Förderpreise überreicht Unvergessen: Robert Lehr 150. Geburtstag von Dr. Ernst Poensgen - Monatszeitschrift der Düsseldorfer Jonges 11 2021 ...
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Monatszeitschrift der Düsseldorfer Jonges 11 • 2021 • 87. Jahrgang Förderpreise überreicht • Unvergessen: Robert Lehr • 150. Geburtstag von Dr. Ernst Poensgen EIN VEREIN MIT 79 PATENSCHAFTEN
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Auf Foto: M. Luigs ein Wort Das Berger Tor gilt als Namenspate unseres Magazins. Durch den seinerzeitigen Abriss entstand die Bewegung der Bürger gegen die Stadtverwaltung – die Keimzelle der Jonges. Leeve Jonges, Inhalt Armut und Gesundheit sind relative Begriffe, wann haben wir Die Jonges und ihre Patenschaften................. 4 Grund zum Klagen? Eine Frage, die Philosophen ebenso beant- Nix für ältere Semester.................................... 7 worten können wie Praktiker, wenn diese Antworten auch unter- Kaffee mit dem Baas: Michael Harbaum......... 8 schiedlich ausfallen werden. Wir kennen das Wort der „Armut auf Gastkommentar: Dr. Julia Kronen.................. 10 hohem Niveau“ und wir kennen die Spruchweisheit „Gesundheit Ich bin ein Jong: Wolfgang Frings................. 10 ist nicht alles, aber ohne Gesundheit ist alles nichts“.Wohl dem, der Däm Jong sinn Weit: Susanne Pundt-Forst... 11 seine eigene Armut richtig einschätzen kann, wohl dem, der einen Porträt: Dr. Ingo Bott....................................... 12 Schnupfen nicht mit Krankheit verwechselt. Jonges-Unternehmen: Bodo Schiefer........... 13 Wir müssen eine Brücke bauen zwischen wachsender Ar- Förderpreis Bildende Kunst für Meral Alma.. 14 mut und wachsendem Reichtum, wir müssen mitwirken am so- Neuaufnahmen............................................... 14 zialen Ausgleich. Was können wir Jonges tun, und was haben wir Förderpreis Handwerk für Cornelia Pastohr. 15 bereits getan, um Armut und soziale Not in unserer Heimatstadt Vorbeugung gegen den Herzinfarkt............... 16 zu lindern? Dass wir ein entsprechendes Engagement ausdrücklich Das Regenbogenland..................................... 17 in unserer Satzung verankert haben, genügt natürlich nicht. Lasst Zum 150. Geburtstag von Ernst Poensgen..... 18 uns Taten sehen! Hier seien sie genannt: Die Düsseldorfer Jonges Archiv: Jan Wellem als Knabe........................ 19 mit ihren über 3.250 Mitgliedern haben in den letzten acht Jahren Zum 100.Geb. von Prof. Friedrich Becker...... 20 rund eine Million Euro für gemeinnützige, soziale Zwecke gespen- Henkelsaal: Spinde aufgebrochen................. 20 det. Wir haben uns in den letzten Jahren deshalb finanziell stark Unvergessen: Robert Lehr............................. 21 verausgabt und die anderen Aufgaben, wie Pflege von Kunst, Kul- Düsseldorf Festival......................................... 22 tur und den Denkmalschutz etwas vernachlässigt. Das können wir Buchtipp: Düsseldorfer Schätze..................... 24 nicht immer so beibehalten, da wir ja den Satzungsauftrag erfüllen Buchtipp: Die Kunsthalle................................ 25 müssen, der uns eine ganze Reihe weiterer Aufgaben aufgibt. Buchtipp: Jahrbuch des Geschichtsvereins.. 26 Umso mehr müssen wir den Förderern und Sponsoren die Nachrichtenticker........................................... 28 uns unterstützen danken und wir wissen die gewaltige Arbeit zu Nachrichtenticker........................................... 29 schätzen, die Ehrenämtler*innen und gemeinnützige Organisatio- Veranstaltungen............................................. 30 nen wie die Diakonie, Caritas, AWO, Graf-Recke-Stiftung usw. in Die nächsten Podcasts................................... 30 Düsseldorf leisten. Geburtstage.................................................... 31 Wer die lange Liste der gemeinnützigen Vereine liest, kann Verstorbene.................................................... 31 sich ein Bild vom Umfang dieser Leistungen machen und des sozi- Impressum..................................................... 31 alen Engagements. Sie alle sollen wissen, dass sie in den Düsseldor- fer Jonges treue Verbündete haben, die immer da sein werden, wenn es gilt, eine überparteiliche Plattform zu finden, auf der diese Not sichtbar gemacht werden kann. Monatszeitschrift der Düsseldorfer Jonges 11 • 2021 • 87. Jahrgang Förderpreise überreicht • Unvergessen: Robert Lehr • 150. Geburtstag von Dr. Ernst Poensgen EIN VEREIN MIT 79 PATENSCHAFTEN Euer Baas W. Rolshoven Titelfoto: Andreas Schroyen
Jonges-Paten führen in die Historie 79 Patenschaften für Denkmäler, Brunnen und Erinnerungstafeln Die Jonges sind geschichtsbewusst. Wer unser Maga- Corona, bot erneut einen doppelten Anschauungs- zin „das tor“ bis in die Gründungsjahre verfolgt, wird unterricht: Neben Führungen durchs Haus mit In- dafür zahlreiche Belege finden. Bei betrachtenden formationstafeln zogen die Jonges ein Biwak auf. Für Aufsätzen ist es freilich nicht geblieben. Die Stadtge- Mitglieder und Gäste. Drei waren so angetan, dass sie schichte ist längst Stein geworden. Oder auch Bron- gleich einen Mitgliedsantrag unterschrieben. ze. Wer heute als Besucher durch die Stadt bummelt, atmet Historie ein. Ein Kursbuch braucht man nicht dazu. 79 unverrückbare Erinnerungsorte haben die Manchmal muss auch Jonges in der Stadt über die Jahre geschaffen. Damit ein Hubwagen her sie ansehnlich bleiben, haben sich Tischgemeinschaf- ten zu Paten erklärt und einen Vertrag unterzeichnet: Aufwändig geht es auch andernorts zu. Oft reichen „Im Rahmen seiner finanziellen Möglichkeiten er- Schrubber und Pflegemittel nicht aus. Am Stadtmu- klärt sich der Pate bereit, für die Pflege und Instand- seum etwa hängen die Objekte (Gedenktafeln für die haltung des Objektes zu sorgen und zu spenden.“ So Grafen von Spee) so hoch, dass die Tischgemeinschaft heißt es in den Verträgen zwischen den Tischgemein- „Medde D’r zwesche“ einen Hubwagen brauchte. schaften und dem Vereinsvorstand. Einmal in der Höhe, wurden auch ein paar verdreck- Denkmalpflege ist aufwändig. Das Ratinger te Gaslaternen wieder zum Leuchten gebracht. Und Tor, am „Tag des Denkmals“ traditionell ein Besu- auch das benachbarte Medici-Denkmal, um das sich chermagnet, ist eine Immobilie, die im Fokus ist. Die offiziell die „Weiter“ kümmern. Tischgemeinschaft 2. Löschzug betreut das ehema- Ganz frisch hat die Tischgemeinschaft „Latä- lige Zolltor aus dem 19. Jahrhundert und hat ihre nepitsch“ die Patenschaft über eine Gedenktafel in liebe Not damit. Eingang und Umgebung dienen als Pempelfort übernommen. Sie erinnert an das Ehepaar Schlafstätte für Nichtsesshafte. Mehrfach im Jahr muss Josef und Maria Otten, nach dem die Stadt offiziell „Torwächter“ Klaus-Johann Masuch mit Leiter und gerade das „Blücherplätzchen“ benannt hat. Farbeimer anrücken, um die weißen Säulen wieder Im Viertel waren die Namensgeber Otten weiß zu machen. eher unbekannt. Oberbürgermeister Dr. Stephan Der Denkmaltag, im letzten Jahr Opfer von Keller hat das Paar jetzt namhaft gemacht.Viele Jahre T I T E L GE S C H I C H T E 04 das tor 11 | 2021
