Die gute Vermittlung - aktuell aufgefrischt - forsa-Umfrage: Gewalt gegen Lehrkräfte Literatur für Lehrkräfte: Neues zur Inklusion - des VBE ...

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Die gute Vermittlung - aktuell aufgefrischt - forsa-Umfrage: Gewalt gegen Lehrkräfte Literatur für Lehrkräfte: Neues zur Inklusion - des VBE ...
Rheinland-pfälzische Schule
                                                    10–2020
                                             Zeitschrift des
                           Verbandes Bildung und Erziehung
                                           Rheinland-Pfalz
                                   8.10.2020 / 71. Jahrgang

Mehr Gerechtigkeit wa(a)gen.
Damit Lehrer nicht sitzen bleiben.

Die gute Vermittlung –
aktuell aufgefrischt
> forsa-Umfrage: Gewalt gegen Lehrkräfte
> Literatur für Lehrkräfte: Neues zur Inklusion
Die gute Vermittlung - aktuell aufgefrischt - forsa-Umfrage: Gewalt gegen Lehrkräfte Literatur für Lehrkräfte: Neues zur Inklusion - des VBE ...
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                        Inhalt                                                              Editorial
                    Leitartikel                                                      3
                    Magazin                                                          4     Deutsche Einheit?
                    Aktuell                                                          6      		 Weit gefehlt.
                    In memoriam                                                      7
                                                                                           Am 3. Oktober 1990 wuchs zusammen, was zusammen-
                    Thema                                                            8
                                                                                           gehört. In diesem Jahr jährt sich der Tag der Deutschen
                    Personalratswahlen                                               13    Einheit zum 30. Mal.
                    Wir gratulieren                                                  15
                                                                                           Nur in Sachen Bildungspolitik herrscht keinerlei Einheit.
                    Junger VBE                                                       16    Bildung ist und bleibt Ländersache – darauf pocht man
                    In eigener Sache                                                 17    selbst in Zeiten von Corona, wenn Lehrkräfte bundesweit
                                                                                           vor denselben Problemen stehen, dieselben Herausfor-
                    VBE Bund                                                         19    derungen meistern müssen und dasselbe Virus den ge-
                    Termine                                                          20    samten Schulalltag auf den Kopf gestellt hat.

                    Recht                                                            21    Die Kultusministerkonferenz brüstet sich stolz damit,
                    Personalräte & Co.                                               23    dass Entscheidungen zum Ablegen der Abiturprüfungen
                                                                                           2020 einheitlich getroffen und Hygienepläne gemeinsam
                    Digitale Bildung                                                 24
                                                                                           verfasst werden konnten.
                    Infos & Technik                                                  27
                    Literatur für Lehrer/-innen                                      29    Bestrebungen, dem Bildungsföderalismus zumindest ein
                                                                                           Stück weit zu entkommen, gab es durchaus. Nicht zuletzt
                    Zum Schluss ...                                                  30    2019, als ein Nationaler Bildungsrat installiert werden
                    IMPRESSUM
                                                                                           sollte, dieses Vorhaben aber am Nein von Bayern und Ba-
                                                                                           den-Württemberg scheiterte. Nach seinem Aus einigten
                    8. Oktober 2020, 71. Jahrgang                                          sich die Länder zumindest auf ein Gremium, das aus Wis-
                    Herausgeber: Verband Bildung und Erziehung (VBE), Landes-              senschaftlerinnen und Wissenschaftlern bestehen und
                    verband Rheinland-Pfalz, Adam-Karrillon-Str. 62, 55118 Mainz,          bei wichtigen Fragen, wie beispielsweise den Schlussfol-
                    Telefon: 0 61 31-61 64 22, Telefax: 61 64 25, info@vbe-rp.de
                                                                                           gerungen aus empirischen Studien wie PISA oder dem
                    Redaktion: Elisa Engert ele (Chefin vom Dienst), e.engert@             IQB-Bildungstrend, beraten soll.
                    vbe-rp.de, Dr. Markus Bachen mb (Veranstaltungen/Regio-
                    nales), m.bachen@vbe-rp.de, Frank Handstein fh (Reportage/
                    Recht), f.handstein@vbe-rp.de, Marlies Kulpe mkl (Bildungs-            Die mangelnde Akzeptanz des Bildungsföderalismus in
                    politik/Rubriken), m.kulpe@vbe-rp.de, Johannes Müller jm               weiten Teilen der Gesellschaft dürfte nach den öffentli-
                    (Personalräte/Recht), j.mueller@vbe-rp.de, Klaus Schmidt kfs
                    (Reportage/Berufspolitik/Zum Schluss), k.schmidt@vbe-rp.de             chen und lauten Diskussionen um Schule und Bildung
                                                                                           der letzten Monate wohl kaum gestiegen sein … Selbst
                    Verlag: VBE Bildungs-Service GmbH, Adam-Karrillon-Str. 62,             das Bundesverfassungsgericht stellte im Jahr 2017 ein
                    55118 Mainz
                                                                                           länderübergreifendes Vergleichbarkeitsdefizit der Abitur-
                    Fotos/Grafik: Fotostudio Roeder: Titel, 3, 5, 8, 10, 11, 12, 17, 18,   noten fest, als es um die Studienplatzvergabe für das
                    22, 23, forsa: 6, VBE-Archiv: 13, 14, Rückseite, Marie-Louise
                    Roth: 16, BIBB: 19, FWU - Medieninstitut der Länder: 24, SMART         Fach Humanmedizin ging.
                    Technologies (Germany) GmbH: 26, UTB: 29, Kohlhammer: 29.

                    Die RpS erscheint zehnmal im Jahr. Für VBE-Mitglieder ist der
                                                                                           Den Föderalismus pauschal aufzugeben wäre falsch – im-
                    ­Bezugspreis durch den Mitgliedsbeitrag abgegolten. Nicht­             merhin können die Länder so auf ihre individuellen Be-
                     mitglieder bestellen beim Verlag zum Preis von 4,80 Euro viertel-     dürfnisse eingehen, es gibt Vielfalt und Wettbewerb. Je-
                     jährlich einschließlich Vermittlungsgebühren.
                                                                                           doch braucht es Transparenz, einheitliche Maßstäbe und
                    Redaktionsschluss: 14.10.2020 für Heft 11–2020                         Qualität.
                    Den Inhalt namentlich gezeich­neter Artikel verantworten deren
                    Verfasser. Nachdruck ist nur mit Zustimmung der Redaktion              Bildungspolitik ist ein andauernder Prozess, bei dem As-
                    und Quellenangabe zulässig. Für unverlangt eingesandte                 pekte immer wieder neu betrachtet werden müssen. Co-
                    ­Manuskripte besteht keine Gewähr.
                                                                                           rona veranlasst uns, neue Perspektiven einzunehmen.
                    Gesamtherstellung, Anzeigenverwaltung: Wilke Mediengruppe              Vielleicht gelingt dies in Teilen ja auch beim Bildungsfö-
                    GmbH, Oberallener Weg 1, 59069 Hamm, E-Mail: info@
                    wilke-mediengruppe.de                                                  deralismus.

                    ISSN: 1869 3717
                                                                                                                                 Ihre RpS-Redaktion
                    Die nächste RpS ­erscheint am 5. November 2020.

     2                                                                                                     Rheinland-pfälzische Schule 10–2020
Die gute Vermittlung - aktuell aufgefrischt - forsa-Umfrage: Gewalt gegen Lehrkräfte Literatur für Lehrkräfte: Neues zur Inklusion - des VBE ...
Pädagogische Fachkräfte

