Hubertus Aktuell St. Gallischer Jägerverein Hubertus 2. Ausgabe 2017 - St. Gallischer Jägerverein Hubertus
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Titelbild Markus P. Stähli, Unvermögen oder Gleichgültigkeit? Inhalt 02 / 2017 Wildlife Photography, info@wildphoto.ch Der Europäische Dachs (Meles meles) ist ein Raubtier aus der Familie der Marder und eine von vier Arten der Gattung Meles, die noch bis Anfang der 2000er Jahre in einer Art zusammengefasst waren. Volkstümlich wird der Dachs auch – vor allem in der Fabel – als «Grimbart» bezeichnet. Mit der letzten Ausgabe des Hubertus Ak- tuell haben wir im Frühjahr 2017 unsere Kampagne gegen unsachgemäss oder gar 3 Editorial gesetzeswidrig erstellte sowie vernach- 7 Hohe Akzeptanz und breites Medienecho lässigte «Zäune» gestartet. Das Echo war überwältigend. Fernseh- und Zeitungsbei- 9 Hubertus-Schiessen 2017 träge sowie Berichte in Verbandspublika- tionen und Gemeindeblättern haben unser 11 Der Klimawandel: Herausforderung für den Wald Anliegen weit über die Grenzen des Kan- 17 Erfahrungen mit einfachen, natürlich angelegten Salzlecken tons St. Gallen hinaus bekannt gemacht und für den Kampf gegen dieses unnötige 2. Teilt die Regierung die Meinung der Jäger- 21 Hubertus-Hundeausbildung – auch 2017 ein grosser Erfolg Tierleid sensibilisiert. schaft, dass grundsätzlich genügend gesetzli- che Bestimmungen zur Lösung bzw. Entschär- 25 Invasive Neophyten – eine Bedrohung für die Artenvielfalt Wir haben aber von Beginn weg klargemacht, fung des Problems bestehen, jedoch der Voll- 31 Stellungnahme zur «Biodiversitätsstrategie» dass wir nicht einfach auf das Problem hin- zug nicht gewährleistet ist? weisen wollen, sondern dass wir dieses Prob- 35 Hans Oettli Bilderbogen Rötelmaus lem endlich aus der Welt schaffen wollen. Da- 3. Was gedenkt die Regierung zu unternehmen, zu haben wir klare Forderungen gestellt und damit auf der Basis der bestehenden Gesetze 39 Kantonale Schweisshundeprüfungen 2017 unterstrichen, dass es uns damit ernst ist. durch einen zielgerichteten Vollzug dem Prob- 43 Hunderte Kilos verrosteter Stacheldraht eingesammelt Ich zitiere aus unserer Broschüre: «Noch viel lem entgegengetreten werden kann? zu oft werden Zäune wider alle Vernunft und 44 Ein Jagdmesser selber gestalten entgegen geltenden Vorschriften erstellt, un- 4. Wie beurteilt die Regierung die von der Jä- beaufsichtigt gelassen und nicht selten gar gerschaft geforderten Massnahmen, insbeson- 47 Doppel Schweizer Meister Jagdhornbläsergruppe Weiherweid «vergessen». Das Resultat – unzählige Wild- dere das Verbot von Stacheldraht, die Abräum- 49 Würdiger Empfang im Erlenholz tiere, die unnötig leiden, unsägliche Qualen pflicht für mobile Weidenetze und das Verbot, erleiden müssen und oft verenden – zwingt Zäune direkt an Bäumen (Waldrändern) zu 50 Arbeitstag 2017 – Bilder einer motivierten Truppe uns zum Handeln. Wenn seitens der Politik montieren?» und der Verwaltung das dargestellte Problem 53 Werner Trunz neu Ansprechperson für Blockhausvermietungen nicht zeitnah und aktiv an die Hand genom- Mit Datum vom 22. August veröffentlichte die 55 Verfügbare Nachsuchegespanne im Hubertus-Vereinsgebiet men wird, bleibt wohl nichts andres übrig, als Regierung ihre Antwort auf die Interpellation das Instrument der Gesetzes-Initiative ins Au- Dietsche. Nehmen wir es direkt vorweg, wir 57 Wir begrüssen ge zu fassen. Denn wir wollen und können den waren und sind enttäuscht, ja konsterniert. aktuellen Zustand nicht mehr akzeptieren.» Denn der immer wieder hergestellte Bezug 58 Wildtierkalender 2018 zu baubewilligungspflichtigen Zäunen aus 61 45. Erschwerte Schweissprüfung des Silbernen Bruchs Tatbeweis der Politik bleibt aus serhalb der Bauzone (über 1,8m Höhe, Art. Vor diesem Hintergrund waren wir sehr ge- 80 ff. des Baugesetzes) hat schlicht und ein- 65 Blau-weisse Flatterbänder gegen Konflikte am elektrischen Weidezaun spannt, wie die Kantonsregierung auf eine In- fach nichts mit unserem Thema zu tun. Wenn terpellation von Kantonsrat Marcel Dietsche, vor diesem Hintergrund die Regierung in ih- 67 Wir gratulieren Oberriet antworten würde. In seiner Interpella- rer Antwort zum Schluss kommt – «Im Bereich 68 Tizian Weber – unser 900. Aktivmitglied tion stellte Kantonsrat Dietsche folgende Fra- der baubewilligungspflichtigen Zäune gibt es gen an den Regierungsrat: im Vollzug relativ wenige Konfliktfälle.» – so 69 Interpellation Dietsche-Oberriet (18 Mitunterzeichnende) muss dies fast schon als Provokation gewer- 1. Wie beurteilt die Regierung die Situation im tet werden, zumal die Thematik «Zäune als To- 70 Antwort der Regierung auf die Interpellation Dietsche Kanton St. Gallen bezüglich durch Zäune ver- desfallen» in den vergangenen Monaten foto- 72 Impressum ursachtes Fallwild und verursachter Verletzun- grafisch gut dokumentiert öffentlich diskutiert gen bei wildlebenden Tieren? wurde und jeder Interessierte weiss, dass die 3
Zaun-Problematik nichts mit über 1,80 m ho- niemand wirklich verantwortlich fühlt. Mit 2. Frage des Interpellanten hen baubewilligungspflichtigen Zäunen zu tun dem Aufzählen von gesetzlichen Bestimmun- Teilt die Regierung die Meinung der Jägerschaft, dass grundsätzlich genügend gesetzliche Bestimmungen zur hat. Diese unverständliche Ablenkung vom ei- gen im Baugesetz, im Jagdgesetz sowie in der Lösung bzw. Entschärfung des Problems bestehen, jedoch der Vollzug nicht gewährleistet ist? gentlichen Problem wird damit unterstrichen, Tierschutzverordnung wird wenigstens im An- dass die Regierung in ihrer Antwort einleitend satz das Vollzugsdilemma dargestellt. Antwort der Regierung Kommentar verniedlichend festhält: «Bei Wildtieren führen Die Regierung teilt grundsätzlich die Ansicht, Offensichtlich ist es der Regierung unange- insbesondere unsachgemäss erstellte, nicht Geradezu als Affront muss die letzte Antwort wonach mit den bereits vorhandenen gesetz- nehm, sich zum Thema Vollzug zu äussern. Sie unterhaltene und schlecht sichtbare Zäune zu der Regierung auf die Frage des Interpellanten lichen Grundlagen eine Beseitigung von unnö- negiert in ihrer Antwort die Frage des «nicht Konflikten.» Wenn hundertfaches Tierleid und «Wie beurteilt die Regierung die von der Jäger- tigen Zäunen möglich ist. Im Bereich der bau- gewährleisteten Vollzugs» und vernebelt diese grausames Sterben beschönigend mit «Kon- schaft geforderten Massnahmen, insbesonde- bewilligungspflichtigen Zäune gibt es im Voll- Verweigerung mit der völlig unnötigen und un- flikten» betitelt wird, dann fragt man sich, ob re das Verbot von Stacheldraht, die Abräum- zug relativ wenige Konfliktfälle. passenden Feststellung: «Im Bereich der bau- bei den Verfassern Unvermögen oder Gleich- pflicht für mobile Weidenetze und das