HPJ MOBIPOL - EINFACH DIGITALISTISCH! - Hamburger Polizei Journal - Polizei Hamburg
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Hamburger Polizei Journal Nr. 2 | 2020 HPJ MOBIPOL – EINFACH DIGITALISTISCH! HPJ – Hamburger Polizei Journal Nr. 2 | 2020 1
Z A H L D E S M O N AT S 14.503.260 Zeichen wurden insgesamt für die drei ersten Apps geschrieben. Für mARS, mSB und M24 wurden insgesamt 241.721 Code-Zeilen geschrieben. Pro Code-Zeile werden ca. 60 Zeichen verwendet, sodass wir auf 14.503.260 Zeichen kommen. burg H am olizei fik : P | Gra HPJ – Hamburger Polizei Journal Nr. 2 | 2020 2
EDITORIAL Die Polizei Hamburg macht einen großen Sprung bei der Digitalisie- rung ihrer Arbeit – das betrifft sowohl die Tätigkeit der Einsatzkräfte als auch die Kommunikation zwischen der Leitstelle und den Beam- ten vor Ort. Die umfangreiche Ausstattung mit leistungsfähigen und den Sicherheitsanforderungen genügenden dienstlichen Mobiltele- fonen ist eine gute Grundlage für moderne Polizeiarbeit. Zuverlässige Technik ist die Voraussetzung für digitale Transforma- tion. Aber das allein reicht noch nicht. Entscheidend ist, dass die Anwendungen entlang der Bedarfe der Nutzerinnen und Nutzer entstanden sind und fortlaufend mit ihnen gemeinsam weiterentwi- | Foto: Senatskanzlei/ Roland Magunia ckelt werden. Hamburg folgt dem Grundsatz, dass Digitalisierung kein Selbstzweck ist, sondern immer einen spürbaren Mehrwert erzeugen muss, wobei die Anwender stets im Mittelpunkt stehen. Das ist hier vor- bildlich gelungen. Künftig können Informationen und Daten schnell und sicher an Poli- zeibeamte im Einsatz übermittelt und neue Sachverhalte, Fotos oder andere Hinweise via Diensttelefon vom Ermittlungsort direkt an den Arbeitsplatz weitergeleitet wer- den. Das spart Doppelarbeit, unterbindet Fehler bei der Übertragung von Notizen in den PC und steigert die Effektivität der Prozesse. Moderne Technik wird hier sinnvoll eingesetzt und dient der Optimierung der Ermitt- lungsarbeit, dem Schutz der Polizeibeamten und letztlich der Sicherheit in unserer Stadt. Die Hamburgerinnen und Hamburger können sich auch im Zeitalter der Digitali- sierung auf ihre Polizei verlassen. Christian Pfromm Chief Digital Officer der Freien und Hansestadt Hamburg I N H A LT T I T E LT H E M A | I N T E R V I E W NE WSTICKER Interview mit Polizeipräsident Belobigung am PK 16 . . . . . . . . 15 Ralf Martin Meyer . . . . . . . . . . .04 Messerattacke überlebt . . . . . . . .25 Unboxing . . . . . . . . . . . . . . 08 mSB . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 IM GESPR ÄCH mARS . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 PÖA – Ultimate Mic drop . . . . . . . 20 m24 . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 PERLE-IT . . . . . . . . . . . . . . . 22 MOBIPOL – Apps der Zukunft . . . . 13 VD 214 – Fahrradstaffel . . . . . . . 26 INTERN IN STILLER TR AUER LKA 26 – Städtereise Deutschland . . 16 Und plötzlich ist nichts mehr Ran an die Box . . . . . . . . . . . . 19 wie es war . . . . . . . . . . . . . . .33 Institut für Führungskompetenz . . . 28 Mensch gesucht (m/w/d) . . . . . . 30 PERSONALIEN A K -T U E L L Ernennungen . . . . . . . . . . . . . 34 Welcome Day 2020 . . . . . . . . . . 18 In Gedenken . . . . . . . . . . . . . .35 Impressum . . . . . . . . . . . . . . 35 V E R A N S TA LT U N G Lange nacht der Museen . . . . . . . 14 HPJ – Hamburger Polizei Journal Nr. 2 | 2020 3
I NI TTEELT T R VHI E W MA | INTERVIE W M O B I POL – EIN MEILENSTEIN IN DER GESCHI CH T E D E R PO L I ZEI H A M BU RG „WIR SIND AUF DEM SPRUNG IN EINE NEUE ZEIT.“ HPJ – Hamburger Polizei Journal Nr. 2 | 2020 4 | Foto: Nici Müller, PÖA 2
T I T E LT H E M A | I N T E R V I E W Bis heute klang es wie Zukunftsmusik. Nun scheint der lang ersehnte Meilen- stein zum Greifen nah: Die Polizei Hamburg bekommt in Kürze aktuelle iPhones. Smartphone statt Merkbuch – ein Riesensprung in die digitale Welt. Herr Meyer, was lange währt, wird endlich...! Ralf Martin Meyer – Ich bin überzeugt davon, dass wir mit den neuen Smartphones für die Zukunft den richtigen Weg gehen. Man darf nicht vergessen, dass wir bereits 2015 mit dem Pilotprojekt MobiPol (Mobile Polizeianwendungen) angefangen haben. Zum damaligen Zeitpunkt war mir klar, dass ein Merkbuch in der heutigen Zeit abgelöst werden muss und wir eine digitale Alternative brauchen. Ehrlicherweise ist von 2015 bis heute eine lange Zeit vergangen. Es hing an verschiedenen Dingen, auch das wir seinerzeit noch an Microsoft gebunden waren. Inzwischen ist der Wechsel zu iOS vollzogen. Damit bin ich sehr zufrieden, denn das bietet der Polizei viel mehr Möglich- keiten. Apple bietet Produkte, die die meisten Kolleginnen und Kollegen kennen und intuitiv bedienen können. Wie verläuft der Prozess mit der Herausgabe der Smartphones an die Kolleginnen und Kollegen? Ralf Martin Meyer – In diesem Jahr werden wir in zwei Stufen insgesamt 2.800 Ge- räte ausrollen. 1.400 Geräte werden Mitte März als erste Charge zugewiesen. Es fehlte noch die Datenschutzfolgeabschätzung und der koordinierte Lasttest im Echtbetrieb. Die zweite Rate mit 1.400 Smartphones wird im Laufe des Jahres in die Auslieferung gehen. Dazu treiben wir gerade die Beschaffung voran, wobei ich hoffe, dass wir im Sommer soweit sind. Um die Ideen und Bedarfe der einzelnen Dienststellen zu bündeln, zu priorisieren und abzuarbeiten, wurde der Fachliche Beirat MobiPol unter der Leitung von Dirk Noetzel, Leiter des PK 46, eingerichtet. Der Beirat soll die IT unterstützen und übernimmt die Federführung zur Beantwortung von technischen und datenschutzrechtlichen Fragen. Die Bedürfnisse und Sichtweisen der polizeilichen Praxis stehen im Fokus des Beirats. Wir möchten natürlich die Kolleginnen und Kollegen von Anfang an in diesen Prozeß einbinden. Hierzu erarbeiten die Fachdienststellen derzeit Video-Tutorials für die einzelnen Apps und erstellen FAQs. Diese Informationen werden in Kürze im IntraPol verfügbar sein. Regelmäßige Newsletter informieren die Kolleginnen und Kollegen über die weiteren Entwicklungen. HPJ – Hamburger Polizei Journal Nr. 2 | 2020 5
