Geschäftsbericht 2013 - HOCHDORF Swiss Nutrition AG

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Geschäftsbericht 2013 - HOCHDORF Swiss Nutrition AG
118. Geschäftsbericht 2013
                                                                                                                       118. Geschäftsbericht 2013

                                                                                          HOCHDORF Holding AG

                                                               HOCHDORF Holding AG
                                                                      Siedereistrasse 9
                                                                          Postfach 691
                                                                    CH-6281 Hochdorf
                                                                 Tel. +41 41 914 65 65
                                                                 Fax +41 41 914 66 66
                                                                holding@hochdorf.com
HOCHDORF, der BEST PARTNER für gesunde Ernährung. Seit 1895.       www.hochdorf.com
Geschäftsbericht 2013 - HOCHDORF Swiss Nutrition AG
2   l Geschäftsbericht 2013 HOCHDORF
Geschäftsbericht 2013 - HOCHDORF Swiss Nutrition AG
Inhalt

Überblick 2013: Wichtiges in Kürze                               4–5

Brief an die Aktionäre                                           6–9

HOCHDORF Aktie                                                 10–11

Geschäftsmodell, Strategie und Märkte                          12–13

Interview: «Konzentration auf Wertschöpfungssteigerung
und Kostenreduktion»                                           14–15

Finanzieller Lagebericht und Kennzahlen                        16–17

Die Firmen der HOCHDORF-Gruppe                                 18–27

HOCHDORF Swiss Milk AG                                            19

UAB MGL Baltija                                                   21

HOCHDORF Nutricare AG                                             23

HOCHDORF Nutrifood AG                                             25

HOCHDORF Nutritec AG                                              27

Corporate Governance und Vergütungsbericht                     31–46

Corporate Governance                                              32

Vergütungsbericht                                                 42

Jahresrechnung                                                 49–83

Adressen und Impressum                                            84

                Inhalt   Geschäftsbericht 2013 HOCHDORF   l3
Geschäftsbericht 2013 - HOCHDORF Swiss Nutrition AG
Überblick 2013: Wichtiges in Kürze

Die HOCHDORF-Gruppe                                   Unser strategisches Ziel
    Die HOCHDORF-Gruppe mit                               HOCHDORF als BEST PARTNER          EBITDA
Hauptsitz im luzernischen Hoch-                       ist Entwickler, Hersteller und Ver-
                                                                                             TCHF
dorf unterhält zwei Produktions-                      markter hochwertiger, funktionel-
                                                                                             25'000
standorte in der Schweiz und                          ler Ingredienzien sowie milch- und
                                                                                             20'000
­einen in Litauen. Sie erzielte                       cerealienbasierter Spezialitäten für
                                                                                             15'000

                                                                                                                                    18'099
 2013 mit über 360 Mitarbeitenden                     die Nahrungsmittelindustrie und

                                                                                                        16'001

                                                                                                                 14'538
                                                                                             10'000

                                                                                                                          14'318
einen konsolidierten Brutto-Ver-                      den (Detail-)Handel. HOCHDORF
                                                                                              5'000
kaufserlös von CHF 376.1 Mio.                         Produkte überzeugen mit einem
                                                                                                    0
und gehört zu den führenden                           hohen Innovations- und Service-                   10       11       12        13
Nahrungsmittel-Unternehmen                            grad. Mittelfristig will HOCHDORF
der Schweiz. Hergestellt aus den                      mit wertschöpfungsstarken Pro-
natürlichen Rohstoffen Milch und                      dukten wie zum Beispiel höher-         EBIT
Getreide, leisten die HOCHDORF                        wertigen Molkeprodukten, Baby-
Produkte seit 1895 einen Beitrag                      nahrung und gesunder Kinder­           TCHF
zur Gesundheit von Babys bis hin                      nahrung wachsen. Das Wachstum          10'000

                                                                                                                                    10'298
zu Senioren. Zu den Kunden zäh-                       strebt die Gruppe hauptsächlich im      8'000
len die Nahrungsmittelindustrie                       Ausland an.                             6'000

                                                                                                        4'096
und der (Detail-)Handel weltweit.

                                                                                                                          2'759
                                                                                              4'000

                                                                                                                 1'898
Unsere Produkte werden in über                        Die Toplines im Vorjahresvergleich      2'000
70 Länder exportiert.                                                                               0
                                                                                                        10       11       12        13
                                                      Die HOCHDORF-Gruppe
  Produzierte Mengen (inkl. Rahm)
                                                      –	stellte in ihren Werken 89'631
                                                         Tonnen Produkte (inkl. Rahm)
                                                                                             Reingewinn
  Tonnen                                                 her (+2.4%);
  90'000                                              –	verarbeitete insgesamt
                                                                                             TCHF
                                                         454.6 Mio. kg Milch, Molke
                      92'394
            90'159

                                            89'631

  80'000
                                                                                             15'000
                                  87'518

  70'000                                                 und P ­ ermeat (+2.8%);
                                                                                             10'000                                 6'063
                                                      –	erarbeitete einen Brutto-Ver-
                                                                                                                 12'381
                                                                                                        4'137

  60'000
                                                                                              5'000
  50'000                                                 kaufserlös von CHF 376.1 Mio.
                                                                                                    0
  40'000                                                 (+8.5%);
                                                                                             – 5'000
            10        11          12        13        –	erzielte einen EBITDA von ­
                                                                                             –10'000
                                                         CHF 18.1 Mio. (+26.4%);
                                                                                             –15'000
                                                      –	erreichte einen EBIT von
                                                                                             –20'000
  Umsatz (Brutto-Verkaufserlös)
                                                         CHF 10.3 Mio. (+273.2%);
                                                                                             –25'000
                                                      –	erzielte einen Gewinn von
                                                                                                                          –35'326

                                                                                             –30'000
  TCHF                                                   CHF 6.1 Mio. (VJ: Verlust
                                                                                             –35'000
  400'000                                                von CHF –35.3 Mio.);
                                                                                             –40'000
  350'000                                             –	erreichte einen Cashflow (er­                  10       11       12        13
                                            376'145

                                                         arbeitete Mittel) von CHF 18.1
            351'447

                      346'574

  300'000
                                  346'614

  250'000                                                Mio. (VJ: CHF 13.5 Mio.);
  200'000                                             –	verfügt über einen Eigenfinan-      Erarbeitete Mittel (Cashflow)
  150'000
                                                         zierungsgrad von 42.6% (Vor-
  100'000
                                                         jahr 41.6%).                        TCHF
            10        11          12        13                                               20'000
                                                                                             15'000
                                                                                                                                    18'126

                                                                                             10'000
                                                                                                        13'774

                                                                                                                          13'507
                                                                                                                 12'919

                                                                                              5'000
                                                                                                    0
                                                                                                        10       11       12        13

                      4         l Geschäftsbericht 2013 HOCHDORF   Überblick
Geschäftsbericht 2013 - HOCHDORF Swiss Nutrition AG
Nachhaltigkeits-Kennzahlen

                                                        Die HOCHDORF-Gruppe ver­                                 zurückführen. Andererseits erfor-
Brutto-Verkaufserlös                                öffentlicht alle zwei Jahre zusam-                           dert das Mengenwachstum in den
der Verkaufsgesellschaften                          men mit dem Geschäftsbericht                                 Produktbereichen Baby Care und
TCHF                                                ­einen Nachhaltigkeitsbericht mit                            Molke offensichtlich längere Ket-
       HOCHDORF Swiss Milk (SM): 232'767 (61.4%)
                                                     den Themen Mitarbeitende, Ener-                             ten mit energetisch intensiven
       HOCHDORF Nutrifood (NF): 19'091 (5.0%)
                                                     gie und Gesellschaft. Der letzte                            Prozessen, was die Energiebilanz
       HOCHDORF Nutricare (NC): 94'507 (25.0%)
                                                     ausführliche Nachhaltigkeitsbe-                             überproportional beeinflusst. Dies
       HOCHDORF Deutschland GmbH (DE): 883 (0.2%)
                                                     richt erschien im Geschäftsbericht                          gilt in gleichem Masse für die
       UAB MGL Baltija (BA): 31'934 (8.4%)
                                                     2012. An dieser Stelle werden die                           ­Belastung der Infrastruktur und
                                                     aus unserer Sicht drei wichtigsten                           den Ausstoss an Abwasser, CO2
          DE                                         Kennzahlen veröffentlicht und                               und Trocknungsluft.
                  BA          SM                     kurz kommentiert.

