Geschäftsbericht 2013 - HOCHDORF Swiss Nutrition AG
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118. Geschäftsbericht 2013 118. Geschäftsbericht 2013 HOCHDORF Holding AG HOCHDORF Holding AG Siedereistrasse 9 Postfach 691 CH-6281 Hochdorf Tel. +41 41 914 65 65 Fax +41 41 914 66 66 holding@hochdorf.com HOCHDORF, der BEST PARTNER für gesunde Ernährung. Seit 1895. www.hochdorf.com
Inhalt Überblick 2013: Wichtiges in Kürze 4–5 Brief an die Aktionäre 6–9 HOCHDORF Aktie 10–11 Geschäftsmodell, Strategie und Märkte 12–13 Interview: «Konzentration auf Wertschöpfungssteigerung und Kostenreduktion» 14–15 Finanzieller Lagebericht und Kennzahlen 16–17 Die Firmen der HOCHDORF-Gruppe 18–27 HOCHDORF Swiss Milk AG 19 UAB MGL Baltija 21 HOCHDORF Nutricare AG 23 HOCHDORF Nutrifood AG 25 HOCHDORF Nutritec AG 27 Corporate Governance und Vergütungsbericht 31–46 Corporate Governance 32 Vergütungsbericht 42 Jahresrechnung 49–83 Adressen und Impressum 84 Inhalt Geschäftsbericht 2013 HOCHDORF l3
Überblick 2013: Wichtiges in Kürze Die HOCHDORF-Gruppe Unser strategisches Ziel Die HOCHDORF-Gruppe mit HOCHDORF als BEST PARTNER EBITDA Hauptsitz im luzernischen Hoch- ist Entwickler, Hersteller und Ver- TCHF dorf unterhält zwei Produktions- markter hochwertiger, funktionel- 25'000 standorte in der Schweiz und ler Ingredienzien sowie milch- und 20'000 einen in Litauen. Sie erzielte cerealienbasierter Spezialitäten für 15'000 18'099 2013 mit über 360 Mitarbeitenden die Nahrungsmittelindustrie und 16'001 14'538 10'000 14'318 einen konsolidierten Brutto-Ver- den (Detail-)Handel. HOCHDORF 5'000 kaufserlös von CHF 376.1 Mio. Produkte überzeugen mit einem 0 und gehört zu den führenden hohen Innovations- und Service- 10 11 12 13 Nahrungsmittel-Unternehmen grad. Mittelfristig will HOCHDORF der Schweiz. Hergestellt aus den mit wertschöpfungsstarken Pro- natürlichen Rohstoffen Milch und dukten wie zum Beispiel höher- EBIT Getreide, leisten die HOCHDORF wertigen Molkeprodukten, Baby- Produkte seit 1895 einen Beitrag nahrung und gesunder Kinder TCHF zur Gesundheit von Babys bis hin nahrung wachsen. Das Wachstum 10'000 10'298 zu Senioren. Zu den Kunden zäh- strebt die Gruppe hauptsächlich im 8'000 len die Nahrungsmittelindustrie Ausland an. 6'000 4'096 und der (Detail-)Handel weltweit. 2'759 4'000 1'898 Unsere Produkte werden in über Die Toplines im Vorjahresvergleich 2'000 70 Länder exportiert. 0 10 11 12 13 Die HOCHDORF-Gruppe Produzierte Mengen (inkl. Rahm) – stellte in ihren Werken 89'631 Tonnen Produkte (inkl. Rahm) Reingewinn Tonnen her (+2.4%); 90'000 – verarbeitete insgesamt TCHF 454.6 Mio. kg Milch, Molke 92'394 90'159 89'631 80'000 15'000 87'518 70'000 und P ermeat (+2.8%); 10'000 6'063 – erarbeitete einen Brutto-Ver- 12'381 4'137 60'000 5'000 50'000 kaufserlös von CHF 376.1 Mio. 0 40'000 (+8.5%); – 5'000 10 11 12 13 – erzielte einen EBITDA von –10'000 CHF 18.1 Mio. (+26.4%); –15'000 – erreichte einen EBIT von –20'000 Umsatz (Brutto-Verkaufserlös) CHF 10.3 Mio. (+273.2%); –25'000 – erzielte einen Gewinn von –35'326 –30'000 TCHF CHF 6.1 Mio. (VJ: Verlust –35'000 400'000 von CHF –35.3 Mio.); –40'000 350'000 – erreichte einen Cashflow (er 10 11 12 13 376'145 arbeitete Mittel) von CHF 18.1 351'447 346'574 300'000 346'614 250'000 Mio. (VJ: CHF 13.5 Mio.); 200'000 – verfügt über einen Eigenfinan- Erarbeitete Mittel (Cashflow) 150'000 zierungsgrad von 42.6% (Vor- 100'000 jahr 41.6%). TCHF 10 11 12 13 20'000 15'000 18'126 10'000 13'774 13'507 12'919 5'000 0 10 11 12 13 4 l Geschäftsbericht 2013 HOCHDORF Überblick
Nachhaltigkeits-Kennzahlen Die HOCHDORF-Gruppe ver zurückführen. Andererseits erfor- Brutto-Verkaufserlös öffentlicht alle zwei Jahre zusam- dert das Mengenwachstum in den der Verkaufsgesellschaften men mit dem Geschäftsbericht Produktbereichen Baby Care und TCHF einen Nachhaltigkeitsbericht mit Molke offensichtlich längere Ket- HOCHDORF Swiss Milk (SM): 232'767 (61.4%) den Themen Mitarbeitende, Ener- ten mit energetisch intensiven HOCHDORF Nutrifood (NF): 19'091 (5.0%) gie und Gesellschaft. Der letzte Prozessen, was die Energiebilanz HOCHDORF Nutricare (NC): 94'507 (25.0%) ausführliche Nachhaltigkeitsbe- überproportional beeinflusst. Dies HOCHDORF Deutschland GmbH (DE): 883 (0.2%) richt erschien im Geschäftsbericht gilt in gleichem Masse für die UAB MGL Baltija (BA): 31'934 (8.4%) 2012. An dieser Stelle werden die Belastung der Infrastruktur und aus unserer Sicht drei wichtigsten den Ausstoss an Abwasser, CO2 DE Kennzahlen veröffentlicht und und Trocknungsluft. BA SM kurz kommentiert. Energie/Output Elektrizität Anzahl Vollzeitstellen (nur Schweizer Werke) NC per 31.12. kWh/t 450 300 425 275 281.2 278.7 NF 400 250 227.1 263.5 375 225 350 200 356 354 325 10 11 12 13 338 338 300 10 11 12 13 Brutto-Verkaufserlös Auch 2013 wurden im Rahmen nach Regionen des betrieblichen Unterhalts und TCHF Die leicht tiefere Anzahl Voll- bei Investitionen neueste Techno- Schweiz / Liechtenstein: 218'174 (58.0%) zeitstellen begründet sich mit der logien berücksichtigt. So liefert Europa: 80'608 (21.4%) vorsichtigen Stellenbesetzung die erneuerte Eiswasseranlage im Asien: 24'952 (6.6%) aufgrund der fehlenden Auslas- Werk Sulgen bei 15% erhöhter Naher Osten / Afrika: 45'232 (12.0%) tung während der ersten sechs Grundlast auch 200% mehr Leis- Nord- und Südamerika: 1'021 (0.3%) Monate im Jahre 2013. Die defi- tung zur kurzfristigen Spitzen- Übrige: 5'889 (1.6%) nitive Stilllegung von Prozess abdeckung. Auch konnte das Kühl- linien mit tiefer Auslastung ist mittelvolumen um 60% reduziert ein weiterer Grund für den tiefe- werden, und der Kondensator ren Wert. dampft rund 4 Gigawattstunden Energie nicht atmosphärisch ab, sondern stellt diese einer zusätz Energie/Output fossil lichen Wärmepumpe zur Verfü- (nur Schweizer Werke) gung. kWh/t 1750 1500 1'549.8 1'451.6 1'469.9 1250 1000 1'208.8 750 10 11 12 13 Die leicht tiefere Energiemenge je Tonne Produkt (fossil und elek- trisch) lässt sich einerseits auf die verbesserte Auslastung der Werke Überblick Geschäftsbericht 2013 HOCHDORF l5
