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Dokumentation der Ergebniskonferenz der Schaufenster Elektromobilität in Leipzig Ergebnispapier der Begleit- und Wirkungsforschung 26
Inhalt Die Schaufenster sind hell erleuchtet 1 Wir verdanken den Schaufenstern wertvolle Impulse 3 Unsere Ergebnisse dürfen nicht in den Schubladen verschwinden 5 Elektromobilität ist schon heute alltagstauglich 8 Erfolgsbeispiele aus den Projektforen 9 Projektforum Nutzer 9 Projektforum Ladeinfrastruktur 9 Projektforum Markt 10 Projektforum Fahrzeug und Batterie 10 Projektforum Energie 11 Projektforum Mobilitätskonzepte 12 Projektforum Recht und Stadtentwicklung 12 Projektforum Wirtschaftsverkehr 13 Einblicke in die Nutzerforen 15 Nutzerforum Verkehrsbetriebe 15 Nutzerforum Privatnutzer 15 Nutzerforum Ladeinfrastruktur-Perspektiven 16 Ermutigung aus den Ministerien 17 Signale aus der Politik 19 Handlungsempfehlungen der Begleit- und Wirkungsforschung 21 Bewertung durch die Konferenzteilnehmer 23 Die Arbeit beginnt: wir gestalten die Zukunft 26 Vom Schaufenster zum Megastore 28 Anhang 30 Impressum 34
740 Teilnehmer 550 Probefahrten 40 Fahrzeuge für die Probefahrten 18 unterschiedliche Modelle Ergebniskonferenz der Schaufenster Elektromobilität 14./15. April 2016, Leipzig 16 Sonderfahrzeuge 130 Referenten 17 Fachforen
Die Schaufenster sind hell erleuchtet Elektromobilität in Deutschland sichtbar und erfahrbar Bundesumweltministerin Dr. Barbara Hendricks beim zu machen: Diesen Anspruch hat das Schaufensterpro- Rundgang durch die Fahrzeugausstellung gramm Elektromobilität bei seiner Ergebniskonferenz am 14. und 15. April 2016 in Leipzig eindrucksvoll einge- löst und damit den Erfolg seiner vierjährigen Arbeit um- sei wichtig, möglichst vielen Menschen Probefahrten in fassend widergespiegelt. Im Plenum und in den 17 Fach- Elektroautos zu ermöglichen: „Dann sind sie regelmäßig foren kamen 130 Referenten zu Wort und diskutierten begeistert. Offensichtlich braucht es praktisches Erleben, zwei Tage lang mit 740 Experten und Entscheidern aus um den Funken überspringen zu lassen“. Lobend hob sie Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft. Dabei die große Vielfalt der Schaufensterprojekte hervor und bi- wurden relevante Aspekte aus allen zwölf Querschnitts- lanzierte: „Die Schaufenster sind hell erleuchtet, sie haben themen des Schaufensterprogramms erörtert und in ihren Zweck bestmöglich erfüllt, nicht nur Techniken zu Bezug zu den Handlungsempfehlungen gesetzt, die zuvor erproben, sondern auch aufzuzeigen, wo es noch hakt und von der Begleit- und Wirkungsforschung aus den Projekt- Handlungsbedarf gibt.“ ergebnissen abgleitet worden waren. Jetzt gelte es, die Erfahrungen und Erkenntnisse aus „Je sichtbarer Elektrofahrzeuge auf den deutschen dem Schaufensterprogramm zügig zu nutzen und allen Straßen werden, desto mehr Akzeptanz werden sie bei zugänglich zu machen, sagte Rainer Bomba, Staats- den Bürgerinnen und Bürgern finden“, unterstrich Bun- sekretär im Bundesministerium für Verkehr und digitale desumweltministerin Dr. Barbara Hendricks in ihrer Infrastruktur (BMVI). „Es wird sehr schnell weiter- Begrüßungsansprache und betonte die Schlüsselrolle gehen“, versprach er. Wenngleich die Zahl von bisher eines emissionsfreien Verkehrs für den Klimaschutz. Es 54.000 zugelassenen Elektroautos in Deutschland „er- 1 Die Schaufenster sind hell erleuchtet
schreckend niedrig“ sei, so werde doch die „Elektro- mobilität so sicher kommen wie seinerzeit das Handy und das Internet“. Die Umsetzung bahnbrechender Erfindungen brauche aber Zeit, wie alle Zukunftsfor- scher bestätigten. Denn dabei komme es vor allem auf Qualität an und in dieser Hinsicht sei Deutschland nach wie vor Spitze. Die Schaufenster hätten einen „exzellen- ten Ergebnisbericht“ vorgelegt und für die Belange der Elektromobilität großflächig sensibilisiert. Nun sei es notwendig, die Menschen mitzunehmen, um den Markt- hochlauf erfolgreich zu gestalten: „Der Kunde muss überzeugt werden.“ Eröffnet wurde die Konferenz von Dr. Fritz Jaeckel, dem Chef der Sächsischen Staatskanzlei, als Reprä- sentant des gastgebenden Bundeslandes. „Die Elektro- mobilität in Deutschland ist dem Freistaat Sachsen ein herausragendes Anliegen“, sagte er und verwies insbeson- dere auf die effektive länderübergreifende Zusammen- arbeit im Schaufenster Bayern-Sachsen, die er einst mit ausverhandelt habe. „Sie haben etwas vorzuweisen!“, dankte er allen Akteuren des Schaufensterprogramms und erinnerte daran, dass Elektrofahrzeuge nur Teil des zukünftigen Gesamtsystems einer effizienten Mobilität seien, das ebenso die Digitalisierung, die Verwirkli- chung intelligenter Verkehrssysteme und das autonome Fahren einschließe. Rainer Bomba, Staatssekretär im Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) (Bild oben) und Dr. Fritz Jaeckel, Chef der Sächsischen Staatskanzlei (Bild unten) 2 Die Schaufenster sind hell erleuchtet
Wir verdanken den Schaufenstern wertvolle Impulse Im Namen der Nationalen Plattform Elektromobili- tät (NPE) würdigte deren Vorsitzender, Professor Henning Kagermann, den Beitrag der Schaufenster zur Etablierung eines nachhaltigen Elektromobili- tätssystems in Deutschland. Schon vor Gründung des Schaufensterprogramms sei viel Input aus den acht damaligen Modellregionen gekommen, aber erst die vier Schaufensterregionen hätten die Aufgabe übernom- men, Ressourcen zu bündeln und Sichtbarkeit für die Elektromobilität zu schaffen, um den Übergang von der Marktvorbereitung zum Markthochlauf zu begleiten. „Dabei haben wir es den Schaufenstern nicht leichtge- macht, denn am Anfang waren nicht genug Elektroautos vorhanden.“ Zum Glück hätten die Schaufenster aber nicht darin nachgelassen, auf diesen Mangel hinzuwei- sen, wie sie der NPE überhaupt viele wertvolle Impulse gegeben hätten. „Dass wir eine AG IKT haben, verdanken wir beispielsweise dem Druck der Schaufenster.“ Als gro- ßer Vorteil habe es sich erwiesen, dass das Schaufenster- programm die vielen Stellschrauben des Gesamtsystems Elektromobilität in praxisnahen Projekten erforscht und erprobt habe. Er selbst habe viel daraus gelernt, betonte Kagermann: „Da kommen Dinge hoch, von denen man nicht glaubt, dass sie Blocker sein können.“ So sei es zum Beispiel im Zusammenhang mit den Alltagserfahrungen an Ladesäulen gewesen, viel mehr noch aber bezüglich des Rechtsrahmens der Elektromobilität, den man keinesfalls geringschätzen dürfe, zumal die Mühlen des Gesetzge- bers langsam mahlten: „Es hilft uns gar nichts, wenn wir technologisch führen, aber die rechtlichen Punkte nicht rechtzeitig geklärt haben.“ In einer tour d’horizon zeigte Kagermann zentrale Arbeitsfelder auf, die es für den weiteren Fortschritt der Elektromobilität in Deutschland zu bestellen gilt: ▪▪Aufbau einer flächendeckenden öffentlichen Lade- infrastruktur ▪▪Interoperabilität von E-Roaming-Plattformen ▪▪Integration Stromnetz von Elektrofahrzeugen in ein intelligentes ▪▪Verwirklichung urbaner Mobilitätskonzepte Professor Henning Kagermann, Vorsitzender der Nationalen Plattform Elektromobilität (NPE) 3 Wir verdanken den Schaufenstern wertvolle Impulse
