13 JOURNAL BILDENDE KUNST. GESTALTUNG.MUSIK. BÜHNE.WISSEN - OPUS 4

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13 JOURNAL BILDENDE KUNST. GESTALTUNG.MUSIK. BÜHNE.WISSEN - OPUS 4
JOURNAL      13
                                      BILDENDE KUNST.
                                      GESTALTUNG.MUSIK.
APRIL/JUNI 2021   WWW.UDK-BERLIN.DE   BÜHNE.WISSEN
13 JOURNAL BILDENDE KUNST. GESTALTUNG.MUSIK. BÜHNE.WISSEN - OPUS 4
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                          chröde
        axim   illian S
Foto: M

Maximilian Schröder, „A hypothetical state“, Edelstahl,
50 cm x 50 cm x 330 cm
„Der Fokus der Arbeit liegt auf dem Spannungsraum zwischen Angst und
Kontrolle, Funktionalität und Widerstand. Durch das Zusammenschwei-
ßen aller Kettenglieder erstarrt die zuvor frei bewegliche Kette nun in ei-
ner festen Form und wird zu einer Art Linienzeichnung im Raum, die sich
durch ihre Dimensionen und Ausbreitung je nach Betrachtungsstand-
punkt in ihrer Form verändert, trotz ihrer Starre.“

Maximilian Schröder studiert Malerei in der Klasse von Prof. Ina Weber.
                                                                              2…
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IRREN
     Suche, Irritationen, Entdeckungen im künstlerischen Prozess und im
     digitalen Jahr – danach fragt diese Ausgabe. Die Suche nach Identität,
     Geschichte und Wahrheit beschäftigen You Gu – sie hat spektakuläre
     brutalistische Monumente im ehemaligen Jugoslawien aufgespürt –;
     Miji Ih beobachtet die asiatische Diaspora mit distanzvoller Empathie.
     Sebastian Köthe spricht über Guantánamo und controlled fear und
     Paolo Crivellaro und Henry Fairs darüber, wie irritierend die Komple-
     xität der Orgel sein kann und wie eine Einheit von Instrument-Maschi-
     ne-Mensch entstehen kann.

     Ausgegraben und wiederentdeckt werden Stenografie – von Clara
     Dingel Guimarães und Julia Arens –, und ein Glasatelier im Ruinen-
     garten in der Hardenbergstraße. Christoph Gengnagel und Dietmar
     Schenk berichten darüber.

     Lukas Graf und Ju Aichinger wie auch die Studierenden von Mathias
     Noack (Musical / Show) über produktive und grauenvolle Erfahrun-
     gen und ein Fund: ein vertikales Studio für Mimi Ritzler. Wir finden
     einen Dackel auf dem Teppich von Anton Ohlow und ruhelose Bet-
     ten von Wiebke von Bremen. Mengxuan Sun führt uns mit ihrer in-
     teraktiven Webseite in selbst-generierte digitalen Landschaften und
     ­Dominique Buege präsentiert eine sehr eigene „Venus im Pelz“. In
      eine Spielumgebung verwandelt Manuel Rossner die brutalistische
      Kirche St. Agnes.

     Die Klasse Zipp haben wir gebeten, das Cover und vier Seiten zu über-
     nehmen. Ein sehr zeitgemäßer Cadavre esquis ist entstanden: Die Bil-
     der und die surrealen Textbrocken hat eine e-Mail-Korrespondenz im
     Februar generiert. Das Cover führt uns – ganz analog – in ihr Atelier.

     Allen Künstler*innen und Autor*innen danken wir sehr herzlich!

     Wir wünschen Ihnen viel Vergnügen beim Lesen und Flanieren durchs
     Magazin und ­laden Sie gleich ein zu einer –

               „Übung: Take a line for a walk“
               a: Führe eine Linie auf dem Blatt spazieren.
               Das Blatt ist ein Raum und wird durch die Linie definiert.
               Zeichne den Raum, der Dich umgibt.
               Ertaste ihn mit der Linie ohne den Stift abzusetzen.
               b: Gehe mit der Linie spazieren – über Treppen,
               Flure, Wege, Straßen – auf Papier, Boden, Wand, Decke –
               Spur, Markierung, Orientierung, Entdeckung.

               Pauline Kraneis in: „grund. Haltung. Übung“: Ein ressourcen­­­-
               reicher Band mit Übungen und Reflexionen über die
               künstlerische Lehre von 64 Künstler*innen für Lehrende
               wie für Studierende, herausgegeben von Susanne Lorenz,
               Textem 2020; www.textem.de/grund.html
3…
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iji Ih
Foto: M

                                                             Miji Ih, „Nur“ aus der fortlaufenden
                                                             Arbeit „Daybetter“, ab 2020,
                                                             verschiedene Materialien und Formate

xxx“, xxx-                                                   „Im Nirgendwo verankert – Erinnerungen
xxxxx                                                        an die asiatische Diaspora und das Über-
                                                             leben: Die Heimat, der ich den Rücken
xxxx                                                         kehrte, kehrt zurück zu mir in Gestalt der
                                                             Fremde, die ich im Anderswo zu finden
                                                             suchte, als ich sie verließ. Als widerwillige
                   4 … Standortkarte auf der letzten Seite

                                                             Sehnsucht verweilt sie in mir wie ein Ge-
                                                             spenst. Ich zittere, möchte sie abschütteln
                                                             und mich meiner Ketten befreien. Mich
                                                             ihrer zu lösen jedoch ist mit noch so gro-
                                                             ßer Anstrengung nicht möglich. Liegt es
                                                             an mir? Der Ruf der Außenwelt versprach
                                                             mir fern und leise die Flucht aus meinem
                                                             Schicksal.“

                                                             Miji Ih ist Absolventin der Bildenden Kunst
                                                             in der Klasse von Prof. Josephine Pryde.
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Für die Öffentlichkeit bleibt die Hochschule leider bis                                                                  DO 1. APRIL BIS SO 30. MAI
auf Weiteres geschlossen. Viele der entstehenden Arbeiten                                                                SEEN BY #15 NOTHING EVER HAPPENED (YET) Arbeiten
sind aber im virtuellen Raum anzuschauen.                                                                                von Om Bori, Samet Durgun, Max Fallmeier, Friederike
Wir listen hier eine Auswahl auf.                                                                                        Goebbels, Miji Ih, Johannes Jakobi, Jeanna Kolesova,
Aktuelle Informationen: www.udk-berlin.de                                                                                Sina Link, Finja Sander, Maximilian Schröder
                                                                                                                         Kuratiert von Maren Lübbke-Tidow. Eine Kooperation
                                                                                                                         zwischen der Kunstbibliothek der Staatlichen Museen
Klasse Prof. Monica Bonvicini: @atelier_91_92_95a, classbonvicini.com                                                    zu Berlin und der UdK Berlin
Klasse Prof. Gregory Cumins: @cumins_udk                                                                                 Museum für Fotografie, Jebensstraße 2, 10623 Berlin
Klasse Prof. Valérie Favre: @klassefavre; klassefavre.de
Klasse Prof. Mathilde ter Heijne: @terheijne_udk
Klasse Prof. Karsten Konrad: @klasse_konrad                                                                              DO 1. APRIL BIS SO 1. AUGUST
Prof. Susanne Lorenz:                                                                                                    VORBILDER / NACHBILDER Die fotografische Lehrsammlung
www.udk-berlin.de/studium/bildende-kunst/grundlehre                                                                      der UdK Berlin 1850-1930. Die Sammlung ist auch im Bildindex
Klasse Prof. Ursula Neugebauer: @klasse_ngb                                                                              der Kunst und Architektur zu finden: www.bildindex.de
Klasse Prof. Josephine Pryde: @studiopryde                                                                               Museum für Fotografie, Jebensstraße 2, 10623 Berlin
Klasse Prof. David Schutter: @klasse_schutter                                                                            www.smb.museum
Klasse Prof. Dr. Hito Steyerl: @lens_babes; www.lensbased.net
Klasse Prof. Christine Streuli: @klassestreuli; www.klassestreuli.de
Klasse Prof. Thomas Zipp: @klassezipp; udk.cool                                                                          FR 30. APRIL BIS FR 4. JUNI
                                                                                                                         ROTATION REBOUND Susanne Lorenz und Tilman Wendland
                                                                                                                         zeitgleich im IG Metallhaus und im Haus am Lützowplatz in Berlin
                                                                                                                         www.igmetall-bbs.de, www.hal-berlin.de
INSTITUT FÜR KUNST
IM KONTEXT                                                                                                               MI 12. MAI BIS SA 12. JUNI
Programm und aktuelle Informationen:                                                                                     Ausstellung der Preisträgerinnen 2020 des PREISES DES PRÄSIDENTEN
www.kunstimkontext.udk-berlin.de                                                                                         der UdK Berlin für Meisterschüler*innen der Bildenden Kunst:
                                                                                                                         Liane Aviram, Klasse Prof. Monica Bonvicini;
                                                                                                                         Marlene Hundt, Klasse Prof. Valérie Favre;
                                                                                                                         Keti Ortoidze, Klasse Prof. Josephine Pryde
INSTITUT FÜR KUNST-                                                                                                      Galerie Nord, Kunstverein Tiergarten, Turmstraße 75, 10551 Berlin
                                                                                                                         www.kunstverein-tiergarten.de
WISSENSCHAFT UND
ÄSTHETIK                                                                                                                 DO 13. BIS MI 19. MAI
Vortragsreihen zu kunst­historischen, philosophischen                                                                    IT‘S ONLY THE END Ausstellung der Absolvent*innen der
und kuratorischen Themen. @udk_kunsttheorie                                                                              letzten beiden Semester: Afaf Younes, Amira Rafat Kicherer,
                                                                        5 … mehr + aktuelle Termine: www.udk-berlin.de

                                                                                                                         Anna Mészáros, Annkathrin Kluss, Anouk, Aya Ando,
                                                                                                                         Bruno Siegrist, Carina Erdmann mit Anna Kindermann,
                                                                                                                         Charlotte Hörcher, Christina Huber, David Amberg,
GRUNDSCHULE                                                                                                              Donna Fei, Elke Burkert, Enzo Eggebrecht, Erfan Aboutalebi,
                                                                                                                         Felix Becker, Jay Lee, Gregor Esra Sauer, Guiselt, Thaiz,
DER KÜNSTE                                                                                                               Inia Steinbach, Jennifer Woelki, Johanna Käthe Michel,
Ein Bildungsraum an der Schnittstelle von Hochschule,                                                                    Joram Schön, Leila, Edda Raabe, Lisa Braun, Lisa Hofmann,
Schule und Kulturinstitution unter dem Dach der UdK Berlin.                                                              Miji Ih, Naomi Klein, Paula Krause, Steven Thelen mit
grundschulekunstbildung.de                                                                                               Maria Jooyoung, Tania Elstermeyer, Thierry Harpes,
                                                                                                                         Valerie Funk, Yannick Riemer, You Gu
                                                                                                                         Kuratiert von Klara Hülskamp und Philipp Lange
                                                                                                                         Kühlhaus Berlin, Luckenwalder Straße 3, 10963 Berlin
                                                                                                                         www.kuehlhaus-berlin.com
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s t i l l e            post

                                                      I‘m with the kids. maybe i can join
                                                      later. a good one to all of ya.

