Atemberaubender Mezzo Frisch aufgelegt - Das Abonnement mit - Kölner Philharmonie

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Atemberaubender Mezzo Frisch aufgelegt - Das Abonnement mit - Kölner Philharmonie
Atemberaubender Mezzo         Frisch aufgelegt           Spitzenorchester-Trio
    Joyce DiDonato krönt     Das Abonnement mit           Philharmonie Premium
   die Reihe Divertimento   Musikpoeten aus aller Welt   lässt keine Wünsche offen

                                                                               NR. 3
                                                                      JUL / AUG 2019
Atemberaubender Mezzo Frisch aufgelegt - Das Abonnement mit - Kölner Philharmonie
Editorial

                                                                                                   Liebe Besucherinnen und Besucher,
                                                                                                   liebe Freundinnen und Freunde der
                                                                                                   Kölner Philharmonie,

                                                    was dem Alltag die Würze gibt, ist eine Ausgewogenheit zwischen Gewohnheit und
                                                    Überraschung. Sich in einem Spannungsfeld zu bewegen, das stets auch Neues für uns
                                                    bereithält – unter der Voraussetzung, dass es sich um etwas Erfreuliches handelt – lebt es
                                                    sich gut.
                                                    Komponisten hielten sich jahrhundertelang daran, effektvoll mit Themen und Stilfiguren
                                                    zu arbeiten. Denn natürlich steht bei ihrem Schaffen oft eins im Vordergrund, abwechs-
                                                    lungsreich, unterhaltend und auch innovativ zu sein. Im gerade erschienenen Jahres-

  MIT
                                                    programm 2019/2020 veröffentlichen wir nun alle Abonnements. Jede dieser Reihen hat
                                                    seinen besonderen Charakter, in allen ist für Spannung gesorgt. Für Freunde der Sinfonik
                                                    oder der Kammermusik, der Orgel oder des Klaviers, des Jazz oder des Gesangs ebenso
                                                    wie für junge Konzertbesucher mit schmalem Geldbeutel – für jeden ist etwas dabei.
                                                    Frisch aufgelegt haben wir eine Reihe, die komplett einem Komponisten gewidmet ist:
                                                    Gustav Mahler, dessen seinerzeit in einer ungewohnten Klangsprache verfasste Sinfonien

ALLEN
                                                    nachfolgende Musikergenerationen inspiriert und zu unterschiedlichen Interpretationen
                                                    angeregt haben. Im Dreierpack sind seine vom Instrumentarium und von der Klangfülle
                                                    her beeindruckende 2. Sinfonie aus der frühen und die monumentalen Sinfonien Nr. 8 und
                                                    Nr. 9 aus der späten Schaffensperiode im Mai zu erleben.
                                                    Erweitert haben wir die mit 20 stolze Zahl der Abonnements noch um eine Reihe, die si-
                                                    cher auf viel Resonanz stoßen wird: Das Abonnement »Musikpoeten«, für die wir Singer/

SINNEN
                                                    Songwriter aus aller Welt eingeladen haben. In fünf Konzerten können Sie unterschied-
                                                    lichste Strömungen von Bossa nova, Ethio Jazz aus Addis Abeba bis hin zum Blues erle-
                                                    ben.
                                                    Bevor Sie sich in die vielversprechenden Programme unserer Abonnements vertiefen,
                                                    möchten wir Vorfreude auf das gerade ins Leben gerufene Festival FELIX! Das Original-
                                                    klang-Festival wecken. Es hat seinen Namen von dem Komponisten Felix Mendelssohn
                                                    Bartholdy, der im 19. Jahrhundert Musikschätze in Vergessenheit geratener Kollegen
                                                    gehoben hat, wie beispielsweise Johann Sebastian Bach. Zumindest hat sein Interesse zu
      ANNA ISABEL FRITZ                             einer Wertschätzung der »Alten Meister« beigetragen. Merken Sie sich die vier Festivaltage
         2. VIOLINE                                 Ende August vor!
                                                    Lassen Sie sich von den folgenden Seiten inspirieren!

                                                    Wir freuen uns auf Sie!

    SAISON 19/20                                    Ihr

JETZT ABO SICHERN
 ( 0221 ) 221 282 40                                Louwrens Langevoort
                            FOTO © JULIA SELLMANN

                                                    Intendant

  GUERZENICH-ORCHESTER.DE
                                                                                                                                                       Das Magazin   3
Atemberaubender Mezzo Frisch aufgelegt - Das Abonnement mit - Kölner Philharmonie
JULI / AUGUST 2019
                                      Überblick

                                           6 TITELTHEMA                                                             06	Wie 24 Karat Gold                                          51	LANXESS Studenten-Abo
                                                                                                                        Joyce DiDonato als Abschluss im Abo »Divertimento«             5 aus 25 Konzerten

                                           Wie 24 Karat Gold
                                                                                                                    10	Vielversprechend                                           52	Internationale Orchester
                                                                                                                        Das Abo Philharmonie Premium mit drei Konzerten                Ein Abonnement für unerwartete Erfüllungen

                                           Unterschiedliche Arten von Entertainment verspricht die Reihe Diverti-
                                           mento in der Spielzeit 2019/2020: von einem Operetten-Kassenschla-
                                           ger von Paul Abraham über Max Mutzke zu einer Barockoper und zum
                                           krönenden Abschluss ein Konzert mit Joyce DiDonato. Der vielseitige
                                           Opernstar ist die Verkörperung all dessen, was perfekte Unterhaltung
                                           ausmacht.

Joyce DiDonato

                                           28 IM FOKUS

                                           Musik,
                                                                                                                            Katharina Konradi

                                                                                                                                                                                           Teodor Currentzis

                                           die die Seele berührt
                                                                                                                    14	Die Kunst des Zuhörens
                                                                                                                         Sechs Sänger und Sängerinnen in der Reihe Liederabende
                                                                                                                    17	CD-Tipps                                              56	Leuchttürme
                                                                                                                         Blue Hour – Nocturnes                                     Die Sonntagskonzerte mit einzigartigen Ensembles
                                           Hochgenuss verspricht das kleine, aber feine Abonnement, das im Mai
                                                                                                                    18	Die Musik des Lebens                                   59	Neue Abonnements des WDR Sinfonieorchesters
                                           Gustav Mahlers beliebteste Sinfonien präsentiert. Kaum ein anderer
                                                                                                                         Die Klassiker! -Reihe: große Klavierkonzerte im Fokus     2019/2020 ist Cristian Măcelaru neuer Chefdirigent
                                           Komponist steht mit seinem Leben und Werk so für einen der radikals-
                                                                                                                    21	Rätsel                                                 60	FELIX! Festival für historische Aufführungspraxis
                                           ten Wendepunkte in der europäischen Musikgeschichte Anfang des
                                                                                                                         Klassisch und erstklassig – Orchester gesucht             Dem Original auf der Spur
                                           20. Jahrhunderts. Freuen Sie sich auf drei Abende mit bedeutenden
                                                                                                                    22	Sieben auf einen Streich                               62	Spannungsreiche Kontraste
Lahav Shani                                Mahler-Interpreten!
                                                                                                                         Das neue Kammermusik-Abo mit sieben Konzerten             Die 6 Konzerte des Jazz-Abo Soli & Big Bands
                                                                                                                    25	Die Zukunft wird noch unglaublicher                    64	Plus
                                                                                                                         Die Abonnements des Gürzenich-Orchesters                  »Doppeltes Sonntagsvergnügen« und »Familiensache«
                                                                                                                                                                               66	Zukunftsmusik
                                            48 IM GESPRÄCH                                                                                                                         Die sechs Konzerte der Abo-Reihe Rising Stars
                                                                                                                                                                               68	Mit Musik in andere Welten

                                           Mehr Clara wagen
                                                                                                                                                                                   Neue musikalische Abenteuer für Kinder ab 6
                                                                                                                                                                               70	Gedenke, dass du sterblich bist
                                                                                                                                                                                   »Sonntags um vier« lädt zu Hörabenteuern ein
                                            Herbert Schuch gehört zu den Pianisten, die einen besonderen Wert auf                                                              73	Kölner Chorkonzerte 2019/2020
                                            beziehungsreiche Programme legen. Warum er sich in seinem nächs-                                                                       Ein Streifzug durch die geistliche und weltliche Chorliteratur
                                            ten Kölner Klavierabend den Komponisten Clara und Robert Schumann
                                            und Johannes Brahms annimmt, unter anderem darüber gibt er im Ge-
                                            spräch mit dem Magazin Auskunft.
Herbert Schuch                                                                                                              Emmanuelle Haïm

                                                                                                                    26	Heimat Welt
                                           60 NICHT VERSÄUMEN                                                           Die Reihe »Musikpoeten« widmet sich Weltmusikern

                                           Das neue Festival
                                                                                                                    28	Musik, die die Seele berührt
                                                                                                                        Drei besondere Mahler-Interpreten
                                                                                                                    31	Exklusiv: Vorteile für Abonnenten

                                           FELIX!                                                                       Mit Bestellcoupon
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                                                                                                                        Das Abonnement »Philharmonie für Einsteiger«
                                                                                                                                                                                           Ton Koopman
                                           An dem verlängerten Spätsommerwochenende vom 29. August bis              34	Eins werden mit der (eigenen) Natur
                                           1. September findet das neue Originalklang-Festival statt. Auf dem           Das Abo »Quartetto« reizt nicht nur mit Erstaufführungen
                                           Programm stehen aber nicht nur Musik des Abendlandes verschiedener       38	Von Bach bis Bebop                                         74	Alte Musik – knackfrisch!
                 Original. Klang. Köln.    Epochen und ihre historisch informierte Interpretation. Das Programm         »Orgel Plus«: vielschichtige Klangwelten                       Abo »Baroque … Classique«: Who’s who der Originalklang-Pflege
                                           reicht bis nach Japan und Indonesien und bringt vielfältigste Welt-      48	Mehr Clara wagen                                           78	Infos zum Kartenkauf – Impressum – Bildnachweis
                                           Musik-Geschichte(n) an unterschiedliche Spielstätten.                        Klavierabend mit Herbert Schuch im Abo »Piano«                 Kontaktdaten und Sitzplan
Atemberaubender Mezzo Frisch aufgelegt - Das Abonnement mit - Kölner Philharmonie
Titel

