ENDOMETRIOSE AKTUELL - WISSENSWERTES FÜR BETROFFENE - wissenswertes für betroffene
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ENDOMETRIOSE AKTUELL - WISSENSWERTES FÜR BETROFFENE EVA&ENDOMARCH 2021 LITERATURANGABEN: ESHRE-GUIDELINES 2014, DGGG, ÖGGG, SGGG-LEITLINIE 2018, A. EBERT: ENDOMETRIOSE 5.AUFLAGE, UPTODATE - TREATMENT OF PELVIC PAIN, LEYENDECKER G., WILDT L. A NEW CONCEPT OF ENDOMETRIOSIS AND ADENOMYOSIS 2011
- Endometriose ist eine Erkrankung der Gebärmutter, charakterisiert durch das Vorkommen schleimhautartiger Zellverbände außerhalb der Gebärmutterhöhle - Endometriose ist eine gutartige, hormonabhängige Erkrankung, die Entzündungen, Schmerzen, Blutungsstörungen und Infertilität verursachen kann
ENDOMETRIOSE IST EINE VOLKSKRANKHEIT! - betroffen sind weltweit ca 10% der Frauen im reproduktiven Alter - bei Patientinnen mit chronischen Unterbauchschmerzen bis zu 70% - bei Patientinnen mit Anomalien des Genitaltrakts bis zu 40% - bei unfruchtbaren Frauen bis zu 50% - 0,05-1,93% der Adoleszentinnen Haas et al 2012 - 2,5% der postmenopausalen Frauen - auch Männer sind betroffen
AUSWIRKUNGEN AUF DEN ALLTAG BETROFFENER - langer Leidensweg bis Diagnosenstellung oft erst 10 Jahre und 3 Ärzte nach Auftreten erster Symptome - lange und aufwendige Therapien (mehrfache Operationen, medikamentöse Dauertherapie) - Ausfall am Arbeitsplatz, Erwerbsunfähigkeit - Unverständnis bei Freunden, Partner, Kollegen, Ärzten - Isolation, Rückzug, depressive Verstimmung
- ausführliche Anamnese, Patientin erzählen lassen, ggf. mit gezielten Fragen Struktur ins Gespräch bringen - Untersuchung (Inspektion, Tastuntersuchung, Vaginalschall, Nierensonographie, Harnbefund) - ggf ergänzende Verfahren MRT, Cystoskopie, Coloskopie, Abklärung hinsichtlich Darmerkrankungen, Unverträglichkeiten, - Besprechen der erhobenen Befunde - bei V.a. Endometriose Planung der weiteren Schritte Behandlungsplan bedeutet Sicherheit! - Kontrolltermin vereinbaren und Möglichkeit der kurzfristigen Kontaktaufnahme für allfällige Fragen anbieten - Patientinnen benötigen Bedenkzeit - Zusammenarbeit mit dem betreuenden Frauenarzt
HISTORISCHES - Zölom-Metaplasie- Theorie nach Meyer 1919 - Verwandlung normaler Zellen des Bauchfells in ektope Endometriumzellen hervorgerufen durch hormonelle oder immunologische Faktoren - Transplantationstheorie nach Sampson 1927 - diese besagt, dass durch retrograde Menstruation Endometriumzellen durch die Eileiter in die Bauchhöhle gelangen und sich dort zu Endometriose entwickeln - lymphatische/vaskuläre benigne Metastasierungstheorie nach Halban 1925 und Sampson 1927 - Endometrium wird über die Lymph- oder Blutgefäße aus der Gebärmutter in den Körper verschleppt
AKTUELLES KONZEPT - TISSUE INJURY AND REPAIR LEYENDECKER ET AL 2009 - 1. Aufbau der Gebärmutter (Uterus) - Schleimhaut (Endometrium) besteht aus Stratum functionale - wird mit der Regelblutung abgestoßen und Stratum basale - bleibt erhalten und bildet im nächsten Zyklus ein neues Stratum functionale, - endo-myometrane Junktionszone - Verbindung zwischen Endometrium und Myometrium - Muskelschicht (Myometrium) - dreischichtig - Bauchfellüberzug - (Perimetrium) - 2. Funktion der Gebärmutter - zum Zwecke des gerichteten Spermientransportes und zur Externalisierung der abgestorbenen Endometriumzellen (=Menstruation) kontrahiert sich die Gebärmutter während des gesamten Zyklus;
TISSUE INJURY… - GEWEBSVERLETZUNG - bei Endometriosepatientinnen bestehen eine erhöhte uterine Aktivität und ein stärkerer uteriner Druck wodurch - 1. Verletzungen = Defekte der tieferen (basalen) Schicht des Endometriums und der JZ resultieren und - 2. Zellen des vitalen basalen Endometriums über die Eileiter in die Bauchhöhle gelangen und das Bauchfell schädigen
…AND REPAIR - REPARATUR - durch die chronische Gewebsschädigung werden dauerhaft Regenerationsprozesse aktiviert, die am Ort der Verletzung neue Zellverbände, bestehend aus Schleimhaut - , Bindegewebs - und Muskelzellen bilden (tissue injury and repair) - da bei Endometriosepatientinnen durch die gesteigerte Aktivität die Gewebsschädigung kein Ende nimmt, kommt es zur überschießenden Zellproliferation mit Ausbildung von Endometriose-/ Adenomyoseherden - die Folgen sind Schmerzen, Blutungsstörungen, Infertilität, Organdestruktion….
