Unternehmerin - Lite-Soil GmbH

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Unternehmerin - Lite-Soil GmbH
P.B.B. MZ GZ02Z033564 M | 01/18
                      WKO /FIW | WIEDNER HAUPTSTRASSE 63 | 1045 WIEN

unternehmerin
      FRAUEN    E R FO LG E             MÄRKTE

                 Unternehmerin des Jahres
                     Im Porträt: Brigitte Annerl

                      Das bringt’s
          Wirtschaftsrelevante Vorhaben der
                    neuen Bundesregierung

                                  POSITIONEN
                         Mehr Anerkennung fürs
                              Unternehmertum

                                                  LEBEN
                                             SVA „digital“

                                     SERVICE
                                  E-Mobilität:
                     Chancen und Förderungen
                        für Unternehmerinnen
Unternehmerin - Lite-Soil GmbH
4 WEBINARE
        KOSTENLOSE

                                                               FÜR EPU
Die Wirtschaftskammern Österreichs bieten auch heuer wieder kostenlose Webinare
(„Web-Seminare“) für EPU an. In einer Online-Abstimmung wurden die interessantesten
Vorträge gewählt.

2018 stehen folgende Webinare am Programm:

n   Das 1x1 des Social Media Marketings
    Fritz Straub, 15.3. und 22.3.

n   Mit Business Storytelling Kunden effektiver erreichen
    Mag. Dr. Michael Egger, 7.6. und 14.6.

n   Der Weg zu neuen Ideen für Produkte und Dienstleistungen
    Mag. Michael Dell, 13.9. und 20.9.

n   Mit Google mehr Kunden gewinnen - Suchmaschinenoptimierung
    Jan Königstätter, 22.11. und 29.11.

                         Nützen Sie Ihre Chance! Die Vorteile:
                         n Top-Vortrag kostenlos

                         n keine Wegzeiten oder Anfahrtskosten

                         n unkomplizierte Teilnahme von zu Hause

                         Sie möchten mehr zum Inhalt wissen oder
                         sich anmelden?
                         Unter epu.wko.at/webinare finden Sie
                         alle wichtigen Informationen dazu.
Unternehmerin - Lite-Soil GmbH
editorial

                                                                                                     © Günther Peroutka
                                                          © WKO/Schnarr

                                                                                                                                              Das bringt’s
                                                                                                                                              Die wichtigsten wirtschaftsrelevanten
                                                        Mag. Gritta Grabner                        Mag. Elisabeth Zehetner-Piewald            Vorhaben der neuen Bundesregierung
                                                        Bundesgeschäftsführerin                    Chefredakteurin                            mehr dazu auf Seite 6
                                                        Frau in der Wirtschaft                     unternehmerin

Liebe Leserin,

die Konjunkturdaten zeigen nach oben, die standortpolitischen Pläne nach vorn: Die
Zeichen stehen gut, dass Österreich mehr als einen wirtschaftspolitischen Frühling erlebt.
Dazu kommt das „Alltime-High“ bei den weiblichen Gründungen mit enormen 45 Prozent
(2017), das übrigens auch zeigt: Wir Unternehmerinnen brauchen keine Quote.

Die unternehmerin setzt vor diesem Hintergrund einen Schwerpunkt zu den wirtschaftspo-
litischen und stimmungsmäßigen Rahmenbedingungen für die Selbstständigkeit in Öster-
reich. Wir haben das Regierungsprogramm für Unternehmerinnen und seine Konsequenzen
                                                                                                                                              Unternehmerin des Jahres
im Detail analysiert (Seite 6), aber auch im ganzen Land nachgefragt, wie es eigentlich um                                                    Brigitte Annerl ist Siegerin
Anerkennung und Respekt fürs Unternehmertum bestellt ist (Seite 8). Klar ist: In beiden                                                       in der Kategorie Export
Bereichen ist noch viel zu tun – und Österreichs Unternehmerinnen sind die besten                                                             mehr dazu auf Seite 20
Botschafterinnen für ein zeitgemäßes Bild der Selbstständigkeit.

Zeitgemäß und zukunftsfit zu sein, ist auch in anderen Bereichen wichtig: Etwa bei der
Digitalisierung, wo wir uns in unserer großen Serie mit dem Thema „Bots“ beschäftigen
(Seite 24). Oder bei der E-Mobilität, der eine große Zukunft vorausgesagt wird. Die
unternehmerin präsentiert deshalb, von welchen Förderungen rund um E-Mobilität
Unternehmerinnen profitieren können (Seite 22). Ebenfalls wichtig: Fitness für die neue
Datenschutzgrundverordnung, die im Mai in Kraft tritt. In der unternehmerin erfahren
Sie, was Sie dafür alles tun müssen (Seite 26).
                                                                                                                                              E-Mobilität
In diesem Sinn: Der Frühling kann kommen. Wir machen auf jeden Fall mehr daraus!
                                                                                                                                              Welche Chancen und Förderungen
                                                                                                                                              es für Unternehmerinnen gibt
                                                                                                                                              mehr dazu auf Seite 22

                           Mag. Gritta Grabner                              Mag. Elisabeth Zehetner-Piewald
                       Bundesgeschäftsführerin FiW                          Chefredakteurin unternehmerin

Impressum: Herausgeberin: Frau in der Wirtschaft, Wirtschaftskammer Österreich, Wiedner Hauptstraße 63, 1045 Wien, Tel.: +43 (0) 590
900-3017, E-Mail: fiw@wko.at. Verleger, Vertrieb: GPK – Event- und Kommunikationsmanagement GmbH, Gußhausstraße 14/2, 1040 Wien,
Tel.: +43 1 585 69 69-0, www.gpk.at, E-Mail: office@gpk.at. Anzeigenverkauf: Dr. Johanna Wall, Tel.: +43 650 788 27 03, office@agenturwall.
com, Verlagsort: Wien. Produktion: Mag. Julia Hauska, Sophie Ehrgott, GPK, Tel.: +43 1 585 69 69-0, www.gpk.at. Grafik: Christina Schier.
Druck: Leykam Druck GmbH & Ko KG, Bickfordstraße 21, 7201 Neudörfl. Herstellungsort: 7201 Neudörfl. unternehmerin, das Magazin für
die Frau in der Wirtschaft, erscheint 4 x jährlich. Chefredaktion: Mag. Elisabeth Zehetner-Piewald, Mag. Gritta Grabner, Susanne Ender.
Redaktionskonsulent: Mag. Andreas Kratschmar. Redaktion: Nicole Adler (Mode, Lifestyle), Angie Eichler (Frauen, Wirtschaft, Gesellschafts-
politik), Helga Eichler (Lifestyle, Menschen, Leben), Mag. Daniela Davidovits-Nagy (Karriere), Marie-Theres Euler-Rolle (Gesellschafts-
                                                                                                                                              Bots
politik, Frauen, Gesundheit), Mag. Tatjana A. Schröder-Halek (Karriere, Zukunft), Mag. Anja Hasenlechner (Kunst, Kultur, Kreativwirt-         Die Vor- und Nachteile der
schaft), Gerti Kuhn (Frauen, 50plus, Tourismus, Gesundheit), Mag. Doris Palz (Familie, Soziales, Work-Life-Balance), KR Daniela Schwarz
(Frauen, Selbstständigkeit), Emily Walton (Gesellschaftspolitik, Familie und Soziales), Birgit Marschitz-Popp (Frauen, Wirtschaft, Gesell-    Softwareroboter
schaftspolitik). Lektorat: Ernst Böck. Fotos: FiW. Nachbestellungen bei Frau in der Wirtschaft (E-Mail: fiw@wko.at) möglich.
Druckauflage: 125.000 Stück. Coverfoto: Elena Rachor. Offenlegung laut Mediengesetz: http://wko.at/offenlegung                                mehr dazu auf Seite 24

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Unternehmerin - Lite-Soil GmbH
5. Österreichischer
                                           Unternehmerinnenkongress
                                               19.-20. April 2018 / Linz

                                          INTERESSENVERTRETUNG
l Daniela Zeller
  „Mein Auftritt als Unternehmerin“
                                                      NETZWERK
l Daniela A. Ben Said                                   SERVICE
   „Diversity: Vielfalt der Menschen nutzen,
   Stärken bündeln, global denken und neue
   Märkte erobern. Führung 2018 - so geht es“
l Silke Goos-Perneker
  Unternehmerin im Portrait
l Stefanie Voss
   „Sailing to Success: Erfolgsstrategien für
   Businessfrauen“
l Roman F. Szeliga
  „Morbus Digitalis: Mit Herz, Hirn und
  Humor in eine digitale Zukunft“
                                                www.unternehmerin.at/kongress
Unternehmerin - Lite-Soil GmbH
i n hal t                                                                                                                   inhalt

unternehmerin 1/2018

   POSITIONEN                                                   SERVICE

                            6    Das bringt’s                                          24	Fragen Sie den Bot!
                            	Die wichtigsten wirtschafts-                             	Die Vor- und Nachteile der
                              relevanten Vorhaben der                                    Softwareroboter
                              neuen Bundesregierung

    8	Mehr Anerkennung fürs Unternehmertum, bitte!           22	E-Mobilität: Chancen und Förderungen
  	Ein Rundruf der unternehmerin zeigt, was sich                  für Unternehmerinnen
    Österreichs Unternehmerinnen wünschen                          Die unternehmerin checkt diverse Möglichkeiten

