Smarte Verwaltung? - DVZ MV
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
G E M E I N S A M V I S I O N E N V E R W I R K L I C H E N. 01 | 18 ePlan Immer in Polizei M-V: Bewegung Zeitmanagementsoftware Neue Eindrücke dank flexibler der Landespolizei M-V geht Ausbildungsprogramme in den Wirkbetrieb Smarte Verwaltung? Warum ein Kulturwandel für die digitale Aufholjagd nötig ist
Impressum Herausgeber: DVZ Datenverarbeitungszentrum Mecklenburg-Vorpommern GmbH Lübecker Straße 283 19059 Schwerin Chefredakteur: Andrè Korsch (V. i. S. d. P.) [ak] Redaktion: Bettina Deuil (Redaktionsleitung) [bd] Luisa Zeppelin (Satz und Fotografie) Frauke Garthaus [fg] Laura Gust [lg] Autoren: Katrin Becker (DVZ M-V GmbH) Stephanie Rauh (DVZ M-V GmbH) Matthias Fuchs (DVZ M-V GmbH) MedienBüro Barbara Arndt Schwerin Foto-und Bildnachweis: Titel: designed by freepik.com/Fotomontage DVZ; Seite 2/11: Fotomontage, creativenature.nl/pathdoc, Fotolia.com; Seite 3/16: Rawpixel.com, Fotolia.com; Seite 3/18: Joerg Huettenhoelscher, Fotolia.com; Seite 8: Robert Kneschke, Fotolia.com; Seite 9: Calliope gGmbh, Birgitt Welz Die Rechte aller weiteren Fotos und Grafiken liegen bei der DVZ Datenverarbeitungszentrum Mecklenburg-Vorpommern GmbH Quellennachweis: Seite 12: D21-Digital-Index; Computerwoche von IDG (Hrsg.) Was ist Blockchain?, https://www.computerwoche.de/a/blockchain-was-ist-das,3227284, Abruf 5. April 2018; Seite 13: Staatskanzlei des Landes Mecklenburg-Vorpommern (Hrsg.),http://www.mvtag2018.de/mv_tag_2018/, Abruf 6. April 2018 Grafik & Layout: DVZ Datenverarbeitungszentrum Mecklenburg-Vorpommern GmbH Druck: Digital Design Druck und Medien GmbH, Eckdrift 103, 19061 Schwerin Ausgabe: Mai 2018 Auflage: 1.100 Exemplare Sie möchten die DVZ.info abonnieren? Unter www.dvz-mv.de/dvzinfo finden Sie alle Bezugsvarianten als auch das Online-Archiv. Unser kostenloses Kundenmagazin erscheint halbjährlich, die nächste Ausgabe können Sie ab dem 1. November 2018 lesen. DVZ.info 01I18
EDITORIAL Frischer Wind Liebe Leserinnen, liebe Leser, die fortschreitende Digitalisierung aller Lebensbereiche besitzt einen hohen Stellenwert in den gerade abgeschlossenen Koalitionsvereinbarungen. Die neue Bundesregierung hat nun die Möglichkeit zur Neuausrichtung, um der Digitalisierung der Verwaltung zusätzlichen Schwung zu verleihen. Auch in Mecklenburg-Vorpommern wurden nach den Landtagswahlen im September 2016 die Weichen neu gestellt. Allerdings braucht es politischen Gestaltungswillen und gesamtstaatliche Anstrengungen, damit die digitale Transformation des öffentlichen Sektors gelingen kann. Die Neugestaltung der Verwaltung geht weit darüber hinaus, dass Bürgerinnen und Bürger bzw. Unter nehmen online mit ihr kommunizieren können. Warum das so ist, erfahren Sie in dieser Ausgabe direkt von Ina-Maria Ulbrich. Als Staatssekretärin des nach der Landtagswahl 2016 neu s trukturierten Ministeriums für Energie, Infrastruktur und Digitalisierung verantwortet sie die digitale Entwicklung d er Verwaltung in Mecklenburg-Vorpommern. Im Interview spricht die neue DVZ-Aufsichtsratsvorsitzende über ihre digitalpolitischen Ziele, verbunden mit der Forderung nach einem Kulturwandel in der Verwaltung. Die digitale Transformation bietet der Verwaltung die Chance, ihre vielfältigen Aufgaben zum Wohl von Gesellschaft und Wirtschaft besser zu erfüllen. Doch dazu braucht es ein engagiertes Handeln mit S trategie und Struktur. Als Wissens- und Kompetenzträger unterstützt und begleitet das DVZ die Landesverwaltung bei der strategischen Gesamtausrichtung und der Umsetzung der daraus resultierenden Maßnahmen. Ihr Hubert Ludwig – Geschäftsführer – DVZ.info 01I18 1
Inhalt TITELTHEMA INFORMIEREN MITTENDRIN 5 „Digitalisierung 8 Alles neu macht 12 Was ist eigentlich ... ist mehr als der Mai? ... Blockchain? Buzzwords der Breitbandausbau“ EU-Datenschutzgrundverordnung Digitalisierung Im Interview: Staatssekretärin wird rechtsverbindlich Ina-Maria Ulbrich spricht über die Herausforderungen der 13 MV-Tag 2018 Digitalisierung 9 Programmieren Mecklenburg-Vorpommern macht Schule in M-V feiert und das DVZ ist dabei Wenn Mecklenburg-Vorpom- merns Lehrkräfte einmal selbst Frühjahrskonferenz die Schulbank drücken Digitale Kompetenzen erkennen und fördern 10 Wie der Ochs vorm Scheunentor?! Über den Sinn und Unsinn von gebrauchstauglichen Anwendungen 2 DVZ.info 01I18
VERNETZEN ENTWICKELN BEWEGEN 14 Ausbau Nationales 18 Mehr als ein 22 Nur Einsen und Waffenregister digitaler Dienstplan Nullen? Von wegen! DVZ setzt im eigenen Teilprojekt Zeitmanagementsoftware „ePlan DVZ punktet mit flexiblem erfolgreich auf hybrides Projekt- Polizei M-V“ geht in den Wirk Ausbildungskonzept und viel management betrieb seitigen Recruitingaktivitäten 16 Get social! 20 Auf den Schirm! 24 Back to the Onlineangebote im Social Web: DVZ.trendradar sondiert Roots Da hin gehen, wo die Nutzer sind die Trends der Zukunft Recruiter Rico Wittmann kehrt mit vielen Erfahrungen in seine Heimat zurück DVZ.info 01I18 3
Inhaltsv m erz hn ck zu eic urü Z is T itelthema „Digitalisierung ist mehr als Breitbandausbau“ Im Interview: Staatssekretärin, IT-Beauftragte der Landesregierung und DVZ-Aufsichtsratsvorsitzende Ina-Maria Ulbrich spricht über die Heraus forderungen der Digitalisierung und ihre Erwartungen an das DVZ. Im Jahr 2011 wurde Ina-Maria Ulbrich zur Staatssekretärin des Ministeriums für Energie, Infrastruktur und Landesentwicklung ernannt. Nach den Landtagswahlen im Herbst 2016 und den a nschließenden Koalitionsverhandlungen fiel die Entscheidung, den Bereich Digitalisierung im jetzt neu aufgestellten Ministerium für Energie, Infrastruktur und Digitalisierung zusammenzuführen. Damit verantwortet Ina-Maria Ulbrich heute als IT-Beauftragte der Landesregierung die digitale Entwicklung der Verwal- tung in Mecklenburg-Vorpommern. DVZ.info: Frau Ulbrich, wieso wur- Mit Blick auf Ihre vorwiegend juris- wie wir die Verwaltung von M-V so de die Verantwortung für die Digi- tisch geprägte, erfolgreiche Laufbahn: aufstellen, dass wir nicht nur einfach talisierung dem Energieministerium Was reizt Sie persönlich an dem The- Verwaltungsprozesse digitalisieren, übertragen? ma Digitalisierung, das doch stark von die sich aus den Gesetzen ableiten. Ina-Maria Ulbrich: Die Koalitions- Prozessen, Organisation und Technik Vielmehr interessiert mich, wie wir partner haben 2016 entschieden, die geprägt ist? uns als digitale, bürgerfreundliche vielen bereits laufenden Digitalisie- Zunächst einmal ist es eine unge- und serviceorientierte Verwaltung auf- rungsprojekte in der Landesverwal- heuer spannende und herausfor- stellen, die sich an den Bedürfnissen tung von einer zentralen Stelle aus zu dernde Aufgabe Staatssekretärin der Bürgerinnen und Bürger sowie der steuern und zu koordinieren – auch zu sein. Ich habe als Referentin in Wirtschaft orientiert. Meiner Meinung und vor allem, um Synergieeffekte zu der Verwaltung angefangen. Des- nach ist damit eine Änderung der fördern. Die Wahl fiel auf das dama- halb beschäftige ich mich auch seit Verwaltungskultur, wie wir sie heute lige Ministerium für Energie, Infra- langem intensiv mit Verwaltungspro- kennen, verbunden. struktur und Landesentwicklung, das zessen. Digitalisierung bedeutet für mit dem Bereich Infrastruktur bereits Was meinen Sie damit? für die Grundlagen der Digitalisierung zuständig war. Deshalb hatte es auch „Die Verwaltungskultur Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen verstehen sich als 2015 die Aufgabe übernommen, den muss sich grundlegend Kunden. Sie erwarten von der öffent- Breitbandausbau voranzutreiben. ändern.