Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis Sommersemester 2019 - Studiengang Mittelalter- und Renaissance-Studien (Master of Arts)

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Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis Sommersemester 2019 - Studiengang Mittelalter- und Renaissance-Studien (Master of Arts)
Kommentiertes
Vorlesungsverzeichnis
Sommersemester 2019
Studiengang Mittelalter- und Renaissance-
Studien
(Master of Arts)

Albert-Ludwigs-Universität Freiburg

Stand: 28. März 2019
Vorwort

Mit dieser Datei liegt Ihnen erneut das kommentierte Verzeichnis der Lehrveranstaltungen
aus dem Bereich der Mittelalter- und Renaissance-Forschung an der Universität Freiburg in
digitaler Form vor, das die Daten aus dem elektronischen Vorlesungsverzeichnis der Albert-
Ludwigs-Universität zusammenführt. Um Ihnen Informationen über das Masterprogramm
des Mittelalterzentrums sowie einen Wegweiser zu den angebotenen Lehrveranstaltungen
zur Verfügung zu stellen, hat sich das Direktorium des Mittelalterzentrums für eine
Neuauflage des Vorlesungsverzeichnisses entschieden, das bis 2013 als gedruckte
Broschüre erschien. Um die Informationen allen Interessierten, vornehmlich externen
Studieninteressierten, aber auch den Studierenden unseres Masterprogramms, gebündelt
zugänglich zu machen, fiel die Wahl auf eine digitale Fassung, die bequem von der
Homepage       des     Mittelalterzentrums   (http://www.mittelalterzentrum.uni-freiburg.de/)
heruntergeladen werden kann.

In unserem Vorlesungsverzeichnis finden Sie Informationen über Inhalte und Ziele
des Masterstudiengangs „Mittelalter- und Renaissance-Studien“ sowie Hinweise zu den
speziell dafür vorgesehenen Lehrveranstaltungen. Der wesentliche Teil des Heftes ist
jedoch den Lehrveranstaltungen aus den derzeit fünfzehn Instituten und Seminaren aus drei
Fakultäten gewidmet, die ganz oder teilweise mediävistische Themen und die Bereiche zu
den angrenzenden Epochen behandeln. Neben der Dokumentation der Vielfalt der
behandelten Themen und Fragestellungen macht es deutlich, wie sehr sich die historisch
gewachsenen Disziplinen gerade in der Mediävistik in vielen Bereichen einander
entsprechen, ergänzen und aufeinander angewiesen sind. Dies wird in den eigens für diesen
Studiengang konzipierten explizit inter- und transdisziplinären sowie epochenübergreifend-
vergleichenden Lehrveranstaltungen und Tagungen/Workshops systematisch verstärkt.

Die Daten für dieses Heft wurden aus vielen unterschiedlichen Quellen zusammengeführt.
Trotz unserer Bemühungen, die Informationen – insbesondere zu den Terminen und
Veranstaltungsräumen – auf den neuesten Stand zu bringen, empfehlen wir, für aktuelle
Informationen zu den gewählten Veranstaltungen zusätzlich die Websites der beteiligten
Institute zu konsultieren.

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Wir hoffen, dass wir Ihnen mit dem vorliegenden kommentierten Vorlesungsverzeichnis der
Freiburger Mediävistik eine praktische und informative, aber auch inspirierende Lektüre an
die Hand geben können.

Prof. Dr. Birgit Studt
Geschäftsführendere Direktorin
Freiburg im Breisgau, im September 2018

3
Mittelalter- und Renaissance- Studien (Master of Arts)

Seit dem Wintersemester 2007/08 bietet das Mittelalterzentrum der Universität Freiburg den
interdisziplinären Masterstudiengang „Mittelalter- und Renaissance-Studien“ (MaRS) an.
Dieser Master bündelt das Lehrangebot von mehr als zehn Fachgebieten aus drei
Fakultäten und bezieht seine Gestalt und Bedeutung aus den besonderen Anforderungen
an die Erforschung von Mittelalter und Renaissance – einer Epoche, die sich in ihrer
Vielgestaltigkeit nur dann gewinnbringend erschließen lässt, wenn die Methoden und
Ergebnisse der einzelnen Fachdisziplinen den Ausgangspunkt für die fächerübergreifende
Auseinandersetzung mit den Nachbardisziplinen bilden. Angesichts dessen bietet der
Studiengang den Studierenden den Raum, sich in einem von ihnen gewählten Fach zu
spezialisieren und sich in dessen Methoden und Forschungsdiskussionen einzuarbeiten.
Flankiert wird dieser Prozess wissenschaftlicher Vertiefung sowohl durch Veranstaltungen,
die der Verbreiterung der interdisziplinären Kenntnisse und Fähigkeiten der Studierenden in
Theorie und Praxis dienen, als auch durch das Kernstück des Studiengangs: die
fächerüberspannenden Ringvorlesungen, in denen namhafte Mittelalter- und Renaissance-
SpezialistInnen ihre aktuellen Forschungsergebnisse präsentieren und zur Diskussion
stellen. In diesem Schnittbereich sämtlicher beteiligter Fachgebiete erwerben die
Studierenden diejenigen Kompetenzen, die für die Mittelalter- und Renaissance-Forschung
so charakteristisch sind und über die jeweiligen fachspezifischen Methoden und
Perspektiven hinausgehen.

Mit dieser Konzeption qualifiziert der Studiengang die Absolventinnen und Absolventen nicht
nur für die akademische Laufbahn, sondern auch für zahlreiche weitere Arbeitsbereiche, die
sich aus der erworbenen Sensibilisierung für die medialen Bedingungen und
Manifestationen einer Kultur in ihrer Geschichte sowie für die Beurteilung von
Möglichkeitsbedingungen der eigenen Lebenswelt, die sich aus der Alterität des Mittelalters
ergeben.

Für weitere Informationen (Zulassungsordnung, Prüfungsordnung, Studienverlaufsplan etc.)
siehe

http://www.mittelalterzentrum.uni-freiburg.de/masterstudiengang/masterstudiengang-
mars/bewerbung/index.html

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Inhaltsverzeichnis

Inhaltsverzeichnis ............................................................................................................ 5
Allgemeine Veranstaltungen des Mittelalterzentrums ...................................................... 6
Vorlesungen .................................................................................................................... 7
    Vorlesungen aus dem Bereich Geschichte und Kultur ................................................. 7
    Vorlesungen aus dem Bereich Sprache und Literatur ................................................ 11
Proseminare .................................................................................................................. 14
    Proseminare aus dem Bereich Geschichte und Kultur ............................................... 14
    Proseminare aus dem Bereich Sprache und Literatur ................................................ 26
    Proseminare aus dem Bereich Wissen und Weisheit ................................................. 32
Hauptseminare .............................................................................................................. 36
    Hauptseminare aus dem Bereich Geschichte und Kultur ........................................... 36
    Hauptseminare aus dem Bereich Sprache und Literatur ............................................ 42
    Hauptseminare aus dem Bereich Wissen und Weisheit ............................................. 48
Übungen ........................................................................................................................ 51
    Übungen aus dem Bereich Geschichte und Kultur ..................................................... 51
    Übungen aus dem Bereich Sprache und Literatur ...................................................... 55
Exkursionen ................................................................................................................... 63
Kolloquien ...................................................................................................................... 64

5
Allgemeine Veranstaltungen des Mittelalterzentrums
Titel                  Forschungsdesign (Planung und Präsentation von Forschungsprojekten)
Dozierende             Prof. Dr. Birgit Studt
Typ                    Kolloquium
Veranstaltungsnummer   00LE00Ü-ID121817

Titel                  Ringseminar Quellenkunde
Dozierende             Prof. Dr. Birgit Studt und weitere Lehrpersonen
Uhrzeit                26./27.04.2019
Typ                    Seminar/Exkursion
Veranstaltungsnummer   06LE11PL-M1MuQRQ
Kommentar              Im Zusammenhang der von Eucor geförderten Kooperation mit den
                       Universitäten Strasbourg und Basel wird im Rahmen des Studienganges
                       Mittelalter- und Renaissancestudien (MARS) eine Exkursion in die
                       Bibliothek Schlettstadt angeboten. Studierende haben im Rahmen von vier
                       Sektionen die Möglichkeit an mittelalterlichen und humanistischen
                       Handschriften zu arbeiten.

