ENDLICH WIEDER UNTERNEHMEN - Wirtschaftsbund ...

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ENDLICH WIEDER UNTERNEHMEN - Wirtschaftsbund ...
WIRTSCHAFTSBUND
                                                                                                                                      NIEDERÖSTERREICH

Magazin des Niederösterreichischen Wirtschaftsbundes   Nr. 01/2021 | Juli 2021    P.b.b, Verlagspostamt 3100 St. Pölten, Wir sind Wirtschaft. GZ 02Z030827 M

ENDLICH WIEDER
UNTERNEHMEN
Freude über die Öffnungen herrscht bei den Betrieben in Niederösterreich, so auch
 im ­Mautwirtshaus in Mödling (v.l.): WBNÖ Direktor Harald Servus, Unternehmerin
Edda Mayer-Welley, Landesgruppen-Obmann Präsident Wolfgang Ecker und
­Bezirksgruppen-Obmann Vizepräsident Erich Moser. Seite 8

                                                                                                                      Schwerpunkt
                                                                                                                      Arbeitsmarkt
                                                                                                                      Arbeitsminister
                                                                                                                      Martin Kocher
                                                                                                                      im Interview
                                                                                                                                     Seite 6
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Energie. Wasser. Leben.

WASSERFÜR

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dafür investieren wir jetzt und in Zukunft.
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Editorial               3

                                                                       Mit wirksamen Maßnahmen
                                                                       den Aufschwung in NÖ unterstützen.
                                                                       Die Wirtschaft in Niederösterreich wird heu-                      und mehr Menschen in Beschäftigung zu bringen.
                                                                       er bereits um 4,3 Prozent wachsen. Dieser Auf-                        Zum anderen haben sich die Rohstoffengpässe
                                                                       schwung soll sich laut den Wirtschaftsforschern                   weltweit bereits zu einem großen Problem für die
                                                                       auch im nächsten Jahr verstärkt fortsetzen. Ein                   Wirtschaft entwickelt. Viele Unternehmen berich-
                                                                       Ausblick, der uns in dieser herausfordernden Zeit                 ten, dass sie mit massiven Lieferverzögerungen und
                             KommR Wolfgang Ecker                      Mut macht.                                                        Preiserhöhungen zu kämpfen haben und Rohstoffe
                             Landesgruppen-Obmann                         Zwei Themenbereiche haben sich nun aber zu                     teilweise gar nicht verfügbar sind. Dieses Problem
                             ecker@wbnoe.at                            einer besonderen Herausforderung für die Unter-                   können wir nicht in Österreich alleine lösen. Erst
                                                                       nehmen entwickelt und drohen, den Aufschwung                      wenn die Wirtschaft weltweit wieder Fahrt auf-
                                                                       zu bremsen. Das ist zum einen die Situation am                    nimmt und die internationalen Lieferketten wieder
                                                                       Arbeitsmarkt: Der Fachkräftemangel hat sich wei-                  in Gang kommen, wird auch auf den Rohstoffmärk-
                                                                       ter verschärft und auch die Zahl langzeitarbeitslo-               ten wieder eine Normalisierung einsetzen.
                                                                       ser Menschen ist angestiegen. Viele Unternehmen                       Was wir jedoch tun können und müssen ist, den
                                                                       finden trotz hoher Arbeitslosigkeit keine Mitarbei-               Aufschwung der heimischen Wirtschaft weiter best-
                                                                       ter. Es müssen daher rasch wirksame Maßnahmen                     möglich zu unterstützen und das Virus weiter kon-
                                                                       gesetzt werden, um den Arbeitsmarkt in Schwung                    sequent und dauerhaft zurückzudrängen.          ▄

                                                                       Die Krise hinter uns lassen
                                                                       und mutig in die Zukunft gehen.
                                                                       Die letzten eineinhalb Jahre waren wirtschaftspoli-               rokratieabbaus nun konsequent weiter fortgesetzt
                                                                       tisch davon geprägt, die notwendigen Hilfsmaßnah-                 wird. Denn gerade nach diesen für die Betriebe so
                                                                       men durchzusetzen, um einen noch größeren Scha-                   schwierigen Monaten ist es wichtig, weitere positive
                                                                       den von der Wirtschaft abzuwenden.                                Signale für den Aufschwung zu setzen.
                                                                           Gemeinsam haben wir uns als Wirtschaftsbund                       Mit dem Fortschreiten der Impfungen haben
                                                                       intensiv in die Ausgestaltung der Hilfen eingebracht              wir jetzt die Chance diese Gesundheits- und Wirt-
                             Mag. Harald Servus
                             Wirtschaftsbund-Direktor                  und konnten dabei zahlreiche wichtige Verbesse-                   schaftskrise endgültig hinter uns zu lassen und kön-
                             servus@wbnoe.at                           rungen für die Unternehmen durchsetzen. Das geht                  nen den Blick wieder nach vorne richten.
                                                                       von neuen Steuererleichterungen wie der degres-                       Der Wirtschaftsbund Niederösterreich unter-
                                                                       siven Abschreibung und dem Verlustrücktrag, bis                   stützt mit der kürzlich gestarteten Sommerkampag-
                                                                       zu der Vielzahl an Verbesserungen bei den Hilfs-                  ne den Neustart der Wirtschaft. Unter dem Motto
Fotos: WBNÖ/Gerald Lechner

                                                                       programmen wie Härtefallfonds, Fixkostenzuschuss,                 #endlichwiederunternehmen sollen die Nieder-
                                                                       Umsatzersatz oder Ausfallsbonus.                                  österreicherinnen und Niederösterreicher dazu ani-
                                                                           Wir setzen uns weiterhin mit aller Kraft dafür                miert werden, das Angebot unserer regionalen Be-
                                                                       ein, dass der Weg der Steuerentlastung und des Bü-                triebe wieder aktiv in Anspruch zu nehmen.  ▄

                             IMPRESSUM

                             WIR SIND WIRTSCHAFT NÖ Ausgabe 1/2021, Verlagspostamt: 3100 St. Pölten. Redaktionsschluss: 15. 07. 2021
                             MEDIENINHABER, REDAKTION UND ­ANZEIGENVERWALTUNG: Wirtschaftsbund Niederösterreich, 3100 St. Pölten, ­Ferstlergasse 4, Tel.: 02742/9020-3000,
                             Fax: 02742/9020-3500, ­Z VR-Nr.: 324647873, HERSTELLER: NP-Druck, Gutenbergstraße 12, 3100 St. Pölten.
                             REDAKTION: Thomas Ernst, LL.M. (WU), Julia Dangl, BA, Mag. Simon Grillitsch, Tatjana Zeman, MA
                             GESTALTUNG & PRODUKTION: Typofix – R         ­ aimund Schöftner. Titelfoto: Michaela Habinger GESCHÄFTSFÜHRER: Mag. Harald Servus.
                             Offenlegung gem. § 25 Mediengesetz: Medieninhaber: Wirtschaftsbund Niederösterreich, Ferstlergasse 4, 3100 St. Pölten.
                             Geschäftsführer: Mag. Harald Servus. Unternehmensgegenstand: Der Wirtschaftsbund Niederösterreich ist ein politischer Verein zur Interessenvertretung von ­Unternehmern
                             und unternehmerisch denkenden Menschen. Blattlinie: Wirtschaftspolitische und allgemeine Informationen für Mitglieder des Wirtschaftsbundes ­Niederösterreich sowie für an
                             Wirtschaft interessierten Personen.
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4         Schwerpunkt Arbeitsmarkt

      Erfolgreicher Neustart:
      Arbeitsmarkt in
      Schwung bringen
       Durch die Öffnungen hat die Wirtschaft wieder
        an Fahrt aufgenommen. Die Betriebe zahlreicher
       ­Branchen stehen nun aber einer neuen Heraus­
        forderung gegenüber. Der Mangel an ­Fachkräften
        hat sich während der Coronapandemie weiter
      ­verschärft und droht den Aufschwung
        ­abzubremsen.

                                           Bereits die Öffnungen des Handels und der zung eines degressiven Arbeitslosengeldes,
    Inhalt.                                körpernahen Dienstleister im Februar und die Abschaffung der Zuverdienstmöglichkei-
    Interview mit BM Kocher          6    März haben sich sehr positiv auf die wirt- ten zum Arbeitslosengeld, die Lockerung der
                                           schaftlichen Prognosen ausgewirkt und re- Zumutbarkeitsgrenzen sowie die Ermögli-
    Ein Jahr WKNÖ Präsident                lativ rasch starke Effekte am Arbeitsmarkt chung von Teilarbeit.
    Wolfgang Ecker                  12    gezeitigt. Die Anfang Juli erfolgten weite-   „Wir brauchen Fachkräfte und Möglich-
    LH Johanna Mikl-Leitner                ren Öffnungsschritte im Tourismus-, Gas- keiten, dass wir arbeitslose Personen wieder
    im Sommerinterview              10    tronomie-, Kunst- & Kultur- und Sportbe- in den Arbeitsprozess eingliedern. Hier müs-
                                           reich bedeuten einen zusätzlichen Schub sen Maßnahmen gesetzt werden, weil die
                                           für die wirtschaftliche Entwicklung. Die Arbeitskräfte von der Wirtschaft dringend
                                           Auftragsbücher der Unternehmen füllen gebraucht werden“, spricht Wirtschafts-
    Editorial                        3
                                           sich wieder. Wir befinden uns jedoch in bund Landesgruppenobmann WKNÖ Prä-
    Start der WBNÖ Kampagne                der paradoxen Situation, dass trotz einer sident Wolfgang Ecker die Stimmung in den
    #endlichwiederunternehmen        8    nach wie vor hohen Zahl an arbeitslos Unternehmen an. Durch den Digitalisie-
    Aktion „Mein Wirt“               9    gemeldeten Personen, die Betriebe hän- rungsschub seien nun außerdem neue Qua-
    Aktuelle Erfolge des                   deringend nach Mitarbeitern suchen. Die lifikationen gefordert. In den Betrieben und
    Wirtschaftsbundes               13    Ursache dafür liegt auch in einem Un- Institutionen würden bereits Umschulungs-
                                           gleichgewicht zwischen angebotenen und maßnahmen gesetzt. „Durch den Schub der
    WBNÖ Insider - Blackout         14
                                           nachgefragten Qualifikationen. Der Fach- Digitalisierung ist es viel schneller gegangen
    WBNÖ Insider - Exportwirtschaft  15   kräftemangel hat sich während der Coro- und es war ein Bedarf da. Darauf haben wir
    Berichte der WB Mandatare    16-20    napandemie weiter verschärft.               und die Unternehmen selbst reagiert. Ich
                                                                                                                                     Foto: Envato elements