Monument Standort gestiftet Patenschaft TG Goethe-Gedenktafel Burgplatz 12 (Giebel) 1932 TG 35 Scholljonges Gedenktafel Durchbruch Bolkerstraße Bolkerstraße 16 (Torbogen) 1932 TG 35 Scholljonges Büste Christian Dietrich Grabbe Mertensgasse 1 (Jongeshaus innen) 1932 TG 32 Willi Weidenhaupt Skulptur Gießerjunge Marktplatz/Zollstraße 1932 TG 24 Flimm-Flämmchen Grabgedenktafel Friedrich Gerst - Pastor Jääsch Alter Golzheimer Friedhof, Fischerstraße 1932 TG 06 Pastor Jääsch Mausoleum St. Andreas-Kirche St. Andreaskirche (innen) 1934 TG 31 Jan Wellem Gedenktafel Josef Wimmer St. Lambertus (Turm-Nordseite) 1935 TG 35 Scholljonges Gedenktafel Drei Grafen Spee Anna-Maria-Luisa-Medici-Platz/Speesches Palais 1936 TG 14 Medde d‘rzwesche Fischerjungen-Brunnen Stiftsplatz/Altestadt 1936 TG 21 Kläfploster Büste Willi Weidenhaupt Mertensgasse 1 (Jongeshaus innen) 1940 TG 32 Willi Weidenhaupt Gedenktafel Heinrich Heine Bolkerstraße 53 (Giebel) 1947 TG 35 Scholljonges Grabgedenktafel Dr. Theodor Josef Lacomblet Alter Golzheimer Friedhof, Fischerstraße 1948 TG 06 Pastor Jääsch Grabgedenktafel Friedrich August Burgmüller Alter Golzheimer Friedhof, Fischerstraße 1949 TG 06 Pastor Jääsch Grabgedenktafel Elisabeth Grube Alter Golzheimer Friedhof, Fischerstraße 1950 TG 06 Pastor Jääsch Grabgedenktafel Karl Guntrum Alter Golzheimer Friedhof, Fischerstraße 1951 TG 06 Pastor Jääsch Gedenktafel Erste Düsseldorfer Eisenbahn Hauptbahnhof (Nordtunnel) 1951 TG 31 Jan Wellem Gedenktafel Karl Röttger Friedingstraße 19a (Fassade) 1952 TG 10 Brandstifter Grabgedenktafel Marie Melos Alter Bilker Friedhof, Volmerswerther Straße 1952 TG 36 De Hechte Grabgedenktafel Dr. Woldemar Harleß Alter Bilker Friedhof, Volmerswerther Straße 1952 TG 36 De Hechte Grabtafel Johann Joseph Scotti Alter Bilker Friedhof, Volmerswerther Straße 1952 TG 36 De Hechte Grabgedenktafel Heinz (Heinrich) Diekmann Nordfriedhof, Grabfeld 111 1952 TG 13 Kiebitze Radschläger-Brunnen Burgplatz 1954 TG 08 Stachelditzkes Gedenkstätte Louise Dumont Louise-Dumont-Straße (Hofgarten/Theatermuseum) 1955 TG 38 Düssel Dötzkes Gedenktafel Louise Hensel Bilker Straße 14 (Fassade) 1955 TG 30 Die Radschläger Büste Friedrich von Spee Burgallee (Hain berühmter Bürger/gegenüber Kaiserpfalz) 1959 TG 53 Ächte Frönde Büste Heinrich Heine Altes Rathaus (innen) 1960 TG 46 Heinrich Heine Bronzebüste Louise Dumont Schauspielhaus (innen) 1962 TG 48 Kinn Ziet Bronzebüste Gustav Lindemann Schauspielhaus (innen) 1962 TG 48 Kinn Ziet Gedenktafel Adolph von Vagedes und Ratinger Tor Ratinger Tor (innen) 1963 TG 17 De Buhmänner Martinssäule St. Andreaskirche (Vorplatz) 1965 TG 27 Reserve Musikpavillon Hofgarten (östlich der Kaiserstraße) 1966 Gedenktafel Universität Düsseldorf Bolkerstraße 44 (Fassade) 1968 TG 35 Scholljonges Schiffsanker in Kaiserswerth Basilika St. Suitbertus (Hochwasser-Schutzmauer) 1969 TG 24 Flimm-Flämmchen Gedenktafel Herbert Eulenberg Burgallee 4 (Haus Freiheit) 1969 TG 44 De Schwatte Düwel Gedenktafel Haus Daniels und Hermann H. Raths Fährstraße 237 1971 TG 09 De Rhingkadette Gedenktafel Hans Müller-Schlösser Rheinstraße (Rathausarkarden/gegenüber „Uerige“) 1973 TG 14 Medde d‘rzwesche Gedenktafel Maximilian Friedrich Weyhe Kaiserstraße (Hofgärtnerhaus) 1975 TG 30 Die Radschläger Gedenktafel Carmelitessen-Kapelle Kapelle Altestadt (Eingang) 1976 TG 37 Lückeflecker Gedenktafel Ernst Kapp Bismarckstraße 35 (Fassade) 1978 TG 17 De Buhmänner Gedenktafel Louis Kniffler Immermannstraße (Innenhof Japan-Center) 1978 TG 17 De Buhmänner Heimatbrunnen Maxplatz (Maxkirche) 1982 TG 03 Nette alde Häre Stahl-Dreieck-Schild von Anatol Herzfeld Polizeipräsidium Jürgensplatz (Fassade) 1984 TG 27 Reserve Ratinger Tor / Haus des Brauchtums Heinrich-Heine-Allee/Maximilian-Weyhe-Allee 1984 TG 01 2. Löschzug Skulptur Johannes von Nepomuk Oberkasseler Brücke (südliche rechtsrheinische Rampe) 1985 TG 41 Nepomuk Gedenktafel Heinrich und Alexander Spoerl Fürstenwall 100 (Albrecht-Dürer-Schule, Haupteingang) 1985 TG 08 Stachelditzkes Grabgedenktafel Prof. Ernst Deger Alter Bilker Friedhof, Volmerswerther Straße 1986 TG 36 De Hechte Heimatglocke Ratinger Straße 25 (im Henkel-Saal) 1986 TG 33 Schloßturm Jonges-Brücke Südpark (westlich der Mitsubishi Electric Halle, Siegburger Straße 15) 1987 TG 11 Rabaue Schneckenplastik Löbbecke-Museum und Aquazoo (Vorplatz) 1987 TG 06 Pastor Jääsch Stadterhebungsmonument Burgplatz, Ecke Müller-Schlösser-/Josef-Wimmer-Gasse 1988 TG 35 Scholljonges Grabgedenktafel Wilhelm Schiffer Alter Bilker Friedhof, Volmerswerther Straße 1989 TG 36 De Hechte Düssel-Brückengeländer Burgplatz, Ecke Müller-Schlösser-/Josef-Wimmer-Gasse 1991 TG 35 Scholljonges Gedenktafel Hammer Fähre Fährstraße/Rheinufer 1991 TG 17 De Buhmänner Bodenintarsie Berger Tor Berger Allee/Ecke Bäckerstraße (Haupteingang Stadtmuseum) 1991 TG 07 Jöngkes Erläuterungstafel zum Stadterhebungsmonument Burgplatz, Ecke Müller-Schlösser-/Josef-Wimmer-Gasse 1992 TG 35 Scholljonges Gedenktafel Arche-Noah Mertensgasse 1 (Jongeshaus außen) 1997 TG 32 Willi Weidenhaupt Düssel-Quelle Asbrucher Straße 94 (Nähe Wülfrath/Tönisheide) 1998 TG 02 Blootwoosch-Galerie Gedenktafel 100 Jahre Straßenbahnquerung Ddorf-Neuss Straßenbahnhaltestellen Carsch-Haus + Neusser Rathaus 2001 TG 37 Lückeflecker Vier Bronzeköpfe an der Tonhalle (C.Schumann, R.Schumann, F.Mendelssohn-Bartholdy, N.Burgmüller) an den Lisenen im Eingangsbereich der Tonhalle 2002 TG 26 Große Sonnenuhr Joseph-Beuys-Ufer (Platz der Düsseldorfer Jonges) 2007 TG 47 Us d‘r Lamäng Kaiserpfalz Gewölbekeller Burgstraße, Kaiserpfalz Gewölbekeller 2011 TG 50 Kaiserpfalz Keramikrelief Ratinger Straße/Altstadthäuser Ratinger Straße 25 (Fassade) 2014 TG 01 2. Löschzug Skulptur Toni Turek Merkur-Spielarena 2014 TG 39 