Möglichkeiten der Kunststofftechnik - Hochschule Merseburg
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6. jahrgang merseburg 2013 nummer 10 titel Möglichkeiten der Kunststofftechnik Die Kunststoffbranche als regionaler Wirtschaftsmotor in Sachsen-Anhalt studieren. Potentiale und Kompetenzen – Gespräch mit Dr. Bernd Ahrendt forschen. Doktoranden mit Graduiertenstipendium leben. »Bring me HOME« Zusammen zum Campus www.hs-merseburg.de
Die Zukunft im Blick Die TOTAL Raffinerie am Chemiestandort Leuna stellt sich den Herausforderungen der Zeit und setzt bei der Herstellung ihrer Produkte auf Umweltschutz, Sicherheit und Energieeffizienz – eine gute Investition in die Zukunft. www.total.de TOTAL Raffinerie Mitteldeutschland GmbH
editorial 1 EDITORIAL Hochschule Merseburg, Der Rektor Liebe Leserin, lieber Leser, Sie halten mit diesem Hochschulmagazin eine Jubiläumsausgabe in den Händen, denn es ist die 10. Ausgabe unseres Hochschulmagazins. Natürlich macht es uns stolz, Sie seit fünf Jahren mit dieser Publikation informieren und unterhalten zu können. Wie immer haben wir eine große Bandbreite interessanter Themen für Sie auf- bereitet und hoffen, dass Sie an diesen Gefallen finden. Besonders ans Herz legen möchte ich Ihnen unser Titelthema über die Kunststofftechnik. Selbstverständlich halten aber auch die Rubriken »Studieren«, »Forschen« und »Leben« interessante und spannende Beiträge für Sie als Lektüre bereit. Mit dieser 10. Ausgabe möchten wir aber gern auch mal aktiv um Ihr Feedback bitten. Mit dem beiliegenden Befragungsbogen möchten wir gern herausfinden, ob wir mit dem Hochschulmaga- zin, wie es seit zehn Ausgaben erscheint, Ihren Geschmack und Ihr Interesse treffen. Ich darf Sie daher einladen, sich aktiv an dieser Befragung zu beteiligen, um die Weiterentwicklung dieser Publikation mitzugestalten. Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen unseres Magazins! Ihr Prof. Dr.-Ing. Jörg Kirbs
2 impressum © Picture-Factory, Nadezda Razvodovska – Fotolia.com DOMO Caproleuna 90 x 252 mm Interessant, zukunftssicher, chancenreich: DOMO® Caproleuna bietet Studierenden Perspektive Als innovatives Unternehmen der Kunststoff- industrie mit modernsten Produktionsanlagen und internationalen Geschäftskontakten bieten IMPRESSUM wir exzellente Perspektiven für gut ausgebildete, Herausgeber: Hochschule Merseburg – Der Rektor, Dr.-Ing. Jörg Kirbs engagierte und leistungsbereite junge Menschen. Daher haben Studierende die Möglichkeit ihre Redaktion: Katharina Wilsdorf (Leitung), Prof. Dr. Afred-Georg Frei, Judith Pflichtpraktika oder auch Projektarbeiten bei Gaudig, Prof. Dr. Thomas Martin, Matthias Melzer, DOMO® Caproleuna durchzuführen. In den unter- schiedlichen Bereichen wie Personalmanagement, Dr. Renate Patz, Prof. Dr. Dr. Michael Schenke Forschung & Entwicklung, Umwelt- und Qualitäts- Redaktionsadresse: Hochschule Merseburg, management sowie im Bereich Technik bieten sich Möglichkeiten berufspraktische Erfahrungen Geusaer Straße, 06217 Merseburg zu sammeln. Telefon: +49 3461 46 - 29 09, Fax: +49 3461 46 - 29 58 Eine Praktikumsstelle bei uns setzt vorrangig das E-Mail: presse@hs-merseburg.de Interesse für Chemie und Technik voraus. Besonders gefragt sind gute und sehr gute Kenntnisse im Druck / Anzeigen: Verlag für Marketing und Kommunikation Bereich der Naturwissenschaften bzw. der Ingenieur- GmbH & Co. KG und Verfahrenstechnik oder fundierte betriebs- wirtschaftliche Grundkenntnisse. Teamfähigkeit, Gestaltung: KOCMOC.NET GmbH Verantwortungsbewusstsein und Engagement sind willkommene Voraussetzungen für einen erfolgrei- chen Einsatz in den entsprechenden Bereichen. Bei uns lernen Sie bereits während Ihres Studiums Betriebsabläufe kennen, sammeln Erfahrungen und testen Ihr Wissen in der Praxis. Kommen Sie zu DOMO® Caproleuna, einem inter- national anerkannten und führenden Unternehmen am Chemiestandort Leuna. DOMO® Caproleuna GmbH, Am Haupttor, Bau 3101, 06234 Leuna, www.domochemicals.com INTEGRATION | STÄRKE | ERFOLG
inhalt 3 INHALT 4 14 20 28 38 studieren titel forschen personen leben Potentiale und Der Kunststofftechniker ist Unsere Doktoranden mit Neue Gesichter – »Bring me HOME« Kompetenzen – Gespräch der Bäcker des Kunststoffs Graduiertenstipendium Neuberufungen an der Zusammen zum Campus mit Dr. Bernd Ahrendt Hochschule Merseburg 4 14 28 studieren . . . . . . . . . . . . . . . . . titel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . personen . . . . . . . . . . . . . . . . . w Highline . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 w Die Kunststoffbranche als regionaler w Gratulationen/Neueinstellungen . . . . . . . . 28 w Motorradherbst des Kirchenkreises Wirtschaftsmotor in Sachsen-Anhalt . . . . . 14 w Neuberufungen/Nachrufe/Preise . . . . . . . . 29 Merseburg am 23. September 2012 . . . . . . . . 4 w Der Kunststofftechniker ist w Kultursozialarbeit praktisch . . . . . . . . . . . . 5 der Bäcker des Kunststoffs . . . . . . . . . . . . 16 30 w Erste internationale »Summer School« w Stiftung vergab erstmals Stipendium leben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . an der Hochschule Merseburg . . . . . . . . . . 5 an Kunststofftechnik-Studenten . . . . . . . . 17 w Merseburger Domjubiläen . . . . . . . . . . . . 30 w Starthilfe für Gründer aus der Hochschule . . 6 w Das Institut für Polymerwerkstoffe e. V. . . . 18 w Familienfreundliche Hochschule . . . . . . . . 31 w Eine neue Art Mathematik zu lehren . . . . . . 7 w Dr.-Ing. Ines Kotter lehrt w Absolventen der Hochschule Merseburg . . . 32 w Nachwuchsförderung . . . . . . . . . . . . . . . . 8 Kunststoffdiagnostik/Schadensanalyse . . . . 19 w Hochschule Merseburg medial! . . . . . . . . . 34 w »Holz in der Denkmalpflege« . . . . . . . . . . 10 w WASSER MARSCH! Ein Wasserkreislauf w ACHEMA-Reporter 2012 . . . . . . . . . . . . . . . 10 20 forschen für die Kinderstadt 2012 . . . . . . . . . . . . . . 35 w Potentiale und Kompetenzen - ................. w »Bring me HOME« Gespräch mit Dr. Bernd Ahrendt . . . . . . . . 11 w Digit@l ist Trumpf . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 Zusammen zum Campus . . . . . . . . . . . . . . 36 w Integriertes Qualitätsmanagement (IQM) w Der VDI – BV Halle und SuJ stellt sich vor . . 21 der Hochschule Merseburg . . . . . . . . . . . . 12 w Forschungspreise 2012 . . . . . . . . . . . . . . . 22 w Campuskultur auf w KEO Merseburg ein Zentrum mit Zeitgeist . . 23 der hochschuleigenen Bühne . . . . . . . . . . 13 w Unsere Doktoranden mit Graduiertenstipendium . . . . . . . . . . . . . . 24 w Ein Berufsfeld auf dem aufsteigenden Ast: Technische Redaktion . . . . . . . . . . . . . . . 26 w 22. Tagung der Vereinigung der Hochschullehrer für Wirtschaftsrecht . . . . . 27
