DENTALE IMPLANTOLOGIE - PARODONTOLOGIE - DImagazin-aktuell.de

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DENTALE
IMPLANTOLOGIE                                                                                           02
                                                                                                    März 2020

& PARODONTOLOGIE
                                                                                                       24. Jahrgang
                                                                                                    ISSN 1610-9988

                                                 März 2020
                                                       |
                                                 Ausgabe 02
                                                       |
                                                 Jahrgang 24
                                                       |
                                                 DENTALE IMPLANTOLOGIE

      IMPLANTOLOGIE                  IMPLANTOLOGIE                       FORTBILDUNG
      Knochenersatzmaterialien und   Prothetisches Konzept mit           ZahnArzt –
      Wachstumsfaktoren in der       Konuskronen und Implantat           Interdisziplinärer Blick
      oralen Regeneration            getragenen Magneten                 über den Tellerrand
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T3® Implantate

                                                                     • Modernes Hybrid Design mit Multilevel Topographie.

                                                                     • Integriertes Platform Switching reduziert den krestalen
                                                                       Knochenrückgang auf weniger als 0,37 mm.*1

                                                                     • Die Certain® SureSeal™ Innenverbindung maximiert die
                                                                       Dichtigkeit im Mikrobereich durch enge Toleranzen
                                                                       der Verbindungen und eine maximale Erhöhung der
                                                                       Haltekräfte.

                                                                     1
                                                                       Östman PO†, Wennerberg A, Albrektsson T. Immediate Occlusal Loading Of NanoTite™ PREVAIL® Implants: A Prospective 1-Year
                                                                       Clinical And Radiographic Study. Clin Implant Dent Relat Res. 2010 Mar;12(1):39-47. n = 102.
                                                                     †
                                                                       Dr. Östman steht bis auf weiteres in einem finanziellen Vertragsverhältnis zu Biomet 3i LLC raufgrund seiner Referenten-
                                                                       und Beratertätigkeit sowie weiterer Dienstleistungen.
                                                                     * ein Knochenrückgang von 0,37 mm tritt nicht in allen Fällen auf.

Weitere Informationen über T3 Implantaten erhalten Sie bei Ihrem zuständigen
Zimmer Biomet Dental Vertriebsmitarbeiter.
www.zimmerbiometdental.com
Alle Marken sind Eigentum von Zimmer Biomet oder seiner Tochterunternehmen, wenn nicht anders angegeben. Aufgrund behördlicher
Anforderungen wird der Geschäftsbereich Dental von Zimmer Biomet bis auf Weiteres Produkte unter Zimmer Dental Inc. bzw. Biomet 3i,
LLC herstellen. Das T3 Implantat wird hergestellt und vertrieben von Biomet 3i, LLC. Einzelne Produkte sind möglicherweise nicht in jedem
Land/jeder Region erhältlich oder registriert. Bitte wenden Sie sich wegen Produktverfügbarkeit und für weitere Informationen an einen
Vertriebsmitarbeiter von Zimmer Biomet. ADEMEA050DE REV B 09/16 ©2016 Zimmer Biomet. Alle Rechte vorbehalten.
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EDITORIAL

                                                                                                Auf echte
                                                                                                Experten hören!

Verehrte Leserschaft!

Jeden Tag gibt es zahlreiche neue Informationen zu verarbei-              Eigenknochenaufbau im atrophierten Unterkieferseitenzahn-
ten. Immer wieder geschehen schreckliche Dinge, die durch                 bereich beidseits.“ Dr. Frank Zastrow verdeutlicht am Fallbei-
zusätzliche Meldungen („Fake news“) oder auch selbster-                   spiel einer 57-jährigen Patientin die von Prof. Khoury ent-
nannte Experten in ihrer Dramatik noch verschlimmert wer-                 wickelte Split Bone Technik und gibt wichtige Hinweise zur
den. Egal ob bei der Berichterstattung nach dem rassistisch               konkreten Umsetzung.
motivierten Anschlag von Hanau oder bei der Corona-Epi-                   Dr. Eleftherios Grizas weist zurecht darauf hin, dass für eine
demie, immer wieder fällt es uns schwer, zu erkennen was                  erfolgreiche implantologische Behandlung nicht nur die Os-
wirklich wahr ist.                                                        seointegration sondern auch das Erscheinungsbild des peri-
Vor kurzem stellten Forscher aus Schottland fest, dass Aussa-             implantären Weichgewebes wichtig ist. Er zeigt eindrücklich
gen von Social Media Influencern zu den Themen Gesundheit                 die wissenschaftlichen Hintergründe zu den einzelnen Schrit-
und Ernährung in acht von neun Fällen eine schlechte Bera-                ten einer Sofortimplantation und Sofortversorgung in der äs-
tung darstellten. Egal zu welchem Thema wird es uns nicht                 thetischen Zone.
einfach gemacht, gute, fundierte und verlässliche Nachrich-               Seit fast 20 Jahren beschäftigt sich die Praxis Dr. Hilgert in
ten und Informationen aus dem riesigen Medien-Pool und oft                Drensteinfurt sehr erfolgreich mit Mini-Implantaten. Dr. Ja-
einfach selbst ernannten Experten zu filtern.                             nina Hilgert fasst aus dem reichhaltigen Patientengut den
Das wirft die Frage auf: wo finden wir zuverlässige Informa-              Ablauf und die Insertion von Mini-Implantaten eindrucksvoll
tionen von echten Experten? Es ist unserer Meinung nach                   zusammen.
in der heutigen Zeit der Koexistenz von Internet und Print-               Ebenfalls um Mini-Implantate geht es auch im Industrie-
medien tatsächlich gar nicht so sehr das „Wo“, sondern das                Report dieser Ausgabe der DI. Dr. Armin Nedjat beschreibt
„Wie“. Und das „Wie“ bedingt eigentlich, dass wir neue                    Kniffs & Tricks aus seinen Erfahrungen der letzten 26 Jahre
Informationen immer kritisch hinterfragen und uns im kriti-               zu dieser besonderen Implantversorgung.
schen Denken üben.                                                        Weitere Experten konnten wir für die Beiträge „Leistungen
Wir von der Redaktion der DI DENTALE IMPLANTOLOGIE &                      loben und anerkennen“, „Die Zahnärztliche Nachbesserung“
PARODONTOLOGIE versuchen deshalb schon für Sie, unsere                    und die Berichte von interessanten Fortbildungsangeboten
Leserinnen und Leser, die Beiträge jeder Ausgabe kritisch zu              gewinnen.
hinterfragen. Sollten Sie darüber hinaus Fragen oder Kritik
haben, dann lassen Sie uns diese gerne zukommen. Wenn                     Wir freuen uns immer aufs Neue, Ihre Experten sein zu
wir zusammen Wissen austauschen, dann werden wir alle zu                  dürfen.
echten Experten der Implantologie und Parodontologie.
Die ersten beiden Fachartikel der vorliegenden Ausgabe be-
schäftigen sich mit den Themen: Knochenaufbau und Re-                     Ihre Chefredaktion
generation und stammen aus der Feder von ausgewiesenen
Experten. Der Beitrag „Knochenersatzmaterialien und Wachs-
tumsfaktoren in der oralen Regeneration“ aus der Arbeits-
gruppe von PD Dr. mult. Peer Wolfgang Kämmerer gibt einen
hervorragenden Überblick über den aktuellen Sachstand zur                 PD Dr. Dr. Dr. Oliver Seitz M.Sc.
Biofunktionalisierung von Knochenersatzmaterialien mit Hil-
fe von Schmelz-Matrix Proteinen und PRF. Auch die Themen
Osseoinduktion und Osseokonduktion werden aufgegriffen
und diskutiert, genau wie im zweiten Artikel „Biologischer                Dr. Jan-Friedrich Dehner

DENTALE IMPLANTOLOGIE   |   Jg. 24   |   Ausgabe 02   |   März 2020   |   71		                                                            71
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INHALT     |   MÄRZ 2020

                                                  IMPLANTOLOGIE                                INDUSTRIE-REPORT
                                             74    Knochenersatzmaterialien und           118 Mundflora im Gleichgewicht
                                                   Wachstumsfaktoren in der oralen
                                                   Regeneration                           120 Mini-Implantate im MIMI®-
                                                   Andreas Pabst, Jochen Tunkel,              Verfahren mit Einarbeitung
                                                   Peer Kämmerer                              der Matrizen chairside
                                                                                              Armin Nedjat
                                             82    Biologischer Eigenknochenaufbau

   74                                              im atrophierten Unterkiefer-
                                                   seitenzahnbereich beidseits
                                                   Frank Zastrow
                                                                                          123 Zeramex Digital Solutions –
                                                                                              Ihr Kompetenzzentrum für
                                                                                              digitale Lösungen

