Das Wirtschaftsmagazin Nr. 1/2019 - Über Kantonsgrenzen hinaus planen Felix Sennhauser: Spitallandschaft muss sich bald verändern Entlastungen ...

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SC HWERPUNK T GESUNDHEITSWESEN

Über Kantonsgrenzen
hinaus planen

SC HWERPUNK T GESUNDHEITSWESEN
                                   Das Wirtschaftsmagazin   Nr. 1/2019
Felix Sennhauser:
Spitallandschaft muss
sich bald verändern

W I R T SC HA F T & P OL I T I K

Entlastungen dank
Steuerreform
Das Wirtschaftsmagazin Nr. 1/2019 - Über Kantonsgrenzen hinaus planen Felix Sennhauser: Spitallandschaft muss sich bald verändern Entlastungen ...
10. März 2019
                                                                                                        .ch
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Susanne
Vincenz-
 StauffachefürrBern!
                                                 n
Unsere KMU-Vertreteri
Mit Erika Forster-Vannini und Bundesrätin Karin Keller-Sutter lag ein St.Galler
Ständeratssitz 23 Jahre lang in den Händen freisinniger Frauen. Am 10. März 2019
will Susanne Vincenz-Stauffacher diese Tradition fortsetzen.

Susanne Vincenz-Stauffacher
• ist als selbstständige Rechtsanwältin unabhängig und eigenverantwortlich
• kennt als Interessenvertreterin von St.Galler KMU die Bedürfnisse der Wirtschaft
• nimmt als Präsidentin der Opferhilfe und als Ombudsfrau Alter und Behinderung
  soziale Verantwortung wahr
• kann die Ostschweiz ab dem Tag ihrer Wahl aktiv in Bern vertreten
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EDITORIAL

«Viel mehr als die Vergangenheit interessiert mich die Zukunft, denn
in ihr gedenke ich zu leben.» Wir haben es mit Albert Einstein: Die
Vergangenheit zu kennen ist wichtig, aber beeinflussen können wir
nur die Zukunft. Mit der Ende November 2018 an unserem Konjunk-
turforum «Zukunft Ostschweiz» in den Olma-Hallen präsentierten Zu-
kunftsagenda zeigt die IHK einen Ziel- und Orientierungsrahmen für
unsere eigene Arbeit auf, aber vor allem auch für die Ostschweizer
Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger aus Gesellschaft,
Wirtschaft und Politik. Ziel der sieben Zielbereiche und über 30 Schlüs-
selprojekte ist es, die Rahmenbedingungen für eine zukunftsorien-
tierte Ostschweiz zu gestalten. Gemeinsam müssen wir dafür sorgen,
dass die Ostschweiz auch für kommende Generationen attraktiv und
damit im besten Sinne des Wortes Heimat ist.

Selbstverständlich ist, dass wir viele Schlüsselprojekte nur gemeinsam
mit Bundesbern umsetzen können. Dazu gehört insbesondere die               Markus Bänziger
                                                                           Direktor IHK St. Gallen-Appenzell
Sicherung des Zugangs zu internationalen Märkten. Für ein Land, in
dem zwei von drei Franken im Ausland verdient werden, sind offene
Märkte entscheidend. Und dies nicht nur für unsere Export- und Im-
portunternehmen, sondern auch für regional und national tätige Pro-
duzenten, Dienstleister und Händler. Wenn die schweizerische Wert-
schöpfung aus dem Export stagniert, ja gar zurückgeht, schlägt dies
direkt auf die Inlandnachfrage. Wir sitzen alle im gleichen Boot. Des-
sen müssen wir uns auch bei den Diskussionen rund um das Rahmen-
abkommen mit der EU bewusst sein. Unabhängig von den zahlreichen
EU-internen Baustellen ist es in unserem Interesse, wenn wir bald ein-
mal klare Antworten zum Verhältnis der Schweiz zum Europäischen
Wirtschaftsraum erhalten. Unsicherheit ist Gift für die wirtschaftliche
Entwicklung. Die Bemühungen des Bundesrates um neue oder die
Weiterentwicklung bestehender Freihandelsabkommen mit Ländern
in Übersee sind notwendig – den Marktzugang zum europäischen Bin-
nenmarkt vor unserer Haustüre vermögen sie aber nicht zu kompen-
sieren.
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INHALT

                                                                    BLITZLICHT               06

Gesundheitswesen im Krankenstand                                    SCHWERPUNKT
Was tun gegen die steigenden Gesundheitsausgaben?                   GESUNDHEITSWESEN         08

Volkswirtschaftlich unterschätzt
Die Ostschweizer Gesundheitswirtschaft in Zahlen

«Die Spitallandschaft muss sich zwingend verändern»
Interview mit Felix Sennhauser, Spitalverbunde Kanton St. Gallen

Fehlende Kostentransparenz im Gesundheitswesen
Spitalstrukturen als Knackpunkt

Alleingänge oder gemeinsame Spitalversorgung?
Was kantonale Parlamentarier zur Spitalpolitik sagen

Steuerentlastung von rund 135 Millionen Franken                     WIRTSCHAFT UND POLITIK 21
Umsetzung Unternehmenssteuerreform Kanton St. Gallen

IHK-Cockpit – Wirtschaftskennzahlen aus der Ostschweiz
Leichter Rückgang bei Ostschweizer Exporten

Ein zweiter Campus für die Universität St. Gallen
Volksabstimmung im Kanton St. Gallen

Verwaltungsratspraxis für KMU                                       KNOW-HOW                 26
Dreitägiges Verwaltungsratsseminar wird 2019 wieder angeboten

St. Galler Schiedsordnung hat sich im «Alltag» bewährt
Ergänzung zur staatlichen Gerichtsbarkeit

«Der Detailhandel wird unterschätzt»                                IHK                      29
Neu im IHK-Vorstand: Ivo Dietsche, Leiter Coop Ostschweiz-Ticino

EcoOst St. Gallen Symposium
Interview mit Verantwortlichen von IHK, HSG, St. Gallen Symposium

IHK-Auftakt 2019
Impressionen vom diesjährigen Neujahrsempfang

IHK-Neumitglieder
Schneider Korbwaren AG
                                                                    AKTUELLE FIRMENNEWS      35

                                                                    AGV-NETZWERK             37

                                                                    AGENDA                   38
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BLITZLICHT

                                                 Allheilmittel Jobcoaching?
Neuer HSG-Rektor                                 Das «Forum im Pfalzkeller» ist seit 2009 der
Die Regierung des Kantons St. Gallen hat         Branchenanlass zum Thema Arbeitsintegra-
die durch den Senat und den Universitätsrat      tion für Arbeitgeber und Sozialinstitutionen.
erfolgte Wahl von Prof. Dr. Bernhard Ehren-      Lanciert von den Behinderteninstitutionen
zeller als künftiger Rektor der Universität      Procap, Profil Arbeit & Handicap, Dreischiibe,
St. Gallen genehmigt. Bernhard Ehrenzeller       Obvita sowie Suva, versammeln sich jedes
ist Ordinarius für Öffentliches Recht an der     Jahr über zweihundert Fachleute und Arbeit-
Universität St. Gallen und Direktor des Ins-     geber am 25. März 2019 zum Thema «Job-
tituts für Rechtswissenschaft und Rechts-        coaching – das Allheilmittel? Nutzen von Job-
praxis. Er tritt die Nachfolge des amtieren-     coaching für Arbeitgeber». Das Einstiegsrefe-
den Rektors Prof. Dr. Thomas Bieger am           rat hält Jobcoach und Dozent Marco Dörig.
1. Februar 2020 an.                              Dazu kommen Erfahrungsberichte von Jobcoachings zur Arbeitsplatzerhaltung aus der Praxis.
Der neu gewählte Rektor ist für diese Auf-       Am Anlass wird zum dritten Mal der Berufliche Integrationspreis Ostschweiz verliehen. Mit ihm
gabe bestens vorbereitet: Er hatte von 2003      werden Unternehmen ausgezeichnet, die sich für die berufliche Integration von jungen Men-
bis 2011 bereits als Prorektor geamtet und       schen mit Beeinträchtigung im ersten Arbeitsmarkt einsetzen. Die IHK St. Gallen-Appenzell
bringt somit langjährige Rektoratserfah-         freut sich, die Preisverleihung als Patronatspartner unterstützen zu dürfen. Weitere Informatio-
rung als Prorektor Forschung in zwei Rekto-      nen unter www.forumimpfalzkeller.ch.
raten mit, mehrjährige Erfahrung als Insti-
tutsdirektor, ein grosses Beziehungsnetz so-
wie hohe Anerkennung im kantonalen und
eidgenössischen Umfeld. Die Wahl des
neuen Rektors erfolgt wie üblich rund ein                                                 IHK empfiehlt Benedikt Würth
Jahr vor seiner Amtsübernahme.                                                            Für die Ersatzwahl in den Ständerat vom 10. März
Einer der neuen Prorektoren – Prof. Dr. Ulrich                                            2019 empfiehlt der IHK-Vorstand Benedikt Würth
Schmid – findet sich weiter hinten in die-                                                (CVP). Als äusserst erfahrener Politiker traut ihm der
sem Heft: Er gab uns Auskunft zum EcoOst                                                  IHK-Vorstand am ehesten zu, Blockaden lösen zu
St. Gallen Symposium.                                                                     können und für die Ostschweiz eine starke Stimme
                                                                                          im Bundesparlament zu werden.
                                                                                          In Bezug auf die Übereinstimmung mit den IHK-Posi-
                                                                                          tionen konnte im Hearing des IHK-Vorstandes aller-
                                                                                          dings auch die FDP-Kandidatin Susanne Vincenz-
                                                                                          Stauffacher (FDP) ähnlich überzeugen wie der CVP-
                                                                                          Kandidat.

