First Class-Teamwork Gute Zusammenarbeit bei einer Implantatarbeit

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First Class-Teamwork Gute Zusammenarbeit bei einer Implantatarbeit
Technik
                  l   First Class-Teamwork

Gute Zusammenarbeit bei einer Implantatarbeit

First Class-Teamwork
     Autor:                  „Fehlende Kommunikation“ heißt es immer, wenn das Ergebnis nicht zufrie-
                             denstellend war. Dabei könnte der Alltag doch viel einfacher und vor allem
     Dr.med.dent. Ralf C.
                             effektiver sein. Zahnarzt Ralf C. Reinkemeyer geht mit gutem Beispiel voran
     Reinkemeyer
                             und zeigt, wie positiv sich eine enge und gut strukturierte Zusammenarbeit
                             mit dem Techniker und dem Patienten auswirkt.
     Indizes:
     Teamkoordination

                            B
     Navigierte
     Implantation                    eim ersten Termin mit der Pa-                                Abb. 1
     Schablonentechnik               tientin geht es darum, deren
     Funktionsdiagnostik             Wünsche und Erwartungen als
     Implantatversorgung     Grundlage des Behandlungsplans fest-
     bei chronischem         zuhalten. Der Befund, einschließlich
     Bruxismus               Röntgen und CMD-Basisdiagnostik,
     Vollkeramik             zeigte folgende Auffälligkeiten (Abb.
     Zahnsubstanz­­­-        1 bis 4):
     schonende               n chronischer Bruxismus mit Verdacht
     Präparation                auf Kompressionsgelenke beidseitig
                             n parodontaler Einbruch mit starker
                                Lockerung der Brücke im OK links oh-
                                ne Prognose (hier vermutlich als Fol-
                                ge einer funktionellen Überlastung
                                der alten Restauration)
                             n ausgeprägter Knochenverlust in der-
                                selben Region mit ansonsten stabilen
                                parodontalen Verhältnissen.

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                                                Abb. 2                                                         Abb. 3

Ausdrücklicher Wunsch der Patientin
war eine festsitzende Versorgung, da
sie sich aufgrund ihres Alters (73) kei-
nen herausnehmbaren Ersatz vorstel-
len könne und dieser ebensowenig
ihren Ansprüchen genüge.
Nach Entfernung der Brücke sowie Ex-
traktion der Zähne 25 und 27 folgten
die Abformungen beider Kiefer, eine                                                          Abb. 4
Gesichtsbogenübertragung mit Zentrik­
registrat sowie ein Fotostatus.
Die Patientin wurde anschließend zum
Mund-Kiefer-Gesichtschirurgen (MKG)        Zeitgleich analysiere ich die Modelle       de Abb. 1 bis 4
für eine erste digitale Volumentomo-       mit dem Zahntechnikermeister. Dieser        Ausgangssituation
graphie (DVT) überwiesen. Anhand der       erstellt ein erstes Set-up zur Beurtei-
DVT lässt sich die Knochensituation im     lung des operativen Aufwands sowie
zu implantierenden Bereich dreidimen-      der Implantatanzahl (Abb. 7 bis 10).
sional beurteilen und ermöglicht so
eine sichere Planung. Zudem kann dif-      Beratungstermin
ferentialdiagnostisch – und immer
wichtiger auch forensisch – die Kiefer-    In einem Beratungstermin (Abb. 11)
höhle vor einem erforderlichen Sinus-      bespreche ich mit dem Patienten die
lift abgeklärt werden (Abb. 5 und 6).      bisherigen Arbeitsunterlagen. Die Be-

 Abb. 5                                    Abb. 6

                                                                                       d Abb. 5 und 6
                                                                                       DTV-Bilder

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                            Abb. 7

