Smarte Verwaltung? - DVZ MV

Die Seite wird erstellt Kristina Rose
 
WEITER LESEN
Smarte Verwaltung? - DVZ MV
G E M E I N S A M V I S I O N E N V E R W I R K L I C H E N.
                                                                                 01 | 18

ePlan                                                          Immer in
Polizei M-V:                                                   Bewegung
Zeitmanagementsoftware                                         Neue Eindrücke dank flexibler
der Landespolizei M-V geht                                     Ausbildungsprogramme
in den Wirkbetrieb

       Smarte Verwaltung?
         Warum ein Kulturwandel für die digitale Aufholjagd nötig ist
Smarte Verwaltung? - DVZ MV
Impressum
Herausgeber:             DVZ Datenverarbeitungszentrum Mecklenburg-Vorpommern GmbH
                         Lübecker Straße 283
                         19059 Schwerin
Chefredakteur:           Andrè Korsch (V. i. S. d. P.) [ak]
Redaktion:               Bettina Deuil (Redaktionsleitung) [bd]
                         Luisa Zeppelin (Satz und Fotografie)
                         Frauke Garthaus [fg]
                         Laura Gust [lg]
Autoren:                 Katrin Becker (DVZ M-V GmbH)
                         Stephanie Rauh (DVZ M-V GmbH)
                         Matthias Fuchs (DVZ M-V GmbH)
                         MedienBüro Barbara Arndt Schwerin
Foto-und Bildnachweis:   Titel: designed by freepik.com/Fotomontage DVZ; Seite 2/11: Fotomontage, creativenature.nl/pathdoc, Fotolia.com; Seite 3/16: Rawpixel.com, Fotolia.com;
                         Seite 3/18: Joerg Huettenhoelscher, Fotolia.com; Seite 8: Robert Kneschke, Fotolia.com; Seite 9: Calliope gGmbh, Birgitt Welz
                         Die Rechte aller weiteren Fotos und Grafiken liegen bei der DVZ Datenverarbeitungszentrum Mecklenburg-Vorpommern GmbH
Quellennachweis:         Seite 12: D21-Digital-Index; Computerwoche von IDG (Hrsg.) Was ist Blockchain?, https://www.computerwoche.de/a/blockchain-was-ist-das,3227284,
                         Abruf 5. April 2018; Seite 13: Staatskanzlei des Landes Mecklenburg-Vorpommern (Hrsg.),http://www.mvtag2018.de/mv_tag_2018/, Abruf 6. April 2018
Grafik & Layout:         DVZ Datenverarbeitungszentrum Mecklenburg-Vorpommern GmbH
Druck:                   Digital Design Druck und Medien GmbH, Eckdrift 103, 19061 Schwerin
Ausgabe:                 Mai 2018
Auflage:                 1.100 Exemplare

                         Sie möchten die DVZ.info abonnieren? Unter www.dvz-mv.de/dvzinfo finden Sie alle Bezugsvarianten als auch das Online-Archiv.
                         Unser kostenloses Kundenmagazin erscheint halbjährlich, die nächste Ausgabe können Sie ab dem 1. November 2018 lesen.

                                                                                                                                         DVZ.info                          01I18
Smarte Verwaltung? - DVZ MV
EDITORIAL

    Frischer
    Wind

    Liebe Leserinnen, liebe Leser,

    die fortschreitende Digitalisierung aller Lebensbereiche besitzt einen hohen Stellenwert in den gerade

    abgeschlossenen Koalitionsvereinbarungen. Die neue Bundesregierung hat nun die Möglichkeit zur

    Neuausrichtung, um der    Digitalisierung der Verwaltung zusätzlichen Schwung zu verleihen.
    Auch in Mecklenburg-Vorpommern wurden nach den Landtagswahlen im September 2016 die Weichen

    neu gestellt. Allerdings braucht es politischen Gestaltungswillen und gesamtstaatliche Anstrengungen,

    damit die digitale Transformation des öffentlichen Sektors gelingen kann.

    Die Neugestaltung der Verwaltung geht weit darüber hinaus, dass Bürgerinnen und Bürger bzw. Unter­

    nehmen online mit ihr kommunizieren können. Warum das so ist, erfahren Sie in dieser Ausgabe direkt von

    Ina-Maria Ulbrich. Als Staatssekretärin des nach der Landtagswahl 2016 neu s­ trukturierten
    Ministeriums für Energie, Infrastruktur und Digitalisierung verantwortet sie die digitale Entwicklung d­ er

    Verwaltung in Mecklenburg-Vorpommern. Im Interview spricht die neue DVZ-Aufsichtsratsvorsitzende über

    ihre digitalpolitischen Ziele, verbunden mit der Forderung nach einem Kulturwandel in der Verwaltung.

    Die digitale Transformation bietet der Verwaltung die Chance, ihre vielfältigen Aufgaben zum Wohl von

    Gesellschaft und Wirtschaft besser zu erfüllen. Doch dazu braucht es ein engagiertes Handeln mit S­ trategie

    und Struktur. Als   Wissens- und Kompetenzträger unterstützt und begleitet das
    DVZ die Landesverwaltung bei der strategischen Gesamtausrichtung und der Umsetzung der daraus

    resultierenden Maßnahmen.

                                                                                        Ihr Hubert Ludwig
                                                                                      – Geschäftsführer –

DVZ.info          01I18                                                                                            1
Smarte Verwaltung? - DVZ MV
Inhalt

      TITELTHEMA                         INFORMIEREN                        MITTENDRIN

    5 „Digitalisierung
    		                                8 Alles neu macht
                                       		                                12     Was ist eigentlich ...
          ist mehr als                        der Mai?                    	... Blockchain? Buzzwords der
          Breitbandausbau“             	EU-Datenschutzgrundverordnung      Digitalisierung
    	Im Interview: Staatssekretärin     wird rechtsverbindlich
      Ina-Maria Ulbrich spricht über
      die Heraus­forderungen der                                          13 MV-Tag 2018
                                                                          		
      Digitalisierung                  9 Programmieren
                                       		                                	Mecklenburg-Vorpommern
                                              macht Schule in M-V           feiert und das DVZ ist dabei
                                       	Wenn Mecklenburg-Vorpom-
                                         merns Lehrkräfte einmal selbst   Frühjahrskonferenz
                                         die Schulbank drücken            	Digitale Kompetenzen
                                                                            erkennen und fördern

                                       10 Wie der Ochs vorm
                                       		
                                              Scheunentor?!
                                       	Über den Sinn und Unsinn
                                         von gebrauchstauglichen
                                         Anwendungen

2                                                                                  DVZ.info                01I18
Smarte Verwaltung? - DVZ MV
VERNETZEN                             ENTWICKELN                         BEWEGEN

14 Ausbau Nationales
		                                   		18
                                        	 Mehr als ein                  		
                                                                         22 Nur Einsen und
       Waffenregister                        digitaler Dienstplan               Nullen? Von wegen!
	DVZ setzt im eigenen Teilprojekt    	Zeitmanagementsoftware „ePlan    	DVZ punktet mit flexiblem
  erfolgreich auf hybrides Projekt-     Polizei M-V“ geht in den Wirk­     Ausbildungs­konzept und viel­
  management                            betrieb                            seitigen Recruitingaktivitäten

		16   Get social!                    20
                                      	     Auf den Schirm!             		
                                                                         24 Back to the
	Onlineangebote im Social Web:       	DVZ.trendradar sondiert                  Roots
  Da hin gehen, wo die Nutzer sind      die Trends der Zukunft           	Recruiter Rico Wittmann
                                                                           kehrt mit vielen Erfahrungen
                                                                           in seine Heimat zurück

DVZ.info            01I18                                                                                   3
Smarte Verwaltung? - DVZ MV
4   DVZ.info   01I18
Smarte Verwaltung? - DVZ MV
Inhaltsv
                                                                                                                                  m

                                                                                                                                              erz hn
                                                                                                                               ck zu

                                                                                                                                                 eic
                                                                                                                            urü
                                                                                                                                   Z         is

   T itelthema

   „Digitalisierung ist mehr
   als Breitbandausbau“
   Im Interview: Staatssekretärin, IT-Beauftragte der Landesregierung und
   DVZ-Aufsichtsratsvorsitzende Ina-Maria Ulbrich spricht über die Heraus­
   forderungen der Digitalisierung und ihre Erwartungen an das DVZ.

Im Jahr 2011 wurde Ina-Maria Ulbrich zur Staatssekretärin des Ministeriums für Energie, Infrastruktur
und Landesentwicklung ernannt. Nach den Landtagswahlen im Herbst 2016 und den a­ nschließenden
Koalitionsverhandlungen fiel die Entscheidung, den Bereich Digitalisierung im jetzt neu aufgestellten
Ministerium für Energie, Infrastruktur und Digitalisierung zusammenzuführen. Damit verantwortet
Ina-Maria Ulbrich heute als IT-Beauftragte der Landesregierung die digitale Entwicklung der Verwal-
tung in Mecklenburg-Vorpommern.