Für besonders erfolgskritisch hält Kagermann zwei wei- dann nicht von ausländischen Herstellern abhängig ma- tere Themen: Die Einführung einer Kaufprämie und den chen, sondern müssen eine inländische Batteriezellpro- Aufbau einer einheimischen Batteriezellproduktion. duktion aufbauen“. Deshalb habe die NPE eine Roadmap vorgelegt, in der unter Abwägung aller Chancen und „Wir werden das Ziel von einer Million Elektroautos im Risiken ein Produktionsstart in Deutschland im Jahr Jahr 2020 nicht erreichen, wenn wir keine Direktförde- 2021 vorgesehen sei. rung bekommen.“ Wer das unter ordnungspolitischen Gesichtspunkten falsch finde, der müsse bedenken, dass Deutschland sei auf einem guten Weg zur Leitanbieter- alle wichtigen Wettbewerbsländer den Kauf von Elektro- schaft für Elektrofahrzeuge. „Man kann aber nur Leitan- autos subventionierten. „Der Markt funktioniert hier bieter sein, wenn der heimische Markt auch Leitmarkt nicht, weil alle Konkurrenten die Karte der direkten För- ist. Diesen Kompetenznachweis wird jeder ausländische derung längst gezogen haben.“ Knapp zwei Wochen nach Kunde irgendwann einfordern.“ Dass sich die Elektro- der Ergebniskonferenz des Schaufensterprogramms mobilität durchsetzen werde, sei so sicher wie „das Amen wurde bei einem Treffen von Teilen des Bundeskabinetts in der Kirche“, sagte Kagermann. Fraglich sei allenfalls, und den Spitzen der deutschen Automobilindustrie im wann das geschehe. Die Hauptfrage aber sei: „Welche Bundeskanzleramt tatsächlich diese geforderte Kaufprä- Rolle wird Deutschland dabei spielen?“ Vermutlich mie beschlossen, um den Markthochlauf der Elektromo- würden Elektroautos schon in zehn Jahren preiswerter bilität in Deutschland zu beschleunigen. sein als vergleichbare Verbrennungsfahrzeuge. „Auf das dann einsetzende exponentielle Wachstum des Marktes Außerdem mahnte Kagermann, dass die deutschen müssen wir uns heute schon vorbereiten.“ Hersteller zwar das Batteriesystem beherrschten, die Produktion der Batteriezelle, die eine hohe Bedeutung für die Wertschöpfung habe, aber bisher asiatischen Un- ternehmen überließen. „Heute mag die Batteriezelle eine Commodity sein, aber es wird erhebliche Fortschritte in Konferenzteilnehmer im Gespräch (Bild links) und die der Technologie geben.“, so Kagermann. „Wir dürfen uns Pressekonferenz im Elektrobus (Bild rechts) 4 Wir verdanken den Schaufenstern wertvolle Impulse
Unsere Ergebnisse dürfen nicht in den Schubladen verschwinden oder Fahrschullehrern in Sachen Elektromobilität entwickelt. Als besonderen Erfolg wertete Valldorf die Schaffung der Stuttgarter Servicekarte „Polygo“, die bereits von 200.000 Kunden genutzt wird. Damit wurde ein anspruchsvolles multimodales Mobilitätskonzept verwirklicht. „Dafür alle notwendigen Spieler unter einen Hut zu bringen, war eines der komplexesten Schau- fensterprojekte.“ Eine außerordentlich positive Bilanz der Arbeit in ihren jeweiligen Regionen zogen die Sprecher der Schaufenster aus Baden-Württemberg (Franz Loogen), Bayern-Sachsen Dr. Jürgen Valldorf vom Projektträger VDI/VDE-IT (Dr. Johann Schwenk und Cathleen Klötzing), Berlin- Brandenburg (Gernot Lobenberg) und Niedersachsen (Raimund Nowak). Sie alle knüpften an ihre Erfolgsbei- Zu dieser Vorbereitung hat das Schaufensterprogramm spiele den Wunsch, mit dem aufgebauten Momentum mit seinen 90 bundesgeförderten, 45 landesgeförderten jetzt den Markthochlauf der Elektromobilität zu be- und weiteren assoziierten Projekten bereits in erhebli- schleunigen. „Wir haben uns aus allen Perspektiven mit chem Maße beigetragen, wie Dr. Jürgen Valldorf vom dem System Elektromobilität beschäftigt“, sagte Franz Projektträger VDI/VDE-IT in seinem Übersichtsvortrag Loogen. „Wir haben auf das Fahrzeug geschaut, auf das veranschaulichte. 2.500 Pkw sind in den Schaufenster- Energiesystem, auf die Ladetechnik, die Datenvernetzung projekten eingesetzt worden, 90 Prozent davon waren und die Produktionstechnik und haben unsere Arbeit mit batterieelektrisch angetrieben. Aber auch 1.000 Pedelecs den Aktivitäten im Spitzencluster verknüpft.“ Nun komme wurden erprobt, hinzu kamen zahlreiche Motorräder, es darauf an, die Kosten für Elektrofahrzeuge zu senken Nutz- und Transportfahrzeuge. Insgesamt 65 Elektro- und deren Stückzahl zu steigern. „Prototypen alleine busse zeigten vielerorts ihr Potential, wobei verschiedene reichen dafür nicht aus.“ Vielmehr gehe es jetzt darum, Ladetechnologien erforscht wurden, einschließlich des die grundsätzlich erprobten Technologien so zu validie- induktiven Ladens und der Möglichkeit, den Pantogra- ren, dass sie zu 100 Prozent verfügbar seien und nachher phen zum Nachladen während der Fahrt vorübergehend keines der Fahrzeuge liegenbleibe. „Das ist eine Aufgabe, an eine passagere Oberleitungsstrecke anzudrahten bei der wir in gemeinsamen Forschungsprojekten auch ohne anzuhalten. Die Einbindung von Elektrofahrzeu- den Mittelstand mitnehmen müssen.“ Im Grunde genom- gen in Flotten und Carsharingverbünde wurde erprobt, men fange die Arbeit jetzt erst richtig an. „Wir haben viel die prinzipielle Wirtschaftlichkeit von elektrischen gemacht, wir sind gut, aber Deutschland kann mehr.“ Kleintransportern in der Paketzustellung nachgewiesen. Durch die Installation von Schnellladestationen entlang der A9 zwischen München und Berlin lieferte man den proof-of-concept für den Aufbau einer flächendecken- den überregionalen Ladeinfrastruktur. Überdies waren 1.990 Normalladesäulen in die Schaufensterprojekte einbezogen. Die Machbarkeit des bidirektionalen Ladens und die Integration von Elektrofahrzeugen in intelligente Energienetze wurden demonstriert. Weiterhin wurden Methoden der Aus- und Weiterbildung von Fachkräften Franz Loogen, Sprecher des Schaufensters Baden-Württem- berg, mit Conny Czymoch, der Moderatorin der Veranstaltung 5 Unsere Ergebnisse dürfen nicht in den Schubladen verschwinden
