EinBlick Gemeindebrief der Evangelischen Kirchengemeinde Brilon - Juni bis August 2019 Thema: Was für ein Vertrauen - Evangelische ...

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EinBlick Gemeindebrief der Evangelischen Kirchengemeinde Brilon - Juni bis August 2019 Thema: Was für ein Vertrauen - Evangelische ...
EinBlick
Gemeindebrief der Evangelischen Kirchengemeinde Brilon

Juni bis August 2019
Thema: Was für ein Vertrauen
EinBlick Gemeindebrief der Evangelischen Kirchengemeinde Brilon - Juni bis August 2019 Thema: Was für ein Vertrauen - Evangelische ...
2 EinBlick
  Sommersammlung Diakonie
  Diesem Gemeindebrief liegt wieder ein Überweisungsträger bei. Wir sammeln für die Arbeit
  der Diakonie-Ruhr-Hellweg e.V. In Brilon ist die Diakonie Trägerin der Schwangerenkonflikt-
  beratung, des Müttercafés und der Koordinierungsstelle „Ehrenamtlicher in der Flüchtlings-
  arbeit“. 75% der Spenden fließen der regionalen und 25% der gemeindlichen diakonischen
  Arbeit zu. Wir danken jetzt schon für Ihre Spenden.

  In eigener Sache
  Danke sagen wir für 195 Euro, die als Spenden für die Finanzierung des Gemeindebriefs
  eingegangen sind.
  Um Verständnis bitten wir, weil nicht immer alle Gemeindebriefe ihr Ziel erreichen. Die Ge-
  meindegliederdaten, die uns von einer zentralen Stelle übermittelt werden, sind leider nicht
  immer auf dem aktuellen Stand. Mit Hilfe der ehrenamtlichen Verteiler*innen, die „ihre“
  Haushalte kennen, können wir einige, aber leider nicht alle Probleme spontan lösen. Des-
  halb bitten wir Sie herzlich: Sollten Sie Menschen kennen, die evangelisch sind und keinen
  EinBlick erhalten, ermutigen Sie sie, im Gemeindebüro anzurufen.

  Konfirmanden-Gabe
  Die Spende der Konfirmanden-Gabe für das Projekt „Maritime Müllabfuhr“ des Vereins
  „One Earth - One Ocean“ betrug 460 €. Allen Konfirmierten und ihren Eltern ein herzliches
  Dankeschön.

  Impressum
  Die Gemeindenachrichten werden im Auftrag der Evangelischen Kirchengemeinde Brilon,
  Kreuziger Mauer 2, 59929 Brilon herausgegeben.
  VisdP: Pfarrerin Kathrin Koppe-Bäumer
  Redaktionsteam: J. Fiebich, K. Koppe-Bäumer, H. Fritz,
  R. Müller, A. Neuberger, S. Paschkewitz, R. Plauth,
  B. Prolingheuer, I. Reupke, M. Rudolph
  Layout: B. Strenger
  Redaktionsschluss des nächsten Gemeindebriefs: 31.7.2019

  Bilder: Die nicht gekennzeichneten Bilder entstammen der
  kostenlosen Bildplattform pixabay (außer Bild Seite 5, das
  Dritte von oben, ist von N. Schwarz, Gemeindebriefdrucke-
  rei)
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Aus dem Inhalt
                                                   Editorial
Seite
2  In eigener Sache                                Vertrauen ist das Thema des
2  Datenschutz                                     Deutschen Evangelischen Kir-
2  Impressum                                       chentages vom 19. bis 23. Juni.
3  Editorial                                       Dem schließen wir uns mit un-
4 Vertrauen ist gut                                serem Schwerpunktthema an. Die
 7 Interview mit Eckhard Harbers                   Dichterin Hilde Domin hat dafür
 8 Gesundes Misstrauen                             ein sprechendes Bild gefunden:
 9 Vertrauen im Internet                           „Ich setzte den Fuß in die Luft und
10 Das Licht ist in uns                            sie trug.“
12 Vertrauen in Kontakte setzen
14 Kinderseite                                     Unsere Artikel vertrauen darauf,
15 Rezept                                          dass es Sie interessiert, wie Ver-
16 Geistliche Abendspaziergänge                    trauen blinden Menschen hilft
16 18. Geburtstage                                 zu leben und zu sehen, dass Ver-
17 Andacht                                         trauen unverzichtbar ist für die
18/19 Predigtplan                                  Entwicklung von selbstbewussten
20 Ausblick Gottesdienste                          und kommunikativen Menschen,
21 Hinweise/Veranstaltungen                        aber auch, dass Vertrauen im
29 Personelle Veränderung                          rechten Verhältnis zu gesundem
30 Gruppen und Kreise                              Misstrauen stehen kann. Auch auf
31 Gemeindefrühstück/Seniorengeburtstage           den Koch- und Kinderseiten geht
32 Gruppen und Kreise                              es um Vertrauen.
35 Informationen auf einen Blick
                                                   Wir laden Sie auch ein, zum Kir-
                                                   chentag nach Dortmund zu kom-
                                                   men, dort Briloner zu treffen und
                                                   die Weite evangelischer Kirche zu
                                                   entdecken. Wir berichten, wie sich
                                                   das Briloner Mosaik weiter entwi-
                  Homepage
                                                   ckelt hat und machen Sie neu-
 Unter kirche-brilon.de finden Sie Berichte über
                                                   gierig auf das Friedens-Tipi für
 Veranstaltungen aus den letzten Monaten und
                                                   die Hansetage. Wir künden per-
 Hinweise auf aktuelle Ereignisse. Außerdem fin-
 den Sie Informationen über den aktuellen Kon-     sonelle Veränderungen an und
 firmandenjahrgang und alles, was Sie zur Vorbe-   berichten über regelmäßige und
 reitung von Taufen, Trauungen und Beerdigungen    besondere Veranstaltungen.
 brauchen, wichtige Adressen, die Gottesdienst-
 termine und Beschreibungen unserer Gemeinde-      Viel Spaß beim Lesen!
 angebote.                                         Kathrin Koppe-Bäumer
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4 EinBlick

    Vertrauen ist gut – es gibt nichts Besseres!
  Thesen zum Nachdenken   • Wenn uns ein Apfel aus der Hand auf den Boden
                          fällt, können wir froh sein, dass er es dank der Schwer-
                          kraft, die auf unserem Planeten wirkt, auch tut. Ohne
                          die Schwerkraft würde unsere Welt nicht so funktio-
                          nieren, wie sie uns vertraut ist. Wie anders es ist ohne
                          Schwerkraft, zeigen Bilder von Astronauten aus der
                          Raumstation ISS.

                          • Was die Schwerkraft als physische Kraft für unseren
                          Kosmos darstellt, ist das Vertrauen als psychische Kraft
                          für das Zusammenleben in unserer Welt!

                          • Erste Weichenstellungen für die Herausbildung ei-
                          ner stabilen Vertrauensgrundlage in das Leben wer-
                          den während der Schwangerschaft gelegt. Länger
                          andauernde Stresssituationen der Mutter wirken sich
                          bis in die zelluläre Struktur des heranwachsenden Em-
                          bryos aus. Umgekehrt bietet eine positive Gesamtat-
                          mosphäre in der Schwangerschaft bessere Grundla-
                          gen für eine spätere Vertrauensbildung.

                          • Nach der physischen Geburt erlebt sich der Säug-
                          ling in einem eigentümlich verwobenen Lebenszu-
                          sammenhang in enger Verbindung mit der Mutter
                          als „Zweieinheit“. Die Welt ist für den Säugling trotz
                          körperlicher Trennung noch ein erlebter Raum der Ein-
                          heit mit der Mutter. Wenn ihr lächelndes Gesicht über
                          dem Kind erscheint, da strahlt die ganze Welt voller
                          Wohlgefühl. Wenn die Mutter finster schaut, ist die
                          ganze Welt bedroht. Diese grundlegende Erfahrung
                          aus unserer frühesten Kindheit, spiegelt sich wieder in
                          der Formulierung des Segens, wie er oft am Ende un-
                          serer Gottesdienste gesprochen wird: Der HERR lasse
                          sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig.
                          (4. Mose 6,25). Dabei ist das Wort „sei dir gnädig“ zu
                          übersetzen mit dem Wort: „sei dir liebevoll zugewen-
                          det.“

                          • Wenn ich dann junge Mütter sehe, wie sie während
                          des Schiebens des Kinderwagens eben nicht mit ihrem
                          lächelnden Gesicht über dem Angesicht ihres Kindes
                          leuchten, sondern stattdessen mit den Augen und der
                          Konzentration auf ihr Smartphone fixiert sind und mit
                          ihren Gedanken an ganz anderem Ort sind, während
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Schwerpunkt: Was für ein Vertrauen
das Kind im Wagen sehnsuchtsvoll auf das lächelnde
zugewendete Gesicht wartet, frage ich mich: Wie lan-
ge wird ein Neugeborenes diese Sehnsucht am Leben
halten, wann wird es innerlich aufgeben und nichts
mehr erwarten? Auch das lächelnde zugewendete Ge-
sicht der Mutter oder anderer Menschen im näheren
stabilen Umfeld des Kindes sind seelischer Nährboden
für das zarte Pflänzchen Vertrauen.