                       Geplanter Ablauf:
                       26.04.2019:
                       09.30 Uhr Ankunft
                       10.00 Uhr Bibliohteksführung (L. Naas)
                       11.00 Uhr Präsentation der Bestände (Einarbeitung ins Original)
                       12.30 Uhr gemeinsame Mittagessen
                       14.00 Uhr Arbeitssitzungen: I. Sektion Beatus Rhenanus; II. Sektion
                       Geistliche Literatur
                       18.30 Uhr Ende der Arbeitssitzungen
                       19.00 Uhr gemeinsames Abendessen

                       27.04.2019:
                       09.30 Uhr Führung durch Schlettstadt
                       10.30 Uhr Arbeitssitzungen: III. Sektion Scholastik und Humanismus
                       13.00 Uhr gemeinsames Mittagessen
                       14.00 Uhr Arbeitsstizungen: IV. Sektion Historiographie
                       16.00 Uhr voraussichtliches Ende

Titel                  Ringvorlesung Medieval Studies in Freiburg
Dozierende             Verschiedene ReferentInnen
Uhrzeit                Mi 18-20 Uhr c.t. im 14tägigen Rhythmus, vgl. www.mittelalterzentrum.uni-
                       freiburg.de
Raum                   HS 1199
Typ                    Vorlesung
Veranstaltungsnummer   00LE00V-ID120987

                                                                                                   6
Kommentar              8. Mai (Mi) – Prof. Dr. PETER WALTER (Freiburg): Erasmus edieren aus
                       mediävistischer Perspektive. Einblicke in die Werkstatt
                       22. Mai (Mi) – Prof. Dr. ACHIM RABUS (Freiburg): Künstliche Intelligenz in
                       der Mittelalterforschung?
                       5. Juni (Mi) – Prof. Dr. MARK LEWON (Basel): Studenten als
                       Liedersammler. Das Liederbuch des Ambrosius Kettenacker im Kontext
                       seiner Zeit (unter Mitwirkung des Ensembles „Kettenacker“)
                       26. Juni (Mi) – JunProf. Dr. EVA VON CONTZEN (Freiburg): Von
                       „Beowulf“ zu „Game of Thrones“: Einführung in die Mediävistik der
                       Anglistik
                       10. Juli (Mi) – Prof. Dr. FRANK BEZNER (Freiburg): Vortragstitel wird
                       mitgeteilt
                       24. Juli (Mi), 18-20 Uhr, HS 1199, KG I – Prof. Dr. FRANK SCHÄFER
                       (Freiburg): Perspektiven einer Edition der Freiburger
                       Stadtrechtsreformation

Vorlesungen
Vorlesungen aus dem Bereich Geschichte und Kultur

Archäologie des Mittelalters

Titel                  Wirtschaftsarchäologie Mitteleuropas – Landwirtschaft, Handwerk und
                       Austausch zwischen Römerzeit und Mittelalter
Dozierende             Prof. Dr. Sebastian Brather
Uhrzeit                Mi 10-12 Uhr c.t.
Raum                   HS 3219
Typ                    Vorlesung
Veranstaltungsnummer   06LE53V-FGSS1901
Kommentar              Landwirtschaftliche Tätigkeiten sichern die Lebensgrundlagen von
                       Gesellschaften. Sie prägen deshalb auch die Struktur der Siedlungen.
                       Ackerbau und Viehhaltung (sowie gelegentlich Jagd) lassen sich nur
                       interdisziplinär rekonstruieren, indem etwa Archäobotanik und -zoologie
                       einbezogen werden; ähnliches gilt für technische Prozesse. Handwerkliche
                       Produktion befriedigte nicht allein den lokalen Bedarf, sondern konnte im
                       Austausch über größere Entfernungen und auch gegen bestimmte
                       Rohstoffe wie Bernstein, Speckstein oder Schiefer bezogen werden. Von
                       der römischen Kaiserzeit bis zum hohen Mittelalter etablierten sich für den
                       Handel verschiedene Formen von Äquivalenten.

                       Zu erbringende Prüfungsleistung:
                       Schriftliche Klausur am Ende des Semesters
Literatur              Frühgeschichte der Landwirtschaft in Deutschland, hrsg. Norbert
                       Benecke/Peter        Donat/Eike       Gringmuth-Dallmer/Ulrich    Willerding
                       (Langenweißbach 2003); Handwerk, Stadt, Hanse. Ergebnisse der
                       Archäologie zum mittelalterlichen Handwerk im südlichen Ostseeraum,
                       hrsg. Ulrich Müller (Frankfurt/M. u. a. 2000); Untersuchungen zu Handel und
                       Verkehr der vor- und früh-geschichtlichen Zeit in Mittel- und Nordeuropa 1–
                       7 (Göttingen 1985–1997).
7
Geschichte

Titel                  Ritteradel in Spätmittelalter und Frühneuzeit
Dozierende             Prof. Dr. Kurt Andermann
Uhrzeit                Mo 10-12 Uhr c.t.
Raum                   HS 2004
Typ                    Vorlesung
Veranstaltungsnummer   06LE11V-20193
Kommentar              Seit mehr als drei Jahrzehnten hat die Erforschung der Adelsgeschichte
                       Konjunktur. Was früher nicht selten als „Hofhistoriographie“ beargwöhnt
                       wurde, ist heute längst Teil einer umfassenden Verfassungs-, Sozial- und
                       Landesgeschichte. Da auch und gerade die Landschaften des deutschen
                       Südwestens weithin geprägt sind von Burgen und Schlössern sowie von
                       mancherlei sonstigen Relikten (ritter-) adliger Herrschaft, wird die Vorlesung
                       die facettenreiche Entwicklung des Ritter- oder Niederadels von seiner
                       Entstehung im hohen Mittelalter über den Verfassungswandel des späten
                       Mittelalters und der frühen Neuzeit bis zum Ende des Alten Reiches am
                       Beispiel Südwestdeutschlands verfolgen und veranschaulichen.

                       Die Vorlesung schließt mit einer Klausur.
Literatur              Volker Press, Kaiser Karl V., König Ferdinand und die Entstehung der
                       Reichsritterschaft (Institut für Europäische Geschichte Mainz, Vorträge 60),
                       2. Aufl. Wiesbaden 1980; „Raubritter“ oder „Rechtschaffene vom Adel“?
                       Aspekte von Politik, Friede und Recht im späten Mittelalter (Oberrheinische
                       Studien 14), hg. von Kurt Andermann, Sigmaringen 1997; Zwischen Nicht-
                       Adel und Adel (Vorträge und Forschungen 53), hg. von Kurt Andermann und
                       Peter Johanek, Stuttgart 2001; Ritteradel im Alten Reich. Die Kämmerer von
                       Worms genannt von Dalberg (Arbeiten der Hessischen Historischen
                       Kommission NF 31), hg. von Kurt Andermann, Darmstadt 2009; Ritter! Tod!
                       Teufel? Franz von Sickingen und die Reformation [Ausstellungskatalog des
                       Landesmuseums Mainz], hg. von Wolfgang Breul, Regensburg 2015; Gerd
                       Althoff, Bernd Schneidmüller u. a., Krieg im Mittelalter, hg. in
                       Zusammenarbeit mit Damals, Darmstadt 2017.

Orientalistik

Titel                  Geschichte Irans und Zentralasiens in islamischer Zeit (II): Von den
                       Mongolen bis in die Neuzeit
Dozierende             Prof. Dr. Tim Epkenhans
Uhrzeit                Do 16-18 Uhr c.t.
Raum                   HS 2042
Typ                    Vorlesung
Veranstaltungsnummer   06LE15V-SoSe2019VorViel1
Kommentar              Die Vorlesung bietet einen strukturgeschichtlichen Überblick über die
                       Geschichte Irans und Zentralasiens von der Mongolenzeit im 13. Jhdt. bis
                       in die Neuzeit (hier das „lange 19. Jhdt.). Die Vorlesung ist insgesamt als
                       vierteilige Veranstaltung konzipiert, die im Sommersemester 2020

                                                                                                    8
abgeschlossen wird (die einzelnen Teile können jedoch unabhängig
                       voneinander belegt werden).
Literatur              Auf begleitende und weiterführende Literatur wird im Laufe der
                       Veranstaltung verwiesen. Zur Einführung siehe: Axworthy, M. (2011). Iran:
                       Weltreich des Geistes. Berlin: Wagenbach; Paul, J. (2012). Zentralasien.
                       Frankfurt: S. Fischer.

