Dbb regional magazin - Im Osten günstiger - dbb MV

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Dbb regional magazin - Im Osten günstiger - dbb MV
dbb regional magazin
    September 2017   ▪ 24. Jahrgang   Mecklenburg-Vorpommern

9                                     Sachsen
                                      Sachsen-Anhalt
                                      Thüringen

Teure Schullaufbahn:

Im Osten günstiger
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      Teure Schullaufbahn:

                                                                                                                                                    © colourbox.de
      Im Osten günstiger
      Eltern und Kinder fiebern diesem besonderen Tag gleichermaßen entgegen.
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auch die Betreuungszeiten
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                                                                                                                <
                                                                                                                < Maika Friemann-Jennert (MdL), Waltraud Ehlers
                                                                                                                  (BSBD), Hans-Jürgen Papenfuß (BSBD), Sebastian
                                                                                                                  Ehlers (MdL), Helmut Halwahs (BSBD) und Eckhardt
                                                                                                                  Rehberg (MdB) (von links).

                         BSBD-Landesvorstand im Gespräch mit CDU-Abgeordneten:

                         Aktiv für den Justizvollzug
      4                  Am 14. August 2017 trafen sich Vertreter des Landesvorstandes des Bundes der Strafvollzugs-
                         bediensteten Deutschlands (BSBD) mit den CDU-Landtagsabgeordneten Maika Friemann-Jennert
Mecklenburg-Vorpommern

                         und Sebastian Ehlers, beide Mitglieder im Arbeitskreis Recht der CDU und im Rechtsausschuss des
                         Landtages, sowie dem Bundestagsabgeordneten Eckhardt Rehberg.

                         Der BSBD wurde durch seinen        Ausbildung zum gehobenen           Dienstbekleidung – Es gibt für    Öffnung der Laufbahn der Ge­
                         Landesvorsitzenden Hans-           Vollzugs- und Verwaltungs­         den AVD und die Gerichtswacht­    richtswachtmeister aufgrund
                         Jürgen Papenfuß, dessen Stell­     dienst (in der Laufbahngruppe      meister zu wenig Bekleidungs­     der hinzugekommenen Aufga­
                         vertreter Helmut Halwahs so­       2, 1. Einstiegsamt). Nachdem       geld.                             ben und Verantwortung der
                         wie die Seniorenbeauftragte        hier in den letzten vier Jahren                                      Gerichtswachtmeister in den
                         Waltraud Ehlers vertreten.         vier Anwärterinnen und An­         Dienstpostenbewertung – Die       Mittleren Dienst.
                                                            wärter ausgebildet wurden          Ergebnisse der Dienstposten­
                         Die Gewerkschafter nutzten         (hochwertige Ausbildung in         bewertung sowie AGOP (Ar­          Die Teilnehmerinnen und
                         die Gelegenheit, aktuelle The­     NRW), gibt es trotz absehbarer     beitsgruppe zur Optimierung        Teilnehmer der Gesprächs­
                         men anzusprechen, konnte den       und vorhandener Engpässe           des Personaleinsatzes) ruhen       runde waren sich darüber
                         Abgeordneten aber keine kon­       wieder keine neuen Auszubil­       derzeit im Justizvollzug M-V.      ­einig, dass dem Thema Per­
                         kreten Versprechungen und Zu­      denden. Zunehmend wird es          „Alles Folgen der achtjährigen      sonalgewinnung eine wach­
                         sagen abringen. Papenfuß hob       auch schwieriger, Stellen für      Amtszeit von Justizministerin       sende Bedeutung zukommt.
                         die gute Kommunikation mit         Diplom-Psychologen im Voll­        Uta-Maria Kuder?“, fragte der       „Die Arbeit im Justizvollzug
                         der neuen Justizministerin Katy    zug zu besetzen.                   BSBD provokant.                     und der Justiz ist nicht unat­
                         Hoffmeister (CDU) hervor: „Sie                                                                            traktiv, wird aber leider oft,
                         ist für uns ansprechbar und         Gleichstellung der Bedienste­     Landesamt für ambulante             insbesondere in den Fachab­
                         setzt sich aktiv für die Belange    ten des Allgemeinen Vollzugs­     Straffälligenarbeit (LaStar) –      teilungen im Justizministeri­
                         des Justizvollzuges und der Be­     dienstes (Laufbahngruppe 1,       ­Bewährungshilfe ist hier ein       um und in der Presse, nicht
                         diensteten ein.“ Der Fokus des      2. Einstiegsamt) mit der ana­      wichtiges Thema, ebenso wie        angemessen dargestellt“,
                         Gesprächs lag insbesondere auf      logen Laufbahngruppe bei der       die forensische Ambulanz. Es     ­kritisierte Papenfuß.
                         folgenden Themen: Stellenplan       Landespolizei M-V – dies ins­      gibt eine permanente Unter­
                         und Besetzung im Justizvollzug     besondere im Hinblick auf           besetzung und offene Stellen.    Weiter diskutierten die Teil­
                         nach dem S­ tVollzG M-V – Es       ­Beförderungsmöglichkeiten,                                          nehmer über die Zukunft der
                         fehlen Bedienstete im Justiz­       die Gleichstellung der Voll­      Gerichtswachtmeister – Diese      JVA Neubrandenburg, über die
                         vollzug, insbesondere im Allge­     zugszulagen – Polizei und         sind im einfachen Dienst ein­     es möglicherweise im Herbst
                         meinen Vollzugsdienst (AVD,         ­Justizvollzug – sowie die Aus­   gruppiert, es fehlen Aufstiegs-   2017 Klarheit geben wird.
                         Laufbahngruppe 1, 2. Ein­            stattung mit angemessener        und Entwicklungsmöglichkei­
                         stiegsamt), aber auch in der         Dienstbekleidung.                ten. Der BSBD fordert die         

                         > dbb regional magazin | September 2017
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Rostocker Straßenbahn AG:

Ziel erreicht –
Tarifabschluss!
In der dritten Runde und nach rund 18 Stunden
Verhandlungsmarathon haben sich die Gewerk­
schaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) und die
Rostocker Straßenbahn AG (RSAG) am 8. August

                                                                                                                                                    © Felix O
2017 auf einen Tarifabschluss geeinigt.

Dieser schien lange nicht erreich­    der Wochenplanung ein halbes                 > Erhöhung der Entgelte der       Nachtarbeit treten ab dem
bar, da sich die RSAG zunächst        Jahr später.                                   Lokomotivführer rückwir­        1. Januar 2018 in Kraft.
nicht in der Lage sah, die neuen                                                     kend zum 1. April 2017 um
Planungsparameter „Mehr Plan,         Weiter wurde vereinbart:                       2,5 Prozent,                    Kombiniert mit einer An­
mehr Leben“ anzuwenden. Nach          > Einführung der bekannten                   > Anbindung der Zugbeglei­ter     wendungsgarantie des
intensiven Diskussionen werden          Regelungen bei traumabe­                     an die derzeit gültige Refe­    Tarifvertrages unabhängig
diese nun wie folgt umgesetzt:          dingter Fahrdienstuntaug­                    renztabelle und damit ein­      vom Tarifeinheitsgesetz für
                                        lichkeit für Lokomotivführer                 hergehend eine neue Anbin­      die Dauer der Laufzeit bis
Einführung des Jahresruhe­              und Zugbegleiter,                            dung von bis zu 99 Prozent.     zum 31. März 2019 ist es
tags- und Urlaubsplans zum            > Einführung einer Überstun­                                                   also ein rundes Paket. Aus
1. Januar 2018 und damit ein­           dengrenze bei 80 Stunden                   Die Strukturverbesserungen        diesem Grund hat die Tarif­
hergehend Verbesserungen                pro Jahr,                                  der Entgelttabellen erlangen      kommission dem Verhand­                          5
bei der Qualität der Wochen­          > Ausdehnung des Anspruchs­                  im ersten Schritt volle Wirk­     lungsergebnis noch am
endruhen sowie Einführung               zeitraums für die Nachtzula­               samkeit zum 1. April 2018. Die    ­Morgen einstimmig zuge­

                                                                                                                                                                Mecklenburg-Vorpommern
der Monatsplanung mit Ab­lauf           ge auf 21 bis 6 Uhr ab 1. Sep­             Verbesserungen beim Urlaub         stimmt.
des 31. Dezember 2018 und               tember 2017,                               und beim Zeitzuschlag für          

VAB-Bereichsvorstand:                                                                                                 2018 in Königswinter. Die Zahl
                                                                                                                      der stimmberechtigten und

