26 Dokumentation der Ergebniskonferenz der Schaufenster Elektromobilität in Leipzig - Nds. Ministerium für ...

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26 Dokumentation der Ergebniskonferenz der Schaufenster Elektromobilität in Leipzig - Nds. Ministerium für ...
Dokumentation der Ergebniskonferenz
der Schaufenster Elektromobilität in Leipzig

Ergebnispapier der Begleit- und Wirkungsforschung   26
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Dokumentation der Ergebniskonferenz
der Schaufenster Elektromobilität in Leipzig

Juni 2016
26 Dokumentation der Ergebniskonferenz der Schaufenster Elektromobilität in Leipzig - Nds. Ministerium für ...
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Inhalt

Die Schaufenster sind hell erleuchtet                      1

Wir verdanken den Schaufenstern wertvolle Impulse           3

Unsere Ergebnisse dürfen
nicht in den Schubladen verschwinden                        5

Elektromobilität ist
schon heute alltagstauglich                                 8

Erfolgsbeispiele aus den Projektforen                       9
Projektforum Nutzer                                         9
Projektforum Ladeinfrastruktur                              9
Projektforum Markt                                         10
Projektforum Fahrzeug und Batterie                         10
Projektforum Energie                                       11
Projektforum Mobilitätskonzepte                            12
Projektforum Recht und Stadtentwicklung                    12
Projektforum Wirtschaftsverkehr                            13

Einblicke in die Nutzerforen                               15
Nutzerforum Verkehrsbetriebe                               15
Nutzerforum Privatnutzer                                   15
Nutzerforum Ladeinfrastruktur-Perspektiven                 16

Ermutigung aus den Ministerien                             17

Signale aus der Politik                                    19

Handlungsempfehlungen der Begleit- und Wirkungsforschung   21

Bewertung durch die Konferenzteilnehmer                    23

Die Arbeit beginnt: wir gestalten die Zukunft              26

Vom Schaufenster zum Megastore                             28

Anhang                                                     30
Impressum                                                  34
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740         Teilnehmer

550   Probefahrten
                                      40      Fahrzeuge
                                              für die Probefahrten

                                                   18      unterschiedliche
                                                           Modelle

   Ergebniskonferenz
der Schaufenster Elektromobilität
                                   14./15. April 2016, Leipzig

16   Sonderfahrzeuge

                                                                 130   Referenten

               17      Fachforen
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Die Schaufenster sind hell erleuchtet

Elektromobilität in Deutschland sichtbar und erfahrbar      Bundesumweltministerin Dr. Barbara Hendricks beim
zu machen: Diesen Anspruch hat das Schaufensterpro-         Rundgang durch die Fahrzeugausstellung
gramm Elektromobilität bei seiner Ergebniskonferenz
am 14. und 15. April 2016 in Leipzig eindrucksvoll einge-
löst und damit den Erfolg seiner vierjährigen Arbeit um-    sei wichtig, möglichst vielen Menschen Probefahrten in
fassend widergespiegelt. Im Plenum und in den 17 Fach-      Elektroautos zu ermöglichen: „Dann sind sie regelmäßig
foren kamen 130 Referenten zu Wort und diskutierten         begeistert. Offensichtlich braucht es praktisches Erleben,
zwei Tage lang mit 740 Experten und Entscheidern aus        um den Funken überspringen zu lassen“. Lobend hob sie
Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft. Dabei   die große Vielfalt der Schaufensterprojekte hervor und bi-
wurden relevante Aspekte aus allen zwölf Querschnitts-      lanzierte: „Die Schaufenster sind hell erleuchtet, sie haben
themen des Schaufensterprogramms erörtert und in            ihren Zweck bestmöglich erfüllt, nicht nur Techniken zu
Bezug zu den Handlungsempfehlungen gesetzt, die zuvor       erproben, sondern auch aufzuzeigen, wo es noch hakt und
von der Begleit- und Wirkungsforschung aus den Projekt-     Handlungsbedarf gibt.“
ergebnissen abgleitet worden waren.
                                                            Jetzt gelte es, die Erfahrungen und Erkenntnisse aus
„Je sichtbarer Elektrofahrzeuge auf den deutschen           dem Schaufensterprogramm zügig zu nutzen und allen
Straßen werden, desto mehr Akzeptanz werden sie bei         zugänglich zu machen, sagte Rainer Bomba, Staats-
den Bürgerinnen und Bürgern finden“, unterstrich Bun-       sekretär im Bundesministerium für Verkehr und digitale
desumweltministerin Dr. Barbara Hendricks in ihrer          Infrastruktur (BMVI). „Es wird sehr schnell weiter-
Begrüßungsansprache und betonte die Schlüsselrolle          gehen“, versprach er. Wenngleich die Zahl von bisher
eines emissionsfreien Verkehrs für den Klimaschutz. Es      54.000 zugelassenen Elektroautos in Deutschland „er-

1                                                                                 Die Schaufenster sind hell erleuchtet
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schreckend niedrig“ sei, so werde doch die „Elektro-
mobilität so sicher kommen wie seinerzeit das Handy
und das Internet“. Die Umsetzung bahnbrechender
Erfindungen brauche aber Zeit, wie alle Zukunftsfor-
scher bestätigten. Denn dabei komme es vor allem auf
Qualität an und in dieser Hinsicht sei Deutschland nach
wie vor Spitze. Die Schaufenster hätten einen „exzellen-
ten Ergebnisbericht“ vorgelegt und für die Belange der
Elektromobilität großflächig sensibilisiert. Nun sei es
notwendig, die Menschen mitzunehmen, um den Markt-
hochlauf erfolgreich zu gestalten: „Der Kunde muss
überzeugt werden.“

Eröffnet wurde die Konferenz von Dr. Fritz Jaeckel,
dem Chef der Sächsischen Staatskanzlei, als Reprä-
sentant des gastgebenden Bundeslandes. „Die Elektro-
mobilität in Deutschland ist dem Freistaat Sachsen ein
herausragendes Anliegen“, sagte er und verwies insbeson-
dere auf die effektive länderübergreifende Zusammen-
arbeit im Schaufenster Bayern-Sachsen, die er einst mit
ausverhandelt habe. „Sie haben etwas vorzuweisen!“,
dankte er allen Akteuren des Schaufensterprogramms
und erinnerte daran, dass Elektrofahrzeuge nur Teil des
zukünftigen Gesamtsystems einer effizienten Mobilität
seien, das ebenso die Digitalisierung, die Verwirkli-
chung intelligenter Verkehrssysteme und das autonome
Fahren einschließe.

Rainer Bomba, Staatssekretär im Bundesministerium
für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) (Bild oben)
und Dr. Fritz Jaeckel, Chef der Sächsischen Staatskanzlei
(Bild unten)

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Wir verdanken den Schaufenstern
wertvolle Impulse

Im Namen der Nationalen Plattform Elektromobili-
tät (NPE) würdigte deren Vorsitzender, Professor
Henning Kagermann, den Beitrag der Schaufenster
zur Etablierung eines nachhaltigen Elektromobili-
tätssystems in Deutschland. Schon vor Gründung des
Schaufensterprogramms sei viel Input aus den acht
damaligen Modellregionen gekommen, aber erst die
vier Schaufensterregionen hätten die Aufgabe übernom-
men, Ressourcen zu bündeln und Sichtbarkeit für die
Elektromobilität zu schaffen, um den Übergang von der
Marktvorbereitung zum Markthochlauf zu begleiten.
„Dabei haben wir es den Schaufenstern nicht leichtge-
macht, denn am Anfang waren nicht genug Elektroautos
vorhanden.“ Zum Glück hätten die Schaufenster aber
nicht darin nachgelassen, auf diesen Mangel hinzuwei-
sen, wie sie der NPE überhaupt viele wertvolle Impulse
gegeben hätten. „Dass wir eine AG IKT haben, verdanken
wir beispielsweise dem Druck der Schaufenster.“ Als gro-
ßer Vorteil habe es sich erwiesen, dass das Schaufenster-
programm die vielen Stellschrauben des Gesamtsystems
Elektromobilität in praxisnahen Projekten erforscht und
erprobt habe. Er selbst habe viel daraus gelernt, betonte
Kagermann: „Da kommen Dinge hoch, von denen man
nicht glaubt, dass sie Blocker sein können.“ So sei es zum
Beispiel im Zusammenhang mit den Alltagserfahrungen
an Ladesäulen gewesen, viel mehr noch aber bezüglich des
Rechtsrahmens der Elektromobilität, den man keinesfalls
geringschätzen dürfe, zumal die Mühlen des Gesetzge-
bers langsam mahlten: „Es hilft uns gar nichts, wenn wir
technologisch führen, aber die rechtlichen Punkte nicht
rechtzeitig geklärt haben.“