                                             100 Die Sofortimplantation und die           124 Einzigartige MORITA-Bildqualität
                                                 sofortige Versorgung im Front-               für jede Praxis
                                                 zahnbereich zum langfristigen
                                                 periimplantären Gewebeerhalt
                                                 Eleftherios Grizas,                           FORTBILDUNG
                                                 Nina Lindemann
                                                                                          125 Wissenschaft trifft Praxis beim

   82
                                             106 Prothetisches Konzept mit                    5. MDI-Anwendersymposium
                                                 Konuskronen und Implantat
                                                 getragenen Magneten auf                  126 ZahnArzt – Interdisziplinärer Blick
                                                 volumenreduzierten Implantaten               über den Tellerrand
                                                 Jan Foitzik, Christian Foitzik
                                                                                          127 Das ITI-Curriculum für Orale
                                             109 Pfeilervermehrung durch                      Regeneration ist ausgebucht
                                                 Mini-Implantate
                                                 Janina Hilgert                           128 International Implantology
                                                                                              Congress 2020 in Leipzig

                                                  MARKTÜBERSICHT                          129 Erstes BBA Symposium in
                                                                                              Heidelberg

   100                                       88    Leistungsvergleich
                                                   Knochenersatzmaterialien –
                                                   Teil 2
                                                                                          129 Exklusive Fortbildung auf Mallorca

                                                                                          130 Weiterbildungsreihe für
                                                                                              implantologisch tätige Zahnärzte
                                                  PRAXISFÜHRUNG                               in Rostock

                                             112 Die zahnärztliche Nachbesserung
                                                 Nadine Ettling                                VERBANDS-NEWS
                                             114 Leistungen loben                         131 BDIZ: 15. Experten Symposium
                                                 und anerkennen                               zur 5. Jahreszeit in Köln
                                                 Rolf Leicher
                                                                                          132 DGParo: Parodontitis-Risiko per
                                                                                              App ermitteln
                                                   HERSTELLER-
                                                   INFORMATIONEN                          133 DGI baut Angebote für
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                                                                                          71    Editorial
  Titelbild:
  Marita Heeren                                                                           134 Vorschau / Impressum
  m.c. Zahntechnik Oldenburg GmbH & Co. KG
  An der Südbäke 1 · 26127 Oldenburg
  www.mc-zahntechnik.de

72	                                                          DENTALE IMPLANTOLOGIE   |    Jg. 24   |   Ausgabe 02   |   März 2020   |   72
DENTALE IMPLANTOLOGIE - PARODONTOLOGIE - DImagazin-aktuell.de
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   Schneidweg 5 | 576534
                    | 76534Baden-Baden
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Tel.Tel.
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DENTALE IMPLANTOLOGIE - PARODONTOLOGIE - DImagazin-aktuell.de
IMPLANTOLOGIE

  Gemisch aus einem xenogenen Knochenersatzmaterial in Kombination mit PRF (Sticky-Bone).                                                        © Kämmerer

  Knochenersatzmaterialien und
  Wachstumsfaktoren in der oralen Regeneration

  Knochenersatzmaterialien (KEM) sind eine mögliche Ergänzung bzw. Alternative zu körpereigenen, autologen Kno-
  chentransplantaten und bilden einen integralen Bestandteil unterschiedlicher therapeutischer Konzepte der Alveolar-
  kammaugmentation und der parodontalen Regeneration. Im Gegensatz zum autologen Knochen besitzen KEM keine
  vitalen Zellen bzw. Zytokine und Wachstumsfaktoren und damit im Vergleich zum autologen Knochen mit seinen
  osseoinduktiven und -konduktiven Eigenschaften lediglich ein osseokonduktives Potential.

  D
          iese Limitation der Knochenersatzmaterialien könnte                     allogene Knochenkompositionen aus humanem Spenderkno-
          durch eine Kombination mit Wachstumsfaktoren (z.B.                      chen zum Einsatz, die sowohl bei der Alveolarkammaugmentati-
          Bone Morphogenetic Protein, BMP) bzw. regenerativ sup-                  on als auch bei der parodontalen und periimplantären Regenera-
  portiven Substanzen (z.B. Schmelz-Matrix-Proteine; Plättchen-rei-               tion eingesetzt werden können [4,5].
  ches Fibrin (PRF)) überwunden werden. Ziel dieser sogenannten                   Autologe Knochentransplantate, die z.B. in Form von Knochen-
  Biofunktionalisierung ist neben der Beschleunigung und Optimie-                 blöcken oder als partikuläre Knochenspäne intraoral von der
  rung der Knochenneubildung auch eine beschleunigte und ver-                     Linea obliqua, der Crista zygomatico alveolaris oder der Kinnregi-
  besserte Vaskularisation der Transplantate.                                     on entnommen werden können, enthalten zumindest theoretisch
  Besonders die Schmelz-Matrix-Proteine und das PRF bieten in der                 vitale Zellen (z.B. Osteoblasten) und Wachstumsfaktoren (z.B.
  Kombination mit Knochenersatzmaterialien sowohl bei der Al-                     VEGF – Vascular Endothelial Growth Factor), die eine schnelle und
  veolarkammaugmentation als auch bei der parodontalen Rege-                      suffiziente Revaskularisation und Reossifikation der Transplantate
  neration interessante klinische Anwendungsoptionen. Derzeit                     ermöglichen.
  erlaubt die Literatur trotz erster nachgewiesener, osseoinduktiver              Neben einer Funktion als Leitstruktur der Knochenregeneration
  Effekte aber noch keine finale, evidenzbasierte Aussage über den                in der augmentierten Defektregion (Osseokonduktivität) induzie-
  klinischen Nutzen einer KEM-Biofunktionalisierung mit Wachs-                    ren diese ebenfalls über Zellen, Zytokine und Wachstumsfaktoren
  tumsfaktoren bzw. regenerativ supportiven Substanzen.                           die Knochenregeneration (Osseoinduktivität).
                                                                                  KEM hingegen sind aufgrund des komplexen mehrstufigen Auf-
  Einleitung                                                                      bereitungsprozesses (xenogene KEM und allogene Knochenkom-
  Moderne, orale regenerative Konzepte nutzen neben den körper-                   positionen) bzw. aufgrund der verwendeten Ausgangsmateriali-
  eigenen, autologen Transplantaten (Knochen, Weichgewebe)                        en (synthetische KEM, meist eine Kombination aus
  auch vermehrt Biomaterialien zur Hart- und Weichgeweberege-                     Tricalciumphosphat und Hydroxylapatit) azellulär und avaskulär
  neration, die eine Entnahme autologer Transplantate in ausge-                   [6]. Daneben enthalten KEM (mit einigen Ausnahmen) meist kei-
  wählten Indikationen überflüssig machen und dadurch unter an-                   ne Kollagenstruktur (Kollagen Typ I und III) mehr. Zusammenfas-
  derem eine mögliche Entnahmemorbidität verhindern können                        send könnte darin eine mögliche Ursache gesehen werden, dass
  [1-3]. Im Bereich der Knochenregeneration kommen neben dem                      KEM nicht in allen Indikationen und bei allen chirurgischen Proto-
  autologen Knochen xenogene (meist bovin, vom Rind) und syn-                     kollen als uneingeschränktes Äquivalent zum autologen Knochen
  thetische Knochenersatzmaterialien (KEM) sowie prozessierte,                    eingesetzt werden können, der nach wie vor von einigen Autoren

