Das Expertennetzwerk Geschäftsbericht Bundesverband WindEnergie e. V. 2019 / 2020 - Windindustrie in Deutschland
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Das Expertennetzwerk Geschäftsbericht Bundesverband WindEnergie e. V. 2019 / 2020 www.wind-energie.de
Impressum Herausgeber: Bundesverband WindEnergie e. V. Neustädtische Kirchstraße 6 10117 Berlin T +49 (0)30 / 212 341-210 F +49 (0)30 / 212 341-410 info@wind-energie.de Redaktion: Birgit Jensen Laura Kölbel V.i.S.d.P.: Wolfram Axthelm Fotos: Amprion GmbH/Daniel Schumann, Andras Kovacs/Unsplash, Bürgerwindpark Stedesdorf/Dieter Hinrichs, BWE Landesverbände, Christoph Zipf, GP Joule, Gregor Weber, Jan Oelker, Jana Lüth, Lars Günsel, Max Bögl Wind AG, Paul Langrock, Sandra Majer, Silke Reents, Stefanie Loos, Unsplash, Zübeyde Kopp Layout: Miller Partners communications Berlin, April 2020 Titelbild: Austausch eines Lagers am Getriebe, Jan Oelker/Eickhoff
Inhalt Verstärkter Ausbau für den Erfolg der Energiewende ............................................................................................................................................. 5 Fachlich fundiert den innovativen Aufbruch organisieren ................................................................................................................. 5 Jahresrückblick................................................................................................................................................................................................................................................ 6 Das BWE-Jahr in Zahlen.................................................................................................................................................................................................... 7 Der BWE und die Politik. ........................................................................................................................................................................................................................ 8 Der BWE in den Medien...................................................................................................................................................................................................................... 10 Das Windenergie Factsheet Deutschland 2019............................................................................................................................................................ 12 Die Fachgremien des BWE........................................................................................................................................................................................................................ 13 Brennpunktthemen................................................................................................................................................................................................................................. 15 Genehmigungen..................................................................................................................................................................................................................15 Natur- und Artenschutz.................................................................................................................................................................................................21 Sektorenkopplung. .............................................................................................................................................................................................................25 Teilhabe und Beteiligung..............................................................................................................................................................................................28 Bedarfsgesteuerte Nachtkennzeichnung........................................................................................................................................................ 31 Weiterbetrieb – Repowering – Recycling. ...................................................................................................................................................... 34 Von Anlagensicherheit bis Stromsteuergesetz – BWE-Themen 2019....................................................................................39 Überblick über aktuelle BWE-Hintergrund-,Informations-, Positionspapiere und Studien (Auszug)...........44 Die BWE Landes- und Regionalverbände – Netzwerk vor Ort........................................................................................................................ 46 Mehr Gemeinsamkeit – Gemeinsames Haus, gemeinsame Arbeit........................................................................................................... 62 Kurzvorstellung der Abteilungen................................................................................................................................................................................................ 65 Mitgliedschaft im BWE!....................................................................................................................................................................................................................... 67 Werden Sie EnergiewendeMacher...................................................................................................................................................................... 67 3
Editorial Verstärkter Ausbau für den Erfolg der Energiewende Fachlich fundiert den innovativen Aufbruch organisieren Die Windenergie beweist jeden Tag, dass sie der Masse- zu wenig für die eigene politische Interessenvertre- träger und Stabilitätsanker in der künftigen Energiewelt tung aus. Wir müssen uns fragen: Reicht es aus, was sein wird. 2019 lieferten unsere Anlagen an Land und wir geben, reicht es aus, was wir tun? Sicher lässt sich auf See ca. 127 TWh sauberen Strom. Wind ist die nicht jedem Anspruch gerecht werden. Trotzdem gilt, stärkste Energiequelle im deutschen Strommix. nur gemeinsam, statt jeder für sich, lässt sich neuer Erfolg erarbeiten. Unsere Mitarbeiterinnen und Mit- Der Anteil der Windenergie an Land lag mit einer arbeiter in den Ländern und in Berlin leisten in einer installierten Leistung von 53,1 GW bei ca. 102,6 TWh. Zeit, in der viele Unternehmen vor schweren Heraus- Die 7,6 GW Offshore-Windenergieanlagen lieferten 24,4 forderungen stehen, Beachtliches. TWh. Bis 