4 studieren Motorradherbst des Kirchenkreises Merseburg am 23. September 2012: Highline Das studentische Drogen-Info-Projekt Highline war dabei Projekt der Hochschule Merseburg Nach dem Gospelgottesdienst in der Marienkirche Weißenfels starteten beim Bundeswettbewerb mehr als 40 Motorräder, Oldtimer Alkoholprävention nominiert und ein Oldtimer-Bus mit aufge- regten Bewohnern verschiedener Behinderten-Einrichtungen des Saalekreises auf einen Rundkurs Das Projekt »Highline«, welches im Rahmen eines Pro- durch den herrlichen Herbsttag. jektseminars unter der Leitung von Prof. Dr. Gundula Bei dem geplanten Zwischenstopp am Barsch seit mehreren Jahren durchgeführt wird, wurde Hallischen Anger in Naumburg warte- »Herzlich willkommen« ten die Highliner mit Informationen zum aus einem Kreis von 150 Einreichungen für einen Preis Thema »Alkohol und Verkehrssicherheit« beim Bundeswettbewerb Alkoholprävention nominiert. und einer Aktion, bei sich, wer wollte, per Ausgelobt wurde der Wettbewerb von der Bundeszen- Rauschbrille mit den Beeinträchtigungen trale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) und dem der Fahrtüchtigkeit durch Alkohol vertraut Verband der Privaten Krankenversicherung e. V. (PKV) machen konnten. im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG). In dem Projektseminar »Highline« engagieren sich Studierende in einem Drogen-Info-Projekt und erarbeiten sich im direkten Praxisbezug Erfah- »Upps – die fahren rungen in unterschiedlichen Bereichen der Infor- einfach so vorbei!?« mation und Beratung von Drogenkonsumenten. Mit Bezug auf sehr unterschiedliche Zielgruppen (Kinder, Jugendliche, Erwachsene, Eltern) werden kleine Veranstaltungsprojekte entwickelt, mit denen erprobt wird, wie man Zusammenhänge und Infor- mationen zu Drogenkonsum, Drogensubstanzen »He, zeigt mal – Ihr habt ja und Drogenkulturen thematisieren, dazu Ausein- ganz interessante Sachen!« andersetzung anregen und auf ehrliche Weise diskutieren kann. Mit dem Bundeswettbewerb soll die Alko- holprävention für Jugendliche vor Ort gestärkt werden. Es sollen lokale Projekte identifiziert und prämiert werden, die erfolgreich Neues wagen, um Jugendliche zu erreichen und zum Mitmachen zu motivieren. »Der Rauschbrillenlauf macht uns auch Spaß. Text: Katharina Wilsdorf Aber so besoffen würde ich niemals fahren – ist doch klar!« »Weiter geht's! Alle einsteigen und Euch Highlinern herzlichen Dank für diese nette Aktion!«
studieren 5 Kultursozialarbeit praktisch Erste Erfahrungen mit Stadtteilarbeit Wie geht man es an? Was bleibt? in Leipzig Reudnitz Nach Brainstorming und Meinungsaus- Entstanden ist ein Buch, das alle Recher- tausch zeigten sich gewisse Vorurteile – chen, Befragungen und Wahrnehmun- »Reudnitz ein Gesicht zu geben« war das und die galt es zu überprüfen. Dazu unter- gen zusammenfasst. Darauf basierend Ziel eines der sechs Erstsemesterpro- nahmen die Studierenden Rundgänge hat die studentische Gruppe die Wünsche jekte im Wintersemester 2012/13 im Stu- durch den Stadtteil und führten Gespräche der Reudnitzer sowie eigene Ideen und diengang »Soziale Arbeit«. Unter der Lei- mit den Anwohnern. Dokumentiert wur- Verbesserungsvorschläge an den Mühl- tung der Dipl.-Kunsttherapeutin Manuela den schließlich die Lieblingsorte, Plätze straße 14 e. V. übergeben. Die Mitarbeiter Kahle fand sich eine Gruppe von 18 Stu- die gemieden werden und Wünsche, die prüfen nun, welche Vorschläge umsetz- dierenden zusammen, um den Leipziger die Anwohner an ihren Stadtteil haben. bar sind. Stadtteil Reudnitz-Thonberg zu untersu- Es gab rege und intensive Gespräche und »Das Projekt war eine lehrreiche Erfah- chen, die Themen und Bedürfnisse der großes Interesse an einer von den Studie- rung und hat unsere eigenen Vorurteile Stadtteilbewohner zu sammeln und dar- renden aufgestellten Wunschbox: Passan- widerlegt«, erklärten die Studierenden. aus Empfehlungen für das soziokultu- ten konnten sich etwas zur positiven Ver- Text: Loreen Baumann, Manuela Kahle relle Stadtteilzentrum Mühlstraße 14 e. V. änderung ihres Stadtteils wünschen. abzuleiten. anzeige Erste internationale »Summer School« an der Hochschule Merseburg LEUWO Fachbereich Wirtschaftswis senschaften lädt Studiere nde 90 x 123 mm Ausland ein der Hochschule und aus dem arbeiten und sich mit Studie- An einem interessanten Projekt austauschen und zusammen renden aus aller Herren Länder e nen Merseburger Studierend eine Menge erleben? Das kön on Pro ject igen »Summer Sch ool während der englischsprach - die vom 15. bis 27. Juli 2013 vom Fachbe Management 2013«, der Car - n in Kooperatio n mit reich Wirtschaftswissenschafte wir d. Wales ausger icht et diff Metropolitan University in n die Teil neh mer die Grundlagen des Pro- Gemeinsam erlerne diese in einem spannenden jektmanagements und werden enten aus dem In- und Ausland Praxisprojekt anwenden. Doz ke in internationale Unterneh- bieten den Teilnehmern Einblic Projekten wie interkulturelle mensprojekte und Aspekte von lockt ein umfangreiches und Kommunikation. Außerdem mit Ausflügen, Abendveran- spannendes Rahmenprogramm besichtigungen. staltungen und Unternehmens der Hochschule Merseburg, die Studierende aller Fachbereiche rie- an der Hochschule eingesch seit mindestens zwei Jahren Pro gra mm Teilnahme an dem ben sind, können sich für die kein e Vor ken ntnisse im Projektmanage- bewerben! Es sind ment erforderlich. unter: nen formatio mmer-sc hool Text: Philip Maschke Weitere In rg .d e/ww/su mers e b u www.hs-
