Magazin - IHK zu Düsseldorf

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Magazin - IHK zu Düsseldorf
magazin
für Düsseldorf und den Kreis Mettmann                 www.duesseldorf.ihk.de   03.2018

                                                          Ready for
                                                          Take-off!
                                                           Düsseldorf ist Gründerregion.

Service                            Im Fokus                          Serie Start-ups
Vorsicht bei Werbung               Wie arbeitet es sich              Digitale Hilfen für
mit der Fußball-WM!                im Coworking Space?               die Wirtschaft
Magazin - IHK zu Düsseldorf
O    b Kongress, Event, Meeting oder
     Seminar, Weihnachtsfeier oder Bankett –
das Tagungshotel
Grand La Strada
in Kassel bietet Großes!
O zentral in Deutschland – bestens erreichbar
O 10 Minuten zum ICE-Bahnhof Kassel Wilhelmshöhe
O 5 Minuten zur Autobahn und Stadtmitte
O 850 Parkplätze
O zentrale und ruhige Lage nahe dem „Staatspark Karlsaue“
O schickes Ambiente

E    ines der größten privat geführten Tagungshotels
     ist zugleich Kassels vielseitigste Hotelwelt:
O 1.000 Betten in 484 modernen Zimmern, Suiten und Appartements (komplett renoviert in 2017)
O 40 Tagungsräume
O Exklusiver Kongress- und Event-Saal „Palazzo“ für bis zu 1.000 Personen mit neun Metern
  Deckenhöhe, geschwungenen Galerien und imposanten Freitreppen rechts und links der Bühne
O vier Restaurants und Bars
O täglich Livemusik in der Lobby
O Wellness-Spa mit Sauna, Pool und Fitness
O Bowlingcenter mit vier Bahnen und eigener Bowling-Bar

                  Wir freuen uns auf Sie! Ihr Team vom Grand La Strada
Raiffeisenstr. 10 . 34121 Kassel . Tel.: 05 61 / 2 09 00 . E-Mail: info@lastrada.de . www.lastrada.de
Magazin - IHK zu Düsseldorf
Standpunkt 1

                   Jetzt gründen!

                  E
                                s ist fatal! Zu Zeiten guter Konjunktur ist die Gründungsbereit-
                                schaft besonders gering. Das ist ein großer Fehler. Denn aktuell
                                sind die Möglichkeiten besonders gut, sich am Markt zu positionie-
                                ren. Jetzt verzeiht die Wirtschaft deutlich mehr Anfängerfehler als
                                in Krisenzeiten.
                   Und Düsseldorf bietet als Sitz der NRW.Bank und vieler privater sowie institu-
                   tioneller Anleger perfekte Rahmenbedingungen für neue Unternehmen. Dies
                   gilt gleichermaßen für neue Unternehmungen wie für Start-ups in den nächs-
                   ten Finanzierungsrunden. Düsseldorf entwickelt sich somit von der Start-up-
                   city zur Scale-up-city und präsentiert sich als hervorragender Standort für neues
                   Unternehmertum.
                   Voraussetzung für eine Gründungswelle, die die Region Düsseldorf und viel-
                   leicht ganz NRW nach vorne bringen könnte, ist allerdings eine deutliche Ver-
                   änderung in der Bewertung des Unternehmertums durch Auszubildende und
                   Hochschulabsolventen. Auch wenn die neue Landesregierung in ein paar Jah-
                   ren das Fach „Wirtschaft“ an den Schulen etabliert haben will, ist aktuell noch
                   keine Änderung des Berufswahlverhaltens zu Gunsten der Selbständigkeit zu
                   erwarten.
                   Am Ende ist nämlich der persönliche Impuls entscheidend für die Gründung
                   eines Unternehmens. Nicht Not, sondern Überzeugung ist erforderlich, um er-
                   folgreich ein Unternehmen zu gründen. Neue Geschäftsideen und überzeugen-
                   de Persönlichkeiten sind erforderlich, um nachhaltigen Erfolg zu sichern.
                   Neben der IHK gibt es viele Partner, die neue Gründungen begleiten und unter-
                   stützen. Voraussetzung ist und bleibt allerdings der Mut, sich aus der Komfort-
                   zone einer Zukunft als Angestellter heraus zu bewegen. Allerdings gilt auch:
                   „Wenn nicht jetzt, wann dann?“

                                                           Gregor Berghausen
                                                           Hauptgeschäftsführer der IHK Düsseldorf

                                                                 gregor.berghausen@duesseldorf.ihk.de
                                                                                                                     FOTO: EGGERT GROUP

                                                                 www.facebook.com/gregor.berghausen

www.duesseldorf.ihk.de                                                                                  IHK magazin 03.2018
Magazin - IHK zu Düsseldorf
2   Inhalt

12                                                                                   04
               Gründerregion Düsseldorf                                                   Unternehmen
               Wer sich beruflich auf die eigenen Beine stellen möchte, ist in und        Die Konjunktur brummt. Das macht sich auch
               um Düsseldorf herum genau am richtigen Ort. Die Titelgeschich-             auf dem Markt für Büroimmobilien bemerkbar:
               te erzählt, warum das so ist und stellt einige der junge Unterneh-         Die großen Maklerunternehmen bilanzieren
               men vor.                                                                   ein Wachstum bei Neuvermietungen.

                                   30
                                   Service Recht
                                   Wer mit der Fußballweltmeisterschaft
                                   im Sommer werben will, muss besonders
                                    vorsichtig sein: Die Fifa als Inhaberin der
                                    Rechte an dem Spektakel zeigt schnell die
                                     rote Karte.

IHK magazin 03.2018                                                                                                  www.duesseldorf.ihk.de
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3

                                            Unternehmen                                     Im Fokus
                                            04 Büroimmobilien sind gefragt                  44 Coworking Spaces sind zunehmend
                                                                                               beliebt
                                            06 HSBC Deutschland ebnet Weg für
                                               weiteres Wachstum                            46 Wie arbeitet es sich in der
                                            06 Lindner AG gehört zu „Deutschlands              Ideenschmiede?
                                               besten Arbeitgebern“
                                            07 Eurowings verstärkt seine Flotte
                                                                                            Portraitiert
                                            07 Electronic Partner sagt Danke
                                                                                            48 Start-ups: Digitale Hilfen für die
                                            08 Grand Opening von Luisa Cerano                  Wirtschaft
                                            08 30 Jahre Ceta Testsysteme GmbH               52 Ein Tag im Leben von Kathrin Grüne
                                            09 Aus für den Düsseldorfer Unterneh-
                                               merinnenpreis?
                                            09 Zehn Jahre Headsahead                        Rubriken
                                            10 Menschen der Wirtschaft                      01 Editorial
                                            11   Unternehmensticker                         37 Impressum
                                            11   Jubiläen                                   55 Gastkommentar: Mehr Kultur für
                                                                                               die Moral
                                                                                            56 Fragebogen: Frauke Pink, Pink

44
                                            Titel                                              Immobilien Management
                                            12 Gründerregion Düsseldorf
                                            17 Gibt es ein Gründer-Gen? Interview mit
                                               Dr. Eva Lutz, Professorin an der
                                               Heinrich-Heine-Universität
Im Fokus                                    19 Starke Typen: Keine Gründung nach
Coworking Spaces erfreuen sich zuneh-          „Schema F“
mender Beliebtheit – und das bei Start-     24 IHK-Service für Existenzgründer
ups ebenso wie bei Beratern, Architekten,   26 Schritt für Schritt in die Selbständigkeit
Textern, Designern und Programmierern.

                                            Service
                                            29 Finanzen & Steuern
                                            30 Recht
                                                                                                  Besuchen Sie uns
                                            33 Veranstaltungen                                    https://www.facebook.com/IHKDus/
                                                                                                  https://www.facebook.com/Ausbildung.klarmachen/
                                            34 Weiterbildung
                                                                                                  Folgen Sie uns auf
                                            38 Kompakt                                            https://twitter.com/ihkdus
                                            40 Digitalisierung
                                            41 Fachkräfte                                         Mehr zu den Autoren der Texte dieser
                                                                                                  Ausgabe unter www.duesseldorf.ihk.de,
                                            42 Unternehmensgründungen                             (Nummer 3607188).

www.duesseldorf.ihk.de                                                                                                 IHK magazin 03.2018
Magazin - IHK zu Düsseldorf
4   Unternehmen

                                      D
                                                    ie starke Konjunktur belebt den

