EinBlick Gemeindebrief der Evangelischen Kirchengemeinde Brilon - Juni bis August 2019 Thema: Was für ein Vertrauen - Evangelische ...
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EinBlick Gemeindebrief der Evangelischen Kirchengemeinde Brilon Juni bis August 2019 Thema: Was für ein Vertrauen
2 EinBlick Sommersammlung Diakonie Diesem Gemeindebrief liegt wieder ein Überweisungsträger bei. Wir sammeln für die Arbeit der Diakonie-Ruhr-Hellweg e.V. In Brilon ist die Diakonie Trägerin der Schwangerenkonflikt- beratung, des Müttercafés und der Koordinierungsstelle „Ehrenamtlicher in der Flüchtlings- arbeit“. 75% der Spenden fließen der regionalen und 25% der gemeindlichen diakonischen Arbeit zu. Wir danken jetzt schon für Ihre Spenden. In eigener Sache Danke sagen wir für 195 Euro, die als Spenden für die Finanzierung des Gemeindebriefs eingegangen sind. Um Verständnis bitten wir, weil nicht immer alle Gemeindebriefe ihr Ziel erreichen. Die Ge- meindegliederdaten, die uns von einer zentralen Stelle übermittelt werden, sind leider nicht immer auf dem aktuellen Stand. Mit Hilfe der ehrenamtlichen Verteiler*innen, die „ihre“ Haushalte kennen, können wir einige, aber leider nicht alle Probleme spontan lösen. Des- halb bitten wir Sie herzlich: Sollten Sie Menschen kennen, die evangelisch sind und keinen EinBlick erhalten, ermutigen Sie sie, im Gemeindebüro anzurufen. Konfirmanden-Gabe Die Spende der Konfirmanden-Gabe für das Projekt „Maritime Müllabfuhr“ des Vereins „One Earth - One Ocean“ betrug 460 €. Allen Konfirmierten und ihren Eltern ein herzliches Dankeschön. Impressum Die Gemeindenachrichten werden im Auftrag der Evangelischen Kirchengemeinde Brilon, Kreuziger Mauer 2, 59929 Brilon herausgegeben. VisdP: Pfarrerin Kathrin Koppe-Bäumer Redaktionsteam: J. Fiebich, K. Koppe-Bäumer, H. Fritz, R. Müller, A. Neuberger, S. Paschkewitz, R. Plauth, B. Prolingheuer, I. Reupke, M. Rudolph Layout: B. Strenger Redaktionsschluss des nächsten Gemeindebriefs: 31.7.2019 Bilder: Die nicht gekennzeichneten Bilder entstammen der kostenlosen Bildplattform pixabay (außer Bild Seite 5, das Dritte von oben, ist von N. Schwarz, Gemeindebriefdrucke- rei)
Aus dem Inhalt Editorial Seite 2 In eigener Sache Vertrauen ist das Thema des 2 Datenschutz Deutschen Evangelischen Kir- 2 Impressum chentages vom 19. bis 23. Juni. 3 Editorial Dem schließen wir uns mit un- 4 Vertrauen ist gut serem Schwerpunktthema an. Die 7 Interview mit Eckhard Harbers Dichterin Hilde Domin hat dafür 8 Gesundes Misstrauen ein sprechendes Bild gefunden: 9 Vertrauen im Internet „Ich setzte den Fuß in die Luft und 10 Das Licht ist in uns sie trug.“ 12 Vertrauen in Kontakte setzen 14 Kinderseite Unsere Artikel vertrauen darauf, 15 Rezept dass es Sie interessiert, wie Ver- 16 Geistliche Abendspaziergänge trauen blinden Menschen hilft 16 18. Geburtstage zu leben und zu sehen, dass Ver- 17 Andacht trauen unverzichtbar ist für die 18/19 Predigtplan Entwicklung von selbstbewussten 20 Ausblick Gottesdienste und kommunikativen Menschen, 21 Hinweise/Veranstaltungen aber auch, dass Vertrauen im 29 Personelle Veränderung rechten Verhältnis zu gesundem 30 Gruppen und Kreise Misstrauen stehen kann. Auch auf 31 Gemeindefrühstück/Seniorengeburtstage den Koch- und Kinderseiten geht 32 Gruppen und Kreise es um Vertrauen. 35 Informationen auf einen Blick Wir laden Sie auch ein, zum Kir- chentag nach Dortmund zu kom- men, dort Briloner zu treffen und die Weite evangelischer Kirche zu entdecken. Wir berichten, wie sich das Briloner Mosaik weiter entwi- Homepage ckelt hat und machen Sie neu- Unter kirche-brilon.de finden Sie Berichte über gierig auf das Friedens-Tipi für Veranstaltungen aus den letzten Monaten und die Hansetage. Wir künden per- Hinweise auf aktuelle Ereignisse. Außerdem fin- den Sie Informationen über den aktuellen Kon- sonelle Veränderungen an und firmandenjahrgang und alles, was Sie zur Vorbe- berichten über regelmäßige und reitung von Taufen, Trauungen und Beerdigungen besondere Veranstaltungen. brauchen, wichtige Adressen, die Gottesdienst- termine und Beschreibungen unserer Gemeinde- Viel Spaß beim Lesen! angebote. Kathrin Koppe-Bäumer
4 EinBlick Vertrauen ist gut – es gibt nichts Besseres! Thesen zum Nachdenken • Wenn uns ein Apfel aus der Hand auf den Boden fällt, können wir froh sein, dass er es dank der Schwer- kraft, die auf unserem Planeten wirkt, auch tut. Ohne die Schwerkraft würde unsere Welt nicht so funktio- nieren, wie sie uns vertraut ist. Wie anders es ist ohne Schwerkraft, zeigen Bilder von Astronauten aus der Raumstation ISS. • Was die Schwerkraft als physische Kraft für unseren Kosmos darstellt, ist das Vertrauen als psychische Kraft für das Zusammenleben in unserer Welt! • Erste Weichenstellungen für die Herausbildung ei- ner stabilen Vertrauensgrundlage in das Leben wer- den während der Schwangerschaft gelegt. Länger andauernde Stresssituationen der Mutter wirken sich bis in die zelluläre Struktur des heranwachsenden Em- bryos aus. Umgekehrt bietet eine positive Gesamtat- mosphäre in der Schwangerschaft bessere Grundla- gen für eine spätere Vertrauensbildung. • Nach der physischen Geburt erlebt sich der Säug- ling in einem eigentümlich verwobenen Lebenszu- sammenhang in enger Verbindung mit der Mutter als „Zweieinheit“. Die Welt ist für den Säugling trotz körperlicher Trennung noch ein erlebter Raum der Ein- heit mit der Mutter. Wenn ihr lächelndes Gesicht über dem Kind erscheint, da strahlt die ganze Welt voller Wohlgefühl. Wenn die Mutter finster schaut, ist die ganze Welt bedroht. Diese grundlegende Erfahrung aus unserer frühesten Kindheit, spiegelt sich wieder in der Formulierung des Segens, wie er oft am Ende un- serer Gottesdienste gesprochen wird: Der HERR lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig. (4. Mose 6,25). Dabei ist das Wort „sei dir gnädig“ zu übersetzen mit dem Wort: „sei dir liebevoll zugewen- det.“ • Wenn ich dann junge Mütter sehe, wie sie während des Schiebens des Kinderwagens eben nicht mit ihrem lächelnden Gesicht über dem Angesicht ihres Kindes leuchten, sondern stattdessen mit den Augen und der Konzentration auf ihr Smartphone fixiert sind und mit ihren Gedanken an ganz anderem Ort sind, während