T I T E LT H E M A | I N T E R V I E W Geben Sie uns einen kleinen App-Vorgeschmack auf das, was in Kürze kommen wird? Ralf Martin Meyer – Gern. Zunächst starten wir mit drei Apps: Mit mARS sind Polas-/Inpol- sowie Zevis- und Meldedaten- Abfragen möglich. Mit der Anwendung mSB können 1K-, 5K- und 5A-Vorgänge angelegt und mit ComVor verknüpft werden. Der Messenger 24 ermöglicht u. a. die sichere Übermittlung von Nachrichten, Standorten und Fotos. Dabei sollen vorhan- dene Apps permanent fortentwickelt werden. Weitere vielver- | Foto: Nici Müller, PÖA 2 sprechende Applikationen sind in der Erprobung. Das geschieht sukzessive. Bei jedem Entwicklungsschritt stehen wir im engen Kontakt mit den Dienststellen. Sind die iPhones für die Kolleginnen und Kollegen privat nutzbar? Ralf Martin Meyer – Ja, das sind sie. Die Geräte werden persönlich zugewiesen, eine private Nutzung ist vorgesehen; allerdings in einem vertretbaren Rahmen. Dienstliche Belange müssen absolut im Vordergrund stehen. Der private und der dienstliche Be- reich sind im Gerät technisch voneinander getrennt, das heißt, es kann nichts in den jeweils anderen Bereich übertragen werden. Welche Rolle spielt dabei die neue Einsatzleitstelle? Ralf Martin Meyer – Das Ganze ist ein System, welches aufeinander aufbaut. Neue Einsatzleitstelle und Smartphone als mobilen Komponent (MobiPol) sind das digitale Konstrukt – über das die gesamte Kommunikation erfolgt. Es geht darum, die vielfältigen Möglichkeiten der Digitalisierung zu nutzen, d. h. die Weitergabe von Informationen zwischen der Leitstelle und den Einsatzkräften schnellstmöglich gewährleisten zu können, so wie es die Menschen erwarten. FuStw-Besatzungen werden zukünftig in der Lage sein, schnell und direkt Informatio- nen und Daten mit der Leitstelle auszutauschen. Beispielsweise können dann Fahn- dungs- oder Vermisstenfotos, GPS-Standorte, Objektdaten oder Nachrichten von der neuen Einsatzleitstelle gesendet oder empfangen werden. In der Folge stehen diese Daten viel schneller und qualitativ besser zur Verfügung und können vor Ort direkt ins polizeiliche Vorgangsbearbeitungssystem übertragen werden. HPJ – Hamburger Polizei Journal Nr. 2 | 2020 6
T I T E LT H E M A | I N T E R V I E W Viele Frustrationserlebnisse im Bereich der kriminal- und schutzpolizeilichen Sachbear- beitung sollten dann behoben sein. Das ist dringend nötig, ja überfällig. MIT DER NEUEN EINSATZLEITSTELLE WIRD DER SPRUNG IN EINE NEUE ZEIT KOMPLETT. Aber bereits mit den mobilen Endgeräten erreichen wir viele Vorteile, wie bessere Eigensicherung, schnellere Arbeitsprozesse und schnellere Kontrollen von Bürgern, in deren Rechte wir dann für kürzere Dauer eingreifen. Es gilt also, die Endgeräte bereits jetzt auszurollen und die weiteren Anwendungen mit der Praxis intensiv zu entwickeln. Mit MobilPol betreten wir diese digitale Welt. Mit diesem Konzept können wir uns bundesweit sehen lassen. Was heute modern und angesagt ist, kann morgen schon über-flüssig und nutzlos geworden sein – kein Einzelfall in der schnelllebigen digitalen Welt. Wie stellen Sie sicher, dass die neuen Smartphones auch mit Fertigstellung des Neubaus der Einsatzleitstelle in einigen Jahren auf dem neuesten Stand der Technik sein werden? Ralf Martin Meyer – Die Geräte werden zu gegebener Zeit ausgetauscht, die Zyklen dazu liegen heute wohl bei 3-5 Jahren. Worauf es aber ankommt ist das agile Vorgehen zwischen IT und der Praxis, d. h. die Dinge schrittweise miteinander für die Praxis zu entwickeln. Es wird also kein System mehr entwickelt und dann den Anwendern zur Verfügung gestellt, sondern die Technik wird frühzeitiger ausgerollt, um dann mit den Praktikern zusammen sukzessiv bessere Produkte zu schaffen. Außerdem müssen wir als Polizei unsere traditionellen Strukturen überdenken und unsere IT neu aufstellen. Diesen Prozess der Transformation wird Norbert Ziebarth verantworten, wobei wir auch mehr externen Sachverstand einbeziehen wollen. Vielen Dank für das Gespräch! | Vicky Baustian PÖA 2 HPJ – Hamburger Polizei Journal Nr. 2 | 2020 7
T I T E LT H E M A I P H O NE XR / IPHONE 8 UNBOXING HPJ – Hamburger Polizei Journal Nr. 2 | 2020 8 | Foto: Nici Müller, PÖA 2
T I T E LT H E M A Es ist soweit: Die ersten 1.400 neuen Diensthandys werden im März an die Kolleginnen und Kollegen des Revier- Ein Austausch, z. B. über Screenshots vollzugs, des Kriminaldauerdienstes oder Copy/Paste, ist aus Sicherheitsgrün- und der WSPK übergeben. Dabei han- den nicht möglich. delt es sich um 1.300 iPhone XR sowie 100 iPhone 8. Im Laufe des Jahres Du hast Zugriff auf dein dienstliches werden nochmals 1.400 iPhones aus- Postfach, das FHH-Adressbuch, den gegeben. Zukünftig soll nahezu jeder Kalender und die Notizfunktion. Zudem Kollege / jede Kollegin im Vollzug mit kannst du den Mail-Client auch mit dei- einem dienstlichen iPhone ausgestat- nen eigenen Zugangsdaten einrichten. tet werden. Das Smartphone lässt sich auch sonst wie gewohnt nutzen, inklusive App-Store. Die Vielen vertraute Umgebung der neuen Apple-Geräte sowie die konse- Apple bietet in Abstim- INFO quente Weiterentwicklung der Anwen- mung mit der Polizei Im Intranet findet ihr weitere dungen werden die Smartphones nach Hamburg darüber Informationen unter der DOC-ID: und nach zu einem unverzichtbaren Be- hinaus JEDEM Nut- INTRAPOL-1426303199-2 gleiter im Dienstalltag machen. Einem, zenden einen Einfüh- der spürbar Arbeit abnimmt und dabei die rungslehrgang im Apple-Store am Jung- optimale Schnittstelle zwischen den fernstieg an. Die Teilnahme ist Dienstzeit. Nutzerinnen und Nutzern und der Einsatz- leitstelle in der neuen PEZ aus dem Pro- Das Beste zum Schluss: Die Telefone jekt PERLE bildet. sind grundsätzlich personalisiert, d. h. Du wirst es behalten. Poollösungen sind WAS KÖNNEN DIE GERÄTE? nicht möglich. Eine Übergabe nach Dienstschluss findet nicht statt. Die Telefone verfügen über eine Telefon- und SMS-Flatrate sowie 5 GB Datenvolu- Das ist DEIN Diensthandy! men. Der interne Speicher umfasst 128 GB. Eine private Nutzung ist gestat- | Nici Müller PÖA 2 tet und ihr könnt euch auch mit eurer Apple-ID anmelden. Die bekannten Mobi- Pol-Anwendungen m24, mSB und mARS stehen euch zur Verfügung. Es gibt eine strikte Trennung zwischen den sonstigen Apps und den Anwendungen von Mobi- Pol. g bur H am ze i Poli fik : HPJ – Hamburger Polizei Journal Nr. 2 | 2020 9 a | Gr
T I T E LT H E M A MOBILE SACHBEARBEITUNG mSB Mit mSB kannst du ganz einfach Vorgänge anlegen und Aktenzeichen erzeugen. Vor Ort ermittelte Daten zu Sachverhalten, Personen, Sachen oder Fahrzeugen können direkt eingeben werden. Außerdem kannst du einen Freitext einfügen. Diese Informationen stehen dir dann selbstverständlich später an einem Dienst- rechner in deiner gewohnten ComVor-Umgebung zur Verfügung. Momentan kann im iPhone nur eine Person zur Zeit am Vorgang arbeiten. Berechtigungen sind noch nicht möglich. Derzeit kann man über die App die Aktenzeichen 1K, 5K, 5A anlegen, weitere werden folgen. BITTE BEACHTE: Nach Übermittlung der Daten an ComVor stehen dir die Vorgangsinformationsdaten in mSB nur noch für 24 Stunden zur Verfügung. | Nici Müller PÖA 2 | Grafik: Polizei Hamburg HPJ – Hamburger Polizei Journal Nr. 2 | 2020 10
