Denn es ist uns unmöglich, nicht von dem zu reden, was wir gesehen und gehört haben! - Denn es ist uns unmöglich, nicht ...

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Denn es ist uns unmöglich, nicht von dem zu reden, was wir gesehen und gehört haben! - Denn es ist uns unmöglich, nicht ...
Hilfskomitee AQUILA e.V.                                           Nr. 2 (112)
Unterstützung der Missionsarbeit                             April – Juni 2019
der Gemeinden in
Kasachstan, Kirgistan, Moldawien,
Sibirien, Ukraine und Usbekistan.

    Denn es ist uns unmöglich, nicht von dem zu reden,
           was wir gesehen und gehört haben!
                                    Apostelgeschichte 4,20

Leitartikel: Helfen – mit der Gemeinde und
             durch die Gemeinde
Geschichte: Das Ziffernsystem der Russlandmennoniten
Kindergeschichte: Eine ungewöhnliche Freundschaft
Denn es ist uns unmöglich, nicht von dem zu reden, was wir gesehen und gehört haben! - Denn es ist uns unmöglich, nicht ...
In diesem Heft:                                                                                      Impressum
    Artikel.............................................................................. Seite. .... Karte
                                                                                                                                             Herausgeber:
    Leitartikel
      Helfen- mit der Gemeinde und durch die Gemeinde.......................4                                                                  Hilfskomitee Aquila e.V.
    Reiseberichte                                                                                                                              Liebigstr. 8, D-33803 Steinhagen
     Erweckung auch heute?..............................................................................7.............. 1,4                    Telefon: 05204-92494331
     Warme Zusammenarbeit............................................................................8.............. 1,4                       e-mail: info@hkaquila.de
     Auch kleine Gruppen haben „Hunger“...................................................9..................2
     Auf den Schneewegen im Norden Sibiriens..................................... 11..................3                                      Erscheint viermal jährlich
     Frohe Botschaft für die Romakinder.................................................... 12..................6
     Ankunft in einer neuen Welt................................................................... 13..................6                    Spendenkonto:
                                                                                                                                               Hilfskomitee Aquila e.V.
    Mission der Gemeinden                                                                                                                      Sparkasse Bielefeld
     Der Dienst der Schwester......................................................................... 15..................1                   IBAN:
    Auf den Spuren unserer Geschichte                                                                                                        DE76 4805 0161 0044 1124 80
     Das Ziffernsystem der Russlandmennoniten.................................... 17                                                         SWIFT-BIC: SPBIDE3BXXX

    Kindergeschichte
      Die Kraft der Vergebung........................................................................... 23                                  Ansprechpersonen:

    Kurzberichte                                                                                                                             ♦ Steinhagen:
     Brand in Jakutien......................................................................................... 24..................5         Jakob Penner
     Abschluss des Schuljahres....................................................................... 24..................6                   Eduard Ens
     Kinderfreizeiten........................................................................................... 24..................4
     Mission unter Kasachen............................................................................ 25..................2                ♦ Neuwied:
     Taufe im Kinderheim.................................................................................. 25..................1              Nikolaj Zuravlev
     Kinderbibel „Entdecke die Bibel“........................................................... 26..................7                       		Tel.: 0 26 31 - 95 52 79
    Buchvorstellung............................................................................................ 26
                                                                                                                                             ♦ Frankenthal:
    Dankesbriefe................................................................................................... 27....... 1,2,6,8         Jakob Dyck
    Meldungen, Gebetsanliegen.................................................................. 28..................7                          Tel. 0 62 33 - 48 05 42

                                                                                                                                             Titelbild:
                                                                                                                                             Musikorchester während der Evangeli-
                                                                                                                                             sation in Schutschinsk 2019, Seite 7

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                                                                                                                                                                    5
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Denn es ist uns unmöglich, nicht von dem zu reden, was wir gesehen und gehört haben! - Denn es ist uns unmöglich, nicht ...
Vorwort

         „Philippus spricht zu ihm:
Herr, zeige uns den Vater, so genügt es uns!“
                                                                           (Johannes 14,8)

W      ir leben in einer Zeit, in der es darum geht, möglichst viel
       zu erleben. In den Nachrichten hören wir gerne Sensationen
und möchten gerne etwas Spannendes sehen. Wir suchen etwas
aufregendes in der Unterhaltung, im Sport, aber auch im Beruf.
Dieses Streben überträgt sich teilweise auch auf unser geistliches
Leben. Gottesdienste, in denen man berieselt wird, sind besser
besucht, als die stillen Gebetsstunden oder herausfordernden
Bibelstunden. Dennoch ist in jedem Christen der Wunsch vor-
handen, Gottes Wirken zu erleben.
   Dieses Verlangen hatte auch Philippus. Jesus antwortete ihm
mit einer herausfordernden Gegenfrage: „So lange Zeit bin ich bei
euch, und du hast mich noch nicht erkannt, Philippus? Wer mich
gesehen hat, der hat den Vater gesehen. Wie kannst du da sagen:
Zeige uns den Vater?“ (Joh. 14,9).
   Wie bei Philippus kann es auch bei uns so kommen: Wir erle-
ben Gottes Wirken und bemerken dies oft nicht. In diesem Sinne
möchten wir in dieser Ausgabe berichten, wie die Gemeinde ihren
Auftrag der Nächstenliebe vollbringen kann, wie Geschwister auf
den Reisen Gottes Tragen erlebt haben und wie die Gemeinde in
der Vergangenheit Gott mit der Musik verherrlichte.
   Nicht den Menschen, sondern den Vater zu sehen und zu prei-
sen, laden wir den Leser herzlich ein!

   Aquila 2/19                                                                               3
Denn es ist uns unmöglich, nicht von dem zu reden, was wir gesehen und gehört haben! - Denn es ist uns unmöglich, nicht ...
Leitartikel

         Helfen – mit der Gemeinde und durch die Gemeinde
                                Artikel aus der Zeitschrift „Shisn Wery“ (Жизнь Веры), 4/2014

   „So geht nun hin und macht zu Jün-         nen sie dann andere dazu bewegen,           Die Gemeinde dient und hilft
   gern alle Völker, und tauft sie auf den    die Erkenntnis Gottes und Vollkom-       Menschen unterschiedlichen Alters,
   Namen des Vaters und des Sohnes            menheit in Christus anzustreben.         indem sie folgenden Arbeitsbereichen
   und des Heiligen Geistes und lehrt                                                  besondere Aufmerksamkeit widmet:
                                                 Praktische Wege des Wirkens
   sie alles halten, was ich euch befohlen                                                • Erziehung und Belehrung der
                                                        der Gemeinde
   habe“ (Mt. 28,19-20a).                                                                     Kinder;

   D     iese Worte Jesu Christi ver-
         stehen wir als einen Befehl an
   jeden Christen. Doch ist es wichtig
                                              D    ie Gemeinde zeigt ihrem Um-
                                                   feld Christus, unteranderem
                                              dadurch, dass sie in verschiedenen
                                                                                          • Aktive Jungschar- und Ju-
                                                                                              gendarbeit;
                                                                                          • Stärkung der Familie;
   zu erkennen, dass dieser Befehl nicht      Bereichen der Gesellschaft Nächsten-        • Dienst an Alleinstehenden,
   außerhalb der Gemeinde und ohne            liebe übt.                                      Verwitweten und auch Ge-
   Beteiligung der Gemeinde ausgeführt            Geleitet vom Heiligen Geist wirkt           schiedenen;
   werden kann.                               die Gemeinde:                               • Unterstützung der Senioren.
       Die Gemeinde ist für alle offen: Für
   jede Familie, für Eltern und für Kin-
   der, für Menschen unterschiedlichen
   Alters und aus verschiedenen sozia-
   len Schichten, unabhängig von ihrer
   Herkunft und ihrem Familienstand.
       Für die Gemeinde, wie für jedes
   Gemeindeglied, ist das Wort Gottes
   die höchste Autorität in allen Le-
   bensfragen. Die Gemeinde erkennt in
   Jesus Christus den Sohn Gottes und
   das Haupt der Gemeinde an. Er ist
   allein würdig, Lob und Anbetung zu
   empfangen. Durch den Heiligen Geist
   wird die Gemeinde und jeder Christ
   gemahnt und geführt. Er erweckt und
   verändert das Leben der Christen und
   der Gemeinde; durch ihn stehen wir
   in Gemeinschaft mit dem Vater und                                                    Soziale Arbeit beginnt in der Gemeinde
   dem Sohn. Diese Gemeinschaft „nach
   oben“ führt uns zur Gemeinschaft
   miteinander – zur Gemeinde.                   •    durch die Verbreitung und            Wir können viel über den Dienst
       Diese Gemeinde ist dazu berufen,               Predigt des Evangeliums;         der Gemeinde reden und nachden-
   das Evangelium allen Menschen zu               • durch Unterweisung und             ken, doch wenn wir diesen Dienst
   verkünden – angefangen in der nahen                Schulung zum Dienst;             nicht beginnen, wird alles beim Alten
   Umgebung bis an das Ende der Erde.             • durch Fürsorge für andere          bleiben.
   Diese Botschaft soll zu den Ungläu-                Menschen;                            Für den Dienst ist die Motivation
   bigen hinausgetragen werden, damit             • durch Mission und Verpflan-        wichtig. Es gibt nichts Gefährlicheres
                                                      zen der Gemeinden an neue        für die Gemeinde, als gleichgültige
Diese Gemeinschaft                                    Orte;                            und unmotivierte Menschen. Alle
„nach oben“ führt uns zur                         • durch Gebet und Fürbitte.          guten Pläne und Strategien werden
                                                  Um die gute Nachricht und das        auf dem Papier bleiben, wenn die
Gemeinschaft miteinander –
                                              Wort Gottes zu verbreiten, nutzt die     Verantwortlichen es nicht schaffen,
zur Gemeinde                                  Gemeinde verschiedene zugängliche        die Mitarbeiter auf ein Ziel auszu-
                                              Mittel. Sie ist ein Ort, wo jedes Mit-   richten und sie von einer Aufgabe zu
   sie die Errettung und Wiederherstel-       glied Teil der Familie ist und aktiv     überzeugen.
   lung finden.                               am Leben der Gemeinde teilnimmt,             Das ganze Leben des Gläubigen,
       Die Gemeinde hat den Auftrag,          indem jeder seine Gaben und Fähig-       alle Lebensbereiche werden vom
   Gläubige zu lehren und zu ermutigen,       keiten im Dienst füreinander und für     Christus erneuert und vervollständigt.
   als Jünger Jesu Christi mit Wort und       die gesamte Gesellschaft gebraucht       So wirkt Er unter den Gläubigen als
   Tat als gutes Vorbild zu leben. So kön-    und weiterentwickelt.                    „Dienender“ weiter.