    Aus den Bezirken                22        Der Wirtschaftsbund setzt sich daher denke, dass dieser ganze Prozess so über
                                           dafür ein, rasch wirksame Maßnahmen zu die Bühne gehen wird, dass wir die Leute
    Gewinnspiel                     31
                                           setzen, die den Arbeitsmarkt wieder in umschulen können und eine Arbeit für sie
                                           Schwung bringen. Dazu zählen die Umset- finden werden“, so Ecker.
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Schwerpunkt Arbeitsmarkt                 5

                                             UNSERE VORSCHLÄGE
                                             Degressives Arbeitslosengeld umsetzen
                                             Während der Krise ist die Arbeitslosigkeit      Ende der wirtschaftlichen Einschränkun-
                                             stark angestiegen. Vor allem im Bereich der     gen die nötige Flexibilität am Arbeitsmarkt
                                             Langzeitarbeitslosigkeit haben sich die Pro-    zurückzuerhalten und die Arbeitslosigkeit
                                             bleme durch das lange Andauern der Pande-       nachhaltig zu reduzieren.
                                             mie zusätzlich vergrößert. Schon während            Degressive Modelle werden bereits in
                                             der Wirtschafts- und Finanzkrise 2008 hat       vielen Ländern angewendet: In Lettland
                                             sich gezeigt, dass die Sockelarbeitslosigkeit   beträgt das Arbeitslosengeld in den ersten
                                             nicht mehr auf das Vorkrisenniveau zurück-      drei Monaten 100% des Letzteinkommens,
                                             gefunden hat. Um dieses Problem nach der        nach 3 Monaten reduziert es sich auf 75%
                                             derzeitigen Krise zu minimieren, ist es not-    und später auf minimal 50%. In Kroatien be-
                                             wendig, am Arbeitsmarkt strukturelle Maß-       trägt die Leistung in den ersten 90 Tagen
                                             nahmen zu setzen.                               der Arbeitslosigkeit 60%, im übrigen Zeit-
                                                 Ein budgetneutrales, degressiv ausge-       raum nur noch 30%. In Deutschland sinkt
                                             staltetes Arbeitslosengeld mit einer zeitli-    die Untersützungsleistung, wenn man kei-
                                             chen Begrenzung der Notstandshilfe würde        ne Arbeit annimmt, bis auf 35% des letzten
                                             die nötigen Anreize bieten, um nach dem         Einkommens.

                                             Geringfügigen Zuverdienst abschaffen
                                             Durch die geringfügige Zuverdienstmög-          zunehmen. Die Zuverdienstmöglichkeiten
                                             lichkeit bis zu 475,86 € brutto pro Monat       müssen daher abgeschafft werden, damit
                                             (Stand 2021) zusätzlich zum Arbeitslosen-       wieder ein Anreiz besteht, in eine Vollzeitbe-
                                             geld, kommt es oftmals zu der Situation,        schäftigung zu gehen. Als Alternative sollten
                                             dass es attraktiver ist, in der Arbeitslosen-   Kombilohn-Modelle ausgebaut werden, wel-
                                             versicherung zu bleiben als einen Job an-       che die Annahme von neuen Jobs fördern.

                                             Zumutbarkeitsgrenzen lockern
   „Uns muss bewusst sein, dass wir das      Bei der Arbeitslosigkeit gibt es in Öster-      te Vermittlung möglich. Zusätzlich gibt es
Thema Arbeitslosigkeit diskutieren müs-      reich große regionale Unterschiede. Es          einen Entgeltschutz, der sich am vorigen
sen. Jeder, der unverschuldet arbeitslos     ist jedoch nicht immer erforderlich, den        Einkommen orientiert und einen Berufs-
wird, hat unsere volle Solidarität und       Wohnort zu wechseln, wenn es geeigne-           schutz, der zu Beginn der Arbeitslosigkeit
wird unterstützt. Es müssen jedoch An-       te Jobs in anderen Regionen des Landes          eine Vermittlung in andere Berufsgruppen
reize gesetzt werden, damit die Men-         gibt. Vom AMS vermittelbare Positionen          verunmöglicht.
schen aus der Arbeitslosigkeit wieder in     müssen in der Regel innerhalb von einer             Um mehr Arbeitslose am Arbeitsmarkt
Beschäftigung gehen“, so Wirtschafts-        Stunde vom Wohnort erreichbar sein. Bei         vermitteln zu können, setzt sich der Wirt-
bund NÖ Direktor Harald Servus. „Das         Teilzeitbeschäftigungen ist eine Wegzeit        schaftsbund dafür ein, die maximalen Weg-
Arbeitslosengeld kann in Summe gleich        von 45 Minuten zulässig. Nur wenn vom           zeiten auf 1,5 Stunden auszudehnen und bei
bleiben, aber es soll in einer abgestuften   Arbeitgeber eine Unterkunft zur Verfü-          Langzeitarbeitslosigkeit auch eine Vermitt-
Weise ausbezahlt werden – das heißt am       gung gestellt wird, ist eine österreichwei-     lung im ganzen Land zu ermöglichen.
Anfang wird es höher sein, mit fortlau-
fender Dauer aber reduziert.“
    Weiters seien die verschiedenen
                                             Teilarbeit ermöglichen
Wege des Zuverdienstes während der           Für einen Krankenstand ist es notwendig,      Es soll daher die Möglichkeit zur Teilar-
Arbeitslosigkeit ein Thema. „Uns wird        dass ein Arzt die Krankheit und die damit beit geschaffen werden, wo die Feststellung
von Einzelfällen berichtet, wo beispiels-    verbundene Arbeitsunfähigkeit feststellt. der Arbeitsunfähigkeit tätigkeitsbezogen
weise durch eine geringfügige Beschäfti-     Nicht jede Krankheit muss automatisch erfolgt. Die Entscheidung lautet dann nicht
gung in Summe ein Haushaltseinkommen         zum Krankenstand führen. Während ein „krank“ oder „gesund“, sondern beispiels-
zusammenkommt, bei dem es nicht mehr         Dachdecker mit einem verstauchten Fuß weise „50 Prozent arbeitsfähig, nur einfa-
attraktiv ist, in den regulären Arbeitsbe-   nicht arbeiten kann, muss das für jeman- che körperliche Tätigkeit“. Die Teilarbeits-
reich zurückzukehren. Wir müssen daher       den mit einem reinen Schreibtischjob nicht fähigkeit muss von einem Arzt genehmigt
dem gezielten Missbrauch den Kampf an-       gelten.                                    werden und soll auf Freiwilligkeit basieren.
sagen“, sagt Direktor Harald Servus. ▄
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6           Schwerpunkt Arbeitsmarkt

    Kocher: „Der Arbeitsmarkt
    springt wieder an“
    Arbeitsminister Martin Kocher gibt im „Wir sind Wirtschaft“-Interview direkte
    Einblicke in die aktuellen Geschehnisse am Arbeitsmarkt.

