THE UNICREDIT MACRO & MARKETS 2018 OUTLOOK - UNICREDIT RESEARCH

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THE UNICREDIT MACRO & MARKETS 2018 OUTLOOK - UNICREDIT RESEARCH
Gekürzte Übersetzung der englischen Originalversion
                                                                                                              vom 15. November 2017

        The UniCredit
      Macro & Markets
         2018 Outlook

Macro Research                                                                                                      6. Dezember 2017
Strategy Research
Credit Research

            “      Solides Wachstum und attraktive Märkte
                 im nächsten Jahr. Vorsicht in Bezug auf 2019

Makro: Wir gehen für 2018 von einem anhaltend starken globalen Wachstum aus, wobei die USA kurzfristig durch               ”
Steuersenkungen beflügelt werden, die Eurozone ihre solide Dynamik beibehalten und die Schwellenländer allgemein in
guter Verfassung sein dürften. Die wichtigsten Zentralbanken werden ihre Stimulusmaßnahmen vermutlich allmählich
reduzieren. Der Wachstumsausblick für 2019 gestaltet sich weniger günstig.
Staatsanleihen: 10-jährige US-Treasuries dürften 2018 eine Spitze bei rund 2,75% erreichen, während die
Kurvenverflachung weiter dominiert. Die 10J-Bundrenditen sehen wir bis Ende 2018 bei 0,80%. Da der Druck seitens des
QE-Programms der EZB nachlässt, dürfte die Aufwärtsbewegung in erster Linie durch einen Anstieg der realen Renditen
bedingt sein.
Devisen: Die Abwertung des Dollar in Richtung des Gleichgewichtsniveaus dürfte sich fortsetzen. EUR-USD bleibt
unterbewertet und dürfte sich bis Ende 2018 seinem fairen Wert von 1,25 nähern, begünstigt durch das Tapering der EZB
und neuerliche Portfoliozuflüsse in die Eurozone.
Aktien: Der Aufwärtstrend bei Aktien aus der Eurozone dürfte trotz der bereits teuren Kurs-Gewinn-Verhältnisse bis ins
neue Jahr Bestand haben. Wir erwarten ein starkes 1H18 mit potenziellen Kursgewinnen von bis zu 15%, gefolgt von einer
Konsolidierung oder einem leichten Rückgang in 2H18.
Unternehmensanleihen: Die Kreditprofile europäischer Unternehmen dürften weiterhin Unterstützung seitens der
Fundamentalfaktoren sowie der EZB-Käufe erhalten. Dennoch machen die äußerst überzogenen Bewertungen
Unternehmensanleihen anfällig für Schwankungen am Markt. Wir rechnen mit einer leichten Weitung der Anleihenspreads.
CEEMEA: Wir schätzen die Kapitalflüsse in Staatsanleihen und Währungen aus den Schwellenländern weiter konstruktiv
ein, wenngleich eine zunehmende Differenzierung erforderlich ist. Genauer gesagt bevorzugen wir Länder mit
ausgeglichenen Außenbilanzen, die eine verbesserte Fiskalposition im Inland und hohe Realzinsen aufweisen. Bei
Unternehmensanleihen halten wir an unserer Präferenz für Papiere ohne Investment-Grade-Rating fest.

Redaktion: Marco Valli, Head of Macro Research (UniCredit Bank, Milan) & Chiara Silvestre, Economist (UniCredit Bank, Milan)
Dezember 2017                            Macro & Strategy Research
                                                                                 Macro & Markets Outlook

                          Inhalt

                      3   Überblick

                      6   Global
                     11   USA
                     15   Eurozone
                     23   Deutschland
                     24   Frankreich
                     26   Italien
                     29   Spanien
                     31   Österreich
                     32   Großbritannien
                     34   Schweiz
                     35   Schweden und Norwegen
                     37   Region Zentral- und Osteuropa (CEE)
                     42   China

                     44   Anlagenübergreifende Strategie
                     47   Fixed-Income-Strategie
                     55   Devisenstrategie
                     64   Aktienstrategie
                     68   Anleihenstrategie
                     71   CEEMEA-Strategie

                     77   Öl

                     78   Tabelle 1: Jährliche makroökonomische Prognosen
                     79   Tabelle 2: Vierteljährliche BIP- und CPI-Prognosen
                     80   Tabelle 3: Vergleich der jährlichen BIP- und CPI-Prognosen
                     81   Tabelle 4: Prognose für die globalen Rentenmärkte/Zinsen
                     82   Tabelle 5: Prognosen für die globalen Devisenmärkte
                     83   Tabelle 6: Prognosen für risikobehaftete Anlagen
                     83   Tabelle 7: Prognosen für Risikobehaftete Anlagen

UniCredit Research                                 Seite 2                               Haftungsausschluss siehe erste Seiten.
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                                                                                           Macro & Markets Outlook

                              Überblick
Erik F. Nielsen,
Global Head of CIB Research
                              ■   Dieser Bericht enthält unsere aktualisierten Prognosen für 2018 sowie einen ersten
Group Chief Economist             konkreten Ausblick für 2019. Wir gehen davon aus, dass auch im Jahr 2018 ein starkes
(UniCredit Bank, London)          globales Wirtschaftswachstum verzeichnet wird (rund 3,9 % und damit etwas stärker als
+44 207 826-1765
                                  2017). Zudem erwarten wir, dass die Zentralbanken ihre lockere Geldpolitik nur geringfügig
erik.nielsen@unicredit.eu
                                  straffen werden. 2019 dürfte indes problematischer werden.

                              ■   Mehrere Gründe sprechen dafür, dass die aktuell starke Verfassung der Weltwirtschaft noch
                                  mindestens ein Jahr anhalten wird. Die Expansion stützt sich auf eine Beschleunigung des
                                  Welthandels sowie eine akkommodierende Geldpolitik in fast allen wichtigen Ländern. Dies
                                  hat zu einer zunehmend guten Mischung von Nachfragefaktoren beigetragen. So haben
                                  insbesondere die Investitionen zugelegt, was zur Folge hatte, dass die Wachstums-
                                  unterschiede zwischen den Ländern fast das niedrigste Niveau seit mehreren Jahrzehnten
                                  erreicht haben.

                              ■   Wir rechnen damit, dass die US-Wirtschaft 2018 um 2,6% wächst. Dabei sollte die
                                  geplante Steuerreform eine (kleine) kurzfristige Unterstützung bieten. In diesem
                                  Zusammenhang dürfte die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) im kommenden Jahr drei
                                  Zinserhöhungen durchführen. Weil das Wachstum (vorübergehend) gut sein wird und es
                                  zu einer gewissen Überhitzung kommen sollte, werden die 10-jährigen US-Treasuries im
                                  Jahresverlauf 2018 bis auf 2,75% klettern.

                              ■   Unterdessen dürfte der Euroraum im nächsten Jahr kontinuierlich gute Wachstumsraten
                                  verzeichnen, sodass 2018 unter dem Strich 2,3% stehen dürften. Damit wird sich die
                                  Produktionslücke weiter schließen, was einen sehr flachen Aufwärtstrend der Kerninflation
                                  bewirken wird. Selbst in einem Jahr wird die EZB immer noch keinen Inflationsausblick
                                  erstellen können, der innerhalb des Prognosehorizonts den Zielwert erreichen wird. Daher
                                  werden die Anleihekäufe vermutlich bis 2018 fortgesetzt und der Zinsausblick wird vermut-
                                  lich unverändert beibehalten. Gefangen zwischen dem Aufwärtssog aus den USA, den
                                  anhaltenden EZB-Käufen, dem starken Wachstum im Euroraum und der niedrigen Inflation
                                  werden die Renditen 10-jähriger Bundesanleihen Ende 2018 vermutlich 0,80% erreichen.
                                  Die Risikoaufschläge (Spreads) von Staatsanleihen werden sich im kommenden Jahr
                                  geringfügig ausweiten – besonders als Reaktion auf politische Unsicherheiten im eigenen
                                  Land. Angesichts der weiter akkommodierenden Geldpolitik der EZB und des attraktiven
                                  Zinsdifferenzials dürften Anleihen der Peripherieländer den größten Teil des nächsten
                                  Jahres über weiter beliebt sein. EUR-USD dürfte seinen Aufwärtstrend bald fortsetzen und
                                  bis zum Jahresende 2018 den von uns geschätzten Fair Value von 1,25 erreichen.

                              ■   Die Region der CEE-Länder wird 2018 vermutlich erneut ein kräftiges Wachstum
                                  verzeichnen. Wir erwarten eine überdurchschnittliche Entwicklung der EU-Länder
                                  innerhalb der CEE-Region. Sie sollten dank ihrer Offenheit für den Handel, kontinuierlicher
                                  starker Transfers aus der EU sowie Zuflüssen im Privatsektor um 4% wachsen. Das
                                  Ausbleiben gesamtwirtschaftlicher Ungleichgewichte wird Raum bieten für eine weitere,
                                  aber langsam nachlassende Unterstützung durch die Politik.

