Gemeindeblatt in Hamburg - Kirche - Evangelisch-reformierte Kirche in Hamburg

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Gemeindeblatt in Hamburg - Kirche - Evangelisch-reformierte Kirche in Hamburg
Evangelisch-reformierte
                     Kirche in Hamburg
Gemeindeblatt
45. Jahrgang Nr. 3      C 2218        April 2020 | Mai 2020

 "ES WIRD GESÄT VERWESLICH UND WIRD AUFERSTEHEN UNVERWESLICH."
                               (1. Korinther 15,42 - Monatsspruch April)
Gemeindeblatt in Hamburg - Kirche - Evangelisch-reformierte Kirche in Hamburg
INHALT

Inhaltsverzeichnis

                                                                                                                                 16
                                                                                                                  ERINNERUNGEN
                                                                                                                   WACH HALTEN
                                                                                      6          Eine bewegende Begegung von Jugenli-
                                                     EINBLICKE / AUSBLICKE
                                                                                                 chen mit David Murlakov, einem Überle-
                                          4          #digitalekirche - von Sinnfluencern,                      benden des NS-Regimes.
        JAHRESLOSUNG 2020                        hashtags und Kirche im digitalen Raum.
    (k)eine Frage des Glaubens

        Ein Vater, sein kranker Sohn, hilflose                                              3         Editorial
     Jünger und Jesus. Eine Geschichte von
     ungläubigem Glauben und glaubendem                                                     4         Zur Jahreslosung 2020
                                 Unglauben.
                                                                                            5         Einblicke - Ausblicke

                                                                                            7         Ermutigungen

                                                                                            8         Aus dem Kirchenrat
                                                                                      7     9         Blickpunkt
                                                                  SEID GETROST!
                                                                 Ermutigungen in            13        Berichte
                                                                   unsicherer Zeit
                                                                                            15        Buchtip
                                                           Zwei Texte, die Mut machen.
                                                       Von unserem Kirchenpräsidenten
                                                                                            16        jugen@ref
                                                 Martin Heimbucher und dem Franziska-
                                                           nermönch Richard Hendrick.
                                                                                            20        Verdichtet

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EDITORIAL

      WILLKOMMEN
      LIEBE LESERINNEN UND LESER,                                   Absage aller Veranstaltungen bis
      Wir leben in turbulenten Zeiten.
                                                                    Ende April
      Wir Pastor*innen und die Vikarin wollen unser Bestes          Natürlich haben Sie es schon in den Nachrichten ge-
      geben mit Ihnen in Kontakt zu bleiben, Wege finden, der       hört oder in der Zeitung gelesen: Als Maßnahme zur
      Vereinzelung entgegenzutreten und uns mit Gottes Wort         Eindämmung der Corona-Epidemie sind seit Mitte
      zu ermutigen.                                                 März in Hamburg alle öffentlichen und nichtöffentlichen
      Sie möchten besucht werden? Sie möchten mit uns spre-         Veranstaltungen untersagt – unabhängig von der Teil-
      chen? Wir sind für Sie da. Rufen Sie uns an.                  nehmerzahl. Diese Allgemeinverfügung des Senats gilt
      Aktuell suchen wir nach Möglichkeiten, Sie über unsere        zunächst bis einschließlich 30. April 2020.
      Website und auf dem Postweg mit Andachten und/oder            Aus diesem Grunde müssen leider auch alle unsere Ver-
      Videobotschaften zu begleiten. Gerade für die Ostertage       anstaltungen einschließlich der Gottesdienste ausfallen.
      suchen wir nach einer Form gemeinsam Gottesdienst zu          Wie es ab Mai weitergeht, war zu Redaktionsschluss
      feiern - räumlich getrennt und doch verbunden (Infos auf      noch nicht bekannt. Wir hoffen sehr, dass wir in abseh-
      der Website und durch email/Post).                            barer Zeit wieder zu einem normalen Gemeindeleben
      Die Ehrenamtlichen beim „Frühstück für alle gehören“ zum      zurückkehren können.
      großen Teil zur Risikogruppe der Älteren. Evtl. finden sich   Unsere Website wird laufend aktualisiert. Unter www.
      Jüngere, die Lust haben, bei diesen Frühstücken mitzuhel-     erk-hamburg.de/Termine finden Sie Informationen zu
      fen.                                                          den Veranstaltungen, unter www.erk-hamburg.de/Ak-
      Haben Sie noch Anregungen und Ideen, wie Sie sich ein-        tuelles finden Sie allgemeine Hinweise. Darüber hinaus
      bringen können? Dann melden Sie sich bei uns. Wir alle        stehen die MitarbeiterInnen in der Kanzlei sowie die Pa-
      müssen erst entwickeln und ausprobieren, was zur Zeit         stores Ihnen bei Fragen zur Verfügung.
      möglich und hilfreich ist.
      Darüber hinaus gibt es zur Zeit im Internet viele neue und                   Mareike Budack, Präses des Kirchenrats
      kreative kichliche und spitituelle Angebote. Gehen Sie auf
      Entdeckungsreise.

        Ulrike LItschel, Reiner Kuhn, Friederike Schmid (Vikarin)
                                              und Thomas Raape

      Titelbild: Jüdische Mikwe in Speyer (Foto: T. Raape)

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JAHRESLOSUNG 2020

    (K)EINE FRAGE DES GLAUBENS
    ZUR JAHRESLOSUNG 2020
    Ein verzweifelter Aufschrei aus dem Mund
    eines Vaters, hin- und hergerissen zwischen
    Resignation und Hoffnung. Denn dieser Va-
    ter hat einen kranken Sohn. Heute würden
    wir sagen, der Sohn litt an Epilepsie. Damals
    sagte man: „Er ist von einem bösen Geist be-
    sessen“. Aber was macht das schon für einen
    Unterschied?
    Alles hat der Vater versucht - hat Zeit, Geld
    und Hoffnung investiert. Am Ende blieben
    immer nur die Enttäuschung - und der böse
    Geist. Aber er gibt nicht auf, natürlich nicht.
    Die Jünger werden zum nächsten Strohhalm,
    an den er sich klammert. Sie geben ihr Bestes
    – vergeblich.
    Dann betritt Jesus die Szene, erfasst die Si-                                   Motiv von Stefanie Bahlinger, Mössingen, www.verlagambirnbach.de
    tuation, fragt nach, hört zu. Der Vater redet
    von den gefährlichen äußeren Umständen,            „Wenn du aber etwas kannst, so erbarme             liche möglich ist, ja dass Wunder möglich
    die verhängnisvoll mitspielen, wenn ein Anfall     dich unser und hilf uns!“                          sind, ist so groß, dass er es wagt, diese Bitte,
    kommt: Die offene Feuerstelle im Haus oder         In diesem Hilferuf des Vaters wird die ent-        ja diese Forderung überhaupt zu stellen.
    der Brunnen vor der Tür. Alles kann zur töd-       scheidende Gottesfrage gestellt. Der Vater         Dazu gehört Mut. Denn das Risiko der Ent-
    lichen Falle werden, wenn das Kind fällt. Der      will nicht wissen, wer oder was Gott ist –         täuschung ist groß. Und sicher ist er schon oft
    Vater ist am Ende – nicht nur mit seinem Be-       grundsätzlich und im Besonderen. Der Vater         enttäuscht worden. Je konkreter und klarer
    richt. Alles ist gesagt. Der Punkt ist erreicht,   will nur noch eines wissen: Kannst du uns          eine Bitte ist, desto konkreter und klarer ist
    wo nichts weiterhilft als die Tat – kein Platz     helfen – ja oder nein? Kannst du meinen            auch die mögliche Enttäuschung. Manchmal
    mehr für Unterredungen und Diskussionen.           Sohn von seinem Leiden befreien und mich           würde ich auch gerne im Gebet vor Gott tre-
                                                       von meinem Mitleiden erlösen - ja oder nein?       ten mit den Worten: „Wenn du etwas kannst,
                                                       Kannst du sein Leben und mein Leben verän-         dann…“. Aber was, wenn Gott nicht reagiert?
JAHRESLOSUNG 2020                                      dern und heilen – hier und jetzt – ja oder nein?   Vielleicht sind unsere Gebete und Bitten oft so
Herr ich glaube;                                       Nur das ist entscheidend.                          allgemein, so zurückhaltend aus Angst, von
                                                       Der Glaube und der Mut des Vaters in dieser        Gott enttäuscht zu werden.
hilf meinem Unglauben!
                                                       Geschichte beeindrucken mich. Der Vater ist        Der Vater geht jedenfalls das Risiko ein, und
                              Markus 9,24              zwar nicht gutgläubig, aber er ist doch gut        Jesus weist ihn nicht zurück und auch nicht
                                                       gläubig. Sein Glaube daran, dass das Unmög-        zurecht.