    Herr Minister Kocher, Sie haben das Amt des       mussten, ist jetzt eine klare Entwicklung in     Nach jeder Krise gibt es ein Ungleichgewicht
    Arbeitsministers in einer enorm herausfordern-    Richtung Rückgang der Arbeitslosigkeit und       zwischen Arbeitskräften, die ihre Arbeit ver-
    den Situation übernommen. Nach wie vor ist        Kurzarbeit erkennbar.                            loren haben und jenen, die gesucht werden,
    eine hohe Zahl an Personen beim AMS als ar-                                                        weil es zum Beispiel unterschiedliche Qualifi-
    beitslos gemeldet. Wie schafft man es, dass der   Warum dauert es so lange bis sich der Arbeits-   kationen gibt. Die große Herausforderung ist
    Arbeitsmarkt wieder anspringt?                    markt wieder vollständig erholt?                 daher, im wirtschaftlichen Aufschwung den
    Kocher: Der Arbeitsmarkt ist bereits ange-
    sprungen. Im Februar und März hat es durch
    die Öffnungen von Handel und körpernahen            Verlängerung der Kurzarbeit für                Kurzarbeit: Übergangsmodell mit
    Dienstleistern relativ rasch starke Effekte         ­besonders betroffene Branchen                 reduzierter Förderhöhe
    am Arbeitsmarkt gegeben. Dieser positive            ▶ Verlängerung ab Juli 2021 bis Ende des       ▶ Steht vorerst bis Mitte 2022 zur Ver-
    Trend setzte sich auch durch die weiteren              Jahres                                         fügung
    Öffnungsschritte Mitte Mai fort. Seitdem ist        ▶ Voraussetzung: mindestens 50% Um-            ▶ Selbstbehalt von 15% für die Unterneh-
    die Arbeitslosigkeit rein durch die Öffnungen          satzausfall (Vergleich 3. Quartal 2020         men (von der bisherigen Beihilfenhöhe)
    im Tourismus-, Gastronomie, Kunst- & Kultur-           mit dem 3. Quartal 2019) oder weiter        ▶ 50% Mindestarbeitszeit
    und Sportbereich um etwa 40.000 gesunken.              im Lockdown                                 ▶ Verpflichtender Urlaubsverbrauch von
    Diese positive Entwicklung wird nun auch mit        ▶ Das 3. Quartal 2020 wird aufgrund der           einer Woche je (angefangenen) zwei
    den weiteren Lockerungen ab Juli vorange-              vergleichbaren Situation (weitgehende         Monaten Kurzarbeit
                                                                                                                                                        Fotos: WBNÖ, Michaela Habinger

    trieben. Dennoch haben wir aktuell noch im-           Öffnungen, aber Störungen im interna-        ▶ Der Personalabbau zwischen den
    mer eine höhere Arbeitslosigkeit als vor der           tionalen Reiseverkehr) herangezogen           ­Phasen der Kurzarbeit wird erleichtert
    Krise. Es wird noch ein bisschen dauern bis         ▶ Kriterien: im Wesentlichen wie in Phase      ▶ Für max. 24 Monate beantragbar
    sich der Arbeitsmarkt vollständig erholt hat.         4 (Arbeitszeitreduktion im Normalfall bis
    Aber gerade bei jenen Bereichen, die beson-            auf 30% und 80-90% Nettoersatzrate)
    ders betroffen waren und geschlossen bleiben
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Schwerpunkt Arbeitsmarkt                    7

                                                   Krise vorbei ist, das heißt wenn wir eine         und nach der Matura attraktiver zu machen,
                                                   gewisse Normalisierung am Arbeitsmarkt            zweitens Anschlussmöglichkeiten nach der
   „Wir wollen nun                                 erleben. Aus meiner Sicht gibt es Verbesse-       Lehre zu bieten, und drittens neue, attrakti-
      im Aufschwung die                            rungspotential. Ein degressives Modell wäre       ve Lehrberufe zu entwickeln.
    ­Arbeitslosenzahlen                            zum Beispiel eine Möglichkeit. Es geht aber
                                                   nicht nur um die Höhe des Arbeitslosengel-        Wie hat sich die Langzeitarbeitslosigkeit durch
   ­weiter reduzieren und                          des, sondern auch um die Zumutbarkeit und         die Pandemie verändert?
      die Arbeitskräfte                            um die Frage von Zuverdienst- und Vermitt-        Der Sockel der Langzeitarbeitslosigkeit hat
                                                   lungsmöglichkeiten und eine Reihe anderer         sich in der Krise erhöht. Die Problematik ist
    wieder rasch in
                                                   Regelungen. Wir haben ein sehr ungewöhn-          aber, dass dieser Sockel schon vor der Krise
     ­Beschäftigung bringen.“                      liches Modell in Österreich, bei dem das          einen Höchststand erreicht hat. Das Ziel ist
                                                   Einkommen zu Beginn der Arbeitslosigkeit          nun, den Sockel mit dem Programm Sprung-
                                                   mit 55 Prozent sehr stark abfällt, aber dann      brett zu reduzieren. Gleichzeitig müssen wir
    Arbeitsminister Martin Kocher
                                                   bleibt dieses Niveau weiterhin aufrecht. Zu-      es schaffen, dass dieser Sockel – wenn es eine
                                                   sätzlich bieten wir in Österreich eine zeit-      größere Reform gibt – nicht mehr so stark in
                                                   lich unbefristete Notstandshilfe. Es gibt         einer nächsten Krise entsteht. Und das kön-
                                                   keinen Staat in Europa, der eine ähnliche         nen wir am besten verhindern, wenn die Leute
                                                   Struktur der Arbeitslosenentschädigung hat.       wieder rasch in den Arbeitsmarkt integriert
Sockel an arbeitslos gemeldeten Personen,          Und deshalb glaube ich, dass es grundsätz-        werden, wenn sie ihre Arbeit verlieren. Das
der entstanden ist und sich verfestigt hat, zu     lich Verbesserungsmöglichkeiten gibt, mit         muss unser großes Ziel sein. Degressive Mo-
reduzieren. Dafür wurden viele Maßnahmen           dem Ziel, dass arbeitslose Personen schnel-       delle führen dazu, dass das tendenziell leichter
in Hinblick auf die Bekämpfung der Langzeit-       ler Arbeit finden und, dass das Einkommen         funktioniert. Es müssen aber auch Vermitt-
arbeitslosigkeit und im Qualifikationsbereich      für kurze Phasen der Arbeitslosigkeit besser      lungsbemühungen und Qualifikationsmaßnah-
entwickelt. Und es wird weitere Maßnahmen          abgesichert ist. Natürlich sind auch gewisse      men verstärkt werden. Die Corona Joboffensi-
brauchen, um im Aufschwung die Arbeitslo-          Grenzen in Hinblick auf die Kosten zu be-         ve – mit 700 Mio. Euro für dieses und nächstes
sigkeit nachhaltig zu reduzieren.                  rücksichtigen, aber wir können ein besse-         Jahr – funktioniert gut und ist eine wichtige
                                                   res System schaffen. Es sind viele Vorschläge     Maßnahme. Sie bietet langfristige Schulungen
Seit 1. Juli gibt es die Phase 5 der Kurzarbeit.   vorhanden, die wir uns ansehen und auch           bis zu zwei Jahre, um Arbeitskräfte, die am
Warum benötigen wir diese Fortsetzung und wie      breit in der Öffentlichkeit diskutieren wer-      Arbeitsmarkt mit ihrer jetzigen Qualifikation
sieht die Phase 5 der Kurzarbeit konkret aus?      den. Als langfristige Maßnahme gegen den          geringe Chancen haben, in die Bereiche (Pfle-
Wir benötigen die Kurzarbeit weiterhin als Si-     Fachkräftemangel muss die Lehre in Öster-         ge, Umwelt, Natur, Digitalisierung etc.) umzu-
cherheitsnetz, denn niemand weiß, wie sich         reich weiter forciert werden. Dabei schlagen      qualifizieren, bei denen wir glauben, dass viele
die Lage weiterentwickelt. Ich bin aber davon      wir drei Wege vor: Erstens die Lehre mit          neue Arbeitsplätze entstehen.                 ▄
überzeugt, dass mit den weiteren Öffnungs-
schritten die Kurzarbeitsanträge weniger wer-
den und die Menschen so schnell wie möglich
von der Kurzarbeit in eine volle Beschäftigung
zurückkehren möchten. In der Phase 5 wird
die Corona-Kurzarbeit für besonders betrof-
fene Branchen mit einem Umsatzausfall von
mindestens 50 Prozent verlängert. Dies gilt da-
her für jene Betriebe, die auch von den wei-
teren Öffnungen nicht profitieren können. Für
alle anderen Bereiche steht ein Übergangs-
modell mit reduzierter Förderhöhe bis Mit-
te 2022 zur Verfügung. Unser Ziel ist, einen
Aufschwung und eine Normalisierung am Ar-
beitsmarkt zu erreichen. Dafür müssen wir
Arbeitskräfte wieder möglichst in volle Be-
schäftigung bringen.

Herr Minister, aktuell haben wir hohe Arbeits-
losenzahlen und gleichzeitig einen Fachkräfte-
mangel in Österreich. Wie stehen Sie zu einer      Die Öffnungen der Tourismusbetriebe waren ein wichtiger Schritt für den Arbeitsmarkt. Davon über-
möglichen Reform des Arbeitslosengeldes?           zeugten sich die Bundesminister Martin Kocher und Elisabeth Köstinger, WBNÖ Landesobmann WKNÖ
Mir persönlich ist es wichtig, dass wir eine       Präsident Wolfgang Ecker, WBNÖ Direktor Harald Servus und Obmann der Sparte Tourismus und Frei-
offene Diskussion führen, wenn die akute           zeitwirtschaft Mario Pulker im Rahmen eines Betriebsbesuches bei „DERjungWIRT“ in Göttlesbrunn.
ENDLICH WIEDER UNTERNEHMEN - Wirtschaftsbund ...
8           #endlichwiederunternehmen

    Wirtschaftsbund NÖ startet mit
    neuer Kampagne in den Sommer
      Nach dem Motto
     ­#endlichwiederunternehmen
      ­unterstützt der WBNÖ den
    ­Aufschwung der Wirtschaft.
    „Es ist an der Zeit, die Wirtschaft wieder in
     Schwung zu bringen. Dafür braucht es vor allem
     die Unterstützung der Bevölkerung, denn es ist
     wichtig, dass das Angebot unserer Betriebe auch
     genutzt wird“, so Wirtschaftsbund Landesobmann
     Wolfgang Ecker und Direktor Harald Servus bei der
     Präsentation der neuen Sommerkampagne. Ziel
     der Kampagne ist es, die Niederösterreicherinnen
     und Niederösterreicher zu animieren, die regiona-
     len Betriebe wieder zu besuchen. Unternehmerin-
     nen und Unternehmer unterschiedlicher Branchen
     zeigen im Zuge der Kampagne auf, warum die Öff-     Präsentation der Plakatkampagne (v.l.): Wirtschaftsbund NÖ Landesobmann Präsident Wolfgang
     nungen so wichtig waren.                      ▄    Ecker, Claudia Mohr-Stradner von der EPAMEDIA GmbH und WBNÖ Direktor Harald Servus.