   4                                                                                                      Aquila 2/19
Denn es ist uns unmöglich, nicht von dem zu reden, was wir gesehen und gehört haben! - Denn es ist uns unmöglich, nicht ...
Leitartikel

    Durch die verschiedenen Dienste
 wird die Gemeinde gefüllt mit Men-
 schen, die wiederum in den Dienst
 treten. Und hier muss folgendes
 Leitwort deutlich werden: „Mit der
 Gemeinde, durch die Gemeinde, für
 die Gemeinde“.
    Der Dienst einer Gemeinde muss
 mindestens an zwei Stellen geschehen:
 An der geistlichen Verkündigung und
 an der Hilfstätigkeit in der sozialen
 Umgebung. Die Hilfstätigkeit muss

Mit der Gemeinde, durch die
Gemeinde, für die Gemeinde                                                        Hilfsdienst an Bedürftigen soll zu Christus führen

                                              tivation mitarbeitet und kreativ die        ständige Verbindung mit Ihm.
 einerseits mit Christus und seiner           von Christus geschenkten Gaben und             Um die Not von Bedürftigen zu
 Lehre übereinstimmen, und andrer-            Talente entfalten. In unserer Zeit ist es   verstehen, um uns zu „freuen mit
 seits der lokalen Realität, den Nöten        jedoch auch wichtig, die soziale Not        den Fröhlichen und zu weinen mit den
 der Menschen und den Möglichkeiten           in unserer Gesellschaft organisiert         Weinenden“ (Röm. 12,15), müssen wir
 der Gemeinde entsprechen.                    anzugehen, was nur schwer von Ein-          es lernen, eine Solidarität zwischen
                                              zelpersonen und durch gelegentliche         Hilfeleistenden und Notleidenden
            Mit der Gemeinde
                                              humanitäre Taten geschehen kann. So         herzustellen. Man darf nicht zulas-

 A     llein ist es unmöglich den Dienst ist es unabdingbar, dass die Gemeinde
       zu verrichten: „Denn wir sind jeden Christen dazu ermutigt, Näch-
 Gottes Mitarbeiter“ (1.Kor. 3,9). Die- stenliebe zu üben.
                                                                                          sen, dass eine Seite Macht über die
                                                                                          andere ausübt. Nur in gegenseitigem
                                                                                          Verständnis kann erreicht werden,
 se Mitarbeit geschieht nicht durch               Der soziale Dienst geht aus einem       dass die Liebe Gottes im Segen wei-
 Einzelgänger, sondern indem Glieder mit Liebe und Barmherzigkeit er-                     tergegeben wird.
 des Leibes Christi einander entspre- fülltem Herzen hervor. Keine gut                       „Nicht, damit andere Erleichterung
 chende Handreichungen geben. (Eph. organisierte Anstalt mit guter Lei-                   haben, ihr aber Bedrängnis, sondern
 4,16). Das betrifft zunächst die Unter- tungsstruktur und Dokumentation,                 des Ausgleichs wegen: In der jetzigen
 stützung im Gebet, der dann sonstige ausgestattet mit neuester Technik und               Zeit soll euer Überfluss ihrem Mangel
 geistliche und auch materielle Hilfe- ausreichenden finanziellen Mitteln
 leistungen folgen. Die Gemeinde ist kann die Prinzipien der Barmher-
 die Erbin Christi und führt seinen zigkeit erfüllen, wenn sie nicht von                      Keine gut organisierte
 Missionsauftrag weiter aus. So wirkt liebevollen, barmherzigen und mit-                      Institution kann die Prinzipien
 sie als ein Leib mit Christus als Haupt. fühlenden Menschen getragen wird,                   der Barmherzigkeit erfüllen,
      Die Grundlage für Wohltätigkeit die bereit sind, ihre Liebe zu teilen.                  wenn sie nicht von liebevollen
 ist, dass jeder Gläubige mit hoher Mo-           Echte Barmherzigkeit kommt aus              Menschen getragen wird
                                                                   der Verbindung
                                                                   mit Gott, der die
                                                                   Quelle und der         abhelfen, damit auch ihr Überfluss
                                                                   Vollbringer jeder      eurem Mangel abhilft, sodass ein Aus-
                                                                   Barmherzigkeit         gleich stattfindet“ (2.Kor. 8,13-14).
                                                                   ist. Der Dienst der    „Das aber [bedenkt]: Wer kärglich sät,
                                                                   Barmherzigkeit         der wird auch kärglich ernten; und
                                                                   wird von Seiner        wer im Segen sät, der wird auch im
                                                                   Gnade bewegt und       Segen ernten. Jeder, wie er es sich im
                                                                   ist auf Gottes Lie-    Herzen vornimmt; nicht widerwillig
                                                                   be gebaut. Deshalb     oder gezwungen, denn einen fröhlichen
                                                                   ist das zentrale       Geber hat Gott lieb! Gott aber ist mäch-
                                                                   Mittel, die Liebe      tig, euch jede Gnade im Überfluss zu
                                                                   Gottes anderen         spenden, sodass ihr in allem allezeit
                                                                   Menschen wei-          alle Genüge habt und überreich seid
 In der Gemeinde wird Gott durch verschiedene Dienste verherrlicht terzugeben, die        zu jedem guten Werk“ (2.Kor. 9,6-8).

           Aquila 2/19                                                                                                            5
Denn es ist uns unmöglich, nicht von dem zu reden, was wir gesehen und gehört haben! - Denn es ist uns unmöglich, nicht ...
Leitartikel

           Durch die Gemeinde                 von Medien bewusst. Doch dürfen wir        Gerechtigkeit in vollem Maße im
                                              niemals die Not anderer dazu nutzen,       Himmelreich offenbar werden.