                 Wie
                 24 Karat
                 Gold
                 Joyce DiDonato bildet den krönenden Abschluss des Abonnements »Divertimento«

                 Mit der Haarbürste als Mikrofon stellte sie sich vor den Spiegel und
                 sang: Als Teenager hat Joyce DiDonato davon geträumt, Background-
                 Sängerin bei Billy Joel zu werden oder an den Broadway zu gehen.
                 Doch dann zog die Oper sie in ihren Bann, und heute gilt die Mezzo-
                 sopranistin als Königin des Belcanto; mit einer Stimme so nobel »wie
                 24 Karat Gold« – befand jedenfalls die New York Times. Ihren Traum
                 aber hat die US-Amerikanerin, die als eines von sieben Geschwis-
                 tern in einer musikbegeisterten Familie in einem Vorort von Kansas
                 City aufwuchs, nicht vergessen. Davon zeugt ihr neues Album »Song-
                 play«: populäre Jazzstandards von Duke Ellington, George Shearing
                 oder Richard Rodgers konfrontiert sie mit italienischen Arien aus der
                 Barockzeit, die von Rhythmusgruppe plus Trompete und Bandone-
                 on in neue Klangräume überführt werden. Eine gewagte Mixtur, die
                 doch »sehr cool und grandios klingt«, so befand ein Kritiker. Und
                 dazu sehr geeignet, die ganze Bandbreite des Abonnements »Diver-
                 timento« in einem Konzert zu verdichten. Joyce DiDonato begeis-
                 tert das Publikum als ungemein wandlungsfähige Künstlerin, deren
                 Repertoire sich von Händel bis zur zeitgenössischen Oper erstreckt.
                 Mit Vorliebe verkörpert sie komplexe Charaktere wie Donizettis
                 »Maria Stuarda« oder Dido aus der Monumentaloper »Ley Troyens«
                 von Berlioz. Anrührend spielte sie in einem Dokumentarfilm Florence
                 Foster-Jenkins, die legendär »schlechteste Sängerin der Welt«. Mit
                 Programmen wie »In War and Peace« rüttelt Joyce DiDonato ihre Zu-
                 hörer auf, ehrt mit ihrem Lieder-Projekt »Into the Fire« die Bildhauerin
                 Camille Claudel oder liefert in »Dead Man Walking« Diskussionsstoff
                 über die Todesstrafe in den USA. Und sie ist selbst ins Hochsicher-
                 heitsgefängnis Sing Sing gegangen und hat dort Workshops geleitet.
Joyce DiDonato   Kein Zweifel, die 50-Jährige ist ein politisch denkender Mensch, ge-

                                                                                                Das Magazin   7
Atemberaubender Mezzo Frisch aufgelegt - Das Abonnement mit - Kölner Philharmonie
erdet und enorm diszipliniert. So geriet sie einmal bei einer Aufführung
                                                                                   des »Barbiers von Sevilla« mit dem Absatz in eine Bodenritze, stürzte und
                                                                                   brach sich ein Bein. Die Vorstellung spielte sie zu Ende. »Ich habe eine
                                                                                   Standfestigkeit, das gibt mir viel Energie«, meint DiDonato über ihre in-
                                                                                   nere Haltung.

                                                                                   Das könnte auch für den Mann mit der schwarzen Stimme gelten, des-
                                                                                   sen Markenzeichen die Mütze ist, neuerdings auch – etwas eleganter –
                                                                                   der Hut: »Meine Arbeitskleidung«, meint Max Mutzke. Er fühle sich dann
                                            Konzerttermine                         »ein bisschen wie ein Arzt, der seinen weißen Kittel anzieht«. Das war
                                              Donnerstag 29.08.2019 20:00
                                                                                   auch erster Berufswunsch von Maximilian Nepomuk Mutzke, der mit
                                             Valer Sabadus Countertenor
                                                 Terry Wey Countertenor            fünf Geschwistern aufwuchs. Die Mutter, eine Schauspielerin, entdeckt
                                         Philipp Mathmann Countertenor             seine Begabung. Der Vater, ein Gynäkologe, spielt Schlagzeug in einer
                                            Freiburger Barockorchester             Band und nimmt den Sohn oft mit zu Proben. Später greift Max selbst zu
                                          Gottfried von der Goltz Leitung          Sticks und Besen, übernimmt bei der Funk-Band Project Five den Part
                  Arien und Instrumentalwerke von Johann Adolf Hasse,              als Leadsänger und Drummer. Doch dann kommt der 19. Februar 2004.
                       Georg Friedrich Händel, Nicola Antonio Porpora,
                                                   Antonio Vivaldi u. a.           In Stefan Raabs Casting Show sticht der schlaksige, zurückhaltend wir-
                               Gefördert vom Kuratorium KölnMusik e.V.             kende junge Mann alle Mitbewerber aus, gewinnt das Ticket für den Eu-
                                                                                   rovision Contest, wo er den achten Platz belegt. Der »Soul-Star aus dem
                                                   Sonntag 27.10.2019 20:00
                                                                                   Schwarzwald« war geboren, der seiner Heimat ein paar Jahre später
                             Thomas Quasthoff Gesang und Moderation
                                                                                   auch mit einem Album-Titel (»Black Forest«) huldigen sollte. Nach einem
                                                      Pe Werner Gesang
                                                                                   Intermezzo in Köln lebt der dreifache Vater wieder in Waldshut-Tiengen.
                                                Frank Chastenier Klavier
                                                    Bruno Müller Gitarre           Zu Hause in einer Scheune steht ein alter Bundeswehr-Lkw, an dem der
                                                    Dieter Ilg Kontrabass          passionierte Bastler nahezu täglich herumschraubt. Doch der Traum von
                                            Wolfgang Haffner Schlagzeug
                                                                                   der Weltreise rückt in weite Ferne, seit der zwischen Soul, Pop, Jazz und
                                                    Sonntag 24.11.2019 18:00       Blues mäandernde Sänger und Songwriter jedes Jahr ein neues Album
                               James Platt Bass (König von Schottland)             herausbringt. »Colors« heißt sein neues Werk, in dem der 38-Jährige
                                     Ana Maria Labin Sopran (Ginevra)
                                                                                   Klassikern des Hip-Hop ein souliges Outfit verpasst. Dazu ging Mutzke
                           Marianne Crebassa Mezzosopran (Ariodante)
                                     Valerio Contaldo Tenor (Lurcanio)             mit seiner Band monoPunk für zwölf Monate in ein Hamburger Studio,
                                    Caroline Jestaedt Sopran (Dalinda)             um sich dort mit einem Vintage-Equipment zurück in die 1960er Jahre zu
                               Yuriy Mynenko Countertenor (Polinesso)
                                                                                   versetzen. »Herausgekommen ist ein beeindruckendes Album mit einem
                                                 Les Musiciens du Louvre
                                                 Marc Minkowski Dirigent           wunderbar warmen Sound«, so die Kritik. Und davon kann sich das Pub-
                                                                                   likum nun auch live in der »Divertimento«-Reihe überzeugen.
                                                  Sonntag 12.01.2020 20:00
                                             Chorsolisten und Orchester            Mutzke hat auch schon mit Jazzgrößen wie Klaus Doldinger oder Wolf-
                                              der Komischen Oper Berlin
                                             Hendrik Vestmann Dirigent             gang Haffner zusammengearbeitet. Letzterer ist Drummer in der Band
                                        David Cavelius Choreinstudierung           von Thomas Quasthoff, auch der ein musikalischer Grenzgänger. Als
                                                  19.04.2020 Sonntag 20:00
                                                                                   Interpret des klassischen Repertoires hat sich der Bass-Bariton vor sie-
                                                                 Colors – live
                                                                                   ben Jahren vom Publikum verabschiedet – und ein »neues Instrument
                                                           Max Mutzke voc
                                                                                   gelernt, das heißt Mikrofon«. Genauso profiliert wie Bachs Matthäus-
                                                                                   Passion oder Schuberts »Winterreise« interpretiert er nun Songs von
                                                                & monoPunk
                                                                                   George Gershwin und Cole Porter. Er habe »sich selbst von einem Kunst-
                                                 Samstag 20.06.2020 20:00          sockel herunter geholt«, meint Quasthoff rückblickend. Und genießt jetzt
                                            Joyce DiDonato Mezzosopran             im Jazz die größere Freiheit der Gestaltung. Ein Vergnügen, das mit den
                                                       Craig Terry Klavier         Freunden auf der Bühne geteilt wird: Zum 60. Geburtstag hat er sich eine
                                                 Chuck Israels Kontrabass
                                                  James Madison Drums              All-Star-Band eingeladen, wobei Haffner, Pianist Frank Chastenier und
                                                Lautaro Greco Bandoneon            Dieter Ilg am Kontrabass Quasthoffs working band bilden, der sich Sän-
                                                                                   gerin Pe Werner und Gitarrist Bruno Müller zugesellen.