Ver- bewilligungspflichtigen Zäune gibt es im Voll- gültigkeit die Feder führte. bot, Zäune direkt an Bäumen (Waldrändern) zug relativ wenige Konfliktfälle.» zu montieren?» beurteilt werden. Die Regie- Wie kommt man darauf, in der vorangegan- Auf den offensichtlichen und in der Interpel- rung schreibt dazu lediglich «Die Regierung er- genen Antwort festzuhalten, dass «Die Er- lation klar angesprochenen Vollzugsnotstand achtet die aktuell geltenden Rechtsgrundlagen fahrungen zeigen, dass vor allem nicht oder beim Problem «Todesfalle Zäune» geht die Re- als genügend.» Wer auf eine ernsthafte Frage schlecht unterhaltene Zäune und Weidenetze gierung gar nicht ein, obwohl unbestritten ist, eines Parlamentariers zu einem drängenden sowie nach Ablauf der Verwendung nicht abge- dass zwischen Kanton und Gemeinden, vor al- Problem so abweisend antwortet, hat entwe- räumte Zäune eine besondere Gefahrenquelle lem aber zwischen Jagd, Forst, Landwirtschaft, der das Instrument der Interpellation nicht für Wildtiere darstellen.» und dann hier beim Tierschutz und Raumentwicklung die Verant- verstanden oder zu «Unvermögen und Gleich- Vollzug auf baubewilligungspflichtige Zäune wortung hin und her geschoben wird und sich gültigkeit» paart sich auch noch Arroganz. (mindestens 1,8m oder höher) zu verweisen.... inakzeptabel! Bewertung der regierungsrätlichen Antworten im Einzelnen 1. Frage des Interpellanten Wie beurteilt die Regierung die Situation im Kanton St. Gallen bezüglich durch Zäune verursachtes Fallwild 3. Frage des Interpellanten und verursachter Verletzungen bei wildlebenden Tieren? Was gedenkt die Regierung zu unternehmen, damit auf der Basis der bestehenden Gesetze durch einen zielge- richteten Vollzug dem Problem entgegengetreten werden kann? Antwort der Regierung Kommentar Werden Zäune eingesetzt, kommt es immer Während in den einleitenden Erwägungen le- Antwort der Regierung Kommentar wieder zu Konflikten mit Wildtieren. Zäune diglich von «Konflikten mit Wildtieren» ge- Viele Konflikte mit Wildtieren können durch Was gemacht werden müsste, dass Zäune können die Raumnutzung der Wildtiere be- sprochen wird, bringt diese Antwort wenigs- einen guten Unterhalt, ein korrektes Auf- und nicht mehr zu Todesfallen werden, ist längst einträchtigen, sie verletzen oder töten. Die Er- tens zum Ausdruck, dass es um grosses Tier- Abräumen sowie durch das Markieren und Ver- bekannt, aber nichts wird gemacht. Eine wei- fahrungen zeigen, dass vor allem nicht oder leid, oft um «Töten» geht. Ebenso werden hier blenden von Zäunen und Weidenetzen verhin- tere Informations- und Sensibilisierungskam- schlecht unterhaltene Zäune und Weidenetze wenigstens die wirklichen Todesfallen – nicht dert werden. So ist beispielsweise geplant, pagne ist Spiegelfechterei, da alle bisherigen sowie nach Ablauf der Verwendung nicht abge- oder schlecht unterhaltene Zäune und Weide- mit den betroffenen Ämtern und Verbänden Bemühungen nicht gefruchtet haben und sich räumte Zäune eine besondere Gefahrenquel- netze sowie nach Ablauf der Verwendung nicht eine Informations- und Sensibilisierungskam- die Situation sogar eher weiter verschlechtert. le für Wildtiere darstellen. Durch die im Kan- abgeräumte Zäune – als Ursache genannt. Was pagne durchzuführen, mit welchen Massnah- Die Jäger haben klar zum Ausdruck gebracht, ton St. Gallen mit Milch- und Grünlandbewirt- in der Folge die Relativierung durch den Hin- men Konflikte mit Wildtieren beim Einsatz dass sie sich nicht mehr weiter vertrösten las- schaftung geprägte Landwirtschaft und auf weis auf die Milch- und Grünlandbewirtschaf- von Zäunen und Weidenetzen reduziert wer- sen und wenn notwendig selber Massnahmen Grund des notwendigen Herdenschutzes an- tung sowie die Wolfspräsenz mit dem Problem den können. in Form einer Gesetzes-Initiative ergreifen wol- lässlich der Wolfspräsenz werden relativ vie- der «nicht oder schlecht unterhaltene Zäune len. Mit der vorliegenden Antwort der Regie- le Zäune und Weidenetze benötigt und einge- und Weidenetze sowie nach Ablauf der Ver- rung wurde damit wohl der Startschuss für die setzt, was wiederum ein höheres Konfliktpo- wendung nicht abgeräumte Zäune» zu tun hat, Gesetzes-Initiative gegeben. Schade, dass so tenzial mit Wildtieren bedeutet. bleibt schleierhaft. Vielleicht eine Entschuldi- weitere Verbote notwendig werden, um etwas gung für den aktuellen Missstand... was aber zu vollziehen, das mit mehr politischem Willen Zaunersteller wie Vollzugsbehörden nicht aus und Durchsetzungskraft auch auf Basis beste- ihrer Verantwortung entlässt! hender Gesetze möglich gewesen wäre. 4 5
4. Frage des Interpellanten Hohe Akzeptanz und breites Medienecho Schweizer Zeckenstichkarte: Mehr Zeckenstiche in dicht be- Wie beurteilt die Regierung die von der Jägerschaft geforderten Massnahmen, insbesondere das Verbot von Sta- siedelten Regionen cheldraht, die Abräumpflicht für mobile Weidenetze und das Verbot, Zäune direkt an Bäumen (Waldrändern) Unsere Borschüre und die damit verbundene Kampagne gegen «Zäune als Todesfallen» ist auf Die Daten für die erste Zeckenstichkarte der Schweiz und des Fürstentums Liechtenstein liefern 6338 Zeckensti- berücksichtigt werden, dass die genaue Erfassung des Ze- ckenstichs durch App-Benutzende nicht überprüft werden che, die von Nutzern per Präventions-App in den letzten kann. Denn viele Betroffene können den genauen Zeit- zu montieren?» sehr hohe Aktzeptanz und Unterstützung gestossen. Diese breite Zustimmung ermuntert uns, zwei Jahren übermittelt wurden. Bisher wurde die von ZHAW-Forschenden entwickelte App «Zecke» über 45 000 Mal heruntergeladen. punkt und Ort des Geschehens wegen dem betäubenden Wirkstoff, den Zecken in die Stichstelle abgeben, nicht genau bestimmen. Vielfach entdecken die betroffenen das Thema nun konsequent durchzuziehen, zumal sich in den vergangenen Monaten nichts ge- Die Auswertung der App-Daten durch ZHAW-Forschende zeigt: Die Mehrheit der Stichmeldungen stammt aus dem Personen die Zecke erst am Abend, beispielsweise beim Duschen. Trotz diesen Umständen liefern die erhobenen Daten wertvolle Erkenntnisse für die Zeckenprävention. Antwort der Regierung Kommentar ändert hat und wir immer noch regelmässig mit grossem Tierleid und Todefällen in und durch urban geprägten Mittelland. «Wichtig ist die Erkenntnis, dass man sich nicht im Wald oder auf der Wiese aufhal- ten muss, um von einer Zecke gestochen zu werden», so Die Regierung erachtet die aktuell geltenden Diese Antwort disqualifiziert, denn sie negiert Zäune konfrontiert sind. ZHAW-Forscher Werner Tischhauser. 