Tafelrunde Gedenktafel De Rhingkadetten Schulstraße/Rheinufer 2014 TG 09 De Rhingkadette Übersetzungstafel der Louis-Kniffler-Tafel auf Japanisch Immermannstraße (Innenhof Japan-Center) 2014 TG 17 De Buhmänner Brunnenskulptur Jröne Jong mit Wateregg-Wasserspiel Hofgarten (runder Weiher) 2015 TG 49 De Schwaadlappe Stadtzeichen Oberkassel Luegplatz 2015 TG 24 Flimm-Flämmchen Gedenktafel „Volkshaus“ Flinger Straße 11 2015 TG 07 Jöngkes Skulptur Mutter Ey Mutter-Ey-Platz 1/Neubrückstraße 2018 TG 42 Wirtschaft Hydranten Weizenmühlenstraße 2018 TG 05 Stille Genießer Gedenktafel Emil Hartwich Mühlenstraße 34 2018 TG 01 2. Löschzug Gedenktafel Günter Grass Andreasstraße 7-9 (Fassade) 2019 TG 26 Große Gedenktafel Dr. Albert Mooren Ratinger Straße 15 (Fassade) 2019 TG 52 1288 Büste Kurfürst Carl Theodor Schloß Benrath (innen) 2019 TG 12 Onger Ons Kaiserpfalz Rundgangschilder Kaiserpfalz Kaiserswerth 2020 TG 50 Kaiserpfalz Grabgedenktafel Mutter Ey (Zusatzvereinbarung) Nordfriedhof, Grabfeld 26 2021 TG 54 Mutter Ey Joseph-Beuys-Gedenktafel Drakestraße 4 (Fassade) 2021 TG 09 De Rhingkadette Joseph-Beuys-Gedenktafel Haroldstraße 4/Horionplatz 2021 TG 51 Die üblichen Verdächtigen Gedenktafel Maria und Josef Otten Winkelsfelder Straße 16 2021 TG 34 Latänepitsch das tor 11 | 2021 05 T I T ELGES CH I CH TE
Bezirksbürgermeisterin Annette Klinke, OB Dr. Stephan Keller und die Enkel Otten. nach Ende der NS-Schreckensherrschaft erinnert der Das Verfahren hatte der 2005 verstorbene Ot- Platz an zwei Menschen, die ihr Leben riskiert haben, ten-Sohn Günter in Gang gebracht. Er trug nämlich um zwei jüdischen Mitbürgern das Leben zu retten. 2003 einen Brief in die Mahn- und Gedenkstätte, in dem sich Emanuel Nooitrust bei dem Ehepaar für ihren selbstlosen Einsatz bedankt. Ein Versteck rettete Jetzt gibt es am Haus Winkelsfelder Straße, zwei Brüdern das Leben nur wenige Meter vom Otten-Platz entfernt, eine von den Jonges gestiftete Gedenktafel. Den Keller, in Als das Namensschild enthüllt wurde, waren viele da- dem sich das Brüderpaar Nooitrust verstecken durf- bei: Familienangehörige, Offizielle der Stadt aus Po- te, gibt es noch heute. Die WDR-Moderatorin Petra litik und Verwaltung. Auch Jonges. In den Gesichtern Albrecht, die dort wohnt, sagt: „Wir hatten von dem, der Enkel und Urenkel waren Zeichen des Stolzes zu was sich hier abgespielt hat, alle keine Ahnung“. Alle sehen. Die Großeltern, da sind sich die Verwandten si- Bewohner waren mit der Anbringung des Erinne- cher, hätten sich wohl über diese Ehrung gewundert. rungstafel sofort einverstanden. „Versteckt – Versorgt Als sie das jüdische Brüderpaar Emanuel und Salo- – Gerettet“, heißt er auf der metallenen Tafel, die Baas mon Nooitrust ab Herbst 1944 im Keller ihres Hau- Wolfgang Rolshoven enthüllte. Entstanden ist sie in ses Winkelsfelder Straße 16 vor den NS-Häschern der Kunstgießerei Schmäke. Die Familie schenkte der versteckten, und das für neun Monate, haben sie sich Journalistin, die das OK aller Mitbewohner besorgt nicht als Helden gefühlt. Das aus ihrer Sicht Selbst- hatte, alte Fotos. Eins aus 1956 zeigt das Ehepaar Ot- verständliche war im Licht von heute ungewöhnlich. ten im Erdgeschoss des Hauses. Dort führte das Paar „Die meisten Menschen haben doch damals wegge- über mehrere Jahre einen Lebensmittelladen. sehen“, sagte Keller. Bezirksbürgermeisterin Annette Klinke, ist Vereinzelt gab es sie, die couragierten Helfer. zufrieden: „Menschen brauchen Orte der Erinne- An der zentralen jüdischen Gedenkstätte Yad Vashem rung“, sagte sie. Pempelfort hat gleich zwei bekom- sind annähernd 30.000 Namen aufgeschrieben. Auch men: den Platz und ein „Haus der Mutigen“. Der die von Josef und Maria Otten. Sie sind alle nach jü- Güterbahnhof Derendorf, von dem aus damals Sam- discher Lesart „Gerechte unter den Völkern“. In einer meltransporte in Richtung Konzentrationslager star- bewegenden Feierstunde im NRW-Landtag hatte der teten, ist nur ein paar hundert Meter entfernt... Dort israelische Botschafter in Deutschland, Jeremy Issacha- hatte sich Emanuel Nooitrust „umgehend melden“ roff, der Familie bereits im Mai 2015 ein „Certificate sollen. Dass die beiden Brüder im Ersten Weltkrieg als of Honour“ überreicht. Frontkämpfer ausgezeichnet worden waren, interes- sierte nicht. Autor: Ludolf Schulte Foto: Wolfgang Harste T I T E L GE S C H I C H T E 06 das tor 11 | 2021
Boot 18 ist nix für ältere Semester Auch auf dem Unterbacher See lauern maritime Gefahren Wer in die Jahre gekommen ist, lebt oft aus der Erin- nerung. Früher… „da konnte ich“ oder, „das hättest du mal sehen sollen“. Solche rechtfertigende Erklärsät- ze fallen meist nach Fehl- oder Falscheinschätzungen. Wie in diesem Fall. Ein betagteres Mitglied, das im Jonges-Haus ziemlich oft zu tun hat, liebt den Unterbacher See. Ein- mal drumherum zu Fuß - kein Problem. Mitunter be- obachtet er auch junge Ruderer, die am See ihr Boots- haus haben, beim Training. Selbst hat er mal gerudert: früher. Ein Warnlicht sagt: Nochmal ins Rennboot? Bitte nicht. Nahe dem See(h)Restaurant gibt es einen Bootsverleih mit allerlei Plastiktieren, wie Kinder sie lieben. Also für so ein Boot sollte die Fitness doch bit- pflanzen frisst, sprich aus dem Wasser holt. teschön reichen. Die Kassiererin lieferte ein Holzstück Wer eine Bootstunde bucht, sollte pünktlich aus: Boot 18. Das ist wichtig für alle, die den Wahr- zurück sein. Die digitale Welt hat nämlich auch die See- heitsgehalt dieser Geschichte prüfen wollen. Tretboot verwalter erreicht. Verspätung kostet. Vorweg: Das Jon- 18 ist ein Zweier. Er ist gut erhalten, hat aber weder ges-Paar in Boot 18 hat draufgezahlt. Ohne Hilfe ei- eine Trittfläche noch Haltegriffe. Nicht geeignet für äl- nes ebenso starken wie freundlichen Mitarbeiters des tere Semester. Das stand nicht drauf, hätte es aber viel- Zweckverbandes säßen die beiden Seefahrer vermut- leicht sollen. Der Einstieg in die Plastik-Hartschale ge- lich jetzt noch im Boot. Allein hätten sie den Steg nicht lang gerade noch. Die Erinnerung an früher half nicht erreicht. Was Hänschen nicht konnte, fällt Hans deut- so richtig. lich schwerer. Und Hans braucht Zeit. Es war eine lehrreiche Stunde zur See. Schließ- Am Ende sind alle glücklich. Die Bootsleute lich war im Preis einbegriffen ein recht naher Blick auf sind an Land, der kernige Mitarbeiter hat von seinem Surflehrlinge, badende Menschen mit und ohne Tex- Chef eine Mail weitergereicht bekommen. Das Paar til und eine gierige Kuh. Seekuh, nennt der Zweck- hatte nämlich Dankeschön gesagt. So verhalten sich verband Unterbacher See ein Arbeitsschiff, das Wasser- Jonges eben. Nebenbei gesagt. Autor: Ludolf Schulte das tor 11 | 2021 07 AUS DEM J O N G ES H AU S
