BERNER SCHULE - REVOS Integration Ja Mehrbelastung Nein - ÉCOLE BERNOISE 05/19 - Bildung Bern

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BERNER SCHULE - REVOS Integration Ja Mehrbelastung Nein - ÉCOLE BERNOISE 05/19 - Bildung Bern
BERNER SCHULE                     ÉCOLE BERNOISE 05/19

                                                                   AZB 3001 Bern POST CH AG

                                                   REVOS
                                          Integration Ja
                                     Mehrbelastung Nein

   Schulbesuch       Geschichtsunterricht         Inklusion
  Das Elterncafé     Plädoyer für narrativen   Resultate der PH-
Schwabgut ist mehr         Unterricht            Umfrage zur
    als ein Treff                               Haltung sind da
BERNER SCHULE - REVOS Integration Ja Mehrbelastung Nein - ÉCOLE BERNOISE 05/19 - Bildung Bern
INHALT                                                                                                                             EDITORIAL

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                             Postfach, 3001 Bern
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                                                                            5                                                18
                                                                            REVOS 2020                                       INTERN                                 Liebe Leserin, lieber Leser                                Chère lectrice, cher lecteur,
                                                                            Die Sonderschulen kommen zur                     111 Jahre Berufsschullehrerver-
                              Ausgabe vom 29. Oktober 2019                  Erziehungsdirektion. Vernehm-                    band: Berufliche Bildung zu fördern,   Es gibt sie nicht und trotzdem streben wir sie             Elle n’existe pas et, pourtant, nous la recher-
                                                                            lassung läuft                                    ist Grundanliegen geblieben            an: die Chancengleichheit. «Chancengleich-                 chons: l’égalité des chances. «L’égalité des
                                         IMPRESSUM                                                                                                                  heit ist der Orientierungspunkt, möglichst                 chances est l’objectif ultime, notre but doit
                                          Berner Schule
                                  (vormals «Berner Schulblatt»)
                                                                            6                                                20                                     hohe Chancengerechtigkeit ist das Ziel»,
                                                                                                                                                                    schreibt unser Dachverband LCH zum Beispiel
                                                                                                                                                                                                                               être de nous en rapprocher le plus possible»,
                                                                                                                                                                                                                               écrivait ainsi notre association faîtière dans
                                    152. Jahrgang/152e année
                                         ISSN 1661-2582
                                                                            SCHULBESUCH                                      SERVICE                                im Positionspapier «Equity» – was übersetzt                une prise de position intitulée «Equity», que
                                                                            Das Elterncafé der Primarschule                  Finanzratgeber: Irrtümliche            Gerechtigkeit oder Fairness bedeutet. Das                  l’on peut traduire par «justice» ou «équité».
                                    Erscheint 6-mal pro Jahr
                            Auflage / Tirage: 10 317 (WEMF/SW-beglaubigt)
                                                                            Schwabgut in Bern ist mehr als                   Annahmen zur Pensionierung             Wort ist schön, es impliziert, dass es allen               Le mot est joli; il implique que tous ont de
                                                                            ein Treffpunkt                                                                          gleich gut geht und alle einen gerechten und               bonnes cartes et un accès juste et équitable
                                     Herausgeber/Editeur
                                         Bildung Bern
                                       Formation Berne                      8                                                21                                     fairen Zugang zu sozialen Gütern, Positionen
                                                                                                                                                                    und eben auch Bildung haben.
                                                                                                                                                                                                                               aux biens sociaux, aux fonctions et à
                                                                                                                                                                                                                               l’éducation.                                      Neu für die «Berner
                                                                                                                             SERVICE                                Leider wissen wir, dass unser Schulsystem                  Nous savons malheureusement que notre             Schule» verantwortlich:
                                           Adresse                          GROSSER RAT                                      Guide financier: les suppo-            nach wie vor nicht chancengerecht ist.                     système scolaire n’offre pas les mêmes            Franziska Schwab,
                                         Bildung Bern                       In der Septembersession wurde der                sitions erronées concernant            Mit REVOS 2020 soll im Kanton Bern ein                     chances à tout un chacun.                         Redaktorin, und Barbara
                                       Monbijoustrasse 36
                                           Postfach                         Verkauf der Schulverlag plus AG                  la retraite sont légion                Schritt in die gerechtere Richtung gemacht                 REVOS 2020 est censé permettre de faire un        Regli-Bissig, Grafikerin.
                                          3001 Bern                         respektive der Beteiligung des                                                          werden, indem die Regel- und die Sonder-                   pas dans la bonne direction dans le canton
                                  bernerschule@bildungbern.ch
                                      www.bildungbern.ch
                                                                            Kantons daran beschlossen
                                                                                                                             22                                     schulbildung neu unter dem gemeinsamen
                                                                                                                                                                    Dach der Volksschule geführt werden. Die
                                                                                                                                                                                                                               de Berne, en gérant désormais l’enseigne-
                                                                                                                                                                                                                               ment général et spécial sous le parapluie
                                                                                                                                                                                                                                                                                 Responsables pour Ecole
                                                                                                                                                                                                                                                                                 bernoise: Franziska Schwab,

                                           Redaktion
                                        Franziska Schwab
                                                                            9                                                SERVICE
                                                                                                                             Das neue Quartalsbuch des
                                                                                                                                                                    Verantwortung für die Sonderschulbildung
                                                                                                                                                                    wechselt von der Gesundheits- und Fürsorge-
                                                                                                                                                                                                                               commun de l’école obligatoire. La responsa-
                                                                                                                                                                                                                               bilité pour l’enseignement spécial passe de la
                                                                                                                                                                                                                                                                                 rédactrice, et Barbara Regli-
                                                                                                                                                                                                                                                                                 Bissig, graphiste.
                                         031 326 47 45                      GRAND CONSEIL                                    finnischen Psychiaters Ben Furman      direktion zur Erziehungsdirektion. Fair ist es,            Direction de la santé publique et de la pré-
                                                                            La vente de Schulverlag plus AG                  stellt sieben lösungsorientierte       dass wir mitreden können. Die interne Ver-                 voyance sociale à la Direction de l’instruc-
                                          Gestaltung                        respectivement de la participation               Kompetenzen vor                        nehmlassung wurde im September gestartet                   tion publique. Il est juste que nous ayons
                                       Barbara Regli-Bissig
                                                                            du canton de Berne dans                                                                 und dauert bis am 11. November. Auf Seite 5                notre mot à dire. La consultation interne a
                                                                                                                             26
                                         031 326 47 58
                                                                            l’entreprise est décidée                                                                lesen Sie mehr dazu.                                       été lancée en septembre et durera jusqu’au
                                          Traduction                                                                                                                Nichts mit REVOS zu tun hat der Wechsel in                 11 novembre. Vous trouverez davantage
                                        Apostroph Group

                                           Korrektorat
                                                                            10                                               INKLUSION
                                                                                                                             Ergebnisse der Umfrage der PHBern
                                                                                                                                                                    der Redaktion der «Berner Schule». Lesen
                                                                                                                                                                    Sie mehr dazu in der «eigenen Sache» der
                                                                                                                                                                                                                               d’informations à ce propos en page 5.
                                                                                                                                                                                                                               Le changement qui va intervenir au sein de
                                           Renate Kinzl                     GESCHICHTSUNTERRICHT 1                           zur Haltung der Lehrpersonen ge-       Geschäftsführerin auf Seite 15.                            la rédaction d’Ecole bernoise n’a par contre
                                                                            Ein ehemaliger Sekundarlehrer                    genüber Integration und Inklusion      Als neue Redaktorin begrüsse ich Sie herzlich.             rien à voir avec REVOS. Vous en saurez plus
                                     Anzeigenmarketing                      bricht im Interview eine Lanze                                                          Ich bemühe mich, die «Berner Schule» zusam-                en lisant les «Infos internes» de la directrice
                                          Stämpfli AG
                                 Wölflistrasse 1, Postfach 8326
                                           3001 Bern
                                                                            für den narrativen Unterricht
                                                                                                                             35                                     men mit der Grafikerin Barbara Regli-Bissig
                                                                                                                                                                    weiterhin gut zu machen. Das Heft, meine ich.
                                                                                                                                                                                                                               en page 15.
                                                                                                                                                                                                                               Je vous salue cordialement en tant que nou-
                                         031 767 83 30
                                 therese.herren@staempfli.com               12                                               DAS LETZTE WORT
                                                                                                                             Freuden der Anpassung
                                                                                                                                                                                                                               velle rédactrice. Je m’efforcerai de maintenir
                                                                                                                                                                                                                               la qualité d’Ecole bernoise avec l’aide de la
                                           Druck                            GESCHICHTSUNTERRICHT 2                                                                                                                             graphiste Barbara Regli-Bissig. Je parle du
                                  DZB Druckzentrum Bern AG                  Zwei FachdidaktikerInnen plädie-                                                                                                                   magazine, bien sûr.
                                                                            ren für einen erweiterten und der
                                 Abonnemente/Abonnements
                                 Nichtmitglieder/Non-membres:               Kompetenzorientierung entspre-
                                  CHF 37.– / Jahr inkl. MWSt.               chenden Begriff von Erzählen