Kunstgeschichte

Titel                  Die Architektur Andrea Palladios und der Palladianismus
Dozierende             Prof. Dr. Hans Hubert
Uhrzeit                Do 10-12 Uhr c.t.
Raum                   HS 1010
Typ                    Vorlesung
Veranstaltungsnummer   06LE20V-IDSoSe19-1
Kommentar              Andrea Palladio (1508–1580) hat wie kein anderer Renaissancearchitekt
                       Italiens die Entwicklung der europäischen Baukunst geprägt. Sein Werk
                       wurde als Inbegriff einer an der Antike orientierten, klassischen und zugleich
                       zeitgemäßen Architektur betrachtet. Noch zweihundert Jahre nach
                       Palladios Tod galt der Architekt als eine über jeden Zweifel erhabene
                       Autorität. Einen wesentlichen Anteil an dieser Erfolgsgeschichte hatte die
                       Rezeption seiner Bauten und vor allem seines Traktates in Italien selbst, in
                       England, in den Niederlanden und in anderen protestantischen Ländern
                       sowie in den USA, wo seine Baukunst von der Aufklärung favorisiert wurde.
                       Dieses in seiner Breite und Dauer einmalige Rezeptions-Phänomen wird als
                       Palladianismus bezeichnet. Es ist bis weit in das 19. Jahrhundert hinein und
                       erneut in der Postmoderne zu konstatieren. Die Vorlesung will die Bauwerke
                       Palladios vorstellen, seinen Traktat und die in ihm ausgebreitete
                       Architekturtheorie erläutern sowie Palladios Rezeptionsgeschichte in den
                       einzelnen Ländern verfolgen.
Literatur              Zu Palladios Theorie
                       - Erik Forssman: Palladios Lehrgebäude: Studien über den
                           Zusammenhang von Architektur und Architekturtheorie bei Andrea
                           Palladio. Stockholm 1965.
                       - Hanno Walter Kruft, Geschichte der Architekturtheorie. München 1991,
                           S. 92-102: Palladio und die Oberitalienischen Humanisten.

                       Zu Palladios Bauten
                       - Lionello Puppi, Andrea Palladio. Das Gesamtwerk, Stuttgart 2000.

                       Zum Palladianismus
                       - Werner Oechslin, Palladianismus: Andrea Palladio - Kontinuität von
                          Werk und Wirkung. Zürich 2008.

Titel                  Selbstbilder – Der Künstler über sich in seinem Werk
Dozierende             Prof. Dr. Annette Schreurs-Morét
Uhrzeit                Do 16-18 Uhr c.t.

9
Raum                   HS 1010
Typ                    Vorlesung
Veranstaltungsnummer   06LE20V-IDSoSe19-1
Kommentar              Das Selbstportrait gibt dem Künstler eine Vielzahl von Möglichkeiten,
                       Aussagen über sich und seine Kunst zu machen. Zeigt er sich im Atelier, so
                       kann das Ambiente auf die akademische Grundhaltung hinweisen, aber
                       auch in genrehaften Szenen einen gelebten Künstleralltag vor Augen
                       führen. Daneben existieren viele andere Formen, die es dem Künstler
                       ermöglichen, sich selbst zu inszenieren oder die Bedeutung der Künste
                       programmatisch zu betonen: Er kann seine Unterschrift an pointierter Stelle
                       im Gemälde hinterlassen (wie Jan van Eyck in der sog. Arnolfinischen
                       Hochzeit) oder einer Statue seine Signatur an zentralem Ort einmeißeln (wie
                       Michelangelo in der römischen Pietà). Wertvolle Aussagen von Künstlern
                       über das eigene Kunstschaffen oder die Bewertung anderer Künstler
                       erhalten wir zudem aus Briefen, aus Traktaten, aus Testamenten und
                       schließlich aus autobiographischen Schriften (wie Benvenuto Cellinis
                       Autobiographie). Auch geben einige Grabmale der Frühen Neuzeit Auskunft
                       über die Selbst- und Fremdinszenierungen, die vielen berühmten Künstlern
                       der damaligen Zeit zukam. Schließlich sind die allegorischen
                       Atelierdarstellungen zu nennen (von Jan Vermeers Allegorie der Malkunst
                       bis hin zu Courbets Atelier du peintre. Allégorie Réelle), in denen der
                       Künstler über die Möglichkeiten und Grenzen der (Mal-)Kunst reflektiert.
                       Die Vorlesung soll einen Überblick über die vielfältigen Formen der
                       Selbstinszenierung des Künstlers geben, wobei ein besonderer
                       Schwerpunkt auf Selbstbildnissen liegt, in denen der Künstler sich mit einer
                       biblischen oder mythologischen Figur identifiziert: Ausgehend von einem
                       Forschungsprojekt, bei dem einige Selbstportraits des Künstlers als David
                       untersucht werden, wird der Frage nachgegangen, warum ausgerechnet
                       dieser biblische Held eine (passende) Identifikationsfigur für den Künstler
                       der Frühen Neuzeit darstellte.

Literatur              -   Matthias Winner (Hrsg.), Der Künstler über sich in seinem Werk
                           (internationales Symposium, Bibliotheca Hertziana, Rom, 1989),
                           Weinheim 1992.
                       -   Hermann Ulrich Asemissen / Gunter Schweikhart, Malerei als Thema
                           der Malerei, Berlin 1994.
                       -   Schweikhart, Gunter (Hrsg.), Autobiographie und Selbstportrait in der
                           Renaissance, Köln 1998.
                       -   Ulrich Pfisterer und Valeska von Rosen (Hrsg.), Der Künstler als
                           Kunstwerk. Selbstportraits vom Mittelalter bis zur Gegenwart, Stuttgart
                           2005.
                       -   Ausst.-Kat. Mythos Atelier. Künstlerräume von Carl Spitzweg bis Bruce
                           Nauman, hrsg. v. Hanna Strzoda, Véronique Wiesinger, Ina Conzen
                           und Uwe Fleckner, Stuttgart, Staatsgalerie 2012/13, München 2012.

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Vorlesungen aus dem Bereich Sprache und Literatur

Anglistik

Titel                  Middle English Literature and Culture
Dozierende             Prof. Dr. Ursula Schaefer
Uhrzeit                Do 16-18 c.t.
Raum                   HS 1098
Typ                    Vorlesung
Veranstaltungsnummer   05LE02V-SS1555
Kommentar              The date 1066 is the metonymic label for the political and cultural cesura
                       caused by the Norman invasion of England: for over 200 years English
                       largely disap-peared as a written lan-guage in general and as the language
                       of written poetry in particular.

                       The class will be give a critical insight into the immediate as well as long-
                       term cultural and – in par-ti-cu-lar – literary consequences of 1066 and the
                       reemerging of English as a literary language after 1200. The aim of the class
                       is to show that, for one thing, English poetry very much profitted from its
                       French models. More-over we will discuss how English poetry gained a
                       standing in the 14c that could compete with that of continental vernacular
                       poetry.

Titel                  Shakespeare’s World – Literature and Culture in Early Modern England
Dozierende             PD Dr. Miriam Nandi
Uhrzeit                Do 10-12 c.t.
Raum                   R 00 006 (Wilhelmstraße 26)
Typ                    Vorlesung
Veranstaltungsnummer   05LE02V-SS1903
Kommentar              This lecture course sets English literature of the early 17th century in its
                       social and historical context(s). It introduces students to the study of
                       Shakespeare and his contemporaries, by focussing on thematic issues such
                       as religion, gender, race, the city and the early modern self. Furthermore, it
                       will also provide in-depth analyses of key texts such as Hamlet and Othello
                       as well as introductory surveys of the major critical approaches in early
                       modern studies such as new historicism, cultural materialism, feminism etc.

Germanistik

Titel                  Sprachwandel in der Vormoderne
Dozierende             PD Dr. Stefan Seeber
Uhrzeit                Do 12-14 c.t.
Raum                   HS 3042

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Typ                    Vorlesung
Veranstaltungsnummer   05LE10V-17120
Kommentar              Seit wann gibt es die deutsche Sprache? Wie hat sie sich entwickelt?
                       Welchen Platz hat sie in der Runde der anderen europäischen Sprachen
                       des Mittelalters und der Frühen Neuzeit? Die Vorlesung will den Bogen vom
                       Indogermanischen zum Neuhochdeutschen spannen und dabei neben
                       linguistischen Fragestellungen auch kulturhistorische Themen anschneiden
                       - von den spärlichen Anfängen in althochdeutscher Zeit über die
                       zunehmende Bedeutung der deutschen Sprache im hohen Mittelalter bis hin
                       zum Boom und zur Diversifizierung ab der Frühen Neuzeit. Wichtige
                       Themen sind der lateinische und französische Kulturkontakt, der die
                       Sprache prägt, ebenso wie der Buchdruck, der den Siegeszug der
                       Volkssprache als Medium ermöglicht. Wir werden anhand von
                       Einzelbeispielen     semantische    Wandelprozesse       beleuchten   (die
                       Entwicklung von der Minne zur Liebe, z. B.), und den Weg hin zur
                       Standardsprache nachvollziehen, die überregionale Geltung erlangt. So soll
                       ein Überblick über die zentralen Wegmarken gegeben werden, die die
                       Entwicklung des Deutschen vom 9. bis 17. Jahrhundert prägen.

