Investors' Outlook "The Bright Side of Life" - Fokus auf die Chancen in 2020 - Asset Management - Vontobel Asset Management
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Asset Management Investors’ Outlook «The Bright Side of Life» – Fokus auf die Chancen in 2020 Dezember 2019 Nur für institutionelle Anleger / nicht zur öffentlichen Anzeige oder Verbreitung
2 Editorial Nur für institutionelle Anleger / nicht zur öffentlichen Anzeige oder Verbreitung «The Bright Side of Life» – Fokus auf die Chancen in 2020 Sehr geehrte Leserinnen und Leser, Wie die armen Seelen in der Abschlussszene von Monty Pythons Komödie «Das Leben des Brian» neigen Ökonomen dazu, im Angesicht widriger Umstände ein optimistisches Lied anzustimmen. In diesem Sinne werfen wir zum Jahresende einen Blick auf die «Bright Side», also die wirtschaftlichen Chancen des kommen- den Jahres 2020, und behalten unsere Risikobereitschaft ungeachtet der reisseri- schen Schlagzeilen der Medien bei. Und offen gesagt sind die Dinge nicht so schlimm, wie sie scheinen. — Handelskriege, Unruhen in Hongkong, die Politik der liegen weiterhin über der kritischen Marke von 50. Auch US-Notenbank, Umweltverschmutzung in Indien, australi- die Verbraucher machen keine Anstalten, den Gürtel sche Buschfeuer, die Degradierung des Schweizer Mittel- enger zu schnallen. Die USA und China scheinen sich feldspielers Granit Xhaka bei Arsenal – mit solch düsteren zumindest einem «Phase 1»-Deal anzunähern, hoffentlich Nachrichten werden wir fast jeden Tag bombardiert. Die gefolgt von weiteren Vereinbarungen. Finanzmärkte quittieren das Ganze mit einem Schulterzu- cken und machen weiter, als sei nichts gewesen. Wie ist — Dennoch sehen wir, wie Monty Pythons Brian, durch- es möglich, dass fast alle Anlageklassen unter scheinbar aus auch die dunklen Seiten. In Deutschland hat sich bei- widrigen Umständen positive Renditen im Jahresverlauf spielsweise der Dienstleistungssektor etwas abge- aufweisen? schwächt, und die Industrieproduktion dürfte sich gerade erst stabilisieren. Die Aussichten für die grösste Volkswirt- «If life seemed jolly rotten in 2018 ...» schaft Europas werden 2020 klarer werden. … there’s something you’ve forgotten in 2019,» – eine wei- tere Anleihe bei Monty Python sei hier erlaubt. In der Tat Wachstum ja, aber nicht allzu viel hat sich die Situation im abgelaufenen Jahr zum Besseren Allerdings sind Vorhersagen über Entwicklungen zum jet- gewandt. Vor etwa zwölf Monaten waren die Zentralban- zigen Zeitpunkt kaum mehr als Rätselraten. Wenn sich das ken damit beschäftigt, die Schrauben anzuziehen. Heute Wirtschaftswachstum auf dem derzeitigen Niveau stabili- scheint der damalige Liquiditätsentzug der US-Notenbank siert, wird es keinen Anstieg der Inflation geben und die Fed längst vergessen, und deren Vorsitzender Jerome Inflationserwartungen werden gedämpft bleiben. In die- Powell könnte die Leitzinsen weiter senken, nachdem er sem Fall wird die Politik der Zentralbanken weder ein Hin- dies in diesem Jahr bereits dreimal getan hat. Auch dernis noch eine zusätzliche Unterstützung darstellen. andere grosse Zentralbanken befinden sich im «Locke- Angenommen, die US-Wachstumsrate wird durchschnitt- rungsmodus» oder unterstützen ihre Wirtschaften durch lich knapp unter 2% liegen, ebenso wie Inflation und Leit- eine Vielzahl von Massnahmen. zinsen. Das wäre ein gutes Umfeld für Anleger. — Vor einem Jahr gab die Weltwirtschaft aufgrund der — Sollten wir eine überraschend starke Wachstumserho- Schwäche des verarbeitenden Gewerbes nach. Zweifel lung mit einem deutlichen Anstieg der Inflationserwartun- bezüglich der Widerstandsfähigkeit des Dienstleistungs- gen (und -raten) erleben, werden die Zentralbanken wie- sektors kamen auf, und es gab Befürchtungen, dass ein der in einen restriktiven Modus übergehen. Das wäre zwar sich verschlechternder Arbeitsmarkt den privaten Kon- gut für die Volkswirtschaften, jedoch schlecht für die sum dämpfen könnte. Der Handelsstreit zwischen den Anleger. Wie immer könnten die Dinge auch anders laufen, USA und China wurde immer heftiger. Heute stehen die aber die stetige Ungewissheit ist ein Kreuz, das die Märkte Aufträge von Industriegütern, gemessen an den Einkaufs- nun mal zu tragen haben. managerindizes des verarbeitenden Gewerbes, vor einer Stabilisierung (siehe Grafik). Der Dienstleistungsbereich Wir bleiben risikobereit verlangsamt sich immer noch, aber die relevanten Indizes Wir bleiben bei unserem risikobetonten Ansatz mit einer
