Frauen in der grünen Branche - Galabau-Verband Österreich
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Ausgabe Nr. 3/2021 4 Grüner Campus: Biodiversität im Boden 11 Frauen in der grünen Branche 15 Das geht Josef Zotter richtig gegen den Strich! 18 ORF-Moderatorin und Kabarettistin Verena Scheitz im Interview
Titelstory 11 Ein anderer Zugang GALABAU Picknick zu Farben und Formen Inhalt 18 Gießen hat etwas Meditatives – Verena Scheitz im Gegen den Strich Interview Editorial 15 Josef Zotter im Gespräch 3 Gemeinsam für Vielfalt! Der Grüne Campus 4 Biodiversität im Boden 21 Impressum Aktuelles 22 Ausgezeichnetes Gartenräume Engagement für 6 Lebendige Vielfalt die Natur im Boden 16 „San Sie nacha 8 Biodiversität vielleicht auch Kaiser?“ von Grund auf Lebendiger Garten 23 Auch Insekten brauchen was zu trinken 2
Editorial Grünfalt 3/2021 Gemeinsam für Vielfalt Z wei zentrale Themenschwerpunkte er- warten Sie in dieser Ausgabe des Grünfalt: Biodiversität im Boden sowie das Berufs- feld im Garten- und Landschaftsbau aus weiblicher Perspektive. Gibt es frauenspezifische Themen in der grünen Branche? Was macht die grünen Berufe gerade für Frauen attraktiv? Und welche Hürden gilt es, auch heute noch zu überwinden? Im Zusammenhang mit diesen Fragestellungen hatten wir zum Podiums- gespräch geladen. Und natürlich gibt es auch in der grünen Branche sehr ähnliche Aufgabenstellungen wie in der Gesellschaft allgemein, dass aber die Tä- tigkeitsfelder deutlich vielgestaltiger sind, als weithin angenommen wird, davon sind alle Gesprächsteil- nehmerinnen überzeugt. Auch davon, dass im Sinne der Zukunftsfähigkeit, eine breite Informations- und Aufklärungskampagne rund um die grünen Berufe nötig ist. Weil auch die Bedeutung des Bodens für das ökolo- gische Gleichgewicht noch immer etwas im Dunklen liegt, wollen wir auch hier für erhellende Beiträge sorgen. Denn ein gesunder Boden ist nicht nur die Grundlage für einen lebendigen Garten, sondern langfristig auch ein fundamentaler Beitrag für unser Klima. Darüber hinaus hilft er, Starkregenereignisse Marcel Kreitl, abzufedern und Trockenperioden zu überwinden. Präsident des Sehen Sie in dieser Ausgabe, was wir gemeinsam Garten- und Landschaftsbauverband Österreich für den Boden tun können. Und machen Sie bitte mit. Wir wollen ja schließlich alle „geerdet“ sein und am Boden bleiben. So freuen wir uns darauf, Sie für den Boden zu begeistern. 3
Der Grüne Campus Biodiversität im Boden Böden in unserem Klimagebiet sind ein wichtiges Reservoir der Biodiversität, Standorte für unsere Nutz- und Zierpflanzen und zugleich Filter für die Aufbereitung unseres Trinkwassers. TEXT ANDREAS BAUMGARTEN, AGES 1 E in gesunder Boden weist eine hohe Speicherkraft für Wasser und Nährstoffe auf und hat zugleich einen großen Porenraum, in den Wasser und Luft leicht eindringen können: Damit sind die optimalen Voraussetzun- gen für ein gutes Pflanzenwachs- 2 tum und ein intensives Bodenleben gegeben – ein essentieller Aspekt für die Biodiversität und damit die Bodengesundheit. Dadurch ist die fortdauernde Fähigkeit des Bodens, als lebendiges Ökosystem zu funk- tionieren, gegeben. Auf einem Quadratmeter Fläche leben in der obersten Bodenschicht bis 25 cm etwa 500 g Bodenorga- 1 Hohe Speicherkraft bei gleichzeitig großem nismen, vor allem Bakterien, Pilze, Porenraum zeichnet einen gesunden Boden aus. Algen und kleine Bodentiere sowie etwa 30 g Regenwürmer. Bei op- 2 Regenwürmer sind die bekanntesten Boden- timalem Bodenmanagement, vor organismen – doch in einem gesunden Boden gibt es noch deutlich mehr Leben ... allem unter durchgehender Boden- bedeckung mit Pflanzen oder leicht abbaubarem Pflanzenmulch und 4
Grünfalt 3/2021 Fotos: Adobe Stock möglichst wenig Bodenbearbeitung z. B. Blätter. Daraus gewinnen sie durch Pflügen oder Umgraben die Energie für ihre Lebenserhal- Eine Bodenuntersuchung liefert kann die Lebendmasse auf etwa tung, verbessern das Porensystem die nötigen Informationen für den 3 kg, davon 200 g Regenwürmer, für Luft und Wasser und machen verantwortungsbewussten Gärtner – gesteigert werden. Regenwürmer die darin enthaltenen Mineralstoffe nur dann kann man auch sicher die richtigen Impulse setzen. sind in vielerlei Hinsicht wichtig für wieder pflanzenverfügbar. die Böden: Sie graben ausgedehnte Auch die Pflanzen tragen direkt zur Netze von Löchern, durchmischen Fülle und Aktivität des Bodenlebens den Boden und fressen organi- bei: Etwa ein Viertel der Photo- sches Material. Damit sorgen sie synthese-Leistung der Pflanzen tauschbaren Nährstoffgehalte. für die Freisetzung von Nährstoffen wird über die Wurzeln als organi- Zusätzlich können auch Schadstof- für andere Tiere und Pflanzen und sche Säuren und Zucker in den fe (z. B. Schwermetalle) untersucht beeinflussen den Wasserhaushalt Boden abgegeben, und dient dort werden. Um Veränderungen im des Bodens, die Bindung von CO2, der Ernährung der Bodenmikro- Boden durch die Bewirtschaftung die Verbreitung von Samen und organismen. Auch diese tragen zur zu beobachten, sollten alle 4-6 vieles mehr. Mobilisierung der Bodennährstoffe Jahre Bodenproben genommen für die Pflanzen bei. Damit vervoll- und analysiert werden. Aus die- Zu den meist noch gut mit freiem ständigt sich der Kreislauf in einem sen Ergebnissen kann abgeleitet Auge erkennbaren Bodentieren gesunden Boden. Für Landwirte werden, ob und welche konkreten zählen weiters Fadenwürmer, und Gärtner ist es sehr wichtig, den bodenverbessernden und biodi- Milben, Asseln, Spinnen, Spring- Zustand ihrer Böden zu kennen. versitätfördernden Maßnahmen schwänze und Insektenlarven. In Eine Bodenuntersuchung liefert durchzuführen sind. Vorrangig für ihrem komplexen Nahrungsnetz Informationen über den pH-Wert den Gärtner bleibt jedoch, günstige zersetzen diese Organismen die or- (Säuregehalt) die Bodenart (Sand, Voraussetzungen für ein intensives ganische Substanz der Ernterück- Lehm, Ton), den Humusgehalt und Bodenleben in seiner ganzen Viel- stände und der anfallenden Streu, die aktuell verfügbaren und aus- falt zu schaffen. 5
