Hubertus Aktuell St. Gallischer Jägerverein Hubertus 2. Ausgabe 2017 - St. Gallischer Jägerverein Hubertus

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Hubertus Aktuell St. Gallischer Jägerverein Hubertus 2. Ausgabe 2017 - St. Gallischer Jägerverein Hubertus
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Aktuell
St. Gallischer Jägerverein Hubertus
www.jagd-hubertus.ch

2. Ausgabe 2017
Hubertus Aktuell St. Gallischer Jägerverein Hubertus 2. Ausgabe 2017 - St. Gallischer Jägerverein Hubertus
Gebäudetechnik                              Türen
Heiztechnik                                 Innentüren
Klima- / Lüftungstechnik                    Profilsysteme
Sanitär

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Hubertus Aktuell St. Gallischer Jägerverein Hubertus 2. Ausgabe 2017 - St. Gallischer Jägerverein Hubertus
Titelbild Markus P. Stähli,             Unvermögen oder Gleichgültigkeit?
Inhalt 02  /  2017                                       Wildlife Photography, info@wildphoto.ch
              Der Europäische Dachs (Meles meles) ist ein Raubtier aus der Familie der Marder und eine von
     vier Arten der Gattung Meles, die noch bis Anfang der 2000er Jahre in einer Art zusammengefasst waren.
                      Volkstümlich wird der Dachs auch – vor allem in der Fabel – als «Grimbart» bezeichnet.    Mit der letzten Ausgabe des Hubertus Ak-
                                                                                                                tuell haben wir im Frühjahr 2017 unsere
                                                                                                                Kampagne gegen unsachgemäss oder gar
   3 Editorial                                                                                                  gesetzeswidrig erstellte sowie vernach-
   7 Hohe Akzeptanz und breites Medienecho                                                                      lässigte «Zäune» gestartet. Das Echo war
                                                                                                                überwältigend. Fernseh- und Zeitungsbei-
   9 Hubertus-Schiessen 2017                                                                                    träge sowie Berichte in Verbandspublika-
                                                                                                                tionen und Gemeindeblättern haben unser
  11 Der Klimawandel: Herausforderung für den Wald                                                              Anliegen weit über die Grenzen des Kan-
  17 Erfahrungen mit einfachen, natürlich angelegten Salzlecken                                                 tons St. Gallen hinaus bekannt gemacht
                                                                                                                und für den Kampf gegen dieses unnötige           2. Teilt die Regierung die Meinung der Jäger-
  21 Hubertus-Hundeausbildung – auch 2017 ein grosser Erfolg                                                    Tierleid sensibilisiert.                          schaft, dass grundsätzlich genügend gesetzli-
                                                                                                                                                                  che Bestimmungen zur Lösung bzw. Entschär-
  25 Invasive Neophyten – eine Bedrohung für die Artenvielfalt                                                  Wir haben aber von Beginn weg klargemacht,        fung des Problems bestehen, jedoch der Voll-
  31 Stellungnahme zur «Biodiversitätsstrategie»                                                                dass wir nicht einfach auf das Problem hin-       zug nicht gewährleistet ist?
                                                                                                                weisen wollen, sondern dass wir dieses Prob-
  35 Hans Oettli Bilderbogen Rötelmaus                                                                          lem endlich aus der Welt schaffen wollen. Da-     3. Was gedenkt die Regierung zu unternehmen,
                                                                                                                zu haben wir klare Forderungen gestellt und       damit auf der Basis der bestehenden Gesetze
  39 Kantonale Schweisshundeprüfungen 2017                                                                      unterstrichen, dass es uns damit ernst ist.       durch einen zielgerichteten Vollzug dem Prob-
  43 Hunderte Kilos verrosteter Stacheldraht eingesammelt                                                       Ich zitiere aus unserer Broschüre: «Noch viel     lem entgegengetreten werden kann?
                                                                                                                zu oft werden Zäune wider alle Vernunft und
  44 Ein Jagdmesser selber gestalten                                                                            entgegen geltenden Vorschriften erstellt, un-     4. Wie beurteilt die Regierung die von der Jä-
                                                                                                                beaufsichtigt gelassen und nicht selten gar       gerschaft geforderten Massnahmen, insbeson-
  47 Doppel Schweizer Meister Jagdhornbläsergruppe Weiherweid                                                   «vergessen». Das Resultat – unzählige Wild-       dere das Verbot von Stacheldraht, die Abräum-
  49 Würdiger Empfang im Erlenholz                                                                              tiere, die unnötig leiden, unsägliche Qualen      pflicht für mobile Weidenetze und das Verbot,
                                                                                                                erleiden müssen und oft verenden – zwingt         Zäune direkt an Bäumen (Waldrändern) zu
  50 Arbeitstag 2017 – Bilder einer motivierten Truppe                                                          uns zum Handeln. Wenn seitens der Politik         montieren?»
                                                                                                                und der Verwaltung das dargestellte Problem
  53 Werner Trunz neu Ansprechperson für Blockhausvermietungen                                                  nicht zeitnah und aktiv an die Hand genom-        Mit Datum vom 22. August veröffentlichte die
  55 Verfügbare Nachsuchegespanne im Hubertus-Vereinsgebiet                                                     men wird, bleibt wohl nichts andres übrig, als    Regierung ihre Antwort auf die Interpella­tion
                                                                                                                das Instrument der Gesetzes-Initiative ins Au-    Dietsche. Nehmen wir es direkt vorweg, wir
  57 Wir begrüssen                                                                                              ge zu fassen. Denn wir wollen und können den      waren und sind enttäuscht, ja konsterniert.
                                                                                                                aktuellen Zustand nicht mehr akzeptieren.»        Denn der immer wieder hergestellte Bezug
  58 Wildtierkalender 2018                                                                                                                                        zu baubewilligungspflichtigen Zäunen aus­
  61 45. Erschwerte Schweissprüfung des Silbernen Bruchs                                                        Tatbeweis der Politik bleibt aus                  serhalb der Bauzone (über 1,8m Höhe, Art.
                                                                                                                Vor diesem Hintergrund waren wir sehr ge-         80 ff. des Baugesetzes) hat schlicht und ein-
  65 Blau-weisse Flatterbänder gegen Konflikte am elektrischen Weidezaun                                        spannt, wie die Kantonsregierung auf eine In-     fach nichts mit unserem Thema zu tun. Wenn
                                                                                                                terpellation von Kantonsrat Marcel Dietsche,      vor diesem Hintergrund die Regierung in ih-
  67 Wir gratulieren                                                                                            Oberriet antworten würde. In seiner Interpella-   rer Antwort zum Schluss kommt – «Im Bereich
  68 Tizian Weber – unser 900. Aktivmitglied                                                                    tion stellte Kantonsrat Dietsche folgende Fra-    der baubewilligungspflichtigen Zäune gibt es
                                                                                                                gen an den Regierungsrat:                         im Vollzug relativ wenige Konfliktfälle.» – so
  69 Interpellation Dietsche-Oberriet (18 Mitunterzeichnende)                                                                                                     muss dies fast schon als Provokation gewer-
                                                                                                                1. Wie beurteilt die Regierung die Situation im   tet werden, zumal die Thematik «Zäune als To-
  70 Antwort der Regierung auf die Interpellation Dietsche                                                      Kanton St. Gallen bezüglich durch Zäune ver-      desfallen» in den vergangenen Monaten foto-
  72 Impressum                                                                                                  ursachtes Fallwild und verursachter Verletzun-    grafisch gut dokumentiert öffentlich diskutiert
                                                                                                                gen bei wildlebenden Tieren?                      wurde und jeder Interessierte weiss, dass die

                                                                                                                                                                                                               3
Hubertus Aktuell St. Gallischer Jägerverein Hubertus 2. Ausgabe 2017 - St. Gallischer Jägerverein Hubertus
Zaun-Problematik nichts mit über 1,80 m ho-            niemand wirklich verantwortlich fühlt. Mit            2. Frage des Interpellanten
hen baubewilligungspflichtigen Zäunen zu tun           dem Aufzählen von gesetzlichen Bestimmun-             Teilt die Regierung die Meinung der Jägerschaft, dass grundsätzlich genügend gesetzliche Bestimmungen zur
hat. Diese unverständliche Ablenkung vom ei-           gen im Baugesetz, im Jagdgesetz sowie in der          Lösung bzw. Entschärfung des Problems bestehen, jedoch der Vollzug nicht gewährleistet ist?
gentlichen Problem wird damit unterstrichen,           Tierschutzverordnung wird wenigstens im An-
dass die Regierung in ihrer Antwort einleitend         satz das Vollzugsdilemma dargestellt.                 Antwort der Regierung                                  Kommentar
verniedlichend festhält: «Bei Wildtieren führen                                                              Die Regierung teilt grundsätzlich die Ansicht,         Offensichtlich ist es der Regierung unange-
insbesondere unsachgemäss erstellte, nicht             Geradezu als Affront muss die letzte Antwort          wonach mit den bereits vorhandenen gesetz-             nehm, sich zum Thema Vollzug zu äussern. Sie
unterhaltene und schlecht sichtbare Zäune zu           der Regierung auf die Frage des Interpellanten        lichen Grundlagen eine Beseitigung von unnö-           negiert in ihrer Antwort die Frage des «nicht
Konflikten.» Wenn hundertfaches Tierleid und           «Wie beurteilt die Regierung die von der Jäger-       tigen Zäunen möglich ist. Im Bereich der bau-          gewährleisteten Vollzugs» und vernebelt diese
grausames Sterben beschönigend mit «Kon-               schaft geforderten Massnahmen, insbesonde-            bewilligungspflichtigen Zäune gibt es im Voll-         Verweigerung mit der völlig unnötigen und un-
flikten» betitelt wird, dann fragt man sich, ob        re das Verbot von Stacheldraht, die Abräum-           zug relativ wenige Konfliktfälle.                      passenden Feststellung: «Im Bereich der bau-
bei den Verfassern Unvermögen oder Gleich-             pflicht für mobile Weidenetze und das Ver-                                                                   bewilligungspflichtigen Zäune gibt es im Voll-
gültigkeit die Feder führte.                           bot, Zäune direkt an Bäumen (Waldrändern)                                                                    zug relativ wenige Konfliktfälle.»
                                                       zu montieren?» beurteilt werden. Die Regie-                                                                  Wie kommt man darauf, in der vorangegan-
Auf den offensichtlichen und in der Interpel-          rung schreibt dazu lediglich «Die Regierung er-                                                              genen Antwort festzuhalten, dass «Die Er-
lation klar angesprochenen Vollzugsnotstand            achtet die aktuell geltenden Rechtsgrundlagen                                                                fahrungen zeigen, dass vor allem nicht oder
beim Problem «Todesfalle Zäune» geht die Re-           als genügend.» Wer auf eine ernsthafte Frage                                                                 schlecht unterhaltene Zäune und Weidenetze
gierung gar nicht ein, obwohl unbestritten ist,        eines Parlamentariers zu einem drängenden                                                                    sowie nach Ablauf der Verwendung nicht abge-
dass zwischen Kanton und Gemeinden, vor al-            Problem so abweisend antwortet, hat entwe-                                                                   räumte Zäune eine besondere Gefahrenquelle
lem aber zwischen Jagd, Forst, Landwirtschaft,         der das Instrument der Interpellation nicht                                                                  für Wildtiere darstellen.» und dann hier beim
Tierschutz und Raumentwicklung die Verant-             verstanden oder zu «Unvermögen und Gleich-                                                                   Vollzug auf baubewilligungspflichtige Zäune
wortung hin und her geschoben wird und sich            gültigkeit» paart sich auch noch Arroganz.                                                                   (mindestens 1,8m oder höher) zu verweisen....
                                                                                                                                                                    inakzeptabel!

