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magazin RHEIN-NECKAR Juli/August 2015 10 Jahre Metropolregion Rhein-Neckar Geburtshelfer IHK Interview mit den Präsidenten der IHKs Pfalz und Rhein-Neckar S.4 Erfolgsgeschichten Vom Freiwilligentag bis zum Convention Bureau S.8 Bildung im Fokus Interview mit Luka Mucic Luka Mucic, Vorstandsvorsitzender über die Herausforderungen ZMRN e. V. und nach zehn Jahren MRN Vorstandsmitglied SAP SE S.13
STANDPUNKT FIRMENFOTO FOTO: IHK RHEIN-NECKAR Aktivitäten, dieAttraktivität unserer gesamten Region hervorzuheben. Im Wettbewerb um Talente aus ganz Deutschland und darüber hinaus müssen wir im Konkurrenzkampf ge- gen die großen Metropolen punkten. Und da Gratulation gibt es sicherlich noch Luft nach oben. Denn eines ist klar: Nur wenn wir alle „Leucht- türme“ unserer Region bündeln, haben wir V or mehr als 25 Jahren riefen die IHKs eine Chance, die dringend benötigten Fach- Pfalz und Rhein-Neckar gemeinsam kräfte für das Leben an Rhein und Neckar zu mit dem Raumordnungsverband begeistern. Kirchturmdenken einzelner Städte Rhein-Neckar die „Arbeitsgemein- hilft da nicht weiter. Und es gibt durchaus schaft Rhein-Neckar-Dreieck“ ins Leben – noch weitere Hürden, die genommen werden schon damals mit derVision, den siebtgrößten müssen. Dass es nicht gelungen ist, eineTrasse wirtschaftlichen Ballungsraum Deutschlands für eine weitere Rheinquerung im Einheitli- zu einer wirklich schlagkräftigen Einheit mit chen Regionalplan zu verankern, das tut schon internationaler Ausstrahlung zu formen. Mit weh. Diese Fehlentscheidung ist jedoch auf der Rolle des Geburtshelfers geben wir uns der anderen Seite ein Beispiel dafür, wie wich- jedoch nicht zufrieden. Unsere IHKs unter- tig es ist, weiter am Ball zu bleiben und den stützen die Metropolregion Rhein-Neckar seit Kontakt zur Politik zu suchen. Unser IHK- ihrer Gründung ideell und finanziell. Viele Wirtschaftsforum MRN, in dem unsere Kam- ihrer Projekte haben wir initiiert oder beglei- mern wirkungsvoll zusammenarbeiten, ist ten sie mit großem Engagement. Der Rhine- eine bewährte Plattform, die eng mit den Neckar Welcome Club oder das Forum „Ver- Gremien der Metropolregion kooperiert. einbarkeit von Beruf und Familie“ sind nur einige Beispiele. Zu ihrem zehnten Geburtstag Zehn Jahre Metropolregion Rhein- gratulieren wir der Metropolregion Rhein- Neckar stehen für viele Erfolgsgeschichten, Neckar sehr herzlich. In ihrem noch jungen aber auch für zahlreiche Herausforderungen, Leben hat sie schon viel erreicht. die es noch zu bewältigen gilt. Das Jubiläum der MRN ist das Titelthema der Sommeraus- Es sind funktionierende Strukturen für gabe unserer beiden IHK-Magazine, das wir eine Regionalentwicklung sowie zahlreiche – wie es schon guteTradition ist – gemeinsam Plattformen und Netzwerke entstanden. Mehr gestalten. Wir hoffen, dass unsere Beiträge als 100 Millionen Euro Fördergelder wurden Ihr Interesse finden und wünschen Ihnen viel in den vergangenen zehn Jahren für Innova- Spaß beim Lesen. tionscluster in den Bereichen Biotechnologie, Medizintechnologie, Gesundheit und organi- sche Elektronik eingeworben. Hohes Lob bun- Besuchen Sie desweit gab es für das E-Government-Mo- die IHK Rhein-Neckar dellvorhaben und den damit verbundenen Dr. Gerhard Vogel Albrecht Hornbach im Internet: Bürokratieabbau. Für die Wirtschaft von be- Präsident der Präsident der www.rhein-neckar.ihk24.de sonders großer Bedeutung sind jedoch alle IHK Rhein-Neckar IHK Pfalz IHK-MAGAZIN RHEIN-NECKAR 7/8-2015 1
Inhalt FOTO: IHK RHEIN-NECKAR Magazin der IHK Rhein-Neckar 7/8 - 2015 STANDPUNKT Gratulation ..........................................................................................1 TITELTHEMA Interview mit Albrecht Hornbach, Präsident der IHK Pfalz, und Dr. Gerhard Vogel, Präsident der IHK Rhein-Neckar „Die Wirtschaft ist ein Treiber der Metropolregion“..................4 Eine ganze Region packt an .............................................................8 Familie und Beruf unter einen Hut ...................................................8 Cluster fördern Innovationskraft ...................................................10 Der Kampf um die Rheinquerung bei Altrip ...................................11 4 Die Wirtschaft ist ein starker Treiber Die Metropolregion Rhein-Neckar feiert ihren 10. Geburtstag. Albrecht Hornbach, Präsident der IHK Pfalz (l.), und Dr. Gerhard Vogel, Präsident der IHK Rhein-Neckar, erklären die Motivation der Wirtschaft, sich für die Stärkung Internationale Fachkräfte willkommen ..........................................12 Starke Location für Events...............................................................12 der Region zu engagieren, und diskutieren über die Zukunft der Zusammenarbeit. Interview mit Luka Mucic, Vorstandsmitglied der SAP SE und Vorstandsvorsitzender des ZMRN e.V. Eine Allianz starker Partner......................................................13 FIRMENFOTO THEMEN & TRENDS Bilanz und Erfolgsrechnung Rücklagenabbau prägt IHK-Abschluss ....................................36 Standortumfrage in Eberbach und Buchen Dialog mit den Kommunen ......................................................38 Firmenbeispiele TTIP und Mittelstand ...............................................................40 FIRMENNACHRICHTEN AZO Alles begann in einem alten Schafstall.....................................42 Sparkasse Rhein Neckar Nord Positive Zahlen zum Abschied..................................................43 8 Erfolgreiche Projekte Vom Freiwilligentag (Foto) über das Forum „Vereinbarkeit von Beruf und Familie“ bis zum Convention Bureau Rhein-Neckar: In den letzten zehn Jahren sind in der Metropolregion Rhein-Neckar zahlreiche Initiativen New Business: lovedesign Vegane Mode aus dem Odenwald ............................................44 und Plattformen an den Start gegangen. New Business: Stork&Fox Nachhaltige Premium Streetwear .............................................45 FIRMENFOTO Heidelberger Druckmaschinen Umstrukturierung sorgt für rote Zahlen ..................................46 Callies & Schewe Kommunikation Expansion durch Wachstum .....................................................46 Athos Solar Investitionen in Großbritannien ................................................47 Deutsche Rohstoff 13 Eine Allianz starker Partner Im April hat Luka Mucic, Vorstandsmitglied Bestes Ergebnis der Unternehmensgeschichte .........................48 Coffee-Bike Café auf drei Rädern.................................................................48 der SAP SE, den Vorstands- vorsitz des Vereins Zukunft Innotech Marketing & Konfektion Rot Metropolregion Rhein-Neckar Kooperation mit Internationaler Berufsakademie ....................49 (ZMRN) übernommen. Das IHK- Wega Werbeagentur Magazin sprach mit ihm über Seit 25 Jahren in der Metropolregion ......................................50 Erfolgsgeschichten, Defizite und Herausforderungen nach Level 12 Event & Catering zehn Jahren Metropolregion. Über den Dächern von Heidelberg ...........................................50 2 IHK-MAGAZIN RHEIN-NECKAR 7/8-2015 www.rhein-neckar.ihk24.de
