INNOVATION ALS MINDSET - mps Solutions
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magazin
Ausgabe 2021 | 6,90 €
Deine kommunale Welt
ERSTANWENDER
Erste Erfahrungen mit K1
in der Gemeinde Ihlow
ANDERE WEGE G
EHEN
Boris Palmer im Interview
vestor
Der Startup-In
N
FRANK THELE
im Gespräch
INNOVATION
ALS MINDSET
Frank Thelen über die Lust an der Digitalisierung und der Zukunft.
VOLLE KRAFT ALTER SMART ROBOTS 4.0
VORAUS SCHWEDE! BUILDING Faszinierend,
Neuigkeiten von der K1- Bei Nachhaltigkeit ist Wie schlau sind unsere was heute schon
Developer-Front Schweden weit vorn Gebäude schon? möglich istDIGITALISIERUNG
MACHT SCHULE
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UND INNOVATIV HANDELN
LIEBE LESERINNEN UND LESER,
„Alter Schwede“ könnte man sagen – wenn man sich ansieht, wie schnell die Digitalisierung wegen der Corona-Krise vorange-
kommen ist. Das ist schon beeindruckend, in jederlei Hinsicht. Beeindruckend ist aber auch, was unsere Nachbarn im Norden,
die Schweden, in digitaler Hinsicht leisten. Deshalb finden Sie in dieser Ausgabe des K1 Magazins auch einen spannenden
Artikel dazu.
Spannend und eine absolute Empfehlung ist auch das Interview, das wir mit Frank Thelen führen durften. Sie kennen ihn
bestimmt aus der „Höhle der Löwen“. Er hat ein neues Buch zum Thema Innovation geschrieben. Über dieses Buch und darüber,
wie wir in Deutschland die Zukunft angehen können, haben wir mit ihm gesprochen. Lesen Sie selbst!
Zwei andere Interviews, auf die ich Sie aufmerksam machen
möchte: das mit Boris Palmer zum Thema neue Wege gehen
und das mit Manuel Höferlin, dem Vorsitzenden des Aus-
schusses Digitale Agenda des Bundestages. Mit ihm haben
wir uns über die Digitalisierung, über Datenschutz, euro
päische Perspektiven und mehr unterhalten. Lassen Sie sich
das nicht entgehen!
Wir haben aber nicht nur mit Gestaltern der Digitalisierung
gesprochen, sondern uns auch die großen Themen der
Digitalisierung angeschaut. Zum Beispiel die Themen Smart
City, smarte Gebäude und smarte Mobilität in Gestalt von
Smart Bikes. Es ist erstaunlich, was hier schon alles Realität
ist. Genau wie bei Robotics. Verteilt in diesem Magazin finden
Sie dazu kurzweilige, lesenswerte und informative Artikel.
Zum Schluss möchte ich Sie noch auf ein Gespräch aufmerk-
sam machen, das wir mit unserem Entwicklungsleiter Bernd
Schlayer geführt haben. Er gibt dabei Einblicke in unsere
Developing-Arbeit. So können Sie erfahren, wie K1 entsteht.
Das gilt auch für unser Interview mit Harm Ubben. Er ist in
der Erstanwender-Kommune Ihlow für das Finanzwesen –
und damit auch für K1 – zuständig.
Und jetzt wünsche ich Ihnen viel Freude beim Lesen!
Ihr Dr. Tino Wagner
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(S. 11); ©Shutter B – stock.adobe.com (S. 12); ©Rawpixel.com – stock.adobe.com (S. 12); ©elenab Weitere Exemplare
– stock.adobe.com (S. 13); ©Christian Kuhlmann (S. 15); ©phochi – stock.adobe.com (S. 16, 18); Sie wünschen ein weiteres Exemplar unseres Magazins?
©Laura Zalenga (S. 16); ©Sentavio – stock.adobe.com (S. 17); ©majcot – stock.adobe.com (S. 17, Bitte wenden Sie sich an: k1@mps-solutions.de
02 0312 Hochwasser – wir tun was!
mps Mitarbeiter und wir greifen
Betroffenen finanziell unter die Arme.
06
Mit Löwenkraft die Zukunft
meistern: Frank Thelen im
14 Manuel Höferlin:
Digitalisierung vorantreiben
Der Vorsitzende des Ausschusses Digitale Agenda
Gespräch
Wer Zukunft gestalten will, braucht das
im Bundestag zu Deutschland und dem Kampf für richtige Mindset - der Investor und Höhle
die Digitalisierung. der Löwen Star im Interview.
16 Entwicklung vorantreiben
Ein Gespräch mit unserem K1
Entwicklungsleiter Bernd Schlayer.
26 K1 bringt die Zukunft
Was kann die Software? Wie macht sie den
Workflow leichter? Und was haben Sie davon?
28 Smart Building
Wie unsere Gebäude schlauer, efizienter
und komfortabler werden.
22
Interview Boris Palmer
32 mps Ares Unbequemer Rebell oder ehlicher Vorreiter? Ein
Die perfekte Software für den Bauhof: Gespräch mit dem Tübinger Oberbürgermeister
drei Stimmen aus der Praxis. darüber, wie es ist, alternative Wege zu gehen.
34 Do you love Robots?
Ein kleiner Bericht über Roboter,
KI und virtuelle Influencer.
36 mps WINFRIED und mps FIM
So geht Friedhofsmanagement heute.39 mps und Lotto
Unser Know-how sorgt auch für
Sicherheit beim Glücksspiel.
40 Clever zusammen leben
Wie geht Smart City in Kleinstädten,
Mischregionen und ländlichen Gebieten?
43 Haben Innenstädte ausgedient?
Im Gegenteil – denn die Digitalisierung
sorgt für Lebensqualität.
46 Alter Schwede
Wie unsere Nachbarn in Sachen
Digitalisierung vieles besser machen.
48 mps SAAS
20 Warum ist das Prinzip Software-as-a-Service
so viel besser?
K1 Erstanwender
Wie kommt K1 in der Praxis an? Darüber
haben wir mit Harm Ubben gesprochen.
50 Tolle Jobs, spannende Aufgaben
Karriere@mps
55
Er ist in Ihlow für das Finanzwesen
Hochwasser Spendenaufruf
zuständig.
Seien Sie mit uns und mit vielen anderen
GEMEINSAM STARK!
30
Quo Vadis Fahrrad?
Smart Bikes und andere Trends bei E-Bikes.
04 05FRANK THELEN
INNOVATION IST EINE FRAGE DES
RICHTIGEN MINDSETS.
Jeder, oder zumindest fast jeder, kennt ihn aus der „Höhle K1: Wenn wir von Fortschritt reden – was sind da in Ihren
der Löwen“: Frank Thelen. Denn dort hat er nicht nur s eine Augen die wichtigsten Stellschrauben? In Deutschland, aber
Fachkenntnis und seine analytischen Fähigkeiten immer auch in ganz Europa. Wirft man zum Beispiel einen Blick
wieder unter Beweis gestellt. Sondern von der „Höhle der auf unsere Autoindustrie und auf Tesla, muss man fest
Löwen“ aus hat er zum Beispiel auch so erfolgreiche Start- stellen: Hier waren unsere Unternehmen lange zögerlich.
ups wie YFood oder Ankerkraut gepusht. Jetzt scheinen sie aber schneller aufzuholen, als es mancher
Experte gedacht hätte. Das ist auch in anderen Bereichen so.
