BIOMESSEN Bio-Branche zeigt sich solidarisch - AUSSENANSICHT
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BioWest Düsseldorf Abgesagt BioOst Leipzig Abgesagt DA S O F F I Z I E L L E M A G A Z I N D E R B I O M E S S E N W I R KO M M E N 2021 WIEDER! BIO M ESSEN Bio-Branche zeigt sich solidarisch O -TÖ N E Was Corona für uns bedeutet AUSSENANSI CHT Interview mit Dr. Franz Alt
E di toria l – I n h a lt Hier steht eine Beispielheadline OHNE WIR KEINE WIRKUNG. Mit 70.000 Erzeugern und fast 1.000 Partnern weltweit setzen wir uns täglich dafür ein, den Landbau ökologischer, sozialer und fairer zu gestalten. www.naturland-zeichen.de Besuchen Sie uns auf der BioWest und BioOst: #ökofürswir BioWest 19. April 2020 in Düsseldorf Halle 14, Stand 14-E14 wir für eine öko-faire Landwirtschaft BioOst 26. April 2020 in Leipzig Halle 5, Stand 5-B04 2
E di toria l – I n h a lt Auf lange Sicht. Während wir diesem Magazin den letzten Schliff gaben, wurde gemeinsam ein Stimmungsbild für unsere Branche, zu dem, klar: Die BioWest und BioOst werden erst 2021 wieder statt- was Corona gerade mit uns macht, ergeben. Deshalb berich- finden können. Bereits in den Wochen zuvor wurde das Leben ten wir aber auch nicht nur über Bio-Einkauf in Corona-Zei- in einer Weise auf den Kopf gestellt, die sich niemand hätte ten, sondern auch über ökologische Züchtung und haben ein vorstellen können – im globalen Maßstab und bei jedem von Gespräch mit Dr. Franz Alt, Fernsehjournalist, Autor und lang- uns zuhause oder im Unternehmen. Und nach wie vor gibt es jähriger Anwalt für eine ökologische Zukunft, geführt. wenig Gewissheit, was morgen sein wird. Das Team der BioMessen bedankt sich bei allen, die gerne Das MesseMagazin der BioMessen war, wie gesagt, schon jetzt auf die BioWest und BioOst gekommen wären. Wir ha- fertig. Spontan haben wir noch einiges geändert, neue State- ben v iele gute Gespräche erleben dürfen und dabei eine ganz ments und Termine eingefügt. Anderes steht noch für das, was neue Nähe zu Geschäftspartnern erlebt, mit denen wir zum hätte sein sollen – und nächstes Jahr wieder sein wird. Teil seit J ahren zusammenarbeiten. Wir haben E-Mails bekom- Vor allem aber liefern wir Ihnen – und den insgesamt über men, die so schön sind, dass man sie einrahmen und aufhän- 9.500 Bio-Akteuren aus Fachhandel, Herstellung und Ver- gen müsste. Wir haben großes Verständnis und eine Welle der arbeitung, bei Verbänden sowie Journalisten und Multiplika- Solidarität und Unterstützung zu spüren bekommen. Gemein- toren, die dieses Magazin jetzt erhalten, Input zu dem, was sam schaffen wir das. Es braucht die Bio-Branche, es braucht die Bio-Branche bewegt, was wichtig ist, und auch und ge- die BioMessen, es braucht alle, die sich für ein anderes, ökolo- rade in der Krise wichtig bleibt. Wir haben Stimmen aus dem gisches, gerechtes und solidarisches Wirtschaften engagieren Bio-Großhandel, von Lebensmittelherstellern, Caterern, – jetzt erst recht. In diesem Sinne: Waschmittel- und Naturkosmetik-Herstellern für Sie, die Das Team der BioMessen freut sich auf ein Wiedersehen! Inhalt 5 Grüße 25 Was Corona für uns bedeutet 40 Mehr Bio für morgen aus Politik und Bio-Branche O-Töne – Susanne Arndt, Beate Förderpreis der BioMessen Oberdorfer, Heinz Jürgen Weiland zeichnet Bio-Akteure aus 8 BioMessen »Die Bio-Branche steht für Solida- 28 BNN 42 BioWest/BioOst rität, Fairness und Kooperation.« Öko statt Ego – jetzt erst recht Informationen und Interview mit den Veranstaltern Ausstellerverzeichnis M. Deppe und W. Müller 30 Politik und Verbände Wer was macht 48 ReformWelt 13 Was Corona für uns bedeutet Kräfte bündeln O-Töne – Nesrin Odabasi, 32 Hintergrund Öko-Züchtung Matthias Carl, Detlef Harting Vom Bruder- zum 50 Bio-Branche Zweinutzungstier Wer was macht 16 Reportage Geisterübergaben, Hamsterkäufe 36 Nachgefragt bei den Verbänden 52 Außenansicht und Improvisation Heikles Thema offen ansprechen »Jedes Problem, das von Bio-Einkauf in Corona-Zeiten – lohnt sich das? Menschen geschaffen ist, ist auch von Menschen lösbar.« 20 Was Corona für uns bedeutet 38 Macher trifft Markt Interview mit Dr. Franz Alt O-Töne – Karin Artzt-Steinbrink, BioMessen vernetzen Volker Krause Unternehmen und Entscheider 54 Impressum/Termine 2021 B I OW E S T/ B I O O S T 2 0 2 0 3
E di toria l – I n h a lt Hier steht eine Beispielheadline Das beste Waschmittel ist Bio. Sonett Testsieger bei ÖKO-TEST Sonett Waschen im Baukastensystem: • Waschmittel, Enthärter, Bleichmittel separat und gezielt dosieren • Mit reiner Bio-Pflanzenölseife • Ohne Erdölchemie • Ohne Enzyme, ohne Gentechnik • 100 % biologisch abbaubar • Recycling-Kartonverpackung Seit über 40 Jahren produziert der Bio-Pionier Sonett Wasch- und Reinigungsmittel in ökologischer Spitzenqualität, die vollständig biologisch abbaubar sind. Die einzigartige Sonett-Qualität zeichnet sich aus durch die sorgfältige Auswahl der Rohstoffe, durch die schonenden und umweltverträglichen Herstellungsprozesse und durch die dynamisierten Zusätze in allen Produkten. www.sonett.eu Mittel für Waschen und Reinigen, die das Wasser achten als Träger reddot design award winner & alles Lebendigen iF communication design award winner Sonett – so gut. 4
G russwort e Ursula Heinen-Esser & Wolfram Günther Meine Damen und Herren, Liebe Leserinnen liebe Gäste der BioWest 2020, und Leser, die weltweite Corona-Pandemie, die uns im Frühjahr 2020 er- zum zweiten Mal findet die Fachmesse BioOst in Leipzig reicht hat, hat fast alle Branchen und Wirtschaftszweige sehr statt. Nach dem sehr erfolgreichen Start im letzten Jahr mit getroffen. So ist vor allem das Messeleben in ganz Deutsch- 2.033 Fachbesuchern und 338 Ausstellern sehe ich weiteres land zeitweise vollständig zum Erliegen gekommen. Auch die deutliches Wachstumspotenzial. Dafür spricht insbesondere BioWest in Düsseldorf konnte nicht wie geplant stattfinden. die überdurchschnittliche Entwicklung des ökologischen Umso mehr freue ich mich nun, Sie als Gäste, Ausstellerinnen Landbaus im gesamten mitteldeutschen Raum. und Aussteller dieser für die Biobranche so wichtigen Fachmes- Die ökologische Erzeugung ist jedoch nur die eine Seite der se in der Messe Düsseldorf begrüßen zu dürfen. Ihre Teilnah- Medaille. Entscheidend ist, wie es uns gelingt, die Verbrau- me und Ihr Besuch sind ein deutliches Signal, dass Biobranche cher mit qualitativ hochwertigen regionalen Produkten für und Ökolandbau auch in schwierigen Zeiten weiter auf Wachs- Bio-Erzeugnisse zu begeistern. Leistungsfähige Verarbei- tum setzen dürfen. tungs- und Vermarktungsunternehmen sind hier ein ent- Wenn