HOCHSCHUL-JOURNAL SCHMALKALDER - Duales Studium Nachwuchswissenschaftler präsentieren Forschungs-ergebnisse - Hochschule Schmalkalden

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HOCHSCHUL-JOURNAL SCHMALKALDER - Duales Studium Nachwuchswissenschaftler präsentieren Forschungs-ergebnisse - Hochschule Schmalkalden
Ausgabe II / ­2016 / November

SCHMALKALDER

HOCHSCHUL-
JOURNAL

 FOKUS
 Duales Studium

 FORSCHUNG
 Nachwuchswissenschaftler
 präsentieren Forschungs­
 ergebnisse

 CAMPUS
 Botschafter der Wissenschaft
HOCHSCHUL-JOURNAL SCHMALKALDER - Duales Studium Nachwuchswissenschaftler präsentieren Forschungs-ergebnisse - Hochschule Schmalkalden
Editorial In dieser Ausgabe
 Fokus: Duales Studium
 2 Mit BISS zum Abschluss
 3 Nix für faule Leute

 Das Hochschulwiki der Studium
 4 Studierender und Schauspieler sein
 Hochschule Schmal­kal­den 5 Rektor Prof. Elmar Heinemann eröffnete
 Deutsch-Polnisches Kolloquium
 Informations-, Lern- und Austauschplattform 6 Neue Angebote des International Office
 8 20. International Summer School:
 Zum Studieren nach Schmal-was?
 Was ist das Hochschulwiki? 9 Exkursion zum Sonderfahrzeughersteller BINZ
 10 Mensch-Roboter-Kooperation in der
 Das Hochschulwiki ist eine inhaltszentrierte Lern- und Austauschplattform.
 Fertigung von Volkswagen
 Sie bündelt online das fakultätsbezogene studien- und fachspezifische
 Liebe Leserinnen und Leser, 11 CHE-Ranking: Maschinenbau­­studierende aus
 Wissen und steht somit jederzeit und weltweit allen Nutzerinnen und
 Schmal­kal­den sind besonders schnell
 Nutzern zur Verfügung.
 dass ein duales Studium nix für faule Leute ist, sagt Studentin 11 Neuer berufsbegleitender Bachelor­studiengang
 Nancy Shamum. Seit 15 Jahren bietet die Hochschule Schmal­ „Wirtschaftsrecht (LL. B.)“
 Jede / r Interessierte, egal ob Studierende / r, Lehrende / r oder Nichthoch­
 kal­den ein duales Studium unter dem Namen BISS an. Der Name 12 Weiterbildungsstudierende besuchen Zentrale
 schulangehörige / r, kann beim Hochschulwiki Artikel kommentieren, eigene
 steht für Berufsausbildungsintegriertes Studium Schmal­kal­den. Betriebsleitstelle des Rennsteigtunnels
 Artikel erstellen und bearbeiten. Die Bearbeitung eines Dokuments in einer
 Welche Vorteile es bietet und welche Erfahrungen unsere Studen­
 Gruppe ist ohne Überflutung des E-Mail-Postfachs möglich.
 tin damit gemacht hat, können Sie auf Seite 2 nachlesen. Forschung
 13 Nachwuchswissenschaftler präsentierten
 Durch die Vergabe individueller Lese-, Schreib- und Kommentarrechte kann
 Im Sommer fand zum zwanzigsten Mal die dreiwöchige Interna- Forschungsergebnisse
 jeder selbst entscheiden, wer die Texte lesen kann und daran mitschreiben
 tional Summer School Schmal­kal­den statt. Ihr Gründer, Professor 14 Gründergeschichten der Hochschule:
 darf.
 Robert Richert, erinnert sich noch an die Anfänge, als die Studie­ Die GenussWert UG
 renden noch bei ihm zu Hause oder bei anderen Studierenden 17 Berichte aus den Forschungssemestern
 übernachtet haben. Heute zählt die International Summer School 18 Smartphone lädt kabellos anderes Smartphone
 Wofür kann ich das Hochschulwiki nutzen? zum festen Programmpunkt der Sommeraktivitäten an der Hoch­ und steuert Fahrradlicht
 schule. Allerdings übernachten die Gaststudierenden aus aller 19 News
 ∙∙ als unkompliziertes Kommunikationstool zur Organisation und
 Welt nun in Hotels oder anderen Unterkünften.
 Koordination von Gruppenarbeiten, Referaten und Präsentationen
 Campus
 (öffentlich oder innerhalb einer festgelegten Gruppe)
 Seit April schmücken vier großrahmige Schwarz-Weiß-Portraits 20 Rektorengalerie im Hörsaalgebäude enthüllt
 ∙∙ als Orientierungshilfe für den Studienstart, weil Du hier alle der ehemaligen Rektoren der Hochschule Schmal­kal­den das Foyer 20 Buchtipp: Investition u. Finanzierung in Formeln
 Informationen fakultätsweise findest im Hörsaalgebäude. Damit würdigt die Hochschule Schmal­kal­den 21 Botschafter der Wissenschaft
 ihre höchsten Amtsträger und erinnert gleichzeitig an ihre 25-jäh­ 22 Thüringer Hochschuldialog machte Station
 ∙∙ als Informationsquelle über Studien- und Vorlesungsinhalte sowie
 rige Geschichte. Zur Enthüllung der Portraits waren alle ehema­ in Schmal­kal­den
 Lehrveranstaltungen, Tutorien und Vorkurse aller fünf Fakultäten
 ligen Rektoren anwesend, auch Gründungsrektor Wolf-Dieter 22 Thüringer-Wald-Firmenlauf: Hochschulteam
 ∙∙ als Wissens- und Informationsaustausch mit anderen Studierenden Eckert. belegt 6. Platz
 und Lehrenden (z. B. über die Kommentarfunktion) 23 Karrieremesse: 72 Unternehmen präsentierten
 Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen bei der Lektüre! sich an zwei Tagen
 ∙∙ für die Publikation eigener Texte im World Wide Web

 ∙∙ und vieles mehr … Fördergesellschaft
 Ihre 24 Die Fördergesellschaft informiert
 Ina Horn 25 Banken, Finanzmärkte und Währungs­-
 turbulenzen – im Modell und in der Praxis
 Auf geht’s zum Hochschulwiki: 26 Exkursion in das TEAG-Kraftwerk Jena
 27 Exkursion zur Saalekaskade
 wiki.hs-schmalkalden.de
 Köpfe
 28 Unseren Alumni auf der Spur: Sandy Korb
 29 Professor Seichter und die nächste Dimension
 30 Neu an der Fakultät Wirtschafts­wissen­schaften:
 Prof. Dr. Joachim Bach
 30 Personalia
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 31 Galerie
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FOKUS

 DUALES STUDIUM
 FOKUS
 Nix für faule Leute
DUALES STUDIUM
 Seit 15 Jahren bietet die Schmalkalder Hochschule das duale Studium an,
Mit BISS zum Abschluss eine Kombination aus Studium und Ausbildung. Eine hohe Belastung für die
 Studierenden, die sich für die meisten aber lohnt.
Das Berufsausbildungsintegrierende Studium Schmal­kal­den (BISS)

 S tudenten sind faul, arbeiten höchstens nachts und schlafen so
 lange, dass sie erst nachmittags frühstücken – die Zeit, in der
 solche Klischees auf die Mehrheit der Studenten zutrafen, scheint
 her gab es wohl getrennte Berufsschulklassen für BISS-Studenten
 und normale Azubis“, sagt Nancy. Sie vermutet, dass dafür mo­
 mentan zu wenig Auszubildende nebenbei noch studieren. War es
 vorbei. Seit das internationale Studienabschluss-System aus Bache­ bei dem Lernstress nicht ärgerlich, die anderen Studenten in Feri­
 lor und Master an deutschen Hochschulen eingeführt wurde, sind enlaune zu sehen?
 die Studiengänge verschulter. Die Studierenden, zumindest viele von
 ihnen, arbeiten regelmäßiger – und zwar zu Berufsarbeitszeiten –, „Klar hätte ich in den Semesterferien lieber frei gehabt, anstatt zu
 werden stärker kontrolliert, sind aber auch effizienter und beenden lernen, aber ich krieg’s ja auch bezahlt“, sagt Shamun. Die Vergü­
 das Studium schneller. tung ist für sie ein entscheidender Vorteil des BISS. „Und andere
 Studenten jobben in den Ferien auch“, fügt Selina Manger von der
 Manche wollen sogar noch mehr schaffen und beginnen ein dua­ Hochschule an. Die Mitarbeiterin ist zuständig für die Betreuung der
 les Studium. Dabei absolvieren sie Berufsausbildung und Studium BISS-Studenten und hat sich unter ihnen umgehört. Dem ein oder
 gleichzeitig. An der Schmalkalder Hochschule wird das duale Stu­ anderen sei die Belastung zu groß, berichtet sie. Größer auch, als sie
 dium als BISS (Berufsausbildungsintegrierendes Studium) seit 15 sich nach dem Anfangsgespräch vorgestellt hatten. Angst, es nicht
 Jahren angeboten, in den Fächern Maschinenbau und Elektrotech­ zu schaffen, bräuchten die Studierenden ihrer Meinung nach trotz­
 nik. Nancy Shamun aus der Nähe von Bad Kissingen ist für das BISS dem nicht zu haben. Auf allen Seiten – Hochschule, Betrieb, IHK –
 nach Schmal­kal­den gezogen – zu ihrem Freund, der bereits an der gebe es Ansprechpartner, die helfen wollen.
 Nancy Shamun studiert Hochschule studierte. „Nach der Realschule bin ich zwei Jahre auf
 Maschinenbau an der die Fachoberschule gegangen, um mein Abi nachzuholen“, erzählt Auch Nancy Shamun konnte für ihre Prüfungen mit den anderen
 Hochschule Schmal­kal­ Nancy. „Danach wollte ich mehr machen als nur eine Ausbildung. Azubis und Ausbildungsleiter Klaus Schneider lernen. Auch das
 den. Gleichzeitig geht
 sie in die Lehre bei FFT Das wäre ja vorher schon gegangen.“ habe sie ihren Kommilitonen voraus. Bei Studienbeginn habe sie
 Produktionssysteme. außerdem nicht „bei null anfangen“ müssen; konnte etwa schon
 Ausschließlich studieren wollte die 21-Jährige aber auch nicht. „Erst­ Zeichnungen lesen, was die anderen Studenten erst lernen muss­
 mal brauchte ich eine Auszeit vom Lernen“, sagt sie lächelnd. Da ten. „Und wenn ich mich nach dem Studium bewerbe, habe ich