Blick auf die Auf einen Kaffee mit dem Baas Drogenszene Michael Harbaum ist Geschäftsführer des Vereins Drogenhilfe Michael Harbaum hatte mit der Einla- senbahnbrücke an der Erkrather Stra- dung zu einem Kaffeegespräch mit dem ße, sitzt die Drogenhilfe. Wer sich etwas Baas gar nicht gerechnet. So oft kommt es Zeit nimmt zur Beobachtung, der ent- nämlich nicht vor, dass sich ein Bürger- deckt sichtbar kranke Menschen, die Kurs oder Heimatverein mit Not und Elend auf einen im Dunkel liegenden Konsum- von Drogenabhängigen beschäftigt. Der raum nehmen. Die Drogenhilfe bietet 46 Jahre alte Sozialpädagoge Harbaum zwar dort Beratung an, aber in erster Li- aus dem Münsterland kennt die Düssel- nie saubere Spritzen. 70.000 wurden im dorfer Szene wie kaum ein anderer. Er ist vergangenen Jahr kostenfrei abgegeben, nämlich Geschäftsführer des schon seit 50 um beim Konsum von Heroin oder/und Jahren bestehenden Vereins Drogenhilfe. Kokain beispielsweise zusätzliche Erkran- 85 Mitarbeiter kümmern sich nicht etwa kungen zu verhindern. Die Befreiung von um diejenigen, die Partys mit allerlei Sub- der Sucht ist ein Ziel, das nur in Einzelfäl- stanzen auffrischen. Im Focus des Vereins len erreicht wird. 3.000 bis 4.000 Sucht- Michael Harbaum stehen vielmehr 3.000 bis 4.000 Sucht- kranke: Das ist eine Art Bodensatz in je- kranke, von denen die Öffentlichkeit ein- der deutschen Großstadt. pantscht ist. Bei einem Preis von 85 Euro mal im Jahr oft nur über eine Todesan- Wer in die Räume der Drogen- pro Gramm Kokain wird unkontrolliert zeige erfährt. Per Sammelanzeige wird an hilfe findet, kann sicher sein, mit seiner „gestreckt“. jene erinnert, die ihre Erkrankung nicht Erkrankung angenommen zu werden. In früheren Jahren hat die Szene überlebt haben. Das waren schon mal 40 Dort wartet nicht etwa die Kripo, son- immer dann für Aufmerksamkeit gesorgt, in einem einzigen Jahr. dern im Zweifel der Arzt. Und es wartet wenn sich ein Junkie den sogenannten Zum Gedankenaustausch mit eine warme Mahlzeit. Kostenfrei hat die Goldenen Schuss gesetzt hat. Von diesem Wolfgang Rolshoven kam Harbaum ge- Messe bisher 300 Essen dorthin geliefert. todbringenden Schuss ist heute seltener rade von einem Termin. Er hatte einen Jetzt nicht mehr: Die Messe-Küche hat die Rede. Es sieht so aus, als hätten die Süchtigen in dessen Wohnung besucht. coronabedingt schließen müssen. Drogenhilfe und die sie tragenden Sozi- Recht verstreut leben Abhängige in pri- Harbaum und seine Kollegen tre- alverbände mit ihren Beratungs- und Be- vaten Unterkünften oder im „betreuten ten seit Jahren schon (und bisher vergeb- treuungsangeboten Erfolg – wenn auch Wohnen“. Knapp 80 Prozent sind Män- lich) für eine Entkriminalisierung der begrenzten. ner, meist zwischen 35 und 45 Jahre alt. Szene und für einen kontrollierten Ver- Baas Wolfgang Rolshoven versi- In der Politik ist von der „Sze- kauf von Rauschmitteln ein. Portugal cherte, die Jonges würden die Drogenhil- ne“ die Rede. In Düsseldorf ist das Are- geht in diese Richtung. Wer in Deutsch- fe im Auge behalten. Harbaum wird dem- al Hauptbahnhof/Worringer Platz der land auf dem Drogenmarkt kauft, kann nächst zu einem Vortrag im Henkel-Saal Treff. Mittendrin, gleich neben einer Ei- nie sicher sein, inwieweit der Stoff ge- erwartet. Autor und Foto: Ludolf Schulte „Ich möchte mich sicher fühlen. Vor allem Zuhause.“ Bestattungsvorsorge Damit können Sie schon zu Lebzeiten alle Details für Ihre Bestattung regeln. Sie haben Sicherheit, dass alles wie gewünscht umgesetzt wird und die Menschen, die Ihnen wichtig sind, werden entlastet – ein beruhigendes Gefühl! Wir informieren Sie gern ausführlich. GÖLZNER – RICHTIG GESICHERT – www.bestattungshaus-frankenheim.de Mehr auf www.goelzner.de oder unter 0211/86 66 10 Düsseldorf (0211) 948 48 48 Mettmann (02104) 28 60 50 KAFFEEGESPRÄCH 08 das tor 11 | 2021
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Gastkommentar Düsseldorfer Jonges - da bin ich dabei! Nachhaltigkeit – » ganz konkret! Ich bin Täglich besuchen rund 250.000 Menschen den Stockholmer Hauptbahn- hof. Das Lüftungssystem des Bahnhofes fängt die von den Besuchern er- ein Jong, zeugte Wärme auf, die Wasser in unterirdischen Tanks erhitzt und so be- nachbarte Bürogebäude wärmt. Übrigens: Der Düsseldorfer Hauptbahnhof weil bei den hat genau so viele Passanten – Deutsche Bahn, wie wär’s? Im August 2020 wurde im nordschwedischen Luleå die weltweit Jonges das einzigartige Pilotanlage „HYBRIT“ zur Herstellung von fossilfreiem Ei- senschwamm eingeweiht. Ziel ist eine vollständige Wertschöpfungskette für Bewahren von fossilfreien Stahl – wegweisend auch für das Industrieland NRW. Bis 2025 strebt Schweden eine Holzquote von 50 % bei Mehrfa- Tradition und milienhäusern und 35 % bei allen Gebäuden an – ein großer Hebel, um die immense CO2-Belastung durch konventionelles Bauen mit Beton und heimischer Stahl zu reduzieren. In meiner Funktion als schwedische Honorarkonsulin für Nordrhein-Westfalen stelle ich gerne solche innovativen Lösungen aus Kultur nicht Schweden vor, die auch für unser Land konkrete Wege zu nachhaltigeren Städten und nachhaltigerem Wirtschaften aufzeigen. hindert, Das Thema Nachhaltigkeit ist ebenso die Triebfeder für mei- ne Haupttätigkeit als Gründerin und Geschäftsführerin der gemeinnützi- kritisch zu gen innatura. Die innatura (www.innatura.org) ist die einzige Plattform in Deutschland, die fabrikneue Konsumgüter, die aus den verschiedensten denken und Gründen ansonsten entsorgt würden, bedarfsgerecht an über 5.000 gemein- nützige Einrichtungen verteilt. Grundsätzlich kann jede gemeinnützige zu handeln. Organisation in Deutschland Sachspenden gegen eine kleine Vermittlungs- gebühr (zwischen 5 und 20 % des Marktpreises) beziehen – und so mit den eingesparten Mitteln die eigene Arbeit absichern oder gar ausweiten. Seit 2013 hat innatura unter der Schirmherrschaft des britischen Thronfolgers « Sachspenden im Wert von über 30 Mio. Euro verteilt, dem sozialen Sektor so über 23 Millionen Euro eingespart und über 3.200 Tonnen Abfall ver- mieden. So wird aus Überfluss zugleich sozialer und ökologischer Nutzen geschaffen. Selbstverständlich können die Düsseldorfer Jonges für ihre zahlrei- chen sozialen Projekte innatura in Anspruch nehmen bzw. den geförderten Projekten ans Herz legen, damit ihre Mittel möglichst viel sozialen Nutzen stiften können. Genauso gilt: Wenn Sie für ein Unternehmen arbeiten, das Konsumgüter herstellt oder vertreibt, die im sozialen Sektor benötigt wer- den, lassen Sie uns sprechen, wie wir gemeinsam gesellschaftliche Verant- wortung wahrnehmen können! Wolfgang Frings r. Juliane Kronen D einer von uns seit 2016 Honorarkonsulin des Königreiches Schweden für Nordrhein-Westfalen Mitglied TG De Hechte Gründerin und Geschäftsführerin innatura gGmbH G A S TKOM M E N TA R 10