Treffen in Schwerin                                                                                                   Gastdelegierten wurde ermit­
                                                                                                                     telt. Weiter wurden Anträge an
                                                                                                                     den Verbandstag und ­Initiativen
Vom 13. bis 14. Juli hatte der Bereichsvorsitzende                                 Der dbb Landesvorsitzende         für Satzungsänderungen disku­
des Verbands der Arbeitnehmer der Bundeswehr                                       Dietmar Knecht begrüßte die       tiert. Hier ging es beispielsweise
                                                                                   Gäste, umriss die Historie des    um die Angleichung der Entgelt­
(VAB), Karsten Stelk, zur Bereichsvorstandssitzung                                 Gebäudes der Geschäftsstelle      tabellen, die Forderung nach
nach Schwerin in die dbb Landesgeschäftsstelle                                     und berichtete über die aktuel­   ­einem Mindestbetrag für untere
­eingeladen.                                                                       len Aufgaben des dbb m-v. Das      Entgeltgruppen, die Forderung,
                                                                                   Haupt­thema der Vorstands­         Reisezeit und Arbeitszeit gleich­
                                                                                   sitzung war die Vorbereitung       zusetzen, sowie die Angleichung
                                                                                   der Bereichswahlen, die vom        TVöD West/Ost.
                                                                        ©dbb m-v

                                                                                   25. bis 27. September in Krumm­
                                                                                   bek stattfinden werden.           Weiter diskutierten die Teilneh­
                                                                                                                     mer des Treffens die Fusion von
                                                                                   Nach der Feststellung der Be­     VAB und VBB: Grundsätzlich
                                                                                   schlussfähigkeit sowie der ein­   sehe man die geplante Fusion
                                                                                   stimmigen Genehmigung der         als eine p
                                                                                                                              ­ ositive Sache, aber
                                                                                   Tagesordnung ging es an die       nur, wenn zwei Säulen, nämlich
                                                                                   Arbeit: Zunächst wurden Ideen     der Arbeitnehmerbereich und
                                                                                   und Vorschläge zusammenge­        der Beamtenbereich, als gleich­
                                                                                   tragen, und man verständigte      berechtigte Partner zusammen­
                                                                                   sich über den Veranstaltungs­     fänden. Eine entsprechende
                                                                                   ablauf, die Administration, die   Stellungnahme wurde erarbei­
                                                                                   Gästeliste und Teilnehmer. Ein    tet und soll dem VAB-Bundes­
<
< Dietmar Knecht, Karsten Stelk, Uwe Busack, Simone Drenkhahn,                     weiteres Thema war der 9. Or­     vorsitzenden Herbert Schug
  Dietlind Marquardt, Sandra Bruhn und Steffi Somerfeldt (von links).              dentliche Verbandstag des VAB     zugeleitet werden.

                                                                                                              > dbb regional magazin | September 2017
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                         BDZ sportlich:

                                                                                                                                                                © dbb m-v (2)
                         Volleyball und Kicken
                         für den guten Zweck
                         Das inzwischen 14. Haus- und Hoffest des
                         Hauptzollamtes Stralsund – Kontrollraum
      6                  Rostock – am 14. Juli 2017 war ein voller Erfolg.
                                                                                             ehemaligen Kollegen begleitet    ginnen und Kollegen der Kon­
Mecklenburg-Vorpommern

                         17 Mannschaften von verschie­      Mit der Unterstützung durch      hat. Sieger des Torwandschie­    trolleinheit 31 Usedom und auf
                         denen Dienststellen der Zoll­      den dbb m-v, den Bezirksver­     ßens war Hauke Ohm von der       Platz drei von den Wettkämp­
                         verwaltung, der Bundespolizei,     band Nord im BDZ und den         Volleyballmannschaft „Partiri    ferinnen und Wettkämpfern
                         der Landespolizei Mecklen­         Kooperationspartner BBBank       et adimere“. Diese Mannschaft    der Kontrolleinheit 21 Rostock.
                         burg-Vorpommern und der            wurde die Veranstaltung be­      war im Volleyball nicht so er­   Auch das Servicecenter Ros­
                         Bundesanstalt für Immobilien­      gleitet. So wurde die Torwand    folgreich wie Ohm im Tor­        tock nahm mit einer Mann­
                         aufgaben nahmen an dem             des Ortsverbandes Rostock des    wandschießen und belegte         schaft an dem Turnier teil.
                         schon traditionellen Volleyball­   BDZ unter der bewährten Lei­     den Platz 14 in der Gesamt­      Die Kolleginnen und Kollegen
                         turnier teil. Rechtzeitig hatte    tung des Ortsverbandsvorsit­     wertung.                         des Arbeitsbereiches Beihilfe
                         sich eine Schlechtwetterfront      zenden Heiko Look für einen                                       des Servicecenters ließen es
                         verzogen und Spielerinnen und      guten Zweck „beschossen“. Der    Sieger des Volleyballturnieres   sich nicht nehmen, ihre Wett­
                         Spieler sowie Fans konnten         Erlös des Torwandschießens       war die Mannschaft der Poli­     kämpfer im Rahmen ihres Be­
                         sich bei tollem Wetter an auf­     kam dem Rostocker Hospiz zu­     zeiinspektion Rostock, gefolgt   triebsausfluges ge­hörig anzu­
                         regenden Matches erfreuen.         gute, das in diesem Jahr einen   auf Platz zwei von den Kolle­    feuern.

                         VBB:

                         Grillfest in Rostock
                         Das Grillfest der Standortgruppe Rostock gehört zu den festen Terminen im Veranstaltungskalender
                         des VBB Mecklenburg-Vorpommern. Neben leckerem Grillgut kommt dabei auch die Berufspolitik
                         nicht zu kurz.

                          Unter den wie immer zahl­         ­ erbandes der Beamten der
                                                            V                                mittlerweile eine gute Tradi­    laden, die der Einladung auch
                          reichen Gästen begrüßte           Bundeswehr e. V. (VBB), Wolf­    tion, auch Mitglieder des        zahlreich gefolgt waren.
                          der Vorsitzende der Standort­     ram Kamm, und den Bereichs­      Schwesterverbandes, des Ver­
                          gruppe, Frank Wilcke, den         vorsitzenden Peter Masch­        bandes der Arbeitnehmer der      Nach der allgemeinen Begrü­
                         ­Bundesvorsitzenden des            meyer. Darüber hinaus ist es     Bundeswehr e. V. (VAB), einzu­   ßung und Ausführungen zu

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den Aktivitäten der Standort­       Forderung des Verbandes kurz            CMS mit einem Soldaten habe         Zu den weiteren wichtigen
gruppe übergab Frank Wilcke         vor der Umsetzung zu stehen.            die Bundesleitung neben eini­       Themen des Verbandes gehören
das Wort an den Bundesvorsit­       In allen Organisationsbereichen         gen weiteren, gleichgelagerten      auch die Gespräche mit dem
zenden Wolfram Kamm. Von            des Verteidigungsressorts ist           Fällen im Rahmen eines Ge­          VAB zu einer möglichen Fusion
Stichworten wie Bündelung           die Bündelung ein probates In­          spräches mit der Bundesminis­       beider Verbände. Hierzu berich­
der Dienstposten im gehobe­         strument, trotz des Rückzuges           terin der Verteidigung, Frau        tete der Bundesvorsitzende zum
nen Dienst, Besetzung von lei­      der Bundeswehr aus der Fläche           Dr. Ursula von der Leyen, an­       aktuellen Sachstand.
tenden zivilen Dienstposten         zumindest ein „mittleres Lauf­          gesprochen. Nach Ansicht des
mit Soldaten und der Einfüh­        bahnziel“ A 11 für alle Kollegin­       VBB sei es nicht hinnehmbar,        In diesem Zusammenhang wur­
rung eines „Compliance Ma­          nen und Kollegen des gehobenen          dass vermehrt leitende, zivile      de klar, dass die anwesenden
nagement Systems (CMS)“             Dienstes möglich zu machen.             Dienstposten innerhalb und          Mitglieder des VAB einer Fusion
spannte sich der Bogen zu ver­      Erweiterungen der Bündelungs­           außerhalb des Ministeriums          mit dem VBB positiv gegenüber­
bandspolitischen Aktivitäten        möglichkeiten, beispielsweise           mit Soldaten besetzt würden.        stehen.
des VBB. Gerade mit der in          im gehobenen technischen                Eine solche Verfahrensweise
Aussicht stehenden Umset­           Dienst oder bei den Sozialbera­         konterkariere die Vorgaben          Mit guten Gesprächen bei
zung der Bündelung von              tern, habe der Verband bereits          des Grundgesetzes nach einer        ebenso guter Verpflegung
Dienstposten im gehobenen           thematisiert. Die Besetzung             selbstständigen Bundeswehr­         ­wurde die Standortgruppen­
Dienst scheint eine jahrelange      des Dienstpostens des Leiters           verwaltung zunehmend.                versammlung fortgesetzt.

< GDL-Jugend: Kindheitstraum erfüllt                                        < DPVKOM: Sommerliche Mitgliederexkursion
                                                                               Am 19. August 2017 führten die Ortsverbände Wismar, Schwerin
                                                                               und Rostock der DPVKOM Mecklenburg-Vorpommern ihren tradi­
                                                                               tionellen Mitgliederausflug durch. 58 Mitglieder machten sich mit
                                                                               dem Bus auf die Reise nach Lychen. Während einer Floßfahrt er­
                                                                               zählte der Kapitän Interessantes aus der Geschichte der Flößer­                 7
                                                                               stadt Lychen, bevor die Flößerei Treibholz deftigen Kesselgulasch
                                                                               zum Mittag servierte.