In einer tour d’horizon zeigte Kagermann zentrale
Arbeitsfelder auf, die es für den weiteren Fortschritt der
Elektromobilität in Deutschland zu bestellen gilt:

▪▪Aufbau  einer flächendeckenden öffentlichen Lade-
  infrastruktur

▪▪Interoperabilität von E-Roaming-Plattformen
▪▪Integration
  Stromnetz
              von Elektrofahrzeugen in ein intelligentes

▪▪Verwirklichung urbaner Mobilitätskonzepte
Professor Henning Kagermann, Vorsitzender der Nationalen
Plattform Elektromobilität (NPE)

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Für besonders erfolgskritisch hält Kagermann zwei wei-      dann nicht von ausländischen Herstellern abhängig ma-
tere Themen: Die Einführung einer Kaufprämie und den        chen, sondern müssen eine inländische Batteriezellpro-
Aufbau einer einheimischen Batteriezellproduktion.          duktion aufbauen“. Deshalb habe die NPE eine Roadmap
                                                            vorgelegt, in der unter Abwägung aller Chancen und
„Wir werden das Ziel von einer Million Elektroautos im      Risiken ein Produktionsstart in Deutschland im Jahr
Jahr 2020 nicht erreichen, wenn wir keine Direktförde-      2021 vorgesehen sei.
rung bekommen.“ Wer das unter ordnungspolitischen
Gesichtspunkten falsch finde, der müsse bedenken, dass      Deutschland sei auf einem guten Weg zur Leitanbieter-
alle wichtigen Wettbewerbsländer den Kauf von Elektro-      schaft für Elektrofahrzeuge. „Man kann aber nur Leitan-
autos subventionierten. „Der Markt funktioniert hier        bieter sein, wenn der heimische Markt auch Leitmarkt
nicht, weil alle Konkurrenten die Karte der direkten För-   ist. Diesen Kompetenznachweis wird jeder ausländische
derung längst gezogen haben.“ Knapp zwei Wochen nach        Kunde irgendwann einfordern.“ Dass sich die Elektro-
der Ergebniskonferenz des Schaufensterprogramms             mobilität durchsetzen werde, sei so sicher wie „das Amen
wurde bei einem Treffen von Teilen des Bundeskabinetts      in der Kirche“, sagte Kagermann. Fraglich sei allenfalls,
und den Spitzen der deutschen Automobilindustrie im         wann das geschehe. Die Hauptfrage aber sei: „Welche
Bundeskanzleramt tatsächlich diese geforderte Kaufprä-      Rolle wird Deutschland dabei spielen?“ Vermutlich
mie beschlossen, um den Markthochlauf der Elektromo-        würden Elektroautos schon in zehn Jahren preiswerter
bilität in Deutschland zu beschleunigen.                    sein als vergleichbare Verbrennungsfahrzeuge. „Auf das
                                                            dann einsetzende exponentielle Wachstum des Marktes
Außerdem mahnte Kagermann, dass die deutschen               müssen wir uns heute schon vorbereiten.“
Hersteller zwar das Batteriesystem beherrschten, die
Produktion der Batteriezelle, die eine hohe Bedeutung
für die Wertschöpfung habe, aber bisher asiatischen Un-
ternehmen überließen. „Heute mag die Batteriezelle eine
Commodity sein, aber es wird erhebliche Fortschritte in     Konferenzteilnehmer im Gespräch (Bild links) und die
der Technologie geben.“, so Kagermann. „Wir dürfen uns      Pressekonferenz im Elektrobus (Bild rechts)

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Unsere Ergebnisse dürfen
nicht in den Schubladen verschwinden

                                                             oder Fahrschullehrern in Sachen Elektromobilität
                                                             entwickelt. Als besonderen Erfolg wertete Valldorf die
                                                             Schaffung der Stuttgarter Servicekarte „Polygo“, die
                                                             bereits von 200.000 Kunden genutzt wird. Damit wurde
                                                             ein anspruchsvolles multimodales Mobilitätskonzept
                                                             verwirklicht. „Dafür alle notwendigen Spieler unter einen
                                                             Hut zu bringen, war eines der komplexesten Schau-
                                                             fensterprojekte.“

                                                             Eine außerordentlich positive Bilanz der Arbeit in ihren
                                                             jeweiligen Regionen zogen die Sprecher der Schaufenster
                                                             aus Baden-Württemberg (Franz Loogen), Bayern-Sachsen
Dr. Jürgen Valldorf vom Projektträger VDI/VDE-IT             (Dr. Johann Schwenk und Cathleen Klötzing), Berlin-
                                                             Brandenburg (Gernot Lobenberg) und Niedersachsen
                                                             (Raimund Nowak). Sie alle knüpften an ihre Erfolgsbei-
Zu dieser Vorbereitung hat das Schaufensterprogramm          spiele den Wunsch, mit dem aufgebauten Momentum
mit seinen 90 bundesgeförderten, 45 landesgeförderten        jetzt den Markthochlauf der Elektromobilität zu be-
und weiteren assoziierten Projekten bereits in erhebli-      schleunigen. „Wir haben uns aus allen Perspektiven mit
chem Maße beigetragen, wie Dr. Jürgen Valldorf vom           dem System Elektromobilität beschäftigt“, sagte Franz
Projektträger VDI/VDE-IT in seinem Übersichtsvortrag         Loogen. „Wir haben auf das Fahrzeug geschaut, auf das
veranschaulichte. 2.500 Pkw sind in den Schaufenster-        Energiesystem, auf die Ladetechnik, die Datenvernetzung
projekten eingesetzt worden, 90 Prozent davon waren          und die Produktionstechnik und haben unsere Arbeit mit
batterieelektrisch angetrieben. Aber auch 1.000 Pedelecs     den Aktivitäten im Spitzencluster verknüpft.“ Nun komme
wurden erprobt, hinzu kamen zahlreiche Motorräder,           es darauf an, die Kosten für Elektrofahrzeuge zu senken
Nutz- und Transportfahrzeuge. Insgesamt 65 Elektro-          und deren Stückzahl zu steigern. „Prototypen alleine
busse zeigten vielerorts ihr Potential, wobei verschiedene   reichen dafür nicht aus.“ Vielmehr gehe es jetzt darum,
Ladetechnologien erforscht wurden, einschließlich des        die grundsätzlich erprobten Technologien so zu validie-
induktiven Ladens und der Möglichkeit, den Pantogra-         ren, dass sie zu 100 Prozent verfügbar seien und nachher
phen zum Nachladen während der Fahrt vorübergehend           keines der Fahrzeuge liegenbleibe. „Das ist eine Aufgabe,
an eine passagere Oberleitungsstrecke anzudrahten            bei der wir in gemeinsamen Forschungsprojekten auch
ohne anzuhalten. Die Einbindung von Elektrofahrzeu-          den Mittelstand mitnehmen müssen.“ Im Grunde genom-
gen in Flotten und Carsharingverbünde wurde erprobt,         men fange die Arbeit jetzt erst richtig an. „Wir haben viel
die prinzipielle Wirtschaftlichkeit von elektrischen         gemacht, wir sind gut, aber Deutschland kann mehr.“
Kleintransportern in der Paketzustellung nachgewiesen.
Durch die Installation von Schnellladestationen entlang
der A9 zwischen München und Berlin lieferte man den
proof-of-concept für den Aufbau einer flächendecken-
den überregionalen Ladeinfrastruktur. Überdies waren
1.990 Normalladesäulen in die Schaufensterprojekte
einbezogen. Die Machbarkeit des bidirektionalen Ladens
und die Integration von Elektrofahrzeugen in intelligente
Energienetze wurden demonstriert. Weiterhin wurden
Methoden der Aus- und Weiterbildung von Fachkräften

Franz Loogen, Sprecher des Schaufensters Baden-Württem-
berg, mit Conny Czymoch, der Moderatorin der Veranstaltung

5                                                      Unsere Ergebnisse dürfen nicht in den Schubladen verschwinden
Dr. Johann Schwenk und Cathleen Klötzing, Sprecher des         Raimund Nowak und Gernot Lobenberg, Sprecher der
Schaufensters Bayern-Sachsen                                   Schaufensters Berlin-Brandenburgund Niedersachsen

