               Zürcher Praxishilfe und Richtlinie
Teil des Regenwassers nicht nur über       Im europäischen Umfeld haben kli-        zur Regenwasserentsorgung des
längere Zeit oberflächlich zurückbehal-    mabedingte Extreme wie Überflutung       AWEL (2014) konkretisiert den gu-
ten, sondern auch mehrfach genutzt         oder Wassermangel bereits zu Strate-     ten Umgang mit Regenwasser am
werden kann.                               gien und Massnahmen im Umgang mit        Beispiel von Liegenschaften.
Bei verdichtetem Bauen ist das Platz-      Regenwasser geführt, beispielsweise in – Die Verdunstung von Regenwasser
angebot sehr beschränkt. Demnach           Kopenhagen, Berlin und Wien.             fördert ein angenehmes Lokalklima.
sind Lösungen mit Mehrfachnutzen ge-       In der Schweiz dagegen ist der Hand- – Bei Neubauten, Umbauten und Ge-
fragt, damit Flächen gleichermassen        lungsdruck noch relativ gering. Spä-     staltungsplänen kann die Gemeinde
sozialen, ökologischen und ökonomi-        testens seit den Hitzesommern der        auf Rückhaltemöglichkeiten für Re-
schen Freiraumleistungen dienen.           letzten Jahre wird das Thema in der      genwasser aufmerksam machen.
                                           breiten Öffentlichkeit diskutiert. Ne- – Bei kommunalen Gebäuden und
Es gibt einiges zu bedenken                ben Planern und Gemeinden sind nun       Infrastrukturen kann die Gemein-
Im Rahmen einer Studie des For-            auch Landschaftsarchitekten gefordert,   de mit gutem Beispiel vorangehen.
schungs- und Entwicklungsplans FEPl,       neue Massstäbe unter dem Stichwort       Dazu gehören auch Strassenab-
Reallabor Raum & Landschaft Schweiz        «Schwammstadt» zu setzen. Die Pla-       wasserbehandlungsanlagen (SABAs),
werden mehrere Aspekte von Retenti-        nung einer blau-grünen Infrastruktur im  in denen nahe von Strassen das
onsvorhaben untersucht:                    Quartier sowie eine geschickte Gestal-   abfliessende Regenwasser gesam-
– Wie die Retentionsdauer erhöht           tung der Freiflächen können zur Minde-   melt und auf natürliche Weise ge-
   werden kann                             rung der Klimaextreme und zu mehr Le-    klärt wird.
– Welche Chancen entstehen, zum            bensqualität in den Städten beitragen.
   Beispiel Kühlung durch Verdunstung
– Welche Risiken entstehen, zum Bei-
   spiel eine eventuelle Mückenplage

www.umweltschutz.zh.ch/zup
Lärm / Luft                         17
ZUP Nr. 95 Dezember 2019