Dr. Johann Schwenk und Cathleen Klötzing, Sprecher des Raimund Nowak und Gernot Lobenberg, Sprecher der Schaufensters Bayern-Sachsen Schaufensters Berlin-Brandenburgund Niedersachsen Cathleen Klötzing und Dr. Johann Schwenk zur Entwicklung der Elektromobilität in beiden Ländern hoben als Schwerpunktthemen der Schaufensterprojekte getroffen werden sollen. „Es ist wichtig, die Netzwerke, in Sachsen und Bayern die Urbane Mobilität (Erprobung die wir aufgebaut haben, zu erhalten und in ihnen weiter von Elektrobussen; Verknüpfung von Elektrofahrzeu- zu arbeiten.“ gen mit dem ÖPNV) und die Langstreckenmobilität (Schnellladen an der A9) hervor, betonten aber auch die „Das Schaufenster Berlin-Brandenburg hat sich zu einem Bedeutung der ländlichen Mobilität. „Das Normalladen Inkubator der Elektromobilität entwickelt“, sagte Gernot wurde bisher stiefmütterlich behandelt, da müssen Lobenberg mit Verweis auf rund 80 Verbund- und wir unbedingt in die Fläche kommen“, sagte Klötzing. Transferprojekte, die zusätzlich zu den Schaufenster- „Die Kommunen stehen in den Startlöchern, um eine projekten in der Region entstanden seien. „Berlin ist auf öffentliche Ladeinfrastruktur aufzubauen. Dabei dürfen dem Weg zur Smart City und die Elektromobilität gehört wir sie nicht allein lassen“, ergänzte Schwenk. Deshalb dazu!“ So werde man allein in Berlin bis Mitte 2016 habe man kürzlich etwa eine Ladesäulenmesse für bereits über 1.000 öffentliche Ladepunkte und damit, kommunale Entscheider veranstaltet. Beide zeigten sich bezogen auf die Einwohnerzahl, über das dichteste Lade- zuversichtlich, dass die Schnellladestationen an der A9 netz Deutschlands verfügen. Auch die geteilte Nutzung bald wirtschaftlich betrieben werden könnten, wie deren von konventionellen wie von Elektrofahrzeugen boome Übernahme durch ein privates Unternehmen erwarten in Berlin. „Wir sind die Welthauptstadt des Carsharing, lasse. Klötzing bemängelte, dass die Kommunen die was die Zahl der Buchungen betrifft“. Auch „Mikromobi- Möglichkeiten des Elektromobilitätsgesetzes bislang lität“, etwa durch den Einsatz elektrischer Lastfahrräder, unzureichend ausschöpften, berichtete aber auch von habe sich bewährt. Bemerkenswert seien zudem die produktiven Kooperationen zwischen kommunalen Testfelder zur integrierten Technologieanwendung an Verkehrsbetrieben und Forschungseinrichtungen bei den Schnittstellen von Fahrzeug, Verkehr und Energie, der Optimierung von Elektrofahrzeugen, an denen sich wie man sie zum Beispiel auf dem EUREF-Campus und die Hersteller nicht beteiligt hätten. Auch Schwenk am Bahnhof Berlin Südkreuz geschaffen habe. mahnte ein stärkeres Engagement der Automobilher- steller an. „Wir brauchen Lieferfahrzeuge, wie wir sie für Das Schaufenster Niedersachsen habe die Metropol- manche Projekte umgebaut haben, jetzt in der Serie.“ region um Hannover, Wolfsburg, Braunschweig und Optimistisch verwiesen beide auf eine für den 3. Mai Göttingen umfasst und damit nur die Hälfte des Bun- 2016 geplante gemeinsame Sitzung der Kabinette von deslandes, sagte Raimund Nowak. „Als flächenmäßig Bayern und Sachsen, bei der weiterführende Beschlüsse kleinste Schaufensterregion hatten wir den Vorteil, in 6 Unsere Ergebnisse dürfen nicht in den Schubladen verschwinden
einer sehr kompakten Gebietskulisse zu arbeiten“. Das dürfen nicht in den Schubladen verschwinden, jetzt muss habe es erlaubt, belastbare Modelle zu entwerfen, wie sich gehandelt werden.“ Dass das Schaufenster Niedersachsen Energiewende und Verkehrswende miteinander verknüp- an einem der weltweit wichtigsten Standorte der Mobili- fen lassen. Daraus seien einige konkreten Ergebnissen tätswirtschaft angesiedelt sei, habe seine Arbeit aber nicht entstanden. So sei es den beteiligten Kommunen weitge- unbedingt erleichtert. „Wir haben Probleme mit unseren hend gelungen, die Parkgebührenbefreiung für Elektro- Herstellern und wie sie Elektromobilität verkaufen und autos nach einer einheitlichen Vorgabe umzusetzen. „Wir fragen uns manchmal, ob sie unsere Projektergebnisse haben auch die größte Dichte an Schnellladestationen.“ eigentlich zur Kenntnis nehmen.“ Wie sich öffentliche Fuhrparks elektrifizieren lassen, habe man in Hameln nachgewiesen, wo zehn der 30 Fahrzeuge Auf die abschließende Bitte von Moderatorin Conny der Stadtverwaltung elektrisch unterwegs seien. „Was Czymoch, die drei Wörter „In fünf Jahren ...“ spon- wollen wir da noch weiter forschen“, sagte Nowak. „Wir tan zu einem kurzen Satz über die Elektromobilität in haben Wissen generiert und dieses Wissen muss nun in Deutschland zu ergänzen, antworteten die fünf Schau- Entscheidungen umgesetzt werden. Unsere Ergebnisse fenstersprecher: In fünf Jahren ... ... ist die Zahl elektrischer Fahrzeuge sig- nifikant gestiegen, weil unsere Hersteller ansonsten massive Strafprämien im Rahmen der 95-Gramm-Regelung zahlen müssen und ... ist die Elektromobilität im urbanen das werden sie nicht wollen. Franz Loogen Raum vernetzt, so dass ich erst auf mein Smartphone schaue, bevor ich ... ist die Elektromobilität hoffent- losfahre. Gernot Lobenberg lich noch eine der Kernkompetenzen der deutschen Automobilindustrie. ... ist die Elektromobilität Alltag Dr. Johann Schwenk im Busverkehr und wird auch sehr stark im urbanen Lieferverkehr zu ... können unsere Verkehrs- sehen sein. Raimund Nowak betriebe hoffentlich zu 100 Prozent Elektrobusse an- schaffen. Cathleen Klötzing 7 Unsere Ergebnisse dürfen nicht in den Schubladen verschwinden