Cathleen Klötzing und Dr. Johann Schwenk                       zur Entwicklung der Elektromobilität in beiden Ländern
hoben als Schwerpunktthemen der Schaufensterprojekte           getroffen werden sollen. „Es ist wichtig, die Netzwerke,
in Sachsen und Bayern die Urbane Mobilität (Erprobung          die wir aufgebaut haben, zu erhalten und in ihnen weiter
von Elektrobussen; Verknüpfung von Elektrofahrzeu-             zu arbeiten.“
gen mit dem ÖPNV) und die Langstreckenmobilität
(Schnellladen an der A9) hervor, betonten aber auch die        „Das Schaufenster Berlin-Brandenburg hat sich zu einem
Bedeutung der ländlichen Mobilität. „Das Normalladen           Inkubator der Elektromobilität entwickelt“, sagte Gernot
wurde bisher stiefmütterlich behandelt, da müssen              Lobenberg mit Verweis auf rund 80 Verbund- und
wir unbedingt in die Fläche kommen“, sagte Klötzing.           Transferprojekte, die zusätzlich zu den Schaufenster-
„Die Kommunen stehen in den Startlöchern, um eine              projekten in der Region entstanden seien. „Berlin ist auf
öffentliche Ladeinfrastruktur aufzubauen. Dabei dürfen         dem Weg zur Smart City und die Elektromobilität gehört
wir sie nicht allein lassen“, ergänzte Schwenk. Deshalb        dazu!“ So werde man allein in Berlin bis Mitte 2016
habe man kürzlich etwa eine Ladesäulenmesse für                bereits über 1.000 öffentliche Ladepunkte und damit,
kommunale Entscheider veranstaltet. Beide zeigten sich         bezogen auf die Einwohnerzahl, über das dichteste Lade-
zuversichtlich, dass die Schnellladestationen an der A9        netz Deutschlands verfügen. Auch die geteilte Nutzung
bald wirtschaftlich betrieben werden könnten, wie deren        von konventionellen wie von Elektrofahrzeugen boome
Übernahme durch ein privates Unternehmen erwarten              in Berlin. „Wir sind die Welthauptstadt des Carsharing,
lasse. Klötzing bemängelte, dass die Kommunen die              was die Zahl der Buchungen betrifft“. Auch „Mikromobi-
Möglichkeiten des Elektromobilitätsgesetzes bislang            lität“, etwa durch den Einsatz elektrischer Lastfahrräder,
unzureichend ausschöpften, berichtete aber auch von            habe sich bewährt. Bemerkenswert seien zudem die
produktiven Kooperationen zwischen kommunalen                  Testfelder zur integrierten Technologieanwendung an
Verkehrsbetrieben und Forschungseinrichtungen bei              den Schnittstellen von Fahrzeug, Verkehr und Energie,
der Optimierung von Elektrofahrzeugen, an denen sich           wie man sie zum Beispiel auf dem EUREF-Campus und
die Hersteller nicht beteiligt hätten. Auch Schwenk            am Bahnhof Berlin Südkreuz geschaffen habe.
mahnte ein stärkeres Engagement der Automobilher-
steller an. „Wir brauchen Lieferfahrzeuge, wie wir sie für     Das Schaufenster Niedersachsen habe die Metropol-
manche Projekte umgebaut haben, jetzt in der Serie.“           region um Hannover, Wolfsburg, Braunschweig und
Optimistisch verwiesen beide auf eine für den 3. Mai           Göttingen umfasst und damit nur die Hälfte des Bun-
2016 geplante gemeinsame Sitzung der Kabinette von             deslandes, sagte Raimund Nowak. „Als flächenmäßig
Bayern und Sachsen, bei der weiterführende Beschlüsse          kleinste Schaufensterregion hatten wir den Vorteil, in

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einer sehr kompakten Gebietskulisse zu arbeiten“. Das         dürfen nicht in den Schubladen verschwinden, jetzt muss
habe es erlaubt, belastbare Modelle zu entwerfen, wie sich    gehandelt werden.“ Dass das Schaufenster Niedersachsen
Energiewende und Verkehrswende miteinander verknüp-           an einem der weltweit wichtigsten Standorte der Mobili-
fen lassen. Daraus seien einige konkreten Ergebnissen         tätswirtschaft angesiedelt sei, habe seine Arbeit aber nicht
entstanden. So sei es den beteiligten Kommunen weitge-        unbedingt erleichtert. „Wir haben Probleme mit unseren
hend gelungen, die Parkgebührenbefreiung für Elektro-         Herstellern und wie sie Elektromobilität verkaufen und
autos nach einer einheitlichen Vorgabe umzusetzen. „Wir       fragen uns manchmal, ob sie unsere Projektergebnisse
haben auch die größte Dichte an Schnellladestationen.“        eigentlich zur Kenntnis nehmen.“
Wie sich öffentliche Fuhrparks elektrifizieren lassen, habe
man in Hameln nachgewiesen, wo zehn der 30 Fahrzeuge          Auf die abschließende Bitte von Moderatorin Conny
der Stadtverwaltung elektrisch unterwegs seien. „Was          Czymoch, die drei Wörter „In fünf Jahren ...“ spon-
wollen wir da noch weiter forschen“, sagte Nowak. „Wir        tan zu einem kurzen Satz über die Elektromobilität in
haben Wissen generiert und dieses Wissen muss nun in          Deutschland zu ergänzen, antworteten die fünf Schau-
Entscheidungen umgesetzt werden. Unsere Ergebnisse            fenstersprecher:

    In fünf Jahren ...                                                 ... ist die Zahl elektrischer Fahrzeuge sig-
                                                                       nifikant gestiegen, weil unsere Hersteller
                                                                       ansonsten massive Strafprämien im Rahmen
                                                                       der 95-Gramm-Regelung zahlen müssen und
         ... ist die Elektromobilität im urbanen                       das werden sie nicht wollen. Franz Loogen
         Raum vernetzt, so dass ich erst auf
         mein Smartphone schaue, bevor ich
                                                                                      ... ist die Elektromobilität hoffent-
         losfahre. Gernot Lobenberg
                                                                                      lich noch eine der Kernkompetenzen
                                                                                      der deutschen Automobilindustrie.
                  ... ist die Elektromobilität Alltag                                 Dr. Johann Schwenk
                  im Busverkehr und wird auch sehr
                  stark im urbanen Lieferverkehr zu
                                                                 ... können unsere Verkehrs-
                  sehen sein. Raimund Nowak
                                                                 betriebe hoffentlich zu
                                                                 100 Prozent Elektrobusse an-
                                                                 schaffen. Cathleen Klötzing

7                                                       Unsere Ergebnisse dürfen nicht in den Schubladen verschwinden
Elektromobilität ist
schon heute alltagstauglich

Für die Begleit- und Wirkungsforschung des Schau-                 Satz „Einmal elektrisch, immer elektrisch“, könne man
fensterprogramms stellte Dr. Bertram Harendt                      also bestätigen. „Es entstehen neue Geschäftsmodelle
anhand von ausgewählten Beispielen die Handlungs-                 und Firmen“, sagte Harendt. „Jetzt dürfen wir nicht mehr
empfehlungen vor. Diese wurden von der Begleit- und               nur innerhalb der Schaufensterregionen denken, sondern
Wirkungsforschung auf Basis der Ergebnisse aus den                müssen das System Elektromobilität deutschlandweit
Schaufensterprojekten erarbeitet. Als Hauptergebnisse             ausrollen.“ Mit dem Wunsch, „dass sie damit weiterarbei-
des Programms hielt er einleitend fest:                           ten werden in den kommenden Jahren“, übergab Harendt
                                                                  den Band mit den 22 Handlungsempfehlungen an Bun-
▪▪Die Elektromobilität ist bereits heute alltagstauglich.         desumweltministerin Hendricks, den NPE-Vorsitzenden
                                                                  Kagermann sowie an Vertreter des Bundesministerium
▪▪Eine  zunehmende Anzahl von Anwendungsszenarien
  ist bereits wirtschaftlich.
                                                                  für Wirtschaft und Energie (BMWi) und des BMVI.