6 studieren Starthilfe für Gründer Damit viele Studierende und Absolventen Unternehmers schlüpfen, können Stu- an der Hochschule Merseburg mit die- dierende in einem zweitägigen Unterneh- aus der Hochschule sem Gedanken infiziert und kluge Ideen mensplanspiel, dem Campus Cup, der erkannt und umgesetzt werden, bietet jeweils im Wintersemester vom Hoch- das Hochschulgründernetzwerk vielfäl- schulgründernetzwerk an allen Hoch- Spätestens zum Ende des Studiums stellt sich die tige Unterstützung rund um das Thema schulen ausgerichtet wird. Wer dabei die Frage: Was nun? Während sich die einen für eine Gründen. Gründer werden intensiv bei der Gründerin oder den Gründer in sich ent- Hochschulkarriere entscheiden, starten andere die Realisierung ihres Vorhabens betreut und deckt, kann im bundesweiten Planspiel- berufliche Laufbahn in einem Unternehmen oder bei der Beschaffung von Gründungs- und wettbewerb EXIST-priME-Cup weitere sie setzen die eigene Idee um und machen sich Wachstumskapital unterstützt. Zudem Wettbewerbsrunden bestreiten und seine selbstständig. Gründen als Perspektive – diesen ermöglicht das Gründernetzwerk den Hochschule im finalen Champions-Cup Weg möchte das Hochschulgründernetzwerk, ein Zugang zu Hochschulinkubatoren und vertreten. Auch außerhalb des Campus vom Land Sachsen-Anhalt und der Europäischen Innovationslaboren, darunter der Inku- in Merseburg haben Gründungsinteres- Union gefördertes Projekt an den Hochschulen im bator der Hochschule Merseburg für sierte die Möglichkeit, sich zu qualifizie- Süden des Landes, Akademikern aufzeigen. Gründungsvorhaben im Bereich Rapid ren und für die Gründung vorzubereiten: Prototyping. Im Inkubator, der sich in Neben Workshops und Intensivtrainings unmittelbarer Nähe der Rapid-Prototy- veranstaltet das Hochschulgründernetz- ping-Labore der Hochschule befindet, werk in jedem Semester eine dreitägige können Gründer ihre Technologie oder Gründerakademie. Bei einem abendlichen Ansprechpartnerin an der Hochschule Merseburg ihr Produkt erproben und bis zur Markt- Gründertreff bietet sich Gelegenheit zum Dr. Annette Henn reife weiterentwickeln. Zudem wird ein Netzwerken und Austausch mit anderen Fachbereich Wirtschaftswissenschaften Businessplan erarbeitet. Neben gut aus- Gründern aus der Region. Geusaer Straße, Hauptgebäude, Teil G, gestatteten Arbeitsplätzen (3D-CAD) kön- Kreative Köpfe mit findigen Ideen sind Dachgeschoss, Raum 024, 06217 Merseburg nen die Gründer fachliche und betriebs- aufgerufen, ihre Chance beim landeswei- Tel.: +49 3461 46 - 24 30 wirtschaftliche Betreuung in Anspruch ten Ideenwettbewerb Scidea, zu nutzen. E-Mail: annette.henn@hs-merseburg.de oder nehmen. Der Hochschul-Ideenwettbewerb wird henn@univations.de An der Hochschule Merseburg bietet Dr. vom Univations Gründerservice der Mar- Annette Henn, Lehrkraft für besondere tin-Luther-Universität Halle-Wittenberg Beratungssprechstunde für Gründer Aufgaben im Bereich Wirtschaftswissen- gemeinsam mit den Hochschulgründer- Donnerstags, 9 bis 12 Uhr schaften und Gründungsberaterin beim netzwerken im Norden und Süden des Für ein Beratungsgespräch wird eine Hochschulgründernetzwerk, eine Bera- Landes ausgerichtet. Terminvereinbarung empfohlen. tungssprechstunde für Gründungsinter- Text: A. Lacroix Weitere Informationen unter essierte an. Zudem können Studierende www.hs-merseburg.de/forschen/gruenderservice/ aller Fachrichtungen kostenlos an Ver- und www.hochschulgruender.net anstaltungen mit gründungsrelevanten Inhalten teilnehmen. In die Rolle eines anzeige Zweirad Riese 185 x 59 mm
studieren 7 In einer immer komplexer werdenden Welt wird notwendigerweise der Anteil des Einzelnen am Weltwissen immer Eine neue Art geringer. Man kann nicht mehr alles bis zu den Ursprüngen wissen und begrei- fen. Einen gewissen Ausgleich schaffen Mathematik zu lehren die Suchmaschinen im Internet, jedoch len. Der Grund dahinter ist ja, dass sie ziell, im Idealfall aus der Berufswelt der nur für schwach vernetztes Wissen. »Rechnen«, also das Anwenden bestimm- Zielgruppe (das sind zunächst »Techni- Beim Lösen einer Mathematikaufgabe ist ter Umformungsregeln und Lösungsver- sche Redakteure«). Alle Lektionen haben Google wenig hilfreich. fahren, erlernen sollen; und das muss eine einheitliche Form, bestehend aus Die Ingenieurmathematik hat sich in der eben geübt werden. Dieser Grund ent- Vorlesung, Übung und Prüfung. Die Vor- Vergangenheit nicht sehr verändert. Aller- fällt sofort, wenn das Lernziel nicht mehr lesung startet mit einem Aufhänger: dem dings sind einige Gebiete, die früher als Rechnen sondern Mathematik heißt. Anruf eines Kunden beim »Mathemati- Randgebiete gesehen wurden, durch die Grundsätzlich sollen Logik, Abstraktions- schen Notfalldienst«, bei dem der Kunde Computer mehr ins Zentrum gerückt, vermögen und konzeptionelles Denken sein Problem schildert. Es ist stets ein Pro- etwa die Zahlentheorie, die Graphen- geschult werden. Was nicht erwünscht blem aus dem Leben, das mit mathemati- theorie und natürlich die numerische ist: unverstandenes Auswendiglernen von schen Methoden lösbar ist. Anschließend Mathematik. Sätzen. Was hingegen erwünscht ist: die folgt die Abstraktion des vorgetragenen Es ist also mehr Lehrstoff geworden, Fähigkeit, bei einer Textaufgabe die essen- Problems zu einer mathematischen Frage- gleichzeitig ist der Anteil der Mathema- tiellen Vorgaben in mathematische Aussa- stellung. Dazu wird anschließend die The- tik am Ingenieurwissen gesunken. Wie gen oder Forderungen zu überführen, und orie zu den jeweils benötigten mathema- kann man diesem Trend begegnen? Die die unwichtigen (z. B. Namen von Orten tischen Objekten vermittelt. Darauf folgt natürliche Konsequenz ist, einfach weni- oder Akteuren) zu ignorieren. die Übertragung der Syntax der Objekte ger in die Tiefe zu gehen. Das geschieht, Erstmals zum WS 2012/13 wurde an der und dazugehörigen Methoden in »Mathe- obwohl unerwünscht, aufgrund des Zeit- Hochschule Merseburg eine vollständig matica« – einem Computerprogramm, drucks beinahe zwangsläufig. Leider führt welches dann zur Lösung des Problems es auch dazu, dass die Studierenden als Aus Ingenieurssicht in »Mathematica« führt. In den begleiten- Folge dieser Verflachung immer weniger den Übungen lösen die Studierenden selb- Probleme zu lösen in der Lage sind. ist die Mathematik ständig ein mathematisch ähnliches, aber Aus Ingenieurssicht ist die Mathema- ein Werkzeug. nicht notwendigerweise in der Sache ähn- tik ein Werkzeug. Es funktioniert auch liches Problem mit »Mathematica«. dann, wenn man es nicht völlig versteht. auf Computer-Algebra basierende Mathe- Im Anschluss an den ersten Kurs wird zu Man versteht ja auch sein Auto nicht voll- matikausbildung angeboten - und zwar im überprüfen sein, ob die antizipierten Vor- ständig. Es ist also legitim, sich den Sinus Studiengang »Technische Redaktion und und Nachteile des Konzeptes auch so ein- eines Winkels mit dem Taschenrechner zu E-Learning-Systeme«. Sie versetzt die Stu- getreten sind. Als Vorteil wird erwartet, verschaffen, auch wenn man nicht weiß, dierenden in die Lage, die einschlägigen dass es gut modularisierbar ist, das Abs- wie der Taschenrechner das macht. Aufgabenstellungen mit Hilfe des Com- traktionsvermögen durch Modellbildung Inzwischen stehen mit den Computeral- puters zu bewältigen. Das Konzept soll geschult, die Teamarbeit durch Problem- gebrasystemen (CAS) wesentlich leis- einen direkt