Schwerpunkt: Was für ein Vertrauen das Kind im Wagen sehnsuchtsvoll auf das lächelnde zugewendete Gesicht wartet, frage ich mich: Wie lan- ge wird ein Neugeborenes diese Sehnsucht am Leben halten, wann wird es innerlich aufgeben und nichts mehr erwarten? Auch das lächelnde zugewendete Ge- sicht der Mutter oder anderer Menschen im näheren stabilen Umfeld des Kindes sind seelischer Nährboden für das zarte Pflänzchen Vertrauen. • In dem folgenden Trennungsprozess vollzieht sich quasi die „psychische Geburt“ des Menschen als eines sich selbst gewissen und sich von der Außenwelt un- terscheidenden Individuums. Das Kind erlebt sich hin und hergerissen: einerseits sucht es die Nähe zur Mut- ter (im Wunsch nach Rückkehr zur vorgeburtlichen Verschmelzung), gleichzeitig will es neu gewonnene Freiheiten der Bewegungsfähigkeit in der Erkundung seiner Umwelt erforschen. Wenn das Kind in sich ein stabiles inneres Bild der Mutter entwickelt hat (emo- tionale Objektkonstanz), kann es die körperliche Ab- wesenheit der Mutter ertragen, wenn z.B. die Mutter im Nebenraum ist und das Kind sie nicht sieht oder hört. Es hat die Mutter als seelisches Bild (psychische Repräsentanz) in sich. • Wenn das Kind sich dann „Übergangsobjekte“ wählt, erleichtern diese dem Kind die Loslösung und Individuation. So steht z.B. der „Teddy“ für das Objekt der ersten Beziehung zur Mutter. In ihm ist die ver- lorene Einheit mit ihr noch gegenwärtig - daher die hohe emotionale Bedeutung. Gleichzeitig kann das Kind aber aktiv mit ihm umgehen. Es streichelt ihn, schlägt ihn, wirft ihn weg, schläft mit ihm ein. Mit Hilfe des Objektes gelingt es dem Kind, die Enttäu- schung über den Verlust der Einheit zu ertragen. Mit dem Übergangsobjekt wird der Grund gelegt für die spezifisch menschliche Fähigkeit, Symbole auszubil- den. Der „Teddy“ steht für etwas anderes, für einen Be- deutungsgehalt, der ihm aus der inneren Erlebniswelt des Kindes zukommt. Der „Teddy“ verbindet als Sym- bol äußere Realität und inneres Erleben. Nur in dieser „Mittlerfunktion“ ist er für das Kind bedeutsam und gibt ihm Sicherheit und stärkt das Vertrauen. • Später schließen sich daran die komplexeren Gebil- de wie Rituale, Märchen, Mythen an. Damit eröffnet sich der ganze „Zwischenbereich“ von Kunst, Religion und Kreativität. Geistige Vorstellungen des Innen-
6 EinBlick lebens werden mit Gegenständen der äußeren Welt auf schöpferische Weise verbunden. Religiöse Hand- lungsvollzüge (Rituale) und Symbole vermögen es zu leisten, symbolisch eine tragfähige Verbindung zur kindlichen Urerfahrung des mütterlichen Vertrauens zu schaffen. • Religionspsychologische Untersuchungen haben interessante Zusammenhänge zwischen den religi- ösen Gottesvorstellungen Erwachsener und deren kindlichen Erfahrungen mit ihren Eltern, insbesondere auch mit den Vätern festgestellt. Entweder, in dem die kindlichen Erfahrungen im erwachsenen Gottesbild fortgeschrieben und eingebettet wurden, oder auch umgekehrt, dass schwierige kindliche Erfahrungen mit den Eltern beim Gottesbild ins genaue, positiv emp- fundene Gegenteil umgebildet wurden. • Gegenwärtig scheint es in vielen gesellschaftlichen, politischen, auch kirchlichen Auseinandersetzungen eine Hochkonjunktur des Misstrauens zu geben. Wenn Fakten mit Fake-News um die Aufmerksamkeit kämp- fen und Lüge sich schneller verbreitet als die Wahrheit, dann ist das genauso, als würden in unserem Kosmos die Fliehkräfte größer werden als die Schwerkraft (An- ziehungskraft). Das würde zu chaotischen Verhältnis- sen universeller Dimensionen führen. Psalm 91, 1 und 2 • Der Philosoph Karl Otto Apel hat bei seiner Suche 1 Wer unter dem Schirm des nach unumstößlichen Begründungen/Kriterien für ein Höchsten sitzt und unter dem gutes bzw. schlechtes Handeln des Menschen auf das Schatten des Allmächtigen Kriterium der eindeutigen Kommunikation hingewie- bleibt, sen. Wenn ich eine Aussage meines Gegenübers höre, 2 der spricht zu dem HERRN: muss ich mich darauf verlassen können, dass er sie Meine Zuversicht und meine auch so meint, wie er es gesagt hat. Und umgekehrt Burg, mein Gott, auf den ich muss mein Gegenüber sich darauf verlassen können, hoffe. dass ich es so meine, wie ich es sage. Dieses Grund- vertrauen in die kommunikative Redlichkeit der Betei- ligten ist die Grundlage für ein zukunftsfähiges und Literatur aus: friedvolles Miteinander. Andernfalls bewegen wir uns R. Möller, Die ersten religi- unaufhaltsam in eine Epoche der Barbarei. Wenn wir ösen Erfahrungen. In: ders. unsere gegenwärtige Zeit als Krisenzeit erleben, dann Arbeitsbuch Religionspä- ist Krisenzeit immer auch Entscheidungszeit, in welche dagogik für ErzieherInnen, Richtung wir uns entwickeln wollen und welche Kräfte Stuttgart 2002, S. 94 – 99) wir stärken wollen. Vertrauenskraft gedeiht nicht von allein! Der fruchtbare Nährboden heißt Miteinander. Rainer Müller
Schwerpunkt: Was für ein Vertrauen Interview mit Eckhard Harbers Herr Harbers - seit seiner Geburt erblindet - hat von September 2014 bis Mai 2017 im Gemeindechor cantamus gesungen, als er noch ständig in Scharfenberg lebte. Herr Eberbach, der Chorleiter, hat für ihn alle Noten und Texte digitalisiert, woraufhin Herr Harbers sie mit einem Braille-Übertragungsgerät für sich erfühlbar gemacht hat. Ich ken- ne ihn recht gut. Damals habe ich hin und wieder den Abhol- und Heimfahrtdienst von seinem Freund übernommen. Vierzig Jahre hat er bei der Kreisverwaltung in Bergisch-Gladbach in der Telefonzentrale gearbeitet. Nun ist er im Ruhestand, wohnt bei seiner blinden Freundin in Korntal bei Stuttgart. Er genießt Konzerte, die er günstig angeboten bekommt (…“da kann ich ruhig einmal einen Platz hinter einer Säule im Saal einnehmen“), und er macht gern Ausflüge. Hin und wieder zieht es ihn zurück in seine „alte“ Heimat Brilon-Scharfenberg, wo er immer noch eine Wohnung hat. Ich habe mich sehr gefreut, vor einigen Tagen telefonischen Kontakt mit ihm aufnehmen zu können. Wir hatten ein nettes Gespräch miteinander, das mit einem kleinen Interview bezüglich „Vertrauen wagen“ endete: Eckhard, als Blinder bist Du absolut auf das Vertrauen zu Mitmenschen angewiesen. Hast Du immer gute Erfahrungen gemacht? Im Großen und Ganzen schon. Mit Menschen, die ich bat, mir zu helfen, habe ich immer gute Erfahrungen gemacht. Wie findest Du Menschen, die Deinen Alltag begleiten? Während der 40 Jahre an meiner Arbeitsstelle konnte ich auf die Hilfe vieler netter Mitar- beiter bauen. Anschließend mietete ich die Wohnung in Scharfenberg und gewann meinen Vermieter als guten Freund. Meine Freundin habe ich im Internet beim Telefon-Chat über die soziale Plattform „Das Dorf“ kennengelernt. Wir helfen uns gegenseitig und haben ver- trauensvolle Begleitpersonen in der Nähe. Wie kannst Du Mitmenschen ins Vertrauen ziehen, wenn Du ihre Gesichtsmimik und ihre Gestik nicht siehst? Über deren Stimme finde ich heraus, wie der Mensch, der mir begegnet, „tickt“. Hast Du viele Freunde, denen Du Freude und Leid mitteilen kannst? Hauptsächlich sind es meine Schwester, meine Freundin und deren Freundin. Auch mein Vermieter in Scharfenberg – in dieser Wohnung lebe ich ja immer noch ab und zu – gehört zu diesen Freunden. Ein anderer Aspekt: Diese Menschen sind auch Vertraute, die mir mei- ne Privatpost öffnen und vorlesen oder mich bei Spaziergängen und Einkäufen auf unbekannten Wegen begleiten. Herzlichen Dank und alles Gute Dir und auch Deiner Freundin! Inge Reupke