 In Anbetracht der Existenz von veganen Wüsten
 werden die Kids mit dem Magazin stille post
 spielen.

                                      Ist der Exzessive Geruch
                                      von Staatsoberhaupt Kleist
                                      Chanel Nr. 5 und von Webex
                                      schön?
                                                     der
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Daneben ähnlich der Waschseife von Großmutter Irmgard.

                                                         Erstmal in der Bevölkerung angekommen. Dann
                                                         daraus folgende rauschhafte Zustand.

                                                                                                       Darüber kochende Akkus,
                                                                                                       Liebe und Sex.

                                            Wenigstens auch Rauch
                                            von der Klasse Zipp
                                            und zusammenhangslose
                                            geräucherte Verhältnisse in
                                            unregelmäßigen Abständen
                                            gegessen.
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Im Postamt und in
                                                                                                        der Wüste, voll
                                                                                                        Viren, Sträuchern
                                                                                                        und Schinken.

                                                   Alltag der Flora und Fauna in einem Raum voll Ambivalenz.

Molkereiprodukte, Flüssigkeiten und Verhältnisse
von Gebrauchsgegenständen füllen den Darm in
unseren vier Wänden der Stillen Post.

Der Prozess von Kafka ist gut und Terror ist schlecht.
                                                                            Collagen und Zeichnungen.
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Aber
                                                           es ist
                                                           zu klein
                                                           für
                                                           ausge-
                                                           saugte
                                                           Menstrua-
                                                           tions-
                                                           beschwer-
                                                           den.

              Im einzelnen Körper
              Einsamkeit zu verhindern
              wie auch die Trinkflasche
              des Säuglings warm zu
              füllen braucht es etwas
              weiches.

                                          Busfahren wie ein berühmter Schwamm, der
                                          von allen anders genutzt wird.
                                  Ein Hoch auf unseren Busfahrer.

                                                          Ein gesegnetes Stay
                                                                                               G e s t a l t u n g : Marina Dafova

                                                          at Home,
@klassezipp                                                        Eure Klasse Z i p p   udk.cool
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n
                               Breme
                      ke von
      ring   : Wieb
Rende

Wiebke von Bremen, „The Bed“, 2020 Ed.
„Die intimste räumliche Einheit, das Bett, wird in der Krise zum öf-
fentlichen Möbel und beeinflusst so unser Verhältnis zum öffentlichen
Raum. Eindringliche Bilder von provisorisch umfunktionierten Sport-
und M­ essehallen, höhlenartige Räume mit hunderten von leeren Bet-
ten in einem Raster streichen die Fassade einer neuen Stadt (Beatriz
                                                                         10 … Standortkarte auf der letzten Seite

Colomina, 2020). Gleichzeitig wird das Bett in der heute entstehen-
den Ferngesellschaft (Peter Weibel, 2020), in der ich mich als Körper
nicht mehr bewegen darf / kann / muss, zum zentralen Schauplatz glo-
bal vernetzter Aktivitäten. Sich hineinlegen heißt nicht mehr zur Ruhe
kommen.“

Die Arbeit entstand im Rahmen des Projekts der Raumklasse von
Gabi Schillig, Professorin für Raumbezogenes Entwerfen und
Ausstellungsgestaltung: „Future(s) of Space – spatial narratives of
utopia and dystopia“; www.futuresofspace.de;
zu sehen auch auf: videoperformanceart.de
Auch im Sommersemester sind die Arbeiten, die an der Hochschule
entstehen, wie auch Lectures und Talks fast ausschließlich im                                                           UDK TUESDAY
virtuellen Raum zu sehen. Wir listen hier eine Auswahl auf.                                                             Vortragsreihe des Instituts für Architektur und Städtebau,
Aktuelle Informationen auf auf Instagram und den Webseiten                                                              voraussichtlich im Stream
der Klassen und Studiengänge:                                                                                           www.udk-berlin.de/studium/architektur/udk-tuesday
www.udk-berlin.de

ARCHITEKTUR                                                                                                             DESIGN RESEARCH
Arbeiten aus den verschiedenen Fachgebieten wie z. B. Digitales und
Experimentelles Entwerfen, Plastische und Räumliche Darstellung,                                                        COLLOQUIUM
Stadterneuerung, Gartenkultur und Freiraumentwicklung                                                                   Doktorand*innen diskutieren mit Persönlichkeiten
@architektur_udk; www.arch.udk-berlin.de                                                                                der inter­na­tionalen Designforschungslandschaft über
                                                                                                                        Projekte, wissenschaftliche Aufsätze, Buchkapitel
„Protocol“, unabhängiges Magazin für Architektur im Kontext,                                                            oder Begriffe. Organisiert vom Design Research Lab,
initiiert von Studierenden des Studiengangs Architektur, jährlich                                                       www.drlab.org
protocol-magazine.de

VISUELLE KOMMUNIKATION, KUNST UND MEDIEN                                                                                MEDIENHAUS LECTURES
und GESELLSCHAFTS- UND WIRTSCHAFTSKOMMUNIKATION                                                                         Die Vortragsreihe wird organisiert vom Studiengang
Arbeiten und Talks aus den Studiengängen:                                                                               Visuelle Kommunikation und vermittelt gestalterische Grundlagen.
Grundlagen des Entwerfens: @basics.udkberlin; basics-blog.de                                                            www.medienhaus-lectures.udk-berlin.de; @medienhauslectures
klassehickmann.com; @klassehickmann
@illustration_udk
@newmediaclass_udk; digital.udk-berlin.de
@klassevisuellesysteme; udk.skopec.com                                                                                  BIS DI 13. APRIL
klassewerbung.de                                                                                                        WHAT COULD POSSIBLY GO WRONG? Durch zukünftige Klima­
@raumklasse_udk; spacesofcommunication.de                                                                               wandel­folgen beschädigtes Grafikdesign. Arbeiten von Jasmin Bina,
narrativerfilm.de                                                                                                       Sara Bozic, Antonia Gericke, Ferdinand Kirsch, Hannah Kluge,
@udkfilminstitut                                                                                                        Ha My Le Thi, Robert Radziejewski, Luise Schaller, Johannes Thiel,
www.udk-bewegtbild.de                                                                                                   Nora Veismann, Yui Yamagishi. Kuratiert von Martin Conrads
Experimentalfilm: @current_situation_udk                                                                                Die Ausstellung ist Teil von „Vorspiel transmediale 2021“
gwk.udk-berlin.de                                                                                                       designtransfer, Außenvitrine, Einsteinufer 43
                                                                                                                        vorspiel.berlin; @_designtransfer;
VILÉM FLUSSER ARCHIVE                                                                                                   www.designtransfer.udk-berlin.de
www.flusser-archive.org
                                                                      11 … mehr + aktuelle Termine: www.udk-berlin.de

MEDIENHAUSPLATTFORM                                                                                                     FR 2. BIS MI 14. APRIL
Open-Source-Plattform für digitales Lernen,                                                                             Vernissage: Do 1. April, 19 h MAKE ME A WEAPON
Unterrichten und Vernetzen                                                                                              Einzelausstellung von Merani Schilcher, New Media Class
@medienhaus; medienhaus.udk-berlin.de                                                                                   von Prof. Joachim Sauter
                                                                                                                        DISKURS, Novalisstraße 7, 10115 Berlin

PRODUKT- und MODEDESIGN
Arbeiten aus den Studiengängen:                                                                                         MI 4. MAI
design.udk-berlin.de                                                                                                    19 h FRIDAYS FOR ARCHITECTS – PLANEN JUNGE BÜROS
@udk_productdesign                                                                                                      NACHHALTIGER? Der Arbeitskreis Newcomer der Architektenkammer
@udk_productdesign_master_19_20                                                                                         Berlin zum Thema nachhaltiges Bauen und zu dessen Stellenwert in
@udk_designandsocialcontext                                                                                             Ausbildung und Berufspraxis. Mit u. a. Prof. Christoph Gengnagel,
@udkfashion                                                                                                             Jeanne-Françoise Fischer und Viktor Reiter von der UdK Berlin
                                                                                                                        www.ak-berlin.de
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TRANSFORMATION IM                                                                                                    S­ teinhaus nicht genutzt? „Natürlich wegen der Bauschäden. Schon
                                                                                                                      vor einiger Zeit haben wir uns gefragt, ob man nicht das Dach ma-
RUINENGARTEN. CHRISTOPH                                                                                               chen kann. Ein Gutachten zeigte, dass das Gebäude einsturzgefährdet
                                                                                                                      ist. Es gab dann eine Schnellinstandsetzung.“
GENGNAGEL UND DIETMAR
                                                                                                                     So prekär der Zustand des Steinhauses auch ist – es gibt viele Ideen,
SCHENK ÜBER DAS                                                                                                      wie es genutzt werden könnte. „Die Architekten könnten eine Art La-
                                                                                                                     bor-Werkstatt zum Thema Klima einrichten; es wäre möglich, einen
„STEINHAUS“                                                                                                          Ort für transdisziplinäre Experimente entstehen zu lassen. Die Künst-
                                                                                                                     ler hatten natürlich auch Ideen. Und der AStA, die Studierendenver-
                                                                                                                     tretung, würde gern einen Veranstaltungsraum haben, mit einem
Das Steinhaus ist ein unscheinbares Gebäude im Innenhof der Harden-                                                  Café. Der Präsident der UdK Norbert Palz hat die ambitionierte Idee,
                                                                          12 … Standortkarte auf der letzten Seite