Bewertung der regierungsrätlichen Antworten im Einzelnen

1. Frage des Interpellanten
Wie beurteilt die Regierung die Situation im Kanton St. Gallen bezüglich durch Zäune verursachtes Fallwild   3. Frage des Interpellanten
und verursachter Verletzungen bei wildlebenden Tieren?                                                       Was gedenkt die Regierung zu unternehmen, damit auf der Basis der bestehenden Gesetze durch einen zielge-
                                                                                                             richteten Vollzug dem Problem entgegengetreten werden kann?
Antwort der Regierung                                  Kommentar
Werden Zäune eingesetzt, kommt es immer                Während in den einleitenden Erwägungen le-            Antwort der Regierung                                  Kommentar
wieder zu Konflikten mit Wildtieren. Zäune             diglich von «Konflikten mit Wildtieren» ge-           Viele Konflikte mit Wildtieren können durch            Was gemacht werden müsste, dass Zäune
können die Raumnutzung der Wildtiere be-               sprochen wird, bringt diese Antwort wenigs-           einen guten Unterhalt, ein korrektes Auf- und          nicht mehr zu Todesfallen werden, ist längst
einträchtigen, sie verletzen oder töten. Die Er-       tens zum Ausdruck, dass es um grosses Tier-           Abräumen sowie durch das Markieren und Ver-            bekannt, aber nichts wird gemacht. Eine wei-
fahrungen zeigen, dass vor allem nicht oder            leid, oft um «Töten» geht. Ebenso werden hier         blenden von Zäunen und Weidenetzen verhin-             tere Informations- und Sensibilisierungskam-
schlecht unterhaltene Zäune und Weidenetze             wenigstens die wirklichen Todesfallen – nicht         dert werden. So ist beispielsweise geplant,            pagne ist Spiegelfechterei, da alle bisherigen
sowie nach Ablauf der Verwendung nicht abge-           oder schlecht unterhaltene Zäune und Weide-           mit den betroffenen Ämtern und Verbänden               Bemühungen nicht gefruchtet haben und sich
räumte Zäune eine besondere Gefahrenquel-              netze sowie nach Ablauf der Verwendung nicht          eine Informations- und Sensibilisierungskam-           die Situation sogar eher weiter verschlechtert.
le für Wildtiere darstellen. Durch die im Kan-         abgeräumte Zäune – als Ursache genannt. Was           pagne durchzuführen, mit welchen Massnah-              Die Jäger haben klar zum Ausdruck gebracht,
ton St. Gallen mit Milch- und Grünlandbewirt-          in der Folge die Relativierung durch den Hin-         men Konflikte mit Wildtieren beim Einsatz              dass sie sich nicht mehr weiter vertrösten las-
schaftung geprägte Landwirtschaft und auf              weis auf die Milch- und Grünlandbewirtschaf-          von Zäunen und Weidenetzen reduziert wer-              sen und wenn notwendig selber Massnahmen
Grund des notwendigen Herdenschutzes an-               tung sowie die Wolfspräsenz mit dem Problem           den können.                                            in Form einer Gesetzes-Initiative ergreifen wol-
lässlich der Wolfspräsenz werden relativ vie-          der «nicht oder schlecht unterhaltene Zäune                                                                  len. Mit der vorliegenden Antwort der Regie-
le Zäune und Weidenetze benötigt und einge-            und Weidenetze sowie nach Ablauf der Ver-                                                                    rung wurde damit wohl der Startschuss für die
setzt, was wiederum ein höheres Konfliktpo-            wendung nicht abgeräumte Zäune» zu tun hat,                                                                  Gesetzes-Initiative gegeben. Schade, dass so
tenzial mit Wildtieren bedeutet.                       bleibt schleierhaft. Vielleicht eine Entschuldi-                                                             weitere Verbote notwendig werden, um etwas
                                                       gung für den aktuellen Missstand... was aber                                                                 zu vollziehen, das mit mehr politischem Willen
                                                       Zaunersteller wie Vollzugsbehörden nicht aus                                                                 und Durchsetzungskraft auch auf Basis beste-
                                                       ihrer Verantwortung entlässt!                                                                                hender Gesetze möglich gewesen wäre.

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Hubertus Aktuell St. Gallischer Jägerverein Hubertus 2. Ausgabe 2017 - St. Gallischer Jägerverein Hubertus
4. Frage des Interpellanten                                                                                       Hohe Akzeptanz und breites Medienecho                 Schweizer Zeckenstichkarte: Mehr Zeckenstiche in dicht be-
Wie beurteilt die Regierung die von der Jägerschaft geforderten Massnahmen, insbesondere das Verbot von Sta-                                                            siedelten Regionen
cheldraht, die Abräumpflicht für mobile Weidenetze und das Verbot, Zäune direkt an Bäumen (Waldrändern)             Unsere Borschüre und die damit verbundene Kampagne gegen «Zäune als Todesfallen» ist auf
                                                                                                                                                                        Die Daten für die erste Zeckenstichkarte der Schweiz und
                                                                                                                                                                        des Fürstentums Liechtenstein liefern 6338 Zeckensti-
                                                                                                                                                                                                                                                 berücksichtigt werden, dass die genaue Erfassung des Ze-
                                                                                                                                                                                                                                                 ckenstichs durch App-Benutzende nicht überprüft werden
                                                                                                                                                                        che, die von Nutzern per Präventions-App in den letzten                  kann. Denn viele Betroffene können den genauen Zeit-

zu montieren?»                                                                                                      sehr hohe Aktzeptanz und Unterstützung gestossen. Diese breite Zustimmung ermuntert uns,
                                                                                                                                                                        zwei Jahren übermittelt wurden. Bisher wurde die von
                                                                                                                                                                        ZHAW-Forschenden entwickelte App «Zecke» über 45
                                                                                                                                                                        000 Mal heruntergeladen.
                                                                                                                                                                                                                                                 punkt und Ort des Geschehens wegen dem betäubenden
                                                                                                                                                                                                                                                 Wirkstoff, den Zecken in die Stichstelle abgeben, nicht
                                                                                                                                                                                                                                                 genau bestimmen. Vielfach entdecken die betroffenen

                                                                                                                    das Thema nun konsequent durchzuziehen, zumal sich in den vergangenen Monaten nichts ge-
                                                                                                                                                                        Die Auswertung der App-Daten durch ZHAW-Forschende
                                                                                                                                                                        zeigt: Die Mehrheit der Stichmeldungen stammt aus dem
                                                                                                                                                                                                                                                 Personen die Zecke erst am Abend, beispielsweise beim
                                                                                                                                                                                                                                                 Duschen. Trotz diesen Umständen liefern die erhobenen
                                                                                                                                                                                                                                                 Daten wertvolle Erkenntnisse für die Zeckenprävention.

Antwort der Regierung                                    Kommentar                                                  ändert hat und wir immer noch regelmässig mit grossem Tierleid und Todefällen in und durch
                                                                                                                                                                        urban geprägten Mittelland. «Wichtig ist die Erkenntnis,
                                                                                                                                                                        dass man sich nicht im Wald oder auf der Wiese aufhal-
                                                                                                                                                                        ten muss, um von einer Zecke gestochen zu werden», so

Die Regierung erachtet die aktuell geltenden             Diese Antwort disqualifiziert, denn sie negiert            Zäune konfrontiert sind.                            ZHAW-Forscher Werner Tischhauser. 23 Prozent aller
                                                                                                                                                                        Stichmeldungen kommen aus Siedlungsgebieten, 44 Pro-
                                                                                                                                                                        zent aus Gemeinden mit offizieller FSME-Impfempfehlung

Rechtsgrundlagen als genügend.                           nicht nur ein aktuelles und dramatisches Prob-                                                                 des Bundesamts für Gesundheit (BAG). Keine Region der
                                                                                                                                                                        Schweiz ist frei von Zeckenstichmeldungen. An die offizi-
                                                                                                                                                                        elle geografische Obergrenze von 1500 Metern über Meer

                                                         lem, sondern dokumentiert eine Geringschät-                                                                    halten sich Zecken nicht – mit steigenden Temperaturen
                                                                                                                                                                        wandern auch sie in die Höhe. So wurden per App 34
                                                                                                                                                                        Zeckenstichmeldungen auf über 1500 Metern über Meer

                                                         zung des damit verbundenen Tierleids, des In-             Ostschweiz am Sonntag                         CH WILDiNFO
                                                                                                                                                                        erfasst.

