Institutsbericht 2019 - Institut für sozial-ökologische Forschung
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„Sozial-ökologische Transformationen können nur gelingen und in ihren unvermeidlich turbulenten Phasen auch ertragen werden, wenn sie als gemeinsame Gestaltungsprojekte für ein besseres Leben begriffen werden.“
Inhalt 4 Vorwort 26 Wasserinfrastruktur und Risikoanalysen 6 Das ISOE 27 MULTI-ReUse – Modulares Aufbereitungssystem zur 8 Frankfurter Soziale Ökologie Wasserwiederverwendung 9 Kognitive Integration und Innovation 28 HypoWave – Neue Wege zur Abwasserwiederverwendung in der Landwirtschaft 10 Transdisziplinär forschen 28 IntenKS – Intensivierung der Klärschlammbehandlung 12 Highlights 2019 und -verwertung in China 14 Forschungsschwerpunkte 29 BioFAVOR II – Recycling von Fäkalien aus dezentralen Quellen im Low-Tech-Verfahren 16 Wasserressourcen und Landnutzung 29 netWORKS 4 – Resilient networks: Beiträge städtischer 17 Smart Water Future India – Nachhaltige Lösungen Versorgungssysteme zur Klimagerechtigkeit 2 für den Zukunftsmarkt Wasser 30 INTERESS-I – Integrierte Strategien zur Stärkung urbaner 18 EPoNa – Wasserwiederverwendung in Namibia blau-grüner Infrastrukturen 18 PlastX – Plastikabfälle in Meeren und Ozeanen 30 Abschätzung des Potenzials für die Nutzung von 19 NamTip – Kipppunkte in namibischen Trockengebieten Betriebswasser in Frankfurt am Main 19 ORYCS – Wildtier-Managementstrategien in Namibia 31 Umweltrisiken und Arzneimittel: Schlüsselrolle der Apotheken 20 LIMO – Landnutzung und integrierte Modellierung 31 PlastX – Mikroplastik in Fließgewässern 20 Weschnitz Dialog: Kommunikation und Beteiligung beim 32 PlastX – Chemikalien in Kunststoffprodukten Management von Renaturierungsmaßnahmen 32 PLASTRAT – Plastikeinträge in urbane Gewässer vermindern 21 Entwicklung des Wasserbedarfs in Mitteleuropa – Proxies und Szenarien 36 Energie und Klimaschutz im Alltag 21 Wasserbedarfsprognose 2050 für die Hansestadt Hamburg 37 Sanieren 60plus – Altersgerechte Ansprache, Beratung und 22 Tagesprognosemodell zum Trinkwasserbedarf in Hamburg Begleitung zur Eigenheimsanierung 38 LebensRäume – Instrumente zur bedürfnisorientierten Wohnraumnutzung in Kommunen 38 TRI-HP – Trigenerationssysteme aus mehreren erneuerbaren Energiequellen 39 NaKoDi – Nachhaltiger Konsum und soziale Teilhabe 39 PlastX – Verpackungen und nachhaltiger Konsum 40 Blauer Engel – Umweltkommunikation für Kinder und Jugendliche 40 SuPraStadt – Verbesserte Lebensqualität durch Suffizienzpraktiken im Stadtquartier 41 Geschlechtergerechtigkeit als Beitrag zu einer erfolgreichen Klimapolitik Institutsbericht 2019
44 Mobilität und Urbane Räume 63 DINA – Diversität von Insekten in Naturschutzarealen 45 LebensWert – Strategien für lebenswerte Kleinstädte und 63 SMART – Wissenstransfer für Ergebnisse Gemeinden naturwissenschaftlicher Grun dlagenforschung 46 RoboCab – Autonome Fahrzeuge in Carsharing- und Taxiflotten 64 Biodiversität und Klima: Sozial-ökologische 46 WohnMobil – Innovative Wohnformen und Biodiversitätsforschung Mobilitätsdienstleistungen 64 Dilemmata der Nachhaltigkeit – Metakriterien für 47 Synthesebericht zum Mobilitätsverhalten Schweiz Nachhaltigkeit 47 Mobilitätslabor2020 – Alternativen zum eigenen Auto 48 Verkehrswende: Impulse für Kommunikationskampagnen 68 Nachwuchsgruppe PlastX zum Behaviour Change 70 Vernetzt forschen – International forschen 74 Lehre und wissenschaftlicher Nachwuchs 3 52 Biodiversität und Bevölkerung 77 Strategische Beratung 53 AJAP II – Umweltfreundliche und nachhaltige Bekämpfung 78 Wissenschaftskoordination der Asiatischen Buschmücke 79 Wissenskommunikation 54 MORE STEP – Nachhaltige Entwicklung des mongolischen 80 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Steppenökosystems 87 Wissenschaftlicher Beirat 54 IMAGINE – Integratives Management von Grüner Infrastruktur 88 Nachhaltigkeit im ISOE 55 NormA – Normative Konflikte im Bereich Biodiversität 55 SoCoDES – Sozial-ökologische Dynamiken von Ökosystemleistungen 58 Transdisziplinäre Methoden und Konzepte 59 TransImpact – Wirkungsvolle transdisziplinäre Forschung 60 SynVer*Z – Wirksamkeit von Forschung zur nachhaltigen Transformation von Städten 60 s:ne – Systeminnovation für Nachhaltige Entwicklung 61 BioKompass – Kommunikation und Partizipation für die gesellschaftliche Transformation zur Bioökonomie 61 Begleitforschung zum transdisziplinären Diskurs im Kopernikus-Projekt ENavi 62 EKLIPSE – Mechanismus zur Unterstützung der europäischen Biodiversitätspolitik 62 Capital4Health – Transdisziplinär forschen für die Gesundheitsvorsorge ➜ ISOE.de
Liebe Leserin, lieber Leser, in diesem Jahr feiert das ISOE seinen 30. Geburtstag! Für uns war dieser runde Jahrestag Anlass für eine Rückschau in die Zeit unserer Gründung, aber vor allem für einen kritischen Blick auf das Heute. Die 1980er-Jahre waren die Zeit der neuen sozialen Bewegungen und der Umweltbewegung. Umweltveränderungen wie das Waldsterben oder das Ozonloch machten die Krise der gesell- schaftlichen Naturverhältnisse erstmals für viele sichtbar. In der Folge begann ein Umdenken: Kühlschränke und Spraydosen waren nun FCKW-frei und Abgase wurden besser gereinigt. Deutlich wurde aber auch, dass Grenzwerte und Verbote allein nicht ausreichen, sondern dass ein grundsätzliches Nachdenken über die Beziehungen zwischen Natur und Gesellschaft not- wendig ist. Dafür steht auch die Wiederentdeckung des Nachhaltigkeitsbegriffs. Maßgeblich 4 beigetragen zur dann folgenden Popularisierung dieses neuen Leitbildes haben 1972 der Bericht des Club of Rome, 1983 die von den Vereinten Nationen eingesetzte Weltkommis- sion für Umwelt und Entwicklung und 1992 schließlich auch die UN-Konferenz für Umwelt und Entwicklung. Der Blick zurück auf diese Meilensteine der Nachhaltigkeitsdebatte zeigt aber auch: Hinter uns liegt eine Vielzahl vergebener Chancen, mit der sozial-ökologischen Transformation tat- sächlich ernst zu machen. Heute ist die Krise greifbarer denn je. Eine Jugend, die angesichts der drohenden Klimakatastrophe seit vielen Freitagen ihr Recht auf eine lebenswerte Zukunft einfordert, ist dafür ein klares Zeichen. Neue Sprachbilder wie Heißzeit, Plastikflut oder Insektensterben haben der Krise inzwischen eine medientaugliche Sichtbarkeit gegeben. Der Sachverständigenrat für Umweltfragen spricht in seinem jüngsten Gutachten gar vom „Verwüstungsanthropozän“, das uns droht, wenn wir weiter die planetaren Belastungsgrenzen überschreiten. Manche reagieren auf diese düsteren Fakten mit schlichter Leugnung. Andere verfallen ange- sichts einer womöglich bald eisfreien Arktis in einen neuen Goldrausch. Doch wie kann ein verantwortungsvoller Umgang mit der Krise aussehen? Um die „richtige“ Antwort auf diese Frage ist eine Art Kulturkampf ausgebrochen – in der Gesellschaft insgesamt, aber auch in der Wissenschaft. Wir beobachten mit Sorge, dass dabei etwas Entscheidendes verloren zu gehen droht: ein offener Zugang zur Gestaltung der sozial-ökologischen Transformation, der die wissenschaftlichen Fakten und technologischen Optionen ernst nimmt, ohne sich alleine dadurch in der Wahl der Handlungsoptionen leiten zu lassen. Institutsbericht 2019