• In dem folgenden Trennungsprozess vollzieht sich
quasi die „psychische Geburt“ des Menschen als eines
sich selbst gewissen und sich von der Außenwelt un-
terscheidenden Individuums. Das Kind erlebt sich hin
und hergerissen: einerseits sucht es die Nähe zur Mut-
ter (im Wunsch nach Rückkehr zur vorgeburtlichen
Verschmelzung), gleichzeitig will es neu gewonnene
Freiheiten der Bewegungsfähigkeit in der Erkundung
seiner Umwelt erforschen. Wenn das Kind in sich ein
stabiles inneres Bild der Mutter entwickelt hat (emo-
tionale Objektkonstanz), kann es die körperliche Ab-
wesenheit der Mutter ertragen, wenn z.B. die Mutter
im Nebenraum ist und das Kind sie nicht sieht oder
hört. Es hat die Mutter als seelisches Bild (psychische
Repräsentanz) in sich.

•   Wenn das Kind sich dann „Übergangsobjekte“
wählt, erleichtern diese dem Kind die Loslösung und
Individuation. So steht z.B. der „Teddy“ für das Objekt
der ersten Beziehung zur Mutter. In ihm ist die ver-
lorene Einheit mit ihr noch gegenwärtig - daher die
hohe emotionale Bedeutung. Gleichzeitig kann das
Kind aber aktiv mit ihm umgehen. Es streichelt ihn,
schlägt ihn, wirft ihn weg, schläft mit ihm ein. Mit
Hilfe des Objektes gelingt es dem Kind, die Enttäu-
schung über den Verlust der Einheit zu ertragen. Mit
dem Übergangsobjekt wird der Grund gelegt für die
spezifisch menschliche Fähigkeit, Symbole auszubil-
den. Der „Teddy“ steht für etwas anderes, für einen Be-
deutungsgehalt, der ihm aus der inneren Erlebniswelt
des Kindes zukommt. Der „Teddy“ verbindet als Sym-
bol äußere Realität und inneres Erleben. Nur in dieser
„Mittlerfunktion“ ist er für das Kind bedeutsam und
gibt ihm Sicherheit und stärkt das Vertrauen.

• Später schließen sich daran die komplexeren Gebil-
de wie Rituale, Märchen, Mythen an. Damit eröffnet
sich der ganze „Zwischenbereich“ von Kunst, Religion
und Kreativität. Geistige Vorstellungen des Innen-
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6 EinBlick
                                   lebens werden mit Gegenständen der äußeren Welt
                                   auf schöpferische Weise verbunden. Religiöse Hand-
                                   lungsvollzüge (Rituale) und Symbole vermögen es zu
                                   leisten, symbolisch eine tragfähige Verbindung zur
                                   kindlichen Urerfahrung des mütterlichen Vertrauens
                                   zu schaffen.

                                   • Religionspsychologische Untersuchungen haben
                                   interessante Zusammenhänge zwischen den religi-
                                   ösen Gottesvorstellungen Erwachsener und deren
                                   kindlichen Erfahrungen mit ihren Eltern, insbesondere
                                   auch mit den Vätern festgestellt. Entweder, in dem die
                                   kindlichen Erfahrungen im erwachsenen Gottesbild
                                   fortgeschrieben und eingebettet wurden, oder auch
                                   umgekehrt, dass schwierige kindliche Erfahrungen mit
                                   den Eltern beim Gottesbild ins genaue, positiv emp-
                                   fundene Gegenteil umgebildet wurden.

                                   • Gegenwärtig scheint es in vielen gesellschaftlichen,
                                   politischen, auch kirchlichen Auseinandersetzungen
                                   eine Hochkonjunktur des Misstrauens zu geben. Wenn
                                   Fakten mit Fake-News um die Aufmerksamkeit kämp-
                                   fen und Lüge sich schneller verbreitet als die Wahrheit,
                                   dann ist das genauso, als würden in unserem Kosmos
                                   die Fliehkräfte größer werden als die Schwerkraft (An-
                                   ziehungskraft). Das würde zu chaotischen Verhältnis-
                                   sen universeller Dimensionen führen.
    Psalm 91, 1 und 2
                                   •   Der Philosoph Karl Otto Apel hat bei seiner Suche
    1 Wer unter dem Schirm des     nach unumstößlichen Begründungen/Kriterien für ein
    Höchsten sitzt und unter dem   gutes bzw. schlechtes Handeln des Menschen auf das
    Schatten des Allmächtigen      Kriterium der eindeutigen Kommunikation hingewie-
    bleibt,                        sen. Wenn ich eine Aussage meines Gegenübers höre,
    2 der spricht zu dem HERRN:    muss ich mich darauf verlassen können, dass er sie
    Meine Zuversicht und meine     auch so meint, wie er es gesagt hat. Und umgekehrt
    Burg, mein Gott, auf den ich   muss mein Gegenüber sich darauf verlassen können,
    hoffe.                         dass ich es so meine, wie ich es sage. Dieses Grund-
                                   vertrauen in die kommunikative Redlichkeit der Betei-
                                   ligten ist die Grundlage für ein zukunftsfähiges und
   Literatur aus:                  friedvolles Miteinander. Andernfalls bewegen wir uns
   R. Möller, Die ersten religi-   unaufhaltsam in eine Epoche der Barbarei. Wenn wir
   ösen Erfahrungen. In: ders.     unsere gegenwärtige Zeit als Krisenzeit erleben, dann
   Arbeitsbuch Religionspä-        ist Krisenzeit immer auch Entscheidungszeit, in welche
   dagogik für ErzieherInnen,      Richtung wir uns entwickeln wollen und welche Kräfte
   Stuttgart 2002, S. 94 – 99)     wir stärken wollen. Vertrauenskraft gedeiht nicht von
                                   allein! Der fruchtbare Nährboden heißt Miteinander.

                                                                            Rainer Müller
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Schwerpunkt: Was für ein Vertrauen

Interview mit Eckhard Harbers
 Herr Harbers - seit seiner Geburt erblindet - hat von September 2014 bis Mai 2017 im
 Gemeindechor cantamus gesungen, als er noch ständig in Scharfenberg lebte. Herr
 Eberbach, der Chorleiter, hat für ihn alle Noten und Texte digitalisiert, woraufhin Herr
 Harbers sie mit einem Braille-Übertragungsgerät für sich erfühlbar gemacht hat. Ich ken-
 ne ihn recht gut. Damals habe ich hin und wieder den Abhol- und Heimfahrtdienst von
 seinem Freund übernommen.
 Vierzig Jahre hat er bei der Kreisverwaltung in Bergisch-Gladbach in der Telefonzentrale
 gearbeitet. Nun ist er im Ruhestand, wohnt bei seiner blinden Freundin in Korntal bei
 Stuttgart. Er genießt Konzerte, die er günstig angeboten bekommt (…“da kann ich ruhig
 einmal einen Platz hinter einer Säule im Saal einnehmen“), und er macht gern Ausflüge.
 Hin und wieder zieht es ihn zurück in seine „alte“ Heimat Brilon-Scharfenberg, wo er
 immer noch eine Wohnung hat.
 Ich habe mich sehr gefreut, vor einigen Tagen telefonischen Kontakt mit ihm aufnehmen
 zu können. Wir hatten ein nettes Gespräch miteinander, das mit einem kleinen Interview
 bezüglich „Vertrauen wagen“ endete:

Eckhard, als Blinder bist Du absolut auf das Vertrauen zu Mitmenschen angewiesen.
Hast Du immer gute Erfahrungen gemacht?
Im Großen und Ganzen schon. Mit Menschen, die ich bat, mir zu helfen, habe ich immer
gute Erfahrungen gemacht.

Wie findest Du Menschen, die Deinen Alltag begleiten?
Während der 40 Jahre an meiner Arbeitsstelle konnte ich auf die Hilfe vieler netter Mitar-
beiter bauen. Anschließend mietete ich die Wohnung in Scharfenberg und gewann meinen
Vermieter als guten Freund. Meine Freundin habe ich im Internet beim Telefon-Chat über
die soziale Plattform „Das Dorf“ kennengelernt. Wir helfen uns gegenseitig und haben ver-
trauensvolle Begleitpersonen in der Nähe.

Wie kannst Du Mitmenschen ins Vertrauen ziehen, wenn Du ihre Gesichtsmimik und
ihre Gestik nicht siehst?
Über deren Stimme finde ich heraus, wie der Mensch, der mir begegnet, „tickt“.

Hast Du viele Freunde, denen Du Freude und Leid mitteilen kannst?
Hauptsächlich sind es meine Schwester, meine Freundin und deren Freundin. Auch mein
Vermieter in Scharfenberg – in dieser Wohnung lebe ich ja immer noch ab und zu – gehört
zu diesen Freunden. Ein anderer Aspekt: Diese Menschen sind auch Vertraute, die mir mei-
ne Privatpost öffnen und vorlesen oder mich bei Spaziergängen und
Einkäufen auf unbekannten Wegen begleiten.