DVZ.info: Frau Ulbrich, wieso wur-        Mit Blick auf Ihre vorwiegend juris-     wie wir die Verwaltung von M-V so
de die Verantwortung für die Digi-        tisch geprägte, erfolgreiche Laufbahn:   aufstellen, dass wir nicht nur einfach
talisierung dem Energieministerium        Was reizt Sie persönlich an dem The-     Verwaltungsprozesse digitalisieren,
übertragen?                               ma Digitalisierung, das doch stark von   die sich aus den Gesetzen ableiten.
   Ina-Maria Ulbrich: Die Koalitions-     Prozessen, Organisation und Technik      Vielmehr interessiert mich, wie wir
partner haben 2016 entschieden, die       geprägt ist?                             uns als digitale, bürgerfreundliche
vielen bereits laufenden Digitalisie-        Zunächst einmal ist es eine unge-     und serviceorientierte Verwaltung auf-
rungsprojekte in der Landesverwal-        heuer spannende und herausfor-           stellen, die sich an den Bedürfnissen
tung von einer zentralen Stelle aus zu    dernde Aufgabe Staatssekretärin          der Bürgerinnen und Bürger sowie der
steuern und zu koordinieren – auch        zu sein. Ich habe als Referentin in      Wirtschaft orientiert. Meiner Meinung
und vor allem, um Synergieeffekte zu      der Verwaltung angefangen. Des-          nach ist damit eine Änderung der
fördern. Die Wahl fiel auf das dama-      halb beschäftige ich mich auch seit      Verwaltungskultur, wie wir sie heute
lige Ministerium für Energie, Infra-      langem intensiv mit Verwaltungspro-      kennen, verbunden.
struktur und Landesentwicklung, das       zessen. Digitalisierung bedeutet für
mit dem Bereich Infrastruktur bereits                                              Was meinen Sie damit?
für die Grundlagen der Digitalisierung
zuständig war. Deshalb hatte es auch      „Die Verwaltungs­kultur                     Bürgerinnen und Bürger sowie
                                                                                   Unternehmen verstehen sich als
2015 die Aufgabe übernommen, den          muss sich grund­legend                   Kunden. Sie erwarten von der öffent-
Breitbandausbau voranzutreiben.           ändern.“                                 lichen Verwaltung in der elektro­
   Dass das Energieministerium nun                                                 nischen Kommunikation den gleichen
den Hut auf hat, bedeutet aber nicht,                                              Komfort, die gleiche Angebotsvielfalt
dass Digitalisierung jetzt ausschließ-    mich nicht Breitbandausbau oder das      und die gleiche Reaktionsschnelligkeit
lich dort stattfindet. Jedes Ressort      IT-mäßige Abbilden von Prozessen.        wie von kommerziellen Shopping-,
beschäftigt sich weiterhin unter seinem   Digitalisierung heißt, dass Prozesse     Buchungs- oder Informationsplatt­
speziellen Blickwinkel mit der Digita-    neu gedacht werden müssen. Dem-          formen. Auf diese Ansprüche müssen
lisierung – das Energieministerium        entsprechend reizen mich die Frage       wir reagieren.
koordiniert und steuert.                  und die damit verbundene Aufgabe,

DVZ.info              01I18                                                                                                              5
Smarte Verwaltung? - DVZ MV
Handelsregister stärker miteinander
                                                                                           vernetzen, sodass auch einfache
                                                                                           Datenabfragen automatisiert möglich
                                                                                           sind. Das ermöglicht wirklich digitale
                                                                                           Prozesse.
                                                                                             Ein Thema in diesem Zusammen-
                                                                                           hang ist sicherlich der Datenschutz.
                                                                                           Wir haben es nicht geschafft, bei den
                                                                                           Bürgern das Vertrauen zu schaffen,
                                                                                           dass der Staat mit ihren Daten sorg-
                                                                                           fältig umgeht. Die Menschen geben
                                                                                           ihre Daten eher Facebook, Google
                                                                                           oder Amazon als dem Staat.

       edakteurin Bettina Deuil im Gespräch mit Staatssekretärin Ina-Maria Ulbrich
      R                                                                                    Bis 2022 sollen laut Onlinezugangs-
    A
      und Pressesprecherin Renate Gundlach                                                 verbesserungsgesetz (OZG) möglichst
                                                                                           viele Verwaltungsleistungen von Bund,
                                                                                           Ländern und Kommunen online über
    Wie kann dieser Kulturwandel Ihrer         aufpassen, dass durch Fach- und             einen einzigen, virtuellen Portal­
    Ansicht nach gelingen?                     Einzelinteressen nicht zu viele der so      verbund angeboten werden. Neben
      Natürlich ist ein Kulturwandel nicht     genannten Insellösungen entstehen.          der Umsetzung des OZG – welche
    von heute auf morgen zu bewälti-           Denn dann wird es uns nicht gelingen,       weiteren digitalpolitischen Ziele ver-
    gen. Solch‘ ein Prozess erfordert          auch Synergien in der IT-Landschaft in      folgen Sie in naher Zukunft?
    ein Umdenken in der Verwaltung.            M-V zu entwickeln. Hier ist es meine          Die Umsetzung des Onlinezugangs-
    Deren Aufgabe ist es, Gesetze umzu-        Aufgabe als IT-Beauftragte der Lan-         verbesserungsgesetzes ist eine Her-
    setzen. Darauf ist das Denken und          desregierung, die Entwicklung der           ausforderung für die kommenden
    Handeln der Verwaltung fokussiert.         IT-Architektur zu steuern. Wir verfü-       Jahre. Wir müssen parallel arbeiten,
    Wir nehmen in der Regel die Sicht          gen bereits über viele Services und         an den Prozessen auf der einen und
    der Vorschriften ein. Aber unser           Anwendungen. Wir müssen diese mit           an den technischen Grundlagen auf
    Anspruch sollte sein, Verwaltungs-         den Fachverfahren vernetzen – und           der anderen Seite. Dazu zählen das
    prozesse aus der Sicht des Kunden          dafür intensiv zusammenarbeiten...          Service-Konto, der Portalverbund, die
    nachzuvollziehen. Außerdem geht es                                                     Vernetzung mit den Fachverfahren.
    nicht darum, die Vorschriften bis in die   Deutschland liegt beim E-Government,        Und auch das Thema Datensicherheit
    kleinste Verästelung zu digitalisieren.    also der Digitalisierung der öffentlichen   dürfen wir nicht vernachlässigen. Hier
    Unser Ziel sollte sein, dass wir ca.       Dienste, in internationalen Verglei-        wollen wir die Strategie für die kom-
    80 Prozent der Fälle – die Standard-       chen allenfalls im Mittelfeld mit sogar     menden Jahre erarbeiten.
    fälle – ­digitalisiert lösen können. Für   leicht sinkender Tendenz. Was ist Ihrer
    die restlichen ca. 20 Prozent Einzel-      Meinung nach die Ursache für diese          Als erfahrener IT-Dienstleister beglei-
    fälle muss der Raum für eine indivi-       Entwicklung?                                tet und unterstützt die DVZ M-V GmbH
    duelle Bearbeitung bleiben.                   Wir haben bisher zu wenig Verwal-        die Verwaltung bei ihrem Moderni-
                                               tungsleistungen im Angebot. Dadurch         sierungsprozess. Doch bevor über
    Wird die Standardisierung nicht stark      lohnen sich das Service-Konto oder          die Umsetzung und den Einsatz von
    durch das Ressortprinzip und Eigen-        die e-ID für viele nicht. Wir müssen        IT nachgedacht wird, ergeben sich
    interessen verhindert?                     also in Vorleistung gehen und einfach       hier für das DVZ neue Aufgaben, was
      Fachliche Interessen sind gut            bedienbare Anwendungen entwickeln.          die Prozess- und Organisationsbera-
    und für die Aufgabenwahrnehmung            Wir müssen die verschiedenen Ange-          tung angeht. Sehen Sie das DVZ als
    notwendig. Aber mit Blick auf die          bote der Verwaltung wie zum Bei-            Lösungsanbieter in einer tragenden
    Informationstechnik müssen wir             spiel Personenstands-, Vereins- oder        Rolle?