Abendmal Däm Jong sinn Weit to go Susanne Pundt-Forst (58) kam ziemlich weit rum „Ich bin eigentlich ein Fischkopp.“ Also keine „Fischköpf*In“. Das verrät nur ihr Paris beförderte die Bank Eckhard nach Akzent ein wenig, denn aus ihr sprudeln Bielefeld. „Ja, das gibt es wirklich!“ Vier die Sätze eher auf rheinische Art. Susan- Jahre später wechselte er zur NordLB in ne Pundt-Forst wuchs bei bürgerlichen Hannover. „Ich konnte zwar überall als Eltern und einer Schwester im Landkreis Pfarrerin in Gemeinden tätig sein, aber Pinneberg auf. „Heile Welt. Sie kennen immer ohne Gehalt!“ sagt sie verschmitzt. das Autokennzeichen? PI, Provinzidiot.“ Nach dem Abi (Lieblingsfächer Fran- zösisch und Geschichte) begann sie ein „Abendmalfeiergebrauchs- Theologiestudium. „Ganz einfach: Ich anweisung“ war gläubig und wollte Menschen was Gutes tun.“ Knapp ein Jahr studierte sie Bis Eckhard Vorstandsvorsitzender der in der Schweiz, in Lausanne. Auch we- Düsseldorfer NRW-Bank wurde und sei- gen der Sprache. Irgendwann ging sie mit Susanne Pundt-Forst ne Frau in „ihrer“ Landeskirche zu einer einer Freundin in deren Juravorlesung. halben Stelle in Meerbusch-Büderich ge- „Setzt Dich einfach da neben dem!“ Es betreute Aussiedler. 1994 kam der erste wählt wurde. „50 % Lohn für 150% Ar- war Eckhard Forst ein Rheinländer. Mit von zwei Söhnen auf die Welt. Es folg- beit. Aber tolle Arbeit. Mein Mann hatte „dem“ ist Susanne nun seit 33 Jahren te die ökumenische Zusammenarbeit mit bei seiner Bewerbung betont, dass er auch verheiratet. Es funkte. Aber auch wenn Monsignore Auel von der katholischen wegen seiner Frau von Hannover an den sie manchmal bis 4 gefeiert habe, sei sie Schwestergemeinde bei der Landesgar- Rhein wolle!“ Das schien den Verantwort- morgens immer pünktlich im Hörsaal er- tenschau Grevenbroich. Von dem spricht lichen imponiert zu haben.“ schienen. sie noch in höchsten Tönen. „Der sagte Susanne Pundt-Forsts Hobby ist gleich, bringen Sie das Kind doch ruhig Schneidern, bekam in Hannover sogar die mit!“ Denn ihr Eckhard war schon feste Zulassung zur Meisterprüfung. So nähte Seelsorge ohne Gehalt im Beruf. Er musste dann für die Deut- sie wegen Corona mit anderen 300 Mas- sche Bank nach Paris. Oder besser: Er ken, bot Armen –„ja, die gibt es auch in Wegen ihrem Eckhard wechselte sie dann durfte. Und Susanne – da schon zweifa- Büderich zu genüge!“ – einen Mittags- von Kiel zur Uni Bonn. So wohnten in che Mutter – ging begeistert mit. Beide tisch, veranstaltete Videogottesdienste und Neuss. Die Abschluss-Prüfung absolvier- sprechen sehr gut Französisch. bot ein „Abendmal to go“, ein Beutel- te Susanne Pundt-Forst bei der Rheini- Es begann für sie selbst eine jah- chen mit Oblate, Weinfläschchen und ei- schen Landeskirche in Düsseldorf, wurde relange Serie von Ehrenämtern. Feste ner „Abendmalfeiergebrauchsanweisung“. nach einem Vikariat in Neuss sogenann- Stellen gibt’s nur bei der eigenen Landes- Autor: Wolfgang Frings te Pfarrerin zur Probe in Wickrath-Berg, kirche, wenn überhaupt. Nach vier Jahren Foto: privat das tor 11 | 2021 11 DÄM J ON G S I N N W EI T
In Verschiss – und wie man rauskommt Dr. Ingo Bott: Anwalt und geschätzter Krimi-Autor Dr. Ingo Bott • D er Fachanwalt Dr. Ingo Bott wurde 1983 in Rastatt geboren und führt in Pempelfort die auf Wirtschafts- und Sportstrafrecht spezialisierte Kanzlei „Plan A“. Laut „Wirtschaftswoche“ eine TOP-Adresse. Bott studierte in Freiburg, Sevilla, Montevideo und Passau. • W ährend des Studiums arbeitete er für das Fußball-Magazin „Kicker“. • S ein bisher größter Fall: Im sogenannten Loveparade-Prozess vertrat er als Verteidiger den Hauptangeklagten. Der Prozess befasste sich mit den Umständen, unter denen 21 junge Menschen 2010 in Duisburg zu Tode gekommen sind. • D ie TV-Dokumentation „Loveparade – Die Verhandlung“, in der Bott auftrat, erhielt den Grimme-Preis. • Seit 2021 ist der Jurist ein Düsseldorfer Jong. Die Düsseldorfer Jonges gelten als friedliebendes dem er im Loveparade-Prozess den Hauptangeklag- Völkchen. Unvorstellbar, dass in ihren Reihen mal ten Jürgen Dressler (ehemaliger Baudezernent der eine Revolution ausbrechen könnte. Wer die Hei- Stadt Duisburg) vor einer Verurteilung bewahrte, hat maltfreunde aber in Wallung bringen wollte, für den sein Name Klang. ist dieser Tip gedacht: Ein Loblied auf Köln ist eine Im Zusammenhang mit dem Namen Bott sichere Bank für Aufruhr. Und wer die Jonges als ist bei Wikipedia von einem „deutschen Strafvertei- Karnevalsverein bezeichnet, gerät sofort in Verschiss. diger und Schriftsteller“ die Rede. Von dem Anwalt Der Düsseldorfer Strafverteidiger Dr. Ingo Bott hat Pirlo, der ziemlich derb sprechenden Hauptfigur des schwere Schuld auf sich geladen und die Jonges als im anspruchsvollen Fischer-Scherz-Verlag erschie- wesentlichen Bestandteil der Narrenszene bezeich- nen Krimis, wird man noch hören. Es sollen weitere net. Strafrechtlich allerdings bleibt ohne Folgen, was Bücher folgen, die Filmrechte hat Bott bereits nach der 38jährige auf Seite 102 seines Kriminalromans München verkauft. „Pirlo – Gegen alle Regeln“ hat drucken lassen. Schon in seinem Erstling „Das Recht zu Die biblische Erzählung von Saulus, der zum strafen“ verbeugt sich Bott vor der Stadt, in der er Paulus wird, ist beispielhaft bis in die Gegenwart. In wohnt und arbeitet. Was er schreibt, spielt in Düssel- einer altstädtischen Weinbar geriet Bott ziemlich in dorf und ist geographisch treu markiert. Ein Autor Bedrängnis. Erst mit dem Versprechen, die Sache mit als Fremdenführer. Dass er dabei den Jonges begeg- den Jonges in einem nachfolgenden Buch richtig zu nete, kommt nicht von ungefähr: „Die kennt man stellen, durfte er beim Baas einen Mitgliedsantrag eben.