wir aus dem Corona-Szenario etwas lernen konnten, dann scheidender Schlüssel. Deshalb werden wir uns künftig noch dies: Die heimischen Betriebe der Land- und Ernährungswirt- stärker darauf konzentrieren, insbesondere flexible klein- schaft tragen ihren Teil dazu bei, dass bei uns aus Krisen kei- und mittelständische Unternehmen für die Verarbeitung von ne Not entsteht. Die Betriebe des Ökolandbaus haben mit da- Ökoprodukten zu gewinnen sowie die Verbraucher von den für gesorgt, dass unsere Bevölkerung täglich mit wertvollen Vorzügen dieser Erzeugnisse zu überzeugen. Lebensmitteln versorgt wurde. Ich danke allen Unternehmen, Für die nächsten Jahre möchte ich den Fokus noch stärker die für unsere regionale Versorgung Biolebensmittel erzeugen, auf den Ausbau der regionalen Verarbeitung und regionaler verarbeiten und vermarkten, dafür, dass sie eine wichtige Stütze Wertschöpfungsketten richten. Außerdem wollen wir den für die Versorgungssicherheit unseres Landes sind und bleiben. Einsatz von ökologisch erzeugten Produkten in der Gemein- Der Erfolg gibt ihnen ohnehin recht: Die Umsatzzahlen für Bio- schafts- beziehungsweise Außer-Haus-Verpflegung weiter lebensmittel, die im Jahr 2019 bundesweit fast 12 Milliarden voranbringen. Dafür kann die BioOst hier in Leipzig eine her- Euro erreicht haben, werden auch im Jahr 2020 weiter zuneh- vorragende Plattform bieten, von der neue Impulse für die men. Schätzungsweise ein Fünftel dieses Umsatzes wird hier in mitteldeutschen Bio-Unternehmen ausgehen. Nordrhein-Westfalen erzielt – mehr als zwei Milliarden Euro jährlich. Eine erfolgreiche Messe wünscht Ihnen Fotos: (links) Land NRW/Anke Jacob, (rechts) Pawel Sosnowski Nutzen Sie also die BioWest 2020 als gute Gelegenheit, sich mit ihren Partnern entlang der Bio-Wertschöpfungskette noch enger zu vernetzen. Ich wünsche allen eine erfolgreiche Messe mit neuen Kontakten und wertvollen Impulsen! Ihre WO L F R A M G Ü N TH E R Sächsischer Staatsminister für Energie, URSULA HEINEN-ESSER Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft Ministerin für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen B I OW E S T/ B I O O S T 2 0 2 0 5
G russwort e Hier steht eine Beispielheadline G russwort e Kathrin Jäckel Liebe Besucherin, lieber Besucher, liebe Austellerinnen und Aussteller, normalerweise hat der Frühling eine besondere Energie: In diesem Jahr jedoch ist diese Zeit mit der Corona-Pandemie zu- sammengefallen. Der Tag, an dem ich dieses Vorwort schreibe, liegt Wochen vor dem Moment, an dem Sie ihn lesen. Das ist an sich nicht ungewöhnlich, doch in dieser Situation wird es zu ei- ner besonderen Herausforderung, die richtigen Worte zu finden. Ich schreibe Ihnen mitten in einem bundesweiten Shutdown. Die Folgen der Krise für Menschen und Wirtschaft sind im Moment nicht einmal annähernd abschätzbar. Dieses Heft entsteht, weil es nun zwei neue Termine für die Bio- messen gibt. Das ist ein Zeichen von Hoffnung und Zuversicht, WIR SIND DIE dass dieser Zustand an ein Ende kommen wird, dass die Nor- malität zurückkehren wird. Wenn wir uns im Juni in Düsseldorf und Leipzig treffen, wird unsere Freude über das Wiedersehen TREIBENDE eine ganz neue sein. AusstellerInnen und FachbesucherInnen werden sich nicht nur über neue Produkte austauschen, sondern auch darüber, wie sie diese Zeit erlebt haben. Und daraus werden KRAFT ganz neue Impulse für Wachstum und Entwicklung entstehen. Die Corona-Pandemie zeigt uns, wie komplex und gleichzei- für e tig fragil unsere globalisierte Welt ist. Sie zeigt uns aber auch, welch unglaubliche Kraft wir haben, welcher Zusammenhalt in t uns steckt. Die Bio-Branche hat alles gegeben, um die Versor- r ʦ gungssicherheit zu gewährleisten und sie hat es mit einem schier unglaublichen Einsatz von Menschen von der Erzeugung bis zum k ft Handel getan. Der Respekt und Dank dafür können nicht groß genug sein. Die Netzwerke unserer Branche, in denen Wissen gebündelt und geteilt werden kann, braucht es nun mehr denn je. Und es braucht Plattformen wie die BioMessen, die solchen Prozessen eine verlässliche Heimat geben. Ich freue mich auf das Wiedersehen mit Ihnen. Besuchen Sie Bioland und Partner auf BioOst & BioWest! BioOst: 5-C06 | BioWest: 14-C08 K ATH R I N J Ä C K E L Geschäftsführerin Bundesverband Naturkost Naturwaren BNN e. V. www.bioland.de 6
G russwort e Rainer Plum Biokreis- Landwirtin Kathrin Buchmeier Liebe BesucherInnen, liebe AusstellerInnen! In diesen Tagen das Grußwort für die ReformWelt- und Bio- Messen im Juni zu schreiben ist eine kleine Herausforderung. Die wirklich großen Herausforderungen hatten und haben wir alle gemeinsam. Ein positiver Aspekt der Coronavirus-Krise ist sicherlich, dass durchschnittlich mehr Menschen im Reform haus® Naturarznei- und natürliche Selbstmedikationsmit- tel und Bio-Lebensmittel erworben haben. Die biologische Wertigkeit durch bessere Bioverfügbarkeit und damit bessere Wirksamkeit von Naturprodukten erzeugt bei vielen bewusst einkaufenden KonsumentInnen ein deutlich höheres Vertrau- en. Und da Vertrauen für das Reformhaus® als Fachgeschäft Unser für ganzheitliche Gesundheit und Schönheit ein unverzichtba- rer Wert ist, werden wir auch alles dafür tun, den KundInnen für Ihr Vertrauen durch hohe Produktqualität und individuelle Bioverband! Fachberatung zu danken. Ich möchte mich auch ganz herzlich bei allen InhaberInnen und Mitarbeitenden im Reformhaus® und im N aturkosthandel, im Großhandel, bei den Herstellbetrieben, bei den Landwirten, Gärtnern und Imkern und in den Verbänden für ihren unermüd- lichen Arbeitseinsatz bedanken! Ihr seid großartig! Folgende Mitglieder stellen mit uns aus: Allen Messeteilnehmenden der regionalen ReformWelt- und BioMessen wünsche ich eine intensive und inspirierende Auseinandersetzung mit den gegenwärtigen großen Heraus forderungen und Zukunftsthemen, die uns in der »neuen Normalität« zum Wohl von Mensch, Tier und Mutter Erde beschäftigen. Fotos: (links) Caro Hoene Photography, (rechts) Reformhaus eG Ich wünsche allen aufbauende und stärkende Kontakte und Gespräche. Mit besten Grüßen R A I N E R P LU M www.biokreis.de Vorstand Reformhaus eG BioWest: Halle 14, Stand 14-H23 B I OW E S T/ B I O O S T 2 0 2 0 7 BioOst: Halle 5, Stand 5-G40