                                                                                                                    Energie/Output Elektrizität
                                                      Anzahl Vollzeitstellen                                        (nur Schweizer Werke)
   NC
                                                      per 31.12.                                                    kWh/t
                                                       450                                                           300
                                                       425                                                           275

                                                                                                                                                281.2

                                                                                                                                                        278.7
        NF                                             400                                                           250

                                                                                                                               227.1

                                                                                                                                        263.5
                                                       375                                                           225
                                                       350                                                           200
                                                                                        356
                                                                 354

                                                       325                                                                     10       11      12      13
                                                                              338

                                                                                                    338

                                                       300
                                                                 10          11         12          13
Brutto-Verkaufserlös                                                                                                Auch 2013 wurden im Rahmen
nach Regionen
                                                                                                                 des betrieblichen Unterhalts und
TCHF
                                                       Die leicht tiefere Anzahl Voll-                           bei Investitionen neueste Techno-
       Schweiz / Liechtenstein: 218'174 (58.0%)
                                                    zeitstellen begründet sich mit der                           logien berücksichtigt. So liefert
       Europa: 80'608 (21.4%)
                                                    vorsichtigen Stellenbesetzung                                die erneuerte Eiswasseranlage im
       Asien: 24'952 (6.6%)
                                                    aufgrund der fehlenden Auslas-                               Werk Sulgen bei 15% erhöhter
       Naher Osten / Afrika: 45'232 (12.0%)
                                                    tung während der ersten sechs                                Grundlast auch 200% mehr Leis-
       Nord- und Südamerika: 1'021 (0.3%)
                                                    Monate im Jahre 2013. Die defi-                              tung zur kurzfristigen Spitzen­-
       Übrige: 5'889 (1.6%)
                                                    nitive Stilllegung von Prozess­                              abdeckung. Auch konnte das Kühl-
                                                    linien mit tiefer Auslastung ist                             mittelvolumen um 60% ­reduziert
                                                    ein weiterer Grund für den tiefe-                            werden, und der Kondensator
                                                    ren Wert.                                                    dampft rund 4 Gigawattstunden
                                                                                                                 Energie nicht atmosphärisch ab,
                                                                                                                 sondern stellt diese einer zusätz­
                                                      Energie/Output fossil                                      lichen Wärmepumpe zur Verfü-
                                                      (nur Schweizer Werke)
                                                                                                                 gung.
                                                      kWh/t
                                                       1750
                                                       1500
                                                                                        1'549.8
                                                                              1'451.6

                                                                                                    1'469.9

                                                       1250
                                                       1000
                                                                 1'208.8

                                                        750
                                                                 10          11         12          13

                                                        Die leicht tiefere Energiemenge
                                                    je Tonne Produkt (fossil und elek-
                                                    trisch) lässt sich einerseits auf die
                                                    verbesserte Auslastung der Werke

                                                                           Überblick              Geschäftsbericht 2013 HOCHDORF       l5
Geschäftsbericht 2013 - HOCHDORF Swiss Nutrition AG
Brief an die Aktionäre

Sehr geehrte Aktionärin, sehr geehrter Aktionär                   Hauptsächlich aufgrund der rasch steigenden
                                                               Milchpreise zu Beginn des Jahres 2013 sank die
     Das Geschäftsjahr 2013 war unter anderem geprägt          Bruttogewinnmarge von 24.8% auf 23.1%. Die Roh-
durch den Wechsel an der Spitze der HOCHDORF-                  stoffpreise konnten im ersten Halbjahr im klassischen
Gruppe. Der Verwaltungsrat entschied sich im Früh-             Milchgeschäft nicht genügend schnell auf die End-
jahr 2013 für Dr. Thomas Eisenring als neuen CEO,              produkte überwälzt werden; dieser Effekt konnte
welcher am 1. Juni 2013 seine Stelle antrat. Mit               aber durch bessere als die erwarteten Ergebnisse in
­diesem Wechsel wurde ein grundlegender Wandel                 den Bereichen Baby Care und Cereals & Ingredients
 eingeläutet, der sich in einfacheren Organisations-           mehr als ausgeglichen werden. Zahlenmässig erfreu-
 strukturen und erhöhter Kosteneffizienz nieder­               lich ist auch die Tatsache, dass der Mittelabfluss aus
 schlagen wird. Des Weiteren wird in Zukunft grosser           dem operativen Geschäft gestoppt werden konnte.
 Wert auf eine möglichst hohe Wertschöpfung gelegt             2013 erzielte die Gruppe einen Mittelzufluss von
 ­werden. Diese Massnahmen spiegeln sich bereits               CHF 5.8 Mio.
  in einem durchaus erfreulichen vergangenen
  Geschäftsjahr wider.                                         Milchmarkt ist und bleibt anspruchsvoll
                                                                   Das Hauptgeschäft von HOCHDORF ist die Verar-
  Erfreuliche Erfolgsentwicklung                               beitung von Milch zu hochwertigen milchbasierten
      Die HOCHDORF-Gruppe verarbeitete an den                  Produkten. Sowohl in der Schweiz als auch in
  Standorten Hochdorf und Sulgen knapp 300 Mio.                ­Litauen haben wir ein Jahr mit relativ anspruchs­
  ­Kilogramm Milch. Dies entspricht einem Rückgang              voller Milchbeschaffung hinter uns. Im ersten Halb-
   von 5.6% gegenüber dem Vorjahr. Mit der deut­                jahr lag die verarbeitete Menge an Milch, Molke und
   lichen Zunahme der Molken- und Milchpermeat­-                Permeat noch –8.1% unter der Vorjahresmenge. Im
   trocknung konnten die Anlagen aber insgesamt leicht          zweiten Halbjahr konnte aber im Vergleich zum Vor-
   besser ausgelastet werden als im Vorjahr. In allen           jahr eine deutlich grössere Rohstoffmenge verarbei-
   HOCHDORF Werken wurden im Jahre 2013                         tet werden. Insgesamt resultiert ein kleines Plus von
   454.6 Mio. kg Milch und Molke getrocknet. Gegen-             2.8%. Die Anlagen konnten somit über das ganze
   über 2012 entspricht dies einer leichten Zunahme             Jahr gesehen konstant ausgelastet werden.
   von 2.8%. Mit der verkauften Produktmenge von
   91'699 ­Tonnen erzielte die Gruppe einen Umsatz von             Die Auswirkungen der Agrarpolitik 14–17 auf die
CHF 376.1 Mio. (+8.5%). Obwohl insgesamt mehr                  mittelfristige Schweizer Milchmenge sind nach wie
Produkte hergestellt wurden, konnte der gesamte                vor schwierig abzuschätzen. Wir gehen heute davon
Betriebsaufwand dank verschiedener operativer Effi-            aus, dass sich die Milchmenge in der Schweiz leicht
zienzsteigerungen um 2.4% auf CHF 68.1 Mio. redu-              über dem Niveau von 2013 stabilisiert. Die weitere
ziert werden (VJ 69.8 Mio.). Ein erfreulicher EBITDA           Entwicklung der Milchpreise hängt mittel- und lang-
in der Höhe von CHF 18.1 Mio. ist das Resultat die-            fristig stark von der weltwirtschaftlichen Entwick-
ser Bemühungen (+26.4% ggü. Vorjahr). Ebenfalls                lung ab. Für das Jahr 2014 gehen wir – wenn über-
erfreulich entwickelt hat sich der EBIT. Dieser liegt          haupt – von nur noch moderat steigenden Milch­
bei CHF 10.3 Mio.; neben den zahlreichen Verbes­               preisen aus.
serungsmassnahmen wirkt sich auch die 2012
­erfolgte Neubewertung des Anlagevermögens positiv
 aus. Unter dem Strich erzielt die Gruppe einen
 ­Gewinn von CHF 6.1 Mio. (>100% ggü. VJ).