                                                                                                                                                         Mecklenburg-Vorpommern
                                                                © dbb m-v

   Lokführer zu werden, ist auch heute noch für viele Jüngere ein
   Kindheitstraum. Diesen Traum haben sich fünf junge Männer im
   Juli 2017 erfüllt. Nach drei langen und anstrengenden Jahren der
   Ausbildung haben sie die Prüfungen zum Lokführer bestanden.
                                                                                                                                              © DPVKOM

   Gemeinsam mit dem dbb Landesvorsitzenden Dietmar Knecht
   s­owie dem stellvertretenden Bezirksvorsitzenden der GDL, Volker
   Krombholz, und vielen anderen Gästen wurde dies am 27. Juli im
   Bahnbetriebswerk der DB Regio AG Nordost in Rostock mit Unter­              <
                                                                               < Die historische Museumsmühle in Boitzenburg, klassisch
   stützung des dbb, der GDL sowie der DEVK gebührend gefeiert.                  ­angetrieben mit Wasserkraft.
   Die fünf jungen Lokführer sind allesamt GDL-Mitglieder. Anläss­-
                                                                               Nachmittags fuhren die Teilnehmer weiter nach Boitzenburg zur
   lich ihres Ausbildungsabschlusses hatten sie rund 50 Gäste einge­
                                                                               Besichtigung des gleichnamigen Schlosses. Im Mühlenmuseum
   laden, darunter waren Ausbildungslokführer, Kollegen, Teamleiter,
                                                                               führte der Museumsmüller in einem Rundgang durch die Mühle.
   Betriebsratsmitglieder sowie Mitglieder der Jugend- und Auszubil­
   dendenvertretung. Am eigens für solche Anlässe zum Barwagen                 Die DPVKOM bedankt sich für die Unterstützung durch die
   umgebauten Bahnwaggon wurden bis in den späten Abend beim                   BBBank, deren Regionalbevollmächtigter öffentlicher Dienst
   Grillen anregende Gespräche geführt und auch das ein oder an­               Jens Lange als Gast an der Exkursion teilnahm, sowie bei allen
   dere Bier getrunken.                                                        Helfern, die diesen Ausflug zu einem tollen Event gemacht haben.

                                                  Erik Knochenhauer                                      Ralf Reinhardt, Sprecher der Betriebsräte

                                                                                                         > dbb regional magazin | September 2017
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Sachsen

          Kongress des SBB:

          Sachsen 2030 – Wie gut sind wir aufgestellt?
          Am 26. Oktober 2017 findet der zweite Kongress                           men? Welchen Weg geht der          Sächsischen Staatskanzlei, Dr.
          des SBB und der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS)                           Freistaat bis 2030? Sind wir da­   Fritz Jeackel, Christian Schramm,
                                                                                   für strukturell, finanziell und    OB a. D. und langjähriger Präsi­
          in Dresden statt.                                                        personell gut aufgestellt?         dent des Deutschen Städte- und
                                                                                                                      Gemeindebundes, sowie Hans-
          Der öffentliche Dienst des Frei­     rinnen und Bürger an dessen         Mit einem Rückblick auf die        Dieter Kretschmann, AL II vom
          staates steht vor einem Um­          hochwertiger Erfüllung. Im Fo­      durchgeführte Verwaltungs-         Statistisches Landesamt, zur
          bruch. Bis zum Jahr 2030 wer­        kus befinden sich die Bedienste­    und Kommunalreform 2008,           Verfügung. In der Podiumsdis­
          den über die Hälfte der derzeit      ten der öffentlichen Verwaltung.    einen Ausblick auf Sachsen         kussion stellen sich Frank Kup­
          aktiven Bediensteten in den Ru­                                          2030 und unter Bezugnahme          fer, Fraktionsvorsitzender CDU,
          hestand treten. Was bedeutet         Die vom Kabinett auf Grundla­       auf die Handlungsempfehlun­        Dirk Panter, Fraktionsvorsitzen­
          das für die öffentliche Verwal­      ge des Koalitionsvertrages ein­     gen der Personalkommission         der SPD, Dietrich Gökelmann,
          tung? Wie gehen die verblei­         gesetzte „Kommission zur um­        soll diskutiert werden, wie eine   Präsident Landesdirektion
          benden Bediensteten damit            fassenden Evaluation der            langfristig ressourcengerechte     Sachsen, und Prof. Dr. Frank
          um? Was bedeutet das für die         Aufgaben, Personal- und Sach­       und leistungsstarke Ausstat­       Nolden, Rektor der Hochschule
          Bürger, die sächsische Wirt­         ausstattung“ hat in ihrem Ab­       tung des öffentlichen Dienstes     für öffentliche Verwaltung und
          schaft und letztlich für den Frei­   schlussbericht fundiert darge­      in Sachsen erreicht werden         Rechtspflege (FH), Fortbildungs­
          staat? Die Herausforderungen         stellt, wie der öffentliche         kann. Wie kann es gelingen,        zentrum des Freistaates Sach­
          sind klar umrissen: Eine solide      Dienst in Sachsen aktuell auf­      einen gemeinsamen Weg mit          sen (HSF) in Meißen, den Fra­
          Haushaltswirtschaft, ein gene­       gestellt ist. Sie hat die Heraus­   Politik, Verwaltung und Be­        gen des Moderators.
          relles Neuverschuldungsverbot        forderungen der nächsten Jah­       diensteten zu gehen, auf dem
          und die demografische Ent­           re klar benannt.                    der Freistaat auch in 2030 noch    Durch den Abend führen
          wicklung setzen Grenzen. Auf                                             gut aufgestellt ist?               Dr. Joachim Klose, Landes­
          der anderen Seite stehen ein         Kann die öffentliche Verwal­                                           beauftragter KAS, und Nannet­
          gesetzlicher Auftrag und die         tung ihre Aufgaben auch künf­       Als Referenten stehen der          te Seidler, Landesvorsitzende
          Erwartungshaltung der Bürge­         tig in hoher Qualität wahrneh­      Staatsminister und Chef der        des SBB.

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Gespräche zur Beamtenbesoldung:

Faire Lösung für alle
Am 28. August 2017 fand das zweite Gespräch zur
Beamtenbesoldung im sächsischen Finanzministe­
rium statt. Inhalt der Gespräche war die Umset­
zung des Beschlusses des Bundesverfassungs­
gerichtes zur verzögerten Ost-West-Anpassung
und zur Besoldungsanpassung von 2008.

Für den SBB saßen dessen            schluss Grundsätze für künfti­
­Landesvorsitzende Nannette         ge G ­ espräche zu vereinbaren.
 Seidler und Hans-Ulrich Benra,     In a­ llen Themen sind wir auf
 stellvertretender dbb Bundes­      ­einem guten Weg!“
 vorsitzender und Fachvorstand

                                                                                                                                                      © SBB
 Beamtenpolitik, am Verhand­        Das Bundesverfassungsge­
 lungstisch. „Wir sind mit Fi­      richt hatte mit Beschluss
                                                                         < Hans-Ulrich Benra und Nannette Seidler bei der Vorbesprechung zum
 nanzminister Prof. Dr. Georg       vom 23. Mai 2017, verkündet            Termin mit dem Finanzminister im Finanzministerium.
 Unland und anderen Gewerk­         am 7. Juli 2017, festgestellt,
 schaftsvertretern im Gespräch“,    dass sowohl die seinerzeitige,       ab A 10 aufwärts in Sachsen
 so Seidler. Bisher ­haben zwei     um zwei Jahre verzögerte             verfassungswidrig ist.                  < SBB Frauen hinterfragen!
 Arbeitstreffen stattgefunden.      ­Ost-West-Anpassung ab Be­                                                                                                 9
 „Wir wollen eine verfassungs­       soldungsgruppe A 10 aufwärts        Das Gericht hat dem Landes­                Alle, die an „Tipps und
 konforme und faire Lösung für       als auch die um vier Monate         gesetzgeber die Änderungen                 Tricks für Ihre Sicherheit a
                                                                                                                                               ­m
                                                                                                                    Arbeits­platz“ interessiert

                                                                                                                                                              Sachsen
 alle. Nicht nur für die Wider­      verzögerte Übertragung des          des Besoldungsgesetzes bis
                                                                                                                    sind, lädt die Frauenver­
 spruchsführer, sondern für uns      Tarifergebnisses in 2008 zu­        zum 1. Juli 2018 aufgegeben.
                                                                                                                    tretung des SBB zu einer
 alle ist es wichtig, aus dem Be­    lasten der Besoldungsgruppen        
                                                                                                                    ­Informationsveranstaltung
                                                                                                                     am ­28. September 2017 in
SBB-Kommission Beamtenrecht und Besoldung:                                                                           Dresden ein.