adjuga Beratung bei Rechtsfragen ........................................................51 business design people Unternehmensgestaltung neu gedacht .......................................52 bfk 10 Jahre Beratung und Know-how ............................................52 AdHoc Entwicklung und Vertrieb 20 Jahre Design „Made in Germany”........................................55 METROPOLREGION RHEIN-NECKAR Qualifizierungsprogramm „Gute Sache“ erfolgreich Soziale Kooperationen mit Firmen stiften.................................56 Vereinbarkeit von Beruf und Familie Neuer Leitfaden „Führung in Balance“.....................................57 Erfolgreiches Präventionsprogramm 20.000 Mannheimer Kinder besuchten die „Klasse 2000“ .......57 Tote-Winkel-Schulungen Vom Sehen und Gesehenwerden ...............................................58 Wirtschaftsjunioren Mannheim-Ludwigshafen Unternehmen treffen Politik ......................................................59 Verband deutscher Unternehmerinnen Netzwerkabend bei der IHK ......................................................61 RATGEBER Auslandsgeschäft...................62 Gastgewerbe & Tourismus......74 Ausbildung .............................67 Medien ...................................76 Weiterbildung.........................68 Messen...................................76 Dienstleistung ........................69 Öffentliches Auftragswesen....76 E-Business..............................70 Recht......................................77 Europäische Union .................71 Sicherheit...............................78 Existenzgründung & Steuern ..................................78 Unternehmensnachfolge ........72 Technologie & Innovation.......79 Fachkräfte..............................73 Umwelt ...................................79 INTERESSENVERTRETUNG IHK-Vollversammlung Bilanz gezogen und Weichen für die Zukunft gestellt...............80 Fernbus-Kongress in Mannheim Ausbau der Infrastruktur hinkt hinterher...................................81 IHK-Lehrstellenbörsen Duale Ausbildung beweist Qualität ...........................................82 CSR-Frühstücksreihe Verantwortung erkennen, aktiv handeln ....................................82 Mannheimer Abend Wirtschaft trifft auf Wissenschaft..............................................84 Neues aus Berlin und Brüssel ...................................................89 SERVICE Auslandsanfragen ..................90 Öffentl. Bekanntmachung ......92 Existenzgründungsbörse.........90 Wirtschaft im TV......................93 Jubiläen..................................91 Namen & Nachrichten............94 Termine ..................................92 Impressum ..............................95 ZU GAST BEI.... Restaurant „Opus V“ in Mannheim ..............................................96 Titelfoto: SAP SE VERLAGSSONDERVERÖFFENTLICHUNG Metropolregion Rhein-Neckar ............................nach Seite 15 www.rhein-neckar.ihk24.de IHK-MAGAZIN RHEIN-NECKAR 7/8-2015 3
TITELTHEMA „Die Wirtschaft ist ein Die Metropolregion Rhein-Neckar feiert ihren 10. Geburtstag. Albrecht Hornbach, Präsident der IHK Pfalz und ehemaliger Vorstandsvorsitzen- der des ZMRN, und Dr. Gerhard Vogel, Präsident der IHK Rhein-Neckar, erklären die Motivation der Wirtschaft, sich für die Stärkung der Region zu engagieren, und diskutieren über die Zukunft der Zusammenarbeit. FOTO: IHK RHEIN-NECKAR Albrecht Hornbach, Präsident der IHK Pfalz (l.), und Dr. Gerhard Vogel, Präsident der IHK Rhein-Neckar, gratulieren der Metropolregion Rhein- Neckar zum 10. Geburtstag, und diskutieren über die Herausforderungen der nächsten Jahre. Was hat Sie als Unternehmer motiviert, sich Dr. Gerhard Vogel: Mich hat damals die Ex- Welche Hürden sind denn zu überwinden, für die Metropolregion Rhein-Neckar ein- zellenz der Universität Mannheim im Fach um die Metropolregion Rhein-Neckar in zusetzen? Betriebswirtschaftslehre aus dem Fränki- ganz Deutschland und darüber hinaus noch Albrecht Hornbach: Unser Unternehmen schen in die Metropolregion Rhein-Neckar bekannter zu machen? Hornbach ist auf Wachstumskurs. Die He- gezogen. Ich bin geblieben und habe hier Hornbach: Intern haben wir das geschafft. rausforderungen, die sich beispielsweise praktisch mein gesamtes berufliches Leben Der Bekanntheitsgrad innerhalb der Me- aus Digitalisierung und E-Commerce er- verbracht. Die Region habe ich stets als tropolregion liegt bei über 80 Prozent. geben, begreifen wir als Chancen. Wir sehr tolerant wahrgenommen, in der Men- Dazu haben auch zahlreiche Aktivitäten wollen sie optimal nutzen und dafür be- schen aus aller Welt und sogar wir Men- wie der Freiwilligentag oder das Interna- nötigen wir qualifizierte Mitarbeiterinnen schen aus Bayern herzlich willkommen tionale Turnfest 2013 beigetragen. Durch und Mitarbeiter. Mit unserem Standort in sind. Von meinen zahlreichen Geschäfts- die Verteilung der Metropolregion auf der Südpfalz, so schön diese Gegend auch reisen im Rahmen meiner Vorstandstätig- drei Bundesländer gestaltet sich dieArbeit ist, haben wir eher schlechte Karten im keit bei Fuchs Petrolub bin ich immer wie- manchmal etwas schwierig. Auch unsere Wettbewerb mit Berlin, Hamburg, Mün- der gerne hierhin zurückgekehrt. Und Strukturen für die Regionalentwicklung chen oder auch Frankfurt. Deshalb ist es spätestens seit meine Familie in die Rhein- sind komplex – funktionieren aber gut. für uns sehr wichtig zu zeigen, wie inte- Neckar-Region zog, war mir klar, du musst Politische Entscheidungen können wir ressant, abwechslungsreich und dyna- etwas tun für diese wirtschaftlich attraktive jedoch nur begrenzt treffen. Unsere misch unsere Region ist. und lebenswerte Region. Aufgabe ist es, solche Prozesse zu mo- 4 IHK-MAGAZIN RHEIN-NECKAR 7/8-2015 www.rhein-neckar.ihk24.de