                                                                            13
                             Aufgrund einer Leistungsvereinbarung
                             mit der Vereinigung der Studierenden
                           der PHBern (VdS) wird die Zeitschrift auch
                              rund 1500 Studierenden zugeschickt.
                                                                            BILDUNGSPOLITIK
2 — BS 2019 AUSGABE 05

                                                                                                                                                                                                                                                                                                          3 — BS 2019 AUSGABE 05
                            Bestellungen und Adressänderungen               Beurteilung Zwischenberichte
                                 Geschäftsstelle Bildung Bern               nur im Einzelfall
                                       031 326 47 47

                            Nächste Ausgabe: 27. Dezember 2019                                                                                                                                          Hinweis zur Folierung der «Berner Schule»
                            Prochaine édition: 27 décembre 2019                                                                                                                            Die «Berner Schule» ist jeweils foliert, wenn sie mit der «Schulpraxis» oder
                         Redaktionsschluss: 2. Dezember 2019, 7.00 Uhr                                                                                                                        anderen Beilagen verschickt wird. Auch Bildung Bern will unnötigen
                          Délai rédactionnel: 2 décembre 2019, 7.00 h                                                                                                                           Plastikmüll vermeiden. Für den kombinierten Versand mehrerer
                                                                                                                                                                                            Publikationen gibt es aber keine geeignete Alternative. Die Folien sind so
                                                                                        REVOS: Die interne Vernehmlassung läuft noch bis am 11. November.                                  dünn wie möglich gehalten. Entsorgen Sie sie mit dem Abfall, dann werden
                                                                                                              (Bild: Barbara Regli-Bissig)                                                                         sie fachgerecht vernichtet.
BERNER SCHULE - REVOS Integration Ja Mehrbelastung Nein - ÉCOLE BERNOISE 05/19 - Bildung Bern
SANDROS CARTOON                                                        AKTUELL

                                                  Ja zu Integration und Zusammenarbeit,
                                                        Nein zu grösserer Belastung
                                                                                       Von Anna-Katharina Zenger

                                                 REVOS 2020 Die Sonderschulen kommen neu in die Zuständigkeit der
                                            Erziehungsdirektion, die Rechtsgrundlagen für die Förderung von sportlich oder
                                           musisch begabten Kindern werden optimiert. Dies sind die Eckpfeiler der Änderung
                                           des Volksschulgesetzes (REVOS 2020). Die Vernehmlassung dazu läuft. Fraktionen,
                                                    Regionen und Kommissionen sind gebeten, Stellung zu nehmen.

                                             Noch fallen die Sonderschulen
                                             des Kantons Bern in die Zustän-
                                             digkeit der Gesundheits- und
                                             Fürsorgedirektion. Die Überfüh-
                                             rung in die Verantwortung der Er-
                                             ziehungsdirektion hat der Grosse
                                             Rat mit der Annahme der Son-
                                             derschulstrategie im März 2018
                                             beschlossen. Bildung Bern be-
                                             grüsst diese Änderung. Kommen       ist gross, die Ressourcen für die    se von Kindern innerhalb einer
                                             alle Schulen unter das Dach der     Integration sind ungenügend, die     Klasse grundsätzlich zu. Zusätzli-
                                             Erziehungsdirektion, vereinfacht    Heterogenität in den Klassen         che Anforderungen an die Schule
                                             dies die Abläufe zwischen den       nimmt laufend zu. Fachpersonen       werden durch Spezialpläne und
                                             Schulen, da für den schulischen     fehlen. Das Betreuungsverhältnis     Sonderprogramme, durch Absen-
                                             Teil nur noch eine Direktion zu-    stimmt nicht. Diesem Umstand         zen gestellt und die Heterogeni-
                                             ständig ist. Nach wie vor spricht   muss bei der integrativen Schu-      tät verstärkt sich weiter.
                                             sich der Berufsverband klar für     lung von Kindern der besonde-
                                             die integrative Schule aus und      ren Volksschulen (neu für Son-       Besseres Betreuungsverhältnis
                                             begrüsst die multiprofessionelle    derschulen) Rechnung getragen        gefordert
                                             Zusammenarbeit zwischen Re-         werden. Kinder können nur inte-      Bildung Bern fordert deshalb,
                                             gel- und Speziallehrpersonen        grativ geschult werden, wenn die     dass im Zuge der Änderung des
                                             bei der Integration von Kindern     Tragfähigkeit der betreffenden       Volksschulgesetzes und der da-
                                             mit spezifischem Förderbedarf.      Schulsituation (Schulleitungen,      raus folgenden Mehrbelastung
                                             Sofern die Rahmenbedingungen        Lehrpersonen,      SchülerInnen)     für die Lehrpersonen die Betreu-
                                             stimmen.                            gegeben ist. Nur so kann inte-       ungsverhältnisse in Klassen mit
                                                                                 grative Schulung zu einem Mehr-      integrativ geschulten Kindern
                                             Keine grundsätzliche Zunahme        wert werden und sich positiv         mit verstärkten sonderpädago-
                                             der integrativ geschulten Kinder    auswirken. Für eine adäquate,        gischen Massnahmen einerseits
                                             der besonderen Volksschule          förderorientierte Schulung der       und Talenten mit Sonderförde-
                                             Bildung Bern begrüsst, dass mit     unterschiedlichsten SchülerIn-       rung anderseits verbessert wer-
                                             REVOS 2020 das Verhältnis von       nen braucht es einerseits Spiel-     den und eine vernünftige Klas-
                                             integrativ und separativ geschul-   raum und Lehrfreiheit, anderer-      sengrösse eingehalten wird.
                                             ten Kindern nicht grundsätzlich     seits Ressourcen, vor allem ein         Bei dieser aufwendigen Ge-
                                             verändert werden soll. Es be-       gutes Betreuungsverhältnis.          setzesrevision war Bildung Bern
                                             steht keine politische Absicht,                                          von Anfang an in einem umfang-
                                             mehr oder auch weniger Kinder       Talentförderung                      reichen Steuerungsausschuss
4 — BS 2019 AUSGABE 05

                                                                                                                                                           5 — BS 2019 AUSGABE 05
                                             integrativ zu schulen. Für Bil-     Ähnliches gilt für die gesetzliche   vertreten und konnte in guter
                                             dung Bern ist klar: Es darf keine   Verankerung der Talentförde-         Zusammenarbeit mit der Erzie-
                                             Mehrbelastung auf die Schulen,      rung. Bildung Bern begrüsst, dass    hungsdirektion mitwirken. Nun
                                             die Schulleitungen, die Lehrper-    talentierte Kinder gefördert und     ist es an den Regionen, Fraktio-
                                             sonen und nicht zuletzt auf die     unterstützt werden und diesbe-       nen und Kommissionen, die Vor-
                                             Kinder zukommen.                    züglich die Chancengerechtigkeit     lage auszuleuchten und Stellung
                                                Der Anspruch an die Schulen      verbessert wird. Damit nehmen        zu nehmen. Herzlichen Dank
                                             bezüglich Integrationsfähigkeit     die unterschiedlichen Bedürfnis-     dafür.
BERNER SCHULE - REVOS Integration Ja Mehrbelastung Nein - ÉCOLE BERNOISE 05/19 - Bildung Bern
SCHULBESUCH                                                                                                                        SCHULBESUCH

                                               Jeden Dienstag gibt es an der Schule
                                                        frischen Kaffee
                                                                                 Von Mireille Guggenbühler

                                      Das Elterncafé der Primarschule Schwabgut in Bern ist mehr als nur ein Treffpunkt.                                             selten anzutreffen –, sprechen        Schule und Eltern fördern. Wäh-
                                                                                                                                                                     kein oder nur wenig Deutsch.          rend die Verantwortlichen des
                                       Hier erhalten Eltern Unterstützung bei Verständnisproblemen und Antworten auf                                                 «Das ist schade, es wäre gut,         Cafés aus Schule und Quartier-
                                             Erziehungs- und Schulfragen. Und die Schulleitung hört, wo es brennt.                                                   wenn alle mehr Deutsch sprechen       organisationen dieses denn auch
                                                                                                                                                                     würden», findet Serap Özgel. Sie      regelmässig besuchen, haben die
                                                                                                                                                                     selber unterhält sich an ihrem        Lehrpersonen allerdings nur sel-
                                                                                                                                                                     Tisch aber fast ausschliesslich auf   ten die Möglichkeit, das Café auf-