3 Editorial Nur für institutionelle Anleger / nicht zur öffentlichen Anzeige oder Verbreitung Einen Christmas Pudding kann man auf verschiedene Arten betrachten. Wir bevorzugen die „Bright Side“–Leseart. Foto: Alamy Grafiken für AM Version Makro Highlights Grafiken für AM Version 14,5 101,5 1,342 Grafik 1: Wachstums- Übergewichtung und Unsere in Aktien. Inflationsprognosen für hat Risikobereitschaft Grafik: Globale Fertigungsaufträge nähern sich wieder Basis- undleicht sich sogar Alternativszenarien erhöht, da wir unseren Aktienkorb für die kritischer Marke von 50% Industrieländer um einige Schweizer Titel erweitert haben. Staatsanleihen dagegen Verbraucherpreisindex (CPI) bleiben bei uns untergewichtet, Einkaufsmanagerindex während wir Unternehmenspapiere weiterhin positiv 3.0 57 bewerten. Ebenso sind Schwellenländeranleihen für uns 2.5 56 attraktiver als Staatsanleihen aus Industrieländern. Unsere 2.0 55 Übergewichtung in den europäischen Währungen hat sich 1.5 54 verstärkt, 1.0 da wir nun eine Long-Position im Euro gegen- 53 über dem US-Dollar aufbauen neben den jüngst von uns 0.5 52 eingegangen 0.0 Long-Positionen im Schweizer Franken 51 gegenüber 0.0 dem US-Dollar. 1.0 2.0 Derweil 3.0 betrachten 4.0 5.0 wir6.0 Gold 7.0 50 als eine geeignete Absicherung gegen Portfoliorisiken Bruttoinlandsprodukt 49 und als eine attraktive Option in einem Umfeld niedriger 48 USA Europäische Währungsunion China und negativer Japan Zinsen. Schweiz 47 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 — Obwohl Quelle: das momentane Umfeld sicherlich besser sein Vontobel Globale Auftragseingänge (Komposit-PMI) könnte, gehen wir gewissermassen mit einem Monty-Py- Auftragseingänge im verarbeitenden Gewerbe thon-Lied auf den Lippen ins Jahr 2020. Auftragseingänge im Dienstleistungssektor Quelle: Refinitiv Datastream, Vontobel Freundliche Grüsse Grafik 2: Stagnierende Zentralbankbilanzen wieder mit steigender Tendenz Frank Häusler Chief Strategist bei Vontobel In Billionen US-Dollar Grafik 4: Unsicherheit der Weltwirtschaft belastet 16 globales Exportvolumen 14 Uncertainty Index* Exportindex (Veränderung ggü. Vj. in %)
4 Anlagestrategie Nur für institutionelle Anleger / nicht zur öffentlichen Anzeige oder Verbreitung US-Dollar hat Höhepunkt durchschritten: Wir bauen Euro-Positionen auf Der vergangene Monat hat uns in UNTERGEWICHTET NEUTRAL ÜBERGEWICHTET unserer risikofreudigen Positionie- stark leicht leicht stark rung bestärkt. Reichlich frisches Geld von den Zentralbanken und eine Sta- bilisierung der globalen Wirtschaft resultieren in höheren Preisen für Aktien, bei denen wir generell eine leichte Übergewichtung empfehlen. 1 Unser Hauptszenario für das nächste Jahr, «träges Wachstum» lässt eben- Liquide Mittel falls positive Aktienrenditen für Aktien erwarten. Dies gilt zumindest so lange, bis die Zentralbanken ihre Geldschleusen wieder schliessen – was gegenwärtig kaum wahrschein- lich ist. Dass die US-Notenbank von Zinserhöhungen zu -senkungen über- 2 gegangen ist, dürfte den US-Dollar nach wie vor belasten. Wir kaufen Anleihen Euros hinzu und verkaufen im Gegen- zug den Greenback. 3 Aktien 4 Gold 5 Rohstoffe 6 Alternative Strategien Veränderungen zum Vormonat: gleich, erhöht, verringert.
5 Anlagestrategie Nur für institutionelle Anleger / nicht zur öffentlichen Anzeige oder Verbreitung — Dr. Reto Cueni Senior Economist, Vontobel Asset Management Unsere Sicht auf die Welt und unser Risikoausblick über die nächsten zwölf Monate — Der Handelskrieg zwischen den USA und China dürfte im ersten Halbjahr 2020 in einen vorläufigen Vertrag münden, was das Wirtschaftsklima verbessern sollte, obwohl wir dabei keinen Abbau existierender Zölle erwarten. Die Drohung von US-Zöllen auf Autoimporten, ein Damoklesschwert insbesondere für Europa, dürfte im Raum bleiben, ohne jedoch umgesetzt zu werden. Auf Ende Januar erwarten wir das Ausscheiden Grossbritannien aus der EU «ordentlich und mit Vertag», was sich positiv auf die Stimmung auswirken sollte. Die Zentralbanken Unser Bestand an Barmitteln bleibt gering, da dürften die Wirtschaft weiter grosszügig mit Liquidität stützen. wir uns von einer Kombination von Gold und Aktien mehr Rendite versprechen. Bei den — Wir erwarten deshalb nach einer allgemein noch schwachen Konjunktur im Währungen haben wir erneut US-Dollar-Posi- tionen abgebaut. Der Hauptgrund liegt darin, letzten Quartal 2019 eine Wachstumsstabilisierung, gefolgt von einer leichten dass die US-Zentralbank wieder eine deutlich Erholung gegen Jahresmitte. Dabei dürften sich die Eurozone, die Schweiz und expansivere Geldpolitik verfolgt. Neu überge- China als Vorreiter erweisen. Eher schleppend sollten sich im ersten Halbjahr hin- wichten wir neben dem Schweizer Franken auch den Euro. gegen die USA entwickeln, und in Japan wird die Mehrwertsteuererhöhung die Wirtschaft bremsen. Staatsanleihen versprechen im aktuellen Umfeld wenig Renditepotenzial. Wir bleiben — Gegen Ende 2019 sollte die Inflation aufgrund von Basiseffekten substantiell deshalb untergewichtet. Hingegen überge- ansteigen und erst auf das zweite Quartal 2020 hin wieder abnehmen. Trotz der wichten wir Unternehmensanleihen weiter- erwarteten Konjunkturerholung im Jahresverlauf dürfte der Inflationsdruck in den hin, da wir keine Rezession erwarten. Im Bereich Emerging Markets bevorzugen wir Industrieländern aber moderat bleiben. Die Zentralbanken können wohl an ihrer Papiere in Lokalwährungen gegenüber sol- extrem lockeren Geldpolitik festhalten und die angekündigten Lockerungsmass- chen in Hartwährungen, da wir eine Erholung nahmen weiterführen. Erst im zweiten Halbjahr 