  10 Meinungsmacherin                                          26	Jetzt wird’s ernst: Fit für die
       Amelie Groß                                                 Datenschutzgrundverordnung?
       Doris Rose                                              	Die unternehmerin zeigt, worauf es ankommt
       Juliane Bogner-Strauß
       Martha Schultz                                          28 Business-Service
                                                                   Mehr Erfolg im Business haben
  12 Success-Stories
       Erfolge für Frau in der Wirtschaft                      29	WIFI-Business-Tipps
                                                                   Aktuelle Informationen für UnternehmerInnen
  13 3 Fragen an
       Dr. Margarete Schramböck                                30 Know-how
       Bundesministerin für Digitalisierung                        Sie fragen – unsere Expertinnen und Experten antworten
       und Wirtschaftsstandort

   LEBEN                                                        NETZWERK

                            20	Die Export-Expertin                                    34	Unternehmerinnen-
                            	Brigitte Annerl, Inhaberin und                               Award 2018
                              Geschäftsführerin von LENUS                              	Die besten Unternehmerinnen
                              Pharma GesmbH                                                 des Landes wurden gekürt

  14 Success-Tipps                                             32	Unternehmerinnenkongress:
       Erfolgreiche Unternehmerinnen im Porträt                    Neue Märkte, neue Chancen
                                                                   Am 19. und 20. April wird Linz zur Unternehmerinnen-
  16 Erfolgsfrage                                                  Hauptstadt Österreichs
       Erfolgreich mit Blumen
                                                               38 Veranstaltungsüberblick
  18 SVA „digital“: bequemer, schneller, online                    Termine von und für Frauen in der Wirtschaft
  	Die SVA macht mit dem Projekt „SVA 2020“ mobil
    für die digitale Zukunft                                   40 get connected
                                                               	Events von und für Frauen in der Wirtschaft im Rückblick

                                                               41 Ladies Lounge
                                                                   mit Martha Schultz und Dr. Margarete Schramböck

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Unternehmerin - Lite-Soil GmbH
Text: Mag. Gritta Grabner

                                                                                                                                                         © Shutterstock.com (2x)
      Das bringt’s!
      Die wichtigsten wirtschaftsrelevanten Vorhaben der Bundesregierung am Unternehmerinnen-
      Prüfstand: Was kommt und uns nützt – und was verhindert wurde, weil es uns schaden würde.

      Angleichung Arbeiter/Angestellte: Die am            Gesamtrechtsnachfolge und steuerliche Ent-     waltungsübertretungen nebeneinander
      12. Oktober 2017 beschlossene Husch-                lastung (z. B. künftig fünffacher Freibetrag   bestraft – sagt die Regierung den Kampf
      Pfusch-Angleichung zu Lasten der Betriebe           für Veräußerungsgewinne) sorgen dafür, dass    an. Die weitere Reform des Anlagenrechts
      wird repariert. „Ziel muss ein Arbeitneh-           Betriebe erfolgreich weitergeführt werden      sorgt für einfachere Genehmigungs-
      merbegriff sein, der auch die Zusammenle-           können. Schultz: „Das hilft auch der Nahver-   verfahren.
      gung der getrennten Betriebs-                                      sorgung am Land.“
      räte umfasst“, stellt FiW-                                                                         Fachkräfteoffensive: „In vielen Branchen,
      Bundesvorsitzende Martha                                                                           wie im Tourismus oder im IT-Bereich, gefähr-
      Schultz klar.                                                                                      det der Fachkräftemangel den Unterneh-
                                                                      › Von flexibleren
                                                                                                         menserfolg. Das muss sich ändern“, so FiW-
                                                                      Arbeitszeiten profitie-
      Arbeitszeit flexibilisieren: Ein                                                                   Bundesvorsitzende Martha Schultz. Eine
      Top-Thema für viele Unterneh-                                   ren Unternehmerin-                 breite Fachkräfteoffensive nach deutschem
                                          © Inge Prader

      merinnen. Die Regierung will die                                nen und Beschäftigte.              Vorbild (www.fachkraefte-offensive.de) soll
      Normalarbeitszeit auf zehn Stun-                                Je mehr die Betriebe               wirksame Maßnahmen bündeln und Akteure
      den und die Höchstarbeitszeit auf                               bei der Arbeitszeit                vernetzen.
      12 Stunden pro Tag erhöhen – wie in                   selbst regeln können, desto
      Deutschland und Skandinavien. „Von flexible-          besser für alle Beteiligten. ‹               Innovationsförderung verbreitern: Auch
      ren Arbeitszeiten profitieren Unternehmerin-          Martha Schultz,                              Innovationen, die nicht auf Forschung ba-
      nen und Beschäftigte. Je mehr die Betriebe            WKÖ-Vizepräsidentin und                      sieren, sollen künftig gefördert werden. Das
                                                            FiW-Bundesvorsitzende
      bei der Arbeitszeit selbst regeln können,                                                          ist z. B. für Unternehmerinnen im Kreativbe-
      desto besser für alle Beteiligten“, so die                                                         reich ein wichtiges Thema.
      FiW-Bundesvorsitzende.
                                                          Bürokratie abbauen: Dafür hat die Bundes-      Infrastruktur modernisieren: Vom flä-
      Bagatellsteuern abschaffen: Sie bringen             regierung ein umfangreiches Maßnahmen-         chendeckenden Breitband-Land ist Öster-
      dem Finanzamt kaum etwas, kosten aber               paket geplant, das weit über Gesetzesstrei-    reich noch weit entfernt. Aber der Ausbau
      Unternehmerinnen viel Zeit und Aufwand.             chungen hinausreicht. Es soll z. B. weniger    schreitet voran. Zudem soll Österreich zum
      Rechtsgeschäftsgebühr, Flugabgabe,                  Form- und Meldepflichten geben. Elektroni-     Vorreiterland für die nächste Mobilfunk-
      Schaumweinsteuer oder Werbeabgabe sollen            sche Meldungen und Veröffentlichungen          Generation 5G werden. Schultz: „Das macht
      ersatzlos abgeschafft werden. Dies bringt           (nach deutschem Vorbild) sowie das „only       den Unterschied für digitale Erfolgsge-
      eine Gesamtentlastung von 385 Millionen             once“-Prinzip (eine Meldung reicht) entlas-    schichten und Innovationskraft unserer
      Euro.                                               ten 250.000 betroffene Unternehmen. Bei        Betriebe.“
                                                          geringfügigen Verstößen sollen Unter-
      Betriebsübergabe entlasten: Viele Unter-            nehmen nicht gleich bestraft, sondern rich-    Internationalisierung forcieren: Im Rahmen
      nehmerinnen sind im Familienbetrieb aktiv.          tig beraten werden. Auch den Straflawinen –    der Außenwirtschaftsstrategie will die Regie-
      Übergaben werden nun deutlich erleichtert.          „dank“ Kumulationsprinzip werden Ver-          rung vor allem auch die Exportbeteiligung

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Unternehmerin - Lite-Soil GmbH
positionen

von KMU erhöhen. Das ermöglicht mehr inter-    in Eigenregie erledigt (z. B. Ausbildung),       differierende Umsetzungsmaßnahmen zu ver-
nationale Erfolgsgeschichte für Unterneh-      profitiert jede Unternehmerin“, so Martha        meiden, soll insbesondere geprüft werden, wo
merinnen. Der Einsatz der Bundesregierung      Schultz.                                         verstärkt Verordnungen anstatt Richtlinien
für moderne internationale Handelsabkommen                                                      zum Einsatz kommen sollten.
ist dafür ebenfalls entscheidend.              Steuern: Das aktuelle Regierungsprogramm
                                               ist das erste Regierungsprogramm seit lan-       Missbrauch bekämpfen: Sozialmissbrauch
Körperschaftssteuer senken: Die geplante       ger Zeit, das eins nicht vorsieht – neue         ist nicht nur unfair gegenüber anderen Ar-
Senkung der Körperschaftssteuer – der Satz     Steuern oder Steuererhöhungen. Deswegen          beitnehmern, sondern benachteiligt auch die
ist noch offen – entlastet nicht nur Unter-    wird es weder Vermögens- noch andere Ei-         Wirtschaft. Die Regierung will dagegen mit
nehmerinnen, sie rechnet sich auch.            gentumssteuern geben, vor denen sich Un-         Kontrollen vorgehen. Handlungsbedarf be-
„2004/2005 hat Österreich die KöSt von         ternehmerinnen lange fürchten mussten.           steht z. B. beim Weiterbildungsgeld im Rah-
34 auf 25 Prozent gesenkt. Trotz des gerin-                                                     men der Bildungskarenz, bei der Rezeptge-
geren Satzes war das Aufkommen im Jahr         Vorzeitige Abschreibung: Besonders interes-      bührenobergrenze, bei Pfusch und Schwarz-
2007 bereits über jenem von 2005“, berich-     sant für KMU ist, dass es für neue, abnutz-      arbeit sowie beim Haushaltsstatus, der für
tet die FiW-Bundesvorsitzende.                 bare körperliche Anlagegüter im ersten Jahr      Sozialleistungen (z. B. Kinderbeihilfe, Sti-
                                               eine vorzeitige bzw. degressive Abschreibung     pendien, Alleinverdienerabsetzbetrag, Not-
Lohnkosten senken: Die Senkung der Lohn-       in Höhe von 50 Prozent geben soll. Außerdem      standshilfe) ausschlaggebend ist.
nebenkosten auf deutsches Niveau will die      soll es weitere flexible Abschreibungsmög-
Regierung durch mehrere Maßnahmen errei-       lichkeiten geben. Schultz: „Das sind nicht nur   Fazit: Je rascher und konsequenter die Bun-
chen, darunter die Absenkung des Familien-     wirksame Investitionsanreize, sondern auch       desregierung diese Maßnahmen umgesetzt,
lastenausgleichsfonds (FLAF), des Arbeitslo-   administrative Erleichterungen.“                 desto besser sind die Zukunftsaussichten für
senversicherungsbeitrags oder des Unfall-                                                       den Unternehmerinnenstandort Österreich.
versicherungsbeitrags. Schultz: „Dies kommt,   Golden Plating: Wenn sich Österreich als
wie wir immer gefordert haben, allen Unter-    „Musterschüler“ bei der Umsetzung von
nehmen zugute.“                                EU-Regeln inszeniert, zahlt meistens die Wirt-
                                               schaft mit noch mehr Auflagen und Bürokratie
Pflichtmitgliedschaft erhalten: Das            drauf. Damit soll jetzt Schluss sein: Bei der
Ende der Pflichtmitgliedschaft bei der Wirt-   Umsetzung von EU-Richtlinien soll Österreich
schaftskammer hätte gerade Unternehmerin-      nicht durch das sogenannte „Gold Plating“ die
nen kleiner und mittlerer Betriebe hart        Wettbewerbsposition von Unternehmen in Ös-
getroffen. Serviceleistungen wären massiv      terreich gegenüber jener in anderen EU-Staa-
teurer geworden, die gemeinsame Vertretung     ten schwächen, sondern sich im Regelfall an
der wirtschaftlichen Interessen höchst pre-    den Mindestanforderungen orientieren. Damit
kär. „Von einer solidarischen Wirtschaft,      für alle Unternehmen im Binnenmarkt die
die mit einer Stimme spricht und Themen        gleichen Rahmenbedingungen gelten und um