                                                                                                                                                                        Speziell ist, dass die Zeckenstichkarte aufzeigt, wo jemand

                                                         struments der Interpellation und letztlich auch                                                                gestochen wurde. Bei der Auswertung und Interpretation
                                                                                                                                                                        muss jedoch gemäss ZHAW-Forscher Werner Tischhauser
                                                                                                                                                                                                                                                 http://www.zhaw.ch/de/lsfm/dienstleistung/institut-fuer-umwelt-und-na-
                                                                                                                                                                                                                                                 tuerliche-ressourcen/zecken/

                                                         der politischen Kultur.                                                                                        Wenn Zäune zu Todesfallen werden: Eine Broschüre des
                                                         Wenn auf klare Fragen eines Parlamentariers                                                                    St. Gallischen Jägervereins Hubertus
                                                         zu einem Forderungspaket einer Interessen-
                                                                                                                                                                        Unsachgemäss oder gar gesetzeswidrig erstellte sowie ver-                von hunderten Wildtieren Jahr für Jahr allein im Kan-
                                                                                                                                                                        nachlässigte «Zäune» sind seit Jahrzehnten ein ungelöstes                ton St. Gallen aufmerksam machen, Betroffene zu mehr
                                                                                                                                                                        Problem, das in der freien Wildbahn allein im Kanton St.                 Selbstverantwortung ermuntern und gleichzeitig Forde-

                                                         gruppe, die gemäss Regierungsrat Beni Würth
                                                                                                                                                                        Gallen jährlich zu hunderten qualvoller Todesfälle bei                   rungen stellen, wie dem Problem «Todesfalle Zäune» ak-
                                                                                                                                                                        Wildtieren führt.                                                        tiv entgegengewirkt werden kann. Wir wollen als Jäger
                                                                                                                                                                                                                                                 nicht tatenlos zusehen und uns darauf beschränken, ver-
                                                                                                                                                                        Wer sich diesem Thema ernsthaft annehmen will, spürt                     häderte Tiere von ihrem Leiden zu befreien oder qualvoll
                                                         einen bedeutenden «Service Public» erbringt,                                                                   sofort, dass sich niemand wirklich dafür verantwortlich
                                                                                                                                                                        fühlt und wenn, dann nur über Bewilligungspflichten und
                                                                                                                                                                                                                                                 verendete Tiere einzusammeln, während der sonst so ak-
                                                                                                                                                                                                                                                 tive Gesetzgeber in diesem Fall seit Jahrzehnten beide Au-
                                                                                                                                                                        Kompetenzabgrenzungen gestritten wird. Solch juristische                 gen verschliesst.
                                                         nicht einmal eingetreten wird, sondern die-                                                                    und bürokratische Fragen stehen zumindest aus Sicht der
                                                                                                                                                                        betroffenen Tierwelt jedoch nicht zur Diskussion, denn auch
                                                                                                                                                                                                                                                 In diesem Sinne verstehen wir unsere im letzten Kapitel
                                                                                                                                                                                                                                                 vorgeschlagenen Massnahmen denn auch nicht als Wunsch
                                                                                                                                                                        ein ordentlich bewilligter Zaun kann zu einer Todesfalle                 an irgend jemanden, sondern als klaren Auftrag an die
                                                         se pauschal weggewischt werden, dann gehen                                                                     werden, wenn er nicht unterhalten oder nach Gebrauch
                                                                                                                                                                        nicht zurückgebaut wird. Andererseits könnten auch nicht
                                                                                                                                                                                                                                                 gesetzgebenden Behörden sowie die zuständigen kanto-
                                                                                                                                                                                                                                                 nalen und kommunalen Verwaltungen. Ein Auftrag, der
                                                                                                                                                                        bewilligungspflichtige Zäune so erstellt werden, dass sie                allenfalls auch mit dem Instrument der Gesetzes-Initiative
                                                         Vertrauen und Glaubwürdigkeit verloren.                                                                        möglichst wenig Risiken für die Tierwelt enthalten. Wich-
                                                                                                                                                                        tig sind nicht formale Auflagen und Vorgaben, sondern
                                                                                                                                                                                                                                                 erteilt werden kann...

                                                                                                                                                                        das Verhalten und das Verantwortungsbewusstsein der                      Wir danken allen, die sich für die Lösung des Problems
                                                                                                                                                                        Zaunbesitzer sowie der Tierhalter selbst. Und da steht es                «Todesfalle Zäune» einbringen und uns in unseren Bemü-
                                                                                                                                                                        leider auch in der Ostschweiz nicht zum Besten, ob in der                hungen zu Gunsten der Wildtiere aktiv unterstützen.
                                                                                                                                                                        Landwirtschaft oder in der Forstwirtschaft.
                                                                                                                                                                                                                                                 http://www.jagd-hubertus.ch/wp-content/uploads/2017/04/wenn_zaue-
                                                                                                                                                                        Mit der vorliegenden Broschüre will der St. Gallische Jä-                ne_zu_todesfallen_werden.pdf
                                                                                                                                                                        gerverein Hubertus auf den unnötigen, qualvollen Tod

                                                                                                                                                                        6      CH-WILDiNFO Nummer 3 / Juni 2017

Zusammenfassung und «wie weiter?»
Insgesamt spiegelt die Antwort der Regierung             als das Heft selber in die Hand zu nehmen,
den Missstand wider, der unter dem Schlag-               damit endlich etwas geschieht. Wir werden in
wort «Wenn Zäune zu Todesfallen werden» von              den kommenden Wochen das Instrument der                                                                 Pro Natur lokal
der St. Galler Jägerschaft dokumentiert wurde.           Gesetzes-Initiative ausgestalten und sehen
Es wird auf viele gesetzliche Bestimmungen               vor, in enger Absprache mit weiteren Interes-
und unterschiedliche Vollzugsebenen verwie-              sengruppen dieses im Frühjahr 2018 zu lan-
                                                                                                                                                                    4/2017
sen, aber konkret Handeln will oder kann nie-            cieren. Auf Grund der breiten Unterstützung
                                                                                                                                                                                                                            St.Gallen-Appenzell
mand. Besonders negativ fällt auf, wie massiv            unseres Anliegens können wir diesen grossen
die Regierung das Problem relativiert und das            Schritt motiviert und mit Zuversicht wagen.
qualvolle Sterben in den Zäunen als «Konflikt»           Dabei sind wir auf die Unterstützung aller Jä-
bagatellisiert. Vor diesem Hintergrund wirkt             gerinnen und Jäger angewiesen.                            Gemeindeblatt Kirchberg
auch der einzige vorgeschlagene Handlungs-
ansatz, eine weitere Informations- und Sensi-            Ich zähle auf Euch.
biliserungskampagne zu lancieren, unglaub-
würdig und mutlos.

Auf Grund der vorliegenden regierungsrätli-
chen Antwort bleibt uns nichts anderes übrig,            Peter Weigelt, Präsident
                                                                                                                                                                    Weidenetze (mobile Zäune) und Elektrozäune führen bei Wild- und Haustieren häufig zu einem qualvollen Tod. (Foto: A. Good)

                                                                                                                                                                                                                       Wenn Zäune zu Todesfallen
                                                                                                                                                                                                                       werden
                                                                                                                                                                                                                       Unsachgemäss oder gesetzeswidrig er-                denn auch ein ordentlich bewilligter Zaun
                                                                                                                                                                                                                       stellte «Zäune» fordern allein in den               kann zu einer Todesfalle werden, wenn er
                                                                                                                                                                                                                       Kantonen St. Gallen und Appenzell AR/AI             nicht unterhalten oder nach Gebrauch zu-
                                                                                                                                                                                                                       jährlich hunderte qualvoller Todesfälle             rückgebaut wird. Wichtig sind nicht for-
                                                                                                                                                                                                                       bei Wildtieren. Wer sich diesem Thema               male Auflagen, sondern das Verhalten und
                                                                                                                                                                                                                       ernsthaft annimmt, spürt jedoch so-                 das Verantwortungsbewusstsein der Zaun-
                                                                                                                                                                    Inhalt                                             fort, dass sich niemand wirklich dafür              ersteller sowie der Tierhalter selbst. Und
                                                                                                                                                                                                                       verantwortlich fühlt und wenn, dann                 da steht es leider auch in der Ostschweiz,
                                                                                                                                                                    1    Wenn Zäune zu Todesfallen werden
                                                                                                                                                                                                                       wird nur über Bewilligungspflichten und             ob in der Landwirtschaft oder in der Forst-
                                                                                                                                                                    4 Neuer Weiher im Alberenberg,                     Kompetenzabgrenzungen gestritten.                   wirtschaft, nicht zum Besten.
                                                                                                                                                                      Mörschwil

                                                                                                                                                                    4 Agenda                                           Solch bürokratische Diskussionen nützen
                                                                                                                                                                                                                       der betroffenen Tierwelt jedoch nichts,

(Die Interpellation sowie die Antwort des Regierungsrates sind im Wortlaut auf den Seiten 69 bis 71 abgedruckt)