                                                                                                                                         Leitartikel
           im rheinland-pfälzischen

		 Schuldienst –
ein Erfolgsmodell für alle?
In der Februarausgabe wurde an dieser Stelle auf die lau-    rung sind der Status als Fachlehrer und die damit verbun-
fende VBE-Kampagne im Bereich der Förder- und Schwer-        dene gerechte Bezahlung respektive die Eingruppierung
punktschulen hingewiesen. Wir haben – mit einer pande-       in die EG 10. Ihnen muss endlich die Mög-
miebedingten Pause – verschiedene Aspekte hervorge-          lichkeit eines beruflichen Aufstieges ge-
hoben und werden dies auch weiterhin tun. Der                währt werden. Dies korrespondiert mit der
Hauptaspekt „Mehr Zeit für Bildung“ ist allgemeingültig      Forderung einer adäquat gestalteten Weiter-
und wird von uns für alle Schularten gefordert. Daneben      bildung. Dieser Anspruch ist in Bayern seit
gilt es aber auch, Probleme im Hinblick auf einzelne Be-     Jahren gelebte Praxis. Hier gibt es die För-
rufsgruppen zu thematisieren und letztlich für deren Lö-     derlehrkraft, die sogar den Beamtenstatus
sung einzustehen. Aktuell macht die Kampagne auf die         erhalten kann.
Probleme der pädagogischen Fachkräfte aufmerksam.
Mit fast 2.800 Kolleginnen und Kollegen sind sie mittler-    Auch hat der VBE seit Einführung der neuen
weile in den meisten Schularten vertreten und für das        Verwaltungsvorschrift „Beschäftigung von
rheinland-pfälzische Schulsystem unverzichtbar gewor-        pädagogischen Fachkräften im Schuldienst“
den. Auch spricht die Zahl der rund 58.000 im Schuljahr      ein Augenmerk auf die Ungleichbehandlung
2019/20 von pädagogischen Fachkräften erteilten Unter-       der pädagogischen Fachkräfte in den einzel-
richtsstunden eine sehr eindeutige Sprache.                  nen Schularten. Wir fordern daher eine                    Alexander Stepp
                                                             Angleichung der Anrechnungsstundenrege-
An Schulen mit den Förderschwerpunkten ganzheitliche         lung für alle. Sicher ist die Tätigkeit beispielsweise an ei-
und motorische Entwicklung sind pädagogische Fach-           ner Schwerpunktschule oder Ganztagsschule eine andere
kräfte die tragende Säule. Ohne sie wäre Unterricht an       als an einer Förderschule. Fraglich ist jedoch, ob die Be-
diesen Schulen undenkbar. Auch die Ganztagsschule            lastung in einer Schulart höher ist als in der anderen.
wird von ihnen maßgeblich getragen. An Schwerpunkt-          Spricht doch der Tarifvertrag für Beschäftigte an Schulen
schulen sind sie für die sonderpädagogische Förderung        mit dem Förderschwerpunkt ganzheitliche oder motori-
mitverantwortlich. Mancherorts ersetzen sie sogar För-       sche Entwicklung von einer hohen Belastung. Dies
derschullehrerinnen und -lehrer in inklusiven Systemen.      schlägt sich aber in Bezug auf die Unterrichtsverpflich-
Für den Dienstherrn sicher ein Erfolgsmodell – und für die   tung nicht nieder. Hier muss der Dienstherr endlich die
Betroffenen?                                                 Ungleichbehandlung aufheben, die er vor fünf Jahren in
                                                             der entsprechenden Verwaltungsvorschrift niederge-
Betrachtet man die berufliche Perspektive der Kollegin-      schrieben hat.
nen und Kollegen, blickt man jedoch auf die Schattensei-
te dieses Erfolgsmodells. Seit Jahren wird dieser Berufs-    Es darf für die Berufsgruppe der pädagogischen Fach-
gruppe eine adäquate Weiterbildung – wie sie auch der        kräfte keine Zweiklassengesellschaft geben.
Tarifvertrag vorsieht – verweigert. Gab es früher einen
Weiterbildungslehrgang, hält das Land momentan nur           Der VBE fordert die handelnden Personen in der Politik
eine Fortbildung in Modulform vor. Diese sonderpädago-       an dieser Stelle auf, der Ungerechtigkeit endlich ein Ende
gische Basisfortbildung ist sehr begehrt, obwohl damit       zu setzen. Es braucht gleiche Arbeitsbedingungen für alle
keine Höhergruppierung einhergeht. Dies belegt die drin-     pädagogischen Fachkräfte im rheinland-pfälzischen
gende Notwendigkeit, dieses Angebot auszubauen. Und          Schuldienst! Das muss der erste Schritt sein. Unabding-
zwar zu einem Weiterbildungsangebot mit der damit ver-       bar ist auch eine spezifische sonderpädagogische Weiter-
bundenen Höhergruppierung. Hier muss der Dienstherr          bildung, die den Weg zum Fachlehrerstatus für pädagogi-
anknüpfen und das Pädagogische Landesinstitut beauf-         sche Fachkräfte ebnet. Dafür kämpft der VBE Rhein-
tragen, dieses bestehende sehr gute Konzept weiterzu-        land-Pfalz getreu seinem Motto: „Mehr Gerechtigkeit
entwickeln.                                                  wa(a)gen!“

Nach unserer Auffassung erteilen pädagogische Fach-                                                   Alexander Stepp
kräfte in vielen Bereichen Unterricht. Unsere Kernforde-                stellv. geschäftsführender Landesvorsitzender

Rheinland-pfälzische Schule 10–2020                                                                                                         3
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Gericht: Attest gegen Maskenpflicht an Schulen nur mit Diagnose
Magazin

          Ein pauschales Attest ist nach einem Beschluss des Ver-        Das Gericht fand die Anordnung einer Maskenpflicht zur
          waltungsgerichts Würzburg für die Befreiung von der Mas-       Bekämpfung der Corona-Pandemie grundsätzlich verhält-
          kenpflicht in Schulen zu wenig. Atteste, die Schülern ohne     nismäßig. Zudem hätten die Schülerinnen nicht glaubhaft
          jede Begründung bescheinigten, aus gesundheitlichen            gemacht, dass ihnen das Tragen einer Maske aus gesund-
          Gründen keine Mund-Nasen-Masken tragen zu können,              heitlichen Gründen nicht möglich oder unzumutbar sei;
          reichten nicht aus, um glaubhaft zu machen, dass das Tra-      das aus einem Satz bestehende pauschale Attest reiche
          gen einer Alltagsmaske tatsächlich unzumutbar sei, argu-       dafür nicht aus. „Für eine Glaubhaftmachung bedarf es so-
          mentierte das Gericht in einer am Donnerstag veröffent-        mit – wie auch in anderen Rechtsgebieten – ärztlicher Be-
          lichten Eilentscheidung. „Es fehlt an der konkreten Diag-      scheinigungen, die konkrete und nachvollziehbare Anga-
          nose eines Krankheitsbildes.“                                  ben enthalten“, hieß es in der Entscheidung. Andernfalls
                                                                         bestehe die Gefahr, dass Gefälligkeitsatteste die Masken-
          Im vorliegenden Fall hatte eine Mutter stellvertretend für     pflicht und deren Wirksamkeit unterliefen.
          ihre sieben und neun Jahre alten Grundschülerinnen ge-
          klagt, weil ihre Kinder trotz eines pauschalen Attestes zu-                                                     dpa/RED
          nächst vom Unterricht ausgeschlossen und später alterna-
          tiv zum Tragen eines Visiers aufgefordert worden waren.

             Digitalstaatsministerin unzufrieden mit Schuldigitalisierung
          Nach Ansicht von Digitalstaatsministerin Dorothee Bär          tern schulpflichtiger Kinder gab es sogar nur ein „mangel-
          (CSU) ist bei der Digitalisierung der Schulen in den vergan-   haft“ (4,6). „Die Studie des Bitkom bestätigt komplett
          genen Monaten noch nicht genug getan worden. „Die Co-          meine Erfahrungen aus zahlreichen Gesprächen mit Lehre-
          rona-Krise hat wachgerüttelt, dennoch ist in den vergange-     rinnen und Lehrern, Eltern und Schülern“, sagte Bär. „Es
          nen Monaten zu wenig passiert“, sagte Bär am Montag der        ist unseres Landes nicht würdig, dass wir bei der digitalen
          Deutschen Presse-Agentur. „Auf einen zweiten Lockdown          Bildung derart hinterherhinken.“ Es gehe nicht darum,
          wären wir nicht wirklich besser vorbereitet.“ Es gebe zwar     menschliche Beziehungen durch digitale Mittel zu erset-
          positive Einzelbeispiele und einzelne Initiativen, aber in     zen. Präsenzunterricht und die Beziehung zur Lehrkraft
          der Breite stünden Familien im Falle von Schließungen          blieben wichtig. „Wir brauchen ein Sowohl-als-auch.“ Bär
          wieder vor ähnlichen Härten wie im Frühjahr.                   bezeichnete den Föderalismus, „wie er momentan bei dem
                                                                         Thema Bildung funktioniert“, als „echten Hemmschuh“
          Einer am Montag veröffentlichten repräsentativen Umfra-        und forderte mehr Effizienz. „Es macht keinen Sinn, dass
          ge des Branchenverbandes Bitkom zufolge vergaben die           jedes Bundesland das Rad neu erfindet.“
          Bürger bei der Frage, wie sie die Schulen auf die Aufrecht-
          erhaltung des Unterrichts im Falle eines „erneuten Lock-                                                        dpa/RED
          downs“ vorbereitet sehen, nur eine Schulnote 4,3. Von El-