D e r Gr ü ne Campus Lebendige Vielfalt im Boden Boden ist nicht einfach die lockere, oft nur wenig Zentimeter dicke Verwitterungsschicht der äußeren Erdkruste, sondern ein hochkomplexes Ökosystem. Dieses besteht aus Mine- ralien unterschiedlicher Art und Größe sowie aus organischer Substanz, dem Humus, der aus zersetzten, abgestorbenen Pflanzen und Tieren entstanden ist. Diese Bestandteile sind miteinander zu Ton-Humus-Komplexen verbunden, die dem Boden eine lockere Struktur verleihen. Zahlreiche mit Wasser oder Luft gefüllte Poren und Hohlräume durchziehen den Boden und bieten dem Edaphon – den Bodenlebewesen – einen Lebensraum. Eine Hand voll guter Gartenerde beinhaltet mehr Organismen, als es Menschen auf der Erde gibt. TEXT VALENTIN RIEGLER FOTOS DIETER HAAS, KATHARINA SANDLER Zusammensetzung des Boden, des organischen Materials und der Bodenflora und -fauna. Übrige Makrofauna Pflanzenwurzeln Mikro & Mesofauna Regenwürmer Organische Substanz 5% 3% 12% 25% Luft 10% 45% Mineralische 85% 40% 7% 5% Substanz Humus Pilze & 40% Algen Bakterien & Aktinomyzeten 23% Wasser Edaphon Bodenzusammensetzung Organische Substanz Bodenflora & -fauna D as Edaphon umfasst alle ten. Die Bodenfauna reicht von Sie besiedeln Wurzelknöllchen pflanzlichen und tieri- wenigen Mikrometer großen tieri- von Leguminosen und können schen Kleinlebewesen im schen Einzellern bis hin zu mehre- Stickstoff aus der Luft binden. Boden. Zur Bodenflora zählt man ren Zentimeter großen vielzelligen Pilze erschließen mit ihren Mikro- Bakterien, Pilze, Algen und Flech- Organismen. meter dünnen Hyphen Bodenbe- reiche, die durch Pflanzenwurzeln Bakterien sind die kleinsten und unerreichbar sind. An deren Spitzen häufigsten Bodenorganismen. Sie scheiden sie Verdauungsenzyme können sich binnen Minuten teilen aus, welche schwer abbaubare – also klonen. DNA-Fragmente tau- Substanzen zerlegen können. Fast schen sie einfach direkt unterein- 90 Prozent aller Pflanzenarten ander aus und können sich so sehr gehen eine Symbiose mit Mykorrhi- schnell an neue Umweltbedingun- za-Pilzen ein. Dabei gibt die Pflanze gen anpassen. Bakterien wandeln fotosynthetisch erzeugten Zucker in der Rhizosphäre – dem Bereich an Pilze ab, welche im Gegenzug rund um die Pflanzenwurzel – u. a. Nährstoffe und Wasser liefern. abgestorbene Pflanzenteile so um, Sie verbinden die Wurzelsysteme Die Wurzelknöllchen von der dass sie von Pflanzen wieder als unterschiedlicher Pflanzen, wo- Ackerbohne sind von Rhizobien Nährstoffe aufgenommen werden durch ein Nährstoffaustausch (Knöllchenbakterien) besiedelt, können. Eine besonders wichtige und Kommunikation mittels die Luftstickstoff binden können. Rolle für Pflanzen spielen Rhizobien. Botenstoffen möglich wird. 6
Grünfalt 3/2021 Wurzeln wachsen gerne durch alte Regenwurmgänge. Maulwurfshügel sind ein Indikator für eine reiche Bodenfauna. Manche Vertreter der 62 Regen- sind die meist 1-2 mm großen wie Kompost verwenden und auf wurmarten in Österreich schaffen Springschwänze (Collembola). Mineraldünger und Pflanzenschutz- ein Tunnelsystem von bis zu einem In Österreich gibt es über 400 mittel verzichten. Denn letztere Kilometer Länge und drei Meter Arten, manche davon springen mit können von Bodentieren nicht auf- Tiefe. Diese Röhren belüften den ihrer Sprunggabel am Hinterleib Boden, erleichtern Pflanzenwurzeln sogar einige Zentimeter hoch. das Vordringen in tiefe Boden- schichten und ermöglichen es dem Schließlich sorgen die Wirbeltiere Boden, größere Niederschlagsmen- als größte Bodenbewohner unter gen aufzunehmen. Der Tauwurm anderem für ausreichend Belüftung (Lumbricus terrestris) ernährt sich und Durchmischung der Boden- von abgestorbenen Pflanzenteilen, schichten. Ein Vertreter der wüh- die er in seine Röhre zieht, anrotten lenden Bodentiere, der Maulwurf, lässt und dann verspeist. ernährt sich von Käfern, Asseln, Tausendfüßern, Schnecken und Arthropoden, die Gruppe der Regenwürmern und kann so man- Gliederfüßer – zu der Insekten, chen Schädling in Schach halten. genommen werden und töten diese Tausendfüßer, Krebstiere und Im Erdboden hat jedes Lebewe- schlimmstenfalls ab. Der Verzicht Spinnentiere gehören – sind an sen eine Funktion. Sie tragen zur auf zu intensive Bodenbearbeitung ihrem segmentierten Körper zu Fruchtbarkeit des Bodens und schont das Netzwerk der Pilze und erkennen. Ihnen kommen wichtige damit zur Ernährung der Pflanzen der Erhalt von unversiegelten Flä- Funktionen der Durchmischung bei. Daher sollte man, wenn man chen ermöglicht einen Austausch und Zerkleinerung des organischen diese im Garten schützen will, zwischen Luft und Boden. Nur Materials zu. Bekannte Zerkleinerer möglichst organischen Dünger wenn Gartengestaltung und -pflege an die Abläufe der Natur angelehnt wird, kann auch dort ein gesunder 1 2 Boden erhalten werden. Weitere Informationen zum aktuel- len Interreg Projekt SYM:BIO (EFRE Kofinanzierung) der Bio Forschung Austria: www.bioforschung.at/ projects/symbio-at-cz/ 3 4 1 Steinläufer 2 Pseudoskorpion 3 Doppelfüßer 4 Springschwanz 7
D e r Gr ü ne Campus Biodiversität von Grund auf Ein Plädoyer für unseren Boden – den Schatz, den wir mit Füßen treten. Das Thema „Grund und Boden“ ist eines, das uns Menschen zutiefst bewegt. Da geht es um Besitz, um das sprichwörtliche „Berge versetzen“ und es geht darum, das Beste aus dem Boden rauszuholen. Die Grundlage für satten Rasen, üppig blühende Blumen sowie präch- tige Sträucher und Bäume ist ein gesunder Boden. Für Garten- und Landschaftsbauer so- wie für alle, die in der grünen Branche aktiv sind, ist der Boden deshalb eine wesentliche Grundlage einer professionellen Tätigkeit. Wenn das Ökosystem „Boden“ im Gleichgewicht ist, dann ist natürliches Wachstum möglich. Garten- und Landschaftsbau beginnt mit Bodenarbeit – wir alle arbeiten mit dem Boden. Doch wie schaut es tatsächlich aus mit dem Boden und was können zukunftsweisende Ansätze und Grundprinzipien für den Umgang mit dem Boden im Garten- und Landschaftsbau sein? TEXT RONALD POMMER Österreich – Land der Gärten, Das wollen die Gartenbesitzer: Land der Vielfalt