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Anpacken und sanieren für attraktiven Wohnraum Seite 4 Magazin für den gemeinnützigen Wohnungsbau | Ausgabe 4 | Dezember 2019 Beispiele: Sanieren von Fenstern und Lift Seiten 4–13 Position: WOHNEN SCHWEIZ zur Initiative «Mehr bezahlbare Wohnungen» Seite 21 Wechsel: BWO-Direktor Ernst Hauri übergibt an Martin Tschirren Seite 27
Meine Bank ist die erste Adresse für Immobilienexpertise. Die Immobilienbank öffnet Investoren die Türe zu umfassendem Spezialwissen. Ihre Immobilien-Experten bieten Leistungen, die weit über Finanzierungen hinausreichen, und eine Beratung, die auf einem systematischen Prinzip basiert. Verstehen. Lösen. Empfehlen. lukb.ch/immobilienbank Markus Mächler, Präsident Verwaltung/Baukommission, SBL Wohnbaugenossenschaft
Intern_Editorial Was hat der Zibelemärit mit Wohnpolitik zu tun? Die Zwiebel steht selten im Rampenlicht, Der gemeinnützige Wohnungsbau leistet trotz ihrer entzündungshemmenden Wir- das gewisse Etwas an einen funktionieren- kung: Zwiebelsäfte oder Zwiebelwickel den Wohnungsmarkt in der Schweiz. Die- gegen Husten, Ohrenschmerzen, Insekten- sen Anteil am Gesamtkuchen braucht es stiche, Erkältung … Kurz: Die Zwiebel «sa- unbedingt. Nur so hat das Land bezahlbaren niert» unsere Schwachstellen! Wohnraum für alle und der Wohnfriede trägt. Damit unsere Baugenossenschaften wirken können, kann ihnen der Fonds de Bei der Sanierung von Häusern braucht es Roulement als Finanzierungshilfe eine statt Zwiebeln bauliche Anpassungen. Ge- wichtige Hilfe sein. Aber: Der Bund wird zielte, oft kleinere Massnahmen – eingebet- den Fonds de Roulement nur aufstocken, tet in ganzheitliche Betrachtungen. Wir wenn das Volk am 9. Februar 2020 die stellen Beispiele aus Kriens und Langnau Initiative «Mehr bezahlbare Woh- vor (Seiten 9 bis 11). Treppenhaus, Zwi- nungen» ablehnt. Das Konstrukt hat « schenetage und der fehlende Lift sind wie aus der Zeit gefallen. Mit ihren überschau- Nur bei einem Nein zur baren Sanierungsprojekten haben diese Initiative wird der Bundesbe- mittelständischen Baugenossenschaften die schluss über den Fonds de Rou- Häuser wieder in Schuss gebracht. lement in Kraft gesetzt. Bundesrat Guy Parmelin am Montag, » Unterschätzt wird die Zwiebel auch in der 25. November 2019 vorgestellt (Seite 18). Küche. Etwas Zwiebel sorgt für den richti- Just an diesem Tag fand in Bern der legen- gen Geschmack des perfekten Gerichts. Die däre Zibelmärit statt. Zufall – aber was Zwiebel als Zutat macht das gewisse Etwas für einer! aus. Kurt Bischof Redaktionsleiter Magazin WOHNEN SCHWEIZ Impressum Inhalt Sanieren: Vorgehen beim Fensterersatz 4 Sanieren: Auf Augenhöhe mit Neubau 7 Magazin für den gemeinnützigen Wohnungsbau Produktion Sanieren: Mutiger Farbtupfer auf dem Land 10 Brunner Medien AG, Kriens www.bag.ch Energie: Heizungsersatz 16 Herausgeber Adressänderungen/Inserate Wohnen im Alter: Neuenkirch mit FdR 17 Erscheinungsweise Verlagsgenossenschaft Initiative: Das Nein des Bundesrats 18 4 Mal jährlich Magazin WOHNEN SCHWEIZ Auflage 14 000 Exemplare Obergrundstrasse 70, 6002 Luzern Initiative: Standpunkt WOHNEN SCHWEIZ 21 Jahrgang 9 Telefon 041 310 00 50 Initiative: Pro und Contra 22 Fax 041 310 00 88 Nächste Ausgabe 1/2020 magazin@wohnen-schweiz.ch Schwerpunktthema: Boden und Wand Initiative: Anlass in Zürich 24 Erscheinungstermin: 31. März 2020 Wohnungsbau: Wechsel beim BWO 27 Redaktion Redaktionsschluss: 10. Februar 2020 Kurt Bischof, bischof | meier und co. Ratgeber: Recht 31 Anzeigenschluss: 10. März 2020 Postfach 141, 6281 Hochdorf Genossenschaften: Projekte und News 32 Telefon 041 914 70 10 Titelbild kurt.bischof@bischofmeier.ch Getty Images | zazamaza Agenda: Wichtige Veranstaltungen 35 Ausgabe 4 | 2019 3
Sanieren_Fenster Wie gehe ich beim Fensterersatz am besten vor? Fenster müssen ersetzt werden, wenn sie den Ansprüchen nach Energieeffizienz und Sicherheit gerecht werden wollen. Wie geht ein Bauherr vor? Das Magazin WOHNEN SCHWEIZ hat Beat Rudin, Geschäftsführer des Schweizerischen Fachverbandes Fenster und Fassaden FFF befragt. WOHNEN SCHWEIZ: Wie lange hält Für die Sicherheit gibt es viele Emp ein Fenster? fehlungen und Ratschläge. An was Beat Rudin: Die Lebensdauer eines soll sich der Bauherr halten? Fensters ist abhängig von Belastung An «Sicheres Wohnen Schweiz». Sie und Unterhalt. Grundsätzlich kann ein empfehlen einen erhöhten Einbruch- Fenster ewig halten. Schauen Sie sich schutz mit der sogenannten Wider- in Schlössern oder alten Villen um. standsklasse RC2. Da empfehle ich ein Zum Teil sind es die gleichen Fenster Prüfzeugnis, damit man weiss, da ist seit 300 Jahren. Etwas anderes ist na- drin, was draufsteht. türlich, welchen Schutz sie vor Witte- rung bieten und wie sicher sie sind. Die «Das Fenster spielt bei der Gebäudehülle eine grosse Die Aussprache über die Materialien Lebensdauer im Normalgebrauch hat Rolle», so Beat Rudin. Holz, Holz/Metall, Aluminium und auch mit der technischen Entwicklung Kunststoff sorgt oft für heftige Dis zu tun. Plötzlich sind zu ersetzende kussionen. Was hat welche Vorteile? Beschlagteile nicht mehr auf dem senschaften ist die Nachhaltigkeit wich- Ach! Sagen wir mal so: Rahmenmate- Markt. Dann muss ich Ersatz planen. tig, somit Lebensdauer, Qualität und rialien definiert man über die Ansprü- Unterhalt, und nicht bloss der Preis. che. Rein technisch sind alle mit allen Welche Anforderung gelten für ein Anforderungen ausrüstbar. Fakt ist, Fenster, das ersetzt werden muss? Fensterersatz ist heute vom energeti dass es keine Differenzen gibt. Das Basisbedingungen sind die gesetzlichen schen Aspekt nicht mehr zu trennen. Holz kann ich farblich verändern. Beim Anforderungen. Diesbezüglich sind wir Ja, das Fenster spielt bei der Gebäude- Kunststoff ist das nur schwer möglich. in der Schweiz bei der Wärmedämmung hülle eine grosse Rolle. Heute schaut Wenn man von den Kosten redet, dann auf einem sehr hohen Niveau. In einer man viel stärker auf die Energieeffi- muss man vermehrt auch von den Le- zweiten Stufe geht es um die Ansprüche zienz. Da spielt die verlustorientierte benszyklen reden. Gerade Genossen- des Eigentümers. Der eine will schöne Sicht bei den Renovationen eine grosse schaften sollten von den Lebenszyklen Fenster, der andere sichere, der dritte Rolle. Demgegenüber ist bei den Neu- ausgehen und nicht von den Investitio- wärmeeffiziente, der vierte grosse bauten das effizienzorientierte Fenster nen. Geringere Investitionskosten re- Fenster. Und ein fünfter