Natürlich sind auch wir von der Dringlichkeit der globalen Herausforderungen überzeugt. Aber gerade deshalb halten wir es für wichtig, uns von wirkmächtigen Zukunftsprojektionen zu befreien und einen nur scheinbar paradoxen Aufbruch zu wagen: den in die Gegenwart als einen Gestaltungsraum, in dem wir die mit jeder Krise verbundenen Chancen gezielt nutzen. Diesen Perspektivwechsel haben wir in unserem Jubiläumsjahr zum Ausgangspunkt für un- sere Tagung „Aufbruch in die Gegenwart. Die sozial-ökologische Zukunft heute gestalten“ genommen. Gemeinsam mit den Teilnehmenden haben wir nach Antworten auf die Frage gesucht, wie sozial-ökologische Prinzipien aussehen können, von denen wir uns bei der Zukunftsgestaltung leiten lassen sollten. In den Gestaltungsfeldern Wasser, Biodiversität, Mobilität und nachhaltiger Konsum suchten wir einen offenen Zugang zur Gestaltung der notwendigen sozial-ökologischen Transformation. Außerdem setzten wir uns intensiv mit der Rolle von Wissenschaft auseinander. Sie wird heute immer öfter und mit Nachdruck als legitimierende Instanz für politische Forderungen in die Pflicht genommen. Umgekehrt reagieren auch Wissenschaftler*innen auf den Problem- druck, indem sie immer häufiger das angestammte Aufgabenfeld verlassen – oder zumindest seine Grenzen erweitern – und mit konkreten „To-dos“ an die Politik herantreten. Gleichzeitig 5 ist eine Gegenbewegung erkennbar, die Zweifel an der Wissenschaft demonstriert. Diese Be- wegung sieht Nachhaltigkeitsforschung als Bedrohung gewohnter Lebensweisen. Wir disku- tierten intensiv, welche Rollen und welche Verantwortung Wissenschaft in Krisenzeiten hat und wie sie mit Konflikten umgeht, die aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Erwartungen entstehen. Die Ergebnisse finden Sie ab Januar 2020 auf unserer Homepage. An dieser Stelle geht unser Dank an alle, die diese Diskussionen angeregt und mit ihren Sichtweisen, Erfah- rungen und Argumenten bereichert haben. Im Namen aller Mitarbeiter*innen des ISOE bedanke ich mich schließlich ganz herzlich bei unseren Kooperationspartnern, Freunden, Förderern und Kolleg*innen. Sie alle haben uns im zurückliegenden Jahr bei unseren Projekten und Erfolgen unterstützt und begleitet. Persön- lich danke ich besonders allen Mitarbeiter*innen des ISOE für ihre geleistete Arbeit und ihre außerordentliche Motivation. Dazu gehören auch die studentischen Mitarbeiter*innen und Praktikant*innen, die uns mit großem Engagement unterstützen. Und nicht zuletzt gilt dem Land Hessen unser ausdrücklicher Dank für die geleistete institutionelle Förderung. Dr. Thomas Jahn Sprecher der Institutsleitung ➜ ISOE.de
Das ISOE Das ISOE gehört zu den führenden unabhängigen Wir leben Kooperation. Für unsere Instituten der Nachhaltigkeitsforschung. Seit Partner*innen und unsere Mitarbeiter*innen. 30 Jahren entwickelt das Institut wissenschaft liche Grundlagen und zukunftsfähige Konzepte Derzeit arbeiten 55 Mitarbeiter*innen am ISOE, für Politik, Zivilgesellschaft und Wirtschaft – davon sind 39 Wissenschaftler*innen. Wir sind regional, national und international. aktiver Partner in unterschiedlichen Netzwerken und Kooperationen. Bei unserer Arbeit werden wir von einem internationalen und fachüber Wir finden für komplexe Probleme nach greifenden Wissenschaftlichen Beirat unterstützt. 6 haltige Lösungen. Für Mensch und Umwelt. Als gemeinnütziges Institut finanzieren wir uns hauptsächlich durch öffentliche Fördermittel Wir behandeln zielgerichtet und fallspezifisch die und Aufträge. Darüber hinaus erhalten wir eine drängenden globalen Probleme Wasserknappheit, institutionelle Förderung durch das Land Hessen. Klimawandel, Biodiversitätsverlust und Land degradation. Für konkrete Probleme finden wir nachhaltige Lösungen – im ökologischen, sozia- Wir schaffen Denkräume. Für einen len und ökonomischen Sinne. Die Frankfurter grundlegenden Wandel in Gesellschaft und Soziale Ökologie ist dafür die theoretische Wissenschaft. Grundlage. Wir nehmen eine kritische Position ein, denn nur so können wir erreichen, dass die Lösungen Wir integrieren das Wissen unter- von heute nicht die Probleme von morgen schiedlicher Akteure. Für praxisnahe, werden. Statt starre Ziele zu verfolgen, sehen zukunftsfähige Konzepte. wir Veränderung als Korridore möglicher und wünschenswerter Entwicklungen. Erst auf Wir beziehen die verschiedenen Interessenlagen diese Weise können Alternativen entstehen. der Akteure und ihr Wissen in den Forschungs- Im Denken wie im Handeln. prozess ein. So tragen wir dazu bei, dass Lösungskonzepte in der Praxis besser ange- nommen und umgesetzt werden. Institutsbericht 2019
Meilensteine 1989 1994 1995 Das Institut nimmt seine Erste größere Verbundprojekte Beginn von Projekten zu Arbeit auf mit Projekten für in den Themenfeldern Wasser Gender & Environment die Stadt Frankfurt am und Mobilität und nachhaltigem Konsum Main sowie Greenpeace 2000 2006 2008 Gutachten zur Förderung der Buchveröffentlichung Das ISOE ist Gründungspartner 7 Sozial-ökologischen Forschung „Soziale Ökologie – Grundzüge im Senckenberg Biodiversität und in Deutschland für das BMBF einer Wissenschaft von den gesell- Klima Forschungszentrum (SBiK-F) schaftlichen Naturverhältnissen“ 2008 2012 2012 Soziale Ökologie als Lehrgebiet im SÖF*-Memorandum International rezipierte Masterstudiengang Umweltwissen- „Verstehen – Bewerten – Gestalten. Publikationen schaften der Goethe-Universität Transdisziplinäres Wissen für zu Transdisziplinarität Frankfurt am Main eine nachhaltige Gesellschaft“ 2015 2016 2019 Begutachtung durch Start der SÖF*-Nachwuchsgruppe Tagung „Aufbruch in die den Wissenschaftsrat „PlastX – Kunststoffe als systemi- Gegenwart. Die sozial-ökologische sches Risiko für sozial-ökologische Zukunft heute gestalten“ Versorgungssysteme“ * Förderschwerpunkt Sozial-ökologische Forschung (www.fona.de) ➜ ISOE.de