B iomessen Interview »Die Bio-Branche steht für So Fairness und Kooperation.« Interview: Jeanine Tovar BioMessen-Veranstalter Wir waren gerade dabei, dieses Magazin die BioWest und BioOst nicht an den druckfertig zu machen, als klar w urde: ursprünglichen Terminen am 19. und 26. Matthias Deppe und BioWest und BioOst werden auch im April stattfinden können würden, war Wolfram Müller über die Juni nicht stattfinden können. Dies ist relativ schnell klar. Immer wieder haben jetzt das zweite Interview, das wir wir in den letzten Wochen gehofft, ge- Absage der BioWest und führen. Also, wie habt Ihr als Messever- plant, recherchiert, organisiert und wie- BioOst, die Aussichten anstalter diese Zeit in den letzten Wo- der neu geplant. chen erlebt? für BioNord und B ioSüd Wolfram Müller (WM) Nun ist klar, dass und die Chancen, die die Matthias Deppe (MD) Für eine solche es in Deutschland bis zum Sommer keine globale Situation, die ja noch vor we- Großveranstaltungen geben wird. Damit Krise für Bio-Kommu nigen Wochen unvorstellbar war, kann steht fest, dass die nächste BioWest und nikation bietet. niemand einen Masterplan zücken und BioOst erst im Frühjahr 2021 stattfinden sagen, so machen wir das jetzt. Dass werden können. 8
B iomessen Interview olidarität, nisation der Frühjahrsmessen seit Herbst letzten Jahres gearbeitet, die Hallenpla- nung war bereits abgeschlossen. Wir ha- des Teams gewürdigt wurde, wie sehr man sich auf das Wiedersehen freue und natürlich auch, wie wichtig die Arbeit der ben ein Modell entwickelt, bei dem die BioMessen für die Bio-Branche sei. Aussteller nur einen Teil der Kosten für die bereits geleistete Arbeit übernehmen. WM Darf ich Euch mal unterbrechen? Ein weiterer Teil wird gutgeschrieben und Wir haben bis jetzt nur über die Aus- bei der Teilnahme an den nächsten Bio- steller und uns selber geredet. Im Zent- Messen verrechnet. Und natürlich fangen rum der BioMessen stehen unsere Fach- wir selber Kosten ab, indem wir sparen, besucher aus dem Bio-Handel. Für die wo es geht und auch Rücklagen einsetzen. machen wir das alles. Und die haben in den letzten Monaten eine super Arbeit WM Wir arbeiten auch in normalen Zei- gemacht, oft viele Überstunden, haben ten mit einer schlanken, ausgesprochen auf Urlaub verzichtet und sind Risiken effizienten Struktur. In dieser Situation eingegangen – dafür ein Dankeschön von ist es uns wichtig, dass wir die Arbeits- den BioMessen! plätze bei den Menschen, die rund ums Jahr für die BioMessen arbeiten und die Hätte man die BioOst und BioWest nicht Kommunikation und Planung stemmen, virtuell stattfinden lassen können, wie es erhalten können. Akteure ja bereits vorgemacht haben? Wie haben die Aussteller darauf reagiert? WM Natürlich kann man virtuell Pro- duktinformation vermitteln und Bestel- MD Ausgesprochen solidarisch. Mit Aus- lungen generieren. Das ist mittlerweile nahmen, die man an einer Hand abzählen unser aller Alltag. Wir haben uns aktuell kann. Beim Messe-Team sind als R eaktion dagegen entschieden. auf die Absage viele Mails und Telefonate eingegangen, in denen die gute Arbeit Warum? Besucher aus dem Handel dominieren auch 2019 13.870 Fachbesucher auf den BioMessen Besucher nach Gruppen Was bedeutet das für die beteiligten Akteure, also Aussteller, Fachbesucher, NATURKOST 54,7 % 71,9 % Dienstleister? REFORM 12,7 % FACH- HANDEL 4,5 % GROSSHANDEL MD Die BioMessen verstehen sich als HERSTELLER 7,5 % organischen Bestandteil der Bio-Bran- che. Gemeinsam steht die Branche für 6,0 % SEH wertebasiertes Handeln, für Kooperati- GASTRO 5,0 % on, Fairness und Solidarität. Das wollen KOSMETIK 3,8 % wir jetzt gegenüber allen unseren Part- Foto: Martin Foddanu nern umsetzen. Für die Aussteller heißt DIENSTLEISTER 3,3 % das, dass sie natürlich nicht auf den vol- 1,5 % SONSTIGE len Kosten sitzen bleiben. Auf der ande- 1,0 % FEINKOST ren Seite wurde natürlich an der Orga- B I OW E S T/ B I O O S T 2 0 2 0 9
B iomessen Interview MD Messe, das bedeutet für mich ein- zu reagieren fordert viel von Politik und kus der Öffentlichkeit wie in den letzten fach mehr, nämlich die persönliche In- Behörden, da verstehe ich, wenn nicht Wochen. Verbraucher haben plötzlich teraktion mit meinen Geschäftspart- alles reibungslos läuft. Klar ist: Unab- erkannt wie wichtig die Lebensmittel- nern. Dazu gehört, dass mir jemand hängig davon, wann und wo in Deutsch wirtschaft ist, deren kontinuierliche Leis- nicht nur die Verpackung zeigt und das land die nächste Messe stattfinden kann, tungen meistens als selbstverständlich Produkt beschreibt, sondern ich es eben es wird dort eine neue Normalität geben. hingenommen wurden. Viele Menschen auch probieren kann und direkt nachfra- Wir werden uns noch lange vor dem Vi- haben sich angesichts leerer Mehlre- gen: Was ist das für ein Geschmack, wie rus schützen und eine Ausbreitung ver- gale, oder wenn es keine Tomaten gab, kriegt ihr die Konsistenz so hin? Dazu hindern müssen. Wir gehen selbstver- das erste Mal die Frage gestellt, wo die- gehört auch der Zufall: Ich sehe etwas, ständlich davon aus, dass alle strenge se Lebensmittel eigentlich herkommen. was mich eigentlich gar nicht interes- Hygiene- und Sicherheitsauflagen er- Wir diskutieren wieder über das richtige siert, probiere es – vielleicht nur aus füllen werden müssen und machen uns Verhältnis zwischen Regionalität und die Höflichkeit – und bingo: Ein neues Pro- dazu intensiv Gedanken. Frage, wie abhängig wir uns von globa- dukt für mein Sortiment. Da treffe ich len Lieferketten machen wollen. Menschen, die ich ewig nicht gesehen Gibt es etwas, dass wir als Branche mit habe und habe ein langes und tiefge- in diese neue Normalität mitnehmen WM Der Bio-Branche war es von Anbe- hendes Gespräch. Kurz: Wir kommen können? ginn ein Herzensanliegen, die Prozesse aus unserer Blase heraus. der Lebensmittelerzeugung zu vermit- MD Vor der Corona-Krise hat uns als teln und transparent zu gestalten. Wenn Wie geht es weiter mit der BioNord und Branche die Frage umgetrieben, wie wir wir den Faden aufnehmen und hier inten- BioSüd? mit Verbrauchern kommunizieren, wie siv im Dialog mit den Kunden bleiben, wir mehr Menschen erreichen können. haben wir nach meiner Einschätzung WM Natürlich beschäftigen wir uns mit Verschiedene Kommunikationskampag- gute Chancen, weitere Menschen dau- der BioNord und BioSüd. Allerdings gibt nen mit unterschiedlichen Ansätzen hat- erhaft vom ökologischen Weg zu über- es zu diesem Zeitpunkt keinerlei belast- ten sich gerade auf den Weg gemacht. zeugen. Mit den BioMessen wollen wir bare Aussagen, die als Planungsgrund- Vielleicht haben wir in dieser Krise tat- dazu jedenfalls auch in Zukunft unseren lage dienen könnten. Ich will jetzt nicht sächlich eine Chance bekommen: Sel- Beitrag leisten. meckern. Auf eine völlig unbekann- ten waren der Lebensmittelhandel und te und bisher unvorstellbare Situation die Lebensmittelerzeugung so im Fo- Über die BioMessen Klimaneutrale Die erste BioNord