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als der sogenannte „Goldstandard“ in der oralen Hartgewebere-                   regenerativ supportiven Substanzen können unterschiedlich und
generation tituliert wird [7,8]. Diese Limitation der KEM und der               indikationsabhängig sein. Ein vorrangiges Ziel ist sicherlich eine
allogenen Knochenkompositionen könnte möglicherweise durch                      Verbesserung der osseoinduktiven Wirkung der KEM. Diese
eine sogenannte Biofunktionalisierung der KEM mit verschiede-                   könnte sich z.B. in einer schnelleren Knochenneubildung, einer
nen Wachstumsfaktoren bzw. regenerativ supportiven Substan-                     höheren Volumenstabilität oder einer besseren Knochenqualität
zen in der klinischen Anwendung überwunden werden.                              widerspiegeln. Neben dem direkten Einfluss auf die knochenbil-
                                                                                denden Zellen und damit auf die Osseoinduktivität könnten diese
Wachstumsfaktoren und regenerativ                                               Ziele aber auch durch eine Beschleunigung und Verbesserung der
supportive Substanzen                                                           Vaskularisation erreicht werden. Die schnelle und suffiziente Vas-
In der Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde werden verschiedene                     kularisation gilt als einer der möglichen Schlüsselfaktoren der
Wachstumsfaktoren und regenerativ supportive Substanzen                         Knochenregeneration, da nicht zuletzt das Augmentationsvolu-
schon seit einiger Zeit bei verschiedenen Indikationen getestet                 men sowie die horizontale und besonders die vertikale Dimensi-
bzw. auch klinisch eingesetzt. Bei Bone Morphogenetic Protein                   on der Augmentation unter anderem von der Revaskularisation
(BMP) handelt es sich um einen osseoinduktiv wirksamen Wachs-                   des Augmentationsvolumens abhängig sind. Durch eine Biofunk-
tumsfaktor aus der BMP-Familie, der rekombinant hergestellt                     tionalisierung mit osseoinduktiven und proangiogenen Wachs-
werden kann. Innerhalb der BMP-Familie gilt BMP-2 derzeit als                   tumsfaktoren ließen sich möglicherweise die bislang bekannten
das potenteste osseoinduktive Zytokin, welches eine Differenzie-                biologischen Grenzen der Augmentation erweitern. Eine weitere
rung mesenchymaler Stammzellen in Osteozyten und Osteoblas-                     Indikation könnte zukünftig einmal der kompromittierte Patient
ten induziert [9]. Eine der am längsten auch klinisch fest etablier-            sein, bei dem aufgrund von Vorerkrankungen (z.B. Diabetes mel-
ten regenerativ supportiven Substanzen sind die Schmelz-Matrix-                 litus) oder Antiresorptiva (z.B. Bisphosphonate) der Knochenstoff-
Proteine (Enamel-Matrix-Derivate, EMD), die ursprünglich für die                wechsel eingeschränkt ist.
Regeneration des parodontalen Halte- und Faserapparates entwi-
ckelt wurden. Während man ursprünglich davon ausgegangen                        „Natürliche“ Biofunktionalisierung
ist, dass EMD lediglich einen positiven Einfluss auf die Regenera-              Eine Möglichkeit der KEM-Biofunktionalisierung liegt in der „na-
tion parodontaler Gewebe haben, konnte nach und nach in den                     türlichen“ Biofunktionalisierung. Unter natürlicher Biofunktionali-
vergangenen 15-20 Jahren gezeigt werden, dass diese auch die                    sierung versteht man, dass Biomaterialien auch ohne die Zugabe
Weichgeweberegeneration und die Vaskularisation verbessern                      von Wachstumsfaktoren oder regenerativ supportiven Substan-
können.                                                                         zen derart zu modifizieren bzw. vorhandene makro- und mikro-
Miron et al. stellten zusammenfassend dar, dass EMD auch die                    architektonische Strukturen zu nutzen sind, um eine möglichst
RANKL- (Receptor Activator of Nuclear Kappa Ligand) und Osteo-                  ideale Geweberegeneration zu erreichen. Während dies z.B. bei
protegerinexpression als wichtige Signalstrukturen des Knochen-                 xenogenen porcinen Kollagenmembranen durch die Anordnung
stoffwechsels signifikant beeinflussen können, wodurch sich wie-                der Kollagenfasern und die Beschaffenheit der porösen Oberflä-
derum ein möglicher osseoinduktiver Effekt begründen lässt [10].                chenstruktur erreicht werden kann, spielen bei den KEM bekann-
Neben der Gel-Form sind EMD seit einiger Zeit auch in einer liqui-              te Parameter, wie z.B. die Partikelgröße, die Porengröße und die
den Form erhältlich.                                                            Porosität eine wichtige Rolle. Da die genannten Parameter bei
Eine weitere vielversprechende Option ist das Plättchenreiche Fi-               den bovinen KEM und bei den Allografts aufgrund der originären
brin (PRF), welches aus humanem, patienteneigenem Vollblut                      Struktur des Spenderknochens nur sehr limitiert verändert wer-
durch Zentrifugation gewonnen werden kann. In den so herge-                     den können, sind hier die synthetischen KEM von besonderem
stellten Fibrin-Clots sind eine Vielzahl unterschiedlicher Wachs-               Interesse. Hier lassen sich Parameter, wie z.B. die Makro- und Mi-
tumsfaktoren enthalten, die die Proliferation, Migration, Adhäsi-               kroarchitektur in gewissen Grenzen individuell, oft auch unwil-
on und Differenzierung unterschiedlicher Zelllinien induzieren.                 lentlich herstellungsbedingt, gestalten. Durch die Oberflächen-
Während ein positiver Effekt des PRF auf die Weichgeweberege-                   struktur synthetischer KEM lässt sich z.B. eine optimale
neration als gesichert gilt, gibt die Literatur mittlerweile auch Hin-          Zelladhäsion erreichen (Abb. 1 und 2). Auch durch die Addition
weise darauf, dass PRF osseoinduktive Effekte besitzen könnte                   weiterer Bestandteile (z.B. von nanostrukturiertem Kieselgel) er-
[11].                                                                           geben sich bei den synthetischen KEM potentiell weitere Mög-
                                                                                lichkeiten [12,13].
Anforderungen und Ziele einer Biofunktionalisierung
An oberster Stelle der Biofunktionalisierung von KEM steht die                  KEM-Biofunktionalisierung mit BMP
Patientensicherheit. Dahingehend muss z.B. gewährleistet sein,                  Der positive Einfluss von BMP auf die Knochenregeneration konn-
dass ein Wachstumsfaktor keine unerwünschten lokalen oder                       te in zahlreichen, vor allem präklinischen Studien, belegt werden.
systemischen Effekte oder Nebenwirkungen hervorruft. Ferner                     Teng et al. zeigten die klinische Überlegenheit mittels BMP-2 bio-
müssen strenge Regularien beachtet werden. So dürfen Wachs-                     funktionalisierter boviner Knochenblöcke bei der vertikalen Sand-
tumsfaktoren (z.B. BMP-2) in Deutschland nicht durch den Arzt                   wich-Osteoplastik mit Simultanimplantation gegenüber nicht
(„chairside“) einem KEM für die klinische Anwendung beige-                      modifizierten Blöcken am Beaglemodell in-vivo [14]. Auch im Tier-
mischt werden, da es sich hierbei um die Herstellung eines Arz-                 modell mit einer chronischen Parodontitis konnte die klinische
neimittels handeln könnte. Daneben sollten mit Wachstumsfak-                    Überlegenheit eines mittels BMP-2 biofunktionalisierten syntheti-
toren biofunktionalisierte KEM eine konstante Freisetzungskinetik               schen KEM bzgl. der Knochenregeneration bewiesen werden
aufweisen, die den Wachstumsfaktor in einer biologisch aktiven                  [15]. Bei der Alveolarkammaugmentation mit einem bovinen, mit-
Form über einen gewünschten Zeitraum freisetzt, was unter Um-                   tels BMPs biofunktionalisierten KEM, konnte im Beaglemodell
ständen technisch schwer zu realisieren ist. Die klinischen Ziele               eine Überlegenheit von rhBMP-9 gegenüber rhBMP-2 gezeigt
einer KEM-Biofunktionalisierung mit Wachstumsfaktoren oder                      werden [16]. In einer klinischen Studie wurde der Einfluss einer

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IMPLANTOLOGIE

  Abb. 1: Rasterelektronenmikroskopische Übersichtsaufnahme eines synthe-           Abb. 2: Rasterelektronenmikroskopische Detailaufnahme eines synthetischen
  tischen Knochenersatzmaterials auf Tricalciumphosphat- (TCP) und Hydroxyl-        Knochenersatzmaterials auf TCP-und HA-Basis mit Zellbesiedlung. Es zeigt sich
  apatit-Basis (HA) mit Zellbesiedlung. Synthetische Knochenersatzmaterialien auf   eine feinkugelige Oberflächenstruktur des synthetischen Knochenersatzmaterials,
  TCP- und HA-Basis weisen häufig herstellungsbedingt eine halbkugelförmige Ma-     welches den Ausläufern der Zellkörper eine suffiziente Oberflächenhaftung zu
  kroarchitektur auf, in der sich Zellen anlagern können. 		             © Pabst    ermöglichen scheint. 					 © Pabst