Elektromobilität ist schon heute alltagstauglich Für die Begleit- und Wirkungsforschung des Schau- Satz „Einmal elektrisch, immer elektrisch“, könne man fensterprogramms stellte Dr. Bertram Harendt also bestätigen. „Es entstehen neue Geschäftsmodelle anhand von ausgewählten Beispielen die Handlungs- und Firmen“, sagte Harendt. „Jetzt dürfen wir nicht mehr empfehlungen vor. Diese wurden von der Begleit- und nur innerhalb der Schaufensterregionen denken, sondern Wirkungsforschung auf Basis der Ergebnisse aus den müssen das System Elektromobilität deutschlandweit Schaufensterprojekten erarbeitet. Als Hauptergebnisse ausrollen.“ Mit dem Wunsch, „dass sie damit weiterarbei- des Programms hielt er einleitend fest: ten werden in den kommenden Jahren“, übergab Harendt den Band mit den 22 Handlungsempfehlungen an Bun- ▪▪Die Elektromobilität ist bereits heute alltagstauglich. desumweltministerin Hendricks, den NPE-Vorsitzenden Kagermann sowie an Vertreter des Bundesministerium ▪▪Eine zunehmende Anzahl von Anwendungsszenarien ist bereits wirtschaftlich. für Wirtschaft und Energie (BMWi) und des BMVI. Die Breite und Tiefe der im Schaufensterprogramm ge- ▪▪ Rechtliche Hemmnisse wurden und werden abgebaut. leisteten Arbeit, offenbarte sich am ersten Tag der Kon- ferenz durch zwei Sessions, in denen in je fünf parallel- ▪▪Die automobile Zukunft ist elektrisch. len Foren die Projektergebnisse vorgestellt wurden. Die Foren orientierten sich inhaltlich an den Querschnitts- Ungewöhnlich stark sei die öffentliche Ausstrahlung der themen der Begleit- und Wirkungsforschung. Die Foren Schaufensterprojekte gewesen, sagte Harendt. 75,5 Pro- des zweiten Tages befassten sich dagegen aus der Nut- zent der in den Schaufensterregionen Befragten hatten zerperspektive mit integralen und systemischen Aspek- schon einmal von einem Schaufensterprojekt gehört oder ten der Elektromobilität, etwa aus Sicht von Kommunen, waren mit ihm in Berührung gekommen. Zwei Drittel Verkehrsbetrieben oder Flottenbetreibern. Die meisten derjenigen, die ein Angebot eines Schaufensterprojektes Präsentationen der Foren sind für die Teilnehmerinnen wahrgenommen hatten, gaben an, die Teilnahme habe und Teilnehmer der Konferenz im → Downloadbereich sie positiv für die Elektromobilität eingenommen. Den der Konferenz-Website zugänglich. Übergabe der Handlungsempfehlungen durch Dr. Bertram Harendt (Bild links) an die Vertreter von Politik und Industrie (Bild rechts) 8 Elektromobilität ist schon heute alltagstauglich
Erfolgsbeispiele aus den Projektforen Projektforum Nutzer einem State-of-Charge von 6 Prozent. Elektrotaxis wurden zwar von den Passagieren sehr positiv bewertet, sind aus Das Forum „Nutzer“ vertiefte und veranschaulichte an- Sicht der Taxiunternehmen aber noch nicht einsatztaug- hand von Erfahrungsberichten aus ausgewählten Schau- lich. Positiver evaluiert wurden die Einsatzmöglichkeiten fensterprojekten Erkenntnisse, die die Begleit- und Wir- von Elektroautos als Streifenwagen der Polizei. Hohe kungsforschung auch in ihren aktuellen Ergebnispapieren Akzeptanz fanden Elektrofahrzeuge beim Paritätischen über interessante Nutzungsszenarien für Elektrofahrzeuge Wohlfahrtsverband, denn für den Alltagseinsatz im zusammengefasst hat (vgl. → Ergebnispapier Nr. 23 „Über- Pflegedienst spielen Lücken in der Ladeinfrastruktur sicht über interessante Nutzungsszenarien“; → Nr. 24 und geringe Reichweiten keine ausschlaggebende Rolle. „Interessante Nutzungsszenarien. Der Berufspendler“; → Allgemein sehen in gewerblichen Flotten sowohl deren Nr. 25 „Interessante Nutzungsszenarien. Pflegedienst“). So Fahrer als auch deren Betreiber gute Perspektiven für die zeigte sich beispielsweise, dass für Langstreckenpendler Elektromobilität. Fuhrparkmanager heben die daraus der Begriff „Reichweitenstress“ eher zutrifft als der Begriff resultierenden Vorteile für Imagegewinn und Mitarbei- „Reichweitenangst“. Die Projektteilnehmer mussten die termotivation hervor. Die gemeinschaftliche Nutzung Reichweiten der Fahrzeugbatterien oft bis zum Limit von Elektroautos aus Unternehmensflotten im Mitar- ausreizen. Der Mittelwert der Minimalladung lag bei beiter-Carsharing findet dagegen noch wenig Anklang. Besonders im firmenübergreifenden Kontext gibt es noch große Bedenken mit Blick auf Datensicherheit und infor- mationelle Selbstbestimmung. Ergebnispapier Nr. 23, 24, 25 Nutzungsszenarien Die drei Ergebnispapiere stellen verschiedene Nutzungs- Projektforum Ladeinfrastruktur szenarien für Elektroautos vor. Das Ergebnispapier Nr. 23 Im Forum „Ladeinfrastruktur“ wurde das Schaufenster- gibt einen allgemeinen Überblick über die Faktoren, die projekt detalliert präsentiert, welches sich auf den Aufbau die Alltagstauglichkeit von Elektrofahrzeugen beeinflus- von Schnellladestationen entlang der hoch frequentierten sen. Außerdem enthält es eine Liste von beispielhaften Autobahn A9 fokussierte. Wichtig bei diesem Projekt Nutzungsszenarien, wie z. B. im Handwerk oder in war es, die Nutzung der Ladesäulen bis hin zur optima- öffentlichen Flotten. Die Ergebnispapiere Nr. 24 und 25 len IKT-Lösung und weitere Aspekte der Anwendung erläutern ausführlich zwei Szenarien, in denen Elektro- zu erproben, um die gewonnenen Erkenntnisse für den fahrzeuge besonders wirtschaftlich eingesetzt werden flächendeckenden Ausbau mit Schnellladestationen können: im Pendlerverkehr und im Pflegedienst. Alle fruchtbar zu machen. Wie dieser Ausbau aussehen könnte, drei Ergebnispapiere sind kostenfrei in der → Mediathek welche Standortkonzepte (Metropolen versus Verkehr- der Begleit- und Wirkungsforschung erhältlich. sachsen) dabei gegeneinander abzuwägen sind und wie KontaktKostenkategorien Verbrenner Elektro KontaktKostenkategorien Verbrenner Elektro Kontakt die internationale Anbindung innerhalb Europas im Auge behalten wird, zeigte die Präsentation zum SLAM-Projekt. Anschaffungspreis/ Anschaffungspreis/ Wertverlust + – Wertverlust + – Matthias Vogt – bridgingIT GmbH. Matthias Vogt – bridgingIT GmbH. Matthias Vogt – bridgingIT GmbH. Kfz-Steuer Begleit- und Wirkungsforschung – + Kfz-Steuer Begleit- und Wirkungsforschung – + Begleit- und Wirkungsforschung Schaufenster Elektromobilität Versicherung Schaufenster Elektromobilität Versicherung Schaufenster Elektromobilität matthias.vogt@bridging-it.de matthias.vogt@bridging-it.de matthias.vogt@bridging-it.de In seinem Vortrag über die Herausforderungen des E-Ro- www.schaufenster-elektromobilitaet.org Kraftstoff-/ www.schaufenster-elektromobilitaet.org Kraftstoff-/ www.schaufenster-elektromobilitaet.org Stromkosten – + Stromkosten – + Wartung – + Elektrofahrzeuge Wartung im Alltag – + Elektrofahrzeuge im Alltag Elektrofahrzeuge im Alltag Reparaturen – + Reparaturen – + Interessante Nutzungsszenarien Interessante Nutzungsszenarien Reifen, Nr. Ergebnispapier forschunggünstiger 23, erstellt durch dieBegleit- und Wirkungs- Pflege + der Schaufenster–Elektromobilität teurer die Bundesministerien BMWi, BMVI, BMUB und BMBF. beauft ragt durch kostenneutral Übersicht Reifen, Pflege über Ergebnispapier interessante Nr. forschunggünstiger Begleit- und Wirkungs- 24, erstellt durch die + der Schaufenster–Elektromobilität Nutzungsszenarien teurer beauft die Bundesministerien BMWi, BMVI, BMUB und BMBF. ragt