Einen Garten, der von Grund auf Etwa zwei von fünf Österreichern „funktioniert“ verfügen über einen eigenen Gar- Für mehr als die Hälfte der Österrei- ten. Doch die Größe dieser Grün- cher ist der Garten vor allem ein Ort flächen variiert stark. Gesamt be- der Erholung. In einer IMAS-Um- trachtet gibt es in Österreich rund frage geben rund 400 der 1000 be- 1.325 Quadratkilometer Gartenflä- fragten Gartenbesitzer an, dass Sie chen im Privatbesitz. Und weil der den Garten zur „Entschleunigung in Vergleich mit Fußballfeldern so der Natur“ nutzen. Dieses „bewuss- beliebt ist: Ein Fußballfeld hat te Temporausnehmen“ drückt sich durchschnittlich eine Größe von auch in der Vorstellung von knapp 0,00714 Quadratkilometern. mehr als der Hälfte der Gartenbe- Die durchschnittliche Gartenfläche sitzer in Österreich aus, dass der liegt hierzulande bei erstaunlichen Garten „von selber in einem natür- 374 Quadratmetern. Und rund 32% lichen, biologischen Gleichgewicht“ der Gartenbesitzer herrschen über funktionieren sollte. mehr als 500 Quadratmetern an Eine Frage steht nun im Raum: Was Österreich ist ein Land der Gärten – Bodenfläche. Und wie es in diesen kann jeder einzelne Gartenbesitzer mit diesem Besitz ist auch Gärten um Biodiversität bestellt ist, dafür tun, dass Österreichs Gärten, eine gewisse Verantwortung verbunden. daran hat die Art und Weise der Bo- in all ihrer natürlichen Vielfalt auf denbearbeitung erheblichen Anteil. gesundem Boden wachsen? 8
Grünfalt 3/2021 Ist der Nährstoff- haushalt im Gleich- gewicht, wird die Erde zum Nährboden für Tiere, Pflanzen und Pilze. Fotos: Adobe Stock „Wer weiß, wie Pflanzenwachstum unterirdisch – also im Nachhaltiger Gartenbau als wenn die Pflan- Boden – aussieht, der erkennt gleich: Ausgereifte Systeme Schlüssel zu aktivem Boden- zen im Boden wässern und düngen nicht die Pflanzen, sondern den Bo- leben wachsen und den, der ernährt dann die Pflanzen. Das klingt sehr einfach, Planerische und gartenbau-techni- dort verrotten ist aber technisch eine Herausforderung für ein funktionie- sche Arbeit im Garten dienen der können. rendes Wassermanagement im Garten.“ Optik und dem Nutzwert eines Diesen Kreis- Gartens. Und sie dienen auch dem lauf in Gang Manuel L. Mair, MAITEC Armaturen GmbH Wunsch der österreichischen Gar- zu bringen, ist tenbesitzer nach einem Garten der eine große Auf- „funktioniert“. Einziger natürlicher gabe für jeden Regulator in Bezug auf Wasser- einzelnen Gartenbesitzer. Durch die Natur, der Freude an neuer Ar- und Nährstoffhaushalt eines Gar- Vielzahl an publizierten Ratgebern, ten- und Sortenvielfalt ist auch ein tens ist der Boden. Ein Boden der spezialisierten Internetportalen Trend, der sich in den Wünschen „funktioniert“ versorgt Pflanzen ge- sowie durch die Unterstützung von vieler Kunden ausdrückt. Naturna- nau so, wie sie es brauchen. Dass professionellen Gärtnern haben wir he Gestaltungslösungen und nach- man bei den klimatischen Verhält- heute völlig neue Möglichkeiten, die haltig sanfte Bearbeitung – dafür nissen in Zukunft nicht ohne tech- Biodiversität im Boden gezielt zu können wir uns alle gemeinsam nische Unterstützung auskommt, fördern. stark machen. Denn in jedem Gar- ist absehbar. ten kann Biodiversität, von Grund Der Boden als Grundlage einer und Boden auf leben, auch in ge- Der Gärtner und der Boden: nachhaltigen Biodiversität stalteter und strukturierter Form. Gestalter von Lebensraum und Das Jahr 2021 ist erneut zum Jahr Der Natur ist die Optik egal. Klimaschützer der Biodiversität erklärt worden. Für Biodiversität und gesunde Bö- Unser Boden ist viel mehr als nur Biodiversität im Garten bedeutet den braucht es eine durchdachte der Untergrund, auf dem wir gehen. biologische Vielfalt durch ver- Abstimmung der einzelnen Gar- Durch die Pflanzen gelangt rund schiedene Lebensbereiche und tenelemente. Boden und Pflanzen die Hälfte des Kohlenstoffs in den Ökosysteme. Abwechslung statt stehen in Abhängigkeit zueinander Boden und wird dort mit anderen Monotonie! und ermöglichen so das Leben im Nährstoffen gemeinsam gespei- Dieses neue Bewusstsein für das Gleichgewicht mit der Natur des chert. Das passiert aber nur dann, Zusammenspiel von Mensch und Gartens. 9
D e r Gr ü ne Campus Ein gesunder Boden kann deutlich mehr Wasser speichern als ein kranker, verarmter Boden. Gartenprofis machen Boden gut Auf den Boden in den Gärten haben alle, die in der grünen Branche arbei- ten, Einfluss. Wir haben es in der Hand, wie Landschaften im Großen und im Kleinen gestaltet und be- Deshalb ist es unserer Aufgabe, grundlage gut und uns Menschen arbeitet werden. Es muss in unser dass wir die Vielfalt in den Böden somit auch. aller Interesse sein, die wertvollen und Gärten schützen. Je unterschiedlicher vielfältige Eigenschaften des Bodens zu erhal- Gärten und Landschaften gestaltet ten. Weil eine Diversität im Boden Wir alle können dazu beitragen, sind und je extensiver sie nach- beginnt und ein gesunder Boden der Natur wieder mehr Platz einzu- haltig bearbeitet werden, desto uns täglich bei unserer Gartenarbeit räumen und profitieren von einem leichter bieten sie einen passenden unterstützt und die Grundlage von gesünderen Ökosystem. Das tut Lebensraum für Nützlinge. Und im „funktionierenden“ Gärten ist. den Böden als unserer Lebens- Boden fängt dieser Lebensraum an. Auch 2021 wurde zum Jahr der Biodiversität erklärt. Uns muss klar werden, dass ein reich- haltiger und lebendiger Boden uns bei unserer gärtnerischen Arbeit unterstützt. ÖSTERREICH VERLIERT AN BODEN UND AN ARTENVIELFALT Täglich wird in unserem Land die Fläche eines durchschnittli- chen landwirtschaftlichen Betriebs verbaut. Das ist laut der öster- reichischen Hagelversicherung, die sich seit Jahren aktiv für eine Bodenschutzstrategie einsetzt, ein europäischer Spitzenwert. Somit hat Österreich in den letzten 25 Jahren etwa die Agrarflä- che des Burgenlandes verloren. Darunter leidet nicht nur die Schönheit der Natur, sondern es kommt dadurch auch zu einem enormen Verlust an Artenviel- falt. Zudem fehlt dieser verlorene Boden als Wasser- und Nähr- stoffspeicher – Überschwemmungs- und Hochwasserschäden nehmen dadurch ebenso zu wie Dürreperioden. 10