                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Bild: Mireille Guggenbühler
                                                                                                                                                                     Türkisch. Es habe sich einfach so     zusuchen, da sie unterrichten.
                                                                                                                                                                     ergeben, dass sich die Frauen an          Die Schule finanziert deshalb
                                                                                                                                95 Prozent SchülerInnen mit          jene Tische setzen würden, an de-     eine Lehrperson, die als Ver-
                                                                                                                                Migrationshintergrund                nen sie sich in ihrer Mutterspra-     mittlerin und Brückenbauerin
                                                                                                                                Die Schule Schwabgut liegt im        che unterhalten können, sagt sie.     zwischen Schule und Eltern fun-
                                                                                                                                Westen von Bern, im Stadtteil                                              giert. Sie ist jede Woche im Eltern
                                                                                                                                Bümpliz. Rund 95 Prozent der         Elternbriefe verstehen nicht alle café anwesend und für die Eltern Mehr als ein Treffpunkt. Das Elterncafé ist auch
                                                                                                                                SchülerInnen haben einen Mig-        Für Serap Özgel, die in der präsent.                                         Lern- und Bildungsort.
                                                                                                                                rationshintergrund. Im Quartier      Schweiz aufgewachsen ist, ist die
                                                                                                                                finden sich nebst der Schule zahl-   deutsche Sprache kein Problem. Caféidee weiterentwickeln
                                                                                                                                reiche soziokulturelle Institu-      Sie versteht die Elternbriefe, For- Vielleicht ist der inoffizielle Aus- man kann ein solches Café in je-
                                                                                                                                tionen sowie Freizeit-, Bildungs-    mulare der Schule oder andere tausch aber auch bald ausserhalb der Schule und jeder Gemeinde
                                                                                                                                und Gesundheitsangebote für          Behördeninformationen. Andere des Cafés möglich. Die Schule initiieren.» Die Zusammenarbeit
                                                                                                                                Kinder und Jugendliche. Um die       Mütter aber nehmen Informati- soll noch offener, noch zugäng- zwischen Schule und Eltern «mit
                                                                                                                                Zusammenarbeit zwischen der          onsschreiben mit ins Café – hier licher werden – für Eltern und niederschwelligen Projekten, das
                                                                                                                                Schule und den verschiedenen         erhalten sie Hilfe fürs Verstehen weitere Quartierbewohner. Die lohnt sich in jedem Fall», ist die
                                                                                                                                Organisationen sowie den Fami-       der Dokumente. Ein Tisch im Entwicklung der Schule zu einem Schulleiterin überzeugt.
                                                                                                                                lien zu stärken, haben die Stadt     Café ist reserviert für Frauen, Lern- und Bildungsort für alle,
                                                                                                                                Bern, die Vereinigung für Bera-      die sich in der deutschen Sprache das schwebt der Schulleitung vor.
                                                                                                                                tung, Integration und Gemein-        üben wollen.                          «Doch ob das möglich sein wird
                                                                                                                                wesenarbeit sowie die Jacobs            Wichtig für das Café und die und wie dies konkret aussehen
                                                                                                                                Foundation das Projekt «Futu-        Mütter mit wenig Deutschkennt- könnte, wissen wir noch nicht»,
                          Bild: zvg

                                                                                                                                rina» ins Leben gerufen. Das El-     nissen sind deshalb die sogenann- sagt Sylvie Helfer. Ein weiter-
                                                                                                                                                                                                                                                  Weitere Finanzierung ist offen
                                                                                                                                terncafé der Schule Schwabgut ist    ten Betriebsfrauen – sie sprechen führendes Projekt könnte mögli-
                                                                                                                                                                                                                                                  Das Elterncafé der Schule Schwabgut ist eingebunden
                         Das Elterncafé im Schwabgut bietet niederschwellig die Möglich-                                        Teil dieses Grossprojekts (siehe     nebst Albanisch auch Somali und cherweise auch dazu dienen, jene
                                                                                                                                                                                                                                                  in das Projekt «Futurina – Bildungslandschaft Bern
                         keit, sich auszutauschen und ins Gespräch über Schul- und andere                                       Kasten).                             Schweizerdeutsch. Und: Sie über- Eltern zu erreichen, die nicht ins
                                                                                                                                                                                                                                                  West». Diese wird von der Jacobs Foundation und der
                         Themen zu kommen.                                                                                         Es ist ein Projekt, das Serap     setzen nicht nur, sondern vermit- Café kommen. «Viele Eltern ar-
                                                                                                                                                                                                                                                  Stadt Bern unterstützt. Entsprechend war die Finanzie-
                                                                                                                                Özgel ans Herz gewachsen ist.        teln auch wenn nötig.                 beiten beispielsweise am Diens-
                                                                                                                                                                                                                                                  rung des Cafés bis zu diesem Sommer gesichert. Über
                                                     Im Aufenthaltsraum der Tages-          dem Kosovo – oder aus Mazedo-       Die Mutter zweier Kinder besucht        Für die Schule ist das Café zu tagmorgen, weswegen die Ar-
                                                                                                                                                                                                                                                  die weitere Finanzierung wird zurzeit mit der Stadt ver-
                                                     schule Schwabgut in der Stadt          nien und Albanien. Sie unterhal-    das Café jeden Dienstag. «Es ist     einem wichtigen Ort geworden, beitsgruppe zuerst über ein Café
                                                                                                                                                                                                                                                  handelt. Im Kredit der Schule ist kein Ausgabenposten
                                                     Bern sind die Caféstühle bereits       ten sich angeregt untereinan-       einfach schön hier», sagt die jun-   «um zu hören, wo es brennt», sagt am Abend nachgedacht hat.»
                                                                                                                                                                                                                                                  «Elterncafé» vorgesehen. «Aus den laufenden Ausga-
                                                     besetzt. Auf den schön zurecht-        der und in ihrer Muttersprache      ge Frau mit türkischen Wurzeln       Schulleiterin Sylvie Helfer. So ha-       Durchgeführt wird es nun aber
                                                                                                                                                                                                                                                  ben können wir das Café nicht finanzieren. Die Schule
                                                     gemachten Tischen stehen Tas-          Albanisch. Jeden Dienstag ist das   in breitem Berndeutsch. Sie zeigt    ben die Schulverantwortlichen doch am Morgen – und es ist für
                                                                                                                                                                                                                                                  unterstützt das Café aber mit 4 Prozent ihrer Poollek-
                                                     sen, farbige Schüsseln mit Zucker      Elterncafé der Schule Schwab-       auf das Gebäck auf dem Tisch:        etwa festgestellt, wie «komplex Sylvie Helfer nicht mehr weg-
                                                                                                                                                                                                                                                  tionen und stellt den Raum für die Durchführung des
                                                     und Rahm und dazwischen liegt          gut geöffnet und jeden Dienstag     «Alle bringen etwas mit, das ist     das Informationsschreiben zum zudenken. Auch für Florije Rex-
                                                                                                                                                                                                                                                  Elterncafés zur Verfügung», sagt Sylvie Helfer. Zudem
                                                     allerlei selbstgemachtes Gebäck.       treffen sich die Mütter hier zwi-   toll. Und wir feiern gemeinsam die   Übertritt vom Kindergarten in haj und Serap Özgel gehört das
                                                                                                                                                                                                                                                  sorgen die Verantwortlichen dafür, dass Spielmög-
                                                     Florije Rexhaj sitzt bei einer         schen halb neun und halb elf. Sie   verschiedenen Feste, beispiels-      die Schule formuliert ist», sagt sie. Elterncafé fest zur Schule. «Schön
                                                                                                                                                                                                                                                  lichkeiten vorhanden sind, so dass auch die jüngeren
                                                     Gruppe von Müttern und verfolgt        seien Stammkundinnen, sagen         weise den Bairam.» Das türkische     «Solche Rückmeldungen können wäre deshalb, wenn alle, die das
                                                                                                                                                                                                                                                  Geschwister der Schulkinder mitgenommen werden
                                                     deren Gespräch. Sie arbeitet als       sie und lachen. Weshalb sie hier-   Fest am Ende des Fastenmonats        uns und der Stadt dazu dienen, Café nutzen, auch einen finanziel-
                                                                                                                                                                                                                                                  können. Das Café hat jeden Dienstag rund 20 Gäste.
                                                     Betriebsfrau im Elterncafé, ist        herkommen? «Es ist eine Mög-        Ramadan bedeutet der jungen          die Lesbarkeit von Informationen len Beitrag daran leisten würden»,
6 — BS 2019 AUSGABE 05

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    7 — BS 2019 AUSGABE 05
                                                     Betreuerin in der Tagesschule, in      lichkeit, einen Rat zu bekommen,    Muslimin viel. Dennoch: «Wer         zu verbessern.»                       sagt Serap Özgel. Für die Eltern
                                                     diversen Quartierprojekten aktiv       wenn man eine Frage zum The-        hier welchen Glauben hat, spielt                                           ist dieser allerdings freiwillig, ent-
                                                     und sie übersetzt. Für die Schu-       ma Schule oder Erziehung hat»,      keine Rolle. Wir kommen alle         Lehrpersonen sind selten              sprechend fallen die Beiträge un-
                                                     le. Die Mütter. Oder auch für die      lässt eine Mutter Florije Rexhaj    miteinander zurecht», sagt Serap     im Café                               terschiedlich hoch aus.
                                                     Väter. Die gebürtige Kosovarin         ihre Antwort übersetzen. «Zu-       Özgel. Allerdings: Der sprach-       Das Café soll aber nicht nur dazu         Trotz organisatorischem Auf-
                                                     spricht Albanisch und Deutsch.         dem vernimmt man stets, was im      liche Austausch ist nicht ganz       dienen, Verständnisprobleme zu wand: Schulleiterin Sylvie Helfer
                                                     Die Frauen am Tisch von Florije        Quartier geht und welche neuen      einfach. Viele der Frauen, die ins   beheben, sondern generell den kann die Caféidee nur weiter-
                                                     Rexhaj kommen ebenfalls aus            Projekte es gibt.»                  Café kommen – Männer sind nur        inoffiziellen Kontakt zwischen empfehlen: «Ich bin überzeugt,
BERNER SCHULE - REVOS Integration Ja Mehrbelastung Nein - ÉCOLE BERNOISE 05/19 - Bildung Bern
BILDUNGSPOLITIK                                                                                                           BILDUNGSPOLITIK