Herzlichen Dank und alles Gute Dir und auch Deiner Freundin!
                                                    Inge Reupke
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8 EinBlick

               Gesundes Misstrauen
     Ohne Vertrauen können wir Menschen nicht existieren: Wenn Babys nicht ihren Müt-
     tern, Kleinkinder nicht ihren Eltern Vertrauen entgegenbrächten und umgekehrt,
     könnten Kinder sich nicht entwickeln, nicht wachsen. Das Vertrauen ist eine ganz
     zentrale Basis für dieses Wachstum.
     Wie aber sieht es mit anderen Formen des Wachstums auf unserer Erde aus? Das
     Wachsen der Geldwirtschaft, das Streben nach immer größerer Geldvermehrung,
     nach noch immenseren Profiten und Renditen, hat in der Bankenkrise einen Teil dieser
     Banken und Kreditinstitute in eine katastrophale Schieflage gebracht und vereinzelt
     komplett zerstört. Mit der existenziellen Vernichtung bestimmter Bankhäuser infolge
     deren obskuren und teilweise auch illegalen Anlagen, wurden gleichzeitig viele pri-
     vate Anleger und Teile der Volkswirtschaft um ihr Geld gebracht.
     Während einzelne Vorstandschefs und Aufsichtsräte dieser Banken bei diesen durch
     sie selbst verursachten Pleiten noch kräftig abkassierten, wurden die entstandenen
     Schäden vergesellschaftet und die politisch betriebene Bankenrettung erfolgte zu
     Lasten der Steuerzahler. Warum konnte das so passieren? Falsche Versprechungen
     der Anlageberater stießen auf Gutgläubigkeit der Anleger. Es fehlten aber auch Kon-
     trolle und Reglementierung durch staatliche Behörden und entsprechende Gesetze.
     Und auch die nationale und internationale Bankenaufsicht hat versagt. Die dadurch
     verursachte Vertrauenskrise wirkt heute noch nach.
     Ein weiterer Vertrauensverlust wird aktuell durch die Bewegung „Fridays for Future“
     demonstriert. Schüler und Studenten im Bündnis mit Wissenschaftlern machen inzwi-
     schen europaweit und international darauf aufmerksam, dass wir unserer Verantwor-
     tung für das Klima und damit der Zukunft von Teilen unserer Erde nicht so gerecht
     geworden sind, wie das in der Vergangenheit erforderlich und nach Meinung vieler
     Experten auch möglich gewesen wäre.
     Es fehlt das Vertrauen in die verantwortlichen Politikerinnen und Politiker und es gibt
     große Zweifel, ob die Generationen der erwachsenen Verbraucher bei ihrem Konsum
     daran denken, dass die Ressourcen unserer Erde in vielerlei Hinsicht begrenzt sind.
     Wir alle sind gefordert, unseren eigenen Beitrag zu leisten: Welche Verkehrsmittel
     nutzen und fördern wir, wo können wir Energie einsparen und wie können wir uns
     nachhaltiger ernähren und gleichzeitig so die individuelle CO2-Bilanz verbessern?
     Dieses uns entzogene Vertrauen vieler junger Menschen tut uns, tut unserer Erde
     vermutlich gut.
     Wir alle brauchen neben dem unverzichtbaren Vertrauen auch ein gesundes Miss-
     trauen. Ich nenne drei Beispiele: Misstrauen sollten Sie unbedingt dann, wenn Sie
     1. jemand zu einem tollen Gewinn beglückwünscht, ohne dass Sie überhaupt an
     einem Gewinnspiel teilgenommen haben und
     2. Ihre Bank Sie bittet, dass Sie, bitte, Ihre IBAN-Nummer und Ihre PIN einmal weiter-
     geben, weil auf Ihrem Konto irgendwelche Unstimmigkeiten aufgetreten seien und
     3. ein bisher eher unbekannter Enkel sich an Sie wendet, der plötzlich und unver-
     schuldet in eine große Notlage geraten ist, die er aber dann erfolgreich abwenden
     kann, wenn Sie ihm schnell und unbürokratisch mit erheblichen Finanzmitteln Hilfe
     leisten. Machen Sie das bitte nicht - vertrauen Sie mir.
                                                                                Rolf Plauth
EinBlick Gemeindebrief der Evangelischen Kirchengemeinde Brilon - Juni bis August 2019 Thema: Was für ein Vertrauen - Evangelische ...
Schwerpunkt: Was für ein Vertrauen

                       Vertrauen im Internet?
Zu diesem Thema hat Kathrin Koppe-Bäumer Heiner
Muschik-Quest aus unserer Gemeinde befragt. Das
Internet gehört zu seinem Berufsalltag. Der 56-Jäh-
rige ist IT-Sachverständiger und IT-Forensiker. Als IT-
Händler berät und versorgt er vornehmlich gewerb-
liche Kunden.
„Wahrlich ein schwieriges Thema!“ reagiert er auf un-
sere Anfrage. Die neue Technologie und der Wunsch,
seine Beratungsfähigkeiten umzusetzen, haben ihn
vor 20 Jahren zu diesem Beruf geführt.
Das Vertrauen im Internet auszuloten, hält er für die
schwierigste Disziplin: „Auch als Profi unterliege ich
den Wirrungen der Manipulation der Informationen.
Die Scheinwelt richtig einzuordnen – Gutes von we-
niger Gutem zu unterscheiden ist wichtig. Ich verlasse           Heiner Muschik-Quest, privat
mich dabei auch auf das Bauchgefühl – einem gesun-          Vorsicht und Umsicht müssten
den Misstrauen gegenüber Hochglanz einerseits und           Internet-Nutzende leiten. „Ge-
stümperhaften Präsentationen der Akteure anderer-           sundes Misstrauen nannte man
seits“.                                                     früher das Schutzinstrumentari-
Betrüger zu entlarven, sei im Netz ebenso schwierig,        um. Das Benutzen des Bauchge-
wie im realen Leben: „Hinzu kommen auch ganz neue           fühls in Verbindung mit den Er-
„Fähigkeiten“ der künstlichen Intelligenz (KI). Soge-       fahrungen in der Real-Welt dient
nannte „Social Bots“ z.B. gaukeln einem Konversati-         mir als Orientierung“.
on mit einer realen Person vor. Sie sind maschinen-         Bei der Kommunikation im Netz
gesteuerte, optimierte Computerprogramme – also             rät er die Regeln der Netiquette
„Meinungsmacher“, die Themen für ihre Auftraggeber          zu beachten. „Selbst verfasste
setzen sollen und weitestgehend eigenständig kom-           Texte, Bilder oder Filme kön-
munizieren. Sich vor ihnen zu schützen ist besonders        nen von anderen in atemberau-
schwierig“.                                                 bender Geschwindigkeit mani-
Heiner Muschik-Quest findet, dass im Internet das           puliert und rund um den Globus
Gleiche gilt wie im realen Leben: „Wem vertraue ich         versendet werden. Sie sind nicht
aufgrund welcher Erfahrungsmuster in einer fremden          mehr kontrollierbar oder können
Umgebung? Welche Schutzmechanismen habe ich                 nur mit hohem Aufwand an Zeit
und wie kann ich sie auf das weltweite Netz übertra-        und Geld nachträglich reglemen-
gen?“ Worte, Bilder und Filme im Netz seien grund-          tiert werden. Kritisch wird es zu-
sätzlich manipulierbar und deshalb erst einmal nicht        dem, wenn fremde Inhalte weiter
vertrauenswürdig. „Wer im WWW Vertrauen genießen            verbreitet werden – im Hinblick
will, muss dies genauso hart erkämpfen wie im realen        auf mögliche Manipulationen
Leben“. Im Netz träfe man auf die gleichen Mechanis-        anderer oder strafbare
men wie im realen Leben. „Leider mit dem Nachteil,          Tatbestände, wie dem
dass wesentliche Sinnesfähigkeiten ausgeblendet wer-        Bruch des Urheber-
den: Es ist nicht unmittelbar zu riechen und zu fühlen,     rechts.“
was einen im Internet umgibt.“ Vieles im Internet sei
mehr Schein als Sein. „Blauäugige werden im Internet
genauso Opfer von Betrügern wie im wahren Leben“.
EinBlick Gemeindebrief der Evangelischen Kirchengemeinde Brilon - Juni bis August 2019 Thema: Was für ein Vertrauen - Evangelische ...
10 EinBlick

                       „Das
              Licht ist in uns.
  Selbst wenn wir keine Augen haben“
                                         Ein Buch, das ich als Jugendliche gelesen habe, hat
                                         sich mir tief eingeprägt. Ich war 14 oder 15 Jahre alt:
                                         „Das wiedergefundene Licht“ von Jacques Lusseyran.
                                         Es ist die Lebensgeschichte des Franzosen, der als
                                         Achtjähriger durch einen Unfall erblindete. Daraufhin
                                         musste er sich völlig neu im Leben zurechtfinden.
                                         Zunächst mit viel Mühe und Widerstand. Er lernte die
                                         Braille-Schrift und kämpfte gegen Unsicherheit und
                                         Verletzlichkeit an. Ich konnte beim Lesen fast körper-
                                         lich spüren, wie er immer wieder an Gegenstände,
                                         Wände oder Türen aneckte, weil er nicht sah, was ihm
                                         im Weg stand.