fand 2004 statt, es Landbaus mit zahlreichen Unter aus BioMessen folgte 2009 die erste BioSüd in Augsburg. stellern. Angebote aus dem Reformwa Mit BioWest und BioOst wurde 2013 das renbereich werden auf der S onderfläche Humusaufbau auf heimischen Bio-Höfen Konzept der regionalen Fachmessen als ReformWelt unter Schirmherrschaft der als Investition in die Basis der Branche Forum und Treffpunkt für die Branche Reformhaus eG gebündelt. Alle auf den bundesweit flächendeckend umgesetzt. BioMessen ausgestellten Produkte un- Alle vier BioMessen finden klimaneutral terliegen klaren Kriterien und Zertifizie- statt. Durch die BioMessen e ntstehende Die BioMessen richten sich ausschließ- rungsanforderungen. Diese o rientieren Emissionen werden durch Humusaufbau lich an Fachbesucher, Aussteller sind sich an den Sortimentsrichtlinien des auf Bio-Höfen kompensiert: Ein Bei- sowohl die bundesweiten Lieferanten Bundesverbands Naturkost Naturwaren trag für mehr Klimaschutz, den Erhalt des Bio-Fachhandels aus den Bereichen BNN e. V., der auch Schirmherr der Ver- und Aufbau fruchtbarer Böden und die Bio-Lebensmittel und Naturkosmetik so- anstaltung ist. Förderung des ökologischen Landbaus. wie der entsprechende G roßhandel. Auf Tipp: Live-Impressionen vom Messe ge Dank der BioMessen fließen Jahr für Jahr Gemeinschaftsflächen präsentieren sich schehen im YouTube-Kanal der BioMessen. circa 53.000 Euro direkt in den ökolo die Anbauverbände des ökologischen biomessen.info gischen Landbau in Deutschland. 10
BioOst Halle 5 / Stand A07 BioWest Halle 4 / Stand B0 „ Mit L n Bio -Originale. i e b e e nt w ic ke lt – unsere neue “ Ungesüßte Müslis und Breie Erweiterung der Ungesüßt-Range mit Müsli und zwei Breien Herzhafte Aufstriche Neue Range Saatenliebe und zwei neue Linsen-Aufstriche Flapjacks Neue Flapjacks in zwei leckeren Sorten Der Pionier-Geist garantiert beste Bio-Qualität vom Allos Hof! Es ist der Geist aus Pioniertagen, der uns bei Allos auch heute noch – nach mehr als 40 Jahren – täglich dazu antreibt, mit Leidenschaft und Sorgfalt unverfälschte, natürliche Lebensmittel herzustellen. Was mit Amaranth und Agavendicksaft seinen Anfang nahm, bewegt heute unser Windrad in Drebber, lässt Bienen von uns gesäte Blüten finden und uns nicht ruhen, stets aufs Neue leckere Produktinnovationen hervorzubringen. Exklusiv erhältlich im Bio-Fachhandel. Mehr unter www.allos.de
Was Corona für uns bedeu t e t Was Corona für uns bedeutet Lebensmittelhersteller am Limit. Toilettenpapier und Desinfektions- mittel ausverkauft. Produktions- betrieb mit Plexiglastrennscheiben und Mundschutz. Einkauf ohne Kaffeepause und Frischetheke. Marketing und Vertrieb aus dem Homeoffice. Messen und Branchentreffen: Nichts geht. Wir haben mit Bio-Akteuren gesprochen und gefragt, wie sie mit der Situation umgehen. B I OW E S T/ B I O O S T 2 0 2 0 13
Was Corona für uns bedeu t e t Dienstleister »Gemeinsam einen Weg finden« Nesrin, wie geht Ihr mit der Situation um? Detlef Harting ist Geschäftsführer von Was macht Ihr jetzt konkret? Harting & Tovar Kommunikation. Dort Wir können gar nichts machen. Es ist ja sozusagen mein Beruf, ist die Organisation und Kommun ikation Menschenansammlungen zu organisieren. Das heißt, bei uns der vier BioMessen angesiedelt. ist der Geschäftsbetrieb auf Null runtergefahren, auch Neu- kundenakquise ist in dieser Situation so gut wie unmöglich. Ich verstehe den Sinn dieser Maßnahmen und dass wir alles Was bedeutet die Situation für Euch? tun müssen, um die Infektionsrate im Griff zu behalten, aber Die BioMessen beschäftigen unser Messeteam rund ums Jahr. es bringt unglaubliche Härten für die betroffenen Unterneh- Als im März die Nachricht kam, dass Großveranstaltungen ab men und Selbstständigen mit sich. sofort nicht mehr durchgeführt werden dürfen, waren Bio- West und BioOst für uns vollständig durchgeplant: Die Hal- Was ist für Euch gerade das Schwierigste lenplanung abgeschlossen, die Listen für den Messebau fertig an der Situation? vorbereitet – und die E-Mail an Nesrin Odabasi schon fertig Wir hatten eine gute Geschäftsentwicklung und volle Auf- verschickt … Man könnte denken, keine Veranstaltung, keine tragsbücher für 2020 – wir haben alles richtig gemacht und Arbeit. Aber n atürlich sind wir gerade jetzt in einer sehr inten- stehen trotzdem vor dem Abgrund. Das Allerschwierigste ist siven Kommunikation und Abstimmung mit Ausstellern, Ver- die Ungewissheit. Es gibt keinerlei Planungssicherheit. Für uns anstaltern, Multiplikatoren und Besuchern. Zeitgleich sind wir als Messe- und Eventunternehmen ist es entscheidend, dass mitten in der Organisation der BioNord und BioSüd im Herbst. wir irgendwann wieder eine Normalität haben und arbeiten können. Was ist für das Messe-Team das Schwierigste in dieser Situation? Gibt es etwas Positives? Für die Wirtschaft ist so eine Situation katastrophal, egal ob Es gibt die Hoffnung. Ich stehe natürlich im Kontakt mit unse- kleines oder großes Unternehmen. Die BioMessen sind ein er- ren Kunden, und da führe ich viele gute Gespräche und bekom- folgreiches Konzept, wir sind mit viel Herzblut dabei. Bei uns me viele positive Mails. Wir sitzen alle in einem Boot, müssen hängen m ehrere Arbeitsplätze daran. Wenn sich das einfach so, gemeinsam durch diese Krise kommen – und das werden wir ohne eigenes Verschulden, in Luft auflöst, dann tut das weh. auch schaffen. Wir haben hier ein tolles Team für die BioMessen aufgebaut. Fotos: (links oben) Florian Arp, (links unten) Luisa Fabienne Burbach, (rechts) Carl Catering Bis jetzt haben wir es geschafft, alle zu behalten und niemand in Kurzarbeit zu schicken. Aber irgendwann steht das natür- lich im Raum. »Das Schlimmste ist Gibt es etwas Positives? die Ungewissheit« Wie verständnisvoll und solidarisch die Aussteller reagieren. Die Sehnsucht nach einer Rückkehr zum direkten menschli- chen Austausch ist bei allen groß. Und natürlich freuen wir uns auch über das viele p ositive Feedback, wenn wir einfach spü- ren, dass unsere Aussteller wissen und würdigen, was die Bio- Messen leisten, dass wir uns gemeinsam auf die nächsten Bio- Nesrin Odabasi, G eschäftsführerin Messen freuen. Und last, not least: Die solidarische, faire und Fairtainment, baut Normstände, intensive Zusammenarbeit mit Matthias und Wolfram, den Bio- I nfo-Counter und Bio-Bistro auf allen Messen-Veranstaltern, die schon in normalen Zeiten weit über vier BioMessen. die übliche Auftraggeber-Dienstleister-Beziehung hinausgeht. Dafür vielen Dank! 14