23 Prozent aller Stichmeldungen kommen aus Siedlungsgebieten, 44 Pro- zent aus Gemeinden mit offizieller FSME-Impfempfehlung Rechtsgrundlagen als genügend. nicht nur ein aktuelles und dramatisches Prob- des Bundesamts für Gesundheit (BAG). Keine Region der Schweiz ist frei von Zeckenstichmeldungen. An die offizi- elle geografische Obergrenze von 1500 Metern über Meer lem, sondern dokumentiert eine Geringschät- halten sich Zecken nicht – mit steigenden Temperaturen wandern auch sie in die Höhe. So wurden per App 34 Zeckenstichmeldungen auf über 1500 Metern über Meer zung des damit verbundenen Tierleids, des In- Ostschweiz am Sonntag CH WILDiNFO erfasst. Speziell ist, dass die Zeckenstichkarte aufzeigt, wo jemand struments der Interpellation und letztlich auch gestochen wurde. Bei der Auswertung und Interpretation muss jedoch gemäss ZHAW-Forscher Werner Tischhauser http://www.zhaw.ch/de/lsfm/dienstleistung/institut-fuer-umwelt-und-na- tuerliche-ressourcen/zecken/ der politischen Kultur. Wenn Zäune zu Todesfallen werden: Eine Broschüre des Wenn auf klare Fragen eines Parlamentariers St. Gallischen Jägervereins Hubertus zu einem Forderungspaket einer Interessen- Unsachgemäss oder gar gesetzeswidrig erstellte sowie ver- von hunderten Wildtieren Jahr für Jahr allein im Kan- nachlässigte «Zäune» sind seit Jahrzehnten ein ungelöstes ton St. Gallen aufmerksam machen, Betroffene zu mehr Problem, das in der freien Wildbahn allein im Kanton St. Selbstverantwortung ermuntern und gleichzeitig Forde- gruppe, die gemäss Regierungsrat Beni Würth Gallen jährlich zu hunderten qualvoller Todesfälle bei rungen stellen, wie dem Problem «Todesfalle Zäune» ak- Wildtieren führt. tiv entgegengewirkt werden kann. Wir wollen als Jäger nicht tatenlos zusehen und uns darauf beschränken, ver- Wer sich diesem Thema ernsthaft annehmen will, spürt häderte Tiere von ihrem Leiden zu befreien oder qualvoll einen bedeutenden «Service Public» erbringt, sofort, dass sich niemand wirklich dafür verantwortlich fühlt und wenn, dann nur über Bewilligungspflichten und verendete Tiere einzusammeln, während der sonst so ak- tive Gesetzgeber in diesem Fall seit Jahrzehnten beide Au- Kompetenzabgrenzungen gestritten wird. Solch juristische gen verschliesst. nicht einmal eingetreten wird, sondern die- und bürokratische Fragen stehen zumindest aus Sicht der betroffenen Tierwelt jedoch nicht zur Diskussion, denn auch In diesem Sinne verstehen wir unsere im letzten Kapitel vorgeschlagenen Massnahmen denn auch nicht als Wunsch ein ordentlich bewilligter Zaun kann zu einer Todesfalle an irgend jemanden, sondern als klaren Auftrag an die se pauschal weggewischt werden, dann gehen werden, wenn er nicht unterhalten oder nach Gebrauch nicht zurückgebaut wird. Andererseits könnten auch nicht gesetzgebenden Behörden sowie die zuständigen kanto- nalen und kommunalen Verwaltungen. Ein Auftrag, der bewilligungspflichtige Zäune so erstellt werden, dass sie allenfalls auch mit dem Instrument der Gesetzes-Initiative Vertrauen und Glaubwürdigkeit verloren. möglichst wenig Risiken für die Tierwelt enthalten. Wich- tig sind nicht formale Auflagen und Vorgaben, sondern erteilt werden kann... das Verhalten und das Verantwortungsbewusstsein der Wir danken allen, die sich für die Lösung des Problems Zaunbesitzer sowie der Tierhalter selbst. Und da steht es «Todesfalle Zäune» einbringen und uns in unseren Bemü- leider auch in der Ostschweiz nicht zum Besten, ob in der hungen zu Gunsten der Wildtiere aktiv unterstützen. Landwirtschaft oder in der Forstwirtschaft. http://www.jagd-hubertus.ch/wp-content/uploads/2017/04/wenn_zaue- Mit der vorliegenden Broschüre will der St. Gallische Jä- ne_zu_todesfallen_werden.pdf gerverein Hubertus auf den unnötigen, qualvollen Tod 6 CH-WILDiNFO Nummer 3 / Juni 2017 Zusammenfassung und «wie weiter?» Insgesamt spiegelt die Antwort der Regierung als das Heft selber in die Hand zu nehmen, den Missstand wider, der unter dem Schlag- damit endlich etwas geschieht. Wir werden in wort «Wenn Zäune zu Todesfallen werden» von den kommenden Wochen das Instrument der Pro Natur lokal der St. Galler Jägerschaft dokumentiert wurde. Gesetzes-Initiative ausgestalten und sehen Es wird auf viele gesetzliche Bestimmungen vor, in enger Absprache mit weiteren Interes- und unterschiedliche Vollzugsebenen verwie- sengruppen dieses im Frühjahr 2018 zu lan- 4/2017 sen, aber konkret Handeln will oder kann nie- cieren. Auf Grund der breiten Unterstützung St.Gallen-Appenzell mand. Besonders negativ fällt auf, wie massiv unseres Anliegens können wir diesen grossen die Regierung das Problem relativiert und das Schritt motiviert und mit Zuversicht wagen. qualvolle Sterben in den Zäunen als «Konflikt» Dabei sind wir auf die Unterstützung aller Jä- bagatellisiert. Vor diesem Hintergrund wirkt gerinnen und Jäger angewiesen. Gemeindeblatt Kirchberg auch der einzige vorgeschlagene Handlungs- ansatz, eine weitere Informations- und Sensi- Ich zähle auf Euch. biliserungskampagne zu lancieren, unglaub- würdig und mutlos. Auf Grund der vorliegenden regierungsrätli- chen Antwort bleibt uns nichts anderes übrig, Peter Weigelt, Präsident Weidenetze (mobile Zäune) und Elektrozäune führen bei Wild- und Haustieren häufig zu einem qualvollen Tod. (Foto: A. Good) Wenn Zäune zu Todesfallen werden Unsachgemäss oder gesetzeswidrig er- denn auch ein ordentlich bewilligter Zaun stellte «Zäune» fordern allein in den kann zu einer Todesfalle werden, wenn er Kantonen St. Gallen und Appenzell AR/AI nicht unterhalten oder nach Gebrauch zu- jährlich hunderte qualvoller Todesfälle rückgebaut wird. Wichtig sind nicht for- bei Wildtieren. Wer sich diesem Thema male Auflagen, sondern das Verhalten und ernsthaft annimmt, spürt jedoch so- das Verantwortungsbewusstsein der Zaun- Inhalt fort, dass sich niemand wirklich dafür ersteller sowie der Tierhalter selbst. Und verantwortlich fühlt und wenn, dann da steht es leider auch in der Ostschweiz, 1 Wenn Zäune zu Todesfallen werden wird nur über Bewilligungspflichten und ob in der Landwirtschaft oder in der Forst- 4 Neuer Weiher im Alberenberg, Kompetenzabgrenzungen gestritten. wirtschaft, nicht zum Besten. Mörschwil 4 Agenda Solch bürokratische Diskussionen nützen der betroffenen Tierwelt jedoch nichts, (Die Interpellation sowie die Antwort des Regierungsrates sind im Wortlaut auf den Seiten 69 bis 71 abgedruckt) 6 7
Hubertus- sb & A u il d u n s- s gs Ja g d s c hie ze n tr u m Schiessen 2017 braincom.ch UB ERTU S H Vereins-Meister 2017 Johann Gufler, Speicher 2. Rang: Hermann Waibel, Au 3. Rang: Armin Eberle, Engelburg Kugel-Meister 2017 ÄSTHETIK UND PERFEKTION IM DETAIL. Armin Eberle, Engelburg WIR MACHEN UNSER ANTRIEB SEIT ÜBER 60 JAHREN. 2. Rang: Heinz Bodenmann, Gais 3. Rang: Ruedi Preisig, Teufen WOHNTRÄUME WAHR. Hasen-Meister 2017 Drakopulus Dimitri, Wittenbach 2. Rang: Martin Boltshauser, Zuzwil 3. Rang: Oskar Trunz, Engelburg Bodenbeläge Vorhänge Parkett Möbel Teppiche Bettwaren Keiler-Meister 2017 Johann Gufler, Speicher BRUDERER WOHNEN Hauptstrasse 47, 9323 Steinach 2. Rang: Armin Eberle, Engelburg 071 446 48 21 078 733 14 11 bruderer-wohnen.ch 3. Rang: Ruedi Preisig, Teufen 9