Frankfurter Soziale Ökologie Schon der Begriff verrät es: Angewandte For- lernen, verallgemeinern wir und erweitern auf schung ist ohne Grundlagenforschung nicht diese Weise beständig unsere sozial-ökologische denkbar. Dieser Maxime folgt auch das ISOE mit Wissensbasis. seinem Forschungsprogramm der „Frankfurter Sozialen Ökologie“. Doch welche Funktion Die Verbindung von Verstehen und Gestalten in hat dieses Programm am ISOE, wie wird es in der Sozialen Ökologie stellt besondere Anforde der täglichen Forschung mit Leben erfüllt? rungen an die Forschung und an die beteiligten Wissenschaftler*innen. Sie bedeutet nämlich, Allgemein sollen Forschungsprogramme helfen, dass wir zugleich analytische Beobachter*innen 8 weiterführende Hypothesen über den Forschungs- und Teilnehmende an gesellschaftlichen Trans- gegenstand zu formulieren und Forschungspro- formationsprozessen sind. Für die wissenschaft zesse zu strukturieren, um diese methodisch zu liche Arbeit ist es aber entscheidend, diese prüfen. Das gilt auch für die Soziale Ökologie. Sie beiden Rollen zu trennen, also das Deskriptive erlaubt uns, gezielt zu fragen, wie Gesellschaften und das Normative auseinanderzuhalten. Unser ihre Beziehungen zu Natur regulieren und wann Forschungsprogramm stellt die Mittel bereit, Gefahr besteht, dass diese sich nicht nachhaltig um diese selbst-reflexive und (selbst-)kritische entwickeln. Und sie hilft uns zu entscheiden, Aufgabe zu leisten. welches Wissen wir benötigen und wie wir es integrieren müssen, um diese Fragen zu beant- Diese Art des Arbeitens an und mit einem For- worten. schungsprogramm stellt uns vor zwei Aufgaben, die sich nur bedingt im Rahmen unserer Projekt- Unser Programm geht aber noch einen Schritt forschung bewältigen lassen: Erstens müssen weiter. Denn wir wollen die gesellschaftlichen wir die Soziale Ökologie kontinuierlich weiterent Naturverhältnisse nicht nur besser verstehen. wickeln, auch indem wir die Fortschritte in Wir wollen dieses Grundlagenwissen auch nutzen, den relevanten Wissenschaftsbereichen integrie- um Möglichkeiten aufzuzeigen, wie sie sich ren. Zweitens müssen wir besonders auch unsere nachhaltig gestalten lassen. Genau dies tun wir neuen Mitarbeiter*innen darin befähigen, die in unseren transdisziplinären Forschungs Grundkonzepte der Frankfurter Sozialen Ökologie projekten an gesellschaftlichen Problemen, zum erfolgreich anzuwenden. Beide Aufgaben ver Beispiel bei der Versorgung der Bevölkerung folgen wir in der aus Mitteln der institutionellen mit sauberem Trinkwasser oder dem Verlust an Förderung des Landes Hessen finanzierten Artenvielfalt. Was wir aus diesen konkreten Fällen Projektreihe „Kognitive Integration“. Institutsbericht 2019
Kognitive Integration und Innovation Ansprechpartner und Raumnutzung“ auf und verknüpfen ihn Thomas Jahn mit aktuellen Fortschritten aus der internationalen jahn@isoe.de Forschung. Eine wichtige Rolle spielen dabei auch drängende theoretische Probleme wie ein gestaltungsorientiertes Verständnis sozial-ökolo- gischer Transformationen. Wie jede andere Forschungseinrichtung lebt das ISOE von wissenschaftlichen Innovationen. Freiräume für Kreativität Damit diese entstehen können, braucht es eine Das Projekt bietet aber auch Freiräume, in denen dynamische Forschungsumgebung, die nach die ISOE-Wissenschaftler*innen mit ungewöhn 9 außen und nach innen für neue Ideen offen ist. lichen Ideen experimentieren können. In soge- Mit dem Projekt „Kognitive Integration und nannten Innovationsküchen können sie für eine Innovation“ schafft das Institut dafür die Voraus- begrenzte Zeit in selbst gewählten Arbeitsformen setzungen. Das Besondere dabei: Am Projekt projektungebunden forschen. „Kognitive Inte sind alle wissenschaftlichen Mitarbeiter*innen gration“ bedeutet aber auch noch etwas ganz des Instituts beteiligt. Das Projekt aktiviert Praktisches: Das Institut muss besonders seine also die gesamte kognitive Diversität des ISOE, neuen wissenschaftlichen Mitarbeiter*innen um wissenschaftliche Innovationen zu er- darin befähigen, die Grundkonzepte der Sozialen möglichen. Es setzt damit eine bereits 2001 Ökologie erfolgreich anzuwenden. Dies ermög begonnene Tradition fort. licht das Projekt durch speziell zugeschnittene Einführungsseminare und regelmäßig statt Soziale Ökologie im Fokus findende Jours fixes, die den Wissensaustausch Im Zentrum der Innovationsarbeit steht die innerhalb des Instituts fördern. Frankfurter Soziale Ökologie. Sie liefert die theoretischen Grundlagen für die empirische, ➜ www.isoe/ki3 transdisziplinäre Forschungsarbeit des ISOE. Projektteam Alle wissenschaftlichen Mitarbeiter*innen Um sie weiterzuentwickeln, nimmt das Projekt des ISOE systematisch Impulse aus dem wissenschaftlichen Kooperationspartner keep it balanced (Dr. Florian Keil) Umfeld des Instituts auf. Dafür gibt es mehrere Laufzeit 04 / 2018 –12 / 2020 Teams. Diese bereiten den eigenen Wissensstand Finanzierung aus Mitteln der institutionellen Förderung des Landes Hessen in Themenbereichen der Sozialen Ökologie wie „Wasser“, „Biodiversität“ und „Alltagspraktiken ➜ ISOE.de
Transdisziplinär forschen Welche Aufgaben kann und muss Wissenschaft legend, die unterschiedlichen Erwartungen der heute wahrnehmen? Der Veränderungsdruck, beteiligten Akteure zu verstehen, ebenso wie der auf Wissenschaft heute ausgeübt wird, ist deren Beziehungen zueinander und ihre Hand- groß: Einerseits sieht sich die Wissenschaft einer lungs- und Entscheidungsmöglichkeiten in Bezug wachsenden politischen und wirtschaftlichen auf politische Machtverhältnisse. Einflussnahme ausgesetzt. Andererseits wächst der legitime Anspruch an die Wissenschaft, Mithilfe des transdisziplinären Forschungsmodus zur Lösung der Probleme des globalen Wandels greifen wir diese Komplexität auf. Die Ansätze das notwendige Wissen zur Verfügung zu stellen. und Methoden der transdisziplinären Forschung 10 Hinzu kommt die Forderung, nicht-wissenschaft- sind geeignet, die Erkenntnisse verschiedener liche Akteure an der Erzeugung wissenschaft wissenschaftlicher Disziplinen und die Erfahrun- lichen Wissens und der Bewertung seiner Folgen gen und das Wissen unterschiedlicher gesell- zu beteiligen. schaftlicher Akteure zusammenbringen. Dies er- möglicht uns ein tief greifendes Verständnis Seit 30 Jahren widmet sich das ISOE diesen Her- sozial-ökologischer Systeme und eine differen- ausforderungen mit dem Forschungsprogramm zierte Einschätzung von Krisensituationen. der „Frankfurter Sozialen Ökologie“. Im Fokus Unsere Arbeit konzentriert sich auf die Themen- stehen hier das veränderte Verhältnis zwischen bereiche Wasser, Energie, Mobilität und Biodiver- Natur und Gesellschaft und die Frage, wie diese sität. Wir untersuchen, inwieweit diese Themen gesellschaftlichen Naturverhältnisse erkannt, miteinander verbunden sind und wie sie von bewertet und gestaltet werden können. In unse- globalen Entwicklungen beeinflusst werden. Wel- rem Forschungsprogramm verbinden wir Grund- che Rolle spielen zum Beispiel die Urbanisierung, lagen- mit anwendungsnaher Forschung: Wir der Klimawandel, der Biodiversitätsverlust oder bearbeiten zentrale theoretische Fragestellungen demografische Entwicklungen für eine nach der Sozialen Ökologie und liefern in unserer haltige Veränderung von Versorgungssystemen? Projektforschung Erkenntnisse, die konkrete Die für diese Integrationsprozesse geeigneten Wege in eine nachhaltige Entwicklung aufzeigen. transdisziplinären Methoden werden am ISOE Hierfür untersuchen wir die komplexen Strukturen ständig weiterentwickelt. So können die Alterna- gesellschaftlicher Probleme immer auch mit Blick tiven, die wir aufzeigen, besser in der Praxis auf die unterschiedlichen Akteursgruppen aus angenommen und umgesetzt werden – als gang- Wirtschaft, Politik und Gesellschaft. Denn für ein bare Wege in Richtung einer nachhaltigen Trans- umfassendes Problemverständnis ist es grund formation der Gesellschaft. Institutsbericht 2019