T I T E LT H E M A | Grafik: Polizei Hamburg MOBILES AUSKUNFTS- UND RE C H ERC H ESYSTEM mARS Diese App dient der Personen-, Sach- oder Fahrzeugsuche. Sie bietet Zugang zu den Datenbeständen von INPOL, POLAS, ZEVIS und EWO. Es gibt eine Schnitt- stelle zu mSB, so dass du die Daten direkt in die Vorgangsbearbeitung übertragen und dort weiternutzen kannst. Vorhandene Lichtbilder werden dir als Thumbnail zu den Personentreffern direkt angezeigt. Eventuelle Hinweise auf Bewaffnung, Ansteckungsgefahr oder Gewalt- tätigkeit werden dir per Vibration vermittelt. Die Datenbanken haben fast den vollen Funktionsumfang, analog zur Anwendung am Dienstrechner. | Nici Müller PÖA 2 HPJ – Hamburger Polizei Journal Nr. 2 | 2020 11
T I T E LT H E M A MESSENGER 24 m24 DIE App für die dienstliche Kommunikation. Analog zu bekannten Nachrichtenappli- kationen kannst du hier Textnachrichten, Bilddateien senden und empfangen, an Chatgruppen für beispielsweise Wachdienstgruppen, Einsätzen oder BAOen teilnehmen oder Standorte senden. Zukünftig wird es auch eine Desktopversion geben, um stationär gebundene Kolleginnen und Kollegen, z. B. in der Einsatzleit- zentrale oder dem Wachraum deines PK, in die Nachrichtenkommunikation mit einzubeziehen. | Nici Müller PÖA 2 | Grafik: Polizei Hamburg L as s m a l drübe r re de n! Re s s o u rce n Re s s o u rce n Re s s o u rce n Re s s o u rce n Re s s o u rce n Re s s o u rce n Re s s o u rce n Re s s o u rce n HPJ – Hamburger Polizei Journal Nr. 2 | 2020 12
T I T E LT H E M A APPS, APPS, APPS MOBIPOL – APPS DER ZUKUNFT | Grafik: Bobboz/AdobeStock.com Es sind weitere Anwendungen für MobiPol in der Erprobungsphase, die die drei bestehenden Apps praxisnah ergänzen werden. Vorbehaltlich rechtlicher und tech- nischer Bedingungen werden diese Anwendungen mittels Update nach und nach zur Verfügung gestellt. mScan mScan wird in der Lage sein, optisch über die Kamera eingelesene Kennzeichen selbständig zu erkennen, Ausweisdokumente mit maschinenlesbaren Teil zu verarbeiten und diese Daten den anderen Anwendungen zur Verfügung zu stellen. mDakty Diese MobiPol-Anwendung nutzt die iPhone-eigene Kamera, um für FastID Fingerabdrücke einzuscannen und zu verarbeiten. mFoto K ür ze Mit mFoto kannst du in Zukunft ein Foto oder Video fertigen und über SIDAN in das Polizeinetz fo lg t in einspeisen. —‑ mTranslate K ür ze mTranslate ermöglicht es dir Texte, egal ob diktiert oder getippt, in einen Fremdsprachentext oder fo lg t in in eine Sprachansage umzuwandeln. Derzeit sind fünf akustische und 46 textbasierte Fremdspra- chen in der Erprobung. Das Tolle: Damit kannst du deinen Anzeigen-Freitext diktieren und gleich mSB zur Verfügung stellen. Zudem stehen zahlreiche vorgefertigte Standartsätze in unterschied- lichen Sprachen zur Verfügung. Die Übersetzung einer Belehrungsformel ist ebenfalls angedacht. | Nici Müller PÖA 2 HPJ – Hamburger Polizei Journal Nr. 2 | 2020 13
V E R A N S TA LT U N G | Foto: gudrun / AdobeStock.com POLIZEIMUSEUM LANGE NACHT DER MUSEEN Keine „Lange Nacht der Museen“ ohne das größte Polizeimuseum Deutsch- lands! Am 25. April ist es wieder soweit und hamburgweit öffnen mehr als 50 Museen und Ausstellungshäuser mit vielfältigem Programm. Unser Polizeimuseum gewährt in authentischer Umgebung einen Blick hinter die Kulis- sen der Hamburger Polizei. In dieser Nacht erfahren Besucher ungeschminkte Wahr- heiten über den Arbeitsalltag eines echten Tatortreinigers, erhalten Einblicke in die An- fänge der Hamburger Tatortfotografie und gruseln sich bei Mordgeschichten zwischen Elbe und Alster. Für Nervennahrung ist gesorgt: Zum Sattessen und Durstlöschen gibt es Gegrilltes auf die Hand sowie kalte und heiße Getränke. PROGRAMM 18:00 - 02:00 Uhr VON UDELS, KRIMSCHES & GANOVEN Polizeikommissare begleiten durch die Ausstellungen 18:00 - 02:00 Uhr ZUM ANFASSEN UND EINSTEIGEN Peterwagen und Kräder von gestern und heute vor dem Polizeimuseum HPJ – Hamburger Polizei Journal Nr. 2 | 2020 14
V E R A N S TA LT U N G | N E W S T I C K E R 08:00 - 22:00 Uhr AUS DEM LEBEN EINES TATORTREINIGERS WEITERE INFORMATIO- Wie es wirklich ist Tatortreiniger zu sein NEN UND Dauer: 30 Minuten – Treffpunkt: Otto-Grot-Saal TICKETS GIBT ES UNTER 19:00 - 23:00 Uhr HAMBURGS DUNKLE SEITE www. Multimediale Bildband-Präsentation mit Geschichten von den langenachtdermu- seen-hamburg Anfängen der Tatortfotografie Dauer: 30 Minuten – Treffpunkt: Otto-Grot-Saal 20:00 - 20:30 Uhr VORBEUGENDE VERBRECHENSBEK ÄMPFUNG Wie die Polizei in der NS-Zeit Menschen zu Verbrechern machte (mit Historiker Stephan Linck) Dauer: 30 Minuten – Treffpunkt: Otto-Grot-Saal www.polizeimu- seum.hamburg 21:00 - 00:00 Uhr MORDGESCHICHTEN Kurzkrimis zwischen Alster und Elbe Dauer: jeweils 30 Minuten – Treffpunkt: Otto-Grot-Saal | Julia Krahmer PÖA 2 BELO BIGUNG PK 16 HAMMER(STARKER) EINSATZ! Der Herzinfarkt schlägt bei dem Fahrer ein wie ein Blitz, der Aufprall seines Pkw im Baumschutzbügel an der Stresemannstraße grollt wie dumpfer Don- ner, dann geht ein Platzregen an Trümmerteilen herab. Der ältere Mann am Steuer ist bewusstlos, die Türen des Fahr- zeugs lassen sich nicht öffnen. Sofort läuft ein Ersthelfer in die nahegelegene Tankstelle, holt einen Hammer und kann den 77-jährigen Unfallfahrer nach dem beherzten Einschlagen einer Scheibe befreien. Eine weitere Zeugin beginnt ohne Umschweife mit den Reanimationsmaßnahmen und beendet die Herz-Lungen- Massage erst, als der Mann dem herbeigerufenen Notarzt über- geben wird. | Foto: Polizei Hamburg Claus Reuter, Leiter des PK 16, sprach den beiden Ersthelfern nun seine Dankbarkeit aus und machte ihnen mit einem kleinen Geschenk eine Freude. | Julia Krahmer PÖA 2 HPJ – Hamburger Polizei Journal Nr. 2 | 2020 15