E in duales Studium zeichnet sich durch theoretische und prakti­
 sche Ausbildungsinhalte aus. Anders als beim herkömmlichen
Hochschulstudium ist der Praxisbezug beim dualen Studium deut­
 Wer sich für diese Studienform entscheidet, benötigt einen Aus­
 bildungsvertrag mit einem Unternehmen in einem der folgenden
 Berufe: Industriemechaniker, Werkzeugmechaniker, Mechatroniker
 passte ihr gut, dass das BISS mit einer Ausbildungsphase beginnt.
 Im September 2014 fing sie als Lehrling für Maschinenbau bei der
 Schmal­kal­der Firma FFT Produktionssysteme an. Die naturwissen­
 auch Praxiserfahrung, was andere nicht haben.“ Zwei vollwertige
 Abschlüsse können die Absolventen nach dem dualen Studium vor­
 weisen, betont Selina Manger. Wer sich dafür entscheidet, sollte
lich höher: Theorie und Praxis wechseln sich in einem meist regel­ oder Mikrotechnologe. schaftlichen Fächer lagen ihr schon in der Schule. Abitur machte aber wissen, was Nancy Shamun gemerkt hat: „Für faule Leute ist
mäßigen Rhythmus miteinander ab. Derzeit sind 14 Unternehmen an diesem Studienprogramm be­ sie in Mathe und Physik. „Ich dachte, ich wag’ den Schritt. Als Frau es nix.“ 2
 Wer sich für ein duales Studium entscheidet, kann sich somit teiligt. Der Praxisbezug ist für die Studierenden dementsprechend habe ich im technischen Zweig bessere Chancen als im wirtschaft­
wissenschaftlich bilden und gleichzeitig praktische Erfahrung in ei­ hoch: Sie können ihr theoretisch erworbenes Wissen direkt im Un­ lichen.“ Milina Reichardt-Hahn, Südthüringer Zeitung / Freies Wort, 26. April 2016
nem Betrieb sammeln.Grundsätzlich gibt es zwei Modelle: Bei aus­ ternehmen anwenden. Auch wird die Ausbildung vergütet. Vie­
bildungsintegrierenden Studiengängen absolviert man parallel zum len BISS-Studierenden fällt der Berufseinstieg somit leichter, zu­ Mit ihrer Wahl ist Shamun zufrieden. Allerdings könnte das duale
Studium eine Ausbildung. Am Ende können die Studierenden zwei mal sie oft von ihrem Ausbildungsbetrieb übernommen werden. Studium etwas besser organisiert sein, meint sie. Die Studienphase
vollwertige Abschlüsse vorweisen: Den Bachelor- und einen Berufs­ Auch die Unternehmen profitieren von dem dualen Studium: Sie bil­ ihres Maschinenbaustudiums startete im Oktober 2015, planmäßig Ansprechpartnerin für Unter­nehmen und
abschluss. Praxisintegrierende Studiengänge schließen dagegen nur den so praxiserfahrene und auf den eigenen Betrieb abgestimmte ein Jahr nach dem Ausbildungsbeginn. Doch während des laufen­ Studieninteressierte
mit dem Bachelor ab. Hier wird der Stundenplan durch Praxispha­ Fach- und Führungskräfte aus – mit Hintergrundwissen zum neus­ den Semesters musste die Studentin zur Berufsschule. „Die Ausbil­
sen ergänzt. ten Stand der Technik. Damit sind die dualen Studienangebote der dung geht vor“, sagt sie. Uni-Stoff und Prüfungen, die sie in dieser Selina Manger
 Hochschule Schmal­kal­den ein attraktives Angebot für die Unterneh­ Zeit verpasste, hatte sie nachzuholen. Sodass am Ende mehrere Prü­ Telefon: (03683) 6881052
Die Hochschule Schmal­kal­den bietet das berufsausbildungsinte­ men der Region, zielgenau auszubilden. fungen aus Lehre und Studium nah beieinander lagen. Fax: (03683) 688 98 1052
grierende Studium in den Fachrichtungen Maschinenbau und Elek­ E-Mail: biss@hs-schmalkalden.de
trotechnik an. Während der Ausbildung wechseln die Studieren­ Milina Reichardt-Hahn hat mit einer BISS-Studentin und der Hoch­ Gedacht war das so nicht. Laut Hochschul-Broschüre zum dualen
den zwischen der Hochschule, ihrem Ausbildungsbetrieb und der schulmitarbeiterin Selina Manger, die die Studierenden betreut, über Studium sind die Prüfungen für die Ausbildung in den Semester­ www.hs-schmalkalden.de/
Berufsschule. In geregelten Präsenzzeiten, die von der Hochschule ihre Erfahrungen gesprochen. 2 ferien angesetzt. Überschneidungen sind nicht vorgesehen. „Frü­ Duales_Studium.html
in Kooperation mit den Institutionen festgelegt werden, besuchen
die Studierenden die Vorlesungen an der Hochschule. Gemeinsam
mit den Studierenden des regulären Studiums absolvieren sie in die­
ser Zeit das siebensemestrige Bachelorstudium. Ina Horn

2 SCHMALKALDER HOCHSCHULJOURNAL II / 2016 SCHMALKALDER HOCHSCHULJOURNAL II / 2016 3
HOCHSCHUL-JOURNAL SCHMALKALDER - Duales Studium Nachwuchswissenschaftler präsentieren Forschungs-ergebnisse - Hochschule Schmalkalden
STUDIUM

 Auch bei Designs im Fachwerkerlebnishaus gerät, das stylisch ist und in jedes Wohnzim­ So praxisorientiert zu lehren, sei eine Her­
 STUDIUM habe man die Stadt bereits unterstützt, sagt mer passt. „Fitro“ heißt ihr Produkt, das sie ausforderung, meint Klaus Chantelau, die
 Joachim Dimanski. Der Professor für Visuelle mit fiktiven Plakaten, einem Videofilm und sich aber lohne. Bereits zum vierten Mal
 Kommunikation betont, dass die Studieren­ einer Internetpräsenz bewirbt. fand die Intermediale statt, die Macher
 den an der Hochschule eine optimale Aus­ freuen sich schon auf das nächste Jahr. 2
Studierender und Schauspieler sein bildung erhalten, in Film und Grafikdesign,
 vernetzt mit Praxispartnern. Zur Intermedi­
 „Eine unserer Studierenden präsentiert ihr
 Objekt sogar direkt per Stream aus Atlanta, Ann-Christin Wolf, Südthüringer Zeitung /
Eigene Videoprojekte und Produkte entwerfen und vorstellen können Studierende ale präsentieren sie sogenannte „Corporate da sie nicht vor Ort sein kann“, schwärmt Freies Wort, 15. Juli 2016

im Rahmen der Intermediale an der Hochschule Schmal­kal­den Design Recy_Cult_Objekte“. Das heißt: Sie Dimanski vom Engagement der jungen
 bekommen die Aufgabe, alte Objekte zu Leute und den Möglichkeiten der Technik.
 recyceln und aus ihnen ein neues Produkt zu „Durch unsere Stärken im Bereich Multime­
 gestalten, fiktiv, unabhängig vom Budget. dia Marketing und Projekte wie die Interme­
 So macht Studentin Janna aus einem al­ diale locken wir viele internationale Studen­ Mehr Infos
 ten Schrank und einem Stepper ein Fitness­ ten an“, betont er. www.intermediale.info