Büros sind gefragt                                  Markt der Büroimmobilien. Un-
                                                    ternehmen expandieren, moder-
                                                    nisieren ihre Arbeit, neue Akteu-
                                                    re drängen auf den Düsseldorfer
Wie die Gesamtwirtschaft boomt auch   Markt. Da sind Büros gefragt. Übereinstim-
der Markt der Büroimmobilien in       mend bilanzieren die großen Maklerunter-
                                      nehmen ein Wachstum bei Neuvermietungen.
der Region.                           Auch als Investmentmarkt zeigt sich Düssel-
                                      dorf von seiner besten Seite – die Immobilien-
                                      umsätze stiegen ebenfalls. Und im laufenden
                                      Jahr dürfte nach Ansicht der Marktanalysten
                                      weiterhin die Sonne über der Region scheinen.
                                      In der Bewertung des vergangenen Jahres sind
                                      sich die Experten weitgehend einig. „Der Düs-
                                      seldorfer Gewerbeimmobilienmarkt erfreut
                                      sich unverändert großer Beliebtheit – bei In-
                                      vestoren und Nutzern gleichermaßen“, teilen
                                      die Marktbeobachter von Anteon mit. Eben-
                                      so positiv fällt das Urteil von Michael Fenderl,
                                      Leiter von Aengevelt-Research, aus: „Der re-
                                      gionale Düsseldorfer Büroflächenmarkt prä-
                                      sentiert sich im Rahmen der sehr positiven
                                      Wirtschaftsentwicklung mit seinem hohen
                                      Flächenumsatz und der breitgefächerten Nach-
                                      frage wieder sehr dynamisch.“

                                      „Überdurchschnittliches Ergebnis“
                                      Nicht anders die Einschätzung von Marcel
                                      Abel, geschäftsführender Direktor bei JLL
                                      Deutschland SE: „Der Düsseldorfer Markt
                                      ist in den vergangenen Jahren gut und solide
                                      gewachsen und hat damit langfristig die Ba-
                                      sis für noch größere Leistungen geschaffen.“
                                      Der erzielte Flächenumsatz stelle „ein über-
                                      durchschnittliches Ergebnis dar“, sagt Cem
                                      Ergüney. Der Bürovermietungsspezialist von
                                      Colliers International schüttet aber ein wenig
                                      Wasser in den Wein: An das „äußerst gute
                                      Umsatzergebnis“ des Vorjahres reiche das
                                      2017er Ergebnis nicht heran. So habe es in den
                                      mittleren Flächensegmenten einen Rückgang
                                      gegeben.
                                      Der insgesamt positive Trend setzt sich aber
                                      auch dieses Jahr fort, glaubt man den Immo-
                                                                                              FOTO: DIE DEVELOPER

                                      bilienspezialisten: „Nach unserer Einschät-
                                      zung war 2017 nur der Auftakt zu einem noch
                                      stärkeren 2018, das sich bereits jetzt abzeich-

IHK magazin 03.2018                                                  www.duesseldorf.ihk.de
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                            net“, ist Abel überzeugt. Die Marktforscher
                            von Aengevelt gehen zumindest von Umsät-
                            zen im Durchschnitt der vergangenen zehn
                            Jahre aus.

                            Mehrere Großvermietungen
                            Einige Akteure drehen gerade das ganz große
                            Rad. So hat eine Tochter der Bank HSBC mehr        La Tête im Le Quartier Zentral.
                            als 20.000 Quadratmeter an der Hansaallee ge-
                            mietet. Die Stadt Düsseldorf will am Haupt-
                            bahnhof im ehemaligen Verteilzentrum der           BÜROMIETEN IM VERLEICH                              so auch Firmen Angebote machen, sich neu in
                            Post (Konrad-Adenauer-Platz 1) kommunale           Stand 2017, Angaben in Euro / qm                    Düsseldorf anzusiedeln. „Bei geringerem Leer-
                            Einrichtungen unterbringen, unter anderem          ø-Miete Düsseldorf*                *15,25 – 15,35   stand gäbe es diese Optionen gar nicht.“
                            die Zentralbibliothek. Dazu hat die Stadt nach     ø-Miete Düsseldorf Citylage**             **18,40   Zudem entfalle, so Birthe Nordhues, Leiterin
                            Auskunft von Aengevelt rund 25.500 Quadrat-        Spitzenmiete*** Düsseldorf                  27,00   Gewerbliche Vermietung von Aengevelt, ein zu-
                            meter gemietet, davon etwa 20.300 Quadrat-                                                             nehmender Anteil des Leerstands auf Objekte,
                                                                               Spitzenmiete Frankfurt                    39,90
                            meter potenzielle Bürofläche.                                                                          die heutige Anforderungen an Energieeinspa-
                                                                               Spitzenmiete München                      36,50
                            Das Bankhaus Lampe hat in einem Neubau-                                                                rung, Klimatisierung und IT-Infrastruktur nicht
                            projekt an der Schwannstraße einen Mietver-        Spitzenmiete Berlin                       30,00     mehr erfüllen und aufwändige Sanierungen er-
                            trag über rund 13.000 Quadratmeter abge-           Spitzenmiete Hamburg                      26,50     fordern. „Dadurch fällt die tatsächlich markt-
                            schlossen, und die Berufsgenossenschaft Holz       Spitzenmiete Stuttgart                     23,70    fähige Angebotsreserve deutlich geringer aus.“
                            und Metall ist von der Kreuzstraße in die Arca-    Spitzenmiete Köln                         22,00
                            diastraße umgezogen, wo sie rund 11.300 Qua-                                                           Neue Objekte
                            dratmeter Mietfläche belegt.                       *je nach Maklerunternehmen                          Auf der anderen Seite kommen immer wie-
                            Insgesamt wechselten im Stadtgebiet Düssel-        **Aengevelt ***Catella                              der neue Angebote auf den Markt, die meist
                            dorf rund 380.000 Quadratmeter Bürofläche                                                              bei Mietern sehr gefragt sind. Dazu gehören
                            die Nutzer, etwas mehr als im Jahr 2016. Die       Leerstände gehen zurück                             etwa das „La Tête“ (Handelsblatt), die neue
                            Zahlen reichen von 333.000 Quadratmetern           Eine weitere beachtete Größe ist die Leerstands-    L´Oréal-Zentrale, das „Forty Four“ (Hauptmie-
                            bis 387.000. Zwar stimmen die Maklerunter-         quote (für kurzfristig bezugsfähige Räume). Ste-    ter Oracle) und der Campus der Fachhochschu-
                            nehmen die Marktdaten ab, dennoch kann es          hen viele Büros leer, deutet das auf eine Flaute.   le in Derendorf. Insgesamt wurden – je nach
                            zu Divergenzen kommen, da Transaktionen            Werden die Flächen zu knapp, finden Mieter          Maklerauskunft – zwischen 79.000 und 112.000
                            zeitlich unterschiedlich erfasst, Flächen anders   schwerer, was sie wirklich brauchen. Die Zah-       Quadratmeter neu fertiggestellt. In Düsseldorf
                            zugeordnet oder Mietvertragsverlängerungen         len für Düsseldorf variieren hier von 8,4 Prozent   sind derzeit 178.000 Quadratmeter Bürofläche
                            unterschiedlich bewertet werden. Überein-          oder 630.000 Quadratmeter bis 7,0 Prozent be-       im Bau. Ein Problem sehen die Experten auf
                            stimmend verzeichnen die Unternehmen in-           ziehungsweise 532.400 Quadratmeter – auf je-        dem Investmentmarkt, also dem Kauf und Ver-
                            des ein Wachstum gegenüber dem Vorjahr.            den Fall niedriger als 2016. Das sei eine „Folge    kauf von Immobilien: Die Renditen für Inves-
                                                                               der großen Nachfrage bei gleichzeitig stagnie-      toren sind auf ein niedriges Niveau gesunken.
                            Ganze Region brummt                                rendem Bestand“, so Martin Becker, Abteilungs-      Das könne bei den Investitionen neue Rekorde
                            Über das Stadtgebiet hinaus liegt der Büroflä-     leiter Bürovermietung Düsseldorf bei JLL.           verhindern, vermuten die Spezialisten von An-
                            chenumsatz nach Zahlen von Aengevelt für die       Im Umland betrug die Leerstandsquote 2017           teon, die aber „weiterhin von einer hohen Nach-
                            Region Düsseldorf (einschließlich dem Um-          laut Aengevelt indes 13,1 Prozent, und im Ver-      frage nach Immobilien am Düsseldorfer Invest-
                            land mit Erkrath, Hilden, Ratingen, Neuss) bei     gleich zu anderen Top-Standorten stehen in          mentmarkt“ ausgehen. Im vergangenen Jahr
FOTO: AURELIS REAL ESTATE

                            rund 451.000 Quadratmetern und damit rund          Düsseldorf insgesamt überdurchschnittlich vie-      wechselten Immobilien im Gesamtvolumen von
                            27 Prozent über dem Vorjahresergebnis. Das         le Büros leer (dagegen laut Catella in Stuttgart:   rund drei Milliarden Euro ihre Besitzer. Beson-
                            sei der dritthöchste je gemessene Jahresumsatz     2,3 Prozent, in Berlin: 2,5 Prozent oder in Mün-    ders aktiv waren laut JLL-Analyse internationa-
                            in der Region Düsseldorf.                          chen: 3 Prozent). Becker (JLL) sieht darin aber     le Investoren, die bei den Käufern einen Markt-
                                                                               durchaus Vorteile für Düsseldorf: Man könne         anteil von 59 Prozent hatten. Jürgen Grosche

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6    Unternehmen

Gestiegene
Erträge
HSBC Deutschland ebnet Weg
für weiteres Wachstum.