Was Corona für uns bedeu t e t Dienstleister »Plötzlich löst sich alles in Luft auf« Matthias Carl, Inhaber Carl Catering, betreibt mit seinem Bioland-zertifizierten Unternehmen Wie ist die Situation bei Dir? das BioBistro auf den BioMessen und sorgt für Ich mache ansonsten hauptsächlich Schul- und KiTa-Verpfle- das Buffet am Ausstellerabend. gung und Events, also Hochzeiten etc. Bis Mitte März k onnte ich arbeiten, seitdem nicht mehr. Meine Leute nehmen jetzt ihren Resturlaub, dann müssen wir Kurzarbeit beantragen. Jetzt kommen schon die ersten Absagen für den Mai, und der Frau stammt aus den neuen Bundesländern, ist noch mit der war so gut gebucht wie nie. DDR aufgewachsen, sie erlebt das als noch viel erschrecken- der und bedrohlicher. Was ist für Dich aktuell am schwierigsten? Es gibt keinerlei Planungssicherheit mehr, plötzlich löst sich Was hast Du erlebt, das positiv ist? alles in Luft auf. Diese Unsicherheit, die macht mir wirklich Unsere Kunden im KiTa- und Schulbereich haben wirklich den größten Stress. Wenn wir jetzt wüssten, in drei Mona- solidarisch gehandelt. Die haben sich nicht hingestellt und ten geht es wieder los, dann wäre alles okay, da könnte ich gesagt: kein Essen kein Geld, da haben wir gemeinsam Lösun- mich drauf einstellen. So wie die Situation jetzt ist, nur hoffen gen gefunden. Auf der emotionalen Ebene erleben wir, dass und warten – da erwarte ich klare Direktiven von der Politik, die Leute zusammenhalten, sich umeinander kümmern, nicht wir können doch nicht einfach so in der Luft hängengelassen nur jeder sein eigenes Süppchen kocht. Das macht das Ganze werden. Im privaten Bereich ist es so, dass ich diese extreme erträglich, das Gefühl, man ist doch nicht allein in dieser tota Freiheitseinschränkung als sehr bedrückend empfinde. Meine len Unsicherheit. BioOst 26. April 2020 GEMEINSCHAFTSBETEILIGUNG Sachsen Stände E07 – E23, G02 SACHSEN stärkt die Bio-Vermarktung In Bio-Lebensmitteln steckt Leidenschaft. Ihre Herstellung erfolgt nach geprüften Standards. Ein umsichtiger Einsatz von Ressourcen und kurze Vertriebswege gewährleisten nachhaltige Produkte. Und die finden rei- ßenden Absatz. Zahlen des BÖLW bestätigen das: 2019 gaben deutsche Verbraucher ca. 12 Mrd. Euro für Bio-Lebensmittel aus. Von der Qualität sächsischer Bio-Produkte können Sie sich auf der Bio Ost in Leipzig überzeugen. Dort präsentieren sich 16 Aussteller der sächsischen Ernährungswirtschaft im Rahmen des Gemeinschaftsmarketings. Eingang CCL – Con gre Center Lei ss pzig Halle 2 P2 dstraße Halle 4 Eingang (Glasha West ner Lan lle) Gemüse, Obst und Pilze - alles bio Eingang für Großhandel und Verarbeiter Ost be Alte Dü STAATSMINISTERIUM FÜR ENERGIE, KLIMASCHUTZ, UMWELT UND LANDWIRTSCHAFT Halle 1 Halle 3 P1 Halle 5 Messe-Al lee B I OW E S T/ B I O O S T 2 0 2 0 15 www.sachsen-geniessen.de
R E P O RTAG E Ein Bio-Markt in Corona-Zeiten EIN BIO-MARKT IN CORONA-ZEITEN Von Geisterübergaben, Hefe-Hamstern und Improvisation Fotos: Kristin Kasten & Biomare 16
R E P O RTAG E Ein Bio-Markt in Corona-Zeiten Die Corona-Krise stellt auch den Bio-Fachhandel vor große Heraus- forderungen: Strenge Sicherheitsauflagen, fehlender Warennachschub und Personalknappheit erschweren den Arbeitsalltag. Ein Besuch bei Biomare in der Leipziger Südvorstadt. Es ist ein sonniger Morgen Anfang April. Geisterübergabe entschieden«, sagt fen.« Gerade zu Beginn der Ausgangs- In jedem anderen Jahr hätten die e rsten Teamleiterin Kristjane Rode, 45, »die beschränkungen hätte plötzlich das warmen Sonnenstrahlen die Menschen im Morgenschicht reinigt den Laden, füllt doppelte Warenvolumen bewältigt wer- Leipziger Süden längst nach d raußen ge- die Regale auf und desinfiziert alles.« den müssen. Die Nachfrage sei immer lockt. Doch heute wirkt die sonst so leb- Absprachen werden telefonisch oder noch hoch, vor allem bei kleineren Pro- hafte Karl-Liebknecht-Straße mit ihren digital getroffen. Sollte ein Team auf- duzenten komme es daher momentan vielen kleinen Läden, Kneipen und Cafés grund einer Corona-Infektion ausfallen, zu Lieferschwierigkeiten. »Auch Italien wie ausgestorben. Die Corona-Pandemie kann das andere Team den Ladenbetrieb ware kommt gerade nicht so schnell hat das Land fest im Griff, deutschland- am Laufen halten - zumindest halbtags. nach«, sagt Malte Reupert, »eine Ver- weit gelten Ausgangsbeschränkungen. Ein Notfallplan. Dabei gibt es momen- dreifachung oder gar Verzehnfachung Auch vor dem Eingang zum Bio-Super- tan mehr als genug zu tun. »Wir muss- der Menge, das kann kein Unternehmen markt Biomare steht ein großer Aufstel- ten sogar kurzfristig Personal einstel- leisten. Da sind wir auch keinem Unter- ler: »Geänderte Öffnungszeiten für die len, weil wir es kaum geschafft haben, nehmen böse, wenn es nicht schnell ge- Zeitdauer der Corona-Epidemie« ist auf die Masse an Ware, die geliefert wurde, nug nachliefern kann.« Der Großhänd- ihm zu lesen. einzuräumen.« Begehrte Krisenproduk- ler, mit dem Malte Reupert schon viele te wie Nudeln oder Mehl sind auch an Jahre zusammenarbeitet, sei hingegen Geisterübergabe zur den drei Biomare-Standorten in Leipzig absolut zuverlässig – auch unter die- Mittagsstunde stark gefragt. »Ein Großteil der Deut- sen Ausnahmebedingungen. »Ich habe schen hat das Kriegstrauma nicht ver- mir damals bewusst nicht den billigsten Damit sich die zwei getrennt arbeitenden arbeitet und über Generationen weiter- Großhändler ausgesucht, sondern den, Ladenteams nicht begegnen, schließt der gegeben«, sagt Malte Reupert, Gründer der meiner Philosophie am meisten ent- Bio-Supermarkt mittags für eine Stun- und Inhaber von Biomare, »das mani- spricht und so tickt wie ich.« de seine Türen. »Wir haben uns für eine festiert sich jetzt in den Hamsterkäu- 17 B I OW E S T/ B I O O S T 2 0 2 0