Die Entwicklung der Temperatur in den letzten Jahren zeigt, dass wir uns in einer Klimaerwärmungsphase befinden. KFA Der Klimawandel: Herausforderung für den Wald Einer der ersten Artikel, die das Kantons- Wissenschaftler ist sich einig, dass der Mensch forstamt im Jahr 2007 der Zeitschrift Hu- durch den zunehmenden Ausstoss von Treib- bertus lieferte, befasste sich mit dem The- hausgasen – hauptsächlich CO2 – die Haupt- ma «Auswirkungen des Klimawandels auf ursache dieser Erwärmung ist. den Wald». Nach zehn Jahren ist das Thema aktueller denn je und ist eine grosse He- Die Staatengemeinschaft bemüht sich seit Ihr flexibles Kundenmaurer-Team rausforderung für die Waldwirtschaft. Was ist zu tun, um die durch den Klimawandel Längerem um eine Begrenzung der globalen Erwärmung. An der Klimakonferenz von Can- bedingten Risiken zu mindern und die An- cún von 2010 wurde das sogenannte «2-Grad- für Umbauten, Renovationen und Sanierungen. passung des Waldes zu unterstützen? Ziel» beschlossen. Das bedeutet, dass die Er- wärmung gegenüber vorindustrieller Zeit glo- Ausgangslange bal gesehen nicht mehr als 2 Grad betragen Die Entwicklung der Temperatur in den letzten soll (mit der Klimakonferenz von Paris 2015, Jahren hat die früheren Prognosen bestätigt: sollte die Schwelle sogar unter 2 Grad liegen). wir befinden uns in einer Klimaerwärmungs- Nach den neuesten Analysen wird beim der- phase. Die letzten warmen Winter und der sehr zeitigen Stand der Treibhausgasemissionen ei- warme Sommer 2015 sind uns noch sehr gut in ne Erwärmung des Erdklimas um 2 Grad be- Erinnerung. Global beträgt die durchschnitt- reits 2037 erreicht sein. Würde der Status bei- liche Erderwärmung seit Beginn der Industri- behalten, wäre eine Erwärmung um 3 Grad Calzavara AG Tel 071 242 40 00 alisierung etwa 0.8° C. In der Schweiz ist die 2070 erreicht. Wie stark sich also das Klima in Bruggwaldstrasse 40 info@calzavara.ch durchschnittliche Temperatur im gleichen Zukunft verändert, ist von der wirtschaftlichen Zeitraum bereits um etwa 1.7° C gestiegen. Der und politischen Entwicklung abhängig. Selbst 9008 St. Gallen www.calzavara.ch Grund liegt hauptsächlich in der kontinentalen wenn das «2-Grad-Ziel» erreicht würde, würde Lage der Schweiz, in der die puffernde Wirkung dies für die Schweiz eine weitere Erwärmung der Meere nicht zu spüren ist. Die Mehrheit der von 1 bis 2 Grad bedeuten. 11
Waldbewirtschafter einiges in Bezug auf die Baumartenzusammensetzung erwirken kann. Eine vorhandene, zukunftsfähige Verjüngung soll begünstigt werden. Die Baumartenzu- sammensetzung kann bis etwa im Alter des Stangenholzes beeinflusst werden. Danach geht es darum, die Stabilität und Störungsre- sistenz der Einzelbäume durch Pflegeeingriffe zu erhöhen und besonders gefährdete Bäume und Bestände rechtzeitig zu nützen. Bei den Pflegeeingriffen werden auch die Samenbäu- In den tiefer gelegenen Bergwäldern, me zukunftsfähiger Arten begünstigt und ge- in denen heute Nadelbäume dominieren, fördert. In Extremfall, wenn die gewünschten werden künftig mehr Laubbäume gedeihen. Baumarten fehlen, werden diese durch Pflan- Dominik Thiel zungen eingeführt. wird die Waldbrandgefahr erhöht. Auch auf der Während die Erhöhung der Arten- und Struk- Alpennordseite wird dies ein ernst zu nehmen- turvielfalt auch positive Folgen für den Wildle- des Problem sein. Gefährdet sind insbesonde- bensraum haben wird, wird das Thema Schutz re flachgründige, südexponierte Lagen, wie sie gegen Wildverbiss bei einigen verbissgefähr- zum Beispiel im Sarganserland oder im Rhein- deten Baumarten (wie z.B. Eiche, Tanne, Lin- Eine wichtige Massnahme für den Wald in Bezug auf den Klimawandel: tal häufig anzutreffen sind. de) an Bedeutung zunehmen. Die Erhöhung der Baumarten- und Strukturvielfalt. KFA Waldbaustrategien Was macht der Bund? Neben dem Temperaturanstieg werden sich Höhenstufen nach oben. Bei einer weiteren Förster und WaldeigentümerInnen sollten Im Jahr 2007 starteten der Bund und die WSL auch die Niederschlagsmengen und -intensi- Erhöhung der durchschnittlichen Temperatu- schon jetzt ihre Pflegeeingriffe im Wald auf die das Forschungsprojekt «Wald und Klimawan- täten verändern, auch wenn deren Entwicklung ren um 2° C ist mit einer Verschiebung der Ve- künftigen Klimabedingungen ausrichten, um del». Dieses Forschungsprogramm soll fun- schwer abzuschätzen ist. Gemäss Modellierun- getationszonen um 500-700 Höhenmeter nach die wirtschaftlichen und ökologischen Risiken dierte und praxistaugliche Grundlagen erar- gen zeichnen sich für Europa zwei gegenläufi- oben zu rechnen. So werden in tiefer gelegenen so weit wie möglich zu minimieren. Mit wald- beiten. Damit können die Akteure im Wald ge Entwicklungen ab: In Nordeuropa wird eine Bergwäldern, in denen heute Nadelbäume do- baulichen Massnahmen lassen sich die Wider- die mit dem Klimawandel verbundenen Risi- Zunahme der Niederschläge erwartet, in Süd- minieren, künftig Laubbäume gedeihen. Unter standskraft des Waldes gegenüber Störungen, ken und die Anpassungsfähigkeit der Wälder europa hingegen eine Abnahme, v.a. im Som- den gegenwärtig häufigsten Baumarten wird seine Erholungsfähigkeit nach Störungen so- besser einschätzen sowie entsprechende An- mer. Die Schweiz dürfte sich im Sommer im die Fichte deutlich an Terrain verlieren. Auch wie seine Anpassungsfähigkeit an ein sich än- passungsmassnahmen treffen. Aus den Re- Einflussbereich des Südeuropäischen Nieder- die Buche wird in den unteren, wärmeren La- derndes Klima erhöhen. sultaten des Forschungsprogramms wurden schlagsregimes befinden. Am stärksten wer- gen Einbussen erleiden, sich aber in höheren weitere Projekte gestartet, wie z.B. «Testpflan- den die West- und Südschweiz von dieser Ver- Regionen ausbreiten. Auf feuchteren Standor- Folgende Grundsätze sollten bei der Wald zungen zukunftsfähiger Baumarten». Durch änderung betroffen sein. ten wird sie sich gegen Esche und Ahorn bes- bewirtschaftung beachtet werden: diese Initiative möchte man testen, welche ser durchsetzen. Die Tanne dürfte trotz Tem- – Eine Erhöhung der Baumartenvielfalt Baumarten, die voraussichtlich gegen Ende Auswirkungen für den Wald peraturanstieg keine grossen Veränderungen – Eine Erhöhung der Strukturvielfalt des 21. Jahrhunderts auf einem Standort ge- Für den Schweizer Wald bedeuten diese Daten, in ihrer Ausbreitung verzeichnen. Vom Tempe- – Eine Erhöhung der genetischen Vielfalt eignet sein werden, bereits heute dort gedei- dass Auswirkungen in jedem Fall spürbar wer- raturanstieg begünstigt werden hingegen