6                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         7
Hubertus Aktuell St. Gallischer Jägerverein Hubertus 2. Ausgabe 2017 - St. Gallischer Jägerverein Hubertus
Hubertus-
                                                                                                                    sb
                                                                                                               & A u il d u n
                                                                                                          s-

                                                                                               s

                                                                                                                            gs
                                                                                         Ja g d s c hie

                                                                                                                                ze n tr u m
                                                                                                                                              Schiessen 2017
braincom.ch

                                                                                                          UB
                                                                                                                  ERTU

                                                                                                                          S
                                                                                             H
                                                                                                               Vereins-Meister 2017
                                                                                                               Johann Gufler, Speicher
                                                                                                               2. Rang: Hermann Waibel, Au
                                                                                                               3. Rang: Armin Eberle, Engelburg

                                                                                                               Kugel-Meister 2017
                                                    ÄSTHETIK UND PERFEKTION IM DETAIL.                         Armin Eberle, Engelburg
              WIR MACHEN                            UNSER ANTRIEB SEIT ÜBER 60 JAHREN.
                                                                                                               2. Rang: Heinz Bodenmann, Gais
                                                                                                               3. Rang: Ruedi Preisig, Teufen
              WOHNTRÄUME
              WAHR.                                                                                            Hasen-Meister 2017
                                                                                                               Drakopulus Dimitri, Wittenbach
                                                                                                               2. Rang: Martin Boltshauser, Zuzwil
                                                                                                               3. Rang: Oskar Trunz, Engelburg
                                                    Bodenbeläge      Vorhänge
                                                    Parkett          Möbel
                                                    Teppiche         Bettwaren                                 Keiler-Meister 2017
                                                                                                               Johann Gufler, Speicher
              BRUDERER WOHNEN Hauptstrasse 47, 9323 Steinach
                                                                                                               2. Rang: Armin Eberle, Engelburg
                071 446 48 21      078 733 14 11     bruderer-wohnen.ch
                                                                                                               3. Rang: Ruedi Preisig, Teufen

                                                                                                                                                               9
Hubertus Aktuell St. Gallischer Jägerverein Hubertus 2. Ausgabe 2017 - St. Gallischer Jägerverein Hubertus
Die Entwicklung der Temperatur in den letzten Jahren zeigt,
                                                                                          dass wir uns in einer Klimaerwärmungsphase befinden. KFA

                                              Der Klimawandel:
                                              Herausforderung für den Wald
                                               Einer der ersten Artikel, die das Kantons-        Wissenschaftler ist sich einig, dass der Mensch
                                               forstamt im Jahr 2007 der Zeitschrift Hu-         durch den zunehmenden Ausstoss von Treib-
                                               bertus lieferte, befasste sich mit dem The-       hausgasen – hauptsächlich CO2 – die Haupt-
                                               ma «Auswirkungen des Klimawandels auf             ursache dieser Erwärmung ist.
                                               den Wald». Nach zehn Jahren ist das Thema
                                               aktueller denn je und ist eine grosse He-         Die Staatengemeinschaft bemüht sich seit
Ihr flexibles Kundenmaurer-Team                rausforderung für die Waldwirtschaft. Was
                                               ist zu tun, um die durch den Klimawandel
                                                                                                 Längerem um eine Begrenzung der globalen
                                                                                                 Erwärmung. An der Klimakonferenz von Can-
                                               bedingten Risiken zu mindern und die An-          cún von 2010 wurde das sogenannte «2-Grad-
für Umbauten, Renovationen und Sanierungen.    passung des Waldes zu unterstützen?               Ziel» beschlossen. Das bedeutet, dass die Er-
                                                                                                 wärmung gegenüber vorindustrieller Zeit glo-
                                               Ausgangslange                                     bal gesehen nicht mehr als 2 Grad betragen
                                               Die Entwicklung der Temperatur in den letzten     soll (mit der Klimakonferenz von Paris 2015,
                                               Jahren hat die früheren Prognosen bestätigt:      sollte die Schwelle sogar unter 2 Grad liegen).
                                               wir befinden uns in einer Klimaerwärmungs-        Nach den neuesten Analysen wird beim der-
                                               phase. Die letzten warmen Winter und der sehr     zeitigen Stand der Treibhausgasemissionen ei-
                                               warme Sommer 2015 sind uns noch sehr gut in       ne Erwärmung des Erdklimas um 2 Grad be-
                                               Erinnerung. Global beträgt die durchschnitt-      reits 2037 erreicht sein. Würde der Status bei-
                                               liche Erderwärmung seit Beginn der Industri-      behalten, wäre eine Erwärmung um 3 Grad
Calzavara AG          Tel 071 242 40 00        alisierung etwa 0.8° C. In der Schweiz ist die    2070 erreicht. Wie stark sich also das Klima in
Bruggwaldstrasse 40   info@calzavara.ch        durchschnittliche Temperatur im gleichen          Zukunft verändert, ist von der wirtschaftlichen
                                               Zeitraum bereits um etwa 1.7° C gestiegen. Der    und politischen Entwicklung abhängig. Selbst
9008 St. Gallen       www.calzavara.ch         Grund liegt hauptsächlich in der kontinentalen    wenn das «2-Grad-Ziel» erreicht würde, würde
                                               Lage der Schweiz, in der die puffernde Wirkung    dies für die Schweiz eine weitere Erwärmung
                                               der Meere nicht zu spüren ist. Die Mehrheit der   von 1 bis 2 Grad bedeuten.

                                                                                                                                                  11
Hubertus Aktuell St. Gallischer Jägerverein Hubertus 2. Ausgabe 2017 - St. Gallischer Jägerverein Hubertus
Waldbewirtschafter einiges in Bezug auf die
                                                                                                                                                             Baumartenzusammensetzung erwirken kann.
                                                                                                                                                             Eine vorhandene, zukunftsfähige Verjüngung
                                                                                                                                                             soll begünstigt werden. Die Baumartenzu-
                                                                                                                                                             sammensetzung kann bis etwa im Alter des
                                                                                                                                                             Stangenholzes beeinflusst werden. Danach
                                                                                                                                                             geht es darum, die Stabilität und Störungsre-
                                                                                                                                                             sistenz der Einzelbäume durch Pflegeeingriffe
                                                                                                                                                             zu erhöhen und besonders gefährdete Bäume
                                                                                                                                                             und Bestände rechtzeitig zu nützen. Bei den
                                                                                                                                                             Pflegeeingriffen werden auch die Samenbäu-
                                                                                                                      In den tiefer gelegenen Bergwäldern,   me zukunftsfähiger Arten begünstigt und ge-
                                                                                                                  in denen heute Nadelbäume dominieren,      fördert. In Extremfall, wenn die gewünschten
                                                                                                                werden künftig mehr Laubbäume gedeihen.      Baumarten fehlen, werden diese durch Pflan-
                                                                                                                                             Dominik Thiel
                                                                                                                                                             zungen eingeführt.