Treiber der Metropolregion“ derieren, Plattformen für Regionalent- müssen wir da noch stärker am Ball bleiben wicklung zu bieten und Netzwerke zu Daten und Fakten und vielleicht unsere Präsenz verstärken. schaffen. Die meisten Unternehmen, die In der Metropolregion Rhein-Neckar mit Wir sollten vielleicht auch deutlich machen, bei uns mitmachen, wissen: Es geht bei einer Fläche von 5.637 Quadratkilometern dass hier kein virtuelles Bundesland Kur- den Maßnahmen nicht um den kurzfristi- leben 2,4 Millionen Menschen. Es ist der pfalz entstehen soll, sondern dass Baden- gen Gewinn, sondern um den langfristigen siebtgrößte wirtschaftliche Ballungsraum Württemberg, Hessen und Rheinland-Pfalz Deutschlands. Nutzen. davon profitieren, wenn die Metropolregion Rund 146.000 Unternehmen mit als Ganzes vorankommt. 870.000 Beschäftigten erwirtschaften Vogel: Natürlich haben wir einen gewissen ein Bruttoinlandsprodukt von 80,5 Mil- Strukturnachteil. Denn Städte wie Mann- Hornbach: Die von uns angestrebte Verein- liarden Euro. Die Exportquote beträgt heim oder Heidelberg haben nicht die heitlichung und Harmonisierung zwischen 59 Prozent. Anziehungskraft der ganz großen Metro- unseren drei Ländern bedeutet für die Lan- 22 Universitäten und Hochschulen mit polen.Aber ich finde, die Metropolregion desregierungenjadurchausaucheineMenge über 85.000 Studierenden stehen für Rhein-Neckar hat einen ganz besonderen Arbeit. Da ist es wichtig, den wirtschaftli- die Innovationskraft der Region und Charme – der Mehrwert ist die Kombina- chen Nutzen der Metropolregion zu betonen bieten ein breites Reservoir für quali- tion zwischen urbanem und ländlichem und immer wieder hervorzuheben. fizierte Fachkräfte. Leben. In zwanzig Minuten kann man von Zur Metropolregion Rhein-Neckar ge- Mannheim aus die Pfalz erreichen und Vogel: Denn da müssen wir uns schließlich hören die acht Städte Mannheim, Hei- umgekehrt – auch der Odenwald ist nicht nicht verstecken: Unsere rund 146.000 delberg, Ludwigshafen, Frankenthal, weit. Zudem ist die Nähe zwischen Mann- Unternehmen in der MRN erwirtschaften Landau, Neustadt/Weinstraße, Speyer heim und Ludwigshafen als industriell ge- mit ihren rund 870.000 Beschäftigten ein und Worms sowie die Landkreise Bad prägten Städten und dem Wissenschafts- Bruttoinlandsprodukt von 80,5 Milliarden Dürkheim, Bergstraße, Germersheim, zentrum Heidelberg mit einem komplett Euro. Das sind 3,3 Prozent des bundes- Neckar-Odenwald-Kreis, Rhein-Neckar- anderen Charakter reizvoll. Und wer weiß weiten Bruttoinlandsproduktes. Und das, Kreis, Rhein-Pfalz-Kreis und Südliche schon, dass international bekannte Kon- obwohl wir gerade einmal einen Anteil Weinstraße. zerne wie die SAP oder die BASF in ein von 2,8 Prozent an den Beschäftigten und derselben Region liegen. Das Silicon Deutschlands haben. Valley macht uns vor, wie das geht. Dass Apple dort seinen Sitz hat, weiß mit der TechnologieRegion Karlsruhe. Es Auch beim Thema Infrastruktur in der Me- jeder – der eigentliche Standort, eine gibt auch enge Kontakte zur Metropolre- tropolregion ist es wichtig, Bund und Land Stadt namens Cupertino, spielt da keine gion Frankfurt/Rhein-Main und zur Zu- mit ins Boot zu holen. Das ist nicht immer Rolle. kunftsRegion Westpfalz. geglückt. Hornbach: Die geplante Rheinquerung bei Hornbach: Wir müssen vor diesem Hinter- Bei zahlreichen Themen, die die Metro- Altrip ist vor diesem Hintergrund wirklich grund das Zusammenspiel unserer Städte polregion Rhein-Neckar voranbringen keine Erfolgsgeschichte. Dass es nicht ein- und Gemeinden noch verbessern. Nur wenn möchte, liegt die Entscheidungsbefugnis mal gelungen ist, eine entsprechendeTrasse wir alle Leuchttürme unserer Region zu- bei den Ländern. In Stuttgart, Mainz oder im Einheitlichen Regionalplan zu veran- sammenfassen und damit werben, haben in Wiesbaden ist das Interesse an der kern – damit können wir wirklich nicht zu- wir eine Chance, die Wahrnehmung der Metropolregion Rhein-Neckar jedoch eher frieden sein. Metropolregion zu stärken. Städte wie gering – zumal deren Gebiete in den Mannheim oder Heidelberg sind dazu allein jeweiligen Bundesländern eher Rand- Vogel: Für mich ist dies die schlimmste Fehl- nicht stark genug. lagen sind. Was lässt sich daran ändern? entscheidung der regionalen Politik wäh- Vogel: Das Problem haben wir erkannt – und rend meiner Zeit als Präsident der IHK Sollten wir die Metropolregion vielleicht es gibt auch schon einen Lösungsansatz. Rhein-Neckar. Dass wir es nicht geschafft noch ausweiten, um die Attraktivität zu er- Wir hoffen sehr, dass es demnächst bei jeder haben, diese Option im Einheitlichen Re- höhen? der drei Landesregierungen in Rheinland- gionalplan als eingezeichneteTrasse zu be- Hornbach:Wir haben nun die verschiedenen Pfalz, Hessen und Baden-Württemberg ei- wahren, werden uns unsere Nachfolger si- Institutionen für die Regionalentwicklung nen speziellenAnsprechpartner für die Me- cher noch vorwerfen. Falls sich die Lage etabliert und sie arbeiten gut und effizient. tropolregion Rhein-Neckar geben wird. Die ändert und der Verkehr abnehmen sollte, Deshalb meine ich, dass man über eine rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin hätte man sich ja noch immer dagegen ent- Ausweitung der Metropolregion nicht nach- Malu Dreyer hat erst vor wenigen Wochen, scheiden können – doch diese Wahl haben denken muss. Doch ich bin überzeugt, es als Albrecht Hornbach die Präsidentschaft wir nun nicht mehr. Die Folgen sind schon ist wichtig, die Zusammenarbeit mit den der IHK Pfalz übernahm, die Leistungen jetzt absehbar:Wir sind die Region der kur- angrenzenden Gebieten zu stärken. Schon der Metropolregion Rhein-Neckar sehr ge- zen Wege, aber der langen Staus. In diesem seit 2008 kooperiert die Metropolregion lobt. In den Landeshauptstädten insgesamt Punkt zumindest können wir mit den www.rhein-neckar.ihk24.de IHK-MAGAZIN RHEIN-NECKAR 7/8-2015 5
TITELTHEMA großen Metropolen bereits konkurrieren. werden. Ich sehe es als eine unserer wich- seinem Hafen, Berlin mit seinem Regie- Ohnehin bin ich der Meinung, wir brauchen tigstenAufgaben an, im Kontakt zur Politik rungsviertel. Uns fehlt noch ein eindeutiges eine Modernisierungsoffensive, nicht nur immer wieder den Finger in die eine oder Image, ein Bild, eine positive Assoziation. im Straßennetz, sondern auch bei den andere Wunde zu legen. So müssen auch Eine unserer Aufgaben wird es also sein, Stromnetzen oder in den Schulen. Ein wohl- die Kommunen genau wie Unternehmen der Region ein Profil zu geben und eine habendes Land wie Deutschland kann bei Synergien nutzen. Kirchturmdenken bringt Marke aufzubauen. Unverwechselbarkeit seiner Infrastruktur nicht komplett aufVer- uns nicht weiter. Beispiele für das positive ist ein wichtiges Markenzeichen und auch schleiß fahren! Zusammenspiel zwischen Wirtschaft und ein entscheidender Faktor im internationa- Politik in der Metropolregion gibt es ja len Wettbewerb um die besten Köpfe, um Hornbach: Das ist in derTat eine schwierige durchaus: Ich nenne nur die Verwaltungs- Investitionen und Fördermittel. Problematik, bei der man dicke Bretter boh- vereinfachung und das Forum „Vereinbar- ren muss. Dass es sich trotzdem lohnt, ge- keit von Beruf und Familie“ – Initiativen, Vogel: Unsere Unternehmen sind in hohem meinsam an einem Strang zu ziehen, das die schon weit über unsere Region hinaus Maße auf Fachkräfte angewiesen. Wir sind zeigt die Lösung für die ICE-Strecke Mann- für Beachtung gesorgt haben. Auf diesem eine starke IT- und Industrie-Region. Beste heim-Frankfurt, bei der nun ein Konsens Weg sollten wir weitergehen. Voraussetzungen also, eine „Industrie 4.0- erreicht worden ist – auch wenn dies fünf- Region“ zu werden. Grundlage