I
    m Geschäftsjahr 2017 hat der Konzern                Deutschland, bei der Bilanz-Pressekonferenz.         Lösungskompetenz bei komplexen Anforde-
    HSBC Trinkaus & Burkhardt („HSBC                    HSBC Deutschland hat im Geschäftsjahr 2017           rungen, das internationale Netzwerk und un-
    Deutschland“), Düsseldorf, seinen Wachs-            das Vorsteuerergebnis um 9,3 Prozent auf 251,3       sere Kapitalstärke.“
tumskurs fortsetzen können und weitere                  Millionen Euro erhöht.                               Dank großer Mandate sowie der Notwendig-
Marktanteile im hart umkämpften deutschen               Der Jahresüberschuss nach Steuern stieg              keit, die Geschäftsprozesse weiter zu digitali-
Bankenmarkt hinzugewonnen. „Für HSBC                    um 11,1 Prozent auf 172,8 Millionen Euro.            sieren, wird das laufende Jahr zum Jahr der In-
Deutschland war es ein insgesamt erfolgrei-             Die Eigenkapitalrendite vor Steuern beträgt          vestitionen für HSBC Deutschland. Erstmals
ches Jahr, auch wenn uns das Niedrigzins-               wie im Vorjahr 11,8 Prozent. „Die Provisio-          in ihrer Geschichte investiert die Bank 2018
umfeld diesmal mehr als in den Vorjahren zu             nen sind unsere wichtigste Einnahmequel-             mehr als 100 Millionen Euro in mehrjährige
schaffen gemacht hat“, so Carola von Schmet-            le“, so von Schmettow. „Dabei sind unsere            Programme.
tow, Sprecherin des Vorstands von HSBC                  stärksten Argumente beim Kunden unsere

                                                        Erfolgreiche                                         und Bindung unserer Mitarbeiter sind.“ Virtu-
                                                                                                             eller Mittelpunkt ist dabei die interne Social Me-
                                                                                                             dia-Lösung „YoCu“. Ähnlich aufgebaut wie Face-
                                                        HR-Strategie                                         book vernetzt sie die rund 2.000 Mit-
                                                                                                             arbeiter des Unternehmens mitein-
                                                        Lindner AG gehört zu „Deutsch-                       ander. Dort können sie chatten, News
                                                                                                             posten und kommentieren und standort-
                                                        lands besten Arbeitgebern“.                          übergreifend an Projekten arbeiten. „Das hat un-
                                                                                                             sere interne Kommunikation, das Bereitstellen
                                                                                                             und Teilen von Informationen unglaublich ver-

                                                        D
                                                               ie Lindner Hotels AG ist beim Focus-Ran-      einfacht und trägt zu unserer partizipativen Un-
                                                               king „Deutschlands beste Arbeitgeber“         ternehmenskultur bei“, berichtet Catrin Leese,
                                                               erneut ganz oben mit dabei: In der Kate-      Corporate Managerin HR. Für die gezielte Wei-
                                                        gorie „Gastronomie, Beherbergung, Entertain-         terbildung von Führungskräften hat die Lindner
                                                        ment, Fitness und Tourismus“ belegt der Düssel-      Hotels AG zusammen mit der Munich Business
                                                        dorfer Mittelständler Platz 3 und zählt damit zu     School den PT! (Path to improve) entwickelt. Die-
                                                        den beliebtesten Arbeitgebern in der Branche.        ser enthält Module wie „Grundlagen der BWL“,
                                                        „Unsere Mitarbeiter stehen für uns als Familien-     „Internationale Business-Etikette“ und „Kon-
                                                                                                                                                                      FOTOS: LINDER AG , FIRMENFOTO

                                                        unternehmen an erster Stelle, deshalb finde ich es   fliktmanagement“ und ist bei den Mitarbeitern
                                                        besonders toll, dass wir erneut zu den Top 3 der     sehr beliebt. Für alle Lindner-Mitarbeiter stellt
                                                        beliebtesten Arbeitgeber in Deutschland zählen“,     die E-Learning Plattform GR!PS eine Vielzahl
                                                        freut sich Vorstand Otto Lindner. „Das zeigt,        an Trainings in einer Kombination verschiede-
Die Hotels der Lindner AG sind nicht nur bei den Gäs-   wie erfolgreich die zahlreichen Maßnahmen und        ner Lernformen mit Online- und Offline-Mo-
ten beliebt, auch die Mitarbeiter fühlen sich wohl.     Angebote in unseren Hotels für die Förderung         dulen bereit.

IHK magazin 03.2018                                                                                                                          www.duesseldorf.ihk.de
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                             Startklar für
                             Düsseldorf
                             Eurowings verstärkt seine Flotte
                             in der Landeshauptstadt.                               Seite an Seite: Eurowings-Geschäftsführer Oliver Wagner (links) und Flughafenchef Thomas Schnalke.

                             Z
                                    wischen dem Düsseldorfer Flughafen              140 Langstreckenabflüge pro Monat zu Zielen           direkt und indirekt entstehenden neuen Jobs
                                    und der Lufthansa-Tochter Eurowings             in den USA und der Karibik. Erstmals bietet           beziffert Eurowings mit 4.000. Flughafenchef
                                    bahnt sich eine Partnerschaft an, die           Eurowings dann auch eine Business-Klasse              Thomas Schnalke ist zuversichtlich, dass die
                             in Deutschland ihresgleichen sucht. Für den            nach Lufthansa-Vorbild an. Eurowings-Ge-              durch die Air Berlin-Insolvenz entstandene
                             bevorstehenden Sommerflugplan stockt die               schäftsführer Oliver Wagner sagte im neu-             Lücke im Flugplan bis zum Jahresende ge-
                             Airline ihr Angebot an ihrem bislang schon             en Konferenzzentrums des Flughafens, sei-             schlossen wird.
                             wichtigsten Standort um 30 Prozent auf. Be-            ne Airline werde das enorm hohe Interesse                                                     MR
                             absichtigt sind mehr als 250 Verbindungen              nach Kurz- und Langstreckenflügen in dem
                             pro Tag zu 95 deutschen, europäischen und              18 Millionen Einwohner umfassenden Ein-
                             überseeischen Zielen. Bis zum Sommer wer-              zugsgebiet der NRW-Landeshauptstadt
                             den in der NRW-Landeshauptstadt 40 Flug-               „konsequent bedienen“. Auch auf innerdeut-
FOTO: FLUGHAFEN DÜSSELDORF

                             zeuge – ein Plus von 50 Prozent – stationiert.         schen Strecken ab Düsseldorf wie Hamburg,
                             Bis April gehören dazu als Vorboten einer              Berlin, Stuttgart oder München legt Euro-                INDUSTRIEBAU

                             insgesamt sieben Großraumflugzeuge um-                 wings stark zu. Aufgestockt werden außer-
                             fassenden Langstreckenflotte drei Maschi-              dem die täglichen Flüge zu verschiedenen eu-
                             nen vom Typ A 330-200. Geplant sind bis zu             ropäischen Zielen. Die Zahl der in der Region

                                                                                                                                             WAS
                                                                                                                                             BEDEUTET
                             Electronic Part-                                       Januar in der Düsseldorfer Zentrale übergeben.
                                                                                    „Natürlich hätten wir die Summe einfach an eine
                                                                                                                                             KOMPETENZ?
                                                                                    karitative Einrichtung überweisen können. Doch
                             ner sagt Danke                                         wir haben uns bewusst entschieden, mit unserer
                                                                                    Jubiläumsspende die ehrenamtlichen Aktivitäten
                                                                                                                                             www.buehrer-wehling.de

                                                                                    unserer Mitarbeiter zu unterstützen. Damit bedan-
                             Spende an acht verschiedene                            ken wir uns bei genau den Menschen, die maß-
                             Organisationen.                                        geblich an der Erfolgsgeschichte von Electronic
                                                                                    Partner beteiligt sind und zollen ihnen gleichzei-
                                                                                    tig Respekt für ihren sozialen Einsatz“, so Elec-
                                                                                    tronic Partner Vorstand Karl Trautmann. Alle

                             A
                                     nlässlich des 80. Firmenjubiläums veran-       Mitarbeiter an den Standorten Düsseldorf und
                                     staltete Electronic Partner Ende 2017 ei-      Augsburg konnten sich mit ihren Projektvor-
                                     ne Spendenaktion, bei der das soziale En-      schlägen um die Spenden bewerben. Durch eine
                             gagement der eigenen Mitarbeiter im Mittelpunkt        Abstimmung der gesamten Belegschaft wurden
                             stand: Sie konnten Projekte oder Vereine vorschla-     schließlich entschieden welche acht Projekte ge-
                             gen, für die sie sich einsetzen oder begeistern, und   fördert wurden. So konnten sich beispielsweise die
                             selbst entscheiden, wer die finanzielle Unterstüt-     DLRG Ortsgemeinschaft Hilden und das THW
                             zung erhält. Acht Mal 800 Euro wurden am 30.           Düsseldorf über Unterstützung freuen.