                                       Abb. 8                                             Abb. 9

                        Abb. 10

ec Abb. 7 bis 10                                                             Entscheidung deutlich leichter. Auch
Set-up                                                                       die Versorgungsalternativen, der vor-
                                                                             hersagbare operative Aufwand sowie
                                                                             die möglicherweise zu erwartenden
                                                                             ästhetischen Einschränkungen bezüg-
                                                                             lich des Knochenaufbaus müssen er-
                                                                             wähnt werden. Wichtig war, bereits in
                                                                             dieser Phase eine erste Aufstellung der
                                                                             Kosten zu besprechen.
                                                                             Mit dem Behandlungswunsch der Pa-
                                                                             tientin und ihrer Entscheidung zur The-
                                                                             rapie beginnt die weiterführende Dia-
                                                                             gnostik. Auch der Zahntechnikermeis-
                                                                             ter und der MKG sind darin
                                  funde sind ausführlich zu erläutern        eingebunden. Entsprechend des Set-
                                  sowie die möglichen Therapievarian-        ups war auch eine laterale und – so-
                                  ten anhand der zentrisch eingestellten     weit möglich – vertikale Augmentation
                                  Modelle, der Röntgenbefunde ein-           neben dem eigentlichen Sinuslift ge-
                                  schließlich DVT sowie der Fotos, Veröf-    wünscht. Dazu fertigte der Zahntechni-
                                  fentlichungen und Anschauungsmate-         ker eine OP-Schablone für den MKG
f Abb. 11                         rialien. Generell gilt: Sind alle Fragen   (Abb. 12 und 13), damit dieser prä-
Beratungstermin                   des Patienten geklärt, fällt diesem eine   bzw. intraoperativ das gewünschte
                                                                             Ausmaß des Knochenaufbaus optimal
                                                                             bestimmen konnte. Die Ergebnisse
                                                                             sind ebenso relevant für den separaten
 Abb. 11                                                                     Besprechungstermin beim Chirurgen
                                                                             in Hinsicht auf Aufwand und Kosten.
                                                                             Wesentlich ist der intensive Austausch
                                                                             zwischen Zahntechnikermeister, Zahn-
                                                                             arzt und MKG, um ein optimales Ergeb-
                                                                             nis zu erreichen.

                                                                             Funktionsdiagnostik
                                                                             Während der Knochenheilung erfolgte
                                                                             eine weitergehende Funktionsanalyse
                                                                             (Abb. 14 und 15) mit anschließender
                                                                             Michigan-Schiene. Die Schienenthera-
                                                                             pie basiert auf der Verdachtsdiagnose
                                                                             beidseitiger Kompressionsgelenke.

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                                                                                         d Abb. 12
                                                                                         OP-Schablone

                                    Abb. 12                                   Abb. 13    d Abb. 13 Sinuslift

Das Ziel: Eine sogenannte Komfortpo-          besonders bei Implantaten, zu achten.
sition zu erarbeiten, die wir dann als        Die Wiederherstellung einer funktio-
neue therapeutische Relation über-            nellen Eckzahnführung ist demnach
nehmen konnten.                               zwingend erforderlich. Um dem
Etwa fünf Monate nach Augmentation            Wunsch der Patientin nachzukommen,
– der Oberkiefer ist inzwischen ausge-        die bestehende Optik so wenig wie
heilt – folgte eine weitere Abformung         möglich zu verändern und minimal zu
und zentrische Einstellung mittels Fein-      beschleifen, wurde nach Auswertung
bissnahme auf der Schiene, um so die          der Funktionsanalyse sowie des an-
neue therapeutische Position im Artiku-       schließenden diagnostischen Wax-ups
lator beurteilen zu können. Auf diesen        auf eine Versorgung der Frontzähne
Modellen erstellte der Zahntechniker-         verzichtet. Zudem vereinbarte ich mit
meister dann eine DVT-Schalblone (16          der Patientin eine Schutzschiene für
und 17) sowie ein komplettes Wachs-up         die Nacht nach definitiver Versorgung.
(Abb. 18) nach therapeutischen Ge-
sichtspunkten und in Rücksprache mit          3D-Planung
dem Zahnarzt. Wichtig war dabei die
Wiederherstellung der Eckzahnführung          Nach der DVT und nachdem der Zahn-
(Abb. 19).                                    techniker die Daten konvertiert hatte,
Gerade bei dem hier vorliegenden              planen der Zahntechnikermeister und        f Abb. 14 und 15
chronischen Bruxismus war auf eine            ich gemeinsam die definitive dreidi-       Funktionsanalyse für
konsequente Entlastung der Molaren,           mensionale Implantatposition. So fin-      die Schiene

                                    Abb. 14                                                                    Abb. 15