Titelstory Grünfalt 3/2021 Ein anderer Zugang zu Farben und Formen Oftmals wird in den Vorstandssitzungen des GALABAU Verbandes das Thema Ge- schlechtergerechtigkeit thematisiert und die Frage aufgeworfen, warum so wenige Frauen an vorderster Front aktiv sind. Auch das Beschäftigungsverhältnis gerät hinsichtlich einer ausgewogenen Aufteilung bei vielen Betrieben in eine Schief- lage – während im Büro Frauen meist in der Überzahl sind, stellen sie „draußen“ eine Minderheit. Wir wollten der Sache auf den Grund gehen und haben Frauen der grünen Branche zum Podiumsgespräch geladen. Aufgrund der allgemein sehr gu- ten Auftragslage und der Tatsache, dass wir uns mitten in der Urlaubszeit befinden, mussten einige Teilnehmerinnen absagen. Umso mehr bedanken wir uns bei jenen Frauen, die sich Zeit für das Gespräch genommen haben. TEXT NORBERT HINTERSTEININGER FOTOS ARCHE NOVA N atürlich steht von Anfang sind sich aber einig, dass sich die Gibt es frauenspezifische an die Frage im Raum, Situation zwar insgesamt deut- Themen in der grünen ob etwas dran sei an der lich verbessert habe, dass aber Branche? Diese Frage haben wir in einem Vermutung, dass es auch in der dennoch nach wie vor Frauen die Podiumsgespräch gestellt … grünen Branche frauenspezifische körperliche Arbeit nicht zugetraut Probleme gäbe. Alle Anwesenden würde und dass (meist) ältere Semester nicht damit rechneten, dass die Frau der Chef sein könne. „Wo ich aber schon nach wie vor geschlechterspezifische Unter- schiede erkenne“, erörtert Andrea Stöger, „das ist ein anderer Zugang zu Farben, Formen und zur Gestal- tung ganz allgemein, der Frauen von Männern unterscheidet.“ Und auch wenn die Damen in der Runde erst etwas verhalten zustimmen, werden mit der Zeit immer mehr Beispiele gebracht, die diese These bestätigen. „Ich muss tatsächlich auch sagen“, pflichtet schließlich Marcel Kreitl bei, „dass unsere Gärtnermeisterin immer auch die Rosen bewundert, die sie setzt oder schneidet, den Burschen hingegen ist das fast ein bisserl egal, welche Blumen sie vor sich haben.“ 11
Ti tel s tor y „Natürlich kann die Gartenarbeit auch richtig anstrengend sein. Aber der Beruf des Gärtners ist wesentlich vielgestaltiger als es auf den ersten Blick erscheinen mag. Und genau das müssen wir auch kommunizieren!“ Eine Hürde ist natürlich, und hier sind sich auch wieder alle einig, die körperliche Anstrengung. „Der Garten- arbeit haftet auch der Ruf der harten Arbeit an, was sicherlich ein Grund dafür ist, dass es deutlich mehr Männer in der grünen Branche gibt“, erläutert Bianca Steininger, „auch wenn ich gerade bei den Meisterprü- fungen sehe, dass Jahr für Jahr der Anteil an Frauen steigt.“ Es kann also von einer Trendwende gesprochen werden. Gerade weil der Beruf immer interessanter, vielfältiger und vielschichtiger wird. „Genau das könnte es auch sein, was Frauen für die grüne Branche moti- viert“, vermutet Alexandra Wastell in der Vielgestaltig- keit der Aufgabengebiete einen Anreiz gerade auch für Frauen. „Ich denke auch“, pflichtet ihr Johanna Kreitl bei, „dass das Branchenfeld sich stark erweitert hat und reichhaltiger geworden ist. Während es damals, als ich die Gartenbauschule besuchen wollte noch geheißen hat, dass diese körperliche Arbeit nichts für Frauen ist, gibt es heute soviele Betätigungsfelder, dass auch immer mehr Frauen angesprochen werden.“ „Ich habe den Eindruck, dass unser Berufsfeld für Frauen immer interessanter wird.“ Bianca Steininger, Gartenarchitektin bei Gartengestaltung Hertl „Es ist bestimmt auch proble- matisch, dass Männer immer noch deutlich mehr verdienen als Frauen.“ Heide Kreitl, Back-Office und Marketing bei Kreitl GmbH „Ein Grund, warum weniger Frauen in den Verbänden aktiv sind, liegt sicher auch an tradi- tionellen Männernetzwerken.“ Alexandra Wastell, Stöger Innenraumbegrünung und Gartengestaltung 12
Grünfalt 3/2021 „Ich hab den Eindruck, das Frauen einen ganz anderen Rundumblick haben als Männer.“ Johanna Kreitl, Bereichsleiterin Gartenwerkstatt bei Kreitl GmbH „Ich denke, Frauen bekommen heute eine deutlich bessere Ausbildung und sind auch sehr motiviert.“ Andrea Stöger, Stöger Innenraumbegrünung und Gartengestaltung „Wir werden das Thema Mitarbeitermarketing im GALABAU Verband auf- greifen!“ Marcel Kreitl, Präsident des GALABAU Verband Österreich Gibt es also immer weniger frauenspezifische Problem- felder in der grünen Branche? Nicht ganz. Überraschen- derweise scheint ein Problem darin zu bestehen, dass es wenig bis keine Arbeitskleidung in Damenschnitten gibt. „Das sind oft richtige Zeltgrößen, T-Shirts, die bis zu den Knien reichen“, ist Johanna Kreitl empört. Ein wei- teres Problem sind die Toiletten am Arbeitsplatz. Auch wenn grundsätzlich Männer hier das gleiche Problem haben sollten, spitzt es sich bei Frauen anders zu. Hier gibt es unterschiedliche Lösungsansätze – wäh- rend manche auf Camping-Klos im Mannschaftsbus setzen, ist für andere eine Miettoilette fixer Bestandteil des Angebotes. „Da hat sich sicherlich etwas verändert“, resümiert Marcel Kreitl, „während es früher fast selbst- verständlich war, dass unseren Mitarbeitern etwas zu trinken angeboten wird und sie Zugang zur Toilette bekommen, wundern sich heute viele, dass wir Strom und Wasser brauchen.“ 13