                              ■   Während sich die Bewertungen in einigen Anlageklassen ihren Rekordständen nähern,
                                  dürfte das Gesamtumfeld für mehrere Risikoanlagen unterstützend bleiben. Das gilt
                                  besonders für Aktien aus dem Euroraum und den Schwellenländern. In der Vergangenheit
                                  erzielten Aktien und Rohstoffe eine Outperformance, wenn der Zyklus reif war und die
                                  Konjunktur über dem Potenzialwachstum lag. Genau das ist in den USA sowie – in
                                  geringerem Maße – im Euroraum der Fall. Es gibt keinen besonderen Grund, warum es
                                  dieses Mal anders sein sollte, zumal die Geldpolitik im historischen Vergleich
                                  akkommodierend bleiben wird.

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                         Bei den Unternehmensanleihen lassen die derzeit überzogenen Niveaus sowie ein
                         steigendes Angebot keinen Spielraum für eine weitere Kompression der Spreads.
                         Ende 2018 könnten die Risikoaufschläge sogar leicht über dem heutigen Stand liegen.

                     ■   Selbst eine sehr langsame Reduzierung der geldpolitischen Unterstützung durch die Fed
                         und die EZB wird bei den Schwellenländern (EM) die schwächeren Märkte hinsichtlich des
                         externen Finanzierungsbedarfs von den stärkeren Volkswirtschaften trennen. Nach einer
                         Phase mit beeindruckenden Zuflüssen in EM-Fonds verzeichneten diese im Oktober einen
                         deutlichen Rückgang dieser Zuflüsse. Das sollte kein Grund für allgemeine Sorgen mit
                         Blick auf die Schwellenländer sein, doch könnte es ein erstes Warnsignal sein für die
                         anfälligsten EM-Länder.

                     ■   Unsere Prognosen für 2018 basieren auf der Annahme, dass die Ölpreise in den nächsten
                         Monaten über USD 60/Barrel verharren. Die Spannungen im Nahen Osten werden jedoch
                         zu keinen messbaren Angebotsschocks führen. Folglich erwarten wir ab dem kommenden
                         Frühjahr einen langsamen Rückgang der Ölpreise in die Spanne von USD 55/Barrel
                         bis USD 60/Barrel.

                     ■   Die jüngste Zunahme der Spannungen zwischen Saudi-Arabien und dem Iran auf ein
                         historisch hohes Niveau dürfte die größte Einzelgefahr für unsere Prognosen sein. Die
                         Destabilisierung des Libanon erhöht die Gefahr weiterer Stellvertreterkriege (oder echter
                         militärischer Auseinandersetzungen) zwischen diesen beiden regionalen Großmächten im
                         Nahen Osten und/oder eine Beteiligung Israels. Falls es zu erheblichen Angebotsschocks
                         bei Öl und länger anhaltenden höheren Preisen kommt, würde das die Gesamtinflation in
                         den USA und Europa anheizen. Damit würde jedoch die „falsche Art” von Inflation
                         entstehen. Die Kosten für das Wachstum würden in diesem Szenario die Zentralbanken
                         dazu bewegen, die Zurücknahme ihrer geldpolitischen Unterstützung zu verlangsamen
                         oder sogar ganz auszusetzen.

                     ■   Unter dem Strich ist der Ausblick für 2018 komfortabel. Mit Blick auf die allgemeine
                         Wirtschaftslage und die Märkte sind wir für 2019 aber skeptischer. Das liegt nicht zuletzt
                         an der Kombination einer sehr weit fortgeschrittenen Erholung in den USA, der Politik
                         sowie den erhöhten Bewertungen von Assets.

                     ■   Wir befürchten die Auswirkungen der politischen Fragmentierung in Washington auf das
                         Wachstum in den USA, nachdem der kurzfristige positive Effekt der geplanten Steuerreform
                         vorüber ist. In Europa sorgen wir uns um das politische Vakuum in Großbritannien und die
                         Gefahr eines „harten Brexit”. Die Auswirkungen auf die britische Wirtschaft und
                         (in geringerem Umfang) auf die wichtigsten Handelspartner wären ungünstig.

                     ■   Allerdings ermutigt uns die Aussicht einer deutlich engeren Integration von
                         Kontinentaleuropa unter der gemeinsamen Führung von Frankreich und Deutschland. Die
                         externen politischen Bedrohungen lassen dieses Szenario für 2018 noch wahrscheinlicher
                         werden. Eine bessere Koordinierung der Politik, eine stärkere Konzentration auf
                         Investitionen, Fortschritte bei einer Kapitalmarktunion sowie kräftigere Stabilisierungs-
                         mechanismen gegenüber asymmetrischen Schocks werden dem längerfristigen Wachstum
                         in Europa zugutekommen.

                     ■   Das US-Wachstum sollte sich 2019 also spürbar verlangsamen. Gemäß der historischen
                         Reaktionsfunktion der Fed dürfte die Bank ihren Straffungszyklus in ungefähr 18 Monaten
                         beenden und die Renditekurve sollte weiter verflachen. In unserem Basisszenario wird die
                         Fed nach drei Zinserhöhungen im Jahr 2018 nur noch ein weiteres Mal zu Beginn des
                         Jahres 2019 die Zinsen straffen können, bevor die Schwäche der US-Konjunktur
                         offensichtlich wird.

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Dezember 2017                            Macro & Strategy Research
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                     ■   2019 wird sich auch das Wachstum im Euroraum in Richtung des Potenzialwachstums
                         abschwächen. In unserem Basisszenario glauben wir aber, dass das Expansionstempo
                         hoch genug bleiben wird, um einen moderaten Aufwärtstrend der Kerninflation zu wahren.
                         Das würde der EZB erlauben, Mitte 2019 mit einer Straffung des Einlagenzinses zu
                         beginnen, sodass dieser Ende 2019 wieder 0% erreichen könnte. Während an den
                         Märkten der Abschwung erwartet wird, werden die Aktien vermutlich nachgeben. Dabei ist
                         üblicherweise ein Vorlauf von zwölf Monaten zu beobachten.

                     ■   Das Wachstum in den EU-Ländern der CEE-Region wird 2019 wahrscheinlich in Einklang
                         mit den globalen Trends und aufgrund rückläufiger EU-Transfers nachgeben. Mit 3,5%
                         dürfte das Expansionstempo aber über dem Potenzialwachstum verharren.

                     ■   Zu guter Letzt sind wir uns sehr bewusst, dass der robuste Wirtschaftsausblick jederzeit
                         überschattet werden kann von den wirklich besorgniserregenden geopolitischen
                         Aussichten. Abgesehen von den offensichtlichen „Risikoereignissen” (kürzere
                         Konfrontationen bis hin zu einem richtigen Krieg) sorgen wir uns um die mittelfristigen
                         Auswirkungen auf den grenzübergreifenden Handel und die Investitionen. Gleichzeitig
                         bereitet uns mit Blick auf die Lösung von Konflikten der anhaltende Rückzug der USA von
                         ihrer Führungsrolle als globaler Verfechter von Demokratie und Multilateralismus
                         Kopfzerbrechen. Daneben stimmt uns die Eindämmung der liberalen Demokratie sowie die
                         damit     zusammenhängenden         unausweichlichen      Gefahren    für  marktbasierte
                         Volkswirtschaften in mehreren Ländern auf der ganzen Welt nachdenklich. Einige dieser
                         Nationen liegen in Zentral- und Osteuropa.

UniCredit Research                              Seite 5                                Haftungsausschluss siehe erste Seiten.
Dezember 2017                                                         Macro & Strategy Research
                                                                                                                                          Macro & Markets Outlook