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                                                            Abb. 16

e Abb. 16 und 17               den sowohl die knöcherne Position als      Darstellung zeigt, wie genau die Im-
DVT-Schablone                  auch die prothetische Achse maximale       plantate geplant werden können bezie-
                               Berücksichtigung. Sind beispielsweise      hungsweise welche möglichen opera-
                               Positionsänderungen für eine optimale      tiven Schwierigkeiten zu berücksichti-
                               Gestaltung der Kronen erforderlich und     gen sind. Dies ist ein wesentlicher
                               bei dem bestehenden Knochenange-           Grund, warum ich meine Implantate
                               bot möglich, lassen sich diese in Ab-      gerne selbst plane. Dabei unterstützt
                               sprache durchführen (Abb. 20). Die         mich im Zweifelsfall der MKG, entwe-

c Abb. 18 Wax-up                Abb. 18

c Abb. 19
Eckzahnführung

f Abb. 20 3D-Planung
der Implantate

                                                                                Abb. 19

 Abb. 20

                                                                          der im direkten Austausch oder über
                                                                          die Versendung von Screenshots aus
                                                                          dem Programm (Abb. 21 und 22).
                                                                          Anhand der 3D-Planung wurde die Pati-
                                                                          entin individuell über die möglichen
                                                                          OP-Risiken bei Implantationen sowie
                                                                          über die Zahl und Position der Implan-
                                                                          tate aufgeklärt. Die Kommentare im
                                                                          3D-Programm verdeutlichen, welche
                                                                          Alternativen (beispielsweise der Intralift
                                                                          mit dem Piezotom) für die Implantation
                                                                          möglich sind. Aufgrund der Bisslage,
                                                                          Kopf-Kreuzbiss im Molarenbereich bei
                                                                          chronischem Bruxismus entschieden

40     das dental labor · LXII · 1/2014 · www.dlonline.de
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First Class-Teamwork
                                                                          l        Implantatprothetik

                                      Abb. 21                                                                Abb. 22

wir uns für drei Implantate. Die visuelle   Labor geschickt – zur Anfertigung der        e Abb. 21 und 22
Aufklärung der Behandlung trägt deut-       Bohrschablone, die mit einem entspre-        Screenshots
lich zum Verständnis bei den Patienten      chenden Bohr-Protokoll zum OP-Ter-
bei und wird überwiegend sehr positiv       min wieder vorliegt (Abb. 23 bis 25).
aufgenommen. Im Rahmen dieser Bera-         Die reine Implantation erfolgte durch
tung erfolgte zudem die Besprechung         den behandelnden Zahnarzt in lokaler
der endgültigen Kosten, welche die Pa-      Anästhesie, wobei der zu bildende
tientin in einem individuellen Bera-        Lappen klein ausfallen konnte, da die
tungsprotokoll per digitaler Unterschrift   knöchernen Dimensionen in allen Ebe-
bestätigte.                                 nen bekannt waren (Abb. 26).
Wesentlicher Vorteil der digitalen Pla-     Aufgrund der guten Knochenqualität
nung ist die Vorhersagbarkeit der pro-      und primären Stabilität aller drei Implan-
thetischen Ergebnisse und optimale          tate, konnte nach zehn Wochen die Frei-
Positionsfindung bei Implantaten. Zu-       legung einschließlich Weichteilgestal-
dem ist der reine operative Aufwand für     tung erfolgen. Auch hier kommt wieder
den erfahrenen Behandler meistens           die Bohrschablone zum Einsatz, wo-
geringer, wobei aber der Zeitaufwand        durch bei gedeckter Einheilung, die
am PC nicht zu vernachlässigen ist. Für     Schnittführung sehr präzise über den         f Abb. 23 bis 25
unsere Patienten steht, neben der Vor-      Implantaten erfolgen kann – eine Er-         Bohrschablone, hier auf dem
hersagbarkeit, die Risiko- und damit        leichterung für den Behandler. Auch er-      Meistermodell übertragen.
verbundene Angstreduktion im Vorder-        laubt die Schablonentechnik bei idealen      Die hohe Präzision ist deut-
grund.                                      Schleimhautverhältnissen eine sehr prä-      lich. Das OP Feld wurde
Die verschlüsselten Daten werden zu-        zise Stanzung und extrem geringe Belas-      maximal frei gestaltet
sammen mit der DVT-Schablone ins            tung für den Patienten (Abb. 27).