WELCHE THERAPIEFORMEN GIBT ES?
- Endometriose ist eine chronische Erkrankung, die ein Langzeitkonzept erforderlich macht - der Therapieansatz hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie Beschwerdebild der Frau (Schmerzen, Blutungsstörungen,..) Kinderwunsch, Sterilität, Alter, Organdestruktionen - esmedikamentöse gibt chirurgische und Therapieansätze sowie weiterführend komplementäre Behandlungsverfahren - die Kombination ist in vielen Fällen die effektivste Therapiestrategie - eine Prävention oder Heilung sind noch nicht bekannt - Ziele: möglichst lange Beschwerdefreiheit, Vermeidung/ Behebung von Organdestruktionen, Verbesserung der Fertilität, Verbesserung der Lebensqualität
ENDOKRINE THERAPIE - für die Entstehung und den Fortbestand der Endometriose ist ein Östrogenstimulus erforderlich - dementsprechend führt ein Östrogenentzug zur Atrophie und zur bindegewebigen Umwandlung vorhandener Herde und verhindert eine Neubildung es kommt zur Abnahme der Uterusgröße und folglich zur Reduktion von Schmerzen und Blutungsstärke - derzeit eingesetzt werden als Erstlinientherapie Gestagenmonopräparate (Dienogest), als Zweitlinientherapie kombinierte orale Kontrazeptiva (off label use) und Gonadotropin-Releasing-Hormon-Analoga mit addback - als wesentliches Prinzip einer effektiven Therapie gilt es Blutungsfreiheit (Amenorrhö) durch eine langfristige und ununterbrochene Therapie zu erreichen - o.g. Formen der Hormontherapie zeigen eine ähnliche Reduktion endometrioseassoziierter Beschwerden Takaesu et al 2016, sie unterscheiden sich jedoch im Nebenwirkungsprofil - Rezidivrate 5 Jahre nach Therapieende: 50-75%
1. GESTAGENMONOTHERAPIE AS - werden bevorzugt eingesetzt - viele verschiedene Substanzen - tägliche Uhrzeit Einahme zur selben - potentielle Wachstumsstimulierung der Endometriose durch Östrogen entfällt - Nebenwirkungen - abhängig von der jeweiligen Substanz und Dosierung: Zwischenblutungen, Gewichtszunahme, Akne, Haarausfall, Libidoverminderung, Antriebslosigkeit, depressive Verstimmung - parenterale Applikationsformen: Hormonspirale (Levonorgestrel), Implanon (Etonogestrel), 3-Monatsspritze (MPA, Vorsicht Knochendichte!)