                                                                                   Entertainment auf hohem Niveau bietet ebenfalls das Ensemble der
                                                Divertimento                       Komischen Oper Berlin, das Paul Abrahams einstigen Kassenschla-
                           € 249,– 219,– 189,– 139,– 109,– | Z: –,– | 6 Konzerte   ger »Dschainah, das Mädchen aus dem Tanzhaus« zu einer Renais-
          Abo-Beratung und -Verkauf über die Abo-Hotline 0221 204 08 204           sance verhilft. Die exotische Story erinnert an Madama Butterfly, endet
                        und über koelner-philharmonie.de/abonnements/
                                                                                   aber glücklich. Ein Happy End gibt‘s auch für Händels »Ariodante«, was
                                                                                   die Zuhörer umso mehr freut, als Les Musiciens du Louvre unter Marc
                                                                      Im           Minkowski diese barocke Perle neu aufpolieren. Als Spezialensemble für
                                                                Abo sparen Sie
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                                                                                   Alte Musik glänzt in dieser Reihe auch das Freiburger Barockorchester mit
                                                                   35%             berühmten Solisten wie Countertenor Valer Sabadus, die das Publikum
                                                                                   auf einem unterhaltsamen Streifzug ins 17./18. Jahrhundert entführen.       Max Mutzke
                                                                                   Annette Schroeder
8   Das Magazin                                                                                                                                                             Das Magazin   9
Atemberaubender Mezzo Frisch aufgelegt - Das Abonnement mit - Kölner Philharmonie
Kirill Petrenko

 Vielversprechend
               Das Abonnement Philharmonie Premium mit drei Konzerten, die keine Wünsche offen lassen

     Es war schon eine kleine Überraschung. Ein Orchester, um          sungsvermögen und der Fähigkeit, ein Orchester zwischen
     dessen Leitung seit jeher die bedeutendsten Dirigenten ihrer      massiver Klangfülle und konturenscharfer Transparenz immer
     Zeit konkurrieren, kürt einen Kandidaten, unter dem es erst       wirkungsvoll in Szene zu setzen. Aber die kurzentschlossene
     ganze drei Mal aufgetreten war. War die Entscheidung für Ki-      Wahl der Berliner zeugt auch von einer einnehmenden Per-
     rill Petrenko überstürzt? Wurde sie ohne die gebotene Sorgfalt    sönlichkeit, von menschlichen Werten. Da reichen dann nur
     getroffen? Schließlich ging es bei den Berliner Philharmo-        drei gemeinsame Konzerte, um sich seiner Sache sicher zu
     nikern um nicht weniger als die Nachfolge des überaus er-         sein.
     folgreichen, überaus charismatischen und populären Simon
     Rattle.                                                           Das Programm bei seinem Kölner Antrittsbesuch in neuer
     Nun war dieser Petrenko beileibe kein unbeschriebenes Blatt.      Funktion als Chefdirigent des deutschen Renommierorches-
     Zum Zeitpunkt der Wahl amtierte er als gefeierter Generalmu-      ters liest sich als verheißungsvolle Visitenkarte. Interessant ist
     sikdirektor der Bayerischen Staatsoper. Auch in Berlin hatte er   dabei die Gegenüberstellung dreier sehr unterschiedlicher,
     sich mit seiner Arbeit an der Komischen Oper bereits in jungen    aber in ungefähr derselben Zeitspanne entstandenen Werke.            Zubin Mehta
     Jahren einen Namen gemacht. Er gilt als leidenschaftlicher        Rachmaninow gilt als ein letzter Vertreter des romantischen
     Arbeiter, begabt mit einem integralen musikalischen Auffas-       Künstlerideals des 19. Jahrhunderts, weltweit gefeiert als

10   Das Magazin                                                                                                                                          Das Magazin   11
Atemberaubender Mezzo Frisch aufgelegt - Das Abonnement mit - Kölner Philharmonie
Kontrapunkt-Konzerte 2019-2020
                                                                                                                                                                                                                                   in der Kölner Philharmonie

                                                                                                                                                                                                          Abo A                    EUROPÄISCHE KLASSIK
                                                                                                                                                                                                         7 Konzerte                zu € 280 / 255 / 225 / 195 / 155 / 95 / 208 (Z)

                                                                                                                                                                                                          Abo B                METROPOLEN DER KLASSIK
                                                                                                                                                                                                         5 Konzerte                zu € 220 / 200 / 176 / 150 / 126 / 75 / 160 (Z)
                                                                                                                                        Konzerttermine
                                                                                                                                        Donnerstag 09.01.2020 20:00                                                                         Philharmonie Novosibirsk
                                                                                                                                        Chicago Symphony Orchestra                                       A1 / B1               Thomas Sanderling Dirigent • Nikolai Tokarew Klavier
                                                                                                                                        Riccardo Muti Dirigent                                           Mi 20 Uhr           BEETHOVEN        Coriolan-Ouvertüre c-moll op.62
                                                                                                                                                                                                         06.11.2019          TSCHAIKOWSKY Klavierkonzert Nr.1 b-Moll op.23
                                                                                                                                        Mit Werken von Sergej Prokofjew                                                      BEETHOVEN        Sinfonie Nr. 7 A-Dur op. 92
                                                                                                                                        Gefördert vom Kuratorium KölnMusik e.V.                                             Philharmonisches Kammerorchester Dresden
                                                                                                                                                                                                         A2 / B2                           Wolfgang Hentrich Violine und Leitung
                                                                                                                                        Mittwoch 19.02.2020 20:00                                        So 11 Uhr           MOZART              Violinkonzert Nr. 3 G-Dur KV 216
                                                                                                                                        Berliner Philharmoniker                                          17.11.2019          GRIEG               Holberg-Suite op. 40
                                                                                                                                        Kirill Petrenko Dirigent                                                             MOZART              Große g-Moll-Sinfonie KV 550
                                                                                                                                        Mit Werken von Igor Strawinsky, Bernd Alois Zimmermann                             Russische Kammerphilharmonie St. Petersburg
                                                                                                                                        und Sergej Rachmaninow                                                              Juri Gilbo Dirigent • Sergei Nakariakov Flügelhorn, Trompete
                                                                                                                                                                                                             A3              HAYDN              Sinfonie C-Dur Hob. I:82 „Der Bär“
                                                                                                                                        22.04.2020 Mittwoch 20:00                                        So 16 Uhr           TSCHAIKOWSKY Rokoko-Variationen für Flügelhorn bearbeitet
                                                                                                                                                                                                         01.12.2019                             Auszüge aus „Schneeflöckchen“ op. 12
                                                                                                                                        Pinchas Zukerman Violine                                                                                und aus „Der Schwanensee“ op. 20
                                                                                                                                        Wiener Philharmoniker                                                                ARBAN              „Karneval in Venedig“ für Trompete und Streicher
                                                                                                                                        Zubin Mehta Dirigent                                                                                    Staatskapelle Weimar
                                                                                                                                        Mit Werken von Edward Elgar und Antonín Dvořák                                                     Michael Sanderling Dirigent
                                                                                                                                                                                                             A4                 Solisten des Deutschen Nationaltheaters Weimar
                                                                                                                                                                                                         Fr 20 Uhr        Vokalensemble Kölner Dom Einstudierung Eberhard Metternich
                                                                                                                                                                                                         03.01.2020
                                                                                                                                                                                                                            BEETHOVEN         Sinfonie Nr. 9 d-Moll op. 125
                                                                                                                                                                                                                                              mit Schillers Ode „An die Freude“
                                                                                                                                                                                                                                            dogma chamber orchestra
                                                                                                                                        Philharmonie Premium                                                 B3              Mikhail Gurewitsch Leitung • Matthias Kirschnereit Klavier
                                                                                                                                        € 432,– 379,– 315,– 219,– –,– | Z: 279,– | 3 Konzerte            So 16 Uhr           HAYDN             Sinfonie g-Moll Hob. I:83 „La Poule“
                                                                                                                                                                                                         26.01.2020          BEETHOVEN         Klavierkonzert Nr. 2 B-Dur op. 19
                                                                                                                                        Abo-Beratung und -Verkauf über die Abo-Hotline 0221 204 08 204                       SCHUBERT          Sinfonie Nr. 5 B-Dur D 485
                                                                                                                                        und über koelner-philharmonie.de/abonnements/
                                                                                                                                                                                                                                                Philharmonie Poznań
                                                                                                                                                                                                                                 Łukasz Borowicz Dirigent • Juho Pohjonen Klavier
                                                                                                                                                                                                         A5 / B4             SMETANA         Ouvertüre zur Oper „Die verkaufte Braut“
                                                                                                                                                                                                         Do 20 Uhr
                                                                                                                                              Im                                                         05.03.2020          CHOPIN          Klavierkonzert Nr. 2 f-Moll op. 21
                                                                                                                                        Abo sparen Sie                                                                       TSCHAIKOWSKY Sinfonie Nr. 3 D-Dur op. 20 „Polnische“
     Riccardo Muti                                                                                                                          bis zu