Der transdisziplinäre Forschungsprozess Gesellschaftliche Gemeinsamer Wissenschaftliche Probleme Forschungs Probleme gegenstand 11 Gesellschaftlicher Produktion von Wissenschaftlicher Diskurs neuem Wissen Diskurs Ergebnisse für die Ergebnisse für die gesellschaftliche Transdisziplinäre wissenschaftliche Praxis Integration Praxis Zum Weiterlesen Jahn, Th. / F. Keil / O. Marg (2019): Lux, A. / M. Schäfer / M. Bergmann / Th. Jahn / O. Marg / Hummel, D. / Th. Jahn / F. Keil / S. Liehr / I. Stieß (2017): Transdisziplinarität: zwischen Praxis und Theorie. E. Nagy / A.-C. Ransiek / L. Theiler (2019): Societal effects Social Ecology as Critical, Transdisciplinary Science – Reaktion auf fünf Beiträge in GAIA zur Theorie of transdisciplinary sustainability research – How can Conceptualizing, Analyzing and Shaping Societal transdisziplinärer Forschung. GAIA 28 (1), 16–20 they be strengthened during the research process? Relations to Nature. Sustainability 9 (7), 1050 Environmental Science and Policy 101, 183–191 ➜ ISOE.de
Highlights 2019 Zehn Jahre Lehre Decolonizing Ecology Mit dem Wintersemester Die „ISOE-Lecture“ an der 2018 / 2019 beteiligt sich das Goethe-Universität Frank- ISOE seit nunmehr zehn furt ist eine Vorlesungsreihe Jahren an der Nachwuchs- für Studierende, Wissen- bildung zur transdiszi- schaftler*innen und die inte- plinären Nachhaltigkeitsforschung in der uni ressierte Öffentlichkeit. Ihre Themen sind aktuelle versitären Lehre. Seit 2008 bietet das ISOE in Fragen der Nachhaltigkeitsforschung. Die Philo- Kooperation mit dem Fachbereich Gesellschafts sophin Barbara Muraca (Oregon State University) 12 wissenschaften der Goethe-Universität Frankfurt gibt mit ihrer Vorlesung „Decolonizing Ecology – das deutschlandweit einzigartige Schwerpunkt- Umweltgerechtigkeit jenseits dominanter west fach „Soziale Ökologie“ im Studiengang Umwelt- licher Naturvorstellungen“ im Januar Einblicke wissenschaften (Master of Science) an. Der in die philosophische Debatte über Umweltethik Studiengang verbindet natur- und gesellschafts und fragt, ob unsere traditionelle westliche wissenschaftliche Perspektiven. Naturvorstellung als Grundlage für einen weltweit gerechten Umweltschutz dienen kann. Frankfurter Nachhaltigkeitsslam Im November 2018 ver Wandel gestalten, Wandel begleiten anstaltet das ISOE zum Wissen und die Kommuni- dritten Mal den Frankfurter kation von Wissen sind Nachhaltigkeitsslam. zentral, um Transformations- Partner ist in diesem Jahr die prozesse in Richtung einer Frankfurter Stadtbücherei. Kurz, prägnant und nachhaltigen Entwicklung unterhaltsam zugleich stellen fünf Wissenschaft- gestalten zu können. Die Wissenschaft übernimmt ler*innen aus Darmstadt, Frankfurt am Main, hier eine wichtige Rolle. Mit ihrer gemeinsamen Köln und Tübingen ihre Forschungsergebnisse Fachveranstaltung „Wandel gestalten, Wandel zu Umwelt- und Nachhaltigkeitsthemen vor. begleiten: Wissenschaft und Kommunikation“ Der Physiker, Science Slammer und Wissenschafts widmen sich das ISOE und die Darmstädter kommunikator Philipp Schrögel moderiert die Schader-Stiftung im Januar aktuellen Ansätzen Veranstaltung. und Methoden der Wissenskommunikation in Transformationsprozessen. Institutsbericht 2019
Wir müssen reden Zukunftsforum Ecornet Etwas mehr als die Hälfte Die vielseitige Verwendung aller Deutschen, 54 Prozent, von Kunststoffen und der gaben in der Umfrage zum zunehmende Konsum haben Wissenschaftsbarometer in den letzten Jahren zu 2018 an, dass sie Vertrauen einem Müllaufkommen in Wissenschaft und Forschung haben. Ist das geführt, das kaum noch zu bewältigen ist. Wie ein Grund zur Freude oder, wie manche glauben, mögliche Lösungsansätze aussehen und wie ein Alarmsignal? Zeugt es von einer Krise im die Verantwortung für dieses Problem verteilt sein Verhältnis zwischen Wissenschaft und Gesell- muss, darüber diskutieren Vertreter*innen aus 13 schaft, wenn 46 Prozent der Vertrauensfrage mit Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft Unentschiedenheit, Vorbehalten oder Ablehnung im Juni beim zweiten Zukunftsforum Ecornet begegnen? Zu einer Diskussion darüber lädt in Berlin. Veranstalter sind die Ecornet-Institute das ISOE im Februar im Rahmen der Frankfurter ISOE und ifeu – Institut für Energie- und Bürger-Universität „Wir müssen reden! Wissen- Umweltforschung Heidelberg. schaft in der Vertrauenskrise?“ ein. 30 Jahre ISOE Behaviour-Change-Kommunikation Das ISOE gehört heute Die Verkehrswende kann zu den führenden Instituten nur gelingen, wenn sich das der Nachhaltigkeitsfor- Verkehrsverhalten ändert. schung in Deutschland. Mit Der Wandel hin zu einer der Tagung „Aufbruch in umwelt- und sozialverträg die Gegenwart. Die sozial-ökologische Zukunft lichen Mobilität, bei der Verkehrsteilnehmer*innen heute gestalten“ lädt das Institut im November sich künftig durch die intelligente Kombination dazu ein, ein Bewusstsein für die Gegenwart klimaneutraler Verkehrsmittel fortbewegen, muss als Gestaltungsraum zurückzugewinnen und sich deshalb durch Kommunikation begleitet und für einen Moment von technologischen Heils unterstützt werden. In einer Studie der Initiative versprechen und den Bildern der drohenden Agora Verkehrswende zeigen ISOE-Mobilitäts ökologischen Katastrophe frei zu machen und forscher, unter welchen Bedingungen Kommuni- gemeinsam zu fragen: „In welcher Welt wollen kationskampagnen zu einem „Behaviour Change“ und können wir leben?“ beitragen können. ➜ ISOE.de
