Chrillys Goldpreis-Report März 2021
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Chrillys Goldpreis-Report März 2021 Dr. Chrilly Donninger, Chefredakteur&Abgabetermin Feldwebel Petra Mittelbach, Afrika Korrespondentin Mag. Anni Donninger, Illustration&Lektorat Traummann Inhaltsverzeichnis: Afrika 2021 von Petra Mittelbach Petra schreibt über ihre neuesten Afrika-Abenteuer. Wie immer gibt es sehr schöne Tierfotos. Sie be- richtet, dass man in Afrika mit Corona gelassener umgeht. Man hat Erfahrungen mit Seuchen. Das Gold-Kupfer Pärchen Auf Wunsch eines treuen Lesers wird nach längerer Pause der Frage nachgegangen, ob Gold und Kup- fer tatsächlich miteinander verbandelt sind. Es könnte sein. Tote durch Hufschlag und der AstraZeneca Impfstoff: Die Mathematik interessiert sich nicht für die Details der schnöden Welt. Das ist ihre große Stärke. Tote durch Hufschlag und durch Impfen ist das gleiche Problem. Der Artikel erklärt auch die Wir- kungsweise des AstraZeneca Impfstoffes und warum man ihn aus den Verkehr ziehen sollte. Operation Leinenanzug: Die Probleme eines alten weißen Mannes. Er will wieder in den Leinenanzug hinein passen. Traummann: Die Seniora möchte sich in der Greißlerei einen Traummann bestellen. Die Greißlerin will eine Vorla- ge. Man unterhält sich über die große Liebe und warum die immer tragisch endet. Am Ende ist man wie immer halbwegs miteinander zufrieden.
„Die Freiheit besteht darin, dass man alles tun kann, was einem anderen nicht schadet“ (Matthias Claudius, 1740-1815) Afrika 2021 Im Juli 2020, zu einer Zeit, als die erste Corona-Welle vorbei, das Leben fast wieder normal verlief und ich zusammen mit dem Chrilly, auch bekannt als mein Prinz aus der Provinz, nach einem Spaziergang der Ernstbrunner Wölfe einen schönen Trommelabend bei der Gabi in Rappottenstein verbrachte, fasste ich den Mut, meine Afrika-Reise 2021 zu planen. Ursprünglich stand zu den Bonobos in Kinshasa auch der an der Grenze zu Uganda und Ruanda gelegene älteste afrikanische Virunga- Nationalpark sowie der Kahuzi-NP mit den seltenen östlichen Flachlandgorillas auf meinem Plan. Da aber noch nicht absehbar war, wann diese Parks für Touristen wieder öffnen, habe ich Reise dorthin um ein Jahr verschoben und mich nur für die Hauptstadt der DRC Kinshasa und die derzeit sicheren Länder Uganda und Tansania entschieden. Gefühlsmäßig durchlebte ich bis dahin eine Achterbahntalfahrt. Auf der einen Seite war die Angst, die mir sagte, nicht verreisen zu können. Auf der anderen Seite war der der Wunsch, während einer Zeit in Ostafrika zu sein, in der viel weniger Menschen als sonst in den Nationalparks unterwegs sind war stärker als meine Bedenken. Gerade zu Beginn der Pandemie wurden katastrophale Prognosen über den schwarzen Kontinent aufgestellt. Monate nach dem Beginn der Pandemie zeigte sich laut diversen Berichten, unter anderem auch im deutschen Ärzteblatt veröffentlicht, die Erkenntnis, dass Afrika nicht so hart getroffen wurde wie prognostiziert. Während die Experten noch über die Gründe rätseln, scheint neben der jungen Bevölkerung auch die Tatsache, dass mangels ausreichender Tests die Dunkelziffer sehr hoch sein dürfte eine Rolle zu spielen. Laut einiger Antikörper-Studien in Kenia wird geschätzt, dass etwa 1,6 Millionen Kenianer Corona-Antikörper hatten im Gegensatz zu rund 39.000 offiziellen Corona-Fällen. Unterstellt, dass bei vielen Todesfällen nicht diagnostiziert wurde, ob Corona ursächlich ist, so gab es doch keinen sehr großen Anstieg an Todesfällen überhaupt. Laut Afrika-Chefin der WHO sind in vielen Ländern Afrikas nur drei Prozent der Bevölkerung über 65 Jahre alt, während es in Deutschland 18 % sind, wobei mit zunehmendem Alter das Immunsystem schwächer wird. Auch verbringt ein großer Teil der afrikanischen Bevölkerung seine Zeit im Freien bei weitaus weniger Mobilität, womit sich Corona auch weniger schnell verbreiten dürfte. Wissenschaftler suchen die Erklärung der niedrigen Sterberate an Corona in Afrika auch darin, dass die meisten Menschen in Afrika ganz anderen Mikroorganismen und Parasiten ausgesetzt sind als in Europa und den USA mit der Konsequenz, dass das Immunsystem mit Viren besser fertig wird. Mit meinen Reiseplänen verunsichert wurde ich im Januar 2021, als Deutschland selbst zum Risiko- Land wurde und einzelne Politiker angesichts der in die Höhe schnellenden Infektionszahlen und dem Auftreten gefährlicher Mutationen härtere Maßnahmen forderten, Reisen „egoistischer“ Mitbürger, die sich in überfüllte (!!) Flugzeuge quetschen zu unterbinden. Da laut auswärtigem Amt viele afrikanische Länder individuelle und strenge Anforderungen an Ein- und Ausreisende stellen oder, wie Uganda, wegen frühzeitiger und strenger Maßnahmen und geringer Infektionszahlen vom Robert-Koch -Institut (RKI) nicht als Risikogebiet gelistet sind habe ich mich, auch von meinem Mann bestärkt, nicht von meinen Reiseplänen abbringen lassen.
Die Reise sollte am 25.Januar mit dem Besuch der Bonobos in Kinshasa beginnen. Die DR Kongo verlangt bereits bei der Einreise einen negativen PCR-Test, der nicht älter als drei Tage sein darf. Der Abstrich erfolgte durch meine Hausärztin und wurde in einem Labor ausgewertet. Der Schock kam am nächsten Morgen mit einem Anruf und der Mitteilung, dass der PCR-Test positiv ausgefallen ist und ich mich sofort nach Hause in Quarantäne zu begeben habe. Der CT-Wert betrage zwar nur 33, aber auch das gilt als positiv. Dazu ist anzumerken, dass die entscheidende Größe beim PCR-Test der Cyclus-Threshold (Ct) Wert ist. Man repliziert/vervielfältigt das Virus-Genmaterial. Wenn die Viruslast hoch ist, braucht man nur wenige Replikationen, bis der Virus nachweisbar ist. Bei geringer Viruslast hingegen sehr viele. Ein diskutierter Grenzwert ist 24. Bei einem Wert von 33 dürfte gar kein aktiver Virus mehr da sein, sondern nur mehr "Virustrümmer". Es gibt daher die Diskussion, ob solche Fälle überhaupt klassifiziert werden sollen. Das ist der Politik bisher aber zu subtil. Bisher gilt: Nachweis ist Nachweis, egal, wie viele Runden im Labor eingelegt werden müssen, um überhaupt was zu finden. Da die Trümmer nichts mehr anrichten können, werden sie vom Immunsystem auch nicht mehr aktiv bekämpft. Noch heute ist mir unklar, wann und wo ich mich mit Corona infiziert habe. Mit dem Gedanken, nun zumindest gegen Corona immunisiert zu sein, habe ich meine Reise einfach um 2 Wochen verschoben. Mein Prinz aus der Provinz hat mir deshalb Aufschub bis zur März-Ausgabe des Goldreports gewährt. Am 6. März sollte es dann losgehen, da kam es in Mitteldeutschland zu einem Wintereinbruch. In der Nacht vor meiner Abreise fielen in meinem Heimatort 50 cm Neuschnee, die den gesamten Verkehr lahmlegten. Trotzdem habe ich mich mit der Hilfe meines Mannes und hilfsbereiter Nachbarn geschafft, mich bis zum Flughafen durchzukämpfen. Mein zweiter PCR-Test, am Frankfurter Flughafen kurz vor dem Abflug (mit einer nur zu 30% besetzten Maschine von Ethiopien Air) durchgeführt, war wie erwartet negativ. Mein dritter PCR-Test stand unmittelbar nach der Landung in Kinshasa an. Dazu hat man sich bereits vor der Einreise in die DR Kongo online mit einem Scan des Reisepasses und des Flugtickets beim ,Institut National de Recherche Biometical‘ -INRB Kinshasa zu registrieren und erhält nach online-Bezahlung einen QR-Code, der beim Einchecken von der Airline kontrolliert wird. Ohne Code und Visum keine Beförderung in den Kongo. Die Durchführung der Tests in Kinshasa verlief routiniert, QR-Code und Pass wurden abgeglichen und bereits wenige Stunden später hatte ich mein negatives Ergebnis per Mail auf dem Smartphone. Bei der INRB Kinshasa handelt es sich um die staatliche Gesundheits-Behörde, die unter anderem zur Bekämpfung von Ebola mit einem weltweiten Expertenteam aus Biologen und Wissenschaftlern (auch dem RKI Deutschland ) sowie der WHO zusammenarbeitet , um die immer wieder auftretenden Ebola- Infektionen zu analysieren und den Ursachen auf den Grund zu gehen. Dazu wurden am INBR in der Vergangenheit bereits unzählige Ebola-Proben analysiert sowie Maßnahmen zur Kontakt- verfolgung eingeleitet. Aus Fehlern der Vergangenheit bei Ausbrüchen von Ebola hat man in Afrika gelernt und ist auf Corona besser vorbereitet als im reichen Europa oder Amerika.