hierfür ist zehn Jahre gedauert hat. Wenn Sie nun nach vorne blicken, wohin jedoch ein massiverAusbau des Breitband- soll die Reise Ihrer Meinung nach führen? netzes. Zudem brauchen wir entsprechend Vogel:Wobei aus Sicht derWirtschaft einige Hornbach: Das Reiseziel haben wir in un- ausgebildete Köpfe. Als Region könnten elementare Fragen weiterhin offen sind. So serer Vision 2025 klar formuliert: Die wir die Initiative ergreifen und „LearnTanks fehlt beispielsweise weiterhin ein konkreter Metropolregion Rhein-Neckar soll bekannt 4.0“ an Schulen einrichten, um die Schüler Vorschlag für eine Trassenführung. Auch und anerkannt sein als eine der attraktivs- auf die sich verändernden Prozesse und wenn dieser Vorschlag für die Politik mit ten und wettbewerbsfähigsten Regionen Ansprüche in derWirtschaft vorzubereiten. Konflikten und Protesten von Bürgern ein- Europas. Mit diesem Ziel vorAugen haben Auch eine weitere international ausgerich- hergehen wird, darf sie sich hier nicht weg- wir in den vergangenen zehn Jahren viele tete Schule für die Kinder von Fach- und ducken. Eine Lösung, mit der alle zufrieden Schritte in die richtige Richtung gemacht. Führungskräften würde unserem Standort sein werden, wird es nicht geben. Wir sind faktisch bereits eine der attrak- mit seinen stark international ausgerichte- tivsten Regionen in Deutschland! Und eine ten Firmen und Forschungseinrichtungen Welche Rolle spielen die IHKs bei der Ent- der wettbewerbsfähigsten obendrein!Aber gut zu Gesicht stehen. æ wicklung der Metropolregion Rhein-Neckar? wir sind außerhalb unserer regionalen Gren- Hornbach: Wir waren vor über zwanzig zen noch nicht so berühmt wie etwa Mün- Die Fragen stellten Andrea Kiefer Jahren die „Geburtshelfer“. Damals hoben chen mit seinen Biergärten, Hamburg mit und Ulla Cramer. die Industrie- und Handelskammern Pfalz und Rhein-Neckar gemeinsam die „Ar- beitsgemeinschaft Rhein-Neckar-Drei- Vorstandsvorsitzende der BASF SE Eggert FOTO: MRN GMBH eck“ aus der Taufe – bereits mit dem Ziel, Voscherau (2. Reihe, r.) und Wolfgang Pföh- die Region zu einer Einheit zusammen- ler, zu dieser Zeit Vorsitzender des Raum- zuführen und als leistungsstark und at- ordnungsverbands Rhein-Neckar. traktiv zu präsentieren. Daran arbeiten wir Zu den Highlights in der zehnjährigen Ge- bis heute. Schließlich profitieren wir alle schichte der Metropolregion gehörten der vom Erfolg einer Region und deshalb en- Doppel-Erfolg im Spitzencluster-Wettbewerb gagieren wir uns nicht nur als Gesellschaf- des Bundesforschungsministeriums im Jahr ter der Metropolregion Rhein-Neckar 2008: Die Initiativen „BioRN“ und „Forum Organic Electronics“ erhielten bis ins Jahr GmbH, sondern auch in vielen Projekten 2013 Fördergelder in Höhe von 80 Millionen und Initiativen. Euro. Im Januar 2015 überzeugte die MRN Vogel: Die Wirtschaft ist ein wesentlicher So fing alles an beim Wettbewerb „RegioWIN“ und akqui- rierte 14 Millionen Euro Fördergelder für Me- Treiber der Metropolregion – auch in fi- Am 28. April 2005 wurde die Rhein- dizintechnologie und Organische Elektronik. nanzieller Sicht. Ohne die Unterstützung Neckar-Region von der Ministerkonferenz für Ende 2010 besiegelten Bund, Länder der Wirtschaft, Unternehmen wie auch Raumordnung zur Europäischen Metropolre- und Region das E-Government-Modellvor- Kammern, wären Institutionen wie die gion ernannt. Nur drei Monate später unter- haben: Der bundesweit erste Erprobungs- MRN GmbH und der ZMRN e.V. überhaupt zeichneten am 26. Juli 2005 die damaligen raum für innovative IT-Lösungen in föderalen nicht denkbar. Mit dem IHK-Wirtschafts- Ministerpräsidenten Günther Oettinger, Strukturen wurde aus der Taufe gehoben. Roland Koch und Kurt Beck (v.l., 1. Reihe) Im Mai 2013 war mit der Metropolregion forum MRN verfügen die IHKs über einen den 2. Staatsvertrag für die Metropolregion Rhein-Neckar erstmals in der Geschichte IHK-übergreifenden Ausschuss, aus dem Rhein-Neckar. Maßgeblich an diesem Erfolg eine ganze Region Gastgeber für das Inter- heraus Forderungen und Impulse der re- beteiligt waren der damalige stellvertretende nationale Deutsche Turnfest. uc gionalen Wirtschaft an die Politik gestellt 6 IHK-MAGAZIN RHEIN-NECKAR 7/8-2015 www.rhein-neckar.ihk24.de
TITELTHEMA Eine ganze FIRMENFOTOS Region packt an E s war eine schweißtreibende und unge- wohnte Arbeit für die zwölf Mitarbei- terinnenundMitarbeiterderWeinheimer trans-o-flex Schnell-Lieferdienst GmbH, die sich für eine Teilnahme am vierten Freiwilli- gentag der Metropolregion Rhein-Neckar im September 2014 gemeldet hatten. Bei ihrem Projektpartner, dem Weinheimer Bodel- schwingh-Heim, standen der Bau von zwei Hochbeeten, die Neugestaltung der Garten- einfahrtundeingemeinsamerAusflugmitden Senioren in den Hermannshof-Garten auf der Agenda. Doch der Einsatz lohnte sich – das Ergebnis konnte sich sehen lassen. Das fand auchtrans-o-flex-GeschäftsführerMaxMoser: „Wir haben auf diese Weise nicht nur das bür- gerschaftliche Engagement gestärkt, sondern aucheindrucksvollzeigenkönnen,wieschnell und gut man im Team etwas erreichen kann“, zog er ein positives Fazit. Es war die ersteTeil- nahmeseinesUnternehmensamFreiwilligen- tag, an dem unter dem Motto „wir-schaffen- was“ über 6.000 Helfer in 67 Gemeinden links undrechts des Rheinsbeiknapp300Aktionen ans Werk gingen. Stolz auf seine Leistung war auch dasTeam der RV Bank Rhein-Haardt eG aus Lambs- heim, die bei der Senioren-Wohneinrichtung Lamundis-Stift kräftig mit anpackte. Durch gemeinsame Anstrengungen entstanden eine Kräuterspirale und zwei Hochbeete. „Das war ein erfolgreicher Tag mit einem Ergebnis, auf das wir alle stolz waren“, so der Vorstands- Die Teams der Weinheimer trans-o-flex Schnell-Lieferdienst GmbH aus Weinheim (oben) und vorsitzende Kuno Merk. der RV Bank Rhein-Haardt eG aus Lambsheim engagierten sich im Gartenbau. H RN GMB und ein echterTrendsetter bei diesemThema Familie und FOTO: M geworden. Die Feriencamps Delta Kids, die Familiengenossenschaft oder die Kinderbe- Beruf unter treuungsdatenbank sind nur einige Meilen- steine auf diesem Weg – ebenso wie die Entwicklung eines Workshops zur Sensibi- einem Hut lisierung von Führungskräften, den bei- spielsweise die SCA Hygiene Products A uf dem steinigen Weg zu einer bes- GmbH einsetzt. „In der Kooperation mit der serenVereinbarkeit von Beruf und Metropolregion Rhein-Neckar schätzen wir Familie ist die Metropol- vor allem die Vernetzung der Unternehmen region Rhein-Neckar in den letz- in unserer Region und den Austausch von ten Jahren deutlich vorangekommen – aktuellen Themen im Forum ,Vereinbar- 8 IHK-MAGAZIN RHEIN-NECKAR 7/8-2015 www.rhein-neckar.ihk24.de