                               „Bye bye Balkonien. Die Coronazeit hat                                    „Wir freuen uns über den Öffnungsschritt.
                                gezeigt, was wirklich wichtig ist: Ent-                                   Endlich ist wieder Leben in unserem
                                spannung, Quality Time und das am                                         Haus. Wir sind soziale Wesen und die
                                besten am Meer, denn Reisen ist Balsam                                    Begegnungen mit Menschen fördern
                                für die Seele. Mit den Öffnungen retten                                    ­unser Wohlbefinden. Unsere Dienstleis-
                                wir wichtige Arbeitsplätze und Unter-                                     tung hat durch die Corona-­Pandemie
                                nehmen. Es ist schön, meine Kundinnen                                     wieder einen höheren Stellenwert
                                und Kunden endlich wieder beraten zu                                      ­bekommen. Wir sind überaus motiviert
                                dürfen.“                                                                    und werden mit Leidenschaft und Herz-
                                                                                                           blut unser Hotel in die Zukunft führen.“
                               Sabine Riedl
                               Fachgruppenobfrau für Reisebüros,
                               ­Reisebüro Optimal Reisen                                                  Michaela Schachner
                                in Perchtoldsdorf                                                         Hotel Schachner in Maria Taferl.

                                                                                                                                                      Fotos: WALLENTIN, Michaela Habinger, Raphaela Raggam, Bäckerei Lechner,
                               „Wir als Gastronomen, Handwer-                                            „Unsere Kundinnen und Kunden
                                ker und Unternehmer haben uns am                                          ­haben den persönlichen Kontakt zu
                                meisten darauf gefreut, wieder einen                                       unserem Personal in den Beratungs-         Scharfmüller GesmbH & Co KG, Talkner Gesellschaft m.b.H, WBNÖ

                                sicheren Kontakt trotz Social Distan-                                      gesprächen vermisst und nach den
                                cing zu unseren Kundinnen und Kun-                                        Öffnungen ihre besondere Freude
                                den zu haben. Die Öffnungen geben                                         zum Ausdruck gebracht. Das pragma-
                                uns ein Stück Normalität zurück, die                                      tische ­Vorgehen beim Öffnungszeit-
                                wir uns durch die erfolgreichen Maß-                                       punkt war vom richtigen Problem­
                                nahmen zurück erkämpft haben. Ein                                          bewusstsein geprägt. Nun kann
                                Stück Mehlspeise mit einem Kaffee                                         die Wirtschaft wieder Fahrt auf-
                                dazu genießen, ist für die Seele unse-                                     nehmen und der Konjunkturmotor
                                rer Ö
                                    ­ sterreicherinnen und Österrei-                                       ­anspringen.“
                                cher etwas ganz Essentielles.“
                                                                                                          Andreas Talkner
                               Peter Lechner                                                              Talkner Gesellschaft m.b.H., Hoch- und
                               Café Bäckerei Lechner in Marbach                                           Tiefbau, in Heidenreichstein
ENDLICH WIEDER UNTERNEHMEN - Wirtschaftsbund ...
Kampagne „Mein Wirt“                       9

Auf geht‘s
zum Lieblingswirt
Mit der Kampagne #meinwirt
wurden 600 Gastro-Gutscheine
verlost. Eine Win-Win Situation
für die Gastronomen und Gäste.

In Kooperation mit der Volkspartei Nieder-
österreich hat der Wirtschaftsbund Nieder-               Start der Kampange #meinwirt Ende Mai im Restaurant „Roter Hahn“ in St. Pölten (v.l.): Wirt-
österreich die Aktion #meinwirt ins Leben                schaftsbund Niederösterreich Direktor Harald Servus, Gastronomin und Bezirksgruppenobfrau in
gerufen. Damit wurden in Form eines Ge-                  Gmünd Doris Schreiber, VPNÖ Landesgeschäftsführer Bernhard Ebner, Gastronom Michael Kolm
winnspiels unsere heimischen Wirtinnen und               und Obmann der Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft Mario Pulker.
Wirte unterstützt. Um am Gewinnspiel teil-
zunehmen, besuchten die Teilnehmerinnen             wendung des Hashtags #meinwirt und un-               onshomepage hoch. Mehr als 600 Gastrono-
und Teilnehmer ihren Lieblingswirt, mach-           ter Angabe des Gastronomiebetriebes - auf            mie-Gutscheine gingen an die glücklichen Ge-
ten ein Foto und luden dieses - unter Ver-          Facebook, Twitter, Instagram oder die Akti-          winnerinnen und Gewinner.                ▄

                                                                                                                       bei einem gemeinsamen Familienes-
                                                                                  Bürgermeister Dominic Litzka nahm
                                                                                                                          #meinwir t Aktion teil (v. l. ): Her-
                                                                                  sen im Gasthaus Stich in Pfösing an der
                                                                                                                      ara Litzka, Christina Litzka, ­Carolina
                                                                                  mann Stich, Catharina Litzka, Barb
                                                                                                                          a.
                                                                                  Litzka, Marianne Hauer, Dominic Litzk

Katrin Hackl (li.) und Kerstin Fuchs (re.) besuc
                                                 hten den Kierlinger­hof von
Wirtin und Gemeinderätin Barbara Probst und nahme
                                                      n auch am #meinwirt
Gewinnspiel teil.

                                                                                       Wir tschaftsbund Gemeindegru
                                                                                                                       ppen-Obmann Stv. in Traiskir
                                                                                       Sebastian Makoschitz(li.), Wir                                   chen
                                                                                                                      tschaftsbund Bezirksgruppen
                                                                                       mann Stv. im Bezirk Baden Pete                                  -Ob -
                                                        n. r.) LAbg. Hermann Hauer,                                    r Bosezky (2. v. l.) und Teilbezir
                         ­ estaurant Osterbauer: (v. l.
 #meinwirt T­eilnahme im R                                                             gruppen-Obmann Erich Bettel                                        ks-
                              Herber t Osterbauer,  Gas   twir t Thomas Osterbauer     Schwarzen Adler bei Anita Dax
                                                                                                                    (re.) zu Besuch im Landgasthau
                                                                                                                                                      s zum
 Neunkirchens Bürgermeister                                                                                           böck und Alexander Rehberg
                                er von Wartmannstetten.                                                                                                er.
 und Johann Gneihs, Bürgermeist
ENDLICH WIEDER UNTERNEHMEN - Wirtschaftsbund ...
10           Sommerinterview

         „Wir müssen zurück zu wirt-
          schaftlicher ­Stärke, zurück zu
          mehr Beschäftigung – und das
          so schnell wie möglich und so
          ­kraftvoll wie möglich.“
         Landeshauptfrau Mikl-Leitner

     Johanna Mikl-­Leitner:
     In Niederösterreich gibt es
     gute Gründe für Optimismus
     Die Landeshauptfrau im Interview über die Lehren aus der Krise, die nächsten großen
     ­Herausforderungen und worauf sie sich nach den Öffnungen am meisten freut.
     Sehr geehrte Frau Landeshauptfrau, es sieht        sehe es jetzt, wo die Corona-Krankheit             Zukunft nicht mehr leisten können. Wie sehen
     jetzt danach aus, als ob wir in der Bewältigung    endlich ihren Schrecken verliert, weiter als       Sie das?
     der Corona-Krankheit das Schlimmste hinter         vordringlichste Aufgabe, alles für den Auf-        Wir waren vor der Krise am besten Weg zum
     uns gelassen haben. Was kommt danach?              schwung zu tun. Wir müssen zurück zu wirt-         Nulldefizit. Stattdessen hat sich durch Coro-
     Nach eineinhalb Jahren der Krise machen sich       schaftlicher Stärke, zurück zu mehr Beschäf-       na unser Defizit aber verzehnfacht. Die letz-
     Optimismus und Zuversicht breit. Die Infekti-      tigung – und das so schnell wie möglich und        ten Monate haben uns viel Geld gekostet, aber
     onszahlen sinken und die Stimmung geht nach        so kraftvoll wie möglich.                          es war in dieser Situation das einzig Richtige.
     oben. Lange blieb Normalität nur ein Wunsch,                                                          Andere Parteien wollten zum Teil noch mehr
     Lebensfreude unerfüllte Sehnsucht. Aber jetzt      Ein Thema sorgt überall und immer für Polarisie- ausgeben. Wir haben jedenfalls als Land an
     scheint es so, als hätten wir das Schlimmste       rung: Nämlich Mobilität und Verkehr – gerade, unseren Investitionen festgehalten und die
     überstanden. Das gilt im Besonderen für jene       wenn es um Großprojekte geht. Welche Verbin- Gemeinden unterstützt, damit die öffentli-
     Landsleute, die durch die Impfung geschützt        dungen bringen mehr Vorteile? Die Schiene oder che Hand die Krise abfedert und gestärkt aus
     sind. Jetzt geht es darum, den Aufschwung zu       die Straße?                                        ihr hervorgehen kann. Wichtig ist, dass wir
     schaffen und blau-gelbe Zukunftschancen zu         In einem Flächenbundesland wie Niederöster- schnell wieder zum Nulldefizit zurückkom-
     nutzen. Wir dürfen aber nicht vergessen, dass      reich kann die Antwort nicht „entweder oder“ men. Wir haben die letzten beiden Jahre vor
     die Corona-Krankheit eine unglaubliche Belas-      lauten, es muss ein „sowohl als auch“ geben. Corona bewiesen, dass sparen und investieren
     tung war, viele von uns betrauern verstorbene      Bessere Verbindungen und kürzerer Takt auf gleichzeitig möglich ist.
     Mitmenschen, viele spüren wirtschaftliche und      der Schiene, aber auch mehr Sicherheit und
     psychische Belastungen.                            Lebensqualität durch Straßenbauten, und vor Sehr geehrte Frau Landeshauptfrau, zum Ab-
                                                        allem Ausbauten – immerhin werden 4 von 10 schluss unseres Interviews eine persönliche Fra-
     Noch nie in der Geschichte haben so viele Men-     Öffi-Kilometern auf der Straße zurückgelegt. ge: Auf was freuen Sie sich jetzt am meisten?
     schen auf der Welt gleichzeitig ihre Arbeit ver-   Entscheidend ist aber: Unsere Verkehrspolitik Endlich können wir wieder Freiheit und Frei-
     loren. Kann sich ein Bundesland überhaupt in       richtet sich immer nach den Bedürfnissen der zeit genießen. Darauf freue ich mich diesen
                                                                                                                                                             Foto: VPNOe, NLK Filzwieser , Erich Marschik, WBNOe