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Unternehmerin - Lite-Soil GmbH
Text: Susanne Ender

                                                                                                                                                                  © Shutterstock.com
      Mehr Anerkennung fürs
      Unternehmertum, bitte!
      Unternehmerisches Denken und Handeln muss in Österreich wieder eine größere Rolle spielen.
      Dafür ist auch wichtig, wie übers Unternehmertum geredet wird. Österreichs Unternehmerinnen
      wünschen sich mehr Respekt und Anerkennung für unternehmerische Leistungen, zeigt
      ein Rundruf der unternehmerin.

      ”                         „Ich habe noch aus
                                dem Nationalrats-
                                wahlkampf im Ohr,
                                                      nehmerinnen die Schülerinnen und Schüler
                                                      für eine unternehmerische Laufbahn. Sie
                                                      zeigen am eigenen Beispiel, welche Chan-
                                                                                                      lastung, sondern auch Anerkennung und
                                                                                                      Respekt.“
                                                                                                      KommR Waltraud Rigler
                                wie Unternehmer       cen das Unternehmertum eröffnet und was         LV FiW Niederösterreich
                                verunglimpft wor-     man mit Unternehmergeist alles erreichen

                                                                                                      ”
                                den sind: Als         kann. Unser Projekt zeigt, welch große Be-                                „Für mich ist klar:
                          © beigestellt

                                Leute, die lange      deutung Unternehmertum für unser Land                                     Wer ein Risiko ein-
                                schlafen und auf      hat und wie wichtig es für Wirtschaft und                                 geht, wer Heraus-
                                Kosten ihrer Mitar-   Arbeit ist. Nur so wird es den Respekt und                                forderungen an-
      beiter leben. Damit muss Schluss sein. Ös-      die Anerkennung geben, die wir uns wün-                                   packt, wer Tag für
      terreich baut in jeder Hinsicht auf den         schen – und die der Standort braucht.“                                    Tag in seinem Be-
                                                                                                                          © beigestellt

      Leistungen seiner Unternehmerinnen und          Martina Denich-Kobula                                                     trieb etwas weiter-
      Unternehmer. Ohne Unternehmertum gibt           LV FiW Wien                                                               bringt, wer Werte
      es nichts zu verteilen und auch keinen So-                                                                                schafft und Arbeit
      zialstaat. Es sollte in der Politik in allen
      Parteien eine Selbstverständlichkeit sein,
      dies zu respektieren und öffentlich anzuer-
                                                      ”                        „Wir Unterneh-
                                                                               merinnen sind sehr
                                                                               vielfältige Persön-
                                                                                                      gibt, der hat eines verdient: Respekt und
                                                                                                      Anerkennung. Unser Land muss seinen Un-
                                                                                                      ternehmerinnen und Unternehmern mit der
                                                                          © Margarete Jarmer

      kennen.“                                                                 lichkeiten. Aber für   Wertschätzung und der Achtung begegnen,
      Franziska Huber                                                          mich gibt es eine      die sie verdienen. Nur dann kann Österreich
      LV FiW Burgenland                                                        große Gemeinsam-       von noch mehr Unternehmertum profitieren.“
                                                                               keit, die uns alle     Mag. (FH) Martina Entner

      ”                       „Schon unser Bil-
                              dungssystem muss
                                                                               auszeichnet.
                                                                               Und das ist unsere
                                                                                                      LV FiW Tirol

                              aufzeigen, wie
                              wichtig und sinn-
                              voll Unternehmer-
                                                      Grundhaltung. Wir wollen etwas bewegen.
                                                      Wir wollen Probleme anpacken und lösen.
                                                      Wir unternehmen etwas, wenn wir Hand-
                                                                                                      ”                                   „Es heißt immer,
                                                                                                                                          wir Unternehmer
                                                                                                                                          haben nur unseren
                              tum für unser Land      lungsbedarf und Chancen sehen. Und auf                                              Gewinn im Auge.
                          © beigestellt

                              ist. Unser Projekt      diese Haltung kommt es für die Zukunft Ös-                                          Das ist Unfug. Die
                                                                                                                          © beigestellt

                              ‚Unternehmerin          terreichs mehr denn je an. Deshalb verdie-                                          wirtschaftliche Re-
                              macht Schule‘ ist       nen alle, die anpacken, nicht nur mehr Leis-                                        alität zeigt uns Tag
      dafür vorbildhaft. Dabei begeistern Unter-      tungsgerechtigkeit und steuerliche Ent-                                             für Tag, wie vernetzt

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Unternehmerin - Lite-Soil GmbH
positionen

                                                                                                             Ihre Meinung

                                                                                                             Was sind Ihre Erfahrungen mit
                                                                                                             Anerkennung und Respekt für
                                                                                                             Unternehmertum? Schreiben Sie
                                                                                                             uns, was Sie erlebt haben – und
                                                                                                             was mehr Anerkennung für unter-
                                                                                                             nehmerische Leistungen im Land
                                                                                                             schafft: fiw@wko.at

und kooperativ unser Wirtschaftsleben ist.
Alle arbeiten irgendwie zusammen. Die
Kleinen supporten die Großen, die Schnel-
                                               ”                         „In Österreich gibt
                                                                         es zwar einen Tag
                                                                         der Arbeit, aber
                                                                                                der Selbstständigkeit geht. Umso wichtiger
                                                                                                ist es, dass sich jede Unternehmerin selbst
                                                                                                als Vorbild für unternehmerisches Denken
len unterstützen die Langsamen. Wirtschaft                               keinen Tag des Un-     und Handeln versteht. Wir sind die beste
ist intelligente Kooperation. Unsere Wirt-                               ternehmertums. Ich     Werbung für das Unternehmertum im
schaft ist unteilbar und ein Kooperations-                               wäre sehr dafür,       Land!“
                                                                   © beigestellt

netzwerk der Sonderklasse, das dem ganzen                                einen solchen Tag      Margit Angerlehner
Land dient.“                                                             einzuführen. An        LV FiW Oberösterreich
KommR Adelheid Moretti                                                   diesem Tag sollte
LV FiW Steiermark                              aber nicht arbeitsfrei sein, sondern da sollte
                                               gezeigt werden, was Unternehmertum alles         ”                         „Das Unternehmer-
                                                                                                                          tum wurde in Ös-

”
                        „Dass Österreich so    möglich macht. Die Grundidee von Unter-                                    terreich lange Zeit
                        gut durch die Krise    nehmen ist es ja, Probleme und Herausforde-                                politisch gezielt
                        gekommen ist und       rungen zu lösen. Und dabei leistet auch                                    diskreditiert.
                                                                                                © El Media

                        die Arbeitslosigkeit   Österreichs Wirtschaft Enormes für ihre Kun-                               Ein-Personen-Un-
                        nicht explodiert ist   den. Unsere Unternehmen sind nicht das                                     ternehmen wurden
                        – wie in anderen       Problem, sondern die Lösung für viele Prob-                                und werden unter
                        © beigestellt