tro- –E ine Reduktion der Umtriebszeit, hen können. Zu diesem Zweck sollen mehre- den. Schon jetzt beobachtet man in den war- ckenheitstolerante Arten wie die Traubeneiche beziehungsweise des Zieldurchmessers re Baumarten an verschiedenen Standorten men Regionen des Kantons Wallis, dass die aber auch Föhre, Linde, Kirsche und eine Rei- der Schweiz gepflanzt und für mehrere Jahr- Waldföhre Mühe hat, sich natürlich zu verjün- he gegenwärtig seltener Baumarten. Eine grosse Auswahl von Baumarten und zehnte beobachtet werden, um bessere Aus- gen, und die Flaumeiche (wärme- und trocken- Baum-Ökotypen («Rassen»), die Wärme sagen über ihre Eignung und Empfehlungen heitsresistenter als die Waldföhre) die Stand- Steigende Temperaturen und zunehmende und Trockenheit relativ gut ertragen, ist ei- abzugeben. orte der Waldföhre erobert. Trockenheit während der Vegetationszeit set- ne wichtige Voraussetzung, um die negati- zen die Bäume unter Stress und fördern den ven Auswirkungen der Klimaerwärmung auf Neben der wissenschaftlichen Forschung ist Mit dem Temperaturanstieg verschieben sich Befall durch Schadorganismen, wie zum Bei- den Wald zu reduzieren. Die Verjüngung des die Anpassung an den Klimawandel in der die bestehenden Wuchsverhältnisse in den spiel den Borkenkäfer bei der Fichte. Zudem Waldes ist eine wichtige Phase, in der der Waldpolitik 2020 auch ein wichtiges Thema. 12 13
Begeisterung? «Verlass auf echte Schweizer Qualität.» Was immer Sie vorhaben. Wir sind für Sie da. In den unteren Lagen zählt auch die Eiche zu den Gewinner-Baumarten. Felix Danuser Kundenberater Paul Rienth Helvetia Versicherungen Generalagentur Rheintal ri.nova impulszentrum, 9445 Rebstein T 058 280 63 28, M 078 811 68 38 felix.danuser@helvetia.ch Ihre Schweizer Versicherung. Telefon 071 866 22 26 • Telefax 071 866 26 18 info@saetteli.ch • www.saetteli.ch Mehr Zeit für Jagd und Familie Durch den Temperaturanstieg werden sich trockenheitstolerante Arten wie z.B. die Waldföhre verbreiten. Der vollautomatische Rasenmäher Maurizio Veneziani nimmt Ihnen diese Arbeit ein für alle mal ab und mäht Ihren Rasen regelmä- In der Strategie des Bundesrates zur Anpas- den Klimawandel geschaffen in der Erkennt- sung an den Klimawandel in der Schweiz (BA- nis, dass eine frühzeitige Anpassung des Wal- ssig von ganz allein, während Sie Ihre FU 2012) sowie dem dazugehörigen Aktions- des an den Klimawandel wesentlich günstiger Freizeit geniessen. plan (BAFU) 2014 sind Wald und Waldwirt- ist als ein späteres Beheben von Schäden. schaft Kernthemen. In der Revision des Wald- Wir beraten Sie gerne ! gesetztes (2016) hat der Bund die Grundlagen Maurizio Veneziani, für eine Anpassung des Schweizer Waldes an Forstingenieur, Kantonsforstamt St. Gallen 15
Erfahrungen mit einfachen, natürlich angelegten Salzlecken Die Versorgung des Wildes mit Salz ist besonders zur Zeit des Haarwechsels und der Geweihbildung mit Hilfe so genannter Salzlecken wichtig. Salz enthält Mineralienstoffe und Spurenelemente, wie Phosphor, Calcium und Magnesium zur Förderung des Kno- chen- und Geweihaufbaus, Eisensalze zur Unterstützung der Blutbildung, Kupfersalze Mit unserem gegen parasitäre Erkrankungen und Natrium zur Bildung verdauungswichtiger Pepsine. Pepsin ist ein Verdauungsenzym, eine so genannte Peptidase, die in den Hauptzellen Angebot treffen des Magenfundus von Wirbeltieren und somit auch dem Menschen gebildet wird. Sie ist für den Abbau von mit der Nahrung aufgenommenen Proteinen zuständig. Durch die wir immer Beimengung von Anis kann die Anziehungskraft auf das Wild erhöht werden. Aufgrund ins Schwarze! dieser, wissenschaftlich belegten Erkenntnisse und den eigenen Erfahrungen betreiben wir in unserem Revier seit Jahren an geeigneten Stellen sogenannte Salzlecken, auch Sulzen genannt. Text und Bilder, Oskar Trunz, Revier Bernhardzell – Arbeits- und Freizeitbekleidung Früher: Mehrheitlich Salzlecksteine auf Gute Erfahrung mit alten Baumstrünken – Land- und Forstprodukte abgesägten Fichtenstämmen und Baum- strünken Seit Jahren legen wir unsere Salzlecken aus- schliesslich an hoch abgesägten, möglichst – Lecksteine für das Wild Bis vor einigen Jahren bestückten wir diese alten, teils schon leicht morschen Baum mit Salzlecksteinen aus Salzbergwerken, wel- strünken an. Gut entrindet und bei Bedarf mit che im Fachhandel erhältlich sind. In der Regel der Motorsäge mit einigen Schlitzen versehen wurden diese Salzlecksteine auf einem abge- eignen sich diese ausgezeichnet. Oben am sägten Fichtenstamm - auf ca. 150 cm Höhe - Baumstrunk sägen wir entweder ein so gros angebracht, allenfalls mit einem Deckel verse- ses Loch heraus, dass darin ca. 3-5 kg Salz ge- hen. Bei feuchter Witterung wäscht das Regen- geben werden können oder befestigen allen- wasser die Salze aus und lässt sie dem Stamm falls zusätzlich ein ca. 30 cm hohes Kunstoff- entlang nach unten schwemmen und wird so rohr mit einem Durchmesser von 15 cm. Die- vom Wild angenommen. ses wird ebenfalls mit Salz gefüllt. Damit das Tagespreis 071 226 78 78 Ihr Partner für Energie. www.agrolasg.ch Gut angenommene, alte Salzlecke – frisch gefüllt mit Salz Baumstrunk-Salzlecke 17
Regenwasser eindringen kann, wird kein De- dass es sich um eine ruhige Lage handelt, wenn Wildkameras veranschaulichen die Beliebtheit von Salzlecken ckel angebracht. Mit dieser Methode sind die möglich mit Wasservorkommen in der Nähe. richtig gewählten Strünke nach einiger Zeit Richtig angelegte Salzlecken bieten zudem dem mit Salz getränkt (eingelaufen) und werden Jäger gute Wildbeobachtungsmöglichkeiten. vom Wild sehr gerne angenommen. Rund um eine Salzlecke gibt es jeweils bald viele Tritt- Unter Berücksichtigung der gesetzlichen Vor- siegel zu entdecken. gaben können zur Erfassung des Wildvorkom- mens an Salzlecken auch Wildkameras ange- Standortwahl bracht werden. Die Kontrolle der Salzlecken Bei der Standortwahl dieser Salzlecken an und das jeweilige Auffüllen mit Salz erfolgt Baumstrünken achten wir besonders darauf, zwei bis dreimal jährlich. Zwei Salzlecken, welche vom Hochsitz aus gut einsehbar sind und eine optimale Wildbeobachtung ermöglichen. Salzlecke bei Kirrung Rehe an der jahrzente alten Salzlecke Salzlecke aus der Sicht des Hochsitzes Blick vom Hochsitz Wildschweine im Winter an der Kirrung und Salzlecke Rehe im Winter an der Salzlecke 18 19