                                                 Neuer Direktor IHK Thurgau
                                                 Die Industrie- und Handelskammer Thurgau hat ab 1. Juli 2019
                                                 einen neuen Direktor: Jérôme Müggler. Der 38-Jährige war in
                                                 den vergangenen sieben Jahren in verschiedenen Funktionen
                                                 beim Beratungsunternehmen KPMG in Zürich tätig. Davor be-
                                                 treute er Kundenprojekte in einer Thurgauer Kommunikations-
                                                 agentur. «Jérôme Müggler erfüllt das Anforderungsprofil für
                                                 die Direktion optimal», begründet Christian Neuwei-
                                                 ler, Präsident der IHK Thurgau, die Wahl. «Er kennt
                                                 den Kanton Thurgau, ist gut vernetzt und mit The-
                                                 men der Zeit wie der Digitalisierung vertraut.» Die
                                                 IHK St. Gallen-Appenzell freut sich auf eine er-
                                                 folgreiche Zusammenarbeit.

6              Nr. 1/2019
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BLITZLICHT

ICT-Konferenz: Wie sieht Ihre Digitalisierungs-
strategie aus?
Wie beantworten Unternehmerinnen und Unternehmer die Frage
«Was ist Digitalisierung?» für sich und ihre Unternehmen? Mit wel-
chen Digitalisierungsstrategien beschäftigen sich die Unternehmen in
der Ostschweiz? Was bedeutet die ausgewählte Strategie für ihr bis-
heriges Geschäftsmodell? Inwiefern verändert die digitale Transforma-
tion auch eine Firmenkultur? Erfahren Sie an der vierten ICT-Konferenz
vom 27. Februar 2019 mehr zu solchen Fragen. In viertelstündigen
                                      Kurzreferaten werden Digitali-
                                      sierungsstrategien und -pro-
                                      jekte vorgestellt, die sich aus-
                                      drücklich nicht nur an ein Fach-
Anmeldung unter:                      publikum richten.

                                                 St. Galler CBD-Kaugummi
                                                 Auf der ISM Köln, der wichtigsten Süssigkeitenmesse der Welt, erzielte der «Swiss Cannabis
                                                 Gum» der St. Galler Süssigkeiten-Spezialisten Roelli Roelli am 27. Januar 2019 den 3. Platz als
                                                 Top-Innovation.
                                                 Dem IHK-Mitglied Roelli Roelli ist es 2018 als erstes Unternehmen weltweit gelungen, einen
                                                 CBD-Kaugummi mit 120 Gramm Cannabidiol, kurz CBD, zu entwickeln. Dieser Pioniergeist
                                                 wurde nun auf der ISM in Köln mit einem Innovationspreis belohnt.
                                                 «Auf der wichtigsten Süsswarenmesse der Welt mit diesem Preis – auch als dritter Platz – aus-
                                                 gezeichnet zu werden, ist für uns so etwas wie ein Ritterschlag. Wir sind unglaublich stolz;
                                                 wird damit doch unser Weg bestätigt: Mit Schweizer Esprit hochwertige Kaugummiprodukte
                                                 mit Mehrwert und dem gewissen Extra zu entwickeln», erklärt Kristofer Roelli, der gemeinsam
                                                 mit seinem Bruder Andreas das St. Galler Unternehmen führt.

Schlussspurt im Nationalrat
Der St. Galler Nationalrat Walter Müller wird zwar im kommenden Herbst nicht mehr zur Wie-
derwahl antreten. Trotzdem bleibt er noch aktiv: In der Wintersession hat er eine Motion ein-
gereicht, um die drohende Blockade bei den flankierenden Massnahmen aufzubrechen. Die
neuen technischen Möglichkeiten seien so zu nutzen, dass die Anmeldefrist verkürzt werden
kann und der bestehende Lohnschutz trotzdem gewährleistet bleibt. Er schlägt in der Motion
auch die Zertifizierung von Entsendebetrieben mit einer Pauschalbewilligung für eine begrenzte
Zeit vor – eine alte IHK-Idee (IHK-Standpunkt März 2013: «Stopp dem Missbrauch der flankie-
renden Massnahmen»).
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SCHWERPUNKT

Ein IHK-Vorschlag aus dem Jahr 2009 erhält wieder Relevanz

Gesundheitswesen im
Krankenstand
                               Steigende Kosten, zu wenig Eigenverantwortung, Überkapazitäten bei den Spitalbetten
                               durch falsch verstandenen Föderalismus und Intransparenz bei medizinischer Qualität
                               und der Finanzierung: Im Gesundheitswesen besteht viel Handlungsbedarf. Die Bildung
                               eines Gesundheitskantons Ostschweiz könnte ein Ausweg aus dem übertriebenen
                               «Kantönligeist» darstellen.

                               Der Patient sagt bei seiner regelmässigen Cholesterinkon-     tinnen und Ärzte mit Praxen (19% der Gesundheitsaus-
Robert Stadler                 trolle zum Arzt: «Ich habe festgestellt, dass es von mei-     gaben) sowie Sozialmedizinische Institutionen (16%).
Stv. Direktor / Leiter         nem Medikament ein Generikum gibt. Wieso haben Sie
Kommunikation IHK
                               mir nicht dieses verschrieben? Oder mich wenigstens da-       Anreize gegen den Überkonsum
                               rauf aufmerksam gemacht, dass es ein günstigeres Gene-        Doch was ist dagegen zu tun? Eines ist klar: Bei einem so
                               rikum gibt?» Der Arzt erwidert salopp: «Ich bin Mediziner     komplexen System mit unzähligen Abhängigkeiten und
                               und nicht Buchhalter.» Diese wahre Episode ist ein Beispiel   Profiteuren ist es alles andere als eine einfache Aufgabe.
                               dafür, woran das Gesundheitswesen krankt. Da die Kran-        Definitiv keine nachhaltige Lösung ist jedoch eine Auswei-
                               kenversicherung zwischen Kunde/Patient und Anbieter/          tung der Prämienverbilligungen, wie sie nach einem kürz-
                               Arzt steht, werden die üblichen Marktprinzipien ausgehe-      lichen Bundesgerichtsentscheid wieder diskutiert wird. Die
                               belt. Für den Patienten ist zu wenig transparent, was auf     SP lanciert eine «Prämienentlastungs-Initiative», damit die
                               dem Preisschild steht. Das Gesundheitswesen weist des-        Krankenkassenprämien höchstens zehn Prozent des Haus-
                               halb eine gewisse Kollektivität auf, die zu einem Überkon-    haltseinkommens ausmachen. Dabei sind statt nachträg-
                               sum führt. Denn Leistungen, die zwar individuell konsu-       licher Vergünstigungen vielmehr Massnahmen gefordert,
                               miert, aber kollektiv finanziert werden, ziehen eine unbe-    die von vornherein ein stärkeres Anwachsen der Gesund-
                               grenzte Nachfrage nach sich.                                  heitsausgaben verhindern. Es braucht Anreize für den Ein-
                                                                                             zelnen, um den eingangs erwähnten Überkonsum einzu-
                               Gesundheitsausgaben steigen und steigen                       schränken. Versicherte, die aktiv zur Eindämmung des
                               Es ist deshalb kein Wunder, dass die Gesundheitskosten        Kostenanstiegs beitragen, müssen belohnt werden. Um-
                               munter weitersteigen. Das Wachstum fiel 2017 zwar ge-         gekehrt sind jene Versicherte, die bei Bagatellen gleich in
                               ringer aus als in den Vorjahren. Aber noch ist unklar, ob     den Spitalnotfall fahren oder sich an teure Spezialisten
                               die Reform des Tarmed-Tarifs tatsächlich Wirkung zeigt        wenden, finanziell zu belasten. Kurz: Die Selbstverantwor-
                               oder nur zu einer Verzögerung beim Kostenanstieg führt.       tung ist zu stärken.
                               Die Konjunkturforschungsstelle KOF geht jedenfalls davon      Ein möglicher Ansatz ist der Vorschlag der FDP, ein Ge-
                               aus, dass der Anstieg 2019 und 2020 mit je 3,9% wieder        sundheitskonto einzuführen. Ähnlich der 3. Säule zahlt
                               grösser ausfallen wird. 2018 überstiegen die Gesundheits-     man – steuerlich abzugsfähig – auf ein Konto ein. Damit
                               ausgaben pro Kopf erstmals die Grenze von 10 000 Fran-        sollen harmlosere Erkrankungen oder kurze Spitalaufent-
                               ken, 2020 sollen sie bereits bei 10 705 Franken liegen.       halte bezahlt werden. Die obligatorische Krankenversi-
                               Etwas über ein Drittel dieser Gesundheitsausgaben fallen      cherung wäre nur noch für schwere Eingriffe, chronische
                               gemäss Bundesamt für Statistik in den Spitälern an. Einen     Krankheiten oder Bedürftige zuständig. Singapur kennt
                               zweistelligen prozentualen Kostenanteil haben auch Ärz-       bereits seit vielen Jahren ein ähnliches System.