Mein erster Tag in der Metropole Kinshasa führte mich nach einem entspannten Spaziergang am Kongo-Fluss in die „Symphonie of Arts“, einer Kunstgalerie, umgeben von einem Dschungel aus Orchideen und Papageien. Die Inhaberin Christa Göpfert ist eine Deutsche, die seit 55 Jahren in Kinshasa lebt. Erfreut über eine „Landsmännin“ erzählte sie mir einiges aus ihrer Zeit im Kongo. Christa Göpfert hat es erlebt, als 1997 Diktator Mobuto von Kabila mit Hilfe der ruandischen Armee verjagt wurde, Kabila vier Jahre später von seinem Leibwächter ermordet wurde. Während bei Unruhen im Land die Botschaften ihre Leute aus dem Kongo holten, ist Christa Göpfert geblieben. Sie und ihre Galerie sind in Kinshasa eine Institution. Stolz zeigte sie mir Fotos, auf denen sie zusammen mit dem Präsidenten, der gerne mal bei ihr vorbeikommt und einkauft, wenn er mal wieder ein Staatsgeschenk braucht, aber auch andere wichtige Leute Kinshasas kennt sie persönlich. Beeindruckt hat mich die Ausstellung von Bildern einheimischer Künstler. Hier gefielen mir die Okapis gut. Ebenso wie die Bonobos sind auch die Okapis in der DR Kongo endemisch. Bereits der Afrika- Reisende Sir Henry Morton Stanley, britisch-amerikanischer Journalist (1841-1904), der 1880 im Auftrag des belgischen Königs Leopold II den Kongo erforschte und dem Grausamkeit und Rücksichtslosigkeit gegenüber den Einheimischen nachgesagt wird schrieb in seinen Tagebüchern nicht nur von der Entdeckung des Quellflusses des Nils, sondern auch über die Erzählungen der Einheimischen über ein Tier, welches im Kongobecken lebt, einem Esel ähnelt und sich von Blättern ernährt. Henry-Hamilton Johnston (1858-1927, Verfechter britischer Kolonialinteressen in Afrika) erfuhr über die Reiseberichte von Stanley hinaus von Einheimischen ebenfalls von diesen Tieren, hielt sie aber zunächst für Zebras. Johnston suchte, gemeinsam mit Pygmäen, vergeblich nach einem Okapi. Erst nachdem die belgischen Kolonialbehörden über einen schwedischen Offizier ein vollständiges Fell und zwei Schädel übergaben erkannte Johnston, dass es sich doch nicht um ein Zebra, sondern um den Verwandten einer Giraffe handelt. 1901 wurden in London die Erkenntnisse über das Okapi veröffentlicht. Der Bestand der Okapis, die 15-20 Jahre alt werden können wird auf nur noch 10.000-20.000 Tiere und stark abnehmend geschätzt. Sie gelten als stark gefährdet und kommen (außer in wenigen Zoos) hauptsächlich im Ituri- Regenwald (Nord-Osten der DRC) im Okapi- Wildtierreservat vor sowie vereinzelt im Virunga-NP vor. Größter Feind der Okapis ist der Mensch, der mit der Entwaldung, der kommerziellen Jagd auf Wildfleisch sowie dem Abbau von Gold und Coltan den Bestand der Okapis dezimiert. In den Schriftzug der ICCN, der kongolesischen Naturschutzbehörde ist das Okapi integriert, auch der wichtigste Hörfunksender der DRC trägt den Namen „Radio Okapi“ Bisher konnte ich Okapis nur in Zoos, unter anderem auch im Leipziger Zoo, beobachten und fotografieren. Am nächsten Tag stand, wie bereits im letzten Jahr, der Besuch der Bonobos auf dem Programm. Als einziger Besucher hatte ich das Paradies für mich allein und konnte es genießen, die Bonobos mit ihren Ersatzmüttern zu beobachten (mit Abstand und Mundschutz) und konnte den wunderschönen tropischen Garten genießen. Momentan gelten zum Schutz der Bonobos vor Corona strenge Sicherheitsmaßnahmen, der negative PCR-Test ist Pflicht, auch hat das Paradies noch für „normale“ Besucher geschlossen.
Zusammen mit dem nationalen Tourismusbüro plant ABC (Les Amis des Bonobos du Congo) dass neben Lola ya Bonobo nähe Kinshasa auch die Auswilderungsstation für Bonobos „Ekolo ya Bonobo“ , die 800 km weiter nördlich in der Province Equateur liegt zur internationalen Tourismus-Destination ausgebaut wird. Das Vorhaben, welches die dort in Dörfern und Siedlungen lebende Bevölkerung beteiligt und Einnahmen generiert wäre ein weiterer Schritt zum Schutz der Bonobos. Ich hoffe, dass ich in den nächsten Jahren über das Abenteuer, den Bonobos mitten im kongolesischen Regenwald nahe des Äquators in einem Gebiet, welches eine mehrtägige Bootsfahrt auf dem sagenumwobenen Kongo und anderen Zuflüssen beinhaltet, einen „Besuch“ abzustatten berichten kann. Auf dem Weg vom Lola zum Flughafen durch die 11 Millionen Metropole Kinshasa ging auf Grund einer Baustellen-Sperrung auf den überfüllten Straßen nichts mehr, da ein dreispuriger Gegenverkehr eine Weiterfahrt verhinderte. Dass in anderen Ländern andere Sitten herrschen, wurde mir wieder bewusst, als ich Zeuge wurde, wie eine singende Menschentraube am Straßenrand einen weißen Sarg über ihren Köpfen vorbei trugen. Mitten in der Stadt an hupenden Autos vorbei. Nach ungefähr einer Stunde, in der meine Panik wuchs, den Flug zu verpassen, tauchte ein Auto mit Soldaten der FARDC (Forces Armees de la Republique du Congo) auf. Eine Gruppe bewaffneter Soldaten sprang von der Ladefläche und regulierte den Verkehr manuell. Nach ungefähr einer halben Stunde war unsere Spur teilweise frei und, angeführt von der FARDC konnte die Fahrt Richtung Flughafen fortgesetzt werden. Mein Fahrer warnte mich vorsorglich mit gekreuzten Armen, ja kein Foto zu machen. Mein zweites Reiseziel war Uganda. Erste Etappe hier war der 1954 gegründete Murchison- Nationalpark, der mit knapp 3.900 km zugleich Ugandas größter Nationalpark und zwischen dem Albert- und dem Victoria-See gelegen ist. Der Nil fließt hier vom Victoria-See zum Albert-See und fällt in einer nur sieben Meter breiten Felsschlucht mit Getöse 42m in die Tiefe, pro Sekunde stürzen 300 Kubikmeter Wasser in die Tiefe. Bereits Winston Churchill widmete dem Murchison Fall in seinem Buch „My African Journey“ (1908) ein ganzes Kapitel und nannte die Wasserfälle die bemerkenswertesten im Laufe des Nil. Bei einer Bootstour unterhalb des Wasserfalls waren die riesigen Nil-Krokodile, vollgefressen mit toten Fischen, die Opfer des Absturzes wurden, nicht zu übersehen. Träge und mit offenem Maul am Ufer liegend, boten sie auch ohne Zoom Fotomotive. Bei einem der vielen Elefanten am Rande des Nils fiel
mir auf, dass er halbe Rüssel fehlte, ein anderer Elefant hatte ein großes Loch im Rüssel, Zeichen dafür, dass mit den gefräßigen Nilkrokodilen nicht zu spaßen ist. Wie der Volksmund so schön sagt, kommt unverhofft oft. Während ich 2019 und 2020 im Queen Elisabeth NP vergeblich nach Baumlöwen Ausschau hielt, stoppte mein Fahrer während einer Pirschfahrt plötzlich und forderte mich auf, nach oben in die Bäume zu blicken. Und da dösten sie, die Löwen, ähnlich faul und träge wie die Krokodile am Nil. Eine Löwin sogar hatte es sich auf einer Baumkrone gemütlich gemacht und bot ein fast schon gestelltes Fotomotiv, wie ich es noch nie zuvor gesehen habe. Zu Zeiten Idi Amins wurde der Park bezüglich seiner Tiere fast leer geplündert, die Nashörner sogar komplett ausgerottet. Seit den 90iger Jahren hat sich die Tierwelt wieder halbwegs erholt. Ob diese Erholung von Dauer ist, bleibt abzuwarten, denn im Park werden Ölfelder vermutet,