schaut auf die das Mass aller Dinge. Das geht bis zur lativieren sich in der Betrachtung des Kosten. Daraus ergeben sich unzählige Gestaltung, wo man südwärts grössere gesamten Lebenszyklus. Kombinationen. Gläser nimmt. Die Fenster werden grösser und grösser. Wie muss ein Bauherr, zum Beispiel Neben Energie ist Sicherheit das zweite In welchem Zusammenhang steht der eine Genossenschaft, beim Fenster grosse Thema. Einbrecher haben Freu Trend zu den energetischen Ansprüche ersatz vorgehen? de an alten Fenstern? und welche Grenzen gibt es? Zuerst muss sich, in diesem Fall die Hier kommt die doppelte Rolle des Über grosse Fenster geht auch ent- Genossenschaft, Gedanken machen, Fensters zum Zug. Einerseits will man sprechend mehr Wärme verloren. was anders oder besser werden muss. mit einem Fenster Schutz haben vor Stellt man dem Wärmeverlust die Hier kann ein Bauherr auf die Unter- klimatischen Einflüssen und vor un- möglichen energetischen Gewinne stützung von Fachleuten zählen. Ich gebetenen Gästen. Die Einbruchzahlen gegenüber, kann die Energieeffizienz empfehle das aus Überzeugung. Daraus haben sich in den letzten Jahren hal- mit grösseren Glasflächen positiv be- ergibt sich ein Anforderungskatalog, mit biert. Dazu hat vieles beigetragen, ein einflusst werden. Grosse Elemente dem man dann die Offerten einholt. Was schöner Beitrag entfällt aber auf die weisen ein entsprechend höheres Ge- mir bei Genossenschaften auffällt, ist Fenster. Anderseits erwartet man vom wicht auf, welches in der Konstruktion ihre Ausrichtung. Sie sind nicht auf Ge- Fenster Wohlbefinden und ein gutes und beim Einbau berücksichtigt wer- winnmaximierung ausgerichtet. Genos- Wohn- oder Arbeitsgefühl. den muss. 4
Fenster-Verband Der Schweizerische Fachverband Fenster- und Fassadenbranche FFF ist der Dachverband von gut 170 Unternehmungen in der gan- zen Schweiz. Er hat zwei Hautpauf- gaben. Einerseits erbringt er Dienstleistungen für die Verbands- mitglieder, auch bei der Festlegung von Normen. Anderseits vertritt der Verband das Thema Fenster in der Öffentlichkeit und gegenüber den Behörden. Der Verband wird von den beiden Co-Präsidenten Christoph Rellstab und Dölf Müller geleitet. Die Geschäftsstelle unter Beat Rudin befindet sich in Bach- Mit Dachfenstern kann bei Sanierungen neuer, attraktiver Wohnraum entstehen; Beispiel mit einem benbülach. www.fff.ch. Bil Wenger-Fenster. Foto: Peter Leuenberger Beat Rudin: «Der Fenstermarkt ist faszinierend, aber knallhart. » WOHNEN SCHWEIZ: Seit der Mensch Löcher, Gläser, Rahmenteile. Tönt das Produktionstechnologien der Bedarf in Behausungen lebt, gibt es Löcher nicht etwas rudimentär? bei weitem gedeckt worden ist. Wir nach draussen. Ist das Fenster Teil der Klar, das sind nur die Grundelemente. sind mitten drin in einer Strukturbe- Kulturgeschichte? Daraus hat sich etwas entwickelt, was reinigung. Es ist auch so, dass sich das Kulturgut ist das, was der Mensch da- mich bis heute fasziniert. Das Fenster Fenster gut transportieren lässt. Aus- raus macht. Und das Loch oder Fens- ist ein hochkomplexes Bauteil gewor- lagerungen zeigen kaum Wirkung. ter, um Licht herein zu lassen und Bli- den, das Wind, Wasser, Regen und cke nach aussen zu gewähren, das hat Feuchtigkeit abwehrt. Fenster nehmen Unter Druck ist die Produktion von mit dem Wohlbefinden zu tun. So ge- bauphysikalische Bewegungen des Ge- Kunststofffenstern. sehen ist die Bedeutung des Lochs, wie bäudes auf. Sie können Energie däm- Man kann in der Schweiz konkurrenz- Sie sagen, tatsächlich eng mit der Ge- men, Energie produzieren und bieten fähig produzieren, wenn man wirklich schichte des Menschen verbunden. Sicherheit vor Einbrüchen. Das alles in der Schweiz produzieren will. Die « leistet ein einziges Bauteil. Produktionskosten machen heute rund 50 Prozent aus. Wir müssen heute 50 Solange wir zum Leben, Ein unverzichtbares Gut. Toll, da Prozent mehr arbeiten, bis ein Produkt Arbeiten und Wohnen kann man richtig Geld verdienen? verkauft ist. Licht haben wollen, braucht Der Fenstermarkt ist keine goldene es Löcher, Gläser und » Branche. Die Autoindustrie hat auch Die Branche ist relativ gross. Rahmenteile. keinen goldenen Boden mehr, obwohl Die Branche macht rund zwei Milliar- es immer mehr Autos hat. Nur weil der den Umsatz. 300 bis 400 Betriebe be- Bleibt das so? Oder bauen wir in Zu Markt nach mehr des gleichen Produk- fassen sich mit der Produktion von kunft in die Tiefe ohne Fenster? tes fragt, desto weniger ist das Fenster Fenstern. Rund 170 Firmen mit 1700 Bauen unter Terrain sorgte vor einigen eine Goldgrube. Die Branche hat da Mitarbeitenden sind bei unserem Ver- Jahren für Schlagzeilen. Aber ein Trend schon einige Sorgen. band. Wir befassen uns mit der tech- ist das definitiv nicht. Vielmehr bin ich nischen Unterstützung, mit den Nor- überzeugt: Solange wir zum Leben, Erzählen Sie? men und Labels. Arbeiten und Wohnen Licht haben wol- Wir haben ein Überangebot an Fenster- Interview Kurt Bischof len, braucht es Löcher, Gläser und produzenten, weil in den letzten 10 bis Rahmenteile. 15 Jahren über die Neuausrichtung der Ausgabe 4 | 2019 5
ANLIKER | Bauunternehmung | Immobilienerneuerung Generalunternehmung Immobilien Bauherr: Nicolas von Schumacher Architekt Gesamtsanierung: Generalplan 4 AG Totalunternehmer: Anliker AG Generalunternehmung Aufgefrischte Ikone Der finnische Architekt Alvar Aalto hat mit dem Hochhaus im Mit der Abteilung Immobilienerneuerung der General- Schönbühl-Quartier eine international beachtete Ikone geschaf- unternehmung schafft ANLIKER nachhaltige Werte. fen. Jetzt ist das Gebäude aus dem Jahre 1968 vollständig erneuert worden. Die einzigartigen Merkmale blieben erhalten. Der Aus- ANLIKER steht für erfolgreiche Bau- und Immobilien-Projekte. bau entspricht nun geltenden Vorschriften und Mieterbedürfnis- Seit Jahrzehnten, mit rund 1’700 Mitarbeitenden und Stand- sen. Eine anspruchsvolle Aufgabe war das, auch für ANLIKER. orten in weiten Teilen der Deutschschweiz. Eine Huldigung ist es geworden für Alvar Aalto und die mutigen Bauherren von damals und von heute. Mit ANLIKER auf Vertrauen bauen Meierhöflistrasse 18, 6021 Emmenbrücke, Telefon 041 268 88 00, www.anliker.ch