Neustart – los geht’s
                                                                                                                    Nähere Informationen ­finden
                                                                                                                    Sie auf unserer I­ nternetseite
                                                                                                                    www.sbb.de/ueber-uns/
                                                                                                                    frauen.
Die Arbeit des SBB wird im Wesentlichen durch die Tätigkeiten der
Mitglieder der Landesleitung und des Landesvorstandes geprägt.

Neben diesen Gremien gibt es                                                                                     Aufgabe der Kommission ist
die Querschnittsvertretungen                                                                                     die Befassung mit allen The­
wie Frauen, Jugend und Senio­                                                                                    men rund um das Berufsbeam­
ren sowie verschiedene Kom­                                                                                      tentum. Als Spitzenorganisati­
missionen und Arbeitsgruppen.                                                                                    on wird der SBB nach § 119
Die Kommissionen befassen                                                                                        SächsBG an der Vorbereitung
sich vor allem mit Fachthemen.                                                                                   allgemeiner Regelungen der
                                                                                                                 beamtenrechtlichen Verhält­
Aufgrund personeller Verän­                                                                                      nisse beteiligt und gibt zu ge­
derungen hat sich die Kommis­                                                                                    planten Regelungen Stellung­
sion Beamtenrecht und Besol­                                                                                     nahmen ab. Die Vorbereitung
dung im Frühjahr 2017 neu                                                                                        solcher Stellungnahmen ge­
aufgestellt. Derzeit besteht                                                                                     hört zu den Hauptaufgaben
die Kommission aus acht Mit­                                                                                     der Kommission. Darüber hin­
gliedern verschiedener Ge­                                                                                       aus beteiligt sich die Kommis­
werkschaften. Den Vorsitz hat                                                                                    sion aktiv an der Weiterent­
                                                                                                         © SBB

Karen Siwonia (DSTG) über­                                                                                       wicklung und Ausgestaltung
nommen. Vertreten wird sie          < Karen Siwonia (DSTG), Uwe Hehr (stellvertretender Landesvorsitzender       des Beamtenrechts im Frei­
durch Claudia Raum (SLV).             SBB), Roswitha Wiest (BTB) und Claudia Raum (SLV) von links.               staat Sachsen.

                                                                                                       > dbb regional magazin | September 2017
Dbb regional magazin - Im Osten günstiger - dbb MV
> dbb regional

          DPolG Sachsen:

                                                                                                                                                          © DPolG
          Einsatz in
          Herzensdingen
          Kinderaugen leuchten, die Sorgen sind für einen
          Tag vergessen – die DPolG Sachsen machte
          dies beim ersten Blaulichttag im Kinderhospiz
          Bärenherz in Markkleeberg mit möglich.

          Bereits 2016 hatte der Justiz­   Die Schirmherrschaft über­
          beamte und Notfallseelsorger     nahm der Kreisfeuerwehrver­
          Tommy Schmidt die Idee, einen    band des Landkreises Leipzig.       < Im Vordergrund von links: Peter Krebs (DPolG Sachsen), Kerstin Stadler
          Blaulichttag im Kinderhospiz     Es konnten die Polizei, verschie­     (Kinderhospiz Bärenherz) und Jens Kempe (Filialleiter BBBank Leipzig).
          Bärenherz Leipzig e. V. durch­   dene Feuerwehren, der Katast­
          zuführen. Die schwer erkrank­    rophenschutz, der Rettungs­         Vom Torwandschießen bis zur            Insgesamt freute sich das Kin­
          ten Kinder, ihre Familien und    dienst, das THW und auch die        Mal- und Bastelstrecke wurde           derhospiz Bärenherz Leipzig e. V.
          Gäste sollten einen unbe­        Justiz als Teilnehmer mit ver­      den Kindern viel geboten.              über eine Spende in Höhe von
          schwerten Tag genießen. Das      schiedensten Fahrzeugen und         Im Vordergrund standen an              1 512 Euro.
          Motto des Tages war schnell      Vorführungen gewonnen wer­          ­diesem Tag die Kinder und
          gefunden: „Träume erfüllen –     den. Die DPolG war gemein­           ­natürlich auch der karitative        Herzlichen Dank an alle
10        heute bist du der Held!“         sam mit der BBBank dabei.             Zweck für das Kinderhospiz.          ­fleißigen Helfer!
Sachsen

          BTB Sachsen:

          Vertrauensleutetreffen
          Am 14. Juni 2017 fand das diesjährige Treffen                        ken des feuerwehrtechnischen           Gewerk­schaftsarbeit des BTB
                                                                               Dienstes und Absicherung im            Sachsen zur Sprache. Ein Grill­
          der Vertrauensleute der Gewerkschaft „BTB –                          Fall von Dienstunfähigkeit.            abend mit Diskussionen und
          Gewerkschaft und Naturwissenschaft im dbb be­                                                               Erfahrungsaustausch rundete
          amtenbund und tarifunion“ in der Liegenschaft                        Im Anschluss kamen die Tarif­          das Treffen der Vertrauens­
                                                                               verhandlungen 2017 zum TV-L,           leute ab.
          des THW Dresden statt.                                               der Umgang mit der neuen
                                                                               Entgeltordnung zum TVöD-               Ein herzlicher Dank geht an
          Bevor aktuelle Fragen disku­     che Albertstadt und erörterten      KVA, aktuelle Entwicklungen            ­unseren Kollegen Klaus Dünz­
          tiert wurden, besuchten die      mit Wehrleiter Frank Barwitzki      im Beamtenbereich wie zum               kofer und den Kameraden
          Vertrauensleute die Feuerwa-     Themen wie Dienstgestaltung         Beispiel die Übernahme des Ta­          des THW-Ortsver­bandes
                                           und -ablauf, Chancen und Risi-      rifergebnisses oder auch Ein­           ­Dresden, die es uns ermöglich­
                                                                               blicke in die überregionale              ten, unser Treffen dort durch­
                                                                                                                        zuführen.
                                                                                                                                                                    © BTB
dbb regional         <

Verband Hochschule und Wissenschaft:                              < VRFF-Betriebsgruppe Semperoper Dresden

vhw – Ihre
                                                                     Zu einem informellen Gespräch trafen sich Vertreter
                                                                     des dbb, des SBB sowie der Mediengewerkschaft VRFF –
                                                                     Betriebsgruppe Semperoper am 7. August 2017 in der

Fachgewerkschaft
                                                                     Landesgeschäftsstelle des SBB in Dresden. Erörtert wurden
                                                                     vor allem Probleme, die die Arbeitsbedingungen der Kolle­
                                                                     ginnen und Kollegen an der Semperoper betreffen. Jens
                                                                     Weichelt, stellvertretender Vorsitzender der dbb bundes­
Der Verband Hochschule und Wissenschaft (vhw)                        tarifkommission, sicherte weitere Unterstützung zu und
                                                                     es wurde die weitere Vorgehensweise vereinbart.
ist die für den Hochschul- und Wissenschaftsbe­
reich zuständige Fachgewerkschaft im dbb beam­

                                                                                                                                                              © SBB
tenbund und tarifunion.

Als Mitglied in der Spitzen­      Wissenschaftsbereiches, die
organisation dbb ist der vhw      Stärkung der Leistungsfähig­
bei allen Gesetzgebungsver­       keit der Hochschulen in Lehre
fahren und Rechtsverordnun­       und Forschung, eine interna-       < Im Bild von rechts: Nannette Seidler (Vorsitzende SBB),
gen zu Fragen des Dienst-,       tional wettbewerbsfähige              Jens Kühn (stellvertretender Vorsitzender VRFF – Semperoper),
Besoldungs- und Versorgungs­     Betreuungsrelation, eine              Uwe Schiebel (Vorstandsmitglied VRFF – Semperoper), Steffen
                                                                       Winkler (stellvertretender Vorsitzender SBB), Jens Weichelt
rechts für Beamte beteiligt.     ­an­gemessene Gestaltung              (stellvertretender Vorsitzender der BTK) und Ulrich Hohndorf
Wir wirken an Tarifverhand­       der Lehrdepu­tate, die Wei-          (Leiter Geschäftsbereich Tarif im dbb).
lungen für Tarifbeschäftigte    terentwicklung der Entgelt-
mit und nehmen Einfluss auf     und Besoldungssysteme
die hochschulpolitischen Ent­   einschließlich der leistungs-
scheidungsprozesse auf Bun­     und belastungsadäquaten           Die Mitgliedschaft im vhw                                       Weiterhin bieten wir Ihnen          11
des- und Landesebene.           Zulagen, die Förderung des        bietet Ihnen zahlreiche Vor­                                    eine Diensthaftpflichtversiche­
                                wissenschaftlichen Nach­          teile wie die Rechtsberatung                                    rung mit Schlüsselversiche­

                                                                                                                                                                      Sachsen
Als vhw-Mitglied im Landes­     wuchses, die Erhöhung der         und Sie bekommen wichtige                                       rung. Als Mitglied im vhw kön­
verband Sachsen können Sie      Trans­parenz bei der Vergabe      Informationen und aktuelle                                      nen Sie alle Vorteile des dbb
Ihre Rahmenbedingungen im       von Leistungsbezügen und          Meldungen rund um beamten­                                      vorsorgewerk, des Beamten­
Dienst- und Tarifrecht mitge­   die Verbesserung der Ruhe­        rechtliche, tarifrechtliche und                                 sozialwerkes sowie der dbb
stalten.                        gehalts­fähigkeit derselben       hochschulpolitische Fragen                                      akademie nutzen.
                                ­sowie den Ausbau der Ko­         und Entwicklungen. Darüber
Wofür setzt sich der vhw ein?    operationen zwischen den         hinaus erhalten Sie die Ver­                                    Weitere Informationen
Er kämpft beispielsweise für     Hochschularten sowie sons­       bandszeitschrift vhw Mittei­                                    erhalten Sie unter http://
verbesserte Arbeitsbedingun­     tigen wissenschaftlichen         lungen und das dbb regional                                     www.vhw-sachsen.de/ oder
gen aller Angehörigen des        Einrich­tungen.                  magazin.                                                        http://www.vhw-bund.de/.