bergstraße 33. Es ist tatsächlich aus Stein, was allerdings kein unter-                                              ein Bindeglied zu schaffen.“ Also einen Raum, an dem unterschiedli-
scheidendes Merkmal im Verhältnis zur baulichen Umgebung ist. Grau                                                   che Bereiche der UdK Berlin einen Anteil hätten und an dem sie zu-
wie das berühmte „steinerne Berlin“ des Architekturkritikers Werner                                                  sammenkommen. Im April soll ein studentischer Wettbewerb für die
Hegemann (1930) und baufällig, besitzt es als einzigen Schmuck Graf-                                                 Herrichtung und Nutzung des Steinhauses stattfinden.
fiti mit Schriftzügen wie „Just love“ oder „hä!?“.
                                                                                                                     Gengnagel führt aus: „Die Vision, die uns vor Augen steht, ist mir
Christoph Gengnagel erläutert, warum derzeit der Blick auf dieses                                                    sehr sympathisch: eine Instandsetzung im Eigenbau. Ich komme ja aus
kleine Bauwerk fällt: „Leer stehende Räume sind an der UdK natür-                                                    einer Hausbesetzerszene, die sich vor allem als Instandbesetzer ver-
lich extrem stark fokussiert. Die Halle im Eingangsbereich ist groß und                                              stand. Das ist zwar lange her, aber es gibt immer wieder Fortsetzungen
wirkt leer; das Gebäude ist aber trotzdem voll besetzt. So ist die Sa-                                               dieser Idee. So wird in dem Dorf, in dem ich aufgewachsen bin, ge-
che mit dem Steinhaus ins Rollen gekommen.“ Und warum wird das                                                       rade die alte Gastwirtschaft durch eine Initiative wiederhergerichtet.­
Ich war mit Studierenden dort. Das ist Bauen im Bestand. Auch für das                                                        (1842-1921) erhalten, mit der er die Nachbildung einer ländlichen Sze-
Steinhaus haben wir den Ehrgeiz eines Eigenbauprojekts; Handwer-                                                             nerie anregte: Ein „bachartiges Wasserbecken“ mit „schrägen Däm-
ker werden gebeten, dazuzukommen, Studierende helfen mit. Step                                                               men“ sollte geschaffen werden, mit „einer kleinen Bruchsteinbrücke“.
by step.“                                                                                                                    Bracht zählte auf, was dort Platz finden sollte: eine „Linde, Bank, Spi-
                                                                                                                             räen, Calmus, Hollunderbusch, alte Kopfweide, Geländer etc.“
Das hört sich nach viel Idealismus an. Hat aber Tradition: Bereits das
Eckgebäude am nördöstlichen Ende des Gebäudes Hardenbergstraße                                                               Christoph Gengnagel hat mit seinen Studierenden eine Dokumenta-
ist mit studentischer Beteiligung entworfen worden. Dort hatte sich                                                          tion zusammengestellt, in der deutlich wird, was im Innenhof in den
das Atelier von Hugo Lederer (1871-1940) befunden, der 1919 zum                                                              unterschiedlichen Phasen der Geschichte baulich vorhanden war. In
Vorsteher eines Meisterateliers für Bildhauerei an der Akademie der                                                          einer Beschreibung des „Centralblatt der Bauverwaltung“ (Novem-
Künste berufen worden war. Aufgrund von Kriegsschäden war diese                                                              ber 1902, S. 534) werden „Einbauten verschiedener Art für Zwecke
Seite des Flügels lange nicht benutzbar. Das neue Atelier wurde mit                                                          der Freilicht- und Thiermalerei und dergl.“ erwähnt. Ein Lageplan aus
der Berufung von Tony Cragg hergestellt, der von 2001 bis 2006 an der                                                        demselben Jahr zeigt das Gebäude erstmals. Genau genommen war
UdK Bildhauerei lehrte. Richtfest war im November 2001; im April des                                                         es aber kein „Steinhaus“, sondern gewissermaßen dessen Gegenteil,
darauffolgenden Jahres wurde das „Cragg-Atelier“, wie es damals ge-                                                          nämlich ein „Glashaus“: ein „Freilicht-Atelier für Thier-Malerei“. In
nannt wurde, fertiggestellt.                                                                                                 der Zeitschrift „Moderne Kunst“ (Band XVII, S. 93-96, ca. 1903) sind
                                                                                                                             zusätzliche Details über das „Glasatelier der Thierklasse“ und „das pä-
Und alles „step by step“. Wer in den Annalen der Berliner Architek-                                                          dagogische Reich Paul Meyerheims“ zu finden.
turszene drei Jahrzehnte zurückblättert, stößt darauf, dass Gengna-
gel hier eine Formulierung zitiert, die mit der behutsamen Stadter-                                                          Auf einem Foto von 1953 ist das Steinhaus ungefähr in seinem heuti-
neuerung in Berlin eng verbunden ist. Diese wurde unter der Ägide                                                            gen Zustand zu erkennen. Aber was wird künftig dort zu finden sein,
des HdK-Professors Hardt-Waltherr Hämer (1922-2012) im Rahmen                                                                wenn der Wettbewerb erst einmal entschieden und sein Ergebnis um-
der Internationalen Bauausstellung Berlin 1984/1987 praktiziert und                                                          gesetzt ist? Welche Transformation wird stattgefunden haben? Man
propagiert. Seit 1986 machte eine Wanderausstellung „Schritt für                                                             darf gespannt sein. Nur eins dürfte sicher sein: Die Tiermalerei wird
Schritt. Behutsame Stadterneuerung in Kreuzberg“ die Runde, von                                                              nicht im Vordergrund der Nutzung stehen.
der es auch eine englischsprachige Fassung gab: „Step by Step. Care-
ful Urban Renewal in Kreuzberg, Berlin“ (Katalog 1989). Herausgeber                                                          Dr.-Ing. Christoph Gengnagel ist Professor für Konstruktives
war die von Hämer ins Leben gerufene Gesellschaft der behutsamen                                                             Entwerfen und Tragwerksplanung. Dr. Dietmar Schenk ist Leiter
Stadterneuerung Berlin, S.T.E.R.N. Hämer lehrte seit 1967 an der da-                                                         des Archivs der UdK Berlin. Wettbewerb „Re-imagining Steinhaus“
maligen Hochschule für bildende Künste (HBK) und entwickelte sein                                                            www.udk-berlin.de/reimagining-steinhaus
Konzept nicht zuletzt mit dem „Forschungsschwerpunkt Stadterneue-
rung“ am Fachbereich Architektur der Hochschule.
                                                                                                                             Konstruktion und Geschichte des gläsernen „Freilicht-Ateliers für
Der Gebäudekomplex Hardenbergstraße 33 wurde im Herbst 1902 für                                                              Thiermalerei“ erforschten Bachelor- und Masterstudierende der Archi-
die Königliche akademische Hochschule für die bildenden Künste fer-                                                          tektur in einem Intensivworkshop als Abschluss des Faches „Bauen im
tiggestellt, entworfen vom Architektenbüro Kayser & von Großheim.                                                            Bestand“ in der ersten Märzwoche. Die Sichtung des historischen Ma-
Sie hatten den Bauwettbewerb dafür gewonnen, nachdem Kaiser Wil-                                                             terials in Kombination mit den Sondierungen vor Ort ergab eine erste
helm II. 1896, anlässlich des 200-jährigen Bestehens der Berliner Akade-                                                     spannende Rekonstruktion der bau- und konstruktionsgeschichtlichen
                                                                           13 … mehr + aktuelle Termine: www.udk-berlin.de

mie der Künste, den Neubau zugesagt hatte. Der Eingangsbereich diente                                                        Entwicklung. Die „archäologischen“ Untersuchungen an den nach
auch der Repräsentation. Besucher*innen gingen durch die „Wandel-                                                            dem 2. Weltkrieg betonierten Außenwänden förderten die verbor-
halle“ auf den „Antikensaal“ zu, in dem die Abgüsse antiker Plastiken                                                        gene Stahlkonstruktion hervor. Fassadendetails, Dachanschlüsse und
das Kunstideal demonstrierten, dem eine Akademie verpflichtet war –                                                          die durch Kriegseinwirkungen stark verformte stählerne Dachkonstruk-
der Student Felix Nussbaum (1904-1944) schuf 1930 ein Gemälde, auf                                                           tion wurden sorgfältig verzeichnet und der aktuelle Zustand analysiert.
dem neben Gipsen und einem an das UdK-Gebäude erinnernden Am-                                                                Das verformungsgerechte Aufmaß erfolgte mit traditionellen analogen
biente ein gebückter Greis mit Stock zu sehen ist. Aus dem Antikensaal                                                       Mitteln und mit digitaler Technik. Die mithilfe von 3D-Laserscans er-
ist nach Kriegsschäden heute der „Ruinengarten“ geworden.                                                                    stellte digitale Punktwolke des Gebäudes wird als Basis für die compu-
                                                                                                                             tergestützte statische Analyse der historischen Stahlkonstruktion wie
Der großzügige, 76 x 77 m große Innenhof war nicht als Park ge-                                                              auch für Klimasimulationen für neue Nutzungskonzepte dienen.
dacht, sondern sollte der Ausbildung „akademischer“ Künstler die-
nen: In der Kaiserzeit waren das Maler, Bildhauer und Kupferstecher;                                                         Fach und Workshop wurden durch Prof. Christoph Gengnagel,
Frauen wurden erst 1919 zum Studium zugelassen. Im UdK-Archiv hat                                                            Titian Alkewitz und Alexander Hey betreut.
sich eine Skizze des Professors für Landschaftsmalerei Eugen Bracht                                                          Dokumentation: www.udk-berlin.de/steinhaus
Ohlow
                Anton
       hnitt:
Holzsc

                                       Anton Ohlow, „Dagobert“
                                       Wer wäre in dieser Zeit nicht gern ein kleiner
                                       sorgenloser Dackel, der den ganzen Tag nur brä-
                                       sig auf dem Teppich liegt und an Knochen nagt?
                                       Der Holzschnitt entstand im Rahmen des Semi-
                                       nars „Dürer GmbH – Die Holzschnittwerkstatt im
                                       21. Jahrhundert“, betreut von Gastprofessorin
                                       Gabriela Jolowicz im Wintersemester 2020/21.