                   Abb. 23                                               Abb. 24    Abb. 25

                                                            www.dlonline.de · das dental labor · LXII · 1/2014    41
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Technik
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                                 Abb. 26

c Abb. 26                                                                    Abb. 27
Orthopantomographie
(OPG) nach Implantation

c Abb. 27
                    Abb. 28
Präzise
Schnittführung
über den
Implantaten

cf Abb. 28
und 29 Inzisal-
palatinales
Veneer auf 23

                                Weitere drei Wochen später erfolgten    Wax-ups. Dabei wurde auf ein substanz-
                                der Aufbau sowie die Präparation der    schonendes Beschleifen, mit Kontrolle
                                Zähne entsprechend des diagnostischen   über sogenannte Präp-Schienen, der

                                       Abb. 29     Abb. 30                               Abb. 31

                                 Abb. 32

ec Abb. 30 bis 35
Abformung und
Einschrauben der
Laboranaloge

                                                                        Abb. 33

                    Abb. 34                                             Abb. 35

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                                                                             l       Implantatprothetik

                                        Abb. 36                                                                 Abb. 37

                                            Abb. 38                              Abb. 39

                                                                                           e Abb. 36 und 37
                                                                                           Farbnahme

                                                                                           d Abb. 38
                                                                                           Cadiax System

                                                                                           d Abb. 39
                                                                                           Einstellung der Modelle

Zähne geachtet, was aufgrund der heu-         Die entsprechenden Laboranaloge
tigen Vollkeramikrestaurationen gut           schraube ich direkt in den Abdruck ein.
möglich ist. So konnte ich für den Zahn       So kann ich eine weitere mögliche Feh-
23 ein nur inzisal überlappendes, palati-     lerquelle ausschließen. Die Zahnfarbe
nales Veneer präparieren (Abb. 28).           bestimme ich elektronisch mittels Vita
In einem zweiten Termin erfolgte die          Easy Shade und einem Farbring. Zu-
Abformung in Doppelmischtechnik               dem wurden Fotos für die Details an-
mittels Indivlöffel, wobei die Implanta-      gefertigt (Abb. 36 und 37).
te in offener Technik direkt mit abge-        Direkt nach osteopathischer Behand-           f Abb. 40 und 41
formt wurden (Abb. 29 bis 35).                lung in unseren Räumen wurde die              Rohbrandeinprobe

                      Abb. 40

                                                                                                                Abb. 41

                                                               www.dlonline.de · das dental labor · LXII · 1/2014    43
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                     l    First Class-Teamwork