R E P O RTAG E Ein Bio-Markt in Corona-Zeiten »Wir arbeiten hier alle auf Augenhöhe, jede Aufgabe ist wichtig.« Am wichtigsten ist momentan der Infektionsschutz. »Eine andere Einkaufskultur« sagt Loic Paoli, 48. Seit zwei Jahren ist Hefe als Verkaufsschlager der gebürtige Franzose, der seine Aus- Reupert betreibt drei Märkte mit einer bildung in einem Sternerestaurant ge- »Wo gibt es denn Hefe?«, fragt eine Frau Fläche zwischen 650 und 800 Quad- macht hat, für die Küche verantwortlich. mittleren Alters, die Hände in schwarze ratmetern. »Im Vergleich zu konventi- Doch momentan ist die zentrale Küche Handschuhe gehüllt, der Einkaufswagen onellen Läden ist das noch keine große im Leipziger Stadtteil Connewitz ge- gut gefüllt. »Wir müssen schauen, ob Fläche.« Und die Konkurrenz durch den schlossen. Dass Loic Paoli jetzt Regale was da ist«, sagt Loic Paoli und geht mit konventionellen Handel sei groß. »Die einräumt und Böden wischt, ist für ihn ihr zum Kühlregal. Doch zwischen einer Sortimente werden teilweise immer de- kein Problem. »Wir arbeiten hier alle auf Packung Fertig-Quicheteig und Plas- ckungsähnlicher«, sagt Malte Reupert, Augenhöhe, jede Aufgabe ist wichtig.« tikschalen mit vorgebackenen Falafeln »allein für die Versorgung mit Bio-Pro- Am wichtigsten ist momentan der In- klafft eine Lücke. Frische Hefe ist aus- dukten braucht es uns als Bio-Fachhan- fektionsschutz. »Wir haben unsere Ti- verkauft. Mal wieder. »Gestern Mittag del immer weniger. Wir stehen offenbar sche und Stühle im Café- und Bistrobe- war noch was da und nun ist schon wie- für was anderes: Für ein Stück Vertrau- reich schon frühzeitig weggeräumt - als der alles weg.« Auch dort, wo norma- en, Atmosphäre und das Bedürfnis nach Schutzmaßnahme für Angestellte und lerweise Trocken- und Backhefe stehen, einer anderen Einkaufskultur.« Dazu ge- Kunden.« Kurz danach haben sie auch sind die Regalfächer leer. »Sorry, dieser hört normalerweise auch, dass die Kun- das Bistro selbst geschlossen. »Für fünf- Artikel ist zur Zeit leider nicht lieferbar«, den frisch gekochte Gerichte aus der zehn Mittagessen hat sich das einfach steht auf einem kleinen Schild, das an Fotos: Kristin Kasten & Biomare Biomare-Küche genießen können – dort nicht mehr gelohnt«, sagt Kati Peters- dem Holzregal klemmt. Das normaler- werden ganz nebenbei auch die Lebens- dorf, 45, die normalerweise an der Es- weise unspektakuläre Produkt hat sich mittel gerettet, die nicht mehr für den sensausgabe arbeitet, heute aber zwi- in Corona-Zeiten zum Verkaufsschlager normalen Verkauf taugen. »Alles, was schen Backshop und Kasse hin- und entwickelt. für die Kunden nicht mehr schön aus- herwechselt. »Die Menschen kochen und sieht, verwerten wir in unserer Küche«, backen jetzt lieber zuhause.« 18
R E P O RTAG E Ein Bio-Markt in Corona-Zeiten Doch trotz einiger Lücken sind die Rega- Mitarbeiter werden aus le insgesamt recht gut bestückt. Gleich eigenem Sortiment versorgt mehrere Mitarbeiter füllen sie perma- nent mit Ware auf. Leere Regalreihen – Und ihrer Vorreiterrolle werden sie auch Kollege Loic Paoli ergänzt, »ich arbeite Fehlanzeige. Auch Sven Kubeleit, 30, in der Corona-Krise gerecht. Über die seit dreißig Jahren in der Gastronomie, der eigentlich in der Unternehmenskom- allgemein üblichen Schutzmaßnahmen aber so eine krasse Unternehmensphi- munikation arbeitet, hilft momentan im hinaus geht Biomare mit der »Geis- losophie wie hier habe ich bislang noch Laden mit. Flexibilität und I mprovisation terübergabe« der zwei Teams und den nicht kennengelernt.« Von einer ange- sind die Gebote der Stunde. »Jeder, der großzügigen Plexiglas-Aufbauten zum spannten Atmosphäre wie in anderen hier anfängt durchläuft verschiedene Schutz des Personals noch einen Schritt Supermärkten ist bei Biomare in Leip- Abteilungen im Laden, lernt die Abläu- weiter. Und nicht zuletzt: Alle aktiven zig an diesem Frühlingsmorgen jeden- fe, das Sortiment und die Bedürfnisse Mitarbeiter werden komplett aus dem falls nichts zu merken. der Kunden kennen«, sagt Sven Kube eigenen Sortiment versorgt, damit Ein- leit. D iese Strategie macht sich jetzt käufe anderswo und das damit verbun- bezahlt. Die Mitarbeiter können in ver- dene Infektionsrisiko minimiert wer- ⟶ KRISTIN KASTEN schiedenen Abteilungen eingesetzt wer- den. »Biomare ist sehr sozial«, sagt den und den Kunden mit ihrem Wissen Kati Petersdorf, »hier wird darauf ge- • B I O – M A R E .CO M zur Seite stehen. achtet, dass es allen gutgeht.« Und ihr Zum Entdecken: Speiseöle Vitalöle Würzöle Essige Aufstriche Mehle & Samen Kerne & Nüsse Naturkosmetik Omega-Power für Ihr Gesundheitsregal In den Bio-Omega DHA Ölen aus der und Gehirnfunktion bei. Die Ölmühle Ölmühle Solling wird Algenöl einge- Solling ist eine familiengeführte bunden in natives Leinöl, das in der Manufaktur für hohe kulinarische Manufaktur mühlenfrisch kaltge- Ansprüche. Bio-Ölsaaten und -Nüsse aus presst und mit Chia-, Sanddorn- oder der Region und aller Welt werden liebe- Walnussöl verfeinert wird – eine rein voll und handwerklich zu wertvollen, pflanzliche Quelle für die essenziellen kaltgepressten Ölen verarbeitet. Omega-3-Fettsäuren DHA und ALA und eine vegane Alternative zu Fisch Die Bio-Spezialitäten erhalten Sie direkt bei Vegan und Fischölkapseln. DHA trägt zu ei- der Ölmühle Solling oder über ausgewählte ner normalen Herzfunktion sowie zur Naturkostgroßhändler. Gerne beraten wir Sie Erhaltung einer normalen Sehkraft bei der Sortimentsauswahl. BIOWEST STAND 14-A21 | BIOOST STAND 5-A33 DE-ÖKO-039 Ölmühle Solling GmbH 19 Höxtersche B I OW E S T/ BStraße I O O S3 0 2 0 Boffzen · T 0 52 71.96 66 60 · oelmuehle-solling.de T ·2 37691
Was Corona für uns bedeu t e t Hersteller Lebensmittel »Themen mit neuer Was ist für Sie besonders schwierig? Ich finde, wir kriegen das alles tatsächlich ganz gut organisiert, Energie diskutieren« da geht nichts über die Erträglichkeitsgrenze hinaus. Auch mit den Behörden haben wir aktuell die Erfahrung, dass konstruktiv und mit Augenmaß mit Unternehmen umgegangen wird. Un- sere Kunden reagieren fast durchweg verständnisvoll auf diese Volker Krause, G eschäftsführer Bohlsener Ausnahmesituation und nageln uns nicht fest, wenn mal etwas Mühle. Der Bio-Pionier stellt sowohl nicht oder nicht in der gewünschten Menge geliefert werden Mühlenprodukte als auch Backwaren her. kann. Mich stört es,, wenn Leute manchmal so tun, als wäre business as usual. Zum Beispiel, wenn jetzt in dieser Zeit An- fragen zu sehr spezifischen, aber nicht dringlichen Themen kommen, die wir in normalen Zeiten gerne und ausführlich be- antworten – da wünsche ich mir manchmal ein bisschen mehr Wie würden Sie die aktuelle Situation für die Verständnis für diese besondere Situation. Bohlsener Mühle beschreiben? Es ist ambivalent. Auf der einen Seite haben wir die glückliche Was erleben Sie als positiv? Situation, dass wir arbeiten können und unsere Bio-Lebensmittel Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die bei allem, was intensiv nachgefragt werden. Auf der anderen Seite haben wir es jetzt anstand, voll und ganz mitgezogen haben. Sie haben mit einer globalen Krise zu tun, die uns, wie nahezu der gesam- sich dieser Herausforderung beruflich und persönlich gestellt ten Menschheit, Stress und Unsicherheit bringt. In den Medien und Verantwortung übernommen. Diese intensive Kommu- und der Politik klingt es manchmal so, als ob allein die Landwirte nikation, diesen Geist der gemeinsamen Verantwortung, den und der Lebensmittelhandel die Lebensmittelversorgung