                                                                                                                                  Ansprechpartner für unsere
                                                                                                                                  Mitglieder in Sachsen ist
                                                                                                                                  der vhw-Schatzmeister
                                                                                                                                  Wolfgang Kübert
                                                                                                                                  (w.kübert@vhw-bund.de).

                                                                                                                                         Prof. Dr. Manfred Krüger,
                                                                                                                                      1. stellvertretender Bundes-
                                                                                                                                              vorsitzender des vhw

                                                                                                                                  < Glückwünsche
                                                                                                                                     Der SBB Beamtenbund
                                                                                                                                     und Tarifunion Sachsen
                                                                                                © Photographee.eu / Fotolia.com

                                                                                                                                     gratuliert herzlich:
                                                                                                                                     Steffen Rauer, GDL
                                                                                                                                     zur Berufung zum ehren­
                                                                                                                                     amtlichen Richter beim
                                                                                                                                     Sächsischen Landessozial­
                                                                                                                                     gericht.

                                                                                              > dbb regional magazin | September 2017
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                          > dbb regional

                 Arbeitszeitverlängerung für Lehrer:

                 Vorschlag blitzt ab
                 Wie kann die Unterrichtsversorgung an den Schulen in Sachsen-Anhalt sichergestellt werden?
                 CDU, SPD und Grüne haben sich in dieser Legislaturperiode auf 3 500 bis 4 000 Neueinstellungen
                 in den ­allgemeinbildenden und berufsbildenden Schulen geeinigt. Die dbb Gewerkschaften halten
                 da­gegen, dass damit nicht alle ausscheidenden Lehrer ersetzt werden können und die vereinbarte
                 Unterrichtsversorgung von durchschnittlich 103 Prozent nicht erreicht wird.
 12
                 Finanzminister André Schröder      Sie leiten Fachschaften oder      lung. In der freien Wirtschaft     deschefin des Verbandes der
Sachsen-Anhalt

                 (CDU) will die Lehrer zusätzlich   betreuen Schulpartnerschaf­       wäre ein derartiges Personal­      Lehrer an Sekundarschulen we­
                 zu den Neueinstellungen län­       ten, sind mit Inklusions- und     management undenkbar und           nig. Bezahlte Mehrarbeit könne
                 ger arbeiten lassen und erntet     Integrationsaufgaben betraut      ein sofortiger Kündigungs­         ein Anreiz sein, die hohen steu­
                 dafür Kritik – von den Gewerk­     oder haben Funktionsstellen       grund für die Planungsebene“,      erlichen Abzüge für Mehrarbeit
                 schaften, den Koalitionspart­      als Fachbetreuer, Fachseminar­    sagte die Landesvorsitzende        machten das Modell unattrak­
                 nern und von Parteikollegen.       leiter oder in der Schulleitung   des Sekundarschullehrerver­        tiv, zumal sich diese Stunden
                                                    übernommen. Die Äußerungen        bandes, Claudia Diepenbrock.       auch nicht renten- beziehungs­
                 „Bei uns gibt es massives Un­      Schröders erinnerten ihn an                                          weise pensionssteigernd aus­
                 verständnis über die Äußerun­      die Worte von Altkanzler Ger­     Mit seinem Vorstoß, Lehrer         wirken. Außerdem gebe es in
                 gen. Sie sind unredlich“, sagte    hard Schröder (SPD). Der hatte    mehr arbeiten zu lassen, ist Fi­   Sachsen-Anhalt zu wenig junge
                 Thomas Gaube, Chef des Philo­      Lehrer einst als „faule Säcke“    nanzminister Schröder natur­       Lehrer, die freiwillig mehr ar­
                 logenverbandes Sachsen-            bezeichnet. Thomas Gaube ist      gemäß nicht nur bei den Ge­        beiten würden. „Unter den jun­
                 Anhalt. Empört reagierte Gau­      als stellvertretender dbb Lan­    werkschaften, sondern auch         gen Lehrern sind viele Frauen,
                 be auf den Vorschlag, die Wo­      desvorsitzender für die Berei­    innerhalb der Koalition und in     die gerade in der Familienpla­
                 chenarbeitszeit der Lehrer zu      che Bildung und Wissenschaft      den eigenen Reihen auf Wider­      nung und damit nur bedingt
                 erhöhen. Schröder hatte dar­       verantwortlich.                   stand gestoßen. Bildungsminis­     zusätzlich belastbar sind“, gibt
                 auf verwiesen, dass Lehrer in                                        ter Marco Tullner (CDU) sagte:     Diepenbrock zu bedenken.
                 Sachsen-Anhalt mit 21,5 Stun­      <   Verfehlte Politik             „Die pauschale Anhebung der
                 den im Jahr 2011 seltener vor                                        Wochenarbeitszeit der Lehr­        „Das sind alles nur Taschen­
                 der Klasse standen als Lehrer in   „Wieder sollen die Lehrer den     kräfte in Sachsen-Anhalt löst      spielertricks“, kritisiert der Lan­
                 den meisten anderen Bundes­        Kopf hinhalten“ für verfehlte     unser Problem nicht. Ich habe      desvorsitzende des Verbandes
                 ländern. „Die Gymnasiallehrer      Personalpolitik titelte der Se­   dies bereits in der Regierungs­    Bildung und Erziehung (VBE),
                 gehen 25 Stunden in die Schu­      kundarschullehrerverband sei­     erklärung am Anfang des Jah­       Helmut Pastrik, die Aussagen
                 le. Wenn sie dann mit 22 oder      ne Pressemitteilung. Zu unter­    res abgelehnt.“ Er wolle mit be­   des Finanz- und des Bildungs­
                 23 Stunden vor der Klasse ste­     richten sei der Wunsch jedes      zahlter Mehrarbeit Anreize         ministers und lehnt eine Erhö­
                 hen, hat das gute Gründe“, ent­    Lehrers. Stattdessen schreibe     schaffen, freiwillig mehr Stun­    hung der Wochenstundenzahl
                 gegnete Gaube. Entweder sei­       der Lehrer Entwicklungsberich­    den zu unterrichten. Mehr Effi­    strikt ab. „Eine Erhöhung der
                 en Kollegen in einem Alter, in     te, nehme an Konferenzen,         zienz im System ohne Anhe­         Wochenstundenzahl ist auch
                 denen ihnen Ermäßigungen           Fachschafts- und Teamsitzun­      bung der Wochenarbeitszeit sei     kein Hilfsmittel. Die langzeiter­
                 verdientermaßen zustehen,          gen teil. „Lehrerverbände for­    das Ziel.                          krankten Kolleginnen und Kol­
                 oder sie übernähmen andere         dern schon seit Jahren voraus­                                       legen werden dadurch nicht
                 wichtige schulorganisatorische     schauende Planungen für die       Von dem Vorschlag, Mehrar­         weniger, sondern mehr. Ange­
                 oder pädagogische Aufgaben.        Lehrerausbildung und -einstel­    beit zu bezahlen, hält die Lan­    sichts eines Altersdurch­