             Neun von zehn Schulanfängern in Rheinland-Pfalz komplett geimpft
          Rund 90 Prozent der im Jahr 2019 eingeschulten Kinder in       wertung der Techniker Krankenkasse hat die Hälfte der
          Rheinland- Pfalz haben den empfohlenen Impfschutz. Das         Kleinkinder in Rheinland-Pfalz alle 13 von der STIKO emp-
          geht aus dem „Impfreport Rheinland-Pfalz“ hervor, wie          fohlenen Impfungen komplett erhalten. Andere seien gar
          das Landesuntersuchungsamt in Koblenz am Dienstag mit-         nicht immunisiert, es fehlten Teilimpfungen oder sie seien
          teilte. Demnach waren 89,2 Prozent der Schulanfänger           nicht gegen alle Krankheitserreger geimpft.
          vollständig nach den Empfehlungen der Ständigen Impf-
          kommission (STIKO) geschützt. Bei den verbleibenden            Demnach hatte die Hälfte der 2017 geborenen Kinder in-
          10,8 Prozent gebe es noch Verbesserungspotenzial.              nerhalb der ersten beiden Lebensjahre die Immunisierun-
                                                                         gen inklusive aller Teilimpfungen bekommen. Im Vergleich
          Der Report basiert den Angaben zufolge auf Daten, die die      zu den 2016 geborenen Kindern war das ein leichter An-
          Schulärzte der Gesundheitsämter in Rheinland-Pfalz bei         stieg: Damals lag die Quote den Angaben zufolge bei rund
          den Schuleingangsuntersuchungen anhand des internati-          49 Prozent.
          onal gültigen Impfbuches erheben. Kontrolliert wurden
          rund 33 900 Impfbücher. Nach einer aktuellen Datenaus-                                                          dpa/RED

  4                                                                                      Rheinland-pfälzische Schule 10–2020
Die gute Vermittlung - aktuell aufgefrischt - forsa-Umfrage: Gewalt gegen Lehrkräfte Literatur für Lehrkräfte: Neues zur Inklusion - des VBE ...
Corona, Schulschließungen und Folgen – OECD legt Bildungsbericht vor

                                                                                                                           Magazin
                                                                                                                            Rubrik
Deutschland ist mit seinem Bildungssystem international        liegen diese im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt (BIP)
vergleichsweise gut aufgestellt. Dennoch könnten die wo-       zwar unter dem OECD-Schnitt. 2017 gab die Bundesrepu-
chenlangen Schulschließungen für die betroffene Schüler-       blik dem Bericht zufolge 4,2 Prozent des BIP dafür aus
generation langfristig massive finanzielle Folgen haben. Zu    (OECD-Schnitt 4,9). Allerdings waren die Pro-Kopf-Ausga-
dieser Einschätzung kommen die Organisation für wirt-          ben pro Bildungsteilnehmer höher als in den meisten an-
schaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) und          deren Ländern: insgesamt jeweils 13 529 Dollar (OECD-
ihr Bildungsdirektor Andreas Schleicher.                       Schnitt 11 231 Dollar). Positive Noten bekommt Deutsch-
                                                               land auch für die frühkindliche Bildung: Hierzulande
In der mehr als 500-seitigen Studie werden die Bildungs-       kommen demnach auf jede pädagogische Fachkraft in die-
systeme der OECD- und anderer Länder miteinander ver-          sem Bereich fünf Kinder, gegenüber sieben Kindern im
glichen. Unter anderem wird untersucht, wie viel Geld die      Durchschnitt der OECD-Länder. 2018 besuchten in
Länder für Bildung ausgeben oder wie Schulen und Kitas         Deutschland 41 Prozent der Einjährigen Einrichtungen wie
personell aufgestellt sind. Die Chefin der Kultusminister-     Krippen oder eine Kindertagespflege. Damit liegt Deutsch-
konferenz und rheinland-pfälzische Bildungsministerin          land deutlich über dem OECD-Durchschnitt von 34 Pro-
Stefanie Hubig (SPD) machte angesichts der Erfahrungen         zent. Bei den Zweijährigen waren es sogar 67 Prozent (21
mit Schul- und Kitaschließungen in der Corona-Krise am         Prozentpunkte über dem OECD-Durchschnitt).
Dienstag noch einmal deutlich, Schließungen könnten
„nur noch Ultima Ratio (letztes Mittel) sein. Sie müssen                                                      dpa/RED
offen bleiben.“ Schule könne nicht durch digitalen Fernun-
terricht ersetzt werden.

Die eigentliche Stärke in Deutschland sei das Zusammen-
spiel zwischen schulischem und betrieblichem Lernen,
sagte OECD-Bildungsdirektor Andreas Schleicher am
Dienstag. Im Durchschnitt entscheiden sich in Deutsch-
land dem Bericht zufolge 46 Prozent aller Schülerinnen
und Schüler der oberen Klassenstufen für einen berufsbil-
denden Weg. Der Hauptgeschäftsführer des Deutschen In-
dustrie- und Handelskammertages, Achim Dercks, sagte,
in der Pandemie habe sich die berufliche Bildung als wich-
tiger Stabilitätsanker erwiesen.

Neben dem Thema Berufsausbildung beleuchtet der
OECD-Bericht auch die Bildungsausgaben. In Deutschland

   Grüne pochen auf Recht auf Ganztagsbetreuung für Grundschulkinder

Die Grünen machen Druck, den von der großen Koalition          kerin Dörner. „Ohne gesetzlich verankerte Mindeststan-
angekündigten Rechtsanspruch auf eine Ganztagsbetreu-          dards bei Fachkräften geht das nicht.“ Der Bund müsse die
ung für Kinder im Grundschulalter umzusetzen. „Trotz Ko-       Mittel für Investitionen in den Ganztagsausbau aufsto-
alitionsvertrag und großem Tamtam der Ministerin liegt bis     cken, sie seien bisher zu knapp bemessen.
heute kein Gesetzentwurf vor. Dabei soll er schon ab 2025
gelten“, sagte Grünen-Fraktionsvize Katja Dörner der           Im Koalitionsvertrag von Union und SPD ist ein Rechtsan-
Deutschen Presse-Agentur. Wenn Familienministerin Fran-        spruch auf Ganztagsbetreuung für Kinder im Grundschul-
ziska Giffey (SPD) nicht bald liefere, drohe der Rechtsan-     alter ab 2025 vereinbart. Die Bundesregierung fördert den
spruch zu scheitern.                                           Ausbau der Ganztagsbetreuung in Grundschulen mit ins-
                                                               gesamt 3,5 Milliarden Euro. Der Bundestagsantrag der
Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie sei für viele Eltern   Grünen dazu kritisiert das als „bei Weitem nicht ausrei-
die zentrale Voraussetzung, um nicht in Armut zu rut-          chend“. Die Grünen fordern darin unter anderem, ab 2025
schen, sagte Dörner. „Deshalb muss der Rechtsanspruch          einen von der Berufstätigkeit der Eltern unabhängigen
auf Betreuung mindestens neun Stunden am Tag umfas-            Rechtsanspruch einzuführen, der mindestens fünf Tage die
sen.“ Für Kinder bedeuteten gute Ganztagsangebote ein          Woche und neun Stunden am Tag umfasst und auch in den
besseres Lernen, bessere Startchancen und mehr Bil-            Ferien- und Randzeiten ausreichende Angebote sicher-
dungsgerechtigkeit. „Dafür braucht der Ganztag aber eine       stellt.
hohe pädagogische Qualität“, forderte die Familienpoliti-                                                      dpa/RED

Rheinland-pfälzische Schule 10–2020                                                                                          5
Die gute Vermittlung - aktuell aufgefrischt - forsa-Umfrage: Gewalt gegen Lehrkräfte Literatur für Lehrkräfte: Neues zur Inklusion - des VBE ...
Gewalt
          				 Lehrkräfte
Aktuell

                                                 gegen
          forsa-Umfrageergebnisse veröffentlicht
          Eine repräsentative forsa-Umfrage im Auftrag des Ver-                  Oliver Pick, stellv. Landesvorsitzender und Leiter der
          bandes Bildung und Erziehung (VBE) zeigt, dass die Ge-                 Grundschule in Idesheim, betont die Bedeutung von mul-
          walt gegen Lehrkräfte seit 2018 an allen Schulformen                   tiprofessionellen Teams an allen Schulen: „Lehrkräfte ha-
          deutlich zugenommen hat. Zudem werden die Möglich-                     ben ein Gros an Aufgaben zu bewältigen, das zunehmend
          keiten der Schulleitungen, die Lehrkräfte ausreichend zu               komplexer wird und für die es weitere Professionen
          unterstützen, geringer eingeschätzt. Befragt wurden bun-               braucht. Die Kolleginnen und Kollegen an allen Schulen
          desweit 1.302 Schulleitungen, darunter 114 in Rhein-                   benötigen Unterstützung insbesondere von der Schulso-
          land-Pfalz. Die Ergebnisse wurden am 24. September                     zialarbeit, die bereits an Grundschulen fest installiert und
          2020 in einer Video-Pressekonferenz vorgestellt.                       funktionsfähig sein muss. Prävention beginnt im Kleinen
                                                                                 und bei den Kleinen.“
          Gerhard Bold, Landesvorsitzender des VBE Rhein-
          land-Pfalz, findet deutliche Worte: „Der VBE hat maßgeb-               Der VBE-Chef kritisiert die mangelnde Unterstützung
          lich dazu beigetragen, dass Gewalt gegen Lehrkräfte kein               durch die Politik: „Das Bildungsministerium in Rhein-
          Tabuthema mehr ist. Erschreckend ist jedoch, dass Ge-                  land-Pfalz lässt zwar verlauten, dass jede Gewalttat eine
          walt an Schulen vermehrt auftritt. Mehr als die Hälfte der             zu viel sei – jedoch sieht es nicht, dass Gewalt zunimmt,
          Schulleitungen berichtet, dass Kolleginnen und Kollegen                und verspricht lediglich, Handreichungen zu überarbei-
          in den letzten fünf Jahren direkt beschimpft, bedroht, be-             ten. Bisherige Entwürfe dazu kommen aus anderen Berei-
          leidigt, gemobbt oder belästigt worden sind. Jeweils                   chen wie der Polizeiarbeit und sind für Schulen schlicht
          knapp ein Drittel erlebte psychische Gewalt über das In-               nicht anwendbar. Hier braucht es passgenaue Angebote,
          ternet oder wurde körperlich angegriffen. Das sind Zah-                die weit über bloße Beratungen und Empfehlungen hin-
          len, die erschüttern.                                                  ausgehen.