                6   l Geschäftsbericht 2013 HOCHDORF   Aktionärsbrief
Geschäftsbericht 2013 - HOCHDORF Swiss Nutrition AG
Die HOCHDORF Swiss Milk AG konnte in ihrem               Cereals & Ingredients: Fokus auf Weizenkeime
 wichtigsten Geschäftsbereich – den Milchpulvern für           Am 1. Februar 2013 hat Michel Burla die Führung
 die Schokoladeindustrie – erneut mehr Produkte ver-         des Geschäftsbereichs Cereals & Ingredients über-
kaufen als im Vorjahr. Trotz der teilweise schwierigen       nommen. Er hat eine erste Segmentsbereinigung
Milchbeschaffung konnte die bestellte Milchpulver-           umgesetzt und sich am Markt auf die VIOGERM®
menge jederzeit geliefert werden. Die HOCHDORF               Weizenkeimprodukte sowie auf die Dessertprodukte
Swiss Milk AG hat damit im abgelaufenen Jahr                 konzentriert. In der Schweiz konnte die HOCHDORF
­bewiesen, dass sie ein verlässlicher Partner für die        Nutrifood AG ihre starke Marktstellung halten. Im
 weiterverarbeitende Nahrungsmittelindustrie ist.            Ausland baute sie die Vertriebsstrukturen mit zwei
                                                             neuen Partnern aus.
   Bereits im Zwischenbericht haben wir erwähnt,
dass die HOCHDORF Swiss Milk AG die UAB MGL                  Personelle Veränderungen
Baltija per 1.1.2013 zu 100% übernommen hat. Das                Die ersten Monate führte Marcel Gavillet als
Milchwerk in Litauen verarbeitete in etwa dieselbe           CEO-Stellvertreter die HOCHDORF-Gruppe, bis
Milchmenge wie 2012 (+2.6%) und konnte von den               am 1. Juni 2013 Dr. Thomas Eisenring die Führung
international hohen Preisen profitieren. ­Im Gegen-          übernahm. Für die solide Führung der Gruppe in der
zug mussten aber auch deutlich höhere Milchpreise            Zeit vom Dezember 2012 bis Ende Mai 2013 danken
an die Produzenten bezahlt werden. Per 1. März 2014          wir Marcel Gavillet an dieser Stelle herzlich.
wurde das Unternehmen in HOCHDORF Baltic Milk
umfirmiert. Die Namensänderung steht im Zusam-                   Auch in diesem Jahr stehen personelle Änderun-
menhang mit der vollständigen Übernahme durch                gen in der Führung des Unternehmens an. Als Ver-
die HOCHDORF-Gruppe.                                         waltungsratspräsident der HOCHDORF-Gruppe habe
                                                             ich den Verwaltungsrat vor längerer Zeit darüber
Baby Care: Weiterhin grosses Wachstum                        ­informiert, dass ich an der GV 2014 nicht mehr für
   Im Bereich Baby Care konnten wir das anspruchs-            eine Wiederwahl zur Verfügung stehen werde. Nach
volle Wachstumsziel von 20 bis 30% übertreffen. Im            18 intensiven Jahren bei der HOCHDORF-Gruppe ist
ersten Halbjahr lag das Wachstum eher am unteren              es nun an der Zeit, mich zurückzuziehen und neuen
Ende dieser Skala. Im zweiten Halbjahr wuchs der              Kräften Platz zu machen.
Bereich Baby Care so rasant, dass bis zum Jahres­
ende das gesetzte Ziel mit 33.8% sogar übertroffen              Ebenfalls auf die kommende Generalversammlung
wurde. Hauptverantwortlich dafür waren vor allem             hin tritt Rolf Schweiger aus dem Verwaltungsrat
die Märkte in Asien, insbesondere China und Viet-            zurück. Er begleitete die HOCHDORF-Gruppe wäh-
nam, sowie die Märkte des Nahen Ostens und Nord-             rend 12 Jahren mit seinem juristischen und politi-
afrikas. Die grosse Zunahme führte ent­sprechend zu          schen Wissen. Wir danken ihm für seine Tätigkeit
einer deutlich besseren Auslastung der Anlagen zur           und wünschen ihm für die Zukunft gute Gesundheit,
Herstellung von Babynahrung, und auch die Wert-              damit er seinen Entdeckungsdrang noch lange aus­
schöpfung im Bereich Baby Care konnte ­gesteigert            leben kann.
werden. Damit das Wachstum auch organisatorisch
bewältigt werden kann, wurde gegen Ende Jahr das                Der Verwaltungsrat hat beschlossen, den Verwal-
Verkaufsteam verstärkt.                                      tungsrat im Moment um eine Person auf sieben Mit-
                                                             glieder zu vergrössern. Für die Wahl an der General-
   Die 2011 gegründete HOCHDORF Nutrimedical AG              versammlung vom 9. Mai 2014 schlagen wir Dr. iur.
entwickelte sich nicht den Erwartungen entsprechend.         Walter Locher (Rechtsanwalt und Politiker), Niklaus
Vor dem Hintergrund der notwendigen Konzentra­               Sauter (Unternehmer) und Prof. Dr. Holger Till (Fach-
tion auf das Kerngeschäft wurden sämtliche Aktivi­           person im Bereich Kinderernährung) zur Wahl in
täten in diesem Bereich eingestellt.                         den Verwaltungsrat vor. Für das Präsidium wird Josef
                                                             Leu zur Wahl vorgeschlagen.

                                                  Aktionärsbrief   Geschäftsbericht 2013 HOCHDORF   l7
Geschäftsbericht 2013 - HOCHDORF Swiss Nutrition AG
Verbesserung der EBIT-Marge                                      Intern gilt es, das begonnene Strukturprojekt im
    Im laufenden Jahr wollen wir alle bestehenden              Detail auszuarbeiten und so umzusetzen, dass wir
Anlagen so gut wie möglich auslasten. Das ist uns im           per 1.1.2015 in der neuen Struktur operativ arbeiten
Frühjahr ausgezeichnet gelungen. Im Bereich der                können. Auch wollen wir weiter die Kosteneffizienz
Milchderivate wollen wir als weiteren wertschöp-               verbessern. Ein wichtiges Projekt bildet dabei die
fungsstarken Geschäftsbereich in die höherwertige              Neuorganisation der Lagerlogistik in Sulgen.
Produktion von Laktose und Molkeprotein inves­
tieren. Ziel ist es, bis ins Jahr 2015 eigene Molken-            Auf Gruppenebene rechnen wir mit einem Brutto-
proteine und ­eigene Laktose für unsere Babynahrung            Umsatzwachstum von rund 10%. Zudem erwarten
herzustellen. Im Bereich Baby Care rechnen wir auf-            wir im laufenden Geschäftsjahr eine Steigerung des
grund der angefragten Bestellmengen mit einem                  nominellen EBIT-Wertes.
Wachstum von 18 bis 22%. Dank der hohen Aus­
lastung der Anlagen haben wir auch die Möglichkeit,
wertschöpfungsschwächere durch wertschöpfungs-
stärkere Projekte auszutauschen. Wachstum erwar-
ten wir wie im V  ­ orjahr in Asien und auch im Mitt­
leren Osten sowie in Nordafrika. Im Bereich Cereals
& Ingredients wollen wir das Geschäft mit den
­gesunden Weizenkeimen und den feinen Desserts
 in Europa weiter ausbauen. Zudem werden wir
 die ­Sortimentsbereinigung fortsetzen.

                                                               Hans-Rudolf Schurter
                                                               Präsident des Verwaltungsrates

                                                               Dr. Thomas Eisenring
                                                               CEO

                8   l Geschäftsbericht 2013 HOCHDORF   Aktionärsbrief
Geschäftsbericht 2013 - HOCHDORF Swiss Nutrition AG
Dank
   Im Jahr 2013 exportierte HOCHDORF ihre Pro-
                                                                   Zu den Bildern im Geschäftsbericht 2013
dukte aus einem starken Heimmarkt heraus in über
70 Länder. Wir danken an dieser Stelle unseren Kun-                     Die Bilder in diesem Geschäftsbericht zeigen
den für ihre Treue. Damit wir hochwertige Produkte                   die Internationalität der HOCHDORF-Gruppe
herstellen können, sind wir auf ebenfalls hochwer­-                unter verschiedenen Aspekten. Unsere Produkte
tige Rohstoffe angewiesen sowie auf eine zuverläs­sige             wurden 2013 in insgesamt 72 Länder exportiert.
und hygienisch einwandfreie Produktion. Deshalb                    Wir exportieren in der Zwischenzeit über 40%
danken wir unseren Lieferanten und Mitarbeitenden,                 unserer Produkte in die EU, in den mittleren
die tagtäglich ihr Bestes für unsere Kunden geben.                 ­Osten, nach Asien und Afrika sowie nach Süd-
Ein grosses Dankeschön geht auch an unsere Inves-                   und Nordamerika. Das zeigt sich nicht nur an
toren, die an die HOCHDORF-Gruppe glauben und                       ­unserer internationalen Kundschaft, sondern
uns ihre finanziellen Mittel zur Verfügung stellen.                  auch an unseren Mitarbeitenden, die aus ins­
Wir werden auch 2014 alles daransetzen, für alle                     gesamt 18 Nationen stammen.
­Anspruchsgruppen ein attraktiver Partner zu bleiben.

                                                                   ­

Hans-Rudolf Schurter                      Dr. Thomas Eisenring
Präsident des Verwaltungsrates            CEO

                                                                                    Zum Gedenken

                                                                                       Am 20. November 2013 starb
                                                                                    Dr. Sigi Bäbler. Er war von 1995
                                                                                    bis 2004 Verwaltungsratspräsident
                                                                                    der HOCHDORF Holding AG.
                                                                                    Während seiner Tätigkeit als Ver-
                                                                                    waltungsratspräsident hat er sich
                                                                                    mit grossem Engagement für die
                                                                                    Belange der HOCHDORF-Gruppe
                                                                                    eingesetzt. Verwaltungsrat und
                                                                                    Mitarbeitende der HOCHDORF-
                                                                                    Gruppe bewahren ihm ein ehren-
                                                                                    des Andenken.