Forschungs schwerpunkte Wasserressourcen und Landnutzung sowie Strategien, um diese zu minimieren. Dabei Wasser prägt das gesamte spielt die Zusammenarbeit mit den involvierten System Erde: Land und Akteuren eine zentrale Rolle. Boden, das Klima, die Men- schen und die Biodiversität. Energie und Klimaschutz im Alltag Deshalb ist es wichtig, das Anspruchsvolle Klimaziele, Management der Wasserressourcen integriert zu wie das 1,5-Grad-Ziel, betrachten und dabei das Ineinandergreifen loka- sind ohne eine Veränderung ler, regionaler und globaler Dynamiken zu ver- von alltäglichen Routinen 14 stehen. Wasser ist eine knappe Ressource. Daher und Konsummustern nicht muss sie nachhaltig genutzt und bewirtschaftet zu erreichen. Zugleich ist es wichtig, die Lebens werden, vor allem in wasserarmen Regionen. qualität der Menschen zu erhalten und soziale Das ISOE untersucht die Handlungsmotive gesell- Teilhabe für alle Bevölkerungsgruppen zu ermög- schaftlicher Akteure, führt sozial-ökologische lichen. Mithilfe von sozialempirischen Studien, Folgenabschätzungen und Modellierungen durch, Feldversuchen und Wirkungsanalysen unter erstellt Prognosen zur Wasserbedarfsentwicklung suchen wir, wie Wege in einen postfossilen All- und entwickelt Szenarien. tag eröffnet werden können – beispielsweise durch klimafreundliche und ressourcenschonende Wasserinfrastruktur und Risikoanalysen Konsumpraktiken, die Verbreitung CO2-armer Die Wasserwirtschaft steht Technologien oder die Entwicklung innovativer weltweit vor großen Heraus- Wohnkonzepte. forderungen: Überalterte und unzureichende Infra- strukturen gefährden die Effizienz und Nachhaltigkeit der Wassernutzung. Hinzu kommen umstrittene Substanzen, die ver- mehrt im Grund- und Trinkwasser nachgewiesen werden. Das ISOE erarbeitet innovative Konzepte, mit denen Infrastrukturen nachhaltig transfor- miert und an veränderte Rahmenbedingungen angepasst werden können. Außerdem entwickeln wir Methoden zur Abschätzung komplexer Risiken Institutsbericht 2019
Mobilität und Urbane Räume Biodiversität wahrgenommen und wertgeschätzt Das Verkehrsaufkommen wird und welche Auswirkungen Bevölkerungs wächst – mit deutlichen entwicklungen, zum Beispiel Migration und Folgen für Mensch und Um- Urbanisierung, auf die Biodiversität haben. welt. Das ISOE untersucht, wie Mobilitätssysteme Transdisziplinäre Methoden und Konzepte nachhaltig und klimaneutral transformiert werden Transdisziplinäre Forschung können. Da neue Mobilitätsangebote und Pla- will Wirkungen erzielen, nungsideen nicht per se nachhaltig sind, unter in dem sie gesellschaftliche suchen wir, wie sie gestaltet sein müssen, Probleme adressiert und 15 damit Mobilitätspraktiken und Mobilitätsstile hierfür integrierte Lösungen nachhaltiger werden können. Die zukunfts entwickelt. Neben praktischem Handlungswissen orientierte Entwicklung urbaner Räume ist eng soll zudem wissenschaftliches Wissen erweitert mit dem Thema Mobilität verbunden. Neben werden, sodass transdisziplinäre Forschung auch Analysen zur Nutzung und Akzeptanz von Mobi- wissenschaftlich wirkungsvoll ist. Kritische litätsangeboten sowie zu Mobilitätsbedürfnissen Transdisziplinarität reflektiert dabei die Bedingun- entwickeln wir schließlich Maßnahmen, mit gen der Wissensproduktion und die Folgen der denen wir die Veränderungen in der Stadt- und Anwendung des neu erzeugten Wissens. Unsere Mobilitätskultur kommunikativ begleiten. Kernaufgabe ist es, die grundlegenden Methoden und Konzepte hierfür zu erarbeiten, indem Biodiversität und Bevölkerung transdisziplinäre Prozesse erforscht, begleitet und Biologische Vielfalt ist eine unterstützt werden. der wichtigsten Lebens- und Überlebensgrundlagen unserer Gesellschaft: Bio diversität sichert unsere Ernährung und unserer Gesundheit, sie dient un- serer Erholung und bietet wertvolle ästhetische und kulturelle Aspekte. Damit besitzt Biodiversität nicht nur eine materielle, sondern auch eine wichtige symbolische Dimension. Vor diesem Hintergrund forscht das ISOE zu der Frage, wie ➜ ISOE.de
Forschungsschwerpunkt Wasserressourcen und Landnutzung Wasser ist eine zentrale Ressource für viele gesellschaftliche Bereiche. Auch für intakte Öko „Um Wassersicherheit 16 systeme und die vielfältigen Formen von Land- weltweit gewährleisten nutzung ist Wasser unerlässlich. Trotz zahlreicher zu können, brauchen wir ein fundamen Impulse für ein nachhaltigeres Management tales Umdenken, bei dem die viel bleiben jedoch wesentliche Probleme bislang fältigen Kopplungen von Wasser und ungelöst. Dazu zählen Übernutzung und Ver- schmutzung unserer Gewässer oder die Degra Landnutzung stärker berücksichtigt dation von Feuchtgebieten und Savannen. Ziel werden.“ unserer Forschung ist, ein besseres Verständnis Ansprechpartner dieser Probleme zu gewinnen, robuste Lösungs- Stefan Liehr, liehr@isoe.de strategien zu entwickeln und damit einen Beitrag zu den Sustainable Development Goals zu leisten. Dies setzt ein fundiertes Wissen über die Zusam- menhänge zwischen gesellschaftlichen Ent wicklungen und der Wasser- sowie Landnutzung voraus, auch auf unterschiedlichen räumlichen Einheiten. Ein weiterer Schwerpunkt unserer Forschung sind sogenannte Kipppunkte von Ökosystemen. Im Themenfeld Landnutzung und Modellierung kooperieren wir mit dem Sencken- berg Biodiversität und Klima Forschungs- zentrum. In der Nachwuchsgruppe PlastX haben wir eine weitere Expertise in der Forschung zu Plastikabfällen in Meeren und Ozeanen aufgebaut. Institutsbericht 2019
Smart Water Future India – Perspektiven für Unternehmen, Export Nachhaltige Lösungen förderung und Wissenschaft für den Zukunftsmarkt Wasser Mehrere Hauptfaktoren erwiesen sich als be sonders relevant für den Eintritt ausländischer Indiens schnell wachsende Städte stehen beim Unternehmen in den indischen Markt, unter Ausbau der kommunalen Infrastruktur vor großen anderem lokale Partnerschaften anzustreben Herausforderungen. Exemplarisch hierfür ist sowie Lösungen statt einzelner Komponenten die südindische Stadt Coimbatore. Hier leben auf bereitzustellen. einer Fläche von 250 Quadratkilometern – das entspricht der Fläche des Stadtgebiets von Frank- Mit Blick auf die Ansatzpunkte der deutschen furt am Main – etwa 1,7 Millionen Einwohner. Exportförderung wurden eine langfristige Schätzungen zufolge wird die Bevölkerung in Vor-Ort-Marktbetrachtung, die Unterstützung den nächsten 30 Jahren um eine weitere Million deutscher Unternehmen bei der Ausschreibungs- zunehmen. Entsprechend wird auch der Wasser- identifikation und -bearbeitung sowie die Ver- bedarf steigen. Somit ist es ausgesprochen dring- marktung und der Wissensaustausch durch den lich, die Wasserver- und Abwasserentsorgung Aufbau von Demonstrationszentren und die zu sichern und dabei zugleich die Belastung der Erleichterung der Durchführung von Pilotprojek- 17 Umwelt zu mindern. Als eine der 100 Smart ten als zentral identifiziert. Cities Indiens hat Coimbatore die Chance, vorbild- liche Lösungen zu realisieren und die Weichen Für die Wissenschaft liegen die Herausforderungen für eine nachhaltige Stadtentwicklung zu stellen. insbesondere in der Entwicklung von techni- schen Innovationen für hochdynamische gesell- Water Innovation Hub als Blaupause schaftliche Prozesse, soziale Innovationen für für schnell wachsende Städte die Tragfähigkeit technischer Lösungsansätze und In Zusammenarbeit mit deutschen Wasser der politisch-institutionellen Einbettung. expert*innen stellte das Projektteam fest, dass vor allem angepasste Lösungen für die kommunale ➜ Abwasserreinigung fehlen sowie ein vernetztes Ansprechpartner Stefan Liehr, liehr@isoe.de Wasserqualitätsmonitoring. Ein Water Innovation Projektpartner Fraunhofer-Institut für Grenzflächen- und Hub soll als Basis für das Herangehen an diese Bioverfahrenstechnik IGB (Leitung); Drees & Sommer Advanced Building Technologies GmbH; trAIDe GmbH Aufgaben und eine langfristige Zusammenarbeit Laufzeit 10 / 2017 – 03 / 2019 dienen. Gleichzeitig wurden Empfehlungen für Förderung Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz lokale Entscheidungsträger erarbeitet: Aufbau und nukleare Sicherheit (BMU), Exportinitiative Umwelt einer guten Datenbasis, Verfolgung eines ganz- technologien (EXI) heitlich strategischen Ansatzes zur Verbesserung der Situation vor Ort, Investition in den Ausbau der lokalen Administration und Einbeziehung von Bevölkerung und Privatwirtschaft. ➜ ISOE.de