Titel                  Werte, Normen, Konflikte. Gesellschaftsdiskurse in der Sangspruch-
                       dichtung
Dozierende             Prof. Dr. Martina Backes
Uhrzeit                Mo 10-12 c.t.
Raum                   HS 1199
Typ                    Vorlesung
Veranstaltungsnummer   05LE10V-19101
Kommentar              Nachdem die Literaturwissenschaft lange vor allem die autonome Ästhetik
                       literarischer Werke betont und erforscht hat, taucht im Rahmen des sog.
                       ethical turn in den letzten Jahren zunehmend (wieder) die Frage nach der
                       ethisch-moralischen Dimension von Literatur (und Literaturwissenschaft)
                       auf. Die Vorlesung greift diese theoretische Diskussion auf und untersucht
                       ihre Relevanz für eine mittelalterliche Gattung, in der man seit jeher eine
                       Engführung       von    Ästhetik   und    Ethik    beobachtet    hat:    die
                       Sangspruchdichtung. Trotz des Aufschwungs, den die Erforschung dieser
                       Gattung in den letzten Jahrzehnten erfahren hat, steht die
                       Sangspruchdichtung in der allgemeinen öffentlichen Wahrnehmung wie
                       auch im akademischen Unterricht immer noch im Schatten des Minnesangs,
                       der die gängigen Vorstellungen mittelalterlicher Lyrik vielfach dominiert.
                       Dabei bietet die Sangspruchdichtung mit ihrer reichen thematischen Vielfalt
                       einen umfassenden Einblick in die literarischen und vor allem
                       gesellschaftlichen Konfliktfelder und aktuellen Wertediskussionen der Zeit,
                       da die Texte überwiegend allgemeine Lebenslehren, Reflexionen über den
                       Status von Kunst (und Künstler), Gesellschaftskritik und – seit Walther von
                       der Vogelweide – politische Auseinandersetzungen literarisch vermitteln.
                       Die Vorlesung möchte mit den zentralen Themen, historischen Kontexten
                       und literarischen Strategien der deutschsprachigen Sangspruchdichtung
                       und ihren wichtigsten Autoren vertraut machen und bettet diese in den
                       europäischen Kontext ein. Dabei geht es stets um die Frage, auf welche
                       Orientierungsbedürfnisse einer vormodernen Gesellschaft die Texte
                       reagieren, welches Wissen sie als Antwort bieten und welche Unterschiede
                       und/oder Gemeinsamkeiten zu modernen Praktiken im Verhältnis von
                       Literatur und Ethik sich beobachten lassen.

                                                                                                 12
Literatur              Einführende Literatur:
                       - Haustein, Jens et al. (Hgg.), Sangspruchdichtung: Ein Handbuch. Berlin
                           2019.
                       - Bein, Thomas, Deutschsprachige Lyrik des Mittelalters: Von den
                           Anfängen bis zum 14. Jahrhundert. Eine Einführung. Berlin 2017 (=
                           Grundlagen der Germanistik 62); Klein, Dorothea (Hg.),
                           Sangspruchdichtung: Gattungskonstitution und Gattungsinterferenzen
                           im europäischen Kontext. Internationales Symposium Würzburg, 15.-
                           18. Februar 2006. Tübingen 2007.
                       - Lubkoll, Christine / Wischmeyer, Oda (Hgg.), ‘Ethical Turn’?
                           Geisteswissenschaften in neuer Verantwortung. München 2009.
                       - Ursula Peters, Die Rückkehr der 'Gesellschaft' in die
                           Kulturwissenschaft. Zur gesellschaftsgeschichtlichen Neuorientierung
                           der Mittelalterphilologie, in: Scientia Poetica. Jahrbuch für Geschichte
                           der Literatur und Wissenschaften 22 (2018), S.1-52.

Romanistik

Titel                  Machiavelli und der Machiavellismus
Dozierende             Prof. Dr. Judith Frömmer
Uhrzeit                Mi 16-18 c.t.
Raum                   HS 1015
Typ                    Vorlesung
Veranstaltungsnummer   05LE38V-MachVI
Kommentar              Der Name Niccolò Machiavellis war bereits zu seinen Lebzeiten notorisch
                       geworden und ist es zum Teil bis heute. Mit dem Label des Machiavellismus
                       verbindet sich in der Regel die Vorstellung einer skrupellosen Politik, die
                       nicht von Ethos, sondern vom Machtwillen getragen ist. Im Florenz der
                       frühen Neuzeit war Machiavelli aber auch als überzeugter Republikaner
                       bekannt, dessen Verständnis von Politik sich vor allem auf Partizipation,
                       Inklusion und damit auf die Beteiligung von oft marginalisierten
                       Gesellschaftsgruppen gründete. In der Vorlesung wollen wir anhand
                       ausgewählter Textpassagen aus den Schriften Machiavellis und seiner
                       Rezipienten diese, aber auch andere Formen des Machiavellismus von der
                       Renaissance bis ins 21. Jahrhundert hinein kennenlernen.
                       Leistungsanforderungen: Regelmäßige Teilnahme, Textaufgabe sowie:
                       für alle Fachstudierenden Abschlussklausur
                       für die EPG-TeilnehmerInnen stattdessen 15seitige Hausarbeit zu einer
                       ethischen Fragestellung aus dem Zusammenhang der Vorlesung.
Literatur

13
Proseminare
Proseminare aus dem Bereich Geschichte und Kultur

Archäologie des Mittelalters

Titel                  Vom Acker zur Ausgrabung – Prospektionsmethoden in der Archäologie
Dozierende             Valerie Schoenenberg
Uhrzeit                Di 14-16 Uhr c.t.
Raum                   HS 01 006 (Belfortstr. 22, Hinter-Li)
Typ                    Proseminar
Veranstaltungsnummer   06LE53S-FGSS1903
Kommentar              Die Archäologie lebt vom Zugewinn an Fundstellen, denn nur so kann das
                       Wissen um vergangene Kulturen erweitert und verfeinert werden. Aber
                       woher wissen wir von archäologischen Fundstellen? Welche Methoden
                       stehen zur Verfügung um anthropogene Spuren der Vergangenheit im
                       Gelände erfassen zu können? Wie funktionieren die verschieden
                       Prospektionsmethoden? Das Proseminar dient dazu, grundlegende
                       Prospektionsmethoden und Strategien der Fundstellenerfassung näher zu
                       beleuchten: Vom Survey im Gelände, über Luftbild- und Lidararchäologie
                       bis zu geophysikalischen Methoden. Damit wird ein breiteres Verständnis
                       dafür erarbeitet, wie archäologisches Quellenmaterial zu Tage gefördert
                       wird, unter welchen Voraussetzungen es zu Ausgrabungen kommt und
                       welche Informationen zerstörungsfrei erlangt werden können. Dabei werden
                       die jeweiligen Vor- und Nachteile gegenübergestellt. Der vertiefende
                       interdisziplinäre Austausch mit der Geomorphologie und Geologie schafft
                       das      nötige   Grundwissen      bezüglich     relevanter    Aspekte     wie
                       Reliefentwicklung, Landnutzungsprozesse und landcover. Deren
                       Berücksichtigung in der Zusammenschau mit Prospektionsergebnissen
                       verhilft der Archäologie zu stärker qualitativ abgesicherten Interpretationen.
                       Eine Geländebegehung soll die Übung von praktischer Seite her
                       abschließen, der Termin wird mit den Teilnehmern zu Beginn des
                       Semesters abgesprochen.
Literatur              Michael Doneus, Die hinterlassene Landschaft – Prospektion und
                       Interpretation in der Landschaftsarchäologie.

                       Dena Dincauze (2000), Environmental Archaeology – Principles and
                       Practice. (Cambridge 2000).