                                        Starke Gefühle erinnere ich: Wut, Trotz, Angst, Ver-
                                        zweiflung. Dann aber kam die Wende: Jacques
                                        Lusseyran lernte wieder zu sehen. „Ich sah das Licht.
                                        Ich sah es noch, obwohl ich blind war“, schreibt er.
                                        Zunächst hat er nur seinen engsten Freunden von
                                        diesem Geheimnis erzählt. Die Freunde fanden das
                                        schön, für sie war es ein Traum, ein Zauber, Magie.
                                        Für Jacques Lusseyran aber war es eine Tatsache. Das
                                        Licht geschah in ihm: „Nicht ich war das Licht….Ich
  badete im Licht, einem Element, dem mich die Blindheit plötzlich näher gebracht hatte. Ich
  konnte fühlen, wie es herauskam, sich ausbreitete, auf den Dingen ruhte, ihnen Form verlieh
  und zurückwich.“

  Ohne Augen erlebte er dieses Licht viel stärker als mit Augen. Das Licht gab den Menschen,
  mit denen er lebte, und den Dingen, auf die er stieß, Farben. „Und diese Farben prägten
  sich mir jetzt als Teil von den Menschen genauso tief ein, wie es ihr Gesicht vermocht hätte.“
  Es gab allerdings auch Zeiten, in denen das Licht nachließ, ja, fast verschwand: „Das war
  immer der Fall, wenn ich Angst hatte. Wenn ich, anstatt mich vom Vertrauen tragen zu las-
  sen und mich durch die Dinge hindurch zu stürzen, zögerte, prüfte, wenn ich an die Wand
  dachte, an die halb geöffnete Tür, den Schlüssel im Schloss, wenn ich mir sagte, dass alle
  Dinge feindlich waren und mich stoßen oder kratzen wollten, dann stieß oder verletzte ich
  mich bestimmt. Die einzige Art, mich im Haus, im Garten oder am Strand leicht fortzube-
  wegen, war, gar nicht oder möglichst wenig daran zu denken. Dann ging ich meinen Weg,
  vorbei an allen Hindernissen.“

  Jacques Lusseyran verlor das Licht auch, wenn er zornig und ungeduldig war und wenn ihn
  Boshaftigkeit überkam. „Eine Minute zuvor kannte ich noch genau den Platz, den alle Ge-
Schwerpunkt: Was für ein Vertrauen
genstände im Zimmer einnahmen, doch wenn mich der Zorn überkam, zürnten die Dinge
mehr noch als ich, sie verkrochen sich in ganz unerwartete Winkel, verwirrten sich, kippten
um, lallten wie Verrückte und blickten wild um sich.“ Und der ängstliche, zornige, ungedul-
dige oder boshafte Jacques wusste nicht, was er anfassen, wohin er gehen konnte: „Überall
tat ich mir weh.“ „Wenn ich dagegen glücklich und friedlich war, wenn ich den Menschen
Vertrauen entgegenbrachte und von ihnen Gutes dachte, dann wurde ich mit Licht belohnt“.

Als 19-Jähriger gründete er eine Widerstandgruppe gegen Nazi-Deutschland, überlebte
das Konzentrationslager Buchenwald und wurde ein berühmter Schriftsteller und Universi-
tätsprofessor. Diese Lebensgeschichte macht mir Mut, mich auf das zu verlassen, was Gott
in mich hineingegeben hat. Daraus wächst Vertrauen in mich selbst und in die Welt, die mir
begegnet.

1966 erschien die deutsche Übersetzung seiner Lebensgeschichte. Heute kann man das
Buch noch antiquarisch oder als E-Book kaufen.
                                                                  Kathrin Koppe-Bäumer

 Vertrauen
 Ich glaube,
 dass Gott aus allem,
 auch aus dem Bösesten
 Gutes entstehen lassen kann und will.
 Dafür braucht er Menschen,
 die sich alle Dinge zum Besten dienen lassen.

 Ich glaube,
 dass Gott uns in jeder Notlage
 soviel Widerstandskraft geben will,
 wie wir brauchen.
 Aber er gibt sie nicht im Voraus,
 damit wir uns nicht auf uns selbst,
 sondern allein auf ihn verlassen.
 In solchem Glauben müsste alle Angst
 vor der Zukunft überwunden sein.

 Ich glaube,
 dass Gott kein zeitloses Fatum ist,
 sondern dass er auf aufrichtige Gebete
 und verantwortliche Taten wartet und antwortet.
                                 Dietrich Bonhoeffer
12 EinBlick

   Vertrauen auf Kontakte setzen – Briloner Mosaik

       Die Gründung des Briloner Mosaiks stieß auf großen Zuspruch. Bilder K. Koppe-Bäumer

  Am 31. März 2019 gründete           die Kreativgruppe genießt es, gleichzeitig zu werkeln,
  sich das Briloner Mosaik. Unter     zu reden und Kaffee zu trinken, in der Gesprächsgrup-
  Anleitung von GemeindeSchwe-        pe entwickelte sich schnell eine vertrauensvolle At-
  ster Annika Siegel und mit Hilfe    mosphäre. Die Musikgruppe hat ein kleines Holz-und
  von ehrenamtlichen Koordina-        Blechbläserorchester mit Schlagwerk gegründet und
  toren und Koordinatorinnen          voller Spass zusammen musiziert. In vielen Gruppen
  entwickelten sich auf Vorschlag     hat sich die Zahl der Mitglieder erhöht. Nach Berich-
  der 140 Gäste sofort 13 Inte-       ten über die Gründung des Briloner Mosaiks in der
  ressengruppen, denen sich 102       Zeitung haben Interessierte über die Internetseite,
  Menschen spontan zuordneten.        über Gespräche mit Annika Siegel und über Mund-
  Seitdem heißt es: Hobbies und       zu-Mund-Propaganda von den Gruppen gehört und
  Interessen mit anderen teilen,      Kontakt zu ihnen aufgenommen.
  gemeinsam Freizeit gestalten
  und dabei Kontakte knüpfen, die     Wenige organisatorische Klippen müssen noch um-
  jetzt und später ein Netzwerk des   schifft werden. Gemeindesekretärin Jutta Fiebich ver-
  Vertrauens bilden können.           teilte Informationen zum Datenschutz und besprach

  Im April und im Mai haben sich
  sich bereits die Ansprechpart-
  ner der Interessengruppen zum
  Stammtisch mit Koordinatorin
  Annika Siegel getroffen. Sie be-
  richteten begeistert von den er-
  sten Gruppentreffen. Die Wande-
  rer haben trotz Regen ihre erste
  Tour gemacht, die Fahrradfahrer
  planen Fahrten mit dem E-Bike,
  die Kulturgruppe hat für sich
  einen Online-Kalender für Ver-
  abredungen zu Konzerten- und               Einige Stammtischteilnehmer mit Koordinatorin
  Ausstellungsbesuchen erarbeitet,                                           Annika Siegel.
Schwerpunkt: Was für ein Vertrauen
die Schlüsselregelung für die Räume im Haus. Weitere Personen waren gekommen, um sich
über die Gruppen des Briloner Mosaiks zu informieren. Die Berichte der Ansprechpartner
waren so informativ, dass sie sofort Kontakt zu ihnen aufnahmen. „Wenn ich doch schon im
Ruhestand wäre“, sagte eine, „dann könnte ich an mehreren Gruppen teilnehmen.“
Annika Siegel leitete die Gesprächsrunde zielorientiert und feinfühlig. Alle wurden mit ihren
Anliegen gehört und konnten Fragen klären. Einige Themen für Vortragsabende wurden
gesammelt. Außerdem wurde beschlossen, einmal im Jahr ein Fest zu feiern.

                                     Ab sofort hat Annika Siegel feste Arbeitszeiten:
                                     Montags und Mittwochs von 9-11 Uhr beantwor-
     Briloner                        tet sie E-Mails und ist am Telefon erreichbar.

     Mosaik                          Auf https://brilon.ekvw.de/angebote/briloner-mosaik
                                     finden Sie mehr Informationen zum Briloner Mosaik.

 Guter Rat
 An einem Sommermorgen
 Da nimm den Wanderstab,
 Es fallen deine Sorgen
 Wie Nebel von dir ab.

 Des Himmels heitere Bläue
 Lacht dir ins Herz hinein,
 Und schließt, wie Gottes
 Treue,
 Mit seinem Dach dich ein.

 Rings Blüten nur und Triebe
 Und Halme von Segen schwer,
 Dir ist, als zöge die Liebe
 Des Weges nebenher.