6                                                                                                   DVZ.info               01I18
Smarte Verwaltung? - DVZ MV
Inhaltsv
                                                                                                                                      m

                                                                                                                                                  erz hn
                                                                                                                                   ck zu

                                                                                                                                                     eic
                                                                                                                                urü
                                                                                                                                       Z         is

  Ja. Das DVZ ist weit mehr als nur         gefragt. Es unterstützt uns darin, Pro-     Welche Chancen und Möglichkeiten
ein Auftragsempfänger. Es ist ein           bleme zu analysieren und innovative         ergeben sich daraus für die öffent-
wichtiger Partner bei der Digitalisie-      Lösungswege zu finden. Wir brauchen         liche Verwaltung? Um Antworten auf
rung der Landesverwaltung. Die eben         agile Methoden wie Design Thinking,         diese Fragen zu finden, sind wir auf
genannten Ziele und Maßnahmen zur           um den komplexen Erneuerungspro-            die Erfahrungen und Erkenntnisse des
                                            zess strukturiert zu gestalten. Die         DVZ als Berater und Lösungsanbieter

„Ich sehe das DVZ nicht
                                            Digitalisierung der Verwaltung können       angewiesen. Andersherum benötigt
                                            wir nur gemeinsam „wuppen“.                 das DVZ klare Angaben darüber, wie
                                                                                        sich die Landesregierung die Digi-
nur als Dienstleister im
                                            Als Aufsichtsratsvorsitzende des DVZ        talisierung vorstellt. Der beständige
Sinne eines Auftrags-                       haben Sie die Möglichkeit, die Aus-         Austausch ist also enorm wichtig,
empfängers, sondern als                     richtung und Entwicklung des Un-            wenn wir unsere Ziele gemeinsam
wichtigen Partner.         “                ternehmens maßgeblich zu steuern.
                                            Welche Erwartungen stellen Sie
                                                                                        umsetzen wollen. Ich bin der festen
                                                                                        Überzeugung: Wir sind auf dem rich-
                                            konkret an das DVZ als IT-Dienst-           tigen Weg!
Realisierung hat die Landesregierung        leister der Landesverwaltung von
gemeinsam mit dem DVZ erarbei-              Mecklenburg-Vorpommern?                     Vielen Dank für das Gespräch.
tet. Um sie erfolgreich in die Praxis          Was passiert in der IT-Branche
umsetzen zu können, ist das DVZ mit         und im Rahmen der Digitalisierung?              bd
                                                                                        A
seiner Beratungs- und Fachkompetenz         Welche Trends sind zu erkennen?

   
   Digital, bürgerfreundlich, serviceorientiert: Die öffentliche Verwaltung muss auf die Ansprüche der Bürgerinnen und Bürger
A
   sowie der Wirtschaft reagieren.

DVZ.info              01I18                                                                                                                  7
Smarte Verwaltung? - DVZ MV
INFORMIEREN

       Alles neu macht der Mai?
       EU-Datenschutzgrundverordnung wird nach zweijähriger Übergangsfrist
       vollumfänglich rechtsverbindlich

    Datenschutz ist für Behörden und Unternehmen nichts Neues. Doch gerade durch die rasant zu-
    nehmende Digitalisierung in der Gesellschaft wächst dessen Verantwortung für die Wahrung der
    Persönlich­keitsrechte. Dieser will nun die EU-Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) Rechnung tragen.
    Nach Ablauf einer zweijährigen Übergangsfrist zum 25. Mai 2018 kommt es zu einer Vereinheitlichung
    des europäischen Datenschutzrechtes, die so für eine einheitliche europäische Rechtsbasis sorgt.

      Wie bei allen neuen Gesetzgebungen stellt sich zu Beginn    and default“, also Datenschutz durch Technikgestaltung
    die Frage, wie die Paragraphen und Artikel praktisch anzu-    und datenschutzfreundliche Voreinstellungen der künftigen
    wenden und umzusetzen sind. Sobald Urteile und Beschlüsse     Anwendungen.
    zu spezifischen Sachverhalten durch die Gerichte gefällt
    werden, besteht zunehmende Rechtssicherheit. Deshalb ist      Neue Verordnung als Chance
    und bleibt es ein Prozess, interne Regelungen, Anweisungen       Eine große Herausforderung der Verordnung besteht künf-
    und ­Vorgaben gesetzeskonform anzupassen.                     tig darin, eine praktikable Verzahnung zwischen Kunden
                                                                  und Dienstleister herzustellen. Denn neuerdings sind
    Interne Bestandsaufnahme                                      beide Parteien für den Datenschutz verantwortlich. Mögli-
       „Welche konkreten Maßnahmen müssen wir ergrei-             che Lösungswege sehen etwa den Einsatz eines zentralen,
    fen?“ Dieser Frage stellt sich seit Inkrafttreten der DSGVO   einheitlichen Datenbestandes vor, der gemeinsam von
    (2016) ebenfalls das DVZ. Dass die Thematik bereits einen     Kunde und Dienstleister geführt und aktuell gehalten wird.
    hohen Stellenwert besaß, zeigen zahlreiche Maßnahmen:         Ein solches Landes-Verfahrens­register kann beispielsweise
    Die Bestellung eines Datenschutzbeauftragten nebst Ver-       auch den Aufsichtsbehörden des Landes einen auf ihre
    treters, eine bundesweit einmalige gesetzliche Regelung       Bedürfnisse zugeschnittenen Zugang verschaffen und ist im
    aus dem Landesdatenschutzgesetz – DSG M-V sowie eine          DVZ bereits als Prototyp entwickelt worden.
    Aufbau- und Ablauforganisation zum Datenschutz sind seit
    jeher Bestandteile der Unternehmensstruktur. Die dennoch      Mehr zum Thema: Sie möchten wissen, welche N          ­ euerungen
    massiven Veränderungen, die die DSGVO auferlegt, arbei-       mit der DSGVO auf Sie zukommen? Im Rahmen des IT-Sicher-
    tet das DVZ projektbasiert auf und leitet daraus interne      heitstages am 29.05.2018 im DVZ berichtet der stellvertretende
    Handlungsweisen ab. Nach einer Inventur von ­bestehenden      Landesdatenschützer Gabriel Schulz über die Datenschutzfolge-
    Fachverfahren und deren Daten, richtet sich der Fokus dazu    abschätzungen und steht im Anschluss an die Vortragsslots für
    auf hausinterne Prozesse, Strukturen und Gremien. Doch        ­Gespräche zur Verfügung. Weitere Informationen erhalten Sie unter:
    auch innerhalb noch kommender Fachverfahren legen              https://www.datenschutz-mv.de/datenschutz/DS-GVO/
    DVZ-Entwickler künftig einen Schwerpunkt auf das Thema
    Datenschutz. Denn die DSGVO fordert „privacy by design           fg­­
                                                                  A

8                                                                                                    DVZ.info                 01I18
Inhaltsv
                                                                                                                                         m

                                                                                                                                                     erz hn
                                                                                                                                      ck zu

                                                                                                                                                        eic
                                                                                                                                   urü
                                                                                                                                          Z         is

   INFORMIEREN
                                                                                          ÜBERZ EUG T

   Program-                                                                               Regionale Schule mit

   mieren macht
                                                                                          Grundschule Blankensee
                                                                                             Auf dem Weg zur Medienschule
                                                                                          ist das Pilotprojekt „Programmieren

   Schule in M-V
                                                                                          macht Schule in M-V“ für die Grund-
                                                                                          schule Blankensee ein zukunftswei-
                                                                                          sender Baustein. „Wir freuen uns sehr,
                                                                                          mit zu den landesweit ausgesuchten
   Wenn Mecklenburg-Vorpommerns Lehrkräfte                                                Partnern zu gehören“, äußert Schul-
   einmal selbst die Schulbank drücken                                                    leiter Heiko Djalek von der Regionalen
                                                                                          Schule mit Grundschule „Am Kirsch-
                                                                                          garten“. „Damit lernen Kinder für die
                                                                                          Zukunft“, sagt Informatiklehrer Uwe
Ein kleines Board mit großer Wirkung: Der Mikroprozessor                                  Roßner. Es verändere den Unterricht.
­„Calliope mini“ – benannt nach der Muse der Wissenschaft hält
 seit Anfang dieses Jahres Einzug in die Grundschulen des Landes.                         Uwe Roßner / Lehrer
 Innerhalb eines Pilotprojektes testen über 100 Schulen, die dem
 Aufruf von Bildungsministerin Birgit Hesse zur Teilnahme gefolgt
 sind, den Einsatz des Minicomputers im Unterricht.

   Der offizielle Startschuss für das       Fortbildung. Im Zuge des Pilotprojek-
Pilotprojekt, initiiert von der Landesre-   tes führt das Fraunhofer IAIS mit ihrer
gierung, dem DVZ sowie der Industrie        Open Roberta Initiative insgesamt neun
und Handelskammer zu Schwerin, fiel         kostenlose Schulungen durch, die im
bei einer Landespressekonferenz im          Vorfeld speziell auf die Bedürfnisse in
vergangenen Oktober. Anlass war die         M-V zugeschnitten wurden – so zum             Robert Lansemann
kostenfreie Überlassung von 100 Klas-       Beispiel die inhaltliche Anbindung an         Schule Wismar
sensätzen des Minicomputers von der         die Lehrpläne oder aber den zeitlichen           „Im Anschluss an die Lehrerfort­
Calliope gGmbH an interessierte Grund-      Umfang der Fortbildungen.                     bildung habe ich den Calliope mini
schulen des Landes. Dass die Lehrkräfte                                                   direkt in meinen Unterricht integriert
in Mecklenburg-Vorpommern keine             Mit einem Klick zum Match                     und mit großer Freude bemerkt, wie
Digitalmuffel sind, zeigte sich schnell:       Parallel zu den stattfindenden Lehrer­     viel Spaß die Schülerinnen und
114 Grundschulen meldeten sich inner-       fortbildungen erarbeitet das DVZ in           Schüler bei der Arbeit hatten.
halb der Frist an und sind nun offizielle   Zusammenarbeit mit der IHK zu Schwe-          Aufgrund der tollen Unterstützung
Projektpartner.                             rin eine Möglichkeit, weitere interessierte   durch die Schulleitung habe nun eine
                                            (Grund-)Schulen mit einem Klassensatz         zusätzliche Stunde in der Woche,
Von der Schulung                            des Minicomputers auszustatten. Inner-        die ich ganz dem spielerischen
in die Praxis                               halb eines Matchingprozesses sollen in        Programmieren mit dem Calliope
  Damit die teilnehmenden Schulen           Zukunft regionale Unternehmen einen           mini widmen kann. Der Ansturm der
nicht nur mit der reinen Hardware aus-      Calliope mini Klassensatz an die Schule       Kinder war groß: Alle verfügbaren
gestattet werden, sondern den Calliope      in ihrer Nähe schenken, die ihren Bedarf      Plätze waren innerhalb kürzester
mini auch möglichst sinnvoll in den         über eine interaktive Landkarte auf           Zeit vergeben.“
Unterrichtsalltag einbinden können,         www.calliope-in-mv.de angemeldet hat.
absolvieren die Lehrkräfte vor Übergabe                                                   Birgitt Welz / Lehrerin
                                               fg
des Klassensatzes eine ausführliche         A