8 EinBlick Gesundes Misstrauen Ohne Vertrauen können wir Menschen nicht existieren: Wenn Babys nicht ihren Müt- tern, Kleinkinder nicht ihren Eltern Vertrauen entgegenbrächten und umgekehrt, könnten Kinder sich nicht entwickeln, nicht wachsen. Das Vertrauen ist eine ganz zentrale Basis für dieses Wachstum. Wie aber sieht es mit anderen Formen des Wachstums auf unserer Erde aus? Das Wachsen der Geldwirtschaft, das Streben nach immer größerer Geldvermehrung, nach noch immenseren Profiten und Renditen, hat in der Bankenkrise einen Teil dieser Banken und Kreditinstitute in eine katastrophale Schieflage gebracht und vereinzelt komplett zerstört. Mit der existenziellen Vernichtung bestimmter Bankhäuser infolge deren obskuren und teilweise auch illegalen Anlagen, wurden gleichzeitig viele pri- vate Anleger und Teile der Volkswirtschaft um ihr Geld gebracht. Während einzelne Vorstandschefs und Aufsichtsräte dieser Banken bei diesen durch sie selbst verursachten Pleiten noch kräftig abkassierten, wurden die entstandenen Schäden vergesellschaftet und die politisch betriebene Bankenrettung erfolgte zu Lasten der Steuerzahler. Warum konnte das so passieren? Falsche Versprechungen der Anlageberater stießen auf Gutgläubigkeit der Anleger. Es fehlten aber auch Kon- trolle und Reglementierung durch staatliche Behörden und entsprechende Gesetze. Und auch die nationale und internationale Bankenaufsicht hat versagt. Die dadurch verursachte Vertrauenskrise wirkt heute noch nach. Ein weiterer Vertrauensverlust wird aktuell durch die Bewegung „Fridays for Future“ demonstriert. Schüler und Studenten im Bündnis mit Wissenschaftlern machen inzwi- schen europaweit und international darauf aufmerksam, dass wir unserer Verantwor- tung für das Klima und damit der Zukunft von Teilen unserer Erde nicht so gerecht geworden sind, wie das in der Vergangenheit erforderlich und nach Meinung vieler Experten auch möglich gewesen wäre. Es fehlt das Vertrauen in die verantwortlichen Politikerinnen und Politiker und es gibt große Zweifel, ob die Generationen der erwachsenen Verbraucher bei ihrem Konsum daran denken, dass die Ressourcen unserer Erde in vielerlei Hinsicht begrenzt sind. Wir alle sind gefordert, unseren eigenen Beitrag zu leisten: Welche Verkehrsmittel nutzen und fördern wir, wo können wir Energie einsparen und wie können wir uns nachhaltiger ernähren und gleichzeitig so die individuelle CO2-Bilanz verbessern? Dieses uns entzogene Vertrauen vieler junger Menschen tut uns, tut unserer Erde vermutlich gut. Wir alle brauchen neben dem unverzichtbaren Vertrauen auch ein gesundes Miss- trauen. Ich nenne drei Beispiele: Misstrauen sollten Sie unbedingt dann, wenn Sie 1. jemand zu einem tollen Gewinn beglückwünscht, ohne dass Sie überhaupt an einem Gewinnspiel teilgenommen haben und 2. Ihre Bank Sie bittet, dass Sie, bitte, Ihre IBAN-Nummer und Ihre PIN einmal weiter- geben, weil auf Ihrem Konto irgendwelche Unstimmigkeiten aufgetreten seien und 3. ein bisher eher unbekannter Enkel sich an Sie wendet, der plötzlich und unver- schuldet in eine große Notlage geraten ist, die er aber dann erfolgreich abwenden kann, wenn Sie ihm schnell und unbürokratisch mit erheblichen Finanzmitteln Hilfe leisten. Machen Sie das bitte nicht - vertrauen Sie mir. Rolf Plauth
Schwerpunkt: Was für ein Vertrauen Vertrauen im Internet? Zu diesem Thema hat Kathrin Koppe-Bäumer Heiner Muschik-Quest aus unserer Gemeinde befragt. Das Internet gehört zu seinem Berufsalltag. Der 56-Jäh- rige ist IT-Sachverständiger und IT-Forensiker. Als IT- Händler berät und versorgt er vornehmlich gewerb- liche Kunden. „Wahrlich ein schwieriges Thema!“ reagiert er auf un- sere Anfrage. Die neue Technologie und der Wunsch, seine Beratungsfähigkeiten umzusetzen, haben ihn vor 20 Jahren zu diesem Beruf geführt. Das Vertrauen im Internet auszuloten, hält er für die schwierigste Disziplin: „Auch als Profi unterliege ich den Wirrungen der Manipulation der Informationen. Die Scheinwelt richtig einzuordnen – Gutes von we- niger Gutem zu unterscheiden ist wichtig. Ich verlasse Heiner Muschik-Quest, privat mich dabei auch auf das Bauchgefühl – einem gesun- Vorsicht und Umsicht müssten den Misstrauen gegenüber Hochglanz einerseits und Internet-Nutzende leiten. „Ge- stümperhaften Präsentationen der Akteure anderer- sundes Misstrauen nannte man seits“. früher das Schutzinstrumentari- Betrüger zu entlarven, sei im Netz ebenso schwierig, um. Das Benutzen des Bauchge- wie im realen Leben: „Hinzu kommen auch ganz neue fühls in Verbindung mit den Er- „Fähigkeiten“ der künstlichen Intelligenz (KI). Soge- fahrungen in der Real-Welt dient nannte „Social Bots“ z.B. gaukeln einem Konversati- mir als Orientierung“. on mit einer realen Person vor. Sie sind maschinen- Bei der Kommunikation im Netz gesteuerte, optimierte Computerprogramme – also rät er die Regeln der Netiquette „Meinungsmacher“, die Themen für ihre Auftraggeber zu beachten. „Selbst verfasste setzen sollen und weitestgehend eigenständig kom- Texte, Bilder oder Filme kön- munizieren. Sich vor ihnen zu schützen ist besonders nen von anderen in atemberau- schwierig“. bender Geschwindigkeit mani- Heiner Muschik-Quest findet, dass im Internet das puliert und rund um den Globus Gleiche gilt wie im realen Leben: „Wem vertraue ich versendet werden. Sie sind nicht aufgrund welcher Erfahrungsmuster in einer fremden mehr kontrollierbar oder können Umgebung? Welche Schutzmechanismen habe ich nur mit hohem Aufwand an Zeit und wie kann ich sie auf das weltweite Netz übertra- und Geld nachträglich reglemen- gen?“ Worte, Bilder und Filme im Netz seien grund- tiert werden. Kritisch wird es zu- sätzlich manipulierbar und deshalb erst einmal nicht dem, wenn fremde Inhalte weiter vertrauenswürdig. „Wer im WWW Vertrauen genießen verbreitet werden – im Hinblick will, muss dies genauso hart erkämpfen wie im realen auf mögliche Manipulationen Leben“. Im Netz träfe man auf die gleichen Mechanis- anderer oder strafbare men wie im realen Leben. „Leider mit dem Nachteil, Tatbestände, wie dem dass wesentliche Sinnesfähigkeiten ausgeblendet wer- Bruch des Urheber- den: Es ist nicht unmittelbar zu riechen und zu fühlen, rechts.“ was einen im Internet umgibt.“ Vieles im Internet sei mehr Schein als Sein. „Blauäugige werden im Internet genauso Opfer von Betrügern wie im wahren Leben“.