erste Probebohrungen verliefen erfolgreich. Derzeit bauen die Chinesen eine Straße durch den Park, um das Öl abtransportieren zu können. Wieviel von dem Park und den Tieren der Profitgier einzelner Machthaber geopfert werden wird, bleibt wohl abzuwarten. Südlich des Murchison NP im Budongo Forest, der neun verschiedene Primatenarten beheimatet, sah ich dieses Jahr das erste mal frei lebende Schimpansen. Ihr Gekreische war schon von weitem zu hören, allerdings braucht man eine gute Beobachtungsgabe, denn es war schwierig, in den dichten Baum- kronen die Tiere zu sehen. Trotz allem gelangen mir einige Fotos, auf denen mehr als nur ein dunkler Schatten zu erkennen sind. Recht gute Möglichkeiten, Schimpansen (leider nicht in ihrem natürlichen Habitat) zu beobachten gibt
es im UWEC (Uganda Wildlife Education Centre ) in Entebbe. Hier leben mehre Schimpansen, die aus den Händen von Schmugglern gerettet und beschlagnahmt wurden. Unter der Voraussetzung einer umfangreichen Impfung durfte ich eine Stunde mit Sunny und Bwera verbringen. Es war mein dritter Besuch bei Sunny, welche mich sofort wieder erkannte und freundlich begrüßte. Sunny wurde im Alter von 3,5 Monaten gefesselt und dehydriert im Wald gefunden, Bwera fand man verwundet in einem Distrikt im Westen Ugandas. Sunny gab sich fürsorglich auf meinem Arm und versuchte, mir Erdnüsse mit einer Tasse zu füttern. Weil mich die Maske schützte, zerkaute sie Nüsse zu einem Brei, den sie mir mit ihrer Unterlippe angeboten hat. Bwera hingegen fand mehr Interesse an meinen bunten Massai-Armbändern als an mir selbst. Bereits seit Jane Goodall und Dian Fossey ist bekannt, dass Menschenaffen ein hochkomplexes Sozial- und Kommuni- kationsverhalten haben, welches von Friedfertigkeit und Harmonie einerseits und Aggression und Rivalität andererseits geprägt ist. Der Holländer Frans de Waal beschreibt seine Verhaltensforschungen an verschiedenen Affenarten hinsichtlich der Gruppenstrukturen, der Aggressionen, Versöhnungen, der Rangordnung verschiedener Individuen in einer Gruppe und man kommt nicht umhin, Vergleiche mit menschlichen Charakteren innerhalb von Familien oder Teams zu ziehen. Einen Beweis für die Intelligenz von Menschenaffen hat Roger Fouts Ende der 60iger Jahre geliefert, indem er sich dafür entschied, in einem Forschungsprojekt einem Schimpansen die menschliche Sprache beizubringen. Bis dahin war bekannt, dass Schimpansen, die in Menschenobhut aufwuchsen schnell lernten, mit Messer und Gabel zu essen, sich die Zähne zu putzen und sogar das Auto fahren erlernen konnten. Lange Zeit unterlagen Forscher dem Denkfehler, dass Menschenaffen eine Sprache nicht erlernen können. Das hat seine Gründe darin, dass sie nicht den Sprachapparat besitzen, um menschliche Lautsprache umsetzen zu können. Die Laute, die Affen in der Regel ausstoßen, werden eher unkontrolliert in Momenten der Erregung und Gefahr ausgestoßen.
Daher entschied man sich für den Versuch, Schimpansen die Gebärdensprache der Gehörlosen (American Sign Language , kurz ASL) beizubringen. Die Schimpansin Washoe, 1965 irgendwo in Westafrika geboren und dort gefangen, wurde zunächst wie unzählige andere Schimpansen an die US- Amerikanische Luftwaffe verkauft, um als Versuchstier in einem Aeromedizinischen Labor eines Luftwaffenstützpunktes verwendet zu werden. Im Alter von 10 Monaten wurde sie an das Ehepaar Gardner abgegeben. 1967 übernahm Roger Fouts die Erziehung von Washoe und baute zu ihr eine enge emotionale Beziehung auf. Washoe lernte mehrere hundert ASL Zeichen, konnte sie sinnvoll einsetzen sowie „wenn-dann“-Beziehungen verstehen und anwenden. Washoe war damit das erste Tier, welches eine menschliche Sprache gelernt und verwendet hat. In seinem Buch Unsere nächsten Verwandten mit einem Vorwort von Jane Goodall schreibt Roger Fouts über seine Erlebnisse mit Washoe. Treffend bezeichnet Jane Goodall in ihrem Vorwort dieses Buch als eine Abenteuergeschichte, die den Leser an einer wissenschaftlichen und emotionalen Entdeckung unserer nächsten Verwandten teilhaben lässt. Mein drittes Reiseziel war Tansania, aber darüber mehr im nächsten Goldreport. Das Gold-Kupfer Pärchen: Einst ging es beim Goldreport tatsächlich um Gold. Genau genommen um das Gold-Kupfer Pärchen. Der langjährige treue Leser Gernot Sch. hat mich gefragt, ob ich nicht wieder einen Blick auf dieses Paar werfen könnte. Ich habe schon damals nicht direkt den Spotpreis von Gold und Kupfer verwendet, sondern den Kurs der beiden Exchange-Traded-Funds (ETF) GLD für Gold und JJC für Kupfer. Das ist Papiergold/Kupfer. Man bekommt die Werte sehr einfach von yahoo/finance. Die Kursbewegungen entsprechen in guter Näherung den Spotpreis und wenn man nicht direkt Kupfer verarbeiten oder in den Golddukaten baden will, ist der ETF auch die wesentlich einfachere und effektivere Investition. Zu diesem Zweck wurden diese ETFs auch erfunden. Grafik-1: GLD (grün) und JJC (Magenta) von 2020-03-23 bis 2021-03-23 Zum besseren Vergleich wurden die beiden ersten Werte auf 100.0 normiert. Vom März bis August ging man noch Hand in Hand. Am 8. August 2020 hat Kupfer Gold eine SMS geschickt „Beginne ein neues Leben in besseren Umständen“. Der Kurs zog an, während Gold mit leichtem Abwärtstrend vor
sich hin dümpelt. Gold gilt als sicherer Hafen in schlechten Zeiten. Allerdings hat sich die Börse nach einem Corona bedingten Absturz im März 2020 wieder schnell erholt. Die Börse Kurse haben keinen Corona-Blues und damit ist Gold wenig attraktiv. Es schaut also nach einer Trennung aus. Grafik-2: GLD (grün) und JJC (Magenta) von 2018-05-01 bis 2021-03-23 Analysiert man hingegen die Entwicklung seit dem 1. Mai 2018, dann schaut die Sache wieder anders aus. Bis zum April 2019 waren die beiden eng umschlungen. Im April verließ Gold seine weniger glän- zende Hälfte. Es hat also Gold die SMS verfasst. Im März 2021 erfolgte nach fast zwei jähriger Tren- nung die Versöhnung. In der Sprache der Statistik sind Gold und Kupfer co-integriert. Sie können sich nicht beliebig weit auseinander bewegen und finden dadurch letztendlich immer wieder zusammen. Es gibt quasi eine unsichtbare Feder, die die Kurse zusammen hält. Auf Grund der vorliegenden Daten lässt sich die Frage, ob eine Co-Integration vorliegt, statistisch nicht definitiv beantworten. Es gibt auf yahoo/finance für JJC keine älteren Werte, obwohl der ETF schon wesentlich länger existiert. Unab- hängig davon sind solche statistischen Zusammenhänge auch fragwürdig. Man findet immer welche. So waren z.B. in den 1980 und 90er Jahre der Aktienindex S&P-500 und die Butterproduktion in Bang- ladesch hoch korreliert. Das war reiner Zufall. Eine andere berühmte Korrelation ist die Anzahl der Ge- burten und die Storchenpopulation in Norddeutschland in der ersten Hälfte des 20. Jh. Das ist kein Be- leg dafür, dass die Störche die Kinder bringen. Allerdings gibt es eine gemeinsame Ursache: Die Me- chanisierung in der Landwirtschaft. Ich kenne keine Ursache, keine „Feder“, die Gold und Kupfer zusammen hält. Trotzdem gibt es das Phänomen offensichtlich schon seit den Goldreport Urzeiten. Sonst hätte ich den Begriff des Gold- Kupfer-Pärchens nicht geprägt. Selbst wenn es das Pärchen wirklich gibt, hilft das praktisch nicht viel weiter. Wie man sieht kann es auch 2 Jahre dauern, bis die beiden wieder zueinander kommen. Cointegration sagt auch nichts über die gemeinsame Entwicklung aus. Sie können gemeinsam steigen, fallen oder auch gleich bleiben. Anmerkung: Für die Vorbereitung des Artikels habe ich nach dem Motto „schauma mal“ am 23. März die Daten herunter geladen. Am 28. März fiel die Internetverbindung aus. Ich habe daher keine aktuel- leren Zahlen. Für die langfristige Paarbeziehung ist das jedoch egal.