 So heimisch alles klinget
 Als wie im Vaterhaus,
 Und über die Lerchen
 schwinget
 Die Seele sich hinaus

   Fontane, Theodor (1819-1898)
14 EinBlick
                            Kinderseite
  Ya´at´eeh!
  Jetzt denkt Ihr sicherlich, was ist denn mit der los? Was soll das denn heißen? Ya´at´eeh
  stammt aus der Sprache der Navajo, das ist ein nordamerikanischer Indianerstamm und
  heißt übersetzt: Ich grüße Euch!
  Immer noch überrascht? Heute möchte ich Euch etwas über die „Schutzengel“ der Indianer,
  die „Krafttiere“, erzählen. Denn einige davon passen sehr gut zum Thema VERTRAUEN, mit
  dem sich die Sommerausgabe unseres Gemeindebriefes beschäftigt.
  Das Wort „Krafttier“ stammt allerdings nicht nur aus der Kultur der Indianer, auch die Ger-
  manen und Kelten kannten ihn. Ein Krafttier ist fast vergleichbar mit einem Schutzengel.
  Man war damals davon überzeugt, dass jedem neugeborenen Menschen ein Krafttier zur
  Seite steht. Es sollte über ihn wachen, aufpassen, dass ihm nichts passiert, es stärken und
  zur Seite stehen. Sie gingen sogar so weit, es als Freund und Helfer anzusehen. Ein Kraft-
  tier kann jedes Tier sein, egal ob eine Wasserschildkröte, ein Spatz, ein Hirsch oder eine
  Schnecke. Jedes Tier hat besondere Eigenschaften. So konnte die Ameise das Krafttier eines
  besonders fleißigen und geduldigen oder die Spinne eines kreativen und künstlerischen
  Menschen sein. Ja und auch für unser Thema VERTRAUEN gibt es Krafttiere, die diese
  Eigenschaft besitzen. Dies sind z.B.:

  Mani wastete yo! (übersetzt: Glück auf Deinem Weg!)
                                           Eure Andrea Neuberger
Rezept

          Linsen Pasta mit
    Auberginen und Mango
Heute möchte ich Ihnen ein Rezept vorstellen, das Ihnen sicherlich sehr ungewöhnlich er-
scheint, aber vertrauen Sie mir, es schmeckt köstlich.
Meine liebe Freundin Wibke soll Ihre Ernährung umstellen, deshalb habe ich mich vertrau-
ensvoll durch meine Kochbücher gewühlt und ein leckeres Rezept ausgesucht. Rote Linsen
Pasta besteht, wie der Name schon sagt, aus roten Linsen. Und zwar NUR aus roten Linsen.
Bedeutet: Wir nehmen die ganzen Vorteile der Hülsenfrüchte mit, ohne auf unsere geliebte
Pastaform verzichten zu müssen! Außerdem haben die Rote Linsen Nudeln einen hohen Ei-
weißanteil, sind glutenfrei, schnell gekocht und machen ordentlich satt.
Zubereitung:                                              Zutaten:
Die Auberginen waschen, putzen, würfeln, in eine          2 große Auberginen
große Schüssel geben und salzen.                          Grobes Meersalz
Mit einem Teller zudecken und beschweren. 1-2 Stun-       1 Tasse rote Linsen
den stehen lassen und das ausgetretene Wasser ab-         2 El Tomatenmark
gießen.                                                   2 Tassen heisse Brühe
Für die Soße die Mango schälen, das Fruchtfleisch         1 Mango
vom Kern schneiden und würfeln. Knoblauch abziehen
                                                          3 Knoblauchzehen
und fein würfeln, Kurkumaknolle schälen und in kleine
                                                          Etwas frisches Kurkuma (sieht
Würfel schneiden (Kurkuma ist sehr gesund, da sie rei-
                                                          ähnlich aus wie Ingwer, bitte
nigende und energiespendende Wirkung hat).
3 El Öl in einer tiefen Pfanne erhitzen und die Auber-    mit Handschuhen arbeiten,
ginenwürfel mit dem Knoblauch, Tomatenmark, Kur-          sonst bekommen sie gelbe
kuma, und den roten Linsen darin ca 20 Minuten dün-       Finger→gibt es im Bioladen,
sten, dabei immer mit der Brühe ablöschen.                oder Pulver)
Mango zugeben und ein paar Minuten mitbraten. Pe-         3 El Olivenöl
tersilie waschen, trocken schütteln und fein hacken.      350 g Penne aus Linsenmehl
In einem Topf die Penne in siedendem Salzwasser           (→die gibt es z.B. im Briloner
nach Packungsanleitung garen. Durch ein Sieb abgie-       Bauernladen von Monika Bran-
ßen, mit der Soße mischen, auf Teller verteilen und die   denburg, natürlich dürfen Sie
Nudeln vor dem Servieren mit Pfeffer und Petersilie       auch normale Nudeln oder Reis
bestreuen.                                                dazu kochen)
                                                          4 Stängel Petersilie
                           Ich grüße Sie herzlich         Grüner Pfeffer aus der Mühle
                                                          (oder wer es intensiver mag,
                           Ihre                           kann auch ganze grüne Pfeffer-
                                                          körner in Lake oder getrocknet
                                                          nehmen)
16 EinBlick
  Geistliche Abendspaziergänge an und unter Bäumen
                                                      Gehend Gott, der Welt und mir
                                                      begegnen. Seit sechs Jahren er-
                                                      kundet Pfarrerin Kathrin Koppe-
                                                      Bäumer mit anderen im Sommer
                                                      die Gegend im Umfeld der Bri-
                                                      loner Ortsteile in den Sommerfe-
                                                      rien. In diesem Jahr nehmen die
                                                      beiden Geistlichen Abendspa-
                                                      ziergänge das Thema Vertrauen
                                                      auf. Sie nehmen die Route des
                                                      „Blindenwanderwegs am Hänge-
                                                      berg“. Mit geschlossenen Augen
                                                      werden Teilstrecken des Weges
                                                      mit Hilfe eines Geländers erta-
                                                      stet, mit offenen Augen die Bild-
                                                      kraft der Natur wahrgenommen.
                                                      Treffpunkte:
                                                      Freitag, 26. Juli und Freitag, 9.
                                                      August, 18.00 Uhr am Kursana-
                                                      torium Haus der Kriegsblinden,
                                                      Pulvermühle 2 in Brilon-Guden-
                                                      hagen. Parkmöglichkeiten: Am
                                                      Kursanatorium und am Parkplatz
                                                      Eschenberg.

  Mitzubringen sind dem Wetter angemessene Kleidung
  und Wanderschuhe.
  Eine Wegbschreibung finden Sie auf
  www.sauerland.com/Media/Touren/Blindenwanderweg

  Kontakt: Evangelische Kirchengemeinde Brilon,
  Kathrin Koppe-Bäumer, 0291-9082811,
  kkoppe-baeumer@kirchebrilon.de,
  www.kirche-brilon.de
Andacht
Vertraut den neuen Wegen - EG 395 - weit mehr als ein Hochzeitslied
„Und der Herr sprach zu Abraham: Geh aus deinem Vaterland und von deiner Verwandt-
schaft und aus deines Vaters Hause in ein Land, das ich dir zeigen will. Und ich will dich
zum großen Volk machen und will dich segnen und dir einen großen Namen machen, und
du sollst ein Segen sein.“ Diese Stelle aus dem 1. Buch Mose, Kapitel 12 war der Bibeltext in
jenem Gottesdienst am 4. August 1989 in Eisenach, in dem das Lied zum ersten Mal gesun-
gen wurde. Es war ein Traugottesdienst, und Klaus-Peter Hertzsch, Studierendenpfarrer und
Professor an der der Universität Jena, hatte den Text für sein Patenkind geschrieben, das an
diesem Tag getraut wurde.
Wer sich traut, „Ja“ zu seinem Partner oder seiner Partnerin zu sagen, kriegt manchmal
weiche Knie und fragt sich: Was verspreche ich da alles, ich weiß doch gar nicht, wie unser
Leben sich entwickelt. Werde ich mein Versprechen halten können, in guten und bösen
Tagen dazubleiben, auszuhalten, zu unterstützen und mitzutragen?
Wie gut, dass ein Paar beim Traugottesdienst nie alleine ist! Da sitzen viele in ihrem Rücken:
die Familien, aus denen sie kommen, und Menschen aus dem Freundes- und Bekannten-
kreis. Pfarrer oder Pfarrerin spricht ihnen zu: „Da ist eine dritte Kraft in eurem Rücken, die
geht vor euch her und steht euch zur Seite, ja, sie ist sogar eine Brücke zwischen euch, wenn
es euch mal schwerfällt, euch einander zuzuwenden.“ Diese dritte Kraft im Bund der zwei ist
Gott. Spürbar wird sie im Segen, der dem Paar zugesprochen wird: „Ihr sollt ein Segen sein,
denn Gottes Segen liegt auf euch - darauf vertraut. Und geht beherzt die neuen Wege, die
vor euch liegen.“
Das gilt auch all denen, für die jetzt im Sommer oder kurz danach etwas Neues beginnt:
Das Abitur ist geschafft, eine Reise liegt vor den jungen Leuten, ein freiwilliges soziales Jahr,
Ausbildung und Studium beginnen. Am 1. August treten viele junge Leute ihre Lehrstellen
an. Für kleine Kinder beginnt das Kindergartenjahr; Eltern müssen ihre Kinder vertrauens-
voll abgeben. Die etwas Größeren werden eingeschult. Viele neue Wege beginnen, wenn
der Sommer sich seinem Ende zu neigt.
Wer zögert, wer Ermutigung braucht, kann das Lied unter der Nummer 395 im evange-
lischen Gesangbuch aufschlagen, die drei Strophen lesen, die Melodie summen und sich
tragen lassen vom Vertrauen, das dem Lied zugrunde liegt.
Nach einem Gewitter, wenn die Sonne wieder scheint, lohnt sich ein Blick zum Himmel: Ist
Gottes Bogen da zu sehen, leuchten seine Farben auf, die signalisieren: Gott bleibt bei uns.
Solange die Erde steht, solange Samen in die Erde gelegt wird, schickt Gott Sonne und
Regen und bewahrt unser Leben.
Diesem Versprechen zu vertrauen, öffnet Türen zu Menschen und neuen Situationen. Ich
wünsche das allen, die in diesen Monaten etwas Neues anfangen: Vertraut darauf. Mit dem
Losgehen kommt auch die Hoffnung. Die Zukunft kommt euch entgegen. Das Land ist hell
und weit.
                                                                       Kathrin Koppe-Bäumer
18 EinBlick