TITELTHEMA keit von Beruf und Familie‘“, betont Sabine tuellen Fragestellungen aus unserem Unter- Speyer, angemeldet hat. „Wir möchten unsere Riverón Cárdenas, Coordinator Work & nehmen in Kleingruppen zu erarbeiten.“ Belegschaft dabei unterstützen, Familie und Family. „So kam es, dass wir auf Basis eines Immer mehr an Bedeutung gewinnt auch Beruf in Einklang zu bringen“, so der kauf- von dem Forum entwickelten modular auf- die Thematik Beruf und Pflege, zu der das männische Leiter Rolf Peikert. „Dafür nutzen gebauten Lehrbausteins für die Universitäten Forum „Vereinbarkeit von Beruf und Fami- wir u. a. die Angebote der Metropolregion und Hochschulen der Region einen Work- lie“ u. a. eine Schulungsreihe mit fünf Mo- in diesem Bereich und profitieren von deren shop für unsere Führungskräfte entwickelt dulen und ab November auch eine zweitägige breitem Erfahrungsschatz, der durch den haben. Rund 50 unserer Manager haben Qualifizierung zum betrieblichen Pflege- Austausch mit Unternehmen der Region schon an diesem Angebot teilgenommen. Guide anbietet, für das sich auch eine Mit- entsteht. Als mittelständisches Unterneh- Unser Ziel ist es, die SCA-Führungskräfte arbeiterin der Thor GmbH, einem Anbieter men wissen wir dieses Engagement sehr zu zu sensibilisieren und Lösungsansätze zu ak- von technischen Konservierungsmitteln aus schätzen.“ ClusterfördernInnovationskraft land und die Schweiz Innovationsprojekte ini- tiiert und betreut. Am 22. September 2015 ladenBioRNNetworke.V.undBioRNCluster Management zur Jahrestagung bei AbbVie in FOTO: MERCK Ludwighafen ein. FürRenéChassein,VorstandderPfalzwerke AG in Ludwigshafen, bieten insbesondere die Cluster „Energie & Umwelt“ und „StoRegio“ dieChance,konzeptionelleundtechnologische Energie-Innovationen in einem erweiterten Umfeld branchenübergreifend und synerge- tisch zu entwickeln. „Gerade weil Dezentra- lisierung, das Zusammenrücken von Energie- erzeugungund-verbrauchsowiedieNäheund dasVertrauensverhältniszumKundenwesent- licheKennzeichenderEnergieweltvonmorgen sein werden, erachten wir das Konzept der Re- gionalität, wie es die Pfalzwerke seit über 100 Jahren in ihrer DNA tragen und das wir in der Metropolregion Rhein-Neckar ebenso wie in der ZukunftsregionWestpfalzaktiv mitgestal- ten, als einen wesentlichen Erfolgsfaktor. Die Pfalzwerke AG erleben und nutzen dabei von Beginn an die MRN als Plattform des Aus- tauschs, der thematischen Vertiefung und der Die Metropolregion Rhein-Neckar hat sich zu einem bevorzugten Standort für die Biotechnologie- konstruktiven Diskussion. Dabei bereichert Forschung entwickelt. der Kontakt zu branchennahen Akteuren ebenso wie der Austausch mit Unternehmen, auf.„BinnenfünfJahrenkonntenunsereClus- E in zentrales Handlungsfeld der Metro- welche sich in Themen engagieren, die bisher polregion ist seit 2007 die Förderung ter 39 Patente anmelden und Lizenzverträge nicht im eigenen Fokus stehen, die unterneh- von sogenannten Clustern, die die Ent- voninsgesamt60MillionenEuroabschließen“, merische Strategie- und Zielentwicklung.“ wicklung von neuen Produkten und Dienst- so Christian Tidona, Geschäftsführer der Zehn Jahre MetropolregionRhein-Neckarbe- leistungenbeschleunigen.EchteLeuchttürme BioRN Cluster Management GmbH. „Doch deutenaucheineDekadederZusammenarbeit sind vor diesem Hintergrund die Allianzen auch nach demAuslaufen der Fördermaßnah- der in der Region ansässigen (und teilweise Biotech-Cluster Rhein-Neckar (BioRN) und men arbeiten wir weiter daran, die Region bei weit darüber hinaus tätigen) Energieversor- das „Forum Organic Electronics“, die 2008 diesemThemavoranzubringen.“DieExpertise gungsunternehmen in einer Entwicklungs- alsSiegerausdemSpitzencluster-Wettbewerb des Clusters und das entstandene Netzwerk phase der Energiewirtschaft, die durch weit- des Bundesforschungsministeriums hervor- ermöglichten den Gewinn eines der weltweit reichendeVeränderungen gekennzeichnet ist: gingen. Sie wurden bis Ende 2013 mit insge- größten öffentlich geförderten Kooperations- Liberalisierung der Energiemärkte, Regulie- samtrund80MillionenEurogefördert.Weitere projekte im Bereich Gesundheit, EIT Health. rung der Netzinfrastrukturen und schließlich 80 Millionen Euro brachten die Partner aus Von Mannheim und Heidelberg aus werden die Dezentralisierung des Energiesystems im der regionalen Wirtschaft und Wissenschaft indenkommendensiebenJahrenfürDeutsch- Zuge der begonnenen Energiewende. 10 IHK-MAGAZIN RHEIN-NECKAR 7/8-2015 www.rhein-neckar.ihk24.de
TITELTHEMA Der Kampf um die Rheinquerung bei Altrip B ei einem Ranking, welches Thema die Der anstehende Unternehmen in der Metropolregion Abriss der Hochstraße Rhein-Neckar besonders umtreibt, Nord in Ludwigshafen schafft es das Problem Verkehrsinfrastruktur wird die Stausituation problemlosaufPlatzeins.DieaktuellenMega- in der Region noch Staus auf den Rheinbrücken – vermutlich nur verstärken. ein Vorgeschmack auf die Situation beim Ab- FOTO: STADT LUDWIGSHAFEN riss der Hochstraße Nord in Ludwigshafen ab 2018 – sorgen rechts und links des Rheins für Aufregung. Vor allem das Thema Rhein- querung bei Altrip wird derzeit wieder heiß diskutiert. „Bis vor wenigen Jahren war eine weitereRheinbrückebeiAltripganznah.Doch zwanzig Jahren nicht erhöhen, sondern sogar in der Gesellschaft. „DasVerständnis für die die kommunale Politik in Ludwigshafen, verringern würde. Heute, zehn Jahre danach, Bedeutung der Verkehrsinfrastruktur muss Mannheim und im Rhein-Pfalz-Kreis hat die- wissen wir, dass in diesem wirtschaftlichen wachsen, und die politischen Entscheidungs- ses Projekt nicht mehr verfolgt. Schlimmer Kraftzentrum über 100.000 neue Stellen ge- träger müssen sich diesesThemas mit höchs- noch, es wurde durch die Gremien imVerband schaffenwurden.Ichhoffeaufeinallgemeines ter Priorität annehmen“, so der Unternehmer. Region Rhein-Neckar und im Einheitlichen Wachrütteln rechts- und linksrheinisch, damit „Genehmigungsprozesse und wichtige Regionalplan ad acta gelegt“, so Jochen Lam- ganz schnell kollektive Entscheidungen für Großprojekte müssen schneller zu einem er- pert, Geschäftsführer des technischen Groß- die Zukunft herbeigeführt werden.“ folgreichen Ende gebracht werden.Wir brau- handels Rala in Ludwigshafen. „Eines derAr- Auch Jochen Graeff, geschäftsführender chen in der Metropolregion kurze Wege und gumente gegen die Brücke war, dass sich das Gesellschafter der gleichnamigen Mannhei- gute Verbindungen über den Rhein – auch Verkehrsaufkommen in den nächsten zehn bis mer Spedition, plädiert für ein Umdenken für unsere Mitarbeiter.“ ANZEIGE www.rhein-neckar.ihk24.de IHK-MAGAZIN RHEIN-NECKAR 7/8-2015 11