Brief an die Aktionäre Sehr geehrte Aktionärin, sehr geehrter Aktionär Hauptsächlich aufgrund der rasch steigenden Milchpreise zu Beginn des Jahres 2013 sank die Das Geschäftsjahr 2013 war unter anderem geprägt Bruttogewinnmarge von 24.8% auf 23.1%. Die Roh- durch den Wechsel an der Spitze der HOCHDORF- stoffpreise konnten im ersten Halbjahr im klassischen Gruppe. Der Verwaltungsrat entschied sich im Früh- Milchgeschäft nicht genügend schnell auf die End- jahr 2013 für Dr. Thomas Eisenring als neuen CEO, produkte überwälzt werden; dieser Effekt konnte welcher am 1. Juni 2013 seine Stelle antrat. Mit aber durch bessere als die erwarteten Ergebnisse in diesem Wechsel wurde ein grundlegender Wandel den Bereichen Baby Care und Cereals & Ingredients eingeläutet, der sich in einfacheren Organisations- mehr als ausgeglichen werden. Zahlenmässig erfreu- strukturen und erhöhter Kosteneffizienz nieder lich ist auch die Tatsache, dass der Mittelabfluss aus schlagen wird. Des Weiteren wird in Zukunft grosser dem operativen Geschäft gestoppt werden konnte. Wert auf eine möglichst hohe Wertschöpfung gelegt 2013 erzielte die Gruppe einen Mittelzufluss von werden. Diese Massnahmen spiegeln sich bereits CHF 5.8 Mio. in einem durchaus erfreulichen vergangenen Geschäftsjahr wider. Milchmarkt ist und bleibt anspruchsvoll Das Hauptgeschäft von HOCHDORF ist die Verar- Erfreuliche Erfolgsentwicklung beitung von Milch zu hochwertigen milchbasierten Die HOCHDORF-Gruppe verarbeitete an den Produkten. Sowohl in der Schweiz als auch in Standorten Hochdorf und Sulgen knapp 300 Mio. Litauen haben wir ein Jahr mit relativ anspruchs Kilogramm Milch. Dies entspricht einem Rückgang voller Milchbeschaffung hinter uns. Im ersten Halb- von 5.6% gegenüber dem Vorjahr. Mit der deut jahr lag die verarbeitete Menge an Milch, Molke und lichen Zunahme der Molken- und Milchpermeat- Permeat noch –8.1% unter der Vorjahresmenge. Im trocknung konnten die Anlagen aber insgesamt leicht zweiten Halbjahr konnte aber im Vergleich zum Vor- besser ausgelastet werden als im Vorjahr. In allen jahr eine deutlich grössere Rohstoffmenge verarbei- HOCHDORF Werken wurden im Jahre 2013 tet werden. Insgesamt resultiert ein kleines Plus von 454.6 Mio. kg Milch und Molke getrocknet. Gegen- 2.8%. Die Anlagen konnten somit über das ganze über 2012 entspricht dies einer leichten Zunahme Jahr gesehen konstant ausgelastet werden. von 2.8%. Mit der verkauften Produktmenge von 91'699 Tonnen erzielte die Gruppe einen Umsatz von Die Auswirkungen der Agrarpolitik 14–17 auf die CHF 376.1 Mio. (+8.5%). Obwohl insgesamt mehr mittelfristige Schweizer Milchmenge sind nach wie Produkte hergestellt wurden, konnte der gesamte vor schwierig abzuschätzen. Wir gehen heute davon Betriebsaufwand dank verschiedener operativer Effi- aus, dass sich die Milchmenge in der Schweiz leicht zienzsteigerungen um 2.4% auf CHF 68.1 Mio. redu- über dem Niveau von 2013 stabilisiert. Die weitere ziert werden (VJ 69.8 Mio.). Ein erfreulicher EBITDA Entwicklung der Milchpreise hängt mittel- und lang- in der Höhe von CHF 18.1 Mio. ist das Resultat die- fristig stark von der weltwirtschaftlichen Entwick- ser Bemühungen (+26.4% ggü. Vorjahr). Ebenfalls lung ab. Für das Jahr 2014 gehen wir – wenn über- erfreulich entwickelt hat sich der EBIT. Dieser liegt haupt – von nur noch moderat steigenden Milch bei CHF 10.3 Mio.; neben den zahlreichen Verbes preisen aus. serungsmassnahmen wirkt sich auch die 2012 erfolgte Neubewertung des Anlagevermögens positiv aus. Unter dem Strich erzielt die Gruppe einen Gewinn von CHF 6.1 Mio. (>100% ggü. VJ). 6 l Geschäftsbericht 2013 HOCHDORF Aktionärsbrief
Die HOCHDORF Swiss Milk AG konnte in ihrem Cereals & Ingredients: Fokus auf Weizenkeime wichtigsten Geschäftsbereich – den Milchpulvern für Am 1. Februar 2013 hat Michel Burla die Führung die Schokoladeindustrie – erneut mehr Produkte ver- des Geschäftsbereichs Cereals & Ingredients über- kaufen als im Vorjahr. Trotz der teilweise schwierigen nommen. Er hat eine erste Segmentsbereinigung Milchbeschaffung konnte die bestellte Milchpulver- umgesetzt und sich am Markt auf die VIOGERM® menge jederzeit geliefert werden. Die HOCHDORF Weizenkeimprodukte sowie auf die Dessertprodukte Swiss Milk AG hat damit im abgelaufenen Jahr konzentriert. In der Schweiz konnte die HOCHDORF bewiesen, dass sie ein verlässlicher Partner für die Nutrifood AG ihre starke Marktstellung halten. Im weiterverarbeitende Nahrungsmittelindustrie ist. Ausland baute sie die Vertriebsstrukturen mit zwei neuen Partnern aus. Bereits im Zwischenbericht haben wir erwähnt, dass die HOCHDORF Swiss Milk AG die UAB MGL Personelle Veränderungen Baltija per 1.1.2013 zu 100% übernommen hat. Das Die ersten Monate führte Marcel Gavillet als Milchwerk in Litauen verarbeitete in etwa dieselbe CEO-Stellvertreter die HOCHDORF-Gruppe, bis Milchmenge wie 2012 (+2.6%) und konnte von den am 1. Juni 2013 Dr. Thomas Eisenring die Führung international hohen Preisen profitieren. Im Gegen- übernahm. Für die solide Führung der Gruppe in der zug mussten aber auch deutlich höhere Milchpreise Zeit vom Dezember 2012 bis Ende Mai 2013 danken an die Produzenten bezahlt werden. Per 1. März 2014 wir Marcel Gavillet an dieser Stelle herzlich. wurde das Unternehmen in HOCHDORF Baltic Milk umfirmiert. Die Namensänderung steht im Zusam- Auch in diesem Jahr stehen personelle Änderun- menhang mit der vollständigen Übernahme durch gen in der Führung des Unternehmens an. Als Ver- die HOCHDORF-Gruppe. waltungsratspräsident der HOCHDORF-Gruppe habe ich den Verwaltungsrat vor längerer Zeit darüber Baby Care: Weiterhin grosses Wachstum informiert, dass ich an der GV 2014 nicht mehr für Im Bereich Baby Care konnten wir das anspruchs- eine Wiederwahl zur Verfügung stehen werde. Nach volle Wachstumsziel von 20 bis 30% übertreffen. Im 18 intensiven Jahren bei der HOCHDORF-Gruppe ist ersten Halbjahr lag das Wachstum eher am unteren es nun an der Zeit, mich zurückzuziehen und neuen Ende dieser Skala. Im zweiten Halbjahr wuchs der Kräften Platz zu machen. Bereich Baby Care so rasant, dass bis zum Jahres ende das gesetzte Ziel mit 33.8% sogar übertroffen Ebenfalls auf die kommende Generalversammlung wurde. Hauptverantwortlich dafür waren vor allem hin tritt Rolf Schweiger aus dem Verwaltungsrat die Märkte in Asien, insbesondere China und Viet- zurück. Er begleitete die HOCHDORF-Gruppe wäh- nam, sowie die Märkte des Nahen Ostens und Nord- rend 12 Jahren mit seinem juristischen und politi- afrikas. Die grosse Zunahme führte entsprechend zu schen Wissen. Wir danken ihm für seine Tätigkeit