EPoNa – Wasserwiederverwendung PlastX – Plastikabfälle in in Namibia Meeren und Ozeanen In den globalen Nachhaltigkeitszielen der Ver Für den Schutz der Weltmeere und der Ökosysteme einten Nationen spielt die Wiederverwendung insgesamt, aber auch zur Minimierung sozio- von Wasser eine wichtige Rolle. Das Forschungs ökonomischer Risiken sind tragfähige Lösungen projekt EPoNa leistet einen Beitrag zu den für einen nachhaltigen Umgang mit Plastik Sustainable Development Goals (SDG), indem unerlässlich. Die Nachwuchsgruppe PlastX es Lösungen zur Wasserwiederverwendung für erarbeitet Lösungen für die Bereiche Plastikalter trockene Regionen der Erde weiterentwickelt: nativen, Plastikvermeidung und Management. Am Projektstandort im Norden Namibias wird Im Teilprojekt „Governance von Meeresmüll: untersucht, wie mit vergleichsweise geringem eine multiskalare Betrachtung“ werden für diese technischem Aufwand kommunales Abwasser Probleme Managementstrategien analysiert. ganzjährig für die Futtermittelproduktion genutzt Dazu wird das notwendige Zusammenspiel von werden kann. Hierfür wird das Abwasser auf bestehenden globalen Regulierungen und lokalen bereitet, sodass dessen Qualität für landwirt- Initiativen näher betrachtet: In einer Fallstudie 18 schaftliche Zwecke ausreichend ist. Um die lang- auf der Insel Phu Quoc in Vietnam, einer Region fristige Nutzung der Anlage zu sichern, werden mit hoher Eintragsrate, wird untersucht, wie in EPoNa technische und nicht-technische Maß das Problem Meeresmüll vor Ort wahrgenommen nahmen sowie geeignete Ansätze für den bei- wird, welche Rolle der Tourismus sowohl bei spielhaften, nachhaltigen Betrieb erprobt. Dazu der Verschärfung des Problems als auch bei gehört der Aufbau einer Kläranlagenpartner- der Entwicklung von Lösungen spielt und wie schaft von Kommunen, um den Austausch von Minimierungsstrategien umgesetzt werden. Fachwissen und Erfahrungen, von personellen Gemeinsam mit Akteuren vor Ort sowie mit wie technischen Ressourcen zu fördern. Zudem internationalen Naturschutzorganisationen werden im Projekt gemeinsam mit den lokalen werden Best Practices für ein nachhaltiges Abfall- Akteuren nachhaltige kommunale Management- und Wassermanagement entwickelt. strukturen entwickelt. ➜ www.plastx.org ➜ www.isoe.de/epona Ansprechpartnerin Johanna Kramm, kramm@isoe.de Ansprechpartner Martin Zimmermann, zimmermann@isoe.de Projektpartner Praxispartner aus den Bereichen Entwicklungs- Projektpartner Technische Universität Darmstadt, Institut zusammenarbeit und Naturschutz IWAR, Fachgebiet Abwasserwirtschaft (Leitung); Institut für Laufzeit 04 / 2016 – 03 / 2021 Umwelttechnik und Management an der Universität Witten / Förderung Bundesministerium für Bildung und Forschung Herdecke; Hochschule Geisenheim, Institute für Bodenkunde (BMBF), Fördermaßnahme Nachwuchsgruppen in der und Pflanzenernährung und Gemüsebau; Aqseptence Group Sozial-ökologischen Forschung GmbH; H. P. Gauff Ingenieure GmbH & Co. KG – JBG Laufzeit 09 / 2016 –12 / 2019 Förderung Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), Fördermaßnahme WavE Institutsbericht 2019 Wasserressourcen und Landnutzung
NamTip – Kipppunkte in namibischen ORYCS – Wildtier-Management Trockengebieten strategien in Namibia Das Savannen-Ökosystem in Namibia ist zuneh- Klimaveränderungen und zunehmender Landnut- mend von Wüstenbildung betroffen. Auslöser zungsdruck bedrohen weltweit die Ökosysteme dafür sind veränderte Umweltbedingungen, in semi-ariden Regionen. Das gilt auch für insbesondere klimatische Extremereignisse wie die namibischen Savannen. Hier ist es vor allem Dürren, und ein wachsender Nutzungsdruck, die konventionelle Viehhaltung, die das Öko etwa durch Weidewirtschaft. Die Desertifikation system bedroht. Für eine Verbesserung der kann schwer umkehrbare Veränderungen des Weideflächen bieten Bewirtschaftungsstrategien Ökosystems zur Folge haben, die sich sehr plötz- mit Wildtieren vielversprechende Potenziale. lich vollziehen. Im Forschungsprojekt NamTip Diese Nutzungsform hat sich jedoch als konflikt- soll das Verständnis dieser kritischen Kipppunkte trächtige Herausforderung für Farmer, Dorfge- verbessert werden. Denn frühzeitig erkannt, meinschaften und Behörden herausstellt. Politische können damit einhergehende Prozesse wie ein Prioritäten, wirtschaftliche Interessen und unter- Verlust an Artenvielfalt noch verhindert oder schiedliche Wertvorstellungen rufen eine Reihe verlangsamt werden. Das Projektteam untersucht von Konflikten und Konflikttypen hervor. Im 19 in Namibias Waterberg-Region sowohl die Projekt ORYCS sollen hierfür geeignete Lösungen ökologischen als auch die sozio-ökonomischen entwickelt werden. Zugleich geht es darum zu Dynamiken, die zu Kipppunkten führen und bewerten, wie Wildtier-Managementstrategien identifiziert geeignete Gegenmaßnahmen. Das die lokalen Rückkopplungsprozesse verändern ISOE verantwortet das Teilvorhaben „Sozial- und welche Optionen daraus für eine bessere ökologische Prozesse und Farmerwissen“. Im Anpassung der Landnutzung an den Klimawandel Mittelpunkt steht hier die Analyse der Wahrneh- in Savannen-Ökosystemen entstehen. Das mung von Desertifikationsprozessen durch die ISOE konzentriert sich auf die vielschichtigen Akteure vor Ort sowie deren lokales Wissen über Handlungsmotive der Stakeholder sowie auf Wüstenbildung und die damit zusammenhängen- das vorhandene indigene und lokale Wissen. den Landnutzungspraktiken. ➜ www.orycs.org ➜ www.isoe.de/namtip2 Ansprechpartner Stefan Liehr, liehr@isoe.de Ansprechpartner Stefan Liehr, liehr@isoe.de Projektpartner Universität Potsdam (Leitung); Freie Universität Projektpartner Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin; Namibia University of Science and Technology (NUST); Bonn (Leitung); Eberhard Karls Universität Tübingen; University of Namibia (UNAM); Namibian Ministry of Environment Universität zu Köln; Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung and Tourism (MET); Namibian Ministry of Agriculture, Water and GmbH (UFZ); University of Namibia (UNAM); Namibia University Forestry (MAWF); Namibian Association of CBNRM Support of Science and Technology (NUST); EduVentures (EduV); Organisations (NACSO); Namibia Agricultural Union (NAU); Agri-Ecological Services (AGRA) AGRA; Etosha Heights Game Safaris Laufzeit 04 / 2019 – 02 / 2022 Laufzeit 02 / 2019 – 01 / 2022 Förderung Bundesministerium für Bildung und Forschung Förderung Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), (BMBF), Fördermaßnahme BioTip Fördermaßnahme SPACES-II ➜ ISOE.de