sicher- möchte ich nach Corona weiter kultivieren. Auf der größeren stellen, als ob es die Verarbeiter gar nicht gäbe. Dabei arbeiten gesellschaftlichen und politischen Bühne glaube ich, dass die sehr viele Menschen im Lebensmittelhandwerk oder der Lebens- Krise die Notwendigkeit verdeutlicht, über unseren Umgang mittelindustrie und sorgen für stetigen Nachschub. Sie sind ge- mit der Natur nachzudenken. Wirtschaftlich werden wir The- nauso engagiert und systemrelevant wie die Leute an der Kasse men wie Resilienz durch Regionalisierung und Ökologisierung – und ich wünsche mir, dass auch sie entsprechend gewürdigt der Lebensmittelwirtschaft beziehungsweise der Wirtschaft werden. In der Produktion lässt sich eben auch nicht jeder Pro- überhaupt mit ganz neuer Energie diskutieren. Und da hat die zess mit zwei Metern Abstand durchführen. Wir sitzen jeden Tag Bio-Branche alle guten Argumente auf ihrer Seite. Alle ande- zusammen und bewerten die Situation, prüfen, wie wir Vorgaben ren Ansätze blamieren sich vor der Wirklichkeit. umsetzen, was wir darüber hinaus machen können, wie wir die Leute entlasten können. Wir schützen unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, wo immer wir können, mit Plexiglas-Scheiben an Stellen, an denen Ab- In den Medien und der Politik klingt standsregelungen nicht eingehalten werden können, wir bilden getrennte Teams, entzer- es manchmal so, als ob allein die ren Prozesse, damit weniger Kontakt statt- Landwirte und der Lebensmittel- findet. In einem Produktionsbetrieb können nicht einfach alle ins Homeoffice gehen. handel die Lebensmittelversorgung Dazu kommen all die notwendigen indivi- sicherstellen, als ob es die Ver duellen Lösungen, die wir erarbeiten, wenn es beispielsweise um die Kinderbetreuung arbeiter gar nicht gäbe. während der Arbeitszeit geht. 20
Was Corona für uns bedeu t e t Hersteller Lebensmittel »Es wäre schade, wenn wir aus der Krise Karin Artzt-Steinbrink ist Geschäfts- führerin der Upländer Bauernmolkerei. nichts lernen würden« Dort wird Bioland-Milch zu hochwertigen Produkten verarbeitet. Das Unternehmen setzt dabei erklärtermaßen auf die Stär- kung von Bio-Regionalität. Wie sieht es bei Ihnen in der Firma aus? Wir haben schon im Februar angefangen, uns Gedanken zu machen über das, was auf uns zukommen könnte, als das für viele noch ganz weit weg war. Das sind so Fragen wie: Wie verhindern wir, dass jemand in der Verwaltung krank wird und dann alle zuhause bleiben müssen und niemand, auch keine Vertretung, mehr da ist, die Bestellungen aufnehmen Das klingt nach einer sehr durchdachten und kann und so etwas. In der Produktion sind die Hygieneregeln pragmatischen Vorgehensweise … Gibt es Aspekte, auch im Normalbetrieb schon extrem streng, aber man kann die trotzdem für Sie aktuell schwierig sind? nicht bei allen Produktionsabläufen zwei Meter Mindestab- Dass man auf das Zwischenmenschliche verzichten muss, das stand halten, also, wie machen wir das? Als es dann Mit- ist für mich das Schwierigste. Dass ich mich nicht einfach für te März akut wurde, waren wir schon ganz gut vorbereitet ein Gespräch kurz an einen Tisch setzen kann und sich ein na- und hatten alle Mitarbeiter informiert. Wir schauen derzeit, türlicher Austausch von Gedanken entwickelt. Es stimmt schon, wo künftig Masken getragen werden – ich habe extra Mas- dass Telefonkonferenzen oft effektiver sind und man hinterher ken nähen lassen, die anderen wollen wir nämlich dem me- denkt, ach guck, geht doch, aber trotzdem … Dafür schaue ich, dizinischen Personal lassen. In der Verwaltung haben wir da, dass ich eben die Kollegen, die jetzt einzeln in ihren Büros sit- wo es möglich ist, oder wo Kinder betreut werden müssen, zen, einfach einmal öfter anrufe. Homeoffice-Regelungen. Die verbliebenen Mitarbeiter in der Verwaltung arbeiten so, dass sie sich nicht persönlich begeg- Was erleben Sie Positives? nen und deshalb im Krankheitsfall einander vertreten können. Unsere Mitarbeiter. Wir sind in einer Situation, die wir so Ich bin die vierte Woche im Homeoffice und fahre nur abends, noch nie hatten. Wir haben viele neue und oft unbequeme wenn alle weg sind, mehrmals in der Woche in die Molkerei. Abläufe. Und ich freue mich total über die Initiativen, die da entwickelt werden, Vorschläge, wie man Dinge optimal regeln kann, das intensive Mitdenken, das wir erleben. Und wir spü- ren, dass Menschen jetzt in der Krise unsere regio- Wir spüren, dass Menschen nalen Produkte viel stärker wertschätzen. Es wäre schade, wenn wir aus der Krise nichts lernen, hin- jetzt in der Krise unsere terher nichts verändern würden. Die Erde hat jetzt regionalen Produkte viel Fotos: (links) Bohlsener Mühle, (rechts) Upländer Bauernmolkerei eine kleine Atempause bekommen, und wenn wir die nicht nutzen, um etwas zu verändern und nicht stärker wertschätzen. einfach weiterzumachen wie zuvor, ich denke hier an die Klimakrise, dann wird die nächste Katastrophe für uns direkt hinterherkommen. B I OW E S T/ B I O O S T 2 0 2 0 21
ADVERTORIAL C H NO DU E R S T e r S C H o d DU ZW I T H S T K R Ä Sich Gehör zu verschaffen, ist heute eine Kunst für sich. Über gefiederte Naturtalente und aktuelle Kommunikationsstrategien im Mediendschungel. E r ist winzig und unscheinbar, dennoch hat es der Zaunkönig echt drauf, seine Botschaft zu verbrei- ten. In Stadtgebieten zwitschert der Mini-King mit einer beeindruckenden Lautstärke von bis zu 90 Dezibel – so laut wie ein Presslufthammer. Revier verteidigen, Balzen, um Futter buhlen: Singvögel ha- ben außergewöhnliche Strategien entwickelt, um gegen den Lärm der Städte anzukommen. Einige singen lauter, andere in höheren Frequenzbereichen oder zu früheren Zeiten. Es wird gezwitschert und gekräht, was das Zeug hält. Auch vielen Organisationen und Unternehmen im Bioseg- ment fällt es zunehmend schwer, gegen den Lärm in der Branche anzukommen. Wie können Hersteller, Händler und andere Kommunikatoren heute mit ihrer Zielgruppe ins Gespräch kommen, und welche Kommunika- tionsstrategien können dabei helfen? »Wir meinen, es ist vor allem an der Zeit, gehört zu werden, denn wer den Schnabel hält, ÜBER 559.000 BEITRÄGE überlässt stets den Lautesten das Revier«, GIBT ES DERZEIT sagt Michaela Salomon, Leiterin des Be- BEI INSTAGRAM UNTER reiches »Brand Sustainability Marketing« bei Territory. Schluss mit Understatement #NACHHALTIGKEIT