Ti tel s tor y „Es ist eine echte Herausforderung, gute Mitarbeiter zu finden!“ Eine besondere Herausforderung Aufklärungs- und Informationskam- Verbandstätigkeit verbinden.“ Um für die grüne Branche insgesamt ist pagne notwendig wäre. „Ich denke dieses Problem mit Betriebskinder- es, gute Mitarbeiter zu finden. Das auch“, stimmt Alexandra Wastell zu, gärten oder einem starken Netz- betrifft beide Geschlechter glei- „dass viele gar nicht wissen, was werk abzufedern, wäre allerdings chermaßen. Was aber würde das ein Lanschaftsgärtner überhaupt die Branche zu klein strukturiert. grüne Arbeitsfeld gerade für Frauen genau macht.“ Dabei stünde der „Sicherlich würden regionale Veran- attraktiver machen? „Bestimmt Zeitgeist voll auf Seiten des Gala- staltungen, die speziell für Frauen muss auch ein guter Lohn gezahlt baus und nahezu jedes grüne The- ausgerichtet sind, ganz generell werden“, ist sich Andrea Stöger si- me sei voll im Trend. Diese positi- interessant sein“, denkt Bianca cher, „das muss der Leistung, dem ven Rahmenbedingungen würden Steininger und stößt damit auf brei- Fachwissen und dem Können ent- aber viel zu wenig genützt. te Zustimmung. Und man ist sich sprechen!“ Und diese Mehrkosten auch darin einig, dass Frauen auch könne man sicherlich weitergeben. Und warum finden sich eigent- in der grünen Branche zu wenig Schließlich sei es auch für jeden lich so wenige Frauen in den Vor- sichtbar sind. In diesem Sinne soll Kunden selbstverständlich, dass standsgremien der verschiedenen dieser Artikel einen ersten Beitrag er auf eine Frage eine fundierte Verbände? leisten. Antwort erhält. Und der Großteil der „Weil das nie das Feld der Frau Kunden honoriere diese Kompetenz war“, ist Andrea Stöger überzeugt. auch. Bianca Steininger vermutet „Hinzu kommt“, ergänzt Heide zudem, dass in der Öffentlichkeit Kreitl, „dass nach wie vor Familie viel zu wenig bekannt sei, wie breit und Haushalt oft auf den Schul- das Betätigungsfeld tatsächlich tern der Frauen lasten. Und das ist, dass also eine breit angelegte lässt sich schwer mit Arbeit und grüne Br Wie vielgestaltig und vielfältig die Aufbabenbe- s ere a nc un h reiche und Tätigkeitsfelder in der grünen Branche r e fü sind, darüber informiert Sie der GALABAU Verband Mitarbeiter sehr gerne. Wenn Sie Interesse an dem weit ge- steckten Berufsfeld im Garten- und Landschaftsbau haben, senden Sie uns doch eine E-Mail an office@galabau-verband.at – wir rufen Sie te gu auch sehr gerne zurück. r h Me 14
Gegen den Strich Grünfalt 3/2021 Wann ist es genug? Dass uns die vergangenen Monate geprägt haben, ist unbestritten. Wo und wie findet Veränderung jetzt statt und worin liegt die Chance, dass es besser wird als es vorher war? TEXT JOSEF ZOTTER, RONALD POMMER FOTOS ZOTTER SCHOKOLADE / RAUTENSTRAUCH Josef Zotter im Gespräch darüber, dieses gemeinschaftliche Denken Zerstörung, damit neuer Bedarf ent- was ihm gegen den Strich geht. finden, zu unseren Pflichten als Teil steht. Welch ein Irrsinn! Besitz um eines Ganzen, denn sonst kann jeden Preis ist wirklich nicht erstre- Wie ist das nun mit den es nicht funktionieren. Unsere benswert, Raffgier ist einfach unse- Pflichten? Freiheit bekommen wir nur dann xy. Drei Fernseher und zwei Autos Wir mussten in letzter Zeit viele zurück, wenn wir uns auch unserer decken keinen echten Bedarf. Viel Themen allein bewältigen, oder Pflichten bewusst sind. Ich bin wichtiger als Konsum ist doch die haben uns zumindest sehr allein überzeugt, dass wir jetzt die Chan- Entdeckung unserer Talente. Was gefühlt, in der Familie, im Job. Aber ce nützen sollten, uns neu auszu- kann ich gut und was mach ich ger- wir müssen einen Weg zurück in richten. ne, darauf muss man sich besin- nen. Wir brauchen viele Talente, da- Was brauchen wir? mit Innovation entstehen kann. Es Ich wünsche mir ein gibt gerade jetzt so viele Aufgaben neues Bewusstsein zu lösen, sozial und ökologisch. Je- für Qualität. So etwas der hat ein Talent, das müssen wir wie „Technik-Pairing“. fordern und fördern. Nur zu konsu- Produkte müssen wie- mieren, ist sicher kein Talent! der reparierbar sein und auch nachträglich Wie möchten wir leben? noch verbessert wer- Eine sinnvolle Lebensführung in der den. Die Anschaffung wir uns gesunde Ziele setzen wie darf schon was kos- Zufriedenheit. Das ist sexy. Damit ten, aber dann müs- auch gegenseitige Wertschätzung sen die Ersatzteile wieder stärker an Bedeutung auch lange erhältlich gewinnt. Das Leben ist kein Wett- und ein technisches bewerb mit dem Ziel maximaler Upgrade muss mög- Anhäufung von materiellem Kram. lich sein. So etwas Sondern Zeit, Genuss und Zufrie- sollte im Sinne des denheit sind wohl die höchsten Green Deals an Be- Besitztümer und beuten wahren deutung gewinnen. Reichtum. Dieses neue Werte- bewusstsein ist eine gesellschaft- Brauchen wir liche Aufgabe, die jetzt besonders Konsum? brisant ist. Es scheint, dass die Wirtschaft derzeit nur durch Konsum gut funktioniert und durch kontrollierte 15
Gartenräume „San Sie nacha vielleicht auch Kaiser?“ Es ist doch interessant, welche Symbolkraft nach wie vor von den Habsburgern ausgeht, in ganz besonderem Ausmaß von Kaiser Franz Joseph I. und seiner Frau Sisi. Hofburg und Schönbrunn sind die Touristenattraktionen schlechthin, ihr Leben ist mehrfach verfilmt, die Kaiserin ist Namensgeberin für ein Musical und das Merchandising läuft blendend. TEXT HANNES ETZLSTORFER FOTOS DIPL.ING. VALENTIN HABSBURG-LOTHRINGEN E rzherzogin Sophie erwarb Auch nahbarer waren die Habsbur- im Sommer 1853 die Villa ger in Bad Ischl. So ist bis heute in Bad Ischl samt der um- so manches Bonmont überliefert: liegenden Gründe, ließ das Haus Erzherzog Franz Carl, der Vater zur Kaiservilla ausbauen und einen von zwei Kaisern (Franz Joseph I. Park anlegen, um es dem Kaiser- und Maximilian von Mexiko), der paar zur Hochzeit zu schenken. ebenso wie sein Sohn die Annehm- Und dieser Park ist in mehrfacher lichkeiten der Kaiservilla genoss, Hinsicht ein Meisterwerk: Als Aus- ließ sich im Alter gerne von Sessel- druck der idealisierten Natur bildet trägern durch Bad Ischl tragen. er einen Kontrapunkt vor dem Eines Tages kam es mit un- Hintergrund des ursprünglichen bedarften Einheimischen des Bergmassivs und stellt mit den Salzkammergutes zu einem an den Außengrenzen angeleg- kurzen Wortwechsel: »Ham ten Baumgruppen zugleich einen Sie Kinder?« – »Ja!« – »Auch Übergang von der gestalteten zur an Buben?« – »Ja!« – »Was ist „wilden“ Natur. Ein reich bestückter denn der?« – »Kaiser!« – »Haben Blumengarten bestand damals aus Sie noch an zweiten Buben?« kreisförmig, um eine Vase grup- – »Ja!« – »Und was is der?« – pierten Beeten mit einem in Blüten »Auch Kaiser!« – »Ja, san Sie erstrahlenden Doppeladler direkt nacha vielleicht auch Kaiser?« vor dem Kaiserzimmer. – Darauf Franz Carl: »Nein, das hat meine Frau net erlaubt!« Die Habsburger genossen die Sommerfrische in dem immer sehr Die Reise aus der Reichs- und Resi- beschaulich gebliebenen Bad Ischl. denzstadt Wien nach Ischl erfolgte Fernab der starren Etikette bei Hofe zwar nicht per Tragsessel, dennoch war ihnen die Villa ein Ort der Zu- benötigte man auch in der Postkut- flucht. Franz Joseph bezeichnete sche noch zweieinhalb Tage Ischl als „Himmel auf Erden“ und (1. Tag: Wien–Strengberg, für Elisabeth weckte die Sommerre- 2. Tag: Strengberg–Gmunden, sidenz Erinnerungen an ihre Kind- 3. Tag Gmunden–Ischl). Mit der heit im bayrischen Possenhofen. am 21. November 1858 festlich 16