„Conclusion: A two-dose regimen of the ChAd0x1 nCoV-19 vaccine (von AstraZeneca C.D.) did not show protection against mild-to-moderate Covid-19 due to the B.1.351 variant. “ (Zusammenfassung der Studie der Witwatersrand Universität, Süd Afrika). Tote durch Hufschlag und der AstraZeneca Impfstoff: 1826 veröffentlichte der franz. Mathematiker Siméon Denis Poisson (1781-1840) eine Wahrscheinlich- keitsverteilung zur Modellierung seltener Ereignisse. Sie ist als Poisson-Verteilung in die Annalen der Statistik eingegangen. Mit der Poisson-Verteilung kann man etwa die Frage beantworten: Wenn man jeweils mit 2 Würfel 100-Mal wirft, mit welcher Wahrscheinlichkeit bekommt man 0, 1, 2, 3, .... Doppelsechser. Dieses Experiment erfüllt die Grundbedingungen der Poisson-Verteilung. Das einzelne Ereignis – ein Doppelsechser – ist selten. Die Wahrscheinlichkeit jedes Wurfes bleibt gleich und ist von vorhergehenden Ereignissen unab- hängig. Die Tabelle zeigt in der linken Spalte die Anzahl der Doppelsechser bei 100 Versuchen, “PDF” ist die Wahrscheinlichkeit in Prozent, “CDF” die aufsummierte Wahrscheinlichkeit. Mit 6,21% Wahrscheinlichkeit bekommt man überhaupt keinen Doppelsechser. Am wahrscheinlichsten sind 2 Doppelsechser mit 23,98%. Mit 97,64% bekommt man 0-6 Doppelsechser, die Wahrscheinlichkeit für 7 oder mehr positive Ereignisse ist daher 100 – 97,64 = 2,36%. Tote durch Hufschlag: 1898 veröffentlichte Ladislaus von Bortkewitsch eine klassische Studie über die Anzahl der Todesfälle durch Hufschlag in den einzelnen Kavallerie-Einheiten der preußischen Armee. Die Annahme war: Die Wahrscheinlichkeit ist in jedem Regiment gleich gross, es verwenden quasi alle dieselben Würfel und ein Ereignis verändert auch nicht die Wahrscheinlichkeiten. Es werden wegen eines Todesfalles keine verschärften Sicherheitsmassnahmen getroffen. Das Ergebnis stimmte sehr gut mit der Poisson- Verteilung überein. Seither wird die Poissonverteilungen u.A. für die Modellierung der Anzahl der Druckfehler auf einer Seite, den radioaktiven Zerfall, die Anzahl der Anrufe pro Stunde in einer Telefonzentrale und auch für die aufgetretenen Impfschäden pro Jahr verwendet. AstraZeneca Impfschäden: Am 7. März 2021 titelten Österr. Zeitungen Krankenschwester starb nach AstraZeneca-Impfung: Bisher kein Hinweis auf Zusammenhang Nachdem in Deutschland 7 Fälle von schwerwiegenden Hirnvenenthrom- bosen diagnostiziert wurden, gab das Paul-Ehrlich-Institut am 15. März einen vorläufigen Impfstopp bekannt. Diese Thrombosen kommen auch so vor. Allerdings würde man nur einen und nicht sieben Fälle erwarten. Die 7 könnten auch dummer Zufall sein. Die Poisson-Verteilung liefert wieder die Antwort: Die Wahrscheinlichkeit für 7 oder mehr Fälle beträgt nur 0,008%. Es liegt so gut wie sicher ein systematischer Zusammenhang vor. Selbst wenn man davon ausgeht, dass rein zufällig zwei Fälle auftreten, beträgt
die Wahrscheinlichkeit für 7 oder mehr Erkrankungen auch nur 0,45%. Trotz dieses sehr eindeutigen Ergebnisses lautete der Titel in der Qualitäts- zeitung DerStandard Impfstopp ohne Datenbasis. Im Artikel wurde dies abgeschwächt. Es wurde nur eine statistische Korrelation gefunden. Das bedeutet noch keinen kausalen Zusammenhang. Die Argumentation ist theoretisch richtig, Kausalität und Korrelation sind zwei Paar Schuhe, praktisch gesehen ist sie jedoch wenig haltbar. Es stellen auch die Studien die zur Zulassung eines Impfstoffes führen, nur Korrelationen fest. Man rekrutiert 40.000 Versuchspersonen, teilt diese zufällig in 2 Gruppen zu 20.000 ein. Die Gruppe A erhält den Impfstoff, Gruppe B ein Placebo (Kochsalzlösung). Dann schaut man, wieviele Infizierte es in den beiden Gruppen gibt. Erkranken z.B. 10 Personen in der Gruppe A, 100 in der Gruppe B, dann hat der Impfstoff eine Effizienz von 90%. Steht es – wie bei Astra Zeneca – 40 zu 100, dann beträgt die Effizienz 60%. Zusätzlich wird die Impfgruppe noch nach Nebenwirkungen untersucht. Bei den Hirnvenen-Thrombosen brach das Argument “man kann keinen kausaler Zusammenhang herstellen” schnell zusammen. Ein Team der Klinik Greifswald veröffentlichte kurz darauf eine plausible Erklärung für den fatalen Impfschaden. Hätte man diese Nebenwirkung schon in der Testphase vor der Zulassung feststellen können? Die Antwort ist ein klares Nein. Bei 20.000 Testpersonen tritt eine sehr seltene Komplikation mit einer Wahrscheinlichkeit von 1:100.000 meistens (genau sind es 81,8%) erst gar nicht auf. Selbst wenn es jemanden erwischt hätte, dann hätte man keinen kausalen Zusammenhang herstellen können. Es wäre ein Zwischenfall gewesen, der auch ohne Impfung vorkommen kann. Man wäre erst nach dem zweiten Fall hellhörig geworden. Die Wahrscheinlichkeit dafür beträgt 0.18%. Als nach den 7 Fällen in Deutschland klar war “das kann kein Zufall mehr sein” hat man systematisch nach einem Zusammenhang gesucht. Der Impfstoff wurde in den meisten Ländern trotzdem wieder zugelassen. Man konnte nicht mehr wie vorher mit “es besteht kein Risiko” argumentieren. Die neue Devise lautet “Das Virus ist gefährlicher als der Impfstoff, der Nutzen überwiegt dem Schaden”. Es gibt immer einen Wettlauf zwischen dem Impfstoff und dem Virus. Bisher hat der Impfstoff nur gegen die Pocken endgültig gewonnen. Bei der Influenza hat der Virus ständig die Nase vorne. Das ist unvermeidlich und wird auch bei Corona so sein. Die eigentliche Problematik des AstraZeneca Impfstoffes ist: Es müssen nicht erst neue Mutationen auftauchen die unter dem Impfschirm durchtauchen, es gibt sie im großen Umfang schon jetzt. Die Wirkungsweise des Impfstoffes: Die Abbildung auf der nächsten Seite zeigt den Replikations-Zyklus eines Covid-19 Virus. In Schritt 1 heftet sich der Spike an die Zellmembran an. Der Virus kann nicht irgendwo, sondern nur an einem bestimmten Glycoprotein andocken. Dieses Protein nennt man Rezeptor. Das Virus verwendet dabei die atomare Wechselwirkung (eine Art Magnet). Diese wirkt nur über sehr kurze Distanzen. Es muss daher die Struktur des Spikes und des Rezeptors genau zueinander passen. Man spricht vom “Schlüssel und Schloss Prinzip”. Jeder Virus hat seinen eigenen Rezeptor. Eine Besonderheit von Covid-19 ist die Existenz von 2 Spikes. Das Virus haftet an zwei benachbarten Proteinen. Im 2. Schritt verformt das Virus die Zellmembram und dringt so in die Zelle ein. Einmal in der Zelle angelangt, wird die RNA- Erbinfektion entpackt. Diese ist in mehreren Abschnitten kodiert.