 Rektor Prof. Elmar Heinemann eröffnete Deutsch-
 Polnisches Kolloquium

 Tobias in echt und im Imagefilm
 V om 12. bis zum 16. Juli 2016 haben
 sich in Olsztyn Experten aus den deut­
 schen Studentenwerken mit Kollegen aus
 Organisator des XI. Deutsch-Polnischen Kol­
 loquiums war das Deutsche Studentenwerk,
 dem 58 Studentenwerke in Deutschland
 päischen Hochschulbildung gestalten, wie
 diese das studentische Leben beeinflussen
 und wie Studentenwerke und Hochschulab­
 Polen und Europa getroffen, um die Her­ angehören. Gastgeber war die Universität teilungen diesen begegnen können. Darü­
 ausforderungen in der sozialen Infrastruk­ Ermland-Masuren im polnischen Olsztyn. ber hinaus waren die Veränderungen durch

I m Gebäude der Fakultät Informatik ist es
 hektisch. Die einen sitzen draußen, trin­
ken etwas und hören Musik, die anderen
 piert und entwickelt, die technische Aus­
 stattung an der Hochschule macht das mög­
 lich. „In unserem Green-Screen-Labor kön­
 terlegt ist der Film mit einer entspannen­
 den Musik, die Uwe Hettler, Professor im
 Bereich Wirtschaftsinformatik und Marke­
 tur des Hochschulwesens anzugehen. Als
 Vorstandsmitglied des Deutschen Studen­
 tenwerks hat der Rektor der Hochschule
 Die Schirmherrschaft hatte die polnische
 Rektorenkonferenz (KRASP) übernommen.
 eine heterogener werdende Studierenden­
 schaft, die Internationalisierung und inter­
 nationale Zusammenarbeit, die Sicherheit
verkaufen drinnen, in den Räumen präsen­ nen wir mit der Kameratechnik Filme in Ki­ ting, selbst komponiert und eingespielt hat. Schmal­kal­den, Prof. Elmar Heinemann, mit Knapp 70 Vertreter nahmen 2016 an der auf dem Campus sowie der familienfreund­
tieren Studierende ihre Projekte, Professo­ noqualität produzieren. Wir sind froh, dass Der Film wurde zur 150-Jahrfeier der Klinik Prof. Ryszard Górecki, Rektor der Universi­ alle zwei Jahre stattfindenden Veranstaltung liche Ausbau der Hochschulen Gegenstand
ren und Gäste laufen durch die Flure. Die das Land Thüringen die technische Kompo­ gezeigt und wird auf der Webseite platziert. tät Ermland-Masuren und dem Präsidenten teil. Hauptthema des Kolloquiums war die des Kolloquiums.
Intermediale der Hochschule Schmal­kal­den nente finanziert hat, etwa 200 000 Euro.“ „Ein richtiges Produkt, was auf den Markt der polnischen Rektorenkonferenz, Prof. Frage, welche bildungspolitischen Entwick­
2016 sorgt für Wirbel, nicht nur am Ver­ kommt“, betont Chantelau. Wiesłw Banys, die Veranstaltung eröffnet. lungen die soziale Infrastruktur der euro­ Die Teilnehmer aus Polen, Deutschland,
anstaltungstag selbst. „Das Projekt läuft im Emotionen wecken Frankreich, Italien, Irland und Belgien dis­
Grunde von Semesterbeginn an", sagt Mat­ Film über Reformation Rektor Prof. Elmar Heinemann bei der Eröffnung des Deutsch-Polnischen Kolloquiums kutierten in der mehrtägigen Veranstal­
thias Bock, der den Prozess begleitet und Im Imagefilm spielen Studierende die tung die doch sehr unterschiedliche Be­
koordiniert. „Die Studierenden organisie­ Hauptrollen, gedreht wurde im Helios-Kli­ Die Bereiche Bildverarbeitung und Grafikde­ trachtungsweise und Umsetzung von „Stu­
ren alles selbst, in Teams. Eine Gruppe ma­ nikum Hildburghausen. Die Mitarbeiter der sign der Hochschule haben auch einen Film dent-Service“-Themen. „Auch für die deut­
nagt die Räume, eine macht die PR und so Klinik standen ebenfalls vor der Kamera. To­ in Planung, der die Verbindung Schmal­kal­ sche Delegation wurde sichtbar, dass wir an
weiter." bias Görlach ist einer der Hauptdarsteller, dens zur Reformation darstellt, der Kunde einigen Stellen Verbesserungspotential ha­
 studiert Angewandte Medieninformatik. ist die Stadt. Im Reformationsjahr soll ein ben, andererseits in vielen Dingen auch
Der Gedanke hinter der Intermediale: Stu­ „Für mich war das etwas ganz Neues, ich Truck durch 30 Städte fahren, in jedem Ort Vorbild für unsere europäischen Nachbarn
dierende arbeiten an ihrem eigenen Projekt habe vorher nie geschauspielert. Ich hätte wird ein Film zu sehen sein, der den Bezug sind“, so Rektor Prof. Elmar Heinemann.
und präsentieren es der Öffentlichkeit. „Wie nicht gedacht, dass ich das kann“, erzählt zur Reformation darstellt. Nicht zu unterschätzen sei das Vernetzen
im späteren Berufsleben bekommen sie ei­ er. Ein Casting habe es gegeben, seine Rolle der einzelnen Partner über persönliche Kon­
nen Auftrag und eine Deadline", sagt Klaus als Schlaganfallpatient fand der 23-Jährige Wie beim Imagefilm wird Mixed Reality ge­ takte, die auch im Nachgang der Veranstal­
Chantelau, Professor für Angewandte Digi­ „spannend“. Auch Depression und Burn- nutzt: In reale Aufnahmen werden Compu­ tung eine Zusammenarbeit vereinfachen.
tale Bildverarbeitung. „Zusätzlich wollen wir out werden im Video angesprochen. teranimationen platziert. Deshalb ist „Ma­
Unternehmen der Region ansprechen und „Es soll deutlich werden, dass so ein Kli­ king History“ das Thema der Sonderausstel­ Im Oktober besuchten polnische und fran­
in unsere Hochschul-Prozesse einbinden.“ nikaufenthalt eine echte Hilfe sein kann, ins lung der diesjährigen Intermediale. Mithilfe zösische Vertreter der „Student Service Be­
Ein Beispiel-Projekt gibt es auf der diesjäh­ Leben zurückzufinden“, beschreibt Klaus der neuesten Techniken wolle man in die reiche“ Thüringen. 2
rigen Intermediale zu sehen: ein Imagefilm Chantelau das Anliegen der Klinik und der Geschichte der Stadt Schmal­kal­den eintau­
für die Helios-Kliniken. Chantelau und das Filmemacher. Der emotionale Zugang sei chen und die Vergangenheit der Stadt aus Ina Horn
Studierendenteam haben den Film konzi­ der Schlüssel, um Leute anzusprechen. Un­ völlig neuen Perspektiven beleuchten.

4 SCHMALKALDER HOCHSCHULJOURNAL II / 2016 SCHMALKALDER HOCHSCHULJOURNAL II / 2016 5
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STUDIUM STUDIUM