                        Ländern –, verdan-     leme.“                                                                     den Verdacht ge-
                        ken wir unseren        KommR Andrea Stifter                             stellt, dass sie sich nur aus einer sozialen
                        Betrieben. Dass        Vizepräsidentin                                  Notlage heraus selbstständig gemacht ha-
es erstklassig ausgebildete Fachkräfte         WK Salzburg & LV FiW Salzburg                    ben. Auf die Idee, dass die Selbstständig-
und tolle Karrierechancen im Land gibt,                                                         keit ein Lebensstil ist und Eigenverantwor-
machen erst unsere Betriebe möglich.
Dass die jungen Leute dank Lehre nicht
auf der Straße stehen, sondern wirt-
                                               ”                       „Wenn man Kinder
                                                                       und Jugendliche
                                                                       fragt, was sie ein-
                                                                                                tung und Gestaltung Freude machen,
                                                                                                kommt man offenbar nicht. Dabei macht
                                                                                                genau das das Unternehmertum aus. Ich
schaftsnah ausgebildet werden, dafür                                   mal werden wollen,       finde es wichtig, diese positive Grundein-
sorgen unsere Lehrbetriebe. Diese Leis-                                dann hört man oft        stellung zum Unternehmertum auch aktiv
tungen sind alle keine Selbstverständ-                                 die gleichen Be-         zu kommunizieren. Das Unternehmertum
                                                                   © Starmayr

lichkeiten. Wir dürfen uns nicht darüber                               rufe. Aber kaum,         macht den Unterschied – und verdient ge-
wundern, dass niemand darüber redet,                                   dass sie ihr eige-       nau deswegen auch mehr Respekt und An-
wenn wir es selbst nicht tun.“                                         ner Chef werden          erkennung.“
Evelyn Dorn                                    wollen. Das zeigt, welch großen Nachhol-         Sylvia Gstättner
LV FiW Vorarlberg                              bedarf wir haben, wenn es um das Image           Vizepräsidentin WK Kärnten & LV FiW Kärnten

unternehmerin | 1 /18                                                                                                                                | 9
Unternehmerin - Lite-Soil GmbH
me in un gs m a c heri n
Meinung haben – Meinung machen

                 Vorrang                                                                                        Familien-
                 für Breitband                                                                                  Business
                 Österreich am Puls                                                                             Was uns
                 der Zeit                                                                                       stark macht
                 Mag. Amelie Groß                                                                               Doris Rose
                 Bundesvorsitzende Junge Wirtschaft Österreich                                                  Creative Director und Head of Design, Modelabel Jones

                                Der digitale Wandel ist bereits Realität. Digitale                              Es braucht Respekt, starke Familienbande und ein konkret abge-
                                Tools und Lösungen sind in Freizeit und Wirtschaft                              stecktes Aufgabengebiet, dann funktioniert kein Business der
                                allgegenwärtig und werden in rasanter Geschwindig-                              Welt schöner als ein Familienunternehmen. Wobei, ganz so ist es
                                keit unsere Wirtschaft und den Standort Österreich                              bei Jones auch nicht mehr, unsere Kinder gehen zurzeit eigene
                                grundlegend verändern. Von den dadurch geschaffe-                               Wege: Unsere Tochter Jennifer hat nach acht gemeinsamen Ar-
                                                          nen neuen Möglichkeiten                               beitsjahren und als Mutter von Zwillingen eine Kochlehre begon-
                                                          profitieren gerade auch Un-                           nen. Und unserer Sohn Daniel hat nach fünf gemeinsamen Jones-
                                › Österreich
 © beigestellt

                                                          ternehmerinnen.                                       Jahren sein Masterstudium in London so bravourös absolviert,
                                muss mit seinem           Damit wir diese Chancen                               dass er gleich ein tolles Jobangebot einer Consultingfirma mit
                                Technologiestan-          nützen können, braucht                                Schwerpunkt „Verlinkung des stationären Handels mit dem
                   dard am Puls der Zeit sein.            es aber vor allem eines:                              Online-Handel“ bekommen hat.
                   Breitband und der neue                 eine leistungsfähige Breit-
                   Mobilfunk-Standard 5G                  band-Infrastruktur in ganz                            Und so steht Jones wieder als Mini-Familienunternehmen da, mit
                   sind der Schlüssel zu                  Österreich. Nicht nur in                              Gabor Rose als CEO für alle kaufmännischen Belange und mit mir,
                   Wachstum und Erfolg. ‹                 ländlichen Gebieten, son-                             Doris Rose, als Head of Design. Wobei alle oben erwähnten Vor-
                                                          dern auch im urbanen Be-                              aussetzungen natürlich genauso ihre Gültigkeit haben, wenn man
                                                          reich gibt es erhebliche                              ein Unternehmen als Ehepartner und gleichzeitig Business-
                 Lücken und weiße Flecken. Das bestätigt nicht nur die persönli-                                partner führt und lenkt.
                 che Erfahrung vieler Unternehmerinnen, das zeigt auch der
                 europäische Vergleich. Österreich ist Fünftletzter, was die                                                      Was aber macht die Stärke eines Familienunter-
                 Abdeckung mit ultraschnellem Breitbandinternet angeht.                                                           nehmens aus? Mit Sicherheit sind es gemein-
                 Knapp zwei Drittel unserer 330.000 heimischen KMU haben                                                          same Interessen, man zieht wirtschaftlich an ei-
                                                                                       © Susanne Einzenberger

                 keinen Zugang zu schnellem Breitbandinternet.                                                                                               nem Strang und kann
                 Mit unserer großen Kampagne „Mission Breitband“ haben                                                                                       sich mit aller Leiden-
                 wir als Junge Wirtschaft im vergangenen Jahr im Inter-                                                           › Es braucht               schaft für dieselbe
                 esse aller Unternehmen die Politik zu raschem und effizi-                                                        Respekt, starke            Sache einsetzen.
                 entem Handeln aufgefordert. Notwendig sind auch Inves-                                                           Familienbande              Man kennt die Freu-
                                                                              © beigestellt

                 titionsanreize, damit private Infrastrukturunternehmen                                                           und ein konkret            den, aber auch Sor-
                 auch in weniger dicht besiedelten Gebieten für einen Netz-                                                       abgestecktes               gen des Partners und
                 ausbau sorgen. Um den Anschluss im internationalen Um-                                           Aufgabengebiet, dann funk-                 meistert diese ge-
                 feld nicht zu verlieren, brauchen wir bis 2020 eine flächende-                                   tioniert kein Business der Welt            meinsam. Natürlich
                 ckende Breitbandversorgung von zumindest 100 Mbit/Sekunde.                                                                                  gibt es sie auch, die
                                                                                                                  schöner als ein Familienunter-
                 Die neue Regierung ist gut beraten, der – erfreulicherweise im                                                                              Schattenseiten: man
                                                                                                                  nehmen. ‹
                 Regierungsprogramm verankerten – Mission Breitband höchste                                                                                  muss sehr diszipli-
                 Priorität zu verleihen. Mit Digitalisierungsexpertin Margarete                                                                              niert sein, um auch
                 Schramböck als Wirtschaftsministerin sind die Voraussetzungen                                  ein „privates“ Privatleben haben zu können. Auch das lernt man
                 dafür bestens. Sie weiß aus der Praxis, was Unternehmen brau-                                  in den vielen gemeinsamen Jahren. Ich arbeite mittlerweile seit
                 chen. Österreich muss mit seinem Technologiestandard am Puls                                   28 Jahren Seite an Seite mit meinem Mann und kann mir eigent-
                 der Zeit sein. Breitband und der neue Mobilfunk-Standard 5G sind                               lich kein anderes Berufsmodell vorstellen. Unser gemeinsames
                 der Schlüssel zu Wachstum und Erfolg. Für alle Unternehmen. In                                 Motto „Wir machen alles für unsere Kundinnen möglich“ hat je-
                 ganz Österreich.                                                                               den Tag Gültigkeit und Priorität.

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positionen

                   Vereinbarkeit                                                         Option
                   fördern                                                               Unternehmerin?!
                   Unterstützung für                                                     Höchster Frauenanteil
                   Unternehmerinnen                                                      aller Zeiten
                   Mag. Dr. Juliane Bogner-Strauß                                        Martha Schultz
                   Bundesministerin für Frauen, Familien und Jugend                      WKÖ-Vizepräsidentin und FiW-Bundesvorsitzende

                                        Familie und Beruf zu vereinbaren, ist gerade     Der Frauenanteil an den Einzelgründungen in der gewerblichen
                                        für Unternehmerinnen eine große Herausforde-     Wirtschaft erreichte 2017 mit 45 Prozent ein „Alltime-High“, war
                                        rung. Viele entscheiden sich für einen frühen    also der höchste Frauenanteil aller Zeiten. Seit 20 Jahren ist dieser
                                        Wiedereinstieg und sind daher auf eine flä-      Anteil sogar um 16 Prozentpunkte gestiegen. Dies ist eine beacht-
                                        chendeckende und qualitätsvolle Kinderbetreu-    liche Zahl und zeigt wieder einmal, welche Bedeutung Österreichs
                                                                       ung angewie-      Unternehmerinnen für unseren Wohlstand und unsere Arbeitsplätze
© BKA/Hans Hofer