     einer Weltwirtschaftskrise behaupten?              Bürgerinnen und Bürger. Wenn es eine besse- Sommer ganz besonders, und ich wünsche
     Überall auf der Welt waren und sind die Län-       re Lösung gibt, wie zuletzt für das Waldvier- allen Landsleuten, dass sie nach den letzten
     der und Regionen mit ähnlichen Herausfor-          tel, kann aus einem Straßenprojekt ein Schie- eineinhalb Jahren auch Zeit für Erholung und
     derungen konfrontiert. Für Niederösterreich        nenprojekt werden, wo gleichzeitig aber auch Geselligkeit finden. Persönlichen Austausch bei
     gilt: Arbeit war, ist und bleibt unser wich-       wichtige Straßenprojekte nicht verloren gehen. Veranstaltungen, in Gasthäusern oder in grö-
     tigstes Thema. Wir waren deshalb das erste         Das kann sich aber auch umgekehrt verhalten. ßeren Freundesrunden habe ich in den letzten
     Bundesland, das neben Maßnahmen zur Be-            Entscheidend ist es, das Beste für die Bürge- 15 Monaten schmerzlich vermisst. Ich möchte
     kämpfung der Corona-Krankheit auch Kon-            rinnen und Bürger herauszuholen.                   heuer ganz bewusst unsere heimischen Betrie-
     junkturmaßnahmen gesetzt hat. Wir sind                                                                be unterstützen, unsere Wirte und Hoteliers
     deshalb bis heute das Bundesland mit dem           Große Projekte kosten vor allem auch Geld. Die – deshalb werde ich meinen Urlaub zu Hause
     geringsten Anstieg der Arbeitslosigkeit. Ich       Sorge vieler Landsleute ist, dass wir uns diese in verbringen.                                 ▄
Aktuell             11

Landesräte Danninger
und Eichtinger:
„Jede ­verfügbare
­Arbeitskraft für den
 Aufschwung“
NÖ Landesräte für Wirtschaft Jochen ­Danninger
und Arbeit Martin Eichtinger ­setzen sich für
Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel ein und
sprechen sich für eine grundsätzliche Debatte
über die Situation am Arbeitsmarkt aus.                        NÖ Landesräte Jochen Danninger und Martin Eichtinger

 Wir stehen vor einer Phase der Hochkon-          geltenden Zumutbarkeitsbestimmungen auf          durch den Fachkräftemangel nicht zu brem-
 junktur. Mit dem rasanten Aufschwung sind        Punkt und Beistrich einzuhalten“, fordern        sen. Nur wenn wir möglichst viele Men-
 aber auch Wachstumsschmerzen verbun-             Danninger und Eichtinger.                        schen in Beschäftigung bringen, entsteht
 den. Der Fachkräftemangel macht vielen               Die beiden Landesräte begrüßen au-           ein nachhaltiges Wachstum und wir sichern
 Betrieben zu schaffen. Niederösterreichs         ßerdem das Vorhaben von Arbeitsminister          den Wohlstand in unserem Land. Dafür ste-
 Landesräte Jochen Danninger und Martin           Martin Kocher, im Herbst eine grundsätzli-       hen umfangreiche Unterstützungsprogram-
 Eichtinger setzen sich daher für Maßnahmen       che Reform des Arbeitslosengeldes zu star-       me des Landes und des AMS NÖ, etwa die
 zur Bekämpfung des Fachkräftemangels ein.        ten. Hierbei solle vor allem die Frage eines     Lehrlingsoffensive, zur Verfügung. Wir müs-
    „Während der Krise war es richtig, die        degressiven Arbeitslosengeldes, der Zuver-       sen jetzt alles daransetzen, dass jeder und
 Zumutbarkeitsbestimmungen für arbeitslo-         dienst-Möglichkeiten während der Arbeitslo-      jede, die arbeitslos ist, nun schnellstmöglich
 se Personen flexibler zu handhaben. Doch         sigkeit und der Zumutbarkeitsbestimmungen        wieder zurück ins Arbeitsleben findet. Dafür
 nun brauchen wir für den Aufschwung wie-         diskutiert werden.                               braucht es wirkungsvolle Anreize“, so Dan-
 der jede verfügbare Arbeitskraft. Daher ist         „Im Herbst braucht es ein Gesamtpaket         ninger und Eichtinger.
 es notwendig, in einem ersten Schritt die        für den Arbeitsmarkt, um den Aufschwung                                                     ▄

NÖ Gemeindebund-Wahl:
Dank an Präsident Alfred Riedl
Der Wirtschaftsbund NÖ gratuliert Johannes Pressl zur neuen Funktion als NÖ
Gemeinde­bund-Präsident und bedankt sich bei WBNÖ Funktionär Alfred Riedl ­
für sein jahrelanges Engagement.

Mit der Neuwahl des Präsidiums im Nieder-         immer ein offenes Ohr für die Anliegen der
                                                                                                   Alfred Riedl und Johannes Pressl bei der Amts-
österreichischen Gemeindebund übergibt der        Unternehmerinnen und Unternehmer ge-             übergabe in Grafenegg
Präsident des NÖ Gemeindebundes und Spit-         habt“, betonen Ecker und Servus. Seine Spit-
zenfunktionär des NÖ Wirtschaftsbundes Al-        zenfunktion auf Bundesebene als Präsident des    präsident des NÖ Gemeindebundes. „Mit Ste-
fred Riedl seine Funktion an seinen Nachfol-      österreichischen Gemeindebundes wird Riedl       fan Seif wird auch in Zukunft ein erfolgreicher
ger Bgm. Johannes Pressl. „Mit Johannes Pressl    weiter ausüben. Zudem gratulieren Wolfgang       Unternehmer und Wirtschaftsbundfunktionär
übernimmt ein erfahrener Bürgermeister die        Ecker und Harald Servus dem Bürgermeister        im Präsidium des NÖ Gemeindebundes aktiv
Spitze des NÖ Gemeindebundes. Wir gratulie-       von Senftenberg Stefan Seif zur Wahl als Vize-   mitarbeiten.“                               ▄
ren ihm herzlich zur neuen Position und wün-
schen ihm für seine zukünftigen Aufgaben al-
les Gute“, so WBNÖ Landesobmann WKNÖ
Präsident Wolfgang Ecker und WBNÖ Direk-
tor Harald Servus. Gleichzeitig bedankt sich
der Wirtschaftsbund bei Alfred Riedl für die
langjährige und gute Zusammenarbeit mit der
Wirtschaft in Niederösterreich. „Alfred Riedl
hat in seiner Funktion als NÖ Gemeindebund-       WBNÖ Direktor Harald Servus und WBNÖ Landesobmann Präsident Wolfgang Ecker gratulieren
Präsident in Niederösterreich viel erreicht und   WBNÖ Funktionär Stefan Seif zur Wahl als Vizepräsident des NÖ Gemeindebundes
12           1 Jahr WKNÖ Präsident Wolfgang Ecker

     Wolfgang Ecker:

 „Es war ein herausforderndes Jahr“
     Wolfgang Ecker ist seit 11. Mai 2020 Präsident der Wirtschaftskammer Niederösterreich.
     Im Interview sprach er über die Herausforderungen und Erfolge seines ersten Amtsjahres.