AKTUELLES GESTAGEN DER WAHL - DIENOGEST - als einziges Gestagen (Nortestosteronderivat) für Endometriose zugelassen - am besten untersucht und in seiner Wirksamkeit durch Studien belegt (Takaesu et al 2016, Lee et al 2018, Vercellini et al 2016)) - mittlerweile auch kostengünstiger - Vorteil: stärkere antiproliferative und atrophisierende Wirkung am Endometrium als andere Gestagene, dadurch Reduktion der Durchbruchsblutungen, vermindertes Risiko einer transtubaren Dissemination von vitalen Endometriumzellen in die Bauchhöhle bzw. des Einwachsens ins Myometrium - Ovulationshemmung durch Verhinderung des LH- und FSH-Peak mittzyklisch - antiandrogen, neutral in Bezug auf Zucker- und Fettstoffwechsel und Wasserhaushalt - Vorsicht bei manifester Depression
2. KOMBINIERTE ORALE KONTRAZEPTIVA - Östrogen+Gestagen=Pille - Vorteil: es entfallen die potentiellen NW des Östrogenentzugs (Osteoporoserisiko, Hitzewallungen, depressive Verstimmung, Akne,..) - Nachteil: Thrombose-/Embolie-Risiko (30/100.000/Jahr) potentiel besteht weiterhin die östrogene Stimulation der Endometriose - deshalb Präparat mit niedrigem Östrogenanteil wählen (20-30mcg Ethinylestradiol) = Mikropille - Option: Vaginalring (15mcg EE+120mcg Etonogestrel/d) gleich effektiv in Schmerzlinderung wie KOK - zur Endometriosetherapie sollte jedes Präparat ohne Pause eingenommen werden (wichtig blutungsfrei!) - off label use
3. GNRH-ANALOGA - blockieren GnRH-Rezeptoren des Hypophysenvorderlappens, FSH- und LH-Sekretion versiegt, es kommt zum Hypoöstrogenismus - sehr effizient zur Reduktion von Schmerzen und Blutungsstörungen Brown et al 2014 - schwere Nebenwirkungen: Abnahme der Knochendichte, Hitzewallungen, trockene Scheide, Schlafstörungen, Depressionen, Libidoverlust - deshalb zusätzlich add back Therapie (niedrig EE+Gestagen) - max. 12 Monate mit add back anwenden Wu et al 2014
NICHT HORMONELLE THERAPIE - ANALGETIKA - NSAR (Diclofenac, Ibuprofen, Arcoxia,..) wirksamer als Paracetamol Marjoribanks et al. 2015 - nicht-opioide Analgetika (Metamizol, Paracetamol,..) - schwache Opioide (Tramadol, Codein,..) - Antideppressiva (Sertralin, Citalopram, Venlafaxin,..) - Gabapentin bei Nervenschmerzen - psychologische Unterstützung bei Schmerzgedächtnis
OPERATIVE THERAPIE - indiziert bei Schmerzen, Organdestruktionen, Malignomausschluss, Sterilität - laparoskopische OP-Verfahren werden bevorzugt durchgeführt - enge Einbindung der Patientin in OP-Planung - grundsätzlich sollten eine komplette Entfernung aller Herde sowie eine Wiederherstellung der Organfunktionen angestrebt werden - Expertise des Operateurs essenziell - größter Risikofaktor ist der behandelnde Arzt! - interdisziplinäre Zusammenarbeit bei ausgedehnter Endometriose nötig - postoperativ sollte eine endokrine Rezidivprophylaxe über mind. 1 Jahr erfolgen - Rehabilitation nach ausgedehnten Eingriffen - eine Re-Laparoskopie ist nur bei Wiederauftreten medikamentös nicht beherrschbarer Schmerzen indiziert