Geschichte

Titel                  Das Ende eines Wikingerzeitalters? England nach der Eroberung durch
                       Wilhelm den Eroberer (1066-1087)
Dozierende             Dr. Laury Sarti
Uhrzeit                Mi 9-12 c.t.
Raum                   Mediaraum
Typ                    Proseminar

                                                                                                   14
Veranstaltungsnummer   06LE11S-20191
Kommentar              Am 25. September 1066 besiegte der angelsächsische König Harald II.
                       Godwinson im northumbrischen Stamford Bridge den Wikingerkönig Harald
                       III. Hardråde. Damit war der letzte Herrscher der seit dem ausgehenden 8.
                       Jahrhundert in England zunehmend allgegenwärtigen Wikinger (rsp. Dani)
                       besiegt. Die Insel befand sich damit erstmals wieder seit mehr als zwei
                       Jahrhunderten insgesamt unter angelsächsischer Herrschaft. Kaum ein so
                       bedeutender Erfolg währte jedoch so kurz wie dieser: nur drei Tage nach
                       dieser Schlacht, am 28. September, landete im südenglischen Sussex ein
                       beachtliches Heer des Herzogs Wilhelm der Normandie, der der Nachwelt
                       besser unter dem Namen Willhelm der Eroberer bekannt ist. Dieselben
                       Männer, die in Stamford Bridge noch siegreich waren, eilten nun gegen
                       Süden, nur um am 14. Oktober in einer weiteren Schlacht bei Hastings zu
                       unterliegen. Die Folge war die völlige Eroberung Englands und eine
                       weitgehende Auswechslung des einheimischen Adels durch normannische
                       Gefolgsleute. Die Eroberer aus der Normandie waren jedoch keine
                       Franzosen, sondern selbst die Nachkommen jener Wikinger, die sich seit
                       einem Abkommen zwischen dem Wikinger Roland und den Franken im Jahr
                       911 dort niederlassen hatten. Doch anders als die bis dahin in England
                       ansässigen Wikinger verkörperten die Normannen des 11. Jahrhunderts die
                       damalige französische Kultur und das Herrschaftswesen wie kaum eine
                       andere Gruppe; ihre Traditionen und Rechtsvorstellungen führten sie nun in
                       England ein, allen voran das feudale Lehnswesen. Ziel dieses Seminars ist,
                       sich eingehend mit der aus diesen Ereignissen entstandenen Situation
                       auseinanderzusetzen und der Frage nachzugehen, inwiefern hier eine
                       Wikingerherrschaft durch eine andere ersetzt wurde. Wie unterschieden
                       sich die Normannen von ihren Vorgängern in England? Und inwiefern
                       veränderten sie die damalige Gesellschaft nach 1066? Seit 1086 ließ
                       Wilhelm den gesamten Besitz aller Bewohner Englands penibel im als
                       Doomesday Book in die Geschichte eingegangenen Werk dokumentieren,
                       und hinterließ damit ein einzigartiges Zeugnis der damaligen
                       Besitzverhältnisse und Verpflichtungen selbst der gewöhnlichen
                       Bevölkerung. Dieses Dokument ermöglicht heute das detaillierte Studium
                       der damaligen Gesellschaft.
                       Im Rahmen des Seminars werden neben unterschiedlichen Originalquellen
                       (in englischer Übersetzung) von den Teilnehmern verfasste Rezensionen
                       von Forschungsliteratur gelesen und diskutiert, um dabei den Umgang mit
                       Quellen(editionen) und der Forschungsliteratur sowie die Arbeitstechniken
                       der Quellenkritik und die Formulierung möglicher Interpretationsansätze zu
                       erlernen oder weiter zu vertiefen.
Literatur              A. Williams, The English and the Norman Conquest (Woodbridge: Boydell
                       & Brewer, 1995); R. Bartlett, England under the Norman and Angevin kings,
                       1075 – 1225 (Oxford: Clarendon Press, 2000); H. Vollrath und N. Fryde, N.
                       (Hrsg.), Die englischen Könige im Mittelalter. Von Wilhelm dem Eroberer bis
                       Richard III (München: C.H. Beck, 2009). Grundlage für den Tutoratsteil: H.-
                       W. Goetz, Proseminar Geschichte. Mittelalter, 4. Auflage (Stuttgart: Ulmer,
                       2014).

Titel                  Der Investiturstreit. Papst und Kaiser im Konflikt
Dozierende             -
Uhrzeit                Mo 13-16 Uhr c.t.
Raum                   HS 4429
Typ                    Proseminar

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Veranstaltungsnummer   06LE11S-201913
Kommentar              Die Chiffre „Investiturstreit“ steht in der historischen Forschung für weit mehr
                       als nur den Gang nach Canossa von 1077. Sie bezeichnet eine
                       grundsätzliche Neuaushandlung des Verhältnisses zwischen geistlichen
                       und weltlichen Herrschaftsträgern, die am Anfang des Hochmittelalters im
                       gesamten Bereich des lateinischen Westens vonstattenging. Derartige
                       Entwicklungen mündeten meistens in Konflikten, allerdings erwiesen sich
                       die Fronten nur zwischen den deutschen Kaisern und den Päpsten als
                       derart verhärtet, dass die Auseinandersetzungen Jahrzehnte andauerten
                       und mit äußersten Mitteln geführt wurden. Im Proseminar soll die Frage
                       nach den strukturellen Ursachen dieser Eskalation und ihren Folgen gestellt
                       und beantwortet werden. Im Fokus wird dementsprechend die
                       Kirchenreform des 11. Jahrhunderts stehen, wie auch der sich zu dieser Zeit
                       wandelnde herrschaftliche Anspruch der Päpste und die Grundlagen der
                       königlichen und kaiserlichen Machtstellung im Reich nördlich der Alpen.
Literatur              Zey, Claudia: Der Investiturstreit, München 2017.

Titel                  Die Kreuzzüge
Dozierende             Dr. Heinz Krieg
Uhrzeit                Fr 10-14 Uhr c.t.
Raum                   HS 4429
Typ                    Proseminar
Veranstaltungsnummer   06LE11S-20198
Kommentar              Als der Reformpapst Urban II. auf dem Konzil von Clermont (1095) zum
                       Ersten Kreuzzug aufrief, war nicht annähernd abzusehen, welche
                       ungeheure Wirkung seine Rede entfalten würde. Dieser päpstliche
                       „Startschuss“ fiel in eine von fundamentalen Wandlungen bestimmte
                       Umbruchszeit (Stichwort: Investiturstreit). Dabei ist es bezeichnend für das
                       mentale Umfeld der entstehenden Kreuzzugsbewegung, wenn damals ein
                       entschiedener Anhänger der Kirchenreform ein Christuswort aus der
                       Bergpredigt in sein Gegenteil verkehren konnte, so dass es nun hieß: Selig
                       sind die, die Verfolgung ausüben, um der Gerechtigkeit willen!
                       Im Proseminar wird zunächst der Frage nachzugehen sein, wie die
                       hochmittelalterliche Kreuzzugsbegeisterung zu erklären ist, die schon bald
                       zu Judenpogromen führte und sich in blutigen Exzessen entlud. Wie konnte
                       es zu dieser Gewaltexplosion kommen? Warum verließen viele Menschen
                       ihre Heimat und traten als Kreuzfahrer die abenteuerliche Reise ins
                       Ungewisse an? Welche Folgen ergaben sich für die Situation im Heiligen
                       Land und welche Rückwirkungen hatten diese auf das Abendland? Anhand
                       des Phänomens der Kreuzzüge bietet das Proseminar eine Einführung in
                       die mittelalterliche Geschichte.
Literatur              Nikolas Jaspert, Die Kreuzzüge, 5. aktualisierte Aufl., Darmstadt 2010; Die
                       Kreuzzugsbewegung im römisch-deutschen Reich (11.-13. Jahrhundert),
                       hg. von Nikolas Jaspert und Stefan Tebruck, Ostfildern 2016; Felix Hinz, Die
                       Kreuzzüge (Reclams Universal-Bibliothek 17092), Stuttgart 2017.

Titel                  Das aschkenasische Judentum im Hoch- und Spätmittelalter
Dozierende             Dr. Pia Eckhart
Uhrzeit                Di 9-12 Uhr c.t.
Raum                   HS 4429
                                                                                                     16
Typ                    Proseminar
Veranstaltungsnummer   06LE11S-201910
Kommentar              Das Proseminar konzentriert sie sich auf die Geschichte und Kultur der
                       aschkenasischen (also der in Mittel- und Westeuropa sowie Norditalien
                       beheimateten) jüdischen Bevölkerung, vor allem unter dem Gesichtspunkt
                       ihrer Lebensrealität als Minderheit in einer christlichen Umwelt. Dabei soll
                       u. a. auch kritisch abgewogen werden, ob und ggf. wie sich die
                       Marginalisierung des mittelalterlichen Judentums in der modernen
                       Geschichtsschreibung fortsetzt.
Literatur              Toch, Michael (2013): Die Juden im mittelalterlichen Reich (=Enzyklopädie
                       deutscher Geschichte 44), München, 3., um einen Nachtr. erw. Aufl.;
                       Chazan, Robert (2010): Jewish Life in Western Christendom, in: Judith
                       Baskin/Kenneth Seeskin (Hg.): The Cambridge Guide to Jewish History,
                       Religion, and Culture, Cambridge u. a., S. 113–139.