Heute konzentriert sich Frank Thelen von Bonn aus auf Glauben Sie, dass wir Deutschen jetzt verinnerlicht haben,
Investments in Startups – mit der Firma Freigeist. Und in dass der Fortschritt auch bei der Digitalisierung und bei
seinem neuesten Buch „10xDNA: Das Mindset der Zukunft“ neuen Mobilitätstechnologien nicht auf uns wartet?
sagt er: „Flugtaxis, autonome Fahrzeuge, 3D-gedruckte
Häuser, Fleisch aus dem Labor – was nach Science-Fiction Frank Thelen: Das hoffe ich sehr! Ich bin positiv überrascht
klingt, ist bereits Realität. Wir stehen an der Schwelle eines von den vielen guten Neuigkeiten aus unserer Automobil
neuen Zeitalters.“ Über diese Lust auf die Zukunft, über industrie in den letzten Monaten. Aber wir stehen noch
Innovationsträger und Bedenkenträger, über das neue Mind- ganz am Anfang des exponentiellen Zeitalters. Unsere Welt
set und mehr haben wir mit Frank Thelen gesprochen. wird sich in den kommenden Jahren mit zunehmender
Geschwindigkeit verändern und die Technologien aus
Phase 2 – hierzu
zähle ich unter anderem Künstliche
K1: Herr Thelen, es gibt in Deutschland ja viele, die Zukunft Intelligenz, Robotik, 3D-Druck und synthetische Biologie –
schaffen wollen und die Lust auf Fortschritt haben. Aber werden eine noch g rößere D
isruptionskraft mit sich bringen.
auch viele, die eher von der Angst geleitet werden. Letztes Deshalb ist es extrem wichtig, dass wir hier jetzt konsequent
Jahr führten Sie im Spiegel ein Gespräch mit dem Philo- investieren und uns so an der Spitze von mindestens einem
sophen Richard David Precht. Dieser betont immer wieder, der neu entstehenden Märkte positionieren. Unser Anspruch
dass die Digitalisierung große Gefahren mit sich bringt. Sie sollte nicht sein, immer nur auf Aufholjagd zu gehen, wenn
haben damals sinngemäß gesagt, das sei typisch deutsche andere schon lang vorangegangen sind.
Bedenkenträgerei. Woher kommen bei Ihnen diese persön-
liche Lust auf Fortschritt und der Mut, Neues in die Welt zu K1: Wie sehen Sie das mit der Fehlerkultur, die ja ohne F
rage
setzen? ein Teil des innovativen Denkens sein muss? In den USA
zum Beispiel ist es keine Schande, wenn man als Unter-
Frank Thelen: Ich war schon immer technologiebegeistert nehmer oder Innovator mit einer Idee oder einem Business
und bin der festen Überzeugung, dass Technologie uns zu scheitert. Hierzulande sieht das anders aus. Viele haben
einem nachhaltigen Leben verhelfen kann. Ich würde sogar Angst d avor. Und auch Sie haben ja – wie unzählige a
ndere –
so weit gehen, zu sagen, dass Technologie unsere einzige im Zusammenhang mit dem Platzen der Dotcom-Blase in den
Chance ist, diesen Planeten zu erhalten. Allein durch Verzicht 90ern nicht ganz so einfache Zeiten durchgemacht. Was hat
werden wir es nicht schaffen. Mich stört am deutschen Sie das gelehrt? Und stimmt es wirklich, dass die German
Bedenkenträgertum, dass wir nur die Risiken, nicht aber die Angst auch beim Scheitern greift?
vielen großen Chancen von Technologie sehen.FRANK THELEN ZUR PERSON 2011 DOO: entwickelte eines der ersten AU-
zentrierten Systeme für die Dokumenten
1975 Geboren in Bonn verwaltung, das Daten in Echtzeit mit der Cloud
1994 Mit 18 Jahren Gründung des ersten Unternehmens, synchronisierte. „Die Dokumenten-App“ gewann die
SOFTER SOLUTIONS, im Bereich CD-ROM-Techno Auszeichnung „App des Jahres“ von Apple und den
logie. „Innovate 4 Society Award“ von Microsoft
1996 Fusion mit Pro PC zu CREATE MEDIA. Die F irma 2014 SCANBOT – bis heute eine der führenden Doku
erstellte und betrieb einige der ersten
größeren mentenscanner-Apps für iOS und Android. Gewann
Websites in Deutschland, etwas hallo.de oder
Auszeichnungen wie „Best of 2014“, „Best of 2015“
bilder.de und „Editors‘ Choice“
1997 TWISD AG – Entwicklung Linux-basierter Router 2016 Frank Thelen übergibt die CEO-Position an Christoph
(LIC), der lokale Netzwerke mit dem Internet verband. Wagner. Seitdem konzentriert er sich als CEO von
Eines der ersten Geräte, die das Management über e42/Freigeist auf Startup-Investionen.
eine Webschnittstelle ermöglichten.
2004 IP. LABS geründet. Das war eine Online-Fotoservice- Von 2014 bis 2020 war Frank Thelen Teil der VOX-Fernseh-
Plattform mit Services wie Ab zügen, Grußkarten sendung „Die Höhle der Löwen“. Er trat dort als Investor auf
und Büchern aus Digitalfotos. 2008 Verkauf an die und investierte in 14 Startups. Einige bekannte Investment
Fujifilm Corporation von Frank Thelen sind Lilium, Ankerkraut, Little Lunch,
YFood, Endurosat und Xentral.
06 07Frank Thelen: Unsere intolerante Fehlerkultur ist ein ernst- Frank Thelen: Genau das ist es, was ich mit meinem Buch
haftes Problem, wenn es um Innovation geht. Wir müssen „10xDNA“ vermitteln wollte – Technologie entwickelt sich
wieder lernen, Risiken und Chancen besser abzuwägen, und exponentiell. Das bedeutet, sie ist anfangs noch sehr langsam,
uns trauen, auch mal Fehler zu machen. Ich habe mein erstes kommt dann aber irgendwann an einen Punkt, wo sie sprich-
Unternehmen vor die Wand gefahren und sah mich mit Mitte wörtlich explodiert. An diesen Punkt kommen wir schon sehr
20 mit der privaten Insolvenz konfrontiert. Viele würden das bald mit vielen Grundlagentechnologien: Künstlicher Intelli-
als Ende ihrer Karriere sehen, meine ging danach erst richtig genz, Robotik, 3D-Druck, synthetischer Biologie, Blockchain.
los. Es war eine wirklich schwere Zeit und ich wünsche diese Diese Technologien sind inzwischen zwar vielen ein Begriff,
Erfahrung keinem, aber sie hat mich eine wichtige Sache aber ich denke, dass wir ihre Disruptionskraft noch nicht ver-
gelehrt: aufstehen und weiterkämpfen. Es stimmt, dass die standen haben. Etwas weiter weg, aber auch schon absehbar
meisten Menschen Angst vorm Scheitern haben. Was viele sind Technologien wie Quantencomputer, Brain-to-Computer-
aber nicht bedenken: Stillstand ist heute der sicherste Weg, Interface, Kernfusion und irgendwann auch die Singularität,
zu scheitern. also der Punkt, ab dem KI sich ohne unseren Einfluss selbst-
ständig weiterentwickelt und klüger wird als der Mensch.