erfahrbaren Zugang zu den basiertes Lernen gefördert und tatsächlich tungsfähigere Werkzeuge zur Verfügung. verschiedenen mathematischen Objekten Mathematik, statt »Rechnen« gelehrt wird. In diesen Systemen steckt immenses bieten, und zwar fallbasiert. Das heißt, Dabei wird auch davon ausgegangen, dass mathematisches Wissen, das der Benut- neue mathematische Objekte und Verfah- die strenge Syntax des Computer-Algebra- zer nicht im Detail verstehen muss. Er ren werden stets mit motivierenden Bei- systems konzeptionell klarer als die kon- muss wissen, was ein Integral ist, aber spielen geliefert und so spielerisch und textabhängige Syntax der konventionellen die diversen Integrationsverfahren muss praxisnah kennengelernt. Mathematik ist. Als nachteilig könnte sich er nicht kennen. Der zweisemestrige Kurs besteht aus erweisen, dass eine zusätzliche Einarbei- In diesem Zusammenhang noch ein Argu- wöchentlichen Lektionen, zwei Semes- tung in das Computer-Algebrasystem not- ment: es ist bei konventionellen Mathe- terwochenstunden (SWS) Vorlesung und wendig und denken schwieriger als Rech- matikkursen zunehmend schwerer ver- zwei SWS praktische Übungen im Labor. nen ist. mittelbar, dass die Studierenden die Dabei werden die gängigen Themen der Text: Dorothea Kirstein Hilfsmittel, die ihnen im normalen Leben Ingenieurmathematik behandelt. Die zur Verfügung stehen, nicht benutzen sol- praktischen Probleme sind nicht zu spe-
8 studieren Nachwuchsförderung an der Hochschule Merseburg am Beispiel des Projektes »BEanING« Die Schülernachwuchsförderung hat an Angereichert wurde das Angebot in den der Hochschule Merseburg eine lange vergangenen fünf Jahren darüber hinaus Tradition und zeigt sich sehr vielgestal- durch Drittmittelprojekte wie den »Mer- tig. Bereits seit 1997 engagiert sich die seburger Technik-Club für Schülerinnen« Hochschule im Bereich Nachwuchsför- und das Ingenieurnachwuchsförderpro- derung mit dem Schülerlabor »Chemie jekt »BEanING«. Ziele dieser Projekte sind zum Anfassen«, das in diesem Jahr seinen es, Schülerinnen und Schüler die Mög- 100.000sten Besucher erwartet und weit lichkeit zu geben, ihre eigenen Talente über die Landesgrenzen hinaus bekannt insbesondere im Bereich Mathematik, ist. Darüber hinaus wurden in den ver- Informatik, Naturwissenschaft, Technik gangenen Jahren viele Maßnahmen zur (MINT) zu entdecken, sich an der Hoch- Nachwuchsförderung, die für Einzelteil- schule Merseburg praxisnah auszuprobie- Servicecenter für Lebenslanges Lernen nehmer oder ganze Schulklassen nutz- ren und dabei vielleicht auch Interesse an (SCL) bar sind, entwickelt und unter dem Dach einem Studienfach in diesem Bereich zu »Schülercampus« zusammengefasst. Sie entwickeln. Schüler, Studieninteressierte und Ab- reichen von Vorträgen und Experimen- Das vom Land Sachsen-Anhalt und der solventen – vor und nach dem Studium ten zum Mitmachen, die Mitarbeiter oder Europäischen Union seit November 2010 gibt es vielfältige Fragestellungen und Studierende mit den Interessenten in ihrer geförderte Projekt »BEanING« steht in der Aktivitäten bei denen das Anfang 2013 jeweiligen Schule durchführen, bis hin zur erfolgreichen Nachfolge de »Merseburger gegründete Servicecenter für lebenslanges Campusführungen, Laborübungen oder Technik-Clubs für Schülerinnen« – einem Lernen (SCL) unterstützend zur Seite steht. gar dem Schnupperstudium an der Hoch- ebenfalls aus Mitteln des Landes Sach- Angesiedelt im Prorektorat für Studium schule selbst. Dabei können die Schüle- sen-Anhalt und der Europäischen Union und Lehre, bietet das SCL eine individu- rinnen und Schüler die Studienangebote geförderten Projektes, welches von 2009 elle Begleitung und Unterstützung in den jedes Fachbereichs der Hochschule ken- bis 2011 an der Hochschule realisiert und einzelnen Phasen rund ums Studium, nenlernen und herausfinden, ob diese eine kürzlich von der Ministerin für Justiz und d.h. entlang des gesamten Student-Life- geeignete Ausbildung für sie sind. Gleichstellung, Prof. Dr. Kolb, als Refe- Cycles. In Kooperation mit den Fachbe- renzprojekt gelobt wurde. reichen und Hochschulprojekten wie dem Das Projekt »BEanING« zielt darauf ab, Schülerprojekt »BEanING« und dem Projekt eine »durchgängige Kette« von Einzelbau- für Weiterbildung und Personaltransfer steinen aufzubauen, die von der Grund- werden für potenzielle, aktuelle und ehe- schule bis hin zu einem Studium, das malige Studierende zielgruppenorientierte MINT-Interesse fördern, MINT-Berufs- Informations- und Beratungsangebote bilder vermitteln und zu einem oftmals sowie Veranstaltungen entwickelt und noch als »zu kompliziert« in den Köpfen durchgeführt. Es ist geplant, die aktuelle verankerten MINT-Studium motivieren Struktur im Laufe des Jahres 2013 mit den sollen. Um das Image des Ingenieurberu- Bereichen Karriereservice und Weiterbil- fes zu steigern, wurde außerdem verstärkt dung zusammenzuführen. auf öffentlichkeitswirksame Berichterstat- tung und die Beteiligung an Großveran- Weitere Informationen und Ansprech- staltungen, wie zum Beispiel »Girls Day«, partner unter www.hs-merseburg.de/ »Maus-Türöffner-Tag« und »Lange Nacht hochschule/hochschulleitung/servicecen- der Wissenschaften« gesetzt. Alle entwi- ter-fuer-lebenslanges-lernen/ ckelten und durchgeführten Veranstaltun- gen lassen sich unter folgenden Maximen darstellen:
studieren 9 Einbindung von »Role Models«: Der Ausbau des Austausches zwischen Schülern und Studierenden zeigt anschau- lich, informell und individuell, wie ein Ingenieurstudium funktioniert und er- möglicht einen praxisnahen Einblick in den Studienalltag. Berufsbilder: Jugendliche kommen kaum mit Ingeni- euren in Berührung, so dass andere Wege notwendig sind, um talentierten Jugend- lichen die Chancen des Ingenieurberufs zu verdeutlichen. Wie wichtig dies ist, betont Prof. Dr. Thomas Rödel, Profes- sur für Organische und Makromolekulare Chemie, der sich mit furiosen Experimen- talvorlesungen und chemischen Praktika Schulen müssen die Berufs- und Studien- engagiert: »Wir wollen den jungen Leu- wahlorientierung ihrer Schüler gewähr- ten zeigen, wie viel Spaß und Spannung leisten, regionale Unternehmen stehen BEanING – Ingenieurnachwuchsförderung in Naturwissenschaft und Technik steckt vor der Aufgabe, zukünftige Fachkräfte zu von der Grundschule bis zum Bachelor- und Hemmungen vor den MINT-Berufen gewinnen und die Hochschule Merseburg Abschluss abbauen.