Titel                  Die Türkenkriege. Christlich-muslimische Auseinandersetzungen zwischen
                       1396 und 1699.
Dozierende             Dr. Christopher Toenjes
Uhrzeit                Mo 10-13 Uhr c.t.
Raum                   HS 4429
Typ                    Proseminar
Veranstaltungsnummer   06LE11S-201911
Kommentar              Die osmanische Expansion im 14. bis 16. Jahrhundert erfolgte in
                       atemberaubendem Tempo. Entstanden um 1300 im Westen Anatoliens
                       überquerte das türkische Volk der Osmanen Mitte des 14. Jahrhunderts die
                       Dardanellen und etablierte einen Stützpunkt in Gallipoli (Europa). Bald
                       darauf wurden im Laufe des Jahrhunderts, Thrakien, dann große Teile
                       Griechenlands, des Balkans und Anatoliens erobert. Die christlichen Mächte
                       Europas betrachteten diese Entwicklung mit Besorgnis, bsd. nachdem im
                       Jahre 1396 ein Kreuzfahrerheer bei Nikopolis von den Osmanen vernichtet
                       worden ist. Das 15. Jahrhundert brachte weitere erstaunliche Erfolge für die
                       Osmanen mit sich, bsd. die sehr Besorgnis erregende Eroberung
                       Konstantinopels im Jahre 1453, was gleichzeitig den Niedergang des
                       Byzantinischen Reiches bedeutete. Im 16. Jahrhundert fiel nicht nur ein
                       großer Teil der arabischen Welt in die Hand der Osmanen, sondern auch
                       das Königreich Ungarn und im Jahre 1529 wurde sogar Wien belagert.
                       Wir werden die sehr uneinheitlichen Reaktionen der christlichen Mächte
                       Europas untersuchen. Während auf der einen Seite viel von Kreuzzügen
                       und Bündnis-sen gegen die Türken gesprochen wurde, bsd. seitens der
                       Päpste, sah die Realität anders aus. Man war zu sehr mit eigenen
                       Problemen innerhalb Europas beschäftigt, um sich einem Feind von außen
                       zuzuwenden. Dazu kamen die zahllosen Feindschaften zwischen den
                       Mächten, Feindschaften die so gravierende waren, dass manche Herrscher
                       sogar Bündnisse mit dem „Erzfeind“ (den Türken) bevorzugten, wenn man
                       dadurch einem verfeindeten Mitchristen schaden konnte. Wenn es auch nie
                       zu einem auf ganz Europa übergreifenden Bündnis gegen die Türken kam,
                       gab es dennoch viele Kriege und Schlachten zwischen den Osmanen und
                       den einzelnen christlichen Mächten welche an das osmanische Reich
                       grenzten.
                       Als Vorbereitung auf das PS, empfehle ich die Lektüre von Finkel, Osman's
                       Dream : The Story of the Ottoman Empire 1300 - 1923, London 2006.
Literatur              Ball, Sultans of Rome : The Turkish World Expansion, London 2012; Bisaha,
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Creating East and West : Renaissance Humanists and the Ottoman Turks,
                       Philadelphia 2004; Brummett, , ‘Ottoman Expansion in Europe, ca. 1453-
                       1606,’ in Faroqhi (Hg.), The Cambridge history of Turkey, vol. II, Cambridge
                       2012, S. 44-73; Finkel, Osman's Dream : The Story of the Ottoman Empire
                       1300 - 1923, London 2006; Housley, Crusading and the Ottoman Threat,
                       1453-1505, Oxford 2013; Johnson, The Holy War Idea in Western and
                       Islamic Traditions, University Park 1997; Matschke, Das Kreuz und der
                       Halbmond : Die Geschichte der Türkenkriege, Düsseldorf (i.a.) 2004; Matuz,
                       Josef, Das Osmanische Reich: Grundlinien seiner Geschichte, Darmstadt
                       2006; Postel, La France-Turquie. La Turquie vue de France au XVIe siècle,
                       Paris 2013; Schwoebel, The Shadow of the Crescent: The Renaissance
                       Image of the Turk (1453-1517), Nieuwkoop 1967; Vaughan, Europe and the
                       Turk. A Pattern of Alliances 1350-1700, Liverpool 1954.

Titel                  Der sogenannte Bauernkrieg 1525
Dozierende             Dr. Marco Tomaszewski
Uhrzeit                Di 14-17 Uhr c.t.
Raum                   HS 1134
Typ                    Proseminar
Veranstaltungsnummer   06LE11S-20196
Kommentar              Im Jahr 1525 fanden in vielen Teilen des Alten Reichs Aufstände von
                       Untertanen gegen unterschiedliche Obrigkeiten statt, die letztlich gewaltsam
                       niedergeschlagen wurden. Entgegen der landläufigen Bezeichnung als
                       Bauernkrieg waren daran nicht nur Bauern beteiligt, sondern beispielsweise
                       auch Bergarbeiter und Teile der städtischen Bevölkerung. Diese Ereignisse
                       des Jahres 1525 sind im Kontext zahlreicher weiterer sozialer Konflikte des
                       späten Mittelalters und der Frühen Neuzeit zu sehen. Von früheren
                       Bewegungen, die meist regional fokussiert blieben, unterscheiden sie sich
                       durch eine weite überregionale Verbreitung und recht grundsätzliche
                       Forderungen, die unter anderem auch mit reformatorischen Ideen
                       zusammenhingen. Im Proseminar werden diese Ereignisse vor dem
                       Hintergrund eines breiteren zeitlichen Kontextes betrachtet und aus
                       verschiedenen Perspektiven beleuchtet (religiös, politisch, wirtschaftlich,
                       geschlechtergeschichtlich). Dabei werden grundlegende Aspekte der Zeit
                       des Spätmittelalters und der Frühen Neuzeit behandelt. Zu Ursachen,
                       Folgen und Interpretationen der Ereignisse von 1525 gibt es in der
                       Forschung unterschiedliche Positionen, die ebenfalls im Seminar diskutiert
                       werden sollen.
Literatur              Blickle, Peter: Der Bauernkrieg. Die Revolution des Gemeinen Mannes,
                       München 42012.; Fuchs, Franz; Wagner, Ulrich (Hg.): Bauernkrieg in
                       Franken, Würzburg 2016.; Virnich, Carl-Josef: Der „Deutsche Bauernkrieg“
                       – Einführung, in: historicum.net, URL: https://www.historicum.net/purl/5b/
                       [07.12.2018].

Titel                  Renaissance in Florenz
Dozierende             Dr. Christian Kühner
Uhrzeit                Di 14-16 Uhr c.t.
Raum                   R 101 (Breisacher Tor)
Typ                    Proseminar
Veranstaltungsnummer   06LE11S-20199
                                                                                                 18
Kommentar              Mindestens seit Voltaire das Florenz der Medici zu einem von vier
                       Höhepunkten der Menschheitsgeschichte erklärte, spätestens aber seit
                       Jacob Burckhardts „Die Kultur der Renaissance in Italien“ gilt die
                       Renaissance in Florenz als eine der entscheidenden Wegmarken der
                       Geschichte Europas in der Neuzeit. Die jüngere Forschung hat zurecht
                       betont, dass die Kontinuitäten zum Mittelalter stärker waren, als es eine
                       romantisierende Sichtweise wahrhaben wollte, die in Florenz um 1500
                       Geburtsort und Geburtsstunde des „modernen Menschen“ erkennen wollte.
                       Aber auch wenn man davon absieht, die Florentiner Renaissance zu einem
                       Wendepunkt der Weltgeschichte zu überhöhen, so ist doch nicht zu
                       leugnen, dass sie eine Epoche außerordentlicher künstlerischer und
                       intellektueller Leistungen auf engem Raum und in kurzer Zeit darstellt, die
                       bis in die Gegenwart nachwirken. Hier wirkten Künstler wie Leonardo da
                       Vinci, Michelangelo, Raffael, Sandro Botticelli, Fra Bartolomeo oder
                       Benvenuto Cellini und Denker wie Niccolò Machiavelli oder Giorgio Vasari.
                       Das Seminar soll neben der Kulturgeschichte der Renaissance in Florenz
                       auch die Rahmenbedingungen ins Blickfeld rücken, unter denen diese
                       kulturelle Blüte stattfand. Thematisiert werden wird der Aufstieg der Familie
                       der Medici und die Art und Weise, wie die Medici die offiziell weiterhin
                       republikanisch verfasste Stadt über mehrere Generationen auf informelle
                       Weise dominierten, bevor ihnen schließlich die Umwandlung des
                       Gemeinwesens in eine Monarchie auch offiziell gelang; das komplexe
                       Sozialgefüge von Florenz, wo die Gesellschaft durch ein verzweigtes Netz
                       von Verwandtschaftsbindungen, Klientelbeziehungen, Nachbarschafts- und
                       Stadtviertelloyalitäten und Bruderschaften zusammengehalten wurde; die
                       Stellung von Florenz als einem von fünf Machtzentren (neben Mailand,
                       Neapel, Venedig und dem Kirchenstaat) im politisch stark zergliederten
                       Italien jener Zeit; und nicht zuletzt die Nachwirkung der Florentiner
                       Renaissance, die in der Moderne zu einem regelrechten Geschichtsmythos
                       stilisiert wurde. Italienischkenntnisse sind nicht notwendig, aber sehr
                       willkommen!
Literatur              Burke, Peter, The Italian Renaissance. Culture and Society in Italy,
                       Princeton 1999; Caferro, William, Contesting the Renaissance, Oxford
                       2011; Crum, Roger J. (Hg.), Renaissance Florence: A Social History,
                       Cambridge 2006; Klapisch-Zuber, Christiane, Das Haus, der Name, der
                       Brautschatz. Strategien und Rituale im gesellschaftlichen Leben der
                       Renaissance, Frankfurt am Main/New York 1995; Reinhardt, Volker, Die
                       Medici. Florenz im Zeitalter der Renaissance, München 1998; ders., Die
                       Renaissance in Italien, München 2002; ders., Geschichte von Florenz,
                       München 2013; Roeck, Bernd, Der Morgen der Welt. Geschichte der
                       Renaissance, München 2017; Rubinstein, Nicolai, Studies in Italian History
                       in the Middle Ages and the Renaissance, Bd. 2: Politics, Diplomacy, and the
                       Constitution in Florence and Italy, Rom 2011; Wyatt, Michael, The
                       Cambridge Companion to the Italian Renaissance, Cambridge 2014.