K1: In Ihrem aktuellen Buch „10xDNA – Das Mindset der Das ist zwar glücklicherweise noch etwas weiter weg, aber
Zukunft“ denken Sie offen darüber nach, wie wir eine erfolg- wir sollten uns dennoch schon jetzt mit den ethischen Frage
reiche Zukunft gestalten können. Ein Motto des Buches: Wir stellungen beschäftigen, die hierdurch aufkommen.
müssen zehnmal besser werden. Muss es wirklich zehnmal
sein oder woher kommt diese Zahl? K1: Das klingt spannend – und es wird wohl auch noch ein
wenig spannend bleiben. Spannend sind aber ja auch Start-
Frank Thelen: Das 10x-Konzept kommt ursprünglich von ups. Und das ist ein Thema, das wir wohl mit keinem anderen
einem deutschen Ingenieur, der das Team zu der ersten Investor so verbinden wie mit Ihnen. Da interessiert uns: Wie
Mondlandung geleitet hat. Er wusste, mit 10 % mehr Schub- erkennt man, dass eine Firma oder Idee Potenzial hat? Gibt
kraft, Rechenkapazitäten usw. kommen wir nicht zum Mond. es da ein Patentrezept? Kennen Sie die Erfolgsfaktoren und,
Er musste Probleme komplett neu denken, um Lösungen wenn ja, verraten Sie uns, welche das sein können?
zu finden, die zehnmal besser waren. Mir geht es hier nicht
um den Faktor 10, sondern um die Herangehensweise: nicht Frank Thelen: Es gibt natürlich sehr viele Faktoren, die über
bestehende Prozesse um wenige Prozentpunkte verbessern, den Erfolg eines Unternehmens entscheiden, und je jünger
sondern Lösungswege von Grund auf neu denken und mithilfe und innovativer das Startup ist, desto größer ist auch das
neuer Technologien komplett neue Produkte erschaffen. Nur Risiko, dass es scheitern wird. Dennoch konzentriere ich mich
so entsteht Innovation. mit meinem Venture-Capital-Fonds Freigeist ausschließlich
auf Deep-Tech-Startups in der Frühphase – weil wir überzeugt
K1: Von Grund auf neu denken klingt erstmal einfach. Aber davon sind, dass disruptive Technologien in Kombination mit
wo fängt man da an? Und wie kann man das denn machen? herausragenden Köpfen und Kapital zu sehr erfolgreichen
und sinnvollen Unternehmen führen w erden. Wir achten hier
Frank Thelen: Eine sehr gute Methode, die auch Elon Musk besonders auf das Alleinstellungsmerkmal beim Produkt und
verwendet, ist FPT – First Principles Thinking. Hierbei bricht ein Team, das den unbedingten Willen hat, das S tartup zum
man ein Problem auf seine physikalischen Gegebenheiten Erfolg zu führen. Unsere Erfahrung hat außerdem gezeigt,
herunter und überlegt sich von dort aus komplett neue
dass es entscheidend ist, die richtigen Talente an Bord zu
Lösungsansätze. Da ist es ebenfalls wichtig, den Fortschritt haben.
von Technologie mit einzuberechnen. Als Elon Musk den
ersten Tesla Roadster auf den Markt brachte, warenE-Autos K1: Wenn Sie das Stichwort Talente nennen, dann geht es
mit dem Massenmarkt aufgrund der hohen Batteriepreise ja immer auch um Bildung. Denn innovatives Denken kann
noch nicht kompatibel. Durch die Fortschritte in der Batterie- man nicht nur in die Wiege gelegt bekommen – man kann
forschung und die immer höheren Produktionszahlen fallen es auch lernen. Wie sehen Sie da die Rolle der Schulen und
die Preise stetig, schon bald will Tesla ein Einstiegsmodell ab Universitäten? Wird da schon genug getan?
25.000 US-Dollar auf den Markt bringen.
Frank Thelen: Die Bildung ist hier eine der wichtigsten Stell-
K1: Man könnte fast sagen, dass die 10x-Denkweise, weil schrauben und nein, es wird leider noch nicht genug getan.
sie Probleme von Grund auf angeht, so etwas wie eine Inno In meinen Augen brauchen wir dringend eine Bildungs
vations-Grundlagenforschung bedeutet. Aber Grundlagen reform. Fächer wie Informatik und Wirtschaft sollten auf dem
forschung zeigt oft erst nach vielen Jahren Auswirkungen. Lehrplan stehen und wir sollten auch in der Schule schon
Sie kann allerdings die Welt verändern. Das hat man bei der Methoden wie First Principles Thinking behandeln.
Physik und Einstein gesehen. Aber auch bei BioNTech® sieht
man das. Weil ja auch deren Technologie auf Forschungen K1: In einem Interview haben Sie ja auch gesagt: Wir brauchen
beruht, die noch vor drei, vier Jahren kaum jemand kannte. mehr junge Hoffnungsträger. Meist kommen diese Hoffnungs
Aus Ihrer Sicht: Welche Technologien gibt es heute schon, träger von Universitäten. Was muss man tun, um ihnen den
die wenige kennen – die aber unsere Welt in den nächsten Boden zu bereiten? Müssen wir denken wie im Silicon Valley?
Jahren umkrempeln werden? Sind unsere Schubladen da voll Unis mit Venture-Capital verknüpfen? Spin-offs und Co. noch
oder eher leer? stärker fördern?Frank Thelen: Absolut! Wir sind im Frank Thelen: Definitiv, wir sollten Frank Thelen: Ich wünsche mir deut-
engen Austausch mit den führenden
als Europa zusammenhalten und die lich mehr Technologieoffenheit und
Unis in Deutschland und Europa europäische Wirtschaft gemeinsam Drive, die Digitalisierung jetzt wirklich
und suchen hier regelmäßig nach konsequent fördern. Das Schöne an der konsequent voranzutreiben. Denn sie
Investitionsmöglichkeiten. Es gibt
Digitalisierung ist aber auch, dass sie ist die Basis für die Technologien der
viele großartige Ideen und kluge K
öpfe das Spielfeld ein Stück weit geebnet Zukunft. Sämtliche Anwendungen, die
an unseren Unis, aber noch zu wenig hat. Innovationen können h eutzutage KI, Edge-Computing, 3D-Druck und Co.
Chancen für Ausgründungen. Hier von überall kommen, denn das Wissen uns bringen werden, funktionieren nur
müssen wir besser werden und uns und die nötigen Res sourcen wie in einer zu 100 % digitalisierten Umge-
trauen, schon früh in große Ideen zu Rechenkapazität und Cloud-Speicher-
bung. Deshalb ist es sehr wichtig, dass
investieren. Unser letztes Investment platz sind quasi unbegrenzt v erfügbar. wir hier aufholen, damit wir von diesen
Robco – The Robot Company – ist hier Wir brauchen in Deutschland und Fortschritten profitieren und nicht noch
ein Paradebeispiel. Weltweit führende Europa dringend mindestens einen
weiter zurückfallen.