                                                  Global
                                                  Die Weltwirtschaft: Besser geht‘s nicht
Lubomir Mitov*                                    Die Weltwirtschaft entwickelt sich so stark wie seit sieben Jahren nicht mehr. Beflügelt
Consultant
lmitov.external@unicredit.eu
                                                  durch eine Belebung des weltweiten Handels und die synchrone Erholung des Konsums
                                                  und der Investitionen in den Industrie- und Schwellenländern (Emerging Markets, EM)
*Lubomir Mitov ist ein Berater
der UniCredit Bank AG                             dürfte das weltweite reale BIP, nach schätzungsweise 3,6% in diesem Jahr, 2018 auf 3,9%
                                                  anwachsen, bevor es 2019 leicht auf 3,5% zurückfällt. Die weniger günstigen
Dr. Andreas Rees,                                 Wachstumsprognosen für 2019 gehen in erster Linie auf die erwartete Abkühlung in den
Chief German Economist                            USA zurück. Aus historischer Sicht dürfte das Weltwirtschaftswachstum 2018 leicht
(UniCredit Bank, Frankfurt)
+49 69 2717-2074
                                                  oberhalb des langfristigen Durchschnitts verharren, bevor es 2019 wieder in dessen
andreas.rees@unicredit.de                         Richtung nachgibt (siehe linke Grafik).
Daniel Vernazza, Ph.D.                            Unseres Erachtens stützen vier wesentliche Faktoren die Nachhaltigkeit der weltweiten Erholung
Chief UK & Senior
                                                  und ihre Fortsetzung im kommenden Jahr: die Belebung des globalen Handels, ein zunehmend
Global Economist
(UniCredit Bank, London)                          synchrones Wachstum, die immer größere Rolle, die Investitionen gegenüber dem Konsum beim
+44 207 826-7805                                  Wachstum spielen, und eine weitgehend expansive Wirtschaftspolitik.
daniel.vernazza@unicredit.eu
                                                  Der globale Handel, der als Näherungswert für die weltweite Nachfrage gilt, dürfte sich 2018
                                                  weiter erholen. Wir rechnen mit einem Anstieg um rund 4% – ähnlich wie in diesem Jahr. Die
                                                  Exportvolumina sind in den vergangenen Quartalen sowohl in den Industrie- als auch in den
Anhaltend starker
                                                  Schwellenländern deutlich gestiegen (siehe rechte Grafik). Der globale Frühindikator der
globaler Handel                                   UniCredit deutet zusammen mit diversen von der OECD zusammengestellten Frühindikatoren
                                                  auf ein anhaltend nachhaltiges Wachstum des Handels hin. Darüber hinaus ist die
                                                  Handelselastizität (d.h. das Verhältnis von globalem Handelswachstum zu globalem BIP-
                                                  Wachstum) ausgehend von anhaltend niedrigen Niveaus in den vergangenen Jahren zuletzt auf
                                                  leicht über 1 gestiegen. Der Hauptgrund hierfür ist die simultane Erholung auf breiter Basis über
                                                  zahlreiche Länder hinweg. Auch 2019 dürfte sich der Welthandel robust zeigen, wobei die
                                                  prognostizierte leichte Wachstumsverlangsamung auf 3,5% im Wesentlichen auf die erwartete
                                                  Abkühlung in den USA zurückgeht.
Synchronisierte Expansion                         Das globale Wachstum hat sich nicht nur gefestigt, sondern zeigt sich über die Industrie- und
                                                  Schwellenländer hinweg auch synchroner, und erstreckt sich zudem auch auf die Peripherie der
                                                  Eurozone. Synchronisierte Expansionen verstärken sich tendenziell gegenseitig durch positive
                                                  Spillover-Effekte, wodurch sie nachhaltiger und widerstandsfähiger gegenüber Ad-hoc-Schocks
                                                  oder politischen Fehlern werden. Der höchste Grad an Synchronisierung kommt im
                                                  Geschäftsklima und Verbrauchervertrauen zum Ausdruck, die beide in vielen Ländern
                                                  Mehrjahreshochs verzeichnen.

ERHOLUNG DER WELTWIRTSCHAFT DÜRFTE SICH 2018 FORTSETZEN

Reales BIP-Wachstum weltweit, in % ggü. Vj.                                         Reale Exporte, in % ggü. Vj. (3Q17 = Juli/August)
                                                                      Prognose       25
 6
                                                                                              Industrieländer          Schwellenländer
                                                                                     20
                      Historischer Durchschnitt
 5
                                                                                     15

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                                                                                      5
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                                                                                      0

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                                                                                    -10
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 0                                                                                  -20

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     1980   1985     1990      1995       2000       2005   2010   2015

                                                                                                                                                Quelle: IWF, CPB, UniCredit Research

UniCredit Research                                                               Seite 6                                                           Haftungsausschluss siehe erste Seiten.
Dezember 2017                              Macro & Strategy Research
                                                                                             Macro & Markets Outlook

Investitionen spielen eine      Zudem gründet sich das globale Wachstum zunehmend auf Investitionen und weniger auf den
größere Rolle
                                Konsum, und es fällt ausgeglichener aus. Dies wiederum trägt zur Nachhaltigkeit der Expansion
                                bei, da das Wachstum nicht länger nur von einem einzelnen Treiber abhängt und neue
                                Investitionen die Kapazität und das Wachstumspotenzial erhöhen. Höhere Exporte sprechen
                                zusammen mit dem sich aufhellenden Geschäftsklima, niedrigen und rückläufigen
                                Überkapazitäten und den geringen Kapitalkosten für eine Beschleunigung der
                                Investitionsausgaben. Tatsächlich sind die Auftragseingänge für Investitionsgüter, die eng mit
                                den Investitionen korreliert sind, bereits stark gestiegen.

Wirtschaftspolitik dürfte       Schließlich dürfte sich auch die Wirtschaftspolitik weiter günstig auf das Wachstum auswirken.
Wachstum stützen
                                Trotz der fortwährenden geldpolitischen Normalisierung in den USA und der schrittweisen
                                Drosselung der Wertpapierkäufe seitens der EZB dürfte die Geldpolitik in den wichtigen
                                Industrieländern im historischen Vergleich weiter äußerst entgegenkommend ausfallen. Dies
                                dürfte es wiederum den Schwellenländern ermöglichen, ihre lockere geldpolitische Haltung
                                beizubehalten und weiterhin von der guten Liquiditätslage weltweit und den niedrigen
                                Kreditkosten zu profitieren. Auch von fiskalischer Seite sind weitere Stimulusmaßnahmen zu
                                erwarten, wobei das starke Wachstum die Einnahmen und somit die Staatsausgaben beflügelt,
                                vor allem angesichts der historisch niedrigen Kreditkosten.

Eine Rückkehr zum               Dagegen ist eine Rückkehr zu Wachstumsraten von deutlich über 4%, wie sie vor der globalen
Vorkrisenwachstum ist
unwahrscheinlich                Finanzkrise verzeichnet wurden, unwahrscheinlich, da viele der zuvor bestehenden
                                Wachstumstreiber nicht mehr gegeben sind. Die Fortschritte beim Handel und der finanziellen
                                Globalisierung, welche die rasante Expansion in den 2000er-Jahren gestützt hatten, wurden
                                mittlerweile unterbrochen oder gar umgekehrt; der Rohstoffpreiszyklus neigt sich dem Ende zu,
                                und wichtige globale Wachstumstreiber, wie die Blase am US-Markt für Wohnimmobilien oder
                                Chinas zweistelliges Wachstum, haben nicht länger Bestand. Darüber hinaus leidet das
                                Potenzialwachstum unter dem Schaden durch die globale Finanzkrise und einem Jahrzehnt
                                unzureichender Investitionen.

Globales Wachstum dürfte 2019   Was den Ausblick nach 2018 betrifft, rechnen wir 2019 mit einer gewissen Verlangsamung des
aufgrund der Abkühlung in den
USA nachlassen                  globalen Wachstums, die größtenteils auf eine erwartete Abkühlung in den USA zurückgeht. Die
                                derzeitige Wirtschaftsexpansion in den USA stellt aus historischer Sicht bereits jetzt die
                                drittlängste Aufschwungphase dar, und da die Wirtschaft beinahe Vollbeschäftigung verzeichnet,
                                nimmt der Spielraum für weiteres Wachstum über Potenzial ab. Zudem dürften die fiskalischen
                                Stimuli 2019 nachlassen, nachdem die Steuersenkungen das Wachstum 2018 kurzfristig
                                beflügeln. Ein wesentliches Risiko wäre ein potenzielles früheres Einsetzen der Abkühlung.

                                In der Eurozone dürfte sich die umfassende Erholung 2018 fortsetzen und sich 2019 etwas
                                verlangsamen. Konsum und Investitionen dürften sich im nächsten Jahr zunehmend gegenseitig
                                begünstigen, während das solide Wachstum weltweit einen guten Puffer gegen einen stärkeren
                                Euro darstellt.

                                Großbritannien verzeichnete bereits in 1H17 das niedrigste BIP-Wachstum unter den
                                G7-Staaten. Dies dürfte sich auch 2018 nicht ändern. Wir gehen davon aus, dass sich die Brexit-
                                Verhandlungen im Dezember 2017 dem Thema Handel widmen werden, sodass Großbritannien
                                den Forderungen der EU27 hinsichtlich des Brexit nachkommen dürfte. Letztendlich dürfte ein
                                Abkommen getroffen werden, einschließlich einer Übergangsphase und eines Entwurfs der
                                künftigen Beziehungen. Wir rechnen aber erst in letzter Minute mit einem Abschluss.

Globaler Inflationsdruck        Da die Überkapazitäten weiter rückläufig sind, gehen wir davon aus, dass sich weltweit leichter
dürfte leicht zunehmen
                                Inflationsdruck aufbaut. Zwar könnten die Preise auf kurze Sicht unter Aufwärtsdruck geraten und
                                damit den jüngsten Anstieg der Ölpreise widerspiegeln. Allerdings halten wir dies lediglich für
                                vorübergehend, da der Anstieg eher auf geopolitische Sorgen denn auf die Fundamentaldaten
                                zurückgeht.

UniCredit Research                                          Seite 7                                 Haftungsausschluss siehe erste Seiten.
Dezember 2017                                       Macro & Strategy Research
                                                                                                                 Macro & Markets Outlook

                                        Wir sehen den Brent-Preis in den nächsten Monaten weiterhin oberhalb von USD 60 je Barrel,
                                        wobei im Frühjahr ein allmählicher Rückgang in Richtung der Spanne von USD 55-60 je Barrel
                                        einsetzen dürfte. Da der Inflationsdruck aller Wahrscheinlichkeit nach weiter verhalten ausfällt,
                                        dürften es die wichtigen Zentralbanken mit ihrer geldpolitischen Straffung, welche die globale
                                        Erholung gefährden könnte, nicht eilig haben.