durch kostenneutral Ergebnispapier Nr. 25, erstellt durch die Begleit- und Wirkungs- forschung der Schaufenster Elektromobilität beauftragt durch Der Berufspendler die Bundesministerien BMWi, BMVI, BMUB und BMBF. Pflegedienst amings beschrieb ein Vertreter der Firma hubject, wie Kostenfaktoren wie Fahrleistung, Fixkosten und Wartungs- Kostenfaktoren wie Fahrleistung, Fixkosten und Wartungs- das Schaufensterprogramm zu deren Lösung mit beige- Erscheinungsdatum: April 2016 Erscheinungsdatum: April 2016 Erscheinungsdatum: April 2016 kosten sind zuverlässig kalkulierbar, andere Faktoren wie kosten sind zuverlässig kalkulierbar, andere Faktoren wie Entwicklung des Kraftstoff-/Strompreises, Wertverlust oder Entwicklung des Kraftstoff-/Strompreises, Wertverlust oder größere Reparaturen sind dagegen nur schwierig prognosti- Konsortialpartner und größere Reparaturen sind dagegen nur schwierig prognosti- Begleit-Konsortialpartner Wirkungsforschung zierbar, weswegen Wirtschaftlichkeitsrechnungen stets auf zierbar, weswegen Wirtschaftlichkeitsrechnungen stets auf Begleit-Konsortialpartner und Wirkungsforschung Begleit- und Wirkungsforschung SchaufensterAnnahmen Elektromobilität tragen hat (vgl. → Ergebnispapier Nr. 5 „Good E-Roaming Annahmen basieren, die sich auch jederzeit spürbar ändern basieren, die sich auch jederzeit spürbar ändern Schaufenster Elektromobilität Schaufenster Elektromobilität können. können. ▪ Von diesen Faktoren und Annahmen hängt es ab, ob ein www.bridging-it.de Elektroauto für einen Pendler in der Summe wirtschaft- ▪ www.bridging-it.de Von diesen Faktoren und Annahmen hängt es ab, ob ein Elektroauto für den Pflegedienst in der Summe wirtschaft- ▪ www.bridging-it.de lich ist. lich ist. ▪ www.dialoginstitut.de Chancen Das Fahrzeug kann mit selbst erzeugtem, regenerati- ▪ www.dialoginstitut.de Chancen Implementierung der Elektrofahrzeuge in ein nach- ▪ www.dialoginstitut.de Practice“). Besonders interessant war die Darstellung des vem Strom geladen und gefahren werden haltiges Gesamtkonzept des Pflegedienstes. ▪ ▪ www.vde.com ▪ www.vde.com am Bodensee durchgeführten Schaufensterprojekts „e- Regenerative Energieerzeugung wird immer günsti- www.vde.com Kopplung mit regenerativem Strom ger und effizienter Stärkung Firmenimage und Wettbewerbsvorteil Kooperationen mit Kommunen, Energieversorger, Titelfoto: Sentavio/Shutterstock.com Titelfoto: lavizzara/Shutterstock.com Autohäuser und andere Sponsoren Risiken Regenerative Energieerzeugung wird immer günsti- Noch wenig Langzeiterfahrung mit Dauerhaltbarkeit der Fahrzeuge und Batterien Batteriedefekte nach der Herstellergarantie ger und effizienter Arbeitszeitersparnis im Winter durch Vorheizen (Entfall Scheiben enteisen) mobil mit anschluss“ (emma). Denn „emma“ beweist, dass die Förderung der Elektromobilität in einer vorwiegend (5–8 Jahre) können vergleichbar teuer werden, wie ein Motorschaden beim Verbrennerfahrzeug Risiken Noch wenig Langzeiterfahrung mit Dauerhaltbarkeit 23 24 25 der Fahrzeuge und Batterien ländlich geprägten Region effektiv und nachfrageorientiert Batteriedefekte nach der Herstellergarantie (5–8 Jahre) können vergleichbar teuer werden, wie ein Motorschaden beim Verbrennerfahrzeug gelingen kann, wenn sie intelligent in die Daseinsvorsorge 9 Erfolgsbeispiele aus den Projektforen
der Bevölkerung integriert wird. Im Rahmen von „emma“ Geschäftsmodell für Produkte und Dienstleistungen wurde die Ladeinfrastruktur aus den Bedürfnissen des im Bereich der Elektromobilität schon heute fündig ÖPNV-Nahverkehrsplanes heraus entwickelt. Die Lade- werden können. Es gibt neben einem großen Bedarf säulen stehen also in der Regel an Endhaltestellen im an Beratungsleistungen, die der Neugier und dem ländlichen Raum. Dort werden Elektrofahrzeuge in den Lernbedarf potentieller Nutzer entgegenkommen, ein regulären Nahverkehrsplan integriert und sorgen für wachsendes Interesse an umfassenden Mobilitätslö- Anbindung von Gemeinden und Ortsteilen, die bisher von sungen. Nachhaltig auf Elektromobilität umzustellen Bussen nur selten angefahren oder überhaupt nicht be- bedeutet, aus einzelnen Bestandteilen ein funktionales dient wurden. Im Anschluss an die Vorträge wurde in dem Gesamtsystem zu schaffen. Dies kann aber auch schon Forum angeregt über die insgesamt großen Differenzen in in dem überschaubaren Wirkungskreis „der guten alten der Preisgestaltung an Ladesäulen diskutiert. Abhängig da- Kfz-Werkstatt“ hervorragend gelingen, wie der Projekt- von, ob privat erzeugter, überschüssiger Strom als Kalku- leiter Elektromobilität eines sächsischen Autohauses lationsgrundlage dient oder im Gegensatz dazu mit einem mit Mehrmarkenwerkstatt demonstrierte. Sein Unter- umfassenden Mobilitätsdienst kalkuliert wird, ergeben nehmen integrierte die Elektromobilität erfolgreich in sich sehr unterschiedliche Sichtweisen und Preismodelle. die Betriebsorganisation. Es baute einen Pool mit 50 elektrischen Mietfahrzeugen verschiedenster Fabrikate auf, vom Mitsubishi iMiEV bis zum Tesla Model S, ent- wickelte das Geschäftsmodell „Kaufe Deine Mobilität!“ Ergebnispapier Nr. 5 für Langzeitmieter oder Käufer von Elektrofahrzeugen Good E-Roaming Practice und installierte mit Photovoltaikanlagen und einem Blockheizkraftwerk sein eigenes regeneratives Energie- Das Ergebnispapier Nr. 5 fasst die Erkenntnisse der 2014 management. „Dank des Schaufensterprogramms ist bei und 2015 realisierten Umsetzung eines E-Roaming-Sys- uns etwas entstanden, was wir nicht erwartet hätten“, tems in einem praktischen Leitfaden zusammen und bietet sagte der Projektleiter. somit eine Grundlage für die Vernetzung weiterer Regionen und Ladeinfrastrukturen. Es ist kostenfrei in der → Medi- athek der Begleit- und Wirkungsforschung erhältlich. Projektforum Fahrzeug und Batterie Im Forum „Fahrzeug und Batterie“ kamen viele Facetten dieses umfangreichen Themenkomplexes zum Vorschein. Good E-Roaming Practice So zeigte sich im Projekt efleet, dass durch den Einsatz Praktischer Leitfaden zur Ladeinfrastruktur-Vernetzung in den Schaufenstern Elektromobilität elektrischer Antriebe in Fahrzeugen auf dem Flughafen- vorfeld eine Verbesserung der Energieeffizienz um 50 bis 80 Prozent erreicht werden kann. Die Projekte DisLog, NANU und Elektro-AES erbrachten den Beweis, dass sich elektrische Fahrzeuge sehr gut für den urbanen Güter- transport eignen. Der zukünftig wachsende Batteriespei- chermarkt hält vielversprechende Einsatzmöglichkeiten für Second-Life (SL)-Batterien bereit, die man aus öko- logischen wie aus ökonomischen Gründen nutzen sollte (vgl. → Ergebnispapier Nr. 18 „Second-Life-Konzepte für Lithium-Ionen-Batterien aus Elektrofahrzeugen“). Ein Projektforum Markt weiteres Highlight war die Vorstellung und Diskussion der NPE Roadmap „Integrierte Zell- und Batterieproduk- Die Präsentationen des Forums „Markt“ zeigten exem- tion in Deutschland“, die einen Blick über den Tellerrand plarisch, wie Unternehmen auf der Suche nach einem der Schaufenster-Projekte ermöglichte. Angesichts der 10 Erfolgsbeispiele aus den Projektforen