                                                                       sen. Ich selbst   haben. Doch wir dürfen uns auf dieser positiven Entwicklung nicht
                                        › Die Reform der
                                                                       hatte die         ausruhen, insgesamt gilt es auch weiterhin verstärkt Mädchen und
                                        Schulferienregelung
                                                                       Chance, meine     Frauen die Option Selbstständigkeit zu vermitteln. Dazu bedarf es
                                        wird die Vereinbar-
                                                                       Kinder bereits    realistischer Role Models, die Lust auf Unternehmertum machen.
                                        keit von Beruf und             im Alter von      Vor allem jedoch muss Entrepreneurship und unternehmerische Bil-
                           Familie erleichtern. ‹                      einem Jahr in     dung in Schule und Studium gefördert werden, und zwar am besten
                                                                       eine Krippe zu    so früh wie möglich. Aus diesem Grund haben wir in Zusammenar-
                   geben und wieder in den Beruf einzusteigen. Ich halte es daher für    beit mit dem Bundesministerium für Digitalisierung und Wirt-
                   essenziell, das Betreuungsangebot weiter auszubauen und setze         schaftsstandort die Initiative „Unternehmerin macht Schule“
                   mich für flexiblere Öffnungszeiten der Kinderbetreuungseinrichtun-    geschaffen. Bei diesem Projekt begeistern Unternehmerinnen
                   gen ein.                                                              Schülerinnen und Schüler für eine unternehmerische Laufbahn und
                   Wir sind bereits auf einem guten Weg: Durch die Ausbauinitiative      berichten, welche Möglichkeiten das Unternehmertum bietet. Denn
                   in den vergangenen Jahren konnte das Barcelona-Ziel der EU für             wir müssen Bewusstseinsbildung schaffen und die Option Un-
                   die Altersgruppe der Drei- bis Sechsjährigen (Betreuungs-                      ternehmerin als Berufswunsch manifestieren. Dass dies vor
                   quote von 90 Prozent) erreicht und die Betreuungsquote                           allem auch ein gesellschaftlicher Auftrag ist, zeigen mir
                   der unter Dreijährigen verdoppelt werden. Allein in diesem                          viele Gespräche mit jungen Unternehmerinnen, die
                   Jahr wird der Bund weitere 52,5 Millionen Euro in den                                 schildern, dass oft sogar bei der Übernahme eines
                   Ausbau des institutionellen Kinderbetreuungsangebots                                   Familienunternehmens gar nicht die Möglichkeit
                   investieren. Wichtige Maßnahmen für eine bessere Ver-                                   bedacht wurde, dass die Tochter das Unternehmen
                   einbarkeit sind außerdem die Förderung von alternati-                                       weiterführen könnte und dies erst auf aus-
                   ven Betreuungsformen (etwa Tagesmütter und -väter)                                          drücklichen, sehr nachdrücklichen Wunsch der
                   und die Weiterentwicklung von Au-pair-Regelungen.                                              Jungunternehmerin in Erwägung gezogen
                   Auch die Reform der Schulferienregelung mit der                                                  wurde. Dieser Zugang muss sich ändern,
                   Einführung einheitlicher Herbstferien wird die                                                   denn erst dann wird Unternehmertum den
                   Vereinbarkeit von Beruf und Familie erleichtern.                                                Stellenwert in Österreich haben, den es
                   Ich setze mich außerdem für einen flächende-                                                    verdient! Weitere Informationen unter:
                   ckenden Ausbau einer qualitativen schulischen                                                  www.unternehmerinmachtschule.at
                   Nachmittagsbetreuung ein. Auch eine Ausweitung
                   der Betreuung in den Ferien ist mir ein großes An-
                   liegen. Bei der Suche nach geeigneten Kinderbetreu-                                             › Wir dürfen uns auf dieser positiven
                   ungsangeboten in der Ferienzeit kann zum Beispiel                                               Entwicklung nicht ausruhen, insgesamt
                   unsere FamilyApp helfen. Diese bietet direkten Zu-                                              gilt es auch weiterhin verstärkt Mädchen
                   griff auf Betreuungslösungen, die von verschie-
                                                                                                                   und Frauen die Option Selbstständigkeit
                   densten Projektanbietern aus ganz Österreich
                                                                                                                   zu vermitteln. ‹
                   für Kinder jeden Alters angeboten werden.

                                                                                                             © Inge Prader

                   unternehmerin | 1 /18                                                                                                                         | 11
su cce sssto ri es
Erfolge für Frau in der Wirtschaft

         OÖ Erfolgsprojekt „Unternehmerin des Monats“ abgeschlossen
         350 Bewerberinnen und 630 Publikationen in fünf Jahren

                                                                                                                           beiden Siegerinnen des nunmehr abge-
                                                                                                                           schlossenen Projekts:
                                                                                                                           - Eva Weidmann (Bezirk Steyr-Land) wurde
                                                                                                                              mit ihrem Gasthaus Weidmann zur Unter-
                                                                                                                              nehmerin des Monats November gekürt.
                                                                                                                              Bereits seit 1912 befindet sich das Gast-
                                                                                                                              haus Weidmann im familiären Besitz.
                                                                                                                              2008 wurde es von Eva Weidmann in
                                                                                                                              vierter Generation übernommen. Der Tra-
                                                                                                                              ditionsbetrieb zeichnet sich durch regio-
                                                                                                                              nale Köstlichkeiten aus.
                                                                                                                           - Andrea Lehner (Bezirk Linz-Stadt) ist mit
                                               © Peter Kainrath                                      © Mathias Lauringer      ihrer andmetics Andrea Lehner Cosmetics
         v.l.n.r.: FiW-BV Steyr-Stadt Mag. Bettina Stelzer-       v.l.n.r.: FiW-BV Urfahr Umgebung Karin Göweil,              GmbH Unternehmerin des Monats Dezem-
         Wögerer, Eva Weidmann, FiW-LV-Stv. und FiW-BV            Andrea Lehner, FiW-LV Margit Angerlehner,                   ber. Mit ihren Kaltwachs-Enthaarungspro-
         Steyr-Land Ing. Judith Ringer                            FiW-BV Linz-Stadt Mag. Elke Riemenschneider                 dukten hat sie sich ganz den perfekten
                                                                                                                              Augenbrauen gewidmet. Seit zwei Jahren
         Aus der Aktion „Unternehmerin des Mo-                    nehmerinnen als auch medial großen An-                      hat sie ihre Firma auf Serienproduktion
         nats“ von Frau in der Wirtschaft Oberöster-              klang: 350 Bewerberinnen und rund 630                       umgestellt, verfügt über ein ausgelager-
         reich hat sich in den vergangenen fünf                   Publikationen in OÖNachrichten, Krone,                      tes Zentrallager und beliefert sowohl hei-
         Jahren eine höchst erfolgreiche Initiative               Tips, Bezirksrundschau und vielen weiteren                  mische Drogeriemärkte als auch interna-
         entwickelt. Sie fand sowohl bei den Unter-               Medien belegen den Erfolg. Die letzten                      tionale Handelsketten.

         Starke Stimme der europäischen KMU
         Ulrike Rabmer-Koller als UEAPME-Präsidentin bestätigt

         „Klein- und Mittelbetriebe sind das Rück-                Verbesserungen der Rahmenbedingungen,
         grat der europäischen Wirtschaft und Ga-                 wie etwa einen besseren Zugang zu Fi-
         ranten für Wachstum, Jobs und Wohlstand                  nanzmitteln und ausreichend qualifizierten
         in Europa. Sie brauchen eine starke                      Fachkräften, Unterstützung bei der Digita-
         Stimme in der EU, und genau das werde                    lisierung sowie spürbare Erleichterungen in
         ich auch in den kommenden zwei Jahren                    Sachen Bürokratie.“ Wesentliche Erfolge
         wieder sein“, so Ulrike Rabmer-Koller, die               erzielte UEAPME bereits im Bereich
         einstimmig für ein weiteres zweijähriges                 KMU-Finanzierung. Hier ist es gelungen,
         Mandat zur Präsidentin der UEAPME, dem                   mehr Unterstützung für die Klein- und Mit-
         Europäischen KMU- und Handwerksver-                      telbetriebe aus dem Europäischen Fonds                            © WKÖ

         band, gewählt wurde. Dieser repräsentiert                für strategische Investitionen zu erhalten
                                                                                                                           Ulrike Rabmer-Koller, WKÖ-Vizepräsidentin
         europaweit rund 12 Millionen Unterneh-                   und einen KMU-Unterstützungsfaktor bei                   und UEAPME-Präsidentin
         men, insbesondere auch als Sozialpartner                 der Kreditvergabe von Banken an KMU si-
         auf europäischer Ebene. „Gerade kleine                   cherzustellen. Rabmer-Koller: „Wir setzen                zierung im Mittelpunkt steht, damit diese
         und mittlere Unternehmen brauchen wie-                   uns aber auch weiterhin dafür ein, dass im               mehr investieren und ihre Innovationen
         der mehr Wertschätzung und wesentliche                   zukünftigen EU-Haushalt die KMU-Finan-                   auch umsetzen können.“

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positionen

                                                                                                             3 Fragen an
                                                                                                             Dr. Margarete
                                                                                                             Schramböck

                                                                                                                                                           © BMDW/Ch. Lendl
                                                                                                             Bundesministerin für
                                                                                                             Digitalisierung und
                                                                                                             Wirtschaftsstandort

Unternehmerin macht Schule
Erfolgreicher Start des FiW-Projekts

                                                                                                             1
                                                                                                                   Was sind Ihre Prioritäten für den
Das bundesweite Projekt „Unternehmerin                Betrieb, der Großteil ist noch unentschlos-                  Standort?
macht Schule“ von Frau in der Wirtschaft              sen und absolviert den Unternehmerfüh-                       › Wir werden Unternehmertum wieder
lief in Wien erfolgreich an. Ein Schulbe-             rerschein, um sich für die Zukunft besser               stärker fördern, die Chancen der Digitali-
such der Unternehmerin Martina Reiterer               zu qualifizieren“, bilanziert die Hotellerie-           sierung entschlossen nutzen und den
in der BHAK Wien 10 wurde auch von der                expertin.                                               Standort international sichtbarer machen.
Redaktion der „WIENER WIRTSCHAFT“ be-                                                                         Konkret müssen wir bei den bürokrati-
gleitet. Die Schüler und Schülerinnen                                                                         schen Auflagen spürbare Erleichterungen
zeigten sich interessiert und engagiert.                                                                      schaffen, flexibleres Arbeiten ermögli-
Auch der Besuch von Unternehmerin Mi-                                                                         chen, Abgaben senken und das Potenzial
chaela Hudecová Königshofer am Phönix                                                                         der Digitalisierung für Mitarbeiterinnen
Realgymnasium war ein Erfolg bei der                                                                          und Mitarbeiter und Betriebe bestmöglich
Zielgruppe. Stadtschulratspräsident Hein-                                                                     nutzen. ‹
rich Himmer verfolgte die Vorstellung der
Unternehmerin ebenfalls mit Begeiste-