                                Lehrmittel, Ausbildung der Lehrpersonen                                                                                  Supports pédagogiques, formation des
                                       Zyklus 2 und Lohnfragen                                                                                         enseignants cycle 2 et questions salariales
                                                                          Von Anna-Katharina Zenger                                                                                                 Par Anna-Katharina Zenger

                           GROSSER RAT In der Septembersession des Grossen Rates standen etliche bildungs-                                        GRAND CONSEIL Durant sa session de septembre, le Grand Conseil s’est penché sur
                         politische Geschäfte an, die aus der Junisession verschoben worden waren. Auch wenn die                                quelques dossiers en matière de politique de l’éducation qui avaient dû être reportés lors
                         Geschäfte der Erziehungsdirektion nicht die Schlagzeilen geprägt haben, werden die Ent-                                de la séance de juin. En novembre, le Grand Conseil décidera du relèvement des classes de
                         scheide weitreichende Folgen haben. In der Novembersession wird über die Erhöhung der                                   traitement des enseignants des écoles enfantines, du primaire et des écoles de musique.
                          Gehaltsklassen von Kindergarten-, Primar- und Musikschullehrpersonen entschieden.

                                                                                                                                                     Le rapport de gestion 2018 de           cation des professeurs de sport.        truction publique Christine Häs-
                                                                                                                                                     la HEP Berne relève une série           La qualité va croissant. Mais la        ler et des partis de centre gauche.
                              Erfreuliches steht im Geschäfts-     besserer Qualifikation der Sport-      Bildung Bern befürchtet, dass              de faits réjouissants: le nombre        pression sur les autres matières            Formation Berne craint qu’il
                              bericht 2018 der PHBern: Die         lehrpersonen umgesetzt. Die            Lehrmittel künftig aus grossen             d’étudiants a de nouveau aug-           augmente. Ces matières ont effet        ne faille à l’avenir acheter les
                              Anzahl Studierender hat im Jahr      Qualität steigt. Der Druck auf die     Verlagen bezogen werden müs-               menté de 4% en 2018, pour at-           des exigences de qualité compa-         supports pédagogiques auprès
                              2018 erneut leicht zugenommen,       anderen Fächer nimmt aber zu.          sen und ein regionaler Bezug zur           teindre 2685 hommes et femmes.          rables. A moyen terme, il faudra        de grandes maisons d’édition et
                              um 4%, auf 2685 Frauen und           Denn diese haben vergleichbare         Lebenswelt der SchülerInnen                La part d’hommes inscrit à la HEP       s’interroger sur l’opportunité de       qu’il devienne impossible d’inté-
                              Männer. Leicht gestiegen ist der     Anforderungen an die Qualität.         nicht mehr einfliessen wird. Es            Berne a légèrement augmenté             prolonger la formation des ensei-       grer une référence régionale dans
                              Männeranteil an der PHBern bei       Mittelfristig wird man sich über       wird sich nicht lohnen, für den            dans les formations dispensées          gnants du primaire, éventuelle-         l’univers des élèves. Il ne sera pas
                              den Ausbildungen für die Volks-      eine Verlängerung der Ausbil-          kleinräumigen schweizerischen              pour l’école primaire; elle a été       ment sous une forme modulaire.          rentable de réaliser des supports
                              schule (Institut Vorschulstufe       dung für Primarstufenlehrperso-        Markt mit den kantonal unter-              portée à 18% pour les degrés prés-      Le choix d’étaler la formation en       pédagogiques adaptés au marché
                              und Primarstufe – ohne NMS –         nen, evtl. in modularer Form, Ge-      schiedlichen Bildungssystemen              colaire et primaire, hors NMS, et       vue de l’obtention d’un diplôme         suisse, de petite taille, ainsi qu’aux
                              auf 18%, Institut Sekundarstufe      danken machen müssen. In nur           adaptierte Lehrmittel herzustel-           à 48% pour le degré secondaire 1.       complet pour huit années sco-           différents systèmes éducatifs can-
                              1 auf 48%). Insgesamt wurden         drei Jahren die Ausbildung für ein     len. Die Möglichkeit der Einfluss-         Au total, 720 diplômes ont été          laires sur seulement trois ans doit     tonaux. Toute possibilité de prise
                              720 Abschlussdiplome vergeben.       Volldiplom für acht Schuljahre zu      nahme durch den Kanton geht                décernés.                               être réévalué compte tenu des           d’influence par le canton est per-
                                  Der Grosse Rat nahm den Ge-      leisten, ist in Anbetracht der gros-   verloren. Bildung Bern erachtet               Le Grand Conseil a pris              grands défis qu’ont à relever les       due dans l’opération. Formation
                              schäftsbericht der PHBern mit        sen Herausforderungen an Lehr-         dies als grossen Verlust.                  connaissance du rapport de ges-         enseignants.                            Berne considère cela comme une
                              vielen lobenden Voten zur Kennt-     personen zu überdenken.                                                           tion de la HEP Berne et l’a approu-                                             grande perte.
                              nis. Gleichzeitig überwies er ein-                                          Erhöhung der Gehaltsklasse                 vé à une large majorité. Parallè-       Plus de participation dans
                              stimmig eine Planungserklärung,      Keine Beteiligung mehr                 ist in Sichtweite                          lement, il a décidé à l’unanimité       Schulverlag                             Mesure salariale attendue
                              mit dem Auftrag, rasch eine spür-    am Schulverlag                         Einen Schritt in die richtige              de transmettre une déclaration          Dans une harmonie presque               Formation Berne voit dans le
                              bare Verbesserung der finanzi-       In schon fast erstaunlicher Har-       Richtung nennt Bildung Bern                de planification avec le mandat         surprenante, le Grand Conseil a         relèvement des classes de trai-
                              ellen Situation der PHBern her-      monie überwies der Grosse Rat          die im Voranschlag 2020 vorge-             d’améliorer rapidement et tan-          adopté les trois premiers points        tement des enseignants des
                              beizuführen. Tatsächlich müssen      die drei ersten Punkte der Motion      sehene Gehaltsklassenerhöhung              giblement la situation financière       de la motion «Pour des supports         écoles enfantines, du primaire et
                              bestehende Finanzierungslücken       «Für nachhaltigere, günstigere         für Kindergarten-, Primar- und             de la HEP Berne. Les lacunes de         pédagogiques plus durables,             des écoles de musique proposé
                              geschlossen werden können. Für       und ökologischere Lehrmittel an        Musikschullehrpersonen. In der             financement existantes doivent          moins coûteux et plus écolo-            dans le budget 2020 un pas dans
                              die Überprüfung und Ermittlung       der Volksschule». Der Aspekt der       Novembersession befindet der               en effet être effectivement com-        giques à l’école primaire». L’aspect    la bonne direction. Le Grand
                              des jährlichen Kantonsbeitrags       Nachhaltigkeit von Lehrmitteln         Grosse Rat über diese längst fälli-        blées. Pour l’examen et le calcul       de la durabilité des supports pé-       Conseil se penchera sur cette me-
                              müssen die effektiven Kosten         soll stärker gewichtet werden,         ge Gehaltsmassnahme. Im inter-             de la contribution cantonale an-        dagogiques doit être davantage          sure salariale attendue depuis de
                              mitberücksichtigt werden. Der        indem wieder mehr Mehrweg-             kantonalen Vergleich rückt der             nuelle, les coûts effectifs doivent     pris en compte, en encourageant         longues années durant sa session
                              Grosse Rat wird hier selbstkri-      bücher verwendet werden und            Kanton Bern damit für Berufs-              également être pris en compte. Le       un plus large recours aux livres        de novembre. Dans une compa-
                              tisch die Finanzierung diskutie-     der digitale Zugang den CDs vor-       einsteigende dieser Kategorie              Grand Conseil va devoir débattre        réutilisables et en privilégiant        raison intercantonale, le canton
                              ren müssen.                          gezogen wird. Die Strategie der        von Platz 23 auf Platz 14 vor. Dies        de façon critique de la question du     l’accès numérique aux CD. La            de Berne passerait ainsi de la
                                                                   Erziehungsdirektion, den Schu-         ist ein wichtiger und zwingend             financement.                            stratégie de la Direction de l’ins-     23e place à la 14e pour les jeunes
                              Mehr Qualität                        len bei der Auswahl von Lehr-          notwendiger Schritt auf dem Weg                                                    truction publique d’accorder aux        entamant leur carrière dans cette
                              im Fach Bewegung und Sport           mitteln Spielraum zu gewähren,         zu besseren Rahmenbedingun-                Gain de qualité pour le sport           écoles une plus grande liberté          catégorie. C’est une étape impor-
                              Die Forderung nach besser ausge-     wurde bestätigt. Für viel Diskus-      gen für die bernischen Lehrperso-          L’amélioration de la formation          dans le choix des supports péda-        tante et indispensable sur le che-
                              bildeten Sportlehrpersonen für       sionsstoff sorgte der vierte Punkt     nen. In Anbetracht des positiven           des professeurs de sport pour           gogiques a été confirmée. Le qua-       min vers de meilleures conditions
8 — BS 2019 AUSGABE 05