                                                  Aktionärsbrief       Geschäftsbericht 2013 HOCHDORF   l9
Geschäftsbericht 2013 - HOCHDORF Swiss Nutrition AG
HOCHDORF Aktie

 HOCHDORF Aktienkursentwicklung
                                                                Aktienkursentwicklung 2013

 CHF                                                                   HOCN SPI
 180                                                            120%
 160
                                                                115%
 140
                                                                110%
                                               104.00

 120
                  101.90

 100                                                            105%
                                       88.25
                           75.70

  80
                                                                100%
  60
                 10        11         12       13                95%

                                                                 90%

 HOCHDORF Dividendenentwicklung                                        Jan   Feb     März   April   Mai   Juni    Juli   Aug   Sept   Okt   Nov   Dez

 %                                                              2013 war ein gutes Aktienjahr. Die Aktie der HOCHDORF Holding AG
 45                                                             erzielte vor allem ab Mitte September 2013 bis zum Jahresende eine
 40                                                             deutliche Kurssteigerung und erreichte schliesslich eine ähnlich gute
 35                                                             Wertsteigerung wie der Swiss Performance Index (SPI). Der Schlusskurs
 30                                                             per 31.12. betrug CHF 104.00 (2012: 88.25). Die Aktie erzielte 2013
                                               32

                                                                ­damit eine Kurssteigerung von +17.85% (2012: +16.6%).
                  30

                           30

                                       30

 25
 20
 15
                                                                Kotierung                                        Dividende
                 10        11         12       13                   Die HOCHDORF Holding AG                           Der Verwaltungsrat beantragt
                                                                ist an der SIX Swiss Exchange                    der Generalversammlung eine
                                                                ­kotiert (ISIN CH0024666528). Per                ­Dividende aus Kapitaleinlage­
 Aktionäre nach Kategorien                                       Jahresende 2013 betrug die Bör-                  reserven von CHF 3.20 je Aktie.
 per 31.12.13                                                    senkapitalisierung CHF 93.6 Mio.                 Mit der Erhöhung der Dividende
 Bezeichnung                       Eingetragene Aktionäre
                                                                                                                  von CHF 3.00 auf CHF 3.20 je
 Natürliche Personen                                   1'138
                                                                ISINCH0024666528                                 Aktie wird eine Dividenden­
 Juristische Personen                                    61
                                                                Valorennummer2'466'652                           rendite von 3.0% per Stichtag
 Pensionskassen (PK)                                     10
                                                                Bloomberg-Kürzel        HOCN SW                  31. Dezember 2013 erreicht. Die
 Versicherungen3
                                                                Thomson-Reuters-Kürzel	  HOCN.S                  Erhöhung der Dividende beweist
 Fonds13
                                                                                                                  zudem das Vertrauen in die wei-
 Übrige Stiftungen                                        5
                                                                                                                  tere positive Geschäftsentwick-
 Banken (BK)                                              9
                                                                Bedeutende Aktionäre                              lung der HOCHDORF-Gruppe.
 Total1'239
                                                                   Informationen zu den bedeu-                    Die Ausschüttung aus Kapital­
                                                                tenden Aktionären sind auf Seite                  einlagereserve ist für natürliche
                                                                80 zu finden.                                     Personen in der Schweiz, die
                                                                                                                  ­Aktien im Privatvermögen halten,
 Aktionäre nach Streuung
                                                                                                                   steuerfrei.
 per 31.12.13
 Anzahl Aktien                     Eingetragene Aktionäre
 1–10130
 11–100492
 101–1'000515
 1'001–10'00088
 10'001 und mehr                                         14
 Total1'239

                           10      l Geschäftsbericht 2013 HOCHDORF          Aktie
Offenlegung                                   der Schweiz kotiert sind, auf            Finanzkalender
von Beteiligungen                             ­eigene Rechnung erwirbt oder            – Generalversammlung
      Gemäss Art. 20 des Bundes­               veräussert und dadurch den                 09. Mai 2014
gesetzes über die Börsen und den               Grenzwert von 3, 5, 10, 15, 20,         – Dividendenzahlung
Effektenhandel (Börsengesetz)                  25, 33 ¹/³, 50 oder 66 ²/³ % der           16. Mai 2014
muss jedermann, der direkt,                    Stimmrechte, ob ausübbar oder           – Halbjahresabschluss 2014
­in­direkt oder in gemeinsamer                 nicht, erreicht, unter- oder über-         20. August 2014
 ­Absprache mit Dritten Aktien                 schreitet, dies der Gesellschaft
  ­einer Gesellschaft mit Sitz in der          und den Börsen, an denen die
   Schweiz, deren Beteiligungs­                ­Beteiligungspapiere kotiert sind,
   papiere mindestens teilweise in              melden.

Kennzahlen der Aktie der HOCHDORF Holding AG

                                                              2013            2012          2011            2010       2009
Aktienkapital per 31.12.                         TCHF        9'000           9'000         9'000           9'000      9'000

Anzahl Aktien per 31.12.                         Stück     900'000         900'000      900'000          900'000    900'000
Nominalwert je Aktie                              CHF        10.00           10.00        10.00            10.00      10.00
Gewinn / Verlust (–) je Aktie                     CHF         6.95          –39.69        13.91             4.52       -5.49
EBITDA je Aktie                                   CHF        20.11           15.91        16.15            17.78      15.39
EBIT je Aktie                                     CHF        11.44            3.07         2.11             4.55        3.80
Cashflow (erarbeitete Mittel) pro Aktie           CHF        20.14           15.01        14.35            15.30      15.58
Eigenkapital je Aktie                             CHF       115.30          110.85       152.60           144.28     145.36
Ausschüttung je Aktie                             CHF         3.20*           3.00         3.00             3.00        3.00
Höchstkurs**                                      CHF       105.30           89.95       114.00
Tiefstkurs**                                      CHF        79.20           66.00        72.05
Schlusskurs per 31.12.                            CHF       104.00           88.25        75.70           101.90     104.00
Durchschnittliches Handelsvolumen pro Tag**      Stück         804             940        1'133                –          –
P/E (Kurs-Gewinn-Verhältnis) per 31.12.                       15.0             n.a.          5.4            22.2        n.a.
Dividendenrendite                                   %         3.08            3.40         3.96             2.94       2.88
* Antrag des Verwaltungsrates an die Generalversammlung.
** Seit der Kotierung in Zürich vom 17.05.2011.

                                                                Aktie   Geschäftsbericht 2013 HOCHDORF   l 11
Geschäftsmodell, Strategie und Märkte

Die HOCHDORF-Gruppe ist eines der führenden                    ­VIOGERM® Weizenkeimprodukte, die Femtorp®
Nahrungsmittel-Unternehmen der Schweiz.                         ­Instant-Dessertprodukte und verschiedene Cerealien
Das Unternehmen ist in den Bereichen Milch-                      für die Backwarenindustrie.
derivate, Baby Care sowie Cereals & Ingredients
tätig. Kernkompetenz der Gruppe ist das scho-                   Fünf Strategieschwerpunkte für die
nende Trocknen und Mischen von Milch, Cerea-                   ­HOCHDORF-Gruppe
lien und weiteren Nahrungsmittel-Zutaten.                         Die Strategie der HOCHDORF-Gruppe umfasst im
                                                                Wesentlichen fünf Punkte:
     Operativ wird die Gruppe als Holding mit drei
­ erkaufsgesellschaften und zwei Produktionsgesell-
V                                                               1.	Kosteneffizienz: Alles, was in der HOCHDORF-
schaften geführt. Die HOCHDORF Nutritec AG stellt                   Gruppe gemacht wird, muss kosteneffizient
als Produktionsgesellschaft einen grossen Teil der                  ­geschehen. Dazu gehört die strikte Einhaltung
HOCHDORF Produkte für die Verkaufsgesellschaften                     von Budgets und die konsequente Reduktion der
her. Die Verkaufsgesellschaften ihrerseits sind mit                  Betriebskosten.
­­eigenen Produkten in verschiedenen – hauptsächlich            2.	Produktportfolio und -entwicklung: Das Pro-
Business-to-Business – Märkten aktiv:                                duktportfolio richten wir konsequent auf eine
                                                                     hohe Wertschöpfung aus. Dabei gilt es, das Pro-
–	Die HOCHDORF Swiss Milk AG ist im Bereich                         duktportfolio zu optimieren und in höherwertige
   der Milchderivate tätig. Mit ihrer Tochterfirma,                  Produkte zu diversifizieren. Im Mittelpunkt steht
   der HOCHDORF Baltic Milk UAB, domiziliert in                      dabei die Investition in die Laktose- und Molken-
   Medeikiai (­ Litauen), entwickelt, produziert und                 protein-Produktion. Beide Produkte können in
   verkauft sie verschiedene Pulverprodukte aus den                  ­Babynahrung und anderen höherwertigen Pro­
   Rohstoffen Milch und Molke. Beide Unternehmen                      dukten eingesetzt werden.
   vermarkten zudem die anfallenden Koppelproduk-               3.	Auslastung der Anlagen: Die Auslastung der
   te wie zum Beispiel Rahm.                                          Anlagen wird kontinuierlich verbessert. Dies
–	Die HOCHDORF Nutricare AG entwickelt und                           ­wollen wir mit eigenen Produkten, aber auch
   ­vermarktet Premium-Produkte im Bereich milch-                      mit ausgewählten Lohnaufträgen und verstärkter
    basierter Mama-, Baby-, Kleinkinder- und Junior-                   Zusammenarbeit mit Partnern erreichen.
    nahrung. Sie unterstützt ihre Partner je nach               4.	Internationalisierung: Die Internationalisierung
    ­Bedarf mit spezifischen Dienstleistungen zur Ver-                 wollen wir auf die Bereiche Milchderivate und
     marktung ihrer Produkte.                                          ­Cereals & Ingredients ausdehnen. Wachstum ist in
–	Die HOCHDORF Nutrifood AG entwickelt und ver-                        beiden Bereichen nur noch im Ausland möglich.
     kauft Nahrungsmittel mit hoher Produktqualität.            5.	Geschäftsmodell/Vorwärtsintegration: Grund-
     Sie konzentriert sich auf hochwertige Ingredients                  sätzlich ist HOCHDORF ein Business-to-Business
     und Instant-Dessertprodukte.                                       Unternehmen, wobei bereits heute im Bereich
                                                                        ­Cereals & Ingredients Business-to-Consumer-
   In der Herstellung von Milchpulver liegen die                         Geschäfte abgewickelt werden. Im Bereich Baby
Wurzeln der HOCHDORF-Gruppe. Der Bereich                                 Care planen wir mittelfristig ebenfalls selektiv
Milchderivate ist entsprechend für rund 70% des                          Business-to-Consumer-Geschäfte aufzubauen; dies
Brutto-Verkaufserlöses verantwortlich. Babynahrung                       v.a. in den asiatischen Märkten mit dem Schwer-
stellt die Gruppe ebenfalls bereits seit über 100 Jahren                 punkt China.
her. Die internationale Ausrichtung dieses Geschäfts
wurde aber erst seit 2006 forciert. Heute wird mit
Babynahrung bereits ein Viertel des Gruppenumsatzes
erzielt – über 95% der Produkte werden exportiert.
Das Wachstum des Bereichs Baby Care wird auch in
den nächsten Jahren forciert. Die Tätigkeitsgebiete
des Bereiches Cereals & Ingredients kamen mehr-
heitlich über Akquisitionen in die Gruppe. Schwer-
punkt in diesem Bereich bilden die gesunden