  mittels BMP-2 biofunktionalisierten Kollagenmembran beim Si-                      steigerte Adhäsion, Proliferation und Differenzierung von Os-
  nuslift mit krestaler Zugangskavität im atrophen posterioren                      teoblasten nachgewiesen werden [23]. Im Rattenmodell zeigte
  Oberkiefer mit Simultanimplantation (ohne Sofortbelastung) hin-                   eine KEM/EMD-Kombination eine beschleunigte und qualitativ
  sichtlich der Parameter Knochenneubildung und Implantatstabili-                   verbesserte Knochenneubildung gegenüber der nicht-modifizier-
  tät mit suffizienten klinischen Ergebnissen getestet [17]. Die ver-               ten KEM-Gruppe [24]. Anhand der verfügbaren Literatur lässt
  fügbare Literatur zeigt zusammenfassend gute klinische                            sich bislang kein klarer Vorteil einer KEM-Biofunktionalisierung
  Ergebnisse bei der Verwendung von BMP-2, wobei diese meist                        mittels EMD nachweisen [25,26]. Allerdings muss bei dieser Be-
  beim Sinuslift und bei der Ridge Preservation angewendet wur-                     wertung beachtet werden, dass die meisten Studien parodontale
  den, die als Bewertungsmaßstab möglicherweise nur bedingt                         Knochendefekte untersucht haben. Daten zu weiteren, auch
  aussagekräftig sind [18,19]. Allerdings konnte in einem Review                    komplexeren Augmentationsverfahren des Alveolarkamms, feh-
  auch der Nutzen von BMPs bei der Alveolarkammaugmentation                         len bislang weitestgehend.
  gezeigt werden, vor allem bzgl. des zu erreichenden vertikalen
  Knochengewinns [20]. Nach Kenntnis der Autoren gibt es derzeit                    KEM und Schmelz-Matrix-Proteine in der
  auf dem deutschen Markt kein mittels BMP modifiziertes und                        parodontalen Regeneration
  zugelassenes KEM. Des Weiteren ist die eigenständige KEM-Bio-                     Die Wiederherstellung verlorener parodontaler Strukturen ist im-
  funktionalisierung mittels Wachstumsfaktoren und klinische An-                    mer das Ziel parodontaler Therapien gewesen. Schon früh ver-
  wendung nicht erlaubt. Neben der direkten KEM-Biofunktionali-                     suchte man, den reinen knöchernen Defekt mit Knochenersatz-
  sierung mittels Wachstumsfaktoren wurde auch die indirekte                        materialien wiederaufzubauen [27]. Dabei wurde aber aufgrund
  Stimulation und Freisetzung von Zytokinen und Wachstumsfakto-                     histologischer Arbeiten erkannt, dass das reine Auffüllen paro-
  ren als interessanter Ansatz getestet. Kämmerer et al. untersuch-                 dontaler Knochendefekte mit autologem Knochen oder KEM
  ten im Tiermodell den Einfluss einer Modifikation verschiedener                   zwar zu einem radiologischen Knochengewinn, nicht aber zu ei-
  boviner KEM mit einem plättchenreichen Konzentrat aus human-                      ner wirklichen parodontalen Regeneration führt [28]. Es bildete
  em Vollblut. Diese Modifikation führte im Tiermodell zu einer sig-                sich vielmehr ein langes Saumepithel aus, das nicht einer wirkli-
  nifikant gesteigerten Plättchenaktivierung und zu einer gesteiger-                chen restitutio ad integrum entspricht. Seit Nyman im Jahre 1982
  ten      Freisetzung     unterschiedlicher   Wachstumsfaktoren                    mit einem Milipore-Filter die erste wirkliche parodontale Regene-
  (Platelet-derived Growth Factor, PDGF; Vascular Endothelial                       ration am Menschen nachweisen konnte, wurden verschiedene
  Growth Factor, VEGF; Insulin-like Growth Factor, IGF; Transfor-                   Materialien und Membranen sowie Wachstumsfaktoren unter-
  ming Growth Factor, TGF) [21].                                                    sucht und entwickelt, die im dentalen Markt zur Verfügung stan-
                                                                                    den und stehen [29,30] Die für die Stabilisierung des Blutkoagu-
  KEM-Biofunktionalisierung mit                                                     lums benötigte Raumerhaltung wurde zunächst vor allem mit
  Schmelz-Matrix-Proteinen                                                          Membranen durchgeführt, die auch mit Knochenersatzmateriali-
  Der Nutzen einer KEM-Biofunktionalisierung mit Schmelz-Mat-                       en kombiniert wurden [31]. Im Jahre 1997 wurde von Hammer-
  rix-Proteinen (Enamel-Matrix-Derivate, EMD) wird derzeit in der                   ström die parodontale Regeneration mittels Schmelz-Matrix-Pro-
  Literatur kontrovers diskutiert. Im Großtiermodell zeigte eine                    teinen nachgewiesen und 1998 in einer ersten Studie von
  Kombination aus KEM/EMD gegenüber alleinigem KEM an Kalot-                        Pontoriero auch in der klinischen Wirksamkeit am Menschen be-
  tendefekten bzgl. der Knochenneubildung keinen signifikanten                      stätigt [32,33]. Die reine Verwendung von Schmelz-Matrix-Protei-
  Unterschied. Dagegen konnte bzgl. der Mineralisation ein Vorteil                  nen führt vor allem bei dreiwandigen Knochendefekten zu einer
  der KEM/EMD Kombination gezeigt werden [22]. Im in-vitro Mo-                      guten parodontalen Regeneration [34]. Dies ermöglicht aufgrund
  dell in der Zellkultur konnte durch die Biofunktionalisierung eines               der einfachen Applizierbarkeit auch die Durchführung minimal-in-
  KEM mit einem flüssigen EMD Carrier-System eine deutlich ge-                      vasiver Operationsverfahren, bei denen der Zugang zum Operati-

76	                                                                      DENTALE IMPLANTOLOGIE          |   Jg. 24   |   Ausgabe 02   |   März 2020   |   74 – 81
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  onsfeld klein gehalten wird [35-37]. Dies wiederum erlaubt es, die     Membranen eine Gesteuerte Geweberegeneration durchgeführt
  Morbidität der Patienten deutlich zu verringern. Die Frage, ob die     werden kann. [44] Hierbei weisen die Ergebnisse keinen signifi-
  Kombination von Schmelz-Matrix-Proteinen mit autologem Kno-            kanten Unterschied auf. Die Anzahl der Wände und Größe des
  chen oder Knochenersatzmaterialien zu einer verbesserten Stabi-        Defektes bestimmen den fakultativen Einsatz eines KEM. Dies ist
  lität des Blutkoagulums und einer verbesserten Regeneration            bei vollständig dreiwandigen Knochendefekten nicht erforder-
  führt, wird immer wieder kontrovers diskutiert. Hierbei scheint es     lich, bei zwei- und einwandigen Defekten aber zu empfehlen, um
  nicht nur auf die Größe des Defektes, sondern auch auf das ver-        auch eine Papillenrezession zu verhindern. Insbesondere bei De-
  wendete Füllmaterial anzukommen [38,39]. Bei der Regeneration          fekten, die aufgrund fehlender Defektwände und großer Defekt-
  zwei- und dreiwandiger Knochendefekte scheint die zusätzliche          winkel den Raumerhalt allein nicht zu unterstützen scheinen,
  Verwendung eines Knochenfüllers keinen oder nur einen gerin-           sollten xenogene KEM beruhend auf der guten Langzeitstabilität
  gen, meist nicht signifikanten Effekt zu haben [40]. Allerdings        in Kombination mit Schmelz-Matrix-Proteinen verwendet wer-
  konnten Guida et al. zeigen, dass bei der Kombination von              den. Die Abbildungen 4-9 zeigen einen klinischen Fall der paro-
  Schmelz-Matrix-Proteinen mit autologem Knochen zwar der At-            dontalen Regeneration mit Schmelz-Matrix-Proteinen und einem
  tachmentgewinn nicht signifikant verbessert wird, die Rezession        xenogenen KEM.
  der Papille im operierten Bereich aber signifikant geringer ausfällt
  [41]. Dies hat durchaus in Hinblick auf die Ästhetik und die Pflege    KEM-Biofunktionalisierung mit PRF
  des interdentalen Bereiches eine klinisch relevante Bedeutung, so      Die Kombination von PRF mit einem bovinen KEM zeigte im präkli-
  dass außer bei komplett dreiwandigen Defekten die Empfehlung           nischen, murinen Modell einen positiven Einfluss auf die Knochen-
  zur Verwendung eines Knochenfüllers ausgesprochen werden               regeneration [45]. Hinsichtlich der klinischen Evidenz konnte in ei-
  kann. Die Art des Füllers scheint dabei keinen entscheidenden          nem Review die Überlegenheit eines mittels PRF
  Einfluss zu haben. In den letzten Jahren erweiterte sich der Fokus     biofunktionalisierten, xenogenen KEM gegenüber dem nicht-mo-
  der parodontalen Regeneration auf Zähne, die bereits einen aus-        difizierten KEM gezeigt werden [46]. Aufgrund des ohnehin ho-
  geprägten Knochenverlust erlitten hatten. Es konnte gezeigt wer-       hen Regenerationspotentials des Sinus maxillaris muss der Sinuslift
  den, dass durch Kombination von Schmelz-Matrix-Proteinen mit           allerdings als Modell stets kritisch für eine solche Bewertung hin-
  einem bovinen Knochenersatzmaterial auch bei Zähnen, die De-           terfragt werden. In einem aktuellen Review konnte im Gegenzug
  fekte über die Wurzelspitze hinaus und einen deutlichen Locke-         beim Sinuslift kein klarer Vorteil einer PRF-Modifizierung des KEM
  rungsgrad aufwiesen, eine erfolgreiche parodontale Regenerati-         gezeigt werden. Bzgl. der klinisch relevanten Fragestellung nach
  on durchgeführt werden konnte, die zu einer deutlichen                 einem möglichen Nutzen bei der Alveolarkammaugmentation
  Verbesserung der Überlebensrate führte [42]. Hierbei wurden            konnte aufgrund der fehlenden Literatur keine Aussage getroffen
  Patienten mit Zähnen, die als „hoffnungslos“ eingestuft waren,         werden [47]. Mit Hinblick auf die Ridge Preservation kann davon
  in zwei Studiengruppen eingeteilt. Bei der einen Gruppe wurde          ausgegangen werden, dass hier PRF-vermittelte, osseoinduktive
  die Zähne durch eine Gesteuerte Geweberegeneration erhalten,           Effekte vorhanden sind [48]. Bei der PRF-Biofunktionalisierung von
  bei der zweiten Gruppe wurden diese extrahiert und durch Brü-          Kollagenmembranen konnte sowohl in-vitro als auch in-vivo im
  cken oder Implantate ersetzt. Von 25 Zähnen, die parodontal re-        CAM-Modell (Chorion Allantois Membran) eine deutlich verbes-
  generiert wurden, konnten im Follow-up nach 5 Jahren noch 24           serte Angiogenese der Kollagenmembranen durch PRF gezeigt
  Zähne erfolgreich erhalten werden, was einer 5-Jahres-Überle-          werden [49]. KEM lassen sich in der klinischen Anwendung ein-
  bensrate von 96 % bei infauster Prognose entspricht. Aufgrund          fach mit PRF kombinieren. Dazu wird z.B. die hergestellte
  der Größe der Defekte war die Verwendung eines stabil stehen-          PRF-Membran auf individuelle Art und Weise zerkleinert und ein
  den Knochenersatzmaterials erforderlich, was durch Verwen-             Gemisch, z.B. mit einem xenogenen, bovinen KEM, hergestellt.
  dung von bovinem Material erreicht wurde. Gerade aber bei der          Dieses klebrige und gut modellierbare Gemisch wird als Sticky-
  Verwendung von bovinem KEM
  stellt sich die Frage, ob dies einen
  „toten Füller“ darstellt oder zu ei-
  ner wirklichen Wiederherstellung
  des parodontalen Zahnhalteappa-
  rats führt. In einer Histologie einer
  Gesteuerten Geweberegenerati-
  on (Guided Tissue Regeneration,
  GTR) mittels Schmelz-Matrix-Pro-
  teinen und einem bovinen KEM
  am Menschen konnten Sculean et
  al. zeigen, dass eine parodontale
  Regeneration von Zement, Faser-
  apparat und Knochen mit dieser
  Materialkombination möglich ist
  [43].
  Wie in Abbildung 3 (modifiziert
  nach [36]) dargestellt, lässt sich zu-
  sammenfassend sagen, dass so-
  wohl mit Schmelz-Matrix-Protei- Abb. 3: Schematische Darstellung des therapeutischen Vorgehens bei der parodontalen Geweberegeneration, modifiziert
  nen als auch mit resorbierbaren nach Cortellini & Tonetti 2005 [38].