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JAHRESLOSUNG 2020

Aber - er lässt auch nicht einfach die Wunder-     Glauben zugesprochen, ja zugemutet, dass         die Kirche belächeln, totschweigen oder ein-
tat folgen. Er nimmt vielmehr die Bitte des Va-    der Vater nun seinen ganzen Unglauben Je-        fach ignorieren. Ich kann daran glauben, weil
ters auf. Jesus aber sprach zu ihm: „Du sagst:     sus zumuten kann. So wird dieser Schrei zum      ich zugleich rufen kann: Hilf meinem Unglau-
Wenn du kannst - alle Dinge sind möglich           Glauben. Indem der Vater seinen Unglauben        ben! Aktuell glaube ich daran, dass in diesen
dem, der da glaubt.“                               eingesteht, widersteht er ihm. Indem er die      turbulenten, seltsamen und unsicheren Zeiten
Dies ist keine billige Retourkutsche von Jesus,    eigenen Grenzen erkennt, überschreitet er        die Liebe siegen wird und nicht der Egoismus.
der nun dem Vater den Ball einfach zurück-         zugleich diese Grenzen. Der Glaube an Gott       Ich kann daran glauben, weil ich gleichzeitig
spielen will – womöglich, um die eigene Ohn-       wird Glaube in Gott! Im Schrei nach Got-         rufen kann: Hilf meinem Unglauben!
macht zu verschleiern. Im Gegenteil, Jesus will    tes Hilfe wird der Glaube geboren. Der eine      Und ich glaube daran, dass Menschen - Sie
den Vater mit hineinnehmen in den Heilungs-        Schrei entspringt im anderen: Ich glaube -       und ich - in Gottes Namen etwas bewegen
prozess. Der Vater soll erkennen und später        hilf meinem Unglauben!                           und verändern können – auch hier in der Re-
auch erfahren, dass Glauben nicht nur heißt,       Und vom Ende der Geschichte möchte ich           formierten Kirche in Hamburg. Und das, ob-
an etwas oder jemanden zu glauben, sondern         nun nur noch sagen: Jesus hat den Jungen         wohl wir auch immer wieder unsere eigenen
dass der Glaube selbst, dass sein Glaube le-       geheilt.                                         Grenzen erfahren. Ich kann daran glauben,
bensverändernde Kraft hat.                                                                          weil ich gleichzeitig rufen kann: Hilf meinem
                                                   Es fällt mir nicht leicht, in Worte zu fassen,   Unglauben!
Alle Dinge sind möglich dem, der da glaubt.        was und wieviel diese Geschichte mir be-
Das bedeutet nicht: "Gott wird's schon ma-         deutet. Für mich ist der befreiende Schrei       Kann ich dieser Geschichte glauben?
chen." Das bedeutet auch nicht: "Du musst          des Vaters Ausdruck der befreienden Erfah-       Ich glaube, Herr, hilf meinem Unglauben!
alles selber machen." Sondern das bedeutet:        rung: Ich kann auch um den Glauben bitten.
"Lass dich heute, jetzt auf Gottes Kraft mitten    Wäre der Glaube eine Charakter- oder We-                                       Thomas Raape
unter uns ein! Lass Gottes gute Kräfte zu bei      sensstärke, die man hat oder nicht hat, wäre
dir selbst!" Das wiederum kann der Vater nicht     er eine Eigenschaft oder Fähigkeit, die man
glauben.                                           erlernen und einüben muss - ich wäre nicht
                                                   Pastor geworden. Aber nun habe ich diesen
„Sogleich schrie der Vater des Kindes: Ich         Weg gewählt. Und ich glaube daran, dass
glaube; hilf meinem Unglauben!“                    Gott es gut meint mit seiner Schöpfung und
Das ist wie der Schrei des Neugeborenen, das       den Menschen, dass er in dieser Welt wirkt
nach der Luft schnappt, von der es umgeben         und erfahren werden kann - auch wenn so
ist. Dieser Schrei ist Lebenskraft: Lebenskraft,   viele Nachrichten, die aktuellen Ereignisse
die die lebensfeindliche Macht nicht leug-         und oft auch die eigene Erfahrung dagegen
net - aber sich ihr auch nicht unterwirft. Die     sprechen. Ich kann daran glauben, weil ich
Nähe Jesu, die Nähe Gottes, macht im Vater         zugleich rufen kann: Hilf meinem Unglauben!       Redaktionsschluss der
den Glauben so stark, dass er in voller Klarheit
seinen Unglauben Jesus vor die Füße werfen         Ich glaube daran, dass die Kirche in dieser         nächsten Ausgabe:
kann.                                              Welt immer noch etwas zu sagen hat und
„Alle Dinge sind möglich dem, der da glaubt“.      dass sie diese Welt mitgestalten kann und              7. Mai 2020
Mit diesen Worten hat Jesus dem Vater so viel      sich einmischen muss, auch wenn so viele

                                                                                                                                               5
Gemeindeblatt in Hamburg - Kirche - Evangelisch-reformierte Kirche in Hamburg
EINBLICKE / AUSBLICKE

                                                     Mode abtun, die wieder vergeht. Andererseits      kation im GEP, fest. „Wer Teil der Alltagskul-
#DIGITALEKIRCHE                                      haben Luther und Zwingli zu ihrer Zeit mit        tur sein will statt nur bewusst aufgesuchtes
                                                     dem Buchdruck geschickt ein neues Medi-           Sonntagsvergnügen, muss das akzeptieren,
Eine „Pfarrerin für Kirche im digitalen Raum“?       um genutzt, um die frohe Botschaft Jesu zu        sonst wird dieser Wunsch nie Wirklichkeit.“
Fürbitten im Gottesdienst per App? Eine re-          verbreiten. Und auch wenn wir uns von der im      Dass es immer problematisch ist, wurde
gelmäßige Abendandacht auf Twitter? Dies             vergangenen Jahr veröffentlichten Studie, die     auch beim Hansebarcamp deutlich: durch
und viel mehr verbirgt sich hinter dem Begriff       u.a. eine Halbierung der Kirchenmitglieder-       die warnenden Hinweise des hamburgischen
„Digitale Kirche“ oder, wie in den Sozialen          zahlen bis 2060 prognostiziert, nicht bange       Datenschutzbeauftragten Johannes Caspar
Medien üblich, als Hashtag: #digitalekirche.         machen lassen sollten, kann doch nicht ein-       ebenso wie durch den Bericht von Josephine
Einige der Menschen, die auf Instagram oder          fach alles bleiben, wie es war. Thies Gundlach,   Teske – Pastorin aus Schleswig-Holstein mit
Twitter, in Podcasts oder per YouTube-Kanal in       Vizepräsident des Kirchenamts der EKD, for-       weit über 16.000 Followern bei Instagram –
der Kirche aktiv sind, kamen im Januar beim          derte in zeitzeichen 2/2020 zu Recht, die Kir-    über Pöbeleien und Beschimpfungen in den
Hansebarcamp der Nordkirche zu Wort. Das             che dürfe das Kleiner-Werden nicht erleiden,      Sozialen Medien. Andererseits ist es ermuti-
Gemeinschaftswerk der Evangelischen Pub-             sondern müsse es gestalten.                       gend, wenn Theresa Brückner, die eingangs
lizistik (GEP) hat sich des Themas ebenfalls         „Eine Kirche, die bei den Menschen sein will,     erwähnte Berliner „Pfarrerin für Kirche im
angenommen und Mitte Februar das Con-                kommt – bei allen berechtigten Bedenken           digitalen Raum“, im Deutschlandfunk von
tent-Netzwerk yeet gestartet. Es „verbindet          insbesondere gegen Facebook als Firma             Seelsorge im Netz erzählt, von Chats über
Sinnfluencer, die ihren Glauben, Sinnfragen          und gesellschaftlichen Akteur – nicht umhin,      sehr persönliche Themen wie Krankheit oder
und wichtige gesellschaftliche Fragen thema-         sich dort kommunikativ zu Wort zu melden,         Tod und dass es ihr gelingt, Menschen wieder
tisieren“, so GEP-Direktor Jörg Bollmann.            wo Menschen miteinander über alles reden,         neugierig auf Kirche zu machen.
Nun könnte man angesichts der vielen Angli-          was sie bewegt“, stellt Hanno Terbuyken,          Wenn Sie neugierig auf #digitalekirche ge-
zismen den Kopf schütteln und das Ganze als          langjähriger Leiter der Digitalen Kommuni-        worden sind, suchen Sie doch einmal auf
                                                                                                       Instagram nach @theresaliebt oder nach
                                                                                                       @seligkeitsdinge_, hören Sie rein in die Po-
                                                                                                       dcasts „Netztheologen“, „Tischgespräche“
                                                                                                       oder „Wortkollektiv“ – letzterer aus der refor-
                                                                                                       mierten Kirche. Oder Sie machen mit bei der
                                                                                                       @twomplet, die jeden Abend um 21 Uhr auf
                                                                                                       Twitter gebetet wird. Nicht alles ist für jede
                                                                                                       das Richtige – wie in der „analogen“ Kirche
                                                                                                       auch muss jeder selbst entscheiden, was
                                                                                                       seinen geistlichen Bedürfnissen und theolo-
                                                                                                       gischen Interessen am besten entspricht.
                                                                                                       Unser Ausschuss für Öffentlichkeitsarbeit
                                                                                                       wird das Thema #digitalekirche im Blick be-
                                                                                                       halten und freut sich über Stimmen aus der
 yeet, das evangelische Content-Netzwerk, bringt Menschen zusammen, die mit ihren Videos, Podcasts,    Gemeinde dazu.
      Posts und Stories zu einem konstruktiven Dialog in den Sozialen Medien beitragen wollen. © GEP                                  Katrin Wippich

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Gemeindeblatt in Hamburg - Kirche - Evangelisch-reformierte Kirche in Hamburg
ERMUTIGUNGEN