                 > dbb regional magazin | September 2017
dbb regional      <

                   schnitts von mehr als 50plus       Technik, statten Sie Schul­         der SPD-Landtagsfraktion erin­     richtsausfalls sei es eine unzu­
                   ist das ganz schlechte bittere     sekretariate bedarfsgerecht         nerten daran, dass dieses Ins­     mutbare Forderung, jungen
                   Ironie“, so Pastrik.               mit Personal aus, schaffen Sie      trument bei den Koalitionsver­     Menschen dieser Belastung zu­
                                                      Beförderungsstellen für beson­      handlungen im vergangenen          künftig auszusetzen. Begriffe
                   <   Lehrer gehören                 dere schulische und pädagogi­       Jahr diskutiert und ausdrücklich   wie Effizienzsteigerung würden
                       vor die Klassen                sche Aufgaben, führen Sie           verworfen worden sei. „Wer die     nicht zur Problemlösung beitra­
                                                      Personal aus schulfremden           Stundenzahl erhöhen will, muss     gen. „Hier geht es um die Bil­
                   Die dbb Lehrerverbände stim­       Verwaltungsbereichen zurück         nachweisen, dass der Vorberei­     dung unserer Kinder und nicht
                   men Finanzminister Schröder        an die Schulen, vergüten Sie        tungsbedarf zurückgegangen         um die Optimierung von Pro­
                   vorbehaltlos zu, wenn dieser       freiwillige Mehrarbeit ange­        ist – daran sind schon andere      duktionsprozessen“, kritisierte
                   fordert, Lehrer gehören vor die    messen und entbürokratisieren       gescheitert“, sagte der finanz­    der bildungspolitische Sprecher
                   Klasse, vor die Schülerinnen       Sie den Arbeitsalltag Ihrer         politische Sprecher Andreas        der Landtagsfraktion Bünd­
                   und Schüler, in den Unterricht.    Lehrkräfte und deren Schullei­      Schmidt. Die bildungspolitische    nis 90/Die Grünen, Wolfgang
                   Aber nicht durch die Erhöhung      tungen.“ Das seien effektivi­       Sprecherin der SPD-Fraktion,       Aldag: „Die CDU scheint derzeit
                   der Pflichtunterrichtsstunden,     täts- und e­ ffizienzsteigernde     Angela Kolb-Janssen, forderte      ideenlos zu sein, wie sie dem
                   sondern durch Entlastung von       Maßnahmen, „die Lehrer zurück       von den CDU-geführten Finanz-      Problem der Unterrichtsversor­
                   nicht pädagogischen Aufga­         in die Unterrichtsräume brin­       und Bildungsministerien ver­       gung begegnen soll. Nun mischt
                   ben. Philologenverbandschef        gen und zusätzlich die Qualität     lässliche Grundlagen. Das Bil­     sich der Finanzminister in die
                   Gaube fordert: „Stellen Sie        von Unterricht heben, da sich die   dungsministerium solle klar        Debatte ein. Damit haben wir
                   endlich ausreichend pädagogi­      Kolleginnen und Kollegen wieder     berechnete Bedarfe für die         in der vergangenen Legislatur­
                   sche Mitarbeiter und Sozialar­     auf ihr Kerngeschäft, guten Un­     nächsten Schuljahre vorlegen.      periode keine guten Erfahrun­
                   beiter für alle Schulformen ein,   terricht, konzentrieren können“.                                       gen gemacht. Hier entsteht der
                   schaffen Sie Stellen für Schu­                                         Für die Fraktion Bündnis 90/       Eindruck, dass nunmehr auf
                   lassistenten und die zuneh­        Schröders Vorschlag, die Wo­        Die Grünen im Landtag ist eine     Kosten unserer jungen Pädago­
                   menden Verwaltungsaufga­           chenarbeitszeit der Lehrer an­      Erhöhung der Lehrerstunden         ginnen und Pädagogen Sparpo­
                   ben, befreien Sie Lehrerinnen      zuheben, ist auch bei den Koa­      keine Option. In Anbetracht        litik betrieben wird. Darunter
                   und Lehrer von Wartungsarbei­      litionspartnern abgeblitzt. Die     des altersstruktur- und kran­      wird zweifelsohne die Unter­
                   ten für Unterrichts- und IT-       Bildungs- und Finanzpolitiker       kenstandbedingten Unter­           richtsqualität leiden.“             13

                                                                                                                                                                 Sachsen-Anhalt
                   Polizei:

                   DPolG für Bodycams
                   Zahlreichen Datenschützern sind sie ein Dorn im Auge, nach Meinung vieler                                 rem vor, den Einsatz von Body­
                   Polizisten aber längst überfällig: Auch in Sachsen-Anhalt sollen nun so­                                  cams in einem zweijährigen
                                                                                                                             Modellprojekt in den kreisfrei­
                   genannte Bodycams zur Eigensicherung von Polizisten beitragen. Das hat                                    en Städten Magdeburg, Halle
                   der Landtag entschieden – wenngleich bislang lediglich von einem Modell­                                  und Dessau-Roßlau zu testen.
                   projekt die Rede ist.                                                                                     Ebenfalls ist das Tragen eines
                                                                                                                             Namensschilds oder einer nu­
                                                                                                                             merischen Kennzeichnung bei
                                                      Auch soll eine individuelle         periode noch eindeutiger           der Polizei vorgesehen.
                                                       Kennzeichnungspflicht kom­         Gegner einer Kennzeichnungs­
                                                         men. dbb Landesvorsitzen­        pflicht – ist vor SPD und          Laut Ladebeck, der auch Landes­
                                                            der Wolfgang Ladebeck         Grünen eingeknickt.                chef der Deutschen Polizeige­
                                                              erklärte dazu: „Die in­                                        werkschaft (DPolG) ist, spreche
                                                               dividuelle Kennzeich­      Der Landtag von Sachsen-An­        aus sachlicher Sicht gegen eine
                                                                 nung von Polizei­        halt hat schon vor der Som­        Kennzeichnung, dass aktuell
                                                                  vollzugsbeamtin­        merpause den Weg für den           Polizisten in geschlossenen
                                                                  nen und -beamten        Einsatz von Bodycams bei Poli­     Einsätzen bereits mit einer lan­
                                                                   in geschlossenen       zisten frei gemacht. Dabei         deseinheitlichen taktischen
                                                                   Einsätzen lehnen       stimmten die Koalitionsfrakti­     Kennzeichnung ausgestattet
                                                                   wir ab, weil es da­    onen von CDU, SPD und Grü­         seien. Diese ermögliche es, je­
                                                                   für keinen sachli­     nen bei Enthaltung von AfD         derzeit die Zugehörigkeit ein­
                                                                  chen Grund gibt.“       und Linken für eine Novellie­      zelner Einsatzkräfte zu be­
                                                                 Die CDU mit Innen­       rung des Gesetzes über die öf­     stimmten Einsatzeinheiten
© Polizei Hessen

                                                                minister Holger           fentliche Sicherheit und Ord­      festzustellen. Bei Beschwerden
                                                              Stahlknecht – in der        nung des Landes (SOG). Die         über Fehlverhalten oder bei
                                                             vergangenen Legislatur­      Neufassung sieht unter ande­       Strafanzeigen könne sie zur

                                                                                                                       > dbb regional magazin | September 2017
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                 zweifelsfreien Ermittlung der     den wird“, so Ladebeck. Der        Städte als Standorte des Pilot­    mert sich grundsätzlich um
                 betreffenden Polizisten führen.   Einsatz der Körperkamera sei       projektes entschieden. „Von        die Personalsituation, um
                 Bisher sei dem dbb Landeschef     eine Möglichkeit, Gewalt ge­       einzusetzenden Bodycams er­        Dienstgebäude, um Schutzaus­
                 kein Fall bekannt, bei dem be­    gen die Polizeivollzugsbeam­       hoffen wir uns natürliche po­      stattung, um Abbau der Kran­
                 schuldigte Polizisten nicht er­   ten einzudämmen.                   sitive Effekte wie etwa eine       kenstände, um betriebliches
                 mittelt werden konnten.                                              Verringerung der Angriffe auf      Eingliederungsmanagement,
                                                   SPD-Innenexperte Rüdiger           Polizeibeamte“, sagte der in­      um Fortbildung und nicht um
                 <   Deeskalation statt            Erben sagte, die Bodycams          nenpolitische Sprecher seiner      Bodycams zulasten elemen­
                     Kennzeichnung                 sollten insbesondere die           Fraktion.                          tarer Grundrechte“, so Quade.
                                                   Sicherheit der Polizisten ge­
                 „Das Vertrauen der Polizei        währleisten. Ein Modellversuch     Für die Linke sagte Innenexper­    Die AfD hingegen begrüße die
                 stellt man nicht her, indem       in Hessen habe dazu beige­         tin Henriette Quade, Bodycams      Initiative. „Wir senden ein kla­
                 man den Polizisten Zahlenfol­     tragen, die Sicherheit für die     seien überflüssig. Die Aufzeich­   res Ja zum dauerhaften Einsatz
                 gen auf den Rücken der Uni­       Beamten zu steigern. Er sei        nung von Bild und Ton schütze      von polizeilichen Körperkame­
                 form heftet, sondern durch        davon überzeugt, dass sie ein      nicht vor Übergriffen. Quade:      ras“, sagte Hagen Kohl, Spre­
                 professionelle und vertrauens­    taugliches Mittel für mehr         „Die deeskalierende Wirkung        cher für Inneres.
                 volle Arbeit“, sagte Ladebeck.    Sicherheit der Bürgerinnen         von Bodycams ist mehr als
                 Viele Polizisten hätten das Ge­   und Bürger genauso wie der         fragwürdig und kaum beleg­         Kohl sprach sich jedoch grund­
                 fühl, dass sie zu noch deutli­    Polizeibeamten seien.              bar.“ Denn wenn erstens eine       sätzlich gegen die Anfertigung
                 cherer Kennzeichnungspflicht                                         Kamera nur einen Teil der Han­     von Vorabaufnahmen aus. Als
                 gezwungen werden, während         Grünen-Politiker Sebastian         delnden filme und von einem        solche werden Aufnahmen
                 Extremisten Gewalt glorifizier­   Striegel gestand, zu den Skepti­   anderen Handelnden gesteu­         bezeichnet, die automatisch
                 ten und vermummt zu De­           kern von Bodycams zu zählen.       ert werde, was gefilmt werde       entstehen und nicht manuell
                 monstrationen erscheinen.         Jedoch schaffe die Novelle des     und was nicht, dann bleibe         vom jeweiligen Polizeibeamten
                                                   Gesetzes Sicherheit und sei        die Wahrheit eine subjektive.      gestartet werden. Die Recht­
                 Im Gegensatz zur individuellen    rechtsstaatlich sauber gearbei­    Zum zweiten sollen Bodycams        mäßigkeit solcher Aufnahmen
                 Kennzeichnungspflicht begrü­      tet. Betroffene hätten zudem       nur dann zum Einsatz kom­          sei umstritten und liefere in
 14              ßen dbb und DPolG die Einfüh­     die Möglichkeit, die Aufzeich­     men, wenn mehrere Beamte           der polizeilichen Praxis wenig
                 rung der Körperkamera. „Bei       nungen anzusehen und das           gemeinsam zum Einsatz kom­         Hilfreiches, so Kohl.
                 vielen Einsätzen gibt es eine     Vorgehen der Polizei überprü­      men. Wenn dies der Fall sei,
Sachsen-Anhalt