                                                                  Die Breite und Tiefe der im Schaufensterprogramm ge-
▪▪  Rechtliche Hemmnisse wurden und werden abgebaut.              leisteten Arbeit, offenbarte sich am ersten Tag der Kon-
                                                                  ferenz durch zwei Sessions, in denen in je fünf parallel-
▪▪Die automobile Zukunft ist elektrisch.                          len Foren die Projektergebnisse vorgestellt wurden. Die
                                                                  Foren orientierten sich inhaltlich an den Querschnitts-
Ungewöhnlich stark sei die öffentliche Ausstrahlung der           themen der Begleit- und Wirkungsforschung. Die Foren
Schaufensterprojekte gewesen, sagte Harendt. 75,5 Pro-            des zweiten Tages befassten sich dagegen aus der Nut-
zent der in den Schaufensterregionen Befragten hatten             zerperspektive mit integralen und systemischen Aspek-
schon einmal von einem Schaufensterprojekt gehört oder            ten der Elektromobilität, etwa aus Sicht von Kommunen,
waren mit ihm in Berührung gekommen. Zwei Drittel                 Verkehrsbetrieben oder Flottenbetreibern. Die meisten
derjenigen, die ein Angebot eines Schaufensterprojektes           Präsentationen der Foren sind für die Teilnehmerinnen
wahrgenommen hatten, gaben an, die Teilnahme habe                 und Teilnehmer der Konferenz im → Downloadbereich
sie positiv für die Elektromobilität eingenommen. Den             der Konferenz-Website zugänglich.

Übergabe der Handlungsempfehlungen durch Dr. Bertram Harendt (Bild links) an die Vertreter von Politik und Industrie (Bild rechts)

8                                                                             Elektromobilität ist schon heute alltagstauglich
Erfolgsbeispiele aus den Projektforen

                                                                      Projektforum Nutzer                                                                                                                                                                            einem State-of-Charge von 6 Prozent. Elektrotaxis wurden
                                                                                                                                                                                                                                                                     zwar von den Passagieren sehr positiv bewertet, sind aus
                                                                      Das Forum „Nutzer“ vertiefte und veranschaulichte an-                                                                                                                                          Sicht der Taxiunternehmen aber noch nicht einsatztaug-
                                                                      hand von Erfahrungsberichten aus ausgewählten Schau-                                                                                                                                           lich. Positiver evaluiert wurden die Einsatzmöglichkeiten
                                                                      fensterprojekten Erkenntnisse, die die Begleit- und Wir-                                                                                                                                       von Elektroautos als Streifenwagen der Polizei. Hohe
                                                                      kungsforschung auch in ihren aktuellen Ergebnispapieren                                                                                                                                        Akzeptanz fanden Elektrofahrzeuge beim Paritätischen
                                                                      über interessante Nutzungsszenarien für Elektrofahrzeuge                                                                                                                                       Wohlfahrtsverband, denn für den Alltagseinsatz im
                                                                      zusammengefasst hat (vgl. → Ergebnispapier Nr. 23 „Über-                                                                                                                                       Pflegedienst spielen Lücken in der Ladeinfrastruktur
                                                                      sicht über interessante Nutzungsszenarien“; → Nr. 24                                                                                                                                           und geringe Reichweiten keine ausschlaggebende Rolle.
                                                                      „Interessante Nutzungsszenarien. Der Berufspendler“; →                                                                                                                                         Allgemein sehen in gewerblichen Flotten sowohl deren
                                                                      Nr. 25 „Interessante Nutzungsszenarien. Pflegedienst“). So                                                                                                                                     Fahrer als auch deren Betreiber gute Perspektiven für die
                                                                      zeigte sich beispielsweise, dass für Langstreckenpendler                                                                                                                                       Elektromobilität. Fuhrparkmanager heben die daraus
                                                                      der Begriff „Reichweitenstress“ eher zutrifft als der Begriff                                                                                                                                  resultierenden Vorteile für Imagegewinn und Mitarbei-
                                                                      „Reichweitenangst“. Die Projektteilnehmer mussten die                                                                                                                                          termotivation hervor. Die gemeinschaftliche Nutzung
                                                                      Reichweiten der Fahrzeugbatterien oft bis zum Limit                                                                                                                                            von Elektroautos aus Unternehmensflotten im Mitar-
                                                                      ausreizen. Der Mittelwert der Minimalladung lag bei                                                                                                                                            beiter-Carsharing findet dagegen noch wenig Anklang.
                                                                                                                                                                                                                                                                     Besonders im firmenübergreifenden Kontext gibt es noch
                                                                                                                                                                                                                                                                     große Bedenken mit Blick auf Datensicherheit und infor-
                                                                                                                                                                                                                                                                     mationelle Selbstbestimmung.
                                                                      Ergebnispapier Nr. 23, 24, 25
                                                                      Nutzungsszenarien
                                                                      Die drei Ergebnispapiere stellen verschiedene Nutzungs-
                                                                                                                                                                                                                                                                     Projektforum Ladeinfrastruktur
                                                                      szenarien für Elektroautos vor. Das Ergebnispapier Nr. 23
                                                                                                                                                                                                                                                                     Im Forum „Ladeinfrastruktur“ wurde das Schaufenster-
                                                                      gibt einen allgemeinen Überblick über die Faktoren, die
                                                                                                                                                                                                                                                                     projekt detalliert präsentiert, welches sich auf den Aufbau
                                                                      die Alltagstauglichkeit von Elektrofahrzeugen beeinflus-
                                                                                                                                                                                                                                                                     von Schnellladestationen entlang der hoch frequentierten
                                                                      sen. Außerdem enthält es eine Liste von beispielhaften
                                                                                                                                                                                                                                                                     Autobahn A9 fokussierte. Wichtig bei diesem Projekt
                                                                      Nutzungsszenarien, wie z. B. im Handwerk oder in
                                                                                                                                                                                                                                                                     war es, die Nutzung der Ladesäulen bis hin zur optima-
                                                                      öffentlichen Flotten. Die Ergebnispapiere Nr. 24 und 25
                                                                                                                                                                                                                                                                     len IKT-Lösung und weitere Aspekte der Anwendung
                                                                      erläutern ausführlich zwei Szenarien, in denen Elektro-
                                                                                                                                                                                                                                                                     zu erproben, um die gewonnenen Erkenntnisse für den
                                                                      fahrzeuge besonders wirtschaftlich eingesetzt werden
                                                                                                                                                                                                                                                                     flächendeckenden Ausbau mit Schnellladestationen
                                                                      können: im Pendlerverkehr und im Pflegedienst. Alle
                                                                                                                                                                                                                                                                     fruchtbar zu machen. Wie dieser Ausbau aussehen könnte,
                                                                      drei Ergebnispapiere sind kostenfrei in der → Mediathek
                                                                                                                                                                                                                                                                     welche Standortkonzepte (Metropolen versus Verkehr-
                                                                      der Begleit- und Wirkungsforschung erhältlich.
                                                                                                                                                                                                                                                                     sachsen) dabei gegeneinander abzuwägen sind und wie
KontaktKostenkategorien            Verbrenner             Elektro               KontaktKostenkategorien           Verbrenner           Elektro            Kontakt
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                                                                                                                                                                                                                                                                     behalten wird, zeigte die Präsentation zum SLAM-Projekt.
          Anschaffungspreis/                                                              Anschaffungspreis/
          Wertverlust                   +                    –                            Wertverlust                 +                   –
 Matthias Vogt – bridgingIT GmbH.                                                 Matthias Vogt – bridgingIT GmbH.                                          Matthias Vogt – bridgingIT GmbH.
          Kfz-Steuer
 Begleit- und Wirkungsforschung     –                        +                             Kfz-Steuer
                                                                                  Begleit- und  Wirkungsforschung    –                   +                  Begleit- und Wirkungsforschung
 Schaufenster   Elektromobilität
          Versicherung                                                          Schaufenster   Elektromobilität
                                                                                           Versicherung                                                   Schaufenster Elektromobilität
 matthias.vogt@bridging-it.de                                                     matthias.vogt@bridging-it.de                                              matthias.vogt@bridging-it.de

                                                                                                                                                                                                                                                                     In seinem Vortrag über die Herausforderungen des E-Ro-
 www.schaufenster-elektromobilitaet.org
          Kraftstoff-/                                                            www.schaufenster-elektromobilitaet.org
                                                                                           Kraftstoff-/                                                     www.schaufenster-elektromobilitaet.org
          Stromkosten                   –                    +                            Stromkosten                 –                  +
          Wartung                       –                    +
                                                                          Elektrofahrzeuge
                                                                                    Wartung
                                                                                            im Alltag                 –                  +
                                                                                                                                                      Elektrofahrzeuge im Alltag                                               Elektrofahrzeuge im Alltag
          Reparaturen                   –                    +                            Reparaturen                 –                  +            Interessante Nutzungsszenarien                                           Interessante Nutzungsszenarien
         Reifen, Nr.
 Ergebnispapier
 forschunggünstiger
                     23, erstellt durch dieBegleit- und Wirkungs-
                 Pflege

        + der Schaufenster–Elektromobilität
                                 teurer
 die Bundesministerien BMWi, BMVI, BMUB und BMBF.
                                                 beauft
                                                                