   D     as wichtigste Ziel der sozia-
         len Dienste der Gemeinde ist
   die Festigung im Bewusstsein der
                                              unser Image zu verbessern. Genauso
                                              wenig ist der soziale Dienst ein In-
                                              strument, um Menschen zu unserem
                                                                                            Die Heilige Schrift zeichnet uns
                                                                                         ein breites Wirkungsfeld für soziale
                                                                                         Dienste auf. Dazu gehört, Hungrigen
   Gesellschaft, dass der Mensch eine         Glauben zu locken. Solche Mittel sind      zu essen und Durstigen Wasser zu
   Würde hat, weil er nach dem Bild           der Gemeinde fremd und erniedrigen         geben, Entblößte zu kleiden, Frem-
   Gottes erschaffen wurde. Gemeinden         die Würde des Menschen.                    den Gastfreundschaft zu erweisen
   haben in der Regel viel Erfahrung                                                     und Kranke und Gefangene zu be-
                                                       Für die Gemeinde
   mit sozialen Diensten, die nicht nur                                                  suchen (vgl. Mt. 25). Die Bibel ruft
   als Wohltätigkeit der Reichen an den
   Armen verstanden werden, sondern
   als Beitrag dazu, das Bild Gottes im
                                              „U     nd der Herr sprach zu dem
                                                     Knecht: Geh hinaus an die
                                              Landstraßen und Zäune und nötige sie
                                                                                         uns dazu auf, uns um Witwen (vgl.
                                                                                         Apg. 6,1) und Waisen (vgl. Jak. 1,27)
                                                                                         zu kümmern, zu Sündern zu gehen,
   Menschen wiederherzustellen und            hereinzukommen, damit mein Haus            diejenigen zu unterweisen, die wenig
   ihn von der Macht der Finsternis zu        voll werde!“ (Lk. 14,23).                  Erkenntnis haben, Zweifelnden Rat zu
   befreien. Gemäß der Heiligen Schrift           Der Dienst an anderen Menschen         geben, Ungerechtigkeit zu ertragen,
   ist der soziale Dienst darauf gerichtet,   sollte die Gemeinde vereinigen. In-        denjenigen zu vergeben, die uns be-
   Menschen den Weg zur Erkenntnis
   Gottes und zur Errettung zu öffnen.
   Da der Mensch die unmittelbare
   Gemeinschaft mit dem Schöpfer
   durch die Sünde verloren hat, ist er
   darauf angewiesen, dass Gott sich
   ihm offenbart. Dies geschieht unter
   anderem durch Menschen, die Ihm
   in der Nächstenliebe dienen. Die
   Erkenntnis Gottes und die Errettung
   des Menschen sind in der Heiligen
   Schrift eng miteinander verbunden.
   Somit hat auch der soziale Dienst den
   offenbarenden und rettenden Charak-
   ter zur Folge. Damit ist keineswegs
   gemeint, dass die Errettung durch
   Werke geschieht. Vielmehr zeugt der
   soziale Dienst einer Gemeinde von
   ihrem Glauben. Bedürftige zu sätti-
   gen, zu kleiden und zu besuchen, ist       An sozialer Arbeit kann die ganze Gemeinde teilnehmen, wie z.B. in einem Kinderheim
   etwas, was wir für den Herrn getan
   haben (vgl. Mt. 25). In diesem Sinne       dem sie Menschen in ihrer Not dient,       leidigen und für Freunde und Feinde
   soll jede Begegnung eines Christen         bemüht sich die Gemeinde, das eigene       zu beten (vgl. Mt. 5).
   mit einem bedürftigen Menschen eine        Leben in Ordnung zu bringen. Die               Dies ist keine vollständige Auf-
   Begegnung mit Gott sein.                   Linderung sozialer Nöte erfordert          zählung der Aufgaben, vor denen die
       Der soziale Dienst der Gemein-         nicht selten umfangreiche materielle       Gemeinde steht; man könnte hier
   de ist das Sichtbarwerden des un-          und finanzielle Mittel. Somit entsteht     noch viele andere gesellschaftliche
   sichtbaren Gottes im Dienst Seiner         die Notwendigkeit, die Kräfte vieler       Notfälle aufzählen, zu deren Linde-
   Gemeinde. Dieses Zeugnis offenbart         Menschen zu bündeln, um geistliche,        rung Christen einen Beitrag leisten
                                              humanitäre, soziale, rechtliche und        können. Doch stellt sich jedem von
Jede Begegnung eines Christen                 andere Hilfe zu erweisen.                  uns die Frage: Wer bin ich? Bin ich ein
mit einem bedürftigen Menschen                   Die Gemeinde übt soziale Dienste        Einzelkämpfer oder ein Diener mit
                                              ausgerichtet auf christliche Eschato-      der Gemeinde? Wird die Gemeinde
ist eine Begegnung mit Gott                   logie aus. Sie ist in der Beurteilung      durch meinen Dienst gefüllt? Oder
                                              der Entwicklungen in der Welt weder        stelle ich mich selbst in den Vorder-
   das Bild des liebenden Herrn durch         übertrieben optimistisch noch zu           grund?
   konkrete Erweisung von Barmherzig-         pessimistisch. Ihr ist bewusst, dass           Wird Gott durch meinen Dienst
   keit. Die barmherzige Tat darf nicht       sie nicht alle Probleme und Nöte           geehrt?
   als Werbung missbraucht werden.            lösen kann, doch sie wirkt heute in            Alexander Pikalow, Almaty (von der
   Gerade heute im Zeitalter der moder-       hoffnungsvoller Erwartung der Zeit,                         Redaktion bearbeitet)
   nen Technologien ist uns der Einfluss      wenn Barmherzigkeit, Liebe und

   6                                                                                                         Aquila 2/19
Denn es ist uns unmöglich, nicht von dem zu reden, was wir gesehen und gehört haben! - Denn es ist uns unmöglich, nicht ...
Reiseberichte

                                                                                      mehr Menschen hinzu, die an Gott
               Erweckung auch heute?                                                  glaubten“.
       Evangelistischer Einsatz in Kasachstan 29. März – 15. April 2019                  In den Orten, wo wir mehrere
                                                                                      Tage hintereinander Gottesdienste
„Und immer mehr wurden hinzu-                  noch mit etwas Unsicherheit durch-     durchführten, fand auch ein Semi-
getan, die an den Herrn glaubten“              geführt, da vieles neu und ungewohnt   nar für Gemeindemitarbeiter statt,
(Apg. 5,14).                                   erschien. Der Ablauf mit Begrüßung,    welches unter dem Thema „Mit Voll-

A     ls leidenschaftlicher Leser habe
      ich in meiner Kindheit und
Jugendzeit sehr viele Missionsge-
                                               Gebet, kurzer Predigt, Gruppenlie-
                                               dern, evangelistischer Botschaft mit
                                               Übersetzung, Ein-
                                                                                      macht leben" stand. Darin ging es
                                                                                      um einen vollmächtigen Dienst und

schichten und Biografien bekannter             ladung zur Chri-
christlicher Persönlichkeiten gelesen.         stusnachfolge und
So wurde ich von Robert C. Chapman,            anschließender
John Paton, Jim Elliot und vielen an-          Seelsorge wurde
deren Männern Gottes geprägt. Doch             uns aber mit jeder
eine Frage stellte sich mir immer              Versammlung ver-
wieder: „Ist es heute auch möglich,            trauter. Die erste
dass Sünder in größeren Mengen zum             Veranstaltung war
Glauben kommen?“ Ich wurde in                  in Abaj und mit
diesem Jahr in meinem Kleinglauben             besonderer An-
beschämt…                                      spannung verbun-
    Letztes Jahr, nach einer Evangeli-         den. Doch schon
sation in unserer Gemeinde entstand            hier erlebten wir
der Wunsch, mit einem Evangelisten             Gottes Wirken,
einen Missionseinsatz in Kasachstan            als über zehn Per-
durchzuführen. Noch während der                sonen ihre Sünden Gespräch mit den Menschen, die Frieden mit Gott gefunden haben
Evangelist Beat Abry bei uns war, er-          bekannten und im
gab sich die Gelegenheit, so eine Fahrt        Gebet versprachen Christus nachzu- den Einsatz unserer Gaben im Reich
für den April zu planen. Wichtig war           folgen. Bei der nächsten Versamm- Gottes. Auch diese Gemeinschaften
mir, dass auch andere Geschwister              lung, die in Saran stattfand, waren wir waren eine Bereicherung sowohl für
unserer Gemeinde daran teilnehmen.             auch noch angespannt, vor allem weil die Einheimischen, als auch für die
So fanden wir uns zu einer Gruppe              wir durch die Übersetzung in unserer Reiseteilnehmer. Insgesamt erlebten
von sechs Männern zusammen, die                Zeit beschränkt waren. Aber auch hier
mit Kurzpredigten, Liedern, Gedich-            erlebten viele Besucher Gottes Gnade
ten und Übersetzung den schweize-              und fanden zur Buße und Erneue-                Im geistlichen Bereich
rischen Evangelisten begleiteten.              rung. Nachdem wir solche Wunder                möchte ich nicht von Erfolg
    Es folgte die Planung der Reiserou-        ebenso in anderen Gemeinden er-                reden, sondern von der
te, das Einüben einiger Lieder und die         lebten, hatte ich die Befürchtung, dass        Gnade, die Gott auch mir
Buchung der Tickets. Am 29. März               wir Gottes Wirken für selbstverständ-
begann die Reise, die von allen Teil-          lich nehmen und weniger dafür beten.           Kleingläubigen gezeigt hat.
nehmern mit Spannung erwartet wur-             So machten wir uns der Abhängigkeit
de. Die ersten Gottesdienste wurden            von unserem himmlischen Vater wir etwa 30 Veranstaltungen, die in
                                                                        immer wieder Abaj, Saran, Karaganda, Aktas, Se-
                                                                        bewusst, in- mipalatinsk, Borodulicha, Pawlodar,
                                                                        dem wir uns Katarkol, Tschistopolje, Priwolnoje
                                                                        im Laufe des und Schutschinsk stattfanden.
                                                                        Tages mehrere        Im geistlichen Bereich möchte ich
                                                                        Male die Zeit nicht von Erfolg reden, sondern von
                                                                        nahmen, um der Gnade, die Gott auch mir Klein-
                                                                        für die Ge- gläubigen gezeigt hat. ER allein kann
                                                                        meinden und uns beschenken, wenn wir uns IHM
                                                                        E i n w o h n e r zur Verfügung stellen. So sind auch
                                                                        der einzelnen in unserer Gegenwart Wunder mög-
                                                                        Städte zu be- lich! Gebe Gott, dass sich noch viele
                                                                        ten. Der Herr Menschen hingeben, und wir werden
                                                                        erhörte unser erleben, wie Sünder gerettet werden.
                                                                        F l ehe n u nd                   Eduard Ens, Augustdorf
In Schutschinsk wurde die Evangelisation von einem Orchester begleitet  „fügte   immer

          Aquila 2/19                                                                                                       7
Denn es ist uns unmöglich, nicht von dem zu reden, was wir gesehen und gehört haben! - Denn es ist uns unmöglich, nicht ...
Reiseberichte