Sanieren_Liberale Baugenossenschaft Kriens Nach der Sanierung auf Augenhöhe mit Neubau Eine neue Eingangssituation und die Liegenschaft rollstuhlgängig machen: Das realisiert die Liberale Baugenossenschaft Kriens an der Grosshaslistrasse 4 in Kriens. Das nicht ganz einfache Vorhaben wird durch eine professionelle Sanierungsberatung unterstützt. Die Bauarbeiten an der Liegenschaft dige Sache für einen Lift», so Jörg Schumacher betont, dass es der LBK am Fusse des Pilatus laufen auf Hoch- Schumacher vom Vorstand der LBK. weniger um den Franken in Sachen touren. Im Mai 2019 wurde die Sanie- Schliesslich musste das ganze Trep- Energie sparen gehe, sondern um den rung gestartet, Ende Jahr sollte sie penhaus rausgerissen und neu ein- Weg: «Wir möchten Gebäude, die ener- beendet sein. Noch ist das Mehrfami- gebaut werden. getisch auf dem neusten Stand sind.» lienhaus der Liberalen Baugenossen- schaft Kriens LBK eingerüstet. Aber Langfristige Investition Ziel: Rollstuhlfähige Liegenschaft der Lift ist montiert, das Treppenhaus Urs Spichtig, Anliker AG Generalunter- Für die «nicht ganz einfache» Sanie- hat die neue ein- statt zweiläufige nehmung, betont den langfristigen Ef- rung hatte die LBK die Anliker AG Ge- Treppe, die Fassade ist neu gedämmt fekt: «Es ist eine gute Investition für die neralunternehmung als Partner bei- und die vergrösserten Balkone sind er- Vermietbarkeit des Hauses, da sie die gezogen. «Uns war es wichtig, nur kennbar. Am Wichtigsten: Die neue Liegenschaft attraktiver macht: Roll- einen Ansprechpartner zu haben, der stuhlgängig, mit Lift, deutlich grössere alles koordiniert», so Schumacher. Im « Eine ziemlich aufwändige Balkone, die Fenster auf neustem Fall Grosshaslistrasse 4 konnte der » Stand – so kann sie mit einem Neubau erste Schritt einer Gebäudezustands- Sache für einen Lift. mithalten.» Ganz zu schweigen von der analyse übersprungen werden (siehe Jörg Schumacher, LBK optimierten Gebäudehülle. Wobei: Box). «Wir als Genossenschaft wissen Spichtig wehrt sich dagegen, dass meist sehr genau, was wir investieren Eingangssituation und der Lift machen heute die Tendenz bestehe, alles auf wollen, weil wir bei unseren Bauten das Haus rollstuhlgängig. Lag vorher die Energie zu beziehen. «Wenn wir vorausschauen, so können wir schlan- der Eingang ein halbes Geschoss er- heute die Entwicklungen auf dem Woh- ker fahren», sagt Schumacher. Zu dis- höht, gelangt man jetzt hindernisfrei nungsmarkt anschauen, ist es wichtig, vom Eingang in den Lift und von da in dass man Wohnungen hat, die rentabel die Wohnung. «Eine ziemlich aufwän- vermietet werden können.» Auch Die LBK Name: Liberale Baugenossen- schaft Kriens Gründung: 17. Oktober 1956 Genossenschafter: ca. 600 Genossenschaftskapital (Freies Kapital/Pflichtkapital): CHF 1 953 250.00 Eigenkapital: CHF 12,255 Mio. Vorstand: Stefan Bucher, Präsi- dent; Bruno Achermann, Finan- zen; Silvia Durrer, Verwalterin; Jörg Schumacher, Bau Anzahl Liegenschaften: 25, alle in Kriens Anzahl Wohnungen: 330 Nächste Projekte: Fertigstellung Aussenhüllensanierung Gross- haslistrasse 4, Kriens; Innen sanierung Buchenweg 3/5, Kriens Die Verantwortlichen des Bauprojekts, von links Jörg Schumacher, Edith Duss, Urs Spichtig. Bild Sarah Bischof Ausgabe 4 | 2019 7
Wir schaffen Bestzeiten: Parallel waschen und trocknen in unter einer Stunde Die Kleinen Riesen Trockner für das Mehrfamilienhaus stehen mit ihren kurzen Programmlaufzeiten den Waschmaschinen in nichts mehr nach. Nach nur 59 Minuten kann die perfekt getrocknete Wäsche entnommen werden. So sind in einem Tag mehr Waschgänge möglich. Miele. Immer Besser. miele.ch/kleineriesen
Der Vergleich zeigt den Unterschied zwischen der alten Eingangssituation und der fast vollendeten neuen, ebenerdigen Lösung. Bilder zvg/Sarah Bischof kutieren gab einzig die Vertragsform. «Bei einer Genossenschaft kann man « Bei einer Genossenschaft kann man nicht den normalen genommen, das Haus, die Konstruk- tion zu verstehen», erklärt Spichtig. Die nicht den normalen Pauschalvertrag Pauschalvertrag anwenden, da Mieter, die teilweise bereits 20 Jahre anwenden, da ist viel mehr Transpa- im Haus wohnen, sollten in ihren Woh- ist viel mehr Transparenz renz gefordert», stellt Spichtig fest. Transparenz und Expertise gefordert. » Urs Spichtig nungen bleiben können. Für Projekt- planerin Edith Duss der Anliker AG Generalunternehmung war entschei- Auslöser für die Sanierung im Umfang dend, dass versucht wurde, in keine von 1,4 Millionen Franken war die Trep- ist, waren Diskussionen auf Augenhöhe Wohnung, mit Ausnahme des Fenster- penhausverglasung, die ersetzt werden möglich. «Das hat das Ganze verein- ersatzes, einzugreifen. musste. Doch dann habe man weiter facht.» gedacht, so Schumacher: «Wenn wir Resultat stimmt zuversichtlich schon die Fassade durch den Lift an- Bauphase ohne Überraschungen Wenn die drei jetzt gemeinsam durch fassen, sind neue Fenster, vergrös- «Die Zusammenarbeit war sehr an- das fast fertige Treppenhaus laufen, serte Balkone und ein neu isoliertes genehm», sagt Schumacher. Durch die die schlicht wirkende Lösung bestau- Dach sinnvoll». In der Planungsphase detaillierten Abklärungen im Vorfeld nen und zurückdenken, wie es vorher waren gemäss Spichtig zwei Punkte seitens des professionellen Sanie- war, freuen sie sich sichtlich. «Auch besonders wichtig: «Transparenz der rungspartners konnten Überraschun- wenn ich es mir als Architekt so vor- Kostenabrechnung sowie die fachkun- gen während den Bauarbeiten vermie- stelle, ist es trotzdem schön, die Be- dige Vertretung des Bauherrn in Bau- den werden. Während der Planung stätigung im Massstab 1:1 zu sehen», fragen.» Da Schumacher, der den Vor- wurde auf sehr vieles reagiert. «Für die stellt Schumacher von der LBK zufrie- stand der LBK vertritt, selbst Architekt sorgfältige Sondage hat man sich Zeit den fest. Sarah Bischof Ausgabe 4 | 2019 9