                                                                                                             2
rung. Zahlreiche weitere Schulbesuche von                                                                           Wie unterstützen Sie den Erfolg
Unternehmerinnen in Wien stehen nun am                                                    © fotografiefetz          von Unternehmerinnen?
Programm.                                             5. Klasse des Phönix Realgymnasiums mit                       › 2017 wurden 45 Prozent der neuen
                                                      Stadtschulratspräsident Heinrich Himmer,                Unternehmen von Frauen gegründet. Um
Konkrete Pläne                                        Unternehmerin Michaela Hudecová Königshofer,            noch mehr Frauen die Selbstständigkeit zu
                                                      Schuldirektor Markus Röder, FiW-Vorsitzender
Auch in Salzburg startete das FiW-Projekt             Martina Denich-Kobula und FiW-GF Mag. Susanne           ermöglichen, braucht es beste Rahmenbe-
erfolgreich durch. Gerti Gruber, Unterneh-            Metz                                                    dingungen. Entscheidend ist, Mädchen so
merin aus Gastein, stand den Schülerin-                                                                       früh wie möglich zu fördern, eine gute
nen und Schülern der 7. Klassen der Hö-               Mit dem Projekt „Unternehmerin macht                    Ausbildung, die Erschließung frauenunty-
heren Internatsschule des Bundes (HIB)                Schule“ bringt Frau in der Wirtschaft er-               pischer Berufe sowie ein gutes Netzwerk
Saalfelden Rede und Antwort. Diese waren              folgreiche Unternehmerinnen in Schulen,                 und die Vereinbarkeit von Beruf und Fami-
vor allem am Werdegang von Gruber und                 um die Jugendlichen für eine unternehme-                lie. Die Digitalisierung bietet gerade für
an den Rahmenbedingungen einer Unter-                 rische Laufbahn zu begeistern. Die Unter-               berufstätige Mütter große Chancen. ‹
nehmensgründung interessiert. „Von den                nehmerinnen berichten am eigenen Bei-
16 Schülern gibt es bei einem Viertel                 spiel, welche Chancen die Selbstständig-

                                                                                                             3
bereits Nachfolgepläne im elterlichen                 keit eröffnet und was man mit Unterneh-                       Welche Schwerpunkte setzen Sie
                                                      mergeist alles erreichen kann.                                im Bereich Digitalisierung?
                                                      „ www.unternehmerinmachtschule.at                             › Neben dem flächendeckenden Breit-
                                                                                                              bandausbau bündeln wir bestehende elekt-
                                                                                                              ronische Angebote der Verwaltung und
                                                                                                              vereinfachen den Zugang zu diesen Online-
                                                                                                              Diensten. Dabei ist es wichtig, vom Elec-
                                                                                                              tronic-Government zum Mobile-Govern-
                                                                                                              ment zu kommen. Für Unternehmen wollen
                                                                                                              wir die Informationsverpflichtungen redu-
                                                                                                              zieren und erleichtern, die E-Gründung
                                                                                                              ausbauen und KMU im Bereich des E-Com-
                                              © FiW
                                                                                          © Erika Spitaler    merce besser unterstützen. ‹
Viele SchülerInnen der HIB Saalfelden interessie-
ren sich für eine selbstständige berufliche Tätig-    SchülerInnen des Kollegs der BHAK Wien 10 mit
keit und stellten der Unternehmerin Gerti Gruber      Unternehmerin Martina Reiterer und Lehrerin
(Mitte) zahlreiche Fragen.                            Mag. Beate Spitzer

unternehmerin | 1 /18                                                                                                                                                         | 13
su cce sstipps
Erfolgreiche Unternehmerinnen im Porträt

         Natürlich, nachhaltig und individuell
         Designermode aus Walk- und Lodenstoffen

                  Jahrelang beschäftigte sich                     Kundenwunsch einzeln                                             Wachstum fortzusetzen. Ich
                   die gelernte Volksschullehrerin                gefertigt. Alle Modelle                                          würde mir wünschen, dass die
                   Heidemarie Sinnegger mit dem                   werden aus edlen Lo-                                             nachhaltige Philosophie von
                    Thema Nachhaltigkeit am Be-                   den- und Walkstoffen,                                            Ompura einen zunehmend grö-
                     kleidungssektor. Sie wollte zu-              die in Österreich pro-                                           ßeren Kundenkreis erreicht“,
                     dem mehr Individualität auf                  duziert werden, in ei-                                           sagt Sinnegger. Ihren Weg in
                      den Modemarkt bringen. Der                  ner kleinen Schneiderei                                          die Selbstständigkeit hat sie
                       spürbare Trend zu Regionali-               in der Südsteiermark                                             nie bereut: „Zwar gibt es Pha-
                        tät und der Weg „Zurück zur               produziert. Der Erfolg     © Julian Koch/Ompura (2x)
                                                                                                                                   sen, in denen man das Gefühl
                         Natur“ waren letztendlich                stellte sich bald ein,    Mit ihrem Unternehmen „Ompura“         hat, dass alles stagniert. Das
                         ausschlaggebend dafür,                   denn die Kunden schät- setzt Heidemarie Sinnegger auf            bringt eine gewisse Ungeduld
                          dass sie ihre Ideen in die              zen den Tragekomfort      Nachhaltigkeit und Regionalität.       und auch Stress mit sich. Aber
                        Tat umsetzte und im Sep-                  des Naturstoffs Schaf-                                           meistens stellen sich dann
                      tember 2013 gemeinsam mit                   wolle, kombiniert mit modischem Schick.              wieder Momente des Erfolgs und der Bestä-
                     ihrem Mann das Unternehmen                   „Unser Ziel für die nächsten Jahre ist es,           tigung ein. Das motiviert mich wieder zum
                   „Ompura GmbH“ gründete. Bei                    den Bekanntheitsgrad von Ompura weiter               lustvollen Weitermachen“.
         Ompura wird jedes Kleidungsstück nach                    zu steigern und damit das kontinuierliche            „ www.ompura.at

         Botschaften in Szene setzen
         Raumgestaltung mit Liebe zum Detail

                                                                                                                    Büro- und Besprechungsräumen. „Wir set-
                                                                                                                     zen Botschaften in Szene – gedruckt,
                                                                                                                     im Web, auf Screens oder dreidimensio-
                                                                                                                     nal im Raum. Dabei übernehmen wir
                                                                                                                     Konzeption, grafische Gestaltung, Um-
                                                                                                                      setzung und Montagebegleitung. Das
                                                                                                                      garantiert eine qualitätsvolle Lösung
                                                                                                                      und spart am Ende Zeit, Nerven und
          © Grabner/Salon Delux
                               e (2x)                                                                                  natürlich auch Budget“, erklärt die
                                                        ations-                                                        kreative Unternehmerin. Sie ist davon
                                designt die Kommunik
         Bereits seit 10 Jahren              Log o bis zu den
                                   ann  vom                                                                            überzeugt, dass Raumgestaltung und
         expertin Stefanie Schöffm                          .
                                  ttpaket für ihre Kunden
         Büroräumen ein Komple                                    Gestaltung gab es noch nicht in Graz“, so        Szenografie für Unternehmen viel Poten-
                                                                  Schöffmann. Sie hat „Intermedia“ an der          zial bieten – ob es sich um einen Ausstel-
         Heuer feiert Stefanie Schöffmann das                     FH Vorarlberg studiert und das Masterstu-        lungsbereich im Foyer, eine erlebnisreiche
         zehnjährige Bestehen ihrer Firma „look!                  dium „Ausstellungs- und Museumsdesign“           Tour durch die Produktion oder kreative
         design – Visuelle Kommunikation &                        an der FH JOANNEUM in Graz absolviert.           Zonen innerhalb der Büroräume handelt.
         Szenografie“ in Graz. „Die Selbstständig-                Als Kommunikationsexpertin begleitet sie         Für ihre Arbeit hat Schöffmann bereits
         keit ermöglicht mir, die Qualität meiner                 mit ihrem Team Unternehmen von der Lo-           viel positives Feedback geerntet. Viele
         Arbeiten selbst zu bestimmen und Schwer-                 go-Entwicklung über die Gestaltung von           Unternehmen erkennen, dass es sich
         punkte zu setzen: Die Kombination von                    klassischen Broschüren und Webseiten bis         rentiert, Inhalte gut in Szene zu setzen.
         klassischem Grafikdesign mit räumlicher                  hin zur Gestaltung von Messeauftritten,          „ www.look-design.at