78	                                                               DENTALE IMPLANTOLOGIE        |   Jg. 24   |   Ausgabe 02   |   März 2020   |   74 – 81
IMPLANTOLOGIE

Abb. 4: Tiefer parodontaler Defekt am Zahn 11, der nach mesial einen Attach-      Abb. 5: Klinische Situation nach Eröffnung des Defektes am Zahn 11. Es stellt sich
mentverlust von ca. 95% aufweist.                                                 eine Kombination aus einem drei-, zwei- und einwandigen Defekt dar.

Abb. 6: Die Applikation von Schmelz-Matrix-Proteinen (Emdogain®; Straumann        Abb. 7: Nach Applikation des Schmelz-Matrix-Proteins (Emdogain®) (vgl. Abb.
GmbH, Basel, Schweiz) in die Defektregion.                                        6) erfolgt das Auffüllen des parodontalen Defektes mit einem xenogenen KEM
                                                                                  (cerabone®; Straumann GmbH, Basel, Schweiz) und die anschließende erneute
                                                                                  Applikation von Schmelz-Matrix-Proteinen (Emdogain®).

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IMPLANTOLOGIE

  Abb. 8: Klinische Situation im Follow-up nach acht Monaten. Es zeigt sich eine
  vollständige Entzündungsfreiheit der parodontalen Gewebe.

  Bone bezeichnet und kann bei unterschiedlichen Indikationen und
  auf unterschiedliche Art und Weise angewendet werden. Eine
  Möglichkeit besteht z.B. darin, mit diesem Sticky-Bone patien-
  tenindividuell geplante und hergestellte Titangitter im Zuge einer
  Alveolarkammaugmentation zu befüllen. Neben dem auf diese
  Weise eingebrachten PRF besteht zusätzlich die Möglichkeit, dem
  Augmentat eine PRF-Lösung beizumischen, um auf diese Weise
  das augmentative Ergebnis möglicherweise noch weiter zu ver-
  bessern. Das Einleitungsbild zeigt ein Gemisch aus einem xenoge-
  nen KEM in Kombination mit PRF (Sticky-Bone). Bislang gibt es
  zusammenfassend keine belastbare Literatur, die einen Nutzen der
  PRF-Anwendung bei der Alveolarkammaugmentation klar belegt.

  Fazit für die Praxis                                                             Abb. 9: Einzelzahnaufnahme acht Monate postoperativ. Der vertikale Knochen-
                                                                                   defekt ist radiologisch zu 100% gefüllt. Radiologisch lässt sich das xenogene Kno-
  • Die Kombination eines KEM mit einem Wachstumsfaktor bzw.                       chenersatzmaterial im ursprünglichen Defekt erkennen.
    einer regenerativ supportiven Substanz wird als Biofunktionali-
    sierung bezeichnet.
  • Die derzeit am weitesten verbreiteten regenerativ supportiven
                                                                                                     w
    Substanzen in der Zahnheilkunde sind die Schmelz-Matrix-Pro-
    teine und das PRF, die allerdings in erster Linie der parodontalen                        i      w
                                                                                                     w
    Regeneration und der Weichgeweberegeneration dienen. Eine
    abschließende Beurteilung ihres osseoinduktiven Effektes ist                   Dr. med. Dr. med. dent. Andreas Pabst
    derzeit noch nicht möglich.                                                    Assistenzarzt
  • KEM-Granulate können im Zuge der parodontalen Regenerati-                      Klinik für Mund-, Kiefer- und plastische Gesichtschirurgie
    on ein- und zweiwandiger Defekte mit Schmelz-Matrix-Protei-                    Bundeswehrzentralkrankenhaus
    nen kombiniert werden.                                                         Rübenacherstr. 170 · 56072 Koblenz
  • KEM-Granulate können mit PRF zu einem sogenannten Sti-                         Tel. 0261 281-27850
    cky-Bone kombiniert werden und im Zuge der GBR oder ande-                      E-Mail: Andreas1Pabst@bundeswehr.org
    ren Verfahren der Alveolarkammaugmentation verwendet wer-
    den. Dies kann durch die lokale Applikation von flüssigem                      Dr. med. dent. Jochen Tunkel
    (liquid) PRF ergänzt werden. Ebenso können augmentierte Be-                    Fachzahnarzt für Oralchirurgie und Parodontologie
    reiche mit PRF-Membranen abgedeckt werden.                                     Tunkel & Tunkel Fachzahnarztpraxis
                                                                                   Königstr. 19 · 32545 Bad Oeynhausen
  Interessenskonflikte                                                             Tel. 05731 28822
  Andreas Pabst, Jochen Tunkel und Peer W. Kämmerer erhielten                      E-Mail: info@fachzahnarztpraxis.de
  Referentenhonorare und Forschungsunterstützungen durch die
  Firmen Straumann GmbH (Basel, Schweiz) und botiss biomaterials                   Priv.-Doz. Dr. med. Dr. med. dent. Peer W. Kämmerer,
  GmbH (Zossen, Deutschland). Dies hat keinen Einfluss auf den In-                 MA, FEBOMFS
  halt dieses Artikels.                                                            Leitender Oberarzt und stellv. Klinikdirektor
                                                                                   Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie –
  Literaturverzeichnis unter                                                       Plastische Operationen
  www.dimagazin-aktuell.de/literaturlisten                                         Universitätsmedizin Mainz
                                                                                   Augustusplatz 2 · 55131 Mainz
                                                                                   Tel. 06131 17-3752
  Bilder, soweit nicht anders deklariert: Dr. Jochen Tunkel                        E-Mail: Peer.Kaemmerer@unimedizin-mainz.de

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IMPLANTOLOGIE

    Dr. med. Dr. med. dent.		                                                        Priv.-Doz. Dr. med. habil. Dr. med. dent.
    Andreas Pabst                                                                    Peer Wolfgang Kämmerer, MA, FEBOMFS