Sanieren_Wohnbaugenossenschaft Langnau Mutiger Farbtupfer auf dem Land Eine für die Wohnbaugenossenschaft Langnau einmalige Sanierung: Die Schulhausstrasse 7 und 9 haben durch einen Treppenhausanbau einen Lift erhalten. So sind 50 Prozent aller Woba-Wohnungen mit Lift zugänglich – ein Pluspunkt in der von vielen Leerwohnungen betroffenen Gegend. Türkis und gelb heben sie sich deutlich rige. Gleichzeitig wurde bei Projekt- von der grauen Umgebung ab – die beginn 2017 der Einbau eines Liftes neuen Treppenhaus-Anbauten an der geprüft. «Wenn nicht jetzt, dann nie», Schulhausstrasse 7 und 9 in Langnau war sich der Vorstand bewusst, haben bei Reiden. Sie sind der grosse Stolz doch beide Häuser die Hälfte ihrer Le- der Wohnbaugenossenschaft Langnau benszeit bereits erreicht. Woba. «Ein tolles Projekt, das die Mie- ter und uns zufriedenstellt», erklärt Problem Hochparterre Edi Bossert, Vizepräsident der Woba Was heute so gelungen und farbig aus- und zuständig für das Bauwesen. Ei- sieht, war ein schwierigeres Unterfan- nige Mieter haben das Pensionsalter gen. Wie bei Bauten aus den Siebzigern längst überschritten und sind froh, mü- üblich, wurde auch in Langnau ein helos via Lift vom vierten Stock in die Hochparterre gebaut. Will heissen: die Waschküche zu gelangen. Sie konnten erste Wohnung einen halben Stock ver- während der gesamten Bauphase von setzt zum Eingang. Elegant gelöst gut einem Jahr in ihren Wohnungen wurde dieses Problem mit dem Anbau bleiben. eines neuen Treppenhauses, einem versetzten Eingang und einem Lift, dort metergenau in den vorgesehenen Lift- «Wenn nicht jetzt, dann nie» wo früher das eine Treppenelement schacht passte. «Mehr Platz hätten wir Auslöser der Sanierung waren die sa- gestanden ist. «Wir hatten Glück, dass nicht gehabt.» nierungsbedürftigen Fassaden, die wir gegen die Strasse hin Platz hatten, nach 25 Jahren Schäden aufwiesen. um den Grundriss zu vergrössern», er- Projekt mit Einmaligkeitscharakter Die Woba entschied sich für eine vor- klärt Bossert, der das Projekt gemein- Dieses Projekt mit einer Investition von gehängte hinterlüftete Fassade mit sam mit der Expertise lokaler Hand- 700 000 Franken pro Haus ist gemäss einer 16 Zentimeter dicken Däm- werker für die Woba geplant hatte. Ein Bossert einmalig für die Woba. «Bei mung – doppelt so viel wie die Bishe- Glücksfall war auch der Lift, der zenti- den beiden Häusern mit je zwölf Woh- «Bei Hypothekenverlängerungen und Neufinanzierungen setzen wir auf die Kompetenz der Avobis Hypothekenbörse. So sparen wir jedes Jahr bares Geld und erst noch wertvolle Zeit.» Urs Frei Präsident Baugenossenschaft Zurlinden und Unternehmer Avobis Hypothekenbörse AG | Uster-West 18 | 8610 Uster | avobis.ch 10
Sanieren_Wohnbaugenossenschaft Langnau Die Woba setzt Akzente. Der Anbau soll nicht versteckt werden. Er soll sichtbar sein, auch mit einem mutigen Farbtupfer. Das freut Edi Bossert sichtlich, der das Projekt mit viel Fachwissen und Herzblut koordiniert hat. Fotos Sarah Bischof WBG Langnau Gründung: 11. April 1962 Genossenschafter: 134 Genossenschafts-Kapital: CHF 4.9 Millionen Verwaltung: Hansruedi Schärli, nungen und vier Stockwerken plus Kel- fristige Vermietbarkeit der Wohnungen Präsident; Edi Bossert, Vize; ler lohnt sich der Einbau eines Liftes, – speziell im Gebiet Langnau/Reiden, Roger Studer, Kassier; Erich bei den restlichen fünf Woba-Liegen- wo die Zahl der Leerwohnungen weit Wechsler, Aktuar; Vinzenz Bättig, schaften mit nur sechs bis neun Woh- über dem Durchschnitt des Kantons Chefhauswart. nungen auf maximal drei Etagen jedoch liegt. «Von der Fassade allein hat der Liegenschaften: 8 nicht.» Dennoch erklärt er stolz, dass Mieter wenig, darum haben wir auch Wohnungen: 72 nun die Hälfte der total 72 Woba-Woh- anderes berücksichtigt – so bleibt die Nächstes Projekt: nungen mit einem Lift ausgestattet Woba attraktiv.» Sarah Bischof Fassadensanierung seien. Ein grosses Plus für die lang- Spiegelschränke guten-morgen.ch Pure Eleganz. 14. bis 18. Januar 2020, Basel. Besuchen Sie uns in der Halle 2.2 am Stand D19. Modell Puro Ausgabe 4 | 2019 11
Nachhaltigkeitsbonus – registrieren Sie bis zum 31.12.2019 Ihre neu gekauften V-ZUG Geräte und sichern Sie sich Ihren Cashback. JETZT BIS ZU CHF 200.– promotion.vzug.com Cashback pro Gerät Wo die Kochzonen sind? Das bestimmen Sie. Auf dem FullFlex Kochfeld platzieren Sie Ihre Pfannen, wo Sie wollen. Denn seine Induktoren erkennen automatisch Position und Grösse des Geschirrs. Das ist Schweizer Perfektion für zuhause. vzug.com Schweizer Perfektion für zuhause
Sanieren_Lift Längst nicht jeder alte Lift muss ersetzt werden: Modernisieren heisst die Alternative Jeder Lift kommt in die Jahre. Zum Ersatz gibt es eine Alternative: Den Lift modernisieren. Wird zum richtigen Zeitpunkt modernisiert, kann die Verfügbarkeit und der gesteigerte Wert der Anlage sicherge- stellt werden. Eine gute, aber unterschätzte Alternative. In der Schweiz sind rund 230 000 Auf- züge in Betrieb. Über die Hälfte davon ist älter als 25 Jahre. Das Sicherheits- niveau älterer Anlagen ist nicht auf dem gleich hohen technischen Sicher- heitsstandard wie bei neueren Aufzü- gen. Um die Sicherheit von älteren Auf- zügen zu gewährleisten, müssen sie mit der Zeit modernisiert werden. Haftung bei Unfällen Wer heute einen Aufzug benutzt, denkt in den wenigsten Fällen an die Sicher- heit. Zu Recht, denn Aufzüge zählen heute zu den sichersten Transportmit- teln überhaupt. Dank Kabinen- und Welten liegen zwischen dem alten und dem modernisierten Lift. Mehr Sicherheit und attraktives Design – einzig Schachttüren, Fangbremsen und Zwei- und allein durch die Modernisierung und nicht durch Liftersatz. Bilder zvg wegnotrufeinrichtungen werden die Sicherheit und eine allenfalls rasche Rettung gewährleistet. Alte Aufzüge entsprechen aber nicht mehr den Lebensdauer der Aufzüge Die Lebenserwartung einer Aufzugs- «Aufzüge zählen heute zu den sichersten Transportmit- » neusten Normen. Auch wenn sämtli- anlage hängt nebst der Frequentierung che bei der Erstellung gültigen Nor- vor allem von einer fachmännischen teln überhaupt. men eingehalten wurden und eine an- und regelmässigen Wartung ab. War- gemessene Wartung durchgeführt tungsfirmen sind verpflichtet, sich an Planungszeit und können unter Um- wurde, muss der Liegenschaftsbesit- die Richtlinien zu halten und die ständen grössere finanzielle Auswir- zer damit rechnen, dass bei einer Wartung gemäss Betriebshandbuch kungen haben. Schädigung Dritter durch die Aufzugs- durchzuführen. Nur so können die Si- Durch eine Modernisierung können anlage eine Haftung besteht. cherheit und die permanente Verfüg- selbstverständlich auch Erwartungen Gemäss Art. 58 OR haftet der Eigen- barkeit der Anlagen sichergestellt wer- bezüglich Design, Komfort, Leistungs- tümer für Schäden, die aus mangel- den. Bei Unfällen wird in jedem Fall die effizienz und Stromverbrauch berück- haftem Unterhalt des Bauwerkes ent- Durchführung einer fachgerechten sichtigt werden. Gino Bauhofer stehen. Als Bauwerk gilt auch ein Wartung überprüft. Aufzug. Modernisieren oder ersetzen? Gino Bauhofer ist Leiter Kundendienst bei der Lift AG, « Der Liegenschaftsbesitzer muss damit rechnen, dass Häufig ist eine Modernisierung die wirtschaftliche Alternative zum Kom- plettersatz, insbesondere dann, wenn Querstrasse 37, 8105 Regensdorf, Telefon 044 871 91 91, www.liftag.ch bei einer Schädigung die aufwändigen und teuren baulichen Dritter durch die Aufzugs Eingriffe möglichst klein gehalten wer- anlage eine Haftung den sollen. Einzelne Massnahmen las- besteht. » sen sich einfach und günstig umsetzen, andere bedürfen einer etwas längeren Ausgabe 4 | 2019 13