2050 können wir die installierte Leistung zügig vervielfachen und die Stromproduktion weiter ausbau- Wir erleben eine Gesellschaft, die zerfasert. Eigen- en. Unser Ziel ist es, bis 2050 auf 2 Prozent der Fläche interessen nehmen sich immer rücksichtsloser Raum in jedem Bundesland bei insgesamt 200 GW Wind an Emotionen bestimmen oft den öffentlichen Diskurs. Land gut 770 TWh Strom zu liefern. Dafür braucht es Politische Entscheidungsträger richten sich nach neu- nur wenig mehr Anlagen als heute. Zusätzlich können esten Umfragen. Befreiend haben wir erlebt, wie die 54 GW installierter Leistung in Nord- und Ostsee weitere Schülerbewegung Fridays for Future eine neue Sicht- 260 TWh saubere Energie bereitstellen. Diese Zahlen barkeit der Klimapolitik erzwang. Ihr gelang es, die unterstreichen, dass die Windenergie den Umbau der Öffentlichkeit zu motivieren und dadurch Politik in Ber- Energiewirtschaft prägen und einen starken Beitrag zum lin und Europa aufzuwecken. Jetzt muss etwas getan Klimaschutz leisten wird. Politische Ziele sind das eine, werden, war allgemeine Erkenntnis. Während dieser die Realität ist oft eine andere. Wir erleben im zweiten Text entsteht, ist unser Land mit einer neuen Heraus- Jahr in Folge, wie der gesetzgeberische Stillstand in der forderung konfrontiert. Ein unsichtbarer Virus bringt Energiewirtschaft prägt. Notwendige Entscheidungen das Land zum Stillstand. Wenn wir danach wieder anpa- werden aufgeschoben, in Arbeitsgruppen delegiert und cken können, steht das Wertschöpfungsnetzwerk unse- in Aufgabenlisten abgelegt. Die Lage der Branche ist rer Branche bereit. angespannt: Entlassungen, Konkurse, fehlende Flächen, Genehmigungen und ausufernde Klagen. Mit fachlich Wir wollen dezentral investieren, regional Beschäf- fundierten Aktionsplänen zu Genehmigungen, zu Teil- tigung und Steuereinnahmen sichern und gleichzeitig habe und Wertschöpfung sowie einem Maßnahmen- einen starken Beitrag für eine innovationsstarke neue plan Weiterbetrieb haben wir unsere Expertise her- Energiewelt liefern. Wir arbeiten schon heute dafür, ausgestellt. Wir werden gehört. Wir sind anerkannt. administrative Hemmnisse beiseitezuschieben, den Investitionsstau aufzulösen und einen neuen Aufbruch Aber die Politik tritt auf der Stelle. Daher braucht zu organisieren. Wir haben gemeinsam viel vor. Seien es jetzt den starken, handlungsbereiten Verband, der Sie als Mitglied eines starken und vielfältigen Verban- Interessen bündelt, zusammenführt, ausgleicht und des dabei! deutlich fordert. Dies tun wir mithilfe des unerschöpfli- chen Engagements unserer Mitglieder. Grundsolide hat Ihr der Verband in den letzten schwierigen Jahren gewirt- Hermann Albers schaftet. Die Finanzen sind in Ordnung, Rücklagen ste- hen bereit. Aber wahr ist auch: Noch gibt die Branche, die im Mittelpunkt der neuen Energiewelt stehen wird, 5
BWE-Geschäftsführer Carlo Reeker und LEE SH Chef Reinhard Christiansen BEE-Präsidentin Dr. Simone Peter und BEE / BWE-Geschäftsführer Wolfram Axthelm Jahresrückblick Die Geschäftsführung leitet die Geschäftsstelle des Die Geschäftsführung im BWE ist nun auch zweifach Verbandes und unterstützt so den Gesamtvorstand gefordert, da Wolfram Axthelm seit Februar 2019 und das Präsidium in ihrer Arbeit. Damit kommt der zusätzlich die Geschäftsführung im Bundesverband Geschäftsführung innerhalb des Verbandes die wichti- Erneuerbare Energie übernommen hat. Hier galt es, ge Aufgabe der Koordination zwischen ehrenamtlicher den Integrationsprozess voranzutreiben. Das Projekt Verbandsführung und der hauptamtlichen Geschäfts- eines „Gemeinsamen Hauses der Erneuerbaren Ver- stelle sowie den Landesbüros zu. Die sich aus der bände“ wurde zügig umgesetzt. Noch im Jahr 2020 Satzung ergebenden politischen Ziele des Verbandes wird der Großteil der Mitgliedsverbände im BEE auf und die darauf fußenden grundsätzlichen Beschlüsse dem EUREF Campus in Berlin zusammenziehen. Ein des Vorstandes geben den Rahmen für die Arbeit der wichtiges Signal für den BWE, der immer Treiber dieser Geschäftsführung. Der effiziente Umgang mit den Mit- Entwicklung war. gliedsbeiträgen, die Organisation des fachlichen Aus- In der klaren Erkenntnis, dass Strukturen den Auf- tausches der Mitglieder in den Gremien, die fundierte gaben folgen müssen, hat der BWE parallel den Task- Erarbeitung und Formulierung von Stellungnahmen, Force-Prozess zur Verbändeintegration vorangetrieben. Positionen und Konzeptpapieren sowie die Begleitung Bereits vor zwei Jahren hatte die Verbandsentwicklungs- von Gesetzgebungsprozessen sind kennzeichnend für kommission des BWE die Themencluster definiert, die das Alltagsgeschäft. Zusätzlich vertritt die Geschäfts- auf den unterschiedlichen Verbandsebenen zu bear- führung den Verband in externen Gremien sowie in beiten sind. Darauf baute der Prozess der Task Force der Öffentlichkeit. auf. Diese wird nun im BEE weitergeführt und abge- Die Herausforderungen in einem politisch gede- schlossen. Die Verbandsentwicklung und der gemein- ckelten Markt setzen alle Teilnehmer der Windbran- same Standort, von dem aus wir künftig unsere Arbeit che unter massiven Druck. Der ständige Dialog mit den leisten wollen, greifen ineinander. 100% Erneuerbare Mitgliedsunternehmen erforderte deshalb einen neuen Energie werden erreichbar. Den Herausforderungen, Schwerpunkt in der Geschäftsführung. Mit ausreichend die bis dahin noch zu bewältigen sind, wollen wir uns zeitlichen Ressourcen wird sich Carlo Reeker nun ver- gemeinsam stellen. Der BWE freut sich auf die gemein- stärkt den Mitgliedern in den Regional- und Landes- same Arbeit der Erneuerbaren-Branchen. verbänden zuwenden. Er wird so zum Berichterstatter zwischen den Ebenen des Verbandes und transportiert die herausfordernde Arbeit im politischen Raum in Ber- lin zu den Mitgliedern. Wolfram Axthelm Carlo Reeker 6
Das BWE-Jahr in Zahlen Das BWE-Jahr in Zahlen 102 5.676 „neue energie“ + Pressemitteilungen „new energy“ Tweets 17 Teilnehmer auf BWE-Veranstaltungen 742 60 97 Seminare, Positions- und Hintergrundpapiere 13.036 60 Fachgremien- Social-Media- Konferenzen Follower sitzungen und Branchentage 1.093.079 Monitoringberichte Eingegangene E-Mails Webseitenaufrufe 23 328.985 195 Mitglieder Termine BEE (Unternehmen, Privat) Kompetenzzentren 19.925 und Strategiekreise Reichweiten Social-Media-Kanäle 200 21 2.760.000 Telefonkonferenzen Teilnahmen Fachgremien an Parteitagen 6 Newsletter Posts Facebook BWE Studien Bücher 171 410 Broschüren 7