“ Auch Wessing ist ein Jong. unterschreiben. Mit 38 blickt Bott durchaus mit Wohlgefal- Mit ihm bekommen die Jonges ein „Neu- len auf sein bisheriges Leben. Groß geworden ist er en“, der viele Talente hat, sich dabei keineswegs ver- in einem kleinen Dorf. Den Schatten eines juristisch heddert, sondern nach eigenen Angaben „rund- belasteten Elternhauses hat er nicht aushalten müs- um glücklich“ ist. Während des Studiums war der sen. Spaß hat ihm nach eigenen Angaben gemacht, mehrsprachige Rastätter mit dem akkurat geschnit- die Karriereleiter zu besteigen. Längst hat diese Kar- tenen Bart beim „Kicker“ ein Fußball-Experte für riere Grenzen gesprengt. Etwa, wenn er mit einem spanischsprechende Klubs in Europa und Übersee. Lehrauftrag für Menschenrechte unterwegs oder für Als Jurist stieg er in der renommierten Düsseldor- den Europarat tätig ist. fer Kanzlei von Jürgen Wessing ziemlich schnell zum Wohin führt sein Weg? Eine Professur hat er Partner auf („Ihm verdanke ich sehr viel“). Und seit- gerade ausgeschlagen. Autor und Foto: Ludolf Schulte P ORTRÄT 12 das tor 11 | 2021
Rezept? Leidenschaft und Ehrgeiz Bodo Schiefer (51) lebt und liebt Marken Warum L’Oréal Kundinnen ihr Make-up virtuell tes- ten lässt oder Aldi die wöchentlichen Handzettel mit digitalen Zusatzinhalten versieht? Bodo könnte ant- worten: Weil sich Marken immer wieder neu auf ihre Kunden einstellen müssen. Denn er hat leitend bei bekannten Werbeagenturen Erfahrung und Erfol- ge gesammelt: Bei Grey,Wunderman, Ogilvy, Engine Group, bei der WPP-Agentur Burrows. Er verantwor- tete schon Marken in 60 Ländern, u. a. E.ON, Unile- ver, Telekom,Volvo, Procter & Gamble, Allianz. Bodo Schiefer weiß genau, wie man Mar- ken aufbaut und pflegt, wie und auf welchen Kanä- len man sie und ihre Produkte heutzutage an immer jüngere Kunden bringt. Gedruckt, in Radio und TV oder Social Media. Seit Januar 2020 ist Bodo Schiefer CEO, also Chef, von „snoopstar“. Dieses Düsseldor- fer Software-Unternehmen mit Filialen in Österreich, Belgien und den USA entwickelt „aus Gedrucktem“ wie Anzeigen, Broschüren,Verpackungen „eine inter- aktive Bühne“, vernetzt Print mit der digitalen Welt, schlägt die Brücke von offline zu online. Das funktioniert per Augmented Reality, per erweiterter Realität. Der Kunde hält sein Han- dy auf eine gedruckte Seite und erlebt bewegte Bil- folgsweg? „Mit Leidenschaft und Ehrgeiz. Schon als der, zusätzliche Hinweise, eine Welt aus Information Kind war ich vernarrt in Werbespots. Da wollte ich ein und Unterhaltung und kann drauf reagieren. Das Ziel: Teil von sein, am liebsten am großen Rad drehen. Nie „Wer einmal eine positive Erfahrung mit einer Mar- im Leben gab es für mich was anderes.“ Nach zwei ke gemacht hat, will das wiederholen.“ Bodos Firma Jahren Zivildienst als Rettungssanitäter ging es an die bietet das auf allen Kanälen zugleich. Statt zu googeln Düsseldorfer Akademie für Marketing-Kommunikati- und dabei eine Menge unerwünschter Informationen on. Nebenher arbeitete Bodo mit sechs anderen in ei- zu erhalten, bekommt der Benutzer so direkt Infos ner kleinen Agentur, dann in einer mit 30, später in ei- Bodo Schiefer von Marke oder Unternehmen. Das werbende Un- ner mit 200 Mitarbeitern, bis er bei Grey landete. ternehmen erfährt genau und messbar, wie gefragt ein Nur einmal verließ Bodo kurz Düsseldorf, als Produkt oder ein Thema ist. er für die globale Betreuung der Allianz nach München zog. Wenn einer gewohnt ist, jahrelang wöchentlich 50 bis 60 Stunden zu arbeiten, bleibt da noch Zeit über? „Nie gab es für mich was anderes“ Er muss doch auch noch schlafen. „Ich bin Überzeu- gungstäter, erkenne aber Gefahren für Gesundheit und Wichtigster Auftraggeber von „snoopstar“ ist derzeit Familie.“ Bodo benutzt regelmäßig das häusliche Ru- wohl ALDI SÜD, mit wöchentlich mehr als 20 Mil- dergerät, konzentriert sich ansonsten auf den mittler- lionen Prospekten für die Filialen, verknüpft mit Vi- weile 18jährigen Sohn und seine Frau, mit der er seit deos im Stil der „Sendung mit der Maus“, mit In- 27 Jahren zusammen ist, und auf seine Freunde. formationen z. B. zu Ernährung, Nachhaltigkeit, und Der Urlaub ist gerecht verteilt: Ein Jahr zu- mit Kochrezepten und Gewinnspielen. „Der Konsu- sammen in die Alpen, was sie liebt, und im nächsten ment will heute Teilnahme.“ Dadurch beschäftigt er Jahr ans Meer, was er liebt. Bodo Schiefer liebt noch sich noch intensiver mit dem Angebot. Bodo Schiefer was: Loyalität, Integrität und natürlich Hackfleisch al- fasst es zusammen: „snoopstar macht aus einem pas- ler Art, vom Mettbrötchen bis Köttbullar. Und dazu siven Medium ein aktives und aktivierendes.“ Dafür natürlich ein Alt! Und was mag er nicht? „Respekt- erhielt snoopstar von Telekom und WirtschaftsWoche losigkeit und Hinterhältigkeit. Aber dagegen helfen den „Digital Champions Award“. Freunde und Verbündete.“ Und was noch? Stillstand Wie kommt ein Junge aus Düsseldorf, ein ...Aber da braucht man sich bei ihm und bei snoopstar Gymnasiast des Cecilien-Gymnasiums auf diesen Er- keine Sorgen zu machen Autor: Wolfgang Frings Foto: privat das tor 11 | 2021 13 UN T ERN EHMEN VO N J O N G ES
Am Ehrentisch stimmte die Frauenquote Jonges-Förderpreis Bildende Kunst erstmals für eine Frau: Meral Alma Sieh mal an, die Jonges! Okay, weibliche Mitglieder werden immer noch nicht auf- genommen, aber das Männer-Monopol wackelt auch hier immer häufiger. Erstmals wurde jetzt der Vereinspreis für Bilden- de Kunst an eine Malerin vergeben: Me- ral Alma, Meisterschülerin von Kunstaka- demie-Professor Prof. Siegfried Anzinger, freut sich über die Auszeichnung, die mit 3000 Euro dotiert ist. (v.l.) Dr. Christiane Hoffmanns, Baas Wolfgang Rolshoven, Zumindest am Ehrentisch stimmte Preisträgerin Meral Alma und Stadtdirektor Burkhard Hintzsche. am Abend der Verleihung die Frauenquo- te. Birgit Gessner, Verwaltungsleiterin des So wie Laudatorin Dr. Christiane zu 20 Farbschichten“, so beschreibt Chris- Deutschen Städtetages, Maria Beck, Vorsit- Hoffmans. Sie ist Literaturwissenschaftle- tiane Hoffmans das preisgekrönte Werk. zende des Fördervereins Hetjens-Museum, rin, promovierte Kunsthistorikerin und seit Auch Stadtdirektor Burkhard Maria Blank, Vorsitzende des Förderver- 2018 stellvertretende Leiterin der Welt-am- Hintzsche skizzierte in seinem Grußwort eins für Augenheilkunde, ihre Stellvertre- Sonntag-Redaktion in NRW. Sie ordne- einen Weg in eine bessere Zukunft: Meral terin Andrea Hüsson, Staatsanwältin Beat- te die Arbeiten von Meral Alma erfreulich Alma ist arabisch-türkischer Abstammung. rix Arndt, die Kunstkritikerinnen Dorothee journalistisch ein – durchaus positiv, aber Hintzsche betonte, dass das Dorf am Rhein Achenbach und Ulrike Lehmann, die TV- ohne das übliche Kuratoren-Geschwurbel. den Aufschwung zur internationalen Met- Journalistin Marina Mueller-Kloesel sowie „Es gibt einen Grund zum Leben ropole nur geschafft hat, weil es gelungen Christel Tzourmbakis vom Magazin Feine – und das ist diese Welt.