2020 dürften sie einen neutrale- von Schwellenländerdevisen gegenüber dem US-Dollar erwarten. ren Kurs andeuten. Die Risiken zu unserem Ausblick können in beide Richtungen ausschlagen. Eine unverhofft starke Beruhigung des Handelskonflikts, beispiels- weise aufgrund eines massiven Zollabbaus, könnte die Wirtschaft deutlicher ankurbeln. Eskalieren die Streitigkeiten hingegen, wozu auch die andauernden Aktien bleiben unseres Erachtens gut unter- Spannungen in Hongkong beitragen könnten, dürfte die Konjunktur einbrechen. stützt. Die Gründe hierfür sind die erwartete Ein deutlich anziehender Ölpreis im Zuge einer Verschärfung der Situation im Stabilisierung der Weltwirtschaft und die Hil- Nahen Osten würde wohl hohe Inflations- und niedrigere Wachstumsraten nach feleistung der grossen Zentralbanken, die ihre lockere Geldpolitik bis weit ins Jahr 2020 sich ziehen. weiterverfolgen dürften. US-Titel gefallen uns weiterhin am besten. Neu mischen wir auch wieder Schweizer Aktien bei. Japanische Aktien untergewichten wir nach wie vor. WACHSTUM INFLATION ZENTRALBANKEN Im 3Q resultierte dank solidem Kernrate PCE ist angestie- Nach drei Lockerung- Konsum eine Rate von 2.1%. gen, bleibt aber unter dem schritten 2019 scheint eine Edelmetalle eignen sich weiterhin am besten Abschwächung im 4Q gesehen, Ziel der US-Notenbank. weitere Zinssenkung 1Q als Absicherung für unsere Übergewichtung Stabilisierung im 1Q 2020. 2020 möglich. von Aktien. Allerdings sind wir uns auch bewusst, dass Gold anfällig auf steigende Realzinsen ist. Gleichzeitig dürfte ein mittel- Wachstum im 3Q hielt an. Nominelle Rate und Kern- Die EZB dürfte Wirtschaft fristig schwächerer US-Dollar den Goldnotie- Sentiment schwach, harte teuerung gegen Ende Jahr wie geplant stützen, ohne rungen helfen. Daten positiv. Wir sehen höher gesehen. 2019 weitere Schritte zu niedriges Wachstum 4Q, unternehmen. gefolgt von späterer Erholung. Im Gegensatz zu anderen Anlageklassen PMI verarb. Gewerbe und KOF Tiefe Inflation trotz niedri- Die SNB dürfte ihre Geld- profitieren Rohstoffanlagen kaum von den Vorlaufindikator deuten auf ger Arbeitslosigkeit. Preis- politik kaum vor einer Stützungsmassnahmen der Notenbanken. Abkühlung 3Q/4Q hin. Spätere anstieg gegen Jahresende Kursänderung der EZB Solange sich keine signifikante Erholung der Erholung zeichnet sich ab. erwartet. anpassen. Konjunktur und keine starke Abschwächung des US-Dollar abzeichnet, verzichten wir auf Im Jahr 2020 dürfte die Rate Nominell hoch wegen Weitere Stimulusmass- eine Übergewichtung. auf 5.8% fallen. Ohne ein Entge- Schweinefleisch-Liefer- nahmen wegen schwa- genkommen der USA bei Ein- engpass. Kernrate und chen 4Q-Daten gesehen. fuhrzöllen ist keine Verbesse- Produzentenpreise fallen. Bei den derzeit erhöhten politischen Risiken rung absehbar. können alternative Strategien der Diversifika- tion dienen. Allerdings bleibt ihr Renditebei- Momentum schwächt sich im Kernrate im Oktober rück- Die BoJ dürfte an ihrer trag im Vergleich zu Cash-Anlagen unter Zuge der Konsumsteuererhö- läufig. Dürfte deutlich ausserordentlich lockeren Berücksichtigung des höheren Risikos hung vom Oktober ab. Dies wird unter dem Ziel von 2% Geldpolitik festhalten. bescheiden. Deshalb gewichten wir alterna- auf das Wachstum im 4Q drü- bleiben. tive Strategien insgesamt neutral. cken.
6 Macro Highlights Nur für institutionelle Anleger / nicht zur öffentlichen Anzeige oder Verbreitung «Vom Himmel hoch» kam die Weltwirtschaft 2019 nicht wirklich her – wo geht die Reise hin? Die globale Wirtschaft entwickelte sich 2019 ansprechend, ohne wirklich «Freud’ und Wonne» zu bereiten. Wirklich «gute neue Mär» können wir für 2020 nicht verkünden, gehen aber doch im Rahmen unseres Hauptszenarios von einer relativ rund laufen- den Konjunktur aus — — — Dr. Reto Cueni Sandrine Perret Dr. Sven Schubert Senior Economist, Senior Economist, Head of Strategy Currencies, Vontobel Asset Management Fixed Income Strategist, Vontobel Asset Management Vontobel Asset Management Foto: Gettyimages
7 Macro Highlights Nur für institutionelle Anleger Grafiken / nicht für AM zur öffentlichen Version Anzeige oder Verbreitung Makro Highlights Grafike 14,5 101,5 Grafiken für AM Version Makro Highlights Grafike 14,5 101,5 1,342 Grafik 1: Wachstums- und Inflationsprognosen für Grafik Basis- und Alternativszenarien kritisc — Die Verschärfung des Handelsstreits zwischen1,342 den Grafik 1: Wachstums- und Inflationsprognosen für Grafik USA und China, von der auch Europa in Form von Autozöl- Basis- und Alternativszenarien Verbraucherpreisindex (CPI) kritisc Einkauf len betroffen wäre, sowie das Hin und Her bei den Brexit- 3.0 57 Verhandlungen haben die Weltwirtschaft 2019 in Atem Verbraucherpreisindex 2.5 (CPI) Einkauf 56 gehalten. Dies führte zu einem geringeren Wachstum im 3.0 2.0 57 55 laufenden Jahr im Vergleich zur unserer Prognose vor 2.5 1.5 56 54 einem Jahr. Diese negativen Entwicklungen veranlassten 2.0 1.0 55 53 die wichtigsten Zentralbanken dazu, ihren Kurs von einer 1.5 0.5 54 52 allmählichen Straffung auf eine weitere