                                                                                                                                           20%                                                                                                Dresdner Kapellsolisten
                                                                                                                                                                                                         A6 / B5                Helmut Branny Dirigent • Nikolaus Branny Klavier
                                                                                                                                                                                                         So 16 Uhr           HAYDN           Sinfonie B-Dur Hob. I:85 „La Reine“
                                                                                                                                                                                                         26.04.2020          MOZART          Klavierkonzert C-Dur KV 467
                                                                                                                                                                                                                             SCHUBERT        Sinfonie Nr. 7 h-Moll „Unvollendete"
                                                                                                                                                                                                                                               Dresdner Philharmonie
     Komponist wie als Klaviervirtuose und Orchesterleiter. Auch       wegen einer Kampfmittelvergiftung aus dem Wehrdienst ent-        während seiner Pariser Zeit und zeigt ihn als Meister einer          A7                Marek Janowski Dirigent • Anna Vinnitskaya Klavier
     Strawinsky war ein begnadeter Pianist und Dirigent, aber doch     lassen worden war. Der rhythmische Gestus der fünfsätzigen       differenzierten Instrumentierung. Die Sinfonischen Suiten zu     Fr 20 Uhr           DVORÁK          Ouvertüre zu „Othello“ fis-Moll op. 93
                                                                                                                                                                                                         22.05.2020          RACHMANINOW Paganini-Rhapsodie a-Moll op. 43
     von anderem Zuschnitt. In seinen neoklassizistischen Wer-         Orchester-Suite steht deutlich in der Tradition der Vorkriegs-   »Romeo und Julia« entstanden gleich nach dem Umzug nach                              TSCHAIKOWSKY Sinfonie Nr. 6 h-Moll op. 74 „Pathétique“
     ken der 1910er und 20er Jahre hat er »das Zerfallsmoment der      avantgarde, das mythisch-exotische Sujet wirkt dagegen zeit-     Moskau und zeigen den Komponisten auf dem Höhepunkt
     klassischen Musik« zum Ausdruck gebracht, wie es Theodor          und weltentrückt, wie ein Rückzug ins innere Exil.               seines Schaffens.                                                 Sonderkonzert / Kontrapunkt SPEZIAL
     W. Adorno einmal formulierte. Er war ein Neuerer, immer im
     Bewusstsein, dass in der Musik seiner Zeit ein epochaler Wan-     Strawinsky sah das »präziseste und flexibelste Orchester der     Für ein drittes Premium-Event sorgt einmal mehr der Besuch           SoKo
                                                                                                                                                                                                         So 11 Uhr                 Blechbläserensemble Ludwig Güttler
     del im Gange war.                                                 Welt« nicht in Berlin, Paris oder Wien beheimatet, sondern in    der Wiener Philharmoniker, eines der unbestrittenen besten       22.12.2019                         DRESDNER BLÄSERWEIHNACHT
                                                                       Chicago. Hier hatte sich in den 1950er Jahren unter der Ägide    Orchester nicht allein der Gegenwart, sondern der Musik-           Spezial 1
                                                                                                                                                                                                         Do 20 Uhr                       Klazz Brothers & Cuba Percussion
     Rachmaninows Sinfonische Tänze von 1940 sind sein letz-           von Fritz Reiner ein Klangkörper von Weltruf herausgebildet.     geschichte schlechthin. Anfang der 1960er Jahre führte hier      02.01.2020                               BEETHOVEN MEETS CUBA
     tes Werk, das er selbst als sein gelungenstes eingeschätzt        Der gebürtige Ungar galt als gefürchteter Autokrat, war aber     erstmals der seinerzeit gerade Mitte zwanzigjährige Zubin          Spezial 2
                                                                                                                                                                                                          Fr 20 Uhr                             Giora Feidman & Friends
     hat. Eine musikalische Rückbesinnung auf sein Leben im            nicht minder wertgeschätzt aufgrund seiner nachhaltigen Ver-     Mehta den Stab. Es war der Beginn einer engen und äußerst                                                    KLEZMER FOR PEACE
                                                                                                                                                                                                         13.03.2020
     vorrevolutionären Russland, entstanden fern der Heimat im         dienste um das Renommee der Stadt. In seiner Nachfolge ha-       produktiven Beziehung zwischen Dirigent und Orchester, die
     US-amerikanischen Exil. In einer biografisch vergleichbaren       ben hier Sir Georg Solti, Daniel Barenboim oder Pierre Boulez    bis in die Gegenwart anhält. Prominent verstärkt um den Aus-                     Abonnements, Einzelkarten und Informationen
     Situation, ebenfalls als Exilant in den USA, schrieb Strawinsky   gearbeitet. Aktuell ist es der temperamentvolle Riccardo Muti,   nahme-Geiger Pinchas Zukerman führen die Österreicher mit                            Kontrapunkt-Konzerte Herwarthstraße 16, 50672 Köln
                                                                                                                                                                                                                     Bürozeiten: Mo, Di, Do 16 – 18 Uhr · Tel/Fax 0221-257 84 68 / 258 98 61
     seine »Sinfonie in drei Sätzen«, eine Musik frei von Nostalgie,   der die Tradition fortführt.                                     Edward Elgars Violinkonzert und Antonín Dvořáks 7. Sinfonie                    E-Mail info@kontrapunkt-konzerte.de · www.kontrapunkt-konzerte.de
     im strikten Gegenwartsbezug mit dem »Eindruck des Krieges                                                                          in die klangschöne, friedlich beseelte und von späteren Welt-         und bei KölnMusikTicket am Roncalliplatz, 50667Köln · Mo – Fr 10 – 18 Uhr, Sa 10 – 16 Uhr
                                                                                                                                                                                                             oder in der Neumarkt-Galerie (in der Mayerschen Buchhandlung) · Mo – Sa 9:30 – 19 Uhr
     verbunden«.                                                       Auch Muti reist mit einem russischen Programm an den Rhein,      kriegswirren noch unbelastete Welt der Spätromantik.                         Tel 0221-204 08 204 · Fax 0221-204 08 206 · E-Mail abo@koelnmusik.de
                                                                       das sich bestens ergänzt mit dem der Berliner. Trotz des dik-                                                                            Einzelkarten (keine Abonnements) gibt es bei allen KölnTicket-Vorverkaufsstellen.
     B. A. Zimmermanns expressive Ballettmusik »Alagoana« wurde        tatorischen Regimes der Stalinisten hatte Sergej Prokofjew ei-   Es gibt viele Höhepunkte im Laufe einer Konzertsaison in der                Die Abonnements A und B sind erhältlich bis Samstag, 5. Oktober 2019.
                                                                                                                                                                                                                    Der Einzelkartenverkauf beginnt zwei Monate vor dem Konzertdatum,
     1956 uraufgeführt, aber erste Arbeiten daran datieren ebenfalls   nem Leben im Exil schon in den 1930er Jahren die Rückkehr        Kölner Philharmonie. Zumindest drei davon sind garantiert –                   beim Sonderkonzert und bei den Spezial-Konzerten deutlich früher!
     in den frühen 1940er Jahren, als der angehende Komponist          in seine Heimat vorgezogen. Die 3. Sinfonie entstand noch        und das im Abonnement. Manfred Müller
                                                                                                                                                                                                               Lassen Sie sich von unseren Konzerten beflügeln!
                                                                                                                                                                                                                        www.kontrapunkt-konzerte.de
12   Das Magazin
Atemberaubender Mezzo Frisch aufgelegt - Das Abonnement mit - Kölner Philharmonie
Die Kunst
                                   des Zuhörens
                                   Sechs Sänger und Sängerinnen zeigen in der Reihe Liederabende
                                   den ganzen Reichtum der Gattung Kunstlied

                                                                                      Auch weil wir es im Lied mit gleich zwei
                                                                                      Künsten zu tun haben, die der Dichtung und
                                                                                      der Liedkunst. Es sind zwei Bedeutungs-
                                                                                      ebenen, die miteinander verschmelzen, sich
                                                                                      aber auch gegenseitig hinterfragen, kommen-
                                                                                      tieren und sogar konterkarieren können. All
                                                                                      das ermöglicht ein gewaltiges Spektrum an
                                                                                      Ausdrucksmöglichkeiten, so wie es Schubert,
                                                                                      der Liederfürst, im 19. Jahrhundert vorgemacht
                                                                                      hat – und damit den Grundstein für das legte,
                                                                                      was wir heute das romantische Kunstlied nen-
                                                                                      nen. Er vertonte Texte von u. a. Goethe, Heine,
                                                                                      Rückert, Schiller und Shakespeare, um nur ei-
                                                                                      nige besonders schillernde Namen in diesem
                                                                                      illustren Reigen an Dichtern zu nennen. Zu-
                                                                                      dem entwickelte er das einfache Strophenlied
                                                                                      zum durchkomponierten Lied weiter, in dem
                                                                                      die Musik nun wie ein Seismograf der feinsten
                                                                                      Textnuance folgen konnte.

                                                                                      Beiden Lied-Giganten begegnen wir in der
                                                                                      kommenden Spielzeit in einem ganz besonde-
                   Piotr Beczała                                                      ren Konzert, denn zusammengestellt hat es der
                                                                                      französische Countertenor Philippe Jaroussky.
                                                                                      Dieser hat sich vor einigen Jahren schon
                                                                                      mit der französischen »Mélodie« des Fin de
                                   Das Lied ist die kleine Schwester der Oper.        siècle beschäftigt, sich danach mit Bach-
                                   Doch eigentlich ist es noch viel mehr: In den      Kantaten erstmals dem deutschen Reper-
                                   Schöpfungen der bedeutenden Liedkompo-             toire angenähert – und erfüllt sich nun einen
                                   nisten ist die große Welt in der kleinen Form      schon lange gehegten Wunsch mit Liedern
                                   quasi destilliert, jede Miniatur ist ein ganzer    von Schubert und Schumann, gemeinsam mit
                                   Kosmos für sich, bündelt, wie unter einem          seinem Klavierbegleiter Jérôme Ducros. Denn
                                   Brennglas, das gesamte Ausdrucksspektrum           der Klavierpart ist, vor allem bei Schumann,
                                   von Musik und Gesang. Spricht man mit gro-         von kaum zu unterschätzender Wichtigkeit,
                                   ßen Liedersängern, erfährt man dann auch,          tritt er doch gleichberechtigt neben die Sing-
                                   dass ein Liederabend keinesfalls ein Entspan-      stimme als zweiter Erzähler.
                                   nungsurlaub von der Opernbühne ist. Viel-
                                   mehr fordert er den Künstlern noch mehr ab,        Schubert ist dann auch zentraler Bestandteil
                                   weil sie den ganzen Abend allein auf der Büh-      im Recital der Sopranistin Anna Lucia Richter,
                                   ne stehen. Außerdem bleiben pro Lied oft nur       in dem man spannungsreich gleich auch die
                                   wenige Minuten, um Atmosphäre zu schaffen          Entwicklung der Gattung nachhören kann:
                                   und die feinen Details dieser so filigranen Form   Neben Schubert, dem »Erfinder« des ro-
                                   herauszuarbeiten. Das verlangt vom Sänger          mantischen Kunstliedes, hat sie Hugo Wolf
                                   die Kunst der Gestaltung – und vom Zuhörer         aufs Programm gesetzt, der in der Nachfolge
                                   die des Zuhörens.                                  Schuberts zu einem der bedeutendsten Lied-        Katharina Konradi