« steht an der Schnittstelle, d. h. sie unter- stützt die praxisnahe Studienorientierung Faszination und Leidenschaft für MINT Praxisbezug: und fördert darüber hinaus die MINT- wecken, Freude an kreativen Problem- Ausgehend von konkreten Alltagsproble- Interessenbildung; gleichzeitig bildet sie lösungen für technische Fragen entfalten men und in Verbindung mit den MINT- qualifizierte Fachkräfte für Unternehmen und damit Schülerinnen und Schülern Studiengängen werden naturwissen- aus und versucht, diese regional einzubin- für den Ingenieurberuf zu begeistern schaftlich-technische Themen, wie die den, damit sie ihre berufliche Karriere im und für die Aufnahme eines ingenieur- Entwicklung und Nutzung von Kunststof- Land Sachsen-Anhalt gestalten können. wissenschaftlichen Studiums zu motivieren fen oder regenerative Energien praxisnah Text: Katja Podzimski, Katharina Wilsdorf sind die Ziele des Projekts »BEanING«. Seit vermittelt. Projektbeginn wurden rund 1.500 Schüle- rinnen und Schüler in vielfältigen Veran- Kooperationen: staltungsformaten begleitet. Dazu gehören Unternehmen und außerschulische Part- Juniorvorlesungen, Ferienakademien, Pro- ner werden verstärkt in die hochschuli- jekttage und MINT-Arbeitsgemeinschaften schen Aktivitäten eingebunden. Raphael sowie Hochschul-Orientierungs-Praktika Gründel, Personalentwickler bei dem und die Herbsthochschule sowie zahlrei- Unternehmen InfraLeuna betont die chen Kooperationsveranstaltungen. Bedeutung von Kooperationsprojekten, da sie »eine gute Gelegenheit sind, Unter- Weitere Informationen und Ansprech- nehmen aus der Region kennenzulernen partner unter www.hs-merseburg.de/ und Kontakte für eine Zusammenarbeit beaning zu knüpfen.« Die Hochschule Merseburg setzt der- zeit den Fokus der Studierendenrekrutie- rung im Bereich MINT. Die Zusammenar- beit der Akteure Schule, Hochschule und Unternehmen soll in einem MINT-Netz- werk intensiviert werden. Alle Akteure haben dabei ein spezifisches Interesse:
10 studieren Projekt und Austellung ACHEMA-Reporter 2012: »Holz in der Denkmalpflege« Sieg auf der ganzen Linie! Denkmäler sind die »Lesezeichen der Ge- sam mit Studierenden und Lehrenden der Studierende der Hochschule Merseburg schichte«, stellte der französische Journa- Hochschule Merseburg und dem Pro- gewinnen Reporter-Wettbewerb list und Erforscher deutscher Geschichte jektteam der »denkmal« einen besonde- Pierre Gaxotte einst fest. ren Akzent auf Leitmesse vom 22. bis 24. Drei Studierende des Bachelorstudien- November 2012 setzte. gangs Chemie- und Umwelttechnik haben Wie kann man Studierende für das Thema Gerade Mitteldeutschland ist besonders hervorragende Arbeit bei dem Reporter- »Denkmäler« und »Denkmalpflege« sen- reich an geschichtsträchtigen Orten und wettbewerb des Wiley-Verlags auf der sibilisieren? Diese Fragestellung war Aus- Bauwerken. Bekannte Touristenziele, aber »ACHEMA«, einer der größten Prozess- gangspunkt eines Fotografieprojektes, auch weniger bekannte historische Dorf- technologiemessen der Welt, geleistet. welches 2011/12 bereits zum zweiten Mal kirchen, Windmühlen oder Wohnhäuser Den ersten Platz belegte Hans-Jürgen an der Hochschule Merseburg in Koope- liegen inmitten einer besonderen Kultur- Figur mit einer Reportage über Platten- ration mit der Leipziger Messe startete. landschaft. Was wären diese Bauwerke walzenextruder der Firma Entex. Johan- Wie schon zur »denkmal 2010« griffen ohne den tragenden Baustoff Holz. Tra- nes Fischer, der über ein alternatives Ver- die Organisatoren, das Fokusthema der gend in der statischen Funktion, tragend fahren der Wasserstoffherstellung von »denkmal« auf, in 2012 lautete dieses aber auch sinngemäß als Hauptwerkstoff der Firma Linde berichtet hat, erhielt den »Holz in der Denkmalpflege«. von Kunstwerken der bildenden Kunst zweiten Platz. Den dritten Platz konnte Die Idee zu diesem Projekt kam von Tho- und der Musik. Gerade bei dem Thema Nico Thomas mit einem Bericht über mas Tiltmann und Christian Siegel vom Holz wird deutlich, wie viele Bereiche Membranfilter der Firma Microdyn-Nadir Lehrgebiet »Künstlerische Grundlagen« und Gewerke sich in der Denkmalpflege für sich entscheiden. im Fachbereich Soziale Arbeit.Medien. mit diesem Werkstoff beschäftigen. Viele Die Leser der Online-Portale www.CHE- Kultur. Christian Siegel ist zudem Mit- davon stellen auf der »denkmal – Europä- Manger-online.de und www.GIT-labor.de glied des Messebeirates der »denkmal«. ische Messe für Denkmalpflege, Restau- wählten mittels Klickverfahren die Bei- Studierende sollten im Rahmen des Pro- rierung und Altbausanierung«, ihr Kön- träge der Studierenden zu den Gewinnern. jektes für die Vielfalt und den Facet- nen und ihre Leistungen vor. Der Wiley-Verlag honorierte diesen Erfolg tenreichtum des Werkstoffes Holz im Zur Ausstellung erschien zudem in der mit umfangreicher Literatur, die das Fach- Kontext denkmalpflegerischer Aspekte Reihe »SaaleKunstKultur« ein Katalog, in gebiet der Verfahrenstechnik und Chemie sensibilisiert werden. Holz spielt als Bau- dem der Werkstoff Holz sinnlich erlebbar von einer anderen Seite beschreiben. und Werkstoff sowohl in der Baudenkmal- gemacht in Szene gesetzt wurde. Dabei Die 33 Reporter der Hochschule Merse- pflege als auch im Erhalt von Kunstdenk- wird vor allem auf die Vielfalt der Verwen- burg setzten sich im Rahmen der malen eine herausragende Rolle. Neben dung des Werkstoffes hingewiesen. Dem »ACHEMA 2012« vom 18. bis 22. Juni ge- den verschiedenen Epochen und Bausti- Holz wird damit zugleich – im wahrsten gen die weiteren teilnehmenden Hoch- len gibt es zahlreiche hochinteressante Sinne des Wortes – ein kleines Denkmal schulen mit guter Qualität und interes- Details zu entdecken, insbesondere im gesetzt. santen Reportagen durch. Im Rahmen von Spannungsfeld zwischen gealterter und Text: Christian Siegel, Thomas Tiltmann Industrieprojekten und Praktika lernten sanierter Bausubstanz. die Studierenden Neuerungen und Inno- Neben den architektur- und kulturhisto- vationen auf der Messe in Frankfurt am rischen Aspekten standen in dieser Lehr- Main kennen und konnten sich komplexe veranstaltung natürlich auch die Aufnah- Abläufe sowie Verfahren von Ingenieuren metechnik der Fotos sowie deren Ästhetik aus der Praxis erläutern lassen. im Vordergrund. Text: Sebastian Kubiak Die in einem großen und repräsentativen Stand am Fachforum »Holz in der Denk- malpflege« gezeigte Ausstellung ist nach der Fotoausstellung »Backsteine-Klinker- Ziegel in Mitteldeutschland« zur »denk- mal 2010« das zweite Projekt, das gemein-