                                 Bisslage mit einem Zentrikregistrat
                                 bestimmt. Anschließend lassen sich
                                 die individuellen Kiefergelenkbahnen
                                 elektronisch mit dem Cadiax-System
                                 vermessen, wobei die Daten ausge-
                                 druckt und der Arbeit beigelegt wur-
                                 den (Abb. 38). Die Einstellung der Mo-
                                 delle erfolgt in derselben Sitzung im
                                 Praxislabor durch den Zahnarzt per-
c Abb. 42                        sönlich, um etwaige Fehler im Regist-
Gut zu erkennen ist der          rat sofort erkennen zu können sowie
Anpressdruck durch die           mögliche Übertragungsfehler zu ver-
vollkeramischen                  meiden. Währenddessen wartet der
Implantataufbauten               Patient im Behandlungsstuhl, womit
                                 die Option für eine direkte Wiederho-         Abb. 42
                                 lung beziehungsweise Korrektur des
                                 Registrats besteht (Abb. 39).
                                                                              als auch der Patientin von Vorteil ist.
                                 Verantwortung                                Gut zu erkennen ist der Anpressdruck
                                                                              durch die vollkeramischen Implanta-
                                 Die Erfahrung zeigt, dass dies der Zu-       taufbauten (Abb. 42).
                                 sammenarbeit mit dem Labor sehr gut          Im nicht sichtbaren Bereich der Klebeba-
                                 tut. Die Verantwortung für einen mögli-      sen ist der Kleberand möglichst hoch
                                 chen falschen Biss liegt damit beim          gezogen, während er im ästhetischen
                                 Zahnarzt. Es ist aber wesentlich, dass       Bereich auf Niveau der Gingiva verläuft
                                 die gleichgeschalteten Artikulatoren         (Abb. 43 bis 45). Dies ermöglicht eine
                                 regelmäßig überprüft werden. Idealer-        sichere Entfernung aller Zementreste,
                                 weise bleibt die Arbeit allerdings bis zur   was extrem wichtig für gesunde gingiva-
                                 Eingliederung im selben Artikulator.         le Verhältnisse ist. Soweit möglich, ge-
                                 Die anschließende Rohbrandeinprobe           hen wir aber wieder vermehrt zu ver-
                                 erfolgte zusammen mit dem Zahntech-          schraubten Implantatversorgungen
                                 nikermeister, wobei ausreichend Zeit         über, um dem inzwischen bekannten
f Abb. 43 bis 45                 eingeplant wurde, um mögliche Ände-          Risiko der Periimplantitis durch Zement-
Im nicht sichtbaren Bereich      rungswünsche direkt in der Praxis um-        reste aus dem Weg zu gehen. Auch dies
der Klebebasen ist der           setzen zu können (Abb. 40 und 41).           ist ein Vorteil der navigierten Implantat-
Kleberand möglichst hoch         Dafür wurde im Praxislabor ein Keramik­
gezogen, während er im           arbeitsplatz eingerichtet, was insbe-
ästhetischen Bereich auf         sondere aufgrund der langen Anfahr-
Niveau der Gingiva verläuft      zeit sowohl des Zahntechnikermeisters                                        Abb. 45

 Abb. 43                                  Abb. 44

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First Class-Teamwork
                                                                        l      Implantatprothetik

                                      Abb. 46                                                              Abb. 47

                                    Abb. 48     Abb. 49

ecf Abb. 46 bis 52 Fertigstellung

                                                                                         Abb. 50

                                    Abb. 51                                                                Abb. 52

                                                          www.dlonline.de · das dental labor · LXII · 1/2014    45
Technik
                    l   First Class-Teamwork

 Abb. 53                                                                            Abb. 54

 Abb. 55                                                              Abb. 56

ec Abb. 53 bis 59              planung, da hier im Vorfeld auf die Mög-         Implantate wurden mit Multilink Im-
Fertige Arbeit                 lichkeit der Verschraubung geachtet              plant eingesetzt (Abb. 53 bis 59).
im Mund der Patientin          werden kann. Für die anschließende               Zum Schutz der Implantate wurde eine
                               Fertigstellung hat der Zahntechniker-            neue OK Michigan-Schiene angefertigt,
                               meister ausreichend Zeit, da die Erfah-          welche die Patientin nachts trägt. Für
                               rung zeigt, dass es für alle besser ist, bei     den Erfolg der Versorgung wurde die
                               hochwertigen Arbeiten den zeitlichen             Patientin in ein individuell abgestimm-
                               Rahmen großzügig zu bemessen und                 tes Recall mit engmaschiger Professi-
                               gegebenenfalls individuell zu verlän-            oneller Zahnreinigung aufgenommen.
                               gern. Patienten sehen im Wesentlichen
                               nur das Ergebnis und vergessen schnell           Fazit
                               den zeitlichen Aufwand (Abb. 46 bis 52).
                               Bei der Fertigstellung helfen hochwer-           In einem gut strukturierten Netzwerk
                               tige Provisorien, die bereits vom Zahn-          aus Zahntechniker, Zahnarzt und Chir-
                               technikermeister auf den doublierten             urg ist es bei Nutzung der heute zur
                               Wax-up-Modellen in der neuen Relati-             Verfügung stehenden Techniken mög-
                               on erstellt werden und den Übergang              lich, für den Patienten vorhersagbare
                               für den Kaukomfort fließend gestalten.           Ergebnisse in Bezug auf Ästhetik und
                               Wichtig ist es zudem, die Provisorien            Funktion bei größtmöglicher Schonung
                               am Termin der Registrierung entspre-             der Zahnhartsubstanz zu realisieren.n
                               chend zu korrigieren und dem durch
                               den Osteopathen veränderten Körper-              Danksagung
                               schema anzupassen.                               Herzlich bedanken möchte ich mich bei
                               Die Eingliederung erfolgte adhäsiv; für          Ztm. Uwe Schröder, Jan Meierrose,
                               die Zähne 13, 14, 15 und 23 unter Kof-           Dentallabor Kock, Dr. Dr. H. Grimaldi
                               ferdam mit Variolink Veneer, für die             und meinem Praxisteam für die hervor-
                               Zähne 16, 17 und 24 mit Multilink. Die           ragende Zusammenarbeit.