“ lichen Verwaltung in der elektro Dass das Energieministerium nun nischen Kommunikation den gleichen den Hut auf hat, bedeutet aber nicht, Komfort, die gleiche Angebotsvielfalt dass Digitalisierung jetzt ausschließ- mich nicht Breitbandausbau oder das und die gleiche Reaktionsschnelligkeit lich dort stattfindet. Jedes Ressort IT-mäßige Abbilden von Prozessen. wie von kommerziellen Shopping-, beschäftigt sich weiterhin unter seinem Digitalisierung heißt, dass Prozesse Buchungs- oder Informationsplatt speziellen Blickwinkel mit der Digita- neu gedacht werden müssen. Dem- formen. Auf diese Ansprüche müssen lisierung – das Energieministerium entsprechend reizen mich die Frage wir reagieren. koordiniert und steuert. und die damit verbundene Aufgabe, DVZ.info 01I18 5
Handelsregister stärker miteinander vernetzen, sodass auch einfache Datenabfragen automatisiert möglich sind. Das ermöglicht wirklich digitale Prozesse. Ein Thema in diesem Zusammen- hang ist sicherlich der Datenschutz. Wir haben es nicht geschafft, bei den Bürgern das Vertrauen zu schaffen, dass der Staat mit ihren Daten sorg- fältig umgeht. Die Menschen geben ihre Daten eher Facebook, Google oder Amazon als dem Staat. edakteurin Bettina Deuil im Gespräch mit Staatssekretärin Ina-Maria Ulbrich R Bis 2022 sollen laut Onlinezugangs- A und Pressesprecherin Renate Gundlach verbesserungsgesetz (OZG) möglichst viele Verwaltungsleistungen von Bund, Ländern und Kommunen online über Wie kann dieser Kulturwandel Ihrer aufpassen, dass durch Fach- und einen einzigen, virtuellen Portal Ansicht nach gelingen? Einzelinteressen nicht zu viele der so verbund angeboten werden. Neben Natürlich ist ein Kulturwandel nicht genannten Insellösungen entstehen. der Umsetzung des OZG – welche von heute auf morgen zu bewälti- Denn dann wird es uns nicht gelingen, weiteren digitalpolitischen Ziele ver- gen. Solch‘ ein Prozess erfordert auch Synergien in der IT-Landschaft in folgen Sie in naher Zukunft? ein Umdenken in der Verwaltung. M-V zu entwickeln. Hier ist es meine Die Umsetzung des Onlinezugangs- Deren Aufgabe ist es, Gesetze umzu- Aufgabe als IT-Beauftragte der Lan- verbesserungsgesetzes ist eine Her- setzen. Darauf ist das Denken und desregierung, die Entwicklung der ausforderung für die kommenden Handeln der Verwaltung fokussiert. IT-Architektur zu steuern. Wir verfü- Jahre. Wir müssen parallel arbeiten, Wir nehmen in der Regel die Sicht gen bereits über viele Services und an den Prozessen auf der einen und der Vorschriften ein. Aber unser Anwendungen. Wir müssen diese mit an den technischen Grundlagen auf Anspruch sollte sein, Verwaltungs- den Fachverfahren vernetzen – und der anderen Seite. Dazu zählen das prozesse aus der Sicht des Kunden dafür intensiv zusammenarbeiten... Service-Konto, der Portalverbund, die nachzuvollziehen. Außerdem geht es Vernetzung mit den Fachverfahren. nicht darum, die Vorschriften bis in die Deutschland liegt beim E-Government, Und auch das Thema Datensicherheit kleinste Verästelung zu digitalisieren. also der Digitalisierung der öffentlichen dürfen wir nicht vernachlässigen. Hier Unser Ziel sollte sein, dass wir ca. Dienste, in internationalen Verglei- wollen wir die Strategie für die kom- 80 Prozent der Fälle – die Standard- chen allenfalls im Mittelfeld mit sogar menden Jahre erarbeiten. fälle – digitalisiert lösen können. Für leicht sinkender Tendenz. Was ist Ihrer die restlichen ca. 20 Prozent Einzel- Meinung nach die Ursache für diese Als erfahrener IT-Dienstleister beglei- fälle muss der Raum für eine indivi- Entwicklung? tet und unterstützt die DVZ M-V GmbH duelle Bearbeitung bleiben. Wir haben bisher zu wenig Verwal- die Verwaltung bei ihrem Moderni- tungsleistungen im Angebot. Dadurch sierungsprozess. Doch bevor über Wird die Standardisierung nicht stark lohnen sich das Service-Konto oder die Umsetzung und den Einsatz von durch das Ressortprinzip und Eigen- die e-ID für viele nicht. Wir müssen IT nachgedacht wird, ergeben sich interessen verhindert? also in Vorleistung gehen und einfach hier für das DVZ neue Aufgaben, was Fachliche Interessen sind gut bedienbare Anwendungen entwickeln. die Prozess- und Organisationsbera- und für die Aufgabenwahrnehmung Wir müssen die verschiedenen Ange- tung angeht. Sehen Sie das DVZ als notwendig. Aber mit Blick auf die bote der Verwaltung wie zum Bei- Lösungsanbieter in einer tragenden Informationstechnik müssen wir spiel Personenstands-, Vereins- oder Rolle? 6 DVZ.info 01I18
Inhaltsv m erz hn ck zu eic urü Z is Ja. Das DVZ ist weit mehr als nur gefragt. Es unterstützt uns darin, Pro- Welche Chancen und Möglichkeiten ein Auftragsempfänger. Es ist ein bleme zu analysieren und innovative ergeben sich daraus für die öffent- wichtiger Partner bei der Digitalisie- Lösungswege zu finden. Wir brauchen liche Verwaltung? Um Antworten auf rung der Landesverwaltung. Die eben agile Methoden wie Design Thinking, diese Fragen zu finden, sind wir auf genannten Ziele und Maßnahmen zur um den komplexen Erneuerungspro- die Erfahrungen und Erkenntnisse des zess strukturiert zu gestalten. Die DVZ als Berater und Lösungsanbieter „Ich sehe das DVZ nicht Digitalisierung der Verwaltung können angewiesen. Andersherum benötigt wir nur gemeinsam „wuppen“. das DVZ klare Angaben darüber, wie sich die Landesregierung die Digi- nur als Dienstleister im Als Aufsichtsratsvorsitzende des DVZ talisierung vorstellt. Der beständige Sinne eines Auftrags- haben Sie die Möglichkeit, die Aus- Austausch ist also enorm wichtig, empfängers, sondern als richtung und Entwicklung des Un- wenn wir unsere Ziele gemeinsam wichtigen Partner. “ ternehmens maßgeblich zu steuern. Welche Erwartungen stellen Sie umsetzen wollen. Ich bin der festen Überzeugung: Wir sind auf dem rich- konkret an das DVZ als IT-Dienst- tigen Weg! Realisierung hat die Landesregierung leister der Landesverwaltung von gemeinsam mit dem DVZ erarbei- Mecklenburg-Vorpommern? Vielen Dank für das Gespräch. tet. Um sie erfolgreich in die Praxis Was passiert in der IT-Branche umsetzen zu können, ist das DVZ mit und im Rahmen der Digitalisierung? bd A seiner Beratungs- und Fachkompetenz Welche Trends sind zu erkennen? Digital, bürgerfreundlich, serviceorientiert: Die öffentliche Verwaltung muss auf die Ansprüche der Bürgerinnen und Bürger A sowie der Wirtschaft reagieren. DVZ.info 01I18 7