einer deutlich besseren Auslastung der Anlagen zur und wünschen ihm für die Zukunft gute Gesundheit, Herstellung von Babynahrung, und auch die Wert- damit er seinen Entdeckungsdrang noch lange aus schöpfung im Bereich Baby Care konnte gesteigert leben kann. werden. Damit das Wachstum auch organisatorisch bewältigt werden kann, wurde gegen Ende Jahr das Der Verwaltungsrat hat beschlossen, den Verwal- Verkaufsteam verstärkt. tungsrat im Moment um eine Person auf sieben Mit- glieder zu vergrössern. Für die Wahl an der General- Die 2011 gegründete HOCHDORF Nutrimedical AG versammlung vom 9. Mai 2014 schlagen wir Dr. iur. entwickelte sich nicht den Erwartungen entsprechend. Walter Locher (Rechtsanwalt und Politiker), Niklaus Vor dem Hintergrund der notwendigen Konzentra Sauter (Unternehmer) und Prof. Dr. Holger Till (Fach- tion auf das Kerngeschäft wurden sämtliche Aktivi person im Bereich Kinderernährung) zur Wahl in täten in diesem Bereich eingestellt. den Verwaltungsrat vor. Für das Präsidium wird Josef Leu zur Wahl vorgeschlagen. Aktionärsbrief Geschäftsbericht 2013 HOCHDORF l7
Verbesserung der EBIT-Marge Intern gilt es, das begonnene Strukturprojekt im Im laufenden Jahr wollen wir alle bestehenden Detail auszuarbeiten und so umzusetzen, dass wir Anlagen so gut wie möglich auslasten. Das ist uns im per 1.1.2015 in der neuen Struktur operativ arbeiten Frühjahr ausgezeichnet gelungen. Im Bereich der können. Auch wollen wir weiter die Kosteneffizienz Milchderivate wollen wir als weiteren wertschöp- verbessern. Ein wichtiges Projekt bildet dabei die fungsstarken Geschäftsbereich in die höherwertige Neuorganisation der Lagerlogistik in Sulgen. Produktion von Laktose und Molkeprotein inves tieren. Ziel ist es, bis ins Jahr 2015 eigene Molken- Auf Gruppenebene rechnen wir mit einem Brutto- proteine und eigene Laktose für unsere Babynahrung Umsatzwachstum von rund 10%. Zudem erwarten herzustellen. Im Bereich Baby Care rechnen wir auf- wir im laufenden Geschäftsjahr eine Steigerung des grund der angefragten Bestellmengen mit einem nominellen EBIT-Wertes. Wachstum von 18 bis 22%. Dank der hohen Aus lastung der Anlagen haben wir auch die Möglichkeit, wertschöpfungsschwächere durch wertschöpfungs- stärkere Projekte auszutauschen. Wachstum erwar- ten wir wie im V orjahr in Asien und auch im Mitt leren Osten sowie in Nordafrika. Im Bereich Cereals & Ingredients wollen wir das Geschäft mit den gesunden Weizenkeimen und den feinen Desserts in Europa weiter ausbauen. Zudem werden wir die Sortimentsbereinigung fortsetzen. Hans-Rudolf Schurter Präsident des Verwaltungsrates Dr. Thomas Eisenring CEO 8 l Geschäftsbericht 2013 HOCHDORF Aktionärsbrief
Dank Im Jahr 2013 exportierte HOCHDORF ihre Pro- Zu den Bildern im Geschäftsbericht 2013 dukte aus einem starken Heimmarkt heraus in über 70 Länder. Wir danken an dieser Stelle unseren Kun- Die Bilder in diesem Geschäftsbericht zeigen den für ihre Treue. Damit wir hochwertige Produkte die Internationalität der HOCHDORF-Gruppe herstellen können, sind wir auf ebenfalls hochwer- unter verschiedenen Aspekten. Unsere Produkte tige Rohstoffe angewiesen sowie auf eine zuverlässige wurden 2013 in insgesamt 72 Länder exportiert. und hygienisch einwandfreie Produktion. Deshalb Wir exportieren in der Zwischenzeit über 40% danken wir unseren Lieferanten und Mitarbeitenden, unserer Produkte in die EU, in den mittleren die tagtäglich ihr Bestes für unsere Kunden geben. Osten, nach Asien und Afrika sowie nach Süd- Ein grosses Dankeschön geht auch an unsere Inves- und Nordamerika. Das zeigt sich nicht nur an toren, die an die HOCHDORF-Gruppe glauben und unserer internationalen Kundschaft, sondern uns ihre finanziellen Mittel zur Verfügung stellen. auch an unseren Mitarbeitenden, die aus ins Wir werden auch 2014 alles daransetzen, für alle gesamt 18 Nationen stammen. Anspruchsgruppen ein attraktiver Partner zu bleiben. Hans-Rudolf Schurter Dr. Thomas Eisenring Präsident des Verwaltungsrates CEO Zum Gedenken Am 20. November 2013 starb Dr. Sigi Bäbler. Er war von 1995 bis 2004 Verwaltungsratspräsident der HOCHDORF Holding AG. Während seiner Tätigkeit als Ver- waltungsratspräsident hat er sich mit grossem Engagement für die Belange der HOCHDORF-Gruppe eingesetzt. Verwaltungsrat und Mitarbeitende der HOCHDORF- Gruppe bewahren ihm ein ehren- des Andenken. Aktionärsbrief Geschäftsbericht 2013 HOCHDORF l9
HOCHDORF Aktie HOCHDORF Aktienkursentwicklung Aktienkursentwicklung 2013 CHF HOCN SPI 180 120% 160 115% 140 110% 104.00 120 101.90 100 105% 88.25 75.70 80 100% 60 10 11 12 13 95% 90% HOCHDORF Dividendenentwicklung Jan Feb März April Mai Juni Juli Aug Sept Okt Nov Dez % 2013 war ein gutes Aktienjahr. Die Aktie der HOCHDORF Holding AG 45 erzielte vor allem ab Mitte September 2013 bis zum Jahresende eine 40 deutliche Kurssteigerung und erreichte schliesslich eine ähnlich gute 35 Wertsteigerung wie der Swiss Performance Index (SPI). Der Schlusskurs 30 per 31.12. betrug CHF 104.00 (2012: 88.25). Die Aktie erzielte 2013 32 damit eine Kurssteigerung von +17.85% (2012: +16.6%). 30 30 30 25 20 15 Kotierung Dividende 10 11 12 13 Die HOCHDORF Holding AG Der Verwaltungsrat beantragt ist an der SIX Swiss Exchange der Generalversammlung eine kotiert (ISIN CH0024666528). Per Dividende aus Kapitaleinlage Aktionäre nach Kategorien Jahresende 2013 betrug die Bör- reserven von CHF 3.20 je Aktie. per 31.12.13 senkapitalisierung CHF 93.6 Mio. Mit der Erhöhung der Dividende Bezeichnung Eingetragene Aktionäre von CHF 3.00 auf CHF 3.20 je Natürliche Personen 1'138 ISINCH0024666528 Aktie wird eine Dividenden Juristische Personen 61 Valorennummer2'466'652 rendite von 3.0% per Stichtag Pensionskassen (PK) 10 Bloomberg-Kürzel HOCN SW 31. Dezember 2013 erreicht. Die Versicherungen3 Thomson-Reuters-Kürzel HOCN.S Erhöhung der Dividende beweist Fonds13 zudem das Vertrauen in die wei- Übrige Stiftungen 5 tere positive Geschäftsentwick- Banken (BK) 9 Bedeutende Aktionäre lung der HOCHDORF-Gruppe. Total1'239 Informationen zu den bedeu- Die Ausschüttung aus Kapital tenden Aktionären sind auf Seite einlagereserve ist für natürliche 80 zu finden. Personen in der Schweiz, die Aktien im Privatvermögen halten, Aktionäre nach Streuung steuerfrei. per 31.12.13 Anzahl Aktien Eingetragene Aktionäre 1–10130 11–100492 101–1'000515 1'001–10'00088 10'001 und mehr 14 Total1'239 10 l Geschäftsbericht 2013 HOCHDORF Aktie