Der BWE und die Politik BWE-Präsidium nach Gespräch im Bundeswirtschaftsministerium Der BWE und die Politik Der Energiesektor ist der wohl am weitesten regulier- kritisch aber dialogorientiert war. Eine Folge aus dem te Bereich der deutschen Wirtschaft. Deshalb sind die Treffen war die Einladung von Wolfram Axthelm in die Akteure in der Energiewirtschaft darauf angewiesen, AG Akzeptanz. Die Anhörung des BWE als Experten dass die Politik entscheiden kann und zu aktivem Han- wurde im AK Energiepolitik des BWE und mehreren deln in der Lage ist. 2019 war diesbezüglich ein hekti- Telefonkonferenzen der Gremien und des Vorstandes sches Jahr, in dem der BWE ständig gefordert wurde. vorbereitet. Der BWE unterstrich die Ablehnung bun- deseinheitlicher Abstandsvorgaben und warb für ein Noch im Dezember 2018 hatte die Koalition das Ener- Flächenziel in allen Bundesländern, unter dessen Ein- giesammelgesetz verabschiedet. Zur Abstimmung im haltung dann länderspezifische Regelungen getroffen Bundestag gaben eine Reihe ostdeutscher CDU Abge- werden könnten. ordneter inhaltsgleiche Erklärungen zu Protokoll, in denen sie ankündigten, weitere Entscheidungen zur Die AG Akzeptanz trat in der Folge weiter auf der Stelle, Energiewende in Abhängigkeit von Ergebnissen einer auch weil der politische Diskurs vor einer Reihe anste- Arbeitsgruppe der Koalition zu stellen. Diese bereits im hender Wahlen schwieriger wurde. Die Europawahl, Oktober beschlossene AG Akzeptanz konstituierte sich die Wahl zur Bremer Bürgerschaft und Kommunalwah- am 16. Januar 2019. Auf Initiative des BWE trafen sich len in neun deutschen Bundesländern am 26. Mai 2019 ostdeutsche CDU-Bundestagsabgeordnete, darunter machten den Anfang. Der Suche nach einer neuen Jens Koeppen und Heike Brehmer, mit sechs in den SPD-Parteispitze blockierte auch die energiepolitischen neuen Ländern und Berlin aktiven Mitgliedsunterneh- Debatten in die Koalition. men. Diese waren in Abstimmung mit den BWE-Lan- desvorsitzenden zu Fragen der Wertschöpfung, Teil- Im Sommer legte der BWE seinen Aktionsplan Ge- habe und energiewirtschaftlichen Leistungskraft der nehmigungen vor, der fachlich-inhaltlich die Basis für Branche angesprochen worden. BWE-Geschäftsführer die Auseinandersetzung mit Politik und Verbänden Wolfram Axthelm moderierte die Gesprächsrunde, die im Ringen um notwendige Lösungen wurde. Der BWE 8
Der BWE und die Politik ergänzte den Aktionsplan um einen gleichwertigen Austausch zwischen der politischen Spitze des BMWi Vorschlag zu Teilhabe und Wertschöpfung und den und dem BWE-Präsidium. Maßnahmeplan Repowering. Die Landtagswahlen in den ostdeutschen Bundesländern Brandenburg und Die Wahl in Thüringen (27. Oktober 2019) mündete am Sachsen am 1. September 2019 stabilisierten die Amts- 5. Februar 2020 in einen politischen Eklat, der wenige inhaber und brachten schließlich Koalitionen unter Tage später zum Rückzug der CDU-Parteivorsitzenden der Beteiligung der Grünen. Am 5. September 2019 Annegret Kramp-Karrenbauer führte. Über Wochen eröffneten Wirtschaftsminister Peter Altmaier und verdrängte dies die Lösung der Probleme im Bereich BWE-Präsident Hermann Albers mit Statements das so- der Windenergie. genannte Windkraftgespräch des BMWi („Windgipfel“). 70 Akteure diskutieren in einem knappen Zeitfenster Am 12. März 2020 sollte die Ministerpräsidentenkon- die Situation der Windenergie an Land. Die vorher ferenz einen Schlussstrich unter die Abstandsdebatte erfolgte Abstimmung unter den Teilnehmern der Un- erreichen und eine Weichenstellung für eine EEG- ternehmen und Verbände hatte der BWE organisiert. Novelle ermöglichen. Der COVID-19-Virus machte dies Intensiv stand der BWE vor und nach dem Treffen im jedoch unmöglich. Der Beschluss eines Energiepapiers Austausch mit den Landesregierungen. wurde verschoben. In der CDU ist der Wettstreit um den Parteivorsitz ebenfalls durch die Corona-Krise Am 19./20. September 2019 verhandelte die Koali- unterbrochen. tion im Klimakabinett entscheidende Maßnahmen für die Energiewende. Auch hier hielt der BWE mit Die AG Akzeptanz ist weiter ohne Ergebnis, die Aufga- den Teilnehmern engen Kontakt. Schließlich legte das benliste Wind an Land nach wie vor nicht abgearbeitet BMWi am 7. Oktober 2019 die Aufgabenliste Wind an und eine kurzfristige EEG-Novelle kaum erkennbar. Land vor. Im Nachgang fand auf Initiative des BWE ein Gerade deshalb sind wir als Verband gefordert: 2020 Gespräch der Hersteller von Windenergieanlagen mit wird zum Aufbruchjahr in die neue Energiewelt des Minister Peter Altmaier und Staatssekretär Andreas Jahres 2030. 2020 ist auch das Jahr vor der nächsten Feicht statt, in welches auch die IG Metall einbezo- Bundestagswahl. Jetzt geordnet und zugleich selbst- gen wurde. Auch mit der Spitze des BMU stand der bewusst an den politisch Handelnden dranzubleiben, BWE im Dialog. Anfang Januar folgte ein vertraulicher ist unsere Aufgabe. BWE-Geschäftsführer Wolfram Axthelm im Austausch mit FDP-Chef Lindner Windenergie-Gipfel: Gemeinsame PK von BWE, BDEW, VDMA Power Systems und VKU 9
Strategie und Medien Dr. Jan Lorenzen, Vorsitzender des BWE-Regionalverband SH Nord-Ost und stellvert. Landesvorstand zu Gast in der Sendung von Anne Will Der BWE in den Medien Die mediale Debatte in Deutschland verlagerte sich All diese Entwicklungen hatten einen Anteil daran, dass im vergangenen Jahr deutlich. Themen, die bisher Klimaschutz und Energiepolitik die mediale Agenda die Titelseiten der großen Zeitungen und Magazine des Jahres 2019 dominierten. eingenommen hatten, rückten in den Hintergrund. Seit den ersten „Fridays for Future“-Demonstratio- Dies schlug sich in der Pressearbeit des Verbandes nen im Januar 2019 schob sich das Thema Umwelt, nieder. Täglich wurden diverse Presseanfragen beant- Klima und Energiewende deutlich in den öffentlichen wortet und Mythen zur Windenergie richtiggestellt. und medialen Fokus. Im Politikbarometer der For- Über 100 Pressemitteilungen sowie eine deutliche schungsgruppe Wahlen wurde es zum wichtigsten Zunahme der Social Media Follower – um 20 Prozent Problem, welches die Politik lösen sollte. auf Twitter, um 15 Prozent auf Facebook und um 100 Prozent auf LinkedIn – innerhalb eines Jahres waren Klimaschutz und Energiepolitik im Fokus die Folge. Die Kennziffern verdeutlichen die umfang- reiche Arbeit, die von der kleinen Abteilung Strate- Die „Fridays for Future“-Bewegung, deren breite gie und Medien des BWE geleistet wurde. Neben der wissenschaftliche Unterstützung und die weltweite bloßen Zunahme der Quantität der Veröffentlichun- Zunahme extremer Wetterphänomene, etwa die ver- gen stieg aber auch deren Qualität. Der BWE konnte heerenden Waldbrände in Australien, sorgen weiter sich als kompetenter Fachverband präsentieren und für eine hohe öffentliche Wahrnehmung. Hinzu kamen seine eigenen Positionen erfolgreich in den Leitmedi- nationale Debatten wie der Dieselskandal und dessen en positionieren. Besonders hervorzuheben sind hier Auswirkungen auf die deutsche Automobilbranche, zahlreiche O-Töne in der Tagesschau und den Tagest- die Diskussionen um den Ausstieg aus der Kohlever- hemen, den heute nachrichten und dem heute journal, stromung, das Ausrufen des Klimanotstands in vielen den privaten Fernsehsendern oder die Positionierung deutschen Städten oder die überraschend starken eines BWE-Betreibermitglieds bei der reichweitenstar- Wahlergebnisse von Bündnis90 / Die Grünen. ken Talksendung Anne Will. 10