    2004-2009 Studium der Zahnmedizin an der                                         2001-2007    Studium der Medizin an der Johan-
              Johannes Gutenberg-Universität                                                      nes-Gutenberg-Universität Mainz
              Mainz                                                                               sowie an der Universität Zürich
    2009      Staatsexamen und Zahnärztliche Approbation                             2004-2010 Studium der Zahnmedizin an der Johann Wolfgang
    2011      Promotion zum Dr. med. dent.                                                        Goethe-Universität Frankfurt sowie an der Johan-
    2010-2015 Studium der Medizin an der Universitätsmedizin                                      nes-Gutenberg-Universität Mainz
              Mainz                                                                  2007         Medizinische Promotion
    2015      Staatsexamen und Ärztliche Approbation                                 2010         Zahnmedizinische Promotion
    2016      Promotion zum Dr. med.                                                 2012         Fakultätsmitglied und Ehrenprofessor (Prof. h.c.), De-
    ab 2015   Weiterbildung zum Facharzt für Mund-, Kiefer- und                                   partment of Oral and Maxillofacial Surgery, M.R. Am-
              Gesichtschirurgie - Plastische Operationen; Bundes-                                 bedkar Dental College and Hospital, Bangalore, India
              wehrzentralkrankenhaus Koblenz                                         2012/2013    Einjähriger Aufenthalt als Gastprofessor der Harvard
              (Prof. Dr. Dr. R. Werkmeister)                                                      Medical School, Boston, USA.
                                                                                     10/2013 -    Masterstudium Management von Gesundheits-
                                                                                     02/2016      und Sozialeinrichtungen an der Universität
                                                                                     		Kaiserslautern und der Universität Witten/Herdecke
                                                                                     10/2015      Habilitation und Venia legendi im Fach Mund-, Kiefer-
                                                                                                  und Gesichtschirurgie (Dr. med. habil., Privatdozent)
                                                                                     Februar 2016 Erlangen der Qualifikation Master of Arts (MA), Ma-
                                                                                                  nagement von Gesundheits- und Sozialeinrichtungen
                                                                                     Juli 2016    Curriculum Implantologie der Zahnärztekammer
                                                                                                  Mecklenburg-Vorpommern; Erlangen Tätigkeits-
                                                                                                  schwerpunkt: Implantologie.
                                                                                     Sept.2016    Erlangen der Zusatzbezeichnung „Fellow of the Eu-
    Dr. Jochen Tunkel                                                                             ropean Board of Oro-Maxillo-Facial Surgery Head and
                                                                                                  Neck Surgery (FEBOMFS)“
    2000-2003 Wissenschaftlicher Assistent der                                       Dez. 2016    Zusatzbezeichnung Plastische Operationen
              Poliklinik für Parodontologie,                                         Okt. 2018    Beginn Studium „Master of Science in Epidemiology“
              Universitätsklinikum Münster
    2003      Fachzahnarzt für Parodontologie,                                       Ärztliche Tätigkeit:
              ZÄKWL                                                                  2007-2013 Assistenzarzt an der Klinik für Mund-, Kiefer-, und Ge-
    2003      Spezialist der Deutschen Gesellschaft für Parodonto-                                  sichtschirurgie an der Universitätsklinik Mainz
              logie                                                                  		             (Chefarzt Prof. Dr. Dr. Wagner)
    2004-2006 Weiterbildungsassistent in der Privatzahnklinik Schloß                 2010           Zusatzbezeichnung „Spezielle Schmerztherapie in der
              Schellenstein/Olsberg                                                                 Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie“.
    2004-2015 Lehrbeauftragter und Gastdozent an der Poliklinik für                  01/2014 -      Assistenzarzt an der Klinik und Poliklinik für
              Parodontologie des Universitätsklinikums Münster                       08/2014        Mund-, Kiefer-, und Plastische Gesichtschirurgie der
    2006      Master of Oral Medicine in Implantology (MOM)                                         Universitätsmedizin Rostock;
    2007      Fachzahnarzt für Oralchirurgie, ZÄKWL                                                 (Chefarzt Prof. Dr. Dr. B. Frerich)
    2007      Hospitations- und Supervisionsreferent DGP/APW                         06/2014        Facharzt für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie
    seit 2007 Niederlassung in spezialisierter Praxis für Parodonto-                 2014-2017 Oberarzt an der Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer-,
              logie, Implantologie & Oralchirurgie zusammen mit                                     und Plastische Gesichtschirurgie der Universitätsmedi-
              Dr. Carolin Tunkel, Fachzahnärztin für Kieferortho-                                   zin Rostock; Leitung der Poliklinik für Mund-, Kiefer-,
              pädie in Bad Oeynhausen, Ostwestfalen                                                 und Plastische Gesichtschirurgie der Universitätsmedi-
    seit 2008 1. Vorsitzender des Referats „Chirurgische Parodon-                                   zin Rostock
              tologie“ im Berufsverband Deutscher Oralchirurgen                      02/2015        Fachzahnarzt für Oralchirurgie
    2011      Hospitations- und Supervisionsreferent DGI/APW                         2017-2018 Ernennung zum Stellvertretenden Klinikdirektor der
    2018      Aufnahme bei den European Centers for Dental                                          Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer-, und Plastische
              Implantology (ECDI)                                                                   Gesichtschirurgie der Universitätsmedizin Rostock
    2018      Ernennung zum ITI Fellow                                               2018-jetzt     Ernennung zum Leitenden Oberarzt/Stellvertretenden
    2019      Praxis wird Competence Center Allografts der Firma                                    Klinikdirektor der Klinik und Poliklinik für Mund-, Kie-
              Straumann                                                                             fer- und Plastische Gesichtschirurgie der Universitäts-
    2019      Ernennung zum ITI speaker                                                             medizin Mainz

DENTALE IMPLANTOLOGIE       |   Jg. 24   |   Ausgabe 02   |   März 2020   |   74 – 81                                                                         81
IMPLANTOLOGIE

  Biologischer Eigenknochenaufbau im
  atrophierten Unterkieferseitenzahnbereich
  beidseits

  Eine 57-jährige Patientin stellte sich mit einer schon seit längerer Zeit bestehenden Freiendsituation im Unterkie-
  fer beidseits vor. Ziel der geplanten Behandlung war die adäquate prothetische Neuversorgung in beiden Quadran-
  ten. Die Augmentation erfolgte mittels Biologischem Eigenknochenaufbaus und rein autologem Knochen (Split Bone
  Technique nach Khoury). Nach guter Ausheilung des augmentierten Bereiches wurden beidseits jeweils zwei Implan-
  tate inseriert, die nach erfolgreicher Osseointegration freigelegt und mit keramisch verblendeten und okklusal ver-
  schraubten Brücken versorgt wurden.

  B
        ei über einen längeren Zeitraum fehlender funktioneller        Beidseits retromolar wurde dazu ein kortiko-spongiöser Knochen-
        Belastung in einem Kieferabschnitt kann es zu ausgepräg-       block entnommen und in zwei dünne Knochenschalen geteilt (Split
        ter Knochenatrophie kommen [1-3]. Die Rekonstruktion           bone technique by Prof. Khoury) und diese wiederum weiter ausge-
  dieser Knochendefekte ist die Grundlage einer dauerhaften            dünnt. Es erfolgte nun die Rekonstruktion des Knochendefekts,
  Wiederherstellung gesunder Gewebeverhältnisse und protheti-          wobei die Knochenschalen bukkal auf Distanz gesetzt und mit klei-
  scher Restauration.                                                  nen Osteosyntheseschrauben fixiert wurden. Es ist eine Kiefer-
  Zur Schaffung eines ausreichend dimensionierten neuen Im-            kammbreite von 7-8 mm anzustreben, wobei bei der Methode des
  plantatlagers können Knochendefekte mit autologen Kno-               Biologischen Eigenknochenaufbaus nicht überaugmentiert werden
  chenblöcken, Knochenersatzmaterial oder einer Kombination            muss, da die Resorptionsgefahr äußerst gering ist (Abb. 5-8).
  der beiden Verfahren rekonstruiert werden [4, 5]. Im vorliegen-      Anschließend wurde der bestehende Hohlraum entsprechend
  den Fall erfolgte die Rekonstruktion des periimplantären Kno-        der Prinzipien des Biologischen Eigenknochenaufbaus (nach
  chendefektes mittels Biologischem Eigenknochenaufbau (Split          Prof. Khoury) mit partikulierten Knochenspänen, die beim Aus-
  Bone Technik nach Prof. Khoury) [6,7]. Dieses chirurgische Pro-      dünnen der Knochenblöcke gewonnen worden waren, aufge-
  tokoll sieht eine Kombination aus autologen Knochenblöcken           füllt. Durch diese Methode wird im Unterschied zu kompakten
  und der Applikation partikulierter autologer Knochenspäne            Kortikalisblöcken die Oberfläche des Knochens vergrößert, was
  vor.                                                                 wiederum zu einer größeren Angriffsfläche für die zuführenden
                                                                       Gefäße führt und damit eine schnellere Ernährung des aufge-
  Ausgangssituation                                                    bauten Knochens erlaubt (Abb. 9-12).
  Eine 57-jährige Patientin stellte sich mit einer schon seit länge-   Auf eine Abdeckung durch eine Membran wird verzichtet, da
  rer Zeit bestehenden Freiendsituation im Unterkiefer beidseits       dies die zuführenden Blutgefäße behindern würde. Ebenfalls
  vor. Ziel der geplanten Behandlung war die adäquate protheti-        wird auf einer Perforierung des Restknochens verzichtet. Die
  sche Neuversorgung mittels Implantat getragener Brücken              Wunde wird nach einer ausreichenden Periostschlitzung span-
  (Abb. 1).                                                            nungsfrei verschlossen (Abb. 13).
                                                                       Die Kontrollröntgenaufnahme zeigt deutlich die mittels Osteo-
  Chirurgische Maßnahmen                                               syntheseschrauben aufgebauten Augmentationsbereiche sowie
  Die beiden Prämolaren 35 und 45 wiesen aufgrund der feh-             die retromolaren Entnahmestellen im dritten und vierten Quad-
  lenden Molaren eine starke Überbelastung und einen damit             ranten (Abb. 14).
  einhergehenden Lockerungsgrad 3 auf und mussten extra-               Die Wiedereröffnung des Operationsgebietes erfolgte nach vier
  hiert werden (Abb. 2).                                               Monaten. Länger sollte nicht mit dem Re-entry gewartet wer-
  Nach einer Ausheilungsphase von 6 Wochen erfolgte die Re-            den. Es zeigte sich eine komplette Verknöcherung des Augmen-
  konstruktion des verlorengegangenen Knochens (Abb. 3                 tats und keine Resorptionen im Bereich der Fixationsschrauben
  und 4).                                                              (Abb. 15 und 16).