Feuerwerks-
lärm beein-
trächtigt mehr
als gedacht                                              Selbst schönes Feuerwerk kann lästig sein und der Gesundheit schaden.
1. August, Silvester oder                                                                 Quelle: Tambako The Jaguar, Flickr, CC BY-ND 2.0
private Geburtstage – im-
mer öfter erhellen prächti-
ge Feuerwerke den Nacht-
himmel. Auch laute Knallerei
gehört dazu. Das ist lästig.              Hauptsächlich am 1. August und in der       Geräuschimpulsen wird die Belastung
Darunter leiden jedoch                    Silvesternacht, aber zunehmend auch         oft unterschätzt. Zum einen werden sie
auch Gesundheit und Ge-                   aus privatem Anlass feiert die Schwei-      wegen der Trägheit des Gehörs leiser
hör. Was ist zu beachten,                 zer Bevölkerung mit farbigen Luftbil-       wahrgenommen. Zum anderen werden
welche Grenzwerte gelten,                 dern und Knallerei. Dabei werden je-        sie als Ereignis im Zusammenhang mit
und wer ist zuständig?                    des Jahr unglaubliche zwei Millionen        Freizeiterlebnissen als weniger gefähr-
Daniel Aebli                              Kilo Sprengstoff in die Luft gejagt. Der    lich eingestuft.
Fachstelle Lärmschutz                     Kreativität und Ablaufoptimierung sind      Zur Beurteilung der lärmbedingten
Tiefbauamt                                keine Grenzen gesetzt. In zunehmen-         Schädlichkeit eines Feuerwerks wer-
Baudirektion Kanton Zürich
Telefon 043 259 55 26                     dem Mass kommen regelrechte Minia-          den verschiedene Werte wie der Schall-
daniel.aebli@bd.zh.ch                     tur-Stalinorgeln zum Einsatz, mit denen     druckpegel, der Pegelanstieg und die
www.laerm.zh.ch                           in schneller Folge eine ganze Batterie an   Dauer der Einwirkung berücksichtigt.
www.laermsorgen.ch | Lärmquellen und
                                          Feuerwerksraketen abgefeuert werden         Wichtig sind aber auch individuelle Kri-
Beurteilung | nachbarschaft | feuerwerk   können.                                     terien wie die Empfindlichkeit des In-
                                                                                      nenohrs. Grundsätzlich gilt: Je höher
www.cerclebruit.ch                        Das Knallen ist lästig und hat              und länger die Belastung ist, desto
                                          Folgen für die Gesundheit                   grösser ist die Gefahr einer Innenohr-
                                          Das mit dem Feuerwerk verbundene            schädigung. Sie kann zu Gehörverlust
                                          Knallen führt jedoch zu Lärmbelästi-        oder zum Auftreten von Tinnitus füh-
                                          gung und strapaziert die Nerven. Auch       ren. Kommt es zur Zerstörung von Hör-
                                          Haus- und Wildtiere leiden unter der        zellen, so sind die resultierenden Be-
                                          Knallerei. Der Leidensdruck zeigt sich      schwerden irreversibel.
                                          darin, dass sich manche Menschen ge-
                                          nötigt sehen, an ihrem Nationalfeiertag     Lärm als Kollateralschaden
                                          ins Ausland zu flüchten. Feuerwerken        Zwar bestehen Vorschriften für die Zu-
                                          erfordert darum eine Balance zwischen       lassung von Feuerwerkskörpern in der
                                          Spass und Last.                             Schweiz. Dies darf aber besonders im
                                          Das bunte Feiern hat aber auch ge-          privaten Gebrauch nicht über die po-
                                          sundheitliche Folgen. Gehör und Ner-
                                          ven werden belastet. Zudem werden           Zuständigkeit
                                          mit den Raketen auch Schwermetalle in       Feuerwerk gehört in die Kategorie
                                          die Luft gefeuert. Nach dem Verglühen       Alltagslärm ohne Grenzwerte. Dafür
                                          ist die Luft voller Russ und Rauch (Info-   ist die betreffende Gemeindeverwal-
                                          text Seite18).                              tung zuständig. In grösseren Gemein-
                                                                                      den und Städten ist in der Regel de-
                                          Angriff auf das Hörorgan                    ren Baubehörde zuständig (Lärm von
                                          Die Lärmbelastung durch Feuerwerks-         Bauten und Anlagen) oder die Sicher-
                                          körper hat zwei Hauptaspekte. Einer-        heitsbehörde und Polizei (Lärm von
                                          seits die akute Gefährdung des Gehörs       menschlichen Tätigkeiten). Die meisten
                                          (aurale Lärmwirkung), andererseits die      Gemeinden halten die Spielregeln zum
                                          Lästigkeit des Knallgeräusches (extra-      Lärm im Rahmen einer Gemeinde-
                                          aurale Lärmwirkung).                        oder Polizeiverordnung fest.
                                          Zwar sind Feuerwerke relativ seltene Er-
                                          eignisse, die Belastung ist jedoch kurz-
                                          zeitig sehr intensiv. Bei solchen kurzen

www.umweltschutz.zh.ch/zup
Sie können auch lesen