                                                                                                        wird die Waldbrandgefahr erhöht. Auch auf der        Während die Erhöhung der Arten- und Struk-
                                                                                                        Alpennordseite wird dies ein ernst zu nehmen-        turvielfalt auch positive Folgen für den Wildle-
                                                                                                        des Problem sein. Gefährdet sind insbesonde-         bensraum haben wird, wird das Thema Schutz
                                                                                                        re flachgründige, südexponierte Lagen, wie sie       gegen Wildverbiss bei einigen verbissgefähr-
                                                                                                        zum Beispiel im Sarganserland oder im Rhein-         deten Baumarten (wie z.B. Eiche, Tanne, Lin-
                                 Eine wichtige Massnahme für den Wald in Bezug auf den Klimawandel:     tal häufig anzutreffen sind.                         de) an Bedeutung zunehmen.
                                                Die Erhöhung der Baumarten- und Strukturvielfalt. KFA
                                                                                                        Waldbaustrategien                                    Was macht der Bund?
Neben dem Temperaturanstieg werden sich           Höhenstufen nach oben. Bei einer weiteren             Förster und WaldeigentümerInnen sollten              Im Jahr 2007 starteten der Bund und die WSL
auch die Niederschlagsmengen und -intensi-        Erhöhung der durchschnittlichen Temperatu-            schon jetzt ihre Pflegeeingriffe im Wald auf die     das Forschungsprojekt «Wald und Klimawan-
täten verändern, auch wenn deren Entwicklung      ren um 2° C ist mit einer Verschiebung der Ve-        künftigen Klimabedingungen ausrichten, um            del». Dieses Forschungsprogramm soll fun-
schwer abzuschätzen ist. Gemäss Modellierun-      getationszonen um 500-700 Höhenmeter nach             die wirtschaftlichen und ökologischen Risiken        dierte und praxistaugliche Grundlagen erar-
gen zeichnen sich für Europa zwei gegenläufi-     oben zu rechnen. So werden in tiefer gelegenen        so weit wie möglich zu minimieren. Mit wald-         beiten. Damit können die Akteure im Wald
ge Entwicklungen ab: In Nordeuropa wird eine      Bergwäldern, in denen heute Nadelbäume do-            baulichen Massnahmen lassen sich die Wider-          die mit dem Klimawandel verbundenen Risi-
Zunahme der Niederschläge erwartet, in Süd-       minieren, künftig Laubbäume gedeihen. Unter           standskraft des Waldes gegenüber Störungen,          ken und die Anpassungsfähigkeit der Wälder
europa hingegen eine Abnahme, v.a. im Som-        den gegenwärtig häufigsten Baumarten wird             seine Erholungsfähigkeit nach Störungen so-          besser einschätzen sowie entsprechende An-
mer. Die Schweiz dürfte sich im Sommer im         die Fichte deutlich an Terrain verlieren. Auch        wie seine Anpassungsfähigkeit an ein sich än-        passungsmassnahmen treffen. Aus den Re-
Einflussbereich des Südeuropäischen Nieder-       die Buche wird in den unteren, wärmeren La-           derndes Klima erhöhen.                               sultaten des Forschungsprogramms wurden
schlagsregimes befinden. Am stärksten wer-        gen Einbussen erleiden, sich aber in höheren                                                               weitere Projekte gestartet, wie z.B. «Testpflan-
den die West- und Südschweiz von dieser Ver-      Regionen ausbreiten. Auf feuchteren Standor-          Folgende Grundsätze sollten bei der Wald­            zungen zukunftsfähiger Baumarten». Durch
änderung betroffen sein.                          ten wird sie sich gegen Esche und Ahorn bes-          bewirtschaftung beachtet werden:                     diese Initiative möchte man testen, welche
                                                  ser durchsetzen. Die Tanne dürfte trotz Tem-          – Eine Erhöhung der Baumartenvielfalt                Baumarten, die voraussichtlich gegen Ende
Auswirkungen für den Wald                         peraturanstieg keine grossen Veränderungen            – Eine Erhöhung der Strukturvielfalt                 des 21. Jahrhunderts auf einem Standort ge-
Für den Schweizer Wald bedeuten diese Daten,      in ihrer Ausbreitung verzeichnen. Vom Tempe-          – Eine Erhöhung der genetischen Vielfalt             eignet sein werden, bereits heute dort gedei-
dass Auswirkungen in jedem Fall spürbar wer-      raturanstieg begünstigt werden hingegen tro-          –E ine Reduktion der Umtriebszeit,                  hen können. Zu diesem Zweck sollen mehre-
den. Schon jetzt beobachtet man in den war-       ckenheitstolerante Arten wie die Traubeneiche           beziehungsweise des Zieldurchmessers               re Baumarten an verschiedenen Standorten
men Regionen des Kantons Wallis, dass die         aber auch Föhre, Linde, Kirsche und eine Rei-                                                              der Schweiz gepflanzt und für mehrere Jahr-
Waldföhre Mühe hat, sich natürlich zu verjün-     he gegenwärtig seltener Baumarten.                    Eine grosse Auswahl von Baumarten und                zehnte beobachtet werden, um bessere Aus-
gen, und die Flaumeiche (wärme- und trocken-                                                            Baum-Ökotypen («Rassen»), die Wärme                  sagen über ihre Eignung und Empfehlungen
heitsresistenter als die Waldföhre) die Stand-    Steigende Temperaturen und zunehmende                 und Trockenheit relativ gut ertragen, ist ei-        abzugeben.
orte der Waldföhre erobert.                       Trockenheit während der Vegetationszeit set-          ne wichtige Voraussetzung, um die negati-
                                                  zen die Bäume unter Stress und fördern den            ven Auswirkungen der Klimaerwärmung auf              Neben der wissenschaftlichen Forschung ist
Mit dem Temperaturanstieg verschieben sich        Befall durch Schadorganismen, wie zum Bei-            den Wald zu reduzieren. Die Verjüngung des           die Anpassung an den Klimawandel in der
die bestehenden Wuchsverhältnisse in den          spiel den Borkenkäfer bei der Fichte. Zudem           Waldes ist eine wichtige Phase, in der der           Waldpolitik 2020 auch ein wichtiges Thema.

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Hubertus Aktuell St. Gallischer Jägerverein Hubertus 2. Ausgabe 2017 - St. Gallischer Jägerverein Hubertus
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Felix Danuser
Kundenberater
                                                                                                                                                                             Paul Rienth

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                                       Der vollautomatische Rasenmäher                                                                                                Maurizio Veneziani
                                       nimmt Ihnen diese Arbeit ein für alle
                                       mal ab und mäht Ihren Rasen regelmä-     In der Strategie des Bundesrates zur Anpas-          den Klimawandel geschaffen in der Erkennt-
                                                                                sung an den Klimawandel in der Schweiz (BA-          nis, dass eine frühzeitige Anpassung des Wal-
                                       ssig von ganz allein, während Sie Ihre   FU 2012) sowie dem dazugehörigen Aktions-            des an den Klimawandel wesentlich günstiger
                                       Freizeit geniessen.                      plan (BAFU) 2014 sind Wald und Waldwirt-             ist als ein späteres Beheben von Schäden.
                                                                                schaft Kernthemen. In der Revision des Wald-
                                       Wir beraten Sie gerne !                  gesetztes (2016) hat der Bund die Grundlagen                                         Maurizio Veneziani,
                                                                                für eine Anpassung des Schweizer Waldes an                     Forstingenieur, Kantonsforstamt St. Gallen

                                                                                                                                                                                      15
Hubertus Aktuell St. Gallischer Jägerverein Hubertus 2. Ausgabe 2017 - St. Gallischer Jägerverein Hubertus
Erfahrungen mit einfachen,
                                                natürlich angelegten Salzlecken
                                                 Die Versorgung des Wildes mit Salz ist besonders zur Zeit des Haarwechsels und der
                                                 Geweihbildung mit Hilfe so genannter Salzlecken wichtig. Salz enthält Mineralienstoffe
                                                 und Spurenelemente, wie Phosphor, Calcium und Magnesium zur Förderung des Kno-
                                                 chen- und Geweihaufbaus, Eisensalze zur Unterstützung der Blutbildung, Kupfersalze
                 Mit unserem                     gegen parasitäre Erkrankungen und Natrium zur Bildung verdauungswichtiger Pepsine.
                                                 Pepsin ist ein Verdauungsenzym, eine so genannte Peptidase, die in den Hauptzellen
                 Angebot treffen                 des Magenfundus von Wirbeltieren und somit auch dem Menschen gebildet wird. Sie
                                                 ist für den Abbau von mit der Nahrung aufgenommenen Proteinen zuständig. Durch die
                 wir immer                       Beimengung von Anis kann die Anziehungskraft auf das Wild erhöht werden. Aufgrund

                 ins Schwarze!
                                                 dieser, wissenschaftlich belegten Erkenntnisse und den eigenen Erfahrungen betreiben
                                                 wir in unserem Revier seit Jahren an geeigneten Stellen sogenannte Salzlecken, auch
                                                 Sulzen genannt.
                                                                                                Text und Bilder, Oskar Trunz, Revier Bernhardzell
                 – Arbeits- und
                   Freizeitbekleidung            Früher: Mehrheitlich Salzlecksteine auf                 Gute Erfahrung mit alten Baumstrünken
                 – Land- und Forstprodukte       abgesägten Fichtenstämmen und Baum-
                                                 strünken
                                                                                                         Seit Jahren legen wir unsere Salzlecken aus-
                                                                                                         schliesslich an hoch abgesägten, möglichst
                 – Lecksteine für das Wild       Bis vor einigen Jahren bestückten wir diese             alten, teils schon leicht morschen Baum­
                                                 mit Salzlecksteinen aus Salzbergwerken, wel-            strünken an. Gut entrindet und bei Bedarf mit
                                                 che im Fachhandel erhältlich sind. In der Regel         der Motorsäge mit einigen Schlitzen versehen
                                                 wurden diese Salzlecksteine auf einem abge-             eignen sich diese ausgezeichnet. Oben am
                                                 sägten Fichtenstamm - auf ca. 150 cm Höhe -             Baumstrunk sägen wir entweder ein so gros­
                                                 angebracht, allenfalls mit einem Deckel verse-          ses Loch heraus, dass darin ca. 3-5 kg Salz ge-
                                                 hen. Bei feuchter Witterung wäscht das Regen-           geben werden können oder befestigen allen-
                                                 wasser die Salze aus und lässt sie dem Stamm            falls zusätzlich ein ca. 30 cm hohes Kunstoff-
                                                 entlang nach unten schwemmen und wird so                rohr mit einem Durchmesser von 15 cm. Die-
                                                 vom Wild angenommen.                                    ses wird ebenfalls mit Salz gefüllt. Damit das

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Regenwasser eindringen kann, wird kein De-         dass es sich um eine ruhige Lage handelt, wenn       Wildkameras veranschaulichen die Beliebtheit von Salzlecken
ckel angebracht. Mit dieser Methode sind die       möglich mit Wasservorkommen in der Nähe.
richtig gewählten Strünke nach einiger Zeit        Richtig angelegte Salzlecken bieten zudem dem
mit Salz getränkt (eingelaufen) und werden         Jäger gute Wildbeobachtungsmöglichkeiten.
vom Wild sehr gerne angenommen. Rund um
eine Salzlecke gibt es jeweils bald viele Tritt-   Unter Berücksichtigung der gesetzlichen Vor-
siegel zu entdecken.                               gaben können zur Erfassung des Wildvorkom-
                                                   mens an Salzlecken auch Wildkameras ange-
Standortwahl                                       bracht werden. Die Kontrolle der Salzlecken
Bei der Standortwahl dieser Salzlecken an          und das jeweilige Auffüllen mit Salz erfolgt
Baumstrünken achten wir besonders darauf,          zwei bis dreimal jährlich.

Zwei Salzlecken, welche vom Hochsitz aus gut einsehbar sind und eine optimale
Wildbeobachtung ermöglichen.