     Herr Ecker, Sie sind nun seit einem Jahr Präsi-   zepte erarbeitet und sind nun bereit für den      bereits frühzeitig ein Konjunkturprogramm
     dent der Wirtschaftskammer Niederösterreich.      Neustart.                                         in Niederösterreich entwickelt und konn-
     Wie haben Sie dieses Jahr erlebt?                                                                   ten damit von Beginn an unseren Betrieben
     Dieses Jahr war sehr herausfordernd und           Was war Ihnen in diesem Jahr ein besonderes       ein Hilfspaket anbieten, um Umsatzausfälle
     dynamisch. Es war von vielen Veränderun-          Anliegen in ihrer Tätigkeit als Wirtschaftskam-   bestmöglich abzufedern. Eine gute Zusam-
     gen und Einschränkungen geprägt, die un-          mer NÖ Präsident?                                 menarbeit zwischen Wirtschaft und Land ist
     sere Unternehmerinnen und Unternehmer             Es war mir sehr wichtig, die Unternehmerin-       in Krisenzeiten besonders wichtig. Diese hat
     vor große Herausforderungen gestellt haben.       nen und Unternehmer in der Krise zu unter-        in Niederösterreich wirklich sehr gut funk-
     Ich möchte mich bei allen niederösterrei-         stützen, finanzielle Hilfen und Förderungen       tioniert. Ebenfalls hervorheben möchte ich
     chischen Betrieben für ihr Durchhaltever-         gemeinsam mit dem Land NÖ und der Bun-            die Initiative „digi4Wirtschaft“. Die Pandemie
     mögen bedanken. Gemeinsam mit meinem              desregierung bereitzustellen und Verhandlun-      hat uns gezeigt, dass sich die Digitalisierung
     Team habe ich mich für unsere Unterneh-           gen für weitere Öffnungsperspektiven zu füh-      als Erfolgsfaktor für unsere Wirtschaft be-
     men eingesetzt, damit wir diese Krise er-         ren. Die Krise ist noch nicht vorbei. Für viele   währt hat. Mit einer Förderhöhe von rund
     folgreich bewältigen. Die Corona-Hilfen, die      Betriebe wird es noch länger dauern bis sich      17 Mio. Euro unterstützten die Wirtschafts-
     bereits frühzeitig in Niederösterreich ihren      die Umsätze vollständig erholen. Die weite-       kammer NÖ und das Land NÖ die Unter-
     Einsatz fanden, leisteten einen wesentlichen      re Bereitstellung von Hilfen ist daher für die    nehmerinnen und Unternehmer, digitaler und
     Beitrag dazu. In diesem Jahr führte ich vie-      betroffenen Unternehmen wichtig und not-          innovativer zu werden, um auch in der Krise
     le, oft auch langwierige Gespräche, damit         wendig.                                           Chancen zu nutzen. Ein wesentlicher Punkt
     die Betriebe endlich wieder öffnen kön-                                                             zur Bekämpfung der Pandemie ist der Impf-
                                                                                                                                                          Foto: Philipp Monihart

     nen. Ohne den unermüdlichen Einsatz un-           Welche Erfolge haben Sie in diesem Jahr für       fortschritt in Niederösterreich. Dazu leisten
     serer Unternehmerinnen und Unternehmer            die Unternehmerinnen und Unternehmer in           auch die betrieblichen Impfungen, eine Initi-
     wäre eine Öffnung nicht möglich gewesen.          Niederösterreich erzielt?                         ative vom Land NÖ und der WKNÖ, einen
     Sie haben die notwendigen Sicherheitskon-         Gemeinsam mit dem Land NÖ haben wir               wesentlichen Beitrag.
Aktuelle Erfolge des Wirtschaftsbundes                      13

Welche Themenschwerpunkte sind nun zu set-           schaffung des Kumulationsprinzips ist ein
zen, um den gesamten Wirtschafts- und Ar-            wichtiger Erfolg für den Wirtschaftsbund, da-
beitsmarkt wieder in Schwung zu bringen?             mit unseren Unternehmen bei unbeabsich-                „Wolfgang Ecker hat in einer
Der Arbeitsmarkt entwickelt sich aufgrund der        tigten Formalfehlern keine existenzbedrohen-             besonders herausfordern-
sinkenden Arbeitslosenzahlen langsam wieder          den Strafen drohen.
in eine positive Richtung. Die Arbeitslosenzah-
                                                                                                              den Zeit das Amt über-
len sind aber nach wie vor hoch. Genauso wie         Herr Präsident, was wünschen Sie sich für das            nommen und setzt sich mit
der Fachkräftemangel. Diesem Problem müs-            nächste halbe Jahr?                                      aller Kraft für die Anliegen
sen wir dringend entgegenwirken. Insbesonde-         Ich wünsche mir, dass wir es schaffen, die
re die Tourismus- und Gastronomiebranche             Infektionszahlen über den Sommer weiter                  und Interessen der Unter­
hat Schwierigkeiten, Personal zu finden. Es          zu senken und das Tempo beim Impfen wei-                 nehmerinnen und Unter-
muss sich wieder lohnen, arbeiten zu gehen.          ter zu forcieren, um der Pandemie endgültig
                                                                                                              nehmer ein.
Eine stufenweise Staffelung des Arbeitslosen-        den Rücken zu kehren. Es ist Zeit, dass die
geldes wäre ein Lösungsansatz.                       niederösterreichische Wirtschaft einen Kon-             ­Dafür sind wir
    Der Fokus muss auch nach wie vor auf             junkturaufschwung erlebt und wieder zurück               ihm sehr dank-
Themen wie dem Bürokratieabbau und fai-              zu ihrer alten Stärke findet. Die Unternehme-
ren Wettbewerb liegen. Mit der Novelle zum           rinnen und Unternehmer sind bereit, neue
                                                                                                              bar.“
Lohn- und Sozialdumping-Bekämpfungsgesetz            Erfolgsgeschichten für Niederösterreich zu             WBNÖ Direktor ­
wird ein wichtiger Schritt gesetzt. Die Ab-          schreiben.                                 ▄          Harald Servus

Erfolgreich eingesetzt:                              abgabenpflichtig ist. Gerade Sendungen aus China    chische Betriebe in Summe um rund 10 Mio. Euro
                                                     oder von den ausländischen Online-Riesen un-        pro Jahr entlastet.
Weitere Verbesserungen                               terschreiten oftmals diese Grenze bzw. war es
für die Unternehmen                                  gängige Praxis durch bewusstes Unterschreiten
                                                     die Steuerpflicht zu umgehen. Dadurch kam es
                                                                                                         Kostenersatz für
                                                                                                         betriebliche ­Impfstraßen
erreicht                                             zu einer Benachteiligung für heimische Betriebe.    In Niederösterreich wurden in mehr als 250
                                                     Der Wirtschaftsbund hat sich daher massiv dafür     betrieblichen Impfstellen Corona-Impfungen
Der Wirtschaftsbund setzt sich laufend für           eingesetzt, die Freigrenze zu streichen und damit   durchgeführt. Landesobmann Präsident Wolf-
Verbesserungen für die Betriebe ein. Neben           für mehr Fairness im Wettbewerb zu sorgen.          gang Ecker hat in Zusammenarbeit mit dem
weiteren Entlastungs- und Entbürokratisie-                                                               Land Niederösterreich erreicht, dass die Be-
rungsmaßnahmen wurden auch bei den Co-               Betriebliche PV-Anlagen                             triebe unbürokratisch einen Kostenersatz für
ronahilfen erneut wichtige Erfolge erzielt.          genehmigungsfrei                                    die betriebliche Impfung erhalten. Dieser gilt für
                                                     Bei der Umstellung der Betriebe auf erneuerba-      die geleisteten Arbeitsstunden der Arztinnen
Kumulationsprinzip wird abgeschafft                  re Energie konnte die Beseitigung bürokratischer    und Ärzte und von externem Personal sowie
Mit der im Nationalrat beschlossenen Novelle         Hürden erreicht werden. Die Investition in eine     für sonstige Kosten (z. B. Verbrauchsmaterialien)
zum Lohn- und Sozialdumping-Bekämpfungsge-           betriebliche PV-Anlage musste bisher ein behörd-    im Rahmen der Impfaktion.
setz werden langjährige Forderungen des Wirt-        liches Genehmigungsverfahren durchlaufen, das
schaftsbundes umgesetzt, allen voran die Abschaf-    Projekte teilweise um viele Monate verzögerte.      Verlängerung der Hilfen für
fung des Kumulationsprinzips. Dieses besagt, dass    Diese Genehmigungspflicht für betriebliche PV-      weiterhin stark betroffene Betriebe
bei Begehung mehrerer Verwaltungsübertretun-         Anlagen wurde nun abgeschafft. So können Zeit       Viele Betriebe spüren trotz der Öffnungen
gen die einzelnen Strafen zu kumulieren sind.        und Kosten für die Unternehmen gespart wer-         die Einschränkungen durch Corona weiterhin.
Zusammengerechnet führten damit selbst kleine        den, wenn diese in erneuerbare Energieerzeugung     Der Wirtschaftsbund setzte sich daher auf den
Versehen nicht selten zu überzogenen, manchmal       investieren.                                        verschiedenen Ebenen für Verlängerungen der
sogar existenzbedrohenden Verwaltungsstrafen                                                             Hilfsmaßnahmen ein. So wurden für besonders
für Unternehmen. Mit der Abschaffung des Ku-         NÖ Interessentenbeitrag                             betroffene Betriebe (mind. 50% Umsatzausfall)
mulationsprinzips soll dem nun ein Ende gesetzt      bis Ende 2021 ausgesetzt                            der Ausfallsbonus sowie der Härtefallfonds bis
werden. Zudem werden die Gesamtstrafrahmen           Bereits im Vorjahr wurde die Tourismusabgabe        September und der Verlustersatz bis Dezember
herabgesetzt und damit die Verhältnismäßigkeit       des Landes NÖ aufgrund von Corona ausgesetzt.       2021 verlängert. Von besonderer Bedeutung war
der Strafen hergestellt.                             Die Interessentenbeiträge müssen nicht nur von      auch die Neuregelung der Corona-Kurzarbeit.
                                                     im Tourismus tätigen Unternehmen entrichtet         Seit 1. Juli steht diese nun in 2 Varianten zur
22 Euro Steuerfreigrenze                             werden, sondern auch von Gewerbe- und Hand-         Verfügung: Stark betroffene Betriebe können bis
für Importe gefallen                                 werksbetrieben und persönlichen Dienstleistern.     Ende 2021 weiterhin das Modell der Corona-
Bisher waren Importe aus Nicht-EU-Ländern            Der Wirtschaftsbund setzte sich erfolgreich dafür   Kurzarbeit nutzen. Für alle anderen Betriebe
bis zu einem Warenwert von 22 Euro von der           ein, den Interessentenbeitrag 2021 erneut auszu-    steht bis Mitte 2022 ein Übergangsmodell zur
Einfuhrumsatzsteuer befreit. Mit 1. Juli ist diese   setzen, um die Unternehmen in der andauernden       Verfügung. Hier kann die Mindestarbeitszeit bis
Steuerfreigrenze gefallen, sodass nun jede impor-    Pandemie weiter zu entlasten. Mit dem Aussetzen     auf 50% reduziert werden und von den Betrie-
tierte Sendung ab einem Warenwert von 1 Cent         der Abgabe werden rund 20.000 niederösterrei-       ben ist ein Selbstbehalt von 15% zu tragen. ▄
14           WBNÖ Insider - Blackout