                                                                                                                                                                                                                                                                              9 — BS 2019 AUSGABE 05
                              den Zyklus 2 stiess im Grossen       der Motion. Dieser verlangte den       Finanzierungssaldos kann die               le cycle 2 a bénéficié d’une large      trième point de la motion a donné       cadres pour les enseignants ber-
                              Rat auf breite Akzeptanz. Die        Verkauf der Schulverlag plus AG        Erhöhung auch aus finanzpoliti-            acceptation au Grand Conseil. La        lieu à de grandes discussions. Ce       nois. Compte tenu du solde de
                              Motion, die verlangt, dass Stu-      resp. der Beteiligung des Kantons      scher Sicht verantwortet werden.           motion interdisant aux étudiants        point réclamait la vente de Schul-      financement positif, l’augmenta-
                              dierende dieses Zyklus das Fach      Bern daran. Bildung Bern wehrte        Bildung Bern setzt sich weiterhin          de ce cycle de faire l’impasse sur le   verlag plus AG resp. de la partici-     tion peut se justifier en termes de
                              Sport nicht mehr abwählen kön-       sich gemeinsam mit der Erzie-          engagiert für diese Lohnmass-              sport dans leur cursus a été adop-      pation du canton de Berne dans          politique financière. Formation
                              nen, wurde überwiesen. Damit         hungsdirektorin Christine Häsler       nahme ein und ist zuversichtlich,          tée. Cette décision s’inscrit dans      l’entreprise. Formation Berne           Berne continue de s’engager en
                              wird ein Anliegen der Sportstra-     und den Mitte-links-Parteien ge-       dass sie realisiert werden kann.           la stratégie du Grand Conseil           s’est opposée à cette vente, avec       faveur de cette mesure salariale et
                              tegie des Grossen Rates nach         gen den Verkauf.                                                                  d’améliorer le niveau de qualifi-       le soutien de la directrice de l’ins-   a bon espoir de la voir réalisée.
BERNER SCHULE - REVOS Integration Ja Mehrbelastung Nein - ÉCOLE BERNOISE 05/19 - Bildung Bern
BILDUNGSPOLITIK                                                                                                            BILDUNGSPOLITIK

                                   «Der Geschichtsunterricht ist zu mager»
                                                                Interview: Stefan Wittwer und Franziska Schwab

                              Der Geschichtsunterricht in der Volksschule hat einen schweren Stand. Eigentlich
                           würde gemäss Hanspeter Amstutz ein lebendiger Geschichtsunterricht eine Grundlage
                          für das Verstehen wesentlicher Zusammenhänge schaffen. Der ehemalige Sekundarlehrer
                                        bricht im Interview eine Lanze für den narrativen Unterricht.
                                                                                                                                                                   Zur Person:
                                                                                                                                                                   Hanspeter Amstutz ist pensionierter Sekun-
                                                                                                                                                                   darlehrer und ehemaliger Kantons- und
                                                                                                                             Hanspeter Amstutz will den Lehr-
                                                                                                                                                                   Bildungsrat des Kantons Zürich (evp).
                                                                                                                             personen Mut machen, im Geschichts-
                                                                                                                                                                   Kontakt: famamstutz@bluewin.ch
                                                                                                                             unterricht mehr zu erzählen.

                                                                                                                             Fachbereiche tun dies auch. Was,      Wissen, sondern ich sorge für Er-     alle Inhalte, die gefordert wer-    son den Spielraum immer voll
                                                                                                                             denken Sie, müsste man                lebnisse, Zusammenhänge. Und          den. Wie damit umgehen?             ausgenutzt, damit die kulturel-
                                                                                                                             streichen, um mehr Zeit freizu-       ich vermittle Fakten, die für Klar-   Erzählen zu können, ist eine        len Fächer sicher nicht zu kurz
                                                                                                                             schaufeln?                            heit und Sicherheit sorgen. Diese     Grundkompetenz einer guten          kommen. Grundsätzlich gilt für
                                                                                                                             Ich kritisiere die Frühfremd-         These bringt nicht viel.              Lehrperson. Am Beispiel Ge-         mich: Weniger aber gründlicher.
                                                                                                                             sprachen. Ich mag Französisch,                                              schichte kann narrativer Un-        Ich würde die Schule entschla-
                                                                                                                             unterrichtete es selber. Aber die     Welche Möglichkeiten sehen Sie,       terricht erarbeitet werden, das     cken. Das heisst aber nicht, dass
                                                                                                                             Lektionentafel, insbesondere auf      den Geschichtsunterricht mit          kommt anderen Fächern, insbe-       es langweiliger werden muss. Ich
                                                                                                                             Primarschulstufe, ist überladen.      Lehrplan 21 zu stärken?               sondere dem Deutschunterricht,      plädiere für ein Zurück zum We-
                                                                                                                             Um eine Fremdsprache kompe-           Die Grundkompetenzen im LP 21         zugute. Spannungslinien mit ein     sentlichen. Dieses müsste in der
                                                                                                                             tent unterrichten zu können, ist      können den Themen klar zuge-          wenig Drama im narrativen Un-       Lehrplanrevision besser definiert
                                                                                                                             grosser Aufwand nötig. Dies geht      ordnet werden. Der LP 21 führt        terricht begeistern insbesondere    werden. Mein Gefühl ist, dass die
                                                                                                                             auf Kosten anderer Fächer. Die        Themen auf, jedoch viel zu vie-       auch Buben, die heute teilweise     Schulpolitik stark von Verspre-
                                                                                                                             Realien kommen unter Druck.           le. Die Orientierung fehlt. Viele     zu kurz kommen. Narrativer Un-      chungen lebt. Und diese werden
                                                                                                    Bild: Franziska Schwab

                                                                                                                                                                   Lehrpersonen haben einen gros-        terricht ist sprachfördernd und     als Tatsachen verkauft.
                                                                                                                             Im Lehrplan 21 gibt es das Fach       sen Respekt, in das Fach einzu-       kulturfördernd.
                                                                                                                             Geschichte nicht mehr. Der neue       tauchen. Ich habe kommentier-                                             Sie sind jetzt pensioniert. Wieso
                                                                                                                             Fächerkomplex heisst nun Natur,       te Folien ausgearbeitet, die als      Neue Themen – Integration,          setzen Sie sich nach wie vor mit
                                                                                                                             Mensch, Gesellschaft. Geschichte      Grundlage für einen guten nar-        Umgang mit Heterogenität,           so viel Herzblut für die Bildungs-
                                                                                                                             ist in Räume, Zeiten, Gesellschaft    rativen     Geschichtsunterricht      Digitalisierung / Medien und        qualität ein?
                               In einem Gastkommentar für            und starken Bildern. Akademi-                           RZG integriert, zusammen mit          eingesetzt werden können. Auch        Informatik – beanspruchen auch      Mir macht die Schule wahnsinnig
                               die NZZ haben Sie geschrieben:        sche Quellentexte zu lesen, ist                         Geografie. Was sagen Sie zur          habe ich Grundlagen für gute          viel Zeit in der Grundausbildung.   viel Spass. Und sie ist mir extrem
                               Wenn unserer Jugend magerer           zeitaufwendig. Wir müssen den                           Zusammenfassung?                      Hefteinträge erarbeitet. Meine        Wie damit umgehen?                  wichtig. Ich möchte weitergeben,
                               Geschichtsunterricht vorge-           Lehrpersonen wieder Mut ma-                             Es widerspricht jeder Wissen-         Erfahrung zeigt mir, dass die         Wer Zusammenhänge versteht,         was es wert ist, weiterzugeben.
                               setzt werde, dürfe uns das nicht      chen, Geschichte auch narrativ zu                       schaftlichkeit, verschiedene Fä-      SchülerInnen nach wie vor gerne       verfällt weniger dem Populismus.    Weil es sonst verloren geht. Mich
                               länger egal sein. Was führt Sie       unterrichten.                                           cher zu einem solchen Komplex         Hefteinträge machen. Ich emp-         Daher müssen das Fach Geschich-     treibt die Frage um, welche Wer-
                               zur Auffassung, der Unterricht sei                                                            zu vermengen. Die Verbindung          fehle, dass die Pädagogischen         te und die anderen kulturellen      te die Schule vermitteln soll. Ich
                               mager?                                Welche Konsequenzen hat der                             der Fächer geschieht automa-          Hochschulen sich vermehrt mit         Fächer gestärkt werden. Der         möchte Lehrpersonen ermutigen
                               Kurz gesagt haben wir im Ge-          von Ihnen als mager einge-                              tisch. RZG ist eine Kopfgeburt,       dem Konzept des narrativen            Kampf für diese Fächer ist Sache    und entlasten. Es gibt zentrale
                               schichtsunterricht zu wenig Zeit      schätzte Geschichtsunterricht                           ein zu intellektueller Ansatz.        Unterrichts auseinandersetzen.        der Lehrpersonen. Für die Digi-     Bereiche, in denen man die Kin-
                               und Tiefe. Lehrpersonen sind          auf unsere Gesellschaft?                                                                      Selbstverständlich schliesst das      talisierungskompetenzen gibt es     der packen kann. Darum müssen
                               unsicher, was sie noch behandeln      In einer direkten Demokratie                            «Dank dem neuen Sammelfach            andere Methoden resp. das ana-        genügend Lobbying.                  wir Lehrpersonen ringen.
                               sollen. In der Primarschule ist die   sollte man geschichtliche Zusam-                        werden viel mehr Zusammen-            lytische und forschende Lehren
                               Geschichte der alten Eidgenos-        menhänge kennen. Viele zen-                             hänge zwischen Geografie und          und Lernen nicht aus.             Angenommen, Sie könnten die
                               senschaft unbeliebt geworden.         trale geschichtliche Ereignisse,                        Geschichte hergestellt und er-                                          Schule nach Ihrem Gutdünken