10 EinBlick „Das Licht ist in uns. Selbst wenn wir keine Augen haben“ Ein Buch, das ich als Jugendliche gelesen habe, hat sich mir tief eingeprägt. Ich war 14 oder 15 Jahre alt: „Das wiedergefundene Licht“ von Jacques Lusseyran. Es ist die Lebensgeschichte des Franzosen, der als Achtjähriger durch einen Unfall erblindete. Daraufhin musste er sich völlig neu im Leben zurechtfinden. Zunächst mit viel Mühe und Widerstand. Er lernte die Braille-Schrift und kämpfte gegen Unsicherheit und Verletzlichkeit an. Ich konnte beim Lesen fast körper- lich spüren, wie er immer wieder an Gegenstände, Wände oder Türen aneckte, weil er nicht sah, was ihm im Weg stand. Starke Gefühle erinnere ich: Wut, Trotz, Angst, Ver- zweiflung. Dann aber kam die Wende: Jacques Lusseyran lernte wieder zu sehen. „Ich sah das Licht. Ich sah es noch, obwohl ich blind war“, schreibt er. Zunächst hat er nur seinen engsten Freunden von diesem Geheimnis erzählt. Die Freunde fanden das schön, für sie war es ein Traum, ein Zauber, Magie. Für Jacques Lusseyran aber war es eine Tatsache. Das Licht geschah in ihm: „Nicht ich war das Licht….Ich badete im Licht, einem Element, dem mich die Blindheit plötzlich näher gebracht hatte. Ich konnte fühlen, wie es herauskam, sich ausbreitete, auf den Dingen ruhte, ihnen Form verlieh und zurückwich.“ Ohne Augen erlebte er dieses Licht viel stärker als mit Augen. Das Licht gab den Menschen, mit denen er lebte, und den Dingen, auf die er stieß, Farben. „Und diese Farben prägten sich mir jetzt als Teil von den Menschen genauso tief ein, wie es ihr Gesicht vermocht hätte.“ Es gab allerdings auch Zeiten, in denen das Licht nachließ, ja, fast verschwand: „Das war immer der Fall, wenn ich Angst hatte. Wenn ich, anstatt mich vom Vertrauen tragen zu las- sen und mich durch die Dinge hindurch zu stürzen, zögerte, prüfte, wenn ich an die Wand dachte, an die halb geöffnete Tür, den Schlüssel im Schloss, wenn ich mir sagte, dass alle Dinge feindlich waren und mich stoßen oder kratzen wollten, dann stieß oder verletzte ich mich bestimmt. Die einzige Art, mich im Haus, im Garten oder am Strand leicht fortzube- wegen, war, gar nicht oder möglichst wenig daran zu denken. Dann ging ich meinen Weg, vorbei an allen Hindernissen.“ Jacques Lusseyran verlor das Licht auch, wenn er zornig und ungeduldig war und wenn ihn Boshaftigkeit überkam. „Eine Minute zuvor kannte ich noch genau den Platz, den alle Ge-
Schwerpunkt: Was für ein Vertrauen genstände im Zimmer einnahmen, doch wenn mich der Zorn überkam, zürnten die Dinge mehr noch als ich, sie verkrochen sich in ganz unerwartete Winkel, verwirrten sich, kippten um, lallten wie Verrückte und blickten wild um sich.“ Und der ängstliche, zornige, ungedul- dige oder boshafte Jacques wusste nicht, was er anfassen, wohin er gehen konnte: „Überall tat ich mir weh.“ „Wenn ich dagegen glücklich und friedlich war, wenn ich den Menschen Vertrauen entgegenbrachte und von ihnen Gutes dachte, dann wurde ich mit Licht belohnt“. Als 19-Jähriger gründete er eine Widerstandgruppe gegen Nazi-Deutschland, überlebte das Konzentrationslager Buchenwald und wurde ein berühmter Schriftsteller und Universi- tätsprofessor. Diese Lebensgeschichte macht mir Mut, mich auf das zu verlassen, was Gott in mich hineingegeben hat. Daraus wächst Vertrauen in mich selbst und in die Welt, die mir begegnet. 1966 erschien die deutsche Übersetzung seiner Lebensgeschichte. Heute kann man das Buch noch antiquarisch oder als E-Book kaufen. Kathrin Koppe-Bäumer Vertrauen Ich glaube, dass Gott aus allem, auch aus dem Bösesten Gutes entstehen lassen kann und will. Dafür braucht er Menschen, die sich alle Dinge zum Besten dienen lassen. Ich glaube, dass Gott uns in jeder Notlage soviel Widerstandskraft geben will, wie wir brauchen. Aber er gibt sie nicht im Voraus, damit wir uns nicht auf uns selbst, sondern allein auf ihn verlassen. In solchem Glauben müsste alle Angst vor der Zukunft überwunden sein. Ich glaube, dass Gott kein zeitloses Fatum ist, sondern dass er auf aufrichtige Gebete und verantwortliche Taten wartet und antwortet. Dietrich Bonhoeffer
12 EinBlick Vertrauen auf Kontakte setzen – Briloner Mosaik Die Gründung des Briloner Mosaiks stieß auf großen Zuspruch. Bilder K. Koppe-Bäumer Am 31. März 2019 gründete die Kreativgruppe genießt es, gleichzeitig zu werkeln, sich das Briloner Mosaik. Unter zu reden und Kaffee zu trinken, in der Gesprächsgrup- Anleitung von GemeindeSchwe- pe entwickelte sich schnell eine vertrauensvolle At- ster Annika Siegel und mit Hilfe mosphäre. Die Musikgruppe hat ein kleines Holz-und von ehrenamtlichen Koordina- Blechbläserorchester mit Schlagwerk gegründet und toren und Koordinatorinnen voller Spass zusammen musiziert. In vielen Gruppen entwickelten sich auf Vorschlag hat sich die Zahl der Mitglieder erhöht. Nach Berich- der 140 Gäste sofort 13 Inte- ten über die Gründung des Briloner Mosaiks in der ressengruppen, denen sich 102 Zeitung haben Interessierte über die Internetseite, Menschen spontan zuordneten. über Gespräche mit Annika Siegel und über Mund- Seitdem heißt es: Hobbies und zu-Mund-Propaganda von den Gruppen gehört und Interessen mit anderen teilen, Kontakt zu ihnen aufgenommen. gemeinsam Freizeit gestalten und dabei Kontakte knüpfen, die Wenige organisatorische Klippen müssen noch um- jetzt und später ein Netzwerk des schifft werden. Gemeindesekretärin Jutta Fiebich ver- Vertrauens bilden können. teilte Informationen zum Datenschutz und besprach Im April und im Mai haben sich sich bereits die Ansprechpart- ner der Interessengruppen zum Stammtisch mit Koordinatorin Annika Siegel getroffen. Sie be- richteten begeistert von den er- sten Gruppentreffen. Die Wande- rer haben trotz Regen ihre erste Tour gemacht, die Fahrradfahrer planen Fahrten mit dem E-Bike, die Kulturgruppe hat für sich einen Online-Kalender für Ver- abredungen zu Konzerten- und Einige Stammtischteilnehmer mit Koordinatorin Ausstellungsbesuchen erarbeitet, Annika Siegel.