Neue Angebote des International Office DAAD-Preis 2016 für internationale Auslandssemester
 Studierende an der Hochschule
 Immer mehr Studierende der Hochschule Schmal­kal­den nutzen die
 Schmalkalden
Interkulturelles Training für Studierende Refugees Welcome an der Hochschule Möglichkeit, ohne Studiengebühren ein oder zwei Semester an ei­
der Hochschule Schmal­kal­den Schmal­kal­den ner Partneruniversität im Ausland zu verbringen.
 Dieses Jahr wird zum ersten Mal an der Hochschule Schmal­kal­
 den der Preis des Deutschen Akademischen Austauschdienstes Den Schritt ins Ausland zu gehen und dort sechs Monate zu leben
Seit letztem Jahr bietet das International Office der Hochschule Es gibt ein großes Thema, welches Deutschland vor allem in den (DAAD) für internationale Studierende verliehen. Die Verleihung und zu studieren, hat auch Erik Truckenbrodt gewagt und würde es,
Schmal­kal­den ein interkulturelles Seminar für Studierende an. Un­ letzten zwei Jahren besonders bewegt: Das Schicksal tausender des DAAD-Preises soll einer breiteren Öffentlichkeit deutlich ma­ wie er selbst sagt, immer wieder tun. Der angehende Wirtschafts­
ter dem Titel „Was steckt in unserem Kulturbeutel? Interkul- Menschen, die auf Grund von Krieg und Gewalt aus ihrer Heimat chen, welche Bereicherung internationale Studierende für die Hoch­ wissenschaftler hat sich für ein Auslandssemester in Mexiko-Stadt
turelles Leben und Studieren an der Hochschule Schmal­kal­ flüchten müssen. Leider eröffnen sich diesen Menschen nach den schulgemeinschaft darstellen. an der Universidad Panamericana entschieden und teilt nach Rück­
den“ richtet sich das Seminar an Studierende, die ein Auslandsse­ Strapazen der Flucht in Deutschland angekommen neue Probleme kehr in seinem Erfahrungsbericht mit: „Mein sechsmonatiger Auf­
mester, ein Auslandsjahr oder einen kompletten Studiengang an der und Hürden: Vorurteile, Sprachschwierigkeiten, die Unsicherheit, ob enthalt hat mich sowohl beruflich als auch persönlich positiv ge­
Hochschule Schmal­kal­den absolvieren und Interesse an Austausch, der Asylantrag genehmigt wird und wenn ja, wie es dann weiter­ prägt. Ich bin mit meinen Aufgaben und Verantwortungen in Me­
Reflexion und Kompetenztraining in Bezug auf ihre interkulturellen gehen soll. Die Geflüchteten mussten ihre Jobs, ihr Studium oder xiko gut zurechtgekommen und habe mich selber besser kennen­
Erfahrungen haben. ihre Schule in der Heimat aufgeben und stehen nun wieder ganz Der Preis ist mit 1 000 Euro dotiert. Er wird an einen der 142 interna­ gelernt. Ich bin überglücklich für diese lebensprägenden Erfahrun­
 am Anfang. tionalen Vollzeitstudierenden vergeben, die ihr Studium in Deutsch­ gen und möchte jedem, dem es möglich ist, ans Herz legen, eine
Die Studierenden erfahren, wie Kultur Menschen prägen und alltäg­ land absolvieren und sich durch besondere akademische Leistun­ solche Reise anzutreten.“
liches Leben und Arbeiten beeinflussen kann. Sie haben die Mög­ Auch in Schmal­kal­den und Umgebung befinden sich momentan gen und bemerkenswertes gesellschaftliches oder interkulturelles
lichkeit, sich über ihre Erlebnisse und Erfahrungen auszutauschen etwa 262 Geflüchtete. Unter ihnen auch Frauen und Männer, die Engagement hervorgetan haben. Zahlreiche weitere Erfahrungsberichte von ehemaligen Outgoings
und werden für kulturhistorische Hintergründe, Zusammenhänge an der Aufnahme eines Studiums interessiert sind oder ihr begon­ stehen in der Bibliothek, auf dem Hochschulwiki und auf der Platt­
und Entwicklungen ihrer Gastkultur sensibilisiert. nenes Studium in Deutschland fortsetzen wollen. Einigen von ih­ Der DAAD-Preis soll dazu beitragen, den großen Zahlen auslän­ form Stud.IP hochschulintern allen Studierenden zur Verfügung, die
 nen möchte auch unsere Hochschule die Türen zu einem erfolgrei­ discher Studierender an der Hochschule Schmal­kal­den Gesichter Interesse an einem Auslandsaufenthalt haben. Ob es um die Studi­
In praktischen Übungen zur interkulturellen Kommunikation erwei­ chen Bachelor- oder Masterabschluss öffnen. Unter dem Dach des zu geben und sie mit Geschichten zu verbinden. Damit wird deut­ enbedingungen, um die Wohnsituation, um die Lebenshaltungskos­
tern die Teilnehmer ihre Kompetenzen, indem sie den Umgang mit Programms „Welcome – Studierende engagieren sich für Flücht­ lich, dass jeder einzelne internationale Studierende ein Stück von ten oder um den Spaßfaktor geht, die Erfahrungsberichte erzählen
Diversität erleben, ihre kulturellen Prägungen reflektieren und neue linge“, gefördert durch den Deutschen Akademischen Austausch­ Schmal­kal­den in seine Heimat mitnimmt und etwas von sich in Interessantes und Wissenswertes über das Leben und Studieren in
Verhaltensweisen ausprobieren und trainieren. dienst (DAAD) und dem Bundesministerium für Bildung und For­ Schmal­kal­den lässt. dem jeweiligen Gastland.
 schung (BMBF), arbeitet das International Office zur Zeit an einigen
Das Seminar ist praxisnah und interaktiv gestaltet und wird in Projekten, die den studierfähigen Flüchtlingen die Integration in das Nominiert werden dürfen Studierende im fortgeschrittenen Stadium Das Team des International Office kann ebenfalls Tipps und Hin­
Deutsch und Englisch gehalten. Es beginnt immer am Freitag- Studium und Hochschulleben erleichtern sollen. des Studiums (Bachelor-Studierende im zweiten oder dritten Stu­ weise zu einem Auslandsaufenthalt geben und Kontakte zu Stu­
nachmittag und endet am Sonntagmittag. Die Studierenden dienjahr, Master-Studierende mindestens im zweiten Semester) so­ dierenden der Partneruniversitäten herstellen. Im aktuellen Winter­
erhalten 2 ECTS bei erfolgreicher Teilnahme. Die Dozentinnen Unter anderem ist geplant, das Buddy Programm, welches sich seit wie Promovenden. semester gehen 65 Studierende der Hochschule Schmal­kal­den an
sind Claudia Ulbrich und Kristin Drahheim. Jahren für Austauschstudenten bewährt hat, auch auf die Flücht­ ihre Wunschpartneruniversitäten ins Ausland.
 linge auszuweiten. Als Buddy würde ein Student der Hochschule
 einem Flüchtling dabei helfen, sich schnell an das Hochschulleben
 Seminarleiterinnen zu gewöhnen und ihm bei Schwierigkeiten zur Seite stehen. Dafür Weitere Informationen und Kontakte
 werden die interkulturellen und sprachlichen Fähigkeiten auf bei­ www.hs-schmalkalden.de/de/international/
 Claudia Ulbrich arbeitet als Bildungsreferentin und Trainerin zu den Seiten enorm bereichert und das International Office stellt zu­
 den Themen „Interkulturelles Lernen“, „Demokratieförderung“ dem ein Zertifikat über die freiwillige Arbeit aus, was sich sicher in
 und „Anti-Rassismus“ mit kleinen und großen Menschen. Sie Zukunft auf dem Arbeitsmarkt auszahlen wird. Campus der Universi­
 lebt in Berlin und arbeitet hauptberuflich für ein Integrations­ dad Panamericana in
 Mexiko
 unternehmen der Berliner Stadtmission. Des Weiteren plant das International Office eine Infoveranstal-
 tung, ein Begegnungsfest auf dem Campus und Exkursionen für
 Kristin Draheim ist als Trainerin, Mediatorin sowie als Business studierfähige Flüchtlinge und Studierende zusammen, damit sie so­
 und Personal Coach national und international tätig. Sie lebt wohl Schmal­kal­den und Umgebung als auch die Hochschule bes­
 und promoviert in der deutsch-polnischen Grenzregion. Ihre ser kennenlernen können.
 Schwerpunktthemen sind: (interkulturelle) Kommunikation
 und Gesprächsführung, (kultursensitive) Konfliktbearbeitung Über alle weiteren Veranstaltungen, Ideen und Projekte wird das In­
 mit Mediation, (interkulturelle) Teamentwicklungsprozesse und ternational Office auf der Webseite der Hochschule und über Face­
 Projektmanagement. book alle Interessierten auf dem Laufenden halten.

 Nächste Termine
 www.hs-schmalkalden.de/Intercultural+Training.html

6 SCHMALKALDER HOCHSCHULJOURNAL II / 2016 SCHMALKALDER HOCHSCHULJOURNAL II / 2016 7
HOCHSCHUL-JOURNAL SCHMALKALDER - Duales Studium Nachwuchswissenschaftler präsentieren Forschungs-ergebnisse - Hochschule Schmalkalden
STUDIUM STUDIUM