INFORMIEREN Alles neu macht der Mai? EU-Datenschutzgrundverordnung wird nach zweijähriger Übergangsfrist vollumfänglich rechtsverbindlich Datenschutz ist für Behörden und Unternehmen nichts Neues. Doch gerade durch die rasant zu- nehmende Digitalisierung in der Gesellschaft wächst dessen Verantwortung für die Wahrung der Persönlichkeitsrechte. Dieser will nun die EU-Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) Rechnung tragen. Nach Ablauf einer zweijährigen Übergangsfrist zum 25. Mai 2018 kommt es zu einer Vereinheitlichung des europäischen Datenschutzrechtes, die so für eine einheitliche europäische Rechtsbasis sorgt. Wie bei allen neuen Gesetzgebungen stellt sich zu Beginn and default“, also Datenschutz durch Technikgestaltung die Frage, wie die Paragraphen und Artikel praktisch anzu- und datenschutzfreundliche Voreinstellungen der künftigen wenden und umzusetzen sind. Sobald Urteile und Beschlüsse Anwendungen. zu spezifischen Sachverhalten durch die Gerichte gefällt werden, besteht zunehmende Rechtssicherheit. Deshalb ist Neue Verordnung als Chance und bleibt es ein Prozess, interne Regelungen, Anweisungen Eine große Herausforderung der Verordnung besteht künf- und Vorgaben gesetzeskonform anzupassen. tig darin, eine praktikable Verzahnung zwischen Kunden und Dienstleister herzustellen. Denn neuerdings sind Interne Bestandsaufnahme beide Parteien für den Datenschutz verantwortlich. Mögli- „Welche konkreten Maßnahmen müssen wir ergrei- che Lösungswege sehen etwa den Einsatz eines zentralen, fen?“ Dieser Frage stellt sich seit Inkrafttreten der DSGVO einheitlichen Datenbestandes vor, der gemeinsam von (2016) ebenfalls das DVZ. Dass die Thematik bereits einen Kunde und Dienstleister geführt und aktuell gehalten wird. hohen Stellenwert besaß, zeigen zahlreiche Maßnahmen: Ein solches Landes-Verfahrensregister kann beispielsweise Die Bestellung eines Datenschutzbeauftragten nebst Ver- auch den Aufsichtsbehörden des Landes einen auf ihre treters, eine bundesweit einmalige gesetzliche Regelung Bedürfnisse zugeschnittenen Zugang verschaffen und ist im aus dem Landesdatenschutzgesetz – DSG M-V sowie eine DVZ bereits als Prototyp entwickelt worden. Aufbau- und Ablauforganisation zum Datenschutz sind seit jeher Bestandteile der Unternehmensstruktur. Die dennoch Mehr zum Thema: Sie möchten wissen, welche N euerungen massiven Veränderungen, die die DSGVO auferlegt, arbei- mit der DSGVO auf Sie zukommen? Im Rahmen des IT-Sicher- tet das DVZ projektbasiert auf und leitet daraus interne heitstages am 29.05.2018 im DVZ berichtet der stellvertretende Handlungsweisen ab. Nach einer Inventur von bestehenden Landesdatenschützer Gabriel Schulz über die Datenschutzfolge- Fachverfahren und deren Daten, richtet sich der Fokus dazu abschätzungen und steht im Anschluss an die Vortragsslots für auf hausinterne Prozesse, Strukturen und Gremien. Doch Gespräche zur Verfügung. Weitere Informationen erhalten Sie unter: auch innerhalb noch kommender Fachverfahren legen https://www.datenschutz-mv.de/datenschutz/DS-GVO/ DVZ-Entwickler künftig einen Schwerpunkt auf das Thema Datenschutz. Denn die DSGVO fordert „privacy by design fg A 8 DVZ.info 01I18
Inhaltsv m erz hn ck zu eic urü Z is INFORMIEREN ÜBERZ EUG T Program- Regionale Schule mit mieren macht Grundschule Blankensee Auf dem Weg zur Medienschule ist das Pilotprojekt „Programmieren Schule in M-V macht Schule in M-V“ für die Grund- schule Blankensee ein zukunftswei- sender Baustein. „Wir freuen uns sehr, mit zu den landesweit ausgesuchten Wenn Mecklenburg-Vorpommerns Lehrkräfte Partnern zu gehören“, äußert Schul- einmal selbst die Schulbank drücken leiter Heiko Djalek von der Regionalen Schule mit Grundschule „Am Kirsch- garten“. „Damit lernen Kinder für die Zukunft“, sagt Informatiklehrer Uwe Ein kleines Board mit großer Wirkung: Der Mikroprozessor Roßner. Es verändere den Unterricht. „Calliope mini“ – benannt nach der Muse der Wissenschaft hält seit Anfang dieses Jahres Einzug in die Grundschulen des Landes. Uwe Roßner / Lehrer Innerhalb eines Pilotprojektes testen über 100 Schulen, die dem Aufruf von Bildungsministerin Birgit Hesse zur Teilnahme gefolgt sind, den Einsatz des Minicomputers im Unterricht. Der offizielle Startschuss für das Fortbildung. Im Zuge des Pilotprojek- Pilotprojekt, initiiert von der Landesre- tes führt das Fraunhofer IAIS mit ihrer gierung, dem DVZ sowie der Industrie Open Roberta Initiative insgesamt neun und Handelskammer zu Schwerin, fiel kostenlose Schulungen durch, die im bei einer Landespressekonferenz im Vorfeld speziell auf die Bedürfnisse in vergangenen Oktober. Anlass war die M-V zugeschnitten wurden – so zum Robert Lansemann kostenfreie Überlassung von 100 Klas- Beispiel die inhaltliche Anbindung an Schule Wismar sensätzen des Minicomputers von der die Lehrpläne oder aber den zeitlichen „Im Anschluss an die Lehrerfort Calliope gGmbH an interessierte Grund- Umfang der Fortbildungen. bildung habe ich den Calliope mini schulen des Landes. Dass die Lehrkräfte direkt in meinen Unterricht integriert in Mecklenburg-Vorpommern keine Mit einem Klick zum Match und mit großer Freude bemerkt, wie Digitalmuffel sind, zeigte sich schnell: Parallel zu den stattfindenden Lehrer viel Spaß die Schülerinnen und 114 Grundschulen meldeten sich inner- fortbildungen erarbeitet das DVZ in Schüler bei der Arbeit hatten. halb der Frist an und sind nun offizielle Zusammenarbeit mit der IHK zu Schwe- Aufgrund der tollen Unterstützung Projektpartner. rin eine Möglichkeit, weitere interessierte durch die Schulleitung habe nun eine (Grund-)Schulen mit einem Klassensatz zusätzliche Stunde in der Woche, Von der Schulung des Minicomputers auszustatten. Inner- die ich ganz dem spielerischen in die Praxis halb eines Matchingprozesses sollen in Programmieren mit dem Calliope Damit die teilnehmenden Schulen Zukunft regionale Unternehmen einen mini widmen kann. Der Ansturm der nicht nur mit der reinen Hardware aus- Calliope mini Klassensatz an die Schule Kinder war groß: Alle verfügbaren gestattet werden, sondern den Calliope in ihrer Nähe schenken, die ihren Bedarf Plätze waren innerhalb kürzester mini auch möglichst sinnvoll in den über eine interaktive Landkarte auf Zeit vergeben.“ Unterrichtsalltag einbinden können, www.calliope-in-mv.de angemeldet hat. absolvieren die Lehrkräfte vor Übergabe Birgitt Welz / Lehrerin fg des Klassensatzes eine ausführliche A DVZ.info 01I18 9