Forschung im Bereich Robotics wird Weltmarktführer auf Augenhöhe mit
jetzt zu einem erfolgreichen Produkt. Amazon, Google und Co. Das würde K1: Und noch eine Frage zum Schluss,
unserem Standort sehr guttun, auch
die viele unserer Leser bestimmt um-
K1: Deutschland hat 83 Millionen Ein- was weitere Investitionen in Techno treibt – weil Sie als Juror ja „Die Höhle
wohner und ein BIP (2019) von knapp logie und Innovation angeht. der Löwen“ mitgeprägt haben. Besteht
unter 4 Billionen US-Dollar. In den USA denn die Chance, dass wir Sie irgend-
leben 328 Millionen Menschen, das BIP K1: Mit unserer neuen Finanzsoftware wann wieder auf unserem Bildschirm
betrug 2019 21,43 Billionen USD. In
treiben wir ja die Digitalisierung in sehen werden? Oder konzentrieren Sie
China leben 1,4 Milliarden Menschen, Kommunen voran. Daher würden wir sich in Zukunft voll und ganz auf Ihre
in Indien nur knapp weniger. Ist es von Ihnen gerne auch wissen, wie Sie Tätigkeit als Start-up-Investor?
bei diesen Verhältnissen überhaupt die kommunale Welt und die Politik im
denkbar, dass Deutschland techno Zusammenhang mit Innovationen und Frank Thelen: Ich werde weiterhin
logisch auf Dauer mithalten kann? Oder Digitalisierung sehen. Was wünschen immer mal wieder im TV zu sehen sein
müssen wir nicht vielmehr europäisch Sie sich von Politik und Kommunen in oder auf größeren Events sprechen,
denken? Wie sehen Sie das? dieser Hinsicht? habe mein Zeitbudget für öffent
liche Auftritte aber stark begrenzt,
um mich auf meine Rolle als Investor
und unsere Portfoliounternehmen zu
konzentrieren. Aktuell ist daher keine
Rückkehr in „Die Höhle“ geplant.10 11
DOPPELT GEHOLFEN HÄLT EINFACH BESSER Das Hochwasser in Rheinland-Pfalz Mitarbeiter spenden, mps Diese Summe wird mps als Unter und in Nordrhein-Westfalen wird uns verdoppelt nehmen verdoppeln und an die alle noch länger beschäftigen. Wir Gemeinsam schafft man einfach „Katastrophenhilfe Hochwasser“ spen- von mps waren jedenfalls erschüttert, mehr. Deshalb haben wir uns gegen- den. Denn wir wissen: Doppelt hilft als wir das Ausmaß der Katastrophe seitig dazu aufgerufen, einen kleinen einfach besser. Und wir laden auch sehen mussten. Auch deshalb, weil finanziellen Betrag für die Betroffenen Sie ein, für die Opfer dieses brachialen das Katastrophengebiet von unserem zu spenden. Diese Aktion begann im und v erheerenden Hochwassers zu Hauptsitz in Koblenz aus quasi direkt August und läuft über den Redaktions spenden. Denn beim Wiederaufbau ums Eck liegt. „Wie können wir da schluss hinaus. Allein bisher kam zählt jeder Euro! helfen?“, haben sich viele von uns eine beachtliche Gesamtsumme von gefragt. Und weil wir lieber gemeinsam 10.680 € dabei zusammen. Wenn Sie Tipps brauchen, an wen handeln als warten, war die Idee einer Sie sich hier bezüglich einer Spende eigenen mps Spendenaktion schnell wenden können, kontaktieren Sie uns geboren … gerne!
UNSER REZEPT FÜR
DIGITALES FINANZWESEN: K1.
Schon der gesunde Menschenverstand sagt: je einfacher,
desto besser. Aber K1 ist auch vielseitig. Denn mit K1 haben
Sie in Zukunft alle Möglichkeiten im Finanzwesen 4.0.
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12 13MUSS MAN FÜR DIE
DIGITALISIERUNG
WIRKLICH NOCH
KÄMPFEN?
EIN INTERVIEW MIT MANUEL HÖFERLIN,
VORSITZENDER DES AUSSCHUSSES
DIGITALE AGENDA DES BUNDESTAGES.
Manuel Höferlin ist laut seiner Website „Innenpolitiker und aben. Das liegt auch daran, dass unterschiedliche Ressorts
h
Kämpfer für die Digitalisierung. Familienvater, Rheinhesse, und Ministerien immer noch nicht digital vernetzt arbeiten.
IT-Unternehmer, Sportpilot, Hobby-Imker“. Er wurde in Paris Sondern dass jeder sein eigenes digitales Süppchen kocht.
geboren, wuchs in Rheinhessen auf und lebt heute in einem Dabei gehen uns viele Synergieeffekte verloren, um es e inmal
schönen Weinort. Im Bundestag bekleidet er die Funktion des vorsichtig zu formulieren. Man könnte aber auch sagen: D abei
digitalpolitischen Sprechers der FDP-Bundestags fraktion. laufen wir viel zu oft viel zu lange in die falsche Richtung.
Außerdem ist er Vorsitzender des Ausschusses Digitale
Agenda. Und für uns ist er ein spannender Interviewpartner, K1: Sie sagen auch, Deutschland soll zum Vorreiter bei der
dem wir ein paar Fragen zum Thema Digitalisierung stellen Digitalisierung werden. Aber wenn man internationale
durften … Vergleiche anstellt, kommen einem schon Zweifel, ob das
klappen kann mit der Vorreiterrolle. Was ist da in Ihren
Augen zu tun? Wie können wir zum Beispiel gegenüber
K1: Herr Höferlin, Sie bezeichnen sich selbst als Kämpfer Estland oder anderen Vorreitern aufholen?
für die Digitalisierung. Aber muss man das heute denn über-
haupt noch – für die Digitalisierung kämpfen? Oder haben Manuel Höferlin: In vielen Punkten ist der Zug ohne Zweifel
nicht schon alle verstanden, wie wichtig dieses Thema ist? abgefahren. Da laufen wir hinterher und können froh sein,
wenn wir mit dem Tempo der anderen Schritt halten. Aber seit
Manuel Höferlin: Sagen wir einmal so: Es geben mittlerweile es die Digitalisierung gibt, kamen immer wieder ganz neue,
alle vor, dass sie die Digitalisierung verstanden haben. Und unvorhergesehene Entwicklungen zustande. H
eute ist das
fast jeder schreibt sie auf die Fahne. An der Einsicht mangelt zum Beispiel das IoT. Da sind wir in Deutschland innovativ
es also nicht. Womit es aber sehr wohl hapert, ist mit der Um- und gut aufgestellt. Bei der Sensortechnologie zum Beispiel
setzung. Da mahlen unsere Mühlen viel zu langsam. Nehmen sind wir führend. Da geht es um die Datenwirtschaft, in der
Sie zum Beispiel den Netzausbau – wie lange reden wir davon wir uns ganz weit vorn positionieren können. Insgesamt
schon? Und wie weit sind wir mit unseren lang wierigen geht es darum, neue Chancen einfach zu nutzen, statt sie zu
Förderszenarien gekommen? Oder nehmen Sie C orona und verschlafen. Dafür muss sich vielleicht auch unser Denken
die Digitalisierung bei der Impfung. Da war die Logistik lange, ändern. Und wir müssen das, was wir können, auch deut-
lange gar nicht digitalisiert. Erst kurz vor knapp hat es da mit lich machen. Zum Beispiel mit GAIA-X. Dieses Projekt wurde
Ach und Krach geklappt. Insgesamt haben wir in Deutschland in Deutschland mitgestaltet und es wird möglicherweise das
viele digitale BERs. Nehmen Sie die E-Akte Gesundheit. Auch Datenrückgrat für ganz Europa.