INTERN LKA 26 – OPERATIVE MASSNAH M EN U N D RÜ C K F Ü H R U N G EN STÄDTEREISEN DEUTSCHLAND | Fotos (2): Polizei Hamburg Seit vielen Jahren arbeiten die 14 Kollegen zusammen und reisen durch die Re- publik. Sie arbeiten an einer „Exotendienststelle“, wie sie von sich selbst sagen und gehören zum Landeskriminalamt. Immer dann, wenn die Ausländerbehörde um Amts- und Vollzugshilfe im Zusammen- hang mit Abschiebungen und Rückführungen ersucht, sind sie im Einsatz – und das ist sehr häufig. GEFAHR ERK ANNT, GEFAHR GEBANNT Bevor es allerdings zu einer Rückführung kommt, wird eine genaue Gefahrenprognose erstellt. Mit einem bunten Strauß von Maßnahmen klären die Kolleginnen und Kollegen im Vorwege systematisch auf, schätzen Gefahren ein, planen und koordinieren Kräftean- satz und Einsatzmittel und sprechen sich mit anderen Behörden und Einrichtungen ab. Trotz aller Vorbereitung treffen sie häufig auf unbekannte Einsatzsituationen, auf die sie sich immer wieder neu einstellen und ihr bisheriges Erfahrungs- und Einsatzwissen regelmäßig anpassen müssen. Die Empfänger ihrer Maßnahmen sind dabei ebenso vielfältig. Es geht um persönliche Schicksalsschläge von Menschen aus anderen Ländern, die eine mitunter traumatische Lebensgeschichte hinter sich haben und zurück in ihr Heimatland müssen. Dem gegenüber stehen die Menschen, die in Deutschland durch diverse Straftaten auf sich aufmerksam machen. HPJ – Hamburger Polizei Journal Nr. 2 | 2020 16
INTERN Die vielfältigen Sachverhalte im Umgang mit Menschen, die sich zum Teil mit einer ausweglosen Situation konfrontiert sehen, verlangen den Mitarbeitern des LKA 26 be- sonderes Gespür und Geschick in puncto Einfühlsamkeit und Konfliktverhalten ab. ABSCHIEBUNG ABGEBROCHEN „Eine Abschiebung verläuft oftmals aber auch nicht erfolgreich“, INFO Es leben rund 5.000 ausreisepflichtige erklärt Katja Rex, die einzige Frau in der Truppe. Aus den unter- Ausländer in Hamburg. Rund 600 schiedlichsten Gründen werden Maßnahmen abgebrochen, weil „Maßnahmen“ führt das LKA 26 OM beispielsweise die Person in ihrer Wohnunterkunft oder Privatwoh- im Jahr durch. nung nicht angetroffen wird, sie krank ist oder der Anwalt in der Davon: letzten Sekunde Rechtsmittel einlegt. Nicht selten verhalten sich l über 150 Transporte zum Flughafen Hamburg die Menschen unkooperativ, werden handgreiflich und leisten l circa 80 eintägige Dienstreisen Widerstand. Sogar Angriffe mit einem Messer oder einer Rasier- l rund 120 mehrtägige Dienstreisen l über 60 sonstige Maßnahmen wie klinge mussten die Kolleginnen und Kollegen schon abwehren. Botschaftsvorführungen, Und manchmal weigert sich ein Pilot aus Gründen der Luftsicher- Festnahmen in der Ausländerbe- heit, den Abzuschiebenden mitzunehmen, weil er sich kurz vor hörde und Gerichtssälen und Durchsuchungen dem Abflug renitent verhielt. Waren tagelange Vorbereitungen umsonst, dann macht sich bei den Kolleginnen und Kollegen auch Enttäuschung breit. „Man schafft sich aber mit der Zeit ein dickes Fell an“, sagt Katja Rex und schmunzelt. Doch in Fällen, in denen Menschen durch Kriminalität ihr Bleibe- recht in Deutschland verwirkt haben „zeigt sich die Sinngebung unserer täglichen Arbeit und ich ziehe meine Motivation aus einer tatsächlich durchgeführten Abschiebung“, sagt die 41-jährige Kollegin. ZUSAMMENARBEIT Dienststellen der Schutzpolizei, Verkehrsdirektion, Landesbereit- schaftspolizei, Wasserschutzpolizei und des Landeskriminalamts unterstützen regelmä- ßig, begleiten den Transport innerhalb Hamburgs und in das übrige Bundesgebiet. Der Zeitaufwand für eine „Maßnahme“ variiert dabei je nach Auftrag. Dabei geht es nicht nur um Rückführungen ins Ausland. Vorführungen bei der Ausländerbehörde und der bundesweite Transport zu Hafteinrichtungen, Konsulaten und Botschaften gehören ebenso zum Alltag. Auch wenn sich hinter ihrer Tätigkeit mitunter sehr belastende Einsätze verbergen, die teils frustrierend verlaufen, machen sie ihren Job gern. „Unser eingespieltes und motiviertes Team hält uns zusammen. Wir passen zwischenmenschlich sehr gut zuei- nander“, sagt Katja Rex. Lust darauf, die „Exotentruppe“ kennenzulernen? Ruft an: Riko Preuß, 4286-72660 | Vicky Baustian PÖA 2 HPJ – Hamburger Polizei Journal Nr. 2 | 2020 17
A K -T U E L L WELCOME DAY DER EINSTELLU N G S STEL L E D ER P O L I Z E I H A M B U RG POLIZEI ZUM ANFASSEN | Foto: Polizei Hamburg Wie schwer ist eigentlich so eine „Schade, da würde ich auch gern mal Einsatzausrüstung? – Knapp 20 Kilo- schauen kommen!“ hatten die Verant- gramm! Wie fühlt es sich an, wenn ich wortlichen des Welcome Day im Vorfeld mich im Fahrsimulator mit 1,1 ‰ oft von Kolleginnen und Kollegen gehört, durch Hamburgs Straßen schlängele? die in der Vergangenheit auf das bunte – Definitiv abschreckend! Und wie Treiben in und vor der Halle F aufmerksam funktioniert so eine Tatortrekonstruk- geworden waren. Nichts leichter als das: tion? Mit modernster Technik und Erstmalig wurde die Veranstaltung ab 360° Kamera! 14:00 Uhr für alle Interessierten geöffnet. Bereits zum dritten Mal lud die Einstel- Das Angebot wurde nach Werbung in lungsstelle zum Welcome Day ein, um sozialen Medien sowohl von zahlreichen diese und viele andere Fragen zu erör- Hamburgerinnen und Hamburgern ge- tern. Knapp 200 Bewerberinnen und nutzt, als auch von vielen Mitarbeiterinnen Bewerber, die bereits eine Zusage für und Mitarbeitern anderer Dienststellen. ihre Ausbildung haben, nahmen die Trotz Hamburger Schmuddelwetters Einladung dankend an. Aber nicht nur herrschte reger Austausch unter den An- der potentielle Nachwuchs kam an den wesenden und alle genossen den bunten mehr als 20 Stationen unterschiedlicher Tag und die „Polizei zum Anfassen“. Dienststellen auf seine Kosten. | Julia Krahmer PÖA 2 HPJ – Hamburger Polizei Journal Nr. 2 | 2020 18
INTERN BEFRAGUNG ZUR NEUEN DIENST Z E I TREG E L U N G „ D Z R - N E U “ RAN AN DIE BOX! Deine Stimme zählt! In Kürze startet die 3. Befra- gung vom Zentralinstitut für Arbeitsmedizin und Mari- time Medizin (ZfAM) – und ihr seid hoffentlich dabei! Kolleginnen und Kollegen aller Polizeikommissa- riate und der Polizei-Einsatz-zentrale sind jetzt gefragt! Fünf Jahre nach Einführung der „Dienstzeitregelung | Foto: Nici Müller, PÖA 2 neu“ findet eine erneute Befragung zum Thema Schichtdienst und Gesundheit statt. Über 80% der Kolleginnen ÜBRIGENS Die Kolleginnen und Kollegen der und Kollegen beteiligten sich 2015 und 2016 an den vorangegan- Landesbereitschaftspolizei sind von der genen Erhebungen. Daran möchte das ZfAM gern anknüpfen, um Befragung nicht betroffen. möglichst genau die gesundheitlichen Langzeiteffekte bewerten Sie haben zwar auch eine neue Dienst- zu können – und – um ein aussagefähiges Ergebnis über die Zu- zeitregelung, allerdings ohne regelhafte kunft des neuen Schichtmodells zu präsentieren. Denn derzeit 12-Stunden-Dienste (sondern nur 10-Stunden-Dienste). liegt vom Personalamt nur eine Ausnahmeregelung von der Arbeitszeitverordnung vor. Damit die Ausnahme zur Regel wird, seid ihr gefragt. Ihr habt es jetzt in der Hand!! UND HIER DIE WICHTIGEN FAKTEN FÜR EUCH: Alle infrage kommenden Kolleginnen und Kollegen werden in Kürze automatisch angeschrieben. Vom 01. bis zum 31. Mai könnt Ihr die Fragebögen in die verschlossenen und verplombten Boxen (Wahlurnen) einwerfen. Der Datenschutz ist gewährleistet: Eine Codierung des Fragebogens lässt keine Rückschlüsse auf Eure Person zu – die Vorgesetzten bekommen darüber keine Rückmeldung! Die Befragung dauert ca. 20 Minuten: Es werden Fragen zum Beruf, zur Dienstzeitregelung, zur Gesundheit und zur Person gestellt. Die Ergebnisse der Evaluation werden voraussichtlich im November dieses Jahres veröffentlicht. Nähere Infos werden in Kürze im IntraPol eingestellt. | Vicky Baustian PÖA 2 HPJ – Hamburger Polizei Journal Nr. 2 | 2020 19 | Foto: Fokussiert/AdobeStock.com