14   Das Magazin                                                                                                                                            Das Magazin   15
Atemberaubender Mezzo Frisch aufgelegt - Das Abonnement mit - Kölner Philharmonie
CD-TIPPS                                                                                                                                                        K O L UM B A

                                                                                                                                                                     Blue Hour
                                                                                                                                                                     Die blaue Stunde scheint für Andreas Ottensamer die perfek-
                                                                                                                                                                     te Beleuchtung zu sein, um sein Gefühl für die musikalische
                                                                                                                                                                     Auswahl und seinen persönlichen Ausdruck der mit »Blue
                        Konzerttermine                                                                                                                               Hour« betitelten CD auszudrücken.
                               Montag 09.09.2019 20:00
                                                                                                                                                                                                  In diesem besonderen Licht
                              Matthias Goerne Bariton
                                                                                                                                                                                                  zwischen Taghelle und Nacht
                              Martin Helmchen Klavier
                                                                                                                                                                                                  kommt romantischer Gesang
                    Mit Werken von Gustav Mahler und
                             Dimitrij Schostakowitsch                                                                                                                                             mit all seinen Nuancen am bes-
                                                                                                                                                                                                  ten zur Geltung – und um das
                              Mittwoch 09.10.2019 20:00
                                                                                                                                                                                                  Gesangliche im instrumenta-
                                  Piotr Beczała Tenor
                               Helmut Deutsch Klavier                                                                                                                                             len Musizieren geht es genau
            Mit Werken von Peter Iljitsch Tschaikowsky,                                                                                                                                           bei den von ihm eingespielten
                 Richard Strauss, Stanisław Moniuszko                                                                                                                                             Werken. Sowohl mit seinem
                             und Mieczysław Karłowicz                                                                                                                                             Hausorchester, den Berliner Phil-
                             Donnerstag 14.11.2019 20:00                                                                                                                                          harmonikern, deren Soloklari-
                             Katharina Konradi Sopran                                                                                                                nettist Andreas Ottensamer ist, als auch mit seiner Klavier-
                                 Eric Schneider Klavier                                                                                                              partnerin kann man seine intensive Beziehung zur Klarinette
     Mit Liedern von Johannes Brahms, Claude Debussy,                                                                                                                und der liedhaft vorgetragenen melodiösen Musik miterleben.
                           Ernst Krenek, György Kurtág
                                    und Franz Schubert
                                                                                                                                                                     Die Originalkompositionen Carl Maria von Webers und die
                                                                                                                                                                     Arrangements von Kompositionen Mendelssohns und Brahms
                           Donnerstag 30.01.2020 20:00                                                                                                               spiegeln eine reiche Palette unterschiedlichster Gefühle vom
                       Philippe Jaroussky Countertenor                                                                                                               Überschwang bis zur Melancholie wider. Andreas Ottensamer
                                 Jérôme Ducros Klavier
                                                                                                                                                                     singt ohne Worte mit seiner Stimme, der Klarinette. 18,99 €
                        Mit Liedern von Franz Schubert
                                                                Liederabende

                                                                                                                                                                                                                                                Dieter Krieg In der Leere ist ist nichts Gemäldezyklus, 1998 (Foto: Lothar Schnepf )
                                                                                                                                                                     Nocturnes
                              Dienstag 17.03.2020 20:00
                                                                € 129,– | 6 Konzerte
                          Christopher Maltman Bariton
                                                                Abo-Beratung und -Verkauf über die Abo-Hotline 0221 204 08 204
                           Malcolm Martineau Klavier
                                                                und über koelner-philharmonie.de/abonnements/
     Mit Liedern von Francis Poulenc, Robert Schumann,
         Maurice Ravel, Max Reger, Emmanuel Chabrier,
        Hugo Wolf und Michael Flander / Donald Swann                                                                                                                 Von den berühmten Nocturnes Frédéric Chopins beeindruckt
                                                                      Im
                                                                Abo sparen Sie                                                                                       und beeinflusst hat der französische Komponist Gabriel Fauré
                             Dienstag 09.06.2020 20:00              bis zu
                                                                                                                                                                     zwischen 1875 und 1921 seine insgesamt 13 Nocturnes ge-
                            Anna Lucia Richter Sopran             35%                                                                                                                                schaffen. Faurés Vorliebe galt
                                 Gerold Huber Klavier                                                            Christopher Maltman
              Mit Liedern von Anton Webern, Hugo Wolf,                                                                                                                                               nicht der Orchestermusik, son-
                                    und Franz Schubert                                                                                                                                               dern der fragileren Form der
                                                                                                                                                                                                     Kammermusik und der Kla-
komponisten der zweiten Hälfte des 19. Jahr-               von Schostakowitsch, die im Repertoire eher           scher Tonschöpfer, deren Werke vor allem mit                                        vierliteratur. Anhand dieser
hunderts wurde. Mit ihm beginnt eine neue                  einen Seltenheitswert besitzen.                       einer ausgeprägten Klangsinnlichkeit aufwar-                                        Kompositionen kann man die
Phase des Liedes, die man als romantische                                                                        ten. Zudem ist das Motto seines Programms                                           Entwicklung des Komponis-
Spätzeit bezeichnen kann, die gleichzeitig                 Sie erweitern dann auch die Topografie der            (»Karneval der Tiere«) erneut ein Beleg für die                                     ten verfolgen und einen immer
aber auch unmittelbar zur Musik des 20. Jahr-              Gattung, denn ausgehend von den Komponis-             Vorliebe für ausgeklügelte Dramaturgien unter                                       deutlicher werdenden, persön-
hunderts führt – bei Anna Lucia Richter durch              ten des deutschsprachigen Raums begannen              den versierten Liedinterpreten.                                                     lichen Stil erkennen, der von
Anton Webern vertreten. Ein Zeitgenosse                    auch Tonschöpfer anderer Länder, sich mit der                                                             der Romantik ausgehend bis zu den Ausdrucksformen des
Wolfs war Gustav Mahler, der ebenfalls zent-               kleinen, aber anspruchsvollen Form auseinan-          Ein besonderes Konzert gibt dann noch die           20. Jahrhunderts reicht. Die nicht eben zahlreichen Einspie-
rale Gattungsbeiträge hinterlassen hat, sowohl             derzusetzen, oft mit dem Anspruch, einen ei-          Sopranistin Katharina Konradi, die im Sommer        lungen dieser Werke werden nun durch die Interpretation Éric

                                                                                                                                                                                                                                                Diatretglas 1. Hälfte 4. Jh.
auf dem Gebiet des Orchester- als auch des                 genen, nationalen Tonfall zu finden, der immer        bei den Bayreuther Festspielen singt, ist sie mit   Le Sages bereichert, der spätestens durch seine Schumann-
klavierbegleiteten Liedes. Die Kennzeichen                 wieder auch von Volksmusik inspiriert war.            dem Liederabend doch zum ersten Mal in der          Interpretation einem größeren Publikumskreis bekannt sein
seines sinfonischen Stils, die gebrochene Hal-             Der polnische Tenor Piotr Beczała, der vor al-        Kölner Philharmonie zu Gast. Die in Kirgisistan     sollte.
tung, die Auseinandersetzung mit Leben und                 lem für seine furiosen Opernauftritte weltweit        geborene Sängerin studiert Liedgestaltung an        So besitzt ja gerade er als Vertreter der französischen Klavier-
Sterben, mit Tod und Auferstehung ziehen                   gefeiert wird, hat etwa ein Programm zusam-           der Musikhochschule in München und gehört           schule und als jemand, dem französische Musik vertraut ist,
sich auch durch sein Liedschaffen – und ge-                mengestellt, das sich vor allem um Kompositi-         seit dieser Spielzeit zum Ensemble der Ham-         in besonderem Maße den Zugang zu diesen selten gespielten
rade Mahlers Doppelbödigkeit verlangt einen                onen aus dem slawischen Raum dreht. Bariton           burgischen Staatsoper. In Köln präsentiert          Stücken. Auch das neue Album von Éric Le Sage ist Klavier-                                                                                                        Pas de deux
Gestalter par excellence. Bei Matthias Goerne,             Christopher Maltman, der ebenfalls gekonnt            sie mit Liedern von Brahms, Debussy, Krenek,        kultur in höchster Vollendung. 17,99 €                                                                                                                            Römisch-Germanisches Kolumba
der zweifelsohne zu den besten Liedersängern               zwischen der großen Opernbühne und dem in-            Kurtág und Schubert den ganzen Reichtum                                                                                                                                                                               Die Begegnung zweier Sammlungen
unserer Tage gehört, sind die Werke dabei in               timen Liederabend hin und her wechselt, setzt         der Gattung, der großen Welt im Kleinen –
                                                                                                                                                                     Texte: Lutz Ronnewinkel. Diese CDs werden ausgewählt und empfohlen
allerbesten Händen – kombiniert mit Liedern                den Fokus dann auf die »Mélodies« französi-           wenn wir nur die Ohren spitzen. Bjørn Woll          von Saturn Köln. Verkauf und weitere Empfeh­lungen an der CD-Theke im
                                                                                                                                                                     Foyer der Kölner Philharmonie, geöffnet jeweils ab einer Stunde vor Kon-                                                                                          Kunstmuseum des Erzbistums Köln
                                                                                                                                                                     zertbeginn, in den Konzertpausen sowie im Anschluss an die Konzerte                                                                                               …verlängert bis 19. August 2019
16      Das Magazin                                                                                                                                                  (ausgenommen PhilharmonieLunch).
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       täglich außer dienstags 12 bis 17 Uhr
Atemberaubender Mezzo Frisch aufgelegt - Das Abonnement mit - Kölner Philharmonie
Die Musik
                                    des Lebens
                                    Die Klassiker!-Reihe der Saison 2019/2020 stellt
                                    große Klavierkonzerte in den Fokus