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8    Unternehmen

Eine feine
Eröffnung
Grand Opening von Luisa
Cerano in Düsseldorf.                          Jürgen Leuthe, Geschäftsleitung des Luisa Cerano, bei der Eröffnung mit TV Moderatorin und Laura Wontorra.

L
      uisa Cerano feierte Ende Januar mit      Ensmann. Auf knapp 200 Quadratmetern                  Onlineaktivitäten möchten wir unserer Kun-
      350 Gästen aus ganz Deutschland die      präsentiert sich die internationale Premium-          din die feminine Markenwelt von Luisa Cera-
      Eröffnung des neuen Flagshipstores in    marke direkt in der Nachbarschaft der Kö-             no auch stationär präsentieren.“ Und dass die
Deutschland mit zahlreichen Handelspart-       nigsallee. „Wir sind überwältigt vom großen           Gäste bei der Eröffnungsfeier auch hervorra-
nern, Pressevertretern und Kunden. Auch        und positiven Echo der Gäste und der Düssel-          gend verköstigt wurden, dafür sorgte das Ca-
viele Prominenten kamen, darunter Nata-        dorfer, die Zahl der Zusagen hat uns sehr ge-         tering vom Breidenbacher Hof.
lia Wörner, Lisa Tomaschewsky, Laura Won-      freut“, so Jürgen Leuthe, Geschäftsleitung Lu-
torra, Anna Hiltrop, Ella Endlich und Nina     isa Cerano. „Trotz steigender Bedeutung der

                                               Richtig dicht                                         mit dem die Dichtheit von gas- und flüssigkeitsge-
                                                                                                     füllten Produkten geprüft werden kann. Um den
                                                                                                     eigenen Qualitätsansprüchen und denen der Kun-
                                               30 Jahre Ceta Testsysteme GmbH.                       den gerecht zu werden, ist Ceta seit 1999 nach DIN
                                                                                                     ISO 9001 zertifiziert. 2002 gewann das Unterneh-
                                                                                                     men den Qualitätspreis NRW in der Sparte In-

                                               D
                                                      ie Ceta Testsysteme GmbH mit Sitz in Hil-      dustrie. Seit 2012 wird CETA durchgängig eine
                                                      den feierte im Februar ihren 30. Geburts-      „hervorragende Bonität“ bescheinigt. Das Kali-
                                                      tag. Geschäftsführer Günter Groß grün-         brierlaboratorium wurde 2004 durch den Deut-
                                               dete das Unternehmen 1988. Nachdem zunächst           schen Kalibrierdienst (DKD) und 2014 durch des-
                                               Dichtheits- und Durchflussprüfgeräte eines an-        sen Nachfolger, die Deutsche Akkreditierungsstelle
                                               deren Herstellers vertrieben wurden, entschied        (DAkkS), akkreditiert. „Wir sind der erste deutsche
                                               sich Groß in der Folge schnell, eigene Messge-        Hersteller, der seine Dichtheitsprüfgeräte stan-
                                               räte zu entwickeln. Ceta Testsysteme entwickelt       dardmäßig erst mit DKD- und nun mit DAkkS-
                                               und produziert an dem im Laufe der Jahre im-          Kalibrierschein ausliefert,“ so Dr. Joachim Lap-
                                                                                                                                                               FOTO: AST-JUERGENS/LUISA CERANO, FIRMENFOTO
                                               mer weiter ausgebauten Standort Hilden physi-         sien, Vertriebsleiter des Unternehmens. Weltweit
                                               kalische Prüfgeräte für industrielle Dichtheitsprü-   sind mittlerweile mehrere tausend Ceta-Prüfgerä-
                                               fungen und Durchflussmessungen. Das Angebot           te im Einsatz. Eingesetzt werden sie von namhaf-
                                               an Dichtheits- und Durchflussprüfgeräten ist seit     ten Industriekunden aus den Branchen Automoti-
                                               den Anfangsjahren deutlich gewachsen und wur-         ve, Armaturenindustrie, Haushaltsgeräteindustrie
                                               de um Überdruck- und Hochdruckprüfgeräte und          und Medizintechnik. Für die standortnahe Kun-
                                               verschiedene Speziallösungen erweitert. Dank der      denbetreuung hat das Unternehmen inzwischen
Günter Groß, Geschäftsführer Ceta Testsyteme   Kooperation mit einem Spezialisten der Gasmess-       über ein Dutzend internationale Kooperations-
GmbH.                                          technik ist heute auch ein Gerätetyp im Angebot,      partner aufgebaut und ausgebildet.

IHK magazin 03.2018                                                                                                                   www.duesseldorf.ihk.de
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                         Auf Messers
                         Schneide
                         Aus für den Düsseldorfer Unter-
                         nehmerinnenpreis?                               Dagmar Schulz (1a-Startup) ist die Initiatorin des Düsseldorfer Unternehmerinnenpreises.

                         D
                                 em Düsseldorfer Unternehmerinnen-       nicht stemmen können“, so Initiatorin Dag-             mehr in den Fokus gerückt. Es wäre sehr scha-
                                 preis droht das Aus. Seit fünf Jahren   mar Schulz von 1a-Startup. Aktuell steht es            de, wenn wir auf dieser Erfolgswelle nicht wei-
                                 werden besonders erfolgreiche Bu-       jedoch auf Messers Schneide, weil die Mit-             tersurfen könnten“, so Schulz.
                         siness-Frauen von der Frauenbande ausge-        tel fehlen. Die Initiatorin Dagmar Schulz will
                         zeichnet – in den letzten beiden Jahren wur-    nun Düsseldorfer Unternehmen ansprechen,
                         den zudem Sonderpreise in den Kategorien        um Sponsorengelder für die Organisation,
                         „Nachfolge“ und „Unternehmerin im Hand-         die Preisgelder, die Location und das Cate-
                         werk“ verliehen. Auch die Stadt zog mit: Der    ring einzuwerben. Denn Aufwand und die
                                                                                                                                    INDUSTRIEBAU
                         Oberbürgermeister Thomas Geisel ist ein         Kosten sind mit der Bekanntheit des Wirt-
FOTO: JUDITH MICHAELIS

                         treuer Schirmherr, die Gleichstellungsbeauf-    schaftspreises gestiegen. „Wir haben von Jahr
                         tragte Elisabeth Wilfart ein Jurymitglied der   zu Jahr mehr Aufmerksamkeit in den Medi-
                         ersten Stunde. „Ohne ehrenamtliches Engage-
                         ment und unsere Sponsoren hätten wir das
                                                                         en bekommen. Und die Unternehmerinnen
                                                                         in unserer Stadt sind durch den Preis einfach
                                                                                                                                   KOMPETENZ
                                                                                                                                   BEDEUTET, DAS
                                                                                                                                   BAUEN DEN
                                                                                                                                   FACHLEUTEN ZU
                         Mit Erfahrung                                   Büros auf der Königsallee ist das Unterneh-
                                                                         men stetig gewachsen und beschäftigt heute
                                                                         insgesamt 15 Mitarbeiter. 2017 wurde Head-
                                                                                                                                   ÜBERLASSEN.
                                                                                                                                    www.buehrer-wehling.de

                         erfolgreich                                     sahead exklusiver Partner für Personalbera-
                                                                         tung bei der unabhängigen Informations- und
                                                                         Netzwerkplattform Foster. „Unsere Stärke ist
                         Zehn Jahre Headsahead.                          die langjährige Management- beziehungs-
                                                                         weise Aufsichtsratserfahrung sowie die aus-
                                                                         gewiesene Branchenexpertise jedes einzelnen
                                                                         Beraters“, so die beiden Geschäftsführer. Die

                         D
                                 as Unternehmen Headsahead feierte       Partner und Consultants kommen aus den
                                 vor kurzem sein zehntes Firmenjubilä-   Bereichen Industrie, Finanzdienstleistung,
                                 um. Gegründet wurde das Personalbe-     Handel und Public Sector. Sie besetzen Füh-
                         ratungsunternehmen 2008 von Ralf Kreutzberg     rungspositionen der ersten und zweiten Ebe-
                         in Düsseldorf. 2016 kam Dr. Michael Schorr      ne im Mittelstand, in Konzernen und Private
                         als zweiter Managing Partner hinzu. Er lei-     Equity-Gesellschaften. Große Erfahrung hat
                         tet den Münchener Standort, der Ende März       Headsahead auch in der Beratung von Fami-
                         2017 eröffnete. Seit der Eröffnung des ersten   lienunternehmen und Family Offices.