EM-Wachstum gut unterstützt             Die Kombination aus robusten Wachstum in den Industrieländern, der Belebung des Welthandels
                                        und den stärkeren Rohstoffpreisen hat zudem zu einer synchronisierten Erholung in den
                                        Schwellenländern auf breiter Basis beigetragen. Das EM-Wachstum wird beflügelt durch
                                        neuerliche Kapitalzuflüsse und den Wiederanstieg der Asset-Preise, die mittlerweile beide zu
                                        ihren Niveaus vor dem „Tapering” zurückgekehrt sind oder diese übertroffen haben
                                        (siehe linke Grafik). Das Gesamtwachstum in den EM dürfte 2018 eine Spitze bei 4,9% erreichen
                                        (nach voraussichtlich 4,6% in diesem Jahr), bevor es 2019, hauptsächlich als Reaktion auf die
                                        erwartete Verlangsamung in den USA, auf 4,5% zurückfällt.

Der Großteil des EM-Wachstums           China und Indien dürften wesentlich zur Wachstumsbeschleunigung beitragen. Diese beiden
dürfte auf China und Indien
entfallen                               Länder, auf die 40% der Bevölkerung und 47% des BIP der Schwellenländer entfallen, stechen
                                        bereits durch ihre schiere Größe und Bevölkerungsentwicklung hervor und verzeichnen
                                        kontinuierlich einige der höchsten Wachstumsraten weltweit. Gleichzeitig dürfte sich das
                                        Wachstum in China weiter von schätzungsweise 6,8% in diesem Jahr auf 6,5% im nächsten Jahr
                                        und 6,0% 2019 abschwächen, da die politisch Verantwortlichen versuchen, einer übermäßigen
                                        Verschuldung und den Umweltschäden aus der raschen Industrialisierung in der Vergangenheit
                                        entgegenzuwirken. In Indien wird hingegen nach 6,7% in diesem Jahr mit einer
                                        Wachstumsbeschleunigung auf 7,4% (2018) und 7,8% (2019) gerechnet. Unterstützend wirkt
                                        dabei, dass die vorübergehenden Störungen durch die Geldreform nachlassen und die von der
                                        Regierung Modi umgesetzten Reformen allmählich Früchte tragen.

Die übrigen Schwellenländer             Im restlichen EM-Universum wird die Expansion mit 3,8% 2018 und 3,5% 2019 nach 3,3% 2017
dürften ein deutlich langsameres
Wachstum verzeichnen                    wahrscheinlich deutlich moderater ausfallen (siehe rechte Grafik). Es dürfte unter den Regionen
                                        zu erheblichen Unterschieden kommen, wobei Asien (über 6% in den nächsten zwei Jahren) und
                                        die CEE-EU-Länder1 (4% 2018 und 3,5% 2019) das stärkste Wachstum verzeichnen dürften. In
                                        anderen Regionen wird mit einem wesentlich verhalteneren Wachstum gerechnet. Für
                                        Lateinamerika wird mit knapp unter 2% die schwächste Expansion erwartet.

Treiber der Unterschiede                Diese Unterschiede spiegeln sowohl die verschiedenen Wirtschaftsstrukturen als auch die
zwischen den EM
                                        Qualität der Wirtschaftspolitik wider. In den asiatischen Schwellenländern dürfte das Wachstum
                                        am stärksten vom Anstieg der Auslandsnachfrage in China und Indien profitieren, während es in
                                        den CEE-EU-Ländern von der soliden Erholung in Europa und im Welthandel beflügelt wird.
                                        Beide Regionen weisen geringe makroökonomische Ungleichgewichte und eine hohe
                                        Widerstandsfähigkeit gegen globale Schocks auf. Dagegen blieben rohstoffabhängige Länder,
                                        wie z.B. der Großteil Lateinamerikas und der Region Naher Osten und Afrika (MENA), zurück,
                                        wobei die jüngste Erholung der Rohstoffpreise zwar zu neuerlichem Wachstum beitrug, aber
                                        nicht ausreichte, um die Aktivität wieder auf die Niveaus von vor 2013 anzukurbeln. Dies wird
                                        besonders in Regionen deutlich, die sich weniger schnell an die niedrigen Rohstoffpreise
                                        angepasst haben, so z.B. die MENA-Region und weite Teile Lateinamerikas.

1
 Die CEE-Länder, die zwischen 2004 und 2007 der EU beigetreten sind, bislang aber noch nicht den Euro angenommen haben: Bulgarien, Tschechien, Ungarn,
Polen und Rumänien

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Dezember 2017                                                                               Macro & Strategy Research
                                                                                                                                                                                                                                                                                                Macro & Markets Outlook

EM-ASSET-PREISE STEIGEN,                                                                                                                                                                                                        EM-WACHSTUM BESCHLEUNIGT SICH,
VOLATILITÄT AUF REKORDTIEF                                                                                                                                                                                                      ANGEFÜHRT VON ASIEN & CEE-EU

110                                                                                                                                                                                                             300             12.0   %
                                    EM Anleihen                                        EM Währungen                                         EM Aktien                                   VIX                                                                                        EM ausschl. China                                      Europa
105                                                                                                                                                                                                                                                                                Asien ausschl. China                                   LatAm
                                                                                                                                                                                                                                10.0                                               MENA                                                   Afrika
100                                                                                                                                                                                                             250                                                                CEE-EU
                                                                                                                                                                                                                                 8.0
 95

 90                                                                                                                                                                                                             200              6.0

 85                                                                                                                                                                                                                              4.0
 80                                                                                                                                                                                                             150
                                                                                                                                                                                                                                 2.0
 75

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 65                                                                                                                                                                                                                             -2.0
 60                                                                                                                                                                                                             50
                                                                                                                                                                                                                                -4.0
                                                                                                                                                                                                      Okt. 17
                                     Okt. 13

                                                                             Okt. 14

                                                                                                                      Okt. 15

                                                                                                                                                              Okt. 16
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                                                                                                                                Jan. 16
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                                                                                                                                                                        Jan. 17
                                                                                                                                                                                  Apr. 17
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                                                                                                            Jul. 15

                                                                                                                                                    Jul. 16

                                                                                                                                                                                            Jul. 17

                                                                                                                                                                                                                                       2000
                                                                                                                                                                                                                                              2001
                                                                                                                                                                                                                                                     2002
                                                                                                                                                                                                                                                            2003
                                                                                                                                                                                                                                                                   2004
                                                                                                                                                                                                                                                                          2005
                                                                                                                                                                                                                                                                                 2006
                                                                                                                                                                                                                                                                                        2007
                                                                                                                                                                                                                                                                                               2008
                                                                                                                                                                                                                                                                                                      2009
                                                                                                                                                                                                                                                                                                             2010
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     2011
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            2012
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   2013
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          2014
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 2015
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        2016
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               2017
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      2018
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                             2019
                                                                                                                                                                                                                                                                                                Quelle: Bloomberg, IWF, UniCredit Research

Leichte Ungleichgewichte in den                                                                                                   Da die Rohstoffpreise gerade hoch genug sind, um eine Sicherheitsleine für Rohstoffexporteure
meisten EM, allerdings mit
einigen Ausnahmen                                                                                                                 darzustellen, aber nicht annähernd ausreichen, um wesentlichen Druck auf die Leistungsbilanzen
                                                                                                                                  zu generieren, fallen die makroökonomischen Ungleichgewichte in den meisten Schwellen-
                                                                                                                                  ländern verhalten aus. Zudem stützen die neuerlichen Kapitalzuflüsse in die EM deren
                                                                                                                                  Außenhandelspositionen und tragen zu einer Währungsaufwertung bei. Angesichts des robusten
                                                                                                                                  kurzfristigen Wachstumsausblicks, der Aussichten auf eine nur allmähliche Drosselung der
                                                                                                                                  geldpolitischen Lockerungsmaßnahmen und der Wahrscheinlichkeit einer Dollar-Abwertung
                                                                                                                                  rechnen wir zumindest im nächsten Jahr mit anhaltend soliden Kapitalzuflüssen in die
                                                                                                                                  Schwellenländer. Zwar erkennen wir in einigen Ländern (darunter Südafrika, Argentinien und die
                                                                                                                                  Türkei) signifikante Risiken. Insgesamt scheinen die derzeitigen EM-Zuflüsse aber stabil zu sein
                                                                                                                                  und weiteren Spielraum aufzuweisen.

Geopolitische Risiken                                                                                                             Trotz der günstigen Aussichten weltweit besteht jedoch weiterhin eine Reihe von Risiken.
                                                                                                                                  Insbesondere mangelt es nicht an geopolitischen Risiken. Eine weitere Verschärfung der
                                                                                                                                  Spannungen im Nahen Osten, allen voran die Patt-Situation zwischen Saudi-Arabien und dem
                                                                                                                                  Iran, würde sich potenziell am disruptivsten auswirken. Ein Rückgang des Ölangebots könnte zu
                                                                                                                                  einem deutlichen Anstieg des Ölpreises beitragen, anstelle eines von uns erwarteten
                                                                                                                                  allmählichen Rückgangs ab dem Frühjahr 2018. Die höhere Gesamtinflation – und damit die
                                                                                                                                  „falsche Art” Inflation – in den USA und Europa würde das Wachstum belasten und die wichtigen
                                                                                                                                  Zentralbanken dazu veranlassen, die Drosselung ihrer geldpolitischen Stimuli zu verlangsamen
                                                                                                                                  oder gar ganz aufzugeben. Ein weiteres wesentlichen geopolitisches Risiko ist die mögliche
                                                                                                                                  Eskalation der Spannungen um Nordkorea.