Schwerpunkt: Was für ein Vertrauen die Schlüsselregelung für die Räume im Haus. Weitere Personen waren gekommen, um sich über die Gruppen des Briloner Mosaiks zu informieren. Die Berichte der Ansprechpartner waren so informativ, dass sie sofort Kontakt zu ihnen aufnahmen. „Wenn ich doch schon im Ruhestand wäre“, sagte eine, „dann könnte ich an mehreren Gruppen teilnehmen.“ Annika Siegel leitete die Gesprächsrunde zielorientiert und feinfühlig. Alle wurden mit ihren Anliegen gehört und konnten Fragen klären. Einige Themen für Vortragsabende wurden gesammelt. Außerdem wurde beschlossen, einmal im Jahr ein Fest zu feiern. Ab sofort hat Annika Siegel feste Arbeitszeiten: Montags und Mittwochs von 9-11 Uhr beantwor- Briloner tet sie E-Mails und ist am Telefon erreichbar. Mosaik Auf https://brilon.ekvw.de/angebote/briloner-mosaik finden Sie mehr Informationen zum Briloner Mosaik. Guter Rat An einem Sommermorgen Da nimm den Wanderstab, Es fallen deine Sorgen Wie Nebel von dir ab. Des Himmels heitere Bläue Lacht dir ins Herz hinein, Und schließt, wie Gottes Treue, Mit seinem Dach dich ein. Rings Blüten nur und Triebe Und Halme von Segen schwer, Dir ist, als zöge die Liebe Des Weges nebenher. So heimisch alles klinget Als wie im Vaterhaus, Und über die Lerchen schwinget Die Seele sich hinaus Fontane, Theodor (1819-1898)
14 EinBlick Kinderseite Ya´at´eeh! Jetzt denkt Ihr sicherlich, was ist denn mit der los? Was soll das denn heißen? Ya´at´eeh stammt aus der Sprache der Navajo, das ist ein nordamerikanischer Indianerstamm und heißt übersetzt: Ich grüße Euch! Immer noch überrascht? Heute möchte ich Euch etwas über die „Schutzengel“ der Indianer, die „Krafttiere“, erzählen. Denn einige davon passen sehr gut zum Thema VERTRAUEN, mit dem sich die Sommerausgabe unseres Gemeindebriefes beschäftigt. Das Wort „Krafttier“ stammt allerdings nicht nur aus der Kultur der Indianer, auch die Ger- manen und Kelten kannten ihn. Ein Krafttier ist fast vergleichbar mit einem Schutzengel. Man war damals davon überzeugt, dass jedem neugeborenen Menschen ein Krafttier zur Seite steht. Es sollte über ihn wachen, aufpassen, dass ihm nichts passiert, es stärken und zur Seite stehen. Sie gingen sogar so weit, es als Freund und Helfer anzusehen. Ein Kraft- tier kann jedes Tier sein, egal ob eine Wasserschildkröte, ein Spatz, ein Hirsch oder eine Schnecke. Jedes Tier hat besondere Eigenschaften. So konnte die Ameise das Krafttier eines besonders fleißigen und geduldigen oder die Spinne eines kreativen und künstlerischen Menschen sein. Ja und auch für unser Thema VERTRAUEN gibt es Krafttiere, die diese Eigenschaft besitzen. Dies sind z.B.: Mani wastete yo! (übersetzt: Glück auf Deinem Weg!) Eure Andrea Neuberger
Rezept Linsen Pasta mit Auberginen und Mango Heute möchte ich Ihnen ein Rezept vorstellen, das Ihnen sicherlich sehr ungewöhnlich er- scheint, aber vertrauen Sie mir, es schmeckt köstlich. Meine liebe Freundin Wibke soll Ihre Ernährung umstellen, deshalb habe ich mich vertrau- ensvoll durch meine Kochbücher gewühlt und ein leckeres Rezept ausgesucht. Rote Linsen Pasta besteht, wie der Name schon sagt, aus roten Linsen. Und zwar NUR aus roten Linsen. Bedeutet: Wir nehmen die ganzen Vorteile der Hülsenfrüchte mit, ohne auf unsere geliebte Pastaform verzichten zu müssen! Außerdem haben die Rote Linsen Nudeln einen hohen Ei- weißanteil, sind glutenfrei, schnell gekocht und machen ordentlich satt. Zubereitung: Zutaten: Die Auberginen waschen, putzen, würfeln, in eine 2 große Auberginen große Schüssel geben und salzen. Grobes Meersalz Mit einem Teller zudecken und beschweren. 1-2 Stun- 1 Tasse rote Linsen den stehen lassen und das ausgetretene Wasser ab- 2 El Tomatenmark gießen. 2 Tassen heisse Brühe Für die Soße die Mango schälen, das Fruchtfleisch 1 Mango vom Kern schneiden und würfeln. Knoblauch abziehen 3 Knoblauchzehen und fein würfeln, Kurkumaknolle schälen und in kleine Etwas frisches Kurkuma (sieht Würfel schneiden (Kurkuma ist sehr gesund, da sie rei- ähnlich aus wie Ingwer, bitte nigende und energiespendende Wirkung hat). 3 El Öl in einer tiefen Pfanne erhitzen und die Auber- mit Handschuhen arbeiten, ginenwürfel mit dem Knoblauch, Tomatenmark, Kur- sonst bekommen sie gelbe kuma, und den roten Linsen darin ca 20 Minuten dün- Finger→gibt es im Bioladen, sten, dabei immer mit der Brühe ablöschen. oder Pulver) Mango zugeben und ein paar Minuten mitbraten. Pe- 3 El Olivenöl tersilie waschen, trocken schütteln und fein hacken. 350 g Penne aus Linsenmehl In einem Topf die Penne in siedendem Salzwasser (→die gibt es z.B. im Briloner nach Packungsanleitung garen. Durch ein Sieb abgie- Bauernladen von Monika Bran- ßen, mit der Soße mischen, auf Teller verteilen und die denburg, natürlich dürfen Sie Nudeln vor dem Servieren mit Pfeffer und Petersilie auch normale Nudeln oder Reis bestreuen. dazu kochen) 4 Stängel Petersilie Ich grüße Sie herzlich Grüner Pfeffer aus der Mühle (oder wer es intensiver mag, Ihre kann auch ganze grüne Pfeffer- körner in Lake oder getrocknet nehmen)
16 EinBlick Geistliche Abendspaziergänge an und unter Bäumen Gehend Gott, der Welt und mir begegnen. Seit sechs Jahren er- kundet Pfarrerin Kathrin Koppe- Bäumer mit anderen im Sommer die Gegend im Umfeld der Bri- loner Ortsteile in den Sommerfe- rien. In diesem Jahr nehmen die beiden Geistlichen Abendspa- ziergänge das Thema Vertrauen auf. Sie nehmen die Route des „Blindenwanderwegs am Hänge- berg“. Mit geschlossenen Augen werden Teilstrecken des Weges mit Hilfe eines Geländers erta- stet, mit offenen Augen die Bild- kraft der Natur wahrgenommen. Treffpunkte: Freitag, 26. Juli und Freitag, 9. August, 18.00 Uhr am Kursana- torium Haus der Kriegsblinden, Pulvermühle 2 in Brilon-Guden- hagen. Parkmöglichkeiten: Am Kursanatorium und am Parkplatz Eschenberg. Mitzubringen sind dem Wetter angemessene Kleidung und Wanderschuhe. Eine Wegbschreibung finden Sie auf www.sauerland.com/Media/Touren/Blindenwanderweg Kontakt: Evangelische Kirchengemeinde Brilon, Kathrin Koppe-Bäumer, 0291-9082811, kkoppe-baeumer@kirchebrilon.de, www.kirche-brilon.de