                         www.duesseldorf.ihk.de                                                                                                            IHK magazin 03.2018
10   Unternehmen

MENSCHEN DER WIRTSCHAFT
Zuwachs für die CRM-                              Wirtschaft eingesetzt. Im Dezember 2000 war         Optimierung und Verknüpfung von Einkauf,
Mannschaft der Düs-                               er in die Vollversammlung der IHK Düsseldorf        Finance und Kostenmanagement beschäftigt.
seldorfer Dialogmarke-                            gewählt worden. Vom Jahr 2001 bis zum Jahr          Prof. Dr. Groher unterrichtet seit Oktober 2017
ting-Agentur Jahns and                            2007 gehörte Klaus Eberhardt zudem dem Prä-         an der ISM München im Bereich Supply Chain
Friends: Elsa Demisi (29)                         sidium der IHK an. Als Dank für sein ehren-         Management und Unternehmensführung. In
unterstützt ab sofort das                         amtliches Engagement ernannte ihn die Voll-         seiner Funktion als Beirat berät Prof. Dr. Gro-
Team um Managing Part-                            versammlung im November 2007 zu ihrem               her die Geschäftsführung in Themen wie der
ner Dirk Allroggen. Sie wird sich vorwiegend um   Ehrenmitglied.                                      strategischen Unternehmensplanung und der
die Kundendaten der Verlagsgruppe Handels-                                                            Weiterentwicklung von Trends, innovativen
blatt kümmern.                                    Dr. Christian Fischer, Vorsitzender des Vorstands   Ansätzen und Konzepten.
                                                  der Gerresheimer AG, hat Anfang Februar das
Die öffentliche Bestellung des Sachverstän-       Unternehmen mit Hauptsitz in Düsseldorf mit         Mit zwei neuen Mitarbei-
digen Dipl.-Ing. Heinz Düster ist am 31. Janu-    sofortiger Wirkung verlassen. Fischer hat aus       tern verstärkt Mitsubishi
ar durch Niederlegung erloschen. Düster ist       persönlichen Gründen um die einvernehm-             Electric seinen Vertrieb
1996 von der IHK Düsseldorf für das Sach-         liche vorzeitige Beendigung seiner Tätigkeit        der Marken Climaveneta
gebiet „Mechanische und hydraulische Ar-          gebeten. Die Entscheidung beruht nach Un-           und RC Group: Shazad La-
beitsmaschinen und deren Bewertung, Auto-         ternehmensangaben nicht auf unterschiedli-          tif betreut als neuer Ver-
waschstraßen“ öffentlich bestellt und vereidigt   chen Vorstellungen zur strategischen Ausrich-       triebsingenieur Kaltwas-
worden. Außerdem ist die öffentliche Bestel-      tung oder der wirtschaftlichen Entwicklung          ser, Living Environment
lung des Sachverständigen Prof. Dr.-Ing. Carl     der Gesellschaft. Der Aufsichtsrat hat dem zu-      Systems die Vertriebs-
August Witt am 15. Februar erloschen. Witt        gestimmt. Die Geschäfte                             region Hessen, Rhein-
wurde 1974 von der IHK Düsseldorf für das         der Gesellschaft werden                             land-Pfalz und Saarland.
Sachgebiet „Oberflächen und Korrosion von         bis zu einer Neubesetzung                           Felix Sandt ist neuer Ver-
Aluminium und Zink“ öffentlich bestellt und       der Position des Vorsit-                            triebsingenieur Kaltwas-
vereidigt.                                        zenden von den übri-                                ser, Living Environment
                                                  gen drei Mitgliedern des                            Systems für den Bereich
Am 24. Februar vollen-                            Vorstands geführt. Die                              Nordrhein-Westfalen Süd. Dazu zählt das Un-
dete Klaus Eberhardt, ehe-                        Funktion des Vorstands-                             ternehmen unter anderem das Ruhrgebiet so-

                                                                                                                                                             FIRMENFOTOS, FOTO M. PFEIFER: MARCUS PIETREK, FOTO K. EBERHARDT:MTU AERO ENGINES AG
maliger Vorsitzender des                          sprechers übernimmt interimistisch der Fi-          wie das Sauer- und das Rheinland. Die Mit-
Vorstandes der Rheinme-                           nanzvorstand Rainer Beaujean (Foto). Andreas        subishi Electric Europe B.V. hat ihren Sitz in
tall AG, Düsseldorf, sein                         Schütte führt weiterhin den Geschäftsbereich        Ratingen.
70. Lebensjahr. Nach dem                          Plastics & Devices. Zum 1. Januar 2018 hat Dr.
Studium der Mathematik                            Lukas Burkhardt den Geschäftsbereich Primary        Matthias Pfeifer, geschäfts-
und Physik war der gebürtige Baden-Würt-          Packaging Glass übernommen.                         führender Gesellschafter
temberger zunächst für verschiedene Industri-                                                         von RKW Architektur +,
eunternehmen tätig, bevor er im Jahre 1997 als    Prof. Dr. Erich Groher wur-                         feierte am 25. Februar
Vorstandsmitglied zur Rheinmetall AG kam.         de Anfang des Jahres zum                            seinen 60. Geburtstag.
Im Januar 2000 übernahm Eberhardt dort den        Beirat der Stöhr Faktor                             Seit Beendigung des Ar-
Vorsitz des Vorstandes.                           Unternehmensberatung                                chitekturstudiums an der
Trotz seiner zahlreichen beruflichen Verpflich-   GmbH berufen. Stöhr                                 RWTH Aachen und der TH Delft 1986 arbei-
tungen hat sich Klaus Eberhardt mit großem        Faktor ist ein inhaberge-                           tet der gebürtige Wuppertaler bei RKW Ar-
persönlichem Engagement für den Standort          führtes Beratungsunter-                             chitektur + in Düsseldorf. Seit dem Jahr 2000
Düsseldorf und die Belange der heimischen         nehmen aus Erkrath, das sich vor allem mit der      ist er geschäftsführender Gesellschafter. Die

IHK magazin 03.2018                                                                                                                 www.duesseldorf.ihk.de
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                                                    UNTERNEHMENSTICKER                                 JUBILÄEN
                                                                                                       Folgende Firmen hatten Jubiläum:

                                                    B2Run: Trainingstag mit Magdalena                  1. Februar
städtebauliche Planung wurde zu einem wich-
                                                    Neuner zu gewinnen                                 25 Jahre – Air Bearings Limited t/a Via Servicing
tigen Teil seiner Arbeit – mit Erfolg: Viele sei-                       —                              Europe in Düsseldorf, Ratingen
ner realisierten Projekte gehen auf gewon-
                                                    Barrique mietet rund 140 Quadratmeter
                                                                                                       2. Februar
nene Wettbewerbe zurück, andere wurden                                  —
ausgezeichnet.                                      Berenberg steigert Provisionserträge               25 Jahre – Reitmeier Bedachungen GmbH, Erkrath
Bei der Architektenkammer Nordrhein-West-
                                                                        —
                                                    Commodus vermietet im „Dock13“                     4. Februar
falen engagiert er sich in verschiedenen Gre-                           —                              100 Jahre – Volksbank im Bergischen Land eG, Haan
mien für die Einführung der modernen Pla-           Im April geht es rund: Die Cyclingworld            12. Februar
nungsmethode BIM (Building Information              2018 startet                                       25 Jahre – La Cie GmbH, Haan
Modeling). Außerdem ist er dort Mitglied der                            —
                                                    Auszeichnung für Gerresheimer                      50 Jahre – Jägerhof-Apotheke Johanna Richter e.K.,
Vertreterversammlung und des Kuratoriums
                                                                        —                              Düsseldorf
der Stiftung Deutscher Architekten. Zudem           Goldschmiede Menze mietet über
ist er stellvertretender Vorsitzender des Bun-      Aengevelt                                          19. Februar
des Deutscher Architekten Düsseldorf, Mit-                              —                              25 Jahre – Quadrilog GmbH Wirtschaftsprüfungs-
glied des Gremiums für Stadtgestaltung in Es-       IIK unterstützt zwei Studierende                   gesellschaft, Düsseldorf
sen und Vorsitzender des Gestaltungsbeirats                             —                              23. Februar
                                                    Name für das Holzhybridhaus von
in Moers.                                                                                              25 Jahre – IBB Ingenieurbüro Balint GmbH,
                                                    Interboden
Bei der IHK Düsseldorf engagiert sich Mat-                              —                              Langenfeld
thias Pfeifer als Mitglied der Vollversamm-         Küchenparty im Intercontinental Düs-
lung und Vorsitzender des Arbeitskreises            seldorf
Immobilienwirtschaft.
                                                                        —
                                                    Kötter Unternehmensgruppe wächst
                                                                        —                              Büro- und Gewerbebau
Verstärkung für das Professorenteam an der
FOM Hochschule in Düsseldorf: Dr. Alexander
                                                    Strom tanken bei Meliá Hotels Interna-
                                                    tional                                             Die Basis
Zureck ist zum Professor für allgemeine Be-
triebswirtschaftslehre, insbesondere Banking
                                                                        —
                                                    Mitsubishi Electric schult Auszubildende           für Ihren Erfolg.
                                                                        —
& Finance, ernannt worden. Zureck hat selbst
                                                    QVC: Neupositionierung TV-Kanäle
erfolgreich an der FOM studiert. Nach seinem                            —
Bachelor- und MBA-Abschluss an der Hoch-            Rheinbahn: den Lehrern auf der Spur
schule wurde er 2016, ebenfalls berufsbeglei-                           —
                                                    Schlüsselregion e. V. traf sich im Ge-
tend, an der Masaryk-Universität in Brünn
                                                    brauchtwarenhaus Velbert
AZ7H SW 60x60 08/2013
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www.duesseldorf.ihk.de                                                                                                     IHK magazin 03.2018
                                                                                                       www.boersting-gewerbebau.de
12   Titel

Gründerregion
Düsseldorf
Gutes Pflaster für Selbständige.