 Predigtplan Juni - Juli - August 2019
                                Brilon     Gudenhagen         Hoppecke     Scharfenberg
                                in der   Gottesdienst in Gottesdienst in Gottesdienst in
                       Ev. Stadtkirche    der Ev. Kirche der Ev. Kapelle der Kath. Kirche
 Samstag      1.6.                                         18 Uhr
                                                           KKB

 Sonntag      2.6.    10 Uhr   K         10 Uhr Lese-GD
                      AJ

 Pfingst-     9.6.    10 Uhr RM
 Sonntag

 Pfingst-     10.6.                      10 Uhr RM
 Montag

 Sonntag      16.6.   10 Uhr Ev. Kirche Gudenhagen
                             Zentral-GD mit Helena Urban
                             und dem jungen Orchester des Petrinums RM

 Sonntag      23.6.   10 Uhr KKB

 Sonntag      30.6.   10 Uhr K
                      KKB

 Samstag      6.7.                                         18 Uhr
                                                           RR
 Sonntag      7.7.    10 Uhr RM          10 Uhr Lese-GD

 Sonntag      14.7.   10 Uhr KKB                                           11.30 Uhr KKB

 Sonntag      21.7.   18 Uhr RM mit      10 Uhr
                      Jessica Burri       RP

 Sonntag      28.7.   11 Uhr Tauffest an den Almequellen mit Bläserkreis
                              Pfarrteam

                      10 Uhr Ev. Kirche Gudenhagen - Lese-GD
Brilon      Gudenhagen      Hoppecke      Scharfenberg
                       Gottesdienst in     Gottesdienst in Gottesdienst Gottesdienst in
                    der Ev. Stadtkirche     der Ev. Kirche   Ev. Kapelle der Kath. Kirche
Samstag    3.8.                                              18 Uhr
                                                             KKB

Sonntag    4.8.     10 Uhr KKB            9.30 Uhr Ev.
                                          Schützen-GD im
                                          Festzelt RP
Sonntag    11.8.    10 Uhr AJ                                                 11.30 Uhr
                                                                              kath. Pfarr-
                                                                              heim AJ
Sonntag    18.8.    18 Uhr KKB            10 Uhr
                                          AJ
Sonntag    25.8.    10 Uhr
                    KKB

Samstag    31.8.                                             18 Uhr
                                                             RM

Sonntag    1.9.     10 Uhr RM             10 Uhr
                                          Lese-GD

Sonntag    8.9.     10 Uhr AJ                                                 11.30 Uhr AJ

Seniorenzentrum St. Engelbert, Brilon montags 15.15 Uhr               24.6.    29.7. 26.8
Seniorenresidenz Am Schönschede       montags 16.15 Uhr               24.6.    29.7. 26.8.
Seniorenresidenz Gudenhagen           freitags 10 Uhr                  7.6.    5.7.  2.8.
 Legende
           RM      = Rainer Müller
           KKB     = Kathrin Koppe-Bäumer     K     Konfirmanden
           AJ      = Antje Jäkel                    am Gottesdienst
           RP      = Roland Piontek                 beteiligt
           RR      = Rainer Reuter
                                                    Abendmahl
                                                    (in Gudenhagen
                                                    alkoholfrei)

                                                    Taufe möglich
20 EinBlick

               B - Besondere Gottesdienste
  Am 16. Juni findet um 10.00 Uhr in der Evangelischen Kirche in Gudenhagen ein Zentral-
  gottesdienst unter dem Thema: „Partnerschaft mit Tansania“ statt. Musikalisch gestaltet
  diesen Gottesdienst das junge Orchester des Petrinums unter Leitung von Helena Urban.

  Sommer und Liebe stehen im Mittelpunkt des be-
  sonderen Gottesdienstes am 21. Juli um 18.00 Uhr
  in der Stadtkirche. Meditative Texte und musikalische
  Klänge bilden einen stimmungsvollen Reigen zu dem
  biblischen Grundthema. Mitgestaltet wird der Gottes-
  dienst von der in den USA geborenen Sopranistin Jes-
  sica Burri (Bild). Seit vielen Jahren tritt sie in Deutsch-
  land und anderen Ländern Europas mit einem äußerst
  vielseitigen Opern- und Konzertrepertoire sowie mit
  eigenen Kompositionen auf. Ihre besondere Liebe
  gilt dem Spiel des Hammered Dulcimer, einem histo-
  rischen Saiteninstrument aus England. Es wird ähnlich
  wie eine Zither gezupft oder mit feinen Hämmerchen
  geschlagen und entfaltet so ein Klangspektrum, das
  seine Hörer durch den besonderen Obertonreichtum
  fasziniert und verzaubert.

  Am 18. August geht es um 18.00 Uhr in der Stadtkirche um Gerechtigkeit. Was hat un-
  ser Einkaufsverhalten damit zu tun? Wir kaufen gern moderne und schöne Kleidung in
  Discountern oder teuren Boutiquen. Wenn wir wissen, unter welchen Bedingungen die
  Menschen leben, die die Kleidungsstücke herstellen, dann kaufen wir nachdenklicher und
  gezielter ein. Der musikalische Begleiter ist Pfarrer i.R. Volkert Bahrenberg aus Warstein.

    Für Taufen ist noch Alme-Wasser da
  Wer sich selbst oder ein Kind beim Tauffest in und an der Alme taufen lassen möchte, kann
  sich im Gemeindebüro einen Gesprächstermin mit Pfarrer oder Pfarrerin geben lassen.
  Am Sonntag, 28. Juli feiern wir wieder Tauffest dort. Am Entenstall, dem Haus der Almer
  Vereine, bauen wir einen Altar, zwei Taufbecken und viele Bänke auf, um Taufgottesdienst
  unter freiem Himmel zu feiern. Bevor es losgeht, ziehen die Tauffamilien an der Alme ent-
  lang zum Almer Quelltopf und schöpfen Wasser. Damit werden die Täuflinge anschließend
  getauft.
  Wer mag, kann mit seiner ganzen Taufgesellschaft nach dem Gottesdienst auf der schönen
  grünen Fläche am Entenstall bleiben. Die Kirchengemeinde bietet Würstchen, Brötchen und
  Getränke an. Die Tauffamilien bringen Salate und Kuchen mit. Seit 2013 feiern wir dieses
  Fest. Alle, die mitgemacht haben, hatten viel Freude dabei.
  Das Tauffest 2019 beginnt um 10.00 Uhr mit dem Taufwassergang an den Quelltopf. Der
  Gottesdienst am Entenstall wird um 11.00 Uhr vom Briloner Bläserkreis eröffnet.
Ausblick - Gottesdienste

            Was für ein Vertrauen –
  Briloner auf dem Kirchentag in Dortmund
Vom 19.-23. Juni findet in Dortmund der Kirchentag statt. Alles dreht sich thematisch ums
Vertrauen. Briloner bringen sich ein und bringen Vertrauen mit: für den Geschmacks- und
den Gehörsinn.
Am Mittwochabend finden Sie uns am Abend der Begegnung: Unter dem Motto ’Da mach-
se was mit!‘ lädt der Kirchentag zu einem vielfältigen und farbenfrohen Abend ein: gut
gelaunt, voller Erwartungen und voller Vertrauen. Zu genießen gibt es Currywurst, Pfeffer-
potthast, Pickert und andere westfälische Köstlichkeiten. Die musikalischen Darbietungen
geleiten Sie von Jazz über Rock bis zur Weltmusik durch den Abend. Die Köchelnden Kerle
aus Brilon vertreten das Sauerland geschmacklich und servieren Briloner Waldschnecken
und Sauerländer Püfferkes. Zwischen Kampstraße und dem Wall werden die Kirchentags-
gäste von Kirchengemeinden, Einrichtungen und Initiativen der Ev. Kirche von Westfalen
begrüßt. Wer es nicht nach Dortmund schafft, kann die Leckereien zu Hause nachkochen:

                                     Die Briloner Waldschnecke
                                     Zutaten: 1 Ring Pizzateig, 1 Becher Schmand, ge-
                                     riebener Gouda, gehackte Zwiebel, viel gehackter
                                     Schnittlauch, etwas Pfeffer
                                     Zubereitung:
                                     Teig ausrollen, mit Schmand, Zwiebeln und Käse bele-
                                     gen, etwas Pfeffer darüber streuen. Den belegten Teig
                                     aufrollen, 2 cm-Rollen schneiden und auf Backpapier
                                     bei 200 Grad Celsius ca. 12 Minuten backen.