                                       Anton Ohlow studiert Illustration in der Klasse
                                       von Professor Henning Wagenbreth.
                                       Weitere Arbeiten aus dem Seminar auf:
                                       www.udk-berlin.de/journal
                                14 …
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                                           ravara
                               @   edmeh
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                                                                                                          Dominique Buege: „Venus in Furs“
                                                                                                          Die Künstlerin beschäftigt sich in ihren Werken mit der Sexualisierung
                                                                                                          und Objektivierung der Frau durch die Gesellschaft. Mit ihrer Installa-
                                                                                                          tion „Venus in Furs“ möchte sie die Enttabuisierung der Auseinander-
                                                                                                          setzung mit dem weiblichen Geschlecht vorantreiben und lädt auf ih-
                                                        15 … mehr + aktuelle Termine: www.udk-berlin.de

                                                                                                          rem Instagram-Kanal @dominiquebuege dazu ein, sich mit ihr dar­über
                                                                                                          auszutauschen. Die Arbeit war Ende des Wintersemesters 2020/21 Be-
                                                                                                          standteil ihrer Zwischenprüfung und wurde im Studio von Ed Mehra-
                                                                                                          varan in Berlin gezeigt.

                                                                                                          Dominique Buege studiert Bildende Kunst in der Klasse
                                                                                                          von Prof. David Schutter.

                                                                                                          „Venus in Furs“ (We are out there), 2021
                                                                                                          14 Objekte, zwischen 30 x 30 cm und 75 x 75 cm
                                                                                                          Secondhand-Stoffe, Perlen und Pelz
Dafova
         Marina
Fotos:

Das vertikale Studio von Mimi Ritzler
                                                                          16 … Standortkarte auf der letzten Seite

Kurz nach dem ersten Lockdown im Mai letzten Jahres, als die Ateliers                                                Art, wie ich arbeite“, sagt Mimi Ritzler, „es sind verschiedene Medien:
der Universität geschlossen werden, sucht die Bildhauerei-Studentin                                                  Bildhauerei, Malerei, ich schreibe. Ich kann mich auf die verschiede-
nach einem geeigneten Arbeitsort. Und erlebt eine große Überra-                                                      nen Ebenen entsprechend aufteilen: Unten sind die schweren Sachen,
schung: Sie findet, nur einen Steinwurf vom Potsdamer Platz entfernt,                                                Betonsäcke z. B., nach oben hin wird das Medium immer leichter.“
einen ungewöhnlichen Raum: ein Treppenhaus als Studio. Es befindet                                                   Dort stehen Staffeleien, ein Schreibtisch, Bücherregale. „Und: Je höher
sich in einem massiven, aber unscheinbaren Gründerzeitgebäude – ein                                                  ich den Turm hinaufgehe, desto ruhiger wird es, desto ,alleiner‘ bin
Atelier-Haus mitten in Berlin.                                                                                       ich.“ Es ist zugleich ein kontemplativer Ort und ein Aggregat mit phy-
                                                                                                                     sischem und gedanklichem Bewegungsraum, zwischen Material und
Das trapezoide schmale Treppenhaus des Seitenflügels mit viel Tages-                                                 Medien, ein vertikaler Parcours zwischen Disziplinen und Ideen. md
licht und prächtiger Akustik geht über sechs Etagen, die Zugänge zu
den Stockwerken sind verschlossen. Es ist wie ein Turm – „ideal für die                                              Mimi Ritzler studiert in der Klasse von Professor Karsten Konrad.
Die hier gelisteten Vortragsabende, -nachmittage, -matineen                                                              FR 16. APRIL
und Konzerte sind Teil der Lehre und auch in diesem Semester                                                             19 h Orgel Bachelor: Inga Diestel, Klasse Johannes Lang
NICHT ÖFFENTLICH.                                                                                                        Pauluskirche Zehlendorf, Kirchstraße 6, 14163 Berlin
Studierende des Studiengangs Tonmeister*in übertragen
viele dieser Veranstaltungen live: www.udk-berlin.de/live-fkm                                                            SA 17. APRIL
                                                                                                                         18 h Vesper, Sängerensemble des Staats- und Domchors Berlin
Die Auftritte des Staats- und Domchors Berlin im Berliner Dom                                                            Berliner Dom, Am Lustgarten, 10178 Berlin
werden ebenfalls z. T. live übertragen und sind in der Mediathek
verfügbar: www.berlinerdom.de/live                                                                                       SO 18. APRIL
www.staats-und-domchor-berlin.de                                                                                         10 h Misericordias Domini, Staats- und Domchor Berlin
                                                                                                                         Berliner Dom, Am Lustgarten, 10178 Berlin

                                                                                                                         DI 20. APRIL
                                                                                                                         19.30 h Vortragsabend Trompete, Klasse Prof. Gábor Tarkövi
                                                                                                                         Kammersaal, Fasanenstraße 1 B
BECHSTEIN YOUNG
PROFESSIONALS                                                                                                            CORPORATE CONCERT
Konzertreihe im C. Bechstein Centrum Berlin mit Solist*innen aus                                                         Klassenübergreifende und moderierte Kammermusikreihe
den Klavierklassen der UdK Berlin und der HfM Hanns Eisler Berlin                                                        mit Studierenden der UdK Berlin. Jeweils Mittwoch,
Do 15. April, 19 h Raul da Costa, HfM Hanns Eisler Berlin                                                                19.30 h: 21. April, 12. Mai, 16. Juni, 30. Juni
Do 6. Mai, 19 h Marcel Mok, Prof. Klaus Hellwig                                                                          Joseph-Joachim-Konzertsaal, Bundesallee 1-12
Do 10. Juni, 19 h Seunghyun Lee, HfM Hanns Eisler Berlin                                                                 www.udk-berlin.de/cc; im Stream
C. Bechstein Centrum Berlin im stilwerk, Kantstraße 17, 10623 Berlin
www.bechstein.de; online verfügbar                                                                                       DO 22. APRIL
                                                                                                                         19.30 h Vortragsabend Klasse Gesang, Deborah York; Klasse
MO 12. APRIL                                                                                                             Barockcello, Lea Rahel Bader; Klasse Barockoboe, Xenia Löffler
17 h KONZERT klangzeitort ZOOM+FOCUS meets ML!M                                                                          Joseph-Joachim-Konzertsaal, Bundesallee 1-12
im Livestream mit anschließendem Gespräch,
nachgeholt vom 31. Januar                                                                                                SA 24. APRIL
Konzertsaal der UdK Berlin, Hardenberg-/Ecke Fasanenstraße                                                               18.30 h Orgel: Nadal Roig i Serralta, Klasse Prof. Paolo Crivellaro,
www.klangzeitort.de                                                                                                      und Jed Hughes, Klasse Prof. Henry Fairs
                                                                                                                         St. Ludwig, Ludwigkirchplatz 10, 10719 Berlin
19.30 h Vortragsabend Violine, Klasse Peter Rainer
Joseph-Joachim-Konzertsaal, Bundesallee 1-12                                                                             19.30 h Vortragsabend Harfe, Klasse Marion Ravot
                                                                                                                         Kammersaal, Fasanenstraße 1 B
MI 14. APRIL
18 h Preisträgerkonzert des JIB Jazzpreises:                                                                             SO 25. APRIL
                                                                       17 … mehr + aktuelle Termine: www.udk-berlin.de

Asger Uttrup Nissen, Saxophon                                                                                            „Der Kleine Bär in Britz“ Open-Air-Familienkonzert
JIB, Georg-Neumann-Saal, Einsteinufer 43                                                                                 mit Nachwuchsgruppen des Staats- und Domchors Berlin
Das Konzert wird vom rbb mitgeschnitten und zu einem                                                                     Gutshof Schloss Britz, Alt-Britz 81-89, 12359 Berlin
späteren Zeitpunkt gesendet.
                                                                                                                         M0 26. APRIL
DO 15. APRIL                                                                                                             19.30 h Vortragsabend Violine, Klasse Prof. Mirijam Contzen
10 h Improvisierte Präludien, Fantasien, Toccaten. Workshop mit                                                          Carl-Flesch-Saal, Fasanenstraße 1 B
Sam Chapman für Studierende der Lauten- und Gitarrenklassen,
gefördert durch die Early Music Society Berlin                                                                           MI 28. APRIL
Kammermusiksaal Friedenau, Isoldestraße 9                                                                                19 h Liederabend, Soobhin Kim, Klavier: Nanami Nomura
Anmeldung: stuhi.altemusik.udk@gmail.com                                                                                 Kammersaal, Fasanenstraße 1 B

19.30 h Vortragsabend Violoncello, Klasse Prof. Konstantin Heidrich                                                      19.30 h Vortragsabend Violoncello, Klasse Prof. Jens Peter Maintz
Konzertsaal der UdK Berlin, Hardenberg-/Ecke Fasanenstraße                                                               Joseph-Joachim-Konzertsaal, Bundesallee 1-12
DO 29. APRIL                                                                                                     MO 10. MAI
19 h Vortragsabend Klavier, Klasse Prof. Klaus Hellwig                                                           19.30 h Vortragsabend Violine, Klasse Prof. Mark Gothoni
Joseph-Joachim-Konzertsaal, Bundesallee 1-12                                                                     Joseph-Joachim-Konzertsaal, Bundesallee 1-12