DVZ.info               01I18                                                                                                                    9
INFORMIEREN

        Wie der Ochs vorm
        Scheunentor?!
        Über den Sinn und Unsinn von gebrauchstauglichen Anwendungen –
        Teil 3 unserer Reihe „Nutzerzentriertes Design“

     IT ist unser täglich Brot: Tag für Tag kommt das Gros von uns ins Büro und setzt sich an den ­Computer.
     Der Rest des Arbeitstages ist geprägt von E-Mails, Textverarbeitung, Tabellenkalkulation, Internet und
     Fachverfahren. In unserem Metier verbringen wir mittlerweile den Großteil unserer Arbeitszeit mit
     ­diesen Anwendungen. Anwendungen, die uns bei der Erledigung unserer Aufgaben unterstützen sollen.
      Was wäre, wenn diese auf die Gebrauchstauglichkeit für uns als Nutzer – und nicht allein auf die
      ­Fachlichkeit – ausgerichtet wären?

       Im Zuge der Digitalisierung werden gegenwärtig zahlreiche      Usability verständlich erklärt
     neue Anwendungen beschafft und entwickelt. Begrenzte Res-           Gebrauchstauglichkeit, Bedienbarkeit, Benutzerfreund-
     sourcen zwingen Entscheider jedoch oft, den Rotstift anzuset-    lichkeit – verschiedenste Begriffe, die sich um eine Zielset-
     zen. Wenn Gebrauchstauglichkeit (engl.: Usability) überhaupt     zung ranken: Wie gut oder schlecht unterstützt mich meine
     auf der Anforderungsliste gestanden hatte, fällt sie an diesem   Anwendung dabei, die Aufgaben in meiner individuellen
     Punkt meist der vermeintlichen Wirtschaftlichkeit zum Opfer.     Arbeitssituation effektiv, effizient und zufriedenstellend zu
                                                                      erfüllen? Dabei geht es also weder um Barrierefreiheit noch
                 Wer billig kauft, kauft zweimal                      um die Freude an der Nutzung (Joy of Use) oder gar das
                         Nicht selten beruhen diese Entschei-         Nutzererlebnis (User Experience). Wie muss meine Anwen-
                          dungen auf einer Milchmädchenrech-          dung gestaltet sein, um mich als Nutzer vor den typischen
                             nung, denn nutzerunfreundliche           Hürden zu bewahren? Hierfür liefert die ISO 9241-110
                               Anwendungen führen spätestens          sieben Grundsätze der Dialoggestaltung:
                                im Betrieb zu höheren Kosten:
                                  Die Bearbeitung der Aufga-                 Fehlertolerant: vor Fehlern
                                   ben dauert länger, Schu-            F     schützen und sie verzeihen
                                   lungsaufwände sind höher,             Ein Pflichtfeld ist nicht ausgefüllt, das Datum wurde im
                                    die Anwenderakzeptanz ist         falschen Format eingetragen, das neue Passwort enthält nicht
                                      geringer und die Handha-        die geforderten Sonderzeichen. Irren ist zwar menschlich,
                                       bung der Anwendung ist         dennoch sollten fehlerhafte Eingaben den Nutzer nicht am
                                       anspruchsvoller. Bereits       Abschluss der Arbeitsaufgabe hindern dürfen. Hinweise auf
                                       in der Entwicklung helfen      konkrete Fehler, Hilfetexte zu Formatvorgaben und Vorschläge
                                     Usability-Maßnahmen dabei,       zur Fehlerbeseitigung sind hierbei mögliche Dialogtechniken.
                                   Fehler früh zu erkennen oder
                                  sogar ganz zu vermeiden und                Aufgabenangemessen: so viel
                                  somit Kosten zu sparen.
                                                                       A     wie nötig, so wenig wie möglich
                                                                         In einem Formular werden nur die Informationen abge-
                                                                      fragt, die auch tatsächlich notwendig sind. Bei der Eingabe
                                                                      von Adressdaten wird der Ort auf Basis der Postleitzahl

10                                                                                                    DVZ.info              01I18
Inhaltsv
                                                                                                                                         m

                                                                                                                                                     erz hn
                                                                                                                                      ck zu

                                                                                                                                                        eic
                                                                                                                                   urü
                                                                                                                                          Z         is

vorausgefüllt. Bei der Buchung einer Besprechung werden           das System und die Darstellung der Informationen an seine
nur die Räume angezeigt, die im gewünschten Zeitraum tat-         individuellen Fähigkeiten und Präferenzen anzupassen.
sächlich verfügbar sind. Ein interaktives System sollte nur die
Funktionalitäten enthalten, die der Benutzer auch tatsächlich            Lernförderlich:
benötigt, um seine Arbeitsaufgabe zu erledigen.                    L     Learning by doing
                                                                    Erhält der Nutzer bei der Anwendung eines Systems Unter-
       Selbstbeschreibungsfähig:                                  stützung und Anleitung, erlernt er es durch den direkten
 S     instinktiv bedienen                                        Gebrauch. Geführte Touren beim Start der Anwendung oder
   In welchem Dialog befindet sich der Nutzer gerade? Welche      die schrittweise Führung durch komplexe Prozesse sind
Funktionen und Handlungsoptionen stehen zur Verfügung und         ebenso möglich wie interaktive Hilfeinhalte oder integrierte
wie können sie ausgewählt werden? Diese Informationen             Lernvideos.
sollten dem Nutzer jederzeit offensichtlich sein, damit er die
Anwendung – ohne lange überlegen zu müssen – bedienen                    Erwartungskonform: keine
kann. Breadcrumb-Navigation, eindeutig beschriftete Formu-         E     unvorherseh­baren Überraschungen
larfelder, erkennbare Links und Schaltflächen sowie aussage-        Die Internetseite einer Behörde passt sich der Sprache
kräftige Icons sind beispielhafte Optionen.                       der Zielgruppe an. Ein Verwaltungsformular bestätigt dem
                                                                  Nutzer den Versand des Dokumentes. Die Darbietung der
       Steuerbar: der Nutzer                                      Verwaltungsleistungen erfolgt nach den Lebenslagen des
 S     lenkt das System                                           Bürgers und nicht nach der Struktur der Behörde. Die Dialoge
  Eine E-Mail im Entwurf speichern und erst am nächs-             und Informationen entsprechen den vorhersehbaren Nutzer-
ten Arbeitstag versenden. In einem Formularassistenten            belangen und den Denkmodellen der Anwender. Allgemein
zwischen den einzelnen Dialogschritten vor und zurück             anerkannte Konventionen werden berücksichtigt.
springen. Das Hochladen eines Dokumentes in das Archiv
pausieren und später fortsetzen. In letzter Instanz sollte        Weniger ist manchmal mehr
immer der Nutzer die Kontrolle über das System haben und             Wie stark und in welcher Ausprägung die Dialogprinzipien
entscheiden, wann er einen Arbeitsschritt startet und in          zum Einsatz kommen, hängt stets vom Nutzungskontext ab.
welche Richtung und Geschwindigkeit er die Teilaufgaben           Gebrauchstauglichkeit zu berücksichtigen bedeutet nicht, alle
abarbeitet, bis er das Ziel erreicht hat.                         bekannten Dialogtechniken einbringen zu müssen. Die Über-
                                                                  frachtung der Anwendung über die Bedürfnisse der Nutzer
       Individualisierbar: verschiedene Nutzer                    hinaus führt sonst zum gegenteiligen Effekt: Die Anwendung
  I    haben verschiedene Bedürfnisse                             wird unnötig teuer und der Nutzer sitzt letztlich doch wie der
  Die Schriftgröße ist anpassbar. Die Hilfetexte können stan-     sprichwörtliche „Ochs vorm Scheunentor“.
dardmäßig ein- oder ausgeblendet werden. Eine Anwendung
                                                                     Katrin Becker
lässt sich komplett über die Tastatur bedienen. Dialogtech-       A
niken zur Individualisierbarkeit ermöglichen es dem Nutzer,

DVZ.info               01I18                                                                                                                   11
MITTENDRIN

                                                                                   DIGITALE
                                                                                   TRENDS

                                                                            http

                                                                                                    http

      Hohe Digitalkompetenzen                                         Die Offenheit                                     Dienstleistungen
      sind in der Gesamtbevölkerung                                   gegenüber digitalen                               werden zunehmend
      noch nicht bei allen Themen                                     Anwendungen und                                   über das Internet
      vorhanden. Bei den                                              Medien steigt: Zwei                               bestellt oder gebucht,
      Vorhandenen bleibt die          Intelligente Techniken,         Drittel der Deutschen    Eine systematische       insbesondere im          In der Begriffswelt
      Spaltung zwischen Jung          die viel Vertrauen erfordern,   erwarten, dass der       Wissensaneignung         Reisesektor.             der Digitalisierung kann
      und Alt sowie Mann und          wie Assistenzroboter im         Umgang mit digitalen     durch Trainings etc.                              maximal die Hälfte der
      Frau weiter bestehen.           Pflegefall oder selbst-         Medien und Program-      findet kaum statt, das                            Bevölkerung mitreden.
                                      fahrende Autos, finden          mierkenntnisse           Interesse an Fort-
                                      noch kaum Akzeptanz –           bereits in den Schulen   bildung im digitalen
                                      selbst in der technikaffinen    vermittelt werden.       Bereich ist gering.
                                      Gruppe der Digitalen
                                      Vorreiter.