Diese Schritte werden vom Virus selbst durchgeführt. Im 6. Schritt verwendet das Virus den Kopier- Apparat der Ribosomen. Er braucht diesen komplexen Mechanismus nicht mitzuführen. Im 7. Schritt werden die RNA Teile wieder zusammen gebaut und mit einer Hülle versehen. Dafür ist wieder der Vi- rus zuständig. In Schritt 8. und 9. verlassen die Virus-Kopien wieder die Zelle. Der Kreislauf geht an anderer Stelle weiter. Für das Immunsystem ist der Spike die Signatur eines Virus. Die vom Immunsys- tem gebildeten Antikörper passen genau zum Schlüssel, sie verändern ihn sodass er nicht mehr ins Schloss passt. Der AstraZeneca Impfstoff ist eine synthetisch hergestellte Kreuzung aus dem Virus der Affengrippe und den Spikes von Covid-19. Zusätzlich hat man noch jenen RNA-Abschnitt, der für den Zusammen- bau des Virus verantwortlich ist, entfernt. Das Impfvirus kann sich nicht mehr vermehren.
Die ersten Schritte laufen jedoch genauso wie beim Covid-19 Virus ab. Es arbeiten viele RNA-Viren nach diesem Schema. HIV ist jedoch noch etwas trickreicher. Eine Impfdosis enthält 50 Milliarden Vi- ren. Der Körper wird mit diesen 50 Milliarden Viren überschwemmt und reagiert mit einer heftigen Abwehrreaktion. Diese klingt – wenn alles wie geplant abläuft – relativ schnell ab, weil die Viruslast mangels Replikation sinkt. Das Immunsystem bildet gegen die Spikes des Impfvirus Antikörper die auch die Spikes von Covid-19 neutralisieren. Bei den Tests gegen den herkömmlichen Covid-19 Virus betrug die Effizienz im Mittel 60%. Die Werte schwanken von Studie zu Studie zwischen 50-80%. As- traZeneca hat den US-Behörden zur Zulassung ein „best of“ übermittelt, ist damit aber abgeblitzt. Die Idee das Immunsystem mit einem ähnlichen, aber nicht sehr gefährli- chen, Virus zu aktivieren ist alt. Der englische Landarzt Edward Jenner (1749-1823) bemerkte, dass an Kuhpocken erkrankte Mägde nie die Po- cken bekommen. Er infizierte daraufhin den Sohn seines Gärtners mit Kuhpocken und anschließend mit Pocken. Der Knabe blieb gesund. Die Royal Society war dennoch skeptisch. Jenner wiederholte das Experiment an seinem Sohn. Danach glaubte man ihm. Die Pockenimpfung ist die Mutter aller modernen Impfungen. Der Ausdruck „Vakzin“ leitet sich vom Lateinischen Wort für die Kuh ab. Man konnte damals natürlich noch kei- ne Impfviren synthetisch herstellen, ja man hatte bis zu Beginn des 20. Jh. keinerlei Ahnung, dass es überhaupt Viren gibt. „Es hilft“ war ausrei- chend. Die Südafrikanische Studie: Die Witwatersrand Universität in Südafrika führte vom 24. Juni bis zum 9. Nov. 2020 eine eigene Stu- die mit insgesamt 2026 Probanden im Alter von 24 bis 40 Jahren durch. Die Probanden mussten HIV- negativ sein und durften keine schweren Vorerkrankungen aufweisen. Nebenwirkungen waren in dieser Studie kein Thema. Es ging einzig und allein um die Frage „wie effizient ist der Impfstoff“. Aus diesem Grund konnte die Versuchsgruppe kleiner ausfallen. Finanziert wurde die Studie primär von der Bill und Melinda Gates Foundation. Die Stiftung war aktiv an der Entwicklung des Impfstoffes beteiligt. Im Studienzeitraum wurde die Mutation B.1.351 in Südafrika die dominierende Variante. Man hat, ohne es vorher geplant zu haben, die Effizienz des Impfstoffes gegen B.1.351 getestet. Das Ergebnis war niederschmetternd. Insgesamt erkrankten 42 Personen. Drei an der bisherigen Varia- nte. Alle drei waren mit dem Placebo „geimpft“. 39 erwischte es mit der neuen Mutation B.1.351.