INFORMIEREN Wie der Ochs vorm Scheunentor?! Über den Sinn und Unsinn von gebrauchstauglichen Anwendungen – Teil 3 unserer Reihe „Nutzerzentriertes Design“ IT ist unser täglich Brot: Tag für Tag kommt das Gros von uns ins Büro und setzt sich an den Computer. Der Rest des Arbeitstages ist geprägt von E-Mails, Textverarbeitung, Tabellenkalkulation, Internet und Fachverfahren. In unserem Metier verbringen wir mittlerweile den Großteil unserer Arbeitszeit mit diesen Anwendungen. Anwendungen, die uns bei der Erledigung unserer Aufgaben unterstützen sollen. Was wäre, wenn diese auf die Gebrauchstauglichkeit für uns als Nutzer – und nicht allein auf die Fachlichkeit – ausgerichtet wären? Im Zuge der Digitalisierung werden gegenwärtig zahlreiche Usability verständlich erklärt neue Anwendungen beschafft und entwickelt. Begrenzte Res- Gebrauchstauglichkeit, Bedienbarkeit, Benutzerfreund- sourcen zwingen Entscheider jedoch oft, den Rotstift anzuset- lichkeit – verschiedenste Begriffe, die sich um eine Zielset- zen. Wenn Gebrauchstauglichkeit (engl.: Usability) überhaupt zung ranken: Wie gut oder schlecht unterstützt mich meine auf der Anforderungsliste gestanden hatte, fällt sie an diesem Anwendung dabei, die Aufgaben in meiner individuellen Punkt meist der vermeintlichen Wirtschaftlichkeit zum Opfer. Arbeitssituation effektiv, effizient und zufriedenstellend zu erfüllen? Dabei geht es also weder um Barrierefreiheit noch Wer billig kauft, kauft zweimal um die Freude an der Nutzung (Joy of Use) oder gar das Nicht selten beruhen diese Entschei- Nutzererlebnis (User Experience). Wie muss meine Anwen- dungen auf einer Milchmädchenrech- dung gestaltet sein, um mich als Nutzer vor den typischen nung, denn nutzerunfreundliche Hürden zu bewahren? Hierfür liefert die ISO 9241-110 Anwendungen führen spätestens sieben Grundsätze der Dialoggestaltung: im Betrieb zu höheren Kosten: Die Bearbeitung der Aufga- Fehlertolerant: vor Fehlern ben dauert länger, Schu- F schützen und sie verzeihen lungsaufwände sind höher, Ein Pflichtfeld ist nicht ausgefüllt, das Datum wurde im die Anwenderakzeptanz ist falschen Format eingetragen, das neue Passwort enthält nicht geringer und die Handha- die geforderten Sonderzeichen. Irren ist zwar menschlich, bung der Anwendung ist dennoch sollten fehlerhafte Eingaben den Nutzer nicht am anspruchsvoller. Bereits Abschluss der Arbeitsaufgabe hindern dürfen. Hinweise auf in der Entwicklung helfen konkrete Fehler, Hilfetexte zu Formatvorgaben und Vorschläge Usability-Maßnahmen dabei, zur Fehlerbeseitigung sind hierbei mögliche Dialogtechniken. Fehler früh zu erkennen oder sogar ganz zu vermeiden und Aufgabenangemessen: so viel somit Kosten zu sparen. A wie nötig, so wenig wie möglich In einem Formular werden nur die Informationen abge- fragt, die auch tatsächlich notwendig sind. Bei der Eingabe von Adressdaten wird der Ort auf Basis der Postleitzahl 10 DVZ.info 01I18
Inhaltsv m erz hn ck zu eic urü Z is vorausgefüllt. Bei der Buchung einer Besprechung werden das System und die Darstellung der Informationen an seine nur die Räume angezeigt, die im gewünschten Zeitraum tat- individuellen Fähigkeiten und Präferenzen anzupassen. sächlich verfügbar sind. Ein interaktives System sollte nur die Funktionalitäten enthalten, die der Benutzer auch tatsächlich Lernförderlich: benötigt, um seine Arbeitsaufgabe zu erledigen. L Learning by doing Erhält der Nutzer bei der Anwendung eines Systems Unter- Selbstbeschreibungsfähig: stützung und Anleitung, erlernt er es durch den direkten S instinktiv bedienen Gebrauch. Geführte Touren beim Start der Anwendung oder In welchem Dialog befindet sich der Nutzer gerade? Welche die schrittweise Führung durch komplexe Prozesse sind Funktionen und Handlungsoptionen stehen zur Verfügung und ebenso möglich wie interaktive Hilfeinhalte oder integrierte wie können sie ausgewählt werden? Diese Informationen Lernvideos. sollten dem Nutzer jederzeit offensichtlich sein, damit er die Anwendung – ohne lange überlegen zu müssen – bedienen Erwartungskonform: keine kann. Breadcrumb-Navigation, eindeutig beschriftete Formu- E unvorhersehbaren Überraschungen larfelder, erkennbare Links und Schaltflächen sowie aussage- Die Internetseite einer Behörde passt sich der Sprache kräftige Icons sind beispielhafte Optionen. der Zielgruppe an. Ein Verwaltungsformular bestätigt dem Nutzer den Versand des Dokumentes. Die Darbietung der Steuerbar: der Nutzer Verwaltungsleistungen erfolgt nach den Lebenslagen des S lenkt das System Bürgers und nicht nach der Struktur der Behörde. Die Dialoge Eine E-Mail im Entwurf speichern und erst am nächs- und Informationen entsprechen den vorhersehbaren Nutzer- ten Arbeitstag versenden. In einem Formularassistenten belangen und den Denkmodellen der Anwender. Allgemein zwischen den einzelnen Dialogschritten vor und zurück anerkannte Konventionen werden berücksichtigt. springen. Das Hochladen eines Dokumentes in das Archiv pausieren und später fortsetzen. In letzter Instanz sollte Weniger ist manchmal mehr immer der Nutzer die Kontrolle über das System haben und Wie stark und in welcher Ausprägung die Dialogprinzipien entscheiden, wann er einen Arbeitsschritt startet und in zum Einsatz kommen, hängt stets vom Nutzungskontext ab. welche Richtung und Geschwindigkeit er die Teilaufgaben Gebrauchstauglichkeit zu berücksichtigen bedeutet nicht, alle abarbeitet, bis er das Ziel erreicht hat. bekannten Dialogtechniken einbringen zu müssen. Die Über- frachtung der Anwendung über die Bedürfnisse der Nutzer Individualisierbar: verschiedene Nutzer hinaus führt sonst zum gegenteiligen Effekt: Die Anwendung I haben verschiedene Bedürfnisse wird unnötig teuer und der Nutzer sitzt letztlich doch wie der Die Schriftgröße ist anpassbar. Die Hilfetexte können stan- sprichwörtliche „Ochs vorm Scheunentor“. dardmäßig ein- oder ausgeblendet werden. Eine Anwendung Katrin Becker lässt sich komplett über die Tastatur bedienen. Dialogtech- A niken zur Individualisierbarkeit ermöglichen es dem Nutzer, DVZ.info 01I18 11