8                 Nr. 1/2019
Das Wirtschaftsmagazin Nr. 1/2019 - Über Kantonsgrenzen hinaus planen Felix Sennhauser: Spitallandschaft muss sich bald verändern Entlastungen ...
SCHWERPUNKT

                          70 000 Einwohner pro Spital                                     sich gerade im Gesundheitswesen gut anwenden liesse.
                          Da der grösste Ausgabenblock im Spitalbereich anfällt, ist      Konkret könnte das Gesundheitswesen an eine neue, spe-
                          hier auch die grösste Wirkung bei den Gesundheitskosten         zialisierte öffentlich-rechtliche Körperschaft übertragen
                          zu erzielen. Es ist unumstritten, dass die Zahl der Betten      werden. Diese orientiert sich an Wirtschaftsräumen und
                          und Spitäler in der Schweiz zu hoch ist. Unser Land ver-        nicht an den kantonalen Grenzen. Ebenso sind nicht mehr
                          fügt über 120 Akutspitäler. Pro Spital bedeutet das rund        die kantonalen Hoheiten entscheidend, sondern die medi-
                          70 000 Einwohner. Das vergleichbare Dänemark weist hin-         zinischen Bedürfnisse der Bevölkerung.
                          gegen eine rund vier Mal geringere Spitaldichte auf: Auf        Was bis anhin die kantonalen Parlamente entschieden,
                          275 000 Einwohner kommt ein Spital.                             wird an ein neu zu bildendes Gesundheitsparlament über-
                          Bei allen Vorteilen des Schweizer Föderalismus – im Spital-     tragen. Dieses wählt die Gesundheitsdirektion, die für die
                          wesen verhindert der «Kantönligeist» eine effizientere und      Führung der Gesundheitsverwaltung verantwortlich ist
                          kostengünstigere Versorgung. Ein wichtiges Ziel der neuen       und die Aufgaben der bisherigen kantonalen Gesund-
                          Spitalfinanzierung war, den Wettbewerb zwischen den             heitsdirektoren übernimmt. Die kantonalen Parlamente
                          Spitälern zu stärken, auch über die Kantonsgrenzen hin-         der beteiligten Kantone wiederum wählen die Mitglieder
                          aus. Die Kantone nutzten dies jedoch, um ihren eigenen          des Gesundheitsparlaments – nicht nach politischen, son-
                          öffentlichen Spitälern eine bessere Ausgangslage zu ver-        dern nach fachlichen Kriterien – und verabschieden das
                          schaffen: Durch zurückhaltende Aufnahme in die Spital-          Globalbudget, das dem Gesundheitskanton zur Verfü-
                          liste, grosse Investitionen in die bestehende Spitalstruktur    gung steht. Das Volk entscheidet über Ein- oder Austritt
                          oder tiefe Referenztarife – allfällige Defizite werden dann     in den Funktionskanton und kann über das fakultative
                          durch den Steuerzahler berappt (siehe auch Artikel Seite        Referendum auch über das Globalbudget befinden.
                          14/15). Aus ihrer eigenen Sicht verhalten sich die Verant-      Das Modell der Funktionskantone respektiert die traditio-
                          wortlichen in den Kantonen damit durchaus vernünftig.           nelle Struktur der Kantone. So entscheiden weiterhin das
                          Zum einen gehören die Spitäler gerade in den Landregio-         Stimmvolk und die Kantonsparlamente über die wichtigen
                          nen oft zu den grössten Arbeitgebern. Zum anderen be-           Grundsatzentscheide. Gleichzeitig können die Organe des
                          zahlen die Kantone 55% an die stationären Behandlungen          Gesundheitskantons unabhängiger und sachlicher über
                          ihrer Einwohner – dieses Geld wird verständlicherweise lie-     strategische und operative Fragen entscheiden. Es wäre
                          ber im eigenen Kanton ausgegeben als beim Nachbarn.             eine Chance, damit in der Gesundheitspolitik wieder die
                          Die Folgen dieses falsch verstandenen Föderalismus sind         bestmögliche und sinnvollste medizinische Versorgung im
                          immens. Es besteht ein Überangebot an Spitalbetten und          Zentrum steht und nicht regionalpolitische Ängste.
                          die Kosten laufen im Gesamtsystem aus dem Ruder, da
                          strukturelle Veränderungen verhindert werden.

                          Gesundheitskanton als Ausweg
                          Um dem zu begegnen, schlug die IHK St. Gallen-Appenzell         1 Dr. Kurt Weigelt, Die Ostschweiz – eine attraktive Region mit Schwä-
                          vor zehn Jahren das Modell der Funktionskantone vor, das          chen, IHK-Standpunkt November 2009

                           Kantone AI, AR, TG, SG                                        Gesundheitskanton Ostschweiz
                           Stimmvolk                       Kantonsparlamente             Gesundheitsparlament               Gesundheitsdirektion
                                                                                         Ostschweiz                         Ostschweiz

                           stimmt über Eintritt und        wählen die Mitglieder des     wählt und beaufsichtigt die        bezeichnet im Rahmen der
                           Austritt eines Kantons in den   Gesundheitsparlamentes        Gesundheitsdirektion               Gesetzgebung die Ziele und
                           Bildungs- und den Gesund-                                                                        Mittel der operativen Führung
                                                           behandeln und verabschie-     behandelt und beschliesst:
                           heitskanton ab
                                                           den die kantonalen Global-    – Voranschlag                      leitet die Gesundheits-
                           (obligatorisches Referendum)
                                                           budgets                       – Rechnung                         verwaltung
                           stimmt über die kantonalen                                    – neue Ausgaben
                                                                                                                            bereitet die Geschäfte des
                           Globalbudgets ab                                              – Aufgabenplan
                                                                                                                            Gesundheitsparlamentes vor
                           (fakultatives Referendum)                                     – Finanzplan
Politische Zuständig-                                                                    – Berichte                         setzt die Beschlüsse des Ge-
keiten im «Gesundheits-
                                                                                                                            sundheitsparlamentes um
kanton Ostschweiz».

                                                                                                                                                Nr. 1/2019    9
Das Wirtschaftsmagazin Nr. 1/2019 - Über Kantonsgrenzen hinaus planen Felix Sennhauser: Spitallandschaft muss sich bald verändern Entlastungen ...
SCHWERPUNKT

Die Ostschweizer Gesundheitswirtschaft in Zahlen

Volkswirtschaftlich
unterschätzt
                         Die Spitallandschaft in der Ostschweiz befindet sich im Wandel und wird momentan
                         öffentlich diskutiert. Dabei geht gerne vergessen, dass unsere stationären Einrichtun-
                         gen nur einen, wenn auch wichtigen Teil der gesamten Gesundheitswirtschaft darstel-
                         len. Wie eine eingehende Analyse zeigt, ist diese in der Ostschweiz viel umfangreicher,
                         vielfältiger und wirtschaftlich bedeutsamer, als gemeinhin angenommen wird.

                         Wie die Schalengrafik zeigt, ist die Gesundheitswirtschaft     den Gesundheitssektor gibt, wie etwa in Deutschland,
Prof. Dr. oec. HSG       sehr vielschichtig. Den Kernbereich bilden die stationäre      lässt sich die direkte Wertschöpfung für die Ost-

                                                                                                                                                                                  lei und g
                                                                                                                                                                                  Die ge
                                                                                                                                                                                     stu
Tilman Slembeck          und ambulante medizinische Versorgung. Neben den Spi-          schweiz anhand vorliegender Daten abschät-

                                                                                                                                                                                      ns n
                                                                                                                                                                                       Bil

                                                                                                                                                                                        n
                                                                                                                                                                                         t-
Gesundheitsökonom

                                                                                                                                                                                          du
                         tälern und sozialmedizinischen Institutionen – wie Heime       zen. Sie beträgt ca. 5,3 Milliarden Franken

                                                                                                                                                                                            n
                         und Reha-Zentren – umfasst dies die niedergelassene            jährlich, wobei es sich hier um eine kon-

                                                                                                                                                                                         Ha
                                                                                                                                                                                           nd
                         Ärzteschaft, ebenso Zahnmediziner, Therapeuten und La-         servative Schätzung handelt, welche

                                                                                                                                                                                             el
                         boratorien. Hinzu kommen die pharmazeutische und me-           den tatsächlichen Wert unter-

                                                                                                                                                                                                  Ind
                         dizintechnische Industrie sowie Einrichtungen der For-         schätzt. Mit rund 125 000 Fran-
                         schung und Entwicklung. Gross- und Einzelhandel wie            ken pro Vollzeitbeschäftigten ist
                         Apotheken und Drogerien zählen auf einer nächsten              die direkte Bruttowertschöp-

                                                                                                                                                                                 g
                                                                                                                             re Dienstleistungen