Strategie und Medien ARD-Interview mit BWE-Präsident Hermann Albers im Rahmen des Windenergiegipfels mit Wirtschaftsminister Peter Altmeier Doch nicht nur für die Windenergie wurde kommuni- lisierte Bürgerinitiativen und populistische Parteien ziert. Da die Stelle der Pressesprecherin im Bundes- versuchten die Stimmung für ihre Zwecke weiter zu verband Erneuerbare Energie (BEE) lange vakant war, eskalieren und zu nutzen. Der historisch einmalige sprang die BWE-Pressestelle auch in der Pressearbeit Einbruch des Zubaus neuer Anlagen, als ultimatives des Dachverbandes ein. Pressemitteilungen und Jour- Paradoxon zum notwendigen Klimaschutz, tat sein nalistenanfragen an den BEE wurden in dieser Zeit Übriges, sodass immer mehr Medien ihr Interesse direkt an den BWE weitergeleitet und hier bearbeitet. an der Windenergie entdeckten. Das bedeutete viel Arbeit für die Kommunikationsabteilung des BWE. Emotionalisierung im öffentlichen Unter dem Strich gelang es dem BWE durch akti- Diskurs ve Pressearbeit, auf den massiven Widerspruch zwi- schen nationalen Klimaschutzambitionen und dem Für viele Journalisten und Medienschaffende war schleppenden Ausbau der Windenergie hinzuweisen. die Windenergie im Jahr 2019 ein reizvolles Thema. Wichtige BWE-Einschätzungen zum Reformbedarf Gerade in Lokal- und Regionalmedien wurde der der Genehmigungsverfahren oder zur drohenden oft emotional ausgetragene Streit rund um neue Ökostromlücke im Zuge des Atom- und Kohleaus- Windenergieprojekte deutlich. „Der kleine Mann stiegs verfingen in der politischen Diskussion. Ange- auf dem Land“ gegen „die große Politik aus Berlin“, sichts anhaltender Proteste, aber auch aufgrund neu- vermeintlich grüne Naturschützer im Kampf gegen er erklärungsbedürftiger Entwicklungen (finanzielle grüne Energiepolitik. Dazu eine Bundesregierung, die Beteiligung an Windenergieprojekten, bedarfsgerech- eigene Klimaversprechungen nicht einhalten kann te Nachtkennzeichnung, Ende der EEG-Förderung) und dann noch ein vermeintlicher Generationen- werden auch im Kalenderjahr 2020 wichtige Aufga- konflikt. In diesem Umfeld griffen Medien die Prob- ben auf die BWE-Pressestelle zukommen. leme der Windenergie auf, emotionalisierten diese, ordneten sie ein und kommentierten. Professiona- 11
D Das Windenergie Factsheet Deutschland 2019 Das Windenergie Factsheet Deutschland 2019 INSTALLIERTE LEISTUNG PRO BUNDESLAND | Gebiet 12
Der BWE und seine Fachgremien Der BWE und seine Fachgremien Die Fachgremien des BWE Beiräte Arbeitskreise Foren In Beiräten sind Mitglieder ver- Für die fachspezifische u. beirats- Betreiber-/Herstellerforen: schiedener Berufsgruppen und übergreifende Arbeit werden vom Mitgliedern, die Windenergie- Funk�onen organisiert. Vorstand Arbeitskreise gegründet anlagen betreiben, stehen Foren offen. In diesen können sie mit anderen Betreibern wie auch Herstellern Erfahrungen zum • Anlegerbeirat • AK Direktvermarktung Anlagenbetrieb austauschen. • Betreiberbeirat • AK Energiepoli�k • Betriebsführerbeirat • AK Kennzeichnung • Bürgerwindbeirat • AK Lu�verkehr u. Radar • Enercon • Finanziererbeirat • AK Naturschutz und Windenergie • Vestas • Hersteller- und Zuliefererbeirat • AK Netze • Siemens • Juris�scher Beirat • AK Tragstrukturen • Senvion • Beirat Kommunika�on • AK Weiterbetrieb • Nordex • Planerbeirat • Unabhängige Instandhaltung • Sachverständigenbeirat • Windgutachterbeirat • Wissenscha�licher Beirat 13
Der BWE und seine Themen Historisch niedriges Zubaujahr 2019 mit einem Bruttozubau von nur 325 Anlagen (1078 MW) 14
Brennpunktthemen Brennpunktthemen Genehmigungen Historisches Tief beim Windenergie-Zubau Der Ausbau der Windenergie an Land in Deutschland Entwicklung der bislang erfolgreichsten Sparte der Er- ist seit Anfang 2018 dramatisch zurückgegangen. Im neuerbaren Energien in Zeiten von Klima-Krisengipfeln Jahr 2018 wurden bundesweit Windenergieprojekte und ausgerufenen Klimanotständen sowie des starken mit einer Leistung von rund 1.500 MW genehmigt und medialen Erfolgs der „Fridays for Future“-Bewegung somit deutlich weniger als die im Erneuerbare-Energien- an. Zumal nach Schätzungen der Branche bei weiter Gesetz (EEG) vorgesehene Ausschreibungsmenge von wachsender Bruttostromnachfrage jährlich ein Zubau 3.600 MW. 2019 lag der Brutto-Zubau nur noch bei von rund 5.000 MW vonnöten wäre, um das erklärte 1.078 MW bzw. 325 Windenergieanlagen. Dies mar- Ziel eines 65-prozentigen Anteils Erneuerbarer Energie kiert den niedrigsten Stand seit Einführung des EEG an der Stromerzeugung bis 2030 zu erreichen. im Jahr 2000. Geradezu paradox mutet diese Negativ- Das Damokles-Schwert der pauschalen Abstandsregelungen Die Gründe für die Zubauflaute sind vielfältig. Be- den, da sie den Heimatmarkt weiter schwächen, den sonders stark wirken sich allerdings die Auflagen des Beschäftigungsabbau forcieren und somit auch die Artenschutzes sowie regionalplanerische Hemmnisse Technologieführerschaft Deutschlands in der Windin- auf die Genehmigungserteilung und die Verfahrens- dustrie gefährden. Um dagegen die Ausschreibungs- dauer aus. Pauschale Abstandsregelungen, wie sie volumina mit Projekten zu füllen und die Ausbau- und etwa das Bundeswirtschaftsministerium ankündigt, Klimaschutzziele zu erreichen, fordert der BWE, die würden zu einem Verlust von ca. 40 Prozent der po- identifizierten und seit Langem bekannten Genehmi- tenziellen Windflächen in Deutschland führen. Wie gungshemmnisse zu beseitigen und mehr Flächen für restriktiv die Regelungen ausfallen werden, ist noch Windenergieanlagen auszuweisen. Hierfür braucht es offen. Sicher ist aber, dass