IH R E IMMOBI LI EN - EXPERTEN MIT DEM R ICHTIGEN RI ECH ER . Sproll & Ramseyer AG, Poststrasse 23, Postfach 2149, CH-9001 St. Gallen Hubertus-Hundeausbildung – Telefon 071 229 00 29, Fax 071 229 00 39, info@sur.ag, www.sur.ag auch 2017 ein grosser Erfolg Auch im ablaufenden Vereinsjahr hatte die Untereggen, Eggersriet, Schaugen-Guggeien, Hundeausbildung einen sehr hohen Stellen- Mörschwil-Tübach-Steinach und Wattbach-Eg- wert in unserem Verein. Für mich als Vereins- gen statt. An dieser Stelle ein kräftiger Weid- präsident kommt diesem Aus- und Weiterbil- mannsdank den jeweiligen Revier-Verant- dungsangebot zentrale Bedeutung zu, zumal wortlichen und -Führern für die hervorragen- wir uns nicht nur auf die Ausbildung von Nach- de Arbeit. Ein spezieller Dank geht an Werner suche-Gespannen konzentrieren, sondern Zogg, der die umfangreichen Vorbereitungs- auch die allgemeine Aus- und Weiterbildung arbeiten und die Durchführung der Hunde- von Jagdhunden pflegen. Dies ist angesichts Übungen kompetent und kameradschaftlich der anstehenden neuen Vorschriften rund um sicherstellte. das Thema «Jagen mit Hunden» von zentraler Bedeutung. Doch nicht nur die gesetzlichen Vorschriften erfordern besondere Anstren- gungen. Auch im jagdlichen Alltag erleben wir immer wieder, wie wichtig gerade bei Ge- sellschaftsjagden gut ausgebildete Jagdhunde sind. In Zeiten, in denen die Erfüllung der Ab- schussvorgaben immer schwieriger wird, ge- winnt der fachlich korrekte Einsatz leistungs- fähiger Jagdhunde immer mehr an Bedeutung. Nachsuche-Übungen Die drei Nachsuche-Übungen wurden auch 2017 sehr rege besucht und fanden in den Re- vieren St. Margrethen, Thal, Rorschacherberg, 21
Jagdhundeausbildung An den Hundeübungen im Erlenholz nimmt immer eine stattliche Anzahl Hundegespan- ne teil. Im Vordergrund stehen der Gehor- sam und das Trainieren mit und unter ande- ren Hunden. Auch die Nasenarbeit, das Appor- tieren und Übungen für den alltäglichen Ge- Damit die Schweisshunde ihre Arbeit leisten brauch fehlen nicht. Wir freuen uns, dass viele können, sind wir auf gute Übungsbedingun- Hundeführer die Gelegenheit wahrnehmen um gen angewiesen. Deshalb sind wir den Jagd- mit ihren treuen Weggefährten im Erlenholz zu gesellschaften sehr dankbar, die uns ihr Re- trainieren. Auch im kommenden Jahr werden vier zur Verfügung stellen. Ich rufe daher an wir wieder alle 14 Tage einen Übungstermin dieser Stelle interessierte Reviere auf, sich di- anbieten, wobei vom Welpen bis zum erfah- rekt bei mir zu melden, wenn sie sich im kom- renen Jagdhund alle jagdlich geführten Hun- menden Jahr auch einmal als Übungsrevier de willkommen sind. Hier gilt mein besonderer zur Verfügung stellen wollen. Herzlichen Dank Dank nebst Werner Zogg, dem Leiter der Hun- schon jetzt für Eure Mitarbeit, die sich sicher- deübungen, auch seinem Leiterteam mit Ste- lich lohnt, denn bei den Übungen kommt auch phan Schädler, Frauke Scherrer, Willi Enderli die Geselligkeit nicht zu kurz und es werden und Max Stacher. viele positive Kontakte geknüpft. Abschliessend danke ich allen Jägerinnen und Jägern, die jagdlich einen Hund führen und sich aktiv für dessen Ausbildung engagieren. Denn dem Thema «Jagd und Hund» kommt nicht nur in der jagdlichen Praxis grosse Be- deutung zu, vielmehr ist das Zusammenwirken von Hund und Jäger auch ein wesentlicher Teil unserer Jagdkultur, der wir uns im Besonderen verpflichtet fühlen. Peter Weigelt, Präsident 22 23
Ihr zuverlässiger und flexibler Partner in sämtlichen Reinigungsbereichen Die Spätblühende Goldrute ist eine von 40 invasiven gebietsfremden Pflanzen und bildet im Kaltbrunner Riet stellenweise dichte Bestände aus (Marco Käser). Invasive Neophyten – eine Bedrohung für die Artenvielfalt In der Schweiz kommen rund 3000 Blütenpflanzen vor. Davon sind 500-600 Arten Neo- phyten (siehe Box). Die meisten von diesen gebietsfremden Pflanzen verursachen keine Probleme. Einige breiten sich in der Schweiz jedoch stark aus und verhalten sich soge- nannt «invasiv». Neophyten werden dann zu Problempflanzen, wenn sie ökologische, gesundheitliche oder wirtschaftliche Schäden anrichten. In sensiblen Ökosystemen und Schutzgebie- Nationale und kantonale Strategie im ten mit seltenen Vegetationstypen und Pflan- Umgang mit gebietsfremden Arten zen können invasive Neophyten die Arten- Pro Natura ist sich der Neophytenproblematik vielfalt durch Verdrängung bedrohen. In der schon lange bewusst und wünscht sich einen Pollux Reinigungsservice AG Pollux Facility Services Anstalt Schweiz werden deshalb jährlich über 20 Mil- koordinierten und ressourceneffizienten Um- CH-9404 Rorschacherberg FL-9495 Triesen lionen Franken investiert, um Problempflan- gang mit Problempflanzen. Die Naturschutzor- Telefon 071 844 78 00 Telefon 00423 392 68 00 zen zu bekämpfen. Der Kanton St. Gallen al- ganisation wirkte denn auch aktiv bei der Er- leine gibt jedes Jahr rund 500'000 CHF (knapp arbeitung der nationalen Strategie (erlassen www.pollux-ag.ch www.pollux-fs.li ein Fünftel des Naturschutzbudgets) zu die- 2016) mit und ist an der Entwicklung der Neo- sem Zweck aus. phytenstrategie des Kantons St. Gallen beteiligt. 25
Einerseits sollen von Bund und Kanton artspe- zifische Ziele und präzise Massnahmen für die Bekämpfung etablierter Arten in wertvollen Lebensräumen vorgegeben werden und an- dererseits sollen sich mit Hilfe eines nationa- len Monitorings, neue invasive gebietsfremde Arten gar nicht erst ansiedeln und ausbreiten können. Ein dichter Goldrutenbestand im Kaltbrunner Riet wurde auf einer Fläche von 8500m2 mit dem Bagger abgeschürft (Antonia Zurbuchen). Zusätzliche Mahd im Frühling Amt für Natur, Jagd und Fischerei des Kantons Grossflächige und dichte Bestände am Ran- SG getragen. de des Flachmoores werden mit einer zusätz- lichen Mahd im Juni bekämpft. Die Pflanzen Abschürfungen mit Baggern In Pflegeeinsätzen mit Asylbewerbern des Zentrums Neckermühle werden seit 2013 im Kaltbrunner Riet kommen dadurch nicht zum Blühen, werden In dichten, monokulturartigen Goldruten- jährlich Goldruten von Hand ausgerissen (Antonia Zurbuchen). geschwächt und verschwinden bei mehrjähri- beständen, die sich mitten im Schutzgebiet ger, konsequenter Anwendung allmählich. Die etabliert haben, wurden im Kaltbrunner Riet Pro Natura packt selber an Kaltbrunner Riet – zusätzliche Mahd wirkt sich längerfristig aber im Januar 2016 bereits zum zweiten Mal nach Pro Natura fordert aber nicht nur, sondern der Goldrute an den Kragen negativ auf typische Rietpflanzen (z.B. Lungen 2010 Goldruten durch Entfernung der Vege- nimmt sich auch selber in die Pflicht und Als national bedeutendes Flachmoor, Was- enzian) aus und stellt während der Brut- und tationsschicht eliminiert. Dazu wurde die bekämpft Problempflanzen in den eigenen ser- und Zugvogelreservat und Amphibien- Setzzeit eine erhebliche Störung für bodenbrü- oberste Bodenschicht rund 15-20cm tief ab- Schutzgebieten. In den Schutzgebieten der laichgebiet ist das Kaltbrunner Riet ein sehr tende Vögel und Wildtiere dar. Deshalb wird geschürft und die Goldruten mitsamt ihren Sektion St. Gallen-Appenzell verursachen die wertvolles Schutzgebiet und muss gemäss die zusätzliche Mahd nur in den