an der kann man sehen, dass wir ein exekutives ProblemK1: Europa und die Digitalisierung sind ja überhaupt ein K1: Eine Frage an Sie als den Vorsitzenden des Ausschusses
Thema, das Sie umtreibt. Stichwort digitalisierter Binnen- Digitale Agenda: In Sachen schnelles und giga schnelles
markt in Europa. Das ist etwas Besonderes, weil viele in der Internet, was ist da geplant? 2019 lagen wir laut einer auf
EU die Digitalisierung national denken. Sie sagen, es gibt den Daten von cable.co.uk basierenden Auswertung auf Platz
hier Barrieren, die den freien Marktzugang behindern und 25 der Industrienationen. Was ist der Plan des A
usschusses
die Wachstumspotenziale einschränken. Welche sind das? Digitale Agenda, wie wir da aufholen?
Manuel Höferlin: Es gibt da viele Hemmnisse. Aber ich d enke, Manuel Höferlin: Ganz klar: Wir hinken bei Gigabit-Netzen,
dass der wichtigste Schritt gemeinsame Standards für die LTE und 5G im internationalen Vergleich hinterher. Um hier
Datennutzung wären. Da sind wir wieder bei GAIA-X. Denn Schwung in die Entwicklung zu bringen, könnte man die
dabei geht es ja um den Aufbau einer wettbewerbsfähigen Förderungen aber neu denken. Ein Beispiel: Das bei Ver
und sicheren Dateninfrastruktur, der Firmen und Menschen steigerungen von Frequenzen erwirtschaftete Geld ließe
vertrauen können. Weil sie stets die Kontrolle darüber haben, sich auch direkt in eine Negativversteigerung stecken. Da
was mit ihren Daten passiert. Und weil unabhängige Daten- steigen dann quasi die Summen, die dafür bezahlt werden,
treuhänder darauf achten, dass die Daten der Firmen und dass einzelne Gebiete ausgebaut werden. Ist die Summe
Menschen sicher sind und bleiben. hoch genug, wird immer ein Unternehmen zuschlagen, das
Standards heißt aber auch, dass es einen einheitlichen Zugang sich damit einen Gewinn ausrechnet. So könnte man direkt
zu dieser Dateninfrastruktur geben muss. Und von dort ausbauen, ohne auf lange und komplexe Förderszenarien
aus kann man dann die wirtschaftliche Zukunft z usammen zu setzen. Denn am Ende sind es auch die, die uns bei den
denken – eben den digitalen europäischen Binnenmarkt. Netzen oft hinderlich sind.
K1: Dürfen wir Ihnen noch eine persönliche Frage stellen?
K1: Sie fordern auch, dass Bürger wirksamere Rechts Sie sind Jahrgang 73. Also nicht wirklich ein Digital Native.
mittel in die Hand bekommen sollen, wenn Daten anlasslos Trotzdem waren Sie schon in jungen Jahren auch als
erhoben werden. Meinen Sie damit staatliche Datensammler Unter nehmer ein digitaler Vorreiter. Woher kommt diese
oder Unternehmen? Und geht das überhaupt: Datenschutz Begeisterung für die Digitalisierung?
stärken und gleichzeitig internationale Digitalisierung
fördern? Manuel Höferlin: Ich bin ja quasi Generation C-64 und
Computer haben mich schon früh fasziniert. Wirklich mit
Manuel Höferlin: Die Rechtsmittel sind ja schon da – zum der Digitalisierung in Kontakt kam ich aber auf der Uni.
Beispiel mit der DSGVO. Aber wenn man da genauer hinsieht, Das war Anfang der 90er der erste Ort, an dem es Internet
merkt man, dass es allein in Deutschland 17 Datenschutz gab. Allerdings in einer schlechten Qualität und mit einer
beauftragte gibt, die noch dazu unterschiedliche Aus schlechten Anbindung. Also entschlossen wir uns, die Sache
legungen der DSGVO haben können. Da entsteht automatisch selbst in die Hand zu nehmen. Es bildete sich eine Gruppe
eine gewisse inhaltliche und rechtliche Unsicherheit. Unser von S tudenten, die das Internet schneller machen wollte.
Ziel muss es sein, hier eine Auslegung für Menschen, Unter Das hat mir viel Verständnis für digitale Technologien ein-
nehmen und Co. zu haben – und europaweit die gleichen gebracht. Ich weiß heute zum Beispiel, was technisch hinter
Rechte und Pflichten. Das würde vieles erleichtern. dem Versand von E-Mails steckt. Dieses Wissen kommt mir in
der Arbeit auch noch heute zugute.
14 15VOLLE KRAFT
VORAUS
NEUIGKEITEN VON DER
DEVELOPER-FRONT
Wie entwickelt man eine so komplexe Software und innovative K1: Und wie sieht s mit den Workflows aus? Auch die will K1
Software wie K1? Wird sie im stillen Kämmerchen geplant ja besser unterstützen als andere das tun. Wie geht das?
oder im Teamwork Schritt für Schritt? Darüber haben wir mit
Bernd Schlayer gesprochen – seines Zeichens Bereichsleiter Bernd Schlayer: Ganz genau. Dafür haben wir das UX-
Neuentwicklung bei mps. Engineering und workfloworientierte Prozesse ganz weit
in den Vordergrund gestellt. Wir haben uns angeschaut,
was unsere Kunden brauchen und wie sie arbeiten. Diese
K1: Herr Schlayer, K1 läutet eine neue Ära des Finanzwesens Informa tionen fließen dann in die Anforderungsdefinition
ein. Was sind denn die Key-Features, mit denen K1 diese Ära für unsere Entwicklung ein. Es versteht sich von selbst, dass
startet? Welche Funktionen werden den Markt umkrempeln? dies kein abgeschlossener Prozess ist und wir kontinuier-
lich mit u nseren Kunden hierzu im Kontakt sind. Um diesem
Bernd Schlayer: Da gibt es gleich mehrere Dinge, die K1 Anspruch gerecht zu werden, haben wir ein eigenes UX-Team
anders macht. Das sind nicht unbedingt die Funktionen an gegründet, das bei allen Schritten an Bord ist.