Offenlegung der Schweiz kotiert sind, auf Finanzkalender von Beteiligungen eigene Rechnung erwirbt oder – Generalversammlung Gemäss Art. 20 des Bundes veräussert und dadurch den 09. Mai 2014 gesetzes über die Börsen und den Grenzwert von 3, 5, 10, 15, 20, – Dividendenzahlung Effektenhandel (Börsengesetz) 25, 33 ¹/³, 50 oder 66 ²/³ % der 16. Mai 2014 muss jedermann, der direkt, Stimmrechte, ob ausübbar oder – Halbjahresabschluss 2014 indirekt oder in gemeinsamer nicht, erreicht, unter- oder über- 20. August 2014 Absprache mit Dritten Aktien schreitet, dies der Gesellschaft einer Gesellschaft mit Sitz in der und den Börsen, an denen die Schweiz, deren Beteiligungs Beteiligungspapiere kotiert sind, papiere mindestens teilweise in melden. Kennzahlen der Aktie der HOCHDORF Holding AG 2013 2012 2011 2010 2009 Aktienkapital per 31.12. TCHF 9'000 9'000 9'000 9'000 9'000 Anzahl Aktien per 31.12. Stück 900'000 900'000 900'000 900'000 900'000 Nominalwert je Aktie CHF 10.00 10.00 10.00 10.00 10.00 Gewinn / Verlust (–) je Aktie CHF 6.95 –39.69 13.91 4.52 -5.49 EBITDA je Aktie CHF 20.11 15.91 16.15 17.78 15.39 EBIT je Aktie CHF 11.44 3.07 2.11 4.55 3.80 Cashflow (erarbeitete Mittel) pro Aktie CHF 20.14 15.01 14.35 15.30 15.58 Eigenkapital je Aktie CHF 115.30 110.85 152.60 144.28 145.36 Ausschüttung je Aktie CHF 3.20* 3.00 3.00 3.00 3.00 Höchstkurs** CHF 105.30 89.95 114.00 Tiefstkurs** CHF 79.20 66.00 72.05 Schlusskurs per 31.12. CHF 104.00 88.25 75.70 101.90 104.00 Durchschnittliches Handelsvolumen pro Tag** Stück 804 940 1'133 – – P/E (Kurs-Gewinn-Verhältnis) per 31.12. 15.0 n.a. 5.4 22.2 n.a. Dividendenrendite % 3.08 3.40 3.96 2.94 2.88 * Antrag des Verwaltungsrates an die Generalversammlung. ** Seit der Kotierung in Zürich vom 17.05.2011. Aktie Geschäftsbericht 2013 HOCHDORF l 11
Geschäftsmodell, Strategie und Märkte Die HOCHDORF-Gruppe ist eines der führenden VIOGERM® Weizenkeimprodukte, die Femtorp® Nahrungsmittel-Unternehmen der Schweiz. Instant-Dessertprodukte und verschiedene Cerealien Das Unternehmen ist in den Bereichen Milch- für die Backwarenindustrie. derivate, Baby Care sowie Cereals & Ingredients tätig. Kernkompetenz der Gruppe ist das scho- Fünf Strategieschwerpunkte für die nende Trocknen und Mischen von Milch, Cerea- HOCHDORF-Gruppe lien und weiteren Nahrungsmittel-Zutaten. Die Strategie der HOCHDORF-Gruppe umfasst im Wesentlichen fünf Punkte: Operativ wird die Gruppe als Holding mit drei erkaufsgesellschaften und zwei Produktionsgesell- V 1. Kosteneffizienz: Alles, was in der HOCHDORF- schaften geführt. Die HOCHDORF Nutritec AG stellt Gruppe gemacht wird, muss kosteneffizient als Produktionsgesellschaft einen grossen Teil der geschehen. Dazu gehört die strikte Einhaltung HOCHDORF Produkte für die Verkaufsgesellschaften von Budgets und die konsequente Reduktion der her. Die Verkaufsgesellschaften ihrerseits sind mit Betriebskosten. eigenen Produkten in verschiedenen – hauptsächlich 2. Produktportfolio und -entwicklung: Das Pro- Business-to-Business – Märkten aktiv: duktportfolio richten wir konsequent auf eine hohe Wertschöpfung aus. Dabei gilt es, das Pro- – Die HOCHDORF Swiss Milk AG ist im Bereich duktportfolio zu optimieren und in höherwertige der Milchderivate tätig. Mit ihrer Tochterfirma, Produkte zu diversifizieren. Im Mittelpunkt steht der HOCHDORF Baltic Milk UAB, domiziliert in dabei die Investition in die Laktose- und Molken- Medeikiai ( Litauen), entwickelt, produziert und protein-Produktion. Beide Produkte können in verkauft sie verschiedene Pulverprodukte aus den Babynahrung und anderen höherwertigen Pro Rohstoffen Milch und Molke. Beide Unternehmen dukten eingesetzt werden. vermarkten zudem die anfallenden Koppelproduk- 3. Auslastung der Anlagen: Die Auslastung der te wie zum Beispiel Rahm. Anlagen wird kontinuierlich verbessert. Dies – Die HOCHDORF Nutricare AG entwickelt und wollen wir mit eigenen Produkten, aber auch vermarktet Premium-Produkte im Bereich milch- mit ausgewählten Lohnaufträgen und verstärkter basierter Mama-, Baby-, Kleinkinder- und Junior- Zusammenarbeit mit Partnern erreichen. nahrung. Sie unterstützt ihre Partner je nach 4. Internationalisierung: Die Internationalisierung Bedarf mit spezifischen Dienstleistungen zur Ver- wollen wir auf die Bereiche Milchderivate und marktung ihrer Produkte. Cereals & Ingredients ausdehnen. Wachstum ist in – Die HOCHDORF Nutrifood AG entwickelt und ver- beiden Bereichen nur noch im Ausland möglich. kauft Nahrungsmittel mit hoher Produktqualität. 5. Geschäftsmodell/Vorwärtsintegration: Grund- Sie konzentriert sich auf hochwertige Ingredients sätzlich ist HOCHDORF ein Business-to-Business und Instant-Dessertprodukte. Unternehmen, wobei bereits heute im Bereich Cereals & Ingredients Business-to-Consumer- In der Herstellung von Milchpulver liegen die Geschäfte abgewickelt werden. Im Bereich Baby Wurzeln der HOCHDORF-Gruppe. Der Bereich Care planen wir mittelfristig ebenfalls selektiv Milchderivate ist entsprechend für rund 70% des Business-to-Consumer-Geschäfte aufzubauen; dies Brutto-Verkaufserlöses verantwortlich. Babynahrung v.a. in den asiatischen Märkten mit dem Schwer- stellt die Gruppe ebenfalls bereits seit über 100 Jahren punkt China. her. Die internationale Ausrichtung dieses Geschäfts wurde aber erst seit 2006 forciert. Heute wird mit Babynahrung bereits ein Viertel des Gruppenumsatzes erzielt – über 95% der Produkte werden exportiert. Das Wachstum des Bereichs Baby Care wird auch in den nächsten Jahren forciert. Die Tätigkeitsgebiete des Bereiches Cereals & Ingredients kamen mehr- heitlich über Akquisitionen in die Gruppe. Schwer- punkt in diesem Bereich bilden die gesunden 12 l Geschäftsbericht 2013 HOCHDORF Geschäftsmodell und Strategie