                                                                                        (Schlafgebäude) auch aus Holz ge-
                  Warme Zusammenarbeit                                                  baut war, wurde beschlossen, eine
            Baueinsätze in Schutschinsk und Karaganda im Sommer 2019                    Brandschutzmauer dazwischen zu
                                                                                        errichten. Zum Schluss musste der
        Vor einigen Jahren konnte die         für die Durchführung der Gottes-          komplette Innenausbau gemacht wer-
    Gemeinde Schutschinsk das ehema-          dienste, und auch für einen größeren      den. Zudem sollten in dem Raum, wo
    lige Betriebsgelände eines landwirt-      Speisesaal zu gewinnen. Zudem war         früher die Skinija war, Trennwände
    schaftlichen Betriebes erwerben. Mit      das Dach des ehemaligen Betriebsge-       eingezogen werden, um drei Schlaf-
    der Gemeinde Katarkol beschlossen         bäudes undicht, sodass es dringend        räume für Mitarbeiter herzustellen.
    sie, das Gelände mit dem draufste-        saniert werden musste. Mit diesem            Diese Arbeit wurde mit drei Grup-
    henden Betriebsgebäude für Kin-           Anliegen wandten sich die Brüder aus      pen geplant, die je zwei Wochen ar-
    derfreizeiten umzufunktionieren.          der Gemeinde Schutschinsk an unsere       beiten sollten. Die erste Gruppe sollte
    Entsprechend den Gegebenheiten            Gemeinde (MBG Frankenthal). Wir           das Dach abreißen, den Ringanker
    wurde alles angepasst und renoviert,      hatten für sie einige Vorschläge erar-    betonieren, die Treppe schalen und
    um die Durchführung der Kinderfrei-       beitet. Nach weni-
    zeiten zu ermöglichen. Das Gebäude        gen gemeinsamen
    hatte drei Räume, die jetzt als Küche,    B esprechungen
    Speisesaal und Versammlungsraum           hatte man sich
    („Skinija“) genutzt werden sollten.       dazu geeinigt, das
    Es wurde auch ein Nebengebäude als        vorhandene Dach
                                              abzureißen und
                                              ein Dachgeschoss
Die gemeinsame Arbeit war
                                              mit 1,2m Knie-
eine Bereicherung für alle drei               stock aufzusetzen.
Gruppen, aber auch für die                    Dieses erforderte
Gemeinde vor Ort                              eine Stabilisierung
                                              der vorhandenen
                                              Wände, das heißt,
    Schlafgebäude für die Kinder gebaut.      ein Ringanker auf
    Für die Küchenmitarbeiter wurden          den Wänden sollte                         Das alte Dach musste dem neuen weichen
    provisorische Trennwände im Speise-       betoniert werden.
    saal und in der Skinija gezogen, hinter   Als nächstes musste eine Treppe er-       betonieren und die Betonfertigdecke
    denen die Mitarbeiter schlafen kön-       richtet und oberhalb des Ringankers       verlegen. Die Aufgabe der zweiten
    nen. Ein Sprichwort besagt: „Nichts       eine Decke eingezogen werden. Erst        Gruppe war, die Holzkonstruktion
    hält solange wie das Provisorium“, so     dann konnte man mit dem Aufbau            des Obergeschosses aufzubauen, das
    dienten die provisorischen Wände          des Obergeschosses beginnen. Das          Dach mit Profilblech einzudecken
    schon über Jahre hinweg als Abtren-       Obergeschoss wurde als Holzkon-           und die Brandschutzmauer (11m lang
    nung für Schlafräume. Dieser Zustand      struktion mit zwei Schleppgauben          und 6,5m hoch) zu mauern. Für die
    führte dazu, dass man mehrmals die        geplant. Das Dach musste eingedeckt       dritte Gruppe war der Innenausbau
    Tische decken musste, darüber hinaus      und das ganze Obergeschoss verklei-       vorgesehen: Wände dämmen und mit
    war es in der Skinija auch sehr eng.      det werden. Da das Dachgeschoss           OSB-Platten verkleiden, Fußboden
       Die Brüder vor Ort wünschten und       aus einer Holzkonstruktion bestand,       mit OSB-Platten und Linoleum verle-
    suchten eine Lösung, um mehr Platz        und das vorhandene Nebengebäude           gen. Die Außenfassade mit Profilblech

             Neue Räume werden geschaffen                Die neue geräumige „Skinija“   Brandschutzmauer zwischen den Gebäuden

    8                                                                                                      Aquila 2/19
Denn es ist uns unmöglich, nicht von dem zu reden, was wir gesehen und gehört haben! - Denn es ist uns unmöglich, nicht ...
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                                                        wir wetterbedingt die       Alte, Kranke und Menschen mit
                                                        Arbeit einstellen muss-     verschiedenen Behinderungen, unter
                                                        ten. In den ersten zwei     denen auch einige Kinder waren. Wir
                                                        Wochen hatten wir sehr      sangen einige Lieder und trugen eini-
                                                        wechselhaftes Wetter        ge kurze Denkanstöße und Gedichte
                                                        mit Sonnenschein, Re-       vor. Es folgte eine kurze Predigt. Be-
                                                        gen, Hagel und Schnee       sonders die älteren Betreuer waren
                                                        und Temperaturen von        froh und man sah, dass sie dem Wort
                                                        -10°C bis 27°C. Die zwei    Gottes nicht gleichgültig gegenüber
                                                        anderen Gruppen hatten      waren.
                                                        es ähnlich erlebt, außer       Am Mittwochnachmittag wurden
                                                        dass es nicht mehr so       die Bewohner der Stadt zum Teetrin-
Baugruppe aus drei Gemeinden im Kinderlager „Imanuil“ kalt war.                     ken in das Bethaus von Gorno-Altaisk
                                                           Nach der Abreise der     eingeladen. Es kamen Menschen mit
                                                       drei Gruppen war noch        verschiedenem Hintergrund zusam-
verkleiden und Fenster und Türen viel Arbeit für die Geschwister vor Ort            men. Zwei Männer waren zum ersten
einbauen.                                 geblieben. Wie z.B. die Renovierung       Mal dabei. Einer von ihnen, Andrej,
    Es wurden auch die Gemeinden der Räumlichkeiten im vorhandenen                  wollte die Gemeinschaft ziemlich
Bielefeld-Bracke und Fulda-Aschen- Gebäude und vieles mehr. Diese Ar-               schnell wieder verlassen, da er dachte,
berg um Mitarbeit angesprochen, beiten haben die Geschwister vor Ort
die diesen Dienst bereitwillig ange- in der Woche darauf erledigt.                      Wir spürten, dass Gott ihn zur
nommen und kräftig mitgearbeitet              Parallel mit der ersten Gruppe in
                                                                                        rechten Zeit die frohe Botschaft
haben. Die gemeinsame Arbeit war Schutschinsk ist eine weitere Gruppe
eine Bereicherung für alle drei Grup- nach Karaganda geflogen, um dort                  hören ließ.
pen, aber auch für die Gemeinde vor im Kinderlager zu arbeiten. Es wur-
Ort. Wir haben viele Wunder Gottes de ein Schlafgebäude repariert und               zu schlecht für diese Runde zu sein.
erlebt. So kamen z.B. an manchen das Gelände um den Speisesaal und                  Er wurde ins Gespräch eingebunden,
Tagen Geschwister aus Schutschinsk die Küche wurde gepflastert. Auch                und als die Geschichte vom verlo-
zum Kinderlagergelände, wo wir hier erlebten wir eine warme Zu-                     renen Sohn erzählt wurde, bemerkte
arbeiteten, und sagten uns, dass es sammenarbeit. Hier waren auch drei              er, dass das auch sein Schicksal sei.
in Schutschinsk in Strömen regnet, Brüder von der Gemeinde Lemgo und                Zwei Selbstmordversuche hatte er
wir aber konnten bei Sonnenschein zwei Schwestern von der Gemeinde                  schon hinter sich. Er war durch ganz
arbeiten. Es war natürlich nicht alle Neuwied-Gladbach dabei.                       Russland gereist, fand aber keinen
Tage schönes Wetter mit Sonnen-                           Jakob Dyck, Frankenthal   Frieden für seine Seele. Nachdem
schein, es gab aber keinen Tag wo                                                   wir einige Lieder gesungen hatten,
                                                                                    sahen wir, dass es ihm zu Herzen
                                                                                    ging. Er hielt es nicht länger aus, stand
                                                                                    auf, um den Raum zu verlassen und
Auch kleine Gruppen haben "Hunger"                                                  sagte: „Ich muss hier weg. Beim ersten
                                                                                    Lied hat es mir schon fast die Kehle
             Unterwegs im Altaigebiet vom 20. Mai 2019 - 03. Juni 2019              zugeschnürt. Ich wollte gestern einen

Und seine Jünger antworteten ihm:          den wurden sie
Woher könnte jemand diese hier in          mit Freuden an-
der Einöde mit Brot sättigen?              genommen.
Markus 8,4                                     In Gorno-Al-

A    m 20. Mai 2019 flog eine Grup-
     pe von 16 Personen für zwei
Wochen nach Russland, um kleinere
                                           taisk wurden wir
                                           herzlich von Bru-
                                           der Jewgeni Olkov
Gruppen Gläubiger im Altaigebiet           empfangen. Dort
durch Lieder, Predigten und geistli-       durften wir ein
che Musik zu ermutigen. Bis auf zwei       Alten- und Behin-
Schwestern aus Paderborn waren die         dertenheim besu-
Teilnehmer aus der Gemeinde Harse-         chen. Im Speise-
winkel. Wir hatten auch einige neue        saal, der auch für
Bücher mitgenommen, um auch auf            Veranstaltungen
diese Weise einen bleibenden Segen         genutzt wird, ver-
zurückzulassen. In allen Gemein-           sammelten sich                             Die Teerunde mit Bewohnern der Stadt