Expansion umzu- 1.0 0.0 53 51 stellen. Die US-Notenbank (Fed) nahm drei Zinssenkun- 0.50.0 1.0 2.0 3.0 4.0 5.0 6.0 7.0 52 50 gen vor, und die Europäische Zentralbank blieb nicht weit 0.0 Bruttoinlandsprodukt 51 49 zurück. Sie senkte ihren Leitzins einen Tick weiter in den 0.0 1.0 2.0 3.0 4.0 5.0 6.0 7.0 50 48 USA Europäische Währungsunion China negativen Bereich und nahm sogar ihr Programm der Japan Bruttoinlandsprodukt Schweiz 49 47 «quantitativen Lockerung» – also ausserordentliche Mass- 482011 USA Europäische Währungsunion China nahmen zur Stützung der Konjunktur – wieder auf. Zum Quelle: Vontobel Japan Schweiz 47 Ende des Jahres zeigt sich daher ein uneinheitliches Bild: 2011 auf der einen Seite viel Liquidität, auf der anderen Seite Quelle: Vontobel ein schwächeres Geschäftsklima, insbesondere im verar- Quelle: R beitenden Gewerbe, das sensibel auf den Handel reagiert. Grafik 2: Stagnierende Zentralbankbilanzen wieder mit Quelle: R Unser Basisszenario lautet «träges steigender Tendenz Wachstum» (Wahrscheinlichkeit 60%) Grafik 2: Stagnierende Zentralbankbilanzen wieder mit Unser Basisszenario für 2020 ist eine Stabilisierung des steigender In Tendenz Billionen US-Dollar Grafik globalen Wirtschaftswachstums in den ersten Monaten 16 global und eine teilweise Konjunkturerholung zu einem späteren In 14Billionen US-Dollar Grafik Zeitpunkt, die sich vor allem in der Eurozone und einigen 16 12 global Uncerta Schwellenländern vollziehen dürfte. Wir gehen davon aus, 14 10 0 dass sich die Konjunktur in den USA im ersten Halbjahr 12 8 Uncerta 50 auf einem niedrigeren Niveau stabilisiert und erst im zwei- 10 6 0 100 ten Halbjahr 2020 wieder an Dynamik gewinnt. Trotz einer 8 4 50 150 der Wachstumserholung erwarten wir einen moderaten 6 2 100 200 Anstieg der jährlichen Inflation – mit einem raschen 4 0 150 250 Anstieg im ersten Quartal, jedoch einem Rückgang in den 01/08 2 01/10 01/12 01/14 01/16 01/18 200 300 folgenden beiden Quartalen. Daher werden die grössten 0 250 350 US Federal Reserve Zentralbanken voraussichtlich eine defensive Ausrichtung 01/08 Europäische 01/10 Zentralbank 01/12 01/14 01/16 01/18 300 400 beibehalten und die angekündigten Liquiditätsmassnah- Bank of Japan 350 07 US Federal Reserve Aggregierte Bilanz men umsetzen. Europäische Zentralbank 400 Bank of Japan 07 Quelle: Refinitiv Datastream, Zentralbanken, Vontobel — Unser Basisszenario fusst auf mehreren Hauptannah- Aggregierte Bilanz men, die abrupten Veränderungen unterliegen können: Wir Quelle: Refinitiv Datastream, Zentralbanken, Vontobel Quelle: R rechnen nicht mit einer weiteren Eskalation des globalen Lage im Euroraum zu Beginn des Jahres wieder günstiger Handelsstreits und erwarten eine Art «First Phase Deal» Grafik 3: Handelsspannungen zeigt, möglicherweise gefolgt von führen einerzu Umverteilung weiteren Verbes- Quelle: R zwischen den USA und China, der jedoch unserer Ein- der US-Importe serung der globalen Stimmung, wenn China und die USA schätzung nach nicht zu einer Rücknahme der bestehen- Grafik 3: Handelsspannungen einen «First Phase Deal» unterzeichnen.führen zuZudem Umverteilung glauben den Zölle führen wird. Selbst wenn die US-Präsident- der US-Importe wir, dass US-Importe die in %USA ihre Drohung, (Veränderung Strafzölle auf europäische ggü. Vj.*) schaftswahlen das Wirtschaftswachstum im Vorfeld der Autos zu erheben, nicht durchsetzen werden. Ein modera- Wahl am 3. November nicht direkt beeinflussen, könnte ter fiskalpolitischer China US-Importe –13.4 in Impulsggü. % (Veränderung % in derVj.*)Eurozone wird dazu bei- die Aussicht auf eine weniger marktfreundliche Politik im tragen, dass sich das Indonesien – 4.4 %Wirtschaftswachstum im ersten Falle eines Wahlsiegs der Demokraten durchaus zu Markt- Quartal des Malaysia China Jahres –13.4 % stabilisiert –1.2 % und sich im zweiten und störungen führen. In Europa erwarten wir bis Ende Januar dritten Quartal sogar Kanada Indonesien wieder – 4.4–1.0 % % beschleunigt, was zu einer 2020 einen «ordentlichen Brexit mit einem Deal». Wir sind jährlichen Wachstumsrate Brasilien Malaysia –1.2 % führt, 1.1 % die leicht über dem Wert der Auffassung, dass Kriege oder Unruhen im Nahen von 2019 liegt (siehe–Grafik Deutschland Kanada 1.0 % 1). Wir erwarten, dass der 2.5 % Osten und in Hongkong, so bedauerlich sie auch sein angespannte Arbeitsmarkt 1.1 Thailand Brasilien solide % % Lohnzuwächse schafft 3.2 mögen, keine grösseren Folgen haben werden. Auf globa- und die Inflation im Vergleich2.5zu Mexiko Deutschland % 2019 5.0 % moderat ansteigen ler Ebene werden die fiskalischen Impulse keine Rolle lässt, ohne dass sich die Zentralbanken Philippinen Thailand 3.2 %% 5.0 zu einer weniger spielen, aber wir werden voraussichtlich einige positive expansiven Haltung veranlasst5.0 GB Mexiko sehen 6.1%% (siehe Grafik 2). Impulse in der Europäischen Währungsunion (EWU) oder EU 28 Philippinen 5.07.3 %% in China verzeichnen. USA verzeichnet Frankreich GB Verlangsamung: 6.1 % 12.5 % Wachstum Taiwan EU 28 1.5%, Inflation 2.1%,7.3Leitzins % 1.50% 21.3 % Die EWU erholt sich: Wir gehen davon aus, dass die USA12.5 Vietnam Frankreich auf%einem schwachen 34.9 % Wachstum 1.3%, Inflation 1.4%, Leitzinsen –0.5% Niveau in das Jahr 2020 starten werden, wobei Kambodscha Taiwan 21.3 % das 38.5 % Da wir bis Ende Januar mit einem geordneten Brexit mit Wachstum in der ersten Jahreshälfte gedämpft bleibt, Vietnam 34.9 % *Zwischen Jan.–Sept. 2018 und Jan.–Sept. 2019 einem Deal rechnen, gehen wir davon aus, dass sich die sich aber ab dem Sommer wieder beschleunigt. Die anhal- Kambodscha 38.5 % Quelle: Refinitiv Datastream, Vontobel *Zwischen Jan.–Sept. 2018 und Jan.–Sept. 2019 Quelle: Refinitiv Datastream, Vontobel