Andacht Vertraut den neuen Wegen - EG 395 - weit mehr als ein Hochzeitslied „Und der Herr sprach zu Abraham: Geh aus deinem Vaterland und von deiner Verwandt- schaft und aus deines Vaters Hause in ein Land, das ich dir zeigen will. Und ich will dich zum großen Volk machen und will dich segnen und dir einen großen Namen machen, und du sollst ein Segen sein.“ Diese Stelle aus dem 1. Buch Mose, Kapitel 12 war der Bibeltext in jenem Gottesdienst am 4. August 1989 in Eisenach, in dem das Lied zum ersten Mal gesun- gen wurde. Es war ein Traugottesdienst, und Klaus-Peter Hertzsch, Studierendenpfarrer und Professor an der der Universität Jena, hatte den Text für sein Patenkind geschrieben, das an diesem Tag getraut wurde. Wer sich traut, „Ja“ zu seinem Partner oder seiner Partnerin zu sagen, kriegt manchmal weiche Knie und fragt sich: Was verspreche ich da alles, ich weiß doch gar nicht, wie unser Leben sich entwickelt. Werde ich mein Versprechen halten können, in guten und bösen Tagen dazubleiben, auszuhalten, zu unterstützen und mitzutragen? Wie gut, dass ein Paar beim Traugottesdienst nie alleine ist! Da sitzen viele in ihrem Rücken: die Familien, aus denen sie kommen, und Menschen aus dem Freundes- und Bekannten- kreis. Pfarrer oder Pfarrerin spricht ihnen zu: „Da ist eine dritte Kraft in eurem Rücken, die geht vor euch her und steht euch zur Seite, ja, sie ist sogar eine Brücke zwischen euch, wenn es euch mal schwerfällt, euch einander zuzuwenden.“ Diese dritte Kraft im Bund der zwei ist Gott. Spürbar wird sie im Segen, der dem Paar zugesprochen wird: „Ihr sollt ein Segen sein, denn Gottes Segen liegt auf euch - darauf vertraut. Und geht beherzt die neuen Wege, die vor euch liegen.“ Das gilt auch all denen, für die jetzt im Sommer oder kurz danach etwas Neues beginnt: Das Abitur ist geschafft, eine Reise liegt vor den jungen Leuten, ein freiwilliges soziales Jahr, Ausbildung und Studium beginnen. Am 1. August treten viele junge Leute ihre Lehrstellen an. Für kleine Kinder beginnt das Kindergartenjahr; Eltern müssen ihre Kinder vertrauens- voll abgeben. Die etwas Größeren werden eingeschult. Viele neue Wege beginnen, wenn der Sommer sich seinem Ende zu neigt. Wer zögert, wer Ermutigung braucht, kann das Lied unter der Nummer 395 im evange- lischen Gesangbuch aufschlagen, die drei Strophen lesen, die Melodie summen und sich tragen lassen vom Vertrauen, das dem Lied zugrunde liegt. Nach einem Gewitter, wenn die Sonne wieder scheint, lohnt sich ein Blick zum Himmel: Ist Gottes Bogen da zu sehen, leuchten seine Farben auf, die signalisieren: Gott bleibt bei uns. Solange die Erde steht, solange Samen in die Erde gelegt wird, schickt Gott Sonne und Regen und bewahrt unser Leben. Diesem Versprechen zu vertrauen, öffnet Türen zu Menschen und neuen Situationen. Ich wünsche das allen, die in diesen Monaten etwas Neues anfangen: Vertraut darauf. Mit dem Losgehen kommt auch die Hoffnung. Die Zukunft kommt euch entgegen. Das Land ist hell und weit. Kathrin Koppe-Bäumer
18 EinBlick Predigtplan Juni - Juli - August 2019 Brilon Gudenhagen Hoppecke Scharfenberg in der Gottesdienst in Gottesdienst in Gottesdienst in Ev. Stadtkirche der Ev. Kirche der Ev. Kapelle der Kath. Kirche Samstag 1.6. 18 Uhr KKB Sonntag 2.6. 10 Uhr K 10 Uhr Lese-GD AJ Pfingst- 9.6. 10 Uhr RM Sonntag Pfingst- 10.6. 10 Uhr RM Montag Sonntag 16.6. 10 Uhr Ev. Kirche Gudenhagen Zentral-GD mit Helena Urban und dem jungen Orchester des Petrinums RM Sonntag 23.6. 10 Uhr KKB Sonntag 30.6. 10 Uhr K KKB Samstag 6.7. 18 Uhr RR Sonntag 7.7. 10 Uhr RM 10 Uhr Lese-GD Sonntag 14.7. 10 Uhr KKB 11.30 Uhr KKB Sonntag 21.7. 18 Uhr RM mit 10 Uhr Jessica Burri RP Sonntag 28.7. 11 Uhr Tauffest an den Almequellen mit Bläserkreis Pfarrteam 10 Uhr Ev. Kirche Gudenhagen - Lese-GD
Brilon Gudenhagen Hoppecke Scharfenberg Gottesdienst in Gottesdienst in Gottesdienst Gottesdienst in der Ev. Stadtkirche der Ev. Kirche Ev. Kapelle der Kath. Kirche Samstag 3.8. 18 Uhr KKB Sonntag 4.8. 10 Uhr KKB 9.30 Uhr Ev. Schützen-GD im Festzelt RP Sonntag 11.8. 10 Uhr AJ 11.30 Uhr kath. Pfarr- heim AJ Sonntag 18.8. 18 Uhr KKB 10 Uhr AJ Sonntag 25.8. 10 Uhr KKB Samstag 31.8. 18 Uhr RM Sonntag 1.9. 10 Uhr RM 10 Uhr Lese-GD Sonntag 8.9. 10 Uhr AJ 11.30 Uhr AJ Seniorenzentrum St. Engelbert, Brilon montags 15.15 Uhr 24.6. 29.7. 26.8 Seniorenresidenz Am Schönschede montags 16.15 Uhr 24.6. 29.7. 26.8. Seniorenresidenz Gudenhagen freitags 10 Uhr 7.6. 5.7. 2.8. Legende RM = Rainer Müller KKB = Kathrin Koppe-Bäumer K Konfirmanden AJ = Antje Jäkel am Gottesdienst RP = Roland Piontek beteiligt RR = Rainer Reuter Abendmahl (in Gudenhagen alkoholfrei) Taufe möglich
20 EinBlick B - Besondere Gottesdienste Am 16. Juni findet um 10.00 Uhr in der Evangelischen Kirche in Gudenhagen ein Zentral- gottesdienst unter dem Thema: „Partnerschaft mit Tansania“ statt. Musikalisch gestaltet diesen Gottesdienst das junge Orchester des Petrinums unter Leitung von Helena Urban. Sommer und Liebe stehen im Mittelpunkt des be- sonderen Gottesdienstes am 21. Juli um 18.00 Uhr in der Stadtkirche. Meditative Texte und musikalische Klänge bilden einen stimmungsvollen Reigen zu dem biblischen Grundthema. Mitgestaltet wird der Gottes- dienst von der in den USA geborenen Sopranistin Jes- sica Burri (Bild). Seit vielen Jahren tritt sie in Deutsch- land und anderen Ländern Europas mit einem äußerst vielseitigen Opern- und Konzertrepertoire sowie mit eigenen Kompositionen auf. Ihre besondere Liebe gilt dem Spiel des Hammered Dulcimer, einem histo- rischen Saiteninstrument aus England. Es wird ähnlich wie eine Zither gezupft oder mit feinen Hämmerchen geschlagen und entfaltet so ein Klangspektrum, das seine Hörer durch den besonderen Obertonreichtum fasziniert und verzaubert. Am 18. August geht es um 18.00 Uhr in der Stadtkirche um Gerechtigkeit. Was hat un- ser Einkaufsverhalten damit zu tun? Wir kaufen gern moderne und schöne Kleidung in Discountern oder teuren Boutiquen. Wenn wir wissen, unter welchen Bedingungen die Menschen leben, die die Kleidungsstücke herstellen, dann kaufen wir nachdenklicher und gezielter ein. Der musikalische Begleiter ist Pfarrer i.R. Volkert Bahrenberg aus Warstein. Für Taufen ist noch Alme-Wasser da Wer sich selbst oder ein Kind beim Tauffest in und an der Alme taufen lassen möchte, kann sich im Gemeindebüro einen Gesprächstermin mit Pfarrer oder Pfarrerin geben lassen. Am Sonntag, 28. Juli feiern wir wieder Tauffest dort. Am Entenstall, dem Haus der Almer Vereine, bauen wir einen Altar, zwei Taufbecken und viele Bänke auf, um Taufgottesdienst unter freiem Himmel zu feiern. Bevor es losgeht, ziehen die Tauffamilien an der Alme ent- lang zum Almer Quelltopf und schöpfen Wasser. Damit werden die Täuflinge anschließend getauft. Wer mag, kann mit seiner ganzen Taufgesellschaft nach dem Gottesdienst auf der schönen grünen Fläche am Entenstall bleiben. Die Kirchengemeinde bietet Würstchen, Brötchen und Getränke an. Die Tauffamilien bringen Salate und Kuchen mit. Seit 2013 feiern wir dieses Fest. Alle, die mitgemacht haben, hatten viel Freude dabei. Das Tauffest 2019 beginnt um 10.00 Uhr mit dem Taufwassergang an den Quelltopf. Der Gottesdienst am Entenstall wird um 11.00 Uhr vom Briloner Bläserkreis eröffnet.