A-line LED EINFACH Lichtspiegel mit Soundsystem NÄHER Perfekte Wohlfühlstimmung: optisch und musikalisch ein voller Genuss! A-line mit dem umlaufenden LED-Lichtrahmen bietet unzählige Lichtfunktionen wie die Tageszeitsteuerung oder eine romantische Kerzenlicht-Atmosphäre. Neu spielt der Lichtspiegel auf Wunsch auch Ihr musikalisches Wunschprogramm ab und Eric Bannier begeistert dabei mit vollem Sound. Verkauf Service www.wschneider.com «Die EGW ist nicht nur äusserst günstig, sondern stellt auch vernünftige Bedingungen.» Roman Stäger, Geschäftsführer Gemeinnützige Baugenossenschaft Limmattal GBL Aufzüge sind mein Ding Studieren Sie unsere Website www.egw-ccl.ch Bei mir und meinen Kollegen sind Sie richtig, wenn Sie einem starken Partner für Service und Modernisierung und kontaktieren Sie uns für eine Beratung: vertrauen wollen. Unsere Zuverlässigkeit und unsere kontakt@egw-ccl.ch oder Telefon 062 206 06 16 Multimarkenkompetenz zeichnen uns aus. Sprechen Sie mit uns. Ganz einfach. Graphic Work EGW_Inserat_Wohnen-Schweiz_d_92x128_4119-1.indd 1 24.10.19 09:26
Sanieren_Ersatzbauten Ersatzbauten bieten – auch – energetisch Chancen Nach genauer Prüfung können Ersatzbauten mehr Vorteile als Sanierungen haben. «Im Stückler» Zürich zum Beispiel wurden 273 Genossenschaftswohnungen neu gebaut. Einer der Vorteile liegt bei der Versorgung mit erneuerbarer Energie. Die bisherigen Wohnblöcke, erbaut zwischen 1948 und 1954, auf dem Areal «Im Stückler» wurden durch Ersatz- bauten mit 273 grosszügigen Genos- senschaftswohnungen und Gewerbe- lokalen ersetzt. Der Bauherrschaft Baugenossenschaft Halde Zürich ge- lang es, die drei neuen Gebäudekom- plexe optimal in die städtebaulichen Strukturen zu integrieren sowie öko- logisch und ökonomisch im Miner- gie-P-Standard zu bauen. Für die zen- trale Wärmeerzeugung wurde eine Sole/Wasser-Wärmepumpe gewählt, welche für die ressourcenschonende Wärmeversorgung für Heizung und Die ökologisch sowie ökonomisch im Minergie-P-Standard gebauten neuen Gebäudekomplexe; optimal in die Brauchwarmwasser zuständig ist. städtebaulichen Strukturen integriert. Bild zvg Erdsonden-Wärmepumpe Gewonnen wird die Wärme aus einer Tiefe von 180 Metern mittels 32 Erd- wärmesonden, die dem Boden die Erd- « Für die zentrale Wärme- erzeugung wurde eine nicht nur von einem nachhaltigen und kostengünstigen Heiz-Warmwasser- aufbereitungssystem. Im Sommer wird wärme entziehen. Die Temperatur der Sole/Wasser-Wärmepumpe die Fussbodenheizung durch das inte- Erdwärme beträgt bei der Entnahme gewählt. » grierte Freecooling-System zur passi- ven Kühlanlage. Wird über einen vor- eingestellten Zeitraum der Wert der zwischen 8 bis 10 Grad Celsius. In der Aussentemperatur überschritten, setzt Hauptheizzentrale erzeugt eine Ammo- die Kühlung der Fussbodenheizung niak-Wärmepumpe die nötige Heiz- automatisch ein. Gleichzeitig wird die energie, die in einem Pufferspeicher vorhandene Raumwärme in die Erde mit einem Volumen von 5000 Litern zurückgeführt, was schlussendlich zu zwischengespeichert wird. Über ein einer nachhaltigen Ressourcenscho- Wärmenetz wird die Energie an die um- nung beiträgt. liegenden Gebäude in die verschiede- nen Verteilzentralen geliefert. Pro Ge- Die minuziöse Bauplanung und gut bäude sorgen jeweils ein bis zwei koordinierte Bauleitung ermöglichte Brauchwarmwasser- und Heizwär- ein nahtloses Arbeiten und eine opti- me-Unterstationen für die Umwälzung male Zusammenarbeit mit allen Ge- der Energie in die richtig temperierte werken, so dass der Zeitplan mühelos Wärme für die Heiz- und Warmwasser- eingehalten werden konnte. versorgung, bevor sie in die Wohnungen André Nussbaumer Die Ammoniak-Wärmepumpe erzeugt in der Hauptheiz- und Gewerbeflächen verteilt wird. zentrale die nötige Heizenergie, die in einem Pufferspei- André Nussbaumer ist stellvertretender Geschäftsleiter cher mit einem Volumen von 5000 Litern zwischenge- Kühlsystem im Sommer inklusive der Sada AG, Vega-Strasse 3, 8152 Glattpark (Opfikon), speichert wird. Bild Adrian Streich Mieterinnen und Mieter profitieren Telefon 044 297 97 97, sada@sada.ch, www.sada.ch Ausgabe 4 | 2019 15
Energie_Fallbeispiel Der GEAK ist gut, hat aber – noch – Grenzen Die Ökumenische Wohnbaugenossenschaft Luzern (OeWL) hat grundsätzlich gute Erfahrungen mit dem GEAK Plus gemacht. An einer Veranstaltung von WOHNEN SCHWEIZ und der Dienststelle Umwelt und Energie des Kantons Luzern formulierte die OeWL aber Ideen, damit er noch besser wird. An einem regnerischen Spätherbst-Vorabend kamen im Unter- strasse 8 und 10, Baujahr 1932, je 15 Wohnungen mit 64 Per- geschoss einer Kreativ-Lokalität in Luzern 60 Mitglieder von sonen – die Anwendung des GEAK Plus. Ausgeführt wurde: WOHNEN SCHWEIZ zusammen und liessen sich über Hei- • Verbesserung Gebäudehülle: neue Fenster, zungsersatz und Förderprogramme orientieren. Dämmung Fassade. • Dämmung Dach (nur falls Photovoltaikanlage Gesuche rechtzeitig einreichen eingesetzt wird). Grund für den zum Herbstwetter passenden Veranstaltungsort • Bivalentes Heizsystem: Kombination Wärmeerzeugung war die benachbarte Liegenschaft Ulmenstrasse 8 und 10 in bestehende Gasheizung für die Spitzenabdeckung und Luzern als Modellbeispiel für die energetische Sanierung. Luft-Wasser-Wärmepumpe für die Grundlast. Marco Lustenberger von der Dienststelle Umwelt und Energie • Installation Photovoltaikanlage. stellte die aktuellen Förderprogramme vor und betonte: «Die Fördergesuche immer vor Baubeginn bei www.energie.lu.ch GEAK: Deftige Zielkonflikte einreichen.» Viele Kantone unterstützen energetische Sanie- Der Präsident der Ökumenischen Wohnbaugenossenschaft rungen, wobei die Website www.dasgebäudeprogramm.ch Luzern (OeWL), Florian Flohr, schilderte die Erfahrungen mit Auskunft über die jeweiligen kantonalen Vorgaben liefert. dem GEAK Plus. Positiv zu Buche schlagen: Der GEAK ist ein GEAK-Experte Rouven Gallati erläuterte am Beispiel Ulmen- standardisiertes Instrument, rasch verfügbar, Wirtschaftlich- keit ist ein Aspekt, für den Vorstand ist es eine «Second opi- nion». Der GEAK Plus ebnet den Weg zu den Fördermitteln. Kritisch ist für Flohr, dass sich der GEAK auf den aktuellen Stand der Technik beschränkt und neue Ansätze wie Wasser- stoff nicht einbezieht. Mühe hat er mit der Einzelobjekt-Sicht