                                     Struwen, auch Püfferkes genannt
                                     Zutaten: 500 g Mehl, 42 g Hefe, 380 ml Milch, 2 EL
                                     Zucker, 125 g Rosinen, ½ TL Salz, Speiseöl f. d. Pfanne,
                                     1 P Vanillezucker
                                     Zubereitung:
                                     Mehl in eine Schüssel geben, eine Vertiefung bilden.
Zucker und Salz auf den oberen Rand verteilen. Hefe in warme Milch zerbröseln, nach Auf-
lösung in die Vertiefung schütten und etwas in das Mehl einrühren, kurz warm stellen (ca.
10 Min). Rosinen hinzufügen und alles verkneten. Den Teig abgedeckt 1 Std. gehen lassen.
Öl in einer Pfanne auf der Herdplatte erhitzen (Stufe 2 – 2,5). Mit einem bemehlten Esslöffel
eine Portion Teig abstechen und in der Pfanne flachdrücken (ca. 1 cm). Von beiden Seiten
goldbraun backen (geht sehr schnell). Noch heiß während des Abkühlens auf dem Teller
mit Vanillezucker bestreuen.
22 EinBlick

                   Martin Luther King Musical

  Annette Kurschus, Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen, Hans Leyendecker,
  Kirchentagspräsident, und Julia Helmke, Generalsekretärin des Deutschen Evangelischen
  Kirchentages

  Ein Projektchor aus der Region 8 im Kirchenkreis Soest-Arnsberg, das sind Medebach,
  Marsberg, Brilon und Olsberg-Bestwig, der sich mit Juliane Delker vorbereitet hat, wird am
  20. Juni abends in der Westfalenhalle auf der Bühne stehen.
  Über 2000 Sänger und Sängerinnen, Musical- und Instrumentalsolisten setzen Martin Lu-
  ther Kings Traum von Gerechtigkeit durch altbekannte Gospelklassiker und neu kompo-
  nierte Songs schwungvoll in Szene.
  Die Kirchentags-Tages-und Abendkarten für den 20. Juni gelten auch als Eintrittskarten für
  das Musical. Es beginnt um 20.00 Uhr. Wer also nur wegen des Musicals nach Dortmund
  kommt, sollte früh an der Westfalenhalle sein, um einen Platz zu bekommen.
  Tageskarten kosten regulär 35,-, ermäßigt 19,- Euro, Abendkarten (ab 16.00 Uhr) sind für
  16,- Euro erhältlich. Eine Dauerkarte für alle Tage des Kirchentags kostet 108,- bzw. ermä-
  ßigt 62,- Euro.
  Rufen Sie Kathrin Koppe-Bäumer an: Tel. 0171 2070755, wenn Sie eine Tageskarte brauchen.
  Vielleicht gibt es noch Karten zu Sonderpreisen.

  Alle Informationen zum Kirchentag, Programm, Organisation etc. finden Sie auf:
  www.kirchentag.de
Hinweise

      Handgemachte „Zelte der Begegnung“
         bei den Briloner Hanse-Tagen
Der gemeinnützige Verein „Kunterbunt“ bittet Briloner und Brilonerinnen, Interessierte aus
der Umgebung und Menschen aus Europas Hansestädten, bunte Quadrate für Friedens-
Tipis (= Zelte) zu häkeln oder zu stricken.
                                       Die Idee stammt von der Künstlerin Ute Lennartz-
                                       Lembeck aus Remscheid (www.ute-lennartz-lembeck.
                                       de) . Sie versteht solche Tipis als Symbole für das Zu-
                                       sammenbringen, das gemeinsame Erleben und das
                                       Zusammenwachsen von vielfältigen Menschen, die
                                       zu vielfältigen Gesellschaften gehören. Häkeln und
                                       Stricken sind uralte Handwerkstechniken, die auf der
                                       ganzen Welt Anwendung finden. Etwas Neues ge-
                                       meinsam entstehen lassen und dabei das Alte nicht
                                       außer Acht lassen - so entsteht Nachhaltigkeit.
                                       Durch die Möglichkeit der Teilnahme vieler „Künst-
                                       lerInnen“ an dem Projekt werden zum einen viele indi-
                                       viduelle Handschriften sichtbar, es entsteht aber auch
                                       ein tiefes Gefühl der Verbundenheit für das gemein-
                                       sam Erschaffene.

Mittlerweile stehen 31 „Zelte der Begegnung“ auf der ganzen Welt, u. a. in Basel, Berlin,
Bonn, Brüssel, Köln, New York, Remscheid, Stuttgart und Taipeh sowie 3 Tipis in Kenia. Und
die Idee des Tipis wächst weiter als Zeichen des Zusammenhalts und des Friedens - das eine
stützt, das andere trägt. In unserer Nachbarschaft entstanden zur „Textile“ 2018 vier Tipis
in Schmallenberg.
Das Team von „Kunterbunt“ lädt auch uns in der Ev. Kirchengemeinde ein, sich an die-
sem Projekt zu beteiligen. Vor den Hansetagen im Juni 2020 sollen für ein oder zwei Tipis
                                    1200 oder 2400 Quadrate hergestellt werden. In der
                                    Gemeinschaft mit der Künstlerin werden die Flecken
                                    zu einer bunten Hülle zusammen genäht. Die Tipis ha-
                                    ben einen Durchmesser von 4,50 und eine Höhe von
                                    5 Metern.
                                      Wir sind alle eingeladen, uns mit bunten Fäden zu
                                      verbinden. Sie können jetzt schon anfangen zu stri-
                                      cken und zu häkeln. Es gilt nur wenige Regeln zu be-
                                      achten:
                                      Die Quadrate sollen 15 x 15 cm groß sein. Sie sollen
                                      aus Acrylwolle hergestellt werden, damit das Zelt Re-
                                      gen und Sturm aushält. Die Anfangs- und Endfäden
                                      sollen vernäht werden.
Wer Wolle zu Hause hat, kann Quadrate stricken oder häkeln, einfarbig, bunt, mit Loch- und
anderen Mustern. Die fertigen Projekte können im Ev. Gemeindezentrum, in der Stadtbibli-
othek und im „Kunterbunt“-Laden in der Friedrichsstraße abgegeben werden.
24 EinBlick
  Wer keine Wolle hat, aber sich am Projekt beteiligen
  möchte, kann sich ab Anfang Juni bei den oben ge-            Ute Hachmann:
  nannten Stellen Wolle zum Handarbeiten abholen.              Warum ein Zelt der Be-
  Falls Sie Acrylwolle spenden wollen, bringen Sie diese       gegnung zu den Hanse-
  doch bitte in der Friedrichstraße im Laden vorbei.
                                                               tagen 2020?
  „Kunterbunt“ und das Hanse-Team sind sicher, dass
                                                               Das Zelt der Begegnung ver-
  viele bunte Quadrate zusammenkommen werden, aus
                                                               steht sich als gemeinsames
  denen Ute Lennartz-Lembeck einladende regenbo-
                                                               Friedensprojekt zu den Han-
  genfarbige Tipis errichten wird. Sie werden während
                                                               setagen 2020. Vom 4. bis 7.
  der Hanse-Tage an zentralen Orten aufgestellt. Wer
                                                               Juni 2020 werden Menschen
  möchte, kann darin Ruhe finden. Gruppen können da-
                                                               aus 16 europäischen Ländern
  rin Aktivitäten anbieten. Wer die Tipis betritt, soll spü-
                                                               in Brilon zu Gast ein.
  ren, wie bunt und friedlich Zusammenleben sein kann.
                                                               Bunt und vielfältig ist die Ge-
  Wer Fragen hat oder wer noch weitere Infos                   meinschaft der Hanseaten
  braucht, kann sich gerne melden bei:                         – bunt und vielfältig sind die
                                                               einzelnen Bestandteile des
  Barbara Harding (02961/50666),
                                                               Zeltes der Begegnung.
  Sabine Volmer (02961/794296) oder
  Heike Fritz (02961/960576).                                  Im wörtlichen Sinne verbin-
                                                               dend versteht sich die große
  Wenn Sie als (Gemeinde-) Gruppe teilnehmen möch-
                                                               Hansegemeinschaft, die sich
  ten, kommt gerne jemand vorbei, um das Projekt
                                                               2020 in Brilon versammeln
  vorzustellen.
                                                               wird, als gut funktionierendes
                                                               Netzwerk.
                                                               Handgemacht ist das Zelt der
                                                               Begegnung. Handgemacht
                                                               ist das Motto der Hansetage.
                                                               Jeder kann Teil dieses hand-
                                                               gemachten Zeltes werden, in-
                                                               dem Quadrate gehäkelt oder
                                                               gestrickt werden. Diese vie-
                                                               len Teile werden bis zum Juni
                                                               2020 zum Zelt der Begegnung
                                                               zusammengeführt.
                                                               Das Zelt der Begegnung be-
                                                               kommt auf dem Festgelände
                                                               einen besonderen Platz. Es ist
                                                               ein Symbol des Friedens, der
                                                               Verbundenheit und der Viel-
                                                               falt Europas.
Klangkosmos Weltmusik Sakili
                           (Rodrigues Island, Mauritius)
                   Kreolische Klänge aus dem Indischen Ozean