die Diskussionen um das schnellstmöglich eine Übereinkunft zwischen Bund „Aus der Windenergie“ der Branche schon jetzt scha- und Ländern. Windenergie-Gegner formieren sich Des Weiteren sehen sich die Genehmigungsbehörden allem auch auf Bundesebene für einen starken Ausbau einem massiven Druck und Klagen von Windenergie- der Erneuerbaren Energien. Gegnern ausgesetzt. Ähnlich einer Gegenbewegung zu den „Fridays for Future“-Protesten machen Bürgeriniti- Der Verband hat sich aufgrund der dramatischen ativen auf lokaler Ebene mobil und formulieren immer Entwicklung des Windenergie-Zubaus seit Anfang 2018 radikaler ihre Ablehnung. Der Diskurs im Sinne eines verstärkt mit dem Thema Genehmigungen beschäftigt Austauschs von Argumenten auf Basis von Fakten wird und insbesondere im Juli 2019 den Aktionsplan für mehr in einer derart aufgeheizten Atmosphäre zunehmend Genehmigungen für Windenergie an Land veröffent- zur Herausforderung. Der BWE vermisst auch hier eine licht, der Ursachen beschreibt und konkrete Lösungen eindeutige politische Unterstützung auf Landes- und vor vorschlägt. 15
Brennpunktthemen Aktionsplan Genehmigungen Das umfangreiche Arbeitspapier zum Thema Geneh- migungsengpässe wurde mithilfe der Expertise des juristischen Beirats, des Arbeitskreises Naturschutz und Windenergie sowie des Planerbeirats und mit Unterstützung aus den Landesverbänden durch die Abteilung Fachgremien und Energierecht seit 2018 entwickelt. Dieses fundierte Papier, das die größten Hemmnisse in der Genehmigungspraxis benennt und konkrete Lösungsansätze aufzeigt, mündete schließ- lich im „Aktionsplan für mehr Genehmigungen von Windenergieanlagen an Land.“ Am 22. Juli 2019 wur- de der Aktionsplan veröffentlicht. Er fand große Resonanz in den Medien und dien- te zudem als wichtige Diskussionsgrundlage auf dem „Windgipfel“ am 5. September 2019, auf dem Bundes- wirtschaftsminister Peter Altmaier mit Verbänden und Ländervertretern u. a. über das Thema Genehmigungen sprach. Windgipfel – Zeitleiste: 22.07.2019: Veröffentlichung des BWE-Aktionsplans 05.09.2019: Auf dem Windgipfel des Bundeswirtschafts- Genehmigungen. ministeriums wird dem BWE ausdrücklich für seine substanziellen Vorschläge gedankt. 03.09.2019: Vorstellung des Verbändepapiers „10 Punk- te für den Ausbau der Windenergie“. Nach Gesprächen 07.10.2019: Veröffentlichung der Aufgabenliste des der Abteilung Politik mit Vertretern von BDEW, VDMA, Bundeswirtschaftsministeriums, das viele Vorschläge VKU, WWF, Greenpeace, Germanwatch und DUH einigt des BWE aufgreift. man sich auf eine gemeinsame, auf den Vorschlägen des BWE basierende Position. 16
Brennpunktthemen Mitwirkung an der Plattform Genehmigungssituation Die seit Sommer 2018 bestehende „Plattform Genehmi- und Genehmigungen jeweils einen Vertreter aus der gungssituation“ der Fachagentur Wind versammelt die Geschäftsstelle sowie einen Experten aus den Fach- unterschiedlichsten Akteure der Genehmigungspraxis an gremien. Zudem wurden zahlreiche Telefonkonferenzen einem Tisch. Ziel ist es, bestehende und potenzielle He- geführt und die Treffen vor- und nachbereitet. Beim rausforderungen für die Genehmigung von Windener- letzten Treffen der Plattform wurden die Ergebnisse gieanlagen zu identifizieren und gemeinsam Lösungs- zusammengetragen und die Einrichtung von Arbeits- möglichkeiten zu erarbeiten. Der BWE entsandte zu den gemeinschaften beschlossen. In diesen AGs wird der drei Thementreffen Flächenverfügbarkeit, Artenschutz BWE seine Expertise im Jahr 2020 wieder einbringen. Luftverkehr/Radar: Prüfbereiche reduzieren Die Prüfbereiche um Drehfunkfeuer der Deutschen Dezember offenbarte schließlich die Veröffentlichung Flugsicherung stellen nach der Regionalplanung und der Studie „WERAN – Wechselwirkung von Windener- dem Artenschutz ein weiteres wichtiges Genehmi- gieanlagen mit Anlagen terrestrischer Navigation und gungshemmnis dar. Der BWE beschäftigt sich mit dem Radar“, dass die Deutsche Flugsicherung ihre bisheri- Thema bereits seit vielen Jahren. Im April 2019 wurde gen Bewertungsmethoden hinsichtlich der Prüfberei- hierzu das vom Verband in Auftrag gegebene Gutach- che dringend ändern muss. Der BWE-Sprecherkreis ten „Wissenschaftliches Hintergrundpapier zum Ein- des AK Luftverkehr und Radar, der in einem steten fluss von Windenergieanlagen auf den Flugbetrieb mit Austausch u. a. mit dem Bundesverkehrsministerium UKW-Drehfunkfeuer“ veröffentlicht. Des Weiteren wur- und der Deutschen Flugsicherung steht, fordert zudem de im Juli gemeinsam mit der Fachagentur Windener- eine Reduzierung der Prüfbereiche von 15 km auf 10 gie an Land eine Branchenumfrage durchgeführt. Im km entsprechend den internationalen Standards. Berichterstattung in der neue energie „Mut zur Lücke“ konstatierte neue energie im Januar 2020 zu den Plänen der Regierungskoalition, künftig verstärkt auf Offshore-Wind und Solarenergie zu set- zen, während Windkraft an Land per Abstandsregelung weiter erschwert werden soll. Was er sich aus Berlin stattdessen wünsche, erklärte der niedersächsische Umweltminister Olaf Lies im ausführlichen Interview. Schon zuvor hatte das Magazin laufend berichtet, unter anderem zur schwierigen Genehmigungssituation und zu den Erwartungen der Branche an Wirtschaftsminister Altmaier rund um den Windgipfel. 17
Brennpunktthemen Seminare und Veranstaltungen zum Thema Das Thema Genehmigung stellte nicht nur für die poli- tische Arbeit des BWE im Jahr 2019 einen Schwerpunkt dar. Mit Seminaren, Konferenzen und Webinaren trug die Abteilung Veranstaltungen & Corporate Publishing sei- ner Bedeutung ebenfalls hinreichend Rechnung. Bei den Seminaren stiegen die Teilnehmer / innen in die Tiefen des Genehmigungsverfahrens ein, lernten das Verfahren und seine Tücken kennen und erhielten Tipps von erfahrenen Referenten, wie mit Einsprüchen umzugehen ist bzw. wie das Verfahren ggf. beschleunigt werden kann. Mit den Webinaren informierte der BWE zudem kurzfris- tig über rechtliche oder politische Veränderungen. Ein Highlight zum Thema war die BWE-Rechtskonferenz am 19.11.2019. Hier tauschten sich die Rechtsexperten des BWE mit Planern und Projektierern zu den Planungs- hemmnissen aus und sprachen auch mit Fachleuten aus Politik, Verwaltung und Wissenschaft. Informationen für die Mitglieder Schließlich hat die Abteilung Strategie und Medi- z. B. zur Arbeit der Plattform Genehmigungssituation en gemeinsam mit der Abteilung Fachgremien und der FA Wind. Ferner wird in BWE intern regelmäßig Energierecht eine Seite im internen Mitgliederbe- zum aktuellen Stand und zur weiteren Entwicklung reich der BWE-Homepage erstellt. Auf dieser finden rund um das Thema Genehmigungssituation sowie Mitglieder eine Übersicht zu den Schwerpunkten des zur Arbeit des Verbandes hierzu berichtet. Aktionsplans sowie zahlreiche weitere Informationen, 18