                Fälle von Gewalt an der Schule

                Es gab an der Schule in den letzten
                5 Jahren Fälle, in denen Lehrkräfte

                                      direkt beschimpft, bedroht,           über das Internet diffamiert,
                                      beleidigt, gemobbt oder               belästigt, bedrängt, bedroht        körperlich angegriffen
                                      belästigt wurden                      oder genötigt wurden                wurden

                Deutschland                          61                                32                                34

                Rheinland Pfalz                    55                                  32                               30

                                                                                                                                           4

                                                    Gewalt gegen Lehrkräfte aus Sicht der Schulleitungen              Angaben in Prozent

  6                                                                                                    Rheinland-pfälzische Schule 10–2020
Die gute Vermittlung - aktuell aufgefrischt - forsa-Umfrage: Gewalt gegen Lehrkräfte Literatur für Lehrkräfte: Neues zur Inklusion - des VBE ...
Lehrkräfte machen Vorfälle weitestgehend mit sich selbst     Prozent der Befragten an, dass sie das als Tabu-Thema
aus. In den allermeisten Fällen (57 Prozent in RLP) ist es   empfinden. 2018 antworteten schon weniger so, nämlich
gelungen, Kolleginnen und Kollegen in Fällen von Gewalt      39 Prozent der befragten Schulleitungen. In der aktuellen

                                                                                                                                   Aktuell
ausreichend zu unterstützen. Hindernisse bei der Unter-      Umfrage gaben dies nur noch 30 Prozent der Schulleitun-
stützung sind nicht selten kooperationsunwillige Eltern,     gen an. Beeindruckend: Der Wert ist insbesondere bei
uneinsichtige Schülerinnen und Schüler oder auch die         jüngeren Schulleitungen unter 40 deutlich gesunken
fehlende Unterstützung seitens des Ministeriums“, so         (2018: 53 %, 2020: 30 %). Beckmann kommentiert: „Das
Bold weiter.                                                 ist der Erfolg des VBE. Wir sind die einzige Lehrkräftever-
                                                             tretung, die sich dieses Themas mit Umfragen annimmt
Auftreten von Gewalt                                         und damit auch auf Bundestags- und Landtagsabgeord-
Bundesweit gaben 61 % der Schulleitungen an, dass es         nete zugeht. Außerdem haben wir die Ergebnisse nicht
an ihren Schulen in den letzten fünf Jahren zu Fällen di-    nur öffentlich, sondern auch den Kultusministerien zu-
rekter psychischer Gewalt kam – vor zwei Jahren lag die-     gänglich gemacht und uns mit konkreten Forderungen an
ser Wert noch bei 48 %. Eine ähnlich starke Steigung gibt    sie gewendet. Diese bleiben aktuell.“
es auch bei der psychischen Gewalt über das Internet.
Gaben 2018 noch 20 Prozent der Schulleitungen an, dass       Der VBE fordert weiterhin, bestärkt durch
diese aufgetreten sei, berichten es nun 32 Prozent. Auf      die aktuellen Zahlen:
diesem Niveau liegt auch das Erleben körperlicher Ge-        >    tatistiken müssen geführt und von den Kultusminis-
                                                                 S
walt: 34 Prozent der Schulleitungen geben an, dass es an         terien regelmäßig veröffentlicht werden.
ihrer Schule in den letzten 5 Jahren Lehrkräfte gab, die     >   Lehrkraft und Schulleitung müssen die volle Unter-
dies erlebten – 2018 waren es noch 26 Prozent.                    stützung des Dienstherrn erhalten. Dazu zählt auch
                                                                  die anonyme und unbürokratische Meldung und
Schulformabhängig sind signifikante Abweichungen von              schnelle Hilfe nach einem Vorfall. Sinnvoll wären un-
den Durchschnittswerten zu beobachten. Direkte psychi-            ter anderem Entlastungsgespräche auch für Lehrkräf-
sche Gewalt tritt deutlich häufiger an Sekundarschulen,           te, wie sie bereits für Polizeipersonal und Notfallkräf-
außer dem Gymnasium, auf (73 % statt 61 %). Psychische            te verfügbar sind.
Gewalt über das Internet tritt häufiger nach der Grund-      >    Es braucht massive Investitionen in die Bildungsinfra-
schule auf (insgesamt: 32 %, Sekundarschulen: 52 %,                struktur, damit Lehrkräfte durch multiprofessionelle
Gymnasium: 46 %). Körperliche Gewalt hingegen tritt                Teams mit Schulpsychologen, Schulsozialarbeitern
häufiger in der Grundschule auf (40 % statt 34 %). „Jün-           und weiteren Fachkräften unterstützt werden können
gere Kinder können ihre Emotionen noch nicht so gut                und ein Lernumfeld geschaffen werden kann, das
kontrollieren und wissen sich manchmal nicht anders zu             nicht durch fehlende Ressourcen und schulbauliche
helfen. Trotzdem ist das eine bedenkliche Zahl, die in den         Mängel geprägt ist, sondern individuelle Förderung
Kultusministerien dringend zu der Frage führen sollte,             gewährleistet. Insbesondere an Grundschulen muss
wie die Lehrkraft unterstützt werden kann. Wir fordern             Schulsozialarbeit immer greifbar sein.
die Einsetzung von multiprofessionellen Teams an allen       >     Lehrkräfte müssen besser auf den Umgang mit He-
Schulen, damit auftretende Konflikte mit Fachkräften aus            terogenität und das Verhalten in Konfliktsituationen
der Sozialarbeit, Sozialpädagogik und Psychologie                   vorbereitet werden. Hierfür braucht es ein breites
schnell und vertrauensvoll bearbeitet werden können“,               Fortbildungsangebot und mehr Aufmerksamkeit für
erklärt Udo Beckmann, Bundesvorsitzender des VBE.                   dieses Thema bereits in der Lehrkräfteausbildung.

Unterstützung der Lehrkräfte                                                                                          ele
Sorgen macht auch, dass fast jede dritte Schulleitung,
die 2018 noch angab, die Kolleginnen und Kollegen, die
Gewaltvorfälle erlebt haben, ausreichend unterstützen zu
können, dies nicht mehr sagt. So geben dies 2020 nur
noch 56 Prozent an, 2018 waren es noch 87 Prozent der
Befragten. Beckmann kommentiert: „Wenn die Gewalt-
vorfälle stark steigen, bleibt die Unterstützung auf der
                                                                         In memoriam
Strecke. Das ist nicht die Schuld der Schulleitung, son-
dern eine Frage endlicher Ressourcen. Müsste nicht jede              Albert Schall                        Karl Franz Zerfaß
administrative Tätigkeit von ihr ausgeführt werden, hätte            Lehrer a. D.                         Lehrer a. D.
sie auch mehr Kapazitäten. Zudem braucht es professio-               Schubertstr. 1                       Hüttenstr. 9
nelle Unterstützung durch dafür ausgebildetes Perso-                 67378 Zeiskam                        55546 Frei-Laubersheim
nal.“                                                                geb. 23.07.48                        geb. 03.12.53
                                                                     † 23.08.20                           † 08.08.20
Tabu gebrochen!
Als der VBE die Umfrage „Gewalt gegen Lehrkräfte“ 2016               Wir werden unseren verstorbenen Mitgliedern ein
das erste Mal unter Lehrkräften durchführte, gaben 57                ehrendes Andenken bewahren.