Grünfalt 3/2021 Die Gartenanlage ist ganz dem damaligen Zeitgeist entsprechend stark mit architektonischen Elementen verwoben. eröffneten Kaiserin-Elisabeth-Bahn Die Gartenanlage war, dem Ge- (heute: Westbahn) betrug die Fahr- schmack der Zeit entsprechend, zeit von Wien nach Linz mit einem in enger Verbindung mit der Archi- Schlag nur mehr acht Stunden. Ab tektur konzipiert. Brunnenfiguren, dem Jahr 1877 konnte man mit Fontänenbrunnen und im Rasen dem Zug erstmals von Wien platzierte Skulpturen betonen die bis Ischl durch fahren. Bald fanden Mittelachse der Villa. Lorberbäume sich in Ischl alle damaligen gekrön- entlang der Fassade unterstreichen ten Häupter zu einem Besuch beim die symmetrische Ausrichtung und Kaiser ein: vom deutschen König Baumgruppen akzentuieren die Wilhelm I. von Preußen (dem spä- räumliche Tiefe der Wiesenfläche. teren Kaiser) über den englischen Der Gehölzbestand ist insgesamt für die Bevölkerung geöffnet. Ab König Eduard VII., König Carol I. sehr beeindruckend und besteht 1926 pachtete eine Molkerei einen von Rumänien, König Franz II. von zum Teil aus mächtigen Solitären, Teil des Geländes, um ein Kaffee- Sizilien bis hin zu fernen Regenten die optisch an den dahinter liegen- haus zu eröffnen. Heute sind Park wie König Chulalongkorn von Siam den Wald anschließen. und Villa wieder im Privatbesitz der und Kaiser Pedro II. von Brasilien Der Park, der um 1900 seine ge- Familie Habsburg-Lothringen und waren viele Könige und Adelige zu stalterische Hochblüte erlebte, können gegen Eintrittsgebühr das Gast im Salzkammergut. wurde nach dem ersten Weltkrieg ganze Jahr über besucht werden. 17
GALABAU Picknick VERENA SCHEITZ Gießen hat etwas Meditatives INTERVIEW // Die beliebte ORF- Moderatorin Verena Scheitz ist auch erfolgreiche Schauspielerin und Kabarettistin. Sie startete ihre Kabarett- Karriere mit „Heilbutt und Rosen“ (ihr aktuelles Programm läuft unter dem Titel „Iss was G'scheitz“) und sie ist mit dem „Wenzel-Test“ auch als Buchautorin erfolgreich. Wir trafen die überaus vielseitige Entertainerin zum Gespräch in ihrem Garten. INTERVIEW NORBERT HINTERSTEININGER FOTOS DIETER HAWLAN 18
Grünfalt 3/2021 treffen will. Und meine Eltern hatten – wie das halt so oft der Fall ist – große Vorbehalte gegen eine künstle- rische Laufbahn. Da hat mir der ORF sehr geholfen, als ich auch moderieren durfte. Auch wenn das Mode- Sie sind Kabarettistin, Moderato- rieren nie mein primäres Ziel war. rin, haben Jus und Gesang stu- Ich wollte immer auf die Bühne, ins diert – mit einem Wort: Sie sind Theater und ins Kabarett. Und beim unglaublich vielseitig. Gibt es et- ORF bin ich zum Glück langsam was, das Ihnen schwer fällt? reingekommen – erst als Co-Mode- ratorin und später als Moderatorin. Ja! Das gibt es. Nähen! Da mach Zum Glück sag ich, weil das heute ich gerade einen Kurs. Griechisch alles Schlag auf Schlag geht – da lerne ich auch, das ist auch nicht muss man sofort zu 100% funktio- so einfach. Es gibt so viel, das ich nieren. noch nicht kann und gerne lernen möchte. Sie haben vorhin schon ein weite- res Talent erwähnt: Sprachen. Sie Oftmals fällt es Menschen mit vie- sprechen Englisch, Französisch, len Talenten schwer, dass sie sich Italienisch, Norwegisch, Russisch, fokussieren und diese Talente ent- jetzt auch noch Griechisch… wickeln. Wie ist es Ihnen mit der Entfaltung Ihrer Talente ergangen? Das, was man nicht braucht! Nor- wegisch zum Beispiel (lacht). Da Da haben Sie recht! Für mich waren war ich sehr verliebt in einen Nor- die schwierigsten Jahre zwischen weger und da kann man das natür- 20 und 30. Da wusste ich nicht, lich schon brauchen. Italiensch was ich wirklich machen will. Am hab ich vom Konservatorium mit- schlimmsten war das Gerichtsjahr. genommen, Russisch schon in der Ursprünglich wollte ich Richterin Schule begonnen, Englisch und werden. Aber dann wurde mir ganz Französisch sowieso. Und weil ich schnell klar, dass ich diese Lebens- jetzt öfter in Griechenland bin, will entscheidungen für andere nicht ich das auch ein bisschen können. 19
G A L A BAU Picknick „Mein dritter Hund heißt ‚Noana‘ – das ist nix Indianisches, sondern Mundart, also ‚Noch einer‘. Der war Straßenhund in Kreta. Am letzten Urlaubstag stand er plötzlich vor mir …“ Sie garteln also selbst? Und nicht zu wenig! Und ich hab auch viel Blödsinn gemacht im Garten. Ein wunderschönes Hor- tensienbeet zum Beispiel hab ich angelegt, an einer Stelle, die Hortensien gar nicht mögen. Die habens nicht geschafft. Dort hinten war ein Lavendelbeet – aber keine Sonne. Naja. Aber man wünscht sich halt was. Lavendel, Tulpen, Rosen – das gibt immer was her. Und da muss es doch einen Platz dafür geben! Aber da wird der Mar- cel Kreitl sicher eine Idee haben … Wirklich faszinierend finde ich, Das erscheint mir ein Phänomen Wollen Sie ausschließlich heimi- dass Sie laut Ihrer Website alle unserer Zeit zu sein, dass man sche Pflanzen? deutschen Dialekte können … irgendwie immer und überall … Ja, denn es hat schon einen Grund Naja, ich hör mich in eine Sprache Dampf ablassen will! Über diese wieso etwas bei uns wächst. Ich rein und dann kann ich das umset- sozialen Medien wird so viel Müll will mich nicht über die Natur stel- zen. Das geht irgendwie fast auto- transportiert! Das läuft völlig un- len. Und grundsätzlich lasse ich matisch. Ich kann gar nicht genau kontrolliert und das ist