20 davon stammten aus der Placebo-Gruppe, 19 waren tatsächlich geimpft. Das Ergebnis entspricht perfekt einem Zufallsergebnis. Der Impfstoff hat dieselbe Wirkung wie eine Kochsalzlösung. Laut den Medienberichten gab es dennoch eine gute Nachricht: Es traten bei den Geimpften keine schweren Krankheitsverläufe auf. Das ist richtig, allerdings ist es nur die halbe Wahrheit. Es gab auch in der Pla- cebo-Gruppe keine schweren Fälle. Die Studienteilnehmer waren gesunde jungen Menschen. Schwere Erkrankungen sind in dieser Kohorte so selten wie schwere Impfnebenwirkungen. Südafrika hat auf Grund dieser Ergebnisse die Impfung mit AstraZeneca sofort eingestellt. Das For- scherteam hat zusätzlich im Labor die Wirkung der vom Impfstoff gebildeten Antikörper auf das Virus untersucht. Sie sind nur äußerst schwach wirksam. Die wirklich schlechte Nachricht ist: Es verlieren auch die Antikörper die auf Grund einer Erkrankung mit dem bisherigen Virus gebildet werden, die Hälfte ihrer Wirksamkeit. Oder mit anderen Worten: Ein Genesener ist – trotz vorhandener Antikörper – gegen die neue Variante nicht immun. Er kann neuerlich erkranken. Die Brasilianische Variante P.1 weist in den Spikes dieselben drei Mutationen wie B.1.351 auf. Die vom Impfstoff gebildeten Antikörper sind auch gegen P.1. weitgehend unwirksam. Es gibt bisher in Brasilien keine vergleichbare Studie. Das Interesse der brasilianischen Regierung an einer effektiven Bekämpfung der Pandemie ist begrenzt und auch die Gates-Stiftung wird angesichts des zu erwarten- den Ergebnisses – AstraZeneca ist nicht effektiver als eine Kochsalzlösung - kein Geld zur Verfügung stellen. Man weiß, dass es in Brasilien zu Reinfektionen gekommen ist. Die Südafrikanische Variante wurde auch in Österreich (und anderen europ. Ländern) nachgewiesen. Allerdings dominiert nun die Englische Variante B.1.1.7. Gegen die ist der AstraZeneca Impfstoff ge- nauso wirksam wie gegen das ursprüngliche Virus. B.1.1.7 ist offensichtlich in einer ungeimpften Be- völkerung fitter als B.1.351. Das ändert sich jedoch schlagartig mit einer höheren Impfrate. Ab einem gewissen Impfniveau zieht B.1.351 an B.1.1.7 vorbei. Man kann auch nicht auf Dauer Südafrika und Brasilien vom Rest der Welt isolieren. Selbst wenn diese gelänge, wäre nichts gewonnen. Ein Virus kann nicht beliebig mutieren. Eine Mutation muss zahlreiche Restriktionen einhalten. Ansonsten ist sie eine Totgeburt. U.A. muss das mutierte Spike-Paar weiterhin an den beiden Rezeptoren andocken kön- nen. Sowohl die südafrikanische als auch die brasilianische Variante haben bewiesen, dass eine derarti- ge Mutation möglich ist. Nachdem das Virus sehr zahlreich vorkommt und wie alle RNA-Viren eine hohe Mutationsrate aufweist, ist es nur eine Frage der Zeit, bis derartige neue Varianten auftauchen. Es könnte ohne weiters sein, dass der Spike des englischen B.1.1.7 ebenfalls in Richtung von B.1.351 bzw. P.1. mutiert. Mit AstraZeneca gewinnt man bestenfalls etwas Zeit. Wenn wie geplant, die meisten bis zum Sommer mit AstraZeneca geimpft sind, dann dominiert im November die südafrikanische, brasilianische oder eine noch fittere Variante. Der Kreislauf des Corona Elends beginnt von vorne. Verwendete Literatur: Phoebe Lostroh: Molecular and Cellular Biology of Viruses, CRC-Press 2019. Marilyn Roosinck: Viren! - Helfer, Feinde, Lebenskünstler – in 101 Porträts. Springer 2018. S. Mahdi et al.: Efficacy of the ChAdOx1 nCoV-19 Covid-19 Vaccine against the B.1.351 Variant. The New England Journal of Medicine, March 19, 2021 Paul-Ehrlich-Institut: FAQ – Temporäre Aussetzung COVID-19-Impfstoff AstraZeneca, 16. März 2021
„If American men are obsessed with money, American women are obsessed with weight. The men talk of gain, the women talk of loss, and I do not know which talk is more boring”. (Marya Mannes, 1904-1990) Operation Leinenanzug: Als ich mich im Jänner während des Lock- downs auf die Waage stellte, zeigte diese „lo“ an. Damit war nicht mein Körperge- wicht, sondern der Ladezustand der Batterie gemeint. Als man Ende Februar wieder ein- kaufen konnte, hätte ich bei den Box-Ama- teuren nicht mehr im Schwergewicht antreten können. Mit 92 kg ist man bereits im Super- schwergewicht. Bei den Profis heißt das Schwergewicht „Cruiserweight“ und das Su- perschwergewicht „Heavyweight“. Das Re- sultat wäre dasselbe gewesen. Das Cruiserweight ist die Klasse bis zu 200 Pfund. Meine 92kg entspre- chen 202,4 Pfund. Das Cruiserweight wurde erst 1979 eingeführt. Vorher war man bereits mit 175 Pfund (79,5 kg) im Schwergewicht. Der laut Kampfrekord beste Schwergewichts Weltmeister aller Zeiten ist Rocky Marciano. Er gewann alle seiner 49 Kämpfe, 43 davon durch K.O. Das Bild zeigt Marciano bei seiner Titel- verteidigung gegen den vormaligen Weltmeister Ezzard Charles am 17. September 1954. Marciano wog 187 Pfund (85kg). Er erlitt zu Beginn der 8. Runde ein tiefes Cut und schlug kurz daraufhin Charles K.O. Gegenüber heutigen Schwergewichts Boxern war Marciano mit seinen 85 kg und 179 cm Körpergröße ein Hendl.Der 1,99 m große W. Klitschko brachte in seinen Kämpfen rund 110 kg auf die Waage. Laut Definition der WHO war Marciano mit einem BMI von 26,5 dennoch übergewichtig (Klitschko hat einen BMI von 27.8). Meine 92kg bei exakt derselben Körpergröße ergaben ei- nen BMI von 28.7. Laut einer häufig zitierten Studie der Global BMI Mortality Collaboration (ein Zusammenschluss von 50 Adipositas For- schungseinrichtungen) haben bereits Übergewichtige ein erhöh- tes Gesundheitsrisiko. Es gibt allerdings heftige Kritik an diesem Resultat. Namhafte Medizinstatistiker warfen dem Adipositas Konsortium Flawed Methods and Inappropriate Conclusions vor. Der Kern dieser Vorwürfe ist: Das Konsortium hat die Daten sehr selektiv aus- gewählt. Laut den Kritikern ist das Gesundheitsrisiko von Übergewichtigen sogar niedriger, bei Adipo- sitas Grad 1 (30-34.9) ist es gleich und erst darüber (bei 1,79 sind das 112,2kg) wird es übereinstim-
mend ungesund. Bei dieser Diskussion geht es um viel Geld. Weltweit sind 1,3 Milliarden Menschen in der Kategorie über- gewichtig. Wenn die ein Gesundheitsproblem haben, ist das für Forschung, Prävention und Pharmaindustrie ein riesiger Markt. Schweizer Mediziner haben einen sogenannten „Smart BMI“ entwickelt. Die Grenzwerte für die Kategorien hängen auch vom Alter ab. Es ist ganz normal, dass man mit 63 mehr Kilo auf die Waage bringt als mit 24. Mit 24 wog ich 64 kg und boxte damit (auch tatsächlich) im Halbweltergewicht. Dann wurde ich geheiratet und es ging – auf der Waage – nach oben. Laut den Schweizern war mein BMI nur knapp oberhalb des Normalgewichts. Mein eigener Grenzwert ist der Leinenanzug, den ich 2003 zum Begräbnis des Schwiegervaters gekauft habe. Die Hose ging nicht mehr zu und das Gilet hatte einen hohen Knackwurst-Faktor. Als dann auch noch das Nachbardirndl Elvira meinte „Mama, der Chrilly hat einen dicken Bauch“ war klar: Der Speck muss weg. Die Frage ist nur wie. Ohne viel zu überlegen, beschloss ich „Ab Mittag nichts mehr essen“. Schließlich war das abendliche vor dem Computer sitzen und mein Wettprogramm beobachten die Hauptursache für das Superschwergewicht. Es passiert meistens nicht viel, man kann gemütlich ein Glaserl Wein trinken, bekommt einen Gusto auf ein Käsebrot .... Das summiert sich über die Wochen und Monate. Etwas chicer ausgedrückt habe ich mich für ein 18:6h Intervallfasten entschieden. Freunde bevorzugen die 5:2 Tage Methode. Nachdem ich einen sehr regelmäßigen Tagesablauf habe, wollte