Randberei- Wurzelläufern in einem einmaligen Eingriff Kanadische und die Spätblühende Goldrute den gesetzlichen Vorgaben ungeschmä- chen angewendet und bedarf einer Spezialbe- die grössten Probleme. Sie finden sich vor al- lert erhalten werden. Die ursprünglich aus willigung des Kantons. lem in Feuchtwiesen und drohen die wertvolle Nordamerika stammende Spätblühende Vegetation zu verdrängen. Andere Problem Goldrute hat sich hier stark ausgebreitet, Ausreissen von Hand pflanzen sind der Sommerflieder, der Japan- kommt stellenweise in sehr dichten Bestän- In kleinen und weniger dichten Beständen wer- knöterich oder das Drüsige Springkraut. den vor und verdrängt zusehends wertvolle den die Goldruten von Mai bis Juli von Hand Flachmoor-Vegetation. ausgerissen. In den Bereichen mit Vorkommen Wo immer es vom Aufwand her noch möglich seltener Bodenbrüter, wie dem Braunkehlchen, ist, entfernen freiwillige Schutzgebietsbetreu- Deshalb wurden 2012 alle Goldrutenbestän- finden die Einsätze erst statt, wenn die Jungvö- erInnen auf ihren Kontrollgängen die Prob- de und ihre Dichten aufgenommen und dar- gel flügge sind. Die Methode ist sehr selektiv lempflanzen oder organisieren Bekämpfungs- auf basierend ein Bekämpfungskonzept er- und schont die wertvolle Vegetation, ist aber einsätze mit Freiwilligen. Im Kaltbrunner Riet, arbeitet. Das Ziel ist, die Goldrute zurückzu- höchst arbeitsintensiv. In Einsätzen mit Frei- wo Pro Natura St. Gallen-Appenzell über eine drängen und wo möglich zu eliminieren, oh- willigen und Asylbewerbern werden im Kalt- Leistungsvereinbarung mit den Gemeinden für ne dass dadurch andere Schutzziele (vor allen brunner Riet jährlich rund 430 Arbeitsstunden das gesamte Schutzgebiet zuständig ist, muss- Störung von Brutvögeln) tangiert werden. Seit geleistet und 2-3 Tonnen Goldruten ausgeris- Die abgeschürfte Goldrutenfläche wird te wegen der Grösse des Perimeters (50 Hekt- 2013 werden je nach Grösse, Dichte und Stand- sen. Eine konsequente, mehrjährige Anwen- durch die künstliche Bewässerung aren) und der erheblichen Neophytenausbrei- ort eines Goldrutenbestandes unterschiedli- dung ist auch bei dieser Methode Vorausset- des Kaltbrunner Riets im Frühling und Sommer überschwemmt und dient als Laichgewässer tung ein spezifisches Bekämpfungskonzept er- che mechanische Bekämpfungsmassnahmen zung für den Erfolg. Die Kosten belaufen sich für den Laubfrosch und andere Amphibien stellt werden. umgesetzt. jährlich auf 7000-8000 CHF und werden vom (Antonia Zurbuchen). 26 27
entfernt. Die Massnahme ist sehr effektiv und In einem Flachmoor von nationaler Bedeu- führt zu keinen wesentlichen Störungen der tung kann der Kanton eine Bewilligung für Fauna, da der Eingriff im Winter stattfand. diese bauliche Massnahme nur erteilen, Bei diesem Bauprojekt wurden rund 2600m3 wenn es sich um einen sehr dichten Gold- E i n B e s u c h l o h nt s i c h i m m e r Erdmaterial auf einer Fläche von insgesamt rutenbestand handelt. Flachmoorvegetation 8500m2 abgeschürft und auf einer Depo- darf nämlich nicht entfernt oder beeinträch- nie entsorgt. Die Schürftiefe wurde so ge- tigt werden. Das rund 250'000 CHF teure Pro- wählt, dass die entstandene Fläche bei ho- jekt wurde durch das Amt für Natur Jagd und hem Wasserstand (regulierbar durch künst- Fischerei, den Fonds Landschaft Schweiz, die Maag Gastro AG, Freihirtenstrasse 3a, 9213 Hauptwil, 071 / 695 43 73, info@waldschenke-bischofszell.ch liche Bewässerung) leicht überflutet wird. Da Ella & J. Paul Schnorf Stiftung und Pro Natu- die Goldrute Staunässe nur schlecht erträgt, ra finanziert. wird durch diese Vernässung das erneute Öffnungszeiten: 1. April - 31. Oktober täglich ab 10:00 Uhr Aufkeimen unterbunden. Die entstandenen Der Aufwand der letzten fünf Jahre hat sich 1. November - 31. März Samstag, Sonn-, und allgemeine Feiertage 11:00 - 17:00 Uhr Senken werden mit der Zeit wieder durch gelohnt. Die behandelten Goldrutenbestän- In den Monaten Mai, Juni, Juli und August Jeden Sonntag von 08:30 - 11:30 Uhr Brunch (Anmeldung erwünscht) einheimische Pflanzen aus den angrenzen- de sind heute bereits sichtlich schwächer und 1. November bis 31. März den Moorbereichen besiedelt. Zwischenzeit- grosse Bestände konnten eliminiert werden. Jeden Mi�woch ab 18:00 Fondue (Anmeldung erforderlich) lich dienen die Wasserflächen als Laichge- Doch die Arbeit muss noch viele Jahre konse- 06. Dezember 17:00 bis 20:00 Uhr Chlausabend (ohne Anmeldung) wässer für den Laubfrosch und bei tieferem quent weitergeführt werden, da sich insbeson- Wasserstand im Frühling und Herbst wer- dere unbehandelte Goldrutenbestände teil- Weitere Informa�onen: www.waldschenke-bischofszell.ch den die Senken zu Schlickflächen und bie- weise stark ausgebreitet haben, wie eine 2017 +41 (0)71 422 16 45 ten vielen ziehenden Watvögeln eine gute durchgeführte Erfolgskontrolle aufzeigte. Wir Nahrungsgrundlage. bleiben dran! Als Neophyten werden Pflanzen bezeichnet, die erst nach der Entdeckung Amerikas 1492 bei uns gezielt oder zufällig eingeführt wurden. Ohne die Hilfe des Menschen hätten diese Pflanzen die Meere oder Bergzüge nicht überwinden können und die Neubesiedlung hätte nicht stattgefunden. IHR PROFI FÜRS GRÜN Kreienbühl – Schädlings- Allen Wünschen gewachsen. bekämpfung, St.Gallen Schimmel-, Geruchs- und Schädlingsbekämpfung Marderabwehr – Marderschutz Waldburger waldburger-gartenbau.ch Gartenbau wal-4643_015_Anzeige_Waldburger_128x92.indd 1 18.11.16 15:16 29
Ihre Partner für Finanz- und Rechnungswesen Steuerberatungen Revisionen Unternehmensberatungen St. Galler Jäger fordern Nachbesserungen in der kantonalen Biodiversitätsstrategie Mitglied der Treuhand-Kammer Revier Jagd St. Gallen (RJSG), der Dachverband der fünf St. Gallischen Jägervereine setzt sich zum Ziel, in seinem Einzugsgebiet eine möglichst grosse Artenvielfalt in einer St. Gallerstrasse 99 - CH - 9200 Gossau möglichst naturnahen Kulturlandschaft zu fördern und zu erhalten. Vor diesem Hinter- Telefon 071 388 81 50 - Telefax 071 388 81 51 grund wird die Absicht des Kantons, eine Biodiversitätsstrategie zu verabschieden, ausdrücklich begrüsst. Der vorliegende Entwurf der Regierung vermag aber in vielen stefan.dudli@lenz-dudli.com Punkten nicht zu genügen. Die St. Galler Jäger fordern deshalb eine grundsätzliche Überarbeitung. Die Kantonsregierung hält in ihrem Vernehm- unbestritten der grösste Verursacher des Bio- lassungsentwurf fest, dass «der Zustand der diversitätsverlustes in der Schweiz ist. Lebensräume zeigt, dass die bisherigen Be- mühungen nicht reichen. Der Qualitätsverlust Vernetzung qualitativ aufgewerteter konnte in allen Lebensräumen – mit Ausnahme Lebensräume prioritär weiter Teile des Waldes – nicht gestoppt wer- RJSG findet den Ansatz, die Strategie an Ziel- den.» Angesichts dieser Feststellung ist RJSG und Leitarten auszurichten, grundsätzlich we- erstaunt, dass die Instrumente und Massnah- nig zielführend. Aus Sicht der Jäger sollten die Mitglied der Treuhand-Kammer men weitestgehend auf Bisherigem basieren einzelnen Lebensräume als Ganzes im Mittel- und wenig Neues und Innovatives zum Einsatz punkt stehen, deren qualitative Ausgestaltung St. Gallerstrasse 99 - CH - 9200 Gossau kommen soll. Dies trifft insbesondere auf den und insbesondere auch deren Vernetzung. Telefon 071 388 81 60 - Telefax 071 388 81 61 Einsatz der finanziellen Mittel zu, die gemäss Denn gerade für Tierarten mit jahreszeitlich bruno.nagel@revisalag.com Entwurf weiterhin zu über 80% an die Land- unterschiedlichen Lebensräumen sind Wan- wirtschaft gehen, obwohl diese gleichzeitig derkorridore zentral. So wie neue Korridore Lenz-Dudli-A5.indd 1 19.08.2005 10:18:29 31