studieren 11 »Da bin ich nicht so gut.« Ein Gespräch über Potentiale und Kompetenzen mit Dr. Bernd Ahrendt Das Team Weiterbildung und Perso- Ganz konkret: was haben Sie von der Auf welche Weise? naltransfer ist mit einer Auszeichnung Verleihung in Berlin nach Merseburg Wir empfehlen zum Beispiel die Teil- ins Jahr 2013 gestartet: Dr. Bernd Ahrendt, mitgenommen? nahme an bestimmten Seminaren, die im Uwe Weihmann, Caroline Wolff und (lacht) Na die Urkunde, sie hängt ordent- Rahmen der HOME Akademie angeboten Christin Dölz entwickelten für die Studie- lich gerahmt im Karriereservice-Büro von werden. Hier sind die Angebote vielfältig: renden unserer Hochschule das »Kompe- Uwe Weihmann. Aber im Ernst: Wir haben Krisenkommunikation, Konfliktmanage- tenz-Konzept« und reichten es beim HR als Hochschule ein ganz aktuelles Thema ment, Rhetorik oder Networking, um nur Excellence Award ein. Es besteht aus den besetzt und entwickelt, dass sich sehen einige zu nennen. Wir haben aber auch Komponenten Potientalmessung, Wei- lassen kann und vor allem den Vergleich die Möglichkeit, Potentiale ganz indivi- terbildung und Coaching, die für die Stu- nicht zu scheuen braucht. duell, im Rahmen eines Coachings, zu dierenden unserer Hochschule kostenfrei In unserem Bereich Weiterbildung und thematisieren. angeboten werden. Personaltransfer arbeiten wir an der Als einzige Hochschule deutschland- Schnittstelle von Wissenschaft und Wirt- Und die Studierenden nehmen das gut an? weit wurde dieser Ansatz in der Katego- schaft. Das ist in der Praxis oft mühevoll, Selbstverständlich. Die, die wir bisher rie »Kompetenzmanagement« des HR Erfolge sind schwer mess- und vermittel- erreicht und für das Thema sensibilisiert Excellence Award nominiert und belegte bar. Wettbewerbe schaffen Öffentlichkeit haben, sehen darin eine wirklich sinnvolle schließlich den zweiten Platz. und Erfolge motivieren. Ergänzung zur bisherigen Karriereberatung. Ganz gleich, ob man sich für ein Praktikum Welche Bedeutung haben Nominierung Wie funktioniert das oder den Berufseinstieg vorbereitet. und Platzierung für Sie? »Kompetenz-Konzept«? Es hat uns schon gefreut, dass unser Vereinfacht gesagt: Wir sind in der Lage, Wie geht es jetzt weiter? Konzept in diesem namhaften Wettbe- das Schlagwort »soziale Kompetenz« mit Das »Kompetenz-Konzept« für Studie- werberumfeld (u. a. BMW, Siemens, Ber- Leben zu erfüllen. rende steckt ja noch in den Kinderschu- telsmann, ThyssenKrupp, TUI) über- Welcher Absolvent oder Berufsanfänger hen; die Umsetzung an der Hochschule haupt wahrgenommen wurde. Dass wir weiß denn tatsächlich, wie gut die eigenen wollen wir unbedingt verstetigen. Aber es am Schluss mit dem zweiten Platz geehrt Softskills, beispielsweise Durchsetzungs- gibt auch erste Ansätze, das Konzept mit wurden, ist für mich mehr als nur ein stärke, Teamfähigkeit oder Leistungswille, und für unsere Partner aus der regionalen Achtungserfolg. ausgeprägt sind? Wirtschaft auszubauen. Ein umfangreiches, onlinebasiertes Test- verfahren ermittelt zunächst die indivi- Vielen Dank für das Gespräch! duelle Ausprägung dieser Eigenschaf- Text: Christin Dölz ten. Im Gespräch werden danach Stärken und Schwächen analysiert und Möglich- keiten erörtert, Potentiale angemessen weiterzuentwickeln.
12 studieren IQM Integriertes Qualitätsmanagement (IQM) der Hochschule Merseburg An der Hochschule Merseburg wird ein henden Stärken, u. a. hinsichtlich der Stu- und insbesondere die Zielumsetzung, ganzheitlicher Ansatz zur Qualitätssiche- dierendenbetreuung, weiter auszubauen die Zielerreichung sowie die Zielabwei- rung und Qualitätsentwicklung verfolgt, und Schwächen abzubauen. chung feststellen, über das akademische welcher die Aufgabenbereiche aller Orga- Neben den bestehenden Rechtsgrundla- Controlling sichergestellt. Essenziell für nisationseinheiten der Hochschule Mer- gen des Hochschulgesetzes des Landes die gesamte Organisation des IQM ist die seburg involviert. Der entwickelte Ansatz Sachsen-Anhalt und den Evaluationsord- Integration aller Mitglieder der Hoch- zur Qualitätssicherung und Qualitätsent- nungen für Lehre und Forschung bildet schule, insbesondere der Studierenden. wicklung vollzieht sich in einem integrier- das Leitbild der Hochschule Merseburg So sind die Studierenden auf allen Ent- ten Qualitätsmanagementsystem (IQM). die Basis für die Qualitätssicherung und scheidungs- und Managementebenen Die Implementierung und Weiterentwick- Qualitätsentwicklung. So bekennt sich des Qualitätsmanagements involviert. Das lung des IQM wird durch die Rektorats- die Hochschule dezidiert zur permanen- IQM wird kontinuierlich weiterentwickelt arbeitsgruppe »Qualitätsmanagement« ten Verbesserung der Studienqualität als und die Einführung wird voraussichtlich vollzogen. zentrales Anliegen. bis Ende WS 2013/14 vollzogen sein. Die Arbeitsgruppe entwickelt methodi- Darüber hinaus betont insbesondere der Text: René Angelstein sche Ansätze sowie Instrumente zur Qua- prozessorientierte Ansatz des IQM die litätssicherung und -entwicklung und Bedeutung, Anforderungen unterschied- diskutiert zudem die durch das IQM-Pro- licher Anspruchsgruppen zu verstehen jektteam eingebrachten Prozesse. Das und zu erfüllen, Prozesse aus Sicht der IQM-Projektteam hat dabei die zentrale Leistungserstellung zu betrachten, Ergeb- Bericht swesen Aufgabe, die für die Hochschule rele- nisse hinsichtlich der Prozessleistung n vanten Geschäftsprozesse zu identifizie- sowie ihrer Wirksamkeit zu untersu- ge n ru Co ren und in einer QM-Dokumentation als chen und Prozesse auf der Grund- ba nt Flussdiagramm (auf Basis der DIN 66001) lage objektiver Messungen ständig ein r ol abzubilden. zu verbessern. ling r Zielve Durch die kontinuierliche Abstimmung Im Rahmen der Einführung des Integriertes in der Rektoratsarbeitsgruppe zeichnet Qualitätsmanagementsystems Qualitätsmanagement sich das so entstehende Qualitätsmanage- der Hochschule Merseburg wur- mentsystem der Hochschule Merseburg den bereits wesentliche Prozesse, IQM Be fra neben der Prozessorientierung beson- welche die o. g. Punkte beachten f f. ders durch die Orientierung am Student- g un 00 Life-Cycle und damit durch seine hohen 90 gs Vernetzungs- und Inklusionsleistungen an O ät IS aus. Innerhalb des IQM-Regelkreises s ze werden so neben der Optimierung der Geschäftsprozesse auch die unterschiedli- Weitere Informationen können A kkr ed im Internet unter dem URL: i t ie r un g chen Befragungs- und Controllingansätze zusammengeführt. http://www.hs-merseburg.de/ Darüber hinaus wird aktuell an einer Inte- hochschule/hochschulmanagement/ gration und Einführung eines Diversity qualitaetsmanagement/ Managements gearbeitet, um die beste- entnommen werden.