          WAS IST EIGENTLICH ...

     ... Blockchain?                                             die eine stetig wachsende Liste von                    weil neue Bitcoins nur auf Grundlage
     Buzzwords der                                               Transaktionsdatensätzen vorhält. Die                   der bisher erzeugten Bitcoins errech-
                                                                 Datenbank wird chronologisch linear                    net werden können. Stellen Sie sich die
     Digitalisierung                                             erweitert, vergleichbar einer Kette,                   Blockchain beispielsweise als Rohrlei-
                                                                 der am unteren Ende ständig neue                       tung vor und Bitcoin als das Wasser,
        Der aktuelle D21 Digital Index zeigt:                    Elemente hinzugefügt werden. Daher                     das dort durchfließt.
     Es wird viel über sie geredet aber die                      auch der Begriff „Blockchain“ =                          Fakt ist, die Technologie sorgt für
     wenigsten verstehen, was sich hinter                        „Blockkette“. Ist ein Block vollständig,               Gesprächsstoff über Industriegrenzen
     aktuellen Schlagwörtern der Digitali-                       wird der nächste erzeugt. Jeder Block                  hinweg. Neben dem Finanzsektor ent-
     sierung verbirgt. Also rücken wir diese                     enthält eine Prüfsumme des vorherge-                   deckt auch die IT-Branche das tech-
     „Buzzwords“ mal selbst ins Rampen-                          henden Blocks. Entwickelt wurde das                    nische Modell für sich. Inzwischen
     licht und fragen uns heute: Was ist                         technische Modell der Blockchain im                    existieren zahlreiche Weiterentwick-
     eigentlich Blockchain?                                      Rahmen der Kryptowährung Bitcoin                       lungen der ursprünglichen Blockchain-
        Blockchain ist eine Querschnitts-                        – als webbasiertes, dezentralisiertes,                 Technologie. Diese ermöglichen über
     technologie für transparente und revi-                      öffentliches Buchhaltungssystem aller                  Kryptowährungen hinaus zahlreiche
     sionssichere Transaktionen, die keiner                      Bitcoin-Transaktionen, die jemals getä-                Anwendungen im Bereich Lizenz-
     zentralen Instanz bedürfen. Block-                          tigt wurden. Ohne Blockchain würde                     Management, Versicherungswirtschaft,
     chain ist eine dezentrale Datenbank,                        das Bitcoin-System nicht funktionieren,                Logistik oder ID-Management.

12                                                                                                                                   DVZ.info                     01I18
Inhaltsv
                                                                                                                                                m

                                                                                                                                                            erz hn
                                                                                                                                             ck zu

                                                                                                                                                               eic
                                                                                                                                          urü
                                                                                                                                                 Z         is

                                                                                     18. – 20. Mai
     MV-TAG 2018

                                                                                                         AKTUELLE VERANSTALTUNGSTERMINE
                                                                                     MV-TAG 2018
                                                                                      Rostock
 Mecklenburg-                              20. Mai im Rahmen des großen
 Vorpommern feiert                         Bürger­festes zu entdecken. Ganz
                                                                                     29. Mai
                                           Rostock wird zum Event-Areal mit
 und das DVZ ist dabei                     bewährten Programmpunkten wie             IT-SICHERHEITS-
                                           der Landesmeile, der Präsentation         TAG IM DVZ
   Die Hanse- und Universitätsstadt        der Landesregierung sowie großen           Schwerin
 Rostock wird 800 Jahre alt und das        Ausstellungsbereichen der Rettungs-
 ganze Bundesland feiert mit. Denn         und Sicherungskräfte.
 auch der alle zwei Jahre stattfin-          Auch das DVZ ist dabei und prä-         30. – 31. Mai
 dende Mecklenburg-Vorpommern-             sentiert am Stand des Ministeri-          NORDJOB 2018
 Tag steht ganz unter dem Motto „800       ums für Energie, Infrastruktur und         Schwerin
 Jahre Rostock – Vielfalt entdecken        Digitalisierung den Minicomputer
                                           ­
 im Land zum Leben!“.                      „Calliope mini“ sowie viele Ideen
   Wissenswertes, ­Unterhaltsames,         zum „Arbeitsplatz der Zukunft“.           20. Juni
 Neues und Spannendes gibt es am           Also schauen Sie vorbei. Wir freuen
 Pfingstwochenende vom 18. bis             uns auf Ihren Besuch!                     DVZ-Kunden
                                                                                     Campus
                                                                                      Schwerin

                                                                                     25./26. September
     FRÜHJAHRSKONFERENZ 2018
                                                                                     DVZ-BERUFS!
                                                                                     STARTER
 Digitale Kompetenzen                                                                 Schwerin
 erkennen und fördern
                                                                                     16.-18. Oktober
   Unter dem Motto „Lernen, Leben und                                                INTERGEO 2018
 Arbeiten in M-V“ lud das Ministerium                                                 Frankfurt
 für Energie, Infrastruktur und Digitalisie-
 rung in Kooperation mit dem Netzwerk
 Medienaktiv M-V im März zur ersten                                                  1. November
 Frühjahrskonferenz nach Rostock. Der Einladung folgten über 150 Gäste aus           Veröffentlichung
 Wirtschaft, Verwaltung und Schule, um gemeinsam über die Digitalisierung in         der neuen
 Bildung und Arbeitswelt zu diskutieren. Da durfte das DVZ natürlich nicht fehlen.   DVZ.info
 Denn gerade das Pilotprojekt „Programmieren macht Schule in M-V“ leistet einen
 entscheidenden Beitrag zur digitalen Bildung in den Grundschulen des Landes.
                                                                                     14./15. November
   Interessiert? Schauen Sie sich die Highlights der Konferenz im Livestream an:     10. JAHRES-
 https://youtu.be/JA2cthV9bjs                                                        TAGUNG E-AKTE
                                                                                      Berlin
 Wie es mit dem Pilotprojekt „Programmieren macht Schule in M-V“ weitergeht,
 erfahren Sie übrigens auf Seite 9.

DVZ.info             01I18                                                                                                                           13
                                                                                                                                                     13
VERNETZEN

        Ausbau Nationales
        Waffenregister
        DVZ setzt im eigenen Teilprojekt erfolgreich auf hybrides Projektmanagement

     Das Nationale Waffenregister (NWR) wurde 2013 zur Abbildung des legalen privaten ­Waffenbesitzes
     erfolgreich in Betrieb genommen und wird aktuell mit dem Ziel der vollständigen Abbildung des
     ­Waffenlebenszyklus ausgebaut. Diese Ausbaustufe (NWR II) setzt sich aus 12 Teilprojekten z­ usammen.
      Das DVZ verantwortet hier das Teilprojekt zum Aufbau der NWR-Kopfstelle, dem Bindeglied zwischen
      Waffenhandel und -herstellung und dem eigentlichen zentralen Register im BVA. Um in dem daraus
      ­resultierenden dynamischen Projektumfeld den Überblick zu behalten, setzt das DVZ selbst auf ­hybrides
       Projektmanagement.