TITELTHEMA Internationale Zu einem internationalen Barbecue Fachkräfte trafen sich die Mitglieder des willkommen Rhine-Neckar Welcome Club bei der Firma Fasihi GmbH A ls Saeid Fasihi zum ersten Mal von der Existenz des Rhine-Neckar Welcome und wurden von Saeid Fasihi FIRMENFOTO Club hörte, war er begeistert von der (r.) herzlich Idee einer besseren Integration ausländischer begrüßt. FachkräfteinderRegion.DerGeschäftsführer und Gründer der Fasihi GmbH in Ludwigsha- aus zwölf verschiedenen Ländern nutzten die Firma gehört zu den Gründungsmitgliedern. fen, einem Software-Unternehmen für Portal- Gelegenheit, neue Kontakte zu knüpfen. Erst vor wenigenWochen sponserte Fuchs den Lösungen mit über 50 Beschäftigten, ist ge- Im Jahr 2013 wurde der Club gegründet, Besuch der Ausstellung „Herzblut“ im Tech- bürtigerIraner.ErweißauseigenerErfahrung, dermitgemeinsamenAktionendazubeitragen noseum in Mannheim. Der Schmierstoffher- wie sich das Ankommen in einem fremden soll, dass sich frisch zugezogene Fachkräfte stellernutztaußerdemdasPartnerSupportPro- Land „anfühlt“. Eine Art gelebte Willkom- schnell in der Region heimisch fühlen. Partner gram, das die IHK Rhein-Neckar für die menskultur hat Fasihi schon lange im eigenen des gemeinsam mitderIHK Rhein-Neckar ge- Integration der mitreisenden Familien der in- Unternehmen aufgebaut: Mitarbeiter unter- tragenenNetzwerkssindderzeitABB,AbbVie, ternationalen Fachkräfte anbietet, zur Unter- schiedlichster Nationalitäten (Türkei, Italien, BASF, Cema, Evobus, Fasihi, Fuchs Petrolub, stützung von zwei südeuropäischen Partnerin- Frankreich,Iran,Polen,Griechenland)wurden HeidelbergCement, Heidelberger Druckma- nenihrerMitarbeiter.„WirwolleneinenBeitrag vonihmeingestelltundfühlen sichausgespro- schinen, John Deere, MLP, Pfalzwerke, Roche zurWillkommenskulturinunsererRegionleis- chenwohlinderFirma.AlsMitglieddesRhine- Diagnostics,SAPundWiley.ImKernteamdes ten“, so Recio Oviedo. „Und ein gegenseitiger NeckarWelcome Club lud er im Mai zu einem Clubs, der die Aktivitäten plant, ist auch Ca- Austausch sowie die Hilfe durch Organisatio- internationalenBarbecueaufseinGrundstück roline Recio Oviedo, Personalreferentin bei nen wie die Metropolregion oder die IHK ist inWeisenheimamSandein:Rund70Personen Fuchs Schmierstoffe – die traditionsreiche da sehr hilfreich.“ Starke Location für Events tionBureauMetropolregionRhein-Neckarer- halten wir durch die breit gefächerte Marke- tingplattform einen großen Mehrwert. Wir Das Ziel: Veranstaltungsplaner in Unterneh- FOTO: STADT LANDAU werden auch zukünftig mitwirken und Bot- men und Agenturen von den Stärken der Re- schafter einer ganzen Region sein.“ gion als Kongress-,Tagungs- und Eventstand- Erst seit kurzem ist die Hospitality Guys ort zu überzeugen. Von Anfang an mit dabei GmbH aus Heidelberg im Hotelgeschäft en- war die Stadtholding Landau in der Pfalz gagiert. „Als erste Mitgliedschaft haben wir GmbH.„WirhabenunsanderGründungdieser uns bei unserer Gründung vor zwei Jahren di- Initiativebeteiligt,umdieTagungsstadtLandau rekt für das Convention Bureau Rhein-Neckar mitderJugendstil-FesthalleLandauinundmit entschieden“, so General Manager Johannes der Metropolregion Rhein-Neckar besser zu F. Groebler. „Wir sind ein kleines Event & vernetzen“, so Geschäftsführer Thomas Sales-Team.DeshalbbenötigenwirUnterstüt- Hirsch. „Im Fokus des Zusammenschlusses zung vor allem im Bereich Sales & Marketing. stehendiezentraleVermarktungderKongress- Wir möchten diese Plattform gerne nutzen, und Tagungswirtschaft und das stärkere Zu- um unsere Hotels wie das gerade eröffnete sammenspielderunterschiedlichenregionalen Design Boutique Hotel Syte in Mannheim, Anbieter aus diesem Dienstleistungssektor.“ unsereneueEventlocationimStaytion unddie Die Jugendstil-Festhalle Landau ist eine beliebte Und er ist überzeugt: „Die Idee, gemeinsam Suytes Business Studios in Heidelberg be- Location für Kongresse und Veranstaltungen in mit anderen für die Region einzustehen und kannter zu machen, zu vermarkten, neue Kun- der Metropolregion. dieses nach außen sichtbar werden zu lassen, den zu erreichen und gemeinsame Vertriebs- R und 30 Locations und zehn Hotels ha- ist gelungen: Durch die Bündelung der regio- aktionen zu planen. Ich bin überzeugt dass ben sich gemeinsam mit zahlreichen nalen Veranstaltungsbranche entstand ein er- unsere Region perfekt ist für Veranstaltungen Event-Dienstleistern im Convention folgreiches Netzwerk – Erfahrungen werden aller Art – und das können wir mit Hilfe des Bureau Rhein-Neckar zusammengeschlos- eingebracht und gewonnene Erkenntnisse un- Convention Bureau in ganz Deutschland und sen, das im August 2008 mit gerade einmal tereinander ausgetauscht, sodass sich Syner- darüber hinaus deutlich machen.“ sieben Branchen-Akteuren an den Start ging. gieeffekte ergeben.Als Mitglied des Conven- alle Texte: uc 12 IHK-MAGAZIN RHEIN-NECKAR 7/8-2015 www.rhein-neckar.ihk24.de
TITELTHEMA FIRMENFOTO Eine Allianz starker Partner Im April hat Luka Mucic, Vorstandsmitglied der SAP SE, den Vorstandsvorsitz des Vereins Zukunft Metropolregion Rhein-Neckar (ZMRN) übernommen. Das IHK-Magazin sprach mit ihm über Erfolgsgeschichten, Defizite und Herausforderungen nach zehn Jahren Metropolregion. Wo steht Ihrer Meinung nach die Metropol- 17,5 Prozent auf aktuell 80,5 Milliarden region Rhein-Neckar im Wettbewerb mit ande- Euro gestiegen. Die Zahl der sozialversi- ren Wirtschaftsregionen in Deutschland und cherungspflichtig Beschäftigten kletterte im SAP-Vorstandsmitglied Luka Mucic möchte als international? selben Zeitraum um 100.000 auf knapp Vorstandsvorsitzender des Vereins Zukunft Me- Luka Mucic: Seitdem wir die Europäische 870.000, und dieArbeitslosenquote liegt mit tropolregion Rhein-Neckar (ZMRN) das Thema Bildung in den Vordergrund rücken. Metropolregion Rhein-Neckar vor zehn Jah- rund fünf Prozent deutlich unter dem Bun- ren aus der Taufe gehoben haben, hat sich desdurchschnitt. Eine Exportquote von der Ballungsraum Rhein-Neckar wirtschaft- knapp 59 Prozent belegt zudem die Innova- Sind das Ihrer Meinung nach nachhaltige Ent- lich sehr positiv entwickelt. Wir sind defi- tionskraft und internationale Wettbewerbs- wicklungen? nitiv ein gut aufgestellter Standort. Das lässt fähigkeit der hiesigen Wirtschaft. Obwohl Mucic: Es sind vor allem zwei Indikatoren, die sich auch an einigen Fundamentalindikato- wir die kleinste der elf Metropolregionen mich für die Zukunft sehr optimistisch stim- ren festmachen: So ist das Bruttoinlands- sind, liegen wir bei fast allen Kennzahlen men. Die Firmen in der Region beschäftigen produkt in unserer Region seit 2005 um auf einem der vordersten Plätze. rund doppelt so viele Spezialisten in den ANZEIGE www.rhein-neckar.ihk24.de IHK-MAGAZIN RHEIN-NECKAR 7/8-2015 13