Risiko einer verfrühten                                                                                                           Aus fundamentaler Sicht könnte die Wachstumsverlangsamung in den USA früher eintreten als
Abkühlung in den USA
                                                                                                                                  erwartet. Anstatt „erst” 2019, könnte die US-Wirtschaft bereits im späteren Verlauf des nächsten
                                                                                                                                  Jahres an Fahrt verlieren. Neben der fortgeschrittenen Phase der aktuellen Erholung könnten
                                                                                                                                  auch fehlende Steuersenkungen zu einer verfrühten Abkühlung beitragen.

Risiko von Protektionismus                                                                                                        Die Aussichten auf verstärkten Handelsprotektionismus in den USA und hohe Verschuldungs-
                                                                                                                                  grade, vor allem bei chinesischen Unternehmen, sind ebenfalls wesentliche Risiken, die im Auge
                                                                                                                                  behalten werden sollten. Ersteres dürfte sich auf Lateinamerika und dabei vor allem auf Mexiko
                                                                                                                                  auswirken, während potenzielle Maßnahmen der chinesischen Behörden, einen raschen Anstieg
                                                                                                                                  der Verschuldung zu begrenzen, zu einer stärkeren Wachstumsverlangsamung in China führen
                                                                                                                                  könnten, als derzeit erwartet wird. Dies hätte signifikante Folgen für das Wachstum weltweit,
                                                                                                                                  besonders in Asien.

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Dezember 2017                               Macro & Strategy Research
                                                                                               Macro & Markets Outlook

Risiko einer schnelleren          Eine unerwartet starke Erholung in den USA und der Eurozone könnte höheren Inflationsdruck
Einstellung der geldpolitischen
Stimuli durch die Fed und EZB     sowie eine schnellere Drosselung der geldpolitischen Stimulusmaßnahmen seitens der Fed und
                                  der EZB zur Folge haben. Angesichts der Enge am Arbeitsmarkt sind diese Risiken in den USA
                                  deutlich ausgeprägter als in der Eurozone. Die internationalen Finanzmärkte könnten mit starken
                                  Ausschlägen auf ein solches Szenario reagieren, die sich nachteilig auf das Wirtschaftswachstum
                                  auswirken würden. Das über lange Zeit äußerst entgegenkommende Finanzumfeld hat dazu
                                  geführt, dass sich einige EM-Regierungen zunehmend unbekümmert zeigen, wobei strukturelle
                                  Reformen und dringend benötigte fiskalische Anpassungen aufgeschoben werden. Dadurch sind
                                  eine Reihe von Ländern, die stark von Finanzierungen aus dem Ausland und/oder
                                  Rohstoffexporten abhängig sind, zunehmend anfällig für selbst kleinste Stimmungswechsel an
                                  den Märkten geworden. Zwar rechnen wir nicht mit umfassenden Turbulenzen. Die Asset-Preise
                                  und Kapitalflüsse in die EM dürften aber betroffen sein, während die Widerstandsfähigkeit von
                                  Ländern mit hohen externen Ungleichgewichten, wie z.B. der Türkei, Argentiniens und
                                  Südafrikas, auf die Probe gestellt wird.

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                                    USA
                                    Das letzte Hurra
Dr. Harm Bandholz, CFA              2018 dürfte sich die US-Wirtschaft erneut gut entwickeln. Nach eine Plus von 2,2% in
Chief US Economist
(UniCredit Bank, New York)          diesem Jahr rechnen wir für das kommende Jahr mit einem noch stärkeren Anstieg des
+1 212 672-5957                     realen BIP um 2,6%. Die Beschleunigung geht dabei zum Teil auf eine Steuersenkung
harm.bandholz@unicredit.eu
                                    zurück, die das Wirtschaft in den Sommermonaten vorübergehend beflügeln dürfte. Mit
                                    nachlassendem Stimulus dürfte allerdings auch die gesamtwirtschaftliche Dynamik gegen
                                    Jahresende an Fahrt verlieren und das Wachstum in der zweiten Hälfte 2019 unter das
                                    langfristige Potenzial fallen. Diese Entwicklung spiegelt unsere Einschätzung wider,
                                    wonach die US-Wirtschaft auf einen Abschwung in 2020 zusteuert. Das starke Wachstum
                                    im nächsten Jahr dürfte daher das letzte Hurra der derzeitigen Expansionsphase darstellen.

Drittlängste, jemals verzeichnete   Die USA erleben derzeit eine der längsten, jemals erfassten konjunkturellen Erholungen. Diesen
Expansion hält an – fürs Erste
                                    Monat ging der Aufschwung bereits in den 101 Monat, was ihn zum drittlängsten seit den 1850er-
                                    Jahren macht (siehe Grafik 3). 2018 dürfte sich diese Erholung nicht nur fortsetzen, sondern
                                    sogar zusätzlich an Fahrt gewinnen, da sich das reale BIP-Wachstum von 2,2% in 2017 auf 2,6%
                                    beschleunigen dürfte, bevor es 2019 sich wieder verlangsamt. Wir gehen davon aus, dass sich
                                    die Regierung Trump und die Republikaner im Kongress gegen Ende des Jahres oder Anfang
                                    nächsten Jahres letztendlich auf Steuersenkungen einigen können, welche das Wachstum
                                    während der Sommermonate beflügelt. Zudem unterstellen wir in unserem Basisszenario
                                    weiterhin, dass die USA von Schutzzöllen und sonstigen Maßnahmen absieht, die den globalen
                                    Handel spürbar belasten würden.

Republikaner müssen bei             Zur Klarstellung sei gesagt, dass die Steuersenkung keineswegs beschlossene Sache ist. Der
den Kongresswahlen Erfolge
vorweisen                           Hauptgrund, warum wir einen Stimulus für das nächste Jahr erwarten ist die Einschätzung, dass
                                    die Republikaner nach dem gescheiterten Versuch, Obamacare abzuschaffen, eher dazu bereit
                                    sein dürften, Kompromisse bei den Steuersenkungen einzugehen, da sie im Vorfeld der
                                    bevorstehenden Kongresswahlen (siehe Box unten für weitere Einzelheiten zu den Wahlen)
                                    dringend politische Erfolge vorweisen müssen. Da die ersten Schritte, darunter die
                                    Verabschiedung eines Haushaltsbeschlusses und die Veröffentlichung ausführlicher Steuerpläne
                                    seitens des Repräsentantenhauses und des Senats, bereits unternommen wurden, liegt die
                                    Wahrscheinlichkeit für einen moderaten Stimulus unseres Erachtens nach bei etwas über 50%,
                                    sodass wir weshalb wir dieses Ergebnis in unser Basisszenario einfließen lassen. Gleichwohl ist
                                    das Risiko einer weiteren legislativen Enttäuschung nicht zu vernachlässigen.

Steuersenknungen                    Die Steuersenkung dürfte das Defizit in den kommenden zehn Jahren um insgesamt
von USD 1,5 Bio.
                                    USD 1,5 Bio erhöhen – im Einklang mit dem durch den Haushaltsbeschluss gewährten
                                    finanziellen Spielraum. Dies entspricht USD 150 Mrd. pro Jahr oder rund 0,8% des BIP. Der
                                    Großteil der Steuersenkungen kommt Unternehmen zu Gute, während die Einnahmen aus der
                                    Einkommenssteuer im Wesentlichen unverändert bleiben, da niedrigere Steuersätze hier durch
                                    die Abschaffung verschiedener Abzugsmöglichkeiten konterkariert werden. Wie wir in unserem
                                    Economics Thinking vom 26 September 2017 dargelegt haben, begünstigen die
                                    Unternehmenssteuersenkungen in erster Linie vermögendere Einzelpersonen, die Unternehmen
                                    besitzen, während die Auswirkungen auf das Wirtschaftswachstum moderat ausfallen. Die
                                    Tatsache, dass der Stimulus zudem zu einer Zeit auftritt, in der quasi Vollbeschäftigung herrscht,
                                    reduziert den fiskalischen Multiplikator noch weiter. Unterm Strich gehen wir davon aus, dass die
                                    Steuerreform sowohl 2018 als auch 2019 0,2 Prozentpunkte zum Wachstum beisteuert, wobei
                                    die stärksten Auswirkungen Mitte des nächsten Jahres zu spüren sein dürften. Insgesamt dürfte
                                    sich der Wachstumseffekt der Steuerreform daher in Grenzen halten und nur vorübergehender
                                    Natur sein (siehe Grafik 1).