Produkte und Märkte Die HOCHDORF Deutschland GmbH als Tochter- Im Markt der Milchderivate will die HOCHDORF gesellschaft der HOCHDORF Nutrifood AG strebt Swiss Milk AG ihre starke Position im gesättigten Wachstum mit den Instant-Dessertprodukten in Schweizer Markt halten und mittelfristig mit Laktose Deutschland an. Zudem wird das Unternehmen und Molkenproteinen in einem neuen, wertschöp- als internationale Beschaffungs- und Verkaufsplatt- fungsstärkeren Markt Fuss fassen. Diese Produkte form aufgebaut. Die Produktepalette der gesunden können für die eigene Herstellung von Babynahrung VIOGERM® Weizenkeime spielt dabei eine wichtige verwendet oder gewinnbringend exportiert werden. Rolle. Im Export setzt das Unternehmen zudem auf den Markt der Schokoladeindustrie und jenen der Milch- In allen (Export-)Märkten positioniert sich rekonstitution. OCHDORF als Spezialistin und ist in attraktiven H Märkten und Nischen stark. Die Nähe zu ihren Die HOCHDORF Baltic Milk UAB (Litauen) ver- Partnern ermöglicht es den HOCHDORF Gesell marktet ihr Hauptprodukt Milchproteinkonzentrat schaften, sich durch ganzheitliche Produkt- und international. In den nächsten Jahren soll das Werk Vermarktungskonzepte zu differenzieren. weiter ausgelastet und punktuell ausgebaut werden. Der Bereich Baby Care ist international aufgestellt und plant sein weiteres Wachstum mit bestehenden Brutto-Verkaufserlös nach Regionen (2013) Kunden in Asien, im Nahen Osten und in Nordafrika. TCHF Neue Partner sollen vor allem in den aufstrebenden Schweiz / Liechtenstein: Märkten Lateinamerikas, Afrikas und in grösseren 218'174 (58.0%) asiatischen Ländern, in welchen wir noch nicht Europa: 80'608 (21.4%) tätig sind, akquiriert werden. Mittelfristig plant die Asien: HOCHDORF Nutricare AG, mit ihren Eigenmarken 24'952 (6.6%) in einigen ausgewählten Märkten in der Wertschöp- Naher Osten / Afrika: 45'232 (12.0%) fungskette näher an den Endkonsumenten zu gelan- Nord- und Südamerika: gen. Ebenfalls mittelfristig werden Akquisitions- bzw. 1'021 (0.3%) Zusammenarbeitsmöglichkeiten zum weiteren Aus- Übrige: bau der Kapazitäten evaluiert. 5'889 (1.6%) Die HOCHDORF Nutrifood AG nimmt mit ihren schonend gepressten VIOGERM® Weizenkeimpro- dukten im Heimmarkt Schweiz eine starke Stellung Brutto-Verkaufserlös nach Bereichen (2013) ein. Diese Position gilt es zu verteidigen und das TCHF Geschäft international auszubauen. Im Exportgeschäft Milchderivate: 260'859 (69.4%) sollen vor allem der europäische Markt und im Be- Baby Care: reich der Dessertprodukte die angrenzenden deutsch- 94'449 (25.1%) sprachigen Länder sowie weitere nordische Länder Cereals & Ingredients: stärker bearbeitet werden. Der Bereich Cereals & 19'486 (5.2%) Ingredients prüft zudem den Einstieg in den Bereich Übrige / Dienstleistungen: 1'084 (0.3%) Kids Food. Der Ruf nach gesunden Nahrungsmitteln für Kinder wird immer lauter. Mit den VIOGERM® Weizenkeimprodukten verfügt die HOCHDORF Nutrifood AG über eine solide Grundlage, dieses Bedürfnis bedienen zu können. Geschäftsmodell und Strategie Geschäftsbericht 2013 HOCHDORF l 13
«Konzentration auf Wertschöpfungssteigerung und Kostenreduktion» Dr. Thomas Eisenring, wie würden Sie das Welches waren die jeweils spezifischen Heraus- Geschäftsjahr 2013 zusammenfassen? forderungen in den drei Geschäftsbereichen? Das Jahr 2013 war geprägt von sehr geringen Der Bereich Milchderivate hat unter den starken Milchmengen und rasant steigenden Milchpreisen. Milchpreiserhöhungen am meisten gelitten. Dort Es ist uns trotzdem gelungen, das Jahr verhältnis bestand die grösste Herausforderung darin, diese mässig gut abzuschliessen. Dies liegt zum einen Rohstoffpreise in unseren Produkten am Markt daran, dass der Bereich Baby Care und Cereals & umzusetzen. Der Bereich Baby Care war erneut von Ingredients signifikant über Budget operierten und einem Rekordwachstum geprägt. Hier besteht die so das schwächere Resultat im Bereich Milchderivate Hauptherausforderung darin, die Organisation mit ausgleichen konnten und v.a. auch an den doch er- zu ziehen und die Liefergenauigkeit sicherzustellen. heblichen Kosteneinsparungen. Der Bereich Cereals & Ingredients ist immer noch ein Restrukturierungsfall. Hier geht es v.a. darum, Ansonsten wurden im Jahr 2013 zahlreiche wich- mit dem aktuellen Geschäft die Verluste minimal zu tige Projekte gestartet, die uns konkurrenzfähiger halten und für das zukünftige Geschäft die richtigen machen sollen. Wir versprechen uns davon eine Weichen zu stellen. erhebliche Verbesserung unserer Marktposition. Was waren aus Ihrer Sicht die Highlights in 2013? Wie stufen Sie das finanzielle Resultat ein? Für mich als HOCHDORF Neuling war das Sind Sie damit zufrieden? wichtigste Highlight, dass wir hier über ein wirklich Ich bin den Umständen entsprechend einiger fähiges Team verfügen, mit dem man viel bewegen massen zufrieden. Wir sind noch lange nicht dort kann. Weiter war es für mich sehr befriedigend, die wo wir hinwollen, aber viele der eingeleiteten Mass- von mir im Vorfeld vermuteten Potenziale der nahmen werden erst in 2014 und 2015 ergebnis- HOCHDORF-Gruppe, im Rahmen unserer Projekt wirksam werden. So gesehen kann sich die Entwick- arbeit quantifiziert in unserem Massnahmenplan zu lung des zweiten Halbjahres sehen lassen; wichtig ist, sehen. dass wir den Trend drehen konnten. Zudem waren für mich die professionelle Arbeit Welche Herausforderungen galt es seit Ihrem an unserer Molkenstrategie und der Rekordumsatz Stellenantritt zu meistern? im Bereich Baby Care Highlights. Das Jahresergebnis Als Hauptherausforderung würde ich die Aufgabe und die Aktienkursentwicklung zeigen auch, dass bezeichnen, schon kurzfristig wirksame Effizienz wir auf einem guten Weg sind. steigerungen zu realisieren und gleichzeitig die mit- tel- und langfristige nachhaltige Entwicklung der HOCHDORF-Gruppe sicher zu stellen. Zudem erfolgte mein Stellenantritt in einem sehr milcharmen Jahr, weshalb wir die termin- und mengengerechte Belie- ferung unserer Kunden in den Hauptfokus s tellten. Dr. Thomas Eisenring CEO 14 l Geschäftsbericht 2013 HOCHDORF Geschäftsmodell und Strategie