20. International Summer School: dium in Würzburg. Er sei, bis auf einmal, im­
 mer bei der Eröffnung der ISSS dabei gewe­
 sagte Robert Richert. Auf die Frage, ob er
 noch weitere 20 Sommer-Schulen für mög­
 dent mit Unterstützung nach Südthüringen
 gekommen. Der junge Mann aus Kentu­
Zum Studieren nach Schmal-was? sen, erzählt er. „Wegen der besonderen At­
 mosphäre und um zu sehen, wie viele Stu­
 lich hält, sagt er daher: Mehr sogar. Auch im
 Ausland, an den Partneruniversitäten, vor
 cky ist gehörlos. Weil er aber unbedingt die
 „Midnight-Sun Lecture“ des Professors im
Mit dem Start der 20. International Summer School erhielten erstmals die Absolventen der denten von überallher nach Schmal­kal­den allem in den USA, spreche sich der Erfolg Wald besuchen wollte, hatte er drei Gebär­
ausrichtenden Fakultät zugleich ihre Zeugnisse. Auf die Frage, ob noch 20 internationale kommen.“ der Veranstaltung herum. Von dort kommt dendolmetscher mitgebracht, die sich wäh­
 dieses Mal die Mehrheit der 38 Studenten. rend der 24 Stunden abwechselten. Thema
Studienwochen folgen, sagt Professor Richert voraus: Mehr. Für die Zukunft noch weitere 20 interna­ Mit Kanada, Frankreich, Australien, China, der Vorlesung vom 7. auf den 8. Juni: „The
 tionale Studienwochen wünschte Jens Go­ Mexiko und Brasilien sind weniger Länder World’s Economies – die Wirtschaftssysteme
 ebel der Fakultät. Der ehemalige Thüringer als früher dabei. „Das mit den USA sehen der Welt“. 2
 Kultusminister war Rektor der Hochschule wir aber gerne“, sagte Richert. „Wir wol­
 zur Zeit der ersten Summer School. „Bei len unsere Studenten schließlich auch dort­ Milina Reichardt-Hahn, Südthüringer Zeitung /
 ihm und bei allen nachfolgenden Rektoren hin schicken. Die sparen da Tausende von Freies Wort, Ausgabe Schmal­kal­den, 6. Juni 2016

 rannten wir mit der Idee offene Türen ein“, Dollars.“ Vorerst ist ein amerikanischer Stu­

 Exkursion zum Sonderfahrzeughersteller BINZ
 Zusammen mit ihrem Dozenten Prof. Dr. Michael Dornieden besuchten Studierende des
 Wahl­pflichtfachs „Strategisches Beschaffungsmanagement“ an der Fakultät Wirtschafts­wissen­
 schaften Anfang Juli das Unternehmen BINZ Ambulance- und Umwelttechnik in Ilmenau.

 D as Unternehmen Binz ist ein Herstel­
 ler von Sonderfahrzeugen aus Ba­
 den-Württemberg mit 80-jähriger Firmen­
 tradition und seit 1991 auch am Standort
 Ilmenau etabliert. Dort werden mit aktuell
 146 Mitarbeitern, davon 12 Auszubildende,
 Die Teilnehmer der International Summer School auf Schloss Wilhelmsburg Nutzfahrzeuge den speziellen Bedürfnissen
 von Feuerwehr, Polizei, Ambulanz und an­

D ie beliebte und traditionelle Begrü­
 ßung aller Teilnehmer der Internatio-
nal Summer School Schmal­kal­den (ISSS) in
 und Professoren seien nicht nach Frankfurt
 am Main, sondern in die Hauptstadt geflo­
 gen, weil sie „im Kopf hatten, dass ich von
 kers sowie „Weimar, einem der besten Orte
 deutscher Geschichte, und Buchenwald, ei­
 nem der schlimmsten Orte deutscher Ge­
 deren Behörden umgerüstet.
 Manfred Keim, Einkaufsleiter bei Binz
 Ilmenau, gewährte den Studierenden nach
ihren Muttersprachen musste ausgerech­ dort komme“, erinnerte sich Richert. schichte“, wie Richert formulierte. „Und einer fachkundigen Betriebsbegehung tief­
net am runden Jahrestag ausfallen. Erstmals dann kommen die Studenten und Professo­ gehende Einblicke in die täglichen Heraus­
erhielten die Absolventen der wirtschafts­ Ein Ausflug nach Berlin gehört jedes Jahr ren hierher nach Schmal­kal­den und finden forderungen bei der Beschaffung von Bau­
wissenschaftlichen Fakultät zeitgleich ihre zum kulturellen Programm der ISSS. Nur es nett, so wie ich es mir dachte, und knüp­ teilen und Dienstleistungen für Sonderfahr­
Zeugnisse, so dass sie im Mittelpunkt stan­ übernachten die Studenten heute nicht fen untereinander Kontakte.“ Dass sich da­ zeuge.
den und die Eröffnung der ISSS kurz ausfiel. mehr bei Richert oder anderen Studenten bei die Denkrichtung der Studenten verän­ Deren Bedarfe sind entsprechend den
 zu Hause wie noch Ende der 1990er-Jahre. dert, dass sie lernen, was es heißt, weltoffen verschiedenartigen Kundenanforderungen
Das hat aber einen Vorteil, sagte Robert Ri­ „Unser Budget lag bei null“, so der Profes­ zu sein, beschreibt Richert als seine Haupt­ äußerst spezifisch. Das bezieht sich auf die
chert, Professor für Wirtschaftswissenschaf­ sor. Der Wunsch nach mehr internationalen motivation bei der ganzen Sache. benötigten Fertigungslosgrößen der Zuliefe­ Studierende der Fakultät Wirtschaftswissenschaften besuchten mit ihrem Professor Michael Dornieden (r.)
ten.„So bekommen die Eltern und Großel­ Kontakten hatte ihn auf die Idee zur ISSS rer mit zuweilen extrem kurzen Lieferzeiten das Unternehmen Binz in Ilmenau

tern, die zur Zeugnisverleihung da sind, live gebracht. „Wenn man aber jemanden von Die Hochschule habe mittlerweile genü­ ebenso wie auf technische Vorgaben seitens
mit, was hier so läuft; sie erleben das Glei­ USA oder Mexiko hierher eingeladen hat, gend internationale Kontakte, so dass die der gewerblichen Kunden bzw. der Nutz­ Grundsätzlich sind derartige Konstellati­ Binz stellt pro Jahr in Ilmenau etwa 700 Son­
che, was ihre Kinder und Enkel erlebt ha­ da sagten die: Wohin, nach Schmal-was?“ ISSS für dieses Ziel nicht mehr nötig wäre. fahrzeughersteller. onen auf dem Lieferantenmarkt eher die derausbauten und -aufbauten her und bie­
ben und sehen, wie international das Ganze Ein ganzes Semester würden die Gäste Doch Rückmeldungen von Studenten zeig­ Ein Beispiel dafür sind die geforder­ Ausnahme, so dass eher breit gefächerte tet fortwährend studienbegleitende Prak­
ist.“ Richert organisierte die ISSS in diesem kaum bleiben, dachte sich Richert. Und es ten, dass sich der Aufwand lohne. „Die ten Blaulicht- und Warnanlagen mit defi­ Bezugsmöglichkeiten dominieren. An Lie­ tika im Bereich Beschaffung an. Interessierte
Jahr zum 20. Mal. Er trug die passende Kra­ bräuchte einige Highlights. ISSS hat mein Leben verändert“, habe ihm nierten Qualitätsstandards, die häufig be­ feranten von Binz werden im Allgemeinen Studierende können sich bei Prof. Michael
watte mit den Flaggen der Welt und schil­ ein Student Jahre später in einer E-Mail ge­ reits in den Ausschreibungsunterlagen an als Auswahlkriterien Preis, Qualität und Lie­ Dornieden unter m.dornieden@hs-sm.de
derte: Wie vor 19 Jahren startete die drei­ Bis heute gehören daher seine 24-stün­ schrieben. „Früher war das alles noch nicht bestimmte Lieferanten gekoppelt werden. fertermintreue gelegt, aber auch deren In­ melden. 2
wöchige Studienzeit auch diesmal in Berlin. dige Vorlesung im Thüringer Wald zum so international, was ich sehr bedauere“, Dort sei, so Keim, die Einkaufsposition von novationsfähigkeit spielt auf diesem wett­
Heuer allerdings mit Absicht, damals war es Programm, die Schmalympischen Spiele sagte Schmal­ kal­dens Bürgermeister Tho­ Binz gegenüber diesen Lieferanten recht bewerbsintensiven Markt eine bedeutende
ein Versehen. Die ausländischen Studenten und Besuche in Eisenach, Erfurt und Mer­ mas Kaminski im Blick auf sein eigenes Stu­ eingeschränkt. Rolle. Prof. Michael Dornieden

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HOCHSCHUL-JOURNAL SCHMALKALDER - Duales Studium Nachwuchswissenschaftler präsentieren Forschungs-ergebnisse - Hochschule Schmalkalden
STUDIUM STUDIUM

Mensch-Roboter-Kooperation in der CHE-Ranking: Maschinenbau­­studierende aus Schmal­kal­
Fertigung von Volkswagen den sind besonders schnell
Praktikervortrag von Dr. Jörn Blecken an der Hochschule Im Studiengang Maschinenbau beenden CHE untersucht. Neben Fakten zu Studium,
 die Schmalkalder Studierenden ihr Studium Lehre und Forschung umfasst das Ranking
 deutlich schneller als ihre Kommilitonen an Urteile von Studierenden über die Studien­
 Neue Mensch-Roboter-Kooperation in der Audi- anderen Hochschulen. bedingungen an ihrer Hochschule. 2
 Produktion: Im Werk Ingolstadt arbeitet der
 Roboter PART4you (Produktions-Assistent reicht
 Teil) Hand in Hand mit dem Menschen – ohne
 Sicherheitsabsperrung und ideal angepasst an den
 Arbeitstakt des Mitarbeiters
 I m aktuellen Hochschulranking des Cen­
 trums für Hochschulentwicklung (CHE)
 Das CHE-Hochschulranking ist das um­
 fassendste und detaillierteste Ranking im
 schneidet die Hochschule Schmal­kal­
 den deutschsprachigen Raum. Mehr als 300 Das Ranking auf ZEIT ONLINE
 wiederholt sehr gut ab: Universitäten und Fachhochschulen hat das www.zeit.de/ranking