8 Macro Highlights Nur für institutionelle Anleger / nicht zur öffentlichen Anzeige oder Verbreitung Foto: Gettyimages tende Handelsunsicherheit und die bereits eingeführten Inflation dürfte weit hinter dem Ziel von 2% der Bank of Zölle dürften das verarbeitende Gewerbe weiterhin belas- Japan zurückbleiben. Infolgedessen wird die Zentralbank ten, während sich der – wenn auch solide – Konsum eine an ihrer extrem lockeren Geldpolitik festhalten und das geringere Unterstützung bieten wird als im Jahr 2019. kurze Ende der Zinskurve anpeilen – kombiniert mit einem Zwar erwarten wir keine Rezession in den USA, doch die aus unserer Sicht etwas tieferen negativen Zins –, um eine Risiken einer weiteren Verlangsamung der Schaffung von übermässige Abflachung der Zinskurve zu verhindern und Arbeitsplätzen im Inland sowie eines begrenzten Inflati- die Belastung des Bankensektors zu verringern. onsdrucks könnten zu einer erneuten Senkung der Leit- zinsen durch die Fed im ersten Quartal 2020 führen. Das Schweiz solide: politische Risiko des Wahljahres dürfte die Ungewissheit Wachstum 1.4%, Inflation 0.5%, Leitzins -0.75% im Bereich der Handelspolitik noch verstärken. Unabhän- Wir gehen davon aus, dass sich die Schweizer Wirtschaft gig vom Ergebnis der Präsidentschaftswahlen am 3. im ersten Quartal 2020 stabilisiert und sich zwischen November dürften erhebliche Auswirkungen auf die März und Juni aufgrund der erwarteten Erholung im Finanzmärkte spürbar werden. Die Folgen neuer politi- Euroraum beschleunigt. Voraussetzung ist jedoch, dass scher Massnahmen auf Wachstum und Inflation werden sich das Verhältnis der Schweiz zu «Europa» vor dem Hin- jedoch erst ab 2021 zu Buche schlagen. tergrund eines Referendums oder gar eines Scheiterns der langwierigen Verhandlungen über die bilateralen Ver- China stabilisiert sich: träge zwischen Bern und Brüssel nicht verschlechtert. Die Wachstum 5.8%, Inflation 2.4%, Leitzins 4.35% Inflation dürfte aufgrund der niedrigen Arbeitslosigkeit In unserem Hauptszenario führen die chinesischen Kon- und damit eines moderaten Aufwärtsdrucks auf die junkturmassnahmen sowie positive wirtschaftliche Anzei- Gehälter leicht über das Niveau von 2019 steigen. Die chen in den Industrieländern zu einer Stabilisierung der Schweizerische Nationalbank wird die Zinsen voraussicht- zweitgrössten Volkswirtschaft der Welt und der Schwel- lich nicht ändern und die Tonalität im dritten Quartal nur lenländer im Jahr 2020. Der gedämpfte Kerninflations- vorsichtig von «moderat» zu «neutral» ändern. druck dürfte es der chinesischen Zentralbank ermögli- chen, ihren Lockerungszyklus so lange wie nötig «Starke Verlangsamung» als Risiko- fortzusetzen. Um grosse Herausforderungen wie Überka- szenario (Wahrscheinlichkeit 20%) pazitäten und die hohe Verschuldung zu bewältigen, wird Unser negatives Wachstumsszenario «starke Verlangsa- die Regierung voraussichtlich ihre Reformagenda fortset- mung» könnte durch einige der nachfolgend genannten zen, sobald sich das Wachstum stabilisiert hat. Dadurch ungünstigen Ereignisse ausgelöst werden. Diese Ereig- wird sich die Wachstumsrate im Laufe der Zeit allmählich nisse würden die Industrieländer wahrscheinlich nicht in senken. Der Verlauf des Handelskriegs und das Wachstum eine Rezession (zwei aufeinander folgende rückläufige der Industrieländer werden entscheidend dafür sein, ob Quartale) treiben, könnten jedoch die Unternehmensstim- sich die Aussichten für China und andere Schwellenländer mung und das Verbrauchervertrauen beeinträchtigen. Ein aufhellen oder verschlechtern werden. solches Szenario würde die Weltwirtschaft stark belasten und ähnliche Auswirkungen wie eine Rezession haben Japan kraftlos: (siehe niedrigere BIP/CPI-Prognosen in Grafik 1). Auch Wachstum 0.5%, Inflation 0.9%, Leitzins -0.2% die Inflation wäre deutlich geringer als in unserem Japan gerät unter Druck aufgrund des schwächeren Basisszenario. Wachstums im Ausland, vor allem in China, sowie der Mehrwertsteuererhöhung im Oktober 2019, die den Kon- Von den USA ausgelöste Handelsspannungen sum dämpft. Wir gehen davon aus, dass die Wirtschaft im verschärfen sich vierten Quartal 2019 schrumpfen wird. Die Wachstums- Sollten Spannungen bei den Handelsgesprächen zwi- rate für 2020 wird in unserem Hauptszenario aufgrund der schen den USA und China oder der Europäischen Union oben genannten Schwierigkeiten auf 0.5% sinken, und die und anderen wichtigen Handelspartnern auftreten, könnte