                                                                                                                                                                          un
                         Ebene ebenfalls hinzu. Schliesslich existieren viele auf den   fung im Quervergleich mit

                                                                                                                                                               n g u n d E n t wi c kl
                         Gesundheitsbereich spezialisierte Dienstleistungs- und         anderen Sektoren klar über-
                                                                                                                                                   Apotheken

                         Ausbildungsorganisationen, nicht zuletzt Versicherun-          durchschnittlich.                                                                                 Sozi
                         gen, Beratungsstellen und spezialisierte Schulen verschie-
                         dener Art.                                                     Überraschend hohe
                                                                                        Gesamtwertschöp-
                                                                                                                                                                     chu
                                                                                                                                weite

                         7 Milliarden Franken Umsatz                                    fung
                                                                                                                                                                               rs
                                                                                                                                                                            Fo

                         Wie eine Studie der Zürcher Hochschule für Angewandte          Eine ergänzende Betrachtung
                         Wissenschaften ergab, umfasst die Ostschweizer Gesund-         ergibt sich, wenn neben der di-
                         heitswirtschaft (Kantone SG, AR, AI, TG) über 4 500 Un-        rekten Wertschöpfung auch die
                         ternehmungen, Organisationen, Praxen, Spitäler, Kliniken       indirekten und induzierten Wert-
                         und Heime. Eine erstmals durchgeführte Befragung ermit-        schöpfungseffekte berücksichtigt
                         telte eine Reihe weiterer interessanter Kennzahlen. Der        werden. Diese ergeben sich dadurch,
                         Umsatz für den gesamten Sektor liegt bei geschätzten           dass einerseits durch den Leistungsbezug
                         rund 7 Milliarden Franken pro Jahr.                            aus anderen Branchen sowie andererseits
                         Damit werden in unserer Region rund 55 000 Vollzeit-           durch die Verausgabung von Einkommen in der
                         arbeitsplätze geschaffen, in verschiedensten Berufen und       Gesamtwirtschaft zusätzliche Wertschöpfung ausge-
                         Qualifikationsstufen. Die jährlich bezahlten Löhne betra-      löst wird.
                         gen ca. 4 Milliarden Franken. Die unten stehende Tabelle       Gemäss amtlicher deutscher Statistik ist davon auszuge-
                         zeigt deren Aufteilung auf die wichtigsten Bereiche.           hen, dass für jeden Euro, welcher in der dienstleistenden
                         Obwohl es in der Schweiz kein eigenes Satellitenkonto für      Gesundheitswirtschaft – welche vorliegend dem Kern-

10              Nr. 1/2019
SCHWERPUNKT

                                                                                                                                 direkte Brutto-                    Bruttowertschöpfung
                                                               in Mio. CHF                        Löhne
                                                                                                                                 wertschöpfung                      insgesamt
                                                             Kernbereich, stationär                                      2 464                             3 286                       5 750
                                                             Kernbereich, ambulant                                        946                              1 262                       2 208
                                                             Industrie                                                    242                                322
                                                             Handel                                                       195                                260
                                                             Dienstleistungen / Bildung                                   129                                172
                                                             total in Mio. CHF                                           3 976                             5 302                       7 958
                                                             pro Beschäftigte in CHF                                   94 080                           125 440                      295 381
                                                         Zahlen aus dem Jahr 2015.

                                                         bereich entspricht – geschöpft wird, ein Gesamteffekt (di-              hier die Grenze zwischen eigentlicher Gesundheitswirt-
                                                         rekt, indirekt und induziert) von 1,75 Euro an Bruttowert-              schaft und Lebens- oder Freizeitgestaltung fliessend ist.
                                                         schöpfung resultiert. Angewandt auf die Ostschweiz er-                  Für eine genauere Analyse sind zusätzliche Daten nötig.
                                                         gibt sich trotz konservativer Schätzung eine überraschend               Charakteristisch für die Gesundheitswirtschaft sind ver-
                                                         hohe Gesamtwertschöpfung von knapp 8 Milliarden Fran-                   schiedene Eigenschaften, die sie aus volkswirtschaftlicher
                                                         ken pro Jahr (siehe letzte Spalte in der Tabelle).                      Sicht besonders attraktiv machen. Die Produktivität der
                                                         Bezogen auf die rund 27 000 Personen (Vollzeitäquiva-                   Arbeitsplätze ist überdurchschnittlich und die Wertschöp-
                                                         lente), welche im Kernbereich beschäftigt sind, entstehen               fung pro Kopf ist vergleichsweise hoch. Aufgrund des Me-
                                                         somit jährlich knapp 300 000 Franken an Gesamtwert-                     gatrends zu mehr Konsum von Gesundheitsleistungen so-
                                                         schöpfung pro Arbeitsplatz. Damit erweist sich der Kern-                wie der demografischen Alterung sind die Zukunfts- und
                                                                           bereich als überaus wertschöpfungsstark. Für die      Wachstumsaussichten für diesen Sektor besonders gut.
                                     Ver                                       Bereiche Industrie, Handel und Dienstleistun-     Zudem ist er bezüglich Konjunkturzyklen stabiler als an-
                                         si    che
                                                         run                       gen konnten mangels Vergleichszahlen          dere Sektoren und kann deshalb zur Stabilisierung kon-
                                                                  ge
                                                                       n             keine klaren Schätzungen gemacht            junktursensibler Branchen, wie etwa dem Tourismus, bei-
                           Gro
                                      ssh
                                               an                                       werden. Dennoch ist davon auszuge-       tragen.
                                                    de
                                                         l                                hen, dass auch hier indirekte und      Eine besonders wünschenswerte Eigenschaft ist die bran-
               Pharmaz
                         eut
du

                               isc                                                          induzierte Effekte von mehreren      chenübergreifende Vernetzung, die eine volkswirtschaft-
                                     he
  str
     ie

                                          In                                                 hundert    Millionen    jährlich    lich breite Verankerung bewirkt und eine Vielzahl von Be-
                                           du

          Kernbereich                                                                         hinzu kommen, selbst wenn          rufen und Qualifikationen einbindet. Ein Kur- oder Reha-
                                                   str
                                                    ie

      stationär:                                                                               die Wertschöpfungsintensität      bilitationszentrum etwa beschäftigt neben medizinischem
    Krankenhäuser
                                                                                                hier tiefer liegen dürfte, als   und pflegerischem Personal auch Menschen in Gebäude-
        Kliniken
al-medizinische Institutionen                                                                   im Kernbereich.                  unterhalt, Verwaltung, Garten, Küche, Reinigung und
                                                                                                                                 Wäscherei. Hinzu kommen die Aufträge an verschiedene
          Kernbereich                                                                           Demografie sorgt für             regionale Zulieferer.
           ambulant:                                                                            Wachstumspotenzial
             Ärzte                                                                             Hinsichtlich der volkswirt-
           Zahnärzte
          Laboratorien                                                                         schaftlichen Bedeutung lässt        Zum Autor
                                               i                                              sich insgesamt abschätzen,           Prof. Dr. oec. HSG Tilman Slembeck ist Volkswirt-
                                           k

                                     c    hn
                           izi   nte                                                         dass im Jahre 2015 mindestens         schaftsprofessor an der Zürcher Hochschule für Ange-
                     Med                                                                   14,3% der direkten Wertschöp-           wandte Wissenschaften (ZHAW), Leiter des Center for
                                                      d   el
                                                   an                                    fung der Ostschweizer Kantone in          Economic Policy und Dozent mit Lehrauftrag an der Uni-
                                          elh
                                Einz                                                   der Gesundheitswirtschaft erzielt           versität St. Gallen (HSG). Studium und Promotion an der
                                                                     g
                                                             ld   un                wurde. Hiermit zählt sie zu einem der          HSG, langjährige Forschungsaufenthalte in den USA,
                                                    sbi
                                           Au                                    grössten Wirtschaftssektoren. Nicht berück-       Grossbritannien und Australien. Schwerpunkte sind
                                                                             sichtigt sind hierbei unter anderem Betriebe,         Theorie und Praxis der Wirtschaftspolitik, Gesundheits-
                                                                   welche primär touristische Angebote machen, aber zu-            ökonomie und experimentelle Wirtschaftsforschung.
                                                         dem Leistungen im Gesundheitsbereich anbieten. Aus-                       Umfangreiche Tätigkeit als Autor, Referent, Experte und
                                                         drücklich in der Untersuchung nicht erfasst wurden etwa                   Gutachter.
                                                         auch Ernährungsberatungen sowie Einrichtungen für
                                                         Sport, Fitness, Massagen, Wellness, Spiritualität etc., weil            Autorenbild: St. Galler Tagblatt

                                                                                                                                                                                Nr. 1/2019   11
SCHWERPUNKT

Spitaldiskussion im Kanton St. Gallen neu entbrannt – Interview mit Felix H. Sennhauser

«Die Spitallandschaft muss sich
zwingend und bald verändern»
                                                      Mitte 2018 hat der Verwaltungsrat der Spitalverbunde des Kantons
                                                      St. Gallen informiert, dass eine weitere medizinische Leistungskon-
                                                      zentration notwendig wird. Konkret wurde in einem Grobkonzept
                                                      vorgeschlagen, pro Spitalregion nur noch ein Akutspital zu betreiben.
                                                      Dies wiederum stiess auf teils heftigen Widerstand. Prof. Dr. med.
                             Robert Stadler
                             Stv. Direktor / Leiter   em. Felix H. Sennhauser, Verwaltungsratspräsident der Spitalver-
                             Kommunikation IHK
                                                      bunde, äussert sich im Interview über den Stand der Dinge.