ADVERTORIAL N ? HO S C 74 % DER FACEBOOK- NUTZER CHECKEN DIE PLATTFORM JEDEN TAG also. Die Bio-Branche sollte über all das berichten, was sie virale Aktionen, Gutes tut, statt über das nachzugrübeln, was noch nicht Kampagnen und erreicht ist. Konventionelle Anbieter tun dies schließ- Aufrufe. Doch schon lich auch und das in der Regel mit wesentlich geringeren am nächsten Tag oder bereits in der nächsten Sekunde sind Erfolgen im Bereich Nachhaltigkeit. »Mit dem Kunden- sie buchstäblich »von gestern«. Totgesagte leben da manch- magazin ›eve‹ zwitschern, krähen und pfeifen wir nun mal länger, wie zum Beispiel Printprodukte. Gerade im Be- seit 18 Jahren«, sagt die Marketing-Expertin. »Auch reich Kundenmagazine ist aktuell sogar ein Wachstums- wir sind lauter und mutiger geworden. Weil wir glau- trend zu erkennen. Mit einer längeren Lesedauer und den ben, dass es wichtig ist für die bunte Welt da draußen richtigen Materialien geht Print heute auch immer nachhal- – für soziale Projekte, ehrliche Produkte und wertvol- tiger. Eine aktuelle Herausforderung: die Vernetzung von le Kampagnen. Weil hier und dort auch ein kräftiger Print und digitaler Welt. Schnabelhieb notwendig ist, um etwas zu bewegen. Weil es wirkt!« Lautes Singen verschafft Gehör. Im Kopf Amsel, Drossel Fink oder Star? Wir krähen für Sie! allerdings bleiben nur die schönsten Melodien. Und was »Brand Sustainability Marketing« ist ein Bereich von Terri- könnte schöner sein als die inneren Werte eines Unter- tory, Europas größter Content Marketing Agentur. Er steht nehmens? Um diese zu kommunizieren, braucht es star- für die Expertise von Retail Marketing gepaart mit der ke Inhalte und eine langfristige, kontinuierliche Kom- langjährigen Erfahrung und der Vernetzung in der Nach- munikation. Die Unternehmen der Bio-Branche bieten haltigkeitsbranche unter anderem durch die Magazine dafür die beste Grundlage. Denn »eve« und »natürlich«. »Für unsere Kunden entwickeln wir trotz des großen Interesses Marketing-Ökosysteme – beratend, strategisch und konzep- an Nachhaltigkeit in der tionell«, erklärt Michaela Salomon. »Ob Marken-Positionie- deutschen Bevölkerung YOUTUBE HAT rung, die Besetzung von Themenfeldern, die Bildung von sind viele Strophen des Consumer Communities oder die Konzeption und Betreu- TÄGLICH 1,148 MRD. Liedes noch nicht gesun- ung von Distributionskanälen: Unser Ziel ist es, einen Kon- gen. Wie viele Deutsche MOBILE VIDEO sumenten zu einem Käufer zu machen, der Nachhaltigkeits- wissen zum Beispiel, VIEWS werte versteht und deshalb lebt.« dass Soja auch in Euro- pa wächst, dass Palmöl eigentlich ein nachhaltiges Produkt ist oder dass viele Verbraucher die klassischen Handelsäpfel nicht mehr vertragen, weil sie fast alle auf eine Sorte zurückgehen? Ehrliche, echte Wertekommuni- kation kann erklären, warum faire Herstellungsprozesse und nachhaltige Produkte wichtig sind und es sich lohnt, Wir helfen Ihnen gerne, dafür ein paar Euro mehr zu zahlen. »Themen aufzuberei- den richtigen Ton zu treffen. ten, die überraschen, begeistern oder die einem die Au- Ihre Ansprechpartnerin: gen öffnen, ist unsere tägliche Arbeit«, erklärt Michaela Salomon. »Die Kunst besteht darin, den richtigen Ton zu Michaela Salomon treffen, um gehört zu werden.« BRAND salomon.michaela@territory.de Allein auf Facebook gibt es über 60 Millionen aktive Business- SUSTAINABILITY +49 5241 23480-398 seiten. Laute Inhalte und Bewegtbild sind hier besonders MARKETING im Fokus. Die schnellen Online-Medien eignen sich gut für Home of |
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Was Corona für uns bedeu t e t Großhandel »Der vielbeschworene Geist der Branche wird spürbar« Wie würdest Du die Situation bei Biogarten beschreiben? Obwohl Biogarten kein Frische-Großhändler ist, hat die Nach- frage seit Mitte März auch uns überwältigt, sowohl was die Was ist für Euch schwierig an der Situation? Anzahl als auch das Volumen der Aufträge betrifft. Generell ist das genau das Schwierigste: Dass wir nicht ge- nau einschätzen können, was auf uns zukommt. Das gilt für Biogarten ist im Bereich Naturkosmetik und die globale Entwicklung, für das, was auf EU-Ebene passiert, Naturdrogerie sehr stark, habt Ihr auch da eine in der Bundes- und Bundeslandpolitik. Die weiteren Entschei- gesteigerte Nachfrage beobachtet? dungen in der Politik werden sich maßgeblich darauf auswir- Die Zahlen sind auch da sehr gut, aber wie das zu interpretieren ken, wie unsere Lieferanten und Kunden die Krise bewältigen ist, das werden wir sehen, das ist nicht so einfach. Bestimmte werden. Wir haben Kunden, die regelrechte Naturkaufhäuser Artikel sind einfach durch die Decke gegangen. Ich sage nur: sind, die mussten zum Teil schließen, beziehungsweise Berei- Toilettenpapier. Das ist ein voluminöses Produkt, das in den che wie zum Beispiel Naturtextilien absperren. Das alles wird vergangenen Wochen eine Menge Raum - und zwar im wahrs- dann auch noch von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich ten Sinne des Wortes - eingenommen hat, plus natürlich Auf- gehandhabt. Wir werden natürlich auch weiter Tag für Tag die merksamkeit, da wir zeitweilig nicht alle Bestellungen in der Entwicklung verfolgen und hoffen auf mehr Planungssicher- vollen Höhe ausliefern konnten. Wir haben schon festgestellt, heit in den nächsten Wochen. dass auch Kosmetik gut bestellt wurde und wir sogar neue Kun- den gewinnen konnten. Für mich stellt sich die Frage, wie die Was erlebst Du derzeit positiv? Entwicklung mittel- und langfristig sein wird. Das hängt nicht Wir haben in diesen Wochen viel mehr offenen und energeti- zuletzt davon ab, wie unsere Geschäftspartner durch die Krise sierenden Austausch mit unseren Geschäftspartnern, sowohl kommen. Für die Kosmetikhersteller beispielsweise spielt der Kunden als auch Lieferanten gehabt. Da wurde der viel be- Export mittlerweile eine große Rolle. schworene Geist unserer Branche, die Solidarität und gegen- seitige Unterstützung stark spürbar. Man begegnet sich t iefer, lernt sich auf ganz anderen Ebenen kennen, das gilt sowohl ex- tern als auch intern. Überhaupt, was unsere Mitarbeitenden Susanne Arndt, Geschäftsführerin des bundes- angeht: Wir haben gemeinsam mit Kreativität und Tatkraft weit aktiven Naturkostgroßhandels Biogarten. in kürzester Zeit Lösungen für alle möglichen (zum Teil voll- kommen neuen) Anforderungen gefunden. Gemeinschaft und Zusammenhalt, das trägt und gibt Kraft. Dass wir diese Qua- lität des Zwischenmenschlichen mitnehmen in die Zukunft, das würde ich mir wünschen. Für mich stellt sich die Frage, wie die Entwicklung mittel- und langfristig sein wird. Das hängt nicht zuletzt davon ab, wie unsere Geschäftspartner durch die Krise kommen. Foto: Biogarten B I OW E S T/ B I O O S T 2 0 2 0 25
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