Brennpunkt Themen Anlagenaufbau im Windpark Tüngeda in Thüringen. © Jan Oelker 19
Der BWE und seine Themen Windenergie und Naturschutz Die naturverträgliche energiewende gelingt Vermiedene Treibhausgase Bestandsentwicklung relevanter Arten Windenergie in Deutschland spart pro Jahr etwa so 9.000 15.000 15.000 viele Treibhausgas-Emissionen ein wie andere Län- Kranichpaare Rotmilanpaare der ausstoßen (in Mio. Tonnen CO₂-Äquivalente) 800 Seeadlerpaare 10.000 Österreich 1.000 12.000 800 628 570 Portugal 370 8.000 1950 1980 1990 2000 2007 2013 2019 80 9.000 60 800 6.000 79,7 40 67,6 Schwarzstorchpaare 15.000 20 13.000 0 1.000 - 34,6 - 35,3 - 38,6 - 39,0 - 27 12.000 9.000 - 53,4 - 53,8 - 20 11.500 8.700 800 6.000 750 - 70,6 650 - 74,6 11.000 500 400 - 40 10.500 4.000 - 60 7.000 1990 1994 2000 2005 2009 2012 2016 - 80 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 5.000 3.000 2.000 400 2.500 Wiesenweihenpaare 1.750 In Deutschland wurden 2018 865,6 Millionen Tonnen 500 400 400 311 400 400 310 289 311 310 289 Treibhausgase freigesetzt. 1990 1994 2000 2003 2004 2007 2013 2018 1993 1997 2003 2010 2015 2018 1994 2000 2005 2011 2014 2018 (Umweltbundesamt 2019) Einige Greifvögel waren im 20. Jh. kaum noch in unseren Landen verbreitet. Ihre Bestände sind seit 1990 wieder gestiegen. Der Windenergieausbau auch. Flächennutzung in Deutschland Verlustursachen für Vögel im Vergleich Statistisches Bundesamt (2018): Bodenflächen insgesamt nach Nutzungsarten in Deutschland. Wohnung, Freizeit (5,3 %) Gewässer (2,3 %) Industrie, Gewerbe (1,7 %) Gehölz, Sümpfe (2,7 %) Gemischt (1,7 %) Glasscheiben: Verkehr: Hauskatzen: Tagebau, Halde (0,5 %) bis zu 115 Mio bis zu 70 Mio bis zu 60 Mio Verkehr (5 %) Wald (29,7 %) Gesamtfläche 115 Mio 70 Mio 60 Mio 35.758.200 ha Landwirtschaft (50,9 %) Das Flächenziel für Windenergie liegt bei mind. 2 % der Landes- fläche (715.164 Hektar). Leitungen: Legale Jagd: Windenergie: „Dem Aufbau einer nachhaltigen Energieversorgung bis zu 2,8 Mio bis zu 1,2 Mio bis zu 100.000 insbesondere durch zunehmende Nutzung erneuerbarer ... ... Energien kommt eine besondere Bedeutung zu.“ Bundesnaturschutzgesetz § 1, Absatz 3, Satz 4 Windenergieanlagen sind nachrangige Verlustursachen Hauptfaktoren für internationales Insektensterben Die Flugaktivität von Fledermäusen Sanchez-Bayo, F./Wyckhuys, K. (2019): Worldwide decline of the entomofauna. In: Biological Conservation 232. verringert sich mit steigender Windgeschwindigkeit. Sonstiges (10,0 %) Intensive Landwirtschaft (23,9 %) 5 Globale Erwärmung (5,0 %) Zum Schutz der Tiere werden Anlagenhöhe Wegfall Feuchtgebiete (6,3 %) Windenergieanlagen unter Pestizide (12,6 %) bestimmten Wind- und Wetter- 4 Abholzung und Brände (8,8 %) bedingungen abgeschaltet. Aktivitäten pro Stunde Düngemittel (10,1 %) 3 Urbanisierung (10,7 %) sog. „ecological traits“ (12,6 %) Mögliche Nabenhöhe 2025: 2 Ø Nabenhöhe 2018: 161 m 132 m Insekten: „Ein erheblicher Teil hält sich überwiegend 1 bodennah auf Höhe der Vegetation und damit deutlich unterhalb der Rotorblätter auf.“ 0 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 BfN: Insektenrückgang – potenzieller Einfluss der Windenergienutzung in Deutschland? Windgeschwindigkeit in m/s Behr, O. et al. (2018): Bestimmung des Kollisionsrisikos von Fledermäusen an Onshore-Windenergieanlagen. Fachpartner rund um Windenergie und Naturschutz Schutzgebiete in Deutschland Betriebsführung DunoAir Windpark GAIA mbH Wittgenstein New Energy Group Prüfer & Gutachter Planung GmbH REZ Regenerative Energien 0651 99 98 89 12 06233 359 44 00 info@gaia-mbh.de 02752 50976 0 info@wne-holding.de Kaminsky Naturschutz- Zur Erhaltung der Lebensräume von Tier- und Pflanzenarten Zernsee GmbH & Co. KG planung GmbH 030 224 45 98 30 trier@dunoair.com www.gaia-mbh.de www.wne-holding.de 09771 9178 682 bestehen zahlreiche Schutzgebiete. www.dunoair.com info@rez-windparks.de getproject GmbH & Co. KG info@naturschutzplanung.de eab New Energy GmbH UKA Umweltgerechte Kraft- www.rez-windparks.de 0431 38960 0 www.naturschutzplanung.de Bundesamt für Naturschutz (2018): Gebietsschutz/Großschutzgebiete. 037328 898 0 anlagen GmbH & Co. KG getpro@getproject.de planGIS GmbH *zzgl. Meeresflächen 833.301 ha, **zzgl. Meeresflächen 666.046 ha, info@eab-newenergy.eu 03521 72806 0 Hersteller www.getproject.de 0511 33648 300 ***zzgl. Meeresflächen 2.123.789 ha FFH / 1.971.825 ha Vogelschutz. www.eab-newenergy.eu zentrale@uka-gruppe.de Fleximaus GmbH Green City AG www.uka-gruppe.de info@plangis.de 09868 93 41 765 EnBW Energie Baden- www.plangis.de 089 89 06 68 800 info@fleximaus.de Württemberg AG VSB Neue Energien Deutschland 0711 289 48787 ag@greencity.de GmbH www.fleximaus.de windkraft@enbw.com www.greencity.de/renewables 0351 21183 400 Rechtsanwälte 16 Nationalparks* 215.000 VENSYS Energy AG www.enbw.com/windkraft juwi AG info@vsb.energy Engemann und Partner, 06821 9517 0 info@vensys.de Energiekontor AG 06732 9657 0 www.vsb.energy Rechtsanwälte mbB 02941 9700 0 8.816 Naturschutzgebiete 1.402.000 0421 3304 0 Energieprojekte@juwi.de www.vensys.de info@energiekontor.de www.juwi.de Windwärts Energie GmbH kanzlei@engemann-und-partner.de www.energiekontor.de 0511 123 573 0 www.engemann-und-partner.de 17 Biosphärenreservate** 1.328.000 Planung & Projektierung NOTUS energy Plan GmbH info@windwaerts.de ENERTRAG AG & Co. KG Verbände BayWa r.e. Wind GmbH 039854 6459 0 0331 62043 40 www.windwaerts.de 8.818 Landschaftsschutzgebiete 10.180.000 089 38 39 32 52 enertrag@enertrag.com Bundesverband WindEnergie e. V. wind@baywa-re.com windkraft@notus.de windexperts Prüfgesellschaft mbH www.enertrag.com 030 212341 210 www.baywa-re.com www.notus.de 0421 39 63 123 info@wind-energie.de 105 Naturparks 10.100.000 eno energy GmbH info@windexperts.de Denker & Wulf AG Prowind GmbH www.wind-energie.de 0381 20 37 92 0 www.windexperts.de 04357 9977 0 info@eno-energy.com 0541 600 29 0 Landesverband Erneuerbare 4.544 FFH Gebiete*** 3.325.000 info@denkerwulf.de www.eno-energy.com info@prowind.com wpd onshore GmbH & Co. KG Energien NRW e. V. www.denkerwulf.de www.prowind.com 0421 16866 10 0211 9367 6060 erneuerbare energien info@wpd.de info@lee-nrw.de 742 Vogelschutzgebiete (SPA) 4.030.000 Bundesverband WindEnergie e.V. Dirkshof europa e3 GmbH RES Deutschland GmbH Neustädtische Kirchstraße 6, 10117 Berlin 04674 9629 0 030 2205 6459 0 www.wpd.de www.lee-nrw.de info@dirkshof.de 040 8222610 0 info@e3-gmbh.de info.germany@res-group.com in Hektar Mehr zum Thema Naturschutz in der BWE- Broschüre „Es liegt in unserer Natur – Klima und www.dirkshof.de www.e3-gmbh.de www.res-group.com Naturschutz mit Windenergie“ Das Naturschutzposter verschafft dem Thema naturverträgliche Energiewende mehr Aufmerksamkeit. 20