Die Reaktionen auf das Grobkonzept                    genmassnahmen in ein strukturelles                 operativen Eingriffen – oft ambulant oder
des Verwaltungsrates der Spitalver-                   Defizit von 70 Mio. Franken pro Jahr               tagesklinisch,
bunde fielen sehr unterschiedlich aus:                schlittern. Sind es nur finanzielle As-          – der demografische Wandel mit älter wer-
Von «endlich werden die Realitäten er-                pekte, die eine weitere Konzentration              dender Bevölkerung mit vermehrt chroni-
kannt» über «Verrat am Stimmbürger»                   des Leistungsangebotes nötig machen?               schen Krankheiten und Multimorbidität
war die ganze Bandbreite zu hören.                    Es ist für den Verwaltungsrat und die Spital-      und somit mit verändertem Bedarf an in-
Waren Sie überrascht über die Heftig-                 leitungen ärgerlich, dass meistens nur die         terdisziplinärer und interprofessioneller Be-
keit der Reaktionen?                                  ökonomischen Aspekte als alleiniger Grund          treuung,
Felix Sennhauser: Nein, keineswegs. Unser             zur vorgeschlagenen Neuorientierung ge-          – der Strukturwandel in der Praxismedizin mit
Grobkonzept als initiale Diskussionsgrundlage         nannt werden. Fakt ist, dass auch mit aktuell      vermehrt Gruppenpraxen und dem regional
bedeutete einen wesentlichen Beitrag zu einer         noch ausgeglichenen Finanzzahlen zum Bei-          unterschiedlich ausgeprägten Nachwuchs-
grundsätzlichen Neuorientierung, den wir aber         spiel angesichts medizinisch-fachlicher Fort-      mangel in der Hausarztmedizin,
sorgfältig erarbeitet hatten. Auslöser war un-        schritte und regulatorischer Veränderungen       – regulatorische und tarifarische Vorgaben
ser verantwortungsvoller Umgang mit der un-           die Gesundheitsversorgung neu strukturiert         für nur noch ambulant finanzierte Opera-
ternehmerischen Aufgabe als Strategie-Organ,          werden muss – in St. Gallen wie auch in vielen     tionen und Abklärungen,
auch zukünftig die legitimen Erwartungen der          anderen Kantonen und im Ausland.                 – politische Vorgaben von Mindestfallzahlen
Bevölkerung an eine zeitgemässe und qualita-                                                             für die Erteilung von Leistungsaufträgen an
tiv unverändert sichere Gesundheitsversor-            Wenn Sie den medizinischen Fort-                   Spitäler, um Sicherheit und Qualität sicher-
gung im Kanton St. Gallen zu erfüllen. Jede           schritt betonen: Was sind die wesentli-            zustellen im zunehmenden Wettbewerb
Veränderung kann auch verunsichern – folg-            chen Megatrends und Entwicklungen                  und
lich haben wir kritische Reaktionen erwartet.         im Gesundheitswesen, die auch vor                – der soziale Wandel mit Urbanisierung und
Aber das darf die wichtige und dringliche Wei-        den St. Galler Spitalverbunden nicht               verstärkter Selbstbestimmung des autono-
chenstellung weder verhindern noch verzö-             Halt machen?                                       men, anspruchsvollen Bürgers.
gern. Vorweg will ich zudem festhalten, dass          Die wichtigsten argumentativen Treiber der
vorgeschlagene Strukturanpassungen und lau-           notwendigen Anpassungen sind                     Gibt es konkrete Beispiele für die
fende Effizienzsteigerungen in Versorgungs-                                                            schwieriger werdende Fachkräfte-Rekru-
prozessen erst mit zusätzlichen Preisanpassun-        – der medizinisch-therapeutische Fortschritt     tierung in kleineren Regionalspitälern?
gen für erbrachte Leistungen die Spitäler lang-         mit kürzeren, zum Teil ambulant möglichen      Ja, besonders in den chirurgischen Fächern
fristig auf eine sichere ökonomische Basis              Therapie-Phasen,                               und in der Allgemeinen Inneren Medizin. Die
stellen werden.                                       – der technologische Fortschritt zum Beispiel    Gründe dafür sind vielfältig, im Zentrum ste-
                                                        mit Miniaturisierung von Instrumenten und      hen die Spezialisierung, die Vorgaben von
Der Verwaltungsrat hat darauf verwie-                   dadurch möglichen minimal-invasiven dia-       Mindestfallzahlen und die Erwartungen der
sen, dass die Spitalverbunde ohne Ge-                   gnostischen und interventionellen sowie        Patientinnen und Patienten sowie zuweisen-

12              Nr. 1/2019
SCHWERPUNKT

                                                                                                                     koordiniert. Zentral sind Teilprojekt 3 zur De-
                                                                                                                     taillierung des Grobkonzeptes und Teilpro-
                                                                                                                     jekt 4, das alternative Lösungsvarianten zur
                                                                                                                     vorgeschlagenen Struktur des Verwaltungs-
                                                                                                                     rates prüft.

                                                                                                                     Zu den von Ihnen erwähnten Teilpro-
                                                                                                                     jekten zählt auch die Abklärung recht-
                                                                                                                     licher Fragen respektive die Klärung
                                                                                                                     der Zuständigkeiten. Wo liegen hier
                                                                                                                     die Schwierigkeiten?
                                                                                                                     Der Lenkungsausschuss liess seine Einschät-
                                                                                                                     zung rechtlich absichern, dass für die Stand-
                                                                                                                     ortfrage und damit für die allfällige Schlies-
                                                                                                                     sung von Spitälern der Kantonsrat zuständig
                                                                                                                     ist. Für das jeweilige medizinische Leistungs-
                                                                                                                     angebot ist unverändert der Regierungsrat
                                                                                                                     zuständig. Zusätzlich zu klären war, inwie-
                                                                                                                     weit die vom Volk gutgeheissene Spitalvor-
                                                                                                                     lage von 2014 in Teilbereichen verzögert
                                                                                                                     oder baulich verändert werden darf und in
                                                                                                                     wessen Kompetenz diese Entscheidungen
                                                                                                                     fallen.

                                                                                                                     Wer welche Entscheide fällen darf, ist
                                                                                                                     eine der brisanten Fragen. Inwieweit
                                                                                                                     liegt denn die Entscheidungskompe-
                                                                                                                     tenz beim Verwaltungsrat, bei der Re-
                                                                                                                     gierung, beim Kantonsrat mit seiner
                                                                                                                     Spezialkommission oder beim Volk,
                                                                                                                     wenn es um einen Baustopp oder eine
                                                                                                                     Änderung der Bauvorhaben geht?
                                                                                                                     Je nach Ausmass des zeitlichen Bauverzugs ist
                                                                                                                     der Verwaltungsrat oder der Regierungsrat
                                                                                                                     zuständig. Wenn ein vom Volk bewilligter Spi-
Felix H. Sennhauser, Verwaltungsratspräsident der Spitalverbunde des Kantons St. Gallen, ist selbst Mediziner: Bis   talbau nicht realisiert oder in wesentlichen
Ende Juli 2018 war er während 27 Jahren am Kinderspital Zürich tätig, seit 1996 als ärztlicher Direktor.
                                                                                                                     Belangen verändert werden soll, ist der Kan-
                                                                                                                     tonsrat zuständig. Zudem unterläge dieser
den Ärzteschaft an eine zielorientierte, kom-               Das Grobkonzept wurde vom Verwal-                        Beschluss dem fakultativen Referendum. Die
petente und zeitgemässe Versorgung. Ein Pa-                 tungsrat vorgelegt. Nun sind weitere                     Bevölkerung müsste oder dürfte also wohl
tient mit schwerer Kniearthrose will das                    Abklärungen vorzunehmen und es gilt,                     nochmals darüber abstimmen.
Kunstgelenk vom knie-spezialisierten Ortho-                 das Konzept detaillierter auszuarbei-                    Die vorsorglich etablierte vorberatende Kom-
päden, die Patientin mit Gallensteinen sucht                ten. Wie geht es konkret weiter?                         mission des Kantonsrates begleitet den Len-
direkt den Chirurgen auf, der minimal-invasiv               Der Regierungsrat hat dem Antrag des Ver-                kungsausschuss, um nach Abschluss der regie-
die Gallenblase entfernt; der Patient mit hart-             waltungsrates entsprochen, einen Prozess                 rungsrätlichen Botschaft an den Kantonsrat
näckigen Herzrhythmusstörungen wird vom                     zur Detailarbeit einzuleiten. Zu diesem Zweck            die dortige Entscheidungsfindung vorzuberei-
Hausarzt direkt dem dafür subspezialisierten                hat er einen Lenkungsausschuss eingesetzt                ten und hoffentlich zu beschleunigen.
Kardiologen im Zentrum zugewiesen. Klei-                    mit drei Regierungsräten (Heidi Hanselmann,
nere Regionalspitäler können sich die Anstel-               Marc Mächler und Benedikt Würth) und zwei                Wie von Ihnen erwähnt, sind die zent-
lung all der Spezialisten nicht leisten; diese              Vertretern des Verwaltungsrates sowie eine               ralen Teilprojekte das Detailkonzept,
wären zudem mit beschränktem Einzugs-                       Gesamtprojektleiterin, die Detailfragen in               das vom Verwaltungsrat ausgearbeitet
gebiet von Patienten nicht ausgelastet.                     acht Teilprojekten bearbeitet und integrativ             wird, und alternative Vorschläge, bei