        Der Vorteil liegt auf der Hand.         Klassische Standards mit                      Verantwortlichkeiten. Die Planung
     Denn dank gezielter Anpassung an           PRINCE2                                       erfolgt produktbasiert, das heißt im
     die Projektrahmenbedingungen durch           Das DVZ orientiert sich an dem              Vordergrund stehen Produkteigen-
     die Kombination des klassischen            international eingesetzten Projekt-           schaften anstatt Tätigkeiten. Die
     ­Projektmanagements mit einer agilen       management-Standard PRINCE2, der              Projektergebnisse finden sich somit
      Vor­gehensweise in der Entwicklung        branchenunabhängig und für alle               in fertiggestellten Produkten wieder.
      gelingt es, der Parallelität der zwölf    Projektarten bzw. -größen Anwen-              Zur Steuerung dienen nacheinander
      Teilprojekte gerecht zu werden.           dung findet. Es gibt definierte Auf-          ablaufende Phasen mit festgelegten
                                                gaben (Prozesse) und entsprechende            Teilbudgets und Zuordnungen der
                                                                                              Produkte, welche in der jeweiligen
                                                                                              Phase zu erstellen sind. Im Projekt-
      WEGB EGLEITER UN D PA RTN ER                                                            verlauf stellen die Phasengrenzen
                                                                                              die Entscheidungspunkte für die
                        „Für den gezielten      Zertifizierte Mitarbeiter aus den Bereichen   Lenkung durch das Management
                        Aufbau eines geeig-     Projektmanagementberatung sowie Ent-          dar. Dabei arbeitet PRINCE2 mit dem
                        neten      Projektma-   wicklung stehen den Kunden dabei zur          „Management nach dem Ausnahme-
                        nagementvorgehens       Seite.“                                       prinzip“ (management by exception).
                        sowie der Umsetzung                                                   Die Rahmenbedingungen werden
                        unterstützt das DVZ     Stephanie Rauh                                festgelegt und Toleranzen bezüglich
                        seine Kunden mit der    Projekt­managerin im DVZ                      Zeit, Geld, Umfang, Nutzen, Risiken
                        entsprechenden Be-                                                    und Produktqualität definiert. Aus-
       ratung und durch Kompetenzbündelung.            s.rauh@dvz-mv.de                       gangsbasis bildet dafür die jeweilige
                                                                                              Vertrags­gestaltung mit dem Kunden.

14                                                                                                     DVZ.info             01I18
Inhaltsv
                                                                                                                                     m

                                                                                                                                                 erz hn
                                                                                                                                  ck zu

                                                                                                                                                    eic
                                                                                                                               urü
                                                                                                                                      Z         is

    Phasenplan für das Teilprojekt „Errichtung einer Kopfstelle für das Nationale Waffenregister"
A

  Grundlage für die Entwicklung der       des Gesamtprojektes mit seinen             vereinbarte Vertragslage hinsichtlich
NWR-Kopfstelle ist das abgenommene        Abhängigkeiten der einzelnen Teilpro-      Budget, Zeit und Qualität zu erfüllen,
Pflichtenheft, das in einer vorgelager-   jekte vorgenommen werden. Sämtliche        sind wöchentliche Feinjustierungen
ten Konzeptionsphase auf Basis der        Anpassungen unterliegen dabei den          und eine Prüfung der Prioritäten im
durch ein anderes Teilprojekt erhobe-     Grenzen des vertraglich vereinbarten       weiteren Vorgehen erforderlich.
nen fachlichen Anforderungen erstellt     Projektauftrages.                            Durch die Schaffung eines hybriden
wurde. Die Entwicklungsphase selbst                                                  Projektmanagementumfelds ist es dem
untergliedert sich in die drei Teilpha-   Blick in die Praxis                        DVZ gelungen, die Vorteile beider Vor­
sen Alpha, Beta und Release Candi-          Nicht nur in der Entwicklungsphase       gehensmodelle zu nutzen. Zum einen
date. Das ermöglicht eine zeitnahe        der NWR-Kopfstelle mit seinen Abhän-       wird das Teilprojekt durch klassische
bedarfsgerechte Steuerung durch das       gigkeiten zu anderen Teilprojekten,        Mechanismen gesteuert und somit das
Management.                               sondern auch bereits in der Konzeptions­   Projektziel einer effizienten Umsetzung
                                          phase musste der Parallelität des          erreicht. Zum anderen wird bei Erfor-
Agil in Vorgehensweise und                NWR II Rechnung getragen werden.           dernis für einige Arbeitspakete die
Entwicklung                               Terminverschiebungen, Anpassung            notwendige Flexibilität geschaffen.
  Die Anforderungen aus dem Pflich-
tenheft werden zur Strukturierung und
Priorisierung in einem Productback-
log, einer Liste aller umzusetzenden
Anforderungen (Vertragsgegenstand),
durch den „Product Owner“ gepflegt
und im Rahmen des Änderungsma-
nagements weiterentwickelt.
  Die Anforderungen aus dem Pro-
ductbacklog werden den entsprechen-
den Entwicklungsphasen zugeteilt. Im
Projekt NWR-Kopfstelle entspricht dies
den Hauptreleases Alpha, Beta und
Release Candidate, welche jeweils
einen definierten Stand umgesetzter
Anforderungen darstellen.                     Agile Methoden zur Release- und Sprintplanung
                                          A
  Zur operativen Planung und konti-
nuierlichen Steuerung der Entwick-        von Zeitplänen und insbesondere das        Das kommt am Ende dem Gesamt-
lungsarbeiten sind den Anforderungen      Änderungsmanagement - aufgrund sich        projekt zu Gute und ermöglicht dem
eines Releases zeitlich kurze Entwick-    stetig weiterentwickelnder fachlicher      Auftraggeber einen Handlungsspiel-
lungsabschnitte (Sprints) zuzuordnen.     Anforderungen - stellen einen festen       raum zur besseren Vereinbarkeit der
  Durch die Methodik der Release-         Bestandteil der täglichen Projektarbeit    parallelen Bearbeitung in mehreren
und Sprintplanung können notwendige       in der Realisierung der NWR-Kopfstelle     Teilprojekten.
Anpassungen resultierend aus den dyna-    dar. Um dieser Projektsituation zu ent-
                                                                                        Stephanie Rauh
mischen Projektrahmenbedingungen          sprechen und das Ziel zu halten, die       A

DVZ.info              01I18                                                                                                               15
VERNETZEN

        Get social!
        Wer über das Social Web den Kontakt zu seinen Zielgruppen sucht,
        muss da hin, wo die Nutzer sind

     Dass soziale Netzwerke die Kommunikation unserer Zeit grundlegend verändert haben, steht außer
     Frage. Auch Unternehmen und Behörden können und wollen sich der Verlagerung der K    ­ ommunikation
     ins Social Web mittlerweile nicht mehr verschließen, wenn sie die angestrebten Zielgruppen mit ­ihren
     Onlineangeboten erreichen wollen. Seit 2015 präsentiert sich das DVZ auf drei der bekanntesten
     Social Media Kanäle. Mit Instagram kam Ende 2017 der vierte dazu. Auch die Ministerien des Landes
     ziehen nach und erweitern ihre Onlineauftritte Stück für Stück auf Facebook und Co.

       Den Startschuss der neuaufgelegten Präsenz in den         Wo sind die jungen Leute hin?
     sozialen Medien machte das DVZ im Jahre 2015 auf den           Die Schnelllebigkeit des Social Web wird mehr als deut-
     Netzwerken Facebook, Twitter und ausführlicher als zuvor    lich, wenn man die Geschwindigkeit betrachtet, mit der
     auf XING. Während Facebook eher dazu dienen sollte,         sich der stete Wandel vollzieht. Trends ändern sich hier
     junge Menschen wie Schüler und Studenten zu errei-          ebenso schnell wie die Nutzergruppen der jeweiligen Platt-
     chen und andersherum auch ihnen für einen schnellen         formen. Von daher gibt einem Unternehmen eine einmal
     und unkomplizierten Kontakt zur Verfügung zu stehen,        entwickelte Social Media Strategie nicht die langfristige
     diente Twitter eher dem Update für Kunden, Partner und      Sicherheit, über bestimmte Kanäle eine bestimmte Ziel-
     Fachleuten aus der IT-Branche und tut es auch heute noch.   gruppe erreichen zu können. So entwickelte sich Facebook
     Der Zweck des XING-Auftrittes ist durch die Be­titelung     beispielsweise in den letzten Jahren von DEM sozialen
     als Business-Netzwerk im Prinzip selbsterklärend: Das       Netzwerk für junge Menschen (Schüler, Studenten, usw.)
     Employer Branding, also das Entwickeln einer Arbeitgeber-   zur Plattform für Menschen zwischen 25 und 50 Jahren.
     marke, sowie das Recruiting stehen hier im Fokus.           Schnell wurde deutlich, dass auch das DVZ dahin muss,
                                                                 wo die Jugend sich bewegt, um für Ausbildung, Duales
                                                                 Studium und Co. die Werbetrommel rühren zu können.