Christliche Archäologie und Byzantinistik

Titel                  Das spätantike und byzantinische            Konstantinopel:     Geschichte,
                       Topographie und Baubestand
Dozierende             N.N.
Uhrzeit                Mi 16-18 Uhr c.t.
Raum                   R 3501
Typ                    Proseminar
Veranstaltungsnummer   06LE53S-BASS1901
19
Titel                  Malerei der Paläologenzeit
Dozierende             Dr. David Knipp
Uhrzeit                Block: 18.07.-20.07.2019, 8-16 Uhr
Raum                   R 3501
Typ                    Proseminar
Veranstaltungsnummer   06LE53S-BASS1903
Kommentar              Das Blockseminar soll eine Einführung in die komplexe Erzählweise, die
                       hohe technische Perfektion und den markanten Stil der Mosaiken und
                       Malereien aus den im Umkreis des Paläologenhofes eingesetzten
                       Werkstätten Konstantinopels geben. Hauptbeispiele dieses metropolitanen
                       Stils sind die Chora-Kirche (Kariye Camii) in Istanbul, 1313-21 und die
                       Apostelkirche     in Thessaloniki 1312-15,       deren    Fresken   und
                       Mosaikprogramme nicht nur ungewöhnlich vollständig erhalten sind,
                       sondern in ihrem enzyklopädischen Zugang zur Bibelillustration als
                       Paradigma einer neuen, ungewohnt facettenreichen Narrativität kurz nach
                       1300 gelten können.
                       Als Einführung in die Thematik sind die Aufsätze im Textband von
                       Underwood, The Kariye Djami (1966-75) gut geeignet.
                       Einen kurzen Überblick über die Bauphasen von Chora- und
                       Pammakaristoskirche bietet Müller-Wiener, Bildlexikon zur Topographie
                       Istanbuls (1977).

Literatur              -   D.G. Angelov, Theodore Metochites: statesman, intellectual, poet, and
                           patron of the arts. (2004), In: H. A. Klein, R. Ousterhout, Restoring
                           Byzantium. The Kariye Djami and the Byzantine Institute Restoration,
                           New York 2004, 15-22
                       -   H. Belting, The Mosaics and Frescoes of St. Maria Pammakaristos
                           (Fethiye Camii) at Istanbul, Washington D.C. 1978
                       -   O. Demus The style of the Kariy
-   Ch. Stephan, Ein byzantinisches Bildensemble; die Mosaiken und
                           Fresken der Apostelkirche zu Thessaloniki, Worms 1986
                       -   N. Teteriatnikov, The Place of the Nun Melania (the Lady of the
                           Mongols)in the Deesis Program of the Inner Narthex of Chora,
                           Constantinople, Cahiers Archéologiques 43 (1995) 163-177
                       -   N. Teteriatnikov, The Dedication of the Chora Monastery in the Time of
                           Andronikos II Palaiologos, Byzantion 66 (1966) 188-207
                       -   P. Underwood, The Kariye Djami, vols. I-IV, London 1966
                       -   P. Underwood The Deisis Mosaic in the Kariye Camii in Istanbul, in: K.
                           Weitzmann (ed.) Late Classical and Mediaeval Studies in Honor of
                           Albert Mathias Friend jr., Princeton 1955, 254-60
                       -   A. Volan, Picturing the Last Judgement in the Last Days of Byzantium,
                           in: H. A. Klein, R. Ousterhout, B. Pitarakis (ed.) The Kariye Camii
                           Reconsidered, Istanbul 2011, 423-449
                       -   A. Xyngopoulos, Les fresques de L'église des saints-apôtres à
                           Thessalonique, in: Art et société à Byzance sous les Paléologues,
                           Venedig 1971, 85-89

Kunstgeschichte

Titel                  Messer, Nadel, Säure, Stichel – Eine Einführung in die Kunst der
                       Druckgraphik
Dozierende             Dr. Stefan Morét
Uhrzeit                Do 14-16 Uhr c.t.
Raum                   R 3240
Typ                    Proseminar
Veranstaltungsnummer   06LE20S-IDSoSe19-3
Kommentar              Fast alle bedeutenden Künstler seit der frühen Neuzeit, wie Dürer,
                       Rembrandt oder Tiepolo, um nur einige zu nennen, haben die Druckgraphik
                       als künstlerisches Ausdrucksmittel und/oder als Medium zur Reproduktion
                       und Verbreitung ihrer Bildideen benutzt. Das PS gibt einen Überblick über
                       die Techniken der wichtigsten druckgraphischen Verfahren (Holzschnitt,
                       Kupferstich, Radierung, Lithographie) und macht mit den Meisterwerken
                       und ihren Schöpfern vertraut, die mit Messer, Nadel, Säure, Stichel und
                       anderen Methoden die Druckplatten traktierten. Einige Seminarsitzungen
                       werden vor Originalen in der Graphischen Sammlung des
                       Augustinermuseums stattfinden.
Literatur              -   Walter Koschatzky, Die Kunst der Graphik. Technik, Geschichte,
                           Meisterwerke, Salzburg 1972 (erste Auflage) ; zweite Auflage 1973 in
                           der Institutsbibliothek Signatur A-501-21; weitere Ausgaben: UB
                       -   David Landau & Peter Parshall, The Renaissance print: 1470 – 1550,
                           New Haven 1994; in der Institutsbibliothek: Signatur A-513-4, ein
                           weiteres Exemplar in der UB bestellbar, Signatur TX 94/340
                       -   Antony Griffiths, The Print Before Photography. An Introduction to
                           European Printmaking, London 2016, UB: LS: Kunst 325/2; ein
                           Exemplar für die Institutsbibliothek wird angeschafft.

Titel                  Kunst der Krise oder „Stylisch Style“? Italienischer Manierismus
Dozierende             Dr. Andreas Plackinger
Uhrzeit                Di 10-12 Uhr
Raum                   R 3240
21
Typ                        Proseminar
Veranstaltungsnummer       0LE20S-IDoSe19-4
Kommentar                  Ab etwa 1520 bis Ende des 16. Jahrhunderts lässt sich in Italien in
                           Architektur, Skulptur und Malerei eine Vorliebe für extreme Stilisierung,
                           gesuchte Originalität, für Bizarres, Rätselhaftes, Überraschungseffekte und
                           doppelbödigen Witz beobachten. Für diese künstlerischen Tendenzen im
                           Gefolge der Maniera Michelangelos hat sich der Begriff ›Manierismus‹
                           eingebürgert. Ziel des Seminars ist es, diesen Begriff und gängige
                           Deutungsmuster der intellektualisierten Kunst dieser Zeit kritisch zu
                           reflektieren. Anhand ausgewählter Werke von Malern, Bildhauern und
                           Architekten aus Florenz, Rom und Oberitalien (Michelangelo, Pontormo,
                           Bronzino, Rosso Fiorentino, Cellini, Giambologna, Vasari, Federico Zuccari,
                           Daniele da Volterra, Francesco Salviati, Giulio Romano, Correggio,
                           Parmigianino, Arcimboldo) erschließen wir uns künstlerische Aufgaben und
                           theoretische Debatten des italienischen Cinquecento.
Literatur              -     John Shearman: Manierismus. Das Künstliche in der Kunst. Weinheim
                             1994.
                       -     Daniel Arasse/Andreas Tönnesmann: Der europäische Manierismus,
                             1520-1610. München 1997.
                       -     Ulrich Pfisterer (Hg.): Die Kunstliteratur der italienischen Renaissance.
                             Eine Geschichte in Quellen. Stuttgart 2002.
                       -     Patricia Falguières: Le Maniérisme. Une avant-garde au XVIe siècle.
                             Paris 2004.