IHK magazin 03.2018                www.duesseldorf.ihk.de
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www.duesseldorf.ihk.de   IHK magazin 03.2018
14   Titel

I
         m Februar war es wieder soweit: Die IHK                               Fast gleichauf liegen mit Anteilen von um die fünf-
         Düsseldorf hat eine Studie präsentiert, in                            zehn Prozent dahinter Existenzgründungen in den
         der sie das lokale Geschehen der vergange-                            ehr persönlichen Dienstleistungen und in der Bau-
         nen drei Jahre rund um Existenzgründungen                             wirtschaft. Mehr als im NRW-Durchschnitt gibt es
         beleuchtet. Der Gründerreport 2017 (www.                              auch Gründungen in freiberuflichen, wissenschaft-
         duesseldorf.ihk.de, Nummer 3983864) för-                              lichen und technischen Dienstleistungen mit zwölf
derte sowohl bekannte als auch überraschende Er-                               Prozent in Düsseldorf und elf Prozent im Kreis Mett-
kenntnisse zutage. „Das Gründungsklima ist in Düs-     »Die Zahl der           mann. Dazu zählen Rechts- und Steuerberatungs-
seldorf extrem gut“, fasst der für die Untersuchung
                                                       Neugründun-             firmen ebenso wie Marktforschungsunternehmen,
verantwortliche Chefvolkswirt der Düsseldorfer IHK,                            Werbeagenturen und Unternehmensberatungen.
Gerd Helmut Diestler, die Ergebnisse zusammen. Es      gen ist kräftig         Fast jedes zehnte neue Unternehmen in Düsseldorf
                                                       gestiegen.«
                                                                                                                                              FOTOS: SHUTTERSTOCK, IHK DÜSSELDORF

kommen deutlich mehr neue Unternehmen dazu als                                 stammt aus der Gastronomie.
vom Markt verschwinden. „Trotz guter Ausgangsla-                               Überdurchschnittlich viele Gründer in Düsseldorf
ge ist der Saldo zwischen Neugründungen und Be-        Gerd Helmut Diestler,   und Mettmann sind zwischen 45 und 55 Jahre alt.
triebsabmeldungen zuletzt wieder kräftig gestiegen     IHK Düsseldorf          „Mit einer gewissen Berufs- und Lebenserfahrung
– und zwar deutlich über dem nordrhein-westfäli-                               lassen sich Gründungsvorhaben gut einschätzen, was
schen Durchschnitt.“ Knapp ein Viertel aller neu an-                           die Erfolgsaussichten steigert“, interpretiert Diestler
gemeldeten Gewerbe im IHK-Bezirk sind im Handel.                               dies als gute Nachricht. Besonders freut er sich über

IHK magazin 03.2018                                                                                                  www.duesseldorf.ihk.de
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                                             die Tatsache, dass rund ein Drittel aller Gründer von                                   kurzen Draht zueinander, arbeiten Hand in Hand am
                                             keinerlei Schwierigkeiten bei der Gründung berich-                                      gleichen Ziel, nämlich Gründer zu stärken.“Netzwer-
                                             tet: „Das ist sicher auch auf die guten Informations-                                   ke gewinnen allgemein an Gewicht. „Wir empfeh-
                                             möglichkeiten, Beratungen und Unterstützungsan-                                         len Gründern immer, sich in Branchennetzwerken
                                             gebote in Düsseldorf zurückzuführen.“                                                   zu engagieren, denn dort werden wertvolle Kon-
                                                                                                                                     takte geknüpft und Erfahrungen ausgetauscht“, so
                                             Gut beraten                                                                             Kubny. Immerhin rund ein Drittel aller Existenz-
                                             „Wer eine Gründungsberatung in Anspruch nimmt,             »Düsseldorf ist              gründer sind mittlerweile Frauen. Ihnen empfiehlt
                                             ist in der Regel erfolgreicher“, bestätigt auch Dr. Ni-
                                             kolaus Paffenholz, Leiter der Abteilung Recht und
                                                                                                        geprägt durch                die IHK-Beraterin einen Besuch der etwa einmal
                                                                                                                                     pro Jahr stattfindenden Düsseldorfer Frauenmesse
                                             Steuern. Eine Gründungsberatung sei im Grundsatz           ein starkes                  „Frauen gründen – anders“. Außerdem können sie
                                             eine Risikominimierung. Hier werden alle grundle-          wirtschaftliches             sich beim Unternehmerinnenbrief NRW bewerben
                                             genden Fragen angesprochen: Es geht um die Quali-                                       (mehr dazu unter www.duesseldorf.ihk.de, Nummer
                                             fikation (Was kann ich?), die Gründungspersönlich-         Umfeld.«                     3906818). „Ein objektiver, kritischer Gesprächspart-
                                             keit (Bin ich notfalls bereit, 12 bis 14 Stunden am Tag                                 ner, der die Euphorie bremst und das Projekt einem
                                                                                                        Andreas Pinkwart, Wirt-
                                             zu arbeiten? Und unterstützt mich meine Familie da-        schafts- und Digitalminis-   Plausibilitätstest unterzieht, kann eine große Hilfe
                                             bei?), das Produkt (Was biete ich?) und die Marktsi-       ter NRW                      sein. Wenn wir dann am Ende der Beratung nicht
                                             tuation (Weshalb sollte das jemand bei mir kaufen?)                                     überzeugt sind, raten wir auch klar von dem Vor-
                                             ebenso wie um die Finanzierung.                                                         haben ab.“ Allein die vier Existenzgründungsbera-
                                             „Wenn eine Bank die Finanzierung ablehnt, dann                                          terinnen und Berater der IHK haben im vergange-
                                             sollte man sich nicht ärgern, sondern nachfragen, wa-                                   nen Jahr fast 900 solcher Beratungsgespräche geführt
                                             rum das so ist“, rät Paffenholz. „Vielleicht war der Bu-                                und Stellungnahmen gegenüber den Förderbanken
                                             sinessplan noch nicht ausgereift und mit etwas Nach-                                    und der Arbeitsagentur abgegeben.
                                             bessern klappt es.“
                                             Startet ein Gründer aus der Arbeitslosigkeit, so kann er                                Initiative „Neue Gründerzeit“
                                             auf Unterstützung durch die Arbeitsagentur rechnen:                                     Mit der Initiative „Neue Gründerzeit“ will das Bun-
                                             „Im Jahr 2017 haben wir rund 340 Existenzgründer-                                       deswirtschaftsministerium den Unternehmergeist
                                             innen und Existenzgründer in Düsseldorf mit einem                                       und das Gründungsgeschehen in Deutschland stär-
                                             Gründungszuschuss unterstützt, ihre Geschäftsideen                                      ken und den Schritt in die Selbständigkeit attraktiver
                                             in den unterschiedlichsten Berufsfeldern zu verwirk-                                    gestalten. Der nordrhein-westfälische Wirtschafts-
                                             lichen“, sagt Katrin Kühnast, Geschäftsführerin Ope-       »Die IHK hat                 und Digitalminister Andreas Pinkwart kündigt an,
                                             rativ der Agentur für Arbeit Düsseldorf. „Alle haben
                                             sich intensiv beraten lassen und überzeugten mit trag-
                                                                                                        die führen-                  noch in diesem Jahr für Nordrhein-Westfalen ein
                                                                                                                                     Gründerstipendium zu schaffen: „Insgesamt 1.000
                                             fähigen Konzepten. Wir wissen, dass diese intensive        de Rolle für                 Gründerinnen und Gründer werden jeweils ein Jahr
                                             Vorbereitung eine sehr gute Grundlage für nachhalti-       Existenzgrün-                lang mit 1.000 Euro pro Monat unterstützt. Dies
                                             gen Geschäftserfolg bietet.“ Auch im Jahr 2018 erwar-                                   soll ihnen die nötige Sicherheit geben, um ihre Ge-
                                             tet Kühnast eine rege Inanspruchnahme der Beratung         dungsberatung                schäftsidee weiter zu entwickeln und erfolgreich zu
                                             und Förderung durch die Arbeitsagentur.                    in der Region.«              etablieren.“ Düsseldorf sei „geprägt durch ein starkes
                                             „Die Qualität der Gründer und ihrer Gründungsvor-                                       wirtschaftliches Umfeld und verfügt über eine her-
                                             haben hat sich in den vergangenen Jahren verbessert“,      Christiane Kubny, Exis-      vorragende Infrastruktur. In Verbindung mit einer
                                                                                                        tenzgründungsberaterin
                                             ist die Erfahrung von Christiane Kubny. Die Existenz-                                   hohen Lebensqualität und dem großen Potenzial an
                                             gründungberaterin der IHK Düsseldorf ist überzeugt,                                     gut ausgebildeten Fachkräften ist die Stadt als Stand-
                                             dass neben den drei Startercentern NRW bei der IHK,                                     ort äußerst attraktiv für Gründer. Zudem ist unser
FOTOS: MWIDE/ROBERTO PFEIL, IHK DÜSSELDROF