Mehr als Energie. und das Rechnen mit Normverbräuchen. Graue Energie, ext- rinsische Motivationen und die sozialpolitischen Zielmietzinsen Mit dem GEAK Plus ® das würden zu wenig berücksichtigt. Anders gesagt: Perfekt ist der GEAK Plus noch nicht. Es gibt Potenzial Ihres Gebäudes für Genossenschaften zwei grosse Zielkonflikte. Einerseits wollen Genossenschaften ökologische Zielsetzungen bei ener- erkennen und nutzbar getischen Sanierungen erreichen. Anderseits haben sie sozial- machen. politische Ziele mit günstigen Mietzinsen. Und der zweite Zielkonflikt ist das Dilemma zwischen grauer Ihre Energie-Experten. Energie durch den Ersatz von Heizungen vor Ablauf der Le- bensdauer und den ökologischen Zielsetzungen. Bitte nachbessern Zusätzlich zu diesen Zielkonflikten wurde Florian Flohr ganz konkret. Er empfahl den «GEAK-Gewaltigen», das Dokument besser zu gliedern mit Tabellen im Anhang, Zusammenfas- sungen für die Vorstände und der Unterscheidung zwischen strategischen und operativen Schritten. Weiter müsse das Mieterverhalten besser einbezogen werden. Etwa der Heiz- und Warmwasserwärmebedarf oder offene Fenster während der kalten Jahreszeit. Wer weiss: Vielleicht entsteht aus dieser Zusammenkunft von e4plus AG 6010 Kriens +41 41 329 16 40 e4plus.ch WOHNEN-SCHWEIZ-Mitgliedern, an diesem dunklen Herbst- abend eine landesweite Optimierung des GEAK! Kurt Bischof 16
Wohnen im Alter_Lippenrütipark «Pflegerisch betreutes Wohnen» dank FdR Dank dem Fonds de Roulement sind am Lippenrütipark 1 in Neuenkirch 21 LEA-zertifizierte Wohnun- gen für «pflegerisch betreutes Wohnen» entstanden – dies als Ergänzung zu den bereits bestehenden 34 Wohnungen und dem angrenzenden Wohn- und Pflegezentrum. «Selbständig und selbstbestimmt die freie Wahl der Wohnung zu haben, ist ein menschliches Bedürfnis», sagt Hanspeter Häcki, Präsident der Bau- genossenschaft Lippenrütipark Neu- enkirch. Diesem Bedürfnis will die Baugenossenschaft im Rahmen ihres Konzepts «pflegerisch betreutes Woh- nen» gerecht werden. Oberstes Ziel sei, den Betroffenen so wenig Verant- wortung wie nötig abzunehmen, um sie dabei zu fördern, ihr Leben selbständig zu gestalten beziehungsweise eine Unterbringung in einem Alters- oder Im Sommer Balkon, wenn es kälter wird Wintergarten – immer mit freiem Blick in die Natur und das Dorf. Bild zvg Pflegeheim hinauszuschieben. Aufgrund der hohen Nachfrage wurde grenze ist.» Der ganze Prozess sei 2019 zusätzlich zum Lippenrütipark 2 positiv, unkompliziert und freundlich Kompetenzzentrum und 4 der Lippenrütipark 1 mit 21 Woh- abgelaufen. Wohnen im Alter nungen gebaut, wobei die Spitex Neu- Besonders wichtig ist für Häcki das Fachleute beraten Genossenschaf- enkirch integriert wurde. erhaltene LEA-Zertifikat – LEA® «Li- ten, Gemeinden und Institutionen ving Every Age» steht für alters- und bei der Schaffung von Wohnraum Finanzierung dank FdR generationengerechtes Wohnen. «Der für das Alter. Möglich wurde der Neubau dank einer Sicherheitsstandard wurde in allen Umzonung der Landwirtschaftszone Wohnungen erhöht», so Häcki. Neu sowie einem Fonds-de-Roulement-Dar- verfügt jede Wohnung über Rauchmel- lehen von 1 050 000 Schweizer Franken der, Kochherdabschaltung und Notruf. Weitere Infos: von WOHNEN SCHWEIZ. «Wir haben Die Bewohner können verschiedene Obergrundstrasse 70,6003 Luzern uns für den FdR entschieden, weil es Dienstleistungen des Wohn- und Pfle- Telefon 041 310 00 50, ein zinsgünstiges Finanzierungsmodell gezentrums Lippenrüti in Anspruch info@wohnen-schweiz.ch mit einer weitreichenden Belehnungs- nehmen. Sarah Bischof Kanton Zürich Baudirektion Bitte ja nicht Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft Gültig 19 de 20 sanieren! bis En N AKöhTteIFO ö er- rd erh e beiträg ohne unsere Förderbeiträge für die energetische energiefoerderung.zh.ch Gebäude-Modernisierung. Hotline 0800 93 93 93 Ausgabe 4 | 2019 17
Volksinitiative–Bundesrat Bundesrat ist gegen Volksinitiative, will aber den bewährten Fonds de Roulement stärken Der Bundesrat empfiehlt den Stimmberechtigten, die Volksinitiative «Mehr bezahlbare Wohnungen» am 9. Februar abzulehnen. Nur bei einem Nein wird der Fonds de Roulement aufgestockt, was laut Bundesrat Guy Parmelin den Genossenschaften mehr bringt. Vor dem Bundeshaus war am Montag, von der Initiative verlangte Quote von Es wäre laut Parmelin unnötig, dieses 25. November 2019 mit dem diesjäh- 10 Prozent bei den neu zu erstellenden Instrument verbindlich für alle Kan- rigen Zibelemärit ein fröhliches Volks- Wohnungen sind für den Bundesrat tone und Gemeinden einzuführen. fest im Gang. Wenige Meter neben dem «unrealistisch.» Mehr noch: Es müsste Bundeshaus, im Medienzentrum des Bundes, ging es nüchterner zu und her: Bundesrat Guy Parmelin, sekun- bei Wohnbauten auch ein Anteil ge- meinnütziger Wohnungen gebaut wer- den, wo kaum kein Bedarf besteht. Ein 4. Energetische Sanierungen nicht aufs Spiel setzen. Der Bundesrat will nicht zulassen, diert von Ernst Hauri als Direktor des solcher Markteingriff könnte laut Par- dass mit der Begründung des Erhalts Bundesamtes für Wohnungswesen, melin dazu führen, dass genau am preisgünstiger Wohnungen auf ener- eröffnete den Abstimmungskampf falschen Ort gemeinnützige Wohnun- getische Sanierungen verzichtet wird. über die Volksinitiative «Mehr bezahl- gen realisiert werden müssten. Er warnt davor, dass Einschränkungen bare Wohnungen» des Mieterverban- bei der Unterstützung von energeti- des. «Bundesrat und Parlament emp- fehlen den Stimmberechtigten, die Initiative am 9. Februar abzulehnen.» 2. Das bestehende Instrument Fonds de Roulement stärken. Der Bundesrat möchte an der bisheri- schen Sanierungen solche Vorhaben unattraktiv machen würden. Zudem unterliefen sie die Energiestrategie Der Vorsteher des Departements für gen Wohnbaupolitik festhalten und 2050. «Damit setzen wir ein falsches Wirtschaft und Forschung wies auf den diese weiterführen. Dazu haben Bun- Signal», sagte Parmelin. Die Energie- Mechanismus des Bundesbeschlusses desrat und Parlament eine Auf wende ist nur zu schaffen, wenn der hin: Nur bei einem Nein zur Initiative stockung des Fonds de Roulement um Gebäudepark seinen Anteil leistet. wird der Fonds de Roulement für die 250 Millionen Franken während zehn Man darf nicht das eine gegen das an- gemeinnützigen Bauträger um 250 Jahren beschlossen. Das sind also dere ausspielen. Millionen Franken aufgestockt. Für ein jährlich 25 Millionen Franken. Mit Nein zur Initiative – und somit zuguns- ten des Fonds als indirektem Gegen- vorschlag – machte der Bundesrat fünf diesen zusätzlichen Mitteln kann der aktuelle Marktanteil des gemeinnützi- gen Wohnungsbaus von vier Prozent 5. Der Leerwohnungsbestand war schon lange nicht mehr so hoch wie heute. Gründe geltend. gehalten werden. Müssten landesweit Bundesrat Guy Parmelin verweist auf zehn Prozent der neuen Wohnungen den hohen Leerwohnungsbestand. 