derzeitigen Dominanz fernöstlicher Hersteller geht sie Projektforum Energie davon aus, dass mit wachsendem weltweiten Absatz von Elektrofahrzeugen der Batteriezellbedarf bis 2025 Das Forum „Energie“ befasste sich zum einen mit Projekt- auf ca. 155 GWh/a steigen wird, was den Markteintritt beispielen aus dem Bereich regenerativer und dezentraler eines neuen Herstellers von Mitte 2021 an erlauben Energiegewinnung, zum anderen mit der Einbindung von würde. Eine nationale Zellfertigung würde dem deut- Elektrofahrzeugen in Smart Grids. Dabei wurde sehr deut- schen Maschinen- und Anlagenbau neue Perspektiven lich, dass die Themen Energie und Elektromobilität eine eröffnen und die Basis für eine deutsche Technologie- große Schnittmenge haben, die eine intensive eigenstän- führerschaft bei Lithium-Ionen-Zellen der nächsten dige Betrachtung verdient. Klar wurde aber auch, dass die Generation (3a) legen. Denn die Zelltechnologie wird positiven Synergieeffekte beider Bereiche, die sich bereits sich in den kommenden Jahren evolutionär von opti- heute erkennen lassen, erst bei einer signifikant höheren mierten Li-Ionen-Zellen, zur Solid-State-Technologie Zahl von Elektrofahrzeugen spürbar zu Tage treten werden. bis hin zu Post-Li-Ionen Technologien weiterentwickeln. Allerdings stellen die Rahmenbedingungen insbesondere Ein erster Technologieübergang ist zwischen 2020 und in der Energiewirtschaft derzeit noch eine hohe Hürde 2025 zu erwarten. Die Wirtschaftlichkeitsschwelle für dar, die von Seiten der Mobilitätswirtschaft alleine nicht eine Zellherstellung der Generation 3a und folgender überwunden werden kann. In den Perspektiven von Smart Generationen liegt bei einer Jahresproduktion von Grids zeigt sich aber deutlich die Verbindung von Elektro- 13 GWh. Dafür wäre eine Investition von etwa 1,3 Mrd. mobilität mit der gesamten Energiewende (vgl. → Ergeb- Euro notwendig. Nach einer ersten Abschätzung würden nispapier Nr. 2 „Microgrids und Elektromobilität in der ein Break-even (EBIT) in 2025 sowie eine Amortisation Praxis“ und → Ergebnispapier Nr. 20 „Energie, Elektromo- ab 2030 erreicht. bilität und Hybridnetze“). Ergebnispapier Nr. 18 Ergebnispapier Nr. 2 Second-Life Konzepte für Lithium Microgrids und Elektromobilität in der Ionen-Batterien aus Elektrofahrzeugen Praxis: Wie Elektroautos das Strom- netz stabilisieren können Das Ergebnispapier Nr. 18 analysiert mögliche Zweit- anwendungen von Batterien und bewertet ihre Wirt- Das Ergebnispapier Nr. 2 fasst zusammen, welchen schaftlichkeit sowie den ökologischen Impact des Beitrag Elektroautos zum Thema Netzstabilität leis- Second-Life-Ansatzes. Es ist kostenfrei in der → Media- ten können. Es ist kostenfrei in der → Mediathek der thek der Begleit- und Wirkungsforschung erhältlich. Begleit- und Wirkungsforschung erhältlich. Studie: Second-Life-Konzepte für Microgrids und Elektromobilität in der Praxis: Lithium-Ionen-Batterien aus Elektrofahrzeugen Wie Elektroautos das Stromnetz Analyse von Nachnutzungsanwendungen, stabilisieren können ökonomischen und ökologischen Potenzialen Workshop | 21. bis 22.04.2015 | BTU Cottbus-Senftenberg P2G LADESÄULEN- POOL SMART P2V IKT- MICROGRID GRID V2G AGGREGATOR P2H Ergebnispapier der Begleit- und Wirkungsforschung 18 Ergebnispapier der Begleit- und Wirkungsforschung 02 11 Erfolgsbeispiele aus den Projektforen
für Stadtplaner und als Orientierungspunkte für eine Ergebnispapier Nr. 20 weitergehende nationale Vernetzung dienen. „Mobilität Energie, Elektromobilität und als Service (MaaS)“ sollte als wichtiges, neues Prinzip Hybridnetze – Geschäftsmodelle und erkannt werden. Zu viele Veränderungen auf einmal Rechtsrahmen (z. B. neue Antriebe, neue Mobilitätsformen und neue Abrechnungsmodalitäten) können die Nutzer jedoch Das Ergebnispapier Nr. 20 thematisiert die Frage- auch überfordern. stellung, wie sich Micro Smart Grids und Hybridnetze im Zuge der Energiewende technologisch, ökonomisch und vor allem auch rechtlich realisieren lassen und welche Rolle dabei die Elektromobilität spielen kann. Es ist Ergebnispapier Nr. 13 kostenfrei in der → Mediathek der Begleit- und Wirkungs- Urbane Mobilitätskonzepte im Wandel forschung erhältlich. Das Ergebnispapier Nr. 13 hinterfragt die Themen- bereiche Mobilitätskonzepte und Stadtentwicklung aus der Perspektive elektromobiler Fragestellungen. Energie, Elektromobilität und Hybridnetze – Es ist kostenfrei in der → Mediathek der Begleit- und Geschäftsmodelle und Rechtsrahmen Ein Tagungsbericht zum Workshop vom 24./25.November 2015 Wirkungsforschung erhältlich. Urbane Mobilitätskonzepte Workshop Begleitforschung der Schaufenster Elektromobilität 10. März 2015 in Hannover 20 Projektforum Mobilitätskonzepte Ergebnispapier der Begleit- und Wirkungsforschung 13 Aus der Darstellung und Diskussion ausgewählter Schaufensterprojekte ergab sich im Forum „Mobilitäts- konzepte“ folgendes Fazit: Eine einheitliche Strategie („große Linie“) in Bezug auf Einführung und Betrieb Projektforum Recht und Stadtentwicklung neuer Mobilitätskonzepte ist essentiell. Diese Strategie sollte bestimmte Steuerungsinstrumente nutzen (z. B. Im Projektforum „Recht und Stadtentwicklung“ fokus- Umweltqualitätszonen; faire Besteuerung). Es sind eine sierten sich die Referenten besonders auf den rechtlichen umfassende Integration des Themas in die Stadt- und Rahmen rund um den Aufbau von Ladeinfrastruktur. Verkehrsplanung und eine effizientere Zusammenar- Dabei identifizierten sie auch offene Fragen und Hand- beit aller beteiligten Akteure anzustreben. Aufgrund lungsbedarfe. So ist beispielsweise das Vergabeverfahren der Komplexität und Vielschichtigkeit des Themas ist aufwendiger, wenn nicht nur eine, sondern mehrere der Informationsbedarf für die jeweiligen Akteure sehr Schnellladesäulen aufgebaut werden. Auch die Nachrüs- hoch und muss entsprechend professionell gemanagt tung von bestehenden Gebäuden mit Ladeinfrastruktur ist werden (vgl. → Ergebnispapier Nr. 13 „Urbane Mobili- noch nicht rechtlich abgesichert. Diesbezüglich muss das tätskonzepte im Wandel“). Erfahrungen aus erfolgrei- WEG- und Mietrecht nachgebessert werden. Außerdem chen Feldversuchen sollten deshalb als Benchmarks wurde in dem Projektforum diskutiert, wie der Begriff 12 Erfolgsbeispiele aus den Projektforen