                                                                                                                                                                                                                                                                                  11 — BS 2019 AUSGABE 05
10 — BS 2019 AUSGABE 05

                               Im Zyklus 3 ist die Lektionen-        etwa die Industrialisierung oder                        kannt. Die neuen Sammelfächer         Geschichtsunterricht ist heraus-  verändern. Was würden Sie
                               dotation das Problem. Eine Wo-        soziale Entwicklungen, haben                            fördern generell das vernetzte        fordernd für Lehrpersonen, ver-   sofort umsetzen?
                               chenlektion Geschichte ist viel zu    Auswirkungen bis heute. Seriöse                         und interdisziplinäre Denken          langt viel Wissen und die Fähig-  Ich würde nicht viel verändern
                               wenig. Der Lehrplan 21 gewährt        Abstimmungen ohne Grundla-                              und Handeln, sie behindern das        keit, mehr Zusammenhänge zu       in Bezug auf meinen Geschichts-         Hinweis:
                               ja viele Freiräume, hingegen fehlt    genwissen sind nicht möglich.                           Lernen von Bulimie-Wissen.» Was       erkennen als in anderen Fächern. unterricht der letzten Jahre. Der        Lesen Sie dazu die Stellungnah-
                               die Orientierung. Den Schüle-                                                                 sagen auf diese These?                Die Ausbildung muss entspre-      tägliche Kontakt mit den Schü-          me zweier FachdidaktikerInnen
                               rInnen fehlt Grundlagenwissen.        Sie kritisieren die fehlende Zeit                       Wenn ich Geschichte richtig ver-      chend gut und tief sein. Die Zeit lerInnen ist wichtig, auch für die      der PHBern auf der nächsten
                               Sie hungern nach Geschichten          für das Fach Geschichte. Andere                         mittle, lehre ich kein Bulimie-       reicht aber an der PH nicht für   Beziehung. Ich habe als Lehrper-        Seite.
BERNER SCHULE - REVOS Integration Ja Mehrbelastung Nein - ÉCOLE BERNOISE 05/19 - Bildung Bern
BILDUNGSPOLITIK                                                                                                          BILDUNGSPOLITIK

                               SchülerInnen lernen, Geschichte zu erzählen                                                                                          Zwischenberichte nur im Einzelfall
                                                                     Von Regula Argast und Andreas Stadelmann                                                                                           Von Franziska Schwab

                          Andreas Stadelmann und Regula Argast, Dozierende für Fachdidaktik Sekundarstufe 1 an                                 BEURTEILUNG Weil mit dem Lehrplan 21 nur noch ein Beurteilungsbericht pro Schul-
                          der PHBern, befürworten narrativen Unterricht, plädieren aber in ihrem Beitrag für einen                            jahr erstellt wird, kommt es vor, dass SchülerInnen sich mit dem Zeugnis der 7. Klasse auf
                             erweiterten und der Kompetenzorientierung entsprechenden Begriff von Erzählen.                                    eine Lehrstelle bewerben. An der Fraktionsversammlung Zyklus 3 fanden Lehrpersonen,
                                                                                                                                              dies sei zu wenig repräsentativ und das Ausstellen von flächendeckenden Zwischenberich-
                               Im Kanton Bern wird seit Au-           und problemorientiertes Denken      narrative Elemente in den Ge-        ten zu aufwendig. Die Erziehungsdirektion beantwortet solche Fragen auch in den FAQs.
                               gust 2018 der Lehrplan 21 ab der       zu fördern, ist damit nicht an-     schichtsunterricht einzubauen,
                               7. Klasse stufenweise eingeführt.      gelegt. Auch gibt der neue Lehr-    die dem Anspruch der Multi-
                               In Anlehnung an internationa-          plan kaum Hinweise auf eine         perspektivität gerecht werden.
                               le Entwicklungen in Bildungs-          interdisziplinäre Didaktik. Wir     SchülerInnengerechte Erzählun-
                               forschung und Bildungspolitik          sind jedoch überzeugt von den       gen mit Kreide und Wandtafel
                               vertritt der Lehrplan 21 ein kon-      Chancen der Interdisziplinarität    oder entlang von Bildern bedür-                                                               Der Lehrplan 21 gibt der för-      breit konsultiert. Die Rückmel-
                               struktivistisches Verständnis von      und versuchen der interdiszipli-    fen Übung und Erfahrung und                                                                   derorientierten Beurteilung ein    dungen insbesondere auch zum
                               schulischen Lehr-Lernprozessen.        nären Tradition des auslaufenden    können in der Ausbildung kaum                                                                 zentrales Gewicht. Dauerndes       Zeitpunkt der Schullaufbahnent-
                               Dabei stehen die kognitive Akti-       Lehrplans Rechnung zu tragen.       abschliessend erworben, aber                                                                  Bilanzieren mit häufigen Beur-     scheide fielen grundsätzlich posi-
                               vierung der SchülerInnen und           So bieten wir in der Ausbildung     die Freude daran kann geweckt                                                                 teilungsberichten hindert diesen   tiv aus.
                               die konstruktive Unterstützung         mehrere interdisziplinäre RZG-      werden.                                                                                       Prozess und erzeugt unnötigen
                               ihrer Lernprozesse im Zentrum.         Veranstaltungen an.                                                                                                               Druck. Die Rahmenbedingungen       Meist zwei Beurteilungs-
                               Ein wichtiger Dreh- und Angel-                                             Sich in der Welt orientieren                                                                  konnten mit der Inkraftsetzung     berichte und Portfolios
                               punkt des neuen Lehrplans bil-         Exemplarisches Lernen               In der heutigen Geschichtsdi-                                                                 des Lehrplans 21 so entwickelt     In der Regel bewerben sich die
                               det denn auch die Kompetenz-           Weiter bedeutet die neue Stun-      daktik geht Narrativität im Sin-                                                              werden, dass die Schulen weniger   Jugendlichen ab den Sommer-
                               orientierung. Dadurch sollen die       dentafel eine Einbusse für den      ne des verstorbenen Didaktikers                                                               Noten und Beurteilungsberichte     ferien (also kurz vor der 9. / 10.
                               SchülerInnen befähigt werden,          Geografie- und Geschichtsunter-     Karl-Ernst Jeismann aber über                                                                 ausstellen müssen und sie damit    Klasse) bis ca. Ende Jahr. Es
                               Wissen und Können aufzubau-            richt von bis zu 30% bei gleich-    diese enger gefasste Bedeutung                                                                mehr Zeit fürs Beobachten, Be-     gibt Branchen, in denen bereits
                               en, um auch komplexe Aufgaben          zeitig mehr ausgewiesenen ver-      von historischem Erzählen hin-                                                                gleiten und Feedbackgeben resp.    Ende 8. Klasse Bewerbungen an-
                               selbständig zu bewältigen.             bindlichen Inhalten. Wir versu-     aus. So definierte Jeismann das                                                               für die formative Beurteilung      genommen werden, und Bran-
                                  Mit Prozessen des Wandels           chen daher in der Ausbildung        historische Lernen ganz grund-                                                                haben.                             chen, in denen gut bis im Juli der
                               gehen immer auch Fragen einher:        den Studierenden Möglichkeiten      sätzlich als einen «Prozess der                                                                                                  9. bzw. 10. Klasse noch eine Lehr-
                               War es bisher nicht besser? Wird       und Chancen des exemplarischen      Sinnbildung über Zeiterfahrung                                                                Breit abgestützt                   stelle gefunden werden kann. In
                               uns mit der Kompetenzorientie-         Lernens aufzuzeigen, die auch die   durch historisches Erzählen                                                                   Die Erziehungsdirektion war        den meisten Fällen können die
                               rung alter Wein in neuen Schläu-       neuen RZG-Lehrmittel bereithal-     (…), in dem die Kompetenzen zu                                                                während der Erarbeitung des        Jugendlichen den Bewerbungs-
                               chen verkauft? Gaukeln die neuen       ten. Exemplarische Themenwahl       diesem Erzählen entstehen und                                                                 neuen Beurteilungskonzepts in      unterlagen also mindestens zwei