und Vernetzungsstrukturen geschaffen wer- wie auch auf die Gemeindeverwaltungen und den müssen, gilt es auch bestehende Blocka- die allgemeine Bevölkerung. Gerade letztere ist den und Hindernisse auszuräumen oder zu bei einer so übergreifenden Problemstellung vermeiden. Aus Sicht der St. Galler Jäger bil- zentral, da nicht nur das Verhalten der Allge- den Zäune solche – oft tödliche – Blockaden, meinheit entsprechend motiviert werden muss, die mit wenig Aufwand, jedoch mit entspre- sondern auch das allgemeine Bewusstsein für chender Konsequenz flächendeckend ausge- sachgerechtes Handeln (Gewässerabstand, räumt werden könnten. Pufferstreifen, Trockenlegungen etc.). Finanzielle Mittel zielgerichteter einsetzen Angesichts dieser Bewertung der Kommunika- Im Weiteren stört sich die Jägerschaft daran, tion erachtet es RJSG als absolut ungenügend, dass als erste Massnahme die Zustände der wenn dafür jährlich während maximal 5 Jah- Papeterie Biotope für rund 2 Mio. Franken erfasst wer- ren 12‘500 Franken vorgesehen sind. Ohne ei- Printsystems den sollen. Da die Zustände der Biotope lo- ne klare und sichtbare Kommunikationskam- Druck Copy Shop kal weitgehend bekannt und in den Richtplä- pagne wird sich das Thema Biodiversität wei- Büro Objekt Design nen des Kantons bzw. in den Schutzverord- terhin im Hintergrund bewegen und weder die nungen der Gemeinden erfasst sind, fordern Leistungserbringer noch die für den Vollzug die Jäger, dass an Stelle einer nochmaligen Er- Verantwortlichen werden über einen gesteiger- fassung der Biotope die freiwerdenden Mittel ten öffentlichen Druck «motiviert». in finanzielle Anreize investiert werden. Da- mit könnten beispielsweise die Zustände der Grundsätzliche Nachbesserungen zwingend Biotope durch die Bodenbesitzer selbst ver- Abschliessend stellt sich die grundsätzliche bessert und aufgewertet werden (z.B. entfer- Frage, ob die vorgelegte Strategie mit ihrem nen von Drainagen, erneute Vernässung von Ansatz in die richtige Richtung weist oder Mooren, Auszäunung wertvoller Lebensräu- nicht einfach eine Absicherung bisheriger Be- Ehemals me etc.). sitzstände dokumentiert, letztlich aber ohne echten Mehrwert für die stark unter Druck ste- Kommunikation mehr als eine «einmalige hende Biodiversität in unserem Kanton bleibt. Begleitmassnahme» Aus dieser Optik vermag die vorgelegte Bio- Colombo + Co Wenn endlich mehr Wirkung in der Biodiversi- diversitätsstrategie den Vorstellungen der tätsförderung erzielt werden soll, dann muss St. Galler Jäger nicht zu genügen. umfassender und offensiver sensibilisiert und motiviert werden. Dies gilt mit Blick auf die di- Revier Jagd St. Gallen rekten Zielgruppen und Subventionsempfänger Ende August 2017 Pius Schäfler AG Rorschacherstrasse 123 CH-9000 St. Gallen T 071 244 94 24 F 071 245 27 48 Mit dem Projekt RHESI könnte wertvoller Lebensraum neu geschaffen werden. 33
BERUFE MIT ZUKUNFT Wir fördern den Nachwuchs im Trunz Ausbildungscenter Von Hans Oettli, 4-jährige Ausbildung 3-jährige Ausbildungen 3-jährige Ausbildungen Naturfotograf, St. Gallen Anlagen- und Apparatebauer Produktionsmechaniker EFZ Logistiker EFZ Fachmann Betriebsunterhalt EFZ Industrielackierer EFZ Rötel- und andere Mäuse sind Nahrung Trunz Technologie Center für verschiedene Tiere Ahornstrasse 1, CH-9323 Steinach Tel. +41 71 447 01 01, www.trunz.ch Im Wald leben ausser den grossen Säuge- Diebe durch Fuchteln mit den Händen vertrei- tieren auch noch ganz kleine, die Mäuse. Es ben. Rufen nützt nichts, denn ich habe fest- sind Wald-mäuse, Gelbhalsmäuse, Erdmäu- ge-stellt, dass sie auf Geräusche überhaupt se, Rötelmäuse und Waldspitzmäuse. Wald- nicht reagieren. Selbst wenn ich die Mäuse Ins_A6_148x105.indd 1 09.04.2013 08:13:52 spitzmäuse sind Insekten-fresser. Die anderen verscheuche, dauert es keine Minute und sie sind Nager und können am Wurzelwerk von sind wieder am Stehlen. Sie sehen offenbar jungen Bäumen Schaden anrichten und die- keine Gefahr, zu ver-lockend sind die Pinien- se zum Absterben bringen. kerne. Wenn eine Maus am Fressen ist und eine zweite hinzukommt, führt das oft zu ei- Nur alle paar Jahre gibt es im Wald, in wel- nem kurzen Streit zwischen beiden mit einem Immer für Sie da. chem ich häufig Wildtier-Beobachtungen ma- che, so viele Rötelmäuse wie heuer. Noch im vergangenen Jahr waren kaum welche anzu- lauten Piepsen. Manchmal gibt es Schreck-se- kunden für Maus und Vogel wenn sie zusam- mentreffen, weil beide gleichzeitig Lust auf Pi- Ausser zur Hirschbrunft ... treffen. In der kalten Jahreszeit, wenn nicht all- zu viel Schnee liegt, sind Mäuse ebenfalls un- terwegs. Für Fuchs, Waldkauz und Mäusebus- nien-kerne haben. Länger als zwei Jahre dauert die Anhäufung sard sind sie eine wichtige Nahrungsquelle. der Rötelmäuse jeweils nicht, dann bricht die Winter ohne Mäuse können für jene zum Hun- Population zusammen und es kann lange dau- Thomas Feil, Ihr Zahnarzt in St.Gallen gertod führen. ern, bis man wieder viele Rötelmäuse beob- achten kann. Seit vielen Jahren bringe ich „meinen“ Sing- vögeln im Wald Pinienkerne, die ich jeweils In den Jahren 2003 und 2004 gab es ebenfalls auf eine Er-höhung ab Boden lege. Die Vö- sehr viele Rötelmäuse. Über Monate habe ich gel erspähen sie mit den Augen, aber sofort ihnen stundenlang aufgelauert und ihre Le- sind mehrere Rötelmäuse zugegen, die mit ih- bensweise beobachtet. Schon damals konn- rem ausgeprägten Geruchsinn die Pinienkerne te ich feststellen, wie die Rötelmäuse stritten, wahrnehmen und den Vögeln streitig machen. wenn sie sich begegneten. Pinienkerne erhiel- Unterer Graben 1 • 9000 St.Gallen • www.zahnarzt-feil.ch • +41 71 223 18 17 Wenn ich will, dass die Pinienkerne nicht von ten sie damals keine, sie zank-ten also auch, den Mäusen gefressen werden, muss ich diese wenn es nicht um Futterneid ging. 35
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