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IMPLANTOLOGIE

Abb. 1: Die röntgenologische Ausgangssituation.                                     Abb. 2: Die röntgenologische Ausgangssituation nach Extraktion von 35 und 45.

Abb. 3 und 4: Die intraorale Situation zeigt den schmalen Kieferkamm im Unterkiefer beidseits.

Abb. 5: Ausgangssituation nach Lappenöffnung Unterkiefer links.                     Abb. 6: Der Biologische Eigenknochenaufbau (BEKA) mittels autologen Knochen-
                                                                                    schalen, die auf Distanz gesetzt werden.

Abb. 7: Ausgangssituation nach Lappenöffnung Unterkiefer rechts.                    Abb. 8: Der Biologische Eigenknochenaufbau (BEKA) im Unterkiefer rechts mit-
                                                                                    tels autologen Knochenschalen, die auf Distanz gesetzt werden.

DENTALE IMPLANTOLOGIE           |   Jg. 24   |   Ausgabe 02   |   März 2020   |   82 – 87                                                                          83
IMPLANTOLOGIE

  Abb. 9: Auffüllen des Spaltes mit vitalen Knochenspänen.                           Abb. 10: Das Auffüllen des Containers im linken Unterkiefer mittels autologen
                                                                                     Knochenspänen.

  Abb. 11: Auffüllen des Spaltes mit vitalen Knochenspänen.                          Abb. 12: Das Auffüllen des Containers rechter Unterkiefer mittels autologen Kno-
                                                                                     chenspänen.

  Abb. 13: Man kann bei der Periostschlitzung einen der drei Nerväste in der Men-    Abb. 14: Das postoperative Röntgenbild zeigt deutlich die Knochenentnahme-
  talisregion erkennen.                                                              stelle im 4. Quadranten und den augmentierten Bereich.

  Abb. 15: Der gut revaskularisierte Knochen im Unterkiefer links. Keine erkennba-   Abb. 16: Der gut revaskularsierte Knochen im Unterkiefer rechts. Keine erkenn-
  re Resorption im Bereich der Fixationsschrauben.                                   bare Resorption im Bereich der Fixationsschrauben.

84	                                                                       DENTALE IMPLANTOLOGIE          |   Jg. 24   |   Ausgabe 02   |   März 2020    |   82 – 87
IMPLANTOLOGIE

                                                                                               Die Freilegung erfolgte nach 4 Monaten mittels einfacher Sti-
                                                                                               chinzision. Die Verschlussschrauben wurden entfernt und Gin-
                                                                                               givaformer auf die Implantate aufgeschraubt (Abb. 17-19).

                                                                                               Prothetische Versorgung
                                                                                               Nach offener Abformung wurde im Labor ein Meistermo-
                                                                                               dell erstellt und es erfolgte die Herstellung eines Ko-
                                                                                               balt-Chrom-Brückengerüstes im CAD/CAM-Verfahren.
                                                                                               Nach Herstellung des Gerüstes wurde dieses mit Ver-
                                                                                               blendkeramik fertig gestellt (Abb. 20).
                                                                                               Die Kronen wurden auf den Implantaten verschraubt, um
                                                                                               einer durch Befestigungszement induzierten Periimplanti-
   Abb. 17: Die Insertion von zwei Implantaten im Unterkiefer links.                           tis sicher entgegenzuwirken. Das klinische Abschlussfoto

   Abb. 18: Die Insertion von zwei Implantaten im Unterkiefer rechts.                          Abb. 19: Zustand nach Freilegung und Aufbringen der Gingivaformer.

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Subcrestal positionierbar | Einzigartige prothetische Vielfalt | Viel Platz für das Weichgewebe
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       bredent medical GmbH & Co. KG · Weissenhorner Str. 2 · 89250 Senden · Germany · T: +49 7309 872-600 · F: +49 7309 872-105 · www.bredent-implants.com · @: info-medical@bredent.com
IMPLANTOLOGIE

  Abb. 20a und b: Der verschraubte Zahnersatz auf dem Meistermodell.

  Abb. 21: Der fertige Zahnersatz eingegliedert.                              Abb. 22: Der fertige Zahnersatz eingegliedert.

  zeigt reizfreies Weichgewebe im periimplantären Bereich
  sowie eine ausreichende keratinisierte Mukosamanschette
  periimplantär (Abb. 21 und 22).
  Die Verschraubung stellt eine wichtige Prävention gegen
  das Auftreten einer Periimplantitis dar. Das röntgenologi-
  sche Abschlussfoto zeigt die knöcherne Regeneration des
  Defektes und gute Osseointegration der Implantate (Abb.
  23).

  Diskussion
  Im vorliegenden Fall erfolgte die Rekonstruktion der                        Abb. 23: Das Abschlussröntgenbild.
  schmalen Kieferkämme nach dem Konzept des Biologi-
  schen Eigenknochenaufbaus. Hierbei wird ein retromola-
  rer Knochenblock entnommen und in zwei Knochenscha-
  len geteilt und ausgedünnt (Split Bone Technik Prof.                            SAVE THE DATE:
  Khoury). Durch diese Schalen wird eine Art Container ge-                        Symposium in Heidelberg
  bildet und der entstehende Zwischenraum in der Folge                            Dr. Frank Zastrow ist Oralchirurg aus Heidelberg und
  mit partikulierten autologen Knochenspänen gefüllt. Im                          lädt zusammen mit der BBA Academy (bba-academy.
  Gegensatz zu Knochenersatzmaterial garantiert die aus-                          com) ein, am internationalen BBA Symposium am 25-27.
  schließliche Verwendung von autologem Knochen eine                              September 2020 in Heidelberg teilzunehmen.
  sichere und schnellere Knochenneubildung aufgrund der                           Das Thema des Symposiums lautet „Aktuelle Trends im
  osteoinduktiven Potenz.                                                         Bereich Hart- und Weichgewebemanagement“. Einige
  Durch die hohe Präzision, mit denen heute verfügbare                            der weltweit führenden Kollegen in diesem Bereich,
  CAD/CAM-Systeme implantatprothetische Gerüste ferti-                            wie Maurice Salama, Michael Pikos, Howie Gluckman,
  gen können, ist eine direkte Verschraubung auf den Im-                          Radoslav Jadach u.v.m. werden an diesem besonderen
  plantaten möglich. Diese Vorgehensweise bietet zwei                             Event als Referenten teilnehmen. Die Teilnehmerzahl ist
  Vorteile: Zum einen ist es möglich, auf ein Abutment zu                         limitiert – insbesondere bei den Hands-On Workshops.
  verzichten, wodurch eine zusätzliche Fügestelle und ein
  Ort potentieller Bakterieninfiltration entfällt. Zudem ent-                     Mehr Information unter www.bba-academy.com/rise
  fällt durch die Verschraubung die Notwendigkeit der Be-