sich – denn die sind ja bei verschiedenen Softwaresystemen Aber lassen Sie mich noch auf ein anderes Prinzip von K1
vergleichbar. Der funktionale Umfang für ein kommunales kommen: Wir denken integrativ. Das klingt erst einmal nicht
Finanzsystem ist durch gesetzliche Regularien klar vorge- besonders aufregend. Ist es aber. Weil es heißt, dass wir
geben. K1 ist aber trotzdem etwas Besonderes. Nicht zuletzt, unser System an die Infrastruktur des Kunden anbinden. Ein
da es webbasiert ist. Also über den Browser zu bedienen. Das sehr gutes Beispiel ist hierfür der Authentifizierungsservice
macht im Alltag einen riesigen Unterschied. Weil man nichts in K1. Wir bedienen uns hier der bestehenden Systeme beim
installieren muss und einfach ins Home-Office wechseln oder Kunden und binden die bereits vorhanden Userdirectories
mit K1 von jedem anderen Ort der Welt aus arbeiten kann. inklusive der Berechtigungstokens ein. Dadurch ist neben des
Dann würde ich sagen: Auch unsere Out-of-the-Box SaaS- gesteigerten Sicherheitsaspekt auch die Rechteverwaltung
Denke ist einzigartig. Da geht es um Software as a Service. um ein vielfaches einfacher. Also integrieren wir uns einfach
Kurz gesagt heißt das: Kommunen bekommen von uns eine in dieses System, statt doppelte User zu erzeugen. Nicht zu
für sie maßgeschneiderte 360 Grad Lösung. Und sie b rauchen vergessen: Wir denken auch in Verbindung mit anderen
sich um keine Installation und keine Server-Hardware Services integrativ. Weil mit K1 bestehende Schnittstellen
kümmern. Das hält den Aufwand schlank. Besonders interes- und Co. im Grunde einfach weiterhin funktionieren. Das ist
sant finde ich auch unsere Skalierbarkeit – K1 wächst beim vom ersten Tag optimal für den Kunden. Genau wie unsere
Kunden nämlich einfach mit den Aufgaben. Ebenso punk- Individualisierungsmöglichkeiten, mit denen wir den Work-
ten wir mit der Microservice-Architektur von K1. Das heißt flow der Kommune abbilden können.
zum Beispiel, dass man einzelnen Services auf Wunsch auch
kurzfristig mehr Schub geben kann. Sowas ist beim Jahres K1: Viele Softwareschmieden arbeiten agil. Ist das denn bei
abschluss oder bei anderen rechenintensiven Tätigkeiten Ihnen auch so? Wie muss man sich das vorstellen?
super.
Bernd Schlayer: Ich denke, am agilen Arbeiten führt bei der
An dieser Stelle sollte aber auch erwähnt sein, dass K1 nicht Softwareentwicklung kein Weg vorbei. Bei uns ist das so,
nur in der gehosteten Variante zur Verfügung steht. Für die dass wir insgesamt etwa 50 Personen in der Softwareent-
Kunden die unsere Applikation im eigenen Hause betreiben wicklung beschäftigen. Daran sieht man auch das Invest,
möchten, stellen wir entsprechend vorkonfigurierte Docker- das so eine Software bedeutet. Diese 50 Personen mit unter-
Images zur Verfügung. Diese Technologie ermöglicht es uns schiedlichen Aufgaben wie Softwareentwickler, Produc-
eine komplexe Web-Anwendung mit all ihren Subkompo towner, UX-Engineers und Qualitätssicherer teilen sich in 7
nenten komfortabel im On-Premise bereitzustellen. Teams auf. Manche dieser Teams kümmern sich um Basis-
Technologien. Andere um einzelne Module oder F unktionen.16 17
Eine Besonderheit: Jedes Team verfügt über die vorher I ndem wir in einzelnen Stories oder Sprints denken, kommen
genannten unterschiedlichen Skills. Dies ist sehr wichtig,
wir am Ende viel schneller voran. Wir können F ehler wie
da wir nur so sicherstellen können, dass jedes Team für sich gesagt schneller ausmerzen. Und einzelne Schritte s chneller
autark arbeiten kann um seine speziellen fachlichen Auf- abschließen. So gehen wir nicht immer die gleichen Um-
gaben erledigen zu können ohne in ständiger Abhängigkeit wege, sondern kommen Punkt für Punkt direkt zum Ziel.
mit anderen Teams zu geraten. Um in einem so großen Ent- Das liegt auch daran, dass es in jedem Sprint QA und einen
wicklungsbereich wie bei K1 handlungsfähig zu bleiben ist es Qualitätscheck inklusive Endabnahme gibt. Dank unserem
sehr wichtig, dass wir die Verantwortung für die Fachmodule Ticketsystem, behalten wir natürlich auch den Überblick über
in die Hände der Teams übergeben. die Zahlen und somit ist von Verzetteln also keine Rede. Im
Gegenteil.
Die Entwicklung eines komplexen Softwaresystem wie K1 ist
nicht im Voraus komplett bis ins Detail planbar. Mit dem agile K1: Sie sagen, auch Kunden können das Ticketsytem ver
Entwicklungsprozess lassen wir uns bewusst auf diesen Um- wenden. Das war ja, wenn wir uns da richtig erinnern, auch
stand ein um schnell auf Veränderungen oder neue Rahmen- eine Grundlage für die Zusammenarbeit mit Innovations
parameter reagieren zu können. kreisen – um die Software ganz auf die Kundenbedürfnisse
abzustimmen.
K1: Das klingt nach einer Menge Abstimmung bei der
Entwicklung. Verzetteln sich die Teams da nicht? Bernd Schlayer: Das ist richtig und wir wählen diesen Weg
bewusst, weil mit Tickets Kooperation einfacher wird. Vor
Bernd Schlayer: Nein, dafür sorgen wir schon. In diesem allem in komplexen Systemen. Insgesamt haben wir bei der
Zusammenhang ist es uns wichtig, dass wir reale Teams ein- Entwicklung genau darauf geschaut, was unsere Kunden
setzen und keine virtuellen, die sich immer wieder ändern. brauchen. Das begann bei den Innovationskreisen, bei denen
Davon abgesehen arbeiten wir mit 2-wöchentlichen Sprints. Kunden Vorschläge einbrachten. Es setze sich bei den Pilot-
Am Anfang so eines Sprints legen wir gemeinsam unsere kunden fort. Und aktuell arbeiten wir mit Erstanwendern im
Tasks für die nächsten zwei Wochen fest. Jeder kann und Norden. Hier geht es darum, K1 im Echtbetrieb einzusetzen.
muss eine Aufwandsschätzung abgeben. Das ist wichtig, um Und kleinere oder größere Schmerzen zu erkennen, sie zu
sich im Team zum richtigen Zeitpunkt für den richtigen Weg beseitigen und unser Programm so glattzuschleifen. Dafür
zu entscheiden. Da arbeiten wir, wenn man so will, basis stehen wir aktiv mit Sachbearbeitern in Kontakt. Das ist nicht
demokratisch. Jeder hat ein Mitspracherecht. Aber nicht, weil nur spannend, sondern auch hilfreich. Übrigens sind hier
wir das Prinzip so lieben. Sondern weil man so einfach schnell auch wieder unsere UX-Teams entscheidend. Weil sie auch
konzeptionelle oder technische Schwachstellen erkennt. Oder in dieser Phase noch einmal alles genau auf den Prüfstand
sie von vornherein verhindert. stellen. Unter dem Motto: Lässt sich K1 wirklich perfekt in den
Workflow integrieren oder muss da noch an der einen oder
K1: Da könnte man dann sagen: Viele Köche versüßen den anderen Schraube ein wenig gedreht werden?