     Blackout – Wie reagieren
     Politik und Wirtschaft?
     Der Wirtschaftsbund NÖ diskutierte über das Thema Blackout und mögliche Strategien zur
     ­Bewältigung mit Experten aus der ­Energiebranche.

     Anlässlich eines Vorfalls am 8. Jänner 2021,
     bei dem Europa nur knapp an einem flächen-
     deckenden Stromausfall vorbeigeschrammt
     ist, wurden im Rahmen der April-Ausgabe
     des WB Insider die Folgen eines Blackouts
     für Wirtschaft, Politik und Bevölkerung the-
     matisiert.
        „Ein Blackout würde nicht nur die Wirt-
     schaft durcheinanderwerfen, sondern unser
     ganzes Leben“, sagt Wirtschaftsbund Landes­
     gruppenobmann WKNÖ Präsident Wolfgang
     Ecker. Ein intensives Beschäftigen mit der The-
     matik sei daher wichtig und notwendig. „Wenn
     drei Tage der Strom ausfällt steht alles, auch
     die Produktion. Auf so einen Fall müssen wir
     ausreichend vorbereitet sein.“ Die Heraus-
                                                       WB Insider Online-Talk zum Thema Blackout (v. r. n. l.): WBNÖ Direktor Harald Servus, Unternehmerin
     forderung für die Unternehmer und Gesell-         Monika Eisenhuber, WBNÖ Landesgruppenobmann WKNÖ Präsident Wolfgang Ecker, die EVN Vor-
     schaft sei allerdings groß. „Wir müssen unsere    stände Franz Mittermayr und Stefan Szyszkowitz sowie Moderator Martin Gebhart.
     Betriebe gezielt auf die Blackout Problematik
     aufmerksam machen und Konzepte erarbeiten,
     die leistbar sind.“ Die letzten Monate haben      versorgung: „Sei es beim Trinkwasser, Hei-         rüsten.“ Ohne Strom gehe ohnehin nichts. Im
     gezeigt, wie ausschlaggebend eine gezielte Vor-   zen, Kühlen, hinsichtlich der Mobilität oder       Betrieb könne man zu dieser Zeit nichts ma-
     bereitung auf eine Katastrophe sei.               der Nahrungsversorgung.“ Ein wesentlicher          chen, weshalb man die Mitarbeiter nach Hause
        „Wir kennen die Prognosen der Fachkräf-        Punkt sei auch das Erreichen der Bevölke-          entlassen solle. Von einem Blackout seien na-
     te und müssen daher für ein Blackout ge-          rung. „Wir müssen eine Strategie entwickeln        türlich nicht nur Unternehmen, sondern auch
     rüstet sein“, sagt auch Wirtschaftsbund NÖ        und in die Breite gehen. Das ist Aufgabe der       die Zivilbevölkerung betroffen. „Es geht haupt-
     Direktor Harald Servus. „Wenn ganz Öster-         Politik“, so Servus.                               sächlich darum, die Bevölkerung zu sensibilisie-
     reich steht, wird ein immenser Schaden pro            Dass ein Blackout nicht zu unterschätzen       ren und die Thematik an die Öffentlichkeit zu
     Tag verursacht.“ Man müsse daher resilienter      ist, belegen die EVN Vorstände Stefan Szys­        bringen“, sagt Eisen­huber.                  ▄
                                                       zkowitz und Franz Mittermayr. „Ein Netz
                                                       wieder aufzubauen dauert relativ lange. Man
                                                       schaltet nicht einfach einen Schalter ein. Wir
                                                       glauben, wenn es in Europa zu einem Black-
        „Wir müssen unsere Betrie-                     out kommt, brauchen wir in etwa eine Woche,          Wirtschaftsbund
                                                       um alles wieder hochzufahren“, betont Mit-           Niederösterreich
         be gezielt auf die Blackout                   termayr. Die Reserven im System seien be-            „Insider“
         Problematik aufmerksam                        reits knapp, weshalb mehr Sicherheit geschaf-
                                                                                                             Im Zuge des neuen Online-Veranstaltungs-
                                                       fen werden müsse. „Wichtig sind Notfallpläne
         machen und Konzepte er-                       in den Betrieben. Im besten Fall soll man die-
                                                                                                             formates WB Insider werden Experten zu
                                                                                                             verschiedensten Themen eingeladen. Ge-
         arbeiten, die leistbar sind.“                 se auch durchspielen“, so der Experte Stefan          meinsam mit Landesobmann WKNÖ Präsi-
        WBNÖ Landesobmann Wolfgang Ecker               Szyszkowitz. Die Leute würden nicht vernünf-          dent Wolfgang Ecker und WBNÖ Direktor
                                                       tig mit einem Stromausfall umgehen und seien          Harald Servus findet in diesem Rahmen eine
                                                       es gewohnt, dass das nur wenige Minuten im            Podiumsdiskussion statt. Die Wirtschafts-
                                                                                                                                                             Fotos: WBNÖ, Philipp Monihart

                                                                                                             bund Spitzenfunktionäre sind online zuge-
                                                       Jahr betreffe.
                                                                                                             schalten und können den Expertinnen und
     werden und nach der Pandemiebekämp-                  „Ein Tag Blackout kostet so viel wie 14 Tage       Experten live Fragen stellen. Die Veranstal-
     fung verstärkt an Strategien arbeiten. „Wir       Pandemie“, bestätigt auch Monika Eisenhuber           tung wird monatlich unter der Moderation
     müssen uns so aufstellen, dass wir krisen-        die dramatische Situation. „Die Betriebe brau-        von Kurier Chefredakteur Martin Gebhart
     fest und zukunftssicher sind.“ Ein Blackout       chen eine Vorbereitung und müssen sich in             abgehalten.
     betreffe uns in allen Bereichen der Grund-        erster Linie für die Zeit nach einem Blackout
WBNÖ Insider - Export                  15

Corona und Export: was heißt
das für die NÖ Außenwirtschaft?
Mag. Michael Otter, Leiter der Außenwirtschaft Austria der WKÖ, WBNÖ Direktor
Harald Servus und WKNÖ Vizepräsident Christian Moser tauschten sich über die aktuelle
Exportlage in Niederösterreich aus.