                 hohe Grundaggressivität. Bo­      fen zu lassen.                     sei die Bodycam schlichtweg        Das Pilotprojekt ist bereits
                 dycams dienen in Konfliktsitu­                                       überflüssig, weil dann genü­       im Sommer dieses Jahres
                 ationen zur Deeskalation, in­     CDU-Politiker Chris Schulen­       gend Zeugen für eine eventuell     gestartet. Die Anschaffung
                 dem aggressives Verhalten         burg erklärte, die Gewaltbe­       zu verfolgende Handlung an­        der 50 Bodycams kostet rund
                 gegenüber meinen Kolleginnen      reitschaft sei in Großstädten      wesend seien. „Wer ernsthaft       40 000 Euro.
                 und Kollegen allein durch den     am höchsten. Deshalb habe          etwas für Polizistinnen und
                 Einsatz der Kamera unterbun­      man sich für die kreisfreien       Polizisten tun will, der küm­      

                 Deutsche Steuer-Gewerkschaft:                                                                           halt noch im bundesweiten
                                                                                                                         Durchschnitt. Pro 1 000 Ein­

                 Sachsen-Anhalt                                                                                          wohner gebe es 1,5 Mitarbei­
                                                                                                                         ter. „Das Verhältnis zwischen
                                                                                                                         dem Personal-IST und der der­

                 spart bei den Finanzämtern                                                                              zeitigen Arbeitslast kann man
                                                                                                                         als auskömmlich bezeichnen“,
                                                                                                                         sagte DSTG-Landeschefin Her­
                                                                                                                         furth. Aber es gebe ein anderes
                 Wie überall in der sachsen-anhaltischen Landesverwaltung wurde auch in                                  Problem. Viele Stellen seien
                 den Finanzämtern Personal abgebaut. Die Zahl der Mitarbeiter ist von                                    über Jahre nicht nachbesetzt
                 4 300 auf 3 300 gesunken. Viele Stellen seien über die Jahre nicht nachbe­                              worden. Das Personal insge­
                                                                                                                         samt sei gealtert. „Der Alters­
                 setzt worden. Das Personal insgesamt sei überaltert, so Iris Herfurth, Lan­                             durchschnitt von 48 Jahren be­
                 desvorsitzende der Deutschen Steuer-Gewerkschaft gegenüber dem Mittel­                                  deutet natürlich künftig viele
                 deutschen Rundfunk (MDR) Aktuell.                                                                       Altersabgänge. Da müssen wir
                                                                                                                         schon sehen, dass wir uns ver­
                                                                                                                         jüngen. Wenn Modernisierung,
                 In Sachsen-Anhalt können          Sachsen dauert es eine Woche       lineportals „Lohnsteuer kom­       neue Besteuerungsverfahren
                 Steuerzahler noch mit einem       länger. Bundesweit liegen die      pakt“. Doch in den kommen­         auf uns zukommen, müssen
                 schnellen Steuerbescheid rech­    sachsen-anhaltischen Finanz­       den Jahren könnte sich dies        wir junges und bereits geschul­
                 nen, durchschnittlich nach        ämter auf dem dritten Platz, so    ändern. Derzeit liege die Fi­      tes Personal haben. Die Berufs­
                 6,5 Wochen. In Thüringen und      eine aktuelle Statistik des On­    nanzverwaltung Sachsen-An­         erfahrung unserer fachlich ver­

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dbb regional     <

                 sierten Kollegen ist nicht zu      würden besonders viele Mitar­       zusetzen, auf rechtlich abge­      Bayern hingegen erreiche die
                 verkennen“, so Herfurth, die       beiter altersbedingt ausschei­      decktem Boden statt auf will­      Sollstärke nur zu 75 Prozent.
                 seit April dieses Jahres auch      den. Mit etwas Vorlauf sorge        kürlichen Pfaden bewegen“, so      Dieser leidige Länderwettbe­
                 stellvertretende dbb Landes­       man dann für Nachwuchs, so          Herfurth. Die Pflicht der Fi­      werb könnte gestoppt werden,
                 vorsitzende ist. Für dieses Jahr   der Finanzminister. „Ab 2020        nanzämter sei dafür zu sorgen,     indem Betriebsprüfungen
                 seien ursprünglich je 40 Plätze    bis 2022 werden wir mehr            dass die Steuerlast gleichmä­      beim Bund zentralisiert wer­
                 für Nachwuchs-Finanzbeamte         Neueinstellungen in der Steu­       ßig verteilt werde und sich nie­   den.
                 geplant. Doch um im Haushalt       erverwaltung haben, um das          mand drücke. „Betriebsprüfun­
                 zu sparen, wurde das auf jähr­     auszugleichen. Ich will noch        gen sind nun mal Sache der         <   Zentralisierung ist
                 lich 20 Neueinstellungen ge­       eines dazu sagen: In der Ver­       Länder“, sagte Herfurth.               keine Lösung
                 kürzt. „Im Moment haben wir        gangenheit gehörte es zur Per­
                 den Einstellungskorridor um        sonalpolitik, Signale für Früh­     Landes- und Gemeindekassen         Bei einigen Politikern kommt
                 50 Prozent verringert. Das ver­    verrentung auszusenden.“            profitieren natürlich vom Fleiß    schnell wieder der Gedanke der
                 schärft unsere derzeitige Situa­   Nun würde jede Fachkraft            der Finanzämter, was für Fir­      Zentralisierung der Betriebs­
                 tion. Hinter so einer momenta­     gebraucht. Die Finanzbeamten        men ein Ärgernis ist, vor allem    prüfungen beim Bund in den
                 nen Entscheidung kann ich als      könnten künftig also nicht da­      dann, wenn ein Land streng,        Blick. Schon Sachsen-Anhalts
                 Fachgewerkschaft nicht ste­        mit rechnen, früher in Pen­sion     ein anderes recht lax vorgeht.     ehemaliger Finanzminister Jens
                 hen“, kritisiert Herfurth.         zu gehen.                           „Ein Vergleich des Landes Bay­     Bullerjahn (SPD) versuchte jah­
                                                                                        ern mit Sachsen-Anhalt kann        relang, die Prüfungen zur Bun­
                 Finanzminister André Schröder      Sachsen-Anhalt hat                  schon wegen der territorialen      dessache zu machen, um mehr
                 (CDU) sieht das Problem eher       „schärfste“ Steuerprüfer            Gegebenheiten, der Vielzahl        Fairness in ganz Deutschland
                 gelassen. Erst in fünf Jahren                                          der Betriebe sowie deren Prü­      zu gewährleisten.
                                                    Nachdem der MDR über die            fungsturnus nur scheitern.“
                                                    Personalsituation und -ent­                                            Die Landeschefin der DSTG hält
                                                    wicklung in den Finanzämtern        CDU-Fraktionsvize und Wirt­        die Zentralisierung für einen
                                                      in Sachsen-Anhalt sowie de­       schaftspolitiker Ulrich Thomas     falschen Schritt: „Neben im­
                                                       ren Bearbeitungszeiten in        warnt: „Betriebsprüfungen ge­      mensen Kosten, die für den
                                                      den Veranlagungsbereichen         hören dazu, aber wir müssen        Aufbau einer solchen Behörde        15
                                                       positiv berichtete, standen      Augenmaß bewahren.“ An­            anfallen würden, gehen positi­
                                                       einige Tage später die Be­       dernfalls könne sich dies zu ei­   ve regionale Erfahrungen ver­