Rheinland-pfälzische Schule 10–2020                                                                                                  7
Die gute Vermittlung - aktuell aufgefrischt - forsa-Umfrage: Gewalt gegen Lehrkräfte Literatur für Lehrkräfte: Neues zur Inklusion - des VBE ...
Die   gute
    Vermittlung

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Die gute Vermittlung - aktuell aufgefrischt - forsa-Umfrage: Gewalt gegen Lehrkräfte Literatur für Lehrkräfte: Neues zur Inklusion - des VBE ...
Thema
Das Problem
Seit längerer Zeit steht die Revitalisierung eines Themas        kommt, dass Lehrende, die mit Interesse/Engagement für
an, das wie ein Tabu behandelt wird und trotzdem den             die vertretenen Fächer/Lembereiche stehen, allemal an-
Unterrichtsalltag dominiert: Welche Anforderungen sind           regender sind als das ewige Neutrum, das nicht erkennen
an einen guten lehrerorientierten, vermittelnden Unter-          lässt, was es eigentlich selbst von Chemie, Geschichte
richt zu stellen? Die große „Unterrichtslüge“, die hier vor-     oder anderen Fächern hält. Das Motto „Müssen wir heute
liegt, ist aufzubrechen. Die Angst davor, dass die eigene        wieder machen, was wir wollen?“ kann die Unterrichts-
Unterrichtsarbeit einem veralteten, autoritären Unter-           methodik in ihrer Gänze nicht bestimmen. Um Missver-
richtsstil zugerechnet werden könnte, hat dieses Thema           ständnisse zu vermeiden, sei deutlich gesagt, dass mit
zum Tabuthema werden lassen, obwohl andererseits klar            diesen Feststellungen nicht dem alten Frontalunterricht
ist, dass Schüler/-innen Anspruch auf einen verständli-          das Wort geredet wird. Phasen der guten Vermittlung, der
chen Unterricht, auf eine gute Erklärung haben und dass          Aufschlüsselung von noch Verschlossenem, der guten Er-
eine gut vermittelnde, erklärende Lehrkraft für das schu-        klärung aber werden für guten Unterricht für unaufgeb-
lische Lernen unerlässliche Voraussetzung ist. Dazu              bar gehalten.

1. Der Überblick mithilfe eines Schemas

                                                  Die gute Vermittlung
    Die didaktisch-                           Gute Vermittlungs-                        Infrastrukturelle
    methodische Grundstruktur                 techniken                                 Solls

                                                                                                                                Die gute Vermittlung
    >     Metastruktur                        >    Das Veranschaulichen,               >   Verständlichkeit
    >     Plan                                      Zeigen                                   – Einfachheit
    >     Advance Organizer                  >     Das Problematisieren                     – Gliederung/Ordnung
           (vorauslaufende                    >     Das Anregen, Fragen                      – Prägnanz
           Grundbegriffe)                     >     Das Informieren                          – Stimulanz
    >      Basistext                          >     Das Strukturieren                   >    Nachvollziehbarkeit
    >      Grundbegriffe, -aufgaben           >     Das Vormachen/                     >    Sinn
    >      Merkstrukturen                            das gute Beispiel                  >    Das Ganze und
                                              >      Engagement, Identifikation               das Detail:
                                              >      Der personale Faktor                     Repräsentativität

Das vorstehende Strukturschema zeigt ein Drei-Säulen-Mo-             weise (ihr könnt jederzeit fragen, ich gebe zunächst
dell. Die linke Säule soll die Grundstruktur deutlich machen.        eine Übersicht, gehe dann Punkt für Punkt vor, ich
Die mittlere Säule listet gute Vermittlungstechniken auf. Die        stelle den Sachverhalt in etwa 15 Min. vor, dann kann
rechte Säule markiert die infrastrukturellen Solls, die die          darüber geredet werden, ich zeige vier Folien und er-
Grundstruktur wie die Vermittlungstechniken bestimmen                läutere diese, die Übersichten auf den vier Folien be-
sollen. Dies ist näher zu erläutern.                                 kommt jeder sofort, das Mitschreiben ist dadurch
                                                                     entlastet usw.).
2. D
    ie didaktisch-methodische                                   >   D er Vermittelnde legt seinen Lehrplan offen und
   Grundstruktur                                                      macht ihn dadurch zum Lernplan: Ich verorte zu-
Das Anliegen von Vermittlungsphasen ist die Weitergabe                nächst das Darzustellende, konzentriere mich heute
einer jeweils zu bestimmenden Menge von Informatio-                   auf diesen Inhalt, werde zwei Grundaufgaben durch-
nen, die für die Kenntnis einer Sache oder die Beherr-                gehen und entwickle dann eine Zusammenfassung.
schung einer Fertigkeit unerlässlich sind. Erfolgt diese              Ein sog. Basistext stellt den Sachverhalt im Kern
Weitergabe ungeordnet oder in zu großen Mengen (etwa                  (ohne Beispiele und Erläuterungen) dar; ihr bekommt
ein 45-minütiger Vortrag in einer 5. Klasse), kann man                ihn alle in die Hand.
den Lernerfolg von vornherein als gering einstufen. Die          >    Sogenannte Advance Organizer geben eine Vorstruk-
Vergessensraten, z. B. bei einer 90-minütigen Vorlesung,               tur (Überschrift, Abschnitte, neu zu lernende Begriffe
sollen weit über 50 % des Vermittelten hinausgehen. Fol-               und Operationen). Sie dienen der Vororientierung
gende Elemente können einer Optimierung dienen:                        und dem besseren Behalten. Der Zuhörer kennt die
                                                                       wichtigen Elemente gleich (Benennungsfunktion) und
>        ie Einführung einer sog. Metastruktur neben bzw.
        D                                                              kann die folgenden Ausführungen als Ausfüllung der
        über der eigentlichen Vermittlungsstruktur (Vortrag,           Vorstruktur verstehen und einordnen. Zunächst im
        Erläuterung, Erklärung) dient der Verabredung der für          Verständnis offenbleibende Stellen werden markier-
        beide Seiten (Redner, Hörer) günstigen Vorgehens-              bar und nachfragbar.

Rheinland-pfälzische Schule 10–2020                                                                                                      9
Die gute Vermittlung - aktuell aufgefrischt - forsa-Umfrage: Gewalt gegen Lehrkräfte Literatur für Lehrkräfte: Neues zur Inklusion - des VBE ...
>        Gerade wenn jemand anschaulich und         bedeutet Veranschaulichen das Zeigen von realen oder
                             konkret, mit Beispielen, Geschich-       bildlich vermittelten Beispielen, Exempla, Phänomenen.
                                    ten gewürzt, darstellt, ist es    Wenn der Lern-Gegenstand Ausgang der Vermittlung ist
                                         für den Zuhörer häufig       (das Fahrrad, das Experiment mit dem Hebelgesetz, der
                                           schwer, das Wesentli-      Felgaufschwung u. a. m.), sind das Zeigen oder das Vor-
                                             che zu identifizieren.   führen oder das Vormachen der „idealen Gestalt“, das
                                              Mitunter erscheint      Zeigen des Prototyps zunächst wichtig, um dann über die
                                              die „Verpackung“        Sprache die Sache nachgehend so zu klären, dass die
                                              interessanter als       Lernenden einen Begriff von der Sache gewinnen. Deut-
                                              der Kern der Sache.     lich wird, dass das Reden über einen Sachverhalt relativ
                                              So wäre es häufig       hohl bleibt, wenn deutliche Anschauungen nicht vorlie-
                                              hilfreich, einen sog.   gen (bloße Kreidephysik). Der schwierige Fall ist dabei
                                              Basistext bereitzu-     der, dass der Sachverhalt von vornherein nur in der Spra-
                                              halten, der das zu      che vorliegt und zu fassen ist (Bearbeitung einer Novelle,
                                              Lernende knapp,         historische Sachverhalte u. a. m.). Veranschaulichungen
                                              prägnant und ohne       sind dann von vornherein nur über Hilfskonstruktionen
                                              Schnörkel wieder-       (Schemata, Bildfolgen usw.) zu gewinnen.
                                              gibt. In der Vielfalt
                                              des zu Vermitteln-      > Das Problematisieren
                                             den in den vielen        Wenn ein Lernender noch keinen Zugang zu einem Lern-
                                          Unterrichtsstunden          gegenstand hat, läuft eine „fertige“ und glatte Vermitt-
                                        über das Schuljahr hin-       lung schnell an ihm vorbei. Deshalb ist das Problemati-
                                        weg wären Basistexte die      sieren eine wichtige Vermittlungshilfe. Dies bedeutet in
                                       Kerne, die Knoten, die für     diesem Zusammenhang, den Sachverhalt zunächst in
                                     das Behalten besonders hilf-     eine Ausgangssituation zurückzuführen, in der mehr Fra-
                           reich sind.                                gen, Lücken, Zweifel, Ungelöstes, Probleme bestehen
     >    Das „Knochengerüst“ für diese wären Grundbegriffe          und das zu Vermittelnde dann als Antwort darauf verstan-
           bzw. -aufgaben, die das Gesprochene in Begriffe            den werden kann. Das Hebelgesetz versteht man besser,
           (Spracherweiterung) und Algorithmen (Verfahrensre-         wenn es tatsächlich zur Erleichterung eines Lastentrans-
           geln) fassen und damit die größte Verdichtung dar-         portes dienen kann. Das Problematisieren ist also im
         stellen.                                                    Kern der Versuch, Lernende in ein Verhältnis zum zu Ver-
     >   Zum Schluss sind Merkstrukturen für die Speiche-            mittelnden (Interesse) zu bringen.
          rung immer effektiv: Übersichten, Diagramme der
          verschiedensten Art, Begriffsbäume, Systematisie-           > Das Anregen und Fragen
          rungen. Mit dem Begriff des „Mappings“ werden heu-          Direkt damit in Zusammenhang steht, das Anregen und
          te gern all diese Möglichkeiten beschrieben, die von        Fragen als Teil einer guten Vermittlung zu verstehen. Mit
          Begriffsdefinitionen über Merksätze bis zu visuell gut      Impulsen (lat. pellere=stoßen) Gedanken, Such- und
          nachzuvollziehenden Übersichten der verschiedens-           Aufnahmeaktivitäten in Gang zu setzen, um der Vermitt-
          ten Art reichen.                                            lung den entsprechenden Resonanzboden zu verschaf-
                                                                      fen, ist das Anliegen, das über einen rein von der Sache
     3. Gute Vermittlungstechniken                                    her konzipierten Vortrag weit hinausführt.
     Ergibt sich die didaktisch-methodische Grundstruktur vor
     allem von der jeweiligen Sache her, so ist für eine gute         > Das Informieren
     Vermittlung die Nutzung der zweiten Säule wichtig, die           Beim Informieren selbst (Vermittlung pur!) geht es dann
     hier mit guten Vermittlungstechniken überschrieben               um den Aufbau des Vortrages (sprachliche Information),
     wird. Man könnte auch sagen, auf die Inhaltsebene sind           das Vorführen eines Experimentes mit Erläuterung (de-
     gezielt Vermittlungsqualitäten zu setzen, die wesentlich         monstrative und sprachliche Information), das Vorma-
     personale Aspekte haben und damit die Beziehungsebe-             chen einer Handlungssequenz (psychomotorische Infor-
     ne kultivieren.                                                  mation) wie etwa den Gebrauch einer Säge. Aufbau und
                                                                      Folge von Informationsstücken, die Dichte ihrer Darbie-
     > Das Veranschaulichen, das Zeigen                               tung, eine lerneradäquate Sprache, der Veranschauli-
     Eine gute Vermittlung ist sicher dadurch bestimmt, dass          chungsgrad, die Prägnanz der Darstellung sind wichtige
     Lernende eine klare Anschauung von einer Sache bekom-            Elemente. Eine Methodik des Informierens wäre hier zu
     men. Damit wird nicht einer schlichten Abbilddidaktik            entwickeln (Bönsch, 2008, 4. Aufl.).
     das Wort geredet. Anschauung bedeutet, über sinnliches
     Wahrnehmen hinaus ein „kategoriales Schema“ von ei-              > Das Strukturieren
     ner Sache zu gewinnen, sie damit schließlich auf den Be-         Wiederum ganz in der Nähe zu dem eben Ausgeführten
     griff bringen zu können. Je nach dem Ansatzpunkt der             steht die Vermittlungstechnik des Strukturierens. Sie
     Vermittlung beinhaltet dies unterschiedliche Vorgehens-          wird hier gesondert behandelt, weil für Lernende eine
     weisen. Wenn der Vermittlungsmodus die Sprache ist,              Strukturierung nach vorn (was werden wir heute wie be-