ich etwas, was immer gleich ist und man nicht viel nachdenken bzw. umorganisieren muss. Bis auf ab 12:30 nix mehr Essen sollte alles Andere gleich bleiben. Das war auch so. Intervallfasten steht hoch im Kurs. In Zeitschriften und Fern- sehsendungen ist nicht nur von Gewichtsverlust die Rede. Man lebt länger und hat ein niedrigeres Krebsrisiko. Aller- dings gilt das Gesagte nur für Mäuse. Diese werden im Labor nach EOD (Every Other Day) oder 1:1 Fasten gehalten. Selbst die Mausbefunde erhielten durch eine aktuelle Veröf- fentlichung in der renommierten Zeitschrift Cell Reports ei- nen erheblichen Dämpfer. Während beim Unterhaut- und beim Braunen Fett der Abbau angekurbelt wird, entwickelt der Körper beim Bauchfett Mechanismen die die Fettbildung sogar fördern. Das ist nicht sehr überraschend: Schließlich ist das die eiserne Reserve für schlechte Zeiten. Der Mensch hat nur im Babyalter größere Mengen an Braunem Fett. Es schützt das Baby vor Unterkühlung. Die viel kleinere Maus benötigt diesen Schutz ein Leben lang. Angeblich lässt sich durch regelmäßiges Kaltduschen auch beim Erwachsenen der braune Fettanteil erhöhen. Das ist jedoch wie so vieles in diesem Bereich eine durch keine Studie belegte Behauptung. Beim Menschen sind bisher keinerlei Vorteile von Intervallfasten gegenüber einer kalorienreduzierten Diät vulgo FDH festgestellt worden. Beide wirken – auch was gesundheitsrelevante Laborwerte betrifft - gleich gut. Ob FDH oder Intervall-Fasten besser ist hängt einzig und allein davon ab, welche Diät- form man auf Dauer leichter in den Alltag integrieren kann. Angesichts meines sehr regelmäßigen Le-
bensstils und den – auch Corona-bedingt – sehr wenigen abendlichen Terminen ist ab Mittag nichts mehr Essen relativ leicht zu bewerkstelligen. Wie wirkt Intervallfasten? Der universelle Treibstoff der Zelle ist Adenosintriphosphat (ATP). Beim Abbau zu Adenosindiphosphat (ADP) plus Pyro- phospat (P) wird Energie frei. Die gesamten ATP Speicher be- tragen nur 50 Gramm. Das reicht maximal für einen 100m Sprint. Größere Mengen können nicht gespeichert werden, da ATP nicht stabil ist und schnell wieder zerfällt. Das ATP muss ständig wieder aus seinen Zerfallsprodukten ADP und P herge- stellt werden. Dieser ATP-Zyklus findet pro Tag gut 1000 Mal statt. Es wird an einem Tag 50kg ATP erzeugt. Das ist quasi der „ewige“ Kreislauf der Zelle. Der dafür notwendige Energieinput kann aus dem Zucker-, Fett- oder Proteinstoffwechsel stammen. Die effek- tivste Methode ist der Zuckerstoffwechsel. Es wird die hauptsächlich in der Leber gespeicherte Gluko- se über mehrere Abbauschritte zur ATP Produktion verwendet. Der Glukose Vorrat beträgt 200 Gramm. Das entspricht 800 Kcal und reicht für rund 90min Laufen. Wenn man nichts tut, für etwa 12h. Ist die Glukose aufgebraucht, wird in den Fettstoffwechsel umgeschaltet. Es wird Fett wieder in mehre- ren Abbaustufen zur ATP Produktion verwendet. Der Fettstoffwechsel ist träger und weniger effektiv. Im Fettstoffwechsel ist der Körper weniger leistungsfähig. Das Umstellen von Glukose auf den Fett- stoffwechsel ist im Ausdauersport als „Ast“ bekannt. Man hat nur einen Wunsch: Stehen zu bleiben bzw. vom Rad zu steigen. Die Umstellung geschieht jedoch nicht schlagartig. Wenn die Glukose zu 50% aufgebraucht ist wird sukzessive der Fettstoffwechsel zugeschaltet. Der Vorteil des Fettstoffwech- sels ist: Man kann die Fettdepots – auch als schlanker Sportler – auf einmal gar nicht aufbrauchen. 100 Gramm Fett enthalten 900 Kcal, wovon der Körper 700 Kcal nutzen kann. Es kann Zucker in Fett umgewandelt werden. Das ist die Gösser Synthese. Aus den Kohlehydraten des Biers wird das Gösser-Baby. Die umgekehrte Richtung von Fett in Glukose funktioniert jedoch nicht. Es können auch Proteine vulgo Muskelmasse umgewandelt werden. Es gibt keinen direkten ATP Auf- bau durch Proteine. Es werden Zwischenprodukte im Glukose-Stoffwechsel erzeugt und quasi seitlich in die Abbaukette eingeschleust. Aus Sicht der Zelle ist es die Zufuhr von Glukose. Die Gehirnzellen können nur mit den Endprodukten des Glukose-Stoffwechsels etwas anfangen. Dieser Mechanismus verursacht vor allem bei strengen Diäten einen Verlust an Muskelmasse. Nachdem Muskelmasse kost- bar ist schaltet das Gehirn bei strengen Diäten auf Sparflamme um. Es verschwendet keine Energie für unnötige Gedanken. Gleichzeitig werden körpereigene Opiate freigesetzt. Das ist der meditative Effekt von (Null-)Fasten. Der Abbau von Muskelmasse ist generell ein Kollateralschaden von Diäten. Abgesehen von direkten Funktionsverlust hat Muskelmasse einen wesentlichen höheren Grundumsatz als Fett. Ein muskulöser Mensch verbraucht auch beim Nichts-Tun mehr Kalorien. Die Absenkung des Grundumsatzes be- schleunigt den Jo-Jo Effekt. Beim Intervallfasten wird periodisch vom Glukose- in den Fettstoffwechsel hin und her geschaltet. Es wird jedoch auch bei FDH der Fettstoffwechsel aktiviert. Wenn man weniger Kalorien aufnimmt als man verbraucht muss die Differenz logischer Weise aus den Fettdepots – und zu einem geringeren Ausmaß aus der Muskelmasse – zur Verfügung gestellt werden. Der neueste Schrei am Diätmarkt ist Spermidin. Man kann damit laut Werbung die Die Uhr zurück drehen. Aus einem Rehlein wird wieder ein Bambi. Spermidin wurde, wie der Name schon sagt,
erstmals im Sperma nachgewiesen. Das Rehlein kann es auch in weniger schlüpfriger Form als Wei- zenkeim Konzentrat zu sich nehmen. Spermidin spielt im Zellstoffwechsel tatsächlich eine wichtige Rolle. Nachdem es so wichtig ist steht es bei halbwegs vernünftiger Ernährung ausreichend zur Verfü- gung. Es gibt keinen Hinweis darauf, dass diese Konzentrate irgendetwas bringen. Natürlich vorkom- mendes Spermidin dürfte gesundheitsfördernd sein, weil die Aktivitäten zur Freisetzung den Kreislauf und die Hormonproduktion anregen sowie Kalorien verbrauchen. Die Form der Verabreichung ist se- kundär. Tag 0 der Operation Leinenanzug war Fr. 26. Februar. Aktuell befinden wir uns am Tag 33 (31. März). Ich kann über keinerlei Dramen, aber auch über keine euphorischen Momente berich- ten. Das Leben lief wie immer so dahin. Wie üblich habe ich je- den Tag mit Papa Emil (braun) und seinem Buam Oskar (schwarz) eine Klausteich Runde gedreht. Zusätzlich habe ich 2x die Woche Krafttraining betrieben und war 1x die Woche im Olympia-Zentrum Bogenschießen. Beim Krafttraining war ich etwas fleißiger als sonst. Nach dem ersten Krafttraining war mir Unwohl. Ich habe daher in Folge zum Krafttraining ein Joghurt- Protein Getränk konsumiert. Das Training soll den Muskelab- bau verhindern. Wenn man aber offensichtlich stark unterzuckert ist, würde es gerade das Gegenteil be- wirken. Außerdem wollte ich mich nicht quälen, sondern nur das tun, was quasi von selber geht. Das Ziel Muskelmasse zu erhalten dürfte gelungen sein. Bei Körpergewichtsübungen (z.B. Klimmzüge) gab es – weil der vorne umgeschnallte Rucksack kleiner wurde - sogar leichte Verbesserungen. Die Grafik zeigt die Entwicklung des Körpergewichtes. Es ging von 92,0 auf 87,3 kg herunter. Auf die Waage stellen war die zweite Tätigkeit des neuen Tages. Die rote Linie zeigt den gemessenen Verlauf. Tägliches Wiegen ist nicht unumstritten. Man hat eine direkte Rückmeldung, diese kann allerdings Stress verursachen. Obwohl ich sehr diszipliniert war ging es zwischendurch auch wieder hinauf. Z.B. von 88,3kg am Tag 16 auf 89,1 am Tag 18. Nachdem ich die Zahlen liebe, war tägliches Wiegen keine Frage. Außerdem weiß ich, dass man ca. 100g/Tag abbaut.