                12   l Geschäftsbericht 2013 HOCHDORF   Geschäftsmodell und Strategie
Produkte und Märkte                                                Die HOCHDORF Deutschland GmbH als Tochter-
   Im Markt der Milchderivate will die HOCHDORF                 gesellschaft der HOCHDORF Nutrifood AG strebt
Swiss Milk AG ihre starke Position im gesättigten               Wachstum mit den Instant-Dessertprodukten in
Schweizer Markt halten und mittelfristig mit Laktose            Deutschland an. Zudem wird das Unternehmen
und Molkenproteinen in einem neuen, wertschöp-                  als internationale Beschaffungs- und Verkaufsplatt-
fungsstärkeren Markt Fuss fassen. Diese Produkte                form aufgebaut. Die Produktepalette der gesunden
können für die eigene Herstellung von Babynahrung              ­VIOGERM® Weizenkeime spielt dabei eine wichtige
verwendet oder gewinnbringend exportiert werden.                Rolle.
Im Export setzt das Unternehmen zudem auf den
Markt der Schokoladeindustrie und jenen der Milch-                 In allen (Export-)Märkten positioniert sich
rekonstitution.                                                ­ OCHDORF als Spezialistin und ist in attraktiven
                                                               H
                                                               Märkten und Nischen stark. Die Nähe zu ihren
   Die HOCHDORF Baltic Milk UAB (Litauen) ver-                 ­Partnern ermöglicht es den HOCHDORF Gesell­
marktet ihr Hauptprodukt Milchproteinkonzentrat                 schaften, sich durch ganzheitliche Produkt- und
international. In den nächsten Jahren soll das Werk             ­Vermarktungskonzepte zu differenzieren.
weiter ausgelastet und punktuell ausgebaut werden.

   Der Bereich Baby Care ist international aufgestellt
und plant sein weiteres Wachstum mit bestehenden                     Brutto-Verkaufserlös nach Regionen (2013)
Kunden in Asien, im Nahen Osten und in Nordafrika.                   TCHF
Neue Partner sollen vor allem in den aufstrebenden                          Schweiz / Liechtenstein:
Märkten Lateinamerikas, Afrikas und in grösseren                            218'174 (58.0%)

asiatischen Ländern, in welchen wir noch nicht                              Europa:
                                                                            80'608 (21.4%)
tätig sind, akquiriert werden. Mittelfristig plant die
                                                                            Asien:
HOCHDORF Nutricare AG, mit ihren Eigenmarken                                24'952 (6.6%)
in einigen ausgewählten Märkten in der Wertschöp-                           Naher Osten / Afrika:
                                                                            45'232 (12.0%)
fungskette näher an den Endkonsumenten zu gelan-
                                                                            Nord- und Südamerika:
gen. Ebenfalls mittelfristig werden Akquisitions- bzw.                      1'021 (0.3%)
Zusammenarbeitsmöglichkeiten zum weiteren Aus-                              Übrige:
bau der Kapazitäten evaluiert.                                              5'889 (1.6%)

      Die HOCHDORF Nutrifood AG nimmt mit ihren
 schonend gepressten VIOGERM® Weizenkeimpro-
 dukten im Heimmarkt Schweiz eine starke Stellung                    Brutto-Verkaufserlös nach Bereichen (2013)
 ein. Diese Position gilt es zu verteidigen und das                  TCHF
 ­Geschäft international auszubauen. Im Exportgeschäft                      Milchderivate:
                                                                            260'859 (69.4%)
sollen vor allem der europäische Markt und im Be-
                                                                            Baby Care:
reich der Dessertprodukte die angrenzenden deutsch-                         94'449 (25.1%)
sprachigen Länder sowie weitere nordische Länder                            Cereals & Ingredients:
stärker bearbeitet werden. Der Bereich Cereals &                            19'486 (5.2%)

­Ingredients prüft zudem den Einstieg in den Bereich                        Übrige / Dienstleistungen:
                                                                            1'084 (0.3%)
 Kids Food. Der Ruf nach gesunden Nahrungsmitteln
 für Kinder wird immer lauter. Mit den VIOGERM®
  Weizenkeimprodukten verfügt die HOCHDORF
  ­Nutrifood AG über eine solide Grundlage, dieses
   ­Bedürfnis bedienen zu können.

                                     Geschäftsmodell und Strategie     Geschäftsbericht 2013 HOCHDORF     l 13
«Konzentration auf Wertschöpfungssteigerung
und Kostenreduktion»

Dr. Thomas Eisenring, wie würden Sie das                       Welches waren die jeweils spezifischen Heraus-
Geschäftsjahr 2013 zusammenfassen?                             forderungen in den drei Geschäftsbereichen?
     Das Jahr 2013 war geprägt von sehr geringen                    Der Bereich Milchderivate hat unter den starken
Milchmengen und rasant steigenden Milchpreisen.                Milchpreiserhöhungen am meisten gelitten. Dort
Es ist uns trotzdem gelungen, das Jahr verhältnis­             ­bestand die grösste Herausforderung darin, diese
mässig gut abzuschliessen. Dies liegt zum einen                 Rohstoffpreise in unseren Produkten am Markt
­daran, dass der Bereich Baby Care und Cereals &                ­umzusetzen. Der Bereich Baby Care war erneut von
 ­Ingredients signifikant über Budget operierten und             einem Rekordwachstum geprägt. Hier besteht die
  so das schwächere Resultat im Bereich Milchderivate            Hauptherausforderung darin, die Organisation mit
  ausgleichen konnten und v.a. auch an den doch er-              zu ziehen und die Liefergenauigkeit sicherzustellen.
  heblichen Kosteneinsparungen.                                  Der Bereich Cereals & Ingredients ist immer noch
                                                                 ein Restrukturierungsfall. Hier geht es v.a. darum,
    Ansonsten wurden im Jahr 2013 zahlreiche wich-               mit dem aktuellen Geschäft die Verluste minimal zu
tige Projekte gestartet, die uns konkurrenzfähiger               ­halten und für das zukünftige Geschäft die richtigen
machen sollen. Wir versprechen uns davon eine                     Weichen zu stellen.
­erhebliche Verbesserung unserer Marktposition.
                                                                Was waren aus Ihrer Sicht die Highlights in 2013?
Wie stufen Sie das finanzielle Resultat ein?                       Für mich als HOCHDORF Neuling war das
Sind Sie damit zufrieden?                                      ­wichtigste Highlight, dass wir hier über ein wirklich
   Ich bin den Umständen entsprechend einiger­                  fähiges Team verfügen, mit dem man viel bewegen
massen zufrieden. Wir sind noch lange nicht dort                kann. Weiter war es für mich sehr befriedigend, die
wo wir hinwollen, aber viele der eingeleiteten Mass-            von mir im Vorfeld vermuteten Potenziale der
nahmen werden erst in 2014 und 2015 ergebnis-                   HOCHDORF-Gruppe, im Rahmen unserer Projekt­
wirksam werden. So gesehen kann sich die Entwick-               arbeit quantifiziert in unserem Massnahmenplan zu
lung des zweiten Halbjahres sehen lassen; wichtig ist,          sehen.
dass wir den Trend drehen konnten.
                                                                 Zudem waren für mich die professionelle Arbeit
Welche Herausforderungen galt es seit Ihrem                    an unserer Molkenstrategie und der Rekordumsatz
Stellenantritt zu meistern?                                    im Bereich Baby Care Highlights. Das Jahresergebnis
   Als Hauptherausforderung würde ich die Aufgabe              und die Aktienkursentwicklung zeigen auch, dass
bezeichnen, schon kurzfristig wirksame Effizienz­              wir auf einem guten Weg sind.
steigerungen zu realisieren und gleichzeitig die mit-
tel- und langfristige nachhaltige Entwicklung der
HOCHDORF-Gruppe sicher zu stellen. Zudem erfolgte
mein Stellenantritt in einem sehr milcharmen Jahr,
weshalb wir die termin- und mengengerechte Belie-
ferung unserer Kunden in den Hauptfokus s­ tellten.