„öffentlicher Ladepunkt“ nach der Ladesäulenverordnung im Sinne des Energiewirtschaftsgesetzes. Die Referenten definiert werden kann. Der Entwurf des neuen Strom- sprachen sich dafür aus, diesen rechtlichen Unsicher- marktgesetzes gibt eine eindeutige Antwort zum Status heiten mit Kreativität und Ausdauer zu begegnen: Recht- von Betreibern und Ladesäulen: Sie sind Letztverbraucher liche Unschärfen sollten Anwender in Kauf nehmen. Ergebnispapier Nr. 11 Ergebnispapier Nr. 19 Rechtliche Hemmnisse und Anreize Energierechtliche Einordnung der LIS für Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge Das Ergebnispapier Nr. 11 identifiziert notwendige Das Ergebnispapier Nr. 19 fasst den aktuellen Stand der Anpassungen im Rechtsrahmen und entwickelt rechtlichen Rahmenbedingungen zusammen und geht Lösungsvorschläge zum Abbau von Hemmnissen. auf geplante Änderungen durch das Strommarktgesetz Mietrecht, Wohneigentumsrecht, Bau- und und die Stromsteuer-Durchführungsverordnung ein. Planungsrecht sowie die bautechnische Unbedenk- Es ist kostenfrei in der → Mediathek der Begleit- und lichkeit für Ladeinfrastruktur werden beleuchtet. Wirkungsforschung erhältlich. Es ist kostenfrei in der → Mediathek der Begleit- und Wirkungsforschung erhältlich. Rechtliche Rahmenbedingungen Energierechtliche Einordnung für Ladeinfrastruktur im Neubau und Bestand der Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge Information über geplante Änderungen des Energierechts im Jahre 2016 Ergebnispapier der Begleit- und Wirkungsforschung 11 Ergebnispapier der Begleit- und Wirkungsforschung 19 Projektforum Wirtschaftsverkehr Auch zum Themengebiet „Wirtschaftsverkehr – Elektro- mobilität in Flotten“ gab es ein spannendes Projektforum, dessen Ergebnisse und Handlungsempfehlungen jedoch in ein separates Ergebnispapier fließen, welches in Kürze ver- öffentlicht wird. Darüber hinaus konnte auf der Ergebnis- konferenz ein Gesamtkostenvergleichs-Onlinetool, speziell für gewerbliche Nutzer, getestet werden (TCO-Rechner). Der TCO-Rechner ist über die → Webseite der Begleit- und Wirkungsforschung oder unter → http://oekoinstitut. github.io/kostenrechner/#/ frei zugänglich. 13 Erfolgsbeispiele aus den Projektforen
Was kosten Elektrofahrzeuge in der gewerblichen Nutzung? ▪▪Wie hoch sind die Gesamtkosten von Elektroautos im Vergleich zu Diesel- und Benzinfahrzeugen? Wie könnten sie sich zukünftig entwickeln? ▪▪Welchen Beitrag zum Klimaschutz leisten Elektrofahrzeuge? Wie hoch sind die CO -Emissionen im Vergleich zu Diesel- oder Benzinfahrzeugen? 2 ▪▪Welchen Einfluss haben Anschaffung, Energieverbrauch, Unterhalt und Steuern auf die Gesamtkosten? Die Antworten liefert unser umfangreicher Gesamtkostenvergleichsrechner! Wählen Sie verschiedene Fahrzeug- kategorien und Antriebskonfigurationen, bringen Sie Ihre persönlichen Rahmenbedingungen (Fahrprofil, Steuer, Haltedauer etc.) ein und vergleichen Sie die fallspezifischen Gesamtkosten oder einzelne Kostenblöcke elektrischer und konventioneller Fahrzeuge. Gesamtkostenvergleichsrechner (Screenshot des Onlinetools) Ergebnisdarstellung Kostenverläufe Kostenbestandteile CO2-Emissionen Tabelle 25.000 20.000 in Euro* 15.000 10.000 5.000 0 6.000 12.000 18.000 24.000 30.000 36.000 42.000 48.000 x-Achse Fahrleistung in km pro Jahr Dieses Diagramm verdeutlicht, wie die Gesamtkosten eines Fahrzeuges von der durchschnittlichen jährlichen Fahrleistung abhängen. Dabei werden bis auf die Fahrleistung die gewählten Eingangsgrößen zugrunde gelegt. Als Bandbreite werden Variationen der Szenario-Annahmen für Kraftstoffpreise, Strompreise und Batteriepreise dargestellt (jeweils ±10%). *) Abgezinst auf das Jahr der Anschaffung. 14 Erfolgsbeispiele aus den Projektforen
Einblicke in die Nutzerforen Nutzerforum Verkehrsbetriebe „Nicht nur Straßenbahnen fahren elektrisch“ war das Nutzerforum „Verkehrsbetriebe“ überschrieben und demzufolge diskutierten dessen Teilnehmer auch die 18. Handlungsempfehlung aus dem Schaufensterpro- gramm: „Der ÖPNV sollte in den Innenstädten zuneh- mend Elektrobusse einsetzen.“ Dabei waren sie überein- stimmend der Meinung, dass die Diskriminierung von Elektrobussen gegenüber konventionell angetriebenen Bussen, durch deren hohe Belastungen über die Strom- steuer und die EEG-Umlage, schnellstmöglich aufgeho- ben werden muss. Aus Sicht der Forumsteilnehmer sollte der Strom, der im öffentlichen Personennahverkehr verbraucht wird, verkehrsmittelunabhängig besteuert werden. Dazu sind eine Angleichung der Stromsteuer und eine Begrenzung der EEG-Umlage für den Einsatz von Elektrobussen notwendig. Das ist die Voraussetzung dafür, dass die Verkehrsbetriebe in den kommenden Jahren in größerer Stückzahl Elektrobusse einsetzen. Nutzerforum Privatnutzer Dass elektromobile Erfahrungen im privaten Alltag vieler- orts bereits eine Rolle spielen, vermittelten die Vorträge und Diskussionen des Nutzerforums „Privatnutzer“. Vorgestellt wurde neben Erfahrungen aus den Schau- fensterprojekten „eFlotten Berlin-Brandenburg“, „eRad Schnellweg“ und „e-Mobilität vorleben“ eine Bilanz der Initiative „ePendler – elektromobil unterwegs“, bei der 34 Berufspendler und acht mittelständische Unterneh- men Elektroautos verschiedener Fabrikate im Alltagsbe- trieb erproben konnten. Diese Initiative hat deutlich zur Akzeptanzsteigerung der Elektromobilität beigetragen, Elektrische Busse in der Sonderfahrzeugausstellung wie ein Projektteilnehmer aus dem Publikum bestätigte. Er sei vom Fahrkomfort des Elektroautos begeistert ge- wesen, habe jedoch die Schwierigkeiten beim Auffinden mit der gewünschten Reichweite in etwa überein. Bei öffentlicher Ladesäulen gehabt. Eher unzufrieden mit Teslafahrern sind die Batteriekapazität und die hersteller- der aktuellen Verbreitung von öffentlichen Ladestatio- eigenen Schnellladestationen sehr wichtig für ihre Kauf- nen in Deutschland zeigten sich auch 592 Privatnutzer in entscheidung. Aufschlussreich war in dieser Hinsicht einer Studie der TU Dresden zur Alltagstauglichkeit von auch der persönliche Erlebnisbericht eines begeisterten Elektroautos für die Langstrecke. Die Wunschreichweite „early adopters“ der Elektromobilität. Für ihn wurde das der Befragten ist mit 200 bis 300 km ungefähr doppelt ursprünglich als Zweitwagen angeschaffte Elektroauto so hoch wie die tatsächliche Reichweite ihres Fahrzeug- schnell zum Erstwagen. Da auch seine Frau von dessen typs. Nur beim Tesla Model S stimmten die tatsächliche Fahrkomfort angetan war, schafften beide ein zweites 15 Einblicke in die Nutzerforen