                                                        ragt durch
                                                     kostenneutral
                                                                          Übersicht    Reifen, Pflege
                                                                                      über
                                                                               Ergebnispapier   interessante
                                                                                               Nr.
                                                                               forschunggünstiger
                                                                                                                        Begleit- und Wirkungs-
                                                                                                   24, erstellt durch die
                                                                                      + der Schaufenster–Elektromobilität
                                                                          Nutzungsszenarien                    teurer         beauft
                                                                               die Bundesministerien BMWi, BMVI, BMUB und BMBF.
                                                                                                                                             
                                                                                                                                     ragt durch
                                                                                                                                 kostenneutral
                                                                                                                                                            Ergebnispapier Nr. 25, erstellt durch die Begleit- und Wirkungs-
                                                                                                                                                            forschung der Schaufenster Elektromobilität beauftragt durch
                                                                                                                                                      Der Berufspendler
                                                                                                                                                            die Bundesministerien BMWi, BMVI, BMUB und BMBF.
                                                                                                                                                                                                                               Pflegedienst
                                                                                                                                                                                                                                                                     amings beschrieb ein Vertreter der Firma hubject, wie
        Kostenfaktoren  wie  Fahrleistung, Fixkosten und Wartungs-                       Kostenfaktoren  wie  Fahrleistung, Fixkosten und Wartungs-

                                                                                                                                                                                                                                                                     das Schaufensterprogramm zu deren Lösung mit beige-
 Erscheinungsdatum:  April 2016                                                   Erscheinungsdatum:  April 2016                                            Erscheinungsdatum: April 2016
        kosten sind zuverlässig kalkulierbar, andere Faktoren wie                        kosten sind zuverlässig kalkulierbar, andere Faktoren wie
        Entwicklung des Kraftstoff-/Strompreises, Wertverlust oder                       Entwicklung des Kraftstoff-/Strompreises, Wertverlust oder
        größere Reparaturen sind dagegen nur schwierig prognosti-
 Konsortialpartner                                                                 und größere  Reparaturen sind dagegen nur schwierig prognosti-
                                                                          Begleit-Konsortialpartner
                                                                                       Wirkungsforschung
        zierbar, weswegen Wirtschaftlichkeitsrechnungen stets auf                      zierbar, weswegen Wirtschaftlichkeitsrechnungen stets auf      Begleit-Konsortialpartner
                                                                                                                                                               und Wirkungsforschung                                           Begleit- und Wirkungsforschung
                                                                          SchaufensterAnnahmen
                                                                                         Elektromobilität

                                                                                                                                                                                                                                                                     tragen hat (vgl. → Ergebnispapier Nr. 5 „Good E-Roaming
        Annahmen basieren, die sich auch jederzeit spürbar ändern                                  basieren, die sich auch jederzeit spürbar ändern   Schaufenster Elektromobilität                                            Schaufenster Elektromobilität
        können.                                                                          können.

  ▪     Von diesen Faktoren und Annahmen hängt es ab, ob ein
    www.bridging-it.de
        Elektroauto für einen Pendler in der Summe wirtschaft-                     ▪ www.bridging-it.de
                                                                                       Von diesen Faktoren und Annahmen hängt es ab, ob ein
                                                                                       Elektroauto für den Pflegedienst in der Summe wirtschaft-             ▪ www.bridging-it.de
        lich ist.                                                                        lich ist.

  ▪ www.dialoginstitut.de
      Chancen

           Das Fahrzeug kann mit selbst erzeugtem, regenerati-
                                                                                   ▪ www.dialoginstitut.de
                                                                                       Chancen

                                                                                            Implementierung der Elektrofahrzeuge in ein nach-
                                                                                                                                                            ▪ www.dialoginstitut.de                                                                                  Practice“). Besonders interessant war die Darstellung des
            vem Strom geladen und gefahren werden                                            haltiges Gesamtkonzept des Pflegedienstes.
  ▪                                                                                ▪ www.vde.com                                                            ▪ www.vde.com
                                                                                                                                                                                                                                                                     am Bodensee durchgeführten Schaufensterprojekts „e-
           Regenerative Energieerzeugung wird immer günsti-
      www.vde.com                                                                        Kopplung mit regenerativem Strom
            ger und effizienter                                                           Stärkung Firmenimage und Wettbewerbsvorteil
                                                                                             Kooperationen mit Kommunen, Energieversorger,
Titelfoto: Sentavio/Shutterstock.com                                            Titelfoto: lavizzara/Shutterstock.com
                                                                                               Autohäuser und andere Sponsoren
         Risiken                                                                             Regenerative Energieerzeugung wird immer günsti-

            Noch wenig Langzeiterfahrung mit Dauerhaltbarkeit
             der Fahrzeuge und Batterien
            Batteriedefekte nach der Herstellergarantie
                                                                                               ger und effizienter
                                                                                             Arbeitszeitersparnis im Winter durch Vorheizen
                                                                                               (Entfall Scheiben enteisen)
                                                                                                                                                                                                                                                                     mobil mit anschluss“ (emma). Denn „emma“ beweist, dass
                                                                                                                                                                                                                                                                     die Förderung der Elektromobilität in einer vorwiegend
             (5–8 Jahre) können vergleichbar teuer werden, wie
             ein Motorschaden beim Verbrennerfahrzeug                                    Risiken

                                                                                            Noch wenig Langzeiterfahrung mit Dauerhaltbarkeit

                                                                                                                                   23                                                                            24                                             25
                                                                                             der Fahrzeuge und Batterien

                                                                                                                                                                                                                                                                     ländlich geprägten Region effektiv und nachfrageorientiert
                                                                                            Batteriedefekte nach der Herstellergarantie
                                                                                             (5–8 Jahre) können vergleichbar teuer werden, wie
                                                                                             ein Motorschaden beim Verbrennerfahrzeug

                                                                                                                                                                                                                                                                     gelingen kann, wenn sie intelligent in die Daseinsvorsorge

                                                                      9                                                                                                                                                                                                                   Erfolgsbeispiele aus den Projektforen
der Bevölkerung integriert wird. Im Rahmen von „emma“        Geschäftsmodell für Produkte und Dienstleistungen
wurde die Ladeinfrastruktur aus den Bedürfnissen des         im Bereich der Elektromobilität schon heute fündig
ÖPNV-Nahverkehrsplanes heraus entwickelt. Die Lade-          werden können. Es gibt neben einem großen Bedarf
säulen stehen also in der Regel an Endhaltestellen im        an Beratungsleistungen, die der Neugier und dem
ländlichen Raum. Dort werden Elektrofahrzeuge in den         Lernbedarf potentieller Nutzer entgegenkommen, ein
regulären Nahverkehrsplan integriert und sorgen für          wachsendes Interesse an umfassenden Mobilitätslö-
Anbindung von Gemeinden und Ortsteilen, die bisher von       sungen. Nachhaltig auf Elektromobilität umzustellen
Bussen nur selten angefahren oder überhaupt nicht be-        bedeutet, aus einzelnen Bestandteilen ein funktionales
dient wurden. Im Anschluss an die Vorträge wurde in dem      Gesamtsystem zu schaffen. Dies kann aber auch schon
Forum angeregt über die insgesamt großen Differenzen in      in dem überschaubaren Wirkungskreis „der guten alten
der Preisgestaltung an Ladesäulen diskutiert. Abhängig da-   Kfz-Werkstatt“ hervorragend gelingen, wie der Projekt-
von, ob privat erzeugter, überschüssiger Strom als Kalku-    leiter Elektromobilität eines sächsischen Autohauses
lationsgrundlage dient oder im Gegensatz dazu mit einem      mit Mehrmarkenwerkstatt demonstrierte. Sein Unter-
umfassenden Mobilitätsdienst kalkuliert wird, ergeben        nehmen integrierte die Elektromobilität erfolgreich in
sich sehr unterschiedliche Sichtweisen und Preismodelle.     die Betriebsorganisation. Es baute einen Pool mit 50
                                                             elektrischen Mietfahrzeugen verschiedenster Fabrikate
                                                             auf, vom Mitsubishi iMiEV bis zum Tesla Model S, ent-
                                                             wickelte das Geschäftsmodell „Kaufe Deine Mobilität!“
Ergebnispapier Nr. 5
                                                             für Langzeitmieter oder Käufer von Elektrofahrzeugen
Good E-Roaming Practice                                      und installierte mit Photovoltaikanlagen und einem
                                                             Blockheizkraftwerk sein eigenes regeneratives Energie-
Das Ergebnispapier Nr. 5 fasst die Erkenntnisse der 2014
                                                             management. „Dank des Schaufensterprogramms ist bei
und 2015 realisierten Umsetzung eines E-Roaming-Sys-
                                                             uns etwas entstanden, was wir nicht erwartet hätten“,
tems in einem praktischen Leitfaden zusammen und bietet
                                                             sagte der Projektleiter.
somit eine Grundlage für die Vernetzung weiterer Regionen
und Ladeinfrastrukturen. Es ist kostenfrei in der → Medi-
athek der Begleit- und Wirkungsforschung erhältlich.
                                                             Projektforum Fahrzeug und Batterie