Brennpunktthemen Natur- und Artenschutz Klimaschutz versus Naturschutz? Das Spannungsfeld Naturschutz und Windenergie stand Erneuerbaren Energien im dringenden Klimaschutzinte- im Jahr 2019 mehr denn je im Fokus der Verbandsarbeit. resse einen Ausnahmetatbestand darstellt. Das Instru- Der BWE ist hier stark gefordert, da der Artenschutz ment der Ausnahmegenehmigung ist kein Allheilmittel, zunehmend Ausgangspunkt für eine restriktive Genehmi- lässt sich aber rechtssicher gestalten. Hierzu wird ein gungspraxis und eine anschwellende Klageflut wird. Der verbindlicher Katalog von wirksamen und umsetzbaren in diesem Zusammenhang oft beschworene „Konflikt“ Kompensations- und Vermeidungsmaßnahmen benötigt. zwischen Klimaschutz und Naturschutz ist für den Ver- band nicht nachvollziehbar. Im Gegenteil: Für den BWE 3. Mehr Rechtssicherheit, weniger Erkenntnislücken trägt eine zügige Energiewende wesentlich zum Natur- Im Oktober 2018 bestätigte das Bundesverfassungsge- und Artenschutz bei. Deshalb ist Augenmaß gefordert, richt (BVerfG) die Notwendigkeit der untergesetzlichen um den Artenschutz nicht zum bloßen Mittel einer Ver- Maßstabsbildung gegen „Erkenntnislücken“ der Behör- hinderungsplanung zu degenerieren. Diese Kernposition den. Festgestellt wurde, dass eine der Verwaltung einge- formulierte der BWE in seinem „Aktionsplan für mehr räumte Einschätzungsprärogative im Zusammenhang mit Genehmigungen“, der im Juli 2019 veröffentlicht wurde naturschutzfachlichen Fragestellungen nicht besteht. Al- (siehe „Brennpunkt Genehmigungen“, S. 15) und ange- lerdings räumt das BVerfG den Gerichten die Möglichkeit sichts der fachlichen Tiefe durch Landes- und Bundesbe- ein, sich in eng definierten Fällen auf die Entscheidung hörden zur Grundlage weiterer Diskussionen anerkannt der Behörde zurückzuziehen. Vor diesem Hintergrund wurde und sich nicht zuletzt in der Aufgabenliste Wind an ist der durch das BVerfG formulierte „Auftrag“ an den Land des Bundeswirtschaftsministeriums wiederfindet. Gesetzgeber zur Schaffung untergesetzlicher Maßstäbe Wichtige Kernaussagen aus dem Aktionsplan: umso wichtiger. Der BWE setzt sich dafür ein, dass die Schaffung dieser Maßstäbe in einem transparenten 1. Bestandsdaten, Relation und veränderter Prozess unter Einbeziehung aller wesentlichen Akteure Lebensraum erfolgt. Grundlage einer sachgerechten Anwendung des Arten- schutzes im Kontext der Genehmigung von Windener- Diese drei Kernanliegen wurden in das 10-Punk- gieanlagen sind aktuelle und verlässliche Bestandsdaten te-Papier der Energie- und Umweltverbände sowie sowie Daten zur Populationsentwicklung der als wind- anschließend in die Aufgabenliste des BMWI übernom- energiesensibel geltenden Arten. In diesem Zusammen- men und fanden somit größtmöglichen politischen Nie- hang gilt es, die Relation etwaiger bekannter Schlagopf- derschlag (siehe „Brennpunkt Genehmigungen“). erzahlen zu den Beständen zu beachten. Zudem muss nachgewiesen sein, dass das Tötungsrisiko durch das Fachliche Arbeit in den BWE-Gremien und in der Windenergievorhaben deutlich über das allgemeine BWE-Geschäftsstelle Lebensrisiko für Exemplare dieser Art in ihrem anthro- Die zuvor genannten Schwerpunktthemen beschäftigten pogen veränderten Lebensraum, das mit Eingriffen oder die Mitarbeiter der Geschäftsstelle und der Gremienver- Vorhaben dieser Art immer verbunden ist, signifikant treter im Bereich des Natur- und Artenschutzes intensiv. erhöht würde. Es galt und gilt, zu allen Themen zunächst Diskussions- papiere zu erstellen und für eine klar erkennbare Positi- 2. Prüfbereich, Kompensation und Ausnahmeregelung onierung innerhalb der Gremien des BWE zu sorgen. Der Wir lehnen pauschale und weit gefasste Abstandsemp- Austausch in der Plattform Genehmigungssituation der fehlungen von Windenergieanlagen zu den Brutvorkom- Fachagentur Windenergie an Land, mit Vertretern von men bzw. Lebensräumen einzelner Arten ab. Stattdessen Behörden sowie der Austausch mit externen Experten braucht es Prüfbereiche. Ist ein artenschutzrechtliches im Rahmen der Arbeitskreistreffen des AK Naturschutz Zugriffsverbot im Einzelfall erfüllt, muss zudem die Er- und Windenergie bildete die zuverlässige Basis für ein teilung einer Ausnahme nach § 45 Abs. 7 BNatSchG Sonderarbeitstreffen des AK Naturschutz und Windener- mindestens geprüft werden. Dabei gilt es immer zu gie im November zu den Aspekten der Ausnahmegeneh- berücksichtigen, dass die Installation von Anlagen der migung und der untergesetzlichen Maßstabsbildung. 21
Brennpunktthemen Die Teilnahme des BWE am Austausch zwischen dem Da auch Regionalspezifika Eingang finden, ist die Branche Referat für Naturschutz und Energie des BMU und den angefragt, erhobene Daten beim Fledermausmonitoring Energieverbänden zum Thema Naturschutz und Wind- bereitzustellen. Der BWE AK Naturschutz und Windener- energie zur Untergesetzlichen Maßstabsbildung wurde gie arbeitet darüber hinaus zurzeit an einem Positions- so vorbereitet. Im Rahmen dieses Austausches wurden papier zum Thema Fledermausschutz. die drängenden Hemmnisse, etwa der unbestimmte Vom Arbeitskreis bereits fertiggestellt ist das Diskuss Rechtsbegriff „Signifikanz“ im Zusammenhang mit der ionspapier „Technische Systeme Detektion und Betriebs- Beurteilung des Tötungs- und Verletzungsverbots gemäß regulierung zum Vogelschutz“. Das Papier dient u.a. als § 44 Abs. BNatSchG, sowie mögliche Lösungsansätze Grundlage der Fachdiskussionen auf den Veranstaltungen diskutiert. des Kompetenzzentrums Naturschutz und Energiewende, In einem BMU-Projekt „Artenschutzportal“ sollen an denen BWE-Vertreter regelmäßig teilnehmen. nach Vorstellungen des Bundestages künftig georeferen- zierte Informationen veröffentlicht werden, die Aussagen Politik: Zusammenarbeit mit Umweltverbänden zu einem möglichen Schutzstatus von Gebieten sowie Die Umweltverbände stehen der Windenergie unter- zu vorkommenden Tier- und Pflanzenarten umfassen. schiedlich gegenüber. Während einige Verbände einen