das Schlim- alles da, außer es gefällt mir gar sagen wie das geht … Da muss ich me. Inzwischen werden sogar Mo- nicht. Disteln haben ihre Berechti- sogar eher aufpassen, dass ich das deratoren beschimpft, die solche gung und auch Brennesseln. Dafür nicht überzeichne, dass ich das Tiraden löschen! Bitte red doch gibts Schmetterlinge und auch nicht lächerlich mache … mit einem Freund, denk ich mir da Bienen bei mir im Garten! … Und wenn du keinen Freund hast, Beruflich treffen Sie ganz viele dann wirds dafür einen Grund ge- Menschen. An welche Begegnung ben! Dann wärs vielleicht sinnvoll, können Sie sich besonders gut dass du Geld investierst in jeman- erinnen? den, der dir hilft. (lacht) Ganz viele, die zu uns kommen, Sie sind auch Hundeliebhaberin. haben etwas Tolles geleistet. Das Ich nehme an, den großen Garten finde ich sehr spannend. Schwer haben Sie auch für die Hunde? tu ich mich mit Leuten, denen im- mer fad ist. Das finde ich dann nur Meine Großeltern waren Bauern. schade, denn das ist Lebenszeit, Denen gehörte dieses Areal. Meine mit denen diesen Leuten langweilig Eltern wollten alles verkaufen. Ich ist! Allen anderen bringe ich echten war da immer dagegen. Eine zeitlang Respekt und Wertschätzung entge- war eine Pferdebesitzerin eingemie- gen. Aber in meinen Anfangsjahren tet, die hatte den Garten als Koppel hatte ich manchmal Gäste, denen benutzt. Jetzt haben wir wieder es nur ums Schimpfen gegangen aufgepflanzt, neu eingekiest und die ist. Das hat mich oft geärgert. Wa- Wiese saniert. Ein Garten ist natürlich rum soll sich das jemand anhören etwas Schönes, aber eben auch viel wollen? Nur weil dir eine Laus über Arbeit. Aber das Gießen am Abend, die Leber gelaufen ist! das hat schon etwas Meditatives. 20
Grünfalt 3/2021 Das gesamte Areal gehörte ursprüng- lich meinen Großeltern. Zwischen- zeitlich war eine Pferdebesitzerin eingemietet. Aber jetzt sind die Wiesenflächen, Sträucher und Beete wieder weitgehend revitalisiert … Arbeiten Sie also auch lieber bio- Eine kleine Lästerbank als Rück- logisch? zugsort also? Wir haben einen Biodünger und Ja, genau! Und weil da hinten Häu- auch wenn Bio mehr Aufwand ist … ser gebaut werden, hab ich mir die Aber manchmal brauchts halt Berliner Mauer im Garten errichtet auch Chemie. und ein paar Bäume hochgezogen (lacht) … Ich möchte einfach ein Haben Sie auch einen Lieblings- bisschen meine Ruhe haben … platz? Das kann ich verstehen. Ich liebe meine Hängematte heiß. Umso mehr danke ich Ihnen, Aber es gibt viele schöne Plätze. dass wir Ihre Ruhe ein wenig Dort hinten hab ich einen Sitzplatz, stören durften. da wird nur blöd geredet. Kennen Danke für das Gespräch. // Sie das? Einfach getratscht und ein bisschen gelästert. Da lässt man das Tor einen Spalt breit offen und dann kanns schon losgehn (lacht) … IMPRESSUM Herausgeber: Garten- und Landschaftsbauverband Österreich, 3430 Tulln, Messegelände; Präsident: Marcel Kreitl; Pressereferat: Heide Kreitl; Sekretariat: Viktoria Kreitl, office@galabau-verband.at, www.galabau-verband.at; Blattlinie: Das GRÜNFALT bereitet als Spin-off des GALABAU Journals Inhalte für Endkunden auf und ist als Ideengeber konzipiert. Es wird in Form eines ABO-Modells von GALABAU Betrieben an deren Kunden versendet und so als Kundenbindungsinstrument genzutzt. Für den Inhalt verantwortlich: Garten- und Land- schaftsbauverband Österreich; Medieninhaber, Verleger, Redaktion: Wachstumsverlag der arche nova werbeagentur gmbh, Marktplatz 14, 4310 Mauthausen, T +43 (0) 7238 / 304 30, druckunterlagen@wachstumsverlag.at, www.wachstumsverlag.at; Geschäftsführung: Norbert Hintersteininger, Ronald Pommer, Wolfgang Pöll; Initiatorin und Projektleitung: Heide Kreitl; Redaktionsleitung: Norbert Hinter- steininger, Ronald Pommer; Chefredakteur: Norbert Hintersteininger; Redakteure: Marcel Kreitl, Andreas Baumgartner, Valentin Riegler, Anna Leithner, Hannes Etzlstorfer, Josef Zotter, Dr. Ronald Pommer, Norbert Hintersteininger; Art Director: Ralph Oberndorfer; Konzept und Umsetzung: arche nova – Agentur für Unternehmenswachstum; Projektmanagement: Susanne Hörack; Verkaufsleitung: Yvonne Benkö; Anzeigenberatung: Yvonne Benkö, Ralf Klug; Anzeigenservice: anzeigen@wachstumsverlag.at; Anzeigentarif, gültig ab 1. Jänner 2021; Erscheinungsweise: 4 x jährlich; Herstellung: Digitaldruck/Wachstumsverlag; Abo: Garten- und Landschaftsbauverband Österreich, office@galabau-verband.at oder abo@wachstumsverlag.at; Druckauflage: Sonderdruck; DVR 0368491; Die Offenlegung gemäß § 25 Me- diengesetz ist unter www.wachstumsverlag.at/offenlegung ständig abrufbar. Wir tragen Verantwortung: Wir verpacken unsere Zeitschrift nur dann in Folie, wenn der Postversand es auf Grund von Beilagen erfordert. DATENSCHUTZERKLÄRUNG Wenn Sie diese Publikation als adressierte Zustellung erhalten, ohne diese bestellt zu haben, bedeutet dies, dass wir Sie aufgrund Ihrer beruflichen Tätigkeit als zur fachlichen Zielgruppe zugehörig identifiziert haben. Wir verarbeiten ausschließlich berufsbezogene Daten zu Ihrer Person und erheben Ihr Privatleben betreffend keinerlei Daten. Erhobene Daten verarbeiten wir zur Vertragserfüllung, zur Erfüllung gesetzlicher Verpflichtungen sowie zur Bereitstellung berufsbezogener Informationen einschließlich (Fach-)Werbung. In unserer, unter (https://www.arche-nova.at/datenschutz) abrufbaren, vollständigen Datenschutzerklärung informieren wir Sie ausführlich darüber, welche Kategorien personenbezogener Daten wir verarbeiten, aus welchen Quellen wir diese Daten beziehen, zu welchen Zwecken sowie auf welcher Rechtsgrundlage wir dies tun. Ebenso erfahren Sie dort, wie lange wir personenbezogene Daten speichern, an wen wir personen- bezogene Daten übermitteln, und welche Rechte Ihnen in Bezug auf die von uns verarbeiteten Daten betreffend Ihre Person zukommen. Gerne übermitteln wir Ihnen die vollständige Datenschutzerklärung auch per Post oder E-Mail – geben Sie uns einfach per Telefon, E-Mail oder Post Bescheid, wie und wohin wir Ihnen diese übermitteln dürfen. Sie erreichen uns hierzu wie folgt: Per Post: arche nova werbe- agentur gmbh, Marktplatz 14, 4310 Mauthausen, Österreich; Telefon: +43 7238 30 4 30; druckunterlagen@wachstumsverlag.at; GENDER-ERKLÄRUNG Zur besseren Lesbarkeit werden in dieser Zeitschrift personenbezogene Bezeichnungen, die sich zugleich auf Frauen und Männer bezie- hen, generell in der korrekten Genus-Form angeführt. Dies soll jedoch keinesfalls eine Geschlechterdiskriminierung oder eine Verletzung des Gleichheitsgrundsatzes zum Ausdruck bringen. 21