LOCKDOWN                                          Wir beten und erinnern uns.
                                                  Ja, es gibt Angst. Aber da muss kein Hass
                                                                                                    worden, dass sie ihre Geburtstagsfeier absa-
                                                                                                    gen muss. Wegen Corona. Monatelang hatte
                                                  sein. Ja, es gibt Isolation. Aber da muss keine   sie sich darauf gefreut und so vieles schon
Ja, es gibt Angst.                                Einsamkeit sein. Ja, es gibt Panikkäufe. Aber     vorbereitet. Ein runder Geburtstag mit all ihren
Ja, es gibt Isolation.                            da muss keine Gemeinheit sein. Ja, es gibt        Lieben. Und das geht jetzt nicht. Ganz schön
Ja, es gibt Panikkäufe.                           Krankheit. Aber die Seele muss nicht krank        bitter. Und dann sagte sie noch: „Ich hab‘
Ja, es gibt Krankheit.                            werden. Ja, es gibt auch den Tod. Aber es wird    Angst. Ich hab‘ Angst, was jetzt noch alles auf
Ja, es gibt sogar den Tod.                        immer eine Wiedergeburt der Liebe geben.          uns zukommt.“
ABER                                              Wach auf in die Möglichkeiten, die du hast,       „In der Welt habt Ihr Angst“, sagt Jesus. Im
Sie sagen, dass man in Wuhan nach so vielen       heute dein Leben zu gestalten.                    Augenblick muss man dazu nicht viel sagen.
Jahren des Lärms die Vögel wieder singen hört.    Heute atme.                                       Ja, wir haben Angst. Weil wir nicht wissen,
Sie sagen, dass nach nur wenigen Wochen           Heute höre genau hin - hinter dem hämmern-        was noch alles auf uns zukommt. Innerhalb
Ruhe der Himmel nicht mehr voller Rauch ist,      den Lärm deiner Panik singen wieder die Vögel.    weniger Tage hat sich so viel in unserem Le-
sondern blau und grau und klar.                   Der Himmel klart auf.                             ben verändert. Auch in der Kirche: Wir haben
Sie sagen, dass in den Straßen von Assisi die     Der Frühling steht vor der Tür.                   unsere Gottesdienste abgesagt. Unsere Kon-
Menschen über die Plätze hinweg für einan-        Und wir sind umgeben von Liebe.                   firmationen verschoben. Bestattungen dürfen
der aus offenen Fenstern singen, damit die        Öffne die Fenster deiner Seele, und wenn es       nur noch unter freiem Himmel stattfinden. Wie
Einsamen vertraute Klänge um sich hören.          dir auch nicht gelingt, die Menschen quer         werden wir in diesem Jahr Karfreitag und Os-
Sie sagen, dass ein Hotel im Westen von Ir-       über den leeren Platz zu erreichen - singe!       tern feiern? Wir wissen es noch nicht. Umso
land kostenfreie Mahlzeiten an Menschen lie-        Richard Hendrick (Franziskaner), 13.3.2020      wichtiger ist mir heute die Fortsetzung des Je-
fert, die ans Haus gefesselt sind.                               (aus dem Englischen übersetzt)     sus-Wortes: „In der Welt habt ihr Angst. Aber
Eine junge Frau, die ich kenne, ist heute damit                                                     seid getrost!“ Wenn so Vieles wegbricht, wird
beschäftigt, Flyer mit ihrer Telefonnummer in                                                       das wichtig, was uns Halt gibt. „Seid getrost.“
der Nachbarschaft zu verteilen, damit die Al-                                                       Wir haben Menschen, mit denen wir uns jetzt
ten jemanden haben, den sie anrufen können.
Kirchen, Synagogen, Moscheen und Tempel           „ABER SEID GE-                                    austauschen können, Geschwister, Freunde,
                                                                                                    Nachbarn. Mit denen wir darüber reden kön-
bereiten sich darauf vor, die Wohnungslosen,
Kranken und Erschöpften willkommen zu heißen.     TROST!“                                           nen, was uns Angst macht. Wir können einan-
                                                                                                    der Mut zusprechen. Einander trösten: „Seid
                                                                                                    getrost.“
Überall auf der Welt werden die Menschen
                                                  EIN BRIEF AN DIE GEMEINDEN                        Liebe Schwestern und Brüder, ich möchte
ruhiger und denken nach. Überall auf der Welt     VOM KIRCHENPRÄSIDENTEN                            gern, dass genau das der Grundton wird in
nehmen die Menschen ihre Nachbarn auf             DER EV.-REF. KIRCHE                               all dem, was wir in diesen Tagen sagen und
neue Weise wahr. Überall auf der Welt erwa-       DR. MARTIN HEIMBUCHER                             tun: „Seid getrost“. Ja, viele unserer Vorhaben
chen Menschen mit einer neuen Realität, um                                                          müssen wir auf Eis legen. „Aber seid getrost.“
zu erkennen, wie groß wir wirklich sind,          Sehr geehrte Damen und Herren,                    Es ist jetzt auch eine Zeit, wo Gutes unter uns
wie wenig Kontrolle wir wirklich haben,           liebe Schwestern und Brüder,                      wachsen kann.
was wirklich wichtig ist,                         vorgestern rief mich meine Schwester an. Sie      Genauso erlebe ich die Stimmung in unseren
um zu lieben.                                     war ziemlich geknickt. Denn ihr war klar ge-      Gemeinden, im Moderamen und in unserem

                                                                                                                                                  7
Gemeindeblatt in Hamburg - Kirche - Evangelisch-reformierte Kirche in Hamburg
AUS DEM KIRCHENRAT

Kirchenamt. Nach dem Erschrecken kommt
die Entschlossenheit: Das wollen wir jetzt         KIRCHENSTEUER-                                  DAMIT SIE NICHTS
miteinander durchstehen. Und dann kommen
schon die ersten guten Ideen, was wir trotz al-    UND SPENDENBE-                                  VERPASSEN
ledem jetzt tun können: miteinander telefonie-
ren, chatten, skypen, in Verbindung bleiben,       SCHEINIGUNGEN                                   Das Gemeindeblatt erscheint alle zwei Mona-
meinetwegen am Fenster und durch die Haus-                                                         te und bringt neben Berichten und anderen
türen hindurch. Und wir können füreinander         An dieser Stelle haben wir bereits zuvor da-    Beiträgen Informationen zu Veranstaltungen
beten. Niemand muss sich jetzt allein gelassen     rüber berichtet, dass die Buchhaltung un-       unserer Gemeinde. Gerne würden wir Sie
fühlen. Darauf werden wir achten.                  serer Gemeinde im Herbst letzten Jahres         aber auch zwischendurch per E-Mail auf ak-
„Aber seid getrost.“ Das macht Mut. Und das        von einem externen Steuerberatungsbüro          tuelle Termine hinweisen. Wir haben dazu in
ist kein leeres Gerede. Denn: Es kommt von Je-     übernommen wurde. Der Datenaustausch            der Kanzlei folgende thematische Verteiler
sus, der Angst kennt, der extreme Todesangst       zwischen dessen Buchhaltungssoftware und        eingerichtet:
durchstehen musste, Und der von Gott da hin-       unserem Verwaltungsprogramm, mit dem              • Glaube & Theologie
durchgeführt wurde. Und der herausgerissen         die Bescheinigungen erstellt werden, konnte       • (Kirchen-)Musik
wurde aus dieser Angst - ins Leben.                noch nicht vollständig durchgeführt werden.       • Kultur
0 ja, wir werden Ostern feiern, nach diesen        Daher findet der Versand der Kirchensteu-         • Gesellschaft & Politik
Wochen der Passion. Wir wissen noch nicht          er- und Spendenbescheinigungen für 2019           • Kinder & Familie
genau, wie. „Aber seid getrost.“                   in diesem Jahr später als in den Vorjahren        • Freizeiten
In herzlicher Verbundenheit grüßt Sie mit ei-      statt. Uns ist bewusst, dass Sie auf Ihre Be-
nem Dank für alles Durchtragen und Mithelfen       lege warten. Wir arbeiten derzeit gemeinsam     In unseren Gemeindezentren, bei Gemeinde-
in Gemeinde und Kirche und Nachbarschaft Ihr       mit unseren Dienstleistern intensiv an dieser   nachmittagen und Gesprächskreisen haben
                           Martin Heimbucher       Aufgabe und erwarten, die Bescheinigungen       Sie die Möglichkeit, sich in die Verteiler einzu-
                                                   schnellstmöglich versenden zu können.           tragen, die Sie interessieren. Sie können aber
NEUER VORSITZ                                      Falls Sie Ihre Einkommensteuererklärung
                                                   schon vorher bei Ihrem Finanzamt einreichen
                                                                                                   auch eine E-Mail mit dem Betreff „Eintrag in
                                                                                                   Verteiler“ an kanzlei@erk-hamburg.de schi-
IM DIAKONEN-                                       möchten, wenden Sie sich bitte an die Kanz-
                                                   lei unter kanzlei@erk-hamburg.de oder Tel.
                                                                                                   cken und die Verteiler angeben, in die wir Sie
                                                                                                   aufnehmen sollen.
KOLLEGIUM                                          040/30 100 40.
                                                                                                                                  Katrin Wippich,
                                                   Ich danke Ihnen allen für Ihr Verständnis und                    Vorsitzende des Ausschusses
Andrea Kaske ist in der Februarsitzung des Kir-    für die geleistete finanzielle Unterstützung.                          für Öffentlichkeitsarbeit
chenrates zur Vorsitzenden des Diakonenkolle-
giums gewählt worden. Sie hatte dieses Amt                             Jörn Becker, Kassahalter
vor einigen Jahren schon einmal inne, und wir
sind dankbar, dass sie erneut bereit ist, diese
verantwortungsvolle Aufgabe zu übernehmen.
         Ulrike Litschel, Vorsitzende Predigerin