                                                               Dr. Thomas Eisenring
                                                               CEO

               14   l Geschäftsbericht 2013 HOCHDORF   Geschäftsmodell und Strategie
Im 2013 konnte die Gruppe die Rentabilität                       Welche marktorientierten Prioritäten setzt sich
 steigern. Mit welchen Projekten konnten                          HOCHDORF für das Geschäftsjahr 2014?
 ­Kosten gesenkt werden bzw. welche Haupt­                           Geographisch werden wir die Internationalisie-
  massnahmen führten zu einer Kostenreduk­                        rung weiter vorantreiben. Mit den klassischen Milch-
  tion?                                                           derivaten haben wir v.a. das nahe Ausland im Visier;
       Rentabilität ist immer das Verhältnis von Umsatz           dies mit Fokus Deutschland. Mit den Bereichen Ce-
  zu Kosten. Beim Umsatz ist es wichtig, dass dieser              reals & Ingredients und Baby Care fahren wir einen
  qualitativ steigt und dabei spielt ein adequates                globalen ­Ansatz. Mit Babynahrung werden wir noch
  ­Pricing die entscheidende Rolle. Wir liefern höchste           im laufenden Geschäftsjahr neu in Nigeria vertreten
   Qualität und deshalb muss eben auch der Preis                  sein; weitere Afrikanische Länder sind in Planung.
   ­stimmen. Sich in den richtigen Märkten mit den                Während wir in Asien vorerst schwerpunktmässig
    richtigen Preisen zu bewegen, ist die Kunst, die v.a.         mit unseren bestehenden Kunden wachsen möchten,
    im ­Bereich Baby Care und in den neuen Geschäften             sehen wir im Nahen Osten und in Lateinamerika für
    des Bereiches Cereals & Ingredients immer besser              uns neue interessante Märkte.
­beherrscht wird.
                                                                     Produktspezifisch werden wir voraussichtlich noch
   Auf der Kostenseite haben wir zahlreiche Mass-                 dieses Jahr in hochwertige molkebasierte Produkte
nahmen eingeleitet, die teilweise schon 2013 ihre                 einsteigen und unseren Produktrange in den Bereich
Wirkung zeigten. In 2013 waren v.a. tiefere Energie-              Kindernahrung verbreitern.
kosten, eine signifikant verbesserte Milchstandardi-
sierung und weitere Einsparungen im Bereich der                   An welchen internen Projekten arbeitet
Betriebskosten auschlag­gebend. Wichtig war natür-                ­HOCHDORF 2014 hauptsächlich?
lich auch ein fairer aber gut verhandelter Milchpreis.                  Das grösste interne Projekt ist die Restrukturie-
                                                                   rung der HOCHDORF-Gruppe. Um die Komplexität
Wie entwickeln sich die HOCHDORF Märkte                            von Prozessen und Strukturen zu reduzieren und die
mit Blick in die Zukunft?                                          Kostentransparenz zu erhöhen, werden wir alle
   Wir sind für die Nahrungsmittelbranche grund-                   ­inländischen Töchter zu einer AG zusammenfusio-
sätzlich optimistisch. Wir wachsen im Bereich der                   nieren. Die Holding wird allerdings bestehen bleiben.
klassischen Milchderivate v.a. mit unseren Kunden                   Hierzu ist es nötig, unser gesamtes Betriebssystem
in der Schokoladenindustrie. Im für Babynahrung                     (CSB) neu aufzubauen. Wir machen das ohne
und Cereals & Ingredients relevanten globalen Kon-                  ­fremde Hilfe, um ein möglichst praxisorientiertes
text entstehen in vielen Ländern die für uns wichti-                 System zu erhalten; das ist für unsere Organisation
gen zahlungskräftigen Mittelschichten; das Wachs-                    sicher DIE interne Herausforderung in 2014.
tum in diesen Ländern ist sehr dynamisch. Diese
Entwicklung wird zusätzlich noch verstärkt, da welt-
weit hochwertiger und gesunder Nahrung immer
mehr Bedeutung beigemessen wird.

                                        Geschäftsmodell und Strategie   Geschäftsbericht 2013 HOCHDORF   l 15
Finanzieller Lagebericht

Erfolgsrechnung                                                    Der Schweizer Franken ist gegenüber den für uns
                                                                 wesentlichen Fremdwährungen 2013 stabil geblie-
Betrieblicher Teil                                               ben. Die Konkurrenzfähigkeit ist aber auf diesem
     Die HOCHDORF-Gruppe konnte im vergangenen                   Kursniveau weiterhin beeinträchtigt.
 Jahr den Umsatz und den Ertrag (gemessen am EBIT)
 deutlich über die Erwartungen hinaus steigern. Dies             Steuern
 ist umso erfreulicher, als die Voraussetzungen dazu                Der Steueraufwand auf dem betrieblichen Ergeb-
 infolge der Übergangsphase durch den CEO-Wechsel                nis entwickelte sich erwartungsgemäss. Im Berichts-
 nicht einfach waren. Zum guten Ergebnis beigetra-               jahr wurden latente Steuern auf neu entstandenen
 gen hat insbesondere auch die wesentliche Ausl­as­              steuerlichen Verlusten (HOCHDORF Deutschland
tungssteigerung auf der Babynahrungs-Linie. Die                  GmbH) aktiviert. Durch das gute Gesamtergebnis
Bereinigung negativer Geschäftsbeziehungen und ein               konnten die Verlustvorträge aus Vorjahren entspre-
Jahr ohne «Schoggigesetz»-Abschreiber haben eben-                chend reduziert werden. Da die latenten Steuergut-
falls geholfen, das Ergebnis zu steigern. Die rasante            haben auf Verlustvorträgen des Jahres 2010 und älter
Milchpreissteigerung konnte nicht immer zeitgerecht              nicht aktiviert sind, resultiert aus der Verrechnung
auf die Verkaufspreise überwälzt werden, womit ein               ein positiver Effekt im Steueraufwand.
noch besseres Resultat verhindert wurde. Dadurch
und wegen der Milchpreissteigerung hat sich der                  Mittelfluss und Finanzierung
Bruttogewinn prozentual auf 23.1% (Vorjahr 24.8%)                    Im Vergleich zum Vorjahr ist der Geldfluss aus
reduziert. Wichtiger ist aber die nominelle Steigerung           Betriebstätigkeit von CHF 15.4 Mio. auf CHF 18.2 Mio.
des Bruttogewinns auf CHF 86.2 Mio. (Vorjahr CHF                 gestiegen. Auch die erarbeiteten Mittel konnten
84.1 Mio.). Die produzierte Menge stieg um 2.41%                 deutlich von CHF 13.5 Mio. auf CHF 18.1 Mio.
bei einem tieferen Milcheingang (–5.5% zum Vor­                  ­erhöht werden. Trotz der höheren Milchpreise hielt
jahr). Der Bruttoumsatz hat sich auf CHF 376.1 Mio.               sich die Zunahme der Positionen «Forderungen»
erhöht (Vorjahr CHF 346.6 Mio.). Haupttreiber da-                 und «Vorräte» in vernünftigem Rahmen.
für ist auch das erneut hohe Wachstum im Bereich
­Babynahrung, aber auch die Milchpreiserhöhung.                     Im Bereich Investitionen wurden Ausgaben
 Auf Stufe EBITDA weisen wir im B   ­ erichtsjahr mit            über CHF 4.0 Mio. getätigt. 2014 werden sich die
 CHF 18.1 Mio. einen Rekordwert auf. Auf Stufe EBIT              Investitionen aufgrund der zwei Projekte «Lager-
 resultieren CHF 10.3 Mio. Die Auslastung des Turms 8            logistik» und «Laktoseherstellung» entsprechend
 (Babynahrung) konnte 2013 weiter gesteigert wer­den,            erhöhen.
 und auch für 2014 rechnen wir mit einer weiteren
 Zunahme. Im ­Betriebsaufwand blieben ­sowohl der                  Der Free Cashflow ist zum dritten Jahr in Folge
 Personalaufwand wie auch der übrige Betriebsauf-                positiv und hat sich im Vergleich zum Vorjahr fast
 wand unter Vorjahr und unter Budget. Die laufenden              verdoppelt auf CHF 13.8 Mio.
 Verbesserungsmassnahmen zeigen auch in diesem
 Bereich Wirkung.                                                    Die Nettoverschuldung beläuft sich auf CHF 40.0 Mio.
                                                                  (VJ CHF 50.0 Mio.) und konnte somit deutlich redu-
Finanzergebnis                                                    ziert werden. Die
   Im Berichtsjahr konnte der Konsortialkredit er-               ­Eigenkapitalquote
folgreich verlängert werden. Im Zinsaufwand stehen                beträgt gute 42.6%
somit als wesentliche Positionen die Kosten für den               (Vorjahr 41.6%).
Konsortialkredit und die Wandelanleihe. Alle Investi-             Die Finanzierung der
tionen wurden aus dem laufenden Cashflow finan-                   HOCHDORF-Gruppe
ziert, womit keine zusätzlichen Mittel beansprucht                bildet damit eine
wurden.                                                           gute Basis für das
                                                                  weitere Unterneh-
  Im Finanzergebnis enthalten ist auch das Ergebnis               menswachstum.
aus dem Verkauf der Beteiligung HOCHDORF Nutri-
medical AG.                                                                               Marcel Gavillet
                                                                                          Leiter Finanzen