Im 2013 konnte die Gruppe die Rentabilität Welche marktorientierten Prioritäten setzt sich steigern. Mit welchen Projekten konnten HOCHDORF für das Geschäftsjahr 2014? Kosten gesenkt werden bzw. welche Haupt Geographisch werden wir die Internationalisie- massnahmen führten zu einer Kostenreduk rung weiter vorantreiben. Mit den klassischen Milch- tion? derivaten haben wir v.a. das nahe Ausland im Visier; Rentabilität ist immer das Verhältnis von Umsatz dies mit Fokus Deutschland. Mit den Bereichen Ce- zu Kosten. Beim Umsatz ist es wichtig, dass dieser reals & Ingredients und Baby Care fahren wir einen qualitativ steigt und dabei spielt ein adequates globalen Ansatz. Mit Babynahrung werden wir noch Pricing die entscheidende Rolle. Wir liefern höchste im laufenden Geschäftsjahr neu in Nigeria vertreten Qualität und deshalb muss eben auch der Preis sein; weitere Afrikanische Länder sind in Planung. stimmen. Sich in den richtigen Märkten mit den Während wir in Asien vorerst schwerpunktmässig richtigen Preisen zu bewegen, ist die Kunst, die v.a. mit unseren bestehenden Kunden wachsen möchten, im Bereich Baby Care und in den neuen Geschäften sehen wir im Nahen Osten und in Lateinamerika für des Bereiches Cereals & Ingredients immer besser uns neue interessante Märkte. beherrscht wird. Produktspezifisch werden wir voraussichtlich noch Auf der Kostenseite haben wir zahlreiche Mass- dieses Jahr in hochwertige molkebasierte Produkte nahmen eingeleitet, die teilweise schon 2013 ihre einsteigen und unseren Produktrange in den Bereich Wirkung zeigten. In 2013 waren v.a. tiefere Energie- Kindernahrung verbreitern. kosten, eine signifikant verbesserte Milchstandardi- sierung und weitere Einsparungen im Bereich der An welchen internen Projekten arbeitet Betriebskosten auschlaggebend. Wichtig war natür- HOCHDORF 2014 hauptsächlich? lich auch ein fairer aber gut verhandelter Milchpreis. Das grösste interne Projekt ist die Restrukturie- rung der HOCHDORF-Gruppe. Um die Komplexität Wie entwickeln sich die HOCHDORF Märkte von Prozessen und Strukturen zu reduzieren und die mit Blick in die Zukunft? Kostentransparenz zu erhöhen, werden wir alle Wir sind für die Nahrungsmittelbranche grund- inländischen Töchter zu einer AG zusammenfusio- sätzlich optimistisch. Wir wachsen im Bereich der nieren. Die Holding wird allerdings bestehen bleiben. klassischen Milchderivate v.a. mit unseren Kunden Hierzu ist es nötig, unser gesamtes Betriebssystem in der Schokoladenindustrie. Im für Babynahrung (CSB) neu aufzubauen. Wir machen das ohne und Cereals & Ingredients relevanten globalen Kon- fremde Hilfe, um ein möglichst praxisorientiertes text entstehen in vielen Ländern die für uns wichti- System zu erhalten; das ist für unsere Organisation gen zahlungskräftigen Mittelschichten; das Wachs- sicher DIE interne Herausforderung in 2014. tum in diesen Ländern ist sehr dynamisch. Diese Entwicklung wird zusätzlich noch verstärkt, da welt- weit hochwertiger und gesunder Nahrung immer mehr Bedeutung beigemessen wird. Geschäftsmodell und Strategie Geschäftsbericht 2013 HOCHDORF l 15
Finanzieller Lagebericht Erfolgsrechnung Der Schweizer Franken ist gegenüber den für uns wesentlichen Fremdwährungen 2013 stabil geblie- Betrieblicher Teil ben. Die Konkurrenzfähigkeit ist aber auf diesem Die HOCHDORF-Gruppe konnte im vergangenen Kursniveau weiterhin beeinträchtigt. Jahr den Umsatz und den Ertrag (gemessen am EBIT) deutlich über die Erwartungen hinaus steigern. Dies Steuern ist umso erfreulicher, als die Voraussetzungen dazu Der Steueraufwand auf dem betrieblichen Ergeb- infolge der Übergangsphase durch den CEO-Wechsel nis entwickelte sich erwartungsgemäss. Im Berichts- nicht einfach waren. Zum guten Ergebnis beigetra- jahr wurden latente Steuern auf neu entstandenen gen hat insbesondere auch die wesentliche Auslas steuerlichen Verlusten (HOCHDORF Deutschland tungssteigerung auf der Babynahrungs-Linie. Die GmbH) aktiviert. Durch das gute Gesamtergebnis Bereinigung negativer Geschäftsbeziehungen und ein konnten die Verlustvorträge aus Vorjahren entspre- Jahr ohne «Schoggigesetz»-Abschreiber haben eben- chend reduziert werden. Da die latenten Steuergut- falls geholfen, das Ergebnis zu steigern. Die rasante haben auf Verlustvorträgen des Jahres 2010 und älter Milchpreissteigerung konnte nicht immer zeitgerecht nicht aktiviert sind, resultiert aus der Verrechnung auf die Verkaufspreise überwälzt werden, womit ein ein positiver Effekt im Steueraufwand. noch besseres Resultat verhindert wurde. Dadurch und wegen der Milchpreissteigerung hat sich der Mittelfluss und Finanzierung Bruttogewinn prozentual auf 23.1% (Vorjahr 24.8%) Im Vergleich zum Vorjahr ist der Geldfluss aus reduziert. Wichtiger ist aber die nominelle Steigerung Betriebstätigkeit von CHF 15.4 Mio. auf CHF 18.2 Mio. des Bruttogewinns auf CHF 86.2 Mio. (Vorjahr CHF gestiegen. Auch die erarbeiteten Mittel konnten 84.1 Mio.). Die produzierte Menge stieg um 2.41% deutlich von CHF 13.5 Mio. auf CHF 18.1 Mio. bei einem tieferen Milcheingang (–5.5% zum Vor erhöht werden. Trotz der höheren Milchpreise hielt jahr). Der Bruttoumsatz hat sich auf CHF 376.1 Mio. sich die Zunahme der Positionen «Forderungen» erhöht (Vorjahr CHF 346.6 Mio.). Haupttreiber da- und «Vorräte» in vernünftigem Rahmen. für ist auch das erneut hohe Wachstum im Bereich Babynahrung, aber auch die Milchpreiserhöhung. Im Bereich Investitionen wurden Ausgaben Auf Stufe EBITDA weisen wir im B erichtsjahr mit über CHF 4.0 Mio. getätigt. 2014 werden sich die CHF 18.1 Mio. einen Rekordwert auf. Auf Stufe EBIT Investitionen aufgrund der zwei Projekte «Lager- resultieren CHF 10.3 Mio. Die Auslastung des Turms 8 logistik» und «Laktoseherstellung» entsprechend (Babynahrung) konnte 2013 weiter gesteigert werden, erhöhen. und auch für 2014 rechnen wir mit einer weiteren Zunahme. Im Betriebsaufwand blieben sowohl der Der Free Cashflow ist zum dritten Jahr in Folge Personalaufwand wie auch der übrige Betriebsauf- positiv und hat sich im Vergleich zum Vorjahr fast wand unter Vorjahr und unter Budget. Die laufenden verdoppelt auf CHF 13.8 Mio. Verbesserungsmassnahmen zeigen auch in diesem Bereich Wirkung. Die Nettoverschuldung beläuft sich auf CHF 40.0 Mio. (VJ CHF 50.0 Mio.) und konnte somit deutlich redu- Finanzergebnis ziert werden. Die Im Berichtsjahr konnte der Konsortialkredit er- Eigenkapitalquote folgreich verlängert werden. Im Zinsaufwand stehen beträgt gute 42.6% somit als wesentliche Positionen die Kosten für den (Vorjahr 41.6%). Konsortialkredit und die Wandelanleihe. Alle Investi- Die Finanzierung der tionen wurden aus dem laufenden Cashflow finan- HOCHDORF-Gruppe ziert, womit keine zusätzlichen Mittel beansprucht bildet damit eine wurden. gute Basis für das weitere Unterneh- Im Finanzergebnis enthalten ist auch das Ergebnis menswachstum. aus dem Verkauf der Beteiligung HOCHDORF Nutri- medical AG. Marcel Gavillet Leiter Finanzen 16 l Geschäftsbericht 2013 HOCHDORF Finanzbericht