Impressionen vom Fahrevent Elektroauto an. Beide Fahrzeuge boten der wachsenden Perspektive über die Entwicklung der Ladeinfrastruktur Familie aber auf Dauer zu wenig Platz. Auf der Suche in den skandinavischen Ländern. Dass der Aufbau von nach einem familientauglichen Elektroauto wurde man Ladesäulen von der Standortprüfung bis zur Inbetrieb- derzeit nur bei Tesla fündig. Reinsetzen und losfahren, nahme ein langwieriger Prozess ist, veranschaulichte geräumig und ohne Reichweiten- und Ladeangst auch ein Vertreter des Unternehmens Allego, welches mit der auf Langstrecken – auf einmal sei alles ganz einfach Installation der AC-Ladesäulen in Berlin beauftragt und gewesen, berichtete der Mann. auch in den Aufbau von Schnellladenetzen einbezogen ist. Trotz dieser Komplexität sei man zuversichtlich, das damit verknüpfte Geschäftsmodell zum Erfolg zu Nutzerforum Ladeinfrastruktur-Perspektiven bringen. Letztendlich zähle die Nutzerperspektive. In weiteren Vorträgen wurde deutlich: Die Leistung von Ausgehend von einem Referenzszenario stellte ein Schnelladesäulen ist physikalisch zwar prinzipiell Wissenschaftler des Instituts für Verkehrsforschung des steigerungsfähig. Praktisch ist sie jedoch durch die DLR im Nutzerforum „Ladeinfrastruktur-Perspektiven“ derzeitige Spannung von 400V begrenzt. Wenn nämlich verschiedene Berechnungen für den künftigen Bedarf das Ladekabel zu dick und zu schwer wird, mindert das an Ladeinfrastruktur vor. Welches der durchgespielten die Nutzerakzeptanz. Für leistungsfähigere und gleich- Szenarien sich bewahrheiten wird, hängt von variablen zeitig gut handhabbare Ladekabel, bräuchte es höheren Faktoren des Technologiefortschritts und des Nutzerver- Spannungen von 800V oder 1.000V. haltens ab und lässt sich nicht eindeutig voraussagen. Deutlich wurde, dass eine weitaus dichtere Ladeinfra- struktur als heute notwendig ist und diese rechtzeitig geplant werden muss. An welchen Benchmarks man dabei Maß nehmen kann, zeigte der Vortrag eines Ver- treters des schwedischen Instituts SP Sveriges Tekniska Forskningsinstitut. Dieser berichtete aus schwedischer 16 Einblicke in die Nutzerforen
Ermutigung aus den Ministerien Podiumsdiskussion mit Vertretern aus Politik und Schaufensterprojekten (von links nach rechts: Dr. Dirk Orlamünder, Hans-Peter Wyderka, Dr. Klaus Freytag (verdeckt), Hans-Georg Kauert, Dr. Johann Schachtner, Christoph Erdmenger, Dr. Wolfgang Scheremet, Moderatorin Conny Czymoch) „Welchen Beitrag leisten die Ergebnisse der Schaufens- Projekten etwa 900.000 Menschen erreicht.“ ter für die Zukunftsmobilität?“ lautete die Leitfrage einer (Christoph Erdmenger, Leiter der Abteilung Nach- Podiumsdiskussion mit einem Vertreter des Bundes- haltige Mobilität, Ministerium für Verkehr Baden- wirtschaftsministeriums und sechs Repräsentanten aus Württemberg) den zuständigen Ministerien der Bundesländer, die am Schaufensterprogramm beteiligt waren. Die Antworten – „Wir können beanspruchen, dass wir Leitanbieter sind. hier in ausgewählten Zitaten wiedergegeben – enthielten Wir haben mit den Schaufenstern gezeigt: Wir können Lob und Ermutigung zugleich: Elektromobilität.“ (Dr. Johann Schachtner, Leiter der Abteilung Internationalisierung und Industrie, „Diese Konferenz zeigt, dass Elektromobilität keine Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft und Zukunftsvision ist, sondern dass sie in der Realität Medien, Energie und Technologie) angekommen ist.“ (Dr. Wolfgang Scheremet, Leiter der Abteilung Industriepolitik, Bundesministerium für „In Berlin gibt es wunderbare Unternehmen von Start- Wirtschaft und Energie) ups bis zu etablierter Industrie, die sich um das Thema Elektromobilität kümmern. Das wollen wir nutzen, um „Die Schaufenster haben zu einer anderen Wahrneh- zur Smart City zu werden.“ (Hans-Georg Kauert, mung von Mobilität in der Bevölkerung beigetragen – Leiter der Abteilung Wirtschaft, Berliner Senatsverwal- wir haben allein in Baden-Württemberg mit unseren tung für Wirtschaft, Technologie und Forschung) 17 Ermutigung aus den Ministerien
„Durch die Verbindung mit der Bundeshauptstadt hatten die Systemfähigkeit von Elektromobilität abzubilden.“ wir Brandenburger im Schaufensterprogramm die ein- (Dr. Dirk Orlamünder, Leiter der Abteilung Digitali- malige Chance, die Elektromobilität aus der Metropole sierung und Marktordnung, Sächsisches Staatsministeri- und dem verdichteten Raum in die Fläche zu bekommen.“ um für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr) (Dr. Klaus Freytag, Leiter der Abteilung Energie und Rohstoffe, Ministerium für Wirtschaft und Energie des Die Dinner-Speech zum Abschluss des ersten Konferenz- Landes Brandenburg) tages hielt Claas Bracklo, Leiter des Innovationsfeldes Elektromobilität der BMW AG und zugleich Vorstand „Dank der Schaufenster hat die Elektromobilität einen der Industrieinitiative CharIn e.V. In seiner kurzweiligen festen Platz in der Arbeit der niedersächsischen Landes- Ansprache beschäftigte er sich schwerpunktmäßig mit regierung gefunden.“ (Hans-Peter Wyderka, Leiter des den Herausforderungen des Aufbaus einer international Referats für Verkehrspolitik, Mobilität, Logistik und stell- flächendeckenden Schnelllade- und Normalladeinfra- vertretender Leiter der Abteilung Verkehr, Niedersächsi- struktur und mit den Erfolgen bei der Harmonisierung sches Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr) von Ladesteckern und Ladetechnologien. Auf erfrischende Weise berichtete er von den kulturellen Unterschieden in „Es wird weitergehen. Das steht fest. Wir werden die den verschiedenen Ländern und deren Einfluss auf natio- Kompetenzen, die wir aufgebaut haben, nutzen, um nale Entwicklungen. Abendveranstaltung am ersten Konferenztag mit einer Dinner-Speech von Claas Bracklo, BMW AG, und dem Musikerduo Olga und Ilja 18 Ermutigung aus den Ministerien
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