                                                                                                                                                     Nr. 1/2019   13
Arbeitszeiten und
Spesen mobil erfassen
                                                      denen die Regierung im Lead ist. Können Sie schon mehr sa-
                                                      gen über mögliche Varianten?
Abacus Forum –
                                                      Nur so viel: mit Engagement, Sorgfalt, Umsicht und Kompetenz sowie
Arbeitszeiterfassung
                                                      mit Partizipation aller Beteiligten aus Spitälern, mit kantonalen und
21.03.2019 in Wittenbach-SG
                                                      regionalen Vertretungen der niedergelassenen Ärzteschaft, mit Fach-
11.04.2019 in Olten
                                                      personen aus der kantonalen Verwaltung sowie mit Unterstützung
Anmeldung abacus.ch/forum
                                                      externer Fachkräfte wird an den verschiedenen Teilprojekten mit Hoch-
                                                      druck gearbeitet.

                                                      Ein weiteres Teilprojekt beleuchtet die Gemeinwirtschaftli-
                                                      chen Leistungen (GWL). Diese fallen von Kanton zu Kanton
                                                      sehr unterschiedlich aus. Gemäss Avenir Suisse betragen
                                                      diese im Kanton St. Gallen pro Einwohner 77 Franken, in
                                                      Genf 947 Franken, im gesamtschweizerischen Schnitt 214
                                                      Franken. Was bedeuten diese Unterschiede für die St. Galler
                                                      Spitalverbunde?
                                                      Die Bezahlung von Gemeinwirtschaftlichen Leistungen (GWL) an die
                                                      Spitäler ist an definierte Voraussetzungen und Leistungen gebunden:
                                                      für Forschung, Aufrechterhaltung von Spitalkapazitäten aus regional-
                                                      politischen Gründen und für die Lehre respektive für die ärztliche Wei-
                                                      terbildung. Die Erwartung der Spitäler ist sehr gross, dass der Kanton
                                                      St. Gallen besonders für die ärztliche Weiterbildung seine GWL rele-
                                                      vant und zeitnah erhöht. Gesamtkantonal geht es um zweistellige Mil-
                                                      lionenbeträge, die aktuell den Spitälern fehlen.

                                                      Zum Schluss noch ein Blick in die Kristallkugel: Wie sieht die
                                                      St. Galler Spitallandschaft in zwanzig Jahren aus?
                                                      Sie muss sich zwingend und bald verändern – sonst ist die bisherige
                                                      sichere und gute Gesundheitsversorgung akut gefährdet und nicht
                                                      mehr zeitgemäss. Ich wage eine Prognose:
                                                      Im Kanton St. Gallen wird es weniger Spitäler geben, die zudem als
                                                      Konzern einheitlich geführt werden. Sie verfügen über wettbe-
Beschleunigen Sie Ihre Arbeitsprozesse mit            werbstaugliche Qualitäts-Ranglisten mit gutem Preis-Leistungs-Ver-
der Business-App AbaCliK und vermeiden Sie            hältnis, Lean-Management, attraktiven Arbeitsmodellen und hoher
Mehrfacherfassungen dank der Synchronisation          Effizienz.
mit der Abacus Business Software:                     – Die Spitäler sind hochgradig und mit Telemedizin überregional ver-
• Präsenz- oder Arbeitszeiten                            netzt, digitalisiert und kümmern sich verstärkt um die Vor- und
• Leistungen, Spesen, Quittungen                         Nachsorge stationärer Betreuung im Verbund mit niedergelassener
• Persönliche Daten, Ferientage oder Absenzen (ESS)      Ärzteschaft und ambulanten sowie tagesklinischen Gesund-
                                                         heitszentren.
www.abaclik.ch                                        – Die vom Verwaltungsrat vorgeschlagene Strategie- und Struktur-
                                                         weiterentwicklung ist für diese realpolitische Vision eine ausge-
Jetzt kostenlos bei App Store oder Google Play           zeichnete Grundlage, die der Lenkungsausschuss nun noch mit Al-
herunterladen                                            ternativ-Überlegungen ergänzt. Zusammen mit zusätzlich laufen-
                                                         den Effizienzsteigerungen in den Spitälern und mit noch
                                                         ausstehenden, aber notwendigen Preisanpassungen für ambulante
                                                         (TARMED) und stationäre (DRG) Leistungen wird die Realisierung
                                                         auch gelingen.
PUBLIREPORTAGE

Individuelle, rasche Hilfe bei psychischen Krisen

Eine Krise kann jeden treffen
Menschen, die in eine Lebenskrise geraten sind oder an einer psychischen Krankheit leiden, können bei
der Clienia Littenheid auf ein breites Spektrum an psychiatrischen und psychotherapeutischen Behand-
lungsmethoden zählen.

                                                                                                          ren zudem die Zentren für Kind, Jugend und
                                                                                                          Familie AG (ZKJF) mit ambulanten Einrichtun-
                                                                                                          gen in Frauenfeld, Amriswil und Kreuzlingen.
                                                                                                          Die Behandlungen erfolgen nach neusten wis-
                                                                                                          senschaftlichen Erkenntnissen und basieren
                                                                                                          auf hoher praktischer, medizinischer und the-
                                                                                                          rapeutischer Kompetenz. Die Clienia-Gruppe
                                                                                                          wurde 2008 als Zusammenschluss der Privat-
                                                                                                          kliniken Littenheid und Schlössli gegründet
                                                                                                          und ist mit über 1500 Mitarbeitenden die
                                                                                                          grösste private Anbieterin von psychiatrischen
                                                                                                          Dienstleistungen in der Schweiz.

                                                                                                          Fachgebiete
                                                                                                          – Krisenintervention
                                                                                                          – Depressionen
                                                                                                          – Burnout
                                                                                                          – Essstörungen
                                                                                                          – Angst- und Zwangserkrankungen
Gebäude der Erwachsenenpsychiatrie Akut der Clienia Privatklinik Littenheid
                                                                                                          Zertifizierte Stationen
Psychische Krisen können jeden Menschen                   Kranke ambulant behandelt. Sollte die Er-       und Fachgebiete
treffen, unabhängig von Alter, Bildung, Beruf,            krankung eine stationäre Therapie erforder-     – Borderline-Störungen (DBT und DBT-A)
Herkunft und sozialem Status. Ebenso vielfäl-             lich machen, so wird der Klinikaufenthalt so    – Traumafolgestörungen
tig für die Ursachen können die Auslöser ei-              kurz wie möglich gehalten und eine rasche       – Schematherapie
ner psychischen Erkrankung sein: Verlust-                 Rückkehr in den Alltag und ins Berufsleben
erlebnisse, traumatische Erfahrungen, psy-                unterstützt.
chosoziale Konflikte oder lebensverändernde               Die Clienia Privatklinik Littenheid nimmt für    Clienia Littenheid AG
Umbrüche, um nur einige zu nennen.                        die Kantone Thurgau, Appenzell Ausser- und       Privatklinik für Psychiatrie
Oft verlieren Menschen in einer akuten Krise              Innerrhoden, Glarus, Graubünden, Luzern,         und Psychotherapie
ihr inneres Gleichgewicht, die Gedanken dre-              Schaffhausen, Schwyz, St. Gallen, Uri, Zug,      Hauptstrasse 130
hen sich im Kreis. Manchmal sind die eigenen              Zürich und für das Fürstentum Liechtenstein      9573 Littenheid
Gefühle nicht mehr richtig wahrnehmbar.                   Grundversorgungsaufträge wahr. Auf 17 Sta-       071 929 60 60
Manchmal können sie aber auch so stark auf-               tionen mit insgesamt 233 Betten, einer Tages-    info.littenheid@clienia.ch
treten, dass sie fast nicht mehr zu kontrollie-           klinik in Frauenfeld mit 20 Plätzen sowie in     www.clienia.ch
ren sind. Angst, Wut, Hoffnungslosigkeit,                 ihren ambulanten Zentren Frauenfeld, Sirnach
Einsamkeit und Trauer können übermächtig                  und Winterthur behandelt sie Menschen je-
werden und den Betroffenen sehr bedrohlich                den Alters, vom Kind im Vorschulalter bis zum
erscheinen. Wichtig ist, dass in einer akuten             Senior, mit Erkrankungen aus dem gesamten
Krise die notwendige Hilfe schnell erfolgt.               Diagnosespektrum der Psychiatrie und Psy-
Wenn immer möglich, werden psychisch                      chotherapie. Zur Clienia Littenheid AG gehö-

                                                                                                                                            Nr. 1/2019   15
SCHWERPUNKT

Fehlende Kostentransparenz im Gesundheitswesen

Spitalstrukturen als
Knackpunkt
                           Die Spitalstrukturen geben zu reden – auch in der Ostschweiz. Aktuell betreiben die
                           drei Kantone St. Gallen, Appenzell Ausserrhoden und Appenzell Innerrhoden zusam-
                           men zwölf kantonale Spitäler, dies für eine Bevölkerung von weniger als 600 000 Perso-
                           nen. Dagegen kommt der Thurgau bei einer Bevölkerung von knapp 300 000 Einwoh-
                           nern mit gerade einmal zwei kantonalen Spitälern aus. Konsequenzen der dichten Spi-
                           talversorgung lassen sich einerseits bei den Kosten, andererseits bei der Qualität der
                           Versorgung erwarten.