                                                             Im Forum „Fahrzeug und Batterie“ kamen viele Facetten
                                                             dieses umfangreichen Themenkomplexes zum Vorschein.
 Good E-Roaming Practice
                                                             So zeigte sich im Projekt efleet, dass durch den Einsatz
 Praktischer Leitfaden zur Ladeinfrastruktur-Vernetzung
 in den Schaufenstern Elektromobilität                       elektrischer Antriebe in Fahrzeugen auf dem Flughafen-
                                                             vorfeld eine Verbesserung der Energieeffizienz um 50 bis
                                                             80 Prozent erreicht werden kann. Die Projekte DisLog,
                                                             NANU und Elektro-AES erbrachten den Beweis, dass sich
                                                             elektrische Fahrzeuge sehr gut für den urbanen Güter-
                                                             transport eignen. Der zukünftig wachsende Batteriespei-
                                                             chermarkt hält vielversprechende Einsatzmöglichkeiten
                                                             für Second-Life (SL)-Batterien bereit, die man aus öko-
                                                             logischen wie aus ökonomischen Gründen nutzen sollte
                                                             (vgl. → Ergebnispapier Nr. 18 „Second-Life-Konzepte für
                                                             Lithium-Ionen-Batterien aus Elektrofahrzeugen“). Ein
Projektforum Markt                                           weiteres Highlight war die Vorstellung und Diskussion
                                                             der NPE Roadmap „Integrierte Zell- und Batterieproduk-
Die Präsentationen des Forums „Markt“ zeigten exem-          tion in Deutschland“, die einen Blick über den Tellerrand
plarisch, wie Unternehmen auf der Suche nach einem           der Schaufenster-Projekte ermöglichte. Angesichts der

10                                                                               Erfolgsbeispiele aus den Projektforen
derzeitigen Dominanz fernöstlicher Hersteller geht sie    Projektforum Energie
davon aus, dass mit wachsendem weltweiten Absatz
von Elektrofahrzeugen der Batteriezellbedarf bis 2025     Das Forum „Energie“ befasste sich zum einen mit Projekt-
auf ca. 155 GWh/a steigen wird, was den Markteintritt     beispielen aus dem Bereich regenerativer und dezentraler
eines neuen Herstellers von Mitte 2021 an erlauben        Energiegewinnung, zum anderen mit der Einbindung von
würde. Eine nationale Zellfertigung würde dem deut-       Elektrofahrzeugen in Smart Grids. Dabei wurde sehr deut-
schen Maschinen- und Anlagenbau neue Perspektiven         lich, dass die Themen Energie und Elektromobilität eine
eröffnen und die Basis für eine deutsche Technologie-     große Schnittmenge haben, die eine intensive eigenstän-
führerschaft bei Lithium-Ionen-Zellen der nächsten        dige Betrachtung verdient. Klar wurde aber auch, dass die
Generation (3a) legen. Denn die Zelltechnologie wird      positiven Synergieeffekte beider Bereiche, die sich bereits
sich in den kommenden Jahren evolutionär von opti-        heute erkennen lassen, erst bei einer signifikant höheren
mierten Li-Ionen-Zellen, zur Solid-State-Technologie      Zahl von Elektrofahrzeugen spürbar zu Tage treten werden.
bis hin zu Post-Li-Ionen Technologien weiterentwickeln.   Allerdings stellen die Rahmenbedingungen insbesondere
Ein erster Technologieübergang ist zwischen 2020 und      in der Energiewirtschaft derzeit noch eine hohe Hürde
2025 zu erwarten. Die Wirtschaftlichkeitsschwelle für     dar, die von Seiten der Mobilitätswirtschaft alleine nicht
eine Zellherstellung der Generation 3a und folgender      überwunden werden kann. In den Perspektiven von Smart
Generationen liegt bei einer Jahresproduktion von         Grids zeigt sich aber deutlich die Verbindung von Elektro-
13 GWh. Dafür wäre eine Investition von etwa 1,3 Mrd.     mobilität mit der gesamten Energiewende (vgl. → Ergeb-
Euro notwendig. Nach einer ersten Abschätzung würden      nispapier Nr. 2 „Microgrids und Elektromobilität in der
ein Break-even (EBIT) in 2025 sowie eine Amortisation     Praxis“ und → Ergebnispapier Nr. 20 „Energie, Elektromo-
ab 2030 erreicht.                                         bilität und Hybridnetze“).

Ergebnispapier Nr. 18                                        Ergebnispapier Nr. 2
Second-Life Konzepte für Lithium                             Microgrids und Elektromobilität in der
Ionen-Batterien aus Elektrofahrzeugen                        Praxis: Wie Elektroautos das Strom-
                                                             netz stabilisieren können
Das Ergebnispapier Nr. 18 analysiert mögliche Zweit-
anwendungen von Batterien und bewertet ihre Wirt-            Das Ergebnispapier Nr. 2 fasst zusammen, welchen
schaftlichkeit sowie den ökologischen Impact des             Beitrag Elektroautos zum Thema Netzstabilität leis-
Second-Life-Ansatzes. Es ist kostenfrei in der → Media-      ten können. Es ist kostenfrei in der → Mediathek der
thek der Begleit- und Wirkungsforschung erhältlich.          Begleit- und Wirkungsforschung erhältlich.

 Studie: Second-Life-Konzepte für                             Microgrids und Elektromobilität in der Praxis:
 Lithium-Ionen-Batterien aus Elektrofahrzeugen                Wie Elektroautos das Stromnetz
 Analyse von Nachnutzungsanwendungen,                         stabilisieren können
 ökonomischen und ökologischen Potenzialen                    Workshop | 21. bis 22.04.2015 | BTU Cottbus-Senftenberg

                                                                         P2G                         LADESÄULEN-
                                                                                                        POOL

                                                                SMART             P2V      IKT-
                                                                      MICROGRID
                                                                 GRID             V2G   AGGREGATOR

                                                                         P2H

 Ergebnispapier der Begleit- und Wirkungsforschung   18       Ergebnispapier der Begleit- und Wirkungsforschung         02

11                                                                                                          Erfolgsbeispiele aus den Projektforen
für Stadtplaner und als Orientierungspunkte für eine
Ergebnispapier Nr. 20
                                                                 weitergehende nationale Vernetzung dienen. „Mobilität
Energie, Elektromobilität und                                    als Service (MaaS)“ sollte als wichtiges, neues Prinzip
Hybridnetze – Geschäftsmodelle und                               erkannt werden. Zu viele Veränderungen auf einmal
Rechtsrahmen                                                     (z. B. neue Antriebe, neue Mobilitätsformen und neue
                                                                 Abrechnungsmodalitäten) können die Nutzer jedoch
Das Ergebnispapier Nr. 20 thematisiert die Frage-
                                                                 auch überfordern.
stellung, wie sich Micro Smart Grids und Hybridnetze im
Zuge der Energiewende technologisch, ökonomisch und
vor allem auch rechtlich realisieren lassen und welche
Rolle dabei die Elektromobilität spielen kann. Es ist               Ergebnispapier Nr. 13
kostenfrei in der → Mediathek der Begleit- und Wirkungs-            Urbane Mobilitätskonzepte im Wandel
forschung erhältlich.
                                                                    Das Ergebnispapier Nr. 13 hinterfragt die Themen-
                                                                    bereiche Mobilitätskonzepte und Stadtentwicklung
                                                                    aus der Perspektive elektromobiler Fragestellungen.
 Energie, Elektromobilität und Hybridnetze –                        Es ist kostenfrei in der → Mediathek der Begleit- und
 Geschäftsmodelle und Rechtsrahmen
 Ein Tagungsbericht zum Workshop vom 24./25.November 2015
                                                                    Wirkungsforschung erhältlich.