Dafür sollen die Behörden des Bundes, der Länder und Konflikt zwischen Windenergieausbau und Artenschutz der Kommunen dazu verpflichtet werden, vorliegende sehen, sprechen sich andere für eine deutliche Anhe- Informationen zum Artenschutz dem Bundesamt für bung des Windenergieausbaus an Land aus und haben Naturschutz (BfN) zur Verfügung zu stellen. Der BWE eigene Vorschläge zu einem naturverträglichen Ausbau tauschte sich im März im Bundesamt für Naturschutz vorgelegt. Intensive und produktive Diskussionen mit (BfN) über die Verfügbarkeit von Bestandsdaten wind- einzelnen Landesverbänden der Umweltverbände er- kraftrelevanter Vogelarten aus und wird den Aufbau der folgten auf den BWE-Branchentagen. Positiv lässt sich Datenbank weiter begleiten. der Dialog mit den Umweltverbänden in Hessen hervor- Darüber hinaus sind vielfältige weitere Themen im heben. Auf der Bundesebene wird der Kontakt ebenfalls Bereich Naturschutz zu betreuen. intensiviert. Bei Treffen der Verbandsspitzen wurden die Hemmnisse im Bereich des Natur- und Artenschutzes ProBat und Betriebsregulierung zum Vogelschutz offen diskutiert. Diese Diskussionen mündeten letztlich BWE-Vertreter nahmen 2019 an der projektbegleitenden in der Verabschiedung eines 10-Punkte-Papiers, mit dem Arbeitsgruppe ProBat teil. Die Software ProBat ermög- Industrie- und Umweltverbände im Vorfeld des Wind- licht die Reduktion der Zahl der Fledermausschlagop- gipfels im Bundeswirtschaftsministerium gemeinsame fer an Windenergieanlagen. Im Rahmen des vom BfN Zielsetzungen definierten. geförderten Vorhabens wird die Software gemeinsam mit den Nutzergruppen – Entwicklern, Gutachtern, Ge- nehmigungsbehörden, Betreibern – weiterentwickelt. Berichterstattung in der neue energie Helfen farbige Rotorblätter beim Artenschutz? Diese Frage warf neue energie im Oktober-Heft auf, ohne eindeutigen Befund. Auch in der Titelstrecke vom Juli, die das Thema Akzeptanz behandelte, kam der Artenschutz zur Sprache – und seine mögliche Ins- trumentalisierung durch Windkraftgegner. Im Sep- tember war der Wald Titelthema von neue energie. Wegen des Klimawandels sind viele Baumarten in Deutschland vom Aussterben bedroht, gleichzeitig bieten Windparks auf Kahlflächen der Waldwirtschaft neue Chancen. 22
Brennpunktthemen Info- und Medienpapiere zum Thema Naturschutz und Windenergie Für das Fachpublikum veröffentlicht der Bundes- und Insekten. Mit letzterem konnte sich der BWE pro- verband WindEnergie regelmäßig Hintergrund- und filieren, weil die schnelle fachliche Reaktion auf eine Positionspapiere. Für Medien und die breite Öffent- Veröffentlichung einer Literaturrecherche im Auftrag lichkeit legt der BWE oft auch ad hoc Info- und Me- des Deutschen Zentrums für Luft-und Raumfahrt dienpapiere vor, etwa zu den Themen Windenergie (DLR) die Expertise unterstrich. in forstwirtschaftlichen Gebieten sowie Windenergie Federführend durch die Abteilung Strategie und im Zuge der Öffentlichkeitsarbeit erstellt: „Wer Kli- Medien und unterstützt durch Expertise aus dem maschutz will, braucht die Windenergie“. Sie legt den AK Naturschutz und Windenergie, dem Beirat Kom- Fokus auf Klimaschutz und Klimawandel und zeigt den munikation sowie den Landesverbänden erarbeitete Einfluss der Windenergie auf CO2-Einsparungen auf. der Verband die Broschüre „Es liegt in unserer Na- tur – Klima- und Naturschutz mit Windenergie“, in der die Leistungen der Windenergie für den Natur- und Artenschutz in ansprechender Form dargestellt werden. Die Broschüre macht die verschiedenen Themen in diesem Bereich für die breite Öffentlich- keit verständlich und enthält Informationen zu den Themen: Windenergie im Wald, Flächenverbrauch, Artenschutzprüfung, Kompensationsmaßnahmen, Rückbau und Recycling sowie Artenschutz. Ihre Ver- öffentlichung wurde begleitet durch ein thematisch passendes Naturschutz-Poster und Postkarten mit Naturschutzmotiven. Ziel war es, dem Thema natur- verträgliche Energiewende mehr Aufmerksamkeit zu vermitteln und die Lösungen der Windbranche einem breiteren Publikum zu präsentieren. Über den Arten- schutz hinaus wurde zudem eine zweite Publikation Verstärkung im Bereich Naturschutz Die Aufgabenfülle, Komplexität sowie die Bedeutung Daher wurde mit finanzieller Unterstützung von Mitglie- des Themas Naturschutz und Windenergie haben in dern aus der Länderkammer und des AK Naturschutz den letzten Jahren stark zugenommen und werden eine 2-jährige Projektstelle „Referentin Naturschutz weiter wachsen. Mit den aktuellen personellen Kapa- Bundesländer“ eingerichtet und bereits zum 1. Januar zitäten sind diese Aufgaben nicht mehr zu meistern. 2020 besetzt. 23
ENERGIEWENDE EUROPÄISCH DENKEN SO FUNKTIONIERT DIE GRUNDSTOFF FÜR DIE NUTZUNG VORHANDENER INDUSTRIE DER ZUKUNFT INFRASTRUKTUR SPART GELD SEKTOREN KOPP LU N G H2 Wasserstoff Methanisierung Gas-Infrastruktur POWER-TO-GAS Elektrolyse STROM SPEICHERN UND OPTIMAL NUTZEN POWER-TO-HEAT Wärmepumpe POWER-TO-MOBILITY UNSERE WÄRME WIRD ERNEUERBAR § ERNEUERBARE ENERGIEN BWE-POSITION ZUM GESETZLICHEN RAHMEN 1. Keine Sektorenkopplung ohne Erneuerbare 4. Effektive Marktanreizprogramme müssen Inves- Energien. Bis 2030 müssen jährlich 16 GW titionen in innovative Projekte beschleunigen. Erneuerbare Kapazität zugebaut werden. 5. Direktlieferung stärken, indem Direktleitungen Deshalb: Ausschreibungsmengen erhöhen, Ge- von der Anlage zum Abnehmer auch über grö- nehmigungen erleichtern! MOBILITÄT: ELEKTRISCH UND VERNETZT ßere Distanzen rechtssicher umgesetzt werden können. 2. Eine wirksame CO2-Bepreisung muss die Kosten der fossilen Energieerzeugung verursacherge- 6. Auch bei Strombezug aus dem öffentlichen recht abbilden und so faire Marktbedingungen Netz muss die grüne Eigenschaft des Stroms im schaffen. Endprodukt nachgewiesen werden können. 3. Das System der Steuern, Abgaben und Umlagen muss so reformiert werden, dass belohnt wird, Mehr unter: www.wind-energie.de/themen/ wer flexibel Energie abnimmt und bereitstellt. sektorenkopplung/ ABKEHR VON KONVENTIONELLEN ENERGIEN 2018 sparten Erneuerbare 100% Damit die Energiewende gelingt, braucht es Erneuerbare Energien nicht nur zu 100 Prozent 187 Mio Tonnen CO2- im Strombereich, sondern auch in der Industrie, bei Wärme Äquivalente ein. Durch bzw. Kälte und im Verkehr. Neben Energiesparmaßnahmen Sektorenkopplung kann sich das sind sie das beste Instrument zum Klimaschutz. weiter erhöhen. Das Poster zur Sektorenkopplung lag der neue energie Ausgabe 3/2020 bei.
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