Dr. Frank Bodmer
Leiter IHK-Research
                           Die Finanzierung der Spitäler                                 Ausgabenentwicklung
                           Seit Einführung der neuen Spitalfinanzierung im Jahr          Die neue Spitalfinanzierung hat zu einem starken Anstieg
                           2012 müssen die Kantone 55% der Kosten der stationä-          bei den kantonalen Gesundheitsausgaben beigetragen
                           ren Behandlungen in Spitälern auf der kantonalen Spital-      (siehe Abbildung). Mit der Einführung im Jahr 2012 stie-
                           liste beitragen. Auch die ausserkantonalen Behandlungen       gen die Ausgaben bei allen vier Kantonen stark an, und
                           müssen sie mitfinanzieren. In der Ostschweiz sind die Kan-    auch das starke Wachstum zwischen 2012 und 2017 hat
                           tone zudem nach wie vor Eigentümer der Spitäler, womit        mit der neuen Spitalfinanzierung zu tun. Einerseits muss-
                           sie letztlich auch für die allfälligen Defizite aufkommen     ten die kantonalen Anteile auf 55% erhöht werden, an-
                           müssen.                                                       dererseits besteht seit der Einführung der neuen Spital-
                           Die Entschädigung der Spitäler im stationären Bereich         finanzierung ein Automatismus bei den Gesundheits-
                           setzt sich damit, grob gesagt, aus vier Quellen zusammen.     ausgaben, dem sich kein Kanton entziehen kann. Der
                           Erstens erhalten sie pro Behandlung eine Grund-               Thurgau musste zwar das höchste Wachstum verkraften,
                           entschädigung, die sogenannte «Baserate» (Basispreis          weist aktuell aber immer noch den tiefsten Aufwand pro
                           oder «Tarif»). Zweitens erfasst das Kostengewicht, wie        Kopf aus. Am höchsten ist der Aufwand in Appenzell Aus-
                           aufwendig eine Behandlung war. Drittens erhalten die          serrhoden, zumindest dann, wenn auch das Defizit des
                           Spitäler Beiträge für gemeinwirtschaftliche Leistungen wie    Spitalverbundes ebenfalls berücksichtigt wird.
                           die Weiterbildung von Ärzten und die Forschung. Viertens
                           tragen die Kantone als Eigentümer die Defizite. Auch die      Spitaltarife als (scheinbares) Hindernis
                           Kosten der Erhaltung einer dezentralen Versorgung mit         Die beiden Appenzell wehren sich gegen eine stärkere Zu-
                           vielen kleinen Spitälern sollten über gemeinwirtschaftliche   sammenarbeit mit St. Gallen mit dem Argument, dass ihre
                           Leistungen abgegolten werden.                                 Gesundheitsausgaben dann steigen würden. Als Grund
                           In der Praxis bestehen bei der Festsetzung dieser Leistun-    für einen solchen Anstieg wird der höhere Tarif des Kan-
                           gen aber grosse Unterschiede zwischen den Kantonen. Zu        tonsspitals St. Gallen ins Feld geführt. Aktuell erhält der
                           tiefe Beiträge für gemeinwirtschaftliche Leistungen kön-      Spitalverbund 1 (mit dem Kantonsspital St. Gallen) einen
                           nen zu finanziellen Problemen bei den Spitälern führen.       Basistarif von 9 900 Franken, während es beim Spitalver-
                           Umgekehrt können Kantone versucht sein, zu hohe Be-           bund Appenzell Ausserrhoden nur 9 660 und beim Spital
IHK-Research-Zooms         triebskosten über gemeinwirtschaftliche Leistungen aus-       Appenzell 9 480 Franken sind. Diese Unterschiede sind in
zum Thema                  zugleichen.                                                   den letzten Jahren allerdings sehr viel kleiner geworden.

16                Nr. 1/2019
SCHWERPUNKT

                           Trotzdem dienen sie nach wie vor als Argument für einen                          Durchschnitt zu weniger Komplikationen kommt. Der
                           Alleingang. Diese rein kantonale Sicht übersieht aller-                          Bund geht deshalb dazu über, Mindestfallzahlen für ein-
                           dings, dass eine stärkere Zusammenarbeit Kosteneinspa-                           zelne Behandlungen vorzuschreiben. Umgekehrt haben
                           rungen für alle drei Kantone zusammen erlauben würde.                            kleine Spitäler zunehmend Mühe, qualifiziertes Personal
                           Bei einer gemeinsamen Organisation müssten damit auch                            zu finden. Sind die Fallzahlen zu klein und die Anlagen
                           die resultierenden Kosteneinsparungen auf eine gerechte                          veraltet, so verliert ein Spital an Attraktivität als Arbeit-
                           Art und Weise auf die drei Kantone verteilt werden. Mit                          geber. Angesichts des bereits jetzt akuten Mangels an
                           seiner Konzentration auf zwei Spitäler zeigt der Thurgau,                        Fachpersonal könnte es bei kleinen Spitälern deshalb be-
                           was möglich ist. Auf eine flächendeckende, wohnortnahe                           reits in naher Zukunft zu einem durch den Arbeitsmarkt
                           Versorgung mit eigenen Spitälern wird verzichtet. In                             und die neuen Bundesregeln erzwungenen Abbau der
                           Randregionen können die Thurgauerinnen und Thurgauer                             Leistungen kommen. Ein weiterer Trend im Gesundheits-
                           dafür auf Spitäler der Kantone St. Gallen, Schaffhausen                          wesen ist die Verschiebung vom stationären in den ambu-
                           und Zürich ausweichen.                                                           lanten Bereich. Das Spitalsystem der Zukunft wird damit
                                                                                                            mit verhältnismässig weniger Betten auskommen, eine
                           Kleine Spitäler mit Nachteilen bei Kosten, …                                     weitere Herausforderung für die kleinen Spitäler.
                           Kleine Spitäler haben mit zwei grundlegenden Nachteilen
                           zu kämpfen. Erstens sind die Kosten für eine vergleichbare                       Zusammenarbeit und Spezialisierung
                           Behandlung höher. Laut vergleichenden internationalen                            Basis für die Organisation der Spitalversorgung sollten
                           Studien dürfte die optimale Grösse bei einem Allgemein-                          zwei grundlegende Ziele sein: eine qualitativ hochste-
                           spital im Bereich zwischen 200 und 300 Betten liegen und                         hende Versorgung bei möglichst günstigen Kosten. Bisher
                           kann bis 600 Betten gehen. Gründe für die Kostenvorteile                         stellen die Kantonsgrenzen für diese beiden Ziele Hinder-
                           von grossen Spitälern liegen in der besseren Auslastung                          nisse dar, welche zu einer kleinräumigen Überversorgung
                           von Apparaten, Räumlichkeiten und Personal sowie in ef-                          geführt haben. In Zukunft sollten die Ostschweizer Kan-
                           fizienteren Abläufen. Spezialkliniken können auch kleiner                        tone ihre Spitalplanung deshalb überkantonal durchfüh-
                           sein – wie nicht zuletzt die vielen kleinen Privatkliniken                       ren, um mögliche Synergien auszunutzen. Aktuell beste-
                           zeigen –, Universitätsspitäler dagegen grösser.                                  hen im Raum St. Gallen in einem Radius von 25 Kilome-
                                                                                                            tern sechs Grundversorgungsspitäler. Im Raum Wil und im
                           … Qualität und Personal                                                          Raum Sargans sieht die Situation ähnlich aus. Mit einer
                           Dazu kommen noch Qualitätsvorteile von höheren Fall-                             Konzentration des Angebots könnten die Fallzahlen für
                           zahlen. Routine ist insbesondere bei chirurgischen Eingrif-                      einzelne Behandlungen erhöht werden. Eine höhere Qua-
                           fen sehr wichtig, weshalb es bei höheren Fallzahlen im                           lität und tiefere Kosten sollten das Resultat sein.

                                          Kantonaler Aufwand Spitäler und Psychiatrie pro Kopf (inkl. Defizite)

                            1400

                            1200

                            1000

                              800

                              600

                              400

                              200

                                0
                                       2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017
Seit der Einführung der
neuen Spitalfinanzierung                        AR                         SG                         AI                         TG
2012 sind die kantona-
len Gesundheitskosten
pro Kopf kräftig ange-              Quelle: eigene Berechnungen auf Basis von Daten der Staatsrechnungen und der Geschäftsberichte der Spitalverbunde.
stiegen.