                                                                      Urbane Mobilitätskonzepte
                                                                      Workshop
                                                                      Begleitforschung der Schaufenster Elektromobilität
                                                                      10. März 2015 in Hannover

                                                            20

Projektforum Mobilitätskonzepte                                       Ergebnispapier der Begleit- und Wirkungsforschung    13

Aus der Darstellung und Diskussion ausgewählter
Schaufensterprojekte ergab sich im Forum „Mobilitäts-
konzepte“ folgendes Fazit: Eine einheitliche Strategie
(„große Linie“) in Bezug auf Einführung und Betrieb              Projektforum Recht und Stadtentwicklung
neuer Mobilitätskonzepte ist essentiell. Diese Strategie
sollte bestimmte Steuerungsinstrumente nutzen (z. B.             Im Projektforum „Recht und Stadtentwicklung“ fokus-
Umweltqualitätszonen; faire Besteuerung). Es sind eine           sierten sich die Referenten besonders auf den rechtlichen
umfassende Integration des Themas in die Stadt- und              Rahmen rund um den Aufbau von Ladeinfrastruktur.
Verkehrsplanung und eine effizientere Zusammenar-                Dabei identifizierten sie auch offene Fragen und Hand-
beit aller beteiligten Akteure anzustreben. Aufgrund             lungsbedarfe. So ist beispielsweise das Vergabeverfahren
der Komplexität und Vielschichtigkeit des Themas ist             aufwendiger, wenn nicht nur eine, sondern mehrere
der Informationsbedarf für die jeweiligen Akteure sehr           Schnellladesäulen aufgebaut werden. Auch die Nachrüs-
hoch und muss entsprechend professionell gemanagt                tung von bestehenden Gebäuden mit Ladeinfrastruktur ist
werden (vgl. → Ergebnispapier Nr. 13 „Urbane Mobili-             noch nicht rechtlich abgesichert. Diesbezüglich muss das
tätskonzepte im Wandel“). Erfahrungen aus erfolgrei-             WEG- und Mietrecht nachgebessert werden. Außerdem
chen Feldversuchen sollten deshalb als Benchmarks                wurde in dem Projektforum diskutiert, wie der Begriff

12                                                                                                          Erfolgsbeispiele aus den Projektforen
„öffentlicher Ladepunkt“ nach der Ladesäulenverordnung         im Sinne des Energiewirtschaftsgesetzes. Die Referenten
definiert werden kann. Der Entwurf des neuen Strom-            sprachen sich dafür aus, diesen rechtlichen Unsicher-
marktgesetzes gibt eine eindeutige Antwort zum Status          heiten mit Kreativität und Ausdauer zu begegnen: Recht-
von Betreibern und Ladesäulen: Sie sind Letztverbraucher       liche Unschärfen sollten Anwender in Kauf nehmen.

     Ergebnispapier Nr. 11                                        Ergebnispapier Nr. 19
     Rechtliche Hemmnisse und Anreize                             Energierechtliche Einordnung der LIS
     für Ladeinfrastruktur                                        für Elektrofahrzeuge
     Das Ergebnispapier Nr. 11 identifiziert notwendige           Das Ergebnispapier Nr. 19 fasst den aktuellen Stand der
     Anpassungen im Rechtsrahmen und entwickelt                   rechtlichen Rahmenbedingungen zusammen und geht
     Lösungsvorschläge zum Abbau von Hemmnissen.                  auf geplante Änderungen durch das Strommarktgesetz
     Mietrecht, Wohneigentumsrecht, Bau- und                      und die Stromsteuer-Durchführungsverordnung ein.
     Planungsrecht sowie die bautechnische Unbedenk-              Es ist kostenfrei in der → Mediathek der Begleit- und
     lichkeit für Ladeinfrastruktur werden beleuchtet.            Wirkungsforschung erhältlich.
     Es ist kostenfrei in der → Mediathek der Begleit- und
     Wirkungsforschung erhältlich.

      Rechtliche Rahmenbedingungen                                 Energierechtliche Einordnung
      für Ladeinfrastruktur im Neubau und Bestand                  der Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge
                                                                   Information über geplante Änderungen
                                                                   des Energierechts im Jahre 2016

      Ergebnispapier der Begleit- und Wirkungsforschung   11
                                                                   Ergebnispapier der Begleit- und Wirkungsforschung   19

                                                               Projektforum Wirtschaftsverkehr

                                                               Auch zum Themengebiet „Wirtschaftsverkehr – Elektro-
                                                               mobilität in Flotten“ gab es ein spannendes Projektforum,
                                                               dessen Ergebnisse und Handlungsempfehlungen jedoch in
                                                               ein separates Ergebnispapier fließen, welches in Kürze ver-
                                                               öffentlicht wird. Darüber hinaus konnte auf der Ergebnis-
                                                               konferenz ein Gesamtkostenvergleichs-Onlinetool, speziell
                                                               für gewerbliche Nutzer, getestet werden (TCO-Rechner).
                                                               Der TCO-Rechner ist über die → Webseite der Begleit- und
                                                               Wirkungsforschung oder unter → http://oekoinstitut.
                                                               github.io/kostenrechner/#/ frei zugänglich.

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Was kosten Elektrofahrzeuge in der gewerblichen Nutzung?

▪▪Wie hoch sind die Gesamtkosten von Elektroautos im Vergleich zu Diesel- und Benzinfahrzeugen? Wie könnten sie sich
  zukünftig entwickeln?

▪▪Welchen  Beitrag zum Klimaschutz leisten Elektrofahrzeuge? Wie hoch sind die CO -Emissionen im Vergleich zu Diesel-
  oder Benzinfahrzeugen?
                                                                                                      2

▪▪Welchen Einfluss haben Anschaffung, Energieverbrauch, Unterhalt und Steuern auf die Gesamtkosten?
Die Antworten liefert unser umfangreicher Gesamtkostenvergleichsrechner! Wählen Sie verschiedene Fahrzeug-
kategorien und Antriebskonfigurationen, bringen Sie Ihre persönlichen Rahmenbedingungen (Fahrprofil, Steuer,
Haltedauer etc.) ein und vergleichen Sie die fallspezifischen Gesamtkosten oder einzelne Kostenblöcke elektrischer
und konventioneller Fahrzeuge.

Gesamtkostenvergleichsrechner
(Screenshot des Onlinetools)

            Ergebnisdarstellung                                           Kostenverläufe   Kostenbestandteile   CO2-Emissionen   Tabelle

                      25.000

                      20.000
                in Euro*

                      15.000

                      10.000

                           5.000

                              0
                                       6.000   12.000   18.000   24.000       30.000        36.000        42.000        48.000

               x-Achse
                 Fahrleistung in km pro Jahr

               Dieses Diagramm verdeutlicht, wie die Gesamtkosten eines Fahrzeuges von der durchschnittlichen
               jährlichen Fahrleistung abhängen. Dabei werden bis auf die Fahrleistung die gewählten Eingangsgrößen
               zugrunde gelegt. Als Bandbreite werden Variationen der Szenario-Annahmen für Kraftstoffpreise,
               Strompreise und Batteriepreise dargestellt (jeweils ±10%).
               *) Abgezinst auf das Jahr der Anschaffung.

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Einblicke in die Nutzerforen

Nutzerforum Verkehrsbetriebe

„Nicht nur Straßenbahnen fahren elektrisch“ war das
Nutzerforum „Verkehrsbetriebe“ überschrieben und
demzufolge diskutierten dessen Teilnehmer auch die
18. Handlungsempfehlung aus dem Schaufensterpro-
gramm: „Der ÖPNV sollte in den Innenstädten zuneh-
mend Elektrobusse einsetzen.“ Dabei waren sie überein-
stimmend der Meinung, dass die Diskriminierung von
Elektrobussen gegenüber konventionell angetriebenen
Bussen, durch deren hohe Belastungen über die Strom-
steuer und die EEG-Umlage, schnellstmöglich aufgeho-
ben werden muss. Aus Sicht der Forumsteilnehmer sollte
der Strom, der im öffentlichen Personennahverkehr
verbraucht wird, verkehrsmittelunabhängig besteuert
werden. Dazu sind eine Angleichung der Stromsteuer
und eine Begrenzung der EEG-Umlage für den Einsatz
von Elektrobussen notwendig. Das ist die Voraussetzung
dafür, dass die Verkehrsbetriebe in den kommenden
Jahren in größerer Stückzahl Elektrobusse einsetzen.