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Gemeindeblatt in Hamburg - Kirche - Evangelisch-reformierte Kirche in Hamburg
BLICKPUNKT

                                             BLICK                       PUNKT
                     ALLE AKTUELLEN TERMINE FINDEN SIE AUCH UNTER WWW.ERK-HAMBURG.DE

  Wichtige Informationen zu unseren Veranstal-
                                                                        Mi. 06.05. 10.00         Gesprächskreis Altenhof (U. Litschel) - Alten-
  tungen                                                                			                      hof
                                                                        Do. 07.05. 19.00         „Bücherwurm“ – theologischer Lesekreis
  Aufgrund der Schutzmaßnahmen gegen die Ausbreitung des Co-            			                       (R. Kuhn) - Ferdinandstraße
  ronavirus finden im April keine Veranstaltungen statt.
  Wir hoffen natürlich, im Mai wieder gemeinsam ein aktives Ge-         Sa.   09.05.    17.00    Gottesdienst (U. Litschel) - Altenhof
  meindeleben gestalten zu können. Dies hängt allerdings von der        Sonntag, 10.05. 11.00    Familiengottesdienst - Ferdinandstraße
  weiteren Entwicklung ab. Die Termine im Mai stehen daher unter
  Vorbehalt. Im Zweifelsfall informieren Sie sich über unsere Websi-    Do. 14.05. 15.00         Gemeindenachmittag (U. Litschel)
  te oder fragen Sie in der Kanzlei bzw. bei den Pastor*innen nach.     			                      Palmaille s. S. 11
  Wenn Ihnen einige Ankündigungen bekannt vorkommen, liegt es           Sa.   16.05.    17.00    Gottesdienst (T. Raape) - Altenhof
  daran, dass wir ausgefallene Veranstaltungen in den Mai verscho-
  ben haben.                                                            Sonntag, 17.05. 10.00    Gottesdienst (T. Raape) - Palmaille
  Was die Gottesdienste an Karfreitag und Ostern betrifft:
  Natürlich werden wir Gottesdienste anbieten - gemeinsam im Geist      Mo. 18.05. 19.30         Bibelgesprächskreis (U. Litschel)
                                                                        			                      Ferdinandstraße
  und doch räumlich getrennt. Wir suchen noch nach geeigneten For-
  maten. Fragen Sie nach in der Kanzulei oder bei den Pastor*innen.     Mi. 20.05. 15.00         Gemeindenachmittag (T. Raape/F. Schmid)
  Wir werden auch versuchen, Sie über andere Kanäle aktuell zu infor-   			                      Ferdinandstraße s. S. 11
  mieren (Telefon, Post, E-mail).
                                                                        Christi Himmelfahrt
                                                                        Do. 21.05.       18.00   Gottesdienst (T. Raape) - Ferdinandstraße
                                                                        		               19.00   Konzert mit dem dänischen Chor
                               MAI                                      			                      „Saint Annae Family Choir“ s. S. 12
                                                                        Fr. 22.05. 15.30         Konzert mit dem dänischen Chor
                                                                        			                      „Saint Annae Family Choir“ - Altenhof s. S. 12
Sa.   02.05.    17.00   Gottesdienst (U. Krumm) - Altenhof
                                                                        Sa. 23.05. 17.00         Gottesdienst mit Abendmahl (U. Litschel)
Sonntag, 03.05. 10.00   Gottesdienst (U. Krumm)                         			                      Altenhof
			                     mit Predigtnachgespräch - Ferdinandstraße
                                                                        Sonntag, 24.05. 10.00    Gottesdienst mit Abendmahl (U. Litschel)
Di. 05.05. 16.00        Führung durch die Ausstellung „David Hock-      			                      Ferdinandstraße
			                     ney. Die Tate zu Gast“ (R. Kuhn) - Bucerius
			                     Kunstforum s. S. 11                             Mo. 25.05. 19.00         Theater mit der Gemeinde: „Der Geizige“
		         19.00        Atemarbeit nach Middendorf (T. Raape)           			                      (R. Kuhn) - Thalia Theater s. S. 12
			                     Ferdinandstraße                                 		         19.00         Literaturkreis „Die Leseratten“
                                                                        			                      (U. Litschel/T. Raape) - Palmaille

                                                                                                                                                  9
Gemeindeblatt in Hamburg - Kirche - Evangelisch-reformierte Kirche in Hamburg
BLICKPUNKT

                                               BLICK                          PUNKT
                   ALLE AKTUELLEN TERMINE FINDEN SIE AUCH UNTER WWW.ERK-HAMBURG.DE

Fr. 29.05. 19.00             Kino in der Palmaille (U. Litschel)
			                          Palmaille s. S. 12
                                                                              KOLLEKTENPLAN
                                                                              02./03.05.    Kinder- und Jugendarbeit unserer Gemeinde ERK-HH
Sa.   30.05.       17.00     Gottesdienst (R. Kuhn) - Altenhof                09./10.05.    Unterstützung von Erholungsmaßnahmen für Bedürftige ERK
                                                                              16./17.05.    Sozialküche Beregszas in der Ukraine VIII
Pfingstsonntag                                                                21.05         Diakonie Katastrophenhilfe ERK
Sonntag, 31.05. 10.00        Gottesdienst (R. Kuhn) - Palmaille
                                                                              23./24.05.    Kirchen helfen Kirchen ERK
Pfingstmontag                                                                 30./31.05.    Kinderheim Neve Hanna VIII
Mo. 01.06.    10.00          ökum. Gottesdienst (U. Litschel) - Wohlerspark   01.06.        Unterstützung von Menschen mit Behinderungen
                                                                                            in unserer Kirche ERK
Do. 04.06. 17.30             Führung durch die Ausstellung:                   06./07.06.    Partnerkirchen der Norddeutschen Mission und
			                          „Max Beckmann“ (R. Kuhn) - Kunsthalle s. S. 11                 der vereinten Mission ERK

Fr. 05.06. 19.30             Orgelnacht – Orgelreise durch Europa
			                          (M. Imbruno/D. Lübking) - Palmaille
Sa.   06.06.       17.00     Gottesdienst (U. Litschel) - Altenhof

Sonntag, 07.06. 11.00        Familiengottesdienst - Ferdinandstraße
                                                                               Mit Psalmen, Lobgesängen und geistlichen Liedern…
                                                                               Dagmar Lübking hat angefangen, in den Familiengottesdiensten be-
                                                                               kannte Choräle mehrstimmig singen zu lassen. Dabei wird ein einfa-
                                                                               ches sogenanntes Quodlibet („wie es gefällt“) dem Bekannten hin-
                                                                               zugefügt. Die Wirkung ist phänomenal! In der Osterzeit werden wir
    NEUE REIHE FÜR ALTE MUSIK                                                  so Lied 99 „Christ ist erstanden“ mehrstimmig singen und schätzen
               Orgelnacht                                                      lernen. Zudem wird Psalm 47 „Singt mit froher Stimm“ den Kreis der
     Eine Orgelreise durch Europa                                              vorgeschlagenen Gesänge erweitern. Viel Freude beim Musizieren in
        Freitag, 5. Juni, 19.30 Uhr                                            den Gottesdiensten!
                 Palmaille                                                                                                           Reiner Kuhn
 19.30 Uhr: Matteo Imbruno (Amsterdam)
       21.00 Uhr: Dagmar Lübking
     an der Orgel von Jürgen Ahrend                                                ZU GAST IN UNSEREN RÄUMEN:

    Pause mit Wein und kleinem Imbiss                                              Ferdinandstraße: PERKI Hamburg (indonesische Gemeinde),
 Der Eintritt ist frei, Kollekte für die Kirchen-                                  jeden Sonntag ab 16.00 Uhr
                       musik
                                                                                   Palmaille: Evangelisch-koreanische Open Door Gemeinde
                                                                                   in Hamburg, jeden Sonntag ab 14.00 Uhr