19.30 h Vortragsabend Oboe, Klasse Prof. Washington Barella                                                      19.30 h Vortragsabend historische Streichinstrumente,
Kammersaal, Fasanenstraße 1 B                                                                                    Klasse Lea Rahel Bader
                                                                                                                 Kammermusiksaal Friedenau, Isoldestraße 9
FR 30. APRIL
19 h Vortragsabend Klavier, Klasse Prof. Mi-Joo Lee                                                              DI 11. MAI
Joseph-Joachim-Konzertsaal, Bundesallee 1-12                                                                     19.30 h Vortragsabend Flöte, Klasse Prof. Christina Fassbender
                                                                                                                 Joseph-Joachim-Konzertsaal, Bundesallee 1-12
SA 1. MAI + SO 2. MAI
18 h bzw. 10 h + 18 h Staats- und Domchor Berlin zum 200.                                                        19.30 h Vortragsabend Violine, Klasse Peter Rainer
Geburtstag des deutsch-jüdischen Komponisten Louis Lewandowski                                                   Carl-Flesch-Saal, Bundesallee 1-12
Berliner Dom, Am Lustgarten, 10178 Berlin
                                                                                                                 MI 12. MAI
       SO 2. MAI                                                                                                 19.30 h Vortragsabend Klavier, Klasse Prof. Christian Petersen
          19.30 h Vortragsabend Violine,                                                                         Kammersaal, Fasanenstraße 1 B
            Klasse Prof. Mirijam Contzen
             Joseph-Joachim-Konzertsaal, Bundesallee 1-12                                                        DO 13. MAI
                                                                                                                 10 h Himmelfahrt wagen! Staats- und Domchor Berlin
               MO 3. MAI                                                                                         Berliner Dom, Am Lustgarten, 10178 Berlin
               19.30 h Vortragsabend Klavier,
               Klasse Prof. Lucas Blondeel                                                                       FR 14. MAI
              Joseph-Joachim-Konzertsaal, Bundesallee 1-12                                                       15 h Vortragsnachmittag Gesang, Klasse Prof. Carola Höhn
                                                                                                                 Joseph-Joachim-Konzertsaal, Bundesallee 1-12
           DI 4. MAI
        19.30 h Vortragsabend Violine, Klasse Prof. Bernhard Hartog                                              SA 15. MAI
  Carl-Flesch-Saal, Bundesallee 1-12                                                                             19.30 h Vortragsabend Trompete, Klasse Prof. Gábor Tarkövi
                                                                                                                 Kleiner Vortragssaal, Bundesallee 1-12
19.30 h Vortragsabend Klavier, Klasse Prof. Gottlieb Wallisch
Kammersaal, Fasanenstraße 1 B                                                                                    19.30 h Vortragsabend Horn,
                                                                                                                 Klasse Prof. Christian-Friedrich Dallmann
DO 6. MAI                                                                                                        Joseph-Joachim-Konzertsaal, Bundesallee 1-12
19 h Vortragsabend Klavier, Klasse Prof. Björn Lehmann
Kammersaal, Fasanenstraße 1 B                                                                                    SO 16. MAI
                                                                                                                 11 h Sternstunde mit Jungstudierenden des Julius-Stern-Instituts
DO 6. + FR 7. MAI                                                                                                Joseph-Joachim-Konzertsaal, Bundesallee 1-12
Jeweils 19.30 h Konzerte der Paul Hindemith-Gesellschaft
Joseph-Joachim-Konzertsaal, Bundesallee 1-12                                                                     19 h Vortragsabend Klavier, Klasse Prof. Björn Lehmann
                                                                                                                 Joseph-Joachim-Konzertsaal, Bundesallee 1-12
                                                                      18 … Standortkarte auf der letzten Seite

ALICE-SAMTER-KAMMER-                                                                                             MO 17. MAI
                                                                                                                 19 h Vortragsabend Klavier, Klasse Prof. Mi-Joo Lee
MUSIKWETTBEWERB                                                                                                  Joseph-Joachim-Konzertsaal, Bundesallee 1-12
Für Studierende der UdK Berlin, künstlerische Leitung:
Prof. Konstantin Heidrich                                                                                        DI 18. MAI
SA 8. + SO 9. MAI                                                                                                19.30 h Vortragsabend Violine, Klasse Prof. Nora Chastain
Jeweils ab 10 h Wertungsspiele                                                                                   Joseph-Joachim-Konzertsaal, Bundesallee 1-12
9. Mai 19.30 h Preisträger*innenkonzert
Joseph-Joachim-Konzertsaal, Bundesallee 1-12
www.udk-berlin.de/samter
DO 20. MAI                                                                                                              DI 25. MAI
19.30 h Vortragsabend Violoncello, Klasse Prof. Konstantin Heidrich                                                     19.30 h BEE2VEN III Duosonaten von L. van Beethoven *
Kammersaal, Fasanenstraße 1 B                                                                                           Konzertsaal der UdK Berlin, Hardenberg-/Ecke Fasanenstraße

19.30 h Vortragsabend Oboe, Klasse Prof. Washington Barella                                                             19 h Vortragsabend Klavier, Klasse Prof. Klaus Hellwig
Carl-Flesch-Saal, Bundesallee 1-12                                                                                      Kammersaal, Fasanenstraße 1 B

MUSIKFESTIVAL                                                                                                           ORGEL-
CRESCENDO                                                                                                               IMPROVISATIONS-
Beethörende Natur: Das Festivalprogramm erforscht das Verhältnis
von Natur und Kunst und die Position des Menschen in diesem                                                             FESTIVAL
Geflecht. Mit international führenden Musiker*innen und                                                                 17. Internationales Orgelimprovisationsfestival Berlin
herausragenden Studierenden.                                                                                            Konzerte an der großen Schuke-Orgel mit Improvisationen
Künstlerische Leitung: Prof. Markus Groh, Prof. Konstantin Heidrich                                                     nach selbst gewählten und vorgegebenen Themen
FR 21. MAI BIS SA 5. JUNI                                                                                               Künstlerische Leitung: Prof. Wolfgang Seifen
Alle Konzerte im Livestream auf www.udk-berlin.de/crescendo                                                             MO 24. BIS DO 27. MAI
Die mit * markierten Konzerte sind Teil des Festivals.                                                                  24. Mai 20 h Wolfgang Seifen, Berlin
                                                                                                                        25. Mai 20 h Thomas Ospital, Paris
FR 21. MAI                                                                                                              26. Mai 20 h Johannes Mayr, Stuttgart
19.30 h ERÖFFNUNGSKONZERT CRESCENDO2021                                                                                 27. Mai 20 h Monica Melcova, San Sebastian
L. van Beethoven: 6. Sinfonie „Pastorale“                                                                               Dienstag bis Donnerstag,
R. Vaughan Williams: „Fantasia on Greensleeves“                                                                         10 bis 12 h: Workshops Orgelimprovisation
C. Debussy: „Prélude à l‘après-midi d‘un faune“                                                                         Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche,
Symphonieorchester der UdK Berlin, Leitung: Sir Roger Norrington                                                        Breitscheidplatz, 10789 Berlin
Konzertsaal der UdK Berlin, Hardenberg-/Ecke Fasanenstraße                                                              Eine Kooperation mit der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche
                                                                                                                        Tickets: 10 / erm. 5 Euro
SA 22. MAI                                                                                                              www.gedaechtniskirche-berlin.de
19.30 h „Das Wohltemperierte Klavier“. Mit: Nicholas Van de Velde *
Konzertsaal der UdK Berlin, Hardenberg-/Ecke Fasanenstraße                                                              MI 26. MAI
                                                                                                                        19.30 h Vortragsabend Viola, Klasse Ulrich Knörzer
SO 23. MAI                                                                                                              Kammersaal, Fasanenstraße 1 B
18 h Musik zum Pfingstsonntag mit dem Staats- und Domchor Berlin
Berliner Dom, Am Lustgarten, 10178 Berlin                                                                               19.30 h BEE2VEN IV Duosonaten von L. van Beethoven *
                                                                                                                        Konzertsaal der UdK Berlin, Hardenberg-/Ecke Fasanenstraße
19.30 h BEE2VEN I An vier Abenden präsentieren Studierende und
Professor*innen sämtliche Duosonaten von Ludwig van Beethoven. *                                                        DO 27. MAI
                                                                      19 … mehr + aktuelle Termine: www.udk-berlin.de

L. van Beethoven: Sonaten für Klavier und Violoncello Nr. 1 F-Dur                                                       19.30 h Vortragsabend Tuba, Klasse Sebastian Wagemann
op. 5, Nr. 3 A-Dur op. 69 und Nr. 5 D-Dur op. 102 Nr. 2                                                                 Kleiner Vortragssaal, Bundesallee 1-12
Anton Kraft: Duo für zwei Violoncelli G-Dur op. 6
Jean-Pierre Duport: Sonate für Violoncello und basso continuo                                                           19.30 h Ensemble ilinx „Neue Wege zu Beethoven“ *
A-Dur op. 4 Nr. 5. Mit: Prof. Jens Peter Maintz und Paolo Bonomini,                                                     Konzertsaal der UdK Berlin, Hardenberg-/Ecke Fasanenstraße
Violoncello; Prof. Markus Groh, Klavier
Konzertsaal der UdK Berlin, Hardenberg-/Ecke Fasanenstraße

MO 24. MAI
10 h + 18 h Musik zum Pfingstmontag, Staats- und Domchor Berlin
Berliner Dom, Am Lustgarten, 10178 Berlin

19.30 h BEE2VEN II Duosonaten von L. van Beethoven *                                                                    Die Vortragsabende, -nachmittage und -matineen präsentieren
Konzertsaal der UdK Berlin, Hardenberg-/Ecke Fasanenstraße                                                              aktuelle Ergebnisse der musikalischen Fachklassen.
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Videost

Lukas Graf / Ju Aichinger: „If you need me, I’ll come texting“, Video
7:29 min
„Pancakes mit Ahornsirup, eine Flasche Sekt und zwei beste Freund*in-                                               Lukas Graf studiert raumbezogenes Entwerfen und Ausstellungs­
nen in einem Zoom-Call. Was wir vor einem Jahr gleichermaßen ver-                                                   gestaltung bei Prof. Gabi Schillig, Ju Aichinger studiert Kontextuelle
zweifelt und euphorisch als neue Form der digitalen Intimität im Lock-                                              Malerei bei Prof. Ashley Hans Scheirl an der Akademie der
down erprobten, entzieht sich heute in der Praxis nicht nur jeglicher                                               bildenden Künste Wien.
                                                                         20 … Standortkarte auf der letzten Seite