          Aquila 2/19                                                                                                      9
Denn es ist uns unmöglich, nicht von dem zu reden, was wir gesehen und gehört haben! - Denn es ist uns unmöglich, nicht ...
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                                                                     Versammlungs-        Waldwege nach Michajlowskoje, durf-
                                                                     raum fortgesetzt.    ten wir Zeugen sein wie ein Bruder
                                                                     Es ist eine klei-    wieder zu Gott zurückgefunden hat.
                                                                     ne Gruppe, die           In Ananjewka fiel uns der zwölf-
                                                                     hauptsächlich aus    jährige Stepan mit seiner großen Bibel
                                                                     Alten Schwestern     auf. Die Gruppe der Gläubigen dort
                                                                     besteht.             ist sehr klein und unter den wenigen
                                                                         Einen be-        Kindern ist er der einzige Junge. Im
                                                                     sonderen Segen       Gottesdienst sagte Stepan einen Psalm
                                                                     erlebten wir am      auf. Eine Schwester verriet uns nach-
                                                                     Sonntag in Kras-     her, dass er das jeden Gottesdienst
                                                                     noschjokowo.         macht. Er besucht die Gottesdienste
                                                                     Mitten im Got-       mit seiner Oma, obwohl seine Eltern
                                                                     tesdienst bekehr-    dagegen sind. Lasst uns für ihn und
                                                                     te sich ein junger   für diese kleine Gruppe beten.
                                                                     Man n name ns
         Die Geschwister aus Priobskoje freuten sich über den Besuch Daniil. Wie froh
                                                                     waren wir, und
     Menschen umbringen.“ Wir spürten, besonders seine Mutter und die we-
     dass Gott ihn zur rechten Zeit die fro- nigen Schwestern, die zu der kleinen
     he Botschaft hören ließ. Unser Gebet Gruppe gehören! Für ihn wurde schon
     ist, dass er nicht das letzte Mal unter viel gebetet. Seit seinem Militärdienst
     das Wort Gottes gekommen ist, und im letzten Jahr hatte er die Mahnung,
     das Gehörte ihm zur Rettung dient.           sich zu bekehren, und so dankte er
                                                  Gott, dass Er ihm diesmal die Kraft
                                                  dazu geschenkt hatte. Im Laufe des
Mitten im Gottesdienst bekehrte                   Gottesdienstes baten eine weitere
sich ein junger Mann.                             Schwester sowie ein Mann namens
                                                  Alexej um Vergebung. Alexej war
                                                  kurz zuvor zum fünften Mal aus dem
          In Priobskoje wurde eine kurze Gefängnis entlassen worden, wo er
     Versammlung auf einem Sportplatz insgesamt 17 Jahre verbracht hatte.
     durchgeführt, weil einige Einwohner Lasst uns für ihn, für Daniil und die
     nicht in den Versammlungsraum im Schwester beten, damit sie im Glau-
     Haus des leitenden Bruders, Andrej ben wachsen und stark werden.
     Feer, kommen wollten. Nach einem                 Nach dem Gottesdienst in Osero
     leckeren Mittagessen wurde die Ver- Kusnezowo durfte ein Mann den Frie-
     sammlung für die wenigen Gemein- den mit Gott schließen. Nach der an-
                                                                                                 Freude über ein neues Kinderbuch
     demitglieder und einige Besucher im strengenden Autofahrt über sandige

                                                                                             In Woltschicha durften wir ein
                                                                                          Altenheim besuchen, wo die Herzen
                                                                                          der Menschen besonders offen waren.
                                                                                          Es wurden gerade Malerarbeiten im
                                                                                          Nebenraum durchgeführt, und auch
                                                                                          die Arbeiter hörten den Liedern und
                                                                                          der Botschaft zu.
                                                                                             Insgesamt führten wir 24 Ver-
                                                                                          sammlungen durch und sind Gott
                                                                                          dankbar, dass Er uns auf der 3.700
                                                                                          Kilometer langen Strecke vor grö-
                                                                                          ßeren Pannen bewahrt und reich
                                                                                          gesegnet hat.
                                                                                             Lasst uns für den erlebten Segen
                                                                                          danken und dafür beten, dass das
                                                                                          Wort Gottes in den Herzen der Hörer
                                                                                          Frucht bringt.
              Das Programm bestand aus Liedern, Musikstücken, Gedichten und Predigten.    Andreas Penner, Anita und Katharina Friesen

     10                                                                                                        Aquila 2/19
Reiseberichte

                                                                                   Bibliothek um einige Bücher und die
     Auf den Schneewegen im Norden                                                 Klubverantwortliche wünschte sich
                                                                                   eine Kinderbibel für ihre Enkelin!
                Sibiriens                                                          Froh fuhren wir nach Wanawar zu-
                        Besuche der Gemeinden an der Angara                        rück, wo wir erst spät in der Nacht
                                                                                   eintrafen.
„Ich suche meine Brüder…“                       In Bogutschany wurde das Ge-          Der Höhepunkt unserer Reise war
1. Mose 37, 16                              meindehaus von einigen älteren         die Jubiläumsfeier der Gemeinde im

D     er Herr schenkte Anfang März
      2019 wieder eine Möglichkeit
das Krasnojarskgebiet zu besuchen.
                                            Geschwistern aufgebaut und 2011
                                            eingeweiht. Jetzt
                                            ist es wieder reno-
                                                                                   entlegenen Dorf Jarkino. Schon 60

Wir flogen mit einigen Brüdern aus          vierungsbedürftig
Hüllhorst in diese Gegend. Von Kansk        geworden. Von
aus ging es Richtung Norden in die          der G emeinde
Gegend von Angara, einem riesigen           Harsewinkel ist
sibirischen Fluß. Die Temperaturen          im Juni 2019 eine
lagen noch bei -20°C, sodass die            Baugruppe hin-
Winterwege auch nördlich der Angara         gereist, um diese
passierbar waren. Ab April kann man         Arbeiten zu ver-
diese Gegend nur auf dem Wasser             richten.
mit Booten oder per Hubschrauber                Von dort fuh-
erreichen.                                  ren wir auf den
    Mit zwei Fahrzeugen fuhren wir          Eiswegen über
nach Bogutschany. Da hatten wir             Ko d i n s k n a c h
eine Abendversammlung. Es war               Wanawar. Es ist
auch der schon betagte Bruder Ale-          eine kleine Stadt               Nach der Versammlung im Klub mit einigen Zuhörern
xej Tschurikow zugegen. Er war mit          in Evenkija. Hier
seiner Frau und drei kleinen Kindern        wirkt eine Missionsfamilie aus Zen- Jahre hat der Herr hier in der wei-
im April 1974 von Krasnojarsk nach          tralrussland. Mit der Zeit ist dort auch ten Taiga Seine Schäfchen, die auch
Bogutschany gezogen, um dort den            eine kleine Gemeinde entstanden. durch Trübsale und Schwierigkeiten
Menschen den Herrn Jesus zu be-             Auch hier hatten wir eine gesegnete gegangen sind. Die Jubiläumsveran-
zeugen. Davon schrieb er in seinen          Versammlung.                                staltung fand im Klub statt. Mehrere
Erinnerungen, welche im Verlag                  Der verantwortliche Bruder schlug Dorfeinwohner waren zugegen. Aber
Samenkorn veröffentlicht wurden.            uns vor, ein Dorf, das noch 200 km
Dieses Buch mit dem Titel „Auch das         nördlicher liegt, mit einem evange-             Ab April kann man diese Gegend
Angaragebiet ist des Herrn Feld“ (И         listischen Einsatz zu besuchen. Die
Приангарье Божья нива) schenkten            mühsame Reise auf Wegen für Wald-
                                                                                            nur auf dem Wasser mit Booten
wir ihm. Er war bis zu Tränen gerührt       maschinen dauerte sechs Stunden.                oder per Hubschrauber erreichen.
und mit Dankbarkeit nahm er das             Wir holten uns beim Klubvorsteher
Buch an. Er bat aber auch für alle seine    eine Genehmigung für eine Abend- auch viele Gäste aus den Nachbarge-
Verwandte um dieses Buch.                   versammlung und teilten uns in einige meinden waren anwesend.
                                                               Gruppen auf, um              Die Freude der Gemeinschaft
                                                               die Bewohner des erlebten auch die Geschwister an der
                                                               Dorfes einzuladen. Angara, die in den Dörfern und Städ-
                                                               Zu unserem Erstau- ten wie Ordshenikidse, Motygino,
                                                               nen kamen mehrere Kodinsk und noch einigen kleinen
                                                               Erwachsene und Dörfern leben. Sie bekommen nur
                                                               einige Kinder, um sehr selten Besuch. Der Segen ist
                                                               das Wort Gottes zu auch auf uns übergelaufen. Besonders
                                                               hören. Zum Schluss freuten sich die Kinder. Sie bemühen
                                                               verteilten wir Zei- sich auch auf Musikinstrumenten den
                                                               tungen und ver- Herrn verherrlichen.
                                                               schenkten Bücher,            Nach zwei Wochen kehrten wir
                                                               unter anderem auch wieder zu unseren Familien und
                                                               das Buch „Entde- Gemeinden zurück. Lasst uns die
                                                               cke die Bibel“. Die zerstreuten Gläubigen nicht vergessen
                                                               Dorfbibliothekarin und ihrer im Gebet gedenken.
                               Alexej mit Tatjana Tschurikow bat auch für die                        Jakob Penner, Harsewinkel

          Aquila 2/19                                                                                                 11
Reiseberichte

                                                                                             laut Gott für diese schönen segens-
        Frohe Botschaft für die Romakinder                                                   reichen Tage dankten.
                      Kinderarbeit unter den Roma in Transkarpatien                              Nach unserer Reise erreichten
                                                                                             uns mehrere Dankesbriefe von den