 Neuer berufsbegleitender Bachelor­studiengang
 „Wirtschaftsrecht (LL. B.)“
 I mmer häufiger wollen Absolventen ei­
 ner Ausbildung mit juristischen oder
 Fernstudienphasen so konzipiert, dass sich
 Berufstätigkeit und Studium optimal ver­
 Studienmodule
 Grundlagen des Rechts; Wirtschaftspri­

Z um zweiten Mal innerhalb eines hal­
 ben Jahres konnte Prof. Michael Dor­
nieden, Lehrstuhlinhaber für Beschaffung
 Erste entsprechende Pilotversuche im Volks­
 wagen Konzern verliefen bislang vielver­
 sprechend, vor allem begünstigt durch
 Der Mensch ist und bleibt unersetzlich

 Die Greifer-Technologie wird flexibler wer­
 kaufmännischen Inhalten nach einiger Zeit
 im Berufsleben ihre praktischen Erfahrun­
 gen wissenschaftlich fundieren und sich
 einbaren lassen. Studienbegleitende Pra­
 xisprojekte sorgen für eine hohe Praxiso­
 rientierung. Pro Semester finden drei bzw.
 vatrecht I, II und III; IT und Projektma­
 nagement; Einführung in die Wirt­
 schaftswissenschaften; Buchführung und
und Produktion an der Fakultät Wirtschafts­ neueste technologische Entwicklungen in den, universelle Greifer werden ähnlich für neue Aufgabenfelder qualifizieren. Sie vier Präsenzphasen jeweils von Freitag bis Bilanzierung; Staats- und Europarecht;
wissenschaften, einen erfahrenen Praktiker der Software-, Automatisierungs- und Sen­ der menschlichen Hand unterschiedlichste wünschen sich ein akademisches Studium, Sonntag auf dem Hochschulcampus statt. Finanzierung und Investition; Schlüssel­
von Europas größtem Automobilhersteller sortechnik. Beispielweise werden Robo­ Bauteile in der Produktion handhaben kön­ welches ohne Unterbrechung der berufli­ Während dieser Präsenzzeiten werden auch qualifikationen; Arbeits- und Sozialrecht I;
Volkswagen an der Hochschule begrüßen. ter durch künstliche Häute auf ihren Ar­ nen. Standardisierungsansätze werden in chen Karriere und damit ohne Einkommen­ die Prüfungen abgenommen. Kleine Jahr­ Unternehmensrecht I und II; Vertragsge­
Dr. Jörn Blecken, Konzernexperte in der men feinfühliger, können durch integrierte Zukunft sicherstellen, dass Greifer-, Steu­ seinschränkungen absolviert werden kann. gangsgruppen und eine individuelle Betreu­ staltung; Englisch; Qualitätsmanagement;
Abteilung „Produktion der Zukunft“ am Sensorik Berührungen oder Annäherungen erungs- und Robotersysteme verschiede­ Der berufsbegleitende Bachelorstudiengang ung sorgen zudem für hervorragende Stu­ Unternehmensbesteuerung; Sanierungs-
Stammsitz Wolfsburg, referierte Anfang durch Menschen sicher detektieren. Da­ ner Hersteller per Plug-and-Play miteinan­ „Wirtschaftsrecht (LL.B.)“ setzt an diesem dienbedingungen. Der erste Studienstart ist und Insolvenz­management I; Compliance;
Mai über das höchst komplexe Zusammen­ durch können die sonst üblichen mechani­ der kompatibel sind und so schneller zum Punkt an und vermittelt sowohl juristisches für das Sommersemester 2017 geplant. 2 Verwaltungsrecht; Wirtschaftsstrafrecht
spiel von Mensch und Technik im Rahmen schen Schutzzäune entfallen mit der Folge Einsatz kommen. Wissen als auch fundierte Kenntnisse aus und Rechtsdurchsetzung
der sogenannten Mensch-Roboter-Koope- von Kosten- und Flächeneinsparungen in der Betriebswirtschaft – und „qualifiziert die
ration (MRK) aus Sicht von Volkswagen. der Produktion. Bei allem erwartbaren technologischen Fort­ angehenden Wirtschaftsjuristen zu gefrag­ Wirtschaftsrecht (LL.B.) Schwerpunkt „Recht der Unterneh-
 Die modernste Generation dieser schritt, so der Konzernexperte, dürfe aber ten Absolventen auf dem Arbeitsmarkt, die menspraxis“
 MRK-Roboter wird insbesondere dort ein­ nicht vergessen werden, dass die kogniti­ in vielen Bereichen des Wirtschaftslebens achtemestriges berufsbegleitendes Stu­ Vertragsverhandlung und Konfliktmanage­
 gesetzt, wo Facharbeiter durch ihre Tätig­ ven und sensorischen Fähigkeiten des Men­ einsetzbar sind, z. B. in Rechts- oder Perso­ dium mit dem Abschluss „Bachelor of ment; Juristische Beratung im Unternehmen
 keit ergonomisch starken Belastungen und / schen denen eines Roboters längerfristig nalabteilungen, Steuer- und Insolvenzkanz­ Laws“, 180 Credit-Points (ECTS) Schwerpunktseminar „Recht der Unterneh­
 oder ermüdenden Arbeitsroutinen ausge­ deutlich überlegen sein werden. MRK-Ro­ leien, Unternehmensberatungen oder im menspraxis“
 setzt sind. Beispiele dafür sind ständig sich botik ersetze daher die menschliche Arbeit öffentlichen Sektor“, so Studiengangsleiter Kosten pro Semester
 wiederholende, auch gefährliche Tätig­ nicht, sie ergänze und erleichtere sie. „Der Professor Dr. Matthias Schneider. 1 980 Euro zuzüglich Semesterbeitrag Schwerpunkt „Finanzierung und
 keiten oder aber körperlich anstrengende Mensch ist und bleibt ein unersetzlicher Er­ Der anwendungsorientierte Studien­ Sanierung“
 Überkopfarbeit in der Montage von Dach­ folgsfaktor in der Produktion des Volkswa­ gang widmet sich in acht Semestern den Studienort Finanzmanagement; Sanierungs- und
 himmeln in Fahrzeugen. gen-Konzerns!“ – so lautete das Schluss­ wesentlichen Themen rund um juristische Schmal­kal­den Insolvenzmanagement II; Schwerpunkt­
Dr. Jörn Blecken fazit dieses hochinteressanten Vortrags. 2 Fragestellungen in Unternehmen. Im Ver­ seminar „Finanzierung und Sanierung“
 Im Kern seines rund 70-minütigen Vortra­ lauf des Studiums haben die Studierenden
In seinem Vortrag über „Anforderungen an ges ging Jörn Blecken auf die Anforderun­ Prof. Michael Dornieden die Möglichkeit, sich in zwei von vier an­ Weitere Informationen Schwerpunkt „Arbeits- und Sozial-
MRK-fähige Roboter und Systeme in der gen an zukünftige MRK-Roboter ein: Kom­ gebotenen Schwerpunktbereichen zu spe­ www.hs-schmalkalden.de/ recht, Personalmanagement“
Automobilindustrie“ ging es konkret da­ mende Robotergenerationen müssen vor al­ zialisieren. Die fachliche Betreuung erfolgt Wirtschaftsrecht_LLB Personalmanagement; Arbeits- und Sozi­
rum, wirtschaftliche, technische und ge­ lem intelligenter werden, vorausschauend durch Professoren der Fakultät Wirtschafts­ alrecht II; Schwerpunktseminar „Arbeits-
sellschaftspolitische Beweggründe aufzu­ handeln und Arbeitsabläufe in Teilen selbst recht sowie durch erfahrene Berufsprakti­ Ansprechpartnerin und Sozialrecht, Personalmanagement“
zeigen, die in Zukunft neue Zusammen­ optimieren können. Sie werden sich darü­ ker. Peggy Schütze
arbeitsformen in der Produktion zwischen ber hinaus einfacher programmieren lassen Wie alle berufsbegleitenden Studienan­ Zentrum für Weiterbildung Schwerpunkt „Energie und Umwelt“
Menschen und Robotern ohne trennende und simple Wartungsarbeiten an sich selbst gebote der Hochschule ist auch der Bache­ Telefon: (03683) 688 17 62 Energierecht: Grundlagen und EEG; Um­
Schutzeinrichtungen begründen. durchführen können. lorstudiengang „Wirtschaftsrecht (LL.B.)“ E-Mail: p.schuetze@hs-sm.de weltrecht und Planungsrecht; Schwer­
 mit einer Kombination aus Präsenz- und punktseminar „Energie und Umwelt“

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HOCHSCHUL-JOURNAL SCHMALKALDER - Duales Studium Nachwuchswissenschaftler präsentieren Forschungs-ergebnisse - Hochschule Schmalkalden
STUDIUM

Weiterbildungsstudierende besuchen Zentrale FORSCHUNG
Betriebsleitstelle des Rennsteigtunnels
Im Sommersemester besuchten die Studierenden des Masterstudiums „Öffentliches Recht
und Management (MPA)“ gemeinsam mit ihrem Dozenten Professor Dr. Sven Müller-Grune
die Zentrale Betriebsstelle (ZBL) und die Luftaustauschzentrale (LAZ) Flößgraben des Tunnels
Rennsteig in Zella-Mehlis.