Begeisterung, sondern hat darüber hinaus als Symbolbild der Pande-                                                  Die Arbeit ist entstanden am Filminstitut im Rahmen des
mie ausgedient. ,If you need me, I’ll come texting‘ reproduziert All-                                               Seminars „Videoperformance“ von Prof. Jimmy Robert und
tägliches, um Authentizität visualisieren zu können. Ein performativer                                              Constantin Hartenstein. videoperformanceart.de
Versuch in einem vertrauten Setting: die eigene Wohnung, die Mimik
und Gestik des Gegenübers und des Selbst, on display. Wie kann die
Distanz des Mediums durch unsere Beziehung überwunden werden?
Wo kann sich die Rolle der Selbstbeobachtung in der Beziehung veror-
ten? Davon ausgehend beschäftigt sich die Videoarbeit mit möglichen
Stellvertreter*innen einer Beziehung.“
FR 28. MAI                                                                                                            MO 31. MAI
19.30 h Vortragsabend Klavier, Klasse Prof. Rainer Becker                                                             19.30 h VOM MAKRO- ZUM MIKROKOSMOS *
Kammersaal, Fasanenstraße 1 B                                                                                         Synästhetik, Insekten und Quarks in der Klaviermusik
                                                                                                                      A. Skrjabin: Sonaten Nr. 4 Fis-Dur op. 30 und Nr. 10 op. 70
19.30 h Willkommen, Prof. Gábor Tarkövi! *                                                                            G. Lack: 4 Quarks für Klavier (UA)
Der weltweit gefeierte Solotrompeter der Berliner Philharmoniker                                                      Mit: Prof. Markus Groh, Klavier
ist seit 2019 Professor an der UdK Berlin.                                                                            Konzertsaal der UdK Berlin, Hardenberg-/Ecke Fasanenstraße
Konzertsaal der UdK Berlin, Hardenberg-/Ecke Fasanenstraße
                                                                                                                      19.30 h Vortragsabend Gesang, Klasse Prof. Aris Argiris
19.30 h Vortragsabend Barockoboe, Klasse Xenia Löffler, und                                                           Joseph-Joachim-Konzertsaal, Bundesallee 1-12
Barockfagott, Klasse Christian Beuse
Kammermusiksaal Friedenau, Isoldestraße 9                                                                             DI 1. JUNI
                                                                                                                      19.30 h VOX BALAENAE. BILDER AUS MYTHEN UND REALITÄT *
SA 29. MAI                                                                                                             G. Crumb: „Vox balaenae“ und „Idyll for the misbegotten“,
10.30 h MASTERS FOR MASTERS Lisa Batiashvili *                                                                        P. Gaubert: „Trois Aquarelles“, L. Bernstein: „Halil“,
Mit Studierenden der Klassen Prof. Nora Chastain,                                                                     K. Abe: „The Wave“ für Marimba solo und vier Schlagzeuger
Prof. Mark Gothoni, Prof. Mirijam Contzen,                                                                            Mit: Christina Fassbender, Flöte; Konstantin Heidrich,
Prof. Latica Honda-Rosenberg                                                                                          Violoncello; Björn Lehmann, Klavier; Simone Rubino,
Konzertsaal der UdK Berlin, Hardenberg-/Ecke Fasanenstraße                                                            Hyeyeon Cho, Moisés Santos, Antonín Procházka und
                                                                                                                      Christoph Lindner, Schlagzeug
11 h + 15 h Staats- und Domchor Berlin: Schöne Stimmen gesucht! *                                                     Konzertsaal der UdK Berlin, Hardenberg-/
Joseph-Joachim-Konzertsaal, Bundesallee 1-12                                                                          Ecke Fasanenstraße

19 h KLANGZEITORT Berliner Lautsprecherorchester mit                                                                  19.30 h Vortragsabend Klavier,
Kompositionen von Studierenden der UdK Berlin und der                                                                 Klasse Prof. Gottlieb Wallisch
HfM Hanns Eisler Berlin                                                                                               Joseph-Joachim-Konzertsaal, Bundesallee 1-12
HfM Hanns Eisler Berlin, Charlottenstraße 55, 10117 Berlin
                                                                                                                      MI 2. JUNI
19.30 h Wiedersehen mit Julius Stern *                                                                                19 h Vortragsabend Klavier, Klasse Prof. Björn Lehmann
Solo- und Kammermusik mit Alumni des Julius-Stern-Instituts                                                           Kammersaal, Fasanenstraße 1 B
Konzertsaal der UdK Berlin, Hardenberg-/Ecke Fasanenstraße
                                                                                                                      19.30 h Masterabschlusskonzert: vision string quartet *
19.30 h Vortragsabend Klavier, Klasse Prof. Mi-Joo Lee                                                                 Konzertsaal der UdK Berlin, Hardenberg-/Ecke Fasanenstraße
Carl-Flesch-Saal, Bundesallee 1-12
                                                                                                                      19.30 h Vortragsabend Fagott, Klassen Prof. Eckart Hübner
SO 30. MAI                                                                                                            und Prof. Veikko Braeme
15 h Vortragsnachmittag Gesang, Klasse Prof. Elisabeth Werres                                                         Joseph-Joachim-Konzertsaal, Bundesallee 1-12
Mit: Pablo Helmbold, Tenor; Ruiling Hu, Bariton; Lea Kohnen und
                                                                    21 … mehr + aktuelle Termine: www.udk-berlin.de

Eunjung Kwak, Sopran                                                                                                  DO 3. JUNI
Joseph-Joachim-Konzertsaal, Bundesallee 1-12                                                                          19 h Vortragsabend Klavier, Klasse Prof. Mi-Joo Lee
                                                                                                                      Joseph-Joachim-Konzertsaal, Bundesallee 1-12
19.30 h KONZERT JIB BIG BAND, Jazz-Instituts-Berlin *
Leitung: Thorsten Wollmann                                                                                            19.30 h Vortragsabend Violine, Klasse Peter Rainer
Konzertsaal der UdK Berlin, Hardenberg-/Ecke Fasanenstraße                                                            Carl-Flesch-Saal, Bundesallee 1-12

19.30 h Vortragsabend Gesang, Klasse Prof. Albert Pesendorfer                                                         19.30 h PASTORALE Ein Abend, ein Stück, vier Bearbeitungen *
Joseph-Joachim-Konzertsaal, Bundesallee 1-12                                                                          Die „Pastorale“ von L. van Beethoven in Bearbeitungen,
                                                                                                                      u. a. von F. Liszt und J. N. Hummel
                                                                                                                      Konzertsaal der UdK Berlin, Hardenberg-/Ecke Fasanenstraße

Die Vortragsabende, -nachmittage und -matineen präsentieren                                                           19.30 h Vortragsabend Barockoboe, Klasse Xenia Löffler
aktuelle Ergebnisse der musikalischen Fachklassen.                                                                    Kammermusiksaal Friedenau, Isoldestraße 9
FR 4. JUNI                                                                                                        19.30 h Vortragsabend Violine, Klasse Prof. Bernhard Hartog
18 h Gedenkkonzert: In Memoriam Wolfgang Boettcher,                                                               Carl-Flesch-Saal, Bundesallee 1-12
Cellist und ehemaliger Professor der UdK Berlin *
Mit den 12 Cellisten der Berliner Philharmoniker, Professor*innen                                                 19.30 h Vortragsabend Flöte, Klasse Prof. Christina Fassbender
und ehemalige Studierenden                                                                                        Kammersaal, Fasanenstraße 1 B
Konzertsaal der UdK Berlin, Hardenberg-/Ecke Fasanenstraße
                                                                                                                  MI 9. JUNI
19.30 h Vortragsabend Gesang, Klasse Prof. Dr. Caitlin Hulcup                                                     19.30 h Vortragsabend Violoncello, Klasse Prof. Konstantin Heidrich
Joseph-Joachim-Konzertsaal, Bundesallee 1-12                                                                      Joseph-Joachim-Konzertsaal, Bundesallee 1-12

SA 5. JUNI                                                                                                        19.30 h Vortragsabend Laute, Klasse Sam Chapman
18 h Vesper, Staats- und Domchor Berlin                                                                           Kammermusiksaal Friedenau, Isoldestraße 9
Berliner Dom, Am Lustgarten, 10178 Berlin
                                                                                                                  DO 10. JUNI
19 h Abschlusskonzert Forum Neue Musik                                                                            19.30 h Vortragsabend Barockvioline und Barockviola,
 HfM Hanns Eisler Berlin, Charlottenstraße 55, 10117 Berlin                                                       Klasse Irmgard Huntgeburth
                                                                                                                  Kammermusiksaal Friedenau, Isoldestraße 9
          19.30 h Vortragsabend Klavier,
            Klasse Prof. Christian Petersen                                                                       FR 11. + SA 12. JUNI
             Joseph-Joachim-Konzertsaal, Bundesallee 1-12                                                         Jeweils 19.30 h Konzerte der Paul Hindemith-Gesellschaft
                                                                                                                  Joseph-Joachim-Konzertsaal, Bundesallee 1-12
              19.30 h ABSCHLUSSKONZERT CRESCENDO2021
              Kammerorchester der UdK Berlin,                                                                     SA 12. JUNI
              Leitung: Prof. Hartmut Rohde                                                                        19.30 h Vortragsabend Gesang, Klasse Prof. Ute Florey
             Konzertsaal der UdK Berlin, Hardenberg-/                                                             Kammersaal, Fasanenstraße 1 B
            Ecke Fasanenstraße
                                                                                                                  SO 13. JUNI
        SO 6. JUNI                                                                                                11 h Sternstunde mit Jungstudierenden des Julius-Stern-Instituts
  10 h Musik im Gottesdienst, Staats- und Domchor Berlin                                                          Joseph-Joachim-Konzertsaal, Bundesallee 1-12
Berliner Dom, Am Lustgarten, 10178 Berlin
                                                                                                                  MO 14. JUNI
Voraussichtlich 17 h ABSCHLUSSKONZERT Upload                                                                      19 h Liederabend, Amanda Becker
Streichquartett mit dem Sonar Quartett                                                                            Kammersaal, Fasanenstraße 1 B
Über ein Jahr haben Kompositionsstudierende mit dem Sonar
Quartett gearbeitet. Kompositionen von: Alexander Choeb, Jakob                                                    MI 16. JUNI
Böttcher, Beltrán Gonzalez, Eli Simic-Prosic, Mathilde Koeppel, José                                              19.30 h Vortragsabend Horn,
Luis Perdigón, Dustin Zorn, Tianyang Zhang, Yul Kweon,                                                            Klasse Prof. Christian-Friedrich Dallmann
Seong-Jin Hong                                                                                                    Joseph-Joachim-Konzertsaal, Bundesallee 1-12
Sonar Quartett: Wojciech Garbowski, Violine; Susanne Zapf, Violine;
Nikolaus Schlierf, Viola; Zoé Cartier, Violoncello                                                                19.30 h Vortragsabend Trompete, Klasse Prof. Gábor Tarkövi
Leitung: Jörg Mainka, Elena Mendoza, Leah Muir                                                                    Konzertsaal der UdK Berlin, Hardenberg-/Ecke Fasanenstraße
                                                                       22 … Standortkarte auf der letzten Seite