      E   s ist ein wunderbares Bild, das
          lange in Erinnerung bleibt: wil-
      de, schwarzhaarige Romakinder mit
                                               jeweils zwei Bibel- und Basteltage in
                                               den christlichen Schulen in Podwino-
                                               gradowo und Korolewo durchzufüh-
                                                                                             Schülern. Hier ein Ausschnitt aus
                                                                                             dem Brief des 13-jährigen Veniamin
                                                                                             Bogar: "Danke, danke für euren
      schmutzigen Gesichtern, zerzausten       ren. Unsere Gruppe
      Haaren, meist notdürftig gekleidet,      bestand aus sieben
      sitzen ruhig in Reihen und lauschen      Geschwistern aus
      mit offenem Mund gespannt der            Harsewinkel, einem
      Botschaft zu ... Ihre schwarzen, glän-   Bruder aus Emden
      zenden Augen sind so ausdrucksvoll       und Schwester Gali-
      und spiegeln alles, was in ihrem         na Gura (die Au-
      Herzen vorgeht. Sie leuchten vor         torin des Buches
      Freude und Neugier auf, wenn eine        "Großvaters Buch")
                                               aus den USA. Schon
Oft sangen die Romakinder                      einige Monate zuvor
während sie bastelten mit ihren                wurden in Deutsch-
                                               land Bastelsachen
kräftigen, lauten Stimmen.                     für etwa 700 Kin-
                                               der vorbereitet         Wie viele dieser Kinder haben verstanden, dass Jesus sie liebt?
     Überraschung angekündigt wird ... Sie und verpackt.
     gucken listig, wenn sie etwas heimlich       Die Bastelak-
     angestellt haben und es verbergen tivitäten fanden in den Klassen der Besuch, für die Geschenke, die Auf-
     wollen ... Man kann von einigen Schule statt. Der Unterricht begann merksamkeit und die neue Schule.
     Kinderaugen Verzweiflung, Kummer immer mit einem Gebet, einer bibli- Als die Menschen in der Stadt es
     oder Zorn ablesen ... Die Romakinder, schen Geschichte und Gesang. Für die erfuhren, dass man für die Zigeuner
     die meist von anderen verstoßen und Kinder war es ein besonderes Ereignis, eine Schule gebaut hat, waren viele
                                                                  etwas mit den ei- von ihnen verwundert und empört:
                                                                  genen Händen zu "Wie? Für wen? Für diese?" Wir
                                                                  schaffen und nach sind hier unbeliebt ... Und plötzlich
                                                                  Hause mitnehmen erfahren wir Liebe, von wo es keiner
                                                                  zu dürfen. Schwe- erwartet hat: aus dem entfernten und
                                                                  ster Galina Gura unbekannten Deutschland, von dem
                                                                  erzählte während wir nur etwas von unseren Freunden,
                                                                  der Bastelstunden die uns besuchten, kannten. Wenn ich
                                                                  in jeder Klasse eine groß werde, will ich auch so nett wie
                                                                  lehrreiche christ- die deutschen Brüder werden. Bitte
                                                                  liche Geschichte, betet auch weiter für mein Volk ..."
                                                                  der die Kinder mit           Zum zweiten Einsatz, der vom 23.
                                                                  großem Interesse Mai bis zum 1. Juni stattfand, fuhr
        Die wilden Romakinder hören gerne der frohen Botschaft zu zuhörten. Oft san- eine Gruppe mit 16 Geschwistern

      gehasst werden, sehnen sich beson-         gen die Roma-
      ders nach Liebe, Aufmerksamkeit            kinder während
      und Anerkennung. Deshalb nehmen            sie bastelten mit
      sie mit Freude die Botschaft an, dass      ihren kräftigen,
      es einen gibt, der das Romavolk liebt      lauten Stim-
      und auch für sie gestorben ist.            men christliche
          Der Herr schenkte uns die Gele-        Lieder. Der Un-
      genheit im Frühling zwei Einsätze in       terricht wurde
      der Ukraine durchzuführen, um den          immer mit einer
      Romakindern von der Liebe Gottes           regen Gebets-
      zu erzählen und ihnen Liebe und            gemeinschaft
      Herzenswärme zu erweisen.                  abgeschlossen,
          Das Ziel der ersten Reise, die vom     in der viele Kin-
      11. bis zum 19. April dauerte, war,        derstimmen                                             Beim spielen in Malaja Beganj

      12                                                                                                         Aquila 2/19
Reiseberichte

                                                             unsere Einladung Matthäus 5,8: „Selig sind, die reines
                                                             hin kamen etwa Herzens sind; denn sie werden Gott
                                                             70 Kinder und schauen" auswendig. Wie viele von
                                                             Er wachsene zu ihnen haben die Botschaft verstan-
                                                             einer Wiese, um den? In wie vielen Herzen wird der
                                                             das Wort Gottes gestreute Samen Frucht tragen?
                                                             zu hören und mit Konnten wir genug Liebe und Zunei-
                                                             uns Gemeinschaft gung während der Bastelaktivitäten
                                                             zu haben. "Es hat und den Spielen im Freien diesen
                                                             uns noch keiner verwahrlosten, von vielen gehassten
                                                             besucht, ihr seid Kindern erweisen und in der Tat
                                                             die ersten, die uns beweisen, dass Gott die Herzen ver-
Die Roma in Werchni Remeti warten mit Sehnsucht auf Besuch . von Gott erzählt wandeln kann? Nur der Höchste kann
                                                             haben!", sagten uns in der Ewigkeit die Antwort auf
aus Harsewinkel. Das Ziel dieser einige Kinder. "Bitte kommt zu uns diese Fragen geben.
Reise war, in verschiedenen Tabors jeden Freitag! Wir werden auf euch                  Unser größter Wunsch ist, dass
mit den Romakindern jeweils einen warten!" Mit Tränen in den Augen diese Romakinder persönlich erle-
Kindertag durchzuführen. Insgesamt und herzlichen Umarmungen nah- ben, wie der Herr die Sünden vergibt
wurden in diesen Tagen über 4.000 men die Kinder von uns Abschied. und ihre schwarzen Herzen in weiße
Kilometer zurückgelegt, zehn Tabors Wird es noch ein Wiedersehen geben? verwandelt und dass ihre ausdrucks-
(Beregowo, Januschi, Malaja Beganj,         Über 1.500 Romakinder hörten vollen Augen den Frieden und die
Ushgorod, Poroschkowo, Ordanowo, in diesen Tagen, wie ein schwarzes, Freude ausstrahlen, die nur der Herr
Seredne, Korolewo, Podwinogradowo sündbeladenes Herz weiß werden schenken kann. Lasst uns dafür beten!
und Werchni Remeti) besucht und kann und lernten den Bibelvers aus                            Nelly Hildebrant, Harsewinkel
den ca. 1.500 Kindern von der Liebe
Gottes erzählt.
    Jeder Tag brachte neue Überra-                  Ankunft in einer neuen Welt
schungen, Gebetserhörungen und                  Besuch einer Kinderbuchautorin in den Schulen im Frühjahr 2019
Segnungen mit sich. Wir durften die
Gebete der Geschwister in Deutsch-
land verspüren und erfahren, wie          Z  igeuner-Tabor… welche Bedeu- grün, rot, gelb und vielen anderen
                                             tung haben diese zwei Worte? In Farben ist alles dabei. Auch die
Gott seine schützende Hand über Transkarpatien biege ich in das Dorf Fenster haben unterschiedliche Tö-
uns hielt. Trotz unerfreulichen Wet- Podwinogradowo auf eine gepfla- nungen und Spiegelungen. Die Zäune
terprognosen, hatten wir immer das sterte Straße ab. Entlang der Straße sind ebenso besondere Kompositi-
passende Wetter für die Durchfüh- stehen zu beiden Seiten zwei- bis onen der Kunst. Sie sind goldfarben
rung unseres Programms. Auch als dreigeschossige Paläste mit unvor- lackiert. Die Höfe scheinen pompös
anstatt der erwartenden 50 Kinder stellbarer Architektur aus Türmchen mit Springbrunnen und manche
etwa 260 kamen, half der Herr uns und Dächern, die mit Dachpfannen haben sogar einige Pflanzen. Doch
aus der Enge: die eingekauften Snacks oder anderen glänzenden Materialien nicht viel. Sehr bescheiden. Auf der
und die Geschenke reichten für alle, eingedeckt sind. Die Wände sind in Straße ist viel Müll und Dreck. Aber
spontan bekamen wir Ideen, wie wir den grellsten Farben gestrichen, von am Samstag wird alles ausgefegt.
das geplante Programm wegen der
großen Anzahl der Besucher umge-
stalten konnten, damit alle zufrieden
waren. Und letztendlich wurden auch
wir dadurch sehr reich gesegnet! Als
wir in einem anderen Tabor in der
Gefahr waren, die Kontrolle über etwa
200 aufgeregte Kinder zu verlieren,
überfiel uns plötzlich ein heftiger
Regen, der alle Romas nach Hause
trieb und wir problemlos den Tabor
verlassen konnten.
    Am letzten Tag durften wir den
Tabor Werchnij Remeti besuchen.
In dieser Siedlung gibt es noch kei-
ne Gemeinde, auch Kinderstunden
werden hier nicht durchgeführt. Auf                                   Galina Gura mit einer Gruppe Schüler im Schulgebäude
          Aquila 2/19                                                                                                   13
Reiseberichte