IM GESPR ÄCH | F o to s (3 ): N ici M lle ü r, P ÖA 2 WECHSEL DER DIENSTSTELLEN L E I TU N G PÖA ULTIMATE MIC DROP „Bei uns haben wir jetzt den Pressesprecher der Polizei Hamburg. Herr Zill, Ihre Lageeinschätzung?“ An seinen ersten O-Ton erinnert er sich noch genau. Doch nach fünf Jahren und über 6.500 Pressemitteilungen ist für Pressesprecher Timo Zill nun Schluss. „Ich schaue mit einem lachenden und einem weinenden Auge auf die kommende Zeit: Einerseits verlasse ich eine großartige Dienststelle mit wahnsinnig tollen Menschen. Wir haben viel bewegt und liefern in allen Bereichen erstklassige Arbeit. Andererseits sehe ich meiner kommenden Verwendung als SP 20 – Einsatz – gespannt entgegen. Ich rücke wieder dichter ans Kerngeschäft der Hamburger Polizei und freue mich auf die Herausforderungen.“ HPJ – Hamburger Polizei Journal Nr. 2 | 2020 20
IM GESPR ÄCH Die Leitung der Dienststelle übergibt Timo einem „alten Hasen“, was die Erfahrungen in der Pressestelle angeht: Sandra Levgrün wechselt am 20. März auf den Chef-Sessel. „Ich freue mich wahnsinnig auf die neue Aufgabe und konnte mir in den letzten Monaten schon einen Eindruck über das Team und die Aufgaben verschaffen. Die Medienwelt befindet sich aktuell in einem großen Um- bruch. Diesen Weg mitzugehen und zu gestalten, wird für uns eine große Herausforderung. Natürlich begegne ich der neuen Aufgabe mit dem nötigen Respekt. Ich stehe für eine moderne, digitale Kommunikation der Zukunft. Ich weiß ein gut eingespieltes und hoch motiviertes Team hinter mir. Mit Holger Vehren habe ich einen tollen Vertreter an meiner Seite. Ich fühle mich geehrt, diese Aufgabe als erste Frau ausüben zu dürfen.“ Liebe Sandra, wir heißen dich herzlich willkommen bei uns und dir, lieber Timo, alles Gute in deiner neuen Verwendung! | Julia Krahmer PÖA 2 HPJ – Hamburger Polizei Journal Nr. 2 | 2020 21
IM GESPR ÄCH Bereiche im EG des PP, die von Umzügen betroffen sind: Blau LKA 272 / Kriminalakten Grün VT 112 / Zentrale Poststelle Gelb VT 113 / Zentralregistratur PERLE-IT ALLES NUR EINE PHASE In der Ausgabe 1/2020 des HPJ haben satzleittechnik rechtzeitig zur Verfügung wir euch berichtet, dass es einen Neu- steht. bau für die PEZ auf dem Gelände der Liegenschaft Alsterdorf geben wird. Dafür hat PERLE-IT ein Phasenkonzept Doch bis der Neubau steht, werden entwickelt, das den lückenlosen IT-Be- noch einige Tage vergehen. trieb der Leitstellen von Feuerwehr und Polizei sicherstellen soll. Nach derzei- Das PERLE-IT-Team muss die neue Leit- tigem Planungsstand sind dafür folgende stellentechnik schon lange vor Fertigstel- Phasen vorgesehen, die wir euch gern lung der Neubauten für Polizei und Feuer- vorstellen möchten: wehr in Betrieb nehmen, da das jetzige IT-System nur noch bis Ende 2022 ge- Bevor es für PERLE losgehen kann, ist es wartet wird. Deswegen arbeitet PERLE erforderlich, dass der derzeitige Große mit Hochdruck daran, dass die neue Ein- Sitzungssaal und die angrenzenden Ge- HPJ – Hamburger Polizei Journal Nr. 2 | 2020 22
IM GESPR ÄCH bäudeflügel (Finger D und E im EG und den die alte Polizeieinsatzzentrale im 1. OG) im Polizeipräsidium geräumt und die alte Rettungsleitstelle der sind. Die Polizeiverwaltung ist noch da- Feuerwehr an ihren bisherigen bei, die notwendigen Arbeiten umzuset- Standorten mit der neuen Einsatz- zen. Bis Ende März 2020 soll alles abge- leittechnik ausgestattet. schlossen sein. Sobald die neue Technik in den alten Ab dem 1. April 2020 beginnt die Leitstellen einwandfrei funktioniert, wer- PHASE 0: Die freigemachten Räume den Feuerwehr und Polizei wieder dahin werden in geringem Umfang baulich und zurückziehen. mit haustechnischen Maßnahmen herge- richtet. Anschließend wird die Ausstat- Mit diesem Schritt beginnt PHASE III – tung der Räume mit der neuen Einsatz- der Interimsbetrieb der Leitstellen von leittechnik beginnen. Das wird ca. 10 Feuerwehr und Polizei findet an den alten Monate in Anspruch nehmen. Standorten mit neuer Technik statt. Der Betrieb kann dort so lange fortgeführt Läuft alles nach Plan, kann im Frühjahr werden, bis die jeweiligen Neubauten 2021 die PHASE I beginnen. Wenn in den bezugsfertig sind. hergerichteten Räumlichkeiten die Leit- stellen-Arbeitsplätze stehen und mit der Nach Fertigstellung der neuen Gebäude neuen Einsatzleittechnik (mit den drei startet die PHASE IV – die Leistellen von Komponenten Einsatzleitsystem, Kom- Feuerwehr und Polizei können dauerhaft munikationssystem und Geoinformations- in ihren neuen Gebäuden mit der neuen system) ausgestattet sind, kann mit den Einsatzleittechnik arbeiten. Abnahmetests begonnen werden. Läuft die neue Technik sicher und gut, können Damit die Arbeiten und Vorarbeiten für die Kolleginnen und Kollegen der Leitstel- die Herrichtung der vorläufigen Interims- len sukzessive geschult werden. Die leitstelle beginnen können, gibt es jedoch Phase I wird ca. ein Jahr in Anspruch noch eine ganze Menge an Bewegung im nehmen. Polizeipräsidium. Wenn die neue Technik von den Kolle- WELCHE DIENSTSTELLEN SIND ginnen und Kollegen sicher bedient wer- GANZ KONKRET BETROFFEN? den kann, beginnt im Frühjahr 2022 die PHASE II. In Phase II werden die Kolle- Die Poststelle (VT 112) wird auf Dauer in ginnen und Kollegen aus den Leitstellen das Stabsgebäude der Landesbereit- von Feuerwehr und Polizei für eine kurze schaftspolizei (LBP) verlegt. Hierzu wird Zeit gemeinsam an EINEM Standort ihre dieses Gebäude durch den Bau einer jeweiligen Leitstellen betreiben. Sie sit- Rampe und einer Außenaufzugsanlage zen zusammen in der sogenannten VOR- ertüchtigt. LÄUFIGEN INTERIMSLEITSTELLE im Großen Sitzungssaal sowie in den an- Die Registratur (VT 113) bezieht über- grenzenden Räumlichkeiten des Polizei- gangsweise Räumlichkeiten im Wirt- präsidiums. Diese Phase soll nur wenige schaftsgebäude der LBP ein. Für Teile Wochen andauern. Währenddessen wer- der Verkehrsdirektion (VD) und für die HPJ – Hamburger Polizei Journal Nr. 2 | 2020 23