Brei. Oder?
K1: Das ist also ein Test unter realen Bedingungen. Und
Bernd Schlayer: Entweder das oder fail faster, succeed sooner. bestimmt nicht der einzige. Wie testet man so eine Software
Denn das ist ja ein echter Vorteil unserer A rbeits
weise: denn auf Herz und Nieren?Bernd Schlayer: Zuerst einmal tun wir das ja immer im K1: K1 ist eine Software für Kommunen. Uns interessiert aber
Entwicklungsteam in jedem Sprint. Aber insgesamt s etzen auch Ihr Blick darauf, wer sonst noch als Benutzer dieser
wir auch auf Testautomation. Ist der Code konsistent? Finanzsoftware in Frage kommen könnte.
Und funktioniert die Oberfläche richtig? Das übernehmen
spezielle Tools für uns. Und zwar automatisiert, weil das ein- Bernd Schlayer:
fach viel schneller geht. Es zählt aber auch das menschliche Im ersten Schritt geht es uns um Kommunen. Aber wir von
und das fachliche Auge. Das ist dann der dritte Schritt. Denn mps haben auch Kunden in der Sozialwirtschaft sowie Akut-
natürlich führen unsere QA-Leute auch fachliche Tests durch. und Rehakliniken als Anwender. Für diese passt K1 auch.
Am Ende stehen dann auch noch User Acceptance Tests. In Ebenso denken wir an Energieversorger. Für die könnte d ieses
denen finden wir heraus, wie gut die Benutzer mit dem Pro- System ein Gamechanger sein. Das freut mich auch persön-
gramm zurechtkommen und wo wir ihnen vielleicht noch lich, weil ich ursprünglich ja aus diesem Bereich komme.
helfen können.
K1: Aus der Energieversorgung?
K1: Und am Ende steht dann ein intuitiv zu bedienendes
Programm? Bernd Schlayer: Ja, da habe ich vor vielen Jahren als Indus-
triekaufmann angefangen. Nach einer Weiterbildung zum
Bernd Schlayer: Ja. Aber K1 ist nicht nur intuitiv zu bedienen, Wirtschaftsinformatiker ging es dann direkt nach Oberessen-
es lernt sogar mit. Das heißt, dass es sich zum Beispiel bei dorf in die Softwareentwicklung. Und abgesehen von einem
der Suche oder bei der Eingabe in Masken und Formularen an kleinen Intermezzo in der Autoindustrie bin ich mps seit 14
den User anpasst. So geht die Arbeit schneller von der Hand Jahren treu. Seit zwei Jahren als Bereichsleiter Neuentwick-
und Eingabefehler werden verhindert. lung. Erstaunlich, wie schnell die Zeit vergeht …
K1: Wenn wir schon bei Fehlern sind, wie steht es denn mit
der Sicherheit? Ist K1 so sicher, wie alle behaupten?
Bernd Schlayer: So sicher wie es geht, würde ich sagen. Denn
natürlich arbeitet man via Browser übers Internet. Aber wir
geben technisch alles dafür, dass hier keiner ein dringen
kann. Zum Beispiel heuern wir zwei Mal im Jahr extra H
acker,
sogenannte White-Hats, an. Die testen unsere Systeme ganz
genau. Denn sie versuchen mit allen Mitteln, einzudringen.
Dieser Schritt ist uns wichtig. Auch, dass es immer ver
schiedene Firmen sind. Weil verschiedene Menschen immer
unterschiedliche und neue Ideen haben. Zudem erkennt
unser System Hacking-Angriffe und es kann sofort gegen-
steuern. Ein weiterer Punkt: Die Anwendungsarchitektur ist
so gebaut, dass selbst ein erfolgreicher Angreifer nicht bis
zu allen Datenbanken durchmarschieren könnte. Und nicht
zuletzt werden Datenbestände auch anonymisiert. Das heißt,
dass auch kein Insider echten Schaden anrichten könnte.
18 19K1 KOMMT IN
DER PRAXIS AN
ERSTANWENDER IM
OSTFRIESISCHEN IHLOW.
Ihlow ist eine 12.481-Einwohner- mstellung bei uns als Erstanwender
U Harm Ubben: Ich sag mal so: Dass
Kommune (Stand 2020) in Ostfries- funktionieren könnte. Weiter ging es
die Einführung von K1 für uns als
land – mit viel Geschichte. Aber ganz mit Gesprächsrunden und Arbeits Erst anwender einen Extraaufwand
offensichtlich auch mit viel Lust auf kreisen. Da war das Team rund um bedeutet, war uns schon klar. Wir
Inno vation und Zukunft. Denn Ihlow Herrn Krämer von mps sehr aktiv. Und haben uns aber gemeinsam im Team
ist eine unserer K1-Erstanwender- wir hatten vor der tatsächlichen Um- dafür entschieden, hier mit dabei zu
gemeinden. Die Umstellung auf K1 stellung dann einen Test bereich, in sein. Und es war uns wohl allen auch
erfolgte d abei ausgehend von mps NF dem wir die neue Software kennen- bewusst, dass damit Über stunden
– das man in der Gemeinde vorher für lernen konnten. Hier konnten wir uns nicht ausbleiben würden. Die schritt-
das Finanzwesen nutzte. Wie man sich schon Funktionen a nsehen und uns weise Umstellung kommt uns aber
die Umstellung vorstellen kann und an das gewöhnen, was uns erwarten auch insofern e ntgegen, weil sie
was „Erstanwender“ bedeutet, d arüber würde. Insgesamt haben wir ja noch – unseren individuellen und personellen
haben wir mit Harm Ubben gesprochen Stand Juli – nicht alle B
ereiche unseres Möglichkeiten in Ihlow einfach besser
– er ist in Ihlow für das Finanzwesen Finanzwesens umgestellt. Aber im entspricht. So konnten und können wir
zuständig. laufenden Betrieb fühlen wir uns von das intern einfach besser stemmen.
mps gut betreut. Denn klar: Wenn man Als Erstes haben wir ja die Haushalts
Erstanwender ist, stellt man schon fest, planung umgestellt. Und das lief
K1: Herr Ubben, so eine Umstellung des wo es mal hakt. Das ist auch ein echter wirklich reibungslos. Hier ist K1
Finanzwesens ist ja nicht u nbedingt Mehraufwand. Aber dafür können wir auch super, weil es unseren Prozess
ein Klacks, oder? Wie hat das bei dieses Programm auch mitgestalten. verschlankt. Vorher mussten wir ver
Ihnen funktioniert? Vor allem als Erst Das finden wir hier in Ihlow spannend. schiedene Programmläufe abarbeiten,
anwender – da hakt es ja immer an der um zum Beispiel Planungsstellen zu
einen oder anderen Stelle. Und wie ist erstellen. Das war umständlich und
da die Betreuung durch mps? K1: Und die Umstellung passiert ja nicht fehleranfällig. Mit K1 ist das wesentlich
von jetzt auf gleich, sondern Schritt für einfacher.