        Es begrüßt mich eine große Menge        selten Ratten zu finden sind. In den         beigebracht. Die Eingangstüren wer-
    Kinder unterschiedlichen Alters. Die        Häusern der Armen gibt es so gut wie         den nach Beginn des Unterrichts ver-
    Frauen sitzen vor den Grundstücken          keine Möbel. Es steht in der Mitte des       schlossen, wobei die Lehrer dennoch
    in ihren breiten und sehr farbigen          Raumes ein provisorischer Ofen, auf          ihre verspäteten Schüler hereinlassen,
    Röcken. Die Männer stehen in Grup-          dem das Essen zubereitet wird, der           weil diese dann aus vollen Leibeskräf-
    pen, knacken Sonnenblumenkerne              gleichzeitig zum Heizen des Hauses           ten vor dem Fenster die Namen ihrer
    und unterhalten sich. Viele der hier        verwendet wird. Bei Kälte versammelt         Lehrer brüllen.
    lebenden Männer fahren für Saison-          sich hier die ganze Familie oder bei             Die Kinder kommen zu unter-
    arbeiten nach Russland, um dort Geld        etwas mehr Platz mehrere Familien            schiedlichen Zeiten zur Schule. Man-
    zu verdienen.                               aus der Nachbarschaft. Es wird auf dem       che eine Stunde vor dem Unterricht,
        Doch kaum biegt man von dieser          Boden auf Matratzen geschlafen und           die anderen eine Stunde zu spät. Sie
    Straße in eine Nebengasse ein, malt         gegessen. Dazu bemüht man sich nicht         haben in ihren Häusern einfach keine
    sich ein völlig anderes Bild vor un-        unbedingt um eine saubere Unterlage.         Uhren. Selbst wenn sie welche hätten,
    seren Augen. Armselige                                                                                würden die meisten sie
    und heruntergekommene                                                                                 nicht lesen können. Die
    Häuschen mit billigen                                                                                 Roma gehen sehr spät
    Schiefer- und Metalldä-                                                                               schlafen und schlafen
    chern. Manche sich auch                                                                               auch dementsprechend
    einfach nur mit einer                                                                                 lange. Es kümmert nie-
    Folie abgedeckt. Auch                                                                                 manden, ob das Kind zur
    die Fenster sind dreckig,                                                                             Schule gegangen ist oder
    wobei auch hier viele                                                                                 nicht.
    Glasscheiben durch dun-                                                                                   Zum Gemeindehaus
    kle Folien ersetzt wurden.                                                                            kommen sie meistens
    Neben den Häusern häu-                                                                                gut gekleidet. Es gibt fast
    fen sich Berge von Müll.                                                                              auf jedem Gottesdienst
    Es gibt keine Toiletten,                                                                              Bekehrungen. Dazu kom-
    was zur Folge hat, dass                                                                               men sie nach vorne und
    dieser Dreck direkt vor                                                                               knien sich nieder. Wenn
    der Haustür liegt.                                                                                    die Gemeinde anfängt
                                                          Auf der Straße im Tabor herrscht reges Treiben
        Auch neben diesen                                                                                 zu singen, bekommt man
    Häusern sitzen oder ste-                                                                              eine Gänsehaut. Es ist
    hen Zigeuner, die Frauen auch in brei-         Als ich an der Schule ankam, wel- wunderschön! Sie sind alle begabt und
    ten Röcken, jedoch nicht solch teuren.      che von Christen aus Deutschland lieben den Gesang.
    Die Reichen geben für solche Kleider        mitaufgebaut wurde, sah ich daneben              Ich verbrachte dort drei Wochen
    sogar über 800 Dollar aus. Hier gibt es     das Gemeindehaus. Leider sind die und besuchte eine Klasse nach der an-
    mehr Kinder. Obwohl sie dreckig sind,       meisten Zigeuner Analphabeten, deren und erzählte dort Geschichten.
    sind ihre Augen genauso lebendig und        obwohl diese Gemeinde schon ihr Wie sie zuhören können! Man sollte
                                                40-jähriges Jubiläum gefeiert hat. Im diese liebenswürdigen, neugierigen
Ohne auf ihr Äußeres zu schauen,                anderen Tabor, Podwinogradowo, ist und glänzenden Augen mal sehen!
                                                die Gemeinde auch schon etwa 25 Zum ersten September, dem Schul-
möchte man sie einfach nur                      Jahre alt.                                   start, gab es etwa 700 Schüler. Jetzt
umarmen.                                           In der einen Schule unterrichten sind es deutlich weniger, weil die Mäd-
                                                fünf und in der anderen vier Lehrer. chen, nachdem sie geheiratet haben,
    neugierig. Wie schön die doch sind,         Die Schwestern kommen alle aus der nicht mehr zur Schule kommen. Dies
    diese zigeunischen Kinder. Ohne auf         Ukraine. In meinen Augen sind sie passiert im Alter von zehn bis zwölf
    ihr Äußeres zu schauen, möchte man          schon jetzt Helden unserer Zeit. Wenn Jahren. Ihre Männer sind nur wenige
    sie einfach nur umarmen, sie in ihrem       man sie bei ihrer Arbeit beobachtet, Jahre älter. Manche von ihnen beenden
    Spielen beobachten. Sie sind so leben-      wie sie in den unterschiedlichen für eine kurze Zeit den Schulbesuch,
    dig, laut, anschmiegsam und aufdring-       Klassen unterrichten, besonders bei kommen aber später wieder. Diese Jun-
    lich zugleich. Es ist fast unmöglich, sie   den Kleinsten, die die russische Spra- gen werden sehr schnell erwachsen,
    nicht lieb zu gewinnen. Unabhängig          che nicht verstehen, wird dies nur sodass man das Gefühl für ihr Alter
    von der Größe der Grundstücke, gibt         bestätigt. Der Unterricht dauert von verliert. Es gibt eine Klasse, in der die
    es in keinem Hof Pflanzen. Es ist ein       einer bis zweieinhalb Stunden und zukünftigen Diener der Gemeinde im
    freiheitsliebendes Volk und für sie         dies in zwei bis drei Schichten an vier Alter von 15 bis 27 Jahren lesen und
    ist es eine Erniedrigung, in der Erde       Tagen in der Woche. In dieser Zeit schreiben lernen. Von der Fibel gehen
    zu graben. Vieles ist einfach nur           werden Lesen, Rechnen, biblische sie zur Bibel über.
    zugemüllt, sodass dazwischen nicht          Geschichten, Gesang und das Gebet                        Galina Gura, Nebraska, USA

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Mission der Gemeinden

                                                                                  singen im Chor, spielen verschiedene
             Der Dienst der Schwester                                             Musikinstrumente, tragen Gedichte
 Im November 2018 ist Taissia Shurawlewa aus der Gemeinde „Wiflejemskaja          vor und beten. Einen sehr unauf-
Swesda“ der Stadt Karaganda heimgegangen. Sie war die Frau von Wjatsches-         fälligen Dienst verrichten unsere
lav Shurawlew, Mutter von 5 Kindern und ein treues Vorbild für viele Frauen.      „Martas“.
                                                                                      Im Jahr 1926 fand in Kiew der
  Der vorliegende Artikel (redaktionell gekürzt) wurde von ihr in russischer
                                                                                  erste Kongress von Schwestern statt,
            Sprache in der Zeitschrift „Shisnj Wery“ veröffentlicht.              an dem sich 48 Frauen beteiligten.
                                                                                  Es wurden Fragen besprochen, die
„Kann man von irgendetwas sagen:        nachdem sie Jesus in ihr Herz auf-        mit dem Zeugnis von Christus, den
„Siehe, das ist neu?“ Längst schon      genommen hatte, begann sie ihren          Besuch von Kranken, der Versorgung
war es in unbekannten Zeiten, die       Wohltätigkeitsdienst und besuchte die     von betagten Mitgliedern der Ge-
vor uns gewesen sind!“ (Pred. 1,10)     Gefängnisse der Hauptstadt, suchte        meinde, der Führsorge von Witwen
                                        Sterbende auf, spendete viel für den      und Waisen und der Hilfe für Bedürf-

F   rauendienst… Es ist nichts Neues
    oder Unbekanntes. Ihn gab es
auch schon zur Zeit des Alten Bundes,
                                        Druck geistlicher Literatur.
                                            Julia Sasetzkaja, die Tochter des
                                        Partisans Denis Davidov, hat die
                                                                                  tige verbunden waren.