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Verlangsamung der                          Ohne den erwarteten fiskalischen Stimulus würde sich die Wirtschaftsaktivität aller
Wachstumsdynamik
                                           Wahrscheinlichkeit nach bereits Anfang des nächsten Jahres verlangsamen. Da der
                                           gemeinsame Impuls aus positiven Vermögenseffekten, dem energiebezogenen Anstieg der
                                           Investitionsausgaben und sowie der starken Weltwirtschaft allmählich nachlassen, dürfte sich das
                                           reale BIP-Wachstum von 3% während der Sommermonate auf rund 2% bis Ende des nächsten
                                           Jahres und auf gerade mal 1,25% bis Ende 2019 verlangsamen (siehe Grafik 2). Der private
                                           Konsum bleibt der wichtigste Wachstumsmotor, gestützt von einem gesunden Arbeitsmarkt. Das
                                           Konsumwachstum dürfte sich allerdings verlangsamen aufgrund einer Kombination aus
                                           schwächerem Beschäftigungszuwachs (da die Wirtschaft quasi Vollbeschäftigung erreicht hat),
                                           einer höheren Inflation und einer stabileren Sparquote. Letztere ist als Reaktion auf die
                                           Zugewinne bei den Vermögenspreisen und die höheren Ölpreise seit Mitte 2015 um die Hälfte
                                           von 6% auf 3% gesunken, was die Konsumausgaben in den letzten Monaten maßgeblich
                                           gestützt hat. Die Anlageinvestitionen der Unternehmen dürften ihre solide Dynamik fürs Erste
                                           beibehalten, da die energiebezogene Erholung der letzten Quartale allmählich durch den
                                           positiven Effekt der Steuersenkungen ersetzt wird. Die Staatsaugaben sollten weitgehend
                                           unverändert ausfallen, da die Steuersenkungen zum Teil durch die Kürzungen von diskretionären
                                           Ausgaben kompensiert werden. Schließlich dürften sich die Nettoexporte erneut belastend auf
                                           das Wachstum auswirken, da die Weltwirtschaft leicht an Fahrt verliert und die Importe wieder auf
                                           einen Wert steigen, der die Dynamik der Binnennachfrage eher widerspiegelt.

FISKALISCHE STIMULI DÜRFTEN WACHSTUMSVERLANGSAMUNG UM EINIGE QUARTALE VERZÖGERN

Grafik 1: Reales BIP, ggü. Vq. (in %, annualisiert)                                        Grafik 2: Beitrag zum realen BIP-Wachstum (in Pp)

                                            Reales BIP          ohne Stimulus                                                     2016     2017        2018         2019
3.5                                                                                        0.80
                                                                                           0.60
3.0
                                                                                           0.40
2.5                                                                                        0.20
                                                                                           0.00
2.0
                                                                                           -0.20

1.5                                                                                        -0.40
                                                                                           -0.60
                                                                                                                  Fiskalpolitik

                                                                                                                                                          Ölpreis
                                                                                                    Geldpolitik

                                                                                                                                         Wechselkurs

                                                                                                                                                                           Welthandel

                                                                                                                                                                                        Vermögenspreise
1.0

0.5
                                Prognose
0.0
      1Q16   3Q16    1Q17   3Q17    1Q18      3Q18       1Q19      3Q19

                                                                                                                                                            Quelle: BEA, UniCredit Research

Konjunktureller Abschwung                  Angesichts der fortgeschrittenen Phase der Expansion stellt sich die Frage über den Zeitpunkt des
zeichnet sich ab
                                           nächsten Abschwungs. Zur Klarstellung sei erwähnt, dass Expansionsphasen laut Research der
                                           San Francisco Fed kein natürliches Ablaufdatum haben. Allerdings lassen sich bereits empirische
                                           Entwicklungen beobachten, die erste mehr oder weniger deutliche Warnsignalen senden: Laut
                                           unserem eigenen Rezessionsmodell, das auf der Arbeitslosenquote, den Investitionsausgaben und
                                           den Lohnentwicklungen basiert, liegt die Wahrscheinlichkeit, dass der nächste konjunkturelle
                                           Abschwung innerhalb der nächsten zwei Jahren beginnt, bei 70%, dass er in den nächsten drei
                                           Jahren einsetzt sogar bei beachtlichen 93% (siehe Grafik 4). Andere Indikatoren, die in der
                                           Vergangenheit im Vorfeld eines Konjunkturabschwungs eine Kehrtwende verzeichnet haben,
                                           weisen ebenfalls erste Anzeichen einer Verschlechterung auf. Dazu gehören steigende
                                           Ausfallquoten bei Verbraucherkrediten, die schwächere Nachfrage nach Unternehmens-, Industrie-
                                           und gewerblichen Immobilienkrediten sowie die flache Renditekurve. Alles in allem gehen wir davon
                                           aus, dass der nächste Wirtschaftsabschwung 2020 einsetzen wird. Da die Stimmungsindikatoren
                                           und die Konjunkturdynamik bereits vorher beginnen, sich zu verschlechtern, erwarten wir, dass das
                                           BIP-Wachstum im Verlauf von 2019 unter das längerfristige Potenzial fällt.

UniCredit Research                                                              Seite 12                                                                 Haftungsausschluss siehe erste Seiten.
Dezember 2017                                        Macro & Strategy Research
                                                                                                                         Macro & Markets Outlook

                                           Ein Risiko ist, dass der Abschwung schon früher einsetzt. Schließlich besteht laut unserem
                                           Rezessionsmodell eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass die Rezession bereits in den nächsten
                                           beiden Jahren, sprich bis Mitte 2019, ihren Anfang nimmt. Dies würde bedeuten, dass sich das
                                           Wachstum bereits zum Jahreswechsel 2018/2019 verlangsamt. Der Hauptgrund, warum wir zu
                                           einer konstruktiveren Interpretation der prognostizierten Wahrscheinlichkeiten neigen, ist der,
                                           dass die Fed dieses Mal eine „lockerere” Geldpolitik (die nicht direkt in das Modell einfließt)
                                           verfolgt, als dies in der Vergangenheit der Fall war. Dies dürfte die Risiken eines Abschwungs auf
                                           kürzere Sicht mindern, ändert aber nichts an unserer zugrundeliegenden Einschätzung, dass sich
                                           die Expansionsphase ihrem Ende neigt.

ES IST ZEIT, ERNSTHAFT ÜBER DAS ENDE DER ERHOLUNG NACHZUDENKEN –
REZESSIONSMODELLE GEBEN BEREITS WARNSINGALE AUS

Grafik 3:                                                                                Grafik 4: Wahrscheinlichkeit, dass eine Rezession in den nächsten drei
Länge von Expansionsphasen, in Jahren                                                    Jahren einsetzt (%)

11                                      vorherige drei Aufschwungphasen                  100
10                                                                                        90
 9                      aktuelle Aufschwungphase (im November)
                                                                                          80
 8
 7                                                                                        70
 6                                                                                        60
 5
                                                                                          50
 4
 3                                                                                        40
 2                                                                                        30
 1
                                                                                          20
 0
      Feb-1961
     Dec-1900
     Nov-1927

      Apr-1958

     Nov-1970
      Oct-1945

     Dec-1914
      Oct-1949
       Jul-1980

       Jul-1921

       Jul-1924

     Nov-2001

     Nov-1982
     Aug-1904

     May-1954
      Mar-1919
      Jan-1912

      Jun-1908

      Mar-1933
      Mar-1975

      Jun-1938

      Jun-2009

      Mar-1991

                                                                                          10
     Dec 1858
     Dec-1867

     Apr-1888

     Dec-1854

     Dec-1870
     May-1891

     May-1885

     Jun-1897

     Mar-1879
     Jun-1894

     Jun-1861

                                                                                           0
                                                                                            1Q75   1Q80   1Q85   1Q90   1Q95    1Q00    1Q05    1Q10     1Q15

                                                                                                                                 Quelle: NBER, UniCredit Research

Die Inflation gibt weiter Rätsel           Eines der größten Rätsel während der derzeitigen Erholungsphase stellt der ausbleibende
auf, dürfte aber aufwärts
tendieren                                  Inflationsdruck dar – und das nicht nur in den USA, sondern in den meisten Industrieländern.
                                           Wir sind aber nach wie vor der Ansicht, dass die Phillips-Kurve weiterhin Gültigkeit besitzt, was
                                           bedeutet, dass die rückläufigen Überkapazitäten in der Wirtschaft die Inflation letzten Endes
                                           ankurbeln dürften. Im Einklang mit der unter Vertretern der Federal Reserve vorherrschenden
                                           Meinung, sind wir der Ansicht, dass die neuerliche Schwäche der Kerninflation während der
                                           Sommermonate größtenteils vorübergehenden Faktoren zuzuschreiben war. Da der Einfluss
                                           dieser Faktoren allmählich nachlässt, dürfte die Inflation Anfang 2018 wieder anziehen, und wir
                                           rechnen in 2Q18 mit einem neuerlichen Anstieg der Kernverbraucherpreisinflation (CPI) auf
                                           über 2%. Zudem dürfte der PCE-Kerndeflator in 2H18 den Zielwert der Fed von 2% erreichen
                                           (siehe Grafik 5).

Fed dürfte bis Mitte 2019 mit              Vor diesem Hintergrund dürfte die amerikanische Notenbank an der schrittweisen
schrittweisen Zinserhöhungen
fortfahren                                 Normalisierung ihrer lockeren Geldpolitik festhalten, zumal der neue Fed-Vorsitzende Jerome
                                           Powell wohl kaum vom Kurs seiner Vorgängerin abweichen wird. Da die Bilanznormalisierung
                                           als Selbstläufer voranschreitet, liegt der Fokus einzig auf der Normalisierung des Leitzinses.
                                           Nach einer Zinserhöhung um 25 Basispunkte gegen Ende dieses Jahres rechnen wir mit drei
                                           weiteren Schritten im nächsten Jahr und einer zusätzlichen Anhebung in der ersten Jahreshälfte
                                           2019 (siehe Grafik 6). Danach, bei einem Zinssatz von 2,50%, dürfte die Fed die Zinsstraffung
                                           aller Wahrscheinlichkeit nach einstellen, zumal sich dann die Stimmungsindikatoren und
                                           Wachstumsraten im Vorfeld des 2020 erwarteten Abschwungs allmählich beginnen
                                           abschzuwächen.