MITTENDRIN DIGITALE TRENDS http http Hohe Digitalkompetenzen Die Offenheit Dienstleistungen sind in der Gesamtbevölkerung gegenüber digitalen werden zunehmend noch nicht bei allen Themen Anwendungen und über das Internet vorhanden. Bei den Medien steigt: Zwei bestellt oder gebucht, Vorhandenen bleibt die Intelligente Techniken, Drittel der Deutschen Eine systematische insbesondere im In der Begriffswelt Spaltung zwischen Jung die viel Vertrauen erfordern, erwarten, dass der Wissensaneignung Reisesektor. der Digitalisierung kann und Alt sowie Mann und wie Assistenzroboter im Umgang mit digitalen durch Trainings etc. maximal die Hälfte der Frau weiter bestehen. Pflegefall oder selbst- Medien und Program- findet kaum statt, das Bevölkerung mitreden. fahrende Autos, finden mierkenntnisse Interesse an Fort- noch kaum Akzeptanz – bereits in den Schulen bildung im digitalen selbst in der technikaffinen vermittelt werden. Bereich ist gering. Gruppe der Digitalen Vorreiter. WAS IST EIGENTLICH ... ... Blockchain? die eine stetig wachsende Liste von weil neue Bitcoins nur auf Grundlage Buzzwords der Transaktionsdatensätzen vorhält. Die der bisher erzeugten Bitcoins errech- Datenbank wird chronologisch linear net werden können. Stellen Sie sich die Digitalisierung erweitert, vergleichbar einer Kette, Blockchain beispielsweise als Rohrlei- der am unteren Ende ständig neue tung vor und Bitcoin als das Wasser, Der aktuelle D21 Digital Index zeigt: Elemente hinzugefügt werden. Daher das dort durchfließt. Es wird viel über sie geredet aber die auch der Begriff „Blockchain“ = Fakt ist, die Technologie sorgt für wenigsten verstehen, was sich hinter „Blockkette“. Ist ein Block vollständig, Gesprächsstoff über Industriegrenzen aktuellen Schlagwörtern der Digitali- wird der nächste erzeugt. Jeder Block hinweg. Neben dem Finanzsektor ent- sierung verbirgt. Also rücken wir diese enthält eine Prüfsumme des vorherge- deckt auch die IT-Branche das tech- „Buzzwords“ mal selbst ins Rampen- henden Blocks. Entwickelt wurde das nische Modell für sich. Inzwischen licht und fragen uns heute: Was ist technische Modell der Blockchain im existieren zahlreiche Weiterentwick- eigentlich Blockchain? Rahmen der Kryptowährung Bitcoin lungen der ursprünglichen Blockchain- Blockchain ist eine Querschnitts- – als webbasiertes, dezentralisiertes, Technologie. Diese ermöglichen über technologie für transparente und revi- öffentliches Buchhaltungssystem aller Kryptowährungen hinaus zahlreiche sionssichere Transaktionen, die keiner Bitcoin-Transaktionen, die jemals getä- Anwendungen im Bereich Lizenz- zentralen Instanz bedürfen. Block- tigt wurden. Ohne Blockchain würde Management, Versicherungswirtschaft, chain ist eine dezentrale Datenbank, das Bitcoin-System nicht funktionieren, Logistik oder ID-Management. 12 DVZ.info 01I18
Inhaltsv m erz hn ck zu eic urü Z is 18. – 20. Mai MV-TAG 2018 AKTUELLE VERANSTALTUNGSTERMINE MV-TAG 2018 Rostock Mecklenburg- 20. Mai im Rahmen des großen Vorpommern feiert Bürgerfestes zu entdecken. Ganz 29. Mai Rostock wird zum Event-Areal mit und das DVZ ist dabei bewährten Programmpunkten wie IT-SICHERHEITS- der Landesmeile, der Präsentation TAG IM DVZ Die Hanse- und Universitätsstadt der Landesregierung sowie großen Schwerin Rostock wird 800 Jahre alt und das Ausstellungsbereichen der Rettungs- ganze Bundesland feiert mit. Denn und Sicherungskräfte. auch der alle zwei Jahre stattfin- Auch das DVZ ist dabei und prä- 30. – 31. Mai dende Mecklenburg-Vorpommern- sentiert am Stand des Ministeri- NORDJOB 2018 Tag steht ganz unter dem Motto „800 ums für Energie, Infrastruktur und Schwerin Jahre Rostock – Vielfalt entdecken Digitalisierung den Minicomputer im Land zum Leben!“. „Calliope mini“ sowie viele Ideen Wissenswertes, Unterhaltsames, zum „Arbeitsplatz der Zukunft“. 20. Juni Neues und Spannendes gibt es am Also schauen Sie vorbei. Wir freuen Pfingstwochenende vom 18. bis uns auf Ihren Besuch! DVZ-Kunden Campus Schwerin 25./26. September FRÜHJAHRSKONFERENZ 2018 DVZ-BERUFS! STARTER Digitale Kompetenzen Schwerin erkennen und fördern 16.-18. Oktober Unter dem Motto „Lernen, Leben und INTERGEO 2018 Arbeiten in M-V“ lud das Ministerium Frankfurt für Energie, Infrastruktur und Digitalisie- rung in Kooperation mit dem Netzwerk Medienaktiv M-V im März zur ersten 1. November Frühjahrskonferenz nach Rostock. Der Einladung folgten über 150 Gäste aus Veröffentlichung Wirtschaft, Verwaltung und Schule, um gemeinsam über die Digitalisierung in der neuen Bildung und Arbeitswelt zu diskutieren. Da durfte das DVZ natürlich nicht fehlen. DVZ.info Denn gerade das Pilotprojekt „Programmieren macht Schule in M-V“ leistet einen entscheidenden Beitrag zur digitalen Bildung in den Grundschulen des Landes. 14./15. November Interessiert? Schauen Sie sich die Highlights der Konferenz im Livestream an: 10. JAHRES- https://youtu.be/JA2cthV9bjs TAGUNG E-AKTE Berlin Wie es mit dem Pilotprojekt „Programmieren macht Schule in M-V“ weitergeht, erfahren Sie übrigens auf Seite 9. DVZ.info 01I18 13 13
VERNETZEN Ausbau Nationales Waffenregister DVZ setzt im eigenen Teilprojekt erfolgreich auf hybrides Projektmanagement Das Nationale Waffenregister (NWR) wurde 2013 zur Abbildung des legalen privaten Waffenbesitzes erfolgreich in Betrieb genommen und wird aktuell mit dem Ziel der vollständigen Abbildung des Waffenlebenszyklus ausgebaut. Diese Ausbaustufe (NWR II) setzt sich aus 12 Teilprojekten z usammen. Das DVZ verantwortet hier das Teilprojekt zum Aufbau der NWR-Kopfstelle, dem Bindeglied zwischen Waffenhandel und -herstellung und dem eigentlichen zentralen Register im BVA. Um in dem daraus resultierenden dynamischen Projektumfeld den Überblick zu behalten, setzt das DVZ selbst auf hybrides Projektmanagement. Der Vorteil liegt auf der Hand. Klassische Standards mit Verantwortlichkeiten. Die Planung Denn dank gezielter Anpassung an PRINCE2 erfolgt produktbasiert, das heißt im die Projektrahmenbedingungen durch Das DVZ orientiert sich an dem Vordergrund stehen Produkteigen- die Kombination des klassischen international eingesetzten Projekt- schaften anstatt Tätigkeiten. Die Projektmanagements mit einer agilen management-Standard PRINCE2, der Projektergebnisse finden sich somit Vorgehensweise in der Entwicklung branchenunabhängig und für alle in fertiggestellten Produkten wieder. gelingt es, der Parallelität der zwölf Projektarten bzw. -größen Anwen- Zur Steuerung dienen nacheinander Teilprojekte gerecht zu werden. dung findet. Es gibt definierte Auf- ablaufende Phasen mit festgelegten gaben (Prozesse) und entsprechende Teilbudgets und Zuordnungen der Produkte, welche in der jeweiligen Phase zu erstellen sind. Im Projekt- WEGB EGLEITER UN D PA RTN ER verlauf stellen die Phasengrenzen die Entscheidungspunkte für die „Für den gezielten Zertifizierte Mitarbeiter aus den Bereichen Lenkung durch das Management Aufbau eines geeig- Projektmanagementberatung sowie Ent- dar. Dabei arbeitet PRINCE2 mit dem neten Projektma- wicklung stehen den Kunden dabei zur „Management nach dem Ausnahme- nagementvorgehens Seite.“ prinzip“ (management by exception). sowie der Umsetzung Die Rahmenbedingungen werden unterstützt das DVZ Stephanie Rauh festgelegt und Toleranzen bezüglich seine Kunden mit der Projektmanagerin im DVZ Zeit, Geld, Umfang, Nutzen, Risiken entsprechenden Be- und Produktqualität definiert. Aus- ratung und durch Kompetenzbündelung. s.rauh@dvz-mv.de gangsbasis bildet dafür die jeweilige Vertragsgestaltung mit dem Kunden. 14 DVZ.info 01I18