“ Ein Leitsatz von ist, Zuwanderer willkommen zu heißen Adressen sorgten für ein ungewohntes Jon- Meral Alma, der auch ihre Arbeiten prägt. und zu integrieren. Und die Jonges applau- ges-Feeling. Dass die Pandemie die Gewissheiten ver- dierten! Die Jonges, angefangen beim Baas nichtet hat und selbst in Europa Staatsfüh- Die Jonges präsentierten sich an Wolfgang Rolshoven, mobilisierten ihren rer die Menschenrechte missachten, kann diesem Abend nicht nur deutlich weibli- ganzen Charme, um den Abend auch für sie nicht aufhalten, „einen Weg in eine bes- cher als sonst – auch jünger.Was an den an- die weiblichen Gäste so attraktiv wie mög- sere Welt“ zu suchen. Für Christiane Hoff- wesenden Damen lag, aber auch am Sänger lich zu gestalten. Okay, beim abschließen- mans ist das eine „Einladung zum Mitfüh- „enkelson“, der für einen modernen mu- den Jonges-Lied waren die Damen nicht len, zum Mitdenken“. sikalischen Rahmen sorgte. Der 35jährige ganz textsicher, und beim Knaller in der Die Bilder von Meral Alma sei- Künstler ist Gerresheimer, seit kurzem auch dritten Strophe zuckte die eine oder andere en „keine Malerei der kleinen Geste“. Bei Mitglied der Jonges, führte sich mit seinem deutlich sichtbar zusammen. Ich bin sicher, Bildern, die 15 Meter breit und drei Meter Lied „Düsseldorf“, eine Hymne auf unsere beim nächsten Mal werden sich die Frauen hoch sind, ist das auch wohl kaum möglich. Heimatstadt, sehr gut ein. Willkommen im besser vorbereiten. Dezenz ist Schwäche: „Pure Energie in bis Klub! Autor: Joachim Umbach Foto: Wolfgang Harste N E U A U F N A H M E N Leider müssen wir in dieser Zeit der Pascal Adamek Student Dr. Dipl. Peter Krawczack Theologe Corona-Pandemie immer noch auf die Dr. Ingo Bott Rechtsanwalt Richard Lamers Manager offizielle Begrüßung der neuen Mit- Marcel Brünnen Bankkfm. Max Lampenscherf Angestellter glieder im Rahmen des Heimatabends Dr. Ulrich Brzosa Angestellter Constantin Putzke Angestellter verzichten. Dennoch rufen wir den neu- Abdel Jalil Charaf Eddine Hotelier Thomas Schier Director en Heimatfreunden an dieser Stelle ein Dr.-Ing. Sami Charaf Eddine Hans-Dirk Schröder IT Servicetechn. „Herzlich Willkommen“ zu. Dejan Djukic Portfoliomanager Stanley Vitte Journalist Gerrit Eicken Versicherungskfm. Ph.D. (Rus) Frank M. Welsch Rechtsanwalt Hans-Joachim Franzen Coach Dr. Peter Wichelhaus Pensionär Alexander Hochgürtel Managing Director Karl-Rüdiger Ziehn Versicherungskfm. Thomas Kötter Leiter FÖRDE R P R E I S / N E UA U FNA H M EN 14 das tor 11 | 2021
Gerne würde sie eine Burg bauen Förderpreis für Cornelia Pastohr – Steinmetzin mit breitem Leistungsspektrum (v.l.n.r.) Handwerkskammerpräsident Andreas Ehlert, Prof. Dr. Ulrich von Alemann Cornelia Pastohr wurde der zum zweiten Preisüberreichung an Cornelia Pastohr, eingerahmt von Baas Wolfgang Rolshoven und Mal verliehene Förderpreis der Jonges für Vizebaas Dr. Reinhold Hahlhege. das Handwerk überreicht. Die Preisträgerin erhielt die Auszeichnung für ihre außeror- tät. Er schlug dabei den Bogen von der Ent- Handwerkskammer Düsseldorf, würdigte dentliche handwerkliche Entwicklung und wicklung einfachster Werkzeuge über die die Preisträgerin, die doch die besten Tugen- ihre herausragende Leistung als Steinmetzin Gründung der Zünfte und die verbindliche den des Handwerks verkörpert: Stolz und und Steinbildhauerin. Einzelheiten zu ihrer Festlegung von Regeln für das Handwerk Individualität, dazu Qualifikation und Qua- Arbeit wurden bereits im „Tor“ vorgestellt. bis hin zum Einsatz hochmoderner Ma- lität. Als typisch bezeichnete er zudem ihren Vizebaas Dr. Reinhold Hahlhege, schinen in der heutigen Zeit. Mit den bis Lebensweg: Fundierte Ausbildung und dann der den Abend moderierte, erinnerte daran, ins 12. Jahrhundert zurückgehenden Grün- der Schritt in die Selbstständigkeit. dass das Handwerk überall seinen Platz hat. dungen der Zünfte wurden Qualitätsstan- Für einen beschwingten Abend Ob „Bier, Anzug oder Tisch - alles wird mit dards festgelegt, Produkte wurden über- sorgte Peter van der Heusen mit seinen Ale Händen gemacht.“ Dabei seien Geschick- prüft und vieles wurde reglementiert. Das Stars. Klassische Jazz-Weisen und zu guter lichkeit und kräftiges Zupacken nicht nur Handwerk bürgt für ihn für Qualität und Letzt das Jongeslied in jazziger Form und Männersache. Wie das Beispiel von Cor- schon die alten Römer wussten nach sei- flottem Tempo. Ein wenig Zeit des etwas nelia Pastohr belegt, können auch Frauen nen Worten: „Handwerk stirbt nie!“. verlängerten Heimatabends wurde dabei kräftig zupacken. Andreas Ehlert, Präsident der wieder „reingeholt“. Autor: Manfred Blasczyk Fotos: Wolfgang Harste Im Gespräch mit Marina Müller- Kloesel verriet die Preisträgerin am Ende des Abends, dass sie sich in diesem eigent- lich typischen Männerberuf vor allem des- BRORS Gold- & Silberwaren Handels- & Auktionshaus GmbH GOLD ANKAUF halb durchgesetzt hat, weil sie schnell unter Beweis stellen konnte, dass sie ihr Hand- werk beherrscht. Trotz Staub und Dreck bei dieser Arbeit, war ihre Berufswahl schon in frühen Jahren für sie klar, weil sie gerne Aktueller Kurs unter 0211 - 371900 draußen arbeitet und ihr eigenes Ding ma- Wir kaufen: Gold · Silber · Platin chen möchte. Auf der „Walz“ sammelte sie Goldschmuck weltweit Erfahrungen für ihren Werdegang Designerschmuck zunächst im deutschsprachigen Raum, da- Zahngold (auch mit Zähnen) Altgold in jeder Form nach in Mexiko, Kolumbien, Feuerland, Sri ( Uhren (Rolex, Breitling usw.) Lanka oder in Pakistan. In einem Film zu- Brillantschmuck vor gezeigten hatten sich die Jonges einen lose Brillanten · Diamanten Industriegold/Silber sehr guten Eindruck von der vielfältigen Münzen Arbeit der Steinmetzin machen können. Tafelsilber Darin bekannte sie, dass es ihr die Sakral- GERN AUCH FAMILIEN HAUSBESUCHE B R O R S UNTERNEHMEN bauten angetan haben und sie gerne mal eine Burg bauen würde. Prof. Dr. Ulrich von Alemann, 1 9 8 2 emeritierter Professor der Heinrich-Hei- ne-Universität, hatte zuvor Gedanken zum Ö f f n u n g s ze i t e n : Fürstenwall 214 (Eckein 40215 Cor neliusstraße) Düsseldorf 0211 - 371900 Handwerk geäußert, die er vor allem in M o - Fr : 0 9 : 3 0 - 1 8 : 0 0 U h r Sa: 09:30 - 14:00 Uhr www.brors-schmuck.de einigen Kernpunkten, zementiert sieht: Werkzeug, Werkstatt, Ordnung und Quali- das tor 11 | 2021 15 FÖ R D ER PR EI S