UniCredit Research                                                            Seite 13                                           Haftungsausschluss siehe erste Seiten.
Dezember 2017                                                Macro & Strategy Research
                                                                                                                                  Macro & Markets Outlook

WEITERE NORMALISIERUNG DER GELDPOLITIK, DA DIE INFLATION WEITER ANZIEHT

Grafik 5: Verbraucherpreisindex, ggü. Vj. (in %)                                          Grafik 6: Fed-Funds-Zielsatz (in %)

             CPI Gesamtindex    CPI ohne Nahrungsmittel & Energie                                      Median-Projektion der FOMC-Mitglieder (September 2017)
                                                                                          2.8
 6.0                                                                                                   UniCredit Prognose
                                                                    Prognose              2.6          Fed funds futures (14 November 2017)
 5.0
                                                                                          2.4
 4.0
                                                                                          2.2
 3.0
                                                                                          2.0
 2.0

 1.0                                                                                      1.8

 0.0                                                                                      1.6

-1.0                                                                                      1.4

-2.0                                                                                      1.2
-3.0                                                                                      1.0
   Jan. 08     Jan. 10    Jan. 12     Jan. 14     Jan. 16     Jan. 18                           Sep. 17 Dez. 17 Mrz. 18 Jun. 18 Sep. 18 Dez. 18 Mrz. 19 Jun. 19 Sep. 19 Dez. 19

                                                                                                              Quelle: BLS, Federal Reserve, Bloomberg, UniCredit Research

                                                 Box: Republikaner dürften den Kongress nach den Zwischenwahlen weiter kontrollieren

                                                 Die Zwischenwahlen in den USA finden am Dienstag, den 6. November 2018 statt. Dabei werden alle
                                                 435 Sitze im Repräsentantenhaus und 33 der 100 Sitze im Senat neu besetzt. Trotz der niedrigen
                                                 Zustimmungswerte für Präsident Trump und den Kongress gehen wir davon aus, dass die Republikaner
                                                 in der Lage sein werden, in beiden Kammern des Kongresses ihre Mehrheit zu verteidigen.

                                                 Im Repräsentantenhaus kam das sogenannte Gerrymandering (Manipulation von Wahlkreisgrenzen
                                                 zugunsten einer politischen Partei) seit Anfang der 1990er-Jahre vornehmlich den Republikanern
                                                 zugute. Als Beispiel aus der jüngsten Vergangenheit lassen sich die Wahlen 2016 anführen, bei denen
                                                 republikanische Kandidaten zusammen genommen nur 50,5% der Gesamtstimmen erhielten, allerdings
                                                 55,4% aller Sitze gewannen. Darüber hinaus schneiden die Republikaner bei Zwischenwahlen
                                                 tendenziell besser ab als in Jahren mit Präsidentschaftswahlen. All dies erschwert es den Demokraten
                                                 deutlich, eine Mehrheit im Repräsentantenhaus zu erlangen.

                                                 Im Senat verfügen die Republikaner aktuell über eine 52-48-Mehrheit. Die Chancen, dass die
                                                 Demokraten bei den bevorstehenden Wahlen Sitze gewinnen, sind verschwindend gering, da nur acht
                                                 der 33 zur Wahl stehenden Senatoren Republikaner sind, wohingegen 23 von ihnen Demokraten und
                                                 zwei Senatsmitglieder unabhängige Kandidaten darstellen, die eine Fraktion mit den Demokraten bilden.

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                                                                                          Macro & Markets Outlook

                               Eurozone
                               Breit abgestützte Erholung in vollem Gange
Marco Valli,                   In der Eurozone dürfte sich die breit angelegte Erholung im Jahr 2018 mit einem BIP-
Head of Macro Research &
Chief European Economist       Wachstum von 2,3% fortsetzen. Wir rechnen mit einer weiter schwachen Gesamt-
(UniCredit Bank, Milan)        inflation. Der anhaltende Rückgang der Produktionslücke sollte indes für einen flachen
+39 02 8862-0537
                               Aufwärtstrend der Kerninflation sorgen. Somit wird die Europäische Zentralbank (EZB)
marco.valli@unicredit.eu
                               ihre quantitative Lockerung vermutlich Ende 2018 abschließen und Mitte 2019 mit einer
                               Anhebung der Einlagenzinsen beginnen.

Das BIP-Wachstum sollte 2018   Für die Eurozone war 2017 ein gutes Jahr und das BIP-Wachstum dürfte ebenfalls
bei 2,3% liegen
                               durchschnittlich 2,3% betragen. Die Aussichten bleiben sehr günstig und 2018 erwarten wir
                               erneut eine Expansion der Wirtschaftsaktivität um 2,3%. Die Prognose umfasst einen leichten
                               Rückgang des sequentiellen Wachstums auf ein annualisiertes Tempo von nur noch gut 2%,
                               nach rund 2,5% in diesem Jahr. Der Aufschwung ist in vollem Gange. Die sich aufhellenden
                               Fundamentaldaten von Konsum und Investitionen begünstigen sich zunehmend gegenseitig.
                               Gleichzeitig bietet das solide Wachstum der Weltwirtschaft einen guten Puffer gegen
                               Belastungen durch Wechselkurse. In diesem Zusammenhang erlaubt die immer noch
                               schwache Inflation der EZB, ihre sehr akkommodierende Geldpolitik beizubehalten. Das BIP-
                               Wachstum dürfte 2019 auf 1,9% zurückgehen. Wir rechnen damit, dass die Unterstützung
                               durch das globale Umfeld zum Ende unseres Prognosehorizonts nachlässt. Unter dem Strich
                               lassen unsere Prognosen für die Eurozone zwei weitere Jahre mit einem über dem Trend
                               liegenden Wachstum erwarten. Seit Beginn der Erholung Mitte 2013 wären es dann
                               insgesamt sechs Jahre.

Starker Welthandel             Der leichte Rückgang des sequentiellen Wachstums 2018 im Vergleich zum Vorjahr lässt sich
kompensiert
Wechselkursbelastungen         in erster Linie erklären durch die Währungsaufwertung und die moderateren Wachstums-
                               impulse durch die Zinsen, da der Abwärtstrend der von Banken erhobenen Kreditzinsen die
                               Talsohle erreicht. Der Welthandel dürfte 2018 einen erheblichen Wachstumsbeitrag etwa in
                               Höhe des Vorjahresniveaus leisten. Unterdessen dürften die Haushaltspolitik und die Ölpreise
                               nur geringe Auswirkungen haben. Interessanterweise haben die BIP-Revisionen im Verlauf
                               dieses Jahres das Tempo der Erholung in der Eurozone nach oben korrigiert. Rückblickend
                               scheint diese wesentlich stärker als ursprünglich ausgewiesen. Damit schließt sich ein
                               Großteil der Lücke, die sich im Laufe der Zeit zwischen den optimistischen
                               Umfrageindikatoren und den weniger starken faktenbasierten Daten geöffnet hat. Da die
                               Revisionen der Wachstumsdaten zu einem prozyklischen Muster neigen, könnte sich diese
                               Entwicklung 2018 sehr wohl wiederholen.

Investitionen erfreuen sich    Die Binnennachfrage dürfte stark bleiben. Wir erwarten 2018 ein Wachstum der Anlage-
guter Fundamentaldaten
                               investitionen von 4%, was weitgehend dem Vorjahresniveau entspricht. Die Erholung der
                               Investitionen hat sich gefestigt und ausgeweitet. Sowohl die Unternehmen, die
                               Investitionsgüter herstellen als auch der Bausektor verzeichnen das beste Geschäftsklima
                               seit einem Jahrzehnt. Und das Baugewerbe ist schließlich von allen Bereichen am stärksten
                               auf die Binnenwirtschaft ausgerichtet. Der Aufschwung wird gestützt durch die steigende
                               Rentabilität, solide Liquiditätspositionen und lockere Finanzierungsbedingungen,
                               einschließlich der sinkenden Eigenkapitalkosten, der tiefen Kreditzinsen der Banken und der
                               niedrigen Kapitalmarktzinsen.