Inhaltsv m erz hn ck zu eic urü Z is Phasenplan für das Teilprojekt „Errichtung einer Kopfstelle für das Nationale Waffenregister" A Grundlage für die Entwicklung der des Gesamtprojektes mit seinen vereinbarte Vertragslage hinsichtlich NWR-Kopfstelle ist das abgenommene Abhängigkeiten der einzelnen Teilpro- Budget, Zeit und Qualität zu erfüllen, Pflichtenheft, das in einer vorgelager- jekte vorgenommen werden. Sämtliche sind wöchentliche Feinjustierungen ten Konzeptionsphase auf Basis der Anpassungen unterliegen dabei den und eine Prüfung der Prioritäten im durch ein anderes Teilprojekt erhobe- Grenzen des vertraglich vereinbarten weiteren Vorgehen erforderlich. nen fachlichen Anforderungen erstellt Projektauftrages. Durch die Schaffung eines hybriden wurde. Die Entwicklungsphase selbst Projektmanagementumfelds ist es dem untergliedert sich in die drei Teilpha- Blick in die Praxis DVZ gelungen, die Vorteile beider Vor sen Alpha, Beta und Release Candi- Nicht nur in der Entwicklungsphase gehensmodelle zu nutzen. Zum einen date. Das ermöglicht eine zeitnahe der NWR-Kopfstelle mit seinen Abhän- wird das Teilprojekt durch klassische bedarfsgerechte Steuerung durch das gigkeiten zu anderen Teilprojekten, Mechanismen gesteuert und somit das Management. sondern auch bereits in der Konzeptions Projektziel einer effizienten Umsetzung phase musste der Parallelität des erreicht. Zum anderen wird bei Erfor- Agil in Vorgehensweise und NWR II Rechnung getragen werden. dernis für einige Arbeitspakete die Entwicklung Terminverschiebungen, Anpassung notwendige Flexibilität geschaffen. Die Anforderungen aus dem Pflich- tenheft werden zur Strukturierung und Priorisierung in einem Productback- log, einer Liste aller umzusetzenden Anforderungen (Vertragsgegenstand), durch den „Product Owner“ gepflegt und im Rahmen des Änderungsma- nagements weiterentwickelt. Die Anforderungen aus dem Pro- ductbacklog werden den entsprechen- den Entwicklungsphasen zugeteilt. Im Projekt NWR-Kopfstelle entspricht dies den Hauptreleases Alpha, Beta und Release Candidate, welche jeweils einen definierten Stand umgesetzter Anforderungen darstellen. Agile Methoden zur Release- und Sprintplanung A Zur operativen Planung und konti- nuierlichen Steuerung der Entwick- von Zeitplänen und insbesondere das Das kommt am Ende dem Gesamt- lungsarbeiten sind den Anforderungen Änderungsmanagement - aufgrund sich projekt zu Gute und ermöglicht dem eines Releases zeitlich kurze Entwick- stetig weiterentwickelnder fachlicher Auftraggeber einen Handlungsspiel- lungsabschnitte (Sprints) zuzuordnen. Anforderungen - stellen einen festen raum zur besseren Vereinbarkeit der Durch die Methodik der Release- Bestandteil der täglichen Projektarbeit parallelen Bearbeitung in mehreren und Sprintplanung können notwendige in der Realisierung der NWR-Kopfstelle Teilprojekten. Anpassungen resultierend aus den dyna- dar. Um dieser Projektsituation zu ent- Stephanie Rauh mischen Projektrahmenbedingungen sprechen und das Ziel zu halten, die A DVZ.info 01I18 15
VERNETZEN Get social! Wer über das Social Web den Kontakt zu seinen Zielgruppen sucht, muss da hin, wo die Nutzer sind Dass soziale Netzwerke die Kommunikation unserer Zeit grundlegend verändert haben, steht außer Frage. Auch Unternehmen und Behörden können und wollen sich der Verlagerung der K ommunikation ins Social Web mittlerweile nicht mehr verschließen, wenn sie die angestrebten Zielgruppen mit ihren Onlineangeboten erreichen wollen. Seit 2015 präsentiert sich das DVZ auf drei der bekanntesten Social Media Kanäle. Mit Instagram kam Ende 2017 der vierte dazu. Auch die Ministerien des Landes ziehen nach und erweitern ihre Onlineauftritte Stück für Stück auf Facebook und Co. Den Startschuss der neuaufgelegten Präsenz in den Wo sind die jungen Leute hin? sozialen Medien machte das DVZ im Jahre 2015 auf den Die Schnelllebigkeit des Social Web wird mehr als deut- Netzwerken Facebook, Twitter und ausführlicher als zuvor lich, wenn man die Geschwindigkeit betrachtet, mit der auf XING. Während Facebook eher dazu dienen sollte, sich der stete Wandel vollzieht. Trends ändern sich hier junge Menschen wie Schüler und Studenten zu errei- ebenso schnell wie die Nutzergruppen der jeweiligen Platt- chen und andersherum auch ihnen für einen schnellen formen. Von daher gibt einem Unternehmen eine einmal und unkomplizierten Kontakt zur Verfügung zu stehen, entwickelte Social Media Strategie nicht die langfristige diente Twitter eher dem Update für Kunden, Partner und Sicherheit, über bestimmte Kanäle eine bestimmte Ziel- Fachleuten aus der IT-Branche und tut es auch heute noch. gruppe erreichen zu können. So entwickelte sich Facebook Der Zweck des XING-Auftrittes ist durch die Betitelung beispielsweise in den letzten Jahren von DEM sozialen als Business-Netzwerk im Prinzip selbsterklärend: Das Netzwerk für junge Menschen (Schüler, Studenten, usw.) Employer Branding, also das Entwickeln einer Arbeitgeber- zur Plattform für Menschen zwischen 25 und 50 Jahren. marke, sowie das Recruiting stehen hier im Fokus. Schnell wurde deutlich, dass auch das DVZ dahin muss, wo die Jugend sich bewegt, um für Ausbildung, Duales Studium und Co. die Werbetrommel rühren zu können. 16 DVZ.info 01I18
Inhaltsv m erz hn ck zu eic urü Z is Allerhöchste Zeit also, sich zusätzlich zu den anderen (Likes, Shares, Kommentare)? Welche Meinung über das Kanälen auch Instagram gegenüber zu öffnen, einem Bil- Unternehmen kursiert online? Um sich diese und andere dernetzwerk, das durch den cleveren Einsatz von Hashtags Fragen beantworten zu können, ist es erforderlich, seine leichter zur Reichweite und Relevanz bei der gewünschten Aktivitäten auszuwerten und zu bewerten. Plattformen wie Zielgruppe beitragen kann. Hier werden die Abonnenten Facebook bringen schon eine recht ausführliche Palette vom DVZ mitgenommen zu Veranstaltungen, mit News ver- an Insights und Statistiken mit, andere Werte können über sorgt oder einfach mit Geschichten aus dem Arbeitsalltag Social Media Verwaltungstools ermittelt werden bzw. erfor- unterhalten. dern schlichtweg eine händische Recherche, weshalb der Arbeitsaufwand bei der Pflege der Social Media Präsenzen Ministerien machen den nicht zu unterschätzen ist. Ebenso erfordert die Schnell- Schritt ins Social Web lebigkeit der Online-Welt