1. Pflicht von einer Quote von zehn Prozent ist zu starr. Heute beträgt der Anteil an gemein- von Genossenschaften erstellt werden, wären dafür pro Jahr nicht 25 Millio- nen, sondern 120 Millionen Franken Seit langem war er nicht mehr so hoch. Es wäre insbesondere im ländlichen Raum am Markt vorbei produziert, nur nützigen Wohnungen landesweit vier nötig. damit eine Quote eingehalten wird. Zu- Prozent. Die Quote ist regional sehr dem verweist Parmelin auf den Anla- unterschiedlich. In gewissen Regionen praktisch null, in der Stadt Zürich be- trägt laut Parmelin der Anteil von ge- 3. Generelles Vorkaufsrecht für Kantone und Gemeinden ist nicht nötig. genotstand. Die Pensionskassen in- vestieren sehr viel in Immobilien. Die hohe Bautätigkeit in den letzten Jah- meinnützigen und öffentlichen Woh- Schon heute haben die Kantone und ren hat die Auswahlmöglichkeit er- nungen 25 Prozent. Das Bedürfnis die Gemeinden die Möglichkeit, mit höht. Der Bundesrat hält den von den nach gemeinnützigen Wohnungen war dem Instrument des Vorkaufsrechts in Initianten geforderten Markteingriff schon bisher unterschiedlich und wird der Raumplanung zu arbeiten. Ge- für unnötig. Kurt Bischof es auch in Zukunft bleiben. Die Situa- wisse Kantone tun dies, weil sie den tion der Stadt Zürich oder der Region Eindruck haben, dass es in ihrem Ein- Arc Lémanique sind nicht mit Land- zugsgebiet berechtigt ist. Andere Ge- und Bergregionen vergleichbar. Die meinden und Kantone sehen davon ab. 18
Bundesrat Guy Parmelin (rechts) bei den letzten Absprachen mit Ernst Hauri vor der Medienkonferenz. Bild Keystone Guy Parmelin: «Baugenossenschaften haben eine wichtige Rolle zu erfüllen.» Antworten von Bundesrat Guy Parme- der Schweiz 75 000 Wohnungen leer. der föderalistischen Struktur der lin zu Fragen, die an der Medienkonfe- Das ist ein Leerwohnungsbestand von Schweiz. renz gestellt wurden: 1,66 Prozent. So hoch war er seit 20 Jahren nicht mehr. Warum stellt nicht die öffentliche Warum fördert der Bund nicht das Hand mehr Mittel für günstige Woh Vorkaufsrecht von Kantonen und Ge Was sagen Sie einem Bürger im Arc nungen zur Verfügung? meinden? Lémanique, der einfach keine bezahl Auch da verweise ich auf die Rolle der Weil die Kantone schon heute diese bare Wohnung findet? Kantone, der Gemeinden und der Bau- Möglichkeit haben und sie zum Teil Ich sehe schon, dass die Probleme re- genossenschaften. Wenn wir bedeu- auch nutzen. Etwa die Kantone Genf gional sehr verschieden sind. In Städ- tend mehr Geld dafür einsetzen, dann und Waadt. ten wie Genf, Lausanne und Zürich ist können andere, wichtige Infrastruktur- die Nachfrage nach preisgünstigem projekte nicht realisiert werden. Bei Sehen Sie nicht, dass viele Leute in die Wohnraum grösser. Gerade hier haben den öffentlichen Gesellschaften wie sem Land Hilfe brauchen, um den die Baugenossenschaften eine wich- den SBB ist zu beachten, dass auch sie Wohnraum zu finanzieren? tige Rolle zu erfüllen, und zwar in der bei der Verwendung ihres Landeigen- Das sehe ich und deshalb wollen wir Zusammenarbeit mit den Städten. Die tums Lösungen finden müssen, damit unsere Wohnraumpolitik fortführen, so Arbeit der Baugenossenschaften ist sie ihre Aufgaben finanzieren können. wie es auch in der Verfassung steht. hervorragend. Sie wissen sehr genau, Wobei die SBB im speziellen ja zum Teil Unser Instrument ist der Fonds de wo der Markt nach neuen Angeboten mit den Baugenossenschaften zusam- Roulement. Man muss aber die Zahlen verlangt oder eben auch nicht. Eine menarbeitet. Bi. zur Kenntnis nehmen. Aktuell sind in Quote von zehn Prozent widerspricht Ausgabe 4 | 2019 19
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Volksinitiative_WOHNEN SCHWEIZ Klare Position von WOHNEN SCHWEIZ: «Fonds de Roulement bringt Genossenschaften mehr» Am 9. Februar 2020 kommt die Volksinitiative «Mehr bezahlbare Wohnungen» zur Abstimmung. Den Verband WOHNEN SCHWEIZ findet man weder in den Komitees der Befürworter noch der Gegner. Mit guten Gründen, wie Daniel Burri, Präsident von WOHNEN SCHWEIZ, erläutert. WOHNEN SCHWEIZ: Warum sind die bürgerlichen Fraktionen vom Fonds Sie nicht glühender Befürworter der de Roulement und generell der Be- Initiative des Mieterverbandes, die deutung der Arbeit unserer Genossen- den gemeinnützigen Wohnungsbau schaften zu überzeugen. Ja, darauf fördern will? dürfen wir stolz sein. Daniel Burri: Weil es uns um den Fonds de Roulement geht. Aber die von der Initiative geforderten zehn Prozent gemeinnützige Woh Aber zur Abstimmung kommt eine nungen bei Neubauten müsste Sie Volksinitiative, die zum Beispiel lan doch beflügeln? desweit einheitlich zehn Prozent aller Grundsätzlich schon, aber nur dort, wo Wohnungen im gemeinnützigen Be gemeinnütziger Wohnungsbau nötig reich verlangt. Ist doch wunderbar? ist. WOHNEN SCHWEIZ begrüsst zwar Nur auf den ersten Blick. Entscheidend gute Rahmenbedingungen und Anreize ist der Bundesbeschluss, der vom Bun- zugunsten gemeinnütziger Wohnbau- desrat und von der Mehrheit des Parla- träger, steht aber totalitären Vorschrif- ments verabschiedet worden ist. Der Daniel Burri erläutert die Position des Verbandes ten, die in der Bundesverfassung ver- zählt und der hat es in sich. WOHNEN SCHWEIZ zur Abstimmung über die Volks- ankert werden, skeptisch gegenüber. initiative «Mehr bezahlbare Wohnungen». Bild DS Forderungen nach mehr bezahlbaren Erklären Sie? Wohnungen sollten primär auf kom- Der Volksinitiative wurde ein indirekter munaler Ebene diskutiert und umge- Gegenvorschlag gegenübergestellt. Da- bewährtes Finanzierungsinstrument, setzt werden, und zwar dort, wo lokal bei geht es um die Weiterführung und das den Genossenschaften im ganzen und regional Bedarf vorhanden ist. Es Aufstockung des Fonds de Roulement. Land hilft, gemeinnützige Wohnungen ist nicht sinnvoll, wenn ein Anteil von Das Parlament hat diese Weiterführung zu erstellen. Das ist entscheidend, das zehn Prozent starr verlangt wird, von und Aufstockung beschlossen. Aber, und nützt unseren Genossenschaften und Biasca bis Schaffhausen oder von Neu- das ist ganz wichtig, dieser Beschluss somit dem Anliegen des