                                                                                                         Exportentwicklung
                                                                                                         in Österreich
                                                                                                        Exportvolumen:
                                                                                                        2019: 154 Milliarden Euro
                                                                                                        2020: rund 142 Milliarden Euro
                                                                                                                 ­(minus 7,5 Prozent)
                                                                                                        Besonders betroffene Branchen:
                                                                                                        ▶ Maschinen und Anlagen
                                                                                                           (minus 12 Prozent)
                                                                                                        Positive Entwicklungen:
                                                                                                        ▶ Nahrungsmittel-, Pharma- und
                                                                                                           ­Chemiebranche
                                                                                                        1. Quartal 2021:
                                                                                                        ▶ Plus 3-4 Prozent
Das Thema Export & Corona wurde beim WB Insider Online-Talk im Juni diskutiert (v. l. n. r.): WKNÖ      ▶ Deutschland, Italien und USA:
Vizepräsident Christian Moser, Moderator Martin Gebhart, Leiter der Außenwirtschaft Austria der WKÖ         Plus 10 Prozent
Michael Otter und WBNÖ Direktor Harald Servus.                                                          Wichtige Export­branchen
                                                                                                        in Niederösterreich:
„Wir hatten Ende 2019 Rekordzahlen in Ös-           tik sei vor allem, für einen fairen Wettbewerb      ▶ Automobilsektor
  terreich, in Summe 154 Milliarden Euro, und       zu sorgen, die Handelsbarrieren zu senken           ▶ Umwelttechnologie
  dann kam Corona“, beschreibt der Leiter der       und Handelsabkommen zu beschließen. „Aus            ▶ Lebensmittelbereich
 Außenwirtschaft Austria der WKÖ ­Michael           Sicht der Wirtschaft sind Handelsabkommen           NÖ Exportvolumen:
 Otter die Exportlage vor der Krise. „Wir ha-       unumgänglich“, sagt Servus.                         ▶ 23 Milliarden Euro
  ben während der Pandemie drei große Wel-              „Vor kurzem wurde die neue Export- und          Anzahl Exportunternehmen in NÖ:
  len erlebt: zuerst waren die Waren- und           Internationalisierungsstrategie 2027 für Nie-       ▶ 10.000
 Güterexporte betroffen, wo ganze Ketten            derösterreich präsentiert. Unser Ziel ist da-
  unterbrochen wurden.“ Dies sei relativ rasch      bei, das Exportvolumen von aktuell rund 23
  gelöst worden. „Ein großes Problem waren          Milliarden Euro im Bundesland und die Zahl
  die Grenzübertritte der Menschen, denn die        der exportierenden Unternehmen zu stei-               Der Schritt in den Exportmarkt müsse je-
  Mitarbeiter mussten in ihre Betriebe. Und         gern“, sagt WKNÖ Vizepräsident und Vor­           doch gut überlegt werden und bedürfe einer
  dann natürlich der persönliche Kontakt, der       sitzender des Sonderausschusses Außenpo­          guten Vorbereitung. „Es gibt zahlreiche Her-
  im Geschäftsleben wichtig ist und gefehlt hat.“   litik Christian Moser.                            ausforderungen, die zu berücksichtigen sind:
     „Österreich ist ein kleines Land und der                                                         andere Sprachen, andere Gesetze, andere
  Markt daher grundsätzlich begrenzt. Wir                                                             Kulturen. Das ist nicht so leicht handzuhaben,
  müssen jede Möglichkeit nutzen, um in an-                                                           wenn der Exportmarkt Tausende Kilometer
  dere Märkte zu exportieren“, so Wirtschafts­                                                        weit entfernt ist“, betont Moser. Auch The-
  bund Niederösterreich Direktor  Harald                                                              men wie Zahlungssicherung und Risikoma-
 ­Servus. Dazu brauche es Kontakte. Gera-             „Österreich ist ein kleines                     nagement müssten genau bedacht werden,
  de die Pandemie habe gezeigt, wie bedeut-            Land und der Markt ­daher                      weil die Folgen unabsehbar seien.
  sam die Vernetzung mit anderen Ländern                                                                 „Unsere niederösterreichischen Exportbe-
  sei. Auch der Politik komme eine wesentli-
                                                       grundsätzlich begrenzt.                        triebe sind Aushängeschilder und Botschafter
  che Rolle zu. Sie könne aber nur begrenzte          Wir müssen jede Möglich-                        für die Qualität, das Know-how und die Inno-
  Rahmenbedingungen setzen, denn „Eingriffe            keit nutzen, um in andere                      vationskraft unserer Wirtschaft. Es ist wich-
  in Märkte haben sich noch nie bewährt. Es                                                           tig, diese Unternehmen auch entsprechend
  gibt ein freies Spiel der Kräfte und das ist         Märkte zu exportieren“                         zu fördern“, so Harald Servus und Christian
  auch gut so.“ Eine wichtige Aufgabe der Poli-        WBNÖ Direktor ­Harald Servus                   Moser.                                     ▄
16           Aus dem EU-Parlament/Landtag

     „Europa besser wiederaufbauen                                                                        „Das Geld aus dem EU-Aufbau­
     und zukunftsfit machen“                                                                               fonds darf keine nationalen
                                                                                                           Budgetlöcher stopfen oder
     Die Chance zur Veränderung nutzen.                                                                                  rückwärtsge-
     Größtes EU-Investitionspaket aller Zeiten.                                                                          wandt ausgege-
                                                                                                                         ben werden.“
     Die Corona-Krise war und ist ein kollekti- einbaren, die Treibhausgasemissionen bis 2030
     ver Schock. Corona ist aber zugleich eine um mindestens 55 Prozent zu senken und bis
     einmalige Chance für Veränderungen und 2050 klimaneutral zu werden?                                                Europa Abgeordneter
     für Verbesserungen. Diese Chance müssen           Mit dem Aufbau- und Zukunftsplan „Next                           Othmar Karas
     wir gemeinsam dafür nutzen, Europa wett- Generation EU“, dem europäischen „Green
     bewerbsfähiger, grüner, digitaler und sozial Deal“ und der „Europäischen Säule Sozialer keine nationalen Budgetlöcher stopfen oder
     gerechter zu machen.                           Rechte“ öffnen wir ein großes Fenster in die rückwärtsgewandt ausgegeben werden. Die
         Die Pandemie hat vor allem erneut gezeigt, Zukunft, um Europa besser wiederaufzubauen Zweckbindung für die Mittelverwendung
     dass wir gemeinsame Herausforderungen und in die Zukunft zu investieren. Damit ha- muss konsequent erfüllt und durchgesetzt
     nicht alleine bewältigen können, sondern nur ben wir in zentralen Bereichen den richtigen werden. Bedingungen für die Auszahlung sind
     mit mehr Zusammenarbeit. Diese Zusammen- Weg eingeschlagen. Das ist ein gemeinsamer langfristige Strukturreformen und die Ach-
     arbeit trägt Früchte: Wer hätte vor Krisenbe- Erfolg, über Länder- und Parteigrenzen hinweg. tung und Einhaltung der Rechtsstaatlichkeit.
     ginn gedacht, dass wir das größte EU-Inves-       Jetzt gilt es, diese beispiellose Anschub- Auch grenzüberschreitende Projekte und be-
     titionspaket aller Zeiten von mehr als 1.800 finanzierung, dieses beispiellose Investitions- gleitende Investitionen in Weiterbildung, Um-
     Milliarden Euro beschließen würden? Dass wir programm wirksam zu nutzen und die ge- schulung und Zukunftskompetenzen muss es
     erstmals 750 Milliarden Euro am Kapitalmarkt planten Maßnahmenpakete konsequent und geben. So legen wir den Grundstein für die
     aufnehmen dürfen? Wer hätte gewettet, dass schnell umzusetzen.                               Bewältigung unserer Zukunftsherausforde-
     wir einen Rechtsstaatmechanismus beschlie-                                                   rungen und einen nachhaltigen Wirtschafts-
     ßen, damit Verstöße gegen unser Recht finan- Mutige Zukunftsprojekte sind gefragt. aufschwung, der möglichst viele Arbeitsplätze
     zielle Konsequenzen haben? Und dass wir ver- Das Geld aus dem EU-Aufbaufonds darf erhält und neue schafft.                             ▄

     Startschuss für die                                                                                  „Ich lade alle Unter­nehmerinnen
     Landesstrategie 2030                                                                                   und Unternehmer ein, sich
                                                                                                            engagiert einzubringen. Die
     In einem breiten Prozess erarbeitet das Land                                                          ­Sichtweise der Wirtschaft sollte
     ­Niederösterreich die gemeinsame Marschrichtung                                                                       ein wichtiger Teil
      für die kommenden Jahre.                                                                                             der Landesstrate-
                                                                                                                           gie 2030 sein.“
     Die Bewältigung der Coronakrise, die zuneh-       Fünf zentrale Fragestellungen wurden
     mende Digitalisierung, Veränderungen in der       formuliert:
     Wirtschafts- und Arbeitswelt, gesellschaft-                                                                              Landtagsabgeordneter
     liche Herausforderungen und die Anstren-          ▶   Wovon leben wir morgen?                                            Kurt Hackl
     gungen gegen den Klimawandel sind einige          ▶   Wie leben wir morgen?
     Beispiele, die nach neuen Antworten verlan-       ▶   Worauf achten wir morgen?
     gen. Genau dafür braucht es jetzt eine lang-      ▶   Wer wollen wir morgen sein?
     fristige Ausrichtung, wie sich Niederöster-       ▶   Wie organisieren wir uns morgen?             ternationale Kompetenz für Niederöster-
     reich diesen Herausforderungen stellt. Eine                                                        reich“ wird die „Generation Y“ Expertin und
     strategische Richtschnur, die unser Bundes-       Alles Themen, welche auch die Wirtschaft in-     in verschiedenen europäischen Konzernen
     land erfolgreich in die Zukunft führt. Einen      tensiv beschäftigen. Erfreulich ist auch, dass   engagierte Generationenforscherin Stefanie
     konkreten Plan für die Zukunft von Nieder-        hochkarätige Experten sich bei der Erstellung    Burkhart Verantwortung übernehmen.
     österreich. Es ist erfreulich, dass alle in der   der Landesstrategie federführend einbringen          Im Herbst wird es dazu vielfältige Veran-
     Landesregierung vertretenen Parteien sich         werden. Prof. Christoph Badelt wird die wis-     staltungen und Aktivitäten geben. Ich lade alle
     auf einen gemeinsamen Prozess zur Erarbei-        senschaftliche Betreuung übernehmen. Für         Unternehmerinnen und Unternehmer ein
     tung und zur Umsetzung der Landesstrategie        die Erarbeitung einer groß angelegten Bür-       sich engagiert einzubringen. Die Sichtweise
     2030 geeinigt haben. Mit Sommerbeginn er-         gerbeteiligung konnte Prof. Peter Filzmaier      der Wirtschaft sollte ein wichtiger Teil der
     folgte der Startschuss.                           gewonnen werden und für die Ebene „in-           Landesstrategie 2030 sein.                   ▄
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