                                    Dass Mitsuko Uchida im ersten Konzert der Reihe mit Mozart den             63 Jahre später gibt der Peitscheneffekt zweier durch ein Scharnier
                                    Auftakt gibt, versteht sich fast von selbst: Die britisch-japanische       verbundener Hölzer die Manege frei für ein wahrhaft verrücktes Sze-
                                    Pianistin zählt zu den führenden Mozart-Ikonen unserer Zeit. An der        nario. Sein Schöpfer Ravel dirigiert das Orchestre Lamoureux, am
                                    Seite des Mahler Chamber Orchestra stellt sie zwei Konzerte vor, die       Flügel ist Marguerite Long. 20 tolle Minuten lang turtelt das Klavier
                                    verschiedener kaum sein könnten. So ist Mozarts 1784 komponier-            im Tête-à-tête mit dem quicklebendigen Orchester, spielt auf zum
                                    tes Konzert Nr. 19 F-Dur ein Fanal der Lebensfreude. Gern Krönungs-        Possenspiel, die Leben heißt. Es ist ein Zauberstückchen pittoresker
                                    konzert genannt, weil der Meister es 1790 zur Krönung Leopolds II. in      Magie. Die Piccoloflöte intoniert das erste Thema, dann entfaltet das
                                    Frankfurt gespielt haben soll, besticht es durch seinen vitalen Duk-       Klavier ein Feuerwerk rhythmisch bewegter Einfälle, in denen Blues-
                                    tus. Kraftvoll, formal stark präsentiert sich der Hauptsatz, dessen        und Jazzelemente ebenso zuhause sind wie die Klänge der baski-
                                    Durchführung den Mittelteil des zweiten anklingen lässt. Das Alleg-        schen Heimat Ravels. Der Elan des Kopfsatzes, die an Gershwins
                                    retto setzt die Holzbläser stark in Szene. Die Polyphonie des Rondos       Rhapsody gemahnende Lyrik des zweiten, die in die Tour de force
                                    erinnert an das Finale der Jupiter-Sinfonie. Ein großer, lebensbeja-       eines Perpetuum mobiles mündet – all dies macht Ravels G-Dur-
                                    hender Wurf. Wie anders ist Mozarts d-Moll-Konzert KV 466 mit sei-         Konzert zum Klassiker. Auch Hélène Grimaud schätzt es. »Brillant,
                                    nem Ernst, dem starken Kontrast von Dramatik und fragiler Poesie.          gestalterisch aus dem Vollen schöpfend, humorvoll« – so beschrieb
                                    Der dunkle Beginn des Kopfsatzes erinnert Rudolf Buchbinder an             die FAZ eine ihrer jüngsten Darbietungen, und wenn sie sich an der
                                    »ein nächtliches Gewitter«. Wie ein Schatten huscht der Geist Don          Seite der Bamberger Symphoniker unter Jakub Hrůša in das Fahr-
                                    Giovannis in dunklen Synkopen daher, langsam formieren sich The-           wasser dieses Geniestreichs begibt, dürfte sich ein konzertanter Di-
                                    men, drängen in die Durchführung. Ein fast theaterhaftes Szenario.         alog entwickeln, der spannender kaum sein kann. Spannungsreich
                                    Trost spendet der zweite Satz – laut Buchbinder »eine Liebeserklä-         auch der Karriereaufstieg ihres polnisch-kanadischen Kollegen Jan
                                    rung in Tönen«, die in ein vorwärtsdrängendes Schlussrondo mündet.         Lisiecki. Kaum 22 »hat er das Zeug, Nachfolger Brendels zu werden«,
                                                                                                               so der Tagesspiegel. Mit 15 debütierte er als jüngster Exklusiv-Künst-
                                    Im Oktober betritt mit Leif Ove Andsnes »einer der begabtesten Mu-         ler der Deutschen Grammophon mit Mozart, nun entdeckt er Chopin.
                                    siker seiner Generation« das Podium. Leidenschaft und Tiefe prä-           Dessen Konzert f-Moll spielt er mit ungeheurer Intensität. Im Februar
                                    gen sein Spiel, bei dem technische Perfektion selbstverständlich,          bereist er mit dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin unter
                                    nie Selbstzweck ist. Das einzige Klavierkonzert seines Landsman-           Robin Ticciati den Kosmos dieses herrlichen Werks, in dem Virtu-
                                    nes Grieg in a-Moll spielt er gern und oft. Inspiriert von Schumanns       osität und Melos nahtlos ineinander verschmelzen. Der Hauptsatz
                                    a-Moll-Konzert schuf Grieg ein Meisterwerk, das in seinem zwischen         folgt der Sonatensatzform. Die Durchführung mit ihren perlenden, oft
                                    spätromantischer Geste und nordischer Wehmut schwebendem                   chromatischen Skalen verlangt dem Solisten viel ab. Hier offenbart
                                    Duktus einzigartig ist. Der kurze, sich an der Sonatensatzform ori-        sich die Nähe zu Mozart. Das Larghetto – ein Nachtstück von überir-
                                    entierende Hauptsatz, das schwebende Adagio und die tänzerische            discher Schönheit, dem ein Rondo folgt, dessen tänzerisches Haupt-
                                    Virtuosität des dritten Satzes mit dem schwelgerischen Finale verlei-      thema einer Mazurka entnommen sein könnte. Es wird romantisch
                                    hen dem Konzert eine Unmittelbarkeit, die es zum Klassiker macht.          überhöht, in das konzertante Gewand gekleidet und in ein starkes
                                    Es war das Lieblingskonzert Rachmaninows, und beim Besuch Griegs           Finale geführt. Mit Kristian Bezuidenhout schließt sich der Kreis
                                    im Haus des alten Liszt setzte sich dieser an den Flügel, spielte Griegs   großer Solokonzerte. Der in Südafrika geborene Australier gilt als
                                    Konzert mit allen Stimmen, stolperte über eine kühne harmonische           Schlüsselfigur historischer Aufführungspraxis. Er wird Mozarts Rondo
                                    Wendung – und sagte dem jungen Kollegen eine glänzende Zukunft             D-Dur KV 382 und das Klavierkonzert Es-Dur KV 482 am Hammerflü-
                                    voraus. Uraufgeführt wurde das Konzert am 3. April 1869 in Kopenha-        gel intonieren und selbst das Freiburger Barockorchester leiten.
                   Hélène Grimaud   gen mit Edmund Neupert am Flügel Anton Rubinsteins.                        Cyrill Stoletzky

18   Das Magazin                                                                                                                                                  Das Magazin     19
2019 | 2020
                                                                                                                                                                           Rätsel
                                                                                                                                                                                                                         FORUM ALTE MUSIK KÖLN
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                                                                                                                                                                                                                                                                m+k e.V.

                                                                                                                                                                                                                         concerto romano
                                                                                                                                             Klassisch und                                                               christine schornsheim
                                                                                                                                             erstklassig                                                                 kristin von der goltz
                                                                                                                                             Orchester gesucht
                                                                                                                                                                                                                         miriam andersén
                                                                                                                                          Ein Abend ist in der neuen Konzertsaison einem Komponisten gewid-
                                                                                                                                          met, der schon als 8-Jähriger zu Gast in den größten Opernhäusern
                                                                                                                                                                                                                         raitis grigalis
                                                                                                                                          des Zarenreichs war, von seiner Mutter das Klavierspiel erlernte und
                                                                                                                                          als 13-Jähriger Student am Konservatorium wurde, an dem Rimskij-
                                                                                                                                          Korsakow lehrte. Erste Kompositions-Erfolge führten ihn nach Frank-
                                                                                                                                                                                                                         lucia mense
Jan Lisiecki
                                                                                                                                          reich, England und Italien, die Oktoberrevolution 1918 in die USA. Dort
                                                                                                                                          schrieb er für das Opernhaus in Chicago eine Oper über König Treff
                                                                                                                                          und seinen depressiven Sohn, den Erbprinzen – die Resonanz war ver-            neobarock
                                                                                                                                          halten. Drei Jahre später fand mit großem Erfolg in Köln die deutsche
Konzerttermine                                                                                                                            Erstaufführung statt. Da hatte der Komponist gerade seine »Hexen-
Montag 23.09.2019 20:00                                             Samstag 25.04.2020 20:00                                              oper« fertiggestellt, die im mittelalterlichen Köln spielt. Die folgenden      flautando köln
Mitsuko Uchida Klavier                                              Gaëlle Arquez Mezzosopran                                             Jahre verbrachte er vorwiegend in Frankreich, für eine Weile auch in
Mahler Chamber Orchestra                                            SWR Symphonieorchester                                                Oberbayern bei seiner Mutter, die dort eine Zeitlang lebte. In der klei-
Meesun Hong Coleman Konzertmeisterin
Werke von Wolfgang Amadeus Mozart und Richard Strauss
                                                                    Antonello Manacorda Dirigent
                                                                    Werke von Felix Mendelssohn Bartholdy, Hector Berlioz, Márton Illés
                                                                                                                                          nen oberbayerischen Benediktiner-Gemeinde schloss er seine erste               jacquard quartet
                                                                                                                                          Ehe mit einer spanischen Sängerin, die er Mitte der 1920er Jahre in der
                                                                    und Claude Debussy
Sonntag 13.10.2019 20:00                                                                                                                  Carnegie Hall/New York kennengelernt hatte. Zehn Jahre später kehrte
Leif Ove Andsnes Klavier
Oslo Philharmonic Orchestra
                                                                    Montag 18.05.2020 20:00
                                                                    Daniela Lieb Flöte
                                                                                                                                          der leidenschaftliche Hobby-Schachspieler in sein Heimatland zurück
                                                                                                                                          und schrieb sein erstes Bühnenwerk, ein Ballett nach einem Stoff von
                                                                                                                                                                                                                         les passions de l'ame
Vasily Petrenko Dirigent                                            Freiburger Barockorchester                                            William Shakespeare. Nach einem Intendanten- und damit verbunde-
Werke von Arne Nordheim, Edvard Grieg und Sergej Rachmaninow        Kristian Bezuidenhout Hammerklavier und Leitung
                                                                                                                                          nen Richtungswechsel zog das Theater den Auftrag jedoch wieder zu-
Freitag 01.11.2019 20:00 Allerheiligen
                                                                    Werke von Juan Crisóstomo de Arriaga, François Devienne,
                                                                    Wolfgang Amadeus Mozart und Joseph Martin Kraus                       rück, die Uraufführung des vom Komponisten dennoch fertiggestellten            meret lüthi
Diana Damrau Sopran                                                 Gefördert vom Kuratorium KölnMusik e.V.
                                                                                                                                          Balletts an einem anderen Haus scheiterte am Protest der Tänzer. Mehr
                                                                                                                                          Aufführungsglück erfuhren das in der Zwischenzeit entstandene »Mu-
Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks
Mariss Jansons Dirigent                                                                                                                   sikalische Märchen für Kinder« sowie zwei Suiten und zehn Klavierstü-          orchestra kairos
Werke von Richard Strauss und Johannes Brahms                                                                                             cke aus der Ballettmusik. Das Ballett selbst kam schließlich erstmals