Nutzerforum Privatnutzer

Dass elektromobile Erfahrungen im privaten Alltag vieler-
orts bereits eine Rolle spielen, vermittelten die Vorträge
und Diskussionen des Nutzerforums „Privatnutzer“.
Vorgestellt wurde neben Erfahrungen aus den Schau-
fensterprojekten „eFlotten Berlin-Brandenburg“, „eRad
Schnellweg“ und „e-Mobilität vorleben“ eine Bilanz der
Initiative „ePendler – elektromobil unterwegs“, bei der
34 Berufspendler und acht mittelständische Unterneh-
men Elektroautos verschiedener Fabrikate im Alltagsbe-
trieb erproben konnten. Diese Initiative hat deutlich zur
Akzeptanzsteigerung der Elektromobilität beigetragen,        Elektrische Busse in der Sonderfahrzeugausstellung
wie ein Projektteilnehmer aus dem Publikum bestätigte.
Er sei vom Fahrkomfort des Elektroautos begeistert ge-
wesen, habe jedoch die Schwierigkeiten beim Auffinden        mit der gewünschten Reichweite in etwa überein. Bei
öffentlicher Ladesäulen gehabt. Eher unzufrieden mit         Teslafahrern sind die Batteriekapazität und die hersteller-
der aktuellen Verbreitung von öffentlichen Ladestatio-       eigenen Schnellladestationen sehr wichtig für ihre Kauf-
nen in Deutschland zeigten sich auch 592 Privatnutzer in     entscheidung. Aufschlussreich war in dieser Hinsicht
einer Studie der TU Dresden zur Alltagstauglichkeit von      auch der persönliche Erlebnisbericht eines begeisterten
Elektroautos für die Langstrecke. Die Wunschreichweite       „early adopters“ der Elektromobilität. Für ihn wurde das
der Befragten ist mit 200 bis 300 km ungefähr doppelt        ursprünglich als Zweitwagen angeschaffte Elektroauto
so hoch wie die tatsächliche Reichweite ihres Fahrzeug-      schnell zum Erstwagen. Da auch seine Frau von dessen
typs. Nur beim Tesla Model S stimmten die tatsächliche       Fahrkomfort angetan war, schafften beide ein zweites

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Impressionen vom Fahrevent

Elektroauto an. Beide Fahrzeuge boten der wachsenden      Perspektive über die Entwicklung der Ladeinfrastruktur
Familie aber auf Dauer zu wenig Platz. Auf der Suche      in den skandinavischen Ländern. Dass der Aufbau von
nach einem familientauglichen Elektroauto wurde man       Ladesäulen von der Standortprüfung bis zur Inbetrieb-
derzeit nur bei Tesla fündig. Reinsetzen und losfahren,   nahme ein langwieriger Prozess ist, veranschaulichte
geräumig und ohne Reichweiten- und Ladeangst auch         ein Vertreter des Unternehmens Allego, welches mit der
auf Langstrecken – auf einmal sei alles ganz einfach      Installation der AC-Ladesäulen in Berlin beauftragt und
gewesen, berichtete der Mann.                             auch in den Aufbau von Schnellladenetzen einbezogen
                                                          ist. Trotz dieser Komplexität sei man zuversichtlich,
                                                          das damit verknüpfte Geschäftsmodell zum Erfolg zu
Nutzerforum Ladeinfrastruktur-Perspektiven                bringen. Letztendlich zähle die Nutzerperspektive. In
                                                          weiteren Vorträgen wurde deutlich: Die Leistung von
Ausgehend von einem Referenzszenario stellte ein          Schnelladesäulen ist physikalisch zwar prinzipiell
Wissenschaftler des Instituts für Verkehrsforschung des   steigerungsfähig. Praktisch ist sie jedoch durch die
DLR im Nutzerforum „Ladeinfrastruktur-Perspektiven“       derzeitige Spannung von 400V begrenzt. Wenn nämlich
verschiedene Berechnungen für den künftigen Bedarf        das Ladekabel zu dick und zu schwer wird, mindert das
an Ladeinfrastruktur vor. Welches der durchgespielten     die Nutzerakzeptanz. Für leistungsfähigere und gleich-
Szenarien sich bewahrheiten wird, hängt von variablen     zeitig gut handhabbare Ladekabel, bräuchte es höheren
Faktoren des Technologiefortschritts und des Nutzerver-   Spannungen von 800V oder 1.000V.
haltens ab und lässt sich nicht eindeutig voraussagen.
Deutlich wurde, dass eine weitaus dichtere Ladeinfra-
struktur als heute notwendig ist und diese rechtzeitig
geplant werden muss. An welchen Benchmarks man
dabei Maß nehmen kann, zeigte der Vortrag eines Ver-
treters des schwedischen Instituts SP Sveriges Tekniska
Forskningsinstitut. Dieser berichtete aus schwedischer

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Ermutigung aus den Ministerien

Podiumsdiskussion mit Vertretern aus Politik und Schaufensterprojekten (von links nach rechts: Dr. Dirk Orlamünder,
Hans-Peter Wyderka, Dr. Klaus Freytag (verdeckt), Hans-Georg Kauert, Dr. Johann Schachtner, Christoph Erdmenger,
Dr. Wolfgang Scheremet, Moderatorin Conny Czymoch)

„Welchen Beitrag leisten die Ergebnisse der Schaufens-        Projekten etwa 900.000 Menschen erreicht.“
ter für die Zukunftsmobilität?“ lautete die Leitfrage einer   (Christoph Erdmenger, Leiter der Abteilung Nach-
Podiumsdiskussion mit einem Vertreter des Bundes-             haltige Mobilität, Ministerium für Verkehr Baden-
wirtschaftsministeriums und sechs Repräsentanten aus          Württemberg)
den zuständigen Ministerien der Bundesländer, die am
Schaufensterprogramm beteiligt waren. Die Antworten –         „Wir können beanspruchen, dass wir Leitanbieter sind.
hier in ausgewählten Zitaten wiedergegeben – enthielten       Wir haben mit den Schaufenstern gezeigt: Wir können
Lob und Ermutigung zugleich:                                  Elektromobilität.“ (Dr. Johann Schachtner, Leiter
                                                              der Abteilung Internationalisierung und Industrie,
„Diese Konferenz zeigt, dass Elektromobilität keine           Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft und
Zukunftsvision ist, sondern dass sie in der Realität          Medien, Energie und Technologie)
angekommen ist.“ (Dr. Wolfgang Scheremet, Leiter
der Abteilung Industriepolitik, Bundesministerium für         „In Berlin gibt es wunderbare Unternehmen von Start-
Wirtschaft und Energie)                                       ups bis zu etablierter Industrie, die sich um das Thema
                                                              Elektromobilität kümmern. Das wollen wir nutzen, um
„Die Schaufenster haben zu einer anderen Wahrneh-             zur Smart City zu werden.“ (Hans-Georg Kauert,
mung von Mobilität in der Bevölkerung beigetragen –           Leiter der Abteilung Wirtschaft, Berliner Senatsverwal-
wir haben allein in Baden-Württemberg mit unseren             tung für Wirtschaft, Technologie und Forschung)

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„Durch die Verbindung mit der Bundeshauptstadt hatten          die Systemfähigkeit von Elektromobilität abzubilden.“
wir Brandenburger im Schaufensterprogramm die ein-             (Dr. Dirk Orlamünder, Leiter der Abteilung Digitali-
malige Chance, die Elektromobilität aus der Metropole          sierung und Marktordnung, Sächsisches Staatsministeri-
und dem verdichteten Raum in die Fläche zu bekommen.“          um für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr)
(Dr. Klaus Freytag, Leiter der Abteilung Energie und
Rohstoffe, Ministerium für Wirtschaft und Energie des          Die Dinner-Speech zum Abschluss des ersten Konferenz-
Landes Brandenburg)                                            tages hielt Claas Bracklo, Leiter des Innovationsfeldes
                                                               Elektromobilität der BMW AG und zugleich Vorstand
„Dank der Schaufenster hat die Elektromobilität einen          der Industrieinitiative CharIn e.V. In seiner kurzweiligen
festen Platz in der Arbeit der niedersächsischen Landes-       Ansprache beschäftigte er sich schwerpunktmäßig mit
regierung gefunden.“ (Hans-Peter Wyderka, Leiter des           den Herausforderungen des Aufbaus einer international
Referats für Verkehrspolitik, Mobilität, Logistik und stell-   flächendeckenden Schnelllade- und Normalladeinfra-
vertretender Leiter der Abteilung Verkehr, Niedersächsi-       struktur und mit den Erfolgen bei der Harmonisierung
sches Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr)          von Ladesteckern und Ladetechnologien. Auf erfrischende
                                                               Weise berichtete er von den kulturellen Unterschieden in
„Es wird weitergehen. Das steht fest. Wir werden die           den verschiedenen Ländern und deren Einfluss auf natio-
Kompetenzen, die wir aufgebaut haben, nutzen, um               nale Entwicklungen.

Abendveranstaltung am ersten Konferenztag mit einer Dinner-Speech von Claas Bracklo, BMW AG, und dem Musikerduo
Olga und Ilja

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