16                                                                                             DVZ.info             01I18
Inhaltsv
                                                                                                                                              m

                                                                                                                                                          erz hn
                                                                                                                                           ck zu

                                                                                                                                                             eic
                                                                                                                                        urü
                                                                                                                                               Z         is

Allerhöchste Zeit also, sich zusätzlich zu den anderen      (Likes, Shares, Kommentare)? Welche Meinung über das
Kanälen auch Instagram gegenüber zu öffnen, einem Bil-      Unternehmen kursiert online? Um sich diese und andere
dernetzwerk, das durch den cleveren Einsatz von Hashtags    Fragen beantworten zu können, ist es erforderlich, seine
leichter zur Reichweite und Relevanz bei der gewünschten    Aktivitäten auszuwerten und zu bewerten. Plattformen wie
Zielgruppe beitragen kann. Hier werden die Abonnenten       Facebook bringen schon eine recht ausführliche Palette
vom DVZ mitgenommen zu Veranstaltungen, mit News ver-       an Insights und Statistiken mit, andere Werte können über
sorgt oder einfach mit Geschichten aus dem Arbeitsalltag    Social Media Verwaltungstools ermittelt werden bzw. erfor-
unterhalten.                                                dern schlichtweg eine händische Recherche, weshalb der
                                                            Arbeitsaufwand bei der Pflege der Social Media Präsenzen
Ministerien machen den                                      nicht zu unterschätzen ist. Ebenso erfordert die Schnell-
Schritt ins Social Web                                      lebigkeit der Online-Welt den steten Blick nach vorn, um
   Von den insgesamt acht Ministerien in Mecklenburg-       Trends und Neuerungen im Blick zu behalten und auf
Vorpommern und der Staatskanzlei sind aktuell drei auf      Facebook, Instagram und Co. erfolgreich durchzustarten.
Social Media Plattformen vertreten. So präsentiert sich
                                                                lg
das Finanzministerium auf Facebook, das Ministerium für     A
Soziales, Integration und Gleichstellung bietet auf Face-
book, Instagram, Twitter und YouTube Einblick in Themen,
Veranstaltungen und mehr. Zudem begleitet das Land
M-V seine Kampagne „MV tut gut“ auch auf Facebook,
Instagram und YouTube mit Imagefilmen, Interviews
sowie Impressionen, die die Einzigartigkeit der Land-                                                                              76
schaften M-V's vermitteln.
   Die Staatskanzlei wird eine der
nächsten Häuser der Landesre-
gierung M-V sein, welche den                                                                                                            Moin
Eintritt ins Web 2.0 vollzieht
und sich derzeit in der Konzep-
tionsphase befindet. Wer näm-                                                  dvz_mv                             FOLLOW
lich denkt, die Bespielung der
Social Media Kanäle mache sich
einfach so nebenbei und ohne
zielgruppenspezifischen Leitfa-
den, unterschätzt die Bedeutung für
den Kontakt zu Kunden, Partnern
und Interessenten massiv. Zudem
wird Nutzern die unkomplizierte und                                                                                                                      2
formlose Kontaktaufnahme zu Unter-
nehmen, Behörden und Organisationen
immer wichtiger.
                                                                           Gefällt 1204

Mit offenen Augen und                                                    dvz_mv Gut eingespielt: Laura Gust und Frauke Garthaus
                                                                        (v.l.n.r.) bilden das Social Media Team im DVZ und geben

Ohren durchs Social Web                                                 einen Einblick in den Arbeitsalltag.

  Grundlegend für die Arbeit auf Social Media Platt-
formen ist nicht das reine Erstellen von Inhalten mit-
tels Storytelling und Co. sondern auch das Monitoring
der eigenen Aktivitäten sowie das Einfangen des Echos.
Wie kamen bestimmte Beiträge bei der Zielgruppe an?
Wie stark hat sie mit unserem Unternehmen interagiert

DVZ.info             01I18                                                                                                                         17
ENTWICKELN

        Mehr als ein digitaler
        Dienstplan
        Mit „ePlan Polizei M-V“ geht eine umfangreiche Software zur
        Arbeitszeiterfassung, -abrechnung sowie Dienstplanung der
        Landespolizei Mecklenburg-Vorpommerns in den Wirkbetrieb

     Zwei Jahre lang wurde intensiv entwickelt, um die bestehende Zeitmanagementsoftware der Bundes­
     polizei auf die Bedürfnisse der Landespolizei Mecklenburg-Vorpommerns anzupassen. Betrachtet man
     den Umfang der Software, ein vergleichsweise kurzer Zeitraum. Im April 2018 ging „ePlan Polizei M-V“
     nun in den Wirkbetrieb, kurz zuvor wurde es mit positivem Echo auf dem Europäischen Polizeikongress in
     Berlin präsentiert.

       „Dank der erheblichen Vorleistungen der ‚ePlan BUND‘-          Eine der großen Herausforderungen war es, die Lan-
     Entwickler war es überhaupt erst möglich, in relativ kurzer   desspezifika in die vorhandene Software einfließen zu
     Zeit so eine Reife der Anwendung zu erreichen“, betont        lassen. Dazu gehört beispielsweise der landeseigene
     Christian Dähn, Sachgebietsleiter im DVZ für den Bereich      Tarifvertrag und eine dazugehörige Rahmendienstverein-
     Polizei-Fachanwendungen. „Aber auch die Zusammen-             barung, welche im Detail regelt, wie genau An- und Abwe-
     arbeit auf Landesebene mit dem Ministerium für Inneres        senheitszeiten erfasst und abgerechnet werden müssen.
     und Europa in der Projektgruppe ‚elektronisches Zeit-         Urlaubstage, Krankentage, verschiedene Dienstmodelle –
     management‘ war maßgeblich für den Erfolg. Durch die          diese Faktoren und viele mehr, zudem noch differenziert in
     gemeinsame agile Arbeitsweise von Ministerium für Inneres     ­Tarifbeschäftigte und Beamte: eine Menge Anforderungen,
     und Europa und DVZ mittels SCRUM (Projektmanagement-           über die es sich erst einmal einen Überblick zu verschaffen
     Methodik) konnten Anforderungen, die sich erst mit der Zeit    galt. „Hier haben wir enorm von der Zuarbeit der Bun-
     ergeben haben, viel schneller umgesetzt werden.“               despolizei ­profitiert. Allein die in zehn Jahren durch die

18                                                                                                DVZ.info              01I18
Inhaltsv
                                                                                                                                      m

                                                                                                                                                  erz hn
                                                                                                                                   ck zu

                                                                                                                                                     eic
                                                                                                                                urü
                                                                                                                                       Z         is

Bundespolizei entwickelten komplexen       Die Frage „Neuentwicklung oder          ausgetauscht werden. Auch hier
Berechnungen für Arbeits- und Abwe-      Softwareanpassung?“ wurde für             betont Christian Dähn die ­erfolgreiche
senheitszeiten waren so umfangreich,     „ePlan Polizei M-V“ auch außerhalb        gemeinsame Zusammenarbeit der
dass diese kaum in zwei Jahren hätten    des DVZ mehrfach untersucht und           Projektgruppe des Ministeriums für
neu entwickelt werden können“,           brachte zum Ergebnis, dass eine           Inneres und Europa und des DVZ:
veranschaulicht Christian Dähn. „Eine    Anpassung und somit die Nachnut-          „Wir haben gemeinsam ein aus­
Arbeitsleistung, die extrem wertvoll     zung von wichtigen Erfahrungen in         gefeiltes, mehrstufiges Testkonzept
für uns war.“                            dem Fall schnelle Erfolge sichern         entwickelt, dass es keine F­ unktion
                                         würde. „Ich nutze für die Veranschau-     ohne mehr­fache Prüfung in die Soft-
Neubau vs. Modernisierung lichung dieser Fragestellung ganz                        ware schafft, sodass die Fehler­
  Ein wesentliches Merkmal der MV- gern eine Haus-Analogie“, erläutert             haftigkeit deutlich reduziert bzw.
Version von „ePlan“, welches sich Christian Dähn. „Bauen wir ein Haus              vermieden werden kann.“
momentan im rollierenden Über- von Grund auf neu oder lassen wir uns
                                                                                       lg
gang in den Wirkbetrieb beginnend eins schenken und investieren in die             A
mit 1.500 Polizisten im Land befin- Modernisierung? Beim Neubau geht
det, ist ein komplett neuartiges, der Rohbau vergleichsweise schnell,
bedarfsorientiertes Schichtmodell. die Feinheiten benötigen dann aber
Dieses Dienstplanmo-                                    auch ihre Zeit. Bis alle    A UF EI N WORT
dell beinhaltet einen
sogenannten Wün-        „      Die bestehende
scheplan: Es wird ein Software hat sich
                                                        Gewerke schließlich
                                                        so weit sind, dass
                                                        wenigstens ein Teil
                                                                                     Hat das Erfolgsrezept