O rganisiert wurde die Exkursion von
 Matthias Pabst, Standortleiter der
Elektro- und Kommunikationstechnik Le­
gefeld und selbst Student im aktuellen Kurs.
 Zunächst führte Matthias Pabst seine
Kommilitonen in die Zentrale Betriebsleit­
stelle, wo der diensthabende Schichtleiter
ihnen einen Einblick in deren Tätigkeits­
bereich gab. Von der Leitstelle aus über­
wachen, kontrollieren und warten jeweils
zwei Mitarbeiter rund um die Uhr zehn
Autobahntunnel in Thüringen sowie den

 Nachwuchswissenschaftler
Tunnel Pörzberg auf der Landstraße bei
Schaala / Rudolstadt. Zu ihren Aufgaben
gehört es z. B. die Lüftungen und Beleuch­
tungen der Tunnel zu steuern, im Notfall
den Tunnel zu sperren und die Tunnelnutzer
über Lautsprecher oder den Verkehrsfunk
 präsentierten Forschungsergebnisse
zu informieren und zu warnen. Um alles im
Blick zu behalten, stehen den Mitarbeitern v. l. n. r.: Prof. Seul (HSM), Susanne Becker (HSM), Ronny Maschke (HS Zwickau), Erik Krumnow (TH Wildau),
39 Monitore und ein hochmodernes Über­ Melanie Jagla (HS Magdeburg-Stendal), Christian Neßlinger (HSM), Florian Stubenrauch (HSM),
 Christopher Markus Brinkmann (HS Mittweida), Mareike Hornung (HSM), Natalie Kunze (HS Mittweida)
wachungssystem zur Verfügung. Bleibt zum
Beispiel ein Auto in einer Pannenbucht lie­
gen oder bricht ein Brand im Tunnel aus,
wird sofort eine Alarmmeldung ausgelöst
und die Mitarbeiter der ZBL können in kür­ Zur 17. Nachwuchswissenschaftlerkonferenz der ostdeutschen Hochschulen
zester Zeit reagieren. Zum Überwachungs­
 am 20. April stellten junge Wissenschaftler und Promovenden ihre Forschungs­
gebiet gehört auch der 7916 Meter lange
Tunnel Rennsteig, der einer der moderns­ ergebnisse in Form von Vorträgen und Postern einem breiten Publikum an der
ten und sichersten Tunnel Deutschlands ist.
 Hochschule Schmal­kal­den vor.
Nach dem Besuch der Zentralen Betriebs­
leitstelle besichtigten die Studierenden eine
der beiden Luftaustauschzentralen des Tun­
nels Rennsteig. Zum Austausch belasteter
 D ie Nachwuchswissenschaftler sind
 mehrheitlich Promotionsstudierende,
 die den mühsamen Weg zur akademischen
 Hochschullandschaft entwickelt, die wert­
 volle Absolventen für die Wirtschaft her­
 vorbringen. Zudem sei die Forschung nah
 Die Bandbreite der wissenschaftlichen Prä­
 sentationen und Poster umfasste eine sehr
 große Anzahl von unterschiedlichen Wis­
Luft gegen Frischluft wurden zwei Luftaus­ Qualifizierung in kooperativen Promotions­ am Unternehmensbedarf. „Die Ergebnisse sensgebieten – darunter die technischen
tauschzentralen erbaut – die LAZ Flößgra­ Professor Sven Müller-Grune (4. v. l.) besuchte mit den Studierenden der Weiterbildung die Luftaustausch­ verfahren gehen. sind oft anfassbar“, sagte Gemmeke. Dies Wissenschaften, Wirtschaftswissenschaf­
ben und die LAZ Kehltal. Die beiden Luftaus­ zentrale Flößgraben des Rennsteigtunnels in Zella-Mehlis würden auch die anwendungsbezogenen ten, Lebenswissenschaften, Biologie, Che­
tauschzentralen teilen den Tunnel Rennsteig Stellvertretend für Thüringens Wissen­ Themen der Konferenz belegen. Fachhoch­ mie und Psychologie. Die Hochschule
in annähernd drei gleiche Teilabschnitte. Im ins Freie. Gleichzeitig wird über Zuluftstol­ Bundes den Betrieb und die Unterhaltung schaftsminister Wolfgang Tiefensee be­ schulen seien die Innovationsmotoren für Schmal­kal­den war mit zehn Vorträgen ver­
Normalbetrieb erfolgt der Luftaustausch im len Frischluft in den Tunnel eingeleitet. Die der Straßentunnel in Thüringen durch. 2 grüßte Peter Gemmeke, Abteilungsleiter Deutschland: „Sie treiben die Innovationen treten. Aktuell befinden sich 29 junge Wis­
Tunnel über die natürliche Längsbelüftung beiden Tunnelröhren sind zudem alle 350 des Ressorts Hochschulen im Thüringer Mi­ mit ihrer Forschung an und verfügen über senschaftler der Hochschule Schmal­kal­den
durch die Tunneleinfahrten und -ausfahr­ Meter durch Querstollen verbunden, wo­ Madeleine Weber nisterium für Wirtschaft, Wissenschaft und gute Kontakte zu Unternehmen.“ Hinsicht­ in einem kooperativen Promotionsverfah­
ten. Im Gefahrenfall (Rauch, Feuer, hohe durch sich 25 Fluchtwege ergeben, von de­ Digitale Gesellschaft, die Konferenzteilneh­ lich des Promotionsrechts von Fachhoch­ ren. Am Ende der Konferenz wurden die
Schadstoffbelastung) erfolgt ein Abzug der nen jeder zweite auch von Rettungsfahrzeu­ mer und Gäste. Fachhochschulen hätten schulabsolventen setze Thüringen auf ei­ besten Beiträge je Wissenschaftsgebiet prä­
belasteten Luft und Zufuhr von Frischluft. gen befahrbar ist. Infos zum Master „Öffentliches sich als unverzichtbarer Bestandteil in der nen Ausbau der kooperativen Promotionen. miert. 2
Vier große Axialventilatoren saugen dazu Die Zentrale Betriebsleitstelle gehört Recht und Management (MPA)“:
die belastete Luft aus den Tunnelröhren ab zum Thüringer Landesamt für Bau und Ver­ www.hs-schmalkalden.de/ Prämierte Forschungsbeiträge: nächste Seite
und blasen diese über einen Abluftkamin kehr und führt in Auftragsverwaltung des OeffentlichesRecht_MPA

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HOCHSCHUL-JOURNAL SCHMALKALDER - Duales Studium Nachwuchswissenschaftler präsentieren Forschungs-ergebnisse - Hochschule Schmalkalden
FORSCHUNG FORSCHUNG

Prämierte Forschungs­beiträge

Angewandte Naturwissenschaften Informations- und Kommunikations- Sozialwissenschaften
Erik Krumnow, Technische Hochschule technik Melanie Jagla, Jana Kleinschmidt, Hoch­
Wildau: Conception of a validation system Christian Neßlinger, Florian Stubenrauch, schule Magdeburg-Stendal: Analyse reha­
for an experimental ESPI setup Hochschule Schmal­kal­den: Entwicklung bilitationspsychologischer Begutachtun­
 eines eingebetteten Systems für modulare gen Langzeitarbeitsloser des Jobcenters
Gestaltungs-, Kultur- und Medien­ Alarmierungssysteme auf Basis des BOS- Altmarkkreis Salzwedel
wissenschaften Funks
Christopher Markus Brinkmann, Natalie Wirtschaftswissenschaften
Kunze, Hochschule Mittweida: Crossmedi­ Rechts- und Verwaltungs­ Mareike Hornung, Hochschule Schmal­kal­
ale Bürgeransprache in Kommunen wissenschaften den: The Potential for Heuristic Reasoning
 Susanne Becker, Hochschule Schmal­kal­ in Investment Appraisal
Ingenieurwissenschaften den: Ein Vergleich der dept relief order
Ronny Maschke, Michael Schmidt, Mi­ gem. ss. 251 A ff. IA 1986 mit dem deut­
chael Kopper, Westsächsische Hochschule schen Verbraucherinsolvenzverfahren
Zwickau: Patientenspezifisch einstellbares gem. §§ 304 ff., 286 ff. InsO
modulares Hüftimplantatsystem