                                                                                                                                      Salzlecke bei Kirrung   Rehe an der jahrzente alten Salzlecke

                                                               Salzlecke aus der Sicht des Hochsitzes

                                                                                  Blick vom Hochsitz    Wildschweine im Winter an der Kirrung und Salzlecke        Rehe im Winter an der Salzlecke

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Sproll & Ramseyer AG, Poststrasse 23, Postfach 2149, CH-9001 St. Gallen
                                                                          Hubertus-Hundeausbildung –
  Telefon 071 229 00 29, Fax 071 229 00 39, info@sur.ag, www.sur.ag
                                                                          auch 2017 ein grosser Erfolg
                                                                           Auch im ablaufenden Vereinsjahr hatte die         Untereggen, Eggersriet, Schaugen-Guggeien,
                                                                           Hundeausbildung einen sehr hohen Stellen-         Mörschwil-Tübach-Steinach und Wattbach-Eg-
                                                                           wert in unserem Verein. Für mich als Vereins-     gen statt. An dieser Stelle ein kräftiger Weid-
                                                                           präsident kommt diesem Aus- und Weiterbil-        mannsdank den jeweiligen Revier-Verant-
                                                                           dungsangebot zentrale Bedeutung zu, zumal         wortlichen und -Führern für die hervorragen-
                                                                           wir uns nicht nur auf die Ausbildung von Nach-    de Arbeit. Ein spezieller Dank geht an Werner
                                                                           suche-Gespannen konzentrieren, sondern            Zogg, der die umfangreichen Vorbereitungs-
                                                                           auch die allgemeine Aus- und Weiterbildung        arbeiten und die Durchführung der Hunde-
                                                                           von Jagdhunden pflegen. Dies ist angesichts       Übungen kompetent und kameradschaftlich
                                                                           der anstehenden neuen Vorschriften rund um        sicherstellte.
                                                                           das Thema «Jagen mit Hunden» von zentraler
                                                                           Bedeutung. Doch nicht nur die gesetzlichen
                                                                           Vorschriften erfordern besondere Anstren-
                                                                           gungen. Auch im jagdlichen Alltag erleben
                                                                           wir immer wieder, wie wichtig gerade bei Ge-
                                                                           sellschaftsjagden gut ausgebildete Jagdhunde
                                                                           sind. In Zeiten, in denen die Erfüllung der Ab-
                                                                           schussvorgaben immer schwieriger wird, ge-
                                                                           winnt der fachlich korrekte Einsatz leistungs-
                                                                           fähiger Jagdhunde immer mehr an Bedeutung.

                                                                           Nachsuche-Übungen
                                                                           Die drei Nachsuche-Übungen wurden auch
                                                                           2017 sehr rege besucht und fanden in den Re-
                                                                           vieren St. Margrethen, Thal, Rorschacherberg,

                                                                                                                                                                         21
Jagdhundeausbildung
                                                    An den Hundeübungen im Erlenholz nimmt
                                                    immer eine stattliche Anzahl Hundegespan-
                                                    ne teil. Im Vordergrund stehen der Gehor-
                                                    sam und das Trainieren mit und unter ande-
                                                    ren Hunden. Auch die Nasenarbeit, das Appor-
                                                    tieren und Übungen für den alltäglichen Ge-
Damit die Schweisshunde ihre Arbeit leisten         brauch fehlen nicht. Wir freuen uns, dass viele
können, sind wir auf gute Übungsbedingun-           Hundeführer die Gelegenheit wahrnehmen um
gen angewiesen. Deshalb sind wir den Jagd-          mit ihren treuen Weggefährten im Erlenholz zu
gesellschaften sehr dankbar, die uns ihr Re-        trainieren. Auch im kommenden Jahr werden
vier zur Verfügung stellen. Ich rufe daher an       wir wieder alle 14 Tage einen Übungstermin
dieser Stelle interessierte Reviere auf, sich di-   anbieten, wobei vom Welpen bis zum erfah-
rekt bei mir zu melden, wenn sie sich im kom-       renen Jagdhund alle jagdlich geführten Hun-
menden Jahr auch einmal als Übungsrevier            de willkommen sind. Hier gilt mein besonderer
zur Verfügung stellen wollen. Herzlichen Dank       Dank nebst Werner Zogg, dem Leiter der Hun-
schon jetzt für Eure Mitarbeit, die sich sicher-    deübungen, auch seinem Leiterteam mit Ste-
lich lohnt, denn bei den Übungen kommt auch         phan Schädler, Frauke Scherrer, Willi Enderli
die Geselligkeit nicht zu kurz und es werden        und Max Stacher.
viele positive Kontakte geknüpft.
                                                    Abschliessend danke ich allen Jägerinnen und
                                                    Jägern, die jagdlich einen Hund führen und
                                                    sich aktiv für dessen Ausbildung engagieren.
                                                    Denn dem Thema «Jagd und Hund» kommt
                                                    nicht nur in der jagdlichen Praxis grosse Be-
                                                    deutung zu, vielmehr ist das Zusammenwirken
                                                    von Hund und Jäger auch ein wesentlicher Teil
                                                    unserer Jagdkultur, der wir uns im Besonderen
                                                    verpflichtet fühlen.

                                                                             Peter Weigelt, Präsident

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                                                                     Die Spätblühende Goldrute ist eine von 40 invasiven gebietsfremden Pflanzen und bildet im Kaltbrunner
                                                                                                                       Riet stellenweise dichte Bestände aus (Marco Käser).

                                                                 Invasive Neophyten –
                                                                 eine Bedrohung für die Artenvielfalt
                                                                  In der Schweiz kommen rund 3000 Blütenpflanzen vor. Davon sind 500-600 Arten Neo-
                                                                  phyten (siehe Box). Die meisten von diesen gebietsfremden Pflanzen verursachen keine
                                                                  Probleme. Einige breiten sich in der Schweiz jedoch stark aus und verhalten sich soge-
                                                                  nannt «invasiv». Neophyten werden dann zu Problempflanzen, wenn sie ökologische,
                                                                  gesundheitliche oder wirtschaftliche Schäden anrichten.

                                                                  In sensiblen Ökosystemen und Schutzgebie-            Nationale und kantonale Strategie im
                                                                  ten mit seltenen Vegetationstypen und Pflan-         Umgang mit gebietsfremden Arten
                                                                  zen können invasive Neophyten die Arten-             Pro Natura ist sich der Neophytenproblematik
                                                                  vielfalt durch Verdrängung bedrohen. In der          schon lange bewusst und wünscht sich einen
Pollux Reinigungsservice AG   Pollux Facility Services Anstalt    Schweiz werden deshalb jährlich über 20 Mil-         koordinierten und ressourceneffizienten Um-
CH-9404 Rorschacherberg       FL-9495 Triesen                     lionen Franken investiert, um Problempflan-          gang mit Problempflanzen. Die Naturschutzor-
Telefon 071 844 78 00         Telefon 00423 392 68 00             zen zu bekämpfen. Der Kanton St. Gallen al-          ganisation wirkte denn auch aktiv bei der Er-
                                                                  leine gibt jedes Jahr rund 500'000 CHF (knapp        arbeitung der nationalen Strategie (erlassen
www.pollux-ag.ch              www.pollux-fs.li                    ein Fünftel des Naturschutzbudgets) zu die-          2016) mit und ist an der Entwicklung der Neo-
                                                                  sem Zweck aus.                                       phytenstrategie des Kantons St. Gallen beteiligt.

                                                                                                                                                                        25
Einerseits sollen von Bund und Kanton artspe-
zifische Ziele und präzise Massnahmen für die
Bekämpfung etablierter Arten in wertvollen
Lebensräumen vorgegeben werden und an-
dererseits sollen sich mit Hilfe eines nationa-
len Monitorings, neue invasive gebietsfremde
Arten gar nicht erst ansiedeln und ausbreiten
können.

                                                                                                                                Ein dichter Goldrutenbestand im Kaltbrunner Riet wurde auf einer Fläche von 8500m2
                                                                                                                                                                  mit dem Bagger abgeschürft (Antonia Zurbuchen).