9 Macro Highlights Nur für institutionelle Anleger / nicht zur öffentlichen Anzeige oder Verbreitung Quelle: R Grafik 2: Stagnierende Zentralbankbilanzen wieder mit steigender Tendenz In Billionen US-Dollar Grafik 16 global 14 12 Uncerta 10 0 8 50 die Weltwirtschaft eine deutliche Verlangsamung erleben. lichkeit, 6 dass mehrere europäische Länder ihre Konjunktur 100 Würden sämtliche drohenden US-Zölle auf chinesische durch 4 fiskalische Anreize ankurbeln, so könnten diese 150 Importe oder mindestens die Hälfte der angekündigten Faktoren 2 zusammengenommen zu vielversprechenden 200 US-Importzölle auf europäische Autos umgesetzt, so wür- Aussichten 0 für die Finanzmärkte führen – allerdings nur 250 den die USA und ihre Handelspartner auf eine Rezession 01/08 die Zentralbanken wenn 01/10 01/12 im Laufe 01/14des Jahres 01/16 keine 01/18 über- 300 zusteuern. Die derzeitigen Handelsspannungen hatten schüssige Liquidität abziehen. US Federal Reserve 350 bereits erhebliche Auswirkungen auf die Handelsumver- Europäische Zentralbank 400 teilung und die Warenimporte in die USA (siehe Grafik 3). Bank of Japan 07 Aggregierte Bilanz In diesem negativen Szenario erwarten wir, dass die Zent- ralbanken in Europa, Japan und China mit Zinssenkungen Quelle: Refinitiv Datastream, Zentralbanken, Vontobel und Ankaufprogrammen reagieren (drei Zinssenkungen in Grafiken für AM Version Makro Highlights Grafiken für AM Version den USA und möglicherweise in China, nur eine in der EU 14,5 101,5 Quelle: R oder Japan und die Ausweitung der ausserordentlichen Anleihenkäufe in allen Regionen ausser China). Eine Grafik 3: Handelsspannungen führen zu Umverteilung 1,342 Grafik 1: Wachstums- umfassende und Inflationsprognosen finanzpolitische für Reaktion in den Industrielän- der US-Importe Grafik: Globale Fertigungsaufträge nähern sich wieder Basis- und Alternativszenarien dern dürfte ebenfalls Teil des Instrumentariums sein, wenn kritischer Marke von 50% dieses Szenario eintritt. US-Importe in % (Veränderung ggü. Vj.*) Verbraucherpreisindex (CPI) Einkaufsmanagerindex Chaos durch «No-Deal-Brexit» China –13.4 % 3.0 57 Ein europaspezifisches Risiko wäre ein chaotischer «No- Indonesien – 4.4 % 2.5 56 Deal-Brexit», bei dem keine der Seiten Kompromissbereit- Malaysia –1.2 % 2.0 55 schaft zeigt. In diesem Fall würde ein Grossteil des Handels Kanada –1.0 % 1.5 54 zwischen der EU und Grossbritannien für mehrere Wochen Brasilien 1.1 % 1.0 53 blockiert. Die Konjunkturstimmung und das Unternehmer- Deutschland 2.5 % 0.5 52 vertrauen in der EU und in Grossbritannien würden stark Thailand 3.2 % 0.0 51 nachlassen 0.0 und ein2.0 1.0 erheblicher 3.0 Rückgang 4.0 des britischen 5.0 6.0 7.0 Mexiko 5.0 % 50 BIP um zwei Prozentpunkte würde eine schwere Rezession Bruttoinlandsprodukt Philippinen 5.0 % 49 im Inselstaat auslösen. Das Wachstum im Euroraum würde GB 6.1 % USA Europäische Währungsunion China 48 sich abschwächen oder sogar stagnieren und die gesamte EU 28 7.3 % Japan Schweiz 47 Weltwirtschaft in Mitleidenschaft ziehen. Frankreich 2011 2012 2013 2014 2015 2016 12.5 % 2017 2018 2019 Quelle: Vontobel Taiwan 21.3 % Eskalation regionaler Konflikte VietnamGlobale Auftragseingänge (Komposit-PMI) 34.9 % Auftragseingänge im verarbeitenden Gewerbe Sollten lokale Krisen im Nahen Osten und anderen Teilen Kambodscha Auftragseingänge im Dienstleistungssektor 38.5 % der Welt eskalieren, könnten die Energiepreise in die Höhe *Zwischen Jan.–Sept. Quelle: Refinitiv Datastream,2018 und Jan.–Sept. 2019 Vontobel schnellen und die Stimmung könnte einbrechen, worunter Grafik sowohl2: Stagnierende die Zentralbankbilanzen Schwellen- als wieder auch die Industrieländer mit leiden Quelle: Refinitiv Datastream, Vontobel steigender würden. Dieses Tendenz spezifische Risiko würde das Wachstum deutlich verringern und gleichzeitig die Inflation in die Höhe In treiben. Billionen Selbst wenn die Zentralbanken ein vorüber- US-Dollar Grafik 4: Unsicherheit der Weltwirtschaft belastet gehendes 16 Überschreiten des Ziels für die Gesamtinflation globales Exportvolumen zuliessen, 14 würden die höheren Energiepreise die Wachs- tumsraten 12 dennoch nach unten ziehen. Uncertainty Index* Exportindex (Veränderung ggü. Vj. in %) 10 0 20 «Erholung» 8 als optimistisches Szenario 50 15 (Wahrscheinlichkeit 6 20%) 100 10 Das 4 Gegenstück zu einer «starken Verlangsamung» ist ein 150 5 «Beschleunigungsszenario» 2 mit optimistischer Geschäfts- 200 0 stimmung 0 und einem überraschend starken Wirtschafts- 250 –5 wachstum 01/08 im Jahr 2020. 01/10 01/12 Es könnte 01/14 durch eine unerwar- 01/16 01/18 300 –10 tete positive Wendung in den Handelsgesprächen 350 –15 US Federal Reserve ausgelöst werden, Europäische etwa wenn die USA und China einen Zentralbank 400 –20 «First Phase Bank of Deal» Japan unterzeichnen, der die eingeführten 07 08 09 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 Aggregierte Zölle wieder BilanzDies würde auf formalen Wege eine aufhebt. *Unsicherheit der globalen Wirtschaftspolitik deutliche Deeskalation bewirken, die Unsicherheit verrin- (KKP-gewichtet, gleitender 2-Quartals-Durchschnitt) Quelle: Refinitiv Datastream, Zentralbanken, Vontobel gern (die derzeit recht hoch ist, siehe Grafik 4) und die Globales Exportvolumen (rechte Skala) wirtschaftliche Stimmung weltweit verbessern. Berück- Quelle: Refinitiv Datastream, CPB, Bloom, Baker & Davis, Vontobel sichtigt man darüber hinaus die von den Zentralbanken Grafik 3: zur reichlich Handelsspannungen Verfügung gestellteführen zu Umverteilung Liquidität und die Mög- der US-Importe US-Importe in % (Veränderung ggü. Vj.*)