10
BLICKPUNKT
                                                           VERANSTALTUNGEN UND INFOS
VERSTORBEN SIND:                                     GETAUFT WURDEN:                              WARUM EIGENTLICH THEOLOGIE?
                                                                                                  Gemeindenachmittag
                                                                                                  Mittwoch, 20. Mai, 15.00 Uhr
                                                                                                  Ferdinandstraße
                                                                                                  Haben Sie sich schon mal gefragt, wie man
                                                                                                  auf die Idee kommt, Theologie zu studieren?
                                                                                                  Ich mich auch.
DAVID HOCKNEY. DIE TATE ZU GAST                   WEIL WIR AM LEBEN TEILNEHMEN                    Diese Frage hat mich durch acht Jahre Studi-
Was macht die Kunst                               WOLLEN: GUTES HÖREN!                            um bis zum Tag des ersten theologischen Ex-
Dienstag, 5. Mai, 16.00 Uhr                       Gemeindenachmittag                              amens begleitet, und leicht ist mir die Antwort
Bucerius Kunst Forum                              Donnerstag, 14. Mai, 15.00 Uhr                  nie gefallen. Gott? Komplizierte Geschichte.
                                                  Palmaille                                       Wer in die Theologie einsteigt, der merkt bald,
Mit David Hockney präsentiert das Bucerius                                                        dass eindeutige Antworten schwer zu haben
einen der bedeutendsten Gegenwartskünst-          Immer wieder beklagen sich Gemeindeglie-        sind. Grenzen verschwimmen und öffnen ei-
ler Großbritanniens. Hockneys ständige            der über eine schlechte Akustik in unseren      nen Raum zum nachdenkenden Miteinander,
Suche nach neuen Ausdrucksformen sowie            Gottesdiensträumen. Eine Mitarbeiterin vom      wenn das Gespräch um die letzten Dinge
die Möglichkeiten und Darstellungen von           HörStudio Andres wird uns in der Palmaille      kreist. Aber reicht da ein Gespräch? Vielleicht
Perspektive, Wahrnehmung und Realität sind        besuchen und mit uns gemeinsam die Hör-         als fortgesetzter Weg, auf den es sich einladen
zentrale Aspekte der Schau. Ebenso zeigen         schleife im Gottesdienstraum ausprobieren.      lässt. Seien Sie dazu herzlich willkommen am
seine einfühlsamen Porträts und intimen           Außerdem wird sie uns die neueren Entwick-      Gemeindenachmittag, an dem ich ein Stück
Aktdarstellungen Hockneys feines Gespür           lungen der Hörtechnik vorstellen und Ihre       von meinem Weg mit der Theologie vorstelle:
für zwischenmenschliche Beziehungen. Um           Fragen beantworten. Ich freue mich auf viele    von den Fragen und Zweifeln, von den glück-
15 Uhr treffen wir uns im Gemeindezentrum         Interessierte.                                  lichen Momenten, aber auch vom Ärger, der
Ferdinandstr. zum Kaffee. Die Führung im                                        Ulrike Litschel   mich dabei stets und ständig begleitet hat.
Bucerius beginnt um 16 Uhr. Der Eintritt                                                                                       Friederike Schmid
kostet 6,- Euro. Ich bitte um Anmeldung in der
Kanzlei.                                                                                          MAX BECKMANN WEIBLICH-MÄNNLICH
                                  Reiner Kuhn                                                     Was macht die Kunst
                                                                                                  Donnerstag, 4. Juni, 17.30 Uhr,
                                                                                                  Kunsthalle
                                                                                                  Max Beckmann ist einer der großen Künstler der
REGELMÄSSIGE TERMINE:                                                                             Moderne. Er gilt als kraftvoller Interpret der Welt
Montag     19.30 Uhr, Ferdinandstraße:           Mittwoch 20.00 Uhr, Ferdinandstraße:             und seiner Zeit. Die Hamburger Ausstellung unter-
           Männergruppe                                   Capella reformata (D. Lübking)          sucht erstmals die zahlreichen, oft widersprüchli-
           (1. u. 3. des Monats)                                                                  chen Rollen von Weiblichkeit und Männlichkeit. Die
                                                 Samstag 7.00 – 10.30 Uhr, Palmaille:
                                                                                                  Führung beginnt um 17.30 Uhr. Der Eintritt kostet
Dienstag 15.00 Uhr, Kapelle Altenhof:                     Frühstück für alle
                                                                                                  8,- Euro. Ich bitte um Anmeldung im Büro.
         Chor des Altenhofs (D. Hinzpeter)       Samstag: 8.00 – 10.00 Uhr, Ferdinandstraße
                                                                                                                                        Reiner Kuhn
                                                          Frühstück für alle
                                                                                                                                                   11
BLICKPUNKT

„DER GEIZIGE“ NACH MOLIÈRE                           tungen für alle Gemeindeglieder gleicherma-          KONZERT DES „SAINT ANNAE FAMILY
Theater mit der Gemeinde                             ßen zugänglich gemacht werden. So ist jede/r         CHOIR“ AUS DÄNEMARK
Montag, 25. Mai, 19.00 Uhr                           eingeladen, das zu geben, was möglich ist,           Donnerstag, 21 Mai, 18.00 und 19.00 Uhr
Thalia-Theater                                       mal weniger, mal mehr).                              Ferdinandstraße
                                                                                     Reiner Kuhn          Freitag, 22. Mai, 15.30 Uhr
Nichts und niemand kann den Geizigen brem-                                                                Altenhof
sen: Sein Geld will er lieber verschlingen, als      GREEN BOOK
es einem anderen in den Rachen zu werfen             Kino in der Palmaille                                Der „Saint Annae Family Choir“ wir den Got-
– eine in Zeiten von Nullzinsen und Aktien in        Freitag, 29. Mai, 19.00 Uhr                          tesdienst an Christi Himmelfahrt mitgestalten
freiem Fall vielleicht dem einen oder anderen        Palmaille                                            und im Anschluss an den Gottesdienst ein
nicht ganz unbekannte Haltung. Doch sei-                                                                  Konzert geben. Am Freitag wird der Chor ein
ne Kinder - kaum erwachsen - wollen ihren            Der schwarze Pianist Dr. Don Shirley geht            Konzert im Altenhof geben.
Anteil am väterlichen Kuchen abhaben und             1962 auf eine Konzert-Tournee von New York           Der Familienchor des Sankt Annæ Gymnasi-
spinnen zusammen mit den anderen Entrech-            bis in die Südstaaten. Chauffiert wird er von        ums, 2004 gegründet, ist ein vierstimmiger
teten und Beleidigten seines Haushalts eine          dem weißen Tony Lip, einem Mann, der sei-            gemischter Chor. Er besteht aus Lehrer*in-
Intrige. Als eine Schatulle samt kostbarem In-       nen Lebensunterhalt mit Gelegenheitsjobs             nen, und Verwandten von heutigen und
halt verschwindet, regieren endlich Wahnsinn         verdient. Trotz aller Gegensätze werden sie          früheren Schüler*innen der Kopenhagener
und Anarchie, und Molières subversive Komik          langsam Freunde. Gemeinsam durchschrei-              Gesangschule. Wir freuen uns, den Chor aus
kann sich ungehindert entfalten.                     ten sie eine Zeit im Süden der USA, die von          Dänemark bei uns zu Gast zu haben. Der Ein-
Karten sind für 22 - Euro erhältlich. (Laut Be-      Gewalt und Rassentrennung geprägt ist.               tritt zu den Konzerten ist frei.
schluss der Diakonie sollen Kulturveranstal-                                        Ulrike Litschel                                        Thomas Raape

KIRCHEN                                  KIRCHENMUSIKERIN                          JUGENDREFERENTINNEN                  AMBULANTER ALTEN- UND
Ferdinandstraße 21,                      Dagmar Lübking, Tel: 040 4105854,         Büro Ferdinandstraße 21,             HOSPIZPFLEGEDIENST
20095 Hamburg                            Fax: 040 442542                           Tel.: 040 3010404018                 Winterhuder Weg 98-106,
Palmaille 2, 22767 Hamburg                                                         Anne Kroll, Mobil: 0163 3449052      22085 Hamburg
                                         PASTORES
Winterhuder Weg 98 (Altenhof),                                                     kroll@erk-hamburg.de                 Tel.: 040 22941122
                                         Dr. Reiner Kuhn, Ebertallee 5,
22085 Hamburg                                                                      Catherine Wulftange,                 Fax: 040 229411943
                                         22607 Hamburg, Tel.: 040 6565594
www.erk-hamburg.de                                                                 Mobil: 0163 3449051                  amb-dienst@erk-hamburg.de
                                         kuhn@erk-hamburg.de
                                                                                   wulftange@erk-hamburg.de             www.ambulanter-pflegedienst-
KIRCHENKANZLEI                           Ulrike Litschel, Palmaille 6,
                                                                                                                        hamburg.de
Ferdinandstraße 21, 20095 Hamburg        22767 Hamburg,                            ALTENHOF
Tel.: 040 301004-0                       Tel. und Fax: 040 382919                  Winterhuder Weg 98 - 106,            AMBULANTER HOSPIZ- UND
Fax: 040 301004-10                       litschel@erk-hamburg.de                   22085 Hamburg                        BESUCHSDIENST
Mo. – Fr. 9.00 bis 13.00 Uhr             Thomas Raape, Elbchaussee 5,              Tel.: 040 2294110                    Tel.: 040 229411611
kanzlei@erk-hamburg.de                   22765 Hamburg, Tel.: 040 18161210         Fax: 040 22941111                    Fax: 040 229411943
                                         raape@erk-hamburg.de                      altenhof@erk-hamburg.de              hospizdienst@erk-hamburg.de
KÜSTER / HAUSMEISTER
                                                                                   www.altenhof.erk-hamburg.de
Sven Schwarz                             GEMEINDEBLATT                                                                   BANKVERBINDUNG
Tel.: 040 3010040                        Thomas Raape (verantwortlich),                                                  „Evang.-ref. Kirche in Hamburg“
                                         Jan Commenz, Ulrike Krumm,                                                      IBAN: DE51200505501280170000
Vitali Futorjanski                                                                                                       BIC: HASPDEHHXXX
                                         Esther Petersen
Tel.: 040 382367 oder 3010040
                                         gemeindeblatt@erk-hamburg.de