Aktuelles Die engagierte Naturschutzarbeit im Heidenreichsteiner Moor wird von einer sechsköpfigen Jury ausgezeichnet. Ausgezeichnetes Engagement für die Natur Grenzüberschreitende Naturschutzarbeit sowie die Möglich- keit, den Naturpark sinnlich zu erleben gaben letztlich den Ausschlag dafür, dass das Heidenreichsteiner Moor zum Naturpark des Jahres 2021 gekürt wurde. Damit wird von der sechsköpfigen Jury auch die konsequente Naturschutzarbeit im nördlichen Waldviertel ausgezeichnet. „Die Moortretanlage und das tatsächliche ‚Eintauchen‘ in das Moor sind einzigarti- ge Angebote, die so in keinem anderen Naturpark zu finden sind“, ist Johann Thauerböck, Präsident des Verbandes der Naturparke Österreichs von den vielgestaltigen Möglichkeiten im Heidenreichsteiner Moor begeistert. Den zweiten Platz belegte der Naturpark Rosalia-Ko- gelberg, der das Potential für die breite Akzeptanz in der Bevölkerung insofern voll ausschöpft, als in zahl- www.gartenbau.at reichen Kooperationen viele Natur- www.bundesgaerten.at park-Spezialitäten entwickelt und auch vermarktet werden. Nummer drei in diesem Ranking ist die Stei- Botanik hautnah erleben rische Eisenwurzen, die mit ihrem Führungen und Veranstaltungen – Sommer bis Winter 2021 innovativen Naturpark-Ressort überraschte. Mittwoch 18. Aug. 2021 Freitag, 1. Oktober 2021 Samstag, 23. Okt. 2021 Sommergemüse im Workshop Botanische Versuchsgarten Staudenpflege im Weltreise Text: Verband der Naturparke Österreichs Führung durch die Fotos: Horst Dolak / Dorothea Immervoll Gemüseversuchsanlage Herbstgarten Spezialführung durch die Zinsenhof Spezialworkshop an der Botanische Sammlung Gartenbauschule in Schönbrunn Samstag, 21. August 2021 Die Botanische Freitag, 8. Oktober bis Sammlung im Sonntag, 10. Okt. 2021 Sonntag, 21. Nov. 2021 Alpengarten 5. Wiener Herbst- Ersatz für Torf? Belvedere tage im Burggarten Ausstellung, Vortrag Ein Tipp von Spezialführung Festliche botanische Ausstellung Mittwoch, 22. Sept. 2021 Donnerstag, 25. Nov. 2021 Die Gärten bei Freitag, 8. Oktober 2021 Nacht Blütenpracht im Rosen wie im Palmenhaus Hausmesse bei Styria Belvederegarten Volksgarten Nachtführung im Schön- Workshop aus Meister- Plant: Donnerstag, 23. Sept. 2021 Die Gärten bei hand im Rosarium brunner Palmenhaus Sonntag, 19. September 2021 Nacht Samstag, 16. Okt. 2021 von 8 bis 14 Uhr. Schlosspark Schönbrunn Donnerstag, 9. Dez. 2021 Pflanzenschätze Südafrikas und Die Goldenen Äpfel Die große Ausstellung für den Freitag, 24. Sept. 2021 Heckenschnitt in Australiens des Kaisers Gartenprofi mit vielen Firmen Foto: Florian Lux Barockgärten Spezialführung durch die Spezialführung durch aus ganz Europa. Botanische Sammlung im die Zitrussammlung Workshop aus Meisterhand Belvedere in Schönbrunn Alle Infos unter www.bundesgaerten.at 22 Anmeldung unter 01 813 59 50-404 oder office@bundesgaerten.at
Lebendiger Garten Grünfalt 3/2021 Auch Insekten brauchen was zu trinken Insektentränken für den Sommer An den heißesten Tagen des Sommers ist erfrischendes Nass nicht nur bei uns Menschen gefragt. Auch Insekten brauchen Wasser. Honigbienen trinken gerne an Pfützen und transportieren sogar etwas davon in den Bienenstock. Feuchter Lehm ist besonders begehrt: einige Wildbienen- arten wie etwa die Mauerbienen bauen damit Zwischenwände zwischen den einzelnen Brutzellen. Ihre Hauptflugzeit konzentriert sich allerdings auf das erste Halbjahr. Schmetterlinge wie Schillerfalter und Eisvögel aber nehmen auch jetzt noch gern Feuchtigkeit und Salze von matschigen Foto: Bernhard Haidler Böden auf. Wer keinen Platz oder die entsprechende Bör- se hat für größere Wasserflächen im Garten, kann mit ganz einfachen Mitteln eine gut ver- wendbare Insektentränke gestalten: In einem Ton-Untersetzer, einer flachen Schale oder Vogeltränke werden ein paar größere Steine platziert, die immer noch halb aus dem einge- füllten Wasser ragen sollten. Von den Steinen Foto: Alexander Haiden Foto: Pixabay Foto: Pixabay aus gelangen die Bienen sicher an ihr Lebens- elixier, ohne darin zu versinken. Auch mit Moos, Rinden- und Holzstücken kann die Wassertränke zugänglich gestaltet werden. Das Wasser sollte regelmäßig gewechselt und natürlich immer wieder nachgefüllt werden. Platziert man diese Tränke gleich unterhalb einer Wasserstelle in einem größeren Topf mit Sumpfpflanzen (oder solchen, die Staunässe vertragen) – wie etwa in unserem „Natur im Garten“ Musterschulgarten auf der GARTEN TULLN – wird automatisch nachgefüllt bei jeder Wasserhahn- benutzung. Und feuchte Erde ist dort ebenfalls verfügbar. Foto: Anna Leithner Ein größeres Gefäß – etwa ein Holzbottich, eine alte Badewanne oder ein verzinkter Metall-Zuber – bietet als Miniteich noch mehr Möglichkeiten und kann malerisch bepflanzt werden. Dafür wird etwa eine Handbreit lehmig-steinige Erde eingefüllt, die sich meist auch im eigenen Garten findet, und zwar in der Schicht unterhalb der humosen dunkleren Boden- oberfläche. Dort hinein setzt man Sumpfpflanzen, die man mit Kies, Splitt, Schotter und/oder Steinen zusätzlich abdeckt oder befestigt: Kalmus zum Beispiel, eine wunderbare Duftpflanze, Zungenhahnenfuß und Tannen- wedel, der für gute Wasserqualität sorgt. Dann befüllt man das Behältnis mit Regenwasser. Auch beim Miniteich darf eine Lande- und Ausstiegs- brücke nicht fehlen – nicht nur für Insekten, sondern auch für ins Wasser gefallene Kleintiere. So hilft man dem Garten zu mehr Leben… Nähere Informationen unter 02742/74 333 oder www.naturimgarten.at Foto: Joachim Brocks, Natur im Garten Text: Anna Leithner 23
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