10 Anleihen Nur für institutionelle Anleger / nicht zur öffentlichen Anzeige oder Verbreitung Starke Anleihenerträge haben die Anleger erfreut – wie geht es weiter? — Sandrine Perret Senior Economist, Fixed Income Strategist, Vontobel Asset Management erholen, doch der allgemeine Preisdruck wird sowohl in den Industrie- als auch den Schwellenländern gedämpft bleiben. Da wir mit einer anhaltend expansiven Geldpolitik rechnen, dürften sich die globalen Renditen mindestens bis zur zweiten Jahreshälfte 2020 auf niedrigen Niveaus verharren. Ab dann erwarten wir eine Beschleunigung des Zu Beginn der Weihnachtszeit verfügen Fixed-Income- Wachstums. In diesem Umfeld gehen wir nicht davon aus, Anleger bereits über ein gutes Renditepolster. Was wird dass die globalen Renditekurven deutlich steiler werden, ihnen das Jahr 2020 bringen? Wir halten an unserer mit Ausnahme von Europa, wo eine geringfügig steilere leichten Untergewichtung in Staatsanleihen fest und Entwicklung wahrscheinlich ist. bleiben bei unserer neutralen Einschätzung globaler Anleihen Grafik 1 und 2 Aktien Grafik 1 und Unternehmensanleihen. Spreads 231,55 der Unternehmensanleihen sind bereits eng 318,55 Insgesamt sind wir leicht untergewichtet positioniert, und — Anleihenanleger haben allen Grund zur Zufriedenheit. dies bereits seit geraumer Zeit. Dies resultiert aus einer Sämtliche Segmente entwickelten sich gut –1,342 so erzielten Grafik 1: Sämtliche Untergewichtung in Fixed-Income-Segmente Staatsanleihen, deren Renditen nahe Grafik 1: Seit jün beispielsweise US-Treasuries und US-Unternehmensan- verzeichnen null liegen. Bei 2019 den solide Renditen Unternehmensanleihen haben sich die Sektoren vor leihen Gesamtrenditen von 7.5% bzw. 14.0% (siehe Grafik Spreads von US-Titeln gegenüber Treasuries verengt – 1). Unterstützt wurde diese Entwicklung in erster Linie d. %, In h. Gesamtrenditen Firmenanleihen in haben sich verteuert – und ein sehr Lokalwährung Entwicklung im 4. Q durch den Anstieg der Anleihenkurse in der ersten Jah- niedriges 14 Niveau erreicht (siehe Grafik 2). Angesichts der Kommunikation reshälfte 2019, als die Renditen im Zuge eines Kurswech- hohen Unternehmensverschuldung in den USA sind wir Dauerhafte Gebrauc 12 sels der US-Notenbank deutlich einbrachen. der Verbrauc 10 Auffassung, dass die verengten Spreads die Anleger kurzfristig 8 nicht für das Risiko von Unternehmensanleihen F — Lässt sich eine derart starke Performance 2020 wie- entschädigen. 6 Auf regionaler Ebene bevorzugen wir euro- Ges derholen? Im vierten Quartal haben die Renditen begon- päische 4 Investment-Grade-Papiere. Die Schwäche des Informationstech nen, sich zu stabilisieren, da der Abwärtstrend der Vorlau- US-Dollar, 2 die Stabilisierung des Wachstums sowie I findikatoren gestoppt scheint. Darüber hinaus hat sich der umfassende 0 Liquidität in einem gedämpften Inflationsum- Gru Handelskonflikt zwischen den USA und China etwas ent- feld dürften bei US-Investment- den Lokalwährungsanleihen Schwellen- Schwellen- Staats- aus Schwel- EU-Investment- US- Im Grade- länderanleihen länderanleihen anleihen Grade- Treasuries schärft. Die Weltwirtschaft wird laut unserer 2020-Prog- lenländern Firmenanleihen 2020 für eine(Lokalw.) (Hartw.) Outperformance sorgen. Eine der Eurozone Firmenpapiere V nose zwar eine Rezession vermeiden können, jedoch nur Beilegung des Handelsstreits zwischen den USA und MS Rendite seit Jahresbeginn (per 25.11. 2019) ein moderates Wachstum verzeichnen. Die Inflation dürfte China Renditen im nächsten Jahr Halbjahr im zweiten könnte 2019ein stärkeres «Risk (per 25.11.2019) sich dank der geldpolitischen Unterstützung durch die on»-Szenario zur Folge haben und letztendlich Quelle: Refinitiv Datastream, Bloomberg Barclays, JP Morgan, Vontobel zu einer Quelle: Factset, MSCI, Vo Zentralbanken von den Tiefständen des Jahres 2019 bedeutenden Aktien Grafik 1 und 2 Erholung der Renditen führen. Anleihen Grafik 1 und 2 231,55 318,55 Grafik 1: Sämtliche Fixed-Income-Segmente Grafik 2: Engejüngster 1: Seit SpreadsZeit vonziehen US-Firmenanleihen deuten Anleger zyklische Grafik 2: Auf Bas verzeichnen 2019 solide Renditen auf geringes Sektoren vor zusätzliches Abwärtspotenzial Europa, Japan u Aktienrisikoprämie* In %, Gesamtrenditen in Lokalwährung Spread in % im 4. Quartal (per 26. November 2019)* Entwicklung Index 12 14 7 Kommunikationsdienstl. 