10                                                                                    Rheinland-pfälzische Schule 10–2020
Thema
handeln?), eine Strukturierung in der jeweils aktuellen       klare Aussagen (keine Verschlüsselung), bekannte Be-
Situation (im Unterrichtsgespräch sind zwischenzeitliche      griffe – wenn Fachtermini unerlässlich sind, werden sie
Vergewisserungen für die Teilnahme möglichst vieler           erklärt – sind Elemente von Einfachheit, die Verständ-
Schüler/-innen wichtig), eine nachgehende Strukturie-         lichkeit fördert. Ganz wichtig ist die Gliederung/Ordnung
rung (was haben wir gefunden, welches sind unsere Er-         einer Darstellung. Diese hat zwei Aspekte: Einmal geht
gebnisse?) den Lernprozess entscheidend steuern. So           es um die innere Gegliedertheit. Gedanken werden folge-
kann man als Subtätigkeiten des Strukturierens die Weg-       richtig entwickelt, der rote Faden ist immer erkennbar.
beschreibung, das Ordnen, das Systematisieren, die            Der induktive oder deduktive Weg einer Darstellung ist
Ortsbestimmung nennen.                                        gut erkennbar. Die äußere Gegliedertheit zeigt sich in
                                                              Elementen, die z. B. einen Text gut lesbar machen: Absät-
> Das Vormachen / das gute Beispiel                           ze, Teilüberschriften, Unterstreichungen, unterschiedli-
Sowohl die sprachliche Vermittlung (Erklärung einer           che Schrifttypen, die Hervorhebung zentraler Begriffe
Rechtschreibregel) als auch (und mehr noch) das Vorma-        durch Herausnahme nach links oder rechts. Für die
chen haben für das Lernen eine eminent beispielhafte          mündliche Vermittlung kann man analog eine Begriffs-
Bedeutung, weil das gute Beispiel (der kann gut erklä-        auflistung, eine Schemaentwicklung auf Tafel oder Folie
ren!) die entscheidenden „Spuren“ für das Lernen legt         angeben, die im Entstehen den gedanklichen Prozess ab-
(ich mache es so, wie X es vorgemacht hat). Das allzu         bilden hilft. Dabei ist die entstehende Übersicht besser
starke Alleinlassen der Schüler/-innen bei der Erarbei-       als die fertige. Prägnanz ist das Wort für die dritte Dimen-
tung kann unter lerntheoretischen Gesichtspunkten si-         sion. Sie meint die sorgfältige Wahl der Worte, die Aus-
cher hinterfragt werden.                                      richtung der Sprache auf das Vermittlungsziel (kein Wort

                                                                                                                             Die gute Vermittlung
                                                              ist überflüssig!), sodass das zu Vermittelnde eine präg-
> Engagement Identifikation (der personale Faktor)            nante sprachliche Gestalt erfährt. Schließlich wird eine
Die vorstehenden Ausführungen führen zu einem Sach-           vierte Dimension angegeben: Stimulanz. Mit ihr sind Ge-
verhalt, der für eine gute Vermittlung mitunter unter-        staltungselemente gemeint, die anregenden Charakter
schätzt worden ist: Animation zum Lernen und Überzeu-         haben: Beispiele, Persönliches, Anekdoten, Anschauli-
gung (dies ist wichtig, lasst euch darauf einmal ein!) hän-   ches, Anregendes.
gen zum Schluss von dem Engagement einer Lehrkraft,
von der zu erkennenden Identifikation mit den eigenen         > Nachvollziehbarkeit
Fächern, vom Spaß und Interesse an den Inhalten ab.           Eine gute Vermittlung muss Nachvollziehbarkeit gewähr-
Was sollte man von Schüler/-innen erwarten, wenn Leh-         leisten. Ein Lernender kann vielleicht den Sinn einer Sa-
rer/-innen totales Desinteresse an den Lerninhalten sig-      che noch nicht erkennen. Aber es muss sich bei ihm
nalisieren würden? Der personale Faktor ist bei aller Ver-    schnell die Erfahrung einstellen, dass man der Darstel-
mittlung von entscheidender Bedeutung!                        lung gut folgen kann, dass der entwickelte Gedanken-
                                                              gang plausibel ist, dass man genügend Anker angeboten
4. Infrastrukturelle Solls
Nach dem anfangs entwickelten Bild von
drei Säulen, durch die eine gute Vermitt-
lung bestimmt werden soll, geht es
jetzt noch um die dritte Säule: die
sog. „infrastrukturellen Solls“. Ge-
meint sind damit Gesichtspunkte,
die jede Vermittlung unabhängig
von Intentionen und konkreten
Gestaltungselementen bestim-
men sollten.