studieren 13 Campuskultur auf der hochschuleigenen Bühne Präsentationen von Studierenden und Gastspiele regionaler Theater beleben den Campus Im Wintersemester 12/13 konnte die seit Auch Einzelkünstler haben Platz auf der Das Semester neigte sich dem Ende entgegen und trotz zwei Jahren erfolgreiche Gastspielreihe im »kleinen TaC-Bühne«, wie Verena Noll (oder gerade wegen) Prüfungsstress und Winterwetter Theater am Campus (TaC) fortgesetzt wer- (kleine.weltbühne.leipzig) mit ihrem war das Theater voll, als Mario Pinkowski und Klaus-Die- den. An wunderbaren Abenden unterhiel- Ein-Frau-Stück »21: Der letzte Auftritt« ter Bange in »Fast Faust« das Werk Goethes gekürzt und ten verschiedene Künstler und Theater aus bewies. Zusammen mit ihr wurde gelit- mit Augenzwinkern auf die Bühne des TaC brachten. der Region sowie die studentische Theater- ten und gelacht, während sie als Chris- Mit einer Plakataktion wurde gefragt: »Wenn ihr Goethe gruppe »Plug&Play«. tine den Anrufbeantworter ihres Verflos- eine Frage stellen könntet, welche wäre es?«. Hier einige So wurde es zu Beginn des Wintersemes- senen bezirzte, befragte, unterhielt und Antworten: »Wie hast du dich bei all den Deutschlehrern ters mit der Theatergruppe VAROMODI beschimpfte. Im Anschluss gab es ein sehr eingeschleimt?«, »Woher kennst du so viele Wörter?«, »Ver- und dem Märchen »Das Kalte Herz« offenes und interessantes Aufführungs- stehst du Faust selbst?«, »Welche Autoren musstest du in schaurigschön. Am Ende konnten alle gespräch mit der Schauspielerin und dem der Schule lesen?« Zuschauer, dank des Glasmännleins beru- Regisseur Dietmar Voigt. Die Gastspielreihe im TaC wurde im Sommersemester higt und glücklich aufatmen und mit war- Die studentische Theatergruppe »Plug& 2013 fortgesetzt und alle Hochschulangehörigen, wie men Herzen den Abend ausklingen lassen. Play« hat dieses Semester die Bühne verlas- auch »Merse-Bürger« waren herzlich eingeladen. Jeden Im Dezember ging es bei dem »Verko(r)- sen und den Fahrstuhl als neuen Auffüh- Mittwoch gab es im wöchentlichen Wechsel mit dem Cam- ksten Krippenspiel« des Knalltheaters rungsort entdeckt. Der Fahrstuhlvorraum pusCinema C2 wieder Gastspiele und eigene Theaterprä- wahrlich nicht beschaulich zu, allerdings in der dritte Etage des Hauptgebäudes sentationen. Das Theater am Campus freut sich auch in wurden die Bauchmuskeln durch ausgie- platzte aus allen Nähten, als die Zuschauer den kommenden Semestern auf zahlreiche Besucher und biges Lachen für die kommenden kulina- von den Plug&Play-Kellnern dort platziert unterhaltsame Abende. rischen Genüsse der Weihnachtsfeiertage wurden. Rund ums Essen, Schlecken, Stop- Text: Luisa Gajewski, COMM-Redaktion gerüstet. Josef und Maria tanzend mit Tier- fen, Mampfen drehte sich das Stück, das im masken und ein spärlich mit einem Ele- TaC endete und dort die abermals erfolgrei- fanten-Tanga bekleideter Jesus am Kreuz – che Open Stage – eine offene Bühne für alle ein Krippenspiel der etwas anderen Art. ambitionierten Künstler – eröffnete. anzeige Chemieanlagenbau Chemnitz Engagierten Menschen stehen bei uns, einem interna- tionalen Chemieanlagenbauer, alle Türen offen. Hinter 185 x 80 mm den drei Buchstaben CAC steht ein mittelständisches Absolventen folgender Fachrichtungen können sich be- Unternehmen im Anlagenbau für die Bereiche Raffinerie- werben: und Gastechnik, Petrochemie, anorganische Chemie und Engineering-Services für Spezialanlagen. Verfahrenstechnik, Chemieingenieurwesen, Maschinen- bau, Apparatetechnik, Bautechnik, Automatisierungs- Für unsere interessanten Projekte im internationalen technik, Elektrotechnik, Werkstofftechnik, Wirtschafts- Großanlagenbau suchen wir Sie: ingenieurwesen Trainee (m/w) – Faszination Anlagenbau Gute Englischkenntnisse setzen wir voraus. Sie zeichnen sich zudem durch Kommunikationsfähigkeit, Überzeu- Ihr Studium der Ingenieurwissenschaften an einer Uni- gungskraft und Entscheidungsfreude aus. versität oder Fachhochschule haben Sie in kurzer Studi- Nachwachsende Intelligenz enzeit erfolgreich abgeschlossen? Sie besitzen Persön- Sie finden ein Arbeitsumfeld, in dem Ihre Initiative und lichkeit, Flexibilität, Engagement und Teamgeist? Dann Ihr Engagement gefragt sind. Wenn Sie stets auf der steigen Sie als Trainee (m/w) im internationalen Anla- Suche nach neuen Herausforderungen sind und Dynamik genbau ein! lieben, sind Sie bei uns an der richtigen Stelle. Chemieanlagenbau Chemnitz GmbH Betreut durch Ihren Mentor arbeiten Sie an verschiede- Haben wir Ihr Interesse geweckt? Frau Susen Meißner nen Projekten mit und lernen das Zusammenspiel aller Augustusburger Str. 34 | 09111 Chemnitz Fachabteilungen kennen. Unser Traineeprogramm erfolgt Dann richten Sie Ihre vollständigen Bewerbungsunter- Telefon: 0371/6899-350 | susen.meissner@cac-chem.de am Standort Chemnitz, kombiniert mit ersten Auslands- lagen an unsere Personalreferentin Frau Susen Meißner. einsätzen.
14 titel Stärken stärken: Die Kunststoffbranche als regionaler Wirtschaftsmotor in Sachsen-Anhalt
titel 15 P laste und Elaste – Ein Markenzeichen der Region, deren Stärke wieder in den Vordergrund rückt. Die boomende Kunststoffindustrie und die damit ein- hergehende Forschung sind ein guter Grund, dass Absol- Forschungs- und Entwicklungsprojekten bei denen unter- venten auch nach ihrem Studium in Sachsen-Anhalt blei- schiedliche polymerbasierte Materialien im Mittelpunkt ben und Fachkräfte kommen. Unterstützend wirkt hier stehen. Das Spektrum reicht von Naturstoffkompositen das breite Spektrum an Weiterbildungs- und Arbeitsmög- über polymerbasierte Hochleistungsverbundwerkstoffe lichkeiten und insbesondere die engmaschige Vernet- bis hin zu Elastomeren und Nanokompositen. Aktuelle zung zwischen Industrie, Forschung und Wissenschaft Highlights, die die Wichtigkeit der Branche nachhaltig am Standort Sachsen-Anhalt. Dies sorgt für eine hohe aufzeigen, markieren die bund- und ländergeförderten Attraktivität und gebündelte Kompetenz. Projekte Fraunhofer-Innovationscluster »SolarKunst- Zwei, die sich bereits seit 17 Jahren für die Chemie-Region stoffe« und das BMBF-Spitzencluster »Bioökonomie«, stark machen, sind das Fraunhofer-Institut für Werkstoff- an denen Fraunhofer IWM und Fraunhofer PAZ ebenfalls mechanik IWM in Halle und die Hochschule Merseburg. maßgeblich beteiligt sind. Ziel der Zusammenarbeit ist es, eine arbeitsmarktorien- Zudem gibt es durch die Einbindung des Fraunhofer IWM tierte Ausbildung zu bieten und Studierende mit zahlrei- in den von der Martin-Luther-Universität Halle-Witten- chen praxisnahen Praktika-, Bachelor- und Masterarbei- berg koordinierten Sonderforschungsbereich »Polymers ten am Fraunhofer IWM zu fördern – und eben zu halten. under multiple constraints« eine Vielzahl von Kooperati- onen mit den dort im Bereich Polymerchemie, Polymer- Im Bereich Kunststoffe wurde die Kooperation von physik und Polymerverarbeitung arbeitenden Gruppen, Fraunhofer IWM und Hochschule Merseburg im Jahr was bei der Bearbeitung spezieller, eher grundlagenorien- 2012 durch die Ernennung von Dr. Mario Beiner zum tierter Probleme nützlich ist. Fazit ist: Studierende sollten Honorarprofessor für Polymerphysik gestärkt. Im Jahre kommen, um zu bleiben. 