Musikgeschichte

Titel                      Musik aus der Kartause
Dozierende                 Dr. Stefan Häussler
Uhrzeit                    Di 16-18 Uhr c.t.
Raum                       HS 1119
Typ                        Hauptseminar
Veranstaltungsnummer       06LE28S-14_SS19-2
Kommentar                  Die Lehrveranstaltung zur Musik aus der Kartause Freiburg hat zum
                           Anliegen,      musikwissenschaftliche     Erkenntnisse     einer    breiteren
                           Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Das Seminar widmet sich spezifischen
                           Fragen der Stadtgeschichte. Gemeinsam soll eine Ausstellung erarbeitet
                           werden, in die studentische Beiträge eingebracht werden und die im
                           Spätsommer und Herbst zu sehen sein wird.
                           Die Kartause Freiburg wurde im 14. Jahrhundert gegründet und befand sich
                           etwa 2 Kilometer dreisamaufwärts von der ummauerten Stadt entfernt.
                           Heute stehen nur noch später auf dem Gelände errichtete Gebäude, die
                           aktuell vom United World College genutzt werden. Das Kloster aus dem
                           Mittelalter ist bis auf Reste der Fundamente, Mauern etc. verschwunden.
                           Erhalten sind aber wertvolle Kunstschätze und bedeutende Handschriften,
                           davon einige mit Musiknotation. Sie werden überwiegend in der UB Freiburg
                           aufbewahrt und sind als Digitalisate online zugänglich.
                           Die Kartäuser sind ein bis heute lebendiger Orden, der zwischen einem
                           Leben in klösterlicher Gemeinschaft und als Eremit vermittelt. In der
                           Musikpflege sind die Ordensangehörigen nicht so führend hervorgetreten
                           wie etwa bei den Benediktinern des früheren Mittelalters, aber die Musik war
                           nicht zuletzt bedeutend für die Gebete und Feiern, in denen die sonst
                           weitgehend für sich lebenden Kartäuser zusammenkamen. In den
                                                                                                      22
Kartausen fand eine ganz eigene Erarbeitung und Weitergabe
                       überkommenen Wissens statt. Im Fall von Freiburg bestehen enge
                       Verbindungen zur 1457 gegründeten Universität. Theoretische Texte zur
                       Musik sind unter anderem in diesem Umfeld entstanden.
                       Die Lehrveranstaltung zielt auf eine Plakatausstellung hin. Ziel ist es, die
                       interessierten Besucher*innen der UB über die in deren Magazinen
                       verborgenen Schätze zu informieren und dabei einen Beitrag zur
                       Musikgeschichte Freiburgs zu leisten.
                       Die Teilnehmenden am Seminar sollen die Möglichkeit erhalten, das
                       Erarbeitete unter dem eigenen Namen öffentlich vorzustellen. Neben der
                       Präsentation von Texten und Bildern kommen hierzu auch Vorträge und
                       Führungen in Betracht. Ein Internetauftritt der Ausstellung ist geplant.
Literatur              Zu den Musikhandschriften aus Freiburg:
                       - Clytus Gottwald, Kataloge der Universitätsbibliothek Freiburg im
                           Breisgau, Band 1, Teil 2. Musikhandschriften, Wiesbaden 1979
                       Zur Geschichte der Freiburger Kartause:
                       - Heinz Krieg (hg.), Die Kartause St. Johannisberg in Freiburg im
                           Breisgau. Historische und baugeschichtliche Untersuchungen, Freiburg
                           2014
                       Zu den Gesängen der Kartäuser:
                       - Hansjakob Becker, Die Responsorien des Kartäuserbreviers, München
                           1971
                       Zum Durchführen einer Ausstellung:
                       - Barbara Alder und Barbara den Brok, Die perfekte Ausstellung. Ein
                           Praxisleitfaden zum Projektmanagement von Ausstellungen, Bielefeld
                           2012

Titel                  Guillaume de Machaut, Balladen
Dozierende             Prof. Dr. Christian Berger
Uhrzeit                Fr 8.30-10.00 Uhr c.t.
Raum                   HS 1119
Typ                    Hauptseminar
Veranstaltungsnummer   06LE28S-14_SS19-1
Kommentar              Das Werk Guillaumes de Machaut ist prägend für die Entwicklung der
                       Mehrstimmigkeit im 14. Jahrhundert gewesen. Wir sollten uns mit den
                       späteren Balladen (1b Nr. 20) auseinandersetzen, die zum Teil sehr eng
                       miteinander vernetzt sind. Da uns die Handschriften online zur Verfügung
                       stehen, ist eine Arbeit an den Quellen, eine der wichtigsten Voraussetzung
                       für die Beschäftigung mit diesem Werk, sehr einfach geworden.

Titel                  Josquin Desprez, Messen nach weltlichen Vorlagen
Dozierende             Prof. Dr. Christian Berger
Uhrzeit                Fr 10-12 Uhr c.t.
Raum                   HS 1119
Typ                    Proseminar
Veranstaltungsnummer   06LE28S-31_SS19
Kommentar              Die Parodiemesse ist eine Neuerung des 15. Jahrhunderts, die bis zum
                       Tridentiner Konzil das Komponieren bestimmen sollte. In den Bänden 7 bis
                       10 der New Josquin Edition finden sich 6 Messen, die wir uns zusammen
23
mit ihren Vorlagen genauer anschauen wollen.

Titel                  Claudio Monteverdis Marienvesper
Dozierende             Johannes Bernet
Uhrzeit                Einzeltermine:
                       24.04.2019, 14-16 Uhr c.t. HS 1119
                       28.06.2019, 14-19 Uhr c.t. HS 1032
                       05.07.2019, 14-19 Uhr c.t., HS 1032
                       19.07.2019, 14-19 Uhr c.t., HS 1032
                       26.07.2019, 14-19 Uhr c.t., HS 1032
Raum                   HS 1119/ HS 1032
Typ                    Proseminar
Veranstaltungsnummer   06LE28S-15_SS19
Kommentar              Claudio Monteverdis Marienvesper (Originaltitel: Vespro della Beata
                       Vergine), wurde im Jahr 1610 veröffentlicht und entstand damit in einer Zeit
                       des musikalischen Umbruchs. Die Marienvesper gehört zu den
                       faszinierendsten und am häufigsten aufgeführten Werken des
                       Komponisten. Die Anziehungskraft, die das Werk seit Jahrzehnten auf
                       Hörende, Musizierende und Forschende ausübt, hat nicht zuletzt sicherlich
                       auch mit der rätselhaften und geheimnisvollen Aura zu tun, die das Werk
                       umgibt. Schon lange beschäftigen sich Forschende und Aufführende in
                       oftmals hitzigen Debatten mit den zahlreichen musikgeschichtlichen,
                       aufführungspraktischen und editorischen Fragen, die Monteverdis
                       Marienvesper aufwirft. Dazu gehören sowohl die konkreten Umstände ihrer
                       Entstehung und die Frage nach ihrem Werkcharakter als auch liturgische,
                       aufführungspraktische und editorische Fragen.
                       Im Seminar werden wir uns diesem facettenreichen Werk anhand dieser
                       verschiedenen Fragestellungen und Perspektiven nähern, um sowohl den
                       Entstehungskontext des Werks als auch die Musik selbst besser
                       kennenzulernen.
                       Die Anwesenheit bei der Vorbereitungssitzung zu Semesterbeginn ist
                       Voraussetzung für die Teilnahme an der Lehrveranstaltung.
Literatur              Olaf Roth, Claudio Monteverdi: Marienvesper (= Bärenreiter
                       Werkeinführungen) 2017.
                       Jeffrey G. Kurtzman, The Monteverdi vespers of 1610: music, context,
                       performance, Oxford u.a. 1999.
                       John Whenham, Monteverdi: Vespers (1610) (= Cambridge music
                       handbooks), Cambridge u.a. 1997.

Orientalistik

Titel                  Muslimische Reisende des Mittelalters
Dozierende             Prof. Dr. Roswitha Badry
Uhrzeit                Mi 10-12 Uhr c.t.
Raum                   R 3112
Typ                    Proseminar
Veranstaltungsnummer   06LE15S-SoSe19MRdM
Kommentar              In der angekündigten Veranstaltung werden muslimische Reisende und ihre
                                                                                                 24
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