Vallen Pierre Louis – Banjo, Ricardo Legentile – Akkordeon, Francis Prosper – Rahmentrom-
mel, Gesang, Bild: alba KULTUR - International Office for Global Music
Auf den Spuren der reichen Klänge des Indischen Ozeans bietet die in Deutschland we-
nig bekannte Insel Rodrigues überraschende Entdeckungen. Rodrigues liegt rund 850 km
östlich von Madagaskar und 580 km östlich von Mauritius. 2017 wurden die Sega Rhyth-
men aus Rodrigues auf die UNESCO Repräsentative Liste des immateriellen Kulturerbes
der Menschheit aufgenommen. Die als Sega Tambour bezeichnete Aufführungsform ist
eine pulsierende Mischung aus Musik, Gesang und Tanz mit Ursprüngen in den vor allem
afrikanisch geprägten Sklavengemeinschaften. Sega wird auf Rodrigues immer und überall
gespielt: zu Hause und auf der Straße, mitmachen kann jeder – unabhängig vom Alter, Ge-
schlecht oder Status.
In der Musik von Sakili spiegelt sich die Geschichte der Insel zwischen europäischen und
afrikanischen Einflüssen wieder: Walzer, Polka, Masurka, Scottish vermischen sich harmo-
nisch mit den Sega Tambour Rhythmen in der Tradition afrikanischer Sklaven. So werden
das Repertoire, die Techniken des Instrumentenbaus, die Tänze und ihre Bedeutungen seit
über 200 Jahren in den großen Musikerfamilien der Insel weitergegeben. Das Trio Sakili lebt
in einer ruhigen, ländlichen Gegend der Hauptstadt. Vallen Pierre Louis ist auf Rodrigues
ein bekannter und geschätzter Banjo Spieler. Prosper gehört zu einer der wichtigen Mu-
sikerclans der Insel und ist unbestritten der beste traditionelle Perkussionist, der auch die
kraftvolle Stimme mit warmen Timbre von Sakili ist. Der Dritte im Bunde, Ricardo Legentile
spielt das charakteristische Melodie-Instrument der Insel, das Akkordeon.

Sonntag, 16. Juni 2019, 19.30 Uhr Evangelische Stadtkirche
Veranstalter: Brilon Wirtschaft und Tourismus GmbH
26 EinBlick                                                             Veranstaltungshinweise

   „Mal gut, mehr schlecht.“                                »Du sitzt in deiner Wohnung,
                                                            siehst die Dinge um dich herum,
    Sensible Einsichten in die Innenwelten der              dann wird das Licht immer weiter
                        Depression                          heruntergedimmt, du siehst immer
            Fotografie, Vortrag, Gespräch                   weniger, bis nichts mehr da ist: So
                                                            ist die Depression.« Psychische
                                                            Krankheiten sind in unserer Gesell-
                                                            schaft allgegenwärtig, und doch
                                                            sind die konkreten Symptome für
                                                            viele rätselhaft und schwer greifbar.
                                                            Die Fotografin Nora Klein (*1984
                                                            in Rostock) stand eineinhalb Jah-
                                                            re im vertrauensvollen Austausch
                                                            mit Betroffenen. Durch die Erzäh-
                                                            lungen, die sich in Auszügen im
                                                            Buch wiederfinden, gelang es ihr,
                                                            jenseits von Worten eine eigene,
                                                            bildliche Ausdrucksform für die
                                                            Gefühlswelt depressiver Menschen
                                                            zu finden. Mit sensiblen Portraits
                                                            und abstrakten Bildwelten macht
                                                            sie eine unsichtbare Krankheit
                                                            sichtbar. Ihre Fotos sind eindring-
                                                            liche Einsichten in die Innenwelt
                                                            der Depression.
                                                            Die Deutsche DepressionsLiga e.V.
                                                            hat mit Unterstützung der BAR-
                                                            MER und der Town & Country Stif-
                                                            tung den Bildband der Fotografin
                                                            Nora Klein zum Thema Depression
                                                            veröffentlicht. Das Buch wurde von
                                                            der Stiftung Buchkunst für die Aus-
                                                            zeichnung der »Schönsten Deut-
  schen Bücher 2017« nominiert. 2017 entstand weiterführend eine Ausstellung zum Projekt.
  Diese wurde bereits in Berlin und anderen Großstadten gezeigt.
  Seit 2018 reist das Projekt in Form einer Vortragsreihe durch ganz Deutschland und macht
  am Freitag, 28. Juni Station im Ev. Gemeindezentrum in Brilon, Kreuziger Mauer 2. Um
  19.00 Uhr begrüßt Jörg Leuther, systemischer Therapeut und Mitarbeiter der Briloner Bera-
  tungsstelle der Caritas, die Gäste und die Referentinnen. In einer visuellen Beamerpräsenta-
  tion zeigt die Fotografin Nora Klein Fotografien und Zitate aus dem Bildband „Mal gut, mehr
  schlecht.“ Sie liest dazu Lebensgeschichten der depressionserfahrenen Teilnehmer des Pro-
  jektes vor. Sabine Fröhlich wird dabei über ihre eigene Geschichte und ihre Erfahrungen mit
  der Depression berichten. Nach dieser ca einstündigen Präsentation eröffnet Jörg Leuther
  die Diskussion für alle.
  Pfarrerin Kathrin Koppe-Bäumer ermutigt Menschen, die Interesse an Depression und einem
  Leben mit ihr haben oder mit einem depressiven Menschen leben, diesen Abend zu nutzen
  und Einblicke zu bekommen. „Ich bin froh, dass die Evangelische Kirchengemeinde Brilon
  durch die Vermittlung von Jörg Leuther Gastgeberin für dieses Lebensthema sein kann.“
28 EinBlick
Pfarrerin Kathrin Koppe-Bäumer
           soll regionale Pfarrstelle antreten
                                                          Seit Herbst 2012 arbeitet Pfar-
                                                          rerin Kathrin Koppe-Bäumer
                                                          auf einer 50%-Stelle in unserer
                                                          Gemeinde. Ab Herbst 2019 ist
                                                          geplant, dass sie als Pfarrerin in
                                                          der Region 8 eine neue Stelle
                                                          bekommt. Die Region wird gebil-
                                                          det aus den Kirchengemeinden
                                                          Olsberg-Bestwig, Brilon, Mars-
                                                          berg und Medebach. „Ich möch-
                                                          te mich nicht von sinkenden
                                                          Gemeindegliederzahlen und Kir-
                                                          chensteuern lähmen lassen“, sagt
                                                          Kathrin Koppe-Bäumer, „jede
                                                          Veränderung kann eine Chance
  Der Arbeitskreis Region 8 bei der Auswertung der Ge-    in sich tragen. Wir müssen sie su-
     spräche mit externer Beratung im März in Olsberg.    chen und finden. Dazu kann eine
                                                          regionale Pfarrstelle beitragen“.
Und fügt hinzu: „Ich freue mich, in der Region auf der Arbeit aufzubauen, die ich in den
letzten Jahren in Brilon gemacht habe“. Sie werde weiter punktuell in Brilon Aufgaben über-
nehmen „zusammen mit meinem Kollegen Rainer Müller und den haupt- und ehrenamtlich
Mitarbeitenden, denen evangelisches Leben in Brilon am Herzen liegt.“

Superintendent Dieter Tometten sieht diese Stellenbesetzung als Teil eines größeren
Prozesses in der Region 8 an:
 „In die Region 8 des Kirchenkreises kommt personelle Bewegung. Stellen werden neu errich-
tet, neu bestimmt bzw. entfristet. Der neue Ev. Kirchenkreis Soest-Arnsberg schafft in dieser
Region 8 eine zusätzliche regionale Pfarrstelle zur Förderung des Gemeindeaufbaus. Der re-
gionale Koordinierungsausschuss hat dafür nach eingehenden Beratungen Pfarrerin Kathrin
Koppe-Bäumer vorgeschlagen. Der Kreissynodalvorstand hat diesen Vorschlag an die Landes-
kirche weitergeleitet. Das Wahlverfahren dürfte bis zum Herbst abgeschlossen sein.
In Brilon muss dafür Kathrin Koppe-Bäumer zum Bedauern der Gemeinde auf ihre halbe
Pfarrstelle verzichten. Diese soll nach den Vorstellungen des Presbyteriums und des Kreissy-
nodalvorstandes in eine Diakonenstelle umgewandelt werden. So soll ein multiprofessionelles
Team die Gemeinde in die Zukunft führen.
In Marsberg ist Pfarrerin Kathrin Günther in die 50%-Gemeindepfarrstelle gewählt worden,
die infolge des Ruhestands von Superintendent Alfred Hammer vakant war. Ihre Einführung
erfolgt am 7. Juli.
Für Elisabeth Patsch konnte die 50%-Stelle der Flüchtlingsberatung und Integrationsarbeit im
Süden des Kirchenkreises entfristet werden.“
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