                 16   l Geschäftsbericht 2013 HOCHDORF   Finanzbericht
Kennzahlen der HOCHDORF-Gruppe

CHF 1'000                                            2013           2012           2011             2010      2009
Verarbeitete Milch- und Molkemenge in Tausend kg   454'647        442'350       474'421        410'527      320'424
Produzierte Mengen inkl. Rahm in Tonnen             89'631         87'518        92'394            90'159    76'434
Umsatz (Brutto-Verkaufserlös)                      376'145        346'614       346'574        351'447      346'276
Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen
und Amortisationen (EBITDA)                         18'099         14'318        14'538            16'001    13'853
in % des Produktionserlöses                          4.9%           4.2%          4.1%              4.7%      4.4%
Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT)                10'298          2'759         1'898             4'096     3'419
in % des Produktionserlöses                          2.8%           0.8%          0.5%              1.2%      1.1%
Gewinn vor Steuern                                   6'328        –35'402        13'499             3'303    –6'338
in % des Produktionserlöses                          1.7%         –10.5%          3.8%              1.0%        n.a.
Reingewinn                                           6'063        –35'326        12'381             4'137    –5'069
in % des Produktionserlöses                          1.6%         –10.4%          3.5%              1.2%        n.a.
Personalaufwand                                     31'720         32'456        31'207            33'019    36'879
in % des Produktionserlöses                          8.5%           9.6%          8.9%              9.7%     11.7%
Abschreibungen auf Sachanlagen                       7'086         10'842        11'871            11'037     9'596
in % des durchschnittlichen Netto-Bestandes          6.5%           8.2%          7.6%              7.3%      7.3%
Investitionen in Sachanlagen                         3'957          8'679         6'612            18'803    44'664
in % des Produktionserlöses                          1.1%           2.6%          1.9%              5.5%     13.6%
Erarbeitete Mittel                                  18'126         13'507        12'919            13'774    14'026
in % des Netto-Verkaufserlöses                       4.9%           3.9%          3.8%              4.0%      4.2%
Geldfluss aus Betriebstätigkeit (Cashflow)          18'196         15'372        –2'282            14'120    53'503
in % des Netto-Verkaufserlöses                       4.9%           4.5%         –0.7%              4.1%     15.8%
Free Cashflow (Loss)                                13'846          7'134         8'295            –3'403    13'484
Eigenfinanzierungsgrad                              42.6%          41.6%          48.6%            51.0%     54.4%
Interest Cover (EBIT/Zinsaufwand netto)                3.1            0.7            0.5              1.4       1.1
Anzahl Aktien, ausstehend, in Stk.                 900'000        900'000       900'000       900'000       900'000
Gewinn pro Aktie in CHF                               6.95         –39.69         13.91              4.52     –5.49
Cashflow (erarbeitete Mittel) pro Aktie in CHF       20.14          15.01         14.35             15.30     15.58
Dividende                                             32%            30%           30%               30%       30%
Pay-out-ratio                                      47.50%             n.a.       21.81%        65.26%           n.a.
Aktienkurs per 31.12. in CHF                        104.00          88.25         75.70            101.90       104
Dividendenrendite                                   3.08%          3.40%          3.96%            2.94%     2.88%
Kurs-/Gewinn-Verhältnis P/E                           15.0            n.a.           5.4             22.2       n.a.
Börsenkapitalisierung                               93'600         79'425        68'130            91'710    93'600
Mitarbeiterbestand per 31.12.                         362             381           361              377        349

                                                     Kennzahlen   Geschäftsbericht 2013 HOCHDORF   l 17
Thomas Roth leitet den internationalen Verkauf der
HOCHDORF Swiss Milk Produkte. Er betreut auch
die Marke «Pico», welche HOCHDORF exklusiv für
die holländische Hoogwegt Gruppe herstellt. «Pico»
Milchpulver wird in vielen Ländern Westafrikas und
im arabischen Raum verkauft. Das Bild zeigt den An-
fang und den Schluss der Logistikkette. In der Schweiz
werden die Produkte mit dem Hubstapler verladen
und in Mauretanien erfolgt mit dem Eselskarren die
Feinverteilung für das lokale Kleingewerbe.
HOCHDORF Swiss Milk AG

      Die HOCHDORF Swiss Milk AG erreichte 2013
e­ inen Brutto-Verkaufserlös von CHF 232.8 Mio.                             Strategie in Kürze
 (VJ: CHF 224.6 Mio.; +3.6%). Die Umsatzsteigerung                          Wir sind die Schweizer Nr. 1 für Milchpulver
 resultiert zu einem grossen Teil aus den deutlich                       und konzentrieren uns auf unser Kerngeschäft:
 ­höheren Preisen. Die sehr tiefen Milchmengen im                        lang haltbare Milch- und Molkederivate. Für un-
  ­ersten Halbjahr konnten wir mit höheren Milchmen-                     sere Kunden sind wir ein verlässlicher Partner für
   gen im zweiten Halbjahr – im Vergleich zum Vorjahr –                  hoch qualitative Produkte und Dienstleistungen.
   und mit e­ iner deutlichen Steigerung der Molkemenge                  Wir verfolgen in der Schweiz und im Export eine
   wett­­machen. Die verkaufte Produktmenge ging ent-                    Mehrwert-Strategie für trockene Milch- und
   sprechend auch nur um –1.1 Prozent auf 59'215 Ton-                   ­Molkederviate.
   nen zurück (VJ: 59'854 Tonnen).

       Wegen der tiefen Milchmenge – vor allem im ers-                der mehr. Die Preise dürften im 1. Halbjahr sicher auf
ten Halbjahr – mussten wir uns auf die Lieferfähig-                   dem hohen Niveau verharren. Mittel- und langfristig
keit im Inlandmarkt konzentrieren. Unseren Kunden                     werden die (internationalen) Preise aufgrund der immer
konnten wir deshalb jederzeit die Lieferfähigkeit                     grösseren Nachfrage auf hohem Niveau verbleiben oder
­gewährleisten. Die Exportgeschäfte mussten wir                       noch weiter zulegen – kurzfristige Preiseinbrüche kön-
 ­mengenmässig reduzieren, konnten aber die einge-                    nen aber nicht ausgeschlossen werden.
  gangenen Kontrakte trotzdem erfüllen. Insgesamt
  ­haben wir so ein anspruchsvolles Milchjahr gut                         Für die Schweizer Milchbranche stellt sich aktuell
   ­gemeistert. Dies gilt auch für die Schoggigesetzmittel.           auch die Frage, wie sie am internationalen Markt-
    Die zur Verfügung gestellten Mittel reichten zwar                 wachstum teilhaben will. Ungeachtet der Diskussio-
    wie erwartet nicht aus, die Situation hatten wir aber             nen bereiten wir uns mit der Entwicklung von Spezia-
    nicht zuletzt dank dem mit unseren Milchlieferanten               litäten und operativen Anpassungen auf eine weitere
    gebildeten Fonds immer unter Kontrolle.                           Marktöffnung vor.

   Den Umsatz aus der Molkeverarbeitung konnten
wir 2013 weiter steigern. Im Rückblick zeigt sich, dass
die Diversifikation hin zur Molkeverarbeitung richtig
war. Im abgelaufenen Geschäftsjahr haben wir im
Werk Sulgen 68.2 Mio. kg Molke verarbeitet, was
einer Zunahme gegenüber 2012 von +40% entspricht.
Für die Zukunft gilt es nun, die Molkeverarbeitung
so weiterzuentwickeln, dass wir Molkeproteine und
Laktose für den Bereich Baby Care selbständig herstel-
len und auch an externe Kunden verkaufen können.

   Für 2014 erwarten wir im ersten Halbjahr eine hö-
here Milchproduktion als 2013. Unter anderem wegen                    Werner Schweizer
der hohen Preise produzieren die Milchlieferanten wie-                Geschäftsführer HOCHDORF Swiss Milk AG

                                                               2013                   2012                2011                2010
Brutto-Verkaufserlös (in TCHF)                              232'767                224'637             238'295            225'069
Export (in %)                                                  13.7                   18.4                15.3                 15.7
Tonnen                                                       59'215                 59'853              62'083              60'516
Vollzeitstellen                                                13.9                   13.8                12.2                 12.5
Brutto-Verkaufserlös je Vollzeitstelle (in TCHF)           16'745.8               16'278.1            19'532.4            18'005.5
Verkaufte Menge je Vollzeitstelle (in Tonnen)               4'260.0                4'337.2             5'088.8             4'841.3

Sortiment: Rahm, Milchkonzentrate, Magermilchpulver, Vollmilchpulver, Rahmpulver, Fettpulver, Milchproteinpulver, Molkepulver,
Molkeproteinpulver, Permeatpulver.