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                                                                                                                                   Macro & Markets Outlook

STARKER WELTHANDEL KOMPENSIERT
WECHSELKURSBELASTUNGEN                                                                     AUFSCHWUNG DER INVESTITIONEN WEITET SICH AUS

                     Impulse für BIP Wachstum in der Eurozone (Pp)                                                            EC Umfrage (Standardisiert)
  1.0                                                                                           2.0
                                   2016         2017
  0.8                                                                                           1.0
                                   2018         2019
  0.6
                                                                                                0.0
  0.4
                                                                                                -1.0
  0.2

                                                                                                -2.0
  0.0
                                                                                                              Industrielle
                                                                                                              Investitionsgüter
  -0.2                                                                                          -3.0
                                                                                                              Bauwirtschaft

  -0.4                                                                                          -4.0
             FX          Ölpreis          Geldpolitik   Welthandel   Fiskalpolitik
                                                                                                  Jan. 99   Mrz. 02     Mai. 05      Jul. 08       Sep. 11     Nov. 14     Okt. 17

                                                                                                                      Quelle: Bloomberg, EK, EZB, CPB, UniCredit Research

                                                  Die Unternehmen fragen zwar mehr Kredite für Anlageinvestitionen nach, doch sind sie für
                                                  den Rest der Gesamtwirtschaft immer noch Netto-Kreditgeber. Damit bestätigt sich das bisher
                                                  in diesem Aufschwung gültige Muster, das in einem krassen Gegensatz steht zu „normalen”
                                                  Erholungen vor der Finanzkrise. Gegenwärtig finanzieren die Unternehmen ihre Investitionen
                                                  immer noch zum Großteil aus intern generierten Mitteln. Das erklärt zum Teil das magere
                                                  Kreditwachstum in der reiferen Phase dieses Wirtschaftszyklus. Wir vermuten, dass dieser
                                                  Trend auf eine Anpassung nach der Krise und die Entschuldung zurückzuführen ist. Demnach
                                                  ist auch nicht mit einer baldigen Umkehr zu rechnen.

Verbraucher in bester Laune                       Der private Verbrauch sollte 2018 mit fast 2% erneut ein starkes Wachstum erzielen. Dieses
                                                  wird gefördert durch den soliden Beschäftigungsaufbau, der das Verbrauchervertrauen auf
                                                  den höchsten Stand seit 2001 getrieben hat. Diese BIP-Erholung war geprägt von einer relativ
                                                  hohen Elastizität des Beschäftigungswachstums auf die Wirtschaftsaktivitäten, während das
                                                  Lohnwachstum relativ träge war. Dieser Trend hat sich 2017 mit der Beschleunigung der BIP-
                                                  Wachstumsdynamik noch verstärkt. 2018 dürfte sich diese Mischung von
                                                  Beschäftigungsaufbau und Lohnwachstum kaum ändern. Ersterer dürfte der wichtigste
                                                  Treiber für das Wachstum der verfügbaren Einkommen der privaten Haushalte bleiben. Eine
                                                  zentrale Unsicherheit für den Konsumausblick betrifft die künftige Entwicklung der Sparquote.
                                                  Diese verharrt zurzeit auf historisch niedrigen Niveaus. Angesichts der optimistischen
                                                  Stimmung und der äußerst niedrigen Zinsen überrascht das nicht. Der Rückgang der
                                                  Sparquote verdeckt allerdings sehr heterogene Entwicklungen in den einzelnen Ländern.
                                                  Beispielsweise war das Entsparen in Spanien und Portugal erheblich und spiegelte in erster
                                                  Linie das höhere Verbrauchervertrauen nach den Fortschritten bei Wachstum und
                                                  Beschäftigung wider. Ab jetzt wird der private Verbrauch in diesen beiden Ländern aber
                                                  weniger Raum haben, um schneller zu wachsen als die verfügbaren Einkommen. Vermutlich
                                                  steht damit eine Abschwächung der Konsumausgaben bevor. Das Gleiche dürfte aber nicht
                                                  für die restliche Eurozone gelten.

Exporte dürften sich moderat                      Wir rechnen 2018 mit einem leichten Rückgang des Exportwachstums auf 4% bis 4,5%. Eine
abschwächen
                                                  stärkere Währung und eine breiter abgestützte Stabilisierung der Wachstumsrate des
                                                  Welthandels lassen geringere Impulse durch Ausfuhren aus der Eurozone erwarten.
                                                  Allerdings dürfte der Handel am Binnenmarkt robust bleiben, weil die Binnennachfrage nach
                                                  wie vor solide expandiert. Der Außenhandel dürfte 2018 einen leicht positiven bis weitgehend
                                                  neutralen Beitrag zum BIP-Wachstum leisten. Darin ist allerdings eine kräftige Entwicklung
                                                  der Importe berücksichtigt. Somit ist dies nicht als Hinweis auf die Bedeutung der Ausfuhren
                                                  als Stütze für die Erholung der Eurozone zu verstehen.

UniCredit Research                                                                   Seite 16                                                  Haftungsausschluss siehe erste Seiten.
Dezember 2017                                            Macro & Strategy Research
                                                                                                                                         Macro & Markets Outlook

BIP nach einzelnen Ländern                          2018 sollten die drei größten Länder der Eurozone ein weitgehend stabiles Wachstum
                                                    erzielen. In Deutschland und Frankreich erwarten wir ein Wachstum von 2,3% bzw. 1,8%. Für
                                                    Italien rechnen wir mit einer Expansion von 1,5%. In Spanien dürfte sich die Erholung von
                                                    3,1% in 2017 auf 2,7% in 2018 abschwächen. Das sollte aber als Normalisierung von einem
                                                    hohen Niveau gesehen werden und nicht als tatsächliche Eintrübung der Dynamik. Dabei
                                                    gehen wir davon aus, dass die Katalonien-Krise nur geringe Auswirkungen haben wird.
                                                    Weitere Einzelheiten zu den einzelnen EWU-Ländern finden sich in den entsprechenden
                                                    Länderabschnitten.

INVESTITIONEN ERHOLEN SICH, UNTERNEHMEN BAUEN                                                          OPTIMISTISCHE VERBRAUCHER GREIFEN AUF ERSPARNISSE
WEITER SCHULDEN AB                                                                                     ZURÜCK

   10                                                                                       6
          nichtfinanzielle Unternehmen Nettokreditvergabe (% der Bruttowertschöpfung, rs)                                     Sparquote (%)
                                                                                                            15.0                                                                    5
          Anlageinvestitionen (% ggü. Vj.)                                                  4                                 Verbrauchervertrauen (rs)
    5                                                                                                       14.5                                                                    0
                                                                                            2
                                                                                                                                                                                    -5
                                                                                            0               14.0
    0
                                                                                                                                                                                    -10
                                                                                            -2              13.5
                                                                                                                                                                                    -15
   -5
                                                                                            -4              13.0
                                                                                                                                                                                    -20
                                                                                            -6
  -10                                                                                                       12.5
                                                                                                                                                                                    -25
                                                                                            -8
                                                                                                            12.0                                                                    -30
  -15                                                      -10
     4Q99 3Q01 2Q03 1Q05 4Q06 3Q08 2Q10 1Q12 4Q13 3Q15 2Q17                                                 11.5                                                                    -35
                                                                                                                1Q99   4Q02         3Q06           2Q10         1Q14         3Q17

                                                                                                                                    Quelle: EK, EZB, Eurostat, UniCredit Research

Keine Preisstabilität in Sicht                      Wir erwarten 2018 eine durchschnittliche Gesamtinflation von 1,5%, 2019 sollte der Wert bei
                                                    1,9% liegen. Über den Prognosehorizont bleibt der Preisauftrieb unter dem Ziel der EZB.
                                                    Diese Daten basieren auf einer Fortsetzung des flachen Aufwärtstrends der Kerninflation
                                                    (2017: vermutlich 1,0%; 2018: 1,2%; 2019: 1,4%) und unseren Annahmen für den Ölpreis.
                                                    Wir rechnen damit, dass der Preis für die Ölsorte Brent im 1. Halbjahr im Anschluss an die
                                                    Spannungen im Nahen Osten über USD 60/Barrel verharren und danach zurückgehen wird.

Quellen der Volatilität                             In unseren Prognosen wird die Volatilität der monatlichen Inflationsentwicklung durch
                                                    Basiseffekte bei den Preisen für Energie (und in geringerem Ausmaß) Lebensmittel
                                                    verursacht. Daneben wird der Zeitpunkt von Ostern für Kalendereffekte sorgen. Basiseffekte
                                                    werden in den ersten Monaten 2018 vermutlich die Gesamtinflation vorübergehend dämpfen,
                                                    weil die Energie- und Lebensmittelpreise Anfang 2017 kräftig anzogen. Andererseits werden
                                                    Kalendereffekte die Daten in März, April und Mai (2018 und 2019) verzerren. Einige Posten
                                                    reagieren stark auf die unterschiedlichen Zeitpunkte von Ostern. Dieser Kalendereffekt fiel
                                                    2017 beträchtlich aus und wir haben eine ähnliche Volatilität in unseren Prognosen
                                                    berücksichtigt. Keiner dieser Effekt dürfte sich indes auf die zugrunde liegende Inflation
                                                    auswirken – und diese dürfte als zentrale Variable von der EZB beobachtet werden.

Geringere Weitergabe von                            Der Inflationsdruck in der Pipeline bleibt insgesamt schwach. In der ersten Stufe der
Wechselkursen
                                                    Preisbildungskette sind die Importpreise von wichtigen Konsumgütern (ohne Lebensmittel und
                                                    Energie) sogar gesunken. Die jüngste Schwäche dürfte vor allem den Auswirkungen der
                                                    Währungsaufwertung geschuldet sein. In einer mittleren Stufe der Preiskette haben die
                                                    Produzentenpreise für zentrale Konsumgüter indes viel weniger auf die Importpreise reagiert.
                                                    Sie tendierten in den letzten Jahren im Prinzip seitwärts. Das signalisiert, dass die
                                                    Wechselkurse nur teilweise in den Preisen weitgereicht werden – immer mehr empirische
                                                    Studien belegen dies.

UniCredit Research                                                                               Seite 17                                          Haftungsausschluss siehe erste Seiten.
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