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TERMINE|BERICHTE

TOM UND GERRY                                                                                   das Gästezimmer mit einer Heizung ausge-
Strandgespräche über das Leben                  BESUCH AUS                                      stattet werden, so dass die Gemeinde Besu-
Aufgrund der aktuellen Situation steht der                                                      cher*innen empfangen kann.
genaue Termin noch nicht fest. Bei Interesse    MINSK                                           Hätten wir vor drei Jahren je gedacht, dass
bitte bei Thomas Raape nachfragen.                                                              der Neubau so realisiert werden könnte? Vol-
Alfred-Schnittke-Akademie                                                                       ler Staunen und Respekt sehen wir, dass die
Max Brauer Allee 24, 22765 Hamburg                                                              kleine reformierte Gemeinde in Minsk an ih-
                                                                                                rem Traum festgehalten hat. Alakseij spricht
Am Strand in Oevelgönne fing es an. Thomas                                                      unserer Hamburger Gemeinde erneuten Dank
Raape, Pastor der Evangelisch-reformier-                                                        aus, denn ohne die Hamburger Unterstützung
ten Kirche in Hamburg, und Gerhard Fiedler,                                                     wäre ein Neubau kaum denkbar gewesen.
künstlerischer Leiter des Kulturfestivals al-                                                   Am Abend hat die Minsker Projektgruppe
tonale, diskutieren auf ihren morgendlichen                                                     – hauptsächlich in russischer Sprache mit
Hundespaziergängen am Elbstrand höchst                                                          Übersetzungshilfen – über einen weiteren Be-
interessante – und häufig entscheidende –                                                       such in Richtung Minsk nachgedacht. (Foto
Fragen des Alltags. Von der „Losung des Ta-                                                     links) Galina und Vitalij Futorjanski, Ulrike
ges“ über politische Themen bis hin zu prak-                              Foto: Reiner Kuhn     Patow, Hyma Roskamp und ich planen einen
tischen Fragen des Lebens philosophieren                                                        Besuch der Minsker Gemeinde im Sommer.
und schmunzeln sich beide die Elbe entlang.     Ende Januar besuchte Presbyter Alakseij         Die Freude über die neue Kirche soll in Got-
Endlich ist es soweit: Sie haben ab dem 14.     Fralou unsere Gemeinde für zwei Tage und        tesdienst und besonderer Musik Ausdruck
Mai 2020 ein Dach über dem Kopf gefunden.       brachte Grüße von der Ev.-reformierten Part-    finden.
In der Alfred-Schnittke-Akademie werden die     nergemeinde in Minsk mit. Unser Interesse                                        Reiner Kuhn
Herren gemeinsam mit Anne Römer (Gesang)        richtete sich in erster Linie auf den Neubau
und Martin Heider (Gitarre) im zweimonat-       der Kirche, der mithilfe unserer Spenden ge-
lichen Rhythmus in unterhaltsamer Weise         waltige Fortschritte macht. Und so berichtete
forschen, nach dem Motto: „Was Sie schon        Alakseij vom Stand der Baumaßnahmen: Die
immer wissen wollten, aber selten zu fragen     Gemeinde ist seit Mitte 2019 in der Lage,
wagen“.                                         ihre Gottesdienste im Neubau abzuhalten
Wenige Wochen nach dem Weltglückstag            (Foto rechts). Die Heizung funktioniert, der
geht es am ersten Abend um die Frage: Fin-      Fußboden ist verlegt und die Sanitäranlagen
det mich das Glück? Oder muss ich es finden?    sind in Betrieb. Zudem sind der Innen- und
Eine vergnügliche kleine Reise in die Tiefen    Außenanstrich vollendet und die Beleuchtung
der Glücksforschung – von den Hormonen          installiert worden. Noch sind einige Arbeiten
über den Alltag bis in die Philosophie.         unerledigt: die Treppe hinauf in den zweiten
Eintritt: Besucher*innen zahlen, was ihnen      Stock ist ein Behelfskonstrukt und muss drin-
das Glück auch immer wert ist.                  gend zu einem sicheren Aufgang umgebaut
                                                werden. Im zweiten Stock sind Anstriche und
                              Thomas Raape      Fußbodenarbeiten zu erledigen. Zudem soll                                     Foto: Alasksiej Fralou

                                                                                                                                           13
Berichte

                                                 Was kann ich tun?                               - Ich suche in Second Hand Läden oder
DIE ZEITEN IM                                    - Ich frage mich: brauche ich das wirklich,       bei Kleidertauschpartys, kaufe online ge-
                                                   was ich gerade kaufen will? Warum möchte        braucht beim Kleiderkreisel oder tausche
PARADIES SIND                                      ich es haben? Und sitzt es wirklich gut und     mit Freund*innen.
                                                   passt zu meinen anderen Sachen?
VORBEI…                                          - Hamburger Läden mit Öko-Mode sind z.B.        Von den vielen Second-Hand-Läden in Ham-
                                                   Hess natur, Glore, Marlowe nature, Maas       burg, von denen einige auf edle Designerwa-
… und wir alle brauchen Kleidung. Was tra-         natur. Siehe auch: www.fairfashion-ham-       re, andere auf Kiloware spezialisiert sind, hier
gen Sie gern, was gefällt Ihnen? Und woher         burg.de                                       nur drei Beispiele: die Humana-Läden (Ger-
bekommen Sie es? Was ist Ihnen wichtig?          - Ich achte auf Siegel, die Anforderungen an    tigstraße, Bremer Straße, Große Bergstra-
Dass es gerade zur neuesten Mode gehört,           faire und ökologische Herstellung stellen:    ße), DRK Kiloshop (Neue Große Bergstraße),
bequem ist, Ihnen gut steht, der Preis stimmt,     vertrauenswürdig sind z.B. GOTS, Fairtrade,   Stilbruch in Altona, Harburg und Wandsbek.
Sie ein gutes Gewissen dabei haben oder:           Fair Wear Foundation, bluesign, Naturtextil   Ein Verzeichnis unter www.hamburg.de/se-
Hauptsache sauber und nicht kaputt?                IVN zertifiziert BEST. (Der „Grüne Knopf“     cond-hand
Zumindest mit dem guten Gewissen ist               des Entwicklungshilfeministeriums ist der-    - Vielleicht lässt sich ein altes Teil noch auf-
es gar nicht so einfach: Leider wird immer         zeit noch zu lückenhaft.)                       peppen oder reparieren? Notfalls entsorgen
noch der Großteil der Textilien weltweit unter                                                     in einem der Hamburger Sozialkaufhäuser
schlimmen Bedingungen hergestellt. Sowohl                                                          oder bei einer Kleidersammlung mit Fair-
die Umwelt als auch die Menschen, die auf                                                          Wertung-Siegel?
Baumwollfeldern, in Färbereien und Näherei-                                                      - Ich engagiere mich weiter, frage in Geschäf-
en arbeiten, werden oft rücksichtslos ausge-                                                       ten nach der Herkunft der Kleidung, arbeite
beutet. Einen wesentlichen Teil der Verant-                                                        hier in Hamburg in der „Kampagne für Sau-
wortung dafür haben die großen Konzerne,                                                           bere Kleidung“ mit (www.saubere-kleidung.
egal ob es sich um billige Fast Fashion oder                                                       de), setze mich ein für ein Lieferketten-Ge-
teure Markenkleidung handelt. Aber ob wir                                                          setz, das (für global produzierte Waren ge-
wollen oder nicht: Indem wir Kleidung kaufen,                                                      nerell) von den Unternehmen Auskunft über
tragen auch wir dazu bei, dass Menschen-                                                           und Verantwortung für die Herstellungsbe-
und Arbeitsrechte verletzt und die Umwelt                                                          dingungen entlang der gesamten Lieferket-
zerstört werden.                                                                                   te verlangt (www.lieferkettengesetz.de): da-
                                                                                                   mit es selbstverständlich wird, dass Umwelt
Nein, ich möchte nicht daran beteiligt sein,                                                       bewahrt und Menschenrechte nicht verletzt
dass an meiner Jeans Kinder mitarbeiten                                                            werden!
müssen, statt zur Schule zu gehen; dass                                                                                        Kerstin Montanus
lebensnotwendige Gemüsegärten von
Kleinbauern den pestizidbelasteten Baum-
wollplantagen weichen; dass Menschen für
wenige Cent Stundenlohn schuften, und, und,
und...