KOMPLEMENTÄRE THERAPIEANSÄTZE - Akupunktur - in der TCM wird die Idee vertreten, dass ein natürlicher Fluss (Qi) durch den Körper fließt, Krankheit und Schmerz werden als Folge einer Unterbrechung dieses Flusses gesehen (Chong und Ren) Akupunktur soll diese Blockade auflösen es konnten schmerzstillende und entzündungshemmende Effekte nachgewiesen werden (Zhu et al., 2013) - TENS - transkutane elektrische Nervenstimulation Schmerzhemmung durch elektr. Nervenstimulation mit Freisetzung von Endorphinen, mehrfache Sitzungen nötig, signifikante Schmerzreduktion vor allem bei TIE mit Dyspareunie und Dyschezie (Mira et al., 2015) - Phytotherapeutika - zeigten bei Patientinnen mit prim. Dysmenorrhö eine äquivalente Wirksamkeit im Vergleich zu NSAR, Placebo, KOK hinsichtlich Schmerzreduktion - Manualtherapie /Bewegungstherapie - Psychotherapie - Kontakt herstellen
ERNÄHRUNG - westliche Essgewohnheiten, Alltagsstress, Umweltverschmutzung und der Einsatz von Pestiziden führt zur vermehrten Bildung von oxidativem Stress, dies führt zur Entstehung/ Verschlechterung von Erkrankungen - nachgewiesene Verbesserung der Symptomatik sowie Minderung des Risikos zu erkranken durch Lebensmittel mit entzündungshemmenden und antioxidativen Eigenschaften - unbehandeltes (Vit. A,C,E) Obst und Gemüse - Kalzium, Zink, Selen Aufnahme in Form von Lebensmittel effektiver - Vitamin D - Omega 3 Fettsäuren - Kurkuma
ENDOMETRIOSE NACH LOKALISATION
ENDOMETRIOSE DER GEBÄRMUTTER - ADENOMYOSE - starke Schmerzen während der Menstruation - Dysmenorrhö - starke, teils unregelmäßige Blutungen - Hypermenorrhö, Meno-Metrorrhagie - Schmerzen beim GV - Dyspareunie - Infertilität, höhere Rate an Fehlgeburten, Frühgeburten - ein Drittel der Betroffenen ist beschwerdefrei - Diagnose wird mittels Vaginalsonographie gestellt - Therapie: Hormonspirale, komb. orale Kontrazeptive, Gestagene Pontis et al 2014 Excision fokaler od. zystischer Herde kann Blutungsstörungen, Schmerzen und Fertilität verbessern
OVARIELLE ENDOMETRIOSE - typische Beschwerden sind Dysmenörrhö, Chron. UB- Schmerzen, Infertilität - Diagnose durch Vaginalsonographie - OP nur bei Schmerzen und größer als 4 cm - alleinige hormonelle Therapie bringt keinen Erfolg, postoperativ dringend endokrine Rezidivprophylaxe! (KOK) - bei unerfülltem Kinderwunsch führt die erstmalige Zystenentfernung zu einer höheren spontanen SS-Rate (54 vs 17%) - jedoch vermindert jede Zystenentfernung die ovarielle Reserve und somit die Fertilität (AMH-Abfall bis zu 38%), daher Zurückhaltung bei Rezdiven!!
ENDOMETRIOSE DES BAUCHFELLS - das Bauchfell (Peritoneum) kleidet die Bauchhöhle und das Becken aus - Dysmenorrhö, chronische Unterbauchschmerzen - Diagnose kann nur laparoskopisch gestellt werden - bei Beschwerden zeitgleich operative Entfernung der Endometrioseherde (vorallem Besserung der Dysmenorrhö belegt) - Ausdehnung der Endometriose korreliert nicht mit Symptomatik - durch Excision einer minimalen bis milden peritonealen Endometriose Steigerung der spontanen SS-Rate - postoperativ endokrine Rezidivprophylaxe!
ENDOMETRIOSE DES DARMS, DES SEPTUM REKTOVAGINALE UND DER SCHEIDE - Schmerzen beim Stuhlgang, (Dyschezie), Druckgefühl, Blähungen, Bauchkrämpfe, Diarrhö im Wechsel mit Obstipation, Schmerzen beim GV, selten zyklusabhängige Darmblutungen - Abklärung bzgl. chronisch entzündlicher Darmerkrankungen, Nahrungsmittel- Unverträglichkeiten (Zöliakie, Lactose-, Fruktose-Intoleranz,..) - Diagnose durch Palpation, Vaginalsonograpie, ev. MRT, Darmspiegelung - primär endokriner Therapieversuch mit engmaschigen Kontrollen inkl. Nierensonographie - operative Entfernung nur bei symptomatischer tief infiltrierender Endometriose, da erhebliche Morbidität und Komplikationsrate insbesondere bei Darmteilresektion - Darm-Rezidive in etwa 14% - postop. endokrine Rezidivtherapie!