                                                                                                           Zusätzliche Mahd im Frühling                        Amt für Natur, Jagd und Fischerei des Kantons
                                                                                                           Grossflächige und dichte Bestände am Ran-           SG getragen.
                                                                                                           de des Flachmoores werden mit einer zusätz-
                                                                                                           lichen Mahd im Juni bekämpft. Die Pflanzen          Abschürfungen mit Baggern
     In Pflegeeinsätzen mit Asylbewerbern des Zentrums Neckermühle werden seit 2013 im Kaltbrunner Riet    kommen dadurch nicht zum Blühen, werden             In dichten, monokulturartigen Goldruten-
                                            jährlich Goldruten von Hand ausgerissen (Antonia Zurbuchen).   geschwächt und verschwinden bei mehrjähri-          beständen, die sich mitten im Schutzgebiet
                                                                                                           ger, konsequenter Anwendung allmählich. Die         etabliert haben, wurden im Kaltbrunner Riet
Pro Natura packt selber an                           Kaltbrunner Riet –                                    zusätzliche Mahd wirkt sich längerfristig aber      im Januar 2016 bereits zum zweiten Mal nach
Pro Natura fordert aber nicht nur, sondern           der Goldrute an den Kragen                            negativ auf typische Rietpflanzen (z.B. Lungen­     2010 Goldruten durch Entfernung der Vege-
nimmt sich auch selber in die Pflicht und            Als national bedeutendes Flachmoor, Was-              enzian) aus und stellt während der Brut- und        tationsschicht eliminiert. Dazu wurde die
bekämpft Problempflanzen in den eigenen              ser- und Zugvogelreservat und Amphibien-              Setzzeit eine erhebliche Störung für bodenbrü-      oberste Bodenschicht rund 15-20cm tief ab-
Schutzgebieten. In den Schutzgebieten der            laichgebiet ist das Kaltbrunner Riet ein sehr         tende Vögel und Wildtiere dar. Deshalb wird         geschürft und die Goldruten mitsamt ihren
Sektion St. Gallen-Appenzell verursachen die         wertvolles Schutzgebiet und muss gemäss               die zusätzliche Mahd nur in den Randberei-          Wurzelläufern in einem einmaligen Eingriff
Kanadische und die Spätblühende Goldrute             den gesetzlichen Vorgaben ungeschmä-                  chen angewendet und bedarf einer Spezialbe-
die grössten Probleme. Sie finden sich vor al-       lert erhalten werden. Die ursprünglich aus            willigung des Kantons.
lem in Feuchtwiesen und drohen die wert­volle        Nordamerika stammende Spätblühende
Vegetation zu verdrängen. Andere Problem­            Goldrute hat sich hier stark ausgebreitet,            Ausreissen von Hand
pflanzen sind der Sommerflieder, der Japan-          kommt stellenweise in sehr dichten Bestän-            In kleinen und weniger dichten Beständen wer-
knöterich oder das Drüsige Springkraut.              den vor und verdrängt zusehends wertvolle             den die Goldruten von Mai bis Juli von Hand
                                                     Flachmoor-Vegetation.                                 ausgerissen. In den Bereichen mit Vorkommen
Wo immer es vom Aufwand her noch möglich                                                                   seltener Bodenbrüter, wie dem Braunkehlchen,
ist, entfernen freiwillige Schutzgebietsbetreu-      Deshalb wurden 2012 alle Goldrutenbestän-             finden die Einsätze erst statt, wenn die Jungvö-
erInnen auf ihren Kontrollgängen die Prob-           de und ihre Dichten aufgenommen und dar-              gel flügge sind. Die Methode ist sehr selektiv
lempflanzen oder organisieren Bekämpfungs-           auf basierend ein Bekämpfungskonzept er-              und schont die wertvolle Vegetation, ist aber
einsätze mit Freiwilligen. Im Kaltbrunner Riet,      arbeitet. Das Ziel ist, die Goldrute zurückzu-        höchst arbeitsintensiv. In Einsätzen mit Frei-
wo Pro Natura St. Gallen-Appenzell über eine         drängen und wo möglich zu eliminieren, oh-            willigen und Asylbewerbern werden im Kalt-
Leistungsvereinbarung mit den Gemeinden für          ne dass dadurch andere Schutzziele (vor allen         brunner Riet jährlich rund 430 Arbeitsstunden
das gesamte Schutzgebiet zuständig ist, muss-        Störung von Brutvögeln) tangiert werden. Seit         geleistet und 2-3 Tonnen Goldruten ausgeris-                     Die abgeschürfte Goldrutenfläche wird
te wegen der Grösse des Perimeters (50 Hekt-         2013 werden je nach Grösse, Dichte und Stand-         sen. Eine konsequente, mehrjährige Anwen-                             durch die künstliche Bewässerung
aren) und der erheblichen Neophytenausbrei-          ort eines Goldrutenbestandes unterschiedli-           dung ist auch bei dieser Methode Vorausset-              des Kaltbrunner Riets im Frühling und Sommer
                                                                                                                                                                       überschwemmt und dient als Laichgewässer
tung ein spezifisches Bekämpfungskonzept er-         che mechanische Bekämpfungsmassnahmen                 zung für den Erfolg. Die Kosten belaufen sich                für den Laubfrosch und andere Amphibien
stellt werden.                                       umgesetzt.                                            jährlich auf 7000-8000 CHF und werden vom                                         (Antonia Zurbuchen).

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entfernt. Die Massnahme ist sehr effektiv und   In einem Flachmoor von nationaler Bedeu-
                                                                                                                                                    führt zu keinen wesentlichen Störungen der      tung kann der Kanton eine Bewilligung für
                                                                                                                                                    Fauna, da der Eingriff im Winter stattfand.     diese bauliche Massnahme nur erteilen,
                                                                                                                                                    Bei diesem Bauprojekt wurden rund 2600m3        wenn es sich um einen sehr dichten Gold-
                                       E i n B e s u c h l o h nt s i c h i m m e r                                                                 Erdmaterial auf einer Fläche von insgesamt      rutenbestand handelt. Flachmoorvegetation
                                                                                                                                                    8500m2 abgeschürft und auf einer Depo-          darf nämlich nicht entfernt oder beeinträch-
                                                                                                                                                    nie entsorgt. Die Schürftiefe wurde so ge-      tigt werden. Das rund 250'000 CHF teure Pro-
                                                                                                                                                    wählt, dass die entstandene Fläche bei ho-      jekt wurde durch das Amt für Natur Jagd und
                                                                                                                                                    hem Wasserstand (regulierbar durch künst-       Fischerei, den Fonds Landschaft Schweiz, die
           Maag Gastro AG, Freihirtenstrasse 3a, 9213 Hauptwil, 071 / 695 43 73, info@waldschenke-bischofszell.ch
                                                                                                                                                    liche Bewässerung) leicht überflutet wird. Da   Ella & J. Paul Schnorf Stiftung und Pro Natu-
                                                                                                                                                    die Goldrute Staunässe nur schlecht erträgt,    ra finanziert.
                                                                                                                                                    wird durch diese Vernässung das erneute
                                                                Öffnungszeiten:
                                                                1. April - 31. Oktober täglich ab 10:00 Uhr                                         Aufkeimen unterbunden. Die entstandenen         Der Aufwand der letzten fünf Jahre hat sich
                                                                1. November - 31. März Samstag, Sonn-, und allgemeine Feiertage 11:00 - 17:00 Uhr
                                                                                                                                                    Senken werden mit der Zeit wieder durch         gelohnt. Die behandelten Goldrutenbestän-
                                                                In den Monaten Mai, Juni, Juli und August
                                                                Jeden Sonntag von 08:30 - 11:30 Uhr Brunch (Anmeldung erwünscht)                    einheimische Pflanzen aus den angrenzen-        de sind heute bereits sichtlich schwächer und
                                                                1. November bis 31. März                                                            den Moorbereichen besiedelt. Zwischenzeit-      grosse Bestände konnten eliminiert werden.
                                                                Jeden Mi�woch ab 18:00 Fondue (Anmeldung erforderlich)
                                                                                                                                                    lich dienen die Wasserflächen als Laichge-      Doch die Arbeit muss noch viele Jahre konse-
                                                                06. Dezember
                                                                17:00 bis 20:00 Uhr Chlausabend (ohne Anmeldung)
                                                                                                                                                    wässer für den Laubfrosch und bei tieferem      quent weitergeführt werden, da sich insbeson-
                                                                                                                                                    Wasserstand im Frühling und Herbst wer-         dere unbehandelte Goldrutenbestände teil-
                                                                Weitere Informa�onen:
                                                                www.waldschenke-bischofszell.ch                                                     den die Senken zu Schlickflächen und bie-       weise stark ausgebreitet haben, wie eine 2017
                                                                +41 (0)71 422 16 45
                                                                                                                                                    ten vielen ziehenden Watvögeln eine gute        durchgeführte Erfolgskontrolle aufzeigte. Wir
                                                                                                                                                    Nahrungsgrundlage.                              bleiben dran!

                                                                                                                                                     Als Neophyten werden Pflanzen bezeichnet, die erst nach der Entdeckung Amerikas 1492
                                                                                                                                                     bei uns gezielt oder zufällig eingeführt wurden. Ohne die Hilfe des Menschen hätten diese
                                                                                                                                                     Pflanzen die Meere oder Bergzüge nicht überwinden können und die Neubesiedlung hätte
                                                                                                                                                     nicht stattgefunden.

  IHR PROFI
  FÜRS GRÜN                                                                                                                                            Kreienbühl – Schädlings-
  Allen Wünschen gewachsen.
                                                                                                                                                        bekämpfung, St.Gallen
                                                                                                                                                           Schimmel-, Geruchs- und
                                                                                                                                                            Schädlingsbekämpfung
                                                                                                                                                         Marderabwehr – Marderschutz
                                                                                          Waldburger
  waldburger-gartenbau.ch                                                                 Gartenbau

wal-4643_015_Anzeige_Waldburger_128x92.indd 1                                                                               18.11.16 15:16                                                                                                    29
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                                                                                             in der kantonalen Biodiversitätsstrategie
                                   Mitglied der Treuhand-Kammer                               Revier Jagd St. Gallen (RJSG), der Dachverband der fünf St. Gallischen Jägervereine
                                                                                              setzt sich zum Ziel, in seinem Einzugsgebiet eine möglichst grosse Artenvielfalt in einer
                           St. Gallerstrasse 99 - CH - 9200 Gossau                            möglichst naturnahen Kulturlandschaft zu fördern und zu erhalten. Vor diesem Hinter-
                       Telefon 071 388 81 50 - Telefax 071 388 81 51                          grund wird die Absicht des Kantons, eine Biodiversitätsstrategie zu verabschieden,
                                                                                              ausdrücklich begrüsst. Der vorliegende Entwurf der Regierung vermag aber in vielen
                                stefan.dudli@lenz-dudli.com
                                                                                              Punkten nicht zu genügen. Die St. Galler Jäger fordern deshalb eine grundsätzliche
                                                                                              Überarbeitung.