> Verständlichkeit
Eine sicher nicht angezweifelte
Grundqualität ist Verständlichkeit.
Lernprobleme für Schüler/-innen
ergeben sich wahrscheinlich gar
nicht so selten durch mangelhafte
Verständlichkeit von Vermittlungs-
sequenzen. Das sogenannte Ham-
burger Verständlichkeitskonzept
(Schulz von Thun u. a., 1974) gibt vier
Dimensionen an, von denen her sich
Verständlichkeit bestimmen lässt. Die ers-
te ist Einfachheit in der Sprache. Eine über-
schaubare Syntax, das heißt einfache Sätze,

Rheinland-pfälzische Schule 10–2020                                                                                                  11
bekommt, dass die Sache in sich stimmig ist. Dies meint      Lernende kann Wichtigkeiten und Beiläufigkeiten, Allge-
     dann, Verständlichkeit mit dem richtigen Darstel-            meines und Spezielles über diese Kategorie einschätzen
     lungstempo zu verbinden und genügend Verstehens-             lernen. Für den emotional-kognitiven Haushalt (erhöhte
     und Speicherhilfen anzubieten.                               Aufnahmebereitschaft) eines Lerners ist dies sicher wich-
                                                                  tig.
     > Sinn
     Das Wichtigste ist im Prinzip der Sinn, der eine Vermitt-    Literatur
     lung und ihre Rezeption bestimmt. Unterricht wird gene-      >    pel, H.J.: Präsentieren – die gute Darstellung, Balt-
                                                                      A
     rell immer wieder vorgeworfen, dass Sinn eine Mangelka-          mannsweiler, 2002
     tegorie sei. Die Entwicklung von Sinn durch Begründung,      >   Bönsch, M.: Variable Lernwege. Ein Lehrbuch der Un-
     diskursive Verständigung, Handlungszusammenhänge, in              terrichtsmethoden, St. Augustin, 2018, 5. Aufl.
     denen Vermittlungsanliegen bedeutsam werden, oder ein-       >    Bönsch, M.: Produktives Lernen mit differenzierenden
     fach zunächst interessante bzw. interessant gemachte               Unterrichtsmethoden, Braunschweig, 2013
     Sachverhalte sind gewissermaßen die Krönung der Lehre!       >     Glöckel, H.: Vom Unterricht, Bad Heilbrunn, 2003, 4.
                                                                         Aufl.
     > Das Ganze und das Detail: Repräsentativität                >      Hartmann, M. / Funk, R. / Nietmann, H.: Präsentieren,
     Ist Sinn im Grunde eine interaktive Kategorie, ist mit Re-           Weinheim, 2012, 9. Aufl.
     präsentativität die Bedeutung des Inhaltes einer Vermitt-    >       Hattie, J.: Lernen sichtbar machen, Baltmannsweiler,
     lungssequenz von der Sache her gemeint: Welche Bedeu-                 2014, 2. Aufl.
     tung hat das heute zu Vermittelnde im Fach, im Lernbe-       >        Langer, I. / Schulz von Thun, F. / Tausch, R.: Sich ver-
     reich, wofür steht es, wie weit reicht seine Bedeutung,                ständlich ausdrücken, München, 2019, 11. Auflage
     wo liegen seine Grenzen? Das Ganze zu sehen und am           >         Will, H.: Mini-Handbuch Vortrag und Präsentation,
     Detail arbeiten zu können, dies ist wohl das große Kunst-               Weinheim, 2011, 7. Aufl.
     stück. Man kann sich im Detail verlieren und man kann im
     oberflächlichen Überblick verfangen bleiben (man weiß                                                      Manfred Bönsch
     alles und gar nichts!). Repräsentativität kann das Detail
     verorten und das Ganze exemplarisch anleuchten. Der

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Personalräteschulungen                                             Teil 1

Erfolgreich
					mit dem                                                VBE

                                                                                                                           ah
Seit Jahren gehören sie dazu: Die VBE-Schulungen für        OrgaHand genannt. Diese ADD-Broschüre enthält Hinwei-
Örtliche Personalräte zum Landespersonalvertretungsge-      se auf gängige Themen im Schulalltag und dient daher als
setz (LPersVG) und zu aktuellen schulischen Themen          nützliches Nachschlagewerk (Beurlaubungen, Dienstweg,
finden jeweils in einem Block im Frühjahr und im Herbst     Krankmeldung, ÖPR-Post, Ordnungsmaßnahmen usw.).
eines Jahres statt. Hunderte von Lehrkräften aller Schul-   Der VBE stellt diese Broschüre nach Neuauflage jährlich
arten besuchen mit großem Interesse die abwechslungs-       vor und händigt sie an die Teilnehmer der Schulungen aus.
reichen Veranstaltungen, die ihnen einen Einblick in The-
men des täglichen beruflichen Lebens geben.                 Die vielseitigen Themen der

                                                                                                                          w
                                                            Schulungen setzen sich in der Regel
Unter der Leitung von Sabine Mages, stellvertretende        wie folgt zusammen:
Landesvorsitzende des VBE Rheinland-Pfalz und Vorsit-       >   Themen aus dem LPersVG
zende des BPR Grundschulen, stellen kompetente Mit-         >   Aktuelle Themen (z.B. Neuauflage Dienstordnung, Än-
glieder der Stufenvertretungen aus BPR und HPR der ver-          derung des Schulgesetzes, des Mutterschutzgeset-

                                                                                                                         s
schiedenen Schularten als Referent/-innen nicht nur die          zes, des Alterteilzeitgesetztes etc.)
Themen vor, sondern berichten aus ihrer aktiven Tätigkeit   >    Weitere Themen, die in der Schule große Bedeutung
in Schule, ADD und Ministerium. Bei jeder Schulung wird           haben sowie die Arbeit des ÖPR berühren (z.B. Stol-

                                                                                                             Personalrat
eine ausführliche Broschüre (der sogenannte Reader),              persteine bei Klassenfahrten, Rücksichtnahme auf
zum Nachlesen für Zuhause sowie zum Nachschlagen                  Teilzeit, Mehrarbeitsverordnung, Gabe von Medika-
während der Schulung, ausgehändigt. Zudem erhalten                menten durch Lehrkräfte u.v.m.)
die Teilnehmer/-innen zu den Themen passende VBE-Bro-       >     Fragerunde „Wo drückt der Schuh? – Ihre Fragen, un-
schüren, z. B. Dienstrecht, Schulgesetz, LPersVG, Mutter-          sere Antworten“ zu Themen, die für die Teilneh-
schutzgesetz, Altersteilzeit und und und …                         mer/-innen gerade von besonderem Interesse sind.
                                                                   Dies kann ggf. im Plenum, in Einzelgesprächen oder
Inzwischen Tradition hat auch die jährliche VBE-Druckauf-          durch Rückmeldung per Anruf oder E-Mail erfolgen,
lage der sog. „Organisatorischen und Personalrechtlichen           falls eine umfassende Klärung des Sachverhalts not-
Handreichungen für Schulleitungen und Lehrkräfte“, kurz            wendig ist.

                                                                                                             2

Rheinland-pfälzische Schule 10–2020                                                                                      13
len   Zu Beginn der regulären Amtszeit (also im 1. Halbjahr des
                       Schuljahres 2021/22) werden zunächst grundsätzliche
                       Themen aus dem LPersVG behandelt wie: Freistellung des
                       ÖPR, Geschäftsführung des ÖPR (Sitzungen, Beschlüsse,
                                                                                    Themen der Personalräteschulungen
                                                                                    von 2017 bis 2020
                                                                                    Herbst 2017:
                       Niederschriften, Rolle des/der Vorsitzenden …), vertrau-     > Geschäftsführung des Personalrats
                       ensvolle Zusammenarbeit mit der Schulleitung.                > Zusammenarbeit ÖPR und Schulleitung
                                                                                    > Beteiligungsrechte der Personalvertretung
                       Im Verlauf der weiteren vier Jahre bis 2025 werden dann      Frühjahr 2018:
                       Themen wie Personalversammlung, Vierteljahresge-             > Gliederungspläne: erörtern, mitreden, mitgestalten
                       spräch, Arbeitsschutz, Wächteramt, Friedenspflicht, In-      > Personalversammlung: Hier hat der ÖPR
                h
                       formationsrecht, Erörterungsrecht, Mitbestimmung, Initi-        den Hut auf
                       ativrecht, Stufenverfahren u. v. m. behandelt.               > Neues aus der OrgaHand
                                                                                    Herbst 2018:
               a
                       Und jetzt im Herbst vor den Neuwahlen im kommenden           > Zum neuen Schuljahr: Welche Aufgaben gibt’s für
                       Mai 2021 wird ein erster Ausblick auf die Grundbegriffe         den ÖPR?
                       der Personalratswahl gegeben. Wie bildet man einen           > Die neue VV-Mehrarbeit – mehr Arbeit ist nicht
                       Wahlvorstand? Wer wird als Beschäftigte/-r gezählt? Wer         gleich Mehrarbeit
             w

                       darf wählen oder kann gewählt werden? Sind wir über-         > DSGVO – wie wichtig ist der Datenschutz?
                       haupt personalratsfähig und dürfen einen ÖPR wählen?         Frühjahr 2019:
                       Und das alles natürlich unter Coronabedingungen – we-        > Neufassung des Mutterschutzgesetzes
                       gen diesem Umstand fielen übrigens die VBE-Schulungen        > Teilzeitbeschäftigung und Beurlaubung
                       im letzten Frühjahr leider aus. Im kommenden Frühjahr        > Neues aus der OrgaHand
            s

                       finden dann intensive Wahlvorstandsschulungen statt, in      Herbst 2019:
                       denen konkrete Hilfestellungen für alle Aspekte der an-      > Mitwirkung und Mitbestimmung des ÖPR bei
                       stehenden Wahlen gegeben werden.                                Personalmaßnahmen
                                                                                    > Schulfinanzen – Wächteramt des ÖPR
Personalrat