Bedarf hinsichtlich der                                 des Hauses genutzt                              „Das Entwicklungs­
                           aufgrund des
Besetzung im Dienst-                                    werden kann, dauert                             projekt für die erste
plan vorgegeben, wer Erfahrungsschatzes es lange. Ein beste-                                            Version von 'ePlan
sich für welche Schicht als mehr als                    hendes Haus hingegen                            Polizei M-V' geht
bzw. welche Funktion wertvoll für uns                   kann gleich genutzt                             dem Ende ent-
innerhalb einer Schicht erwiesen.
einträgt, ist von den                   “               werden, wenn auch
                                                        erstmal nur ein Raum
                                                                                                        gegen, mit dem
                                                                                                        Wirkbetrieb wird
Beschäftigten aber erst                                 oder eine Etage, von                            die erste Ausbau-
einmal frei wählbar. Dass bestimmte der aus man sich dann Stück für                                     stufe erfolgreich
Rahmenbedingungen wie Ruhezeiten Stück weiter vor arbeitet. Überträgt                abgeschlossen. Jetzt geht es bereits
usw. beim Eintragen in den Dienst- man das nun auf unsere ‚ePlan‘-                   in Richtung Weiterentwicklung der
plan erfüllt werden, stellt die Software Thematik, hat sich die bestehende           Software. Die übergreifende, intensive
bereits sicher. Alle Zuordnungen oder Software aufgrund des Erfahrungs-              Zusammenarbeit von Bundespolizei,
Anträge werden dann durch einen schatzes als mehr als wertvoll für                   Ministerium für Inneres und Europa
Dienstzeitkoordinator, beispielsweise uns erwiesen.“                                 M-V sowie dem DVZ, basierend auf
eine Führungsposition, genehmigt                                                     gemeinsamen Werkzeugen und agilen
bzw. geregelt. Dass sich dies positiv „ePlan“ hat Potenzial                          Methoden, war und ist sehr erfolgsver-
auf die Zufriedenheit der Mitarbeiter      In der Weiterentwicklung, an wel-         sprechend und sie dient meiner Mei-
der Polizeien im Land auswirkt, ist cher bereits gearbeitet wird, soll               nung nach als sehr gutes Beispiel für
neben einer gesteigerten Effektivität „ePlan“ noch weiter in die Infra-              weitere gemeinsame Projekte.“
eines der zentralen Ziele des neuen struktur der Landespolizei integriert
Schichtmodells.                          werden, um noch mehr digitale               Christian Dähn, seit 2015 Sach-
  Zudem werden in „ePlan Polizei Services anzubieten. So sollen bei-                 gebietsleiter des Fachbereichs
M-V“ so viele Prozesse wie möglich spielsweise Arbeitszeitnachweise auf              Ordnungswesen im DVZ
rund um monetäre oder Zeitberech- einem landesweiten Mitarbeiter­portal
nungen automatisiert (Berechnung zur Verfügung gestellt oder Daten mit                      c.daehn@dvz-mv.de
von Zulagen, Abschlägen, usw.).          anderen Systemen der Verwaltung

DVZ.info             01I18                                                                                                                 19
ENTWICKELN

        Auf den Schirm!
        DVZ.trendradar sondiert die Trends der Zukunft und unterstützt
        bei der richtigen Kursfindung

     Die digitale Transformation ist in aller Munde. Jeder weiß: Damit wird Veränderung forciert und sie
     betrifft nahezu alle Bereiche des gesellschaftlichen Lebens. Gerade für die Verwaltung ist die
     damit verbundene Dynamik nicht nur herausfordernd sondern prägend. Es stellt sich
     also die Frage, wie absehbare Entwicklungen zukünftig beeinflusst und proaktiv
     gestaltet werden können.

       Scharfe Zungen sehen die Politik und im zweiten Atemzug
     die Verwaltung als alleinig dafür verantwortlich. In der Folge
     wird gewartet, bis entsprechende Konzepte verhandelt und
     beschlossen sind. Doch in einer immer komplexer werdenden
     Welt, in der die Entwicklungen immer rasanter voranschrei-
     ten, benötigen wir vor allem in der öffentlichen Verwaltung
     neue Denkansätze und ein neues Verständnis zum Handeln.

     Proaktiv Vorausdenken, agil handeln
        Zukünftige Themen und Trends müssen rechtzeitig
     zu erkennen sein, um deren Wirkung abschätzen
     und priorisieren zu können. Im DVZ wurde des-
     halb ein Instrument entwickelt, welches Orien-
     tierung im Kontext der zukünftigen Themen und
     Trends gibt. Es benennt die Faktoren, die die
     Zukunft der Verwaltung und damit auch des
     DVZ bzw. seiner Umwelt beeinflussen könnten.
     Der DVZ.trendradar bildet diese Faktoren ab
     und ermöglicht eine genauere Betrachtung
     mit Blick auf die zukünftigen Herausfor-
     derungen. Damit wird auch klar, dass der
     DVZ.trendradar bewusst die Perspektive
     des DVZ einnimmt und die Zukunftsbe-
     trachtung der Rolle als Dienstleister und      A UF T REN DSUC H E
     Rechenzentrum des Landes Mecklenburg-
     Vorpommern berücksichtigt. Mit Hilfe des       DVZ.trendradar bedeutet die Faktoren zu kennen, die unser aller Handeln
     DVZ.trendradars werden Entwicklungstrends      beeinflussen und prägen. Sie sind zu beobachten, denn nur so kann der
     für die nächsten fünf bis zwanzig Jahre        zukünftige Einfluss dieser Faktoren auf die jeweilige Organisation richtig
     sichtbar und im Kontext darstellbar. Damit     eingeschätzt und entsprechend berücksichtigt werden.
     hat das DVZ ein lebendiges Tool geschaffen,
     mit dem der Nutzer unterschiedliche Blick-     „Kollegen, Kunden und Nutzer sind herzlich eingeladen, an der ­weiteren Aus­
     winkel einnehmen kann und das beständig        gestaltung des DVZ.trendradars mitzuwirken. Denn ihre Perspektive und Ein-
     weiterentwickelt werden wird.                  schätzung liefern unseren Expertenteams einen wert­vollen Beitrag.“

20                                                                                                 DVZ.info              01I18
Inhaltsv
                                                                                                                                      m

                                                                                                                                                  erz hn
                                                                                                                                   ck zu

                                                                                                                                                     eic
                                                                                                                                urü
                                                                                                                                       Z         is

Warum und wie Trends visualisieren?                               Wer suchet der findet
   Die Beschäftigung mit der Zukunft, sprich den Trends,            Mit dem Auftrag Zukunftsthemen für das DVZ nutzbar
ist sehr komplex und die Einflüsse der unterschiedlichen          zu machen, hat die Abteilung Geschäftsfeldentwicklung in
Faktoren vielfältig. Doch die Zukunft kommt – das steht           den letzten Monaten in Workshops über 500 Trends aus
fest! Umso wichtiger wird es auch für die Verwaltung, sich        den unterschiedlichsten Quellen gesammelt und mit den
mit den aktuellen Trends zu beschäftigen. Hilfreich, wenn         jeweiligen Experten aus dem DVZ bewertet sowie eingrup-
nicht gar unerlässlich ist es, für solch komplexe Themen          piert. Dabei flossen sowohl offene Quellen wie „GARTNER
eine grafische Ausdrucksform zu finden, die einen schnellen       & Co.“ (ein Anbieter von Marktforschungsergebnissen in
optischen Überblick gibt und durch die eigene Verortung in        der Verwaltung), Newsletter, Veröffentlichungen der unter-
der Grafik eine Orientierung ermöglicht. Das Wort „Radar“         schiedlichsten Organisationen und Berater aus dem Kon-
lässt sich gut vergleichen mit der Seefahrt oder der Luftfahrt,   text der Verwaltung als auch die Expertise aus dem DVZ
    möchte man doch wissen, was einem auf seinem Kurs             selbst mit ein.
                  entgegen kommt, um nicht unverhofft in
                           eine Kollision zu geraten. Denn ist      Grundsätzlich stehen vier Schwerpunkte im Zentrum der
                                  diese erst einmal in Sicht-     kontinuierlichen Betrachtung durch den DVZ.trendradar:
                                        weite, ist es für einen
                                             Kurswechsel oft-     „„ Was passiert in der Welt zu diesem Trend und im
                                                  mals bereits        Speziellen im Kontext zur Verwaltung?
                                                      zu spät.    „„ Wie stellen sich verschiedenste Zukunftsszenarien
                                                                      dar? Welche Rollen oder Erwartungen sind aus den
                                                                      Trends für den Nutzer abzuleiten?
                                                                  „„ Welche Auswirkungen hat ein Trend auf zukünftige
                                                                      oder bestehende Services?
                                                                   „„ Welches Know-how ist aufzubauen? Welche Res-
                                                                       sourcen werden benötigt bzw. in welche Technolo-
                                                                       gien muss investiert werden?

                                                                           Die Wissensträger der eruierten Themen beob-
                                                                            achten die Trendentwicklung in kleinen fachspe-
                                                                             zifischen Teams, sammeln, sichten, bewerten
                                                                              Informationen und erste beispielhafte Anwen-
                                                                               dungen. Diese Teams sollen auf lange Sicht
                                                                                nicht nur aus DVZ-Experten bestehen sondern
                                                                                 auch Experten auf Kundenseite und externe
                                                                                  Wissensträger (z. B. Fraunhofer FOKUS)
                                                                                  integrieren. So entsteht zu jedem Trend
                                                                                  ein aktuelles Meinungsbild der zukünfti-
                                                                                   gen Entwicklung, aus dem Rückschlüsse
                                                                                   auf die Bedeutung für die Verwaltung und
                                                                                   das DVZ gezogen werden. Ein Review alle
                                                                                   12 Monate stellt sicher, dass keine neuen
                                      Stefan Liedholz (li) und Merian Kin-         Trends verpasst werden und verfeinert den
                                      dermann aus der Abteilung Geschäfts-         Trendradar bzw. schärft diesen nach, um so
                                      feldentwicklung haben die Trends der         für die Themen eine genauere Priorisierung
                                      Zukunft fest auf dem Radar und beant-        vornehmen zu können.
                                      worten gerne Ihre Fragen zum Thema:
                                                                                     Matthias Fuchs
                                           s.liedholz@dvz-mv.de                  A

                                           m.kindermann@dvz-mv.de

DVZ.info               01I18                                                                                                                21
Sie können auch lesen