LIMO – Landnutzung und Weschnitz Dialog: Kommunikation integrierte Modellierung und Beteiligung beim Management von Renaturierungsmaßnahmen Intensive Landwirtschaft und Klimawandel erhöhen den Druck auf die Ökosysteme. Boden- Das von der EU-Wasserrahmenrichtlinie vor- und Wasserressourcen werden zunehmend gegebene Ziel eines guten ökologischen Zustands übernutzt, zeigen Folgen stofflicher Belastungen wird bei etwa 90 Prozent der deutschen Ober und sind den langfristigen Trends, aber auch flächengewässer nicht erreicht. Biodiversität und zunehmenden Extremen infolge des Klimawandels Gewässerstruktur sind zu stark modifiziert, der ausgesetzt. Zudem „zerschneiden“ neue Infra- Schadstoffeintrag ist nach wie vor hoch. Dies gilt strukturprojekte vielerorts die Landschaft. auch für die ca. 60 Kilometer lange Weschnitz – Hieraus entstehen häufig Konflikte zwischen ein Nebenfluss des Rheins im Süden Hessens und verschiedenen Nutzungsgruppen und deren An- Norden Baden-Württembergs. Mit der Deich sprüche an Ökosystemleistungen. Im Forschungs- sanierung auf einem ca. 4,5 Kilometer langen projekt LIMO analysiert das Team die komplexen Abschnitt der Weschnitz bietet sich ein einmali- Wirkungszusammenhänge gesellschaftlicher und ges Gelegenheitsfenster für eine umfassende 20 ökologischer Prozesse. Untersucht werden kriti- Renaturierung des Flusses. In dem Forschungs- sche Kipppunkte der Ökosysteme und mögliche projekt „Weschnitz Dialog“ erfolgt die wissen- Folgen für die Biodiversität. Hierbei schafft schaftliche Erarbeitung von Kommunikations- und die Zusammenführung unterschiedlicher Modellie- Beteiligungsformaten unmittelbar im Zuge der rungsansätze, wie agentenbasierte Modellierung Umsetzung einer Deichsanierung. Das laufende und Bayes’sche Netze, aber auch ein genauer erweiterte Beteiligungsverfahren im Rahmen der Blick auf Stakeholder und ihr lokales Praxis Hochwasserschutzmaßnahme wird hierdurch wissen neue Zugänge zum Verständnis ergänzt. Der innovative Charakter des Projektes sozial-ökologischer Systeme. LIMO ist Teil besteht unter anderem in der Kombination des Kooperationsprojektes mit SBiK-F. von Dialogformaten mit einer vorgeschalteten Konfliktanalyse im Zuge eines konkreten ➜ www.isoe.de/limo Planungsvorhabens sowie einer webbasierten Ansprechpartner Stefan Liehr, liehr@isoe.de Informations- und Beteiligungsplattform. Projektpartner Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung, Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrum ➜ www.isoe.de/weschnitz-dialog (SBiK-F); Goethe-Universität Frankfurt am Main, Fachbereich Geowissenschaften / Geographie Ansprechpartnerin Fanny Frick-Trzebitzky, frick@isoe.de Laufzeit 01 / 2015 –12 / 2021 Praxispartner Gewässerverband Bergstraße; Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald Finanzierung aus Kooperationsmitteln der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung und aus Eigenmitteln Laufzeit 04 / 2019 – 04 / 2021 Förderung Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) Institutsbericht 2019 Wasserressourcen und Landnutzung
Entwicklung des Wasserbedarfs in Wasserbedarfsprognose 2050 für Mitteleuropa – Proxies und Szenarien die Hansestadt Hamburg Die Verfügbarkeit von Wasser wird wesentlich Hamburg ist nach Berlin die einwohnerstärkste durch den natürlichen Wasserhaushalt und Stadt Deutschlands. Aktuelle Prognosen gehen den gesellschaftlich bedingten Wasserbedarf be- von einem weiteren Wachstum der Einwohner- stimmt. Zwischen beidem gibt es ein komplexes zahl aus. Gleichzeitig verringern erwartete Zusammenspiel: So wirken sich etwa die an Effizienzgewinne bei der Wassernutzung durch haltende Urbanisierung, aber auch technologische Haushalte und Unternehmen den Wasserbedarf. Innovationen auf den Wasserbedarf aus. Um Für das Versorgungsunternehmen HAMBURG die Wasserverfügbarkeit auch langfristig zu WASSER ist es wichtig, diesen zukünftigen sichern, ist es wichtig, diese dynamischen Zusam- Bedarf möglichst frühzeitig zu kennen. Wie menhänge zu verstehen und mögliche Folgen schon 2014 aktualisierte das ISOE die Wasser von Maßnahmen der Wasserbewirtschaftung bedarfsprognose nun erneut mit Blick auf das auf den Wasserhaushalt frühzeitig zu bewerten. Jahr 2050. Hierfür analysierte das Team aktuelle Die BfG hat das ISOE damit beauftragt, für Bevölkerungs- und Beschäftigtenzahlen, sozio Mitteleuropa relevante Einflussfaktoren auf den strukturelle Daten und führt Experteninterviews. 21 Wasserbedarf zu ermitteln. Hierzu wurden auf Mithilfe eines integrierten Modells wurden die Basis von Zeitreihen aus der amtlichen Umwelt- Ergebnisse zusammengeführt und in unterschied- statistik und sozio-ökonomischer und meteoro lichen Szenarien abgeschätzt. Diese berücksich logischer Kenngrößen Zusammenhänge zwischen tigen alternative gesellschaftliche, wirtschaftliche Wasserbedarf und gesellschaftlichen Entwicklun- und technologische Entwicklungen, ebenso gen abgeleitet. Dies dient dazu, die Entwicklung wie mögliche Auswirkungen des Klimawandels. des Wasserbedarfs auf unterschiedlichen räum Die Wasserbedarfsprognose ist somit ein Instru- lichen und zeitlichen Skalen für die Vergangen- ment der strategischen Planung, schafft Orientie- heit bis 1950 und mittels Szenarien auch pers- rung in Wasserrechtsverfahren und ermöglicht pektivisch für die Zukunft bis 2050 abzuschätzen. eine nachhaltige und effiziente Wasserwirtschaft in Hamburg. ➜ www.isoe.de/proxies Ansprechpartner Stefan Liehr, liehr@isoe.de ➜ www.isoe.de/wasserbedarfsprognose2050 Laufzeit 01 / 2017 – 06 / 2019 Ansprechpartner Stefan Liehr, liehr@isoe.de Auftraggeber Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG) Laufzeit 03 / 2018 – 04 / 2019 Auftraggeber Hamburger Wasserwerke GmbH ➜ ISOE.de