den steten Blick nach vorn, um Von den insgesamt acht Ministerien in Mecklenburg- Trends und Neuerungen im Blick zu behalten und auf Vorpommern und der Staatskanzlei sind aktuell drei auf Facebook, Instagram und Co. erfolgreich durchzustarten. Social Media Plattformen vertreten. So präsentiert sich lg das Finanzministerium auf Facebook, das Ministerium für A Soziales, Integration und Gleichstellung bietet auf Face- book, Instagram, Twitter und YouTube Einblick in Themen, Veranstaltungen und mehr. Zudem begleitet das Land M-V seine Kampagne „MV tut gut“ auch auf Facebook, Instagram und YouTube mit Imagefilmen, Interviews sowie Impressionen, die die Einzigartigkeit der Land- 76 schaften M-V's vermitteln. Die Staatskanzlei wird eine der nächsten Häuser der Landesre- gierung M-V sein, welche den Moin Eintritt ins Web 2.0 vollzieht und sich derzeit in der Konzep- tionsphase befindet. Wer näm- dvz_mv FOLLOW lich denkt, die Bespielung der Social Media Kanäle mache sich einfach so nebenbei und ohne zielgruppenspezifischen Leitfa- den, unterschätzt die Bedeutung für den Kontakt zu Kunden, Partnern und Interessenten massiv. Zudem wird Nutzern die unkomplizierte und 2 formlose Kontaktaufnahme zu Unter- nehmen, Behörden und Organisationen immer wichtiger. Gefällt 1204 Mit offenen Augen und dvz_mv Gut eingespielt: Laura Gust und Frauke Garthaus (v.l.n.r.) bilden das Social Media Team im DVZ und geben Ohren durchs Social Web einen Einblick in den Arbeitsalltag. Grundlegend für die Arbeit auf Social Media Platt- formen ist nicht das reine Erstellen von Inhalten mit- tels Storytelling und Co. sondern auch das Monitoring der eigenen Aktivitäten sowie das Einfangen des Echos. Wie kamen bestimmte Beiträge bei der Zielgruppe an? Wie stark hat sie mit unserem Unternehmen interagiert DVZ.info 01I18 17
ENTWICKELN Mehr als ein digitaler Dienstplan Mit „ePlan Polizei M-V“ geht eine umfangreiche Software zur Arbeitszeiterfassung, -abrechnung sowie Dienstplanung der Landespolizei Mecklenburg-Vorpommerns in den Wirkbetrieb Zwei Jahre lang wurde intensiv entwickelt, um die bestehende Zeitmanagementsoftware der Bundes polizei auf die Bedürfnisse der Landespolizei Mecklenburg-Vorpommerns anzupassen. Betrachtet man den Umfang der Software, ein vergleichsweise kurzer Zeitraum. Im April 2018 ging „ePlan Polizei M-V“ nun in den Wirkbetrieb, kurz zuvor wurde es mit positivem Echo auf dem Europäischen Polizeikongress in Berlin präsentiert. „Dank der erheblichen Vorleistungen der ‚ePlan BUND‘- Eine der großen Herausforderungen war es, die Lan- Entwickler war es überhaupt erst möglich, in relativ kurzer desspezifika in die vorhandene Software einfließen zu Zeit so eine Reife der Anwendung zu erreichen“, betont lassen. Dazu gehört beispielsweise der landeseigene Christian Dähn, Sachgebietsleiter im DVZ für den Bereich Tarifvertrag und eine dazugehörige Rahmendienstverein- Polizei-Fachanwendungen. „Aber auch die Zusammen- barung, welche im Detail regelt, wie genau An- und Abwe- arbeit auf Landesebene mit dem Ministerium für Inneres senheitszeiten erfasst und abgerechnet werden müssen. und Europa in der Projektgruppe ‚elektronisches Zeit- Urlaubstage, Krankentage, verschiedene Dienstmodelle – management‘ war maßgeblich für den Erfolg. Durch die diese Faktoren und viele mehr, zudem noch differenziert in gemeinsame agile Arbeitsweise von Ministerium für Inneres Tarifbeschäftigte und Beamte: eine Menge Anforderungen, und Europa und DVZ mittels SCRUM (Projektmanagement- über die es sich erst einmal einen Überblick zu verschaffen Methodik) konnten Anforderungen, die sich erst mit der Zeit galt. „Hier haben wir enorm von der Zuarbeit der Bun- ergeben haben, viel schneller umgesetzt werden.“ despolizei profitiert. Allein die in zehn Jahren durch die 18 DVZ.info 01I18
Inhaltsv m erz hn ck zu eic urü Z is Bundespolizei entwickelten komplexen Die Frage „Neuentwicklung oder ausgetauscht werden. Auch hier Berechnungen für Arbeits- und Abwe- Softwareanpassung?“ wurde für betont Christian Dähn die erfolgreiche senheitszeiten waren so umfangreich, „ePlan Polizei M-V“ auch außerhalb gemeinsame Zusammenarbeit der dass diese kaum in zwei Jahren hätten des DVZ mehrfach untersucht und Projektgruppe des Ministeriums für neu entwickelt werden können“, brachte zum Ergebnis, dass eine Inneres und Europa und des DVZ: veranschaulicht Christian Dähn. „Eine Anpassung und somit die Nachnut- „Wir haben gemeinsam ein aus Arbeitsleistung, die extrem wertvoll zung von wichtigen Erfahrungen in gefeiltes, mehrstufiges Testkonzept für uns war.“ dem Fall schnelle Erfolge sichern entwickelt, dass es keine F unktion würde. „Ich nutze für die Veranschau- ohne mehrfache Prüfung in die Soft- Neubau vs. Modernisierung lichung dieser Fragestellung ganz ware schafft, sodass die Fehler Ein wesentliches Merkmal der MV- gern eine Haus-Analogie“, erläutert haftigkeit deutlich reduziert bzw. Version von „ePlan“, welches sich Christian Dähn. „Bauen wir ein Haus vermieden werden kann.“ momentan im rollierenden Über- von Grund auf neu oder lassen wir uns lg gang in den Wirkbetrieb beginnend eins schenken und investieren in die A mit 1.500 Polizisten im Land befin- Modernisierung? Beim Neubau geht det, ist ein komplett neuartiges, der Rohbau vergleichsweise schnell, bedarfsorientiertes Schichtmodell. die Feinheiten benötigen dann aber Dieses Dienstplanmo- auch ihre Zeit. Bis alle A UF EI N WORT dell beinhaltet einen sogenannten Wün- „ Die bestehende scheplan: Es wird ein Software hat sich Gewerke schließlich so weit sind, dass wenigstens ein Teil Hat das Erfolgsrezept Bedarf hinsichtlich der des Hauses genutzt „Das Entwicklungs aufgrund des Besetzung im Dienst- werden kann, dauert projekt für die erste plan vorgegeben, wer Erfahrungsschatzes es lange. Ein beste- Version von 'ePlan sich für welche Schicht als mehr als hendes Haus hingegen Polizei M-V' geht bzw. welche Funktion wertvoll für uns kann gleich genutzt dem Ende ent- innerhalb einer Schicht erwiesen. einträgt, ist von den “ werden, wenn auch erstmal nur ein Raum gegen, mit dem Wirkbetrieb wird Beschäftigten aber erst oder eine Etage, von die erste Ausbau- einmal frei wählbar. Dass bestimmte der aus man sich dann Stück für stufe erfolgreich Rahmenbedingungen wie Ruhezeiten Stück weiter vor arbeitet. Überträgt abgeschlossen. Jetzt geht es bereits usw. beim Eintragen in den Dienst- man das nun auf unsere ‚ePlan‘- in Richtung Weiterentwicklung der plan erfüllt werden, stellt die Software Thematik, hat sich die bestehende Software. Die übergreifende, intensive bereits sicher. Alle Zuordnungen oder Software aufgrund des Erfahrungs- Zusammenarbeit von Bundespolizei, Anträge werden dann durch einen schatzes als mehr als wertvoll für Ministerium für Inneres und Europa Dienstzeitkoordinator, beispielsweise uns erwiesen.