14 |
leben

Genussvoll besser essen
Professionelle Ernährungsberatung

Seit nunmehr zwanzig Jahren ist Edburg               keit, Entspanntheit und Humor. Ich inspi-
Edlinger als Diätologin tätig und seit 1999          riere Menschen zu mehr Genuss und Wohl-
selbstständige Unternehmerin. „Die Arbeit            befinden mit einer würzigen Rezeptur aus
als angestellte Diätologin füllte mich nicht         Ernährungsmedizin, psychologischer Raffi-
aus. Ich hatte so viele Ideen und keine              nesse und einer großen Portion All-
Möglichkeit, diese zu verwirklichen. Für             tagstauglichkeit“, erklärt die engagierte
mich gab es also nur einen Weg: meine ei-            Diätologin. Unter dem Motto „genussvoll
gene Chefin werden und das tun, was mir              besser essen“ entwickelt sie Ernährungs-            mehr Restaurants
Freude bereitet und mir Energie gibt“, sagt          projekte, hält Vorträge und bietet Kanti-           und Außerhaus-
sie. Edlinger war in der Diätologie eine der         nenoptimierung, betriebliches Ernährungs-           Verpfleger, die In-
ersten Unternehmerinnen. Sie hat in eini-            management sowie persönliche Ernährungs-            teresse daran ha-
                                                                                                                                © Edlinger (2x)
gen Bereichen der professionellen Ernäh-             beratungen an. Außerdem betreut sie                 ben, ihre Konsu-
rungsberatung Pionierarbeit geleistet. Ed-           Diätologie-StudentInnen, die bei ihr ein            menten zu einer       Mit Humor und Leichtigkeit inspiriert
linger wurde 1998 mit dem ersten Wissen-             Praktikum im Rahmen der Ausbildung ab-              gesünderen Ernäh-     die selbstständige Diätologin Edburg
                                                                                                                               Edlinger Menschen zu bewusster
schaftspreis für Ernährungsmedizin und Di-           solvieren. „Meine Vision ist es, Menschen           rung zu inspirieren“, und gesunder Ernährung.
ätetik ausgezeichnet. „Mein Erfolgscocktail          zu einer gesunden und genussvollen Er-              so Edlinger.
besteht aus einer großen Portion Leichtig-           nährung zu bewegen. Dazu braucht es                 „ www.diaetologin.eu

Individuelle Gartenplanung
Einzigartiges Konzept für biologische Gärten

Nach ihrer Ausbildung zur Volksschulleh-                    Gartengestaltung an. „Das war die Türe zu    nehmen „Gartenkonzepte, Planung und
rerin wollte Andrea Übinger etwas ganz                      meinem neuen Beruf, denn das kreative        Beratung“ gründen. Im Unterschied zu
anderes ausprobieren: Sie begann ein Stu-                   Arbeiten mit lebender Materie, die Ent-      den klassischen Unternehmen bietet sie
dium an der Wirtschaftsuniversität und                      wicklung der Pflanzen zu begleiten, einen    nur individuelle Gartenplanung und -be-
nahm einen Nebenjob in einer Firma für                      biologisch geplanten Garten wachsen zu       ratung an. „Dabei konzentriere ich mich
                                                                                sehen, das hat mich      voll und ganz auf die Wünsche des Kun-
                                                                                total fasziniert“, er-   den. Gemeinsam mit ihm mache ich den
                                                                                zählt Übinger. So        ersten Schritt zum neuen Garten, ent-
                                                                                 begann sie im zwei-     wickle ein Konzept und entwerfe einen
                                                                                 ten Bildungsweg         Gartenplan in leicht verständlicher Form.
                                                                                 eine Gartenbaulehre     So hat der Kunde die Freiheit, seinen Gar-
                                                                                  und absolvierte den    ten selbst zu verwirklichen und ist nicht
                                                                                  Meister mit Unter-     an einen ausführenden Betrieb gebunden.
                                                                                  nehmerprüfung.         Selbstverständlich stehe ich ihm weiter-
                                                                                  Dazu kamen Ausbil-     hin mit Rat und Tat zur Seite“, erklärt die
                                                                                  dungen für Baum-       kreative Gartenplanerin. Das biologische
                                                                                   kontrolle auf Ver-    Arbeiten im Garten ist für sie ein wich-
 © beigestellt (2x)
                                                                                   kehrssicherheit.      tiges Thema. Sie ist stolz darauf, dass
                                         And rea Übi nge r ma chte im zweiten      Am 2. Juni 2015       sie ihre Arbeiten mit der Wiener Plakette
                             llehrerin
 Die ehemalige Volksschu              re und  plant jetzt individuelle
                                                                       Gärten
                    e Gar ten bau leh                                              war es so weit: Sie   „Natur im Garten“ auszeichnen darf.
 Bildungsweg ein
                           sch.
 ganz nach Kundenwun                                                               konnte ihr Unter-     „ http://gartenkonzepte.co.at

unternehmerin | 1 /18                                                                                                                                           | 15
er fo l gs frage
Erfolgreich mit Blumen

       Florale Überraschungen                                                         Spezialitäten aus
       in einer Box                                                                   Rosenblättern
       Findige Floristin gibt der Branche neue Impulse                                Vegan und in liebevoller Handarbeit hergestellt

       Mit ihrer Erfindung der „flobox“ (Flower                                                                   Die „Rosenmanufaktur“ von Ingrid Maria
       Box) brachte die gebürtige Slowenin und                                                                    Wagner liegt in einer der ältesten Gassen
       Wahlwienerin, Andreja Mayer, frischen                                                                      Wiens, nahe dem Stephansplatz, im ge-
       Wind in die Floristikbranche. Sie stellte                                                                  schichtsträchtigen Basiliskenhaus. Alles,
       sich die Frage: Wenn man Wein in Kar-                                                                      was hier angeboten wird, ist Natur pur –
       tons verpacken und verschicken kann, wa-                                                                   angefangen von Rosenblütenaufstrichen
       rum dann nicht auch Blumen? Und so kam                                                                     über Rosenblütenliköre, Rosensirups, Ro-
                                                       © Izidor Kotnik

                                                                                       © beigestellt
       sie auf die Idee, eine Box zu konstruieren,                                                                senöle, Rosenessig, Rosensalze bis zu
       in der sich Blumen leicht befördern las-                                                                   feurigen Gewürzmischungen. „Ich bin
       sen. Es handelt sich dabei um einen ele-        Andreja Mayer gelingt mit      Ingrid Maria Wagner ver-
                                                                                                                  ein sehr naturverbundener Mensch, und
       ganten, eigens für diesen Zweck angefer-           ihrer Erfindung „flobox“    arbeitet Rosen aus dem      die Liebe zur Rose begleitet mich seit
       tigten Karton, der beim Öffnen ein buntes       eine neue Art der Blumen-      eigenen Biogarten auf       frühester Kindheit. Immer schon wollte
                                                             präsentation in einer    vielfältige Weise und im
       Blumenbukett enthüllt, das sich bis zu ei-          versandtauglichen Box.     Einklang mit der Natur.
                                                                                                                  ich mit der schönsten und wichtigsten
       ner Woche frisch hält. Jede einzelne Box                                                                   Pflanze auf diesem Planeten arbeiten und
       wird stets mit frischen Blumen dekorativ gestaltet und in einem kleinen        somit das Symbol der Liebe verbreiten“, erzählt Wagner.
       Handwerksbetrieb manuell gefertigt. Das Blumenbukett wird nach indi-           Für ihre Produkte, die nach eigenen Rezepturen in liebevoller Hand-
       viduellen Wünschen ausgewählt und arrangiert – mehr als hundert ver-           arbeit hergestellt werden, verwendet sie nur frisch geschnittene Ro-
       schiedene Kreationen für die unterschiedlichsten Anlässe sind möglich.         sen aus dem eigenen Biogarten, den sie seit vielen Jahren mit viel
       Die „flobox“ stellt also eine ausgereifte neue Art der Blumenpräsenta-         Liebe kultiviert – ganz ohne Kunstdünger oder Chemie. Alles ist zu
       tion dar, die versand- sowie flugtauglich ist und perfekt mit Firmenbran-      100 Prozent vegan und zu einem hohen Anteil biologisch. „Es ist
       ding versehen werden kann.                                                     und war mir immer überaus wichtig, im Einklang mit der Natur zu
       Andreja Mayer setzte voll auf ihre Flower Box und gründete im Jänner           arbeiten. Ich habe keine Gewächshäuser, alles, was ich verarbeite,
       2017 ihre Firma „Meisterfloristik“ in Wien. Mit der „flobox“ und               wächst unter freiem Himmel. Wenn ich frische Löwenzahnblüten für
       einem starken Fokus auf den Online-Handel ist es ihr gelungen, ein             den scharfen Rosenaufstrich ernte, so pflücke ich den gemeinsam
       Floristikunternehmen zu schaffen, das sich von allen Mitbewerbern              mit Kindern aus dem nahegelegenen Kindergarten, um schon den
       deutlich abhebt. Als sie begann, war sie allein, jetzt beschäftigt sie         Kleinsten die Natur vor der Haustüre näherzubringen“, erklärt die
                                                                 bereits zehn         begeisterte Naturliebhaberin.
                                                                 Mitarbeiterinnen     Im Oktober 2016 wurde die
                                                                 und hat drei         „Wiener Rosenmanufaktur“
                                                                 Filialen. „Es galt   zum beliebtesten Geschäft
                                                                 viele Herausfor-     der Wiener Innenstadt ge-
                                                                 derungen, wie        wählt und wird auch bereits
                                                                 beispielsweise       in Reiseführern, wie DuMont
                                                                 administrative       oder Lonely Planet, erwähnt.
                                                                 Hürden bei der       In nächster Zeit will sich
                                                                 Gründung, Fi-        Wagner nur noch der Produk-
         © Izidor Kotnik                                         nanzierung, Per-     tion ihrer Rosenspezialitäten
                                                                 sonalsuche etc.,     widmen, um mehr Zeit für
       zu meistern. Ich arbeite siebzig Stunden die Woche und stoße oft an            ihre vielseitigen Interessen
                                                                                                                          © beigestellt
       meine Grenzen, aber der enorme Erfolg entschädigt mich für den gesam-          zu haben. „Ich habe nun,
       ten Aufwand“, sagt sie. Für die Zukunft hat die findige Unternehmerin          nach sehr langem Suchen,
       große Pläne: Sie möchte ihre „flobox“ europaweit versenden und zu              eine Nachfolgerin für das Geschäft gefunden und bin überzeugt,
       einem neuen Standard im Blumenbusiness entwickeln.                             dass sie es meiner Grundidee folgend weiterführen wird.“
       „ https://flobox.at                                                            „ http://wienerrosenmanufaktur.at