Ausblick - Gottesdienste Was für ein Vertrauen – Briloner auf dem Kirchentag in Dortmund Vom 19.-23. Juni findet in Dortmund der Kirchentag statt. Alles dreht sich thematisch ums Vertrauen. Briloner bringen sich ein und bringen Vertrauen mit: für den Geschmacks- und den Gehörsinn. Am Mittwochabend finden Sie uns am Abend der Begegnung: Unter dem Motto ’Da mach- se was mit!‘ lädt der Kirchentag zu einem vielfältigen und farbenfrohen Abend ein: gut gelaunt, voller Erwartungen und voller Vertrauen. Zu genießen gibt es Currywurst, Pfeffer- potthast, Pickert und andere westfälische Köstlichkeiten. Die musikalischen Darbietungen geleiten Sie von Jazz über Rock bis zur Weltmusik durch den Abend. Die Köchelnden Kerle aus Brilon vertreten das Sauerland geschmacklich und servieren Briloner Waldschnecken und Sauerländer Püfferkes. Zwischen Kampstraße und dem Wall werden die Kirchentags- gäste von Kirchengemeinden, Einrichtungen und Initiativen der Ev. Kirche von Westfalen begrüßt. Wer es nicht nach Dortmund schafft, kann die Leckereien zu Hause nachkochen: Die Briloner Waldschnecke Zutaten: 1 Ring Pizzateig, 1 Becher Schmand, ge- riebener Gouda, gehackte Zwiebel, viel gehackter Schnittlauch, etwas Pfeffer Zubereitung: Teig ausrollen, mit Schmand, Zwiebeln und Käse bele- gen, etwas Pfeffer darüber streuen. Den belegten Teig aufrollen, 2 cm-Rollen schneiden und auf Backpapier bei 200 Grad Celsius ca. 12 Minuten backen. Struwen, auch Püfferkes genannt Zutaten: 500 g Mehl, 42 g Hefe, 380 ml Milch, 2 EL Zucker, 125 g Rosinen, ½ TL Salz, Speiseöl f. d. Pfanne, 1 P Vanillezucker Zubereitung: Mehl in eine Schüssel geben, eine Vertiefung bilden. Zucker und Salz auf den oberen Rand verteilen. Hefe in warme Milch zerbröseln, nach Auf- lösung in die Vertiefung schütten und etwas in das Mehl einrühren, kurz warm stellen (ca. 10 Min). Rosinen hinzufügen und alles verkneten. Den Teig abgedeckt 1 Std. gehen lassen. Öl in einer Pfanne auf der Herdplatte erhitzen (Stufe 2 – 2,5). Mit einem bemehlten Esslöffel eine Portion Teig abstechen und in der Pfanne flachdrücken (ca. 1 cm). Von beiden Seiten goldbraun backen (geht sehr schnell). Noch heiß während des Abkühlens auf dem Teller mit Vanillezucker bestreuen.
22 EinBlick Martin Luther King Musical Annette Kurschus, Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen, Hans Leyendecker, Kirchentagspräsident, und Julia Helmke, Generalsekretärin des Deutschen Evangelischen Kirchentages Ein Projektchor aus der Region 8 im Kirchenkreis Soest-Arnsberg, das sind Medebach, Marsberg, Brilon und Olsberg-Bestwig, der sich mit Juliane Delker vorbereitet hat, wird am 20. Juni abends in der Westfalenhalle auf der Bühne stehen. Über 2000 Sänger und Sängerinnen, Musical- und Instrumentalsolisten setzen Martin Lu- ther Kings Traum von Gerechtigkeit durch altbekannte Gospelklassiker und neu kompo- nierte Songs schwungvoll in Szene. Die Kirchentags-Tages-und Abendkarten für den 20. Juni gelten auch als Eintrittskarten für das Musical. Es beginnt um 20.00 Uhr. Wer also nur wegen des Musicals nach Dortmund kommt, sollte früh an der Westfalenhalle sein, um einen Platz zu bekommen. Tageskarten kosten regulär 35,-, ermäßigt 19,- Euro, Abendkarten (ab 16.00 Uhr) sind für 16,- Euro erhältlich. Eine Dauerkarte für alle Tage des Kirchentags kostet 108,- bzw. ermä- ßigt 62,- Euro. Rufen Sie Kathrin Koppe-Bäumer an: Tel. 0171 2070755, wenn Sie eine Tageskarte brauchen. Vielleicht gibt es noch Karten zu Sonderpreisen. Alle Informationen zum Kirchentag, Programm, Organisation etc. finden Sie auf: www.kirchentag.de
Hinweise Handgemachte „Zelte der Begegnung“ bei den Briloner Hanse-Tagen Der gemeinnützige Verein „Kunterbunt“ bittet Briloner und Brilonerinnen, Interessierte aus der Umgebung und Menschen aus Europas Hansestädten, bunte Quadrate für Friedens- Tipis (= Zelte) zu häkeln oder zu stricken. Die Idee stammt von der Künstlerin Ute Lennartz- Lembeck aus Remscheid (www.ute-lennartz-lembeck. de) . Sie versteht solche Tipis als Symbole für das Zu- sammenbringen, das gemeinsame Erleben und das Zusammenwachsen von vielfältigen Menschen, die zu vielfältigen Gesellschaften gehören. Häkeln und Stricken sind uralte Handwerkstechniken, die auf der ganzen Welt Anwendung finden. Etwas Neues ge- meinsam entstehen lassen und dabei das Alte nicht außer Acht lassen - so entsteht Nachhaltigkeit. Durch die Möglichkeit der Teilnahme vieler „Künst- lerInnen“ an dem Projekt werden zum einen viele indi- viduelle Handschriften sichtbar, es entsteht aber auch ein tiefes Gefühl der Verbundenheit für das gemein- sam Erschaffene. Mittlerweile stehen 31 „Zelte der Begegnung“ auf der ganzen Welt, u. a. in Basel, Berlin, Bonn, Brüssel, Köln, New York, Remscheid, Stuttgart und Taipeh sowie 3 Tipis in Kenia. Und die Idee des Tipis wächst weiter als Zeichen des Zusammenhalts und des Friedens - das eine stützt, das andere trägt. In unserer Nachbarschaft entstanden zur „Textile“ 2018 vier Tipis in Schmallenberg. Das Team von „Kunterbunt“ lädt auch uns in der Ev. Kirchengemeinde ein, sich an die- sem Projekt zu beteiligen. Vor den Hansetagen im Juni 2020 sollen für ein oder zwei Tipis 1200 oder 2400 Quadrate hergestellt werden. In der Gemeinschaft mit der Künstlerin werden die Flecken zu einer bunten Hülle zusammen genäht. Die Tipis ha- ben einen Durchmesser von 4,50 und eine Höhe von 5 Metern. Wir sind alle eingeladen, uns mit bunten Fäden zu verbinden. Sie können jetzt schon anfangen zu stri- cken und zu häkeln. Es gilt nur wenige Regeln zu be- achten: Die Quadrate sollen 15 x 15 cm groß sein. Sie sollen aus Acrylwolle hergestellt werden, damit das Zelt Re- gen und Sturm aushält. Die Anfangs- und Endfäden sollen vernäht werden. Wer Wolle zu Hause hat, kann Quadrate stricken oder häkeln, einfarbig, bunt, mit Loch- und anderen Mustern. Die fertigen Projekte können im Ev. Gemeindezentrum, in der Stadtbibli- othek und im „Kunterbunt“-Laden in der Friedrichsstraße abgegeben werden.
24 EinBlick Wer keine Wolle hat, aber sich am Projekt beteiligen möchte, kann sich ab Anfang Juni bei den oben ge- Ute Hachmann: nannten Stellen Wolle zum Handarbeiten abholen. Warum ein Zelt der Be- Falls Sie Acrylwolle spenden wollen, bringen Sie diese gegnung zu den Hanse- doch bitte in der Friedrichstraße im Laden vorbei. tagen 2020? „Kunterbunt“ und das Hanse-Team sind sicher, dass Das Zelt der Begegnung ver- viele bunte Quadrate zusammenkommen werden, aus steht sich als gemeinsames denen Ute Lennartz-Lembeck einladende regenbo- Friedensprojekt zu den Han- genfarbige Tipis errichten wird. Sie werden während setagen 2020. Vom 4. bis 7. der Hanse-Tage an zentralen Orten aufgestellt. Wer Juni 2020 werden Menschen möchte, kann darin Ruhe finden. Gruppen können da- aus 16 europäischen Ländern rin Aktivitäten anbieten. Wer die Tipis betritt, soll spü- in Brilon zu Gast ein. ren, wie bunt und friedlich Zusammenleben sein kann. Bunt und vielfältig ist die Ge- Wer Fragen hat oder wer noch weitere Infos meinschaft der Hanseaten braucht, kann sich gerne melden bei: – bunt und vielfältig sind die einzelnen Bestandteile des Barbara Harding (02961/50666), Zeltes der Begegnung. Sabine Volmer (02961/794296) oder Heike Fritz (02961/960576). Im wörtlichen Sinne verbin- dend versteht sich die große Wenn Sie als (Gemeinde-) Gruppe teilnehmen möch- Hansegemeinschaft, die sich ten, kommt gerne jemand vorbei, um das Projekt 2020 in Brilon versammeln vorzustellen. wird, als gut funktionierendes Netzwerk. Handgemacht ist das Zelt der Begegnung. Handgemacht ist das Motto der Hansetage. Jeder kann Teil dieses hand- gemachten Zeltes werden, in- dem Quadrate gehäkelt oder gestrickt werden. Diese vie- len Teile werden bis zum Juni 2020 zum Zelt der Begegnung zusammengeführt. Das Zelt der Begegnung be- kommt auf dem Festgelände einen besonderen Platz. Es ist ein Symbol des Friedens, der Verbundenheit und der Viel- falt Europas.