IM GESPR ÄCH Phase 0 Phase 1 Phase 2 Phase 3 Phase 4 Sitzungs- Umbau- Aufbau Betrieb Redundanz F, maßnahmen Arbeitsplätze, vorläufige Schulung F/P saal Installation Interimsleitstelle Polizeipräsidium Technik F/P Mitarbeiter- schulung PEZ Umrüstung Betrieb PEZ Fertigstellung auf neue Technik Interim und Bezug RLST Betrieb PEZ alt der neuen Standorte Betrieb RLST Betrieb RLST alt Interim und Redundanz P Start: 01.04.2020 12 Monate 8 Monate 2 Monate Abhängig von der Fertigstellung des Neubaus Kriminalaktenhaltung (LKA 27) sind zu- Das bedeutet, es wird nicht mehr ein sätzliche Anmietungen im Überseering monolithisches System geben, sondern vorgenommen worden. Die Verwaltung die drei Module Einsatzleitsystem, Kom- der Schutzpolizei, SP 4, zieht innerhalb munikationssystem und Geoinformati- des Präsidiums um. onssystem werden eng miteinander verzahnt. Änderungen bei einzelnen Da für eine längere Zeit der Sitzungssaal Modulen lassen sich so leichter umset- nicht zur Verfügung stehen wird, wird zen. Ziel ist es, eine Einsatzleittechnik zu derzeit nach Alternativen gesucht. Es gibt betreiben, die stets auf der Höhe der Zeit Überlegungen, Räume bzw. Eventflächen bleibt. Leitlinie für die neue Einsatzleit- extern anzumieten. Darüber hinaus wird technik ist zudem, dass sie die Kolle- geprüft, Räume im Wirtschaftsgebäude ginnen und Kollegen aus den Leitstellen der LBP herzurichten. Hierzu befinden noch besser unterstützt. Benötigte Infor- sich eine Machbarkeitsstudie und die mationen sollen passgenau zur Verfü- dazugehörige Finanzierung im Abstim- gung stehen und Medienbrüche vermie- mungsprozess. den werden. Übrigens haben wir die Kolleginnen und Es wird viele spannende Neuerungen Kollegen vom PERLE-IT-Projekt schon geben – bleibt dran und erfahrt mehr in mal nach einigen Details der neuen den nächsten Ausgaben! EINSATZLEITTECHNIK gefragt. Die neue Einsatzleittechnik wird im Gegen- | PERLE-IT und Julia Krahmer PÖA 2 satz zur jetzigen modular aufgebaut sein. HPJ – Hamburger Polizei Journal Nr. 2 | 2020 24
NE WSTICKER SCHECKÜBERGABE VOM POLIZ EI V EREI N E . V. MESSERATTACKE ÜBERLEBT | Foto: Nici Müller, PÖA 2 Eigentlich ein ganz normaler Einsatz zu dem die 20-jährige Kollegin S. und ihr 31-jähriger Kollege G. gerufen werden: „Randalierende Person in einer Kfz- Werkstatt im Stadtteil Rotherbaum“. Der Anrufer erzählt den Kollegen, dass sein psychisch labiler Neffe plötzlich seinen Mitarbeiter mit Fäusten traktiert. Kaum betreten die Kollegen den Raum in dem sich der Neffe aufhält, zieht der psychisch kranke Mann plötzlich und unerwartet ein bis dahin verborgen getragenes Klappmesser und attackiert damit die Kollegin am Hals. Der mehrere Zentimeter lange Cut verfehlt nur knapp große Halsgefäße. Der Täter beruhigt sich kaum und wirkt dermaßen auf den Kollegen G. ein, dass er mit erheb- lichen Gesichtsverletzungen für zwei Wochen außer Gefecht gesetzt ist. Zu Hilfe eilende Kollegen nehmen den Angreifer kurze Zeit später fest. Werner Jantosch (Foto: 2. v.l. , der Vorsitzende des Polizeivereins Hamburg e. V., überreichte beiden Kollegen einen Scheck, der bei der Genesung behilflich sein soll. | Vicky Baustian PÖA 2 HPJ – Hamburger Polizei Journal Nr. 2 | 2020 25
IM GESPR ÄCH VD 214 – FAHRRADSTAFFEL LIEBER MIT DEM FAHRRAD ZUM (ELB-)STRAND, ALS MIT DEM MERCEDES ZUM DIENST | Foto: Julia Krahmer, PÖA 2 Aus der Liegenschaft rechts in die Stresemannstraße eingebogen und zack – kürt die Fahrraddoppelstreife schon den ersten Falschfahrer des Tages. Längst kein Kavaliersdelikt mehr, wie die Kollegin und ihre fünf Mitstreiter der VD 214 erklären. Hamburg als wachsende Stadt mit umweltbewussten Bewohnerinnen und Bewohnern – dass die Zahl der Radfahrenden gestiegen ist, können die Fachleute der Fahrradstaffel bestätigen. Gleichzeitig ist damit aber auch die Zahl der Aufgaben rund um das Thema Radverkehr gestiegen: Verkehrstauglichkeit der Räder, Handy- und Rotlichtverstöße, freie Radver- kehrswege, Falschfahrer. Aber auch Autofahrer, die meinen zu eng überholen zu müs- sen oder beim Abbiegen nur auf sich achten, stehen bei der Kollegin und den Kollegen der VD 2 an der Tagesordnung. Sein Steckenpferd muss hier trotzdem niemand aufge- ben, denn neben Prävention, repressiven Maßnahmen und der Öffentlichkeitsarbeit bleibt Zeit für beispielsweise BtM- oder e-Scooterkontrollen. Auf ihrem Weg zu ihrem Einsatzort werden die Polizei-Radler heute – wie jeden Tag – alle hundert Meter in ein Gespräch verwickelt: Welches Schloss soll ich mir kaufen? Wie komme ich am besten nach Eppendorf? Da vorne hat jemand mehrere E-Scooter in einem Dixi-Klo gestapelt! Dabei lässt der fehlende FuStw das Team nahbarer und ansprechbarer wirken. Und authentisch, denn die Gespräche finden unter Fahrradfahr- ern statt – auch wenn ein Teil derer uniformiert ist. Nach knapp 40 gefahrenen Kilometern ist Feierabend für heute. Bevor das Licht in der VD 214 ausgeht, zeigt ein letzter Blick hinter die Kulissen: Die Fahrradstaffel gibt es zwar schon seit 1996, die Ausstattung und das Team sind definitiv von heute! HPJ – Hamburger Polizei Journal Nr. 2 | 2020 26
IM GESPR ÄCH WISSENSWERTES ÜBER DIE FAHRRAD-STAFFEL IN 60 SEKUNDEN: Wie sieht ein Tag bei euch aus? Jens – Wir tragen uns die Dienste selbst ein: Früh-, Spät- oder Tagesdienst. Dabei sollte immer mindestens eine Doppelstreife unterwegs sein. Marc – Täglich ist eine stationäre Kontrolle geplant , alle zwei Wochen haben wir einen gemeinsamen „Orga“-Tag und einmal im Monat findet eine Großkontrolle statt. Benny – In einem normalen Dienst fahren wir etwa 15 bis 50 Kilometer mit dem Rad, mit (seeehr) vielen Pausen aufgrund der entstehenden Gespräche. Ronald – Zum Tagesgeschäft gehören Schulwegsicherung, vielfältige Auskünfte und Hilfeleistungen erteilen, Fahrräder und Radwege kontrollieren, Handy- und Rotlichtver- stöße oder Falschfahrer. Was für Fahrräder habt ihr? Birger – Wir haben ganz neue Contura Werkmeister-Räder, die analog zu den FuStw gelb foliert sind. Jedes Rad ist an die jeweiligen Bedürfnisse individuell angepasst, zum Beispiel mit bedarfsgerechtem Sattel, Rahmenform, Rahmenhöhe und Sitzposi- tion. Nicht nur die Räder, auch unsere Funktionskleidung ist top! Stichwort: Hamburg und sein (Schmuddel-)Wetter? Sabrina – Immer dabei: Sonnenmilch oder Regenkleidung und ausreichend Getränke – stellt im Übrigen alles der Dienstherr! Ron – Und mal ehrlich, wenn es aus Eimern schüttet oder es Glatteis herrscht, dann gehen wir unseren Aufgaben wie Freimachen der Radverkehrswege aus dem Streifen- wagen nach. Vermehrt kümmern wir uns dann auch um Beschwerden, die Radver- kehrsführungen angehen. Was macht die Dienststelle für dich attraktiv? Jens – Wir sind ein kleines, eingeschworenes Team mit fast familiärem Charakter. Thore – Es ist völlig egal, „was du auf der Schulter hast“. Hier macht und kann jeder alles – auch Kontrollstellen leiten! Marc – Wenn in Hamburg Marathon ist, begleiten wir die Spitzenläufer ins Ziel. Da herrscht epische Stimmung, einfach großartig! Was hast du in deiner Satteltasche? Sabrina – Erste Hilfe Set * Olaes und Tourniquet * Reflektoren, Klingeln und andere Give Aways * Infomaterial * Ticketblock * Belehrungsbögen * Kamera * MDE-Gerät * Barverwarnverfahren * und speziell Thore: Urintests! Wann kann ich bei euch anfangen? Jens – Sofort! Schnupper´ während einer Hospitation bei uns rein und werde dann Mitglied unseres Teams! | Julia Krahmer PÖA 2 HPJ – Hamburger Polizei Journal Nr. 2 | 2020 27
INTERN | Foto: rudall30/AdobeStock.com INSTITUT FÜR FÜHRUNGSKOM P E T E N Z – I F K 5 DINGE, DIE EINE GUTE FÜHRUNGSKRAFT AUSMACHEN! Coaching ist ein Instrument, bei dem Führungskräfte unterstützt werden, ihre Potentiale zu erkennen und diese weiterzuentwickeln. In einer vertrauensvollen und geschützten Umgebung werden mit kompetenter Unter- stützung der Coaches individuelle Fragen besprochen und Lösungsmöglichkeiten für den Führungsalltag erarbeitet. Die Bandbreite an Themen ist unendlich: Wo stehe ich gerade? Warum stoße ich in bestimmten Situationen an meine Grenzen? Wie gehe ich mit Mitarbeitern um, die das Team durch ihre destruktive Art blockieren? Wie kann ich gute Mitarbeiter besser fördern? Wie führe ich schwierige Mitarbeitergespräche?... Stephanie Rahmann (Dipl. Pädagogin) und Eckhard Hoffmann (Dipl. Psychologe und Leiter des IFK) sind Coaches für Führungskräfte am Institut für Führungskompetenz HPJ – Hamburger Polizei Journal Nr. 2 | 2020 28
INTERN und unterstützen sowohl „alte Hasen“ als auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die erst seit Kurzem ihre Funktion innehaben. „Wir sind sozusagen der Sparringpartner. Wir geben keine Lösungen vor, sondern erarbeiten Antworten zu den vom Coachee aufgeworfenen Fragen. Dabei spielt die Selbstreflexion eine große Rolle“, erklärt Diplompädagogin Stephanie Rahmann. Füh- rungskräfte sollten ihr Tun und Handeln regelmäßig hinterfragen, auch mal inne halten und sich einer Selbstkritik stellen. „Für angehende Führungskräfte sind die ersten 100 Tage entscheidend - es beginnt bei der ersten Vorstellung und geht hin bis zur Positionierung. In dieser Zeit lernt die Füh- rungskraft die Mitarbeitenden kennen und umgekehrt“, sagt Stephanie Rahmann. Gerade in dieser Anfangszeit kann Coaching gute Dienste leisten. UND WAS MACHT EINEN GUTEN CHEF AUS, FRAU RAHMANN? „Meiner Meinung nach haben gute Chefs ein gutes Gespür für die gesamte Stimmung im Team und ihre Mitarbeiter. Meist haben sie eine gute Selbstreflexion, vertrauen ihren Mitarbeitern, erlauben Handlungsspielräume, lassen Fehler zu und schaffen größtmögliche Transparenz.“ Nähere Infos erhalten Sie direkt bei Dabei möchte Stephanie Rahmann hervorheben, dass Coaching Stephanie Rahmann, 040 4286 - 24458 ein Zeichen von Wertschätzung ist. oder Eckhard Hoffmann, 040 4286 - 24515. Wenn es nach der Diplompädagogin geht, sollte jeder Führungskraft die Möglichkeit geboten werden, ein Coaching zu durchlaufen. Das IFK hat auch Kontakt zu externen Coaches und kann diesen entsprechend herstellen. Angebunden ist das IFK beim Lei- ter der Akademie, Thomas Model. | Vicky Baustian PÖA 2 L as s m a l drübe r re de n! Pe rs o n a l Pe rs o n a l Pe rs o n a l Pe rs o n a l Pe rs o n a l Pe rs o n a l Pe rs o n a l Pe rs o n a l HPJ – Hamburger Polizei Journal Nr. 2 | 2020 29 | Grafik: trueffelpix/AdobeStock.com
INTERN GESCHLECHTLICHE IDENTITÄT U N D PO L I ZEI L I CH E S H A N D EL N MENSCH GESUCHT (M/W/D) | Foto: Carlos David/AdobeStock Globalisierung, Migrationsbewegungen oder eben auch sexuelle Vielfalt – Diversität begegnet uns in allen Lebenslagen. Ist der Begriff an sich noch rela- tiv neu, verbirgt sich dahinter allerdings Uraltes: Knapp 8 Milliarden umfasst die Weltbevölkerung, niemand ist wie die oder der andere, alle sind unter- schiedlich. Und doch eint eines uns alle – Menschsein! Immer öfter begegnen uns im täglichen Dienst Menschen, die sexuelle Diversität leben oder/und deren Geschlecht nicht eindeutig auf den ersten Blick erkennbar ist. Unter anderem begegnen uns in diesem Zusammenhang die Begriffe INTER* bezeichnet Menschen, deren angeborene genetische, hormonelle oder körperliche Merkmale weder ausschließlich „männlich“ noch ausschließlich „weiblich“ sind. TRANS* Trans*-Personen fühlen sich im Rahmen der Entwicklung ihrer Geschlechtsidentität zu einem Geschlecht zugehörig, das nicht ihrem biologischen Geschlecht entspricht. Transgeschlechtliche Menschen empfinden ihr biologisches Geschlecht als falsch und sich selbst als zugehörig zu einem anderen Geschlecht. HPJ – Hamburger Polizei Journal Nr. 2 | 2020 30
INTERN Mangelndes Wissen oder Ignoranz führen nicht selten zu Missverständnissen und Konflikten, wirken beleidigend oder verletzend. Wie immer im Leben gilt: Reden hilft! Dessen ungeachtet galt es für polizeiliche Maßnahmen im Zusammenhang mit ge- schlechtlicher Identität für klare Verhältnisse zu sorgen. Mitte Februar wurde nun diesbezüglich eine Anpassung der PDV vorgenommen. Ein Blick auf geschlechtliche Vielfalt im Kontext polizeilicher Maßnahmen offenbart einige Themenfelder: WER DURCHSUCHT WEN? Bedienstete durchsuchen grundsätzlich nur Personen ihres Geschlechts. Besteht bei der zu durchsuchenden Person allerdings berechtigtes Interesse, die Maßnahme auf einen Bediensteten des anderen Geschlechts zu übertragen, soll dem Wunsch ent- sprochen werden. Teildurchsuchungen (z. B. oben ein Kollege, unten eine Kollegin) sind nicht zulässig. WANN BESTEHT „BERECHTIGTES INTERESSE“? Bei Trans*- und Inter*-Personen ist regelhaft von einem berechti- gen Interesse auszugehen. Dies dient dem Schutz des Persönlich- keitsrechts gem. Art. 2 Abs. 1 GG i.V.m. Art. 1 Abs. 1 GG der zu durchsuchenden Person. ICH EMPFINDE SCHAM ODER ES ANSTÖSSIG, | Quelle:DOKIS MENSCHEN DES ANDEREN