Tagesprognosemodell zum Veröffentlichungen Trinkwasserbedarf in Hamburg Integrated responses to drought risk in Namibia and Angola Robert Lütkemeier und Stefan Liehr (2019). ISOE Policy Brief 6. Um die Versorgung mit Trinkwasser sicherzustel- Frankfurt am Main len, müssen Kommunen sowohl für langfristige Integrated responses to drought risk in Namibia and Angola Entwicklungen als auch für tägliche Schwankun- Robert Lütkemeier und Stefan Liehr (2019). Water Solutions 3, 56–61 gen des Wasserbedarfs gerüstet sein. Kurzfristig können vor allem Witterungsverhältnisse oder Strategic perspectives for Coimbatore water management and infrastructure Sina Battenberg, Stefan Liehr, kalendarische Effekte den Verlauf des Wasser Marius Mohr, Philip Okito und Alyssa Weskamp (2019). bedarfs beeinflussen. Insbesondere wirken sich die Stuttgart / Frankfurt am Main / Köln zunehmenden Hitzeperioden auf den Tagesspit- Capacity Development for Wastewater Management and zenbedarf aus. Für Wasserversorger ist es deshalb Water Reuse in Informal Partnerships in Northern Namibia Fanny Frick-Trzebitzky, Martin Zimmermann und Thomas Kluge wichtig, die kurzfristige Bedarfsentwicklung (2019). Book of Abstracts. 12th IWA International Conference anhand systematisierter Erfahrungswerte aus der on Water Reclamation and Reuse, Berlin, 16. – 20. Juni 2019, Vergangenheit möglichst genau vorhersagen 756–762 können. Die Wasserförderung kann dadurch im Konflikte um die Renaturierung der Nidda. Eine Analyse im 22 Vorhinein präziser gesteuert und entsprechende Rahmen des Projektes NiddaMan Thomas Fickel, Oliver Schulz, Katharina Campe, Carolin Völker und Heide Kerber Reserven für Spitzenbelastungen vorgehalten (2019). ISOE-Materialien Soziale Ökologie 54. Frankfurt am Main werden. Hierzu hat das ISOE im Auftrag von Millenniumsziele und das Thema Wasser HAMBURG WASSER ein nicht-lineares Prognose- Thomas Kluge (2018). Der Bürger im Staat 68 (4), 240–248 modell zur Berechnung des täglichen Trink Maßnahmensteckbrief E49 NiddaMan – Nachhaltige wasserbedarfs im Versorgungsgebiet erstellt. Bewirtschaftung im Einzugsgebiet der Nidda Die Ergebnisse dieses Tagesprognosemodells sind Ulrike Schulte-Oehlmann und Oliver Schulz (2018). Frankfurt- RheinMain 2030. Zukunftsbild und Maßnahmenkatalog für eine dabei ebenfalls für das vom ISOE entwickelte attraktive, zukunftsfähige und internationale Metropolregion. Langfristmodell relevant, da sich damit auch Frankfurt am Main: FrankfurtRheinMain GmbH, 229 langfristige Auswirkungen des Klimawandels A paradise struggles with trash Heide Kerber und auf den Wasserbedarf abschätzen lassen. Johanna Kramm (2018). Visit Phu Quoc Visitors Guide (10th Edition Jan – Jun), 72–73 ➜ www.isoe.de/tagesprognosemodell-hamburg Man muss einfach irgendwann anfangen Heide Kerber und Johanna Kramm (2019). südostasien – Zeitschrift für Politik Ansprechpartner Stefan Liehr, liehr@isoe.de Kultur Dialog 2 Laufzeit 10 / 2018 – 08 / 2019 Integrated analysis of water management and infrastructure Auftraggeber Hamburger Wasserwerke GmbH in Coimbatore Alyssa Weskamp, Stefan Liehr und Marius Mohr (2018). Stuttgart / Frankfurt am Main / Köln Institutsbericht 2019 Wasserressourcen und Landnutzung
The societal relevance of river restoration Jutta Deffner und Wasserbedarfsprognose 2050 für das Versorgungsgebiet Peter Haase (2018). Ecology and Society 23 (4), 35 von HAMBURG WASSER Fachgespräch Wasserbedarfs prognose für HAMBURG WASSER, 5. September 2019, Grundwasser als Quelle der Welternährung Hamburg (Stefan Liehr) Thomas Kluge (2018). Alnatura Magazin, 36–37 Elephants on commercial land. Analysing social-ecological Households at Risk. Integrated Assessment of Drought drivers of elephant movements and the potential of upcoming Hazard and Social Vulnerability in the Cuvelai-Basin management options Poster, 3rd Multi- / Interdisciplinary of Angola and Namibia Robert Lütkemeier (2018). Research Conference „The Africa we want: Wealth creation Dissertation zur Erlangung des Doktorgrades (Dr. rer. nat.) for Sustainable Growth and Social Transformation“, University der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät der of Namibia (UNAM), 23. – 24. Juli 2019, Windhoek, Namibia Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn. Bonn (Robert Lütkemeier, Stefan Liehr) Inter- and transdisciplinary research: Co-designing solutions Vorträge for sustainable development in Namibia 3rd Multi / Interdisci- plinary Research Conference „The Africa we want: Wealth Rolle und Aufgaben des ISOE bzw. des Projekts creation for Sustainable Growth and Social Transformation“, Weschnitz Dialog Vorstellung des Standes der Vorplanung University of Namibia (UNAM), 23. – 24. Juli 2019, Windhoek, zur Umsetzung der Maßnahmen zum Hochwasserschutz Namibia (Robert Lütkemeier, Stefan Liehr) und der Gewässerentwicklung an der Weschnitz zwischen Keep on moving – Mongolian pastoralism in the light of Einhausen und Biblis, RP Darmstadt, 21. November 2019, current societal transformations POLISES Colloquium Biblis (Fanny Frick-Trzebitzky, Katja Brinkmann, Stefan Liehr) „Pastoralism in Transition: Sustainability, Policies, and Methodischer Ansatz, Ergebnisse und Erfahrungen mit Livelihoods“, Junior Research Group POLISES, UFZ Leipzig, 23 integrierten Wasserbedarfsprognosen am Beispiel 27. – 28. Juni 2019, Leipzig (Lukas Drees) der Metropolregion Hamburg und Gesamtdeutschland Wildlife management in Namibia: Assessing conflicts Fachgespräch zu Integrierten Wasserbedarfsprognosen und among diverse stakeholders Workshop „Social-ecological wasserwirtschaftlicher Fachplanung, Hessisches Ministerium perspectives on biodiversity conflicts“, ISOE, 26. Juni 2019, für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucher- Frankfurt am Main (Robert Lütkemeier) schutz (HMUKLV), 29. Oktober 2019, Wiesbaden (Stefan Liehr, Robert Lütkemeier, Thomas Kluge) Capacity Development for Wastewater Management and Water Reuse in Informal Partnerships in Northern Namibia Das Konzept des Anthropozäns in den Nachhaltigkeits 12th IWA International Conference on Water Reclamation and wissenschaften Deutscher Kongress für Geographie Reuse, DECHEMA, 19. Juni 2019, Berlin (Fanny Frick-Trzebitzky) „Umbrüche und Aufbrüche – Geographie(n) der Zukunft“, DGfG, Geographisches Institut CAU Kiel, 25. – 30. September Wie nähert sich die Forschung dem Thema „Nachhaltiges 2019, Kiel (Johanna Kramm, Fanny Frick-Trzebitzky) Wasserressourcen-Management“? – Die Nidda als Beispiel Seminar Online-Journalismus „Flussgeschichten. Eine No more nomads? How social-ecological dynamics change journalistische Reise entlang der Modau“, Hochschule Darm- pastoralists’ livelihood strategies Poster, Social Simulation stadt (h_da), 5. Juni 2019, Darmstadt / Dieburg (Stefan Liehr) Conference 2019, Johannes Gutenberg Universität Mainz, Faculty 02: Social Sciences, Media, and Sports Institute of Wasser im Anthropozän – Gefahren, Herausforderungen Sociology, 23. – 27. September 2019, Mainz (Lukas Drees, Stefan und Potenziale für die globale Gesellschaft Liehr) Seminar „Der Anthropozän-Diskurs – Sozialwissenschaftliche und interdisziplinäre Perspektiven“, Masterstudiengang Erstellung eines Trinkwassertagesbedarf-Prognose-Modells Umweltwissenschaften, 23. Mai 2019, Goethe-Universität für das Versorgungsgebiet von HAMBURG WASSER Frankfurt am Main (Stefan Liehr) Fachgespräch Wasserbedarfsprognose für HAMBURG WASSER, 5. September 2019, Hamburg (Stefan Liehr) Field Research Capacity development and dissermination evalution NamTip Kick-off-Veranstaltung, Universität Bonn, 16. Mai 2019, Berlin (Katja Brinkmann, Stefan Liehr) ➜ ISOE.de
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