                                             bei der Handwerkskammer und beim Kreis Mett-                                            Digital-Hub Düsseldorf/Rheinland eine wertvolle
                                             mann dazu maßgeblich das schon seit der Jahrtau-                                        Anlaufstation für digitale Start-ups in der Region“.
                                             sendwende bestehende Gründernetzwerk Düsseldorf                                         Die Landesregierung will sogenannte „First-Stop-
                                             beiträgt. Dessen Trägerschaft hat die IHK zu Jahres-                                    Shops“ für Gründer einrichten: „Die Gründungsein-
                                             beginn von der Stadt Düsseldorf übernommen. „Da-                                        richtungen wie etwa die Startercenter NRW werden
                                             mit hat die IHK nun eine hauptverantwortliche Rolle                                     zu Allround-Anlaufstellen ausgebaut, die auch au-
                                             für Existenzgründungsberatung in der Region“, sagt                                      ßerhalb der normalen Arbeitszeiten zur Verfügung
                                             Kubny. „Die 26 Netzwerkpartner pflegen alle einen                                       stellen“, verkündete Pinkwart kürzlich.

                                             www.duesseldorf.ihk.de                                                                                                  IHK magazin 03.2018
16   Titel

Hochschule mit Gründerpotenzial                                                           Gründungswilligen eingerichtet. An beiden Hoch-
Aus all diesen Beispielen lässt sich ersehen, dass Exis-                                  schulen bieten IHK-Berater Sprechstunden an.
tenzgründung sehr vielfältig ist. Dennoch stehen häu-
fig „Start-ups“ im Fokus der öffentlichen Wahrneh-                                        Start-up-Woche Düsseldorf
mung. Und das durchaus zu Recht, denn diese schnell                                       Eines der Highlights des Jahres der Düsseldorfer
wachsenden Jungunternehmen haben eine große                                               Start-up-Community wird auch in diesem Jahr die
wirtschaftliche Dynamik. Zwar wird nicht jedes di-                                        Start-up-Woche sein. Teilnehmer können Mitte Ap-
gitale Start-up zu einem neuen Trivago und nicht je-                                      ril sieben Tage lang kostenlos bei rund 150 Veran-
de Ausgründung aus der Universität zum nächsten            LEBENSSITUATION                staltungen dabei sein (mehr dazu unter https://www.
Qiagen. Doch resultiert aus der Hochschullandschaft        IN DER GRÜNDUNGS-              startupwoche-dus.de). „Auf der Start-up-Woche Düs-
einiges an Gründerpotenzial. „Rund ein Drittel al-         PHASE                          seldorf treffen Visionäre, Kämpfer und Durchstar-
ler technologieorientierten Gründungen geschieht in        Beschäftigungsverhältnis 52%   ter auf Menschen, Unternehmen und Produkte, die
Kooperation mit der Heinrich-Heine-Universität“,           Arbeitslosigkeit		 20%         das Start-up-Leben bereichern“, beschreiben die Or-
schätzt Stefan Schroeter, Technologie- und Innova-                                        ganisatoren das Gründer-Event. Sie bieten „Wissen
                                                           Studium		                5%
tionsreferent bei der IHK. „Die Zahl der Ausgrün-                                         komprimiert aus Konzeption, Strategie, Marketing,
dungen ist in den vergangenen Jahren gewachsen.“ Es        Anderes/keine Angaben		 25%    Finanzen, Recht, Investorengewinnung, Förderung,
gebe regelmäßige Vorlesungen zum Gründungsthe-                                            Technologie und Internationalität, aufbereitet als
                                                           Quelle: IHK Düsseldorf
ma, die interessierten Studenten und Hochschulan-                                         Vortrag, Beratung, Workshop, Pitch und Netzwerk.“
gehörigen würden gut an die Hand genommen. Auch                                           Und selbstverständlich ist die IHK Düsseldorf auch
die HSD habe eine Transferstelle zur Betreuung von                                        wieder aktiv dabei.                     Anja Kühner

Lebt Vielfalt,
wo ihr arbeitet!
Macht mit beim Wettbewerb
für junge Beschäftigte in
Deutschland. Teilnehmen unter
www.diversity-challenge.de

                                     Lebt Vielfalt,
                                     wo ihr arbeitet!

IHK magazin 03.2018                                                                                                           www.duesseldorf.ihk.de
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FOTO: EGGERT GROUP

                     Gibt es ein
                                                                             Frau Prof. Lutz, Entrepreneurship ist kein einfacher
                                                                             Begriff. Deshalb zunächst die Frage: Wie lautet Ihre
                                                                             Definition?

                     Gründer-Gen?                                            Es gibt für den Begriff Entrepreneurship sicher nicht die
                                                                             eine zentrale Definition. Er steht für Unternehmertum,
                                                                             unternehmerisches Handeln und natürlich für Unter-
                     Interview mit Prof. Dr. Eva Lutz, Inhaberin des Lehr-   nehmensgründung. Aber er meint nicht den Moment
                                                                             der Gründung, sondern ist viel umfassender. Entrepre-
                     stuhls für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere       neurship beschreibt den Prozess der Unternehmens-
                     Entrepreneurship und Finanzierung an der Hein-          gründung, es geht um das Erkennen oder Erschaffen ei-
                     rich-Heine-Universität Düsseldorf.                      ner unternehmerischen Gelegenheit und darum, diese
                                                                             weiter zu verfolgen, auch wenn bestehende Ressourcen
                                                                             begrenzt sind und zunächst nicht ausreichen. Entrepre-
                                                                             neurship geht immer mit einer Vision einher, mit der
                                                                             Entwicklung innovativer Geschäftsideen und dem fes-
                                                                             ten Willen, diese auch umzusetzen.

                                                                             Nun gibt es gerade in Düsseldorf viele Unterneh-
                                                                             mensgründungen, die Start-up-Szene wächst.

                     www.duesseldorf.ihk.de                                                                    IHK magazin 03.2018
18    Titel