Kennzahlen der HOCHDORF-Gruppe CHF 1'000 2013 2012 2011 2010 2009 Verarbeitete Milch- und Molkemenge in Tausend kg 454'647 442'350 474'421 410'527 320'424 Produzierte Mengen inkl. Rahm in Tonnen 89'631 87'518 92'394 90'159 76'434 Umsatz (Brutto-Verkaufserlös) 376'145 346'614 346'574 351'447 346'276 Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) 18'099 14'318 14'538 16'001 13'853 in % des Produktionserlöses 4.9% 4.2% 4.1% 4.7% 4.4% Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) 10'298 2'759 1'898 4'096 3'419 in % des Produktionserlöses 2.8% 0.8% 0.5% 1.2% 1.1% Gewinn vor Steuern 6'328 –35'402 13'499 3'303 –6'338 in % des Produktionserlöses 1.7% –10.5% 3.8% 1.0% n.a. Reingewinn 6'063 –35'326 12'381 4'137 –5'069 in % des Produktionserlöses 1.6% –10.4% 3.5% 1.2% n.a. Personalaufwand 31'720 32'456 31'207 33'019 36'879 in % des Produktionserlöses 8.5% 9.6% 8.9% 9.7% 11.7% Abschreibungen auf Sachanlagen 7'086 10'842 11'871 11'037 9'596 in % des durchschnittlichen Netto-Bestandes 6.5% 8.2% 7.6% 7.3% 7.3% Investitionen in Sachanlagen 3'957 8'679 6'612 18'803 44'664 in % des Produktionserlöses 1.1% 2.6% 1.9% 5.5% 13.6% Erarbeitete Mittel 18'126 13'507 12'919 13'774 14'026 in % des Netto-Verkaufserlöses 4.9% 3.9% 3.8% 4.0% 4.2% Geldfluss aus Betriebstätigkeit (Cashflow) 18'196 15'372 –2'282 14'120 53'503 in % des Netto-Verkaufserlöses 4.9% 4.5% –0.7% 4.1% 15.8% Free Cashflow (Loss) 13'846 7'134 8'295 –3'403 13'484 Eigenfinanzierungsgrad 42.6% 41.6% 48.6% 51.0% 54.4% Interest Cover (EBIT/Zinsaufwand netto) 3.1 0.7 0.5 1.4 1.1 Anzahl Aktien, ausstehend, in Stk. 900'000 900'000 900'000 900'000 900'000 Gewinn pro Aktie in CHF 6.95 –39.69 13.91 4.52 –5.49 Cashflow (erarbeitete Mittel) pro Aktie in CHF 20.14 15.01 14.35 15.30 15.58 Dividende 32% 30% 30% 30% 30% Pay-out-ratio 47.50% n.a. 21.81% 65.26% n.a. Aktienkurs per 31.12. in CHF 104.00 88.25 75.70 101.90 104 Dividendenrendite 3.08% 3.40% 3.96% 2.94% 2.88% Kurs-/Gewinn-Verhältnis P/E 15.0 n.a. 5.4 22.2 n.a. Börsenkapitalisierung 93'600 79'425 68'130 91'710 93'600 Mitarbeiterbestand per 31.12. 362 381 361 377 349 Kennzahlen Geschäftsbericht 2013 HOCHDORF l 17
Thomas Roth leitet den internationalen Verkauf der HOCHDORF Swiss Milk Produkte. Er betreut auch die Marke «Pico», welche HOCHDORF exklusiv für die holländische Hoogwegt Gruppe herstellt. «Pico» Milchpulver wird in vielen Ländern Westafrikas und im arabischen Raum verkauft. Das Bild zeigt den An- fang und den Schluss der Logistikkette. In der Schweiz werden die Produkte mit dem Hubstapler verladen und in Mauretanien erfolgt mit dem Eselskarren die Feinverteilung für das lokale Kleingewerbe.
HOCHDORF Swiss Milk AG Die HOCHDORF Swiss Milk AG erreichte 2013 e inen Brutto-Verkaufserlös von CHF 232.8 Mio. Strategie in Kürze (VJ: CHF 224.6 Mio.; +3.6%). Die Umsatzsteigerung Wir sind die Schweizer Nr. 1 für Milchpulver resultiert zu einem grossen Teil aus den deutlich und konzentrieren uns auf unser Kerngeschäft: höheren Preisen. Die sehr tiefen Milchmengen im lang haltbare Milch- und Molkederivate. Für un- ersten Halbjahr konnten wir mit höheren Milchmen- sere Kunden sind wir ein verlässlicher Partner für gen im zweiten Halbjahr – im Vergleich zum Vorjahr – hoch qualitative Produkte und Dienstleistungen. und mit e iner deutlichen Steigerung der Molkemenge Wir verfolgen in der Schweiz und im Export eine wettmachen. Die verkaufte Produktmenge ging ent- Mehrwert-Strategie für trockene Milch- und sprechend auch nur um –1.1 Prozent auf 59'215 Ton- Molkederviate. nen zurück (VJ: 59'854 Tonnen). Wegen der tiefen Milchmenge – vor allem im ers- der mehr. Die Preise dürften im 1. Halbjahr sicher auf ten Halbjahr – mussten wir uns auf die Lieferfähig- dem hohen Niveau verharren. Mittel- und langfristig keit im Inlandmarkt konzentrieren. Unseren Kunden werden die (internationalen) Preise aufgrund der immer konnten wir deshalb jederzeit die Lieferfähigkeit grösseren Nachfrage auf hohem Niveau verbleiben oder gewährleisten. Die Exportgeschäfte mussten wir noch weiter zulegen – kurzfristige Preiseinbrüche kön- mengenmässig reduzieren, konnten aber die einge- nen aber nicht ausgeschlossen werden. gangenen Kontrakte trotzdem erfüllen. Insgesamt haben wir so ein anspruchsvolles Milchjahr gut Für die Schweizer Milchbranche stellt sich aktuell gemeistert. Dies gilt auch für die Schoggigesetzmittel. auch die Frage, wie sie am internationalen Markt- Die zur Verfügung gestellten Mittel reichten zwar wachstum teilhaben will. Ungeachtet der Diskussio- wie erwartet nicht aus, die Situation hatten wir aber nen bereiten wir uns mit der Entwicklung von Spezia- nicht zuletzt dank dem mit unseren Milchlieferanten litäten und operativen Anpassungen auf eine weitere gebildeten Fonds immer unter Kontrolle. Marktöffnung vor. Den Umsatz aus der Molkeverarbeitung konnten wir 2013 weiter steigern. Im Rückblick zeigt sich, dass die Diversifikation hin zur Molkeverarbeitung richtig war. Im abgelaufenen Geschäftsjahr haben wir im Werk Sulgen 68.2 Mio. kg Molke verarbeitet, was einer Zunahme gegenüber 2012 von +40% entspricht. Für die Zukunft gilt es nun, die Molkeverarbeitung so weiterzuentwickeln, dass wir Molkeproteine und Laktose für den Bereich Baby Care selbständig herstel- len und auch an externe Kunden verkaufen können. Für 2014 erwarten wir im ersten Halbjahr eine hö- here Milchproduktion als 2013. Unter anderem wegen Werner Schweizer der hohen Preise produzieren die Milchlieferanten wie- Geschäftsführer HOCHDORF Swiss Milk AG 2013 2012 2011 2010 Brutto-Verkaufserlös (in TCHF) 232'767 224'637 238'295 225'069 Export (in %) 13.7 18.4 15.3 15.7 Tonnen 59'215 59'853 62'083 60'516 Vollzeitstellen 13.9 13.8 12.2 12.5 Brutto-Verkaufserlös je Vollzeitstelle (in TCHF) 16'745.8 16'278.1 19'532.4 18'005.5 Verkaufte Menge je Vollzeitstelle (in Tonnen) 4'260.0 4'337.2 5'088.8 4'841.3 Sortiment: Rahm, Milchkonzentrate, Magermilchpulver, Vollmilchpulver, Rahmpulver, Fettpulver, Milchproteinpulver, Molkepulver, Molkeproteinpulver, Permeatpulver. HOCHDORF Swiss Milk AG Geschäftsbericht 2013 HOCHDORF l 19
Aus der UAB MGL Baltija wurde am 1. März dieses Jahres die HOCHDORF Baltic Milk UAB. Mit dieser Namensänderung wird die Integration des Unter nehmens in die HOCHDORF-Gruppe abgeschlossen. Das Bild zeigt einen Teil des Teams der HOCHDORF Baltic Milk UAB mit dem neuen Logo und das Werk in Medeikiai (Litauen).