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First Class-Teamwork
                                                                                        l           Implantatprothetik

                                           Abb. 57

                                                                                                               Abb. 58

                                                                                                                               Abb. 59

Literaturliste                                                                                          Korrespondenzadresse:

Ahlers MO: Restaurative Zahnheilkunde mit            Linde J, Nymann S, Ericsson I: Trauma from
dem Artex-System – Einsatz von Gesichts­             Occlusion. In: Lindhe J (Hrsg.): Textbook of
bogen, Kieferrelationsbestimmung und                 Clinical Peridontology. Philadelphia:
Artikulator zur individualisierten Therapie, 2.      Munksgaard/Saunders 1983; S. 219-34.
Aufl. Hamburg; dentaConcept 1998.263S.               Lindh, T et al.:“Implants vs. Tooth-implant
Beuer, F., Kerler, T., Erdelt, K., Schweiger, J.,    supported prostheses in the posterior maxil-
Eichberger, M., and Gernet, W. (2004). Der           la: a 2 year report; Clin Oral Impl Res
Einfluss der Verblendung auf die Bruchfestig­        20101;12;441-449
keit von Zirkoniumdioxidrestaurationen.              Nothdurft F, Pospiech P. Prefabricated zirco-
Dtsch Zahnärztl Z 59, 527-530.                       nium dioxide implant abutments for single-        Zahnarzt Dr.med.dent.
Beuer, F., Schweiger, J, Eichberger, M.,             tooth replacement in the posterior region:        Ralf C. Reinkemeyer
Kappert, H.F., Gernet, W., and Edelhoff, D.          evaluation of peri-implant tissues and super-     Varreler Straße 11
(2009). High-strength CAD/CAM-fabricated             structures after 12 months of function. Clin
veneering material sintered to zirconia              Oral Implants Res 2010;21:857-865.                49419 Wagenfeld-Ströhen
copings – a new fabrication mode for all-cera-                                                         Telefon (0 57 74) 95 22
                                                     Pjetursson, B.E., Sailer, I., Zwahlen, M.,
mic restorations. Dent Mater 25, 121-128.            Hammerle, Ch. (2007). A systematic review of      E-Mail
Beuer, F. (2011). Bericht zur klinischen             the survival and complication rates of allcera-   dr.reinkemeyer@t-online.de
Eignung von e.max Ceram-Verblendkeramik              mic and metal-ceramic reconstructions after
auf Zirkoniumdioxidgerüstrestaurationen              an observation period of at least 3 years. Part
– Ergebnisse nach 5 Jahren.                          I: single crowns. Clin Oral Implants
                                                                                                       Nähere Informationen über
                                                                                                       den Autor unter www.dlonline.
Boning, K., Ullmann, U., Wolf, A., Lazarek, K.,      Res. 18 Suppl 3:73-85.
and Walter, M. (2006). Dreijahrige klinische                                                           de/service/autoren.html
                                                     Torrado, E et al.: “A comparison of the porce-
Bewahrung konventionell zementierter                 lain fracture resistance of screw-retained and
Einzelkronen aus Lithiumdisilikat-Keramik.           cement-retained implant-supported metal
Dtsch Zahnärztl Z 61, 604-611.                       ceramic crowns” J Prosthet Dent 2004;91;532-
C.Luu, andC. Angeletakis, Kerr Corporation,          537
Orange, CA, USA, Shear Thinning Behavior of
Silicon Impression Materials, Poster#1849,
IADR, Hawaii, 2004
                                                                                                       http://bit.ly/1bJHjsh

                                                                        www.dlonline.de · das dental labor · LXII · 1/2014          47
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