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Auf der Suche nach einem Space Mana ger

                                                                                             zes Aufgabenprofil vorausschicken: Space
                                                                                             ManagerInnen sind im Handel tätig, erstel-
                                                                                             len Regalpläne und helfen bei der Gestal-
                                                                                             tung des Sortiments. Als ich eines Tages
                                                                                             eine solche Stelle ausschrieb, war ich dem-
                                                                                             entsprechend auf einige Fragen gefasst.
                                                                                             Mit der galaktischen Bewerbung, die
                                                                                             schließlich über das firmeneigene Jobportal
                                                                                             bei mir einlangte, hätte ich allerdings in
                                                                                             Lichtjahren nicht gerechnet.

                                                                                             Es bewarb sich nämlich ein gewisser Herr Kirk.
                                                                                             Vorname James, zweiter Name Tiberius.

                                                                                             Für all jene, die ihn nicht kennen: James
                                                                                             Tiberius Kirk ist der Kapitän des bekanntes-
                                                                                             ten Raumschiffs aller Zeiten, der USS
                                                                                             Enterprise NCC-1702. In dem Lebenslauf,
                                                                                             der sich im Anhang seiner Bewerbung be-
                                                                                             fand, listete der Bewerber seinen Werde-
                                                                                             gang auf, vom Besuch der Sternenflotten-
                                                                                             akademie bis hin zum Tag, an dem er
                                                                                             Kommandant der Enterprise wurde.
                                                                                             Das Anschreiben beendete der Bewerber mit
                                                                                             dem Satz: „Aufgrund meiner bisherigen Er-
                                                                                             fahrungen halte ich mich für qualifiziert, die
                                                                                             Stelle als Space Manager zu übernehmen.“

Warum führen Callboys neuerdings Vor-         zu bewahren und der Öffentlichkeit zu-
stellungsgespräche, wie reagiert man auf      gänglich zu machen, hat der CAREER Verlag
einen Urlaubsantrag wegen Haftstrafe          HUMOUR RESOURCES, eine Sammlung char-
und was hat eigentlich Captain Kirks          manter Anekdoten und schräger Momente,
Lebenslauf mit alledem zu tun?                ins Leben gerufen.

So skurril derartige Begebenheiten auch       Hier eine kleine Auswahl zur Erheiterung
klingen mögen – diese und andere Ge-          des Alltags:
schichten haben sich tatsächlich so zuge-     Hand aufs Herz: Könnten Sie adhoc beant-
tragen! Auch Unternehmerinnen kennen          worten, mit welchen Aufgaben ein/e Space
                                                                                                                                              Advertorial

dies bestimmt und haben bei der Auswahl       ManagerIn für gewöhnlich so betraut wird?
neuer MitarbeiterInnen schon so manch         Machen Sie sich keine Gedanken, wenn dem
skurrile Dinge erlebt. Denn fast jeder, der   nicht so ist. Sie befinden sich damit in gu-
ab und an mit Bewerbungen zu tun hat,         ter Gesellschaft. Die Bezeichnung ist im
kann von der einen oder anderen aber-         deutschsprachigen Raum – außer unter ein-        Bestellen Sie jetzt Ihre Ausgabe auf
witzigen Situation erzählen.                  schlägig Vorbelasteten – eher unüblich, da-      www.humourresources.eu/bestellen
Um diesen Schatz an kuriosen Anekdoten        her möchte ich meiner Geschichte ein kur-

unternehmerin | 1 /18                                                                                                                                       | 17
Text: SVA

                                                                                                                                                           © Shutterstock.com
       SVA „digital“: bequemer,
       schneller, online
       Schluss mit Briefmarke, Weg- und Wartezeit: Die SVA weitet ihre Online-Services aus und macht
       mit dem Projekt „SVA 2020“ mobil für die digitale Zukunft – damit Ihr Leben leichter wird und die
       SVA-Mitarbeiter in der Beratung flexibler für Sie da sein können.

       Papier ist geduldig. Menschen, die viel zu        „Mit ,SVA 2020’ gehen wir gemeinsam mit un-       - Online-Beitragskonto
       leisten haben, sind es – zurecht! – nicht.        seren Kunden aktiv in die digitale Zukunft“,      Mit diesem Service können Sie jederzeit alle
       Deshalb bemüht sich die SVA seit jeher um         freut sich SVA-Vizeobmann Alexander Herzog.       Informationen zu Ihren Beiträgen abrufen –
       schnellstmögliche Erledigung aller Versicher-     Und SVA-Generaldirektor Hans Aubauer be-          von der vierteljährlichen Vorschreibung und
       ten-Anliegen. Wieso wir in diesem Sinne           tont: „Erste Services aus unserem umfangrei-      der Jahres- oder Saldenübersicht bis zur Auf-
       jetzt auch die serviceorientierte Digitalisie-    chen Digitalisierungsprozess – wie die On-        schlüsselung Ihrer Beitragsgrundlagen.
       rung intensiver denn je vorantreiben, ist         line-Erstanmeldung, die Online-Einreichung
       leicht erklärt: Würde man alle Akten unseres      von Rechnungen und Bewilligungen sowie das        - Krankenbehandlungen anzeigen
       Archivs aneinanderreihen, wäre diese papie-       neue Service „Meine Kundenzone“ als Rund-         Hier haben Sie Zugriff auf die nach Vertrags-
       rene Schlange deutlich länger als die             uminfo für unsere Kunden – sind schon aktiv       partner und Behandlungszeitraum geordne-
       Fahrtstrecke von Wien nach Schwechat (14,5        oder gehen gerade online. Weitere Services        ten Krankenbehandlungen, Selbstbehalte
       km) oder von Krems nach Spitz an der Donau        sind in Arbeit.“ Kurzum: Der Staub der ein-       und Kostenerstattungen.
       (18,7 km). Gut 20 Kilometer weit ließe es         gangs erwähnten 20 Kilometer Akten ist bald
       sich da auf zentralen Daten tanzen, die           Vergangenheit. Digital kommt man rascher,         Neu im Online-Service:
       SVA-Versicherten verlässliche Dienstleistun-      besser betreut und effizienter beraten ans        - „Meine Kundenzone“
       gen garantieren.                                  Ziel – und unbesorgter in die Zukunft.            Dieses bequeme Tool ist seit Dezember 2017
                                                                                                           für Sie da! Direkt nach dem Log-in ange-
       Deshalb stellen wir bereits seit 2016 Schritt     Bereits seit Mitte 2017 „online“                  zeigt, finden Sie alle wesentlichen persönli-
       für Schritt auf digitale Dienste um. Viele Neu-   zur Verfügung:                                    chen Daten übersichtlich auf Ihrem Display,
       erungen sind in Arbeit. Einige stehen knapp       - Online-Versicherungsanmeldung                   ohne entsprechende Einzelseiten aufsuchen
       vor der Präsentation. Und schon jetzt können      Früher mussten bei der Anmeldung zur              zu müssen. Es ist ganz einfach, zu Ihrer
       Sie viele unserer Services bequem und flott       SVA-Versicherung mehrere, per Post erhaltene      Kundenzone zu gelangen: Über den Log-in-
       per Internet und Mausklick nützen. Kunden-        Formulare ausgefüllt und ebenso postalisch
       freundlich, einfach, jederzeit und überall. Wie   retourniert werden. Jetzt bekommen SVA-Neu-
       gut dies funktioniert, verrät etwa diese          kunden nur noch ein Begrüßungsschreiben            Telefonischer Support zu den
       jüngst eingetroffene Nachricht eines Versi-       und die Bestätigung des Versicherungsschut-        SVA-Online-Services
       cherten: „Gratulation! Ich hab’ nach längerem     zes in Papierform. Alles Weitere lässt sich on-
       jetzt wieder eine ärztliche Rechnung online       line erledigen: Alle Formulare können unter        Bei Fragen zu den Online-Services hilft
       eingereicht und sehe erstmals das neue Inter-     www.svagw.at/neuzugang ausgefüllt, digital         Ihnen unsere Hotline weiter:
       face. Super gelungen! So etwas Benutzer-          signiert und abgeschickt werden. Keine Sorge:
       freundliches und Deppensicheres erlebt man        Sie werden automatisch durch Ihre individu-        05 08 08-3085
       selten!“                                          elle Formularmappe geführt!

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