2013 soll die Zusammenarbeit auch auf den Bereich der Text: Jasmin Ait-Djoudi, Fotos: Peter Eichler Polymerverarbeitung ausgeweitet werden. Geplant ist die Einrichtung einer vom Fraunhofer IWM finanzier- ten Professur mit Schwerpunkt Polymerverarbeitung. Damit kann das Fraunhofer IWM sein ganzes Knowhow zur Verfügung stellen: Mit der breit aufgestellten Poly- mercharakterisierung am Fraunhofer IWM in Halle und den Aktivitäten am Fraunhofer-Pilotanlagenzentrum für Polymersynthese und -verarbeitung PAZ in Schko- pau, direkt im mitteldeutschen Chemiedreieck angesie- delt, kann die komplette Entwicklungskette von der Syn- these neuer Polymere, über deren Charakterisierung bis hin zum Upscaling von Verarbeitungs- und Synthesever- fahren abgedeckt und der heimischen Industrie angebo- ten werden. Für die regionale Kunststoffindustrie sind Fraunhofer IWM und Fraunhofer PAZ wichtige Part- ner für gemeinsame Entwicklungsprojekte, wobei die lokale Verankerung kurze Kommunikationswege sowie einen schnellen persönlichen Austausch ermöglicht. Fraunhofer IWM und Fraunhofer PAZ bearbeiten im Geschäftsfeld Polymeranwendungen eine Vielzahl von
16 titel Studiengang Kunststofftechnik an der Hochschule Seit dem Wintersemester 2010 bietet die Hochschule Merseburg den Bachelor- studiengang »Kunststofftechnik« an. Der Kunststofftechniker ist der In Zusammenarbeit mit den fachlichen Kompetenzen und Laboratorien des Bäcker des Kunststoff-Kompetenzzentrums Halle- Merseburg (KKZ) wird eine praxisorien- tierte Ausbildung in kunststoffrelevan- ten Gebieten wie Kunststoffverarbeitung, Polymercharakterisierung und Kunst- Kunststoffs stoffprüfung am Campus der Hochschule Merseburg angeboten. Herr Professor Rödel, wie ist das mit dem »Bäcker« zu verstehen? Kunststoffe begegnen uns im Alltag in vielschich- Der Kunststofftechniker muss alles ken- tiger Weise. Zum Beispiel im Automobil- und Flug- nen, was mit Kunststoff zu tun hat. Ähn- zeugbau, Handyschalen, Spielzeug, Trinkflaschen lich wie der Bäcker genau weiß, welche und Verpackungen. Zur Herstellung von Reifen und Zutaten er für seinen Brotteig benötigt, Dichtungen werden bevorzugt Elastomere einge- muss der Kunststofftechniker wissen, wel- setzt. Elastomere sind neben Thermoplasten, che Rohmaterialien in welcher Mischung thermoplastischen Elastomeren und Duromeren er braucht, um ein bestimmtes Kunst- eine der vier großen Polymergruppen. stoffteil herstellen zu können. Er muss
titel 17 außerdem wissen, welche Gestaltungs- Die Kunststofftechnik in Merseburg ist ja formen er benötigt und nicht zuletzt sollte gemeinsam mit der Uni Halle entwickelt er auch über die Maschinen Bescheid wis- worden, was bedeutet das? Stiftung vergab sen, die den Kunststoff weiterverarbeiten. Das hat viele Vorteile für den jetzigen Stu- erstmals Stipendium Der große Unterschied im Vergleich zum diengang. Die Studierenden profitieren Bäcker ist natürlich, dass am Ende eines zum einen von der langjährigen Kom- an Kunststoff- solchen Prozesses in der Kunststofftech- petenz in Lehre und Praxis, die sich hier technik-Studenten nik immer ein »High-End-Produkt« steht. am Standort entwickelt hat. Zum anderen Selbst in einem kleinen Stift der Firma macht sich das auch in der technischen Die ideelle Förderung und materielle Schneider aus Wernigerode stecken hoch Ausstattung bemerkbar. Die Hochschule Unterstützung von Studierenden, Dok- komplexe Zusammenhänge von Chemie, Merseburg konnte das volle Equipment toranden sowie die Eliteförderung junger Verfahrenstechnik und Maschinenbau. an technischen Labor-, Mess- und Ferti- Wissenschaftler und Akademiker in Form gungsgeräten übernehmen. Da diese nicht von Stipendien oder Sachzuwendungen ist nur ein Schwerpunkt der Arbeit der Die Hochschule Merseburg betont den älter als zehn Jahre sind, liegt die techni- Stiftung »Akademie Mitteldeutscher großen Praxisbezug im Studium. Wie sche Ausstattung in Merseburg gerade im Kunststoffinnovationen«. sieht das im Studiengang »Kunststoff- Vergleich zu anderen Hochschulen weit Durch großzügige Zuwendungen, vor- technik« aus? über dem Standard. wiegend mitteldeutscher Unternehmen, konnten in der Vergangenheit Promoti- Das zeigt sich in unterschiedlichen Berei- onsstipendien oder Sachmittel in Form chen. Zum einen haben wir feste Koope- Was empfehlen Sie jemanden, der von Buchprämien an leistungsstarke rationen besonders mit den regionalen Kunststofftechnik studieren will? Studierende vergeben werden. Industriepartnern – sei es aus der chemi- Natürlich sollten ein technisch-naturwis- Ein neuer Aspekt der Arbeit der Stiftung schen, der verarbeitenden oder der Auto- senschaftliches Interesse und ge-wisse ist die Vergabe des Kunststofftechnik- Stipendiums an Studierende des Stu- mobilindustrie. Zu nennen sind da bspw. Grundlagenkenntnisse vorhanden sein. dienganges »Kunststofftechnik«. Das Leuna Harze, Domo oder BMW. Die Leh- Der Studierende darf keine Angst vor Her- Stipendium wurde ausgelobt, um den renden haben ausgezeichnete Kontakte ausforderungen haben, denn die Anfor- Bekanntheitsgrad dieses neuen Studien- zu diesen Unternehmen. Das bedeutet für derungen, die man im Laufe der sechs ganges zu erhöhen und die Studierenden die Studenten, dass sie direkt an die Praxis Semester bewältigen muss, sind hoch. die Studieneinstiegsphase finanziell zu angebunden sind – sei es durch die prak- erleichtern. Wir verlangen ein hohes Maß an Selbst- Die beiden ersten Stipendiaten sind tischen Aufgaben während des Studiums ständigkeit und gute Vorkenntnisse in Gino Grenser und Bernhard Teichmann, oder das studienbegleitende Praxissemes- Chemie, Physik und Mathematik, wobei beide Studenten des Studienganges ter. Zum anderen bemühen wir uns auch, wir Lehrenden jederzeit gerne mit Rat und Kunststofftechnik im Matrikel 2012. Sie dass die Lehrenden fest mit der Praxis ver- Hilfe zur Seite stehen. Außerdem emp- erhalten im ersten Studienjahr eine Un- terstützung der Stiftung von 50,00 Euro ankert sind. So haben wir unter anderem fehlen wir jedem, die Möglichkeit zu nut- pro Monat. eine VW-Vorlesungsreihe initiiert, die von zen, im Ausland zu studieren. Es bestehen Anlässlich des 7. Kunststoffkolloquiums authentischen Praktikern von VW gelei- gute Verbindungen in die USA und nach am 13. Dezember 2012 erfolgte die Über- tet wird. Belgien. gabe der Stipendien. Allerdings muss dazu gesagt werden, dass Text: Juliane Dylus, Fotos: Peter Eichler Text: Dr.-Ing. Katrin Reincke | Stiftungsmanagement auch Forschung im Bereich Kunststoff- Akademie Mitteldeutsche Kunststoffinnovationen technik immer praktisches Arbeiten ist. en: formation Und dann gibt es natürlich auch immer Weitere In rg.de se b u k-mer wieder Projekte, die die Kunststofftechnik www.am im wahrsten Sinne begreifbar machen. So haben wir bspw. in Kooperation mit BMW einen MINI Countryman als Ausstellungs- stück erhalten. Jeder Student kann sich bei mir den Schlüssel holen und selber ganz genau nachprüfen, welche Materialien wo und wie in dem Auto verwendet wurden. Nur fahren dürfen die Studierenden das Auto nicht. Übergabe der Stipendien an Gino Grenser (mitte) und Bernhard Teichmann (rechts) durch Prof. Beate Langer (Präsidiumsmitglied der Stiftung AMK )
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