Die täglichen zufälligen Schwankungen betragen rund 1 kg. Diese Schwankungen dominieren kurzfris- tig. Die blaue Linie ist eine mit einem Exponential-Moving-Average (EMA) geglättete Version des Ge- wichtes. Die verwendete Formel ist: Gema(t) = 0,8 * Gema(t-1) + 0,2 * G(t) und Gema(0) = G(0). Man berücksichtigt alle bisherigen Messergebnisse. Weiter zurückliegende Werte haben jedoch immer weniger Einfluss. Man könnte genauso gut den Mittelwert der letzten 7 Tage nehmen. Die Werte 0,8 und 0,2 in der Formel sind willkürlich. Man hätte auch 0,9 und 0,1 oder 0,7 und 0,3 verwenden können. Es muss nur die Summe der beiden Werte 1 sein. Bei 0,9 wird mehr geglättet, bei 0,7 weniger. Mir hat 0,8 am besten gefallen. Mit dem EMA kann man einen Trend feststellen. Bei einem fallenden Trend sollten die täglichen Werte (rote Linie) unterhalb des EMA (blaue Linie) liegen. Schließlich gehen in die Formel auch alte Werte ein. Bei steigenden Trend ist es umgekehrt. Wie man sieht durchbricht die rote Linie aber 2x den blauen Trend. Die grüne Linie ist eine lineare Regression durch die gemessenen Werte. Die Steigung dieser Gerade beträgt -0.103kg/Tag. Laut dieser Geraden habe ich pro Tag 103g abgenommen. Das entspricht etwa 700 Kcal/Tag. Wie man in der Grafik sieht ist der Zusammenhang nicht linear. Am Anfang geht es schneller. Von Tag 0 auf Tag 3 waren gleich 2kg weg. Soviel Fett kann man gar nicht verlieren. Es wird Wasser ausgeschwemmt. Die Rechnung, jetzt mache ich noch die 30 Tage im April weiter und habe um gut 3 Kg weniger, dürfte so nicht aufgehen. Wahrscheinlich sind 70g/Tag (500Kcal) oder rund 0,5kg/Woche langfristig ein vernünftiger Wert. Ich hatte nicht den Eindruck, dass ich zum Frühstück und Mittagessen mehr esse als sonst. Man spart einfach 1-2 zusätzliche Mahlzeiten ein. Nachdem ich Alkohol nur am Abend trinke, war es auch ein trockener Monat. Er ging mir nicht ab. Wie man am rechten „nachher“ Foto sieht, war die Operation Leinenanzug durchaus erfolgreich. Aller- dings würde es – vor allem beim Sitzen – mit dem Kampfgewicht von Rocky Marciano eleganter wir- ken. Dazu müsste ich die Operation Leinenanzug im April mit der Operation Rocky fortsetzen. Man könnte alternativ auch einmal 5:2 ausprobieren. Ein ehrgeizigeres, aber längerfristiges, Ziel wäre Operation Triathlon Neoprenanzug. Ich schwimme im Sommer gerne im Klausteich. Im Herbst habe ich mir einen Neoprenanzug zur Verlängerung der Sai- son gekauft. Laut Beschreibung eh eine Nummer zu groß. Ich habe nicht ganz überraschend festge- stellt, dass ich nicht mehr die Figur eines jungen Athleten habe (im Herbst hatte ich 86 kg). Noch grö- ßer kaufen geht auch nicht, da er sonst an den Schultern zu weit wird. Man könnte Operation Neopren- anzug auch Operation Halbschwergewicht nennen. Dann wäre ich laut WHO auch wieder im BMI Nor- malbereich. Es ist wohl am Gescheitesten, wenn ich die Elvira um ihre unbestechliche Expertise frage. Verwendete Literatur: John Moore, Richard Langley: Biochemistry for Dummies, 2nd Edition. Katherine Flegal, John Ioannidis, Wolfram Doehner: Flawed methods and inappropriate conclusions for health policy on overweight and obesity: the Global BMI Mortality Collaboration meta-analysis Global BMI Mortality Collaboration: Body-mass index and all-cause mortality: individual-participant- data metaanalysis of 239 prospective studies in four continents. Leanne Harris et al.: Intermittent fasting interventions for the treatment of overweight and obesity in adults aged 18 years and over: a systematic review and meta-analysis. Carly Pacanowski, Fredrik Bertz, David Levitsky: Daily Self-Weighing to Control BodyWeight in Adults: A Critical Review of the Literature.
„Es ist besser, dem Traummann im Traum zu begegnen als in der Wirklichkeit. Aus dem Traum kann man immerhin aufwachen.“ (Jeanne Moreau 1928-2017) Traummann: Chief, hast die Monika gefragt, ob man bei ihr den Traummann be- stellen kann. Natürlich, Seniora. Sie braucht eine Vorlage. Sonst bestellt sie ihn und er passt nicht. Zurück genommen wird er nicht mehr. Schau Chief, ich habe ihn eh schon gezeichnet. Hmm, Seniora, da hätte ich aber nicht extra abnehmen müssen. Chiiieeef, du hast auch nicht für mich abgenommen. Du willst nur deinen Rehleins und Bambis imponieren. Vergiss es, als alter, weißer Mann bist du out of time. Seniora, ich glaub nicht, dass die Rehleins und Bambis mit einem weißen Mann ein Problem haben. Beim Thema alt lass ich mit mir reden. Chief, das Problem bei dir ist: Es hilft auch nix, wenn du mit Spermidin die Uhr zurück drehst. Du warst schon bei der Geburt hässlich. Seniora, du übertreibst. Die Mama hat die Hebamme nur gefragt „bleibn die Ohren so“. Von hässlich war keine Rede. Chief, bist du als Kind nie gehänselt worden. Seniora, ich bin nur gefragt worden, ob der Papa Schiedsrichter ist, weil die Ohren so im Abseits ste- hen. Manche haben gemeint, man muss mich anbinden, wenn’s windig wird. Mich hat das meistens ge- freut. Chief, kein normaler Mensch freut sich über so was. Seniora, es war mir wurscht, aber es war ein guter Vorwand eine Rauferei anzufangen. Chief, dann hat es dich immer gefreut, wenn wer gelästert hat. Nein, Seniora, mit Mädchen raufen war Tabu und auch unter meiner Würde. Chief, und die Mädchen haben dich nicht interessiert. Nein, Seniora, die haben mich mit ihrem Geschnatter nur genervt. Das Interesse für Rehleins und Bam- bis ist eine Alterserscheinung. Je unerreichbarer etwas ist, desto interessanter wird es. Chief und die Mama hat dich nie buseriert, dass du dir die Ohren operieren lässt. Nein, Seniora. Aber mit 12 habe ich im Zahnambulatorium am LKH Linz eine Spange bekommen. Der Primar von der HNO war ganz wild darauf, mir die Ohren und die Nase zu operieren. Die Oberärztin die die Zähne gerade gerichtet hat, hat Einspruch erhoben „Herr Primar, bei den Ohren sind wir uns ei- nig, aber die griechische Nase würde ich lassen, die ist interessant“. Chief, und warum bist du auf das Angebot nicht eingestiegen. Seniora, ich war zufrieden, so wie ich bin. Ich habe mir vorstellt, ich wache aus der Narkose auf, schaue in den Spiegel und erkenn mich nicht wieder. Das hat mir Angst gemacht. Chief, die Mama war aber nicht zufrieden, so wie du bist. Seniora, der Primar hat’s eh bei ihr probiert. Gnä Frau, der Bua will ja einmal heiraten. Die Mama hat gemeint „Der Bua wird einmal ein Herr Doktor. Ein Herr Doktor wird auch so geheiratet“. Ha, ha Chief, das passt zur Mama. Da war der Primar wohl baff. Seniora, er ist rot angelaufen, die Oberärztin hat sich mit Müh und Not das Lachen zurückhalten müs- sen. Der Herr Primar war keine Schönheit und ich schätze, er hat doch eine fesche Frau bekommen.
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