GRÜNDERGESCHICHTEN DER HOCHSCHULE
 Interview Welche Schritte seht Ihr rückblickend
Die GenussWert UG Steckbrief Gründerteam Sebastian Röttcher hat Business Adminis- als sehr wichtig an?
 tration studiert. Seine Bachelorarbeit wid­ Sven-Uwe Büttner vom Gründerservice der Durch viel Netzwerkarbeit haben wir sehr

G esunde Ernährung spielt eine größere
 Rolle als je zuvor. Nachhaltigkeit, regi­
onale Produktion, Transparenz und Verzehr
 Tobias Becker, Bachelor im Bereich Wirt­
 schaftswissenschaften, und Sebastian Rött­
 cher, Bachelor of Business Administration,
 Tobias Becker hat bereits während sei­
 nes Hochschulstudiums Wirtschaftswis­
 senschaften an der Hochschule Schmal­
 mete er dem Thema „Möglichkeiten der
 Profilierung und Differenzierung von Star­
 tups durch Marketing“. 2013 startete er
 Hochschule hat mit den beiden Gründern
 Tobias Becker und Sebastian Röttcher ge­
 sprochen:
 gute Berater und Partner gefunden. Das
 war ein wichtiger Schlüssel für unseren bis­
 herigen Erfolg. Ansonsten liegen noch sehr
ohne gesundheitliche Bedenken, aber auch sind seit September 2015 Gründer und Ge­ kal­den zusammen mit seinem Bruder als Entrepreneur in Residence beim Cle­ viele wichtige Schritte vor uns.
Geschmack und Genuss beim Essen, sind sellschafter der GenussWert UG (haftungs­ Robert Becker begonnen, die erste Wa­ an-Tech-Startup Thermondo und unter­ Ihr seid jetzt seit knapp einem Jahr
absolute Trendthemen. beschränkt). Beide halten derzeit je 50 Pro­ gyu-Herdbuchzucht in Thüringen aufzu­ stützte das Gründerteam beim Proof of am Markt. Was waren die schönsten Welche Tipps habt Ihr für Gründer,
 zent der Unternehmensanteile. Tobias Be­ bauen. Heute bewirtschaftet die Wagyu concept. Hier konnte er sich relevante Momente? die durchstarten wollen?
Beim Fleischkonsum stecken viele Kunden cker ist zudem Gesellschafter der Wagyu Thüringen Robert Becker & Tobias Becker Führungserfahrung, Mitarbeiter-Manage­ Die schönsten Momente waren die, die uns Machen!!! Startet, legt los, konzentriert
jedoch in einem Dilemma. Die Fleischpro­ Thüringen GbR und verfügt über Erfahrun­ GbR zehn Hektar Grünland mit insgesamt ment und Personalentwicklung, konzepti­ gezeigt haben, dass unsere Idee am Markt euch zu 100 Prozent auf eure Idee und
duktion in Deutschland ist schlichtweg – vor gen auf dem Gebiet der Betriebswirtschaft 30 Rindern, davon sieben reinrassige Wa­ onelles und operatives Arbeiten und Kri­ funktioniert. Als wir unseren ersten Ge­ setzt jeden Tag ein Stück davon um. Wenn
allem historisch bedingt – nicht auf diese und der Leitung landwirtschaftlicher Be­ gyurinder. senmanagement in einem schnell wach­ schäftskunden gewinnen konnten, das war du Erfolg haben willst, dann musst du alles
Kombination von Bedürfnissen ausgelegt. triebe. Sebastian Röttcher arbeitete zuvor Seine Bachelorarbeit widmete Tobias senden Unternehmen aneignen, was er ein überragendes Gefühl. Und auch der für deinen Traum tun, nur so kannst du ihn
„Masse statt Klasse“ ist die Devise. Deshalb als Entrepreneur in Residence und Vertriebs­ Becker der Vermarktung von Wagyu­ nun bei GenussWert einbringt. Ange­ zweite, dritte und vierte … verwirklichen. Für uns war eine Gründung
müssen sich Verbraucher heute meist ent­ leiter in einem Berliner Startup. So konnte er fleisch. Seit mehr als zwei Jahren beschäf­ fangen als Sales Development Manager Aber die Vorfreude auf das, was alles in Vollzeit alternativlos.
scheiden, zwischen regional und nachhaltig in einem erfolgreich expandierenden Jung­ tigt er sich intensiv mit allen Themen ent­ konnte Sebastian Röttcher prozessorien­ noch kommt, ist das Schönste einer Grün­
erzeugtem oder geschmacklich hochwerti­ unter­nehmen wertvolle Führungserfahrung lang der Wertschöpfungskette für die Pre­ tiertes Denken sehr tief erlernen und in dung. Jeden Morgen aufzustehen und sich Wo seht Ihr aus heutiger Sicht die
gem Fleisch, welches dann jedoch sehr oft sammeln und sich Know-how in verschiede­ miumfleischproduktion, von der Rinder­ der Praxis umsetzen. Auch der Wärme­ auf den Tag zu freuen, weil man seinen größte Stolperfalle für Gründer?
aus dem Ausland importiert wird. nen Startup-relevanten Bereichen aneignen. zucht über die Schlachtung und Zerle­ energiemarkt ist eine sehr konservative Traum leben darf, schafft eine tiefe Zufrie­ Der Förderdschungel! Es gibt unzählige Pro­
 gung bis zur Vermarktung hochwertiger Branche, bei der es viel Fingerspitzenge­ denheit. gramme für Existenzgründer, aber eines zu
Das Konzept „GenussWert“ hat das Ziel, GenussWert ist ein Unternehmen, das sich Rindfleischprodukte. Im Rahmen seiner fühl braucht, um Innovation schnell vor­ finden, dass zur persönlichen Lebenssitu­
speziell den Rindfleischmarkt nachhaltig durch Regionalität, Nachhaltigkeit, hohes Bachelorarbeit und seiner Tätigkeit als Ge­ anzutreiben. Aufbauend auf dem Erfolg Was war für Euch die größte Heraus- ation und dem Geschäftsmodell passt, ist
zu verändern. Dieser Vorsatz wird erreicht Qualitätsbewusstsein und Kundenorientie­ sellschafter der WTH GbR konnte Tobias in der Prozessmodellierung und -optimie­ forderung? sehr schwer und unglaublich zeitaufwän­
durch die Bündelung von regionalen klei­ rung auszeichnet. Oberstes Unternehmens­ Becker den deutschen Lebensmittelmarkt, rung leitete er seit 2014 das Sales-Team Wir haben mit sehr wenig Eigenkapital ge­ dig.
nen und mittelgroßen Erzeugern, Schlacht­ ziel ist der Aufbau regionaler Erzeugernetz­ insbesondere den Rindfleischmarkt, ein­ und konnte damit maßgeblich den Erfolg gründet und bis heute unser Wachstum Die größte Gefahr ist allerdings eine
häusern und Metzgereibetrieben zu einem werke und die Optimierung der gesamten gehend studieren und vor allem durch des Startups beeinflussen. Röttcher hat per Bootstrapping finanziert. Das war oft falsche und ungenaue Finanzplanung. Eine
Inselsystem sowie die Vermarktung von da­ Wertschöpfungskette, um eine höchstmög­ eine Reihe von Fachgesprächen mit Er­ bis zu 15 Mitarbeiter direkt geleitet. Ther- ein Drahtseilakt. daraus resultierende Unterfinanzierung ist
raus resultierenden regional erzeugten Pre­ liche Produktqualität mit regionalem Bezug zeugern, Metzgern, Vermarktern und an­ mondo ist heute Marktführer für private Seit einem halben Jahr arbeiten wir an einer der häufigsten Gründe, woran selbst
mium-Rindfleischprodukten über B2B- und anbieten zu können. 2 deren Branchenexperten deren Chancen Heizungsmodernisierungen in Deutsch­ unserer ersten Finanzierungsrunde. Das be­ die besten Geschäftsmodelle scheitern.
B2C-Absatzkanäle. Der potenzielle Käufer und Risiken kennenlernen. Hieraus ent­ land und durfte im Laufe der vergange­ ansprucht sehr viel Zeit, Geduld und men­
erhält ein kombiniertes Wertangebot aus stand das Konzept für GenussWert. nen zwei Jahre prominente Investoren wie tale Stärke. Mit dem Abschluss der ersten Fi­ Ich danke Euch für das Gespräch und
regional und nachhaltig erzeugtem Rind­ EON, Holtzbrinck oder Rocket Internet im nanzierung ist der bis dahin schwerste Mei­ wünsche Euch alles Gute.
fleisch mit besonders hoher Geschmacks­ Weitere Informationen Gesellschafterkreis begrüßen. lenstein erreicht.
qualität ohne Zusatzstoffe. www.genusswert.com

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