gemeinnützi- enburg bis Sedrun. Wichtig ist, dass wir tritt nur in Kraft, wenn die Volksinitiative gen Wohnungsbaus mehr als eine in allen Regionen, ob Stadt oder Land, «Mehr bezahlbare Wohnungen» zurück- starre Formel von zehn Prozent mehr starke und engagierte Genossenschaf- gezogen oder abgelehnt wird. gemeinnütziger Wohnungsbau im gan- ten haben. Das ist entscheidend und zen Land. Wir haben lange genug für dafür engagieren wir uns. « Wir haben lange genug für die Weiterführung des Fonds die Weiterführung des Fonds ge- kämpft. Wir wollen ihn jetzt nicht ge- fährden. Warum ist denn WOHNEN SCHWEIZ nicht im Komitee gegen die Initiative? gekämpft. Wir wollen ihn jetzt Wir halten uns aus der Abstimmungs- nicht gefährden. » Wie haben Sie denn gekämpft? Der Verband WOHNEN SCHWEIZ hat sich über den politischen Beirat mit kampagne raus. Wir wollen die Initia- tive weder aktiv befürworten noch aktiv bekämpfen. Unser Augenmerk gilt Das heisst, dass Ihnen der Fonds de Vertretern aus CVP, FDP, SVP, GLP und dem Fonds de Roulement. Den wollen Roulement wichtiger ist als die Initia BDP in den letzten zwei Jahren stark wir nicht gefährden. Wir sind über- tive. für den Fonds eingesetzt. Dank den zeugt, dass wir damit im Interesse Ja, in dieser besonderen Konstellation Mitgliedern unseres Beirates, unter- unserer Mitglieder handeln. schon. Der Fonds de Roulement ist ein stützt vom Verband, ist es gelungen, Interview Kurt Bischof Ausgabe 4 | 2019 21
Volksinitiative_Pro und Kontra Soll das Schweizer Volk die Volksinitiative «Mehr « + Die Initiative ‹Mehr bezahlbare und bleiben Private. Bloss sind es Pri- Ja Wohnungen› stärkt die Rahmenbedin- vate, die sich zum Zweck zusammen- gungen für gemeinnützige Bauträger. geschlossen haben, bezahlbare Woh- Bund, Kantone und Gemeinden sollen nungen zu erstellen – und nicht dazu, die Grundlagen dafür legen, dass im ohne Rücksicht auf die tatsächlichen gesamtschweizerischen Schnitt der Bedürfnisse der Mietenden möglichst Anteil der Gemeinnützigen an neu ge- viel Rendite zu erzielen. bauten Wohnungen auf zehn Prozent steigt. Mehr Genossenschaftswohnungen müssen besonders dort entstehen, wo Gemeinnützige Bauträger vermieten die Mietexplosion hoch ist. Darum setzt Wohnungen zur Kostenmiete. Das die Initiative auf Föderalismus bis auf tun vorab Wohnbaugenossenschaften, die Gemeindeebene. Nicht nur Kan- aber auch Stiftungen, gemeinnützige tone, sondern neu auch Gemeinden Aktiengesellschaften und kommunale und Städte erhalten das Recht, demo- Bauträger. Die Initiative stärkt sie, da- kratisch ein Vorkaufsrecht zugunsten mit endlich das Sozialziel unserer Bun- des gemeinnützigen Wohnungsbaus zu desverfassung (BV) umgesetzt wird. BV beschliessen. So können sie Genos- Artikel 41 fordert nämlich bereits heute senschaften im Baurecht das zur Ver- von Bund und Kantonen, dass sie dafür fügung stellen, was diese am drin- sorgen, dass ‹Wohnungssuchende für gendsten benötigen: Land. sich und ihre Familie eine angemes- Balthasar Glättli sene Wohnung zu tragbaren Bedingun- Der Bund seinerseits soll eigenes Land Nationalrat Grüne, Zürich; Vizepräsident Schweizerischer gen finden können›. Genau das leisten und Land von bundesnahen Betrieben Mieterinnen- und Mieterverband. Bild zvg heute die Genossenschaften. Der geg- wie der SBB vermehrt dem gemein- nerische Vorwurf, dass ein Ja zur Ini- nützigen Wohnungsbau zur Verfügung Enteignungen – erhielt, darf nicht län- tiative zu einer Verstaatlichung führe, stellen. Denn Land, das die SBB vor ger nur Goldesel sein, sondern muss ist allerdings reine Angstmacherei und hundert Jahren für den Bau öffentli- weiterhin einem öffentlichen Nutzen kreuzfalsch. Genossenschaften sind cher Infrastruktur – zum Teil gar durch dienen: bezahlbaren Wohnungen. » Wir sind Ihr Partner für • Planung erstklassige Aufzüge. • Herstellung • Montage Schweizer Familienbetrieb mit Tradition und Kompetenz seit 1958. • Service • Reparaturen Lift AG | Querstrasse 37 | CH-8105 Regensdorf • Modernisierung Telefon 044 871 91 91 | info@liftag.ch | www.liftag.ch Regensdorf | Muttenz | Lachen | St. Gallen 22
bezahlbare Wohnungen» annehmen? –Nein Parlament unterstützt worden ist, so über den anderen Marktteilnehmen- klar lehnen diese die Volksinitiative den privilegieren. Zudem haben die ‹Mehr bezahlbare Wohnungen› ab. Es Kantone bereits heute die Kompetenz, besteht neben der Aufstockung des auf ihrem Gebiet ein Vorkaufsrecht ein- Fonds kein Handlungsbedarf nach zu- zuführen. Dazu braucht es keine Bun- sätzlichen Massnahmen. Die Forde- desvorschrift. Eine vom Bundesrat im rung, dass inskünftig zehn Prozent der Jahre 2014 erwogene Einführung des neu erstellten Wohnungen im Eigen- Vorkaufsrechts auf Bundesebene ist tum gemeinnütziger Bauträger sein nicht weiterverfolgt worden, weil sich sollen, widerspricht unserem Ver- die Lage auf dem Wohnungsmarkt zu- ständnis von Wettbewerb unter den sehends entspannt hatte. Die Leer- Investoren und Eigentümern. Auch hier wohnungsziffer ist nämlich ab jenem spielt nämlich der Markt. Wie wir wis- Zeitpunkt kontinuierlich angestiegen. sen, kommt dieser der steigenden Und wenn die Initiative speziell für Nachfrage nach Wohnraum sehr wohl Grundstücke, die im Eigentum des nach. Beim bereits jetzt absehbaren Bundes oder bundesnaher Betriebe Überangebot an neuen Wohnungen stehen, ein Vorkaufsrecht für Kantone wird der Markt die Mietzinse wieder und Gemeinden verlangt, so kann ihr korrigieren. entgegnet werden, dass noch lange nicht alle Grundstücke des Bundes für Heute beträgt der Anteil der gemein- den gemeinnützigen Wohnungsbau ge- Kurt Fluri nützigen Wohnungsbauten am gesam- eignet sind, und dass sowohl die Kan- Nationalrat FDP, Stadtpräsident, Solothurn, ten Neubau zwei bis drei Prozent. Es tone als auch die Gemeinden bereits Mitglied Politischer Beirat WOHNEN SCHWEIZ. ist illusorisch zu meinen, dieser Anteil heute die Möglichkeit haben, das Ob- « So klar der Rahmenkredit zur Auf- stockung des Fonds de Roulement zu- könnte auf zehn Prozent gesteigert werden. Das postulierte Vorkaufsrecht für Kantone und Gemeinden zugunsten jekt zum Marktpreis zu erwerben. Aus diesen Gründen ist die Initiative gunsten des gemeinnützigen Woh- des gemeinnützigen Wohnungsbaus unnötig, unzweckmässig und deshalb nungsbaus von Bundesrat und würde die Vorkaufsberechtigten gegen- abzulehnen. » Kennen Sie uns? SANITÄR, HEIZUNG & KÄLTE, LÜFTUNG & KLIMA, BEDACHUNG, SPENGLEREI Tel. 044 297 97 97 Ausgabe 4 | 2019 23
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