UAB MGL Baltija (HOCHDORF Baltic Milk UAB) Seit dem 1.1.2013 gehört die UAB MGL Baltija zu 100% zur HOCHDORF Swiss Milk AG, welche damit Strategie in Kürze die volle Managementverantwortung übernommen Wir wollen das grosse Potenzial der Milchpro- hat. Der Übergang von der MG Lauingen verlief rei- duktion in Litauen nutzen, um damit die wach- bungs- und problemlos. Die Zusammenarbeit mit der sende Nachfrage nach Milchderivaten auf dem HOCHDORF Swiss Milk AG haben wir intensiviert. Weltmarkt zu bedienen. Dazu wollen wir unsere Unter anderem haben mehrere Mitarbeitende gegen- Zusammenarbeit mit den Milchproduzenten stär- seitig die Werke besucht und einen wertvollen Wis- ken und unsere Verarbeitungskapazitäten mittel- sensaustausch vorgenommen. Die UAB MGL Baltija fristig ausbauen. wurde nun per 1. März 2014 auch in HOCHDORF Baltic Milk UAB umbenannt. dert werden und die Endprodukte sollen in ihrer Im vergangenen Geschäftsjahr erzielten wir einen Zusammensetzung noch genauer den definierten Brutto-Verkaufserlös von CHF 31.9 Mio. (+30.8%). Spezifikationen entsprechen. Dies ist umso wichtiger, Das starke Umsatzwachstum ist auf die deutlich als die Milchbeschaffung auch zukünftig eine H eraus- höheren Preise für Milchproteine und auf die auf forderung b leiben wird. Die Milch-Weltmarktpreise hohem Niveau stabilen Milchfettpreise zurück halten sich momentan auf hohem Niveau stabil, wes- zuführen. Wir mussten aber auch für den Rohstoff halb wir insgesamt mit etwa derselben Milchmenge Milch deutlich mehr bezahlen. Das Milchpreis- rechnen. Das wird wahrscheinlich das erste Halbjahr niveau in Litauen liegt auf einem Rekordniveau. so bleiben. E ntsprechend rechnen wir mit einem erfolgreichen Geschäftsjahr 2014. Im Geschäftsjahr 2013 konnten wir zwar wieder leicht mehr Milch verarbeiten als 2012 (56.8 Mio. kg vs. 55.4 Mio. kg), wir haben aber nach wie vor Molke- proteinkonzentrat im Lohnauftrag getrocknet. Damit konnten wir die Auslastung der Anlagen ähnlich hoch halten wie im Vorjahr. Wegen Querelen zwischen Litauen und Russland verhängte Russland eine Importsperre für litauischen Käse. Leider haben wir davon auf dem Milchbeschaffungsmarkt in Litauen entgegen unseren Erwartungen im Jahr 2013 wenig gespürt. Im laufenden Geschäftsjahr wollen wir die Produk- tion weiter optimieren und unter anderem die Aus- Audrius Jukna beute verbessern. Produktionsverluste sollen vermin- Geschäftsführer UAB MGL Baltija 2013 2012 2011 Brutto-Verkaufserlös (in TCHF) 31'934 24'420 33'471 Export (in %) 94.7 93.8 96.2 Tonnen 13'986 14'213 16'398 Vollzeitstellen 42 42 37.5 Brutto-Verkaufserlös je Vollzeitstelle (in TCHF) 760.3 581.4 892.6 Verkaufte Menge je Vollzeitstelle (in Tonnen) 333.0 338.4 437.3 Sortiment: Rahm, Magermilchpulver, Vollmilchpulver, Milchproteinpulver, Molkeproteinpulver, Permeatpulver. UAB MGL Baltija Geschäftsbericht 2013 HOCHDORF l 21
In mehr als zwölf Ländern Asiens und Afrikas ver- kauft Sharif Omar, Vizepräsident von Liptis Nutrition, die HOCHDORF Produkte unter der Marke Liptomil. In Ägypten ist Liptomil die am zweitmeisten gekaufte Babynahrung. Wichtig für den Markterfolg sind ein starkes Marketing-Team sowie regelmässig organi sierte Symposien für Ärzte und auch für das Bera- tungs- und Verkaufspersonal.
HOCHDORF Nutricare AG Für das Geschäftsjahr 2013 haben wir ein Wachs- tum im Bereich von 20 bis 30% vorhergesagt. Mit Strategie in Kürze einem Umsatzwachstum von knapp 34% haben Wir bieten unseren Kunden ein Swiss-made-Sorti- wir das vorhergesagte Wachstum sogar übertroffen. ment an hoch qualitativer Baby- und Kindernah- Der Brutto-Verkaufserlös ist entsprechend auf rung an, welches sie unter eigenem Namen oder CHF 94.5 Mio. angewachsen (VJ: CHF 70.6 Mio.). unter einer HOCHDORF Marke verkaufen können. Das verkaufte Produktvolumen stieg von 11'087 Wir unterstützen unsere Partner auf Wunsch mit Tonnen auf 14'007 Tonnen (+26.3%). Ein Teil des verschiedenen Dienstleistungen wie z.B. Verkaufs- Umsatzwachstums konnte über höhere Preise auf- und Marketingschulungen. Unsere Wachstums grund gestiegener Rohstoffkosten und einen b esseren ziele erreichen wir mit bestehenden Kunden, aber Produktemix erzielt werden. auch mit Neukunden in ausgewählten Märkten. Das Wachstum erzielten wir vor allem im Mitt leren Osten, in Nordafrika und Asien, insbesondere damit wir in Lateinamerika mehr Produkte verkau- in China und Vietnam. Im Mittleren Osten, in Nord- fen können. afrika und in Vietnam sind wir mit unseren beste- henden Partnern gewachsen. In China erweiterten Im laufenden Geschäftsjahr planen wir ein Wachs- wir unser Kundenportfolio um zwei grosse Neukun- tum von 18 bis 22% und wollen die CHF 100 Mio. den. Mit unseren Produkten sind wir in der Zwischen- Umsatzmarke deutlich übertreffen. Mit dem geplan- zeit die Nummer 1 in Tunesien und die Nummer 2 in ten Volumen stossen wir teilweise an Kapazitätseng- Ägypten, im Irak und in Vietnam. pässe in der Supply Chain. Deshalb sind wir auf die geplante Logistikoptimierung angewiesen. Zudem Unsere Entwicklungsabteilung hat im vergange- beschäftigen wir uns in der mittel- bis langfristigen nen Jahr neue Rezepturen für Junior Milchen, Planung mit Kapazitätserweiterungsprojekten. AC (Anti Colic), AR (Anti Reflux) Babynahrung und auch ein Produkt für extrem unterernährte Kinder entwickelt. Ein wichtiges Projekt war auch die Weiterentwicklung der Sofortnahrung für Spitäler. Dieses Produkt wird als Flüssigkeit direkt den Spitä- lern zur Ernährung frühgeborener Babys geliefert. In den Ländern Lateinamerikas Fuss zu fassen, zeigt sich schwieriger als erwartet. Die administrati- ven Hürden sind gross. So auch zum Beispiel für die Produktregistrierung in Brasilien. Das mit Kolumbien ausgehandelte Freihandelsabkommen ergibt für uns einen Nachteil gegenüber der EU-Konkurrenz von 15%. Diese Schwierigkeiten gilt es 2014 zu lösen, Michiel de Ruiter Geschäftsführer HOCHDORF Nutricare AG 2013 2012 2011 2010 Brutto-Verkaufserlös (in TCHF) 94'507 70'646 43'615 28'202 Export (in %) 95.9 94.4 95.1 100.0 Tonnen 14'006.7 11'086.8 7'115 4'899 Vollzeitstellen 16.0 15.9 13.9 11 Brutto-Verkaufserlös je Vollzeitstelle (in TCHF) 5'906.7 4'443.1 3'137.8 2'563.8 Verkaufte Menge je Vollzeitstelle (in Tonnen) 875.4 697.3 511.9 445.4 Sortiment: In der Schweiz hergestellte Schwangerschaftsmilchen, Säuglingsmilchen, Junior-Milchen. HOCHDORF Nutricare AG Geschäftsbericht 2013 HOCHDORF l 23
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