                                                                    Klassiker!
                                                                                                                                          in Brünn in der damaligen Tschechoslowakei auf die Bühne. Die Mu-
Samstag 18.01.2020 20:00
Hélène Grimaud Klavier                                              € 329,– 289,– 249,– 179,– 139,– | Z: 239,– | 7 Konzerte
                                                                                                                                          sik eines der bis heute populärsten russischen Komponisten, der am             kai wessel
Kateřina Knežíková Sopran                                                                                                                 gleichen Tag wie Stalin starb, inspirierte auch Regisseure und Popmu-
                                                                    Abo-Beratung und -Verkauf über die Abo-Hotline 0221 204 08 204
Bamberger Symphoniker                                               und über koelner-philharmonie.de/abonnements/                         siker wie Walt Disney, Woody Allen, Emerson, Lake and Palmer und den
Jakub Hrůša Dirigent                                                                                                                      »Englishman in New York« Gordon Matthew Thomas Sumner, besser
Werke von Maurice Ravel und Gustav Mahler                                                                                                 bekannt als Sting. Welches Orchester wird in der Abo-Reihe »Philhar-           Einheitspreis je Konzert 20 Euro (ermäßigt 12 Euro)
                                                                          Im
                                                                    Abo sparen Sie
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Mittwoch 12.02.2020 20:00
                                                                        bis zu
Jan Lisiecki Klavier
Deutsches Symphonie-Orchester Berlin
                                                                       35%                                                                Bitte senden Sie Ihre Lösung bis zum 31.7. unter dem Stichwort »Rätselhafte
                                                                                                                                                                                                                         mspering@hotmail.com
Robin Ticciati Dirigent                                                                                                                   Philharmonie« an die KölnMusik GmbH, Bischofsgartenstr. 1, 50667 Köln oder
                                                                                                                                          per E-Mail (mit Angabe Ihrer Postanschrift) an feedback@koelnmusik.de. Unter   Info und Tickets: 0221-552558 | www.forum-alte-musik-koeln.de
Werke von Sergej Rachmaninow, Frédéric Chopin und Igor Strawinsky                                                                         den richtigen Einsendungen verlosen wir 3 x 2 Tickets für die Aufführung des
                                                                                                                                          Stücks »Zwischen Traum und Wirklichkeit« des japanischen Nô-Theaters am
                                                                                                                                          1. September um 20 Uhr.
20    Das Magazin                                                                                                                         Des letzten Rätsels Lösung: Kurt Tucholsky
Sieben
                   auf einen Streich
                      Das neue Kammermusik-Abo mit sieben Konzerten, die Geschichten erzählen

                                                                                     »Einen großartigen Film gibt es gar nicht.
                                                                                     Wissen Sie, was großartig ist? Ein Gemälde
                                                                                     von Rembrandt. Kammermusik von Mozart.
                                                                                     Das ist großartig.« So sprach der große
                                                                                     Schauspieler Marlon Brando. Zum Glück
                                                                                     darf jeder selbst entscheiden, was er groß-
                                                                                     artig findet. Wer Kammermusik liebt (oder
                                                                                     wer sich in Kammermusik verlieben möch-
                                                                                     te), für den ist ein Kammermusik-Abo gro-
                                                                                     ßes Kino, nicht zuletzt deshalb, weil unter
                                                                                     den Musikern viele Charakterdarsteller sind
                                                                                     und weil es in der Kammermusik auch dar-
                                                                                     um geht, Geschichten zu erzählen, seien es
                                                                                     die Märchenerzählungen von Schumann,
                                                               Eric Le Sage          eine Suite für Percussionensemble mit           Kristian Bezuidenhout
                                                                                     Martin Grubinger oder das Klarinettenquin-
                                                                                     tett von Mozart.

                                                                                     Wenn die Stunde der Kammermusik                 führen die drei Schumanns Phantasiestü-        pe und gewohnt, ihren Part in den Proben      to. Er ist erster Konzertmeister der Berliner
                                                                                     schlägt, lassen Herzblutmusiker alles ste-      cke auf, schwelgen in Brahms, verweilen        für mehr Klarheit auch mal zu singen.         Philharmoniker, und wenn er sich mal Ur-
                                                   Kammermusik                       hen und liegen, schneiden Lücken in den         bei Haydn. Weitere Schumann‘sche Kost-                                                       laub nimmt von seinen Philharmonikern,
                                                              € 139,– | 7 Konzerte   Terminkalender und sind bereit, weit zu         barkeiten stehen auf dem Programm, wenn        Aus Wien reist kurz vor Weihnachten ein       legt er sich nicht an den Strand, sondern
                    Abo-Beratung und -Verkauf über die Abo-Hotline 0221 204 08 204   reisen. Die junge Ausnahmecellistin Marie-      der sympathische Tastenkünstler Kristian       vielgestaltiger Klangkörper an, genauer       spielt Kammermusik in der Kölner Philhar-
                                  und über koelner-philharmonie.de/abonnements/
                                                                                     Elisabeth Hecker ist solch eine Musikerin.      Bezuidenhout mit einer jungen, internatio-     gesagt: das Klangforum Wien, bestehend        monie. Auch sein israelischer Kollege Ami-
                                                                                     Sie liebt ihre Soloauftritte, doch ein wich-    nal besetzten Crew antritt, um Hammerkla-      aus 24 Musikern aus zehn Ländern, die für     hai Grosz, erster Solobratscher der Berliner
                                                                          Im         tiger Bereich ihres Musikantentums kommt        vier, Streicher und Klarinette miteinander     die Musik der Gegenwart brennen und mit       Philharmoniker, ist dabei sowie der süd-
                                                                    Abo sparen Sie
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                                                                                     erst beim gemeinsamen Musizieren richtig        ins Gespräch zu bringen. »Es geht bei uns      dem Anspruch antreten, die Welt ein biss-     amerikanische Cellist Claudio Bohórquez
                                                                      35%            zur Entfaltung: der Dialog, das Interagie-      um Feinheiten, um Timing, Agogik, Klang-       chen besser zu machen. Der Niederländer       und der französische Pianist Eric Le Sage.
                                                                                     ren, das Zusammenspiel. Darauf möchte           farben«, sagt Kristian Bezuidenhout, dem in    Bas Wiegers, von Haus aus Geiger und          Große Werke der Literatur haben sie im Ge-
                                                                                     Marie-Elisabeth Hecker nicht verzichten         der Spielzeit 2019/2020 in der Kölner Phil-    versiert ebenso in der Barock- wie in der     päck: Mozart, Dvořák und den jungen Ri-
                                                                                     und verbringt die wertvolle kammermu-           harmonie ein Porträt gewidmet ist. »Das ist    Gegenwartsmusik, wurde jüngst zum ers-        chard Strauss.
                                                                                     sikalische Zeit am liebsten mit Menschen,       unglaublich wohltuend, in so einer inten-      ten Gastdirigenten des Klangforum Wien
                                                                                     die ihr menschlich und musikalisch nahe-        siven und kammermusikalischen Situation        berufen und leitet das Ensemble bei sei-      Im März ist Zeit für Mozarts wunderbares
                                                                                     stehen: Mit ihrem Ehemann, dem Pianisten        und Atmosphäre zu arbeiten.« Mit von der       nen Ausflügen in neue Klangwelten. Ein        Klarinettenquintett, präsentiert vom neu-
                                                                                     Martin Helmchen, und der kammermu-              Partie ist die temperamentvolle italienische   besonderes Quartett tritt im Februar in der   en Star in der Welt der Klarinette, dem Ös-
                                                                                     sikerfahrenen Geigerin Antje Weithaas bil-      Geigerin Lorenza Borrani. Sie ist Konzert-     Kölner Philharmonie auf. Aus Berlin kommt     terreicher Andreas Ottensamer, ebenfalls
                                                                                     det sie ein illustres Klaviertrio. Im Oktober   meisterin des Chamber Orchestra of Euro-       der japanische Geiger Daishin Kashimo-        Mitglied der Berliner Philharmoniker. Das

22   Das Magazin                                                                                                                                                                                                                                            Das Magazin     23
Konzerttermine
                           Dienstag 08.10.2019 20:00
                             Antje Weithaas Violine

                                                                                                                                                                                                                                Die Zukunft
                 Marie-Elisabeth Hecker Violoncello
                           Martin Helmchen Klavier
          Werke von Lili Boulanger, Joseph Haydn,
          Robert Schumann und Johannes Brahms
            Gefördert vom Kuratorium KölnMusik e.V.