Welche Eigenschaften zeichnen einen erfolgreichen                                Andererseits kann man aber auch im Kühlschrank nach-
Gründer aus? Gibt es ein Gründer-Gen?                                            schauen, welche Zutaten man hat und aus diesen dann
Zunächst einmal würde ich nicht unbedingt von dem              »Erfolgreiche     ein Gericht zaubern. Der Unternehmer gestaltet also et-
einzelnen Gründer sprechen, denn gerade innovative
Unternehmen werden häufig von Teams gegründet. Ein
                                                               Unternehmer       was Neues, das zuvor so nicht geplant war. Zudem sind
                                                                                 erfolgreiche Unternehmer fähig, aus Fehlern zu lernen.
gutes Beispiel hierfür ist übrigens Trivago. In den ver-       lernen aus Feh-   Sie wissen, was sie gut können, binden andere mit ein
schiedenen Gründungsphasen sind verschiedene Cha-              lern.«            und bauen sich ein Netzwerk auf.
raktere wichtig. Am Anfang ist vor allem Sachorien-
tierung gefragt, dann braucht man insbesondere den                               Halten Sie es für wichtig, schon in den Schulen auf
Macher, der die Ideen auch umsetzt. Später ist Kom-                              das Thema Selbständigkeit einzugehen?
munikationsstärke sehr wichtig. Häufig findet man in                             Ja, an weiterführenden Schulen sollte man sich mit dem
Teams alle drei Typen, die dann gemeinsam gründen.                               Thema befassen. Auf ihrem Weg in den Beruf sollten
Es gibt aus meiner Sicht kein Gründer-Gen, aber Un-                              Schüler bestimmte Qualifikationen, die für eine Unter-
ternehmensgründer haben häufig ähnliche Persönlich-                              nehmensgründung benötigt werden, erlernen. Dazu ge-
keitsmerkmale. Sie brauchen neben einer hohen Frust-                             hört es zum Beispiel, die eigenen Visionen und Ideen
rationstoleranz eine starke Selbstwirksamkeit, das heißt,                        gut präsentieren zu können sowie Projekte zu entwi-
sie sollten überzeugt davon sein, Herausforderun-                                ckeln und umzusetzen. Übrigens gibt es bei jungen
gen aus eigener Kraft und mit den eigenen Kompeten-                              Menschen bereits seit einigen Jahren einen Mentalitäts-
zen meistern zu können. Zudem zeichnen sich Gründer            »In verschie-     wechsel. Wollten noch Ende der 1990er Jahre Studie-
häufig durch Mut, Durchsetzungsvermögen, unbeding-
ten Leistungswillen und das Streben nach Unabhängig-
                                                               denen Grün-       rende am liebsten in einer Unternehmensberatung oder
                                                                                 Bank arbeiten, hat die Selbständigkeit heute einen viel
keit aus. Die Bereitschaft, sich mit dem Risiko auseinan-      dungsphasen       höheren Stellenwert.
derzusetzen, ist darüber hinaus genauso wichtig wie die        sind verschie-
Fähigkeit, großem Druck standhalten zu können.                                   Sind auch das Umfeld und die finanzielle Situation für
                                                               dene Charakte-    eine erfolgreiche Gründung entscheidend?
Also spielen persönliche Eigenschaften eine große Rol-         re wichtig.«      Ja, beides ist wichtig. Eine große Rolle spielt das familiäre
le, was gehört noch dazu, lässt sich Gründen erlernen?                           Umfeld. So ist jemand, dessen Eltern selbständig sind, der
Man kann sich zumindest erst einmal das richtige Rüst-                           also Unternehmertum bereits während der Kindheit ken-
zeug aneignen. So sehen wir es als eine unserer Aufgaben                         nengelernt hat, eher bereit, den Schritt in die eigene Selb-
an, den Studierenden Wissen über die harten Fakten zu                            ständigkeit zu wagen. Zudem kommt es auf die Umgebung
vermitteln. Dazu gehören das Erstellen von Businessplä-                          an, Gründungen finden beispielsweise eher in ballungs-
nen, das Einsetzen der richtigen Marketingmaßnahmen                              starken Räumen statt. Düsseldorf mit seiner wertvollen
und natürlich Finanzierungsstrategien, beispielsweise das                        Nähe zur Industrie bietet übrigens ein gutes Ökosystem
Beschaffen von Fördermitteln.                                                    für Gründer. Eine große Bedeutung haben darüber hin-
Es gibt viele Unterstützungsmöglichkeiten und es ist                             aus Vorbilder, einzelne Persönlichkeiten – „Leuchtturm-
wichtig, dass wir das Gründen eines eigenen Unterneh-                            gründer“ – die nicht nur selbst mit ihren Unternehmen
mens als spannende berufliche Alternative darstellen. Ne-                        erfolgreich sind, sondern auch bereit sind, in andere zu in-
ben dieser Sensibilisierung geht es uns um die Vermitt-                          vestieren. Und damit sind wir bei der Finanzierung, die
lung von Erfahrungswissen, um das Erlernen bestimmter          »Die optimale     natürlich, wenn nicht Familie oder Freunde helfen kön-
Denkmuster, die dazu führen können, erfolgreich zu
sein. In der Entrepreneurship-Forschung wurde schon
                                                               Finanzierung      nen, schwierig ist.
                                                                                 Kredite werden nur in den seltensten Fällen gewährt. Im
um die Jahrtausendwende der Begriff „Effectuation“ ge-         ist immer ab-     ersten Schritt sollten Fördermittel beantragt werden, man
prägt. Kurz gesagt geht es dabei um die Frage, wie erfah-      hängig vom Ge-    kann auch versuchen, Privatinvestoren zu gewinnen. Man-
rene Unternehmer ein ihnen völlig unbekanntes Problem                            che Unternehmer mit nur geringem Eigenkapital starten
lösen. Im Gegensatz zu angestellten Managern orientie-         schäftsmodell.«   zunächst per „Bootstrapping“, das heißt, sie gründen oh-
ren sie sich nämlich nicht an einem klaren Ziel, sondern                         ne fremdes Kapital, wirtschaften sparsam und machen am
an den Mitteln, die ihnen zur Verfügung stehen. Über-                            Anfang alles selbst. Eventuell kann auch Crowdfunding ei-
trägt man diesen Ansatz auf das Zubereiten einer Mahl-                           ne Möglichkeit sein – die optimale Finanzierung ist immer
zeit, gibt es einerseits die Möglichkeit, ein Rezept heraus-                     abhängig vom Geschäftsmodell.
zusuchen, alle Zutaten einzukaufen und dann zu kochen.                                                                  Beate Werthschulte

IHK magazin 03.2018                                                                                                         www.duesseldorf.ihk.de
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                           Bouldern in der Trainingsgruppe der Bergstation Hilden.

                           Starke Typen
                                                                                                  MEHR AUF
                           Existenzgründung nach „Schema F“ –                                     MINI.DE/GEWERBEKUNDEN

                           nein, das gibt es wohl nicht. Wir stellen
                           vier junge Unternehmen vor, die
                           gerade erst gegründet wurden oder
                           sich noch im Gründungsprozess
                           befinden und die alle ihren ganz
                           eigenen Weg gegangen sind.

                           Z
                                             wei begeisterte Kletterer, eine lei-
                                             denschaftliche Kaffeetrinkerin, drei
                                             ehrgeizige Wissenschaftler und ei-
                                             ne Modedesignerin mit eigenem
                                             Atelier – der gemeinsame Nenner?
                                             Nicht ersichtlich, zumindest nicht
                           bis vor wenigen Jahren. Mittlerweile ist das anders.
                           Sie alle haben ihr eigenes Unternehmen gegründet                     BEFÖRDERN SIE
FIRMENFOTO / DANIEL KÖBE

                           oder befinden sich mitten im Gründungsprozess. Wie                   SICH SELBST.
                           sie dabei vorgegangen sind und welche Herausforde-
                                                                                                DIE GEWERBLICHEN ANGEBOTE VON MINI.
                           rungen es zu meistern galt, erzählen sie im Gespräch
                                                                                                JETZT BEI IHREM MINI PARTNER.
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                           www.duesseldorf.ihk.de                                                                                                        IHK magazin 03.2018
20   Titel

                                                                 Bergstation, Hilden
                                                                  3.100 Quadratmeter Kletterflä-
                                                                 che, davon 550 Quadratmeter
                                                                an einer Außenwand, 800 Qua-
                                                               dratmeter Boulderf läche und
                                                              mehr als 300 Kletterrouten aller
                                                              Schwierigkeitsgrade – keine Frage,
                                                             die Bergstation Hilden hat so einiges
                                                            zu bieten. „Wir wollten die aus unse-
                                                           rer Sicht perfekte Kletter- und Boul-
                                                          derhalle bauen. Ein Angebot wie wir
                                                         es uns vorstellten, gab es bisher nicht in
                                                        der Region“, sagt Justin Bohn (34). Sie-
                                                       ben Jahre arbeitete er als Investmentbän-
                                                        ker, dann war klar, dass eine berufliche
                                                           Veränderung her musste. Gemeinsam
                                                             mit seinem Geschäftspartner Marcel
                                                             Buchmann (28) – einem gelernten
                                                             Sport- und Fitnesskaufmann – ent-
                                                            stand 2013 die Idee der Bergstation.
                                                           Bis zur Umsetzung dauerte es aller-
                                                        dings, allein die Frage der Finanzierung
                                                   zog sich über ein Jahr hin. Eine Investition in
                                             Höhe von fünf Millionen Euro, dazu junge Grün-
                                            der mit wenig Eigenkapital – gleich mehrere Ban-
                                           ken machten da nicht mit. „Im Nachhinein wür-
                                          de ich zuerst zu der Bank gehen, bei der ich mir die
                                         geringsten Chancen ausrechne und dort mein Kon-
                                         zept vorstellen. Mit den entsprechenden Rückmel-
                                         dungen würde ich es dann weiterversuchen“, sagt Jus-
                                         tin Bohn, der sicher ist: Das eigene Konzept wurde
                                         durch die vielen Versuche immer besser und präzi-
                                         ser. Ein anderer Aspekt, der von Bohn und Buchmann
                                         unterschätzt wurde: Die Suche nach einer geeigneten
                                         Immobilie. Anfangs konzentrierten sie sich auf das
                                         Stadtgebiet Düsseldorf, merkten aber schnell, dass es
                                         entweder an den baurechtlichen Vorgaben, am Preis
                                         oder an der Anbindung scheiterte. „Dann haben wir
                                         uns an die Wirtschaftsförderung Hilden gewandt und
                                         dort sind wir von Anfang an sehr unterstützt worden“,
                                         sagt Justin Bohn. Der Standort am Hildener Bahn-
                                         hof erwies sich als perfekt – im Februar 2017 konnte
                                         eröffnet werden. Nach knapp einem Jahr können die
                                         beiden Gründer zufrieden sein. Die Halle wird sehr
                                         gut angenommen, ihr Konzept scheint aufzugehen.
                                                                                                           FIRMENFOTO / DANIEL KÖBE

                                         „Wer mit dem Gedanken spielt, ein Unternehmen zu
                                         gründen, braucht sicherlich Mut“, sagt Justin Bohn.
                                         „Aber vielleicht auch etwas Naivität. Hätten wir ge-
                       Rotpunkt-Klettern wusst, was auf uns zukommt, wer weiß, ob wir es an-
                      im Vorstiegskurs.  gepackt hätten.“

IHK magazin 03.2018                                                               www.duesseldorf.ihk.de
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