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Berichte

                                                  Hauswald, Thomas Raape und Christine Mal-         Mutter krank und überfordert, der Vater Al-
KLIMAFASTEN                                       branc, die sich über weitere Gemeindeglieder      koholiker und gewalttätig. Als die Großmutter
                                                  freuen, die Lust haben, an diesem Thema mit-      stirbt - die einzige Person, die ihm im Leben in
2020 - WIE GEHT                                   zuarbeiten.                                       Liebe zugetan war - folgt der freie Fall.
                                                  Da wir aufgrund der aktuellen Situation noch
ES WEITER?                                        keinen Termin für das nächste Treffen festge-     Dominik Bloh war noch ein Teenager, als sei-
                                                  legt haben, melden Sie sich bitte bei Interesse   ne Geschichte auf den Straßen Hamburgs be-
Nachdem sich 2019 in der Zeit vor Ostern          in der Kanzlei. Wir werden Sie dann über die      gann. Mehr als ein Jahrzehnt schlief er immer
eine kleine Gruppe traf, um unter dem Leitge-     Termine der nächsten Treffen informieren.         wieder auf Bänken oder unter Brücken und
danken „Klimaschutz & Klimagerechtigkeit“                                    Christine Malbranc     versuchte, trotz Kälte, Hunger und Einsamkeit
Erfahrungen und Anregungen auszutau-                                                                ein gewisses Maß an Normalität aufrechtzu-
schen, die Sinne zu schärfen und gemeinsam                                                          erhalten. Zwischen Schule, Hip-Hop und Bas-
vegetarische/vegane Speisen zu probieren,                                                           ketballplatz.
entstand der Wunsch nach dieser Fastenakti-
on weiterzuarbeiten und dabei über individu-      DOMINIK BLOH:                                     „Unter Palmen aus Stahl“ ist seine Lebensge-
                                                                                                    schichte. Darin erzählt Bloh, Jahrgang 1988,
elle Handlungsmöglichkeiten hinauszugehen.
Eine andere Gruppe hatte sich schon damit         „UNTER PALMEN                                     in eigenen Worten, wie das Leben ganz unten
                                                                                                    in Deutschland spielt. Und wie er sich heraus-
befasst, Ziele der Nachhaltigkeit in unserer
Gemeinde umzusetzen. Bei der Beschaffung          AUS STAHL“                                        gekämpft hat. Ein Buch, das von Mut handelt
                                                                                                    und von der Courage, sich und sein Leben zu
von Papier und Kaffee wurden bereits Verän-                                                         ändern. Dominik lebt heute in einer kleinen
derungen erreicht.
                                                  DIE GESCHICHTE EINES                              Wohnung und hat einen Job.
Nun möchten wir auf dem Weg zu einer öko-         STRASSENJUNGEN                                    Es ist dies kein schönes, aber ein notwendi-
fairen Gemeinde die nächsten Schritte gehen.                                                        ges Buch. Es zeigt, wie wichtig die Initiative
Uns stellen sich zunächst viele Fragen: Wie                                                         unserer Kirche und das „Frühstück für alle“
lässt sich z.B. im Kirchenalltag für Veranstal-                                                     ist und wie dankbar es von den Betroffenen
tungen und Bewirtung zukunftsfähig einkau-                                                          angenommen wird.
fen, ohne unsere Küster zu sehr zu belasten?                                                        Mein persönlicher Blick auf diese Menschen,
Wie könnten wir in unseren Freizeithäusern                                                          die mir täglich begegnen, hat sich durch die-
Energie/(warmes) Wasser einsparen? Las-                                                             ses Buch verändert.
sen sich umweltfreundliche Reinigungs- und                                                                                       Lore Wachsmuth
Hygienemittel in unseren Gemeindezentren
einsetzen?
Darüber hinaus möchten wir Anregungen
geben zu zukunftsfähigem Konsum in ver-
schiedenen Bereichen des täglichen Lebens
(s. den nebenstehenden Artikel über ökofaire      Dies ist die Geschichte eines jungen Men-
Kleidung).                                        schen, der unverschuldet in die Obdachlo-
Wir, das sind bisher Kerstin Montanus, Ive        sigkeit gerät. Das Elternhaus ist kaputt, die

                                                                                                                                                  15
jugend@ref

ERINNERUNG                                       dankenswerter Weise bereit erklärt hatte,
                                                 unserer bunt gemischten Gruppe aus jugend-
                                                                                                das Gespräch ein wenig strukturieren und
                                                                                                akzentuieren zu können. Hierbei benannten
WACH HALTEN                                      lichen A-Teamern, Konfirmanden und deren
                                                 Freunden von sich und seinen Erlebnissen
                                                                                                wir die frühe, „unbekümmerte“ Kinder- und
                                                                                                Jugendzeit, den Einmarsch der Deutschen
                                                 zu erzählen und gemeinsam ins Gespräch zu      Wehrmacht in David Murlakows Heimatstadt,
Insbesondere für Jugendliche ist es wahr-        kommen. Insgesamt kamen so am Nachmit-         das Thema Freunde und Familie sowie die
scheinlich eine Sache, wenn auch eine wich-      tag des 15.02.2020 etwa dreißig Jugendliche    Themen Arbeitslager, Konzentrationslager
tige, von den Ereignissen zwischen 1933 und      zusammen, die diese außergewöhnliche Ge-       und Befreiung. Insgesamt ging es uns nicht
1945 zu lesen, vielleicht die eine oder andere   legenheit zur Begegnung mit einem Zeitzeu-     zuletzt darum, den wechselseitigen Aus-
Dokumentation im Nachrichtenkanal anzu-          gen der Nazi-Herrschaft wahrnehmen wollten     tausch und das Gespräch zu ermöglichen. So
schauen oder auch etwas im Geschichtsun-         und gespannt das Treffen mit David Murlakow    hat David Murlakow uns seine Erfahrungen
terricht darüber zu erfahren. Eine ganz andere   und seiner Lebensgefährtin Frau Grünbaum       nicht nur in Form eines Vortrags vermittelt,
Sache ist es jedoch, einem Menschen zu           erwarteten. Den Kontakt hatte unser Ge-        sondern wir haben immer wieder kurze Un-
begegnen, der diese Zeit selbst erlebt hat,      meindeglied und ehemaliger Präses Dieter       terbrechungen eingebaut, während derer wir
der vom faschistischen Terror in direktester     Friederich Duwe hergestellt, bei dem wir uns   uns in Form von kleineren „Murmelgruppen“
Weise und hautnah betroffen war und davon        an dieser Stelle sehr, sehr herzlich bedan-    über das Gehörte austauschen konnten und
in einem Gespräch aus eigener Erfahrung be-      ken! Vor unserem gemeinsamen Gespräch          auch darüber, welche Gefühle dabei in uns
richten und erzählen kann.                       trafen wir uns zunächst, um uns mit einigen    wach wurden. Das gab uns dann auch die
Zumindest ließ sich dieser Eindruck während      Aspekten der NS-Zeit zu beschäftigen und       Möglichkeit zu direkten Rückfragen an David
eines gemeinsamen Nachmittags mit David          unterschiedliche Themenfelder zu benen-        Murlakow, z.B. auch zu Ereignissen, die er in
Murlakow gewinnen, einem inzwischen 96           nen, anhand derer wir der Lebensgeschichte     seinem Buch „Trotzdem...“ geschildert hatte.
jährigen Mann jüdischen Glaubens, der sich       von David Murlakow begegnen wollten, um        So entwickelte sich ein sehr intensives und
                                                                                                dichtes, manchmal auch beklemmendes
                                                                                                Gespräch, und Reiner Kuhn und ich haben in
                                                                                                unserer langjährigen Arbeit mit Jugendlichen
                                                                                                selten eine derart aufmerksame, sensible und
                                                                                                konzentrierte jugendliche Zuhörerschaft er-
                                                                                                lebt.
                                                                                                Hier nur ein Beispiel dessen, was David Murla-
                                                                                                kow erlebt hat: Er erzählt, wie er eingepfercht
                                                                                                in einem Eisenbahnwaggon, der eigentlich für
                                                                                                Viehtransporte genutzt wird, zwei Tage und
                                                                                                Nächte ohne Essen und Trinken vor den Toren
                                                                                                von Auschwitz ausharrt, bis durch einen blo-
                                                                                                ßen und für ihn glücklichen Zufall entschieden
                                                                                                wird, dass die darin befindlichen Gefangenen
                                                                                                in ein anderes Lager nach Österreich umge-
                                                                             Foto: Kai Müller   leitet werden sollen, weil die Eisenbahnwag-

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jugend@ref

                                               Kräfte nicht mehr ausreichen, müssen die       in ihre Gespräche vertieft waren. Das hatte
                                               Stufen ohne den Stein hinaufsteigen und wer-   vielleicht auch damit zu tun, dass David Mur-
                                               den, oben angekommen, von einem SS-Mann        lakow die von ihm erzählten Erfahrungen im
                                               in die Schlucht hinuntergestoßen. David Mur-   Jugendalter gemacht hatte, als junger Er-
                                               lakow nimmt sich vor, der Abkommandierung      wachsener in der Zeit zwischen dem 15. und
                                               zu diesem Steinbruch unter allen Umständen     20. Lebensjahr, in eben jener Lebensphase
                                               zu entgehen. Zwar bleibt ihm keine andere      also, in der sich auch die meisten Jugendli-
                                               Möglichkeit, als sich in die lange Schlange    chen aus unserer Gruppe aktuell befinden.
                                               von Häftlingen einzureihen, um auf die ange-   Was uns alle jedoch zutiefst beeindruckt hat,
                                               ordnete Tätowierung der Häftlingsnummer        dass David Murlakow trotz der vielen grausa-
                                               zu warten. Doch er fängt irgendwann an, sich   men Erlebnisse und Verluste von Schwestern
                                               leicht tänzelnd hin und her zu bewegen, was    und Brüdern und Verwandten ins Leben zu-
                                               ihm in der großen Masse von Menschen er-       rückgefunden hat, das Leben erneut zu umar-
                                               möglicht, anderen unbemerkt den Vortritt zu    men gelernt hat und bis auf den heutigen eine
                                               lassen. So entgeht er letztlich der Tätowie-   große Lebensfreude ausstrahlt.
                          Foto: Reiner Kuhn    rung und bleibt ohne Nummer, so dass ihm       Wir wollten diesen außergewöhnlichen Nach-
                                               persönlich durch dieses kleine Täuschungs-     mittag mit einer letzten Frage beenden, die
gons später für die Zwecke der Deutschen       manöver die grausame Prozedur im Stein-        wir uns überlegt hatten: Warum machen Sie
Wehrmacht benötigt würden. Während dieser      bruch erspart bleibt.                          sich mit 96 Jahren immer noch auf den Weg
zwei Tage sieht er immer wieder die rauchen-   Dies ist lediglich eines von vielen Beispie-   und erzählen Ihre Geschichte? Und was wün-
den Kamine der Krematorien, in denen im        len, deren Erzählung in unserer Gruppe fas-    schen Sie sich von den jungen, nachwach-
Vernichtungslager Auschwitz Tag und Nacht      sungslose Gesichter hinterließ. Berührt und    senden Generationen?
die Leichen der ermordeten Menschen ver-       dankbar wurden dann gerade auch die kurzen     Im Prolog seines Buches „Trotzdem...“ gibt es
brannt werden, und er riecht beständig den     Unterbrechungen genutzt, um den direkten       zu Beginn eine Stelle, die sich vielleicht als
durchdringenden Gestank von verbranntem        Kontakt zu suchen und sich auszutauschen,      eine Antwort auf diese Fragen verstehen lässt
menschlichem Fleisch. Im österreichischen      und in der Essenspause wurde beinahe aus-      und die hier abschließend zitiert sei, um die
Arbeitslager Mauthausen wird zunächst allen    nahmslos die Möglichkeit wahrgenommen,         Erinnerung wach zu halten. David Murlakow
neu Angekommenen eine Nummer in den            das Buch von David Murlakow zu erwerben        schreibt: „Ich wollte nicht in den Schreckens-
Arm tätowiert, bevor sie zur „Arbeit“ in den   und es sich von ihm persönlich signieren zu    bildern jener Jahre untergehen, es musste ein
naheliegenden Steinbrüchen abkommandiert       lassen. Frau Grünbaum nutzte währenddes-       Leben geben, wo keine KZs mehr vorkommen
werden. Dort muss man, beladen mit einem       sen die Zeit, um sich mit den Jugendlichen     – nie mehr!“
mindestens zehn Kilo schweren Stein, die 186   zu unterhalten und ins Gespräch zu kommen.
Stufen des Steinbruchs hinaufsteigen. Oben     Reiner Kuhn und ich benötigten als Leitungs-                            Catherine Wulftange
angekommen, wird man gezwungen, den            team dieser Veranstaltung mehrere Anläufe,
mühsam hinaufgeschleppten Stein wieder hi-     um die Gruppe schließlich nach über zwei
nunterzuwerfen. Diese Prozedur wird sieben     Stunden des intensiven Austauschs zu einer
Mal täglich durchgeführt, vier Mal morgens,    gemeinsamen Abschlussrunde zusammen-
drei Mal am Nachmittag. Diejenigen, deren      zubekommen, weil alle in kleinen Gruppen