In Zusammenarbeit mit dem Ensemble ilinx, Studio für
Neue Musik der UdK Berlin                                                                                         19.30 h Vortragsabend Klavier, Klasse Prof. Linde Großmann
HfM Hanns Eisler Berlin, Charlottenstraße 55, 10117 Berlin                                                        Kammersaal, Fasanenstraße 1 B
www.klangzeitort.de
                                                                                                                  19.30 h Orchesterkonzert Master Solist Abschlussprüfung von
19.30 Vortragsabend Harfe, Klasse Marion Ravot                                                                    Frederike Rechter, Traversflöte, und Javier Aguilar, Barockvioline
Kammersaal, Fasanenstraße 1 B                                                                                     Mit dem Ensemble Baroque der UdK Berlin
                                                                                                                  Kammermusiksaal Friedenau, Isoldestraße 9
DI 8. JUNI
19 h Vortragsabend Orgel, Klasse Prof. Dr. Andreas Sieling                                                        19.30 h Vortragsabend Violine, Klasse Prof. Nora Chastain
Berliner Dom, Am Lustgarten, 10178 Berlin                                                                         Carl-Flesch-Saal, Bundesallee 1-12
DO 17. JUNI                                                                                                          19.30 h Vortragsabend Klavier, Klasse Mitsuko Takahashi-Becker
19.30 h Vortragsabend Violine, Klasse Prof. Mark Gothoni                                                             Kammersaal, Fasanenstraße 1 B
Joseph-Joachim-Konzertsaal, Bundesallee 1-12
                                                                                                                     19.30 h Vortragsabend Klavier, Klasse Prof. Mo Yi
19.30 h Vortragsabend Klavier, Klasse Prof. Christian Petersen                                                       Joseph-Joachim-Konzertsaal, Bundesallee 1-12
Kammersaal, Fasanenstraße 1 B
                                                                                                                     SO 27. JUNI
19.30 h Vortragsabend Oboe, Klasse Prof. Washington Barella                                                          11 h Lieder-Matinée. Mit: Yeree Suh, Sopran; Holger Groschopp,
Carl-Flesch-Saal, Bundesallee 1-12                                                                                   Klavier. Ein Konzert der Isang Yun International Society
                                                                                                                     Joseph-Joachim-Konzertsaal, Bundesallee 1-12
19.30 h Vortragsabend Gitarre, Klasse Prof. Tzvetan Stoyanov                                                         Anmeldung: office@yun-gesellschaft.de
Konzertsaal der UdK Berlin, Hardenberg-/Ecke Fasanenstraße
                                                                                                                     18 h klangzeitort: ZOOM+FOCUS Semesterkonzert der
FR 18. JUNI                                                                                                          Kompositionsklassen der UdK Berlin und der HfM Hanns Eisler Berlin
19.30 h Vortragsabend Klavier, Klasse Vida Kajolanova                                                                Leitung: Leah Muir, Assistenz: Alexander Choeb
Kammersaal, Fasanenstraße 1 B                                                                                        HfM Hanns Eisler Berlin, Charlottenstraße 55, 10117 Berlin

SA 19. JUNI                                                                                                          19.30 h Vortragsabend Violoncello,
18 h Abschiedskonzert für ehemalige Sänger des Staats-                                                               Klasse Prof. Jens Peter Maintz
und Domchors Berlin                                                                                                  Joseph-Joachim-Konzertsaal, Bundesallee 1-12
Berliner Dom, Am Lustgarten, 10178 Berlin
                                                                                                                     MO 28. JUNI
SO 20. JUNI                                                                                                          19.30 h Vortragsabend Violoncello,
10 h Musik zum 3. Sonntag nach Trinitatis, Kapellchor des                                                            Klasse Prof. Konstantin Heidrich
Staats- und Domchors                                                                                                 Joseph-Joachim-Konzertsaal, Bundesallee 1-12
Berliner Dom, Am Lustgarten, 10178 Berlin
                                                                                                                     19.30 h Vortragsabend Klavier, Klasse Prof. Lucas Blondeel
11 h Sternstunde mit Jungstudierenden des Julius-Stern-Instituts                                                     Kammersaal, Fasanenstraße 1 B
Joseph-Joachim-Konzertsaal, Bundesallee 1-12
                                                                                                                     DI 29. JUNI
19 h Vortragsabend Klavier, Klasse Prof. Björn Lehmann                                                               19.30 h Vortragsabend Viola, Klasse Ulrich Knörzer
Konzertsaal der UdK Berlin, Hardenberg-/Ecke Fasanenstraße                                                           Carl-Flesch-Saal, Bundesallee 1-12

19.30 h Vortragsabend Kammermusik, Klasse Artemis Quartett                                                           19.30 h Vortragsabend Klavier, Klasse Prof. Gottlieb Wallisch
Joseph-Joachim-Konzertsaal, Bundesallee 1-12                                                                         Kammersaal, Fasanenstraße 1 B

MO 21. JUNI                                                                                                          MI 30. JUNI
19.30 h Vortragsabend Violine, Klasse Prof. Mirijam Contzen                                                          18 h Orgel Master: Juliane Felsch-Grunow, Klasse Johannes Lang
                                                                   23 … mehr + aktuelle Termine: www.udk-berlin.de

Carl-Flesch-Saal, Fasanenstraße 1 B                                                                                  Friedenskirche Potsdam, Am Grünen Gitter 3, 14469 Potsdam

DO 24. JUNI
19.30 h Vortragsabend Violine, Klasse Peter Rainer
Carl-Flesch-Saal, Bundesallee 1-12                                                                                   STREAMS
FR 25. JUNI                                                                                                          LIVEÜBERTRAGUNGEN aus der UdK Berlin:
19 h Vortragsabend Klavier, Klasse Prof. Klaus Hellwig                                                               www.udk-berlin.de/live-fkm
Joseph-Joachim-Konzertsaal, Bundesallee 1-12
                                                                                                                     MEDIATHEK Das Label der UdK Berlin BETONT mit Livestreams
SA 26. JUNI                                                                                                          und Auf­zeichnungen von Konzerten und Vorträgen,
19 h Orgel Konzertexamen: Oana Maria Bran,                                                                           Musikvideos und Filmen
Klasse Prof. Paolo Crivellaro                                                                                        www.livestream.udk-berlin.de
Corpus Christi, Conrad-Blenkle-Straße 64, 10407 Berlin                                                               www.udk-berlin.de/universitaet/mediathek
ähnlich verhält es sich mit der Orgel: Die italienische klingt runder, die
PAOLO CRIVELLARO UND                                                                                                    deutsche markanter. Von eminenter Bedeutung ist aber sicher das Al-
                                                                                                                        ter. Die Orgeln im 17. Jahrhundert gleichen nicht denen des 18. oder
HENRY FAIRS DIE ORGEL –                                                                                                 19., und in Norddeutschland finden sich einige sehr alte Instrumente
                                                                                                                        – im ostfriesischen Rysum gibt es beispielsweise die älteste noch be-
KOMPLEXITÄT, RAUM UND                                                                                                   spielbare und im Grundbestand erhaltene Orgel Nordeuropas aus der
                                                                                                                        Mitte des 15. Jahrhunderts. Sie klingt wirklich sehr „gotisch“.
KÖRPER
                                                                                                                        Die Orgel spielt man normalerweise nicht im stillen Kämmerlein. Sie
                                                                                                                        braucht einen Raum, einen Resonanzraum.
Die Orgel ist von den Deutschen Landesmusikräten zum „Instru-                                                           F: Ich übe hier in Berlin gern in der Immanuelkirche im Prenzlauer Berg.
ment des Jahres“ 2021 erklärt worden. Paolo Crivellaro, Henry Fairs,                                                    Sie stammt aus dem Jahr 1893, und die Orgel wurde genau für die-
zunächst eine persönliche Frage: Warum haben Sie sich einst für die-                                                    sen Raum konzipiert: eine schöne Sauer-Orgel in einem relativ guten
ses Instrument entschieden?                                                                                             Zustand. Sie passt zum Raum. Man spürt, dass die Beziehung stimmt
Fairs: Mein Großvater war Organist. Seine Witwe hat mich ermutigt,                                                      – vergleichbar der in der Leipziger Michaeliskirche, wo Raum und Or-
als Kind in einem Kirchenchor mitzumachen. Bei dieser Gelegenheit                                                       gelklang ein eindrucksvolles Ensemble bilden. Deshalb ist es so wichtig,
bin ich erstmals einer Orgel begegnet und sah, wie darauf gespielt                                                      dass eine neue Orgel im Raum richtig intoniert wird. Das kann Wochen,
wird. Ich wusste sofort: Das will ich eines Tages machen. Sozusagen:                                                    wenn nicht Monate dauern, bis alles stimmt: die Klangerzeuger, die
Liebe auf den ersten Blick.                                                                                             Konsonanten, die Pfeifenansprache, die Regulierung im Raum.
Crivellaro: In meiner Familie spielte die Musik keine Rolle. Wir lebten
in einer Kleinstadt, in bescheidenen Verhältnissen. Manchmal frage                                                      Wie muss man sich das konkret vorstellen?
ich mich, wie man als Kind auf die Idee kommt, Astronaut werden zu                                                      F: Das hat mit Lautstärke zu tun, mit der Charakteristik des Tonan-
wollen. Ich jedenfalls wollte Musiker werden und habe mit dem Kla-                                                      satzes, mit der Beziehung zwischen den einzelnen Registern. Die
vier angefangen, meine erste Liebe. Erst später, eigentlich erst mit                                                    Klangbalance muss stimmen, und zwar in ihrer Beziehung zum Raum.
16, kam meine Wow-Erfahrung, als ich zufällig ein Orgelkonzert be-                                                      Man möchte ja nicht, dass die Orgel „schreit“. Sie soll sich bei aller
sucht habe.                                                                                                             Lautstärke fokussiert, plastisch mitteilen. Wie beim Reden muss man
                                                                                                                        das Gefühl haben, verstanden zu werden, ohne deshalb etwas for-
Die Orgel wird als die „Königin der Instrumente“ bezeichnet. Liegt                                                      cieren zu müssen. Ein Orgelbauer braucht deshalb ein gutes Gehör,
das daran, dass sie so groß ist, dass sie so eine reiche Klangpalette hat?                                              vom Fachwissen mal abgesehen. Konkret heißt das: Am Fußloch der
F: Es war Mozart, der von der „Königin“ sprach. Ich denke: weil die                                                     Pfeife kann er etwas ändern und am Labium, der Lippe. Auch lassen
Orgel das größte, komplexeste Musikinstrument ist. Für frühere Zei-                                                     sich kleine Schlitze einfügen, das ändert ihre Ansprache. Wie breit der
ten war sie das, was heute ein Mega-Computer ist – rein technolo-                                                       Mund ist oder wie schmal. Alles spielt eine Rolle.
gisch gesehen.
C: Interessant, dass man nur im Deutschen von der „Königin“ spricht.                                                    Sie üben in der Kirche, und beim Üben ist sie zumeist leer. Beim Kon-
In Italien ist die Orgel männlich …                                                                                     zert ist der Raum voller Menschen, und damit verändert sich sein
F: … und in England sprechen wir vom „King“ …                                                                           Klang. Spüren Sie das? Können Sie darauf reagieren?
C: … ja, natürlich imponiert auf den ersten Blick ihre machtvolle Ge-                                                   F: Man muss. Ich habe mal in Japan in einer Universitätskapelle ge-
stalt. Im kollektiven Denken sind sicher auch ihre vielfältigen Möglich-                                                spielt. Übermüdet von der langen Reise, habe ich die Orgel vor dem
keiten von Bedeutung: Die Orgel kann raffinierte, extrem laute, aber                                                    Konzert kurz einregistriert, bevor ich mich vom Jetlag erholte. Am
auch superleise Klänge erzeugen.                                                                                        Abend war der Raum knallvoll. Ich fing an und dachte: Habe ich was
                                                                                                                        falsch gesetzt? Der erste Akkord klang ganz anders als ich beabsich-
                                                                             24 … Standortkarte auf der letzten Seite