                                                                                                                                              Bild: zvg
                               Sammelfächer wie «Räume, Zei-          darf nicht willkürlich geschehen    sich entwickeln». Die Schüle-                                                                 engem Austausch mit den Berufs-    Beurteilungsberichte und zwei
                               ten, Gesellschaften» (RZG) Inter-      und idealerweise im Zusammen-       rInnen sollen im Geschichtsun-                                                                verbänden (also auch mit Bildung   Portfolios beilegen.
                               disziplinarität vor, während sie       spiel mit Fragen aus der unmit-     terricht also lernen, historische   Beurteilen war und ist nie einfach. Mit dem Lehrplan 21   Bern) und Lehrbetrieben. Diese
                               in Wirklichkeit Instrumente zur        telbaren Lebenswelt der Schü-       Fragen zu verstehen und selbst      müssen die Schulen weniger Noten und Beurteilungsbe-      stimmten den jährlichen Beur-      Formative Beurteilung stärken
                               Reduktion der Stundentafel der         lerInnen. Beispiele dafür gibt es   zu formulieren, Antworten aus       richte ausstellen. Das ist gut so. Auch den Hund machen   teilungsberichten zu, sofern in    Das Ausstellen von flächende-
                               geistes-, sozial- und kulturwissen-    zahlreiche: der Frauenstreik vom    Quellen, Darstellungen und          mehr Medaillen nicht besser.                              einem zusätzlichen Dokument        ckenden Zwischenberichten ent-
                               schaftlichen Fächer sind?              14. Juni 2019, die Wahl- und Ab-    Zeitzeugeninterviews zu erar-                                                                 Informationen zu den überfach-     spricht nicht den rechtlichen Vor-
                                                                      stimmungspropaganda schweize-       beiten, kritisch mit geschichts-                                                              lichen Kompetenzen der Jugend-     gaben (DVBS) und nicht der Idee,
                               Chancen der Interdisziplinarität       rischer Parteien, der Umgang mit    kulturellen Manifestationen wie                                                               lichen ausgewiesen werden kön-     die formative Beurteilung zu
                               Vor dem Hintergrund des Lehr-          Migration und Integration, die      historischen Spielfilmen oder                                                                 nen. Dies geschieht nun mittels    stärken. Zwischenberichte sind
                               plans 21 sehen auch wir uns in         Aufarbeitung von vergangenem        Comics umzugehen, historische                                                                 Portfolio für personale Kompe-     gezielt für Einzelfälle vorgesehen.
                               der Ausbildung zukünftiger Ge-         Unrecht in der Schweiz wie die      Begriffe und Zeitabschnitte zu                                                                tenzen und Schlüsselkompeten-      Die Lehrbetriebe können aber je-
                               schichtslehrerInnen vor vielfäl-       Fürsorgerischen Zwangsmass-         fassen und – schliesslich – die                                                               zen, das am Ende des 7., 8. und    derzeit mündlich informiert wer-
                               tige Herausforderungen gestellt.       nahmen und Fremdplatzierun-         historischen Erkenntnisse auf                                                                 9. Schuljahres ausgestellt wird.   den.
                               Während der bernische Lehrplan         gen und vieles mehr.                die Einschätzung der Gegenwart                                                                    Die Allgemeinen Hinweise und      Mehr Antworten auf Fra-
                               95 im Rahmen des Fachbereichs             Die bildungspolitische Wende     und das eigene Handeln zu be-                                                                 Bestimmungen AHB und Beur-         gen zum Lehrplan: www.erz.ch
12 — BS 2019 AUSGABE 05

                                                                                                                                                                                                                                                                                 13 — BS 2019 AUSGABE 05
                               «NMM» ausdrücklich übergrei-           bringt aber auch Chancen. Gera-     ziehen. Dies widerspricht der                                                                 teilungsformulare wurden 2016      (Lehrplan 21 / faq).
                               fende (interdisziplinäre) The-         de die Kompetenzorientierung        Forderung nach einem narrati-
                               menfelder vorsah, sind die acht        kommt der Forderung nach einem      ven Unterricht nicht, legt die-
                               Kompetenzbereiche des Fachbe-          narrativen Geschichtsunterricht     sem aber einen erweiterten und
                               reichs RZG im Lehrplan 21 in vier      entgegen. Geschichte lebt und       der      Kompetenzorientierung
                               geografische und vier historische      wird lebendig durch Geschich-       entsprechenden Begriff von
                               Bereiche getrennt. Das Ziel, mit       ten. Daher legen wir Wert darauf,   Narrativität zugrunde.
                               Interdisziplinarität vernetztes        dass die Studierenden lernen,
BERNER SCHULE - REVOS Integration Ja Mehrbelastung Nein - ÉCOLE BERNOISE 05/19 - Bildung Bern
INTERN                                                                                                                INTERN

                          Bildung Bern begrüsst folgende Neumitglieder:

                          Bern                  Region Emmental      Region Mittelland-Nord   Region Mittelland-Süd   Beatrice Hartmann
                          Jan Degler            Alain Bocchetti      Regula Bendel            Stefanie Dähler         Karin Iseli
                          Fabienne Deppeler     Vera Bregy           Tania Beyeler            Carmen Herren           Katrin Lanz
                          Dijana Djurica        Patricia Brugger     Tamara Blunier           Samuel Hirsiger         David Morf
                          Isabel Fernandez      Theresa Ehrenmann    Claudia Müller Schwiz-   Nadja Liebi                                           Abschied und Übergang                                       Adieux et transition
                          Nicolas Guerry        Renate Hofstetter    gebel                    Jolanda Rupli           Region Oberland
                          Barbara Hofstetter    Michelle Kammer      Laurence Neuhaus         Tina Schank             Nicole Weisskopf
                          Melina Tschachtli     Christina Lehmann-   Beat Rufener             Marianne Zaugg          Thomas Josi                Sich von Menschen zu trennen, die man gern               Il peut être douloureux de se séparer de gens
                                                Spring               Lara Schäfer                                     Heidi Siegenthaler         mag, kann schmerzhaft sein. Wenn dies das                que l’on aime. Dans la vie professionnelle, on
                          Region Biel-Seeland   Sandra Rohrbach      Tanja Schmid             Region Oberaargau       Gashi                      Berufsleben betrifft, dann kann man den Ab-              peut gérer ces adieux de façon professionnelle.
                          Martin Bischof                             Vanessa Schneeberger     Samuel Bärtschi                                    schied professionell abhandeln. Doch kann es             Mais même dans ce cadre, cela peut être une
                          Stefan Bütikofer      Jura bernois /       Deniz Werthmüller        Regula Giezendanner     Region Thun                auch in diesem Setting eine schwierige Aufgabe           tâche difficile pour un supérieur. Il m’est pé-
                          Nadja Gerber          Ecoles françaises                             Annick Girardin         Claudine Burger            für eine Vorgesetzte sein. Es fällt mir alles an-        nible de devoir prendre congé, dans ce numéro
                          Mirjam Mast           Margaret Einhorn                              Liselotte Glauser       Cyrille Brügger            dere als leicht, mich mit dieser Ausgabe der             d’Ecole bernoise, de son créateur, Beat Wirz,
                          Hella Strehlke                                                      Matthias Gruber                                    «Berner Schule» von ihrem Macher, Beat Wirz,             notre très estimé collègue de travail. Il quit-
                                                                                                                                                 unserem geschätzten Arbeitskollegen, zu ver-             tera Formation Berne en fin d’année. Dans sa
                                                                                                                                                 abschieden. Er wird Bildung Bern                                    fonction de spécialiste en communi-
                                                                                                                                                 auf Ende Jahr verlassen. Beat Wirz                                  cation et de rédacteur d’Ecole ber-
                                                                                                                                                 hat als Kommunikationsspezialist                                    noise, Beat Wirz a véritablement
                                                                                                                                                 und Redaktor der «Berner Schule»                                    marqué notre association de son
                                                                                                 Warum gibt es keine Lerntypen? Warum bringt     unserem Verband seine ganz eigene                                   empreinte. Si LEBE 2016 a pu deve-
                                                                                                 Brainfood nichts? Warum ist das Jugendalter     Prägung gegeben. Dass LEBE 2016                                     nir Formation Berne sans trop de
                                                                                                 häufig das Einstiegsalter in den Drogenkon-     ohne grosse Nebengeräusche zu Bil-                                  vagues, c’est – du point de vue com-
                                                                                                 sum?                                            dung Bern umgebaut werden konn-                                     municatif – en grande partie grâce
                                                                                                 Die Antworten auf diese und andere Fragen       te, ist von kommunikativer Seite her                                à lui. L’équipe voit en lui un collabo-
                                                                                                 finden Sie in der beiliegenden «Schulpraxis».   vor allem ihm zu verdanken. Das                                     rateur et un collègue intelligent,
                                                                                                                                                 Team schätzte ihn als intelligenten,                                créatif et très communicatif.
                                                                                                                                                 kreativen, sehr kommunikativen                                          Je remercie Beat de tout
                                                                                                                                                 Mitarbeiter und Kollegen.                                cœur pour son travail, car il a œuvré pour
                                                                                                                                                     Ich danke Beat von ganzem Herzen für                 l’association avec beaucoup de passion et
                                                                                                                                                 seine Arbeit, dafür, dass er mit viel Herz-              un engagement sans failles. Je lui souhai-
                                                                                                                                                 blut und einem grossen Einsatz seiner                    te force, courage et détermination dans
                                                                                                                                                 Energien für den Verband gearbeitet hat.                 la maîtrise des défis qui l’attendent.
                                                                                                                                                 Ich wünsche ihm Kraft, Mut und Zuver-
                                                                                                                                                 sicht für kommende Herausforderungen.                    Comme vous avez pu le lire au début de ce
                                                                                                                                                                                                          numéro, nous avons opté pour une succession
                                                                                                                                                 Wie Sie ganz vorn gelesen haben, haben wir               en interne: à partir de ce numéro, Ecole
                                                                                                                                                 uns für eine interne Folgelösung entschieden:            bernoise sera réalisé par Franziska Schwab
                                                                                                                                                 Die «Berner Schule» wird ab dieser Ausgabe               et Barbara Regli-Bissig. Je souhaite aux deux
                                                                                                                                                 von Franziska Schwab und Barbara Regli-                  dames beaucoup de satisfactions dans cette
                                                                                                                                                 Bissig realisiert. Ich wünsche den beiden                collaboration et leur donne bien volontiers
                                                                                                                                                 Frauen Freude an der Zusammenarbeit und                  l’opportunité de mettre à profit leur créativité
                                                                                                                                                 gebe ihnen in unseren Printmedien gerne den              dans nos médias imprimés.
                                                                                                                                                 Raum, ihre Kreativität einzusetzen.