                                                                                                                                                                                                                                wird noch
                             Freitag 29.11.2019 20:00
              Kristian Bezuidenhout Hammerklavier
                             Nicola Boud Klarinette
                            Lorenza Borrani Violine

                                                                                                                                                                                                                                unglaublicher
                               Maia Cabeza Violine
                                Simone Jandl Viola
                       Luise Buchberger Violoncello
                      Werke von Robert Schumann
                            und Johannes Brahms
            Gefördert vom Kuratorium KölnMusik e.V.

                            Montag 16.12.2019 20:00                                                                                                                                                                             Die Abonnements des Gürzenich-Orchesters
                                 Klangforum Wien
                              Bas Wiegers Dirigent
                                                                                                                                                                                                                                in der Spielzeit 2019/2020
 Werke von Klaus Lang und Georg Friedrich Haas
                                                                                                                                                                                                                                Insgesamt werden zehn Solistinnen und Solisten ihr Debüt beim
                          Sonntag 02.02.2020 20:00                                                                                                                                                                              Gürzenich-Orchester feiern, darunter vier Violinistinnen und Vi-
                         Daishin Kashimoto Violine                                                                                                                                                                              olinisten der jüngeren Generation: Emmanuel Tjeknavorian mit
                                Amihai Grosz Viola
                     Claudio Bohórquez Violoncello                                                                                                                                                                              dem Violinkonzert Nr. 3 von Camille Saint-Saëns, Alena Baeva mit
                               Eric Le Sage Klavier                                                                                                                                                                             Alban Bergs Violinkonzert, Simone Lamsma mit Sofia Gubaidulinas
             Werke von Wolfgang Amadeus Mozart,                                                                                                                                                                                 »In tempus praesens« sowie Benjamin Beilman mit Mozarts 5. Vio-
              Richard Strauss und Antonín Dvořák
                                                                                                                                                                                                                                linkonzert. Darüber hinaus debütieren Yulianna Avdeeva mit Peter
                        Donnerstag 12.03.2020 20:00                                                                                                                                                                             Tschaikowskys Klavierkonzert Nr. 1, der Cembalist Mahan Esfahani
                    Andreas Ottensamer Klarinette                                                                                                                                                                               mit einer Uraufführung von Miroslav Srnka, Pianist Cédric Tiberghien
                          American String Quartet                                                                                                                                                                               mit Karol Szymanowskis Sinfonie Nr. 4 für Klavier und Orchester und
                             Peter Winograd Violine                                                                                                                                                                             viele mehr. Nicholas Collon ist als Erster Gastdirigent am Dirigierpult
                               Laurie Carney Violine
                          Daniel Avshalomov Viola                                                     Antje Weithaas                                   Francois-Xavier Roth                                                     zu erleben und Karina Canellakis realisiert ihr drittes Programm mit
                        Wolfram Koessel Violoncello                                                                                                                                                                             Mahlers 1. Sinfonie und Sofia Gubaidulinas Violinkonzert in Köln. Mit
             Werke von Wolfgang Amadeus Mozart,                                                                                                                                                                                 einem russischen Programm – Prokofjew und Skrjabin – ist Ehrendiri-
       Carl Maria von Weber und Johannes Brahms
                                                                                                                                                                                                                                gent Dmitrij Kitajenko erneut zu Gast.
                          Dienstag 07.04.2020 20:00     Quartett an seiner Seite ist das legendäre    reichen Kammermusik-Saison bildet das            François-Xavier Roth blickt optimistisch in die Zukunft und hat in
                                Martin Grubinger,       American String Quartet, seit über 30 Jah-    Konzert des Jerusalem Quartet zusammen           seiner fünften Spielzeit ein Programm zusammengestellt, das die          Ein weiterer Höhepunkt der Saison ist das Konzertprogramm rund
                                  Slavik Stakhov,       ren eine Institution in der Kammermusik.      mit der jungen israelischen Sopranistin          romantischen Wurzeln des traditionsreichen Gürzenich-Orchesters          um Ludwig van Beethoven: »Die neue Akademie« verbindet eindring-
                                 Rainer Furthner,
                          Leonhard Schmidinger,
                                                        Andreas Ottensamer geizt nicht mit seinem     Hila Baggio. Sie schwingt ihren kristallkla-     aufleben lässt und die Geschichte des Ensembles mit neuen Auf-           liche Momente von Beethovens Klavier- und Orchestermusik mit zeit-
                    Alexander Georgiev Percussion       Können und spielt noch ein weiteres Werk      ren Sopran für ein Stück des ukrainischen        tragswerken weiterschreibt. Die 12 Abonnement-Konzerte der Sai-          genössischen Stimmen, die seinen visionären Geist lebendig werden
                            Per Rundberg Klavier        mit den amerikanischen Kollegen: das          Komponisten Leonid Desyatnikov empor.            son 2019/2020 lenken den Blick auf das rätselhafte Verhältnis von        lassen. Im Zentrum dieser sehr persönlichen Auseinandersetzung
 Werke von Maki Ishii, Kalevi Aho / Per Rundberg,       Quintett von Carl Maria von Weber. Rasant     Es basiert auf dem Material von Kabarett-        Musik und Leben und nehmen Komponistinnen und Komponisten                steht der gefeierte Pianist und Wahl-Kölner Pierre-Laurent Aimard.
           John Psathas, Johannes Maria Staud
                       und Martin Grubinger sen.        wird es im April, wenn der österreichische    Liedern, die zwischen den beiden Welt-           in den Fokus, die Musik als vielstimmige Erzählkunst auffassen. In
            Gefördert vom Kuratorium KölnMusik e.V.     Percussionist und Tausendsassa Martin         kriegen in Polen gesungen wurden. »Mein          den Werken von Hector Berlioz, dem das Gürzenich-Orchester zum           Im Dezember 2019 setzt François-Xavier Roth seinen Bruckner-Zyklus
                                                        Grubinger sich mit vier weiteren Schlag-      Zyklus ist eine Reihe freier Transkriptionen     150. Todesjahr einen Saisonschwerpunkt widmet, scheinen sich Bio-        »Bruckner, der Moderne« mit der 7. Sinfonie fort. »Der Klang des Or-
                       Donnerstag 04.06.2020 20:00
                                                        zeugern und dem schwedischen Pianisten        solcher Lieder«, sagt der Komponist. »Es ist     grafie und Komposition auf faszinierende Weise zu durchdringen.          chesters passt fabelhaft zu dem romantischen Repertoire. In Kom-
                                Hila Baggio Sopran
                                                        Per Rundberg trifft, um die Kölner Philhar-   eine freche, talentierte Kultur voller Selbst-   Roth wählt wegweisende Stücke des Klangpioniers aus, darunter die        bination mit Werken der Moderne ergänzen wir unsere Lesart durch
                                 Jerusalem Quartet
                                                        monie in Schwingungen zu versetzen. So        ironie und latenter Verzweiflung. Der Sound      Konzertouvertüre »Le corsaire« mit der jungen Dirigentin Elim Chan,      eine neue Perspektive, die deutlich macht, wie weit Bruckner seiner
                        Alexander Pavlovsky Violine
                              Sergei Bresler Violine    fetzig kann Kammermusik sein! Eine Ur-        des Streichquartetts verwandelt diese Mu-        die Ouvertüre »Les Francs-Juges« und »Harold en Italie« mit den          Zeit voraus war«, so Gürzenich-Kapellmeister Roth. Im Abschluss-
                                       Ori Kam Viola    aufführung von Johannes Maria Staud ist       sik in eine erlesene Gravur.«                    Berlioz-Spezialisten Sylvain Cambreling und Antoine Tamestit an der      konzert der Saison erklingt Bruckners 1. Sinfonie zusammen mit ei-
                          Kyril Zlotnikov Violoncello
                                                        inklusive und ein Stück, das Martin Grubin-   Dorle Ellmers                                    Viola sowie die »Symphonie fantastique« im Festkonzert zum Sai-          nem neuen Cembalokonzert von Miroslav Srnka. Es sei der Versuch,
     Werke von Erwin Schulhoff, Leonid Desyatnikov
                      und Erich Wolfgang Korngold
                                                        gers Vater, Martin Grubinger senior, kom-                                                      sonauftakt. Die Reflexion über die eigene Identität spiegelt sich auch   »das Leise über das Laute herrschen zu lassen«, so der tschechische
          Jeweils um 19:00 Einführung in das Konzert
                                                        poniert hat, der selbst Perkussionist ist.                                                     in Matthias Pintschers Cellokonzert »Un despertar« wider, das Alisa      Komponist. Ein vielversprechender Ausblick, nicht nur für die Welt
                                   durch Bjørn Woll     Den krönenden Abschluss einer facetten-                                                        Weilerstein erstmals in Deutschland spielen wird.                        der Musik. Nina Jozefowicz

24     Das Magazin                                                                                                                                                                                                                                                                 Das Magazin      25
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