86	                                                                   DENTALE IMPLANTOLOGIE       |   Jg. 24   |   Ausgabe 02   |   März 2020   |   82 – 87
IMPLANTOLOGIE

   festigung der Kronen mit Zement, was einer Zement indu-
   zierten Periimplantitis sicher entgegenwirkt.                 Dr. Frank Zastrow M.Sc
   Mit dem beschriebenen Protokoll können schmale Unter-
   kieferkämme sicher rekonstruiert und mit einer ver-           2004      Staatsexamen und Approbation
   schraubten, festsitzenden Implantat getragenen protheti-                an der Universität Heidelberg
   schen Restauration langfristig ästhetisch und funktionell     2005-2008 Weiterbildung an der Mund-,
   versorgt werden.                                                        Kiefer-, Gesichtschirurgie der
                                                                           Universität Heidelberg (Ärztlicher
                                                                           Direktor: Prof. Dr. Dr. J. Mühling)
   Literaturverzeichnis unter
                                                                 2008      Promotion und Ernennung zum Fachzahnarzt für
   www.dimagazin-aktuell.de/literaturlisten                                Oralchirurgie
                                                                 bis 2012  Oberarzt der Privatzahnklinik Schloss Schellenstein
                                                                           in Olsberg (Ärztlicher Direktor: Prof. Dr. Fouad
   Bilder, soweit nicht anders deklariert:                                 Khoury/ Dr. J. Schmidt)
   © Dr. Frank Zastrow                                           2011      Ernennung zum „Master M.Sc. Implantology and
                                                                           Dental Surgery“ (Universität Münster)
                                                                 2012      Niederlassung in eigener Praxisklinik in Wiesloch bei
                                                                           Heidelberg (www.frankzastrow.de)
                                                                 2016      Gründung der Fortbildungsakademie für Biologi-
                  w                                                        schen EigenKnochenAufbau (beka-akademie.de)
            i     w
                  w                                              2017      Gründung der international etablierten Facebook
                                                                           Gruppe REAL BONE BUILDERS, einer Plattform mit
   Dr. Frank Zastrow M.Sc.                                                 über 10.000 Ärzten und Implantologen weltweit,
   DR. ZASTROW & KOLLEGEN                                                  auf der sich über die Rekonstruktion von komple-
   Heidelberger Str. 38                                                    xen intraoralen Defekten mittels patienteneigenem
                                                                           Hart- und Weichgewebe ausgetauscht wird
   69168 Wiesloch
   www.bba-academy.com
   support@bba-academy.com

Knochenersatzmaterial

GUIDOR easy-graft       ®

    100% synthetisches Knochenersatzmaterial                                Die nächste Generation easy-graft:
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    Härtet in situ zum stabilen Formkörper

                                                                                                             Verbesserte
                                                                                                         Granulatmorphologie

                                                                                                               Granulat
                                                                                                                neuer
                                                                                                               Knochen

                                                                                                         Mehr Porosität – mehr
                                                                                                       Raum für Knochenbildung

                                                                            histologies NAMSA - sheep study

www.GUIDOR.com                                                                      0297 Medizinprodukt der Klasse III

Vertrieb Deutschland:                                          Vertrieb Österreich: Medos Medizintechnik OG · info@medosaustria.at
Sunstar Deutschland GmbH · 79677 Schönau                       Vertrieb Schweiz: heico Dent GmbH · info@heicodent.ch
Fon: +49 7673 885 10855 · service@de.sunstar.com               Hersteller: Degradable Solutions AG · 8952 Schlieren/Zürich · Schweiz
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  Hersteller                             curasan AG                                  curasan AG                                      curasan AG
                                         Lindigstraße 4                              Lindigstraße 4                                  Lindigstraße 4
                                         63801 Kleinostheim                          63801 Kleinostheim                              63801 Kleinostheim

  Produktname                            CERASORB® Classic                           CERASORB® Foam                                  CERASORB® M

  Vertrieb                               mds Medical & Dental Service GmbH           mds Medical & Dental Service GmbH               mds Medical & Dental Service GmbH
                                         Büro: In den Baumgärten 4a                  Büro: In den Baumgärten 4a                      Büro: In den Baumgärten 4a
                                         56203 Höhr-Grenzhausen                      56203 Höhr-Grenzhausen                          56203 Höhr-Grenzhausen
                                         (Vertrieb Deutschland / Österreich)         (Vertrieb Deutschland / Österreich)             (Vertrieb Deutschland / Österreich)

  Wie lange auf dem Markt?               seit 1997                                   2011                                            seit 2004

  Resorption                             vollständige Resorption; Dauer in Abhän-    a) ca. 4 - 12 Monate (abhängig von Defekt-      vollständige Resorption, Dauer in Ab-
  a) in welcher Zeit?                    gigkeit von der Defektgröße ca. 6 - 12      größe und Lokalisation)                         hängigkeit von der Defektgröße ca. 4 - 9
  b) Resorptionsmechanismus              Monate; hydrolytische Degradation und       b) zellulär und Hydrolyse                       Monate; hydrolytische Degradation und
     (z. B. zellulär, Hydrolyse)         osteoklastäre Resorption                                                                    osteoklastäre Resorption

  Material/Herkunft                      synthetisch, phasenreines (>= 99 %)         phasenreines Beta-Tricalciumphosphat und        synthetisch, phasenreines (>= 99 %)
                                         ß-Tricalciumphosphat (belegt nach           porcines Kollagen                               ß-Tricalciumphosphat (belegt nach
                                         validiertem Messverfahren)                                                                  validiertem Messverfahren)

  Materialeigenschaften                  rundes Granulat 500 - 1.000 µm und          Schaum-Matten, formbares Keramik-               polygonal gebrochenes, multiporöses
  (Blockmaterial/pastös/Granulat etc.)   1.000 - 2.000 µm                            Kollagen-Komposit                               Granulat mit Mikro-, Meso- und Makropo-
                                                                                                                                     ren 150 - 500, 500 - 1.000, 1.000 - 2.000 µm

  Kombinierbarkeit                       mit autologem Knochen, Blut oder Blut-      autologer Knochen, Blut, PRP, andere Kno-       mit autologem Knochen, Blut oder Blut-
                                         komponenten, Membranen, Antibiotika,        chenersatzmaterialien, sämtliche Folien         komponenten, Membranen, Antibiotika,
                                         PRP                                         und Membranen                                   PRP

  Indikationen                           Implantologie, Sinusbodenelevation, Wur-    Defektchirurgie und Aufbauchirurgie:            Auffüllung bzw. Rekonstruktion von
                                         zelspitzenresektion, Defektchirurgie        - Augmentation des atrophierten Kiefer-         mehrwandigen (artifiziellen oder degene-
                                                                                     kammes (lateraler Aufbau)                       rativen) Knochendefekten, Augmentation
                                                                                     - Maßnahmen zur Kieferkammerhaltung             des atrophierten Kieferkammes, Implan-
                                                                                     und zur Schaffung eines Implantatbettes         tologie, Sinusbodenelevation, Wurzelspit-
                                                                                     - Sinusbodenelevation                           zenresektion
                                                                                     - Defekte nach Zahnentfernung
                                                                                     - Korrektur-Osteotomien
                                                                                     - andere mehrwandige Knochendefekte
                                                                                     der Alveolarfortsätze und des Gesichts-
                                                                                     schädels
                                                                                     - plastische Rekonstruktionen

  Verarbeitungsweise                     direktes Einbringen in den Defekt nach      zuschneiden, befeuchten (bestenfalls mit        direktes Einbringen in den Defekt nach
                                         vorherigem Mischen mit Patientenblut        Blut aus der Defektregion), in den Defekt       vorherigem Mischen mit Patientenblut
                                                                                     modellieren, mit Haltenaht sichern, Mem-
                                                                                     branabdeckung empfohlen

  Lagerungsbedingungen (°C)              Raumtemperatur                              Raumtemperatur und trocken                      Raumtemperatur

  Haltbarkeit                            5 Jahre ab Herstelldatum                    3 Jahre ab Herstelldatum (wird verlängert)      5 Jahre ab Herstelldatum

  Einheit/Preis                          5 x 0,5 g; 5 x 1,0 g; 5 x 2,0 g;            25 x 12 x 4 mm (1,2 cc) 192,25 Euro netto       5 x 0,5 cc; 5 x 1,0 cc; 5 x 2,0 cc, 1 x 1 cc
                                         ab 226,60 Euro je Packung                   25 x 25 x 4 mm (2,5 cc) 381,25 Euro netto       ab 86,20 Euro je Packung
                                                                                     12 x 12 x 4 mm (3 x 0,5 cc): 243,- Euro netto

  Weitere Bearbeitungsempfehlungen       einfache Handhabung: direktes Einbringen    k. A.                                           einfache Handhabung: direktes Einbringen
                                         in den gesäuberten, frischblutenden De-                                                     in den gesäuberten, frischblutenden De-
                                         fekt, vorheriges Vermischen mit frischem                                                    fekt, vorheriges Vermischen mit frischem
                                         Patientenblut (evtl. Kombination mit PRP)                                                   Patientenblut (evtl. Kombination mit PRP)

  Wissenschaftliche Referenzen           auf Anfrage                                 auf Anfrage                                     auf Anfrage

  Kundenservice-Telefon                  0 26 24 / 94 99 - 0                         0 26 24 / 94 99 - 0                             0 26 24 / 94 99 - 0

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