                                                                               Einen sehr unauffälligen Dienst
als die Frauen weniger Rechte hatten    Bücher von John Bunjan „Die Pilger-
                                                                               verrichten unsere „Martas“.
als heutzutage. Der Herr gab damals     reise“ und „Der Heilige Krieg“ in die
den Frauen die Möglichkeit, im          russische Sprache übersetzt. Sie war
geistlichen und sozialen Leben des      die erste, die in Sankt-Petersburg eine
                                                                              Die Frage der Kindererziehung
Volkes Israel teilzunehmen. Einige der  Herberge für Obdachlose einrichteteim christlichen Sinn war immer die
Frauen belegten sogar hohe Posten.      und verwaltete, was ihr viel Ärger Hauptaufgabe einer christlichen Frau.
Beispiele dafür sind Mirjam die Dich-   bereitete. Die Gräfin Elena Schuwalo-
                                                                           Wieviel Leid mussten christliche Fa-
terin und Prophetin und Debora die      wa, die bis 1900 in Moskau wohnte, milien in den Jahren der Repression
Prophetin und Richterin. Im Stamm-      betreute eine Gruppe Neubekehrter. ertragen – man beraubte sie ihrer
baum von Jesus sind einige Frauen           Es gab viele Frauen, die dem Herrn
                                                                           Kinder, Mütter und Väter wurden
eingetragen – Tamar, Rahab, Ruth.       folgten und Ihm mit allem, was ihnen
                                                                           verhaftet.
Auch im neuen Testament sehen wir       zur Verfügung stand, dienten. Über allIn den Jahren schwerer Verfol-
nicht wenige Frauen, die dem Herrn      diese Frauen können wir unmöglich  gung, als es an Dienern mangelte,
nachfolgten. Jesus lobt den Glauben     auf diesen Seiten berichten.       waren es die Schwestern, die die Ge-
der einen Frau aus Matthäus 15,28,          In den heutigen großen Gemein- meinden und christlichen Gruppen
Frauen begleiteten Jesus auf seinem     den sind es die Schwestern, die dieerhalten haben.
Leidensweg und Frauen hatten die        große Masse ausmachen; meistens       Ab dem Jahr 1988 gab es für die
Ehre als erste von der                                                              Schwestern die Möglichkeit,
Auferstehung Jesu zu                                                                an Evangelisationen teilzu-
erfahren und es den                                                                 nehmen. Zusammen mit den
Jüngern weiterzusagen.                                                              Brüdern haben die Schwe-
    Wenn man in die                                                                 stern an längeren Evangeli-
Vergangenheit schaut,                                                               sationsreisen teilgenommen.
dann liest man auch von                                                                 Im Jahr 1990, 54 Jahre
vielen Frauen und ih-                                                               nach dem ersten Frauenkon-
rem selbstlosen Dienst.                                                             gress in Kiew, versammelten
Denkt nur an die Missi-                                                             sich die Schwestern zur
onarinnen Emy Carmi-                                                                Konferenz unter dem Motto
chael, Henrietta Mirs,                                                              „Rufe mich an, so will Ich dir
Gladys Aylwards und                                                                 antworten“ (Jer. 33,3). An
Mathilda Wrede, die als                                                             der Konferenz nahmen 140
„Engel der Gefangenen“                                                              Schwestern aus 80 Gemein-
bezeichnet wurde.                                                                   den teil […].
    Auch unsere rus-                                                                    In unserer Gemeinde
sischen Schwestern ha-                                                              begann der Dienst unter den
ben dem Herrn viel Taissia Shurawlewa (2.v.L) mit Ehemann und Glaubensgeschwistern Schwestern im Jahr 1994 mit
gedient. Der Tod des                                                                der Frage von jungen Schwe-
Ehemannes und ihrer                                                                 stern: „Zu wem können wir
beiden Söhne forderten die Fürstin sind es mehr als zwei Drittel. Sie neh- uns mit unseren Fragen und Proble-
Elisabeth Tschertkow auf, den Trost men an verschiedenen Diensten Teil: men wenden?“ Daraufhin stellten die
bei Gott zu suchen. Im Jahr 1874, unterrichten in der Sonntagsschule, Brüder einen Schwesternrat auf, der

         Aquila 2/19                                                                                               15
Mission der Gemeinden

    aus fünf Schwestern bestand. Eine        schaft durchführen sollte. Über diese der Gemeinde von 15 Personen und
    Mutter mit neun Kindern, eine Mutter     Nachricht war ich nicht sehr erfreut. ca. 40 Besuchern gibt, leitet sie den
    mit vier erwachsenen Kindern, eine       Als ich aber anfing zu beten, wurde Gottesdienst mit Gesang und Predigt.
    Mutter mit sechs kleinen Kindern,        mein Herz mit Freude, Friede und Außerhalb der Gottesdienstzeiten be-
    eine junge Schwester mit drei Kindern    Licht erfüllt, sodass ich den Wunsch antwortet sie Fragen, besucht Kranke
    und eine ledige Schwester von ca. 35     hatte, abgesehen vom Alter, zu laufen, und tröstet sie. Wir versprachen, ih-
    Jahren gehörten zu dem Schwestern-       zu singen und zu dienen. Ich sah in ren Dienst im Gebet zu unterstützen.
    rat. Der Schwesternrat sollte aus Ge-    meinem Dienst endlich den Willen               Wir hörten noch einige Berichte
    meindemitgliedern bestehen, die eine     Gottes. Wie gut ist es zu wissen, dass über die Gemeinden Abaj, Pawlodar,
    gewisse geistliche Erfahrung hatten,     dein Dienst vom Herrn gesegnet Karaganda und Topar.
    vom Bruderrat vorgeschlagen und          wird! Ich sagte: „Herr, ich danke dir!         In dieser Gemeinschaft wurden
    von der Gemeinde bestätigt wurden.       Jetzt bin ich bereit zu dienen. Gehe wir ermutigt, noch mehr für das
    Der Schwesternrat konnte sich mit        Du voran und zeige Du mir, was ich Reich Gottes zu tun und Ihm mehr
    Fragen und Vorschlägen seitens der       machen soll“.                               zu dienen.
    Frauen an den Bruderrat wenden.              Zwölf Schwe-
    Geistliches und familiäres Leben,        stern kamen zu-
    Eheschließung, Kindererziehung,          sammen, die sich
    Beziehung unter Eheleuten, Keusch-       untereinander we-
    heit und Dienst standen auf dem          nig oder gar nicht
    Programm. Dabei hielt der Schwe-         kannten. Doch
    sternrat regelmäßig Rücksprache mit      wir hatten einen
    den leitenden Brüdern der Gemeinde.      gemeinsamen
    Die Arbeit der Schwestern hat sich im    Wunsch – den
    Laufe der Jahre bewährt und bestätigt.   Willen des Vaters
    Viele Fragen der Schwestern wurden       zu erfüllen – und
    dank dem Schwesternrat geregelt.         der Herr segnete
        Im Jahr 2001 beschloss die Leitung   diese Gemein-
    der Regionalvereinigung der EChB         schaft. Gottes un-
    eine Schwester zu wählen, die die        sichtbare Liebe
    Verantwortung für den Dienst unter       vereinte uns alle
    Schwestern in der Zentralregion von      und die Zeit ge-          In der Arbeit mit Kindern sind Schwestern oft sehr nützlich
    Kasachstan übernimmt. Als mein           meinsam verging
    Name genannt wurde, lehnte ich           sehr schnell. Die Schwestern teilten           Später wurde ein Fragebogen zu-
    sofort ab, weil ich den Willen Gottes    miteinander ihre Freuden und Sorgen sammengestellt, in dem verschiedene
    darin nicht sofort erkannt habe. Doch    und erzählten über ihren Dienst.            Arten von Diensten für Schwestern
    es blieb bei der Entscheidung der            Es war angenehm zu hören, aufgeführt wurden. Der sollte den
    Brüder und ich musste mich dieser        wieviel Gutes und nützliches unsere Schwestern helfen, den richtigen
                                             Schwestern leisteten. Eine Schwester Dienst zu finden. Auch heute gibt
                                             erzählte, wie sie zu zweit mit einer es Gemeinden, in denen Schwestern
Die Schwestern teilten                       Bibliothek auf die Straßen gehen, von […] verschiedenen Pflichten nach-
miteinander ihre Freuden und                 Jesus erzählen, Fragen beantworten gehen, außer Brotbrechen, Taufen
Sorgen und erzählten über                    und Menschen ins Bethaus einladen. und Trauen.
ihren Dienst.                                Olga Tissen berichtete über die Arbeit         Viele Schwestern nehmen am
                                             im Kinderheim „Preobrashenije“, Gebetsdienst teil, indem sie bestän-
                                             sowie die Probleme und Nöte, die dig für Diener, Missionare, Kinder,
    gehorsam fügen. Ich konnte mir           damit verbunden sind. Sie erzählte Jugend und verschiedene Bedürfnisse
    meine Pflichten als Verantwortliche      über Kinderschicksale, die von Sünde der Gemeinde beten.
    schlecht vorstellen, wusste nicht, wo    gezeichnet sind und darüber, wieviel           Es ist die letzte Zeit, das Kom-
    ich beginnen sollte und hatte keine      Liebe diese Kinder brauchen. Wir men des Herrn ist nahe! Wie wird
    Ziele für die Zukunft bezüglich der      hörten auch über die schwierige Er uns vorfinden? Wo dienst du,
    Arbeit unter Schwestern.                 und dennoch freudige Arbeit in der liebe Schwester, in deiner Gemeinde?
       Ein Jahr verging und ich hatte        wohltätigen Kantine „Hoffnung“ Oder weißt du nicht, womit du dich
    immer noch nichts gemacht. Anfang        (RTI, Saran).                               beschäftigen sollst bzw. welche Gabe
    des Jahres 2002 teilte man mir mit,          Als Schwester Irina O. über die du hast?
    dass für den 25 Januar in Saran Besuch   Arbeit des Bibel- und Gebetskreises            Liebe Schwestern, möge der Herr
    erwartet wird. Es sollten Schwestern     in Saran erzählte, waren wir von uns in dieser letzten Zeit segnen und
    aus verschiedenen Gemeinden kom-         Schwester Natascha Lomakina sehr zu lebendigen Steinen machen, die
    men, mit denen ich eine Gemein-          berührt. Weil es keine Brüder in Seine Gemeinde bilden.

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