                                                                                              Die Kantonsregierung hält in ihrem Vernehm-      unbestritten der grösste Verursacher des Bio-
                                                                                              lassungsentwurf fest, dass «der Zustand der      diversitätsverlustes in der Schweiz ist.
                                                                                              Lebensräume zeigt, dass die bisherigen Be-
                                                                                              mühungen nicht reichen. Der Qualitätsverlust     Vernetzung qualitativ aufgewerteter
                                                                                              konnte in allen Lebensräumen – mit Ausnahme      Lebensräume prioritär
                                                                                              weiter Teile des Waldes – nicht gestoppt wer-    RJSG findet den Ansatz, die Strategie an Ziel-
                                                                                              den.» Angesichts dieser Feststellung ist RJSG    und Leitarten auszurichten, grundsätzlich we-
                                                                                              erstaunt, dass die Instrumente und Massnah-      nig zielführend. Aus Sicht der Jäger sollten die
                                   Mitglied der Treuhand-Kammer                               men weitestgehend auf Bisherigem basieren        einzelnen Lebensräume als Ganzes im Mittel-
                                                                                              und wenig Neues und Innovatives zum Einsatz      punkt stehen, deren qualitative Ausgestaltung
                           St. Gallerstrasse 99 - CH - 9200 Gossau                            kommen soll. Dies trifft insbesondere auf den    und insbesondere auch deren Vernetzung.
                       Telefon 071 388 81 60 - Telefax 071 388 81 61                          Einsatz der finanziellen Mittel zu, die gemäss   Denn gerade für Tierarten mit jahreszeitlich
                                bruno.nagel@revisalag.com                                     Entwurf weiterhin zu über 80% an die Land-       unterschiedlichen Lebensräumen sind Wan-
                                                                                              wirtschaft gehen, obwohl diese gleichzeitig      derkorridore zentral. So wie neue Korridore

Lenz-Dudli-A5.indd 1                                                   19.08.2005 10:18:29                                                                                                  31
und Vernetzungsstrukturen geschaffen wer-           wie auch auf die Gemeindeverwaltungen und
                                 den müssen, gilt es auch bestehende Blocka-         die allgemeine Bevölkerung. Gerade letztere ist
                                 den und Hindernisse auszuräumen oder zu             bei einer so übergreifenden Problemstellung
                                 vermeiden. Aus Sicht der St. Galler Jäger bil-      zentral, da nicht nur das Verhalten der Allge-
                                 den Zäune solche – oft tödliche – Blockaden,        meinheit entsprechend motiviert werden muss,
                                 die mit wenig Aufwand, jedoch mit entspre-          sondern auch das allgemeine Bewusstsein für
                                 chender Konsequenz flächendeckend ausge-            sachgerechtes Handeln (Gewässerabstand,
                                 räumt werden könnten.                               Pufferstreifen, Trockenlegungen etc.).

                                 Finanzielle Mittel zielgerichteter einsetzen        Angesichts dieser Bewertung der Kommunika-
                                 Im Weiteren stört sich die Jägerschaft daran,       tion erachtet es RJSG als absolut ungenügend,
                                 dass als erste Massnahme die Zustände der           wenn dafür jährlich während maximal 5 Jah-
        Papeterie                Biotope für rund 2 Mio. Franken erfasst wer-        ren 12‘500 Franken vorgesehen sind. Ohne ei-
        Printsystems             den sollen. Da die Zustände der Biotope lo-         ne klare und sichtbare Kommunikationskam-
        Druck Copy Shop          kal weitgehend bekannt und in den Richtplä-         pagne wird sich das Thema Biodiversität wei-
        Büro Objekt Design       nen des Kantons bzw. in den Schutzverord-           terhin im Hintergrund bewegen und weder die
                                 nungen der Gemeinden erfasst sind, fordern          Leistungserbringer noch die für den Vollzug
                                 die Jäger, dass an Stelle einer nochmaligen Er-     Verantwortlichen werden über einen gesteiger-
                                 fassung der Biotope die freiwerdenden Mittel        ten öffentlichen Druck «motiviert».
                                 in finanzielle Anreize investiert werden. Da-
                                 mit könnten beispielsweise die Zustände der         Grundsätzliche Nachbesserungen zwingend
                                 Biotope durch die Bodenbesitzer selbst ver-         Abschliessend stellt sich die grundsätzliche
                                 bessert und aufgewertet werden (z.B. entfer-        Frage, ob die vorgelegte Strategie mit ihrem
                                 nen von Drainagen, erneute Vernässung von           Ansatz in die richtige Richtung weist oder
                                 Mooren, Auszäunung wertvoller Lebensräu-            nicht einfach eine Absicherung bisheriger Be-

Ehemals
                                 me etc.).                                           sitzstände dokumentiert, letztlich aber ohne
                                                                                     echten Mehrwert für die stark unter Druck ste-
                                 Kommunikation mehr als eine «einmalige              hende Biodiversität in unserem Kanton bleibt.
                                 Begleitmassnahme»                                   Aus dieser Optik vermag die vorgelegte Bio-

Colombo + Co
                                 Wenn endlich mehr Wirkung in der Biodiversi-        diversitätsstrategie den Vorstellungen der
                                 tätsförderung erzielt werden soll, dann muss        St. Galler Jäger nicht zu genügen.
                                 umfassender und offensiver sensibilisiert und
                                 motiviert werden. Dies gilt mit Blick auf die di-                               Revier Jagd St. Gallen
                                 rekten Zielgruppen und Subventionsempfänger                                       Ende August 2017

        Pius Schäfler AG
        Rorschacherstrasse 123
        CH-9000 St. Gallen
        T 071 244 94 24
        F 071 245 27 48
                                                             Mit dem Projekt RHESI könnte wertvoller Lebensraum neu geschaffen werden.

                                                                                                                                    33
BERUFE MIT ZUKUNFT
 Wir fördern den Nachwuchs im Trunz Ausbildungscenter

                                                                                                                                                                                             Von Hans Oettli,
4-jährige Ausbildung              3-jährige Ausbildungen                3-jährige Ausbildungen
                                                                                                                                                                                         Naturfotograf, St. Gallen
Anlagen- und Apparatebauer        Produktionsmechaniker EFZ             Logistiker EFZ
                                  Fachmann Betriebsunterhalt EFZ        Industrielackierer EFZ

                                                                                                                       Rötel- und andere Mäuse sind Nahrung
                                                                  Trunz Technologie Center
                                                                                                                       für verschiedene Tiere
                                                                  Ahornstrasse 1, CH-9323 Steinach
                                                                  Tel. +41 71 447 01 01, www.trunz.ch
                                                                                                                        Im Wald leben ausser den grossen Säuge-              Diebe durch Fuchteln mit den Händen vertrei-
                                                                                                                        tieren auch noch ganz kleine, die Mäuse. Es          ben. Rufen nützt nichts, denn ich habe fest-
                                                                                                                        sind Wald-mäuse, Gelbhalsmäuse, Erdmäu-              ge-stellt, dass sie auf Geräusche überhaupt
                                                                                                                        se, Rötelmäuse und Waldspitzmäuse. Wald-             nicht reagieren. Selbst wenn ich die Mäuse
Ins_A6_148x105.indd 1                                                                            09.04.2013 08:13:52
                                                                                                                        spitzmäuse sind Insekten-fresser. Die anderen        verscheuche, dauert es keine Minute und sie
                                                                                                                        sind Nager und können am Wurzelwerk von              sind wieder am Stehlen. Sie sehen offenbar
                                                                                                                        jungen Bäumen Schaden anrichten und die-             keine Gefahr, zu ver-lockend sind die Pinien-
                                                                                                                        se zum Absterben bringen.                            kerne. Wenn eine Maus am Fressen ist und
                                                                                                                                                                             eine zweite hinzukommt, führt das oft zu ei-
                                                                                                                        Nur alle paar Jahre gibt es im Wald, in wel-         nem kurzen Streit zwischen beiden mit einem

   Immer für Sie da.                                                                                                    chem ich häufig Wildtier-Beobachtungen ma-
                                                                                                                        che, so viele Rötelmäuse wie heuer. Noch im
                                                                                                                        vergangenen Jahr waren kaum welche anzu-
                                                                                                                                                                             lauten Piepsen. Manchmal gibt es Schreck-se-
                                                                                                                                                                             kunden für Maus und Vogel wenn sie zusam-
                                                                                                                                                                             mentreffen, weil beide gleichzeitig Lust auf Pi-

     Ausser zur Hirschbrunft ...                                                                                        treffen. In der kalten Jahreszeit, wenn nicht all-
                                                                                                                        zu viel Schnee liegt, sind Mäuse ebenfalls un-
                                                                                                                        terwegs. Für Fuchs, Waldkauz und Mäusebus-
                                                                                                                                                                             nien-kerne haben.

                                                                                                                                                                             Länger als zwei Jahre dauert die Anhäufung
                                                                                                                        sard sind sie eine wichtige Nahrungsquelle.          der Rötelmäuse jeweils nicht, dann bricht die
                                                                                                                        Winter ohne Mäuse können für jene zum Hun-           Population zusammen und es kann lange dau-
                                      Thomas Feil, Ihr Zahnarzt in St.Gallen                                            gertod führen.                                       ern, bis man wieder viele Rötelmäuse beob-
                                                                                                                                                                             achten kann.
                                                                                                                        Seit vielen Jahren bringe ich „meinen“ Sing-
                                                                                                                        vögeln im Wald Pinienkerne, die ich jeweils          In den Jahren 2003 und 2004 gab es ebenfalls
                                                                                                                        auf eine Er-höhung ab Boden lege. Die Vö-            sehr viele Rötelmäuse. Über Monate habe ich
                                                                                                                        gel erspähen sie mit den Augen, aber sofort          ihnen stundenlang aufgelauert und ihre Le-
                                                                                                                        sind mehrere Rötelmäuse zugegen, die mit ih-         bensweise beobachtet. Schon damals konn-
                                                                                                                        rem ausgeprägten Geruchsinn die Pinienkerne          te ich feststellen, wie die Rötelmäuse stritten,
                                                                                                                        wahrnehmen und den Vögeln streitig machen.           wenn sie sich begegneten. Pinienkerne erhiel-
   Unterer Graben 1     •   9000 St.Gallen        •   www.zahnarzt-feil.ch   •   +41 71 223 18 17                       Wenn ich will, dass die Pinienkerne nicht von        ten sie damals keine, sie zank-ten also auch,
                                                                                                                        den Mäusen gefressen werden, muss ich diese          wenn es nicht um Futterneid ging.

                                                                                                                                                                                                                          35
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