GESCHLECHTS ZU ERGÄNZUNGSAUSWEIS DURCHSUCHEN. Der Ergänzungsausweis ist ein vom Der Eingriff in die Persönlichkeitsrechte der zu durchsuchenden Bundesinnenministerium bestätigtes Person ist um ein Vielfaches höher als die in meiner „Arbeitsbe- Dokument zur Verhinderung von Diskri- minierung und dient zur Unterstützung schreibung“ implementierte Tätigkeit des Durchsuchens. der Rechtssicherheit staatlicher Organe im Umgang mit Trans*- und Inter*- Personen. ICH BIN IN EINER FAHRZEUGKONTROLLE – WIE LÄUFT EIN URINTEST? Er dokumentiert den nach dem Be- Analog zum Umgang während der Durchsuchung. Grundsätzlich schluss des Bundesverfassungsge- richts gültigen Anspruch auf Anrede im ist auf das Schamgefühl jedes Menschen Rücksicht zu nehmen. bewussten und erklärten Geschlecht sowie auf einen selbstgewählten Vornamen in der Kommunikation mit NACH EINEM VORFALL VON HÄUSLICHER GEWALT staatlichen Organen. Kann die Person MÖCHTE EINE TRANSFRAU IN EIN FRAUENHAUS. einen solchen Ergänzungsausweis GEHT DAS? nicht vorlegen, kann aber glaubhaft versichern, eine Trans*- Person zu sein, Selbstverständlich ist es für eine transsexuelle Frau möglich in ist dies anzuerkennen. Sind die Anga- einem Frauenhaus untergebracht zu werden. Die Einrichtungen ben nicht glaubhaft, ist auf den äußeren Schein abzustellen. Hinweise zum in Hamburg sind intern geschult im Umgang mit transgeschlecht- dgti-Ergänzungsweise sind auch im liche Menschen. DOKIS oder www.dgti.org/ergaen- zungsausweis zu finden. HPJ – Hamburger Polizei Journal Nr. 2 | 2020 31
INTERN WIE BRINGE ICH DIE INGEWAHRSAMNAHME ODER FESTNAHME AN DER WACHE UNTER? Grundsätzlich gilt bei Fest- oder Ingewahrsamnahmen die Geschlechtsidentität, es ist jedoch die Unterbringung in einer Einzelzelle vorzuziehen. DO´S AND DONT´S • Die Begriffe „Transe“ oder „Zwitter“ sind beleidigend und diskriminierend und nicht zu verwenden. • Der Begriff „Geschlechtsumwandlung“ ist nicht korrekt und stattdessen Geschlechtsanpassung oder -angleichung zu verwenden. • Fragen zur Transition oder zum körperlichen Zustand sind zu unterlassen, wenn sie nicht zwingend für die Sachverhaltsaufnahme erforderlich sind. • Absprachen mit dem Gegenüber während der polizeilichen Maßnahmen dokumentieren. • Im ComVor sind die Daten aus dem Personalausweis oder dem Reisepass einzutragen. Der tatsächlich verwendete Vorname und das erklärte Infoflyer für die Geschlecht sind als Alias- Personalie zu erfassen. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter • Bei der Sachbearbeitung ist zu prüfen, ob Hasskriminalität vorliegt an den PKs (PDV 350, Ziffer 310.023000 ff.). In diesem Fall ist der Sonderkenner im können bei LKA FSt 3 / LSBTI* ComVor zu setzen und der Sachverhalt an LKA 712 abzuverfügen. angefordert werden. • Grundsätzlich sind alle Sachverhalte mit LSBTI*-Bezug zur Kenntnisnahme Wichtig: Die Flyer sind nur für den an LKA FSt 32 zu senden. Dienstgebrauch. IN E IN FO POLIZEI Auch die Polizei Hamburg ist „nur“ ein FÜR ALLE NACHFRAGEN HABEN RM AT IO NE N Hamburg fe „Transe“ oder „Zw DIE LSBTI*ANSPRECHPERSONEN den und dis cht zu ver itter“ habe kriminieren den Chara n einen Querschnitt durch die Gesellschaft unserer EIN OFFENES OHR: wenden. kter „Geschlec htsum Begriffe Ge wandlung“ ist nicht Millionenmetropole: Innerhalb unseres schlechts korrekt. zu verwe anpassung Marco Burmester-Krüger nden. N oder knapp 11.000 Menschen umfassenden Per- ansition od NE Büro 040 4286 - 70325 IO er zum kö rperliche assen, we T nn sie nic A n Zustand G sonalkörpers finden sich viele Kolleginnen Mobil 0176 42852847 M D E NL Z U ht zwingen ufnahme erforderl d für die IN F O R arbR ich sind. M AT IO O R eitung ist zu prüO L FÜR D NEN und Kollegen, die abseits von männlich, weib- oder DV 350,Ü F Ziffer 31V fen, ob Hasskrimina- erkenner E I 0.023000 ff.). In P O L IZ EN Petra Marzian KA 71I2Z im ComV diesem E IV O L L abzuverfüg Omit LSBTI*-Bezu or setzen en. und der LZUG lich und heterosexuell leben und lieben. Büro 040 4286 - 70324 t 32 zu sen g sin d zur Kenn den. tnis- Mobil 0176 42852848 n und An regungen NG Um sich diesem Thema etwas besser zu GA T für LSBT stehen wir als I UND EN I* gerne zur Verfü UM nähern, richtete die Akademie der Polizei einen Diskursworkshop im gung: M - U ON MGANG Burmester- 0325 | Mo Krüger * NS ERS bil 0176 oder 42852847 A M IT Stil eines World Cafés aus. Sieben geladene externe Gäste kamen tra Marzi T R R *- P TRANS *- U N D 324 | Mo an E IN T E R *- PHE– mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern zu Themen wie ge- NLST2848 bil 0176 mburg.de 4285 | IntrapIol: RSON BTI BR A UC EN NS TG E schlechtliche Vielfalt und geschlechtliche Identität ins Gespräch. Die Präventio n, Opfe D IE rschutz und N DE Veranstaltung war deutschlandweit die erste ihrer Art in polizeilichen LSBTI* 8 48 ÜR 52 F TI UR LSB –N – NU R FÜ R DE N Reihen und sorgte bei allen Teilnehmenden für Begeisterung. DI EN ST GE BR AU CH – TI* LSB | Julia Krahmer PÖA 2 d tz un HPJ – Hamburger Polizei Journal Nr. 2 | 2020 32
IN STILLER TR AUER NAC HRUF AUF KLAUS-ULRICH „ PAU L“ H Ü TT E R UND PLÖTZLICH IST NICHTS MEHR WIE ES WAR Schwerste Verletzungen der Wirbelsäule. Du wurdest operiert und ins künstliche Koma versetzt. Während der zähen Tage deines Komas bestand stets enger Kontakt zu deiner Familie. Wir haben gemeinsam gehofft und gebangt um dich. Um unseren Paul, den Kämpfer für schwächere Kolleginnen und Kollegen. Für die gesunde Mischung von humor- vollem Umgang miteinander und der Ernsthaftigkeit und vollen Hingabe im Einsatzgeschehen. Für hochwertige Einsatzmittel an den Dienststellen. Für das Gute. Dabei warst du nie Einzel- kämpfer, sondern immer Teamplayer. Einen Einsatz wie jenen am Abend des 25. Februar hattest du, Paul, In der Nacht vom 3. auf den 4. März bereits unzählige Male hinter dich hast du deinen größten Kampf verloren. gebracht: Ein Unglück, für das es keine Übung gab. Ein wegen mehrerer Haftbefehle ge- Wir trauern um unseren lieben Kollegen suchter Straftäter sollte festgenommen und Freund Paul Hütter. Er wird immer in werden. Gemeinsam mit Beamten aus unseren Herzen sein. Itzehoe habt ihr als Team des LKA 23 den Mann in seinem Fahrzeug antreffen können. Doch dann gab der Fahrer in | Wolfgang Weidemann (LKA 20) seinem Auto Gas und rammte deinen im Namen deiner Kolleginnen Dienstwagen. und Kollegen Du musstest noch vor Ort reanimiert werden. Im Krankenhaus dann die schreckliche Diagnose: HPJ – Hamburger Polizei Journal Nr. 2 | 2020 33
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