ENDOMETRIOSE DER HARNBLASE UND DES HARNLEITERS - mit ca. 2% selten - häufiges Harnlassen und Harndrang, Schmerzen beim Harnlassen (Dysurie), zyklische Blutbeimengungen (Hämaturie) - bei Stenose des Harnleiters durch Endometrioseknoten Gefahr der Stauungsniere mit Funktionsverlust! - Diagnose durch Vaginalschall, Sonographie der Niere und HL, ggf. Blasenspiegelung mit Biopsie - differentialdiagnostisch an interstitielle Cystitis, Rez. Harnwegsinfekte, Urethralsyndrom denken - operative Entfernung (LSK) der Blasenendometriose und der HL- Endometriose (Ureterolyse) - HL und Niere erholen sich in den meisten Fällen - postoperative endokrine Rezidivprophylaxe!
SELTENE LOKALISATIONEN - Nabelendometriose gekennzeichnet durch zyklisches Schwellung und seltener Blutungen, operative Entfernung - Endometriose des Zwerchfells, der Pleura, der Lunge gekennzeichnet durch zyklusabhängige thorakale Schmerzen, Kurzatmigkeit, Schmerzen rechte Schulter, Hämoptysen, Pneumothorax - primär endokrine Therapie, bei Versagen chirurg. Intervention durch Thoraxchirurgen
SPEZIELLE SITUATIONEN BEI ENDOMETRIOSE
INFERTILITÄT/STERILITÄT - bis zu 50% der Betroffenen sind von Infertilität/Sterilität betroffen - mögliche Ursachen: - Verwachsungen (Entzündung, OP) beeinträchtigen den Eiauffangmechanismus und -Transport - veränderte Peritonealflüssigkeit, die negative Auswirkungen auf Spermien, Eizelle und Eileiterfunktion haben - schlechte Eizellqualität, reduzierte ovarielle Reserve durch Endometriome, Adenomyose, - verminderte Empfänglichkeit der Gebärmutterschleimhaut und somit höhere Abortrate - Beeinträchtigung des gerichteten Spermientransport durch uterine Hyperperistaltik - Dyspareunie
INFERTILITÄT/STERILITÄT - Therapie - prim. OP oder IVF von vielen Faktoren abhängig (Schweregrad, Schmerzen, Alter, ovarielle Reserve, male factor, Eileiterdurchgängigkeit) - OP bei minimaler - milder Endometriose erhöht spontane SS-Rate, sowie SS-Rate nach IVF Marcoux et al; Opoien et al. - Vorgehen bei moderater - schwerer Endometriose wird kontrovers diskutiert, abhängig von Schmerzsymptomatik und Alter - Rezidivoperationen zur Fertilitätssteigerung sind abzulehnen
GEBURT UND ENDOMETRIOSE - junges Thema mit geringer wissenschaftlicher Datenlage - Spontangeburt bei Bauchfell- und ovarieller Endometriose sowie tiefinfiltrierender Endometriose und Endometriose des Sigma, Coecum, Dünndarm möglich - höheres Risiko für Komplikationen bei Sectio 39% vs Spontangeburt 14% (Thomin et al. 2016) - bei Spontangeburten kein erhöhtes Risiko für Vaginalrisse nach Entfernung einer vag. Endometriose im Vergleich zum Gesamtkollektiv - bei Rektumendometriose kann keine Empfehlung bzgl Geburtsmodus abgegeben werden - höheres Risiko für Frühgeburt und vorzeitigen Blasensprung, Plazentationsstörungen, fetale Wachstumretardierung
WÜNSCHE, ANREGUNGEN, BESCHWERDEN… - Aufklärung und Wissensvermittlung an Gesundheitspersonal durch Ausbildungskonzepte, Fortbildungen, soziale Medien, etc. - intensivere Zusammenarbeit mit niedergelassenen Ärzten, Schmerztherapeuten, Physiotherapeuten, Psychotherapeuten, Reproduktionsmedizinern - multimodale Therapiekonzepte - mehr monetäre Mittel für Wissenschaft und Forschung - Nachsorge und Rehabilitation - in Ö gibt es keine einzige auf Endometriose spezialisierte Rehaeinrichtung! - Früherkennung und Prävention!
WAS WÜNSCHEN SIE SICH?
ANREGUNGEN UND IDEEN AN ASTRID.SAUTNER@KLINIKUM-WEGR.AT Vielen Dank fürs Zuhören!
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