                                                                                                                                                                Nr. 1/2019   17
SCHWERPUNKT

Statements Ostschweizer Kantonspolitiker

Alleingänge oder gemeinsame
Spitalversorgung?
                                                 Im Kanton St.Gallen werden trotz klarem Volksverdikt Spitalstand-
                                                 orte infrage gestellt, im Kanton Appenzell Ausserrhoden bleibt eine
                                                 Schliessung des Spitals Heiden ein Thema und Appenzell Inner-
                                                 rhoden baut ein neues Minispital. Was kann die Politik gegen die
                                                 Überversorgung unternehmen? Braucht es in der Ostschweiz eine
Robert Stadler                                   Spitalplanung über die Kantonsgrenzen hinaus? Kantonale Politiker
Stv. Direktor / Leiter Kommunikation
                                                 aus allen drei Kantonen nehmen dazu Stellung.

                                                 der Volksabstimmung Ende 2014 haben ein-         tember 2018 zumindest auf politischer Ebene
                                                 zelne Parteien, vor allem die SVP, ihre Vorbe-   abschliessen können. Diese zeigt: Der Bürger
                                                 halte angemeldet. Bereits noch früher wurde      sieht, dass sich gewisse Dinge ändern müs-
                                                 Regierungsrat Grüninger nicht mehr wieder-       sen, und er ist bereit zu unterstützen, wenn
                                                 gewählt; unter anderem weil er der Auffas-       der Prozess dazu sauber und transparent ge-
                                                 sung war, dass die kantonale Spitallandschaft    staltet wird. Denn es ist genau dieser Stimm-
                                                 mit allen Standorten so nicht überleben kann.    bürger, der bereits heute über die Kantons-
                                                 Walter Gartmann, Kantonsrat SVP SG,              grenze hinweg seine Leistungen bezieht und
                                                 Kantonalparteipräsident SVP SG, Mels             dorthin geht, wo es für ihn gerade am besten
                                                                                                  passt. Strukturerhaltung um der Struktur Wil-
                                                                                                  len ist weder für ihn noch uns Kantonsrats-
                                                                                                  vertreter der FDP ein Argument.
                                                                                                  Kantonsgrenzen interessieren immer weniger,
                                                                                                  wenn es um die eigene Gesundheit geht. In
                                                                                                  Konsequenz ist die Politik gehalten, das aktu-
                                                                                                  elle «grenzüberschreitende» Verhalten nach-
                                                                                                  zuvollziehen und gleichzeitig zukünftige Ent-
Die Auslegeordnung ist zwar noch                                                                  wicklungen zu antizipieren (zum Beispiel am-
unvollständig – trotzdem: Unsere                                                                  bulant vor stationär).
Regierung hat versagt                                                                             Wenn die Regierungen der Ostschweiz diese
Die vom Verwaltungsrat der Spitalunterneh-                                                        Rechnung selber machen, bleibt nur eine Hal-
men kommunizierte Auslegeordnung ist noch                                                         tung übrig: Zusammensitzen, zusammen pla-
unvollständig. Der Verwaltungsrat hat auf die                                                     nen und zusammen agieren. Nur ein gesamt-
betriebswirtschaftlichen Folgen bei der wei-                                                      heitliches und abgestimmtes Vorgehen der
teren Umsetzung der eingeschlagenen Spital-                                                       Ostschweizer Kantone bringt unser Gesund-
strategie mit neun Häusern aufmerksam ge-                                                         heitswesen zu vernünftigen Kosten und In-
macht. Der Vorschlag, fünf Regionalspitäler                                                       vestitionen weiter.
zu schliessen, scheint radikal. Zumindest hat                                                     Patrick Kessler, Fraktionspräsident FDP
die Politik nun für die weiteren Abwägungen      Die Bürger sind in der Spital-                   AR, Teufen
eine klare Ausgangslage.                         debatte weiter, als es die Politik
Die Erkenntnis, dass der eingeschlagene Weg      wahrhaben möchte
in der Spitalstrategie wirtschaftlich kaum zu    Der Kanton Appenzell Ausserrhoden hat eine
stemmen ist, ist jedoch nicht neu. Bereits vor   zweieinhalbjährige Spitaldiskussion im Sep-

18                Nr. 1/2019
SCHWERPUNKT

Es braucht Transparenz, Offenheit                 Wille zur kantonsübergreifenden                   Kantönligeist oder funktionale
und Bereitschaft für Veränderung                  Zusammenarbeit fehlt                              Räume …
Es muss sich etwas ändern und zwar bald!          Kantonsübergreifende Spitalplanung und Ko-        Dieses Thema wird immer wieder politisch dis-
Das ist allen klar. Die Gesundheitskosten stei-   operationen sind grundsätzlich zu begrüssen.      kutiert und vielfach nicht rational entschieden.
gen und die Spitäler geraten in Schieflage.       Im Rahmen der aktuellen Netzwerkstrategie         Explizit im Gesundheitswesen ist dies immer
Dem Zeitgeist entsprechend heisst das Zau-        pflegen sowohl die St. Galler Regionalspitäler    wieder eine grosse Debatte. Die St. Galler Spi-
berwort: Zentralisieren! Fünf Spitäler werden     wie das Kantonsspital die Zusammenarbeit          tallandschaft kommt aus einer Zeit, in welcher
von der Landkarte gestrichen. Doch lohnt sich     mit inner- und ausserkantonalen Institutio-       die Patienten noch mit Ross und Wagen ins Spi-
der Griff zum Vorschlaghammer? Wird es            nen. Die geltende Spitalfinanzierung ist je-      tal gebracht wurden. Dennoch hat das St.Galler
wirklich besser und günstiger? Wurde die bis-     doch grundsätzlich nicht auf die Zusammen-        Stimmvolk vor gut vier Jahren klar Ja zur beste-
herige Netzwerkstrategie konsequent umge-         arbeit über die Kantonsgrenzen hinweg aus-        henden Struktur gesagt, indem diverse Bau-
setzt? Beachtet man den Regionenausgleich         gelegt beziehungsweise schafft keinerlei          kredite von knapp einer Milliarde für eine erste
angemessen?                                       Anreize dafür. Deshalb haben sich solche Ko-      Etappe an der Urne angenommen wurden. Die
Eine grundlegende, transparente und über-         operationen bisher auch nicht durchgesetzt.       IHK wie auch die SVP des Kantons St. Gallen ha-
kantonale Auslegeordnung fehlt und viele          Für eine interkantonale Zusammenarbeit            ben einzelne Standorte infrage gestellt.
Fragen sind unbeantwortet – auch die Rolle        braucht es immer den Willen zur Zusammen-         Ich bin froh, dass der heutige Verwaltungsrat
des Kantonsspitals betreffend. Ganz offen-        arbeit von beiden Seiten. Denn trotz Offen-       diese Thematik nochmals aufgenommen hat
sichtlich wird in Kauf genommen, dass die         heit und Angeboten unseres Kantons sind lei-      und versucht, geplante und bewilligte Inves-
Ostschweiz auch im Gesundheitsmarkt bald          der die Nachbarkantone und auch das Fürs-         titionen zu stoppen, sofern dies noch möglich
nur noch die zweite Geige spielt. Man wird        tentum    Liechtenstein     nicht    zu   einer   ist. Mindestes so lange, bis eine zeitgerechte
auch den Verdacht nicht los, dass die Stra-       tiefgreifenden Kooperation bereit.                kantonsübergreifende Gesundheitsversor-
tegie der St. Galler Spitäler aus der Frosch-     SP-Grüne haben erfolglos beantragt, dass die      gung zur Beurteilung vorliegt. Ich hoffe, dass
perspektive des Zentrumsspitals entwickelt        Regierung beauftragt wird, mit den Nachbar-       auch die anderen Ostschweizer Kantone
wurde statt aus der Vogelperspektive der          kantonen Vorabklärungen für eine koordi-          übergreifende Planungen begrüssen. Im Wis-
Ostschweiz.                                       nierte stationäre Gesundheitsversorgung der       sen darum, dass erst an der letzten Landsge-
Nebst dem vorliegenden Grobkonzept sind           Bevölkerung zu treffen. Die Angst zu verlieren    meinde des Kantons Appenzell Innerrhoden
Alternativstrategien notwendig.Es braucht         und nicht profitieren zu können ist offensicht-   einem neuen Spital mit maximal 26 Betten
Transparenz, Offenheit und die Bereitschaft       lich immer noch zu gross.                         zugestimmt wurde.
für Veränderungen. Die Ostschweizer Verant-       Laura Bucher, Co-Fraktionspräsidentin             Damit wir am Ball bleiben, müssen wir den
wortungsträger müssen so rasch wie möglich        SP-Grüne-Fraktion SG, St. Margrethen              Mut haben, neue Denkmuster zuzulassen
an einen Tisch. Die (Spital-)Welt endet nicht                                                       und somit auch in neuen sinnvollen Räumen
an der Kantonsgrenze.                                                                               zu denken.
Mathias Müller, Kantonsrat CVP SG,                                                                  Michael Götte, Fraktionspräsident SVP
Stadtpräsident Lichtensteig                                                                         SG, Leiter kant. Politik IHK St. Gallen-
                                                                                                    Appenzell, Tübach

                                                                                                                                     Nr. 1/2019   19
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