                                                                                                                                          17
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WENN GROSSES                                      meleien ging es dagegen beim Kegeln zu.
                                                  Jungen gegen Mädchen brachten auf der
                                                                                                   doch noch viel faszinierender sind als jedes
                                                                                                   „gefakte“ Bild. Wir ließen uns die Stimmung

KLEIN WIRD...                                     Kegelbahn des Gehörlosenvereins in der Ber-
                                                  nadottestraße die Kugel ins Rollen und die
                                                                                                   nicht verhageln, und insgesamt war es eine
                                                                                                   schöne, fröhliche und bunte Zeit, die wir in
                                                  Bahn zum Wanken. Bei netter Bedienung und        den Ferien miteinander verbringen durften.
                                                  ausgelassener Stimmung durften wir dort          Dass es mit der Verbreitung von Corona so
                                                  so richtig in Schwung kommen. Die beiden         schnell noch so „viel bunter kommen würde“
                                                  Teams boten sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen.        und vor allem so ganz und gar nicht erfreu-
                                                                                                   lich, hätten wir zu dem Zeitpunkt, wie wohl
                                                                                                   die meisten, nicht gedacht. Nun müssen wir
                                                                                                   leider für die kommende Zeit geplante Aktio-
                                                                                                   nen absagen bzw. verschieben, wo immer das
                                                                                                   möglich ist. Das ist sehr schade und traurig,
                                                                                                   aber wir denken im Interesse aller. Vielleicht
                                                                                                   liegt eine Chance darin, die Dinge aus einer
                                                                                                   anderen Perspektive zu betrachten. Dass wir
                                                                                                   auch in dieser Sache das Große nicht zu groß
               Flaschenpost, Foto: Kai Müller
                                                                                                   machen und das Kleine nicht übersehen, das
...oder andersrum, staunt man manchmal                                                             wünsche ich uns allen von Herzen. Bleiben wir
nicht schlecht über die Folgen und Effekte.                                                        in „guten Zeiten-schlechten Zeiten“ - auch
So erging es uns auch bei unserem Besuch im                                                        „GZSZ“ – gesund, zuversichtlich, solidarisch,
3D-Museum in der Hamburger Meile, wo wir                            Girl-Team, Foto: Anne Kroll    zugewandt.
mit einer bunten Kinderschar einen Tag unse-                                                                                          Anne Kroll
res noch bunteren Kinder-Ferienprogramms          Etwas erschöpft, aber glücklich ging es da-
verbrachten.                                      nach heim, und wir freuten uns bereits auf den
Neben den erstaunlichen Fotos, die wir dank       nächsten und letzten Ausflug des Ferienpro-
der 3D-Hintergründe erstellen konnten,            gramms zu Hagenbecks Tierpark. In der Hoff-
erfuhren wir interessante Details, wie täu-       nung, dass die wunderbare Frühlingssonne
schend echt manche Bilder im Internet oder        uns auch am Donnerstag scheinen würde...
in Zeitschriften wirken, die jedoch mit der Re-   Dazu hatte sie leider gar keine Lust, und das
alität wenig zu tun haben.                        Wetter bescherte uns Regen, Hagel, Sturm
Es war ein Riesenspaß, selber ein paar harm-      und Kälte.
lose „Fake-Bilder“ zu produzieren und gleich-     So mussten wir unseren geplanten Ausflug
zeitig einmal mehr wortwörtlich vor Augen zu      in den Zoo kurzerhand auf das Aquarium be-
haben, wie leicht wir uns täuschen lassen und     schränken. Das aber ist nichtsdestotrotz mit
deshalb nicht alles glauben sollten, was wir      Haifisch, Muräne, Krokodil und Co., absolut
sehen.                                            einen Besuch wert. Wir stellten einmal mehr
Ganz und gar real und völlig ohne Schum-          fest, dass die echten Wunder der Natur dann            Hagenbecks Tierpark, Foto: Anne Kroll

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jugend@ref

JUGEND-TERMINE MAI 2020
Alle Veranstaltungen unserer Gemeinde werden aufgrund der aktuellen Situation bis Ende
April ausgesetzt. Die Termine für Mai geben wir unter Vorbehalt bekannt, damit ihr planen
könnt.
WENN EUCH DIE DECKE AUF DEN KOPF FÄLLT UND/ODER IHR GESPRÄCHSBEDARF
HABT, BIN ICH IN DIESEN TUBULENTEN ZEITEN AUCH FÜR EUCH DA - PER HANDY,
WHATSAPP, SMS ETC. BLEIBT GESUND. EURE CATHERINE.

Sa. 06.06. 14:00 – 18:00   Konfirmanden-Treff
					                      mit R. Kuhn und C. Wulftange
					                      Ort: Ferdinandstraße 21

So. 07.06. 11:00		 Familiengottesdienst für alle
						Danach: Gemeinsames
					              Essen und Waffelbacken

Fr. 19.06. - So. 21.06.		Ex und Hopp Wochenende
						in Ratzeburg
					 mit A. Kroll und C. Wulftange
					 Treffpunkt: Ferdinandstraße 21

                                                                                            19
VERDICHTET

ISS, WAS ICH
DIR GEBE
NACH HESEKIEL 2 UND 3

Stell dich auf deine Füße, Menschensohn,
ruft mich die Stimme Gottes hoch vom Thron.
Auf meine Füße stellt mich hin der Geist.
Er sendet mich zu seinem Volk, das dreist
sich auflehnt: Haus der Widerspenstigkeit,
seit Väterzeiten bis in unsre Zeit.
Nicht fürchten soll ich mich, soll einfach sprechen,
an ihrer Kraft wird meine nicht zerbrechen.
Sie hören oder nicht - doch das sei klar:
dass ein Prophet in ihrer Mitte war.
Deshalb darf ich nicht widerspenstig sein,
was Gott mir gibt, verleibe ich mir ein.
Das zu beschreiben, fällt mir nicht so leicht:
Er heißt mich essen, was die Hand mir reicht,
fängt an, mir eine Rolle hinzubreiten,
beschrieben ganz und gar von beiden Seiten,
mit Klagen, Seufzern: nichts als Weh und Leid,
des Lebens ungeheure Bitterkeit.                                                     Jesaja Rolle, Quelle: www.facsimile-editions.com

Die langen schweren Sätze soll ich kauen,              Ein wahres Wort ist manchmal schwer zu schlucken,
mir meinen Magen füllen, sie verdauen.                 viel leichter ist es oft, es auszuspucken.
Die Schriftenrolle muss durch meinen Schlund,          Hesekiel hat am eignen Leib erfahren,
so öffne ich gehorsam meinen Mund.                     dass Mut und Mühe nicht vergebens waren.
Beim Essen aber hab ich dann entdeckt,                 Erfüllt von Gottes Wort kann ihm gelingen,
dass diese Rolle süß wie Honig schmeckt.               die harte Stirn der Menschen zu durchdringen.
                                                                                             Ulrike Krumm

Impressum
Herausgeber: Evangelisch-reformierte Kirche in Hamburg,                         E-Mail: gemeindeblatt@erk-hamburg.de
Ferdinandstraße 21, 20095 Hamburg                                               Herstellung: Druckerei Wulf, Hamburg
Redaktion: Jan Commentz, Holger Fink, Ulrike Krumm                              Papier: Circle Volume White von IGEPA - ausgezeichnet mit dem
Esther
20     Petersen, Thomas Raape (verantwortlich)                                  Blauen Umweltengel, dem EU Eco-Label und FSC®-zertifiziert
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