“ M-V sowie dem DVZ, basierend auf eine Führungsposition, genehmigt gemeinsamen Werkzeugen und agilen bzw. geregelt. Dass sich dies positiv „ePlan“ hat Potenzial Methoden, war und ist sehr erfolgsver- auf die Zufriedenheit der Mitarbeiter In der Weiterentwicklung, an wel- sprechend und sie dient meiner Mei- der Polizeien im Land auswirkt, ist cher bereits gearbeitet wird, soll nung nach als sehr gutes Beispiel für neben einer gesteigerten Effektivität „ePlan“ noch weiter in die Infra- weitere gemeinsame Projekte.“ eines der zentralen Ziele des neuen struktur der Landespolizei integriert Schichtmodells. werden, um noch mehr digitale Christian Dähn, seit 2015 Sach- Zudem werden in „ePlan Polizei Services anzubieten. So sollen bei- gebietsleiter des Fachbereichs M-V“ so viele Prozesse wie möglich spielsweise Arbeitszeitnachweise auf Ordnungswesen im DVZ rund um monetäre oder Zeitberech- einem landesweiten Mitarbeiterportal nungen automatisiert (Berechnung zur Verfügung gestellt oder Daten mit c.daehn@dvz-mv.de von Zulagen, Abschlägen, usw.). anderen Systemen der Verwaltung DVZ.info 01I18 19
ENTWICKELN Auf den Schirm! DVZ.trendradar sondiert die Trends der Zukunft und unterstützt bei der richtigen Kursfindung Die digitale Transformation ist in aller Munde. Jeder weiß: Damit wird Veränderung forciert und sie betrifft nahezu alle Bereiche des gesellschaftlichen Lebens. Gerade für die Verwaltung ist die damit verbundene Dynamik nicht nur herausfordernd sondern prägend. Es stellt sich also die Frage, wie absehbare Entwicklungen zukünftig beeinflusst und proaktiv gestaltet werden können. Scharfe Zungen sehen die Politik und im zweiten Atemzug die Verwaltung als alleinig dafür verantwortlich. In der Folge wird gewartet, bis entsprechende Konzepte verhandelt und beschlossen sind. Doch in einer immer komplexer werdenden Welt, in der die Entwicklungen immer rasanter voranschrei- ten, benötigen wir vor allem in der öffentlichen Verwaltung neue Denkansätze und ein neues Verständnis zum Handeln. Proaktiv Vorausdenken, agil handeln Zukünftige Themen und Trends müssen rechtzeitig zu erkennen sein, um deren Wirkung abschätzen und priorisieren zu können. Im DVZ wurde des- halb ein Instrument entwickelt, welches Orien- tierung im Kontext der zukünftigen Themen und Trends gibt. Es benennt die Faktoren, die die Zukunft der Verwaltung und damit auch des DVZ bzw. seiner Umwelt beeinflussen könnten. Der DVZ.trendradar bildet diese Faktoren ab und ermöglicht eine genauere Betrachtung mit Blick auf die zukünftigen Herausfor- derungen. Damit wird auch klar, dass der DVZ.trendradar bewusst die Perspektive des DVZ einnimmt und die Zukunftsbe- trachtung der Rolle als Dienstleister und A UF T REN DSUC H E Rechenzentrum des Landes Mecklenburg- Vorpommern berücksichtigt. Mit Hilfe des DVZ.trendradar bedeutet die Faktoren zu kennen, die unser aller Handeln DVZ.trendradars werden Entwicklungstrends beeinflussen und prägen. Sie sind zu beobachten, denn nur so kann der für die nächsten fünf bis zwanzig Jahre zukünftige Einfluss dieser Faktoren auf die jeweilige Organisation richtig sichtbar und im Kontext darstellbar. Damit eingeschätzt und entsprechend berücksichtigt werden. hat das DVZ ein lebendiges Tool geschaffen, mit dem der Nutzer unterschiedliche Blick- „Kollegen, Kunden und Nutzer sind herzlich eingeladen, an der weiteren Aus winkel einnehmen kann und das beständig gestaltung des DVZ.trendradars mitzuwirken. Denn ihre Perspektive und Ein- weiterentwickelt werden wird. schätzung liefern unseren Expertenteams einen wertvollen Beitrag.“ 20 DVZ.info 01I18
Inhaltsv m erz hn ck zu eic urü Z is Warum und wie Trends visualisieren? Wer suchet der findet Die Beschäftigung mit der Zukunft, sprich den Trends, Mit dem Auftrag Zukunftsthemen für das DVZ nutzbar ist sehr komplex und die Einflüsse der unterschiedlichen zu machen, hat die Abteilung Geschäftsfeldentwicklung in Faktoren vielfältig. Doch die Zukunft kommt – das steht den letzten Monaten in Workshops über 500 Trends aus fest! Umso wichtiger wird es auch für die Verwaltung, sich den unterschiedlichsten Quellen gesammelt und mit den mit den aktuellen Trends zu beschäftigen. Hilfreich, wenn jeweiligen Experten aus dem DVZ bewertet sowie eingrup- nicht gar unerlässlich ist es, für solch komplexe Themen piert. Dabei flossen sowohl offene Quellen wie „GARTNER eine grafische Ausdrucksform zu finden, die einen schnellen & Co.“ (ein Anbieter von Marktforschungsergebnissen in optischen Überblick gibt und durch die eigene Verortung in der Verwaltung), Newsletter, Veröffentlichungen der unter- der Grafik eine Orientierung ermöglicht. Das Wort „Radar“ schiedlichsten Organisationen und Berater aus dem Kon- lässt sich gut vergleichen mit der Seefahrt oder der Luftfahrt, text der Verwaltung als auch die Expertise aus dem DVZ möchte man doch wissen, was einem auf seinem Kurs selbst mit ein. entgegen kommt, um nicht unverhofft in eine Kollision zu geraten. Denn ist Grundsätzlich stehen vier Schwerpunkte im Zentrum der diese erst einmal in Sicht- kontinuierlichen Betrachtung durch den DVZ.trendradar: weite, ist es für einen Kurswechsel oft- Was passiert in der Welt zu diesem Trend und im mals bereits Speziellen im Kontext zur Verwaltung? zu spät. Wie stellen sich verschiedenste Zukunftsszenarien dar? Welche Rollen oder Erwartungen sind aus den Trends für den Nutzer abzuleiten? Welche Auswirkungen hat ein Trend auf zukünftige oder bestehende Services? Welches Know-how ist aufzubauen? Welche Res- sourcen werden benötigt bzw. in welche Technolo- gien muss investiert werden? Die Wissensträger der eruierten Themen beob- achten die Trendentwicklung in kleinen fachspe- zifischen Teams, sammeln, sichten, bewerten Informationen und erste beispielhafte Anwen- dungen. Diese Teams sollen auf lange Sicht nicht nur aus DVZ-Experten bestehen sondern auch Experten auf Kundenseite und externe Wissensträger (z. B. Fraunhofer FOKUS) integrieren. So entsteht zu jedem Trend ein aktuelles Meinungsbild der zukünfti- gen Entwicklung, aus dem Rückschlüsse auf die Bedeutung für die Verwaltung und das DVZ gezogen werden. Ein Review alle 12 Monate stellt sicher, dass keine neuen Stefan Liedholz (li) und Merian Kin- Trends verpasst werden und verfeinert den dermann aus der Abteilung Geschäfts- Trendradar bzw. schärft diesen nach, um so feldentwicklung haben die Trends der für die Themen eine genauere Priorisierung Zukunft fest auf dem Radar und beant- vornehmen zu können. worten gerne Ihre Fragen zum Thema: Matthias Fuchs s.liedholz@dvz-mv.de A m.kindermann@dvz-mv.de DVZ.info 01I18 21
Sie können auch lesen