Harm Ubben: Ich beschreibe Ihnen Schritt – von der Finanzbuchhaltung Seit 01.01.2021 nutzen wir auch die
einmal den Prozess, wie wir umge
über die Anlagen bis zur Steuer. Ist das FiBu – und da gab es im Detail ein paar
stiegen sind: Das begann im Sommer aus Ihrer Sicht gut oder schlecht für Dinge, die gehakt haben. Besonders
2020 mit den ersten G esprächen. Ihre Belastung? Hätten Sie lieber alles interessant war: Als wir festgestellt
Danach wurden unsere Daten
sätze von einem Tag auf den anderen umge- haben, dass ein Teil des Workflows
analysiert, um zu sehen, wie die
stellt? nicht wirklich zu uns passt, haben wirdas an mps weitergegeben. Und mps K1: Und dann kam bei der Umstellung noch keine Meldung erhalten, dass ich
hat auf unsere Anregung reagiert. ja auch die Corona-Pandemie. Hatte zu viele F enster geöffnet hätte. Auch
Jetzt wird noch an einigen Schrauben das eigentlich großen Einfluss auf das das klingt im ersten Moment vielleicht
gedreht, damit das Programm am Ende Projekt? nach einer Nebensache. Aber es sorgt
perfekt zu uns und auch perfekt zu dafür, dass man sich die Fenster in K1
anderen Kommunen passt. Harm Ubben: Am Anfang der genau so zurechtlegen kann, wie man
Besonders gut funktioniert aus meiner Zusammenarbeit, im Sommer, konnten sie haben möchte und braucht. Das
Sicht der Rechnungsworkflow. Der hat wir uns noch in einem großen Saal mit erleichtert die Arbeit enorm.
bei uns auch intern einiges geändert. genügend Abstand und Sicherheits-
Früher war es so, dass im Wesentlichen vorkehrungen treffen. Das war kein
zwei Mitarbeiter die Ist-Buch haltung Thema. Aber mit den zunehmenden K1: Am Schluss noch eine Frage, auf
erledigt haben. Heute verteilen sich Maßnahmen haben wir auf virtuelle deren Antwort wir besonders gespannt
hier auch Aufgaben auf die Fach Meetings umgestellt und uns via Zoom sind: Würden Sie nochmal auf K1 um-
bereiche. Das heißt, dass diese mehr getroffen. Wir haben ja mit mps ein steigen? Auch als Erstanwender? Und
einbezogen werden und eine andere Weekly – ein wöchentliches Gespräch wenn ja, warum?
Art der Budgethoheit erhalten. Das war darüber, wie die Software funktioniert,
eine U
mstellung, aber wir finden das wo es vielleicht Probleme gibt und wie Harm Ubben: Da müssten Sie nicht
gut. man sie lösen kann. Das läuft natürlich nur mich fragen, sondern auch m eine
auch bis heute problemlos über Zoom. Kollegen. Aber im Grunde ist es sicher
Wir zoomen übrigens auch intern. Denn so, dass wir um einen Umstieg o hnehin
K1: Sie kennen mps NF, weil in Ihlow wir haben bisher großteils auf ein Vor- nicht herumkommen würden. Denn
von dort aus auf K1 umgestellt wird. mittags-nachmittags-Wechselmodell K1 ist viel moderner, intuitiver, es ist
Was, würden Sie sagen, ist in K1 besser gesetzt. Das geht meist gut. Auch wenn intelligenter und es ist einfach die
als in NF? die Abstimmungen manchmal nicht so Zukunft. Ich finde es auch gut, dass wir
leicht sind, wie es analog wäre. Das liegt als Erstanwender mit unserem Feed-
Harm Ubben: Ich war beeindruckt, aber gar nicht an mps oder an K1. Und back auch dazu beitragen, dass K1
wie schnell wir uns hier schon in der auch nicht an unserer Infra struktur. noch besser wird. Und dazu, dass man
Testversion zurechtgefunden haben. Sondern in erster Linie liegt das daran, in Zukunft überall sehr gut mit dem
Viele Dinge funktionieren in K1 wirk- dass rund um Ihlow das Internet nicht Programm wird arbeiten können.
lich sehr intuitiv. Insgesamt sind überall so weit und so schnell ist, wie So eine Umstellung als Erstanwender
die Usability und das Handling des wir uns das hier wünschen würden. steht und fällt aber natürlich mit den
Programmes ganz anders – und inno Eher im Gegenteil. Und das merkt man handelnden Personen. Die müssen,
vativ. Auch die Intelligenz der Soft- dann eben auch bei Videokonferenzen das habe ich ja am Anfang schon
ware, dass uns zum Beispiel passende und solchen Dingen. erzählt, einen gewissen Mehraufwand
Vor schläge in F ormularen angezeigt stemmen. Und da bin ich b
egeistert
werden oder dass es kaum möglich ist, vom Team in Ihlow. Wir liefern hier
ein Personenkonto doppelt anzulegen, K1: Da sind wir bei einem anderen wirklich tolle Arbeit ab. Dafür ein
ist gut. Den Rechnungsworkflow habe Thema gelandet: beim Web und d abei, großes D
ankeschön auch an dieser
ich ja schon erwähnt. Da ist es zum dass K1 browserbasiert und nicht Stelle! Und auch bei Herrn Krämer
Beispiel sehr praktisch, dass man in K1 als Desktop-Anwendung arbeitet. und seinem Team möchte ich mich be
Belege sofort einsehen kann – wo man Wie fanden und finden Sie das? danken. Denn bei mps leisten sie viel
sie bei a nderen Programmen umständ- Gewöhnungs bedürftig? Oder merkt und sie sind i mmer für uns da, wenn wir
lich suchen muss. Das spart Zeit und man das bei der Arbeit gar nicht – etwas brauchen. Mit anderen Worten:
schafft einen besseren Überblick für außer dadurch, dass man von jedem Ort Sie g eben ihr Bestes, um uns immer
alle an einem Prozess Beteiligten. Dann der Welt aus arbeiten kann? Und ist das möglichst schnell weiterzuhelfen. Das
ist da noch das integrative A rbeiten. praktischer? Wie haben Sie das erlebt? ist schon klasse.
Ich würde sagen, K1 macht es viel
einfacher, fachbereichsübergreifend Harm Ubben: K1 kann dieses orts
zu agieren. Und was ich auch schätze: unabhängige Arbeiten und das ist
die Volltextsuche in K1. Das klingt schon ein Argument dafür. Aber bei
vielleicht auf den ersten Blick nach
uns ist es aktuell so, dass wir nur von
einer kleinen Sache. Aber diese Suche unserer eigenen Domain aus auf das
macht das Finden von Datensätzen so Programm zugreifen können. Das ist
viel e
infacher, als es vorher war. Statt bewusst so gestaltet. Und für uns heißt
irgendwelche Zahlen oder Daten einzu- das: Wir arbeiten mit K1 nicht von
geben, suche ich einfach nach Kinder- überall aus. Browserbasiertes Arbeiten
garten XY oder Schule Z. Dann bin ich und dass K1 ohne Einzellizenzen aus-
sofort da, wo ich hinwill. Das ist schon kommt, hat aus meiner Sicht aber noch
sehr praktisch. einen anderen Vorteil, der ebenso ent-
scheidend ist: Man kann theoretisch so
viele Fenster im Browser öffnen, wie
man will. Das kommt uns in der Praxis
entgegen. Und ich persönlich habe
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