                                                                                                                                                                                                                                                               15 — BS 2019 AUSGABE 05
14 — BS 2019 AUSGABE 05
BERNER SCHULE - REVOS Integration Ja Mehrbelastung Nein - ÉCOLE BERNOISE 05/19 - Bildung Bern
INTERN                                                                                                              INTERN

                                   Wer wird warum Lehrerin oder Lehrer?                                                                                                                                               
                                                                           Von Anna-Katharina Zenger                                                                                                                  BERNER BILDUNGSTAG:
                                                                                                                                                                                                                      5.5.2021
                           FRAKTIONSVERSAMMLUNG SCHULLEITUNGEN Were they pushed or did they
                                                                                                                                                                                                                      Der nächste Berner Bildungstag findet am Mittwoch,
                           jump? Wird man freiwillig LehrerIn oder doch nicht so ganz? Diese Frage stand am                                                                                                           5. Mai 2021, in der Tissot Arena in Biel statt. Dies
                          Anfang der Ausführungen von Prof. Dr. Rolf Becker, Abteilung Bildungssoziologie der                                                                                                         hat die Leitungskonferenz von Bildung Bern am
                                                                                                                                                                                                                      18. September 2019 einstimmig beschlossen. Bitte
                          Universität Bern, anlässlich der jährlichen Versammlung der Fraktion Schulleitungen.                                                                                                        reservieren Sie den Termin bereits heute.

                             Gemäss Prof. Dr. Rolf Becker,          Die Attraktivität des Berufs          der KandidatInnen für den Leh-
                             Abteilung Bildungssoziologie der       macht den Unterschied                 rerInnenberuf zu erhöhen.
                             Universität Bern, ist die soziale      Der Beruf muss attraktiver sein          Die BildungspolitikerInnen       
                             Herkunft nach wie vor einer der
                             wichtigsten Aspekte bei der Be-
                                                                    als andere in Frage kommende
                                                                    Berufe. Die Bildungspolitik ist ge-
                                                                                                          sind gefordert. Die Bildung
                                                                                                          braucht Leute, die den Sprung in    VERNETZUNGSANLASS DER
                             rufsauswahl. Junge Menschen
                             entscheiden sich für einen Beruf,
                                                                    fordert. Will man die intelligen-
                                                                    testen und motiviertesten Leute
                                                                                                          den Lehrberuf wagen, aus Freude
                                                                                                          und weil es für sie die beste der
                                                                                                                                              MUSIKLEHRPERSONEN
                             von dem sie sich mindestens den        für den Lehrberuf gewinnen –          Optionen ist.
                             gleichen Lebensstandard ver-           und dies ist in Anbetracht der For-                                       Musiklehrpersonen der Musikschulen und der          Eingeladen sind alle interessierten Lehrpersonen
                             sprechen, wie es derjenige der El-     derungen nach einer hohen Bil-        Adieu Christoph Schenk –            Schulen sollen eine starke Stimme erhalten, damit   für Musik des Kantons Bern.
                             tern ist. Für die Ergreifung eines     dungsqualität keine Frage – müs-      willkommen Daniel Gebauer!          ihre Anliegen Gehör finden und der Musikunter-
                             Berufs spielen auch die verworfe-      sen die Rahmenbedingungen des         Nach 4-jährigem Engagement in       richt gestärkt wird. Daher laden Bildung Bern und   Wir freuen uns auf alle Interessierten und bitten
                             nen Alternativen eine Rolle. Das       Berufs und die zu erwerbenden         der Fraktionskonferenz Schul-       der Verband Lehrerinnenkonvente Bernischer          um Anmeldung bis 10. November 2019 an
                             bedeutet für den Lehrberuf:            Qualifikationen so attraktiv sein,    leitungen verabschiedeten LK-       Musikschulen VLBM am Samstag, 16. November          annakatharina.zenger@bildungbern.ch
                                                                    dass er gleichwertigen Studien-       Mitglied Bruno Rupp und Frak-       2019, zum Vernetzungsanlass ein.
                             «Eine berechtigte Person sollte sich   richtungen und Ausbildungen           tionspräsident Daniel Wildhaber                                                         Wann:
                             für einen Lehrberuf entscheiden,       vorgezogen wird. Prof. Dr. Rolf       Christoph Schenk, seit August       Folgende Fragen werden diskutiert:                  Samstag, 16. November 2019, 9–11 Uhr
                             wenn sie damit verbundene Tä-          Becker spricht sich aus diesen        2019 Schulinspektor des Kreises     Wo sehen wir Handlungsbedarf ? Wo setzen wir        Wo:
                             tigkeiten und Berufsmerkmale als       Gründen klar gegen eine Senkung       9 im Regionalen Schulinspek-        Prioritäten? Wie verschaffen wir uns und unseren    Konferenzraum BFF, Kapellenstr. 3, 3000 Bern
                             subjektiv wertvoller erachtet als      der Zulassungsbedingungen der         torat     Emmental-Oberaargau,      Anliegen Gehör?
                             diejenigen der Alternativen, und       Pädagogischen Hochschule und          und verdankten seine Arbeit. Als
                             wenn sie zudem überzeugt ist, den      für kleine Klassen aus. Ein besse-    Nachfolger gewählt wurde Daniel     Die Anliegen sollen gebündelt und die Kräfte kon-
                             Beruf und die dafür notwendige         res Betreuungsverhältnis attrak-      Gebauer, Schulleiter in Laupers-    zentriert werden. Die Zusammenarbeit zwischen
                             Ausbildung erfolgreich bewältigen      tiviere die Arbeitsbedingungen        wil. Die Konferenz freut sich auf   Bildung Bern und dem VLBM soll gestärkt werden.
                             zu können.»                            und trage dazu bei, die Qualität      die Zusammenarbeit mit ihm.

                                                                                                                                                
                                                                                                                                                FÜR KURZENTSCHLOSSENE:
                                                                                                                                               SCHULE BRAUCHT PERSÖNLICHKEIT
                                                                                                                                                Den Menschen hin zur starken Persön-
                                                                    VERTIEFUNGSABEND                                                            lichkeit unterstützen? Klar. Aber wie?
                                                                    PÄDAGOGISCHER DIALOG                                                        Eine Veranstaltungsreihe der PHBern, von
                                                                                                                                                Berner Gesundheit und Bildung Bern gibt
                                                                    Was:                                                                        Impulse aus verschiedenen Perspektiven.
                                                                    Lernumgebung: Erfahrungen aus der Praxis                                    Der erste Anlass mit Erziehungsdirektorin
                                                                    Wann:                                                                       Christine Häsler findet am Donnerstag,
                                                                    Mittwoch, 15. Januar 2020, 17.15–19.45 Uhr                                  7. November 2019 von 18 bis 19.30 Uhr
                                                                    Wo:                                                                         statt. Jetzt anmelden!
16 — BS 2019 AUSGABE 05

                                                                                                                                                                                                                                                                             17 — BS 2019 AUSGABE 05
                                                                    Schule Blindenmoos, Schliern / Kindergarten Hertenbrünnen, Schliern         www.schule-braucht-persoenlichkeit.ch
                                                                    Wie:
                                                                    Infos und Anmeldung: www.bildungbern.ch > Leistungen > Weiterbildung >
                                                                    Events-und-kurse. Teilnahme gratis, inkl. Verpflegung
                                                                    Wer:
                                                                    Für Lehrpersonen und Schulleitende des Kantons Bern, mit Fokus auf
                                                                    Zyklus 1 und 2
BERNER SCHULE - REVOS Integration Ja Mehrbelastung Nein - ÉCOLE BERNOISE 05/19 - Bildung Bern
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