Bewegung tut Not Prof. Dr. Uwe Nixdorff zur Vorbeugung gegen den Herzinfarkt Wer einem Herzinfarkt vorbeugen möch- chen Faktoren, die gerade bei einer immer te, tut gut daran, einige grundlegende Ver- älter werdenden Gesellschaft von unge- Prof. Dr. Uwe Nixdorff haltensweisen zu beachten: Bewegung an heurer Bedeutung sind. Strammes tägliches erster Stelle, einen guten Vitamin D-Sta- Gehen bringt nach seinen Worten 4,5 Jahre Alkohol „in Maßen“ sogar als gesund be- tus und auch die Zunahme von Omega 3 mehr Lebenszeit. Nichtraucher leben dazu zeichnete. Als eindeutige Risiken für ei- Fettsäuren. Beim Heimatabend am Diens- sogar 11 Jahre länger. nen Herzinfarkt hob er Rauchen, Diabetes, tag ging es um die Gesunderhaltung. Einem 82 Prozent der Herzinfarkte wä- Übergewicht und Bluthochdruck warnend aufmerksamen Publikum brachte Prof. Dr. ren nach den Erkenntnissen der Medizin hervor. In seinem Institut geht er dem Ge- Uwe Nixdorff, ärztlicher Geschäftsführer bei gesünderem Leben vermeidbar. Zwei- sundheitszustand seiner Patienten mit High des EPC European Prevention Center und mal die Woche Krafttraining sind aus seiner Tech Check-Up-Medizin auf den Grund. Heimatfreund seit 2019 sowie Mitglied der Sicht ein äußerst probates Mittel, um ge- Beim Heimatabend im Henkel- TG Kinn Ziet, seine Thesen und Erkennt- sund zu bleiben. Nur fettarme Ernährung saal wirkte alles wie früher. Nur die Schlan- nisse näher. bezeichnete er als „Unsinn“. Aufgepasst ge vor der Tür signalisierte, dass die Zeiten „Warum Vorsorge der Gesundheit werden soll hingegen bei Kohlehydraten doch noch andere sind. Kontrollen am Ein- gegenüber Reparatur der Krankheit wich- und Zuckerhaltiges sollte möglichst gemie- gang sind unumgänglich und zeigen, dass tig und notwendig ist“ hatte er seinen von den werden. Den Genuss von Eiern sieht er die Jonges natürlich längst alle doppelt ge- umfangreichen wissenschaftlichen Unter- nicht als Problem. Gut vor allem sind Pro- impft sind. Als am Ende das Jongeslied er- suchungen untermauerten Vortrag über- teine, also beispielsweise Fisch. klingt, fühlten sich die Gäste der Normali- schrieben. Bewegung, Ernährung und Einen Beifall der Jonges gab es an tät schon wieder ein Stück näher. Erholung sind aus seiner Sicht die wesentli- der Stelle als Prof. Nixdorff den Genuss von Autor: Manfred Blasczyk Foto: Wolfgang Harste
Zur Arbeit des Regenbogenlandes Das Kinder- und Jugendhospiz wird auch von den Jonges unterstützt Ernster hätte das Thema kaum sein kön- nen. Die Vorstellung der Arbeit des Kin- der- und Jugendhospizes Regenbogen- land zog die Jonges in eine gespannte Aufmerksamkeit. Der Vorsitzende des Fördervereins der Einrichtung, Norbert Hüsson, und die Geschäftsführerin Mela- nie von Dijk, berichteten von der Arbeit der an Torfbruchstraße beheimateten Ein- richtung. Dort kümmern sich haupt- und nebenamtliche Kräfte um Kinder und Ju- gendliche, die lebensverkürzend erkrankt sind. Beide Vortragenden sprachen den Jonges an diesem Abend ihr Kompliment Norbert Hüsson und aus, dass sie so aufmerksam zugehört ha- Melanie von Dijk ben, wo doch das Thema Tod über allem vom Regenbogenland schwebte. Das Motto des Hauses: „Es geht nicht darum, dem Leben mehr Tage zu Dabei will das Haus nicht nur Sterbebe- fügung gestellt hatten, darunter Künstle- geben, sondern den Tagen mehr Leben.“ gleitung, sondern in den schwierigen Si- rin Meral Alma und Bürgermeister Josef Das Regenbogenland wurde tuationen der betroffenen Familien auch Hinkel. 2004 eröffnet. Es verfügt über zehn Bett- Lebensbegleitung bieten. Ergänzt wird die Arbeit im Re- plätze, dazu acht Zimmer für Eltern und Eine besondere Situation war für genbogenland seit drei Jahren mit einer Geschwister. Aufgenommen werden Pa- das Haus die Phase der Corona-Pandemie. eigenen Akademie zur Fortbildung. Sie tienten bis zu einem Alter von 27 Jah- Es gelang in der gesamten Zeit, das Haus widmet sich der Fragen im Bereich Palli- ren. Dabei kommt auf zwei Patienten in offen zu halten. Schnell war es gelungen, ative Care und Hospizarbeit, Aufklärungs- der Regel eine Betreuungskraft. Begleitet ein Hygienekonzept zu entwickeln. Die arbeit zum Thema Trauer und trauernde werden pro Jahr rund 250 Familien. Zur Familien konnten weiterhin zu Besuchen Kinder sowie dem Hineintragen von Tod Finanzierung ist das Regenbogenland zu kommen. Maskenpflicht und flächende- und Sterben in die Gesellschaft. Angespro- 50 Prozent auf Spenden angewiesen. Der ckende Schnelltests waren dabei die ent- chen werden Pflegekräfte, Ärztinnen und Förderverein, zu dem auch die Jonges ge- scheidende Basis. Ärzte, Fachkräfte aus der Hospizbewe- hören, hat derzeit 720 Mitglieder. Immer- Schnell war im Haus zudem auf gung, betroffene Familien und auch inter- hin 2,5 Millionen Euro müssen nach den „online“ geschaltet worden. Kontakte essierte Bürgerinnen und Bürger. Worten von Hüsson pro Jahr eingewor- wurden auch über Zoom und Teams her- In seinem Schlusswort sagte Baas ben werden, um den Betrieb sicherzustel- gestellt. Dazu gab es über You Tube viele Wolfgang Rolshoven, „dass die Arbeit im len. Dass dies gelingt, darauf ist das Re- Vorleserunden für die jungen Patienten, Regenbogenland nicht hoch genug gewür- genbogenland besonders stolz und sieht für die sich zahlreiche prominente Düs- digt werden kann.“ Autor: Manfred Blasczyk Foto: Wolfgang Harste sich dabei in der Stadt gut verwurzelt. seldorferinnen und Düsseldorfer zur Ver- IHR AUTO IST BEI UNS AUSGEZEICHNET VERSICHERT. M ITG L IE D S E IT 19 9 4 Jetzt zum Testsieger wechseln. HÖREN Geschäftsstellenleiterin Doris Greinert Neusser Str. 82 · 40219 Düsseldorf · Telefon 0211 3006600 VERSTEHEN doris.greinert@gs.provinzial.com HANDELN Sie finden uns unter: facebook.com/Provinzial Rheinland Doris Greinert T E L . : 0 2 11 / 1 7 3 4 5 0 INFO@HOERGERAETE-AUMANN.DE W W W. H O E R G E R A E T E - A U M A N N . D E das tor 11 | 2021 17 VO RTR AG
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