Orgel ist nicht gleich Orgel. Ich beispielsweise durfte in jungen Jahren                                                tigt hatte. Darauf muss man reagieren können.
als Ferienbeschäftigung in einer Dorfkirche den Blasebalg treten. Sol-
che Instrumente gibt es vermutlich kaum mehr.                                                                           Ein Kirchenraum kann hallen.
F: Die Unterschiede sind gewaltig, auch weil sich die Traditionen des                                                   C: Gerade gestern habe ich in einer Kirche mit einem Nachhall von
Orgelbaus so sehr unterscheiden. Jede Orgel hat so etwas wie einen                                                      10+ Sekunden unterrichtet. Das heißt, der Klang endet und hallt dann
Akzent aufgrund der Art und Weise, wie die Pfeifen ansprechen. In                                                       noch zehn Sekunden nach: eine potenzielle Katastrophe. Doch da-
Norddeutschland ist das anders als in Süddeutschland.                                                                   mit muss man rechnen und die Tempi, die Artikulation den akusti-
                                                                                                                        schen Gegebenheiten anpassen. Ein guter Spieler kann da schon eini-
Man könnte von einem Dialekt sprechen?                                                                                  ges erreichen, aber auch seiner Kunst sind manchmal unüberwindbare
C: Ja, könnte man. Lassen Sie mich das mit der Sprache vergleichen.                                                     Grenzen gesetzt.
Dem Italienischen wird gerne eine Weichheit nachgesagt. Ganz
Doch zurück zum Instrument. Letztlich ist die Orgel vor allem eine                                                           C: Jeder „Orgel-Typus“ verlangt einen „Programm-Typus“. Schön
Maschine. Welche Möglichkeiten haben Sie, um sie „menschlich“ er­                                                            wäre es, wenn wir etwa dieselben zwei, drei Konzertprogramme im
scheinen zu lassen? Welchen interpretatorischen Spielraum haben Sie?                                                         Laufe eines Jahres verwenden könnten. Das geht aber meistens nicht.
F: Sie ist eine Maschine, das ist wahr. Und dennoch hat man den Ein-                                                         Wenn wir eine Konzerteinladung bekommen, verlangen wir als Erstes
druck, dass sie lebt. Sie besteht aus Holz, das sich bewegt. Ihre Pfei-                                                      eine Disposition der Orgel, fragen nach Manualanzahl, Registern, Stil.
fen werden durch einen Luftstrom, den sogenannten Orgelwind, an-                                                             Und entscheiden danach, welche Stücke wir spielen.
geblasen. Sie atmet, und sie ermöglicht die schönsten Klänge, die ich                                                        F: Manchmal kommt es vor, dass man dennoch ein Stück spielt, das ei-
kenne. Das Haptische kommt hinzu. Wie man das Instrument berührt.                                                            gentlich nicht zum Instrument passt. Das dann zum Klingen zu brin-
Wie man in die Tasten rein und wieder aus den Tasten heraus geht.                                                            gen, ist eine Kunst, auf die man sich verstehen muss. Ideal ist das aber
Mit welchem Tempo. Mit welchem Gewicht.                                                                                      nicht. Ein Stück wird nie so gut klingen, wie es klingen kann, selbst
C: Noch nicht so erfahrene Studenten behandeln sie manchmal als                                                              wenn man ein Genie ist. Die Möglichkeiten sind einfach begrenzt.
etwas Fremdes. Sie treten sie gewissermaßen mit Füßen. Das hängt                                                             C: Lassen Sie es mich anders sagen. Ich war einmal in Sydney und wollte
auch damit zusammen, dass ihr Klang – anders als beispielsweise der                                                          für meine Freunde dort ein Risotto zubereiten. Weil ich nicht die rich-
einer Oboe – in einiger Entfernung entsteht. Deshalb sage ich den                                                            tigen Zutaten finden konnte, war das Ergebnis für meinen Gaumen
Studierenden immer, dass sie die Tasten als Verlängerung ihrer Finger                                                        eine einzige Katastrophe, auch wenn’s den Leuten geschmeckt hat.
betrachten sollten. Man muss eine Einheit mit dem Instrument her-                                                            Ähnlich verhält es sich mit dem Orgelspiel: Man möchte etwas errei-
stellen. Schließlich kann die Orgel entweder dein „Freund“ oder dein                                                         chen, aber die Voraussetzungen sind nicht gegeben. Ein Missklang ist
„Feind“ sein: je nachdem, wie du sie behandelst.                                                                             da leicht vorprogrammiert.

Die Orgel fordert vor allem einen ganzeinheitlichen Körpereinsatz. Es                                                        Hier im Institut für Kirchenmusik gibt es eine ganze Reihe von Orgeln
werden nicht nur die Finger aktiv, sondern auch die Füße.                                                                    unterschiedlichster Art. Wie bereiten Sie denn Ihre Studenten auf die
C: Das Spiel mit den Füßen ist nicht so schwierig, wie es aussieht. Was                                                      Vielfältigkeit ihres Instrumentariums vor?
schwer ist, ist die Koordination und Konzentration – vor allem des-                                                          F: Wenn sie einen Bach oder Buxtehude spielen sollen, gehe ich mit
halb, weil der Kontrapunkt eine wichtige Rolle in den meisten Orgel-                                                         ihnen in den Orgelsaal. Romantische Musik üben wir eher in der Aula,
kompositionen spielt. Drei, vier Manuale zu bespielen ist heutzutage                                                         und manchmal wechsle ich mit meinen Schülern in die Pauluskirche
kein Problem; sie sind genormt. Alte Orgeln aber nicht: Manchmal                                                             nach Zehlendorf, in der sich zwei verschiedene Orgeln befinden: eine
sind sogar die Länge und die Breite der Tasten anders als bei moder-                                                         Art „Bach-Orgel“ und eine große im französisch-symphonischen Stil.
nen Instrumenten. Anders als Konzertflügel unterschiedlichster Her-
steller, die sich mehr oder weniger ähneln, gibt es allerdings kaum                                                          Bei über 800 Orgeln in Berlin können Sie wählerisch sein. Haben Sie
zwei identische Orgeln auf der Welt. Das bedeutet, dass wir uns vor                                                          beide denn ein Instrument, das Ihren Wünschen am ehesten entspricht?
einem Konzert mindestens einen Tag lang mit dem Instrument be-                                                               C: Das hängt von der Literatur ab. Je nach Orgel suche ich nach einem
schäftigen müssen.                                                                                                           geeigneten Programm. Und anders herum. Auch die Akustik der Kir-
                                                                                                                             che spielt eine Rolle, vielleicht auch, wie sie ausschaut. Wenn all diese
Bei den vielen Anforderungen, die eine Orgel an den Spieler stellt,                                                          Parameter stimmen, ist mir eigentlich egal, aus welcher Zeit die Or-
unterlaufen dem sicher auch mal Fehler. Hört man denn bei einem so                                                           gel stammt.
mächtigen Instrument überhaupt einen Missgriff heraus, oder wird er                                                          F: Ich könnte drei Instrumente nennen, bei denen in letzter Zeit mei-
vom Klangschwall überdeckt?                                                                                                  nem Eindruck nach alles zusammenkam: Das eine war die frühroman-
F: Es gibt Fehler und Fehler. Es gibt Fehler, die ein Stück völlig ent-                                                      tische Ladegast-Orgel im Merseburger Dom, das andere die große Sil-
                                                                           25 … mehr + aktuelle Termine: www.udk-berlin.de

stellen. Und solche, die nicht weiter auffallen. Ich persönlich gehe als                                                     bermann-Orgel im Dom St. Marien zu Freiberg, beides wunderbare
Spieler gern auf Risiko. Es macht mir Spaß, mich an die Grenzen des                                                          Ensembles. Neulich habe ich einen Abend an der großen Sauer-Orgel
Unspielbaren heranzutasten und zu sehen, was ein Instrument her-                                                             im Berliner Dom verbracht – auch ein tolles Erlebnis!
gibt. Das kann natürlich auch mal schiefgehen.                                                                               C: Zu meinen schönsten Erfahrungen zählt ein Konzert im Dom zu
C: Viele sagen sich heute: Hauptsache schnell, auswendig und ohne                                                            Ros­kilde, der bedeutendsten Kirche Dänemarks, in der viele Könige
Fehler. Man konzentriert sich so darauf, fehlerfrei zu spielen, dass                                                         und Königinnen begraben liegen. Orgel und Kirche ließen keinen
man die Musik darüber vergisst. Mich macht das traurig …                                                                     Wunsch unerfüllt. Alles war im Einklang. Als kleine Überraschung fiel
                                                                                                                             auf die Minute genau ein letzter Sonnenstrahl auf den Spieltisch. Ich
Einen Punkt haben wir noch gar nicht angeschnitten. Was passiert,                                                            dachte, ich wäre im Himmel.
wenn Sie auf einer Barockorgel ein romantisches Stück interpretieren
müssen und umgekehrt? Welche Herausforderung stellt das dar und                                                              Die Fragen stellte Hartmut Regitz, Musikkritiker und Autor.
welche Möglichkeiten, ein Werk vielleicht kritisch zu hinterfragen?                                                          Paolo Crivellaro und Henry Fairs sind Professoren für „Künstlerisches
F: Ich versuche das zu vermeiden. Die Beziehung zur Orgel ist mir äu-                                                        Orgelspiel“ am Institut für Kirchenmusik.
ßerst wichtig, die Literatur sollte zu ihr passen.
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