                                                   HOCHDORF Swiss Milk AG     Geschäftsbericht 2013 HOCHDORF   l 19
Aus der UAB MGL Baltija wurde am 1. März dieses
Jahres die HOCHDORF Baltic Milk UAB. Mit dieser
Namensänderung wird die Integration des Unter­
nehmens in die HOCHDORF-Gruppe abgeschlossen.
Das Bild zeigt einen Teil des Teams der HOCHDORF
Baltic Milk UAB mit dem neuen Logo und das Werk
in Medeikiai (Litauen).
UAB MGL Baltija (HOCHDORF Baltic Milk UAB)

   Seit dem 1.1.2013 gehört die UAB MGL Baltija zu
100% zur HOCHDORF Swiss Milk AG, welche damit                             Strategie in Kürze
die volle Managementverantwortung übernommen                                  Wir wollen das grosse Potenzial der Milchpro-
hat. Der Übergang von der MG Lauingen verlief rei-                        duktion in Litauen nutzen, um damit die wach-
bungs- und problemlos. Die Zusammenarbeit mit der                         sende Nachfrage nach Milchderivaten auf dem
HOCHDORF Swiss Milk AG haben wir intensiviert.                            Weltmarkt zu bedienen. Dazu wollen wir unsere
Unter anderem haben mehrere Mitarbeitende gegen-                          Zusammenarbeit mit den Milchproduzenten stär-
seitig die Werke besucht und einen wertvollen Wis-                        ken und unsere Verarbeitungskapazitäten mittel-
sensaustausch vorgenommen. Die UAB MGL Baltija                            fristig ausbauen.
wurde nun per 1. März 2014 auch in HOCHDORF
­Baltic Milk UAB umbenannt.
                                                                    dert werden und die Endprodukte sollen in ihrer
     Im vergangenen Geschäftsjahr erzielten wir einen               ­Zusammensetzung noch genauer den definierten
Brutto-Verkaufserlös von CHF 31.9 Mio. (+30.8%).                     ­Spezifikationen entsprechen. Dies ist umso wichtiger,
Das starke Umsatzwachstum ist auf die deutlich                        als die Milch­beschaffung auch zukünftig eine H
                                                                                                                    ­ eraus-
­höheren Preise für Milchproteine und auf die auf                     forderung b ­ leiben wird. Die Milch-Weltmarktpreise
 ­hohem ­Niveau stabilen Milchfettpreise zurück­                      halten sich momentan auf hohem Niveau stabil, wes-
  zuführen. Wir mussten aber auch für den Rohstoff                    halb wir insgesamt mit etwa derselben Milchmenge
  Milch deutlich mehr bezahlen. Das Milchpreis­-                      rechnen. Das wird wahrscheinlich das erste Halbjahr
  niveau in Litauen liegt auf einem Rekordniveau.                     so bleiben. E­ ntsprechend rechnen wir mit einem
                                                                      ­erfolgreichen Geschäftsjahr 2014.
     Im Geschäftsjahr 2013 konnten wir zwar wieder
leicht mehr Milch verarbeiten als 2012 (56.8 Mio. kg
vs. 55.4 Mio. kg), wir haben aber nach wie vor Molke-
proteinkonzentrat im Lohnauftrag getrocknet. Damit
konnten wir die Auslastung der Anlagen ähnlich hoch
halten wie im Vorjahr. Wegen Querelen zwischen ­
Litauen und Russland verhängte Russland eine
­Importsperre für litauischen Käse. Leider haben wir
 ­davon auf dem Milchbeschaffungsmarkt in Litauen
  entgegen unseren Erwartungen im Jahr 2013 wenig
  gespürt.

   Im laufenden Geschäftsjahr wollen wir die Produk-
tion weiter optimieren und unter anderem die Aus-                   Audrius Jukna
beute verbessern. Produktionsverluste sollen vermin-                Geschäftsführer UAB MGL Baltija

                                                                                    2013                2012            2011
Brutto-Verkaufserlös (in TCHF)                                                    31'934              24'420           33'471
Export (in %)                                                                       94.7                93.8             96.2
Tonnen                                                                            13'986              14'213           16'398
Vollzeitstellen                                                                       42                  42             37.5
Brutto-Verkaufserlös je Vollzeitstelle (in TCHF)                                   760.3               581.4            892.6
Verkaufte Menge je Vollzeitstelle (in Tonnen)                                      333.0               338.4            437.3

Sortiment: Rahm, Magermilchpulver, Vollmilchpulver, Milchproteinpulver, Molkeproteinpulver, Permeatpulver.

                                                        UAB MGL Baltija     Geschäftsbericht 2013 HOCHDORF   l 21
In mehr als zwölf Ländern Asiens und Afrikas ver-
kauft Sharif Omar, Vizepräsident von Liptis Nutrition,
die HOCHDORF Produkte unter der Marke Liptomil.
In Ägypten ist Liptomil die am zweitmeisten gekaufte
Babynahrung. Wichtig für den Markterfolg sind ein
starkes Marketing-Team sowie regelmässig organi­
sierte Symposien für Ärzte und auch für das Bera-
tungs- und Verkaufspersonal.
HOCHDORF Nutricare AG

    Für das Geschäftsjahr 2013 haben wir ein Wachs-
tum im Bereich von 20 bis 30% vorhergesagt. Mit                            Strategie in Kürze
­einem Umsatzwachstum von knapp 34% haben                                  Wir bieten unseren Kunden ein Swiss-made-Sorti-
wir das vorhergesagte Wachstum sogar übertroffen.                          ment an hoch qualitativer Baby- und Kindernah-
Der Brutto-Verkaufserlös ist entsprechend auf                              rung an, welches sie unter eigenem Namen oder
CHF 94.5 Mio. angewachsen (VJ: CHF 70.6 Mio.).                             unter einer HOCHDORF Marke verkaufen können.
Das verkaufte Produktvolumen stieg von 11'087                              Wir unterstützen unsere Partner auf Wunsch mit
Tonnen auf 14'007 Tonnen (+26.3%). Ein Teil des                            verschiedenen Dienstleistungen wie z.B. Verkaufs-
Umsatzwachstums konnte über höhere Preise auf-                             und Marketingschulungen. Unsere Wachstums­
grund gestiegener Rohstoffkosten und einen b­ esseren                      ziele erreichen wir mit bestehenden Kunden, aber
Produktemix erzielt werden.                                                auch mit Neukunden in ausgewählten Märkten.

    Das Wachstum erzielten wir vor allem im Mitt­
leren Osten, in Nordafrika und Asien, insbesondere                   damit wir in Lateinamerika mehr Produkte verkau-
in China und Vietnam. Im Mittleren Osten, in Nord-                   fen können.
afrika und in Vietnam sind wir mit unseren beste-
henden Partnern ­gewachsen. In China erweiterten                        Im laufenden Geschäftsjahr planen wir ein Wachs-
wir unser Kundenportfolio um zwei grosse Neukun-                     tum von 18 bis 22% und wollen die CHF 100 Mio.
den. Mit unseren Produkten sind wir in der Zwischen-                 Umsatzmarke deutlich übertreffen. Mit dem geplan-
­zeit die Nummer 1 in Tunesien und die Nummer 2 in                   ten Volumen stossen wir teilweise an Kapazitätseng-
 Ägypten, im Irak und in Vietnam.                                    pässe in der Supply Chain. Deshalb sind wir auf die
                                                                     geplante Logistikoptimierung angewiesen. Zudem
    Unsere Entwicklungsabteilung hat im vergange-                    beschäftigen wir uns in der mittel- bis langfristigen
 nen Jahr neue Rezepturen für Junior Milchen,                        Planung mit Kapazitätserweiterungsprojekten.
AC (Anti Colic), AR (Anti Reflux) Babynahrung und
auch ein Produkt für extrem unterernährte Kinder
entwickelt. Ein wichtiges Projekt war auch die
­Weiterentwicklung der Sofortnahrung für Spitäler.
 Dieses Produkt wird als Flüssigkeit direkt den Spitä-
 lern zur Ernährung frühgeborener Babys geliefert.

   In den Ländern Lateinamerikas Fuss zu fassen,
zeigt sich schwieriger als erwartet. Die administrati-
ven Hürden sind gross. So auch zum Beispiel für die
Produktregistrierung in Brasilien. Das mit Kolumbien
ausgehandelte Freihandelsabkommen ergibt für uns
einen Nachteil gegenüber der EU-Konkurrenz von
15%. Diese Schwierigkeiten gilt es 2014 zu lösen,                    Michiel de Ruiter
                                                                     Geschäftsführer HOCHDORF Nutricare AG

                                                              2013                   2012                2011            2010
Brutto-Verkaufserlös (in TCHF)                              94'507                 70'646              43'615          28'202
Export (in %)                                                 95.9                   94.4                95.1           100.0
Tonnen                                                    14'006.7               11'086.8               7'115           4'899
Vollzeitstellen                                               16.0                   15.9                13.9              11
Brutto-Verkaufserlös je Vollzeitstelle (in TCHF)           5'906.7                4'443.1             3'137.8         2'563.8
Verkaufte Menge je Vollzeitstelle (in Tonnen)                875.4                  697.3               511.9           445.4

Sortiment: In der Schweiz hergestellte Schwangerschafts­milchen, Säuglingsmilchen, Junior-Milchen.

                                                   HOCHDORF Nutricare AG     Geschäftsbericht 2013 HOCHDORF   l 23
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