TITELTHEMA Bereichen Forschung und Entwicklung wie sonderengeografischenLageüberdreiLänder der vorderen Plätze schaffen. Wir dürfen imdeutschenDurchschnitt,undunsereRegion hinweg eröffnet große Chancen und ist ein nicht aufhören, immer wieder gemeinsam ist offensichtlich attraktiv für die Menschen. idealer Erprobungsraum. Doch die adminis- den Finger in diese Wunden zu legen und Prognosen gehen davon aus, dass die Bevöl- trativen Grenzen bedeuten auch, dass große die Entscheidungsträger außerhalb der Re- kerung in der Region bis 2030 trotz demogra- Hürden zu überwinden sind. Beispielsweise gion in die Pflicht zu nehmen. fischen Wandels um bis zu vier Prozent fließen Fördergelder nicht so einfach, wenn wachsenwird,währendvieleandereGegenden Bundesländer erkennen, dass diese auch in Würde es hier vielleicht helfen, am Bekannt- in Deutschland schrumpfen. Zudem verfügen Gebieten außerhalb des eigenen Zuständig- heitsgrad der Metropolregion Rhein-Neckar wir über eine hohe Exzellenz bei den Themen keitsbereichseingesetztwerden.Damussman zu arbeiten? BildungundWissenschaft.DieinWirtschafts- sehr oft dicke Bretter bohren. Doch zu unserer Mucic: Für Metropolregionen wie Hamburg wissenschaften führende Mannheimer Uni- Jubiläumsfeier am 18. September haben die oder München muss man keine Werbung versität, die weltbekannte Voll-Universität in dreiLandesoberhäuptervonBaden-Württem- machen – diese Städte sind bereits eigene HeidelbergundSpitzenforschungsinstitutewie berg, Hessen und Rheinland-Pfalz zugesagt Marken. Bei der Metropolregion Rhein- das European Molecular Biology Laboratory undeswirdeinegemeinsameErklärunggeben. Neckar ist das anders. Da müssen wir ge- sind da nur einige Beispiele. Das alles ist eine Ichwünschemirsehr,dasswiraufLänderebene meinsam an einem Strang ziehen, um gerade gute Basis für eine erfolgreiche Zukunft der noch in diesem Jahr einen guten Schritt wei- mit Blick auf die Rekrutierung von Fach- Metropolregion. terkommen. kräften den Bekanntheitsgrad zu steigern. Wir müssen uns darüber klar werden, dass Was haben die Organisationen der Metropol- In welchen Bereichen könnte eine solche en- auch bekannte Marken wie Heidelberg noch region zu dieser Entwicklung beigetragen? gere länderübergreifende Zusammenarbeit mehr an Strahlkraft gewinnen, wenn wir alle Mucic: Ich bin überzeugt, dass die gemein- von Bedeutung sein? zusammen als Fürsprecher und Multiplika- schaftliche Regionalentwicklung hier Früchte Mucic: Ich möchte gerne, dass die Metro- toren unserer Region auftreten – beispiels- trägt. Wir haben einen hohen Grad an Vernet- polregion ein Vorreiter in Sachen Digitali- weise beim Auftritt der Unternehmen auf zung erreicht. Der Verein Zukunft Metropol- sierung wird. Bund und Länder werden in der Homepage, bei Präsentationen oder bei region Rhein-Neckar mit aktuell 740 Mitglie- diesem Kontext hohe Fördermittel bereit- Werbematerial. Schließlich haben wir eine dern, der Verband Region Rhein-Neckar und stellen – davon würden wir profitieren. hohe Lebensqualität zu bieten – und das dieMetropolregionRhein-NeckarGmbHzie- Doch es geht nicht nur um die digitale zu weit günstigeren Lebenshaltungskosten hen hier gemeinsam mit Politik, Wirtschaft, Infrastruktur, sondern auch um die Prozess- als beispielsweise in München. Da fehlt WissenschaftundVerwaltunganeinemStrang. ebene wie das Thema E-Government. uns vielleicht manchmal noch das Selbst- VorallemdieWirtschafthatsichpersonellund Ich sehe unsere Erfolgsaussichten sehr op- bewusstsein. finanziell in großem Stil engagiert – das ist timistisch. Schließlich konnten wir in den nicht selbstverständlich. vergangenen zehn Jahren mehr als 100 Mil- Im April haben Sie den Vorstandsvorsitz des lionen Euro Fördergelder für die verschie- ZMRN übernommen. Welches Thema nimmt Was motiviert die Wirtschaft denn zu einem densten Innovationscluster einwerben. in Ihrem „Regierungsprogramm“ eine beson- solchen Engagement? dere Position ein? Mucic: Herausforderungen wie Fachkräfte- Nicht nur die virtuelle, auch die physische Mucic: Neben den vielen bereits angespro- mangel, Energiewende oder Bürokratieabbau Infrastruktur ist ein Thema, das vor allem chenen Handlungsfeldern, die wir weiter vo- lassen sich im regionalen Zusammenspiel der Wirtschaft in der Region Sorgen bereitet. ranbringen werden, bin ich überzeugt, dass viel effizienter bewältigen. Ich denke da bei- Man denke nur an die lange geforderte Rhein- wir auch neue Leuchtturmthemen brauchen, spielsweise an das Forum „Vereinbarkeit von querung bei Altrip, für die keine verbindliche die unsere nationale und internationale Re- Beruf und Familie“, durch das die Familien- Freihaltetrasse in den Einheitlichen Regio- putation verbessern. Ich setze dabei auf die freundlichkeit von Unternehmen deutlich ge- nalplan aufgenommen wurde. stärkere Vernetzung der Initiativen im Be- stiegen ist – ein wichtiger Faktor bei der Ge- Mucic: Nun, wir alle wissen, eine weitere reich Bildung. Basis dafür ist ein Bildungs- winnung von Fachkräften – oder an den Rheinbrücke wäre wirklich nötig – und wer atlas über die in der Region vorhandenen Bereich Willkommenskultur. Maßnahmen weiß, vielleicht ergibt sich doch noch einmal Aktivitäten, den wir derzeit – auch mit Un- wie der „Rhine-Neckar Welcome Club“ tra- eine Chance. Die Verkehrsinfrastruktur ist terstützung der IHKs – erstellen. Im nächsten gen dazu bei, dass Fachkräfte aus demAusland jedoch generell ein wichtiges Thema, das Jahr soll dann ein Bildungsgipfel als Initi- schnell Anschluss finden. Unser E-Govern- wir im Vorstand des ZMRN regelmäßig dis- alzündung dienen und die Plattform bieten, ment-Modellvorhaben zur Verwaltungsver- kutieren. Ein wichtiger Punkt dabei ist u. a., um die Player in diesem Bereich in näheren einfachung hat ebenfalls weit über die Region Baumaßnahmen in verschiedenen Bereichen Kontakt zu bringen. So können wir Syner- hinaus Beachtung gefunden – und auch das der Metropolregion zu koordinieren und gien nutzen und unsere Mittel mit einer grö- sind wieder nur einige Beispiele. transparent zu machen. Sie müssen ja nun ßeren Breitenwirkung einsetzen. wirklich nicht alle parallel stattfinden und Bei vielen Projekten und Ideen ist die Metro- sollten die ohnehin vorhandenen Staus nicht Können Sie ein Beispiel nennen? polregion bereits erfolgreich unterwegs. Wo verschärfen. Und es muss uns gelingen, dass Mucic:Viele SAP-Mitarbeiter engagieren sich gibt es noch Nachholbedarf? es die Verkehrsprobleme der Region in der als Mentoren für benachteiligte Kinder und Mucic: Unsere Metropolregion mit ihrer be- Prioritätenliste der Länder endlich auf einen habeninZusammenarbeitmitderOrganisation 14 IHK-MAGAZIN RHEIN-NECKAR 7/8-2015 www.rhein-neckar.ihk24.de