Klangkosmos Weltmusik Sakili (Rodrigues Island, Mauritius) Kreolische Klänge aus dem Indischen Ozean Vallen Pierre Louis – Banjo, Ricardo Legentile – Akkordeon, Francis Prosper – Rahmentrom- mel, Gesang, Bild: alba KULTUR - International Office for Global Music Auf den Spuren der reichen Klänge des Indischen Ozeans bietet die in Deutschland we- nig bekannte Insel Rodrigues überraschende Entdeckungen. Rodrigues liegt rund 850 km östlich von Madagaskar und 580 km östlich von Mauritius. 2017 wurden die Sega Rhyth- men aus Rodrigues auf die UNESCO Repräsentative Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen. Die als Sega Tambour bezeichnete Aufführungsform ist eine pulsierende Mischung aus Musik, Gesang und Tanz mit Ursprüngen in den vor allem afrikanisch geprägten Sklavengemeinschaften. Sega wird auf Rodrigues immer und überall gespielt: zu Hause und auf der Straße, mitmachen kann jeder – unabhängig vom Alter, Ge- schlecht oder Status. In der Musik von Sakili spiegelt sich die Geschichte der Insel zwischen europäischen und afrikanischen Einflüssen wieder: Walzer, Polka, Masurka, Scottish vermischen sich harmo- nisch mit den Sega Tambour Rhythmen in der Tradition afrikanischer Sklaven. So werden das Repertoire, die Techniken des Instrumentenbaus, die Tänze und ihre Bedeutungen seit über 200 Jahren in den großen Musikerfamilien der Insel weitergegeben. Das Trio Sakili lebt in einer ruhigen, ländlichen Gegend der Hauptstadt. Vallen Pierre Louis ist auf Rodrigues ein bekannter und geschätzter Banjo Spieler. Prosper gehört zu einer der wichtigen Mu- sikerclans der Insel und ist unbestritten der beste traditionelle Perkussionist, der auch die kraftvolle Stimme mit warmen Timbre von Sakili ist. Der Dritte im Bunde, Ricardo Legentile spielt das charakteristische Melodie-Instrument der Insel, das Akkordeon. Sonntag, 16. Juni 2019, 19.30 Uhr Evangelische Stadtkirche Veranstalter: Brilon Wirtschaft und Tourismus GmbH
26 EinBlick Veranstaltungshinweise „Mal gut, mehr schlecht.“ »Du sitzt in deiner Wohnung, siehst die Dinge um dich herum, Sensible Einsichten in die Innenwelten der dann wird das Licht immer weiter Depression heruntergedimmt, du siehst immer Fotografie, Vortrag, Gespräch weniger, bis nichts mehr da ist: So ist die Depression.« Psychische Krankheiten sind in unserer Gesell- schaft allgegenwärtig, und doch sind die konkreten Symptome für viele rätselhaft und schwer greifbar. Die Fotografin Nora Klein (*1984 in Rostock) stand eineinhalb Jah- re im vertrauensvollen Austausch mit Betroffenen. Durch die Erzäh- lungen, die sich in Auszügen im Buch wiederfinden, gelang es ihr, jenseits von Worten eine eigene, bildliche Ausdrucksform für die Gefühlswelt depressiver Menschen zu finden. Mit sensiblen Portraits und abstrakten Bildwelten macht sie eine unsichtbare Krankheit sichtbar. Ihre Fotos sind eindring- liche Einsichten in die Innenwelt der Depression. Die Deutsche DepressionsLiga e.V. hat mit Unterstützung der BAR- MER und der Town & Country Stif- tung den Bildband der Fotografin Nora Klein zum Thema Depression veröffentlicht. Das Buch wurde von der Stiftung Buchkunst für die Aus- zeichnung der »Schönsten Deut- schen Bücher 2017« nominiert. 2017 entstand weiterführend eine Ausstellung zum Projekt. Diese wurde bereits in Berlin und anderen Großstadten gezeigt. Seit 2018 reist das Projekt in Form einer Vortragsreihe durch ganz Deutschland und macht am Freitag, 28. Juni Station im Ev. Gemeindezentrum in Brilon, Kreuziger Mauer 2. Um 19.00 Uhr begrüßt Jörg Leuther, systemischer Therapeut und Mitarbeiter der Briloner Bera- tungsstelle der Caritas, die Gäste und die Referentinnen. In einer visuellen Beamerpräsenta- tion zeigt die Fotografin Nora Klein Fotografien und Zitate aus dem Bildband „Mal gut, mehr schlecht.“ Sie liest dazu Lebensgeschichten der depressionserfahrenen Teilnehmer des Pro- jektes vor. Sabine Fröhlich wird dabei über ihre eigene Geschichte und ihre Erfahrungen mit der Depression berichten. Nach dieser ca einstündigen Präsentation eröffnet Jörg Leuther die Diskussion für alle. Pfarrerin Kathrin Koppe-Bäumer ermutigt Menschen, die Interesse an Depression und einem Leben mit ihr haben oder mit einem depressiven Menschen leben, diesen Abend zu nutzen und Einblicke zu bekommen. „Ich bin froh, dass die Evangelische Kirchengemeinde Brilon durch die Vermittlung von Jörg Leuther Gastgeberin für dieses Lebensthema sein kann.“
28 EinBlick
Pfarrerin Kathrin Koppe-Bäumer soll regionale Pfarrstelle antreten Seit Herbst 2012 arbeitet Pfar- rerin Kathrin Koppe-Bäumer auf einer 50%-Stelle in unserer Gemeinde. Ab Herbst 2019 ist geplant, dass sie als Pfarrerin in der Region 8 eine neue Stelle bekommt. Die Region wird gebil- det aus den Kirchengemeinden Olsberg-Bestwig, Brilon, Mars- berg und Medebach. „Ich möch- te mich nicht von sinkenden Gemeindegliederzahlen und Kir- chensteuern lähmen lassen“, sagt Kathrin Koppe-Bäumer, „jede Veränderung kann eine Chance Der Arbeitskreis Region 8 bei der Auswertung der Ge- in sich tragen. Wir müssen sie su- spräche mit externer Beratung im März in Olsberg. chen und finden. Dazu kann eine regionale Pfarrstelle beitragen“. Und fügt hinzu: „Ich freue mich, in der Region auf der Arbeit aufzubauen, die ich in den letzten Jahren in Brilon gemacht habe“. Sie werde weiter punktuell in Brilon Aufgaben über- nehmen „zusammen mit meinem Kollegen Rainer Müller und den haupt- und ehrenamtlich Mitarbeitenden, denen evangelisches Leben in Brilon am Herzen liegt.“ Superintendent Dieter Tometten sieht diese Stellenbesetzung als Teil eines größeren Prozesses in der Region 8 an: „In die Region 8 des Kirchenkreises kommt personelle Bewegung. Stellen werden neu errich- tet, neu bestimmt bzw. entfristet. Der neue Ev. Kirchenkreis Soest-Arnsberg schafft in dieser Region 8 eine zusätzliche regionale Pfarrstelle zur Förderung des Gemeindeaufbaus. Der re- gionale Koordinierungsausschuss hat dafür nach eingehenden Beratungen Pfarrerin Kathrin Koppe-Bäumer vorgeschlagen. Der Kreissynodalvorstand hat diesen Vorschlag an die Landes- kirche weitergeleitet. Das Wahlverfahren dürfte bis zum Herbst abgeschlossen sein. In Brilon muss dafür Kathrin Koppe-Bäumer zum Bedauern der Gemeinde auf ihre halbe Pfarrstelle verzichten. Diese soll nach den Vorstellungen des Presbyteriums und des Kreissy- nodalvorstandes in eine Diakonenstelle umgewandelt werden. So soll ein multiprofessionelles Team die Gemeinde in die Zukunft führen. In Marsberg ist Pfarrerin Kathrin Günther in die 50%-Gemeindepfarrstelle gewählt worden, die infolge des Ruhestands von Superintendent Alfred Hammer vakant war. Ihre Einführung erfolgt am 7. Juli. Für Elisabeth Patsch konnte die 50%-Stelle der Flüchtlingsberatung und Integrationsarbeit im Süden des Kirchenkreises entfristet werden.“
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