                       Als Grundhaltung verfolgt der VBE das Ziel, dem ÖPR          > Die neue Dienstordnung
                       Sachkompetenz zu vermitteln, um somit zu einer rei-          > Vorläufiger/Endgültiger Gliederungsplan –
                       bungslosen Zusammenarbeit zwischen ÖPR und Schullei-            Erörterungsrecht des ÖPR
                       tung beizutragen. Darüber hinaus versuchen wir einen         2020:
                       Beitrag zur Konfliktlösung zu leisten. Nur gut informierte   > Klassenfahrten: gut geplant – sicher vorbereitet
                       ÖPR können auch gute Arbeit leisten. Das Wissen um              – frühzeitig informiert!
                       Rechte, aber auch Pflichten, stellt den Grundpfeiler einer   > Verabreichung von Medikamenten –
                       guten ÖPR-Arbeit dar.                                           Grundlagen und Grenzen
                                                                                    > Neues aus der OrgaHand
                                                                             mb     > Personalratswahlen 2021:
                                                                                       Bildung von Wahlvorständen
                                                                                    > Einführung in die Begriffe Beschäftigte,
                                                                                       Wahlberechtigte, Wählbare
                                                                                    > Wann ist eine Schule personalratsfähig?
2021

             14                                                                                   Rheinland-pfälzische Schule 10–2020
Wir gratulieren im November
>  95. Geburtstag                    am  16.11. > Günter Walburg          am 27.11. > Margret Datz
am 30.11. > Karl Weiter              Trifelsstr. 34  67354 Römerberg     Eibenweg 5 
Friedrich-Ebert-Str. 60             am 17.11. > Inge Menzenbach          53757 Sankt Augustin
67346 Speyer                         Wilhelmstr. 36 
                                     53562 St. Katharinen                 >  73. Geburtstag
>  93. Geburtstag                    am 19.11. > Edeltraut Müller         am 09.11. > Gisela Serwaty
am 21.11. > Elisabeth Rader          Neuer Weg 9  56379 Winden           Enggasse 13  54595 Prüm
Vor dem Leetor 1  53545 Linz        am 23.11. > Kurt Klimperle           am 17.11. > Hans-Joachim Hüsken
                                     Im Steingebiß 4                     Im Mühlengarten 4 
> 90. Geburtstag                     76764 Rheinzabern                    54338 Schweich
am20.11. > Friedrich Felgenheier     am 24.11. > Karl Hein                am 20.11. > Gisela Schreiner
Münchwiese 6  56566 Neuwied         Boorwiese 37  54439 Saarburg        Grubenweg 8  56170 Bendorf
                                                                          am 25.11. > Elvira Tiefenthäler
>  89. Geburtstag                    >  78. Geburtstag                    Dürerstr. 30  67454 Haßloch, Pfalz
am 05.11. > Gertrud Schuler          am 05.11. > Rita Temmes
Elbblick 15  21629 Neu Wulmstorf    Auf Merschel 17  54453 Nittel       >  72. Geburtstag
                                     am 19.11. > Hans Joachim Schupp      am 04.11. > Friedrich Lang
> 87. Geburtstag                     Im Wiesengrund 20                   Franz-Stützel-Str. 25 
am03.11. > Reinhard Schantz          55491 Büchenbeuren                   67346 Speyer
Amselstr. 40  66994 Dahn            am 24.11. > Beate Brandts            am 08.11. > Christiane Müller
                                     Ringstr. 68  57580 Gebhardshain     Seeblickstr. 35  56745 Bell
>  86. Geburtstag                                                         am 14.11. > Beatrix Groß

am 06.11. > Reimund Reifenrath       >  77. Geburtstag                    Poststr. 20 a  54314 Zerf
Steckensteiner Str. 11              am 01.11. > Ursula Wetzel            am 25.11. > Erwin Unger

57537 Mittelhof                      Steubenstr. 14                      Im Rang 23  56637 Plaidt
                                     55543 Bad Kreuznach                  am 29.11. > Marie-Theres Steiner

>  85. Geburtstag                    am 11.11. > Franzjörg Specht         Siegfriedstr. 5  53424 Remagen
   08.11. > Reinhold Kasper          Mainzer Str. 403  55411 Bingen
am
Auf Pötsch 9  54518 Minderlittgen   am 12.11. > Jürgen Lohmaier          >  71. Geburtstag
am 17.11. > Regina Müller            Kölner Str. 11  57635 Weyerbusch    am 05.11. > Anneliese Greif
Auf Omesen 8  54666 Irrel           am 14.11. > Peter Schön              Talstr. 32 
                                     Im Oberen Berg 11                   76891 Bruchweiler-Bärenbach
>  83. Geburtstag                    67354 Römerberg                      am 07.11. > Elisabeth Habermehl
                                                                          Wichernstr. 1 a  67373 Dudenhofen
   20.11. > Christel Wenz
                                     >
am
                                        76. Geburtstag                    am 10.11. > Gerhard Walgenbach
Im Böhel 24 
55450 Langenlonsheim                 am 06.11. > Erich Kraemer            Pommerbachstr. 34 
                                     Im Schmitzberg 2  54516 Wittlich    56759 Kaisersesch
>  82. Geburtstag                    am 12.11. > Bernd Kliemann
                                     Adolf-Kolping-Ring 3  55232 Alzey
                                                                          am 13.11. > Beate Kulik
                                                                          Kneippstr. 7  67354 Römerberg
am 05.11. > Adelheid Docter
                                     am 13.11. > Annelie Schweitzer       am 16.11. > Heinke Johanna
Auf der Lährwiese 6 
                                     Koosbüscher Str. 7                  Schaffhauser
54538 Kinheim-Kindel
                                     54636 Wißmannsdorf                   Obere Hauptstr. 40 
am 27.11. > Dieter Altmeier
                                     am 16.11. > Karin Gappe              76774 Leimersheim
Eichendorffstr. 3  56075 Koblenz
                                     Rheinstr. 8  53489 Sinzig           am 19.11. > Ursula Therre
                                                                          Hauptstr. 37 
>   81. Geburtstag                   am 27.11. > Elke Wilke
                                     Zum Sperberwäldchen 10              55758 Mittelreidenbach
am 01.11. > Helmut Endres                                                 am 25.11. > Inge Giffels
Fliederstr. 7  67112 Mutterstadt    54634 Bitburg
                                     am 29.11. > Bernd Münchgesang        Wiesenstr. 7  56271 Roßbach
am 21.11. > Marianne Stünn
                                     Im Pöhlen 9  54338 Schweich         am 25.11. > Ludwig Heer
Gerichtsstr. 3  57537 Wissen                                             Kirchstr. 10  57584 Wallmenroth
am 27.11. > Gerda Honnef
Im Flürchen 6  53520 Müllenbach     >  75. Geburtstag                    am 25.11. > Jutta Hoffart
                                                                          Taunusstr. 47–49  55118 Mainz
am 30.11. > Erika Hahn               am 06.11. > Michael Kratz
                                     Burgunderstr. 4                     am 30.11. > Lydia Becker
Wintersdorfer Berg 1                                                     Bussardstr. 5  54329 Konz
54310 Ralingen                       76846 Hauenstein
                                     am 07.11. > Alois Kapell

>  80. Geburtstag                    Wittum 1  53539 Kelberg             >  70. Geburtstag
                                                                          am 06.11. > Peter Flörchinger
am 05.11. > Rainer Sturm
Schützenstr. 38  53474 Bad          >  74. Geburtstag                    Rietburgstr. 27  67354 Römerberg
                                                                          am 07.11. > Christiane Burchardt
Neuenahr-Ahrweiler                   am 07.11. > Hermann Eulberg
                                     Bleichstr. 53  57627 Hachenburg     Am Dreschplatz 2  54533 Hasborn
am 18.11. > Dietrich Schabow
                                     am 08.11. > Günther Greb             am 10.11. > Bernd Dörrschuck
Gassenweg 3                                                              Untergasse 17  55291 Saulheim
56170 Bendorf-Sayn                   Robinienweg 15 
                                     67098 Bad-Dürkheim                   am 26.11. > Hans-Georg König
                                                                          Johann-Wickert-Str. 5 
>  79. Geburtstag                    am 11.11. > Konrad Ochsenreither
                                     Wirth-Allee 3  76829 Landau/Pfalz   56288 Kastellaun
am 01.11. > Ursula Gorondzielski                                          am 29.11. > Hans-Ulrich Jonas
                                     am 15.11. > Ingeborg Krause
Kurt-Schumacher-Ring 10                                                  Etzhardtstr. 18  53508 Mayschoss
76756 Bellheim                       Alzeyer Str. 50  67549 Worms
                                     am 19.11. > Kirsten Braun
am 05.11. > Gerhard Wünstel
Goethestr. 22  76846 Hauenstein     Blocksbergstr. 79 
am 11.11. > Hildegard Joksch
                                     66955 Pirmasens
St. Florentiner Str. 7 
54492 Zeltingen

Rheinland-pfälzische Schule 10–2020                                                                                  15
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