TITELTHEMA „KinderHelden“ auch innova- jekte könnte ein Bildungsgipfel ANZEIGE tive Konzepte wie das Work- ein Schlaglicht werfen und wei- place-Mentoringentwickelt,bei tereUnternehmenfürdieseThe- dem die Jungen und Mädchen men begeistern. Das fände ich regelmäßig zu uns ins Unter- extrem spannend. æ nehmen kommen – und das ist nur eine von vielen Ideen in der Die Fragen stellten Andrea Region. Auf solche tollen Pro- Kiefer und Ulla Cramer. Ihr Engagement ist gefragt! D er Regionalentwick- lungsarbeit liegt ein ein- faches Prinzip zugrunde: d. h. einen Euro pro Tag für die Region. „Gemeinsam sind wir stär- Mitarbeit in Netzwerken: ker“. Auch wenn diese Idee Eine der wichtigsten Aufga- bereits seit den 1950er Jah- ben der Metropolregion ist, ren verfolgt wird, hat der Menschen und Wissen zu länderübergreifende Schul- vernetzen. Dies geschieht terschluss mit Ernennung größtenteils in regionalen zur Europäischen Metropol- Netzwerken, in denen sich region im Jahr 2005 deut- jeder Interessierte engagie- lich an Dynamik gewonnen ren kann. Gute Beispiele – nicht zuletzt dank des sind das Forum „Vereinbar- starken Engagements der keit von Beruf und Familie“, Wirtschaft. Damit die regio- die „Regionalstrategie De- nale Bewegung künftig noch mografischer Wandel“ oder mehr Schlagkraft entfalten verschiedene Initiativen im kann, braucht sie weitere Bereich Energiewende. Mitstreiter. Hier drei Bei- spiele, wie sich Unterneh- Mit der Region werben: men einbringen können: Setzen Sie ein sichtbares Zeichen und tragen Sie die Mitgliedschaft im Verein Stärken der Region nach Zukunft Metropolregion außen. Unter www.m-r-n. Rhein-Neckar (ZMRN): Der com/mediacenter finden Sie ZMRN initiiert und unter- Texte, Bilder und Videos, die stützt Projekte insbesondere kostenlos genutzt werden in den Bereichen Sport, Re- können, um z. B. auf Internet- gionale Identität, Kultur, seiten, in Stellenangeboten Bürgerschaftliches Engage- oder bei Messen für Ihre ment und Umweltschutz. unternehmerische Heimat Der 16-köpfige Vereinsvor- Rhein-Neckar zu werben. stand, in dem auch die Zudem sollten Sie im Karrie- Kammern vertreten sind, ist rebereich Ihrer Internetseite Ort des strategischen Dia- einen Link auf die speziell logs zwischen Wirtschaft, für Fachkräfte konzipierte, Wissenschaft, Politik und zweisprachige Webseite Verwaltung. Regelmäßige www.rhein-neckar-upgrade.de Veranstaltungen bieten den setzen. Damit zeigen Sie derzeit 740 Mitgliedern gute Ihren potenziellen Bewer- Möglichkeiten zum Networ- bern eindrucksvoll: Hier king. Der Mitgliedsbeitrag lässt es sich bestens leben beträgt 365 Euro im Jahr, und arbeiten. www.rhein-neckar.ihk24.de IHK-MAGAZIN RHEIN-NECKAR 7/8-2015 15
THEMEN & TRENDS Rücklagenabbau prägt IHK-Abschluss Sparsam und effizient zu wirtschaften hat für die IHK Rhein-Neckar oberste Priorität. Ebenso wichtig ist es, die Finanzdaten für die Mitgliedsunternehmen transparent zu machen. Aus diesem Grund veröffentlicht die IHK Rhein-Neckar jedes Jahr – nach der Verabschiedung durch die Vollversammlung – ihre Bilanz und ihre Erfolgsrechnung. VON ULLA CRAMER ERFOLGSRECHNUNG D ie Wirtschaft im Bezirk der IHK 2014 2013 Rhein-Neckar verzeichnete im Euro Euro Jahr 2014 eine ordentliche Ge- 1. Erträge aus IHK-Beiträgen 11.734.941,12 11.095.895,70 2. Erträge aus Gebühren 2.693.390,31 2.593.018,23 schäftsentwicklung. Nach 40 Prozent 3. Erträge aus Entgelten 2.135.214,18 1.846.390,74 Ende 2013 berichteten Ende vorigen Jah- 4. Erhöhung oder Verminderung des Bestandes an fertigen und unfertigen Leistungen 0,00 0,00 res 45 Prozent der Unternehmen bei der 5. Andere aktivierte Eigenleistungen 0,00 0,00 IHK-Konjunkturumfrage von einem gu- 6. Sonstige betriebliche Erträge 1.169.381,85 1.575.689,58 - davon: Erträge aus Erstattungen 817.312,60 932.731,90 ten Geschäftsjahr. Nur sechs Prozent der - davon: Erträge aus öffentlichen Zuwendungen 108.276,81 227.386,97 Firmen beurteilten die Lage als eher - davon: Erträge aus Abführung von gesonderten Wirtschaftsplänen 0,00 0,00 schlecht im Vergleich zu sieben Prozent Betriebserträge 17.732.927,46 17.110.994,25 ein Jahr zuvor. Von der Verbesserung der 7. Materialaufwand 3.121.098,43 2.621.925,15 a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für Geschäftslage profitierte insbesondere bezogene Waren 605.373,70 514.439,69 das Dienstleistungsgewerbe, aber auch b) Aufwendungen für bezogene Leistungen 2.515.724,73 2.107.485,46 8. Personalaufwand 13.040.068,32 12.280.773,74 die Industrie. Im Handel war die Situation a) Gehälter 8.939.515,05 8.560.988,06 stabil. „Der Lageindikator, der die Ant- b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und Unterstützung 4.100.553,27 3.719.785,68 worten der Unternehmen zusammenfasst, 9. Abschreibungen 988.561,99 1.017.383,30 liegt weiterhin deutlich über dem lang- a) Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen 988.561,99 1.017.383,30 jährigen Durchschnitt“, so IHK-Haupt- b) Abschreibungen auf Vermögensgegenstände des Umlaufvermögens, geschäftsführer Axel Nitschke. „Ent- soweit diese die in der IHK üblichen Abschreibungen überschreiten 0,00 0,00 10. Sonstige betriebliche Aufwendungen 7.147.394,06 6.928.164,37 sprechend erreichten die Beitragsein- - davon: Aufwendungen aus Zuführung an gesonderte Wirtschaftspläne 0,00 0,00 nahmen – unter Berücksichtigung der Betriebsaufwand 24.297.122,80 22.848.246,56 30-prozentigen Minderung – erneut ein Betriebsergebnis -6.564.195,34 -5.737.252,31 beachtliches Niveau.“ 11. Erträge aus Beteiligungen 0,00 0,00 Vor allem wegen der Reduzierung der 12. Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens 624.959,15 665.712,55 Beitragsminderung von 50 auf 30 Prozent 13. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 8.533,80 12.402,62 stiegen die Mitgliedsbeiträge um 5,8 Pro- - davon: Erträge aus Abzinsung 0,00 0,00 14. Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere zent auf 11,7 Millionen Euro. Diese des Umlaufvermögens 0,00 0,00 Summe berücksichtigt auch einenAusfall 15. Zinsen und ähnliche Aufwendungen 1.318.000,00 759.000,00 - davon: Aufwendungen aus Aufzinsung 1.318.000,00 759.000,00 von Beiträgen in Höhe von 1,6 Millionen Finanzergebnis -684.507,05 -80.884,83 Euro, der durch eine Entnahme aus der Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit -7.248.702,39 -5.818.137,14 hierfür vorgesehenenAusgleichsrücklage 16. Außerordentliche Erträge 0,00 0,00 abgedeckt wurde. Die Erträge aus Ge- 17. Außerordentliche Aufwendungen 0,00 0,00 bühren, die vorwiegend im Berufsaus- Außerordentliches Ergebnis 0,00 0,00 bildungs- und Berufsfortbildungsbereich 18. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 0,00 0,00 anfallen, legten um 3,9 Prozent auf 2,7 19. Sonstige Steuern 34.065,82 30.688,61 Millionen Euro zu. Die Erträge aus Ent- 20. Jahresergebnis -7.282.768,21 -5.848.825,75 gelten, die in erster Linie für den Besuch 21. Ergebnisvortrag 0,00 5.585.073,37 von Lehrgängen der Weiterbildung und 22. Entnahmen aus Rücklagen 7.282.768,21 2.583.752,38 a) aus der Ausgleichsrücklage 1.564.000,00 0,00 von Informationsveranstaltungen erho- b) aus anderen Rücklagen 5.718.768,21 2.583.752,38 ben werden, wuchsen um 15,6 Prozent - davon Liquiditätsrücklage 5.123.768,21 1.333.752,38 auf 2,1 Millionen Euro. In den um 6,3 23. Einstellungen in Rücklagen 0,00 2.320.000,00 a) in die Ausgleichsrücklage 0,00 0,00 Prozent gestiegenen Betriebsaufwand b) in andere Rücklagen 0,00 2.320.000,00 flossen auf verschiedenen Positionen die - davon Liquiditätsrücklage 0,00 0,00 Ausgaben für das Sonderprogramm 24. Ergebnis 0,00 0,00 „Fachkräftesicherung und Bildung“, für 36 IHK-MAGAZIN RHEIN-NECKAR 7/8-2015 www.rhein-neckar.ihk24.de
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