                                                                                                                                                              Sachsen-Anhalt
                                                       triebsprüfer Sachsen-An­         nem Standortnachteil für Sach­     loren“, mahnt Herfurth. Einem
                                                       halts, die von den Medien        sen-Anhalt entwickeln.             Unternehmen sei auch regel­
                                                       als bundesweit die                                                  mäßig rechtliches Gehör zu
                                                       „Schärfsten“ bezeichnet          Swen Knöchel, Linken-Frak­         verschaffen. Daher sei es wich­
                                                       wurden, negativ im Fokus.        tionschef, meint hingegen:         tig, das die Prüfer die wirt­
                                                          „Das erhitzt natürlich        „Sachsen-Anhalt prüft nicht zu     schaftlichen Bedingungen in
                                                           wieder die Gemüter der       viel, die anderen Länder prüfen    der Region kennen. „So kann
                                                            Öffentlichkeit und un­      zu wenig.“ Knöchel, der selbst     zum Beispiel ein Imbissladen in
                                                            terstellt ein unzulängli­   zehn Jahre Betriebsprüfer ge­      der Börde nicht so kalkulieren
                                                            ches Vorgehen unserer       wesen war, macht das auch an       wie ein Geschäft in Düsseldorf
                                                           Kolleginnen und Kolle­       der Personalstärke in den Fi­      oder Hamburg“, so Herfurth.
                                                          gen, die sich doch immer­     nanzämtern fest: Sachsen-An­
                                                       hin nur mit ihrem staatli­       halt sei gut ausgestattet, habe    Auch Finanzminister André
                                                     chen Arbeitsauftrag,               fast alle Prüferstellen besetzt.   Schröder (CDU) ist gegen eine
                                                       Steuern gerecht und                                                 Zentralisierung und meint
                                                        gleichmäßig fest­                                                  dazu: „Unsere Betriebsprüfer
                                                                                                                           leisten hervorragende Arbeit.
                                                                                                                           Eine bundesweite Vereinheitli­
                                                                                                                           chung oder Zentralisierung der
                                                                                                                           Betriebsprüfungen halte ich
                                                                                                                           für nicht zielführend.“

                                                                                                                           Jeder Betriebsprüfer erwirt­
                                                                                                                           schaftet das 10- bis 15-fache
                                                                                                                           seiner eigenen Personalkosten.
                                                                                                                           Allein im Jahr 2016 wurden
                                                                                                                           136 Millionen Euro Nachzah­
                                                                                                                           lungen in die Steuerkasse ge­
                                                                                                                           spült. Im Jahr zuvor holten die
                                                                                                                           350 Betriebsprüfer in Sachsen-
                                                                                                                           Anhalt sogar 347 Millionen
                                                                                                                           Euro für die Steuerkasse
                                                                                                                           ­heraus.
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                                                                                                                    > dbb regional magazin | September 2017
> dbb regional

                                                          Regelschullehrer:

                                                          Bessere Bezahlung für alle
                                                          Auch Pädagogen mit DDR-Ausbildung bekommen mehr Geld. Das ist das Ergebnis
                                                          der Tarifverhandlungen zwischen tbb, DGB und der Thüringer Landesregierung.

                                                          Es war eine der entscheidenden       ausgleicht, unabhängig davon,      Ab 1. Januar 2018 werden folg­
                                                          Einigungen in den gemeinsa­          ob das zu ändernde Besoldungs­     lich alle Regelschullehrerinnen
                                                          men Verhandlungen des tbb            gesetz für Beamte unmittelbar      und Regelschullehrer mit einer
                                                          beamtenbund und tarifunion           anzuwenden ist oder für Tarifbe­   Ausbildung für mindestens
                                                          thüringen und der DGB-Gewerk­        schäftigte in entsprechender       zwei Fächer der Thüringer
                                                          schaft GEW mit der Thüringer         Anwendung gilt.                    Stundentafel von der Neurege­
                                                          Landesregierung zur Verbesse­                                           lung erfasst sein, ganz gleich,
                                                          rung der Besoldung der Thürin­       Nach einigen Irritationen hat      ob mit DDR-Ausbildung oder
                                                          ger Regelschullehrerinnen und        Staatssekretärin Gabi Ohler        Ausbildung nach bundesdeut­
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                                                          Regelschullehrer, dass alle dieje­   mit Schreiben vom 3. August        schem Recht. Der vereinbarte
                                                          nigen, die von der Fußnote 13        an den tbb klargestellt, dass      erste Schritt beinhaltet die
                                                          zur Besoldungsgruppe A 12 er­        sich die Landesregierung an        Zahlung einer Amtszulage in
                                                          fasst sind, eine Amtszulage er­      diese Vereinbarung mit den         Höhe von 255,92 Euro, für bei­
                                                          halten, die die Hälfte der Diffe­    Bildungsgewerkschaften von         de Statusgruppen in gleicher
                                                          renz zwischen A 12 und A 13          tbb und DGB halten wird.           Höhe.

 16                     Gymnasiallehrer:

                        Funktionsstellen
Thüringen

                                                                                               vor allem in Bezug auf die Tat­    2011. Die Anzahl der beförder­
                                                                                               sache, dass Übernahme von          ten beziehungsweise höher­
                                                                                               Verantwortung sich in Thürin­      gruppierten Gymnasiallehr­

                        gefordert                                                              gen finanziell bei vielen Aufga­
                                                                                               ben nicht lohnt, stellen gegen­
                                                                                               über anderen Bundesländern
                                                                                                                                  kräfte blieb folglich in diesen
                                                                                                                                  Runden unter 150 Personen, da
                                                                                                                                  nicht alle Verfahren erfolgreich
                                                                                               ebenfalls einen Wettbewerbs­       durchgeführt werden konnten.
                        Die Thüringer Landesregierung hat die Wiederauf­                       nachteil dar. Deshalb besteht
                        nahme der Verbeamtung beschlossen. Die Lehrer­                         hier dringender Handlungsbe­       <   Beförderungsstau
                        verbände des tbb hatten dies schon länger gefor­                       darf.
                                                                                                                                  Ab dem Jahr 2012 gab es auf­
                        dert, um ein Abwandern von Bewerbern oder                              Vor allem die diesbezüglichen      grund der vorangegangenen
                        bereits angestellten jungen Lehrkräften aus Thü­                       Entwicklungen an den Thürin­       Konkurrentenklagen gar keine
                        ringen in andere Bundesländer zu minimieren.                           ger Gymnasien in den letzten       Beförderungen oder Höher­
                                                                                               26 Jahren sind als höchst pro­     gruppierungen im funktionslo­
                                                                                               blematisch zu bezeichnen. Im       sen Bereich der Gymnasiallehr­
                        Zudem ist die Landesregierung     gibt jedoch ein ungelöstes Prob­     Gymnasialbereich gab es im         kräfte (und Lehrkräfte anderer
                        auf dem Weg, die Regelschul­      lem: Junge Lehrkräfte beurteilen     Gegensatz zu den anderen           Schularten) mehr. Die Folgen
                        lehrkräfte in Thüringen mone­     vor der Wahl für ein Bundesland      Schularten in Thüringen bis        dieser Beförderungspolitik
                        tär besserzustellen (A 12 mit     auch die Aufstiegsmöglichkei­        heute keine nennenswerten          wurden immer deutlicher
                        anteiliger Ausgleichszulage zur   ten, die ihnen als berufliche Per­   Zahlen an Höhergruppierun­         sichtbar. Für die Bewerbung
                        A 13), um im Wettbewerb der       spektive geboten werden. Die         gen oder Beförderungen für         auf die Funktionsstellen von
                        Bundesländer um Regelschul­       meisten der anderen Bundeslän­       Lehrkräfte ohne Schulleitungs­     Schulleiterinnen und Schullei­
                        lehrkräfte besser zu bestehen.    der weisen eine teils nicht un­      funktion. Die erstmalige Aus­      tern an Thüringer Gymnasien
                                                          erhebliche Anzahl von Funkti­        reichung von Beförderungs-         oder deren Stellvertretern gab
                        Die Einstiegsbedingungen in       onsstellen im Schulbereich auf.      und Höhergruppierungsstellen       und gibt es nahezu keine Be­
                        den Thüringer Schuldienst sind                                         für Lehrkräfte an Gymnasien        werber mehr, die eine A 14
                        für die Gewinnung von jungen      In Thüringen gibt es im Lehrer­      ohne die oben genannten Auf­       vorweisen können. Aufgrund
                        Lehrkräften entscheidend, da      bereich derzeit leider lediglich     gaben erfolgte im Jahr 2009        dessen wurden (dem Beamten­
                        Thüringen keine Insel ist. Des­   zwei Funktionsstellen: Schullei­     (mit den anderen Schularten        recht systemwidrig) Bewerber
                        halb wurden beide Maßnah­         ter und deren ständige Vertre­       wurde im Jahr 2005 begon­          mit A 13 in den Schulleitungs­
                        men auch von Gewerkschafts­       ter. Die fehlenden beruflichen       nen). Es erfolgten drei Beförde­   funktionen bestellt. Das TMBJS
                        seite ausdrücklich begrüßt. Es    Entwicklungsmöglichkeiten,           rungsrunden bis zum Jahre          versuchte, diese Schulleiterin­

                        > dbb regional magazin | September 2017
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