2.9 % 250 10 Dauerhafte Gebrauchsgüter 1.9 % 12 6 8 Verbrauchsgüter 1.1 % 200 10 5 6 Energie 2.6 % 150 8 4 4 Finanzen 3.4 % 6 3 100 2 Gesundheit 5.0% 4 2 Informationstechnologie 5.3 % 0 50 2003 2005 20 2 1 Industrie 4.4 % 0 0 Grundstoffe 3.1 % 0 USA US-Investment- Schwellen- Schwellen- Staats- EU-Investment- US- 2005 2007 2009 2011 –1.2 Immobilien 2013 % 2015 2017 2019 Eurozone Grade- länderanleihen länderanleihen anleihen Grade- Treasuries Firmenanleihen (Hartw.) (Lokalw.) der Eurozone Firmenpapiere Spreads Investment-Grade-Firmenanleihen Versorger –1.7 % ggü. US-Treasuries (per 25.11.2019) *Entspricht 1/Kurs-G MSCI Welt 3.3 % jährigen Staatsanleih Rendite seit Jahresbeginn (per 25.11. 2019) US-Index «wirtschaftspol. Unsicherheit» (gleitender Renditen im zweiten Halbjahr 2019 (per 25.11.2019) Zweimonats-Durchschnitt, rechte Skala, per 25.11.2019) erwarteten Gewinne *In Lokalwährungen, einschliesslich Quelle: Refinitiv Datastream, Bloomberg Barclays, JP Morgan, Vontobel Quelle: RefinitivMSCI, Quelle: Factset, Datastream, Vontobel Nettodividenden Bloomberg Barclays, Vontobel Quelle: Factset, MSCI, V Grafik 2: Enge Spreads von US-Firmenanleihen deuten Grafik 2: Auf Basis von Risikoprämien erscheinen
11 Aktien Nur für institutionelle Anleger / nicht zur öffentlichen Anzeige oder Verbreitung «No Fixed Income»-Zeiten zwingen zu geschärftem Blick auf Aktien — Ireneus Stanislawek, CFA, FRM Equity Strategist, Vontobel Asset Management und schweizerischen Unternehmen könnten dank ihrer hohen Qualität Wirtschafts- und Marktrisiken besser ver- kraften. Höhere Risikoprämie = attraktivere Aktien Generell lässt sich die Attraktivität von Aktien im Ver- Im vierten Quartal wendeten sich Anleger vermehrt gleich zu Anleihen beispielsweise anhand der Risikoprä- zyklischen Aktien zu – ein Zeichen von steigender mie darstellen. Je höher diese ist, desto lohnender sind Zuversicht. Doch der Champagner sollte vorerst noch aus Anlegersicht Aktien gegenüber Anleihen. Die Risiko- im Kühlschrank bleiben. Wir empfehlen eine prämie definieren wir in unserem Beispiel als Differenz ausgewogene Allokation zu Zyklikern und defensiven zwischen der erwarteten Gewinnrendite (erwarteter Aktien Grafik 1 und 2 Anleihen Grafik 1 und 2 Titeln 231,55sowie Schweizer und US-Aktien. Langfristig Gewinn 318,55 pro Aktie in den kommenden zwölf Monaten im bleiben die Aktien jedoch attraktiv. Verhältnis zum aktuellen Kurs) und der Rendite zehnjähri- ger Staatsanleihen. In Europa, der Schweiz und in Japan 1,342 Grafik — Das1:Plus Sämtliche Fixed-Income-Segmente der Aktien von 3% (per 26. November) im Grafik ist 1: Seit jüngster die Risikoprämie Zeithoch, relativ ziehendaAnleger dort diezyklische langfristigen verzeichnen vierten 2019 Quartal solide (siehe Renditen Grafik 1, unterer Balken) ging vor Sektoren Zinsen vornull oder sogar darunter liegen (siehe Grafik nahe allem auf das Konto zyklischer Sektoren wie Industrie 2). Diese Märkte erscheinen auf lange Sicht als attraktiv. oder Informationstechnologie. In %, Gesamtrenditen Die meisten sogenannten in Lokalwährung Der US-Markt Entwicklung im 4.ist hingegen Quartal (per 26.im Hintertreffen, November 2019)* da dort die defensiven 14 Sektoren wie Verbrauchsgüter, Immobilien Marktzinsen höher liegen. Kommunikationsdienstl. 2.9 % oder 12 Versorger lagen hingegen im Minus. Dies ist eine Dauerhafte Gebrauchsgüter 1.9 % typische Sektor-Rotation aufgrund von besseren Kon- Verbrauchsgüter — Für die kurzfristige Performance ist die%Höhe der 1.1 10 junkturaussichten. Man kann diese Haltung als «raus Risikoprämie meist Energie nicht relevant. Dies kann 2.6 % sich aber 8 Finanzen 3.4 % aus 6 der Sicherheit, rein ins Risiko» bezeichnen. ändern, insbesondere in Zeiten starker Verwerfungen an Gesundheit 5.0% 4 den Aktienmärkten wie beispielsweise im Jahr 2008 Informationstechnologie 5.3 % — 2 Unserer Meinung nach sollten die Korken jedoch oder Ende 2018.Industrie In solchen Fällen kann die Aktienrisiko- 4.4 % nicht 0 zu früh knallen, denn die Weltwirtschaft dürfte erst prämie sehr schnell steigen und hartgesottenen Grundstoffe 3.1 Anle- % imUS-Investment- zweiten Quartal Schwellen-2020 Tritt fassen. Schwellen- Staats-BisEU-Investment- es so weit ist, US- gern einen günstigen Einstiegszeitpunkt Immobilien –1.2 % bieten. Im Jahr Grade- können sichländeranleihen Firmenanleihen die (Hartw.) länderanleihen anleihen Aussichten Grade- auch wieder eintrüben. (Lokalw.) der Eurozone Firmenpapiere Treasuries Wir 2019 gingen dieVersorger Risikoprämien –1.7 % an den Aktienmärkten halten deshalb ein ausgewogenes Engagement in «Zykli- hingegen zurück. Auffällig MSCI Welt ist gegenwärtig das3.3 niedrige % Rendite seit Jahresbeginn (per 25.11. 2019) kern» und Renditendefensiven im zweiten Titeln für2019 Halbjahr angebracht, wobei kurz- (per 25.11.2019) Prämienniveau in den USA, was auf einen eher teuren fristig die USA und die Schweiz als besonders attraktiv Markt hindeutet. *In Lokalwährungen, einschliesslich Quelle: Refinitiv Datastream, Bloomberg Barclays, JP Morgan, Vontobel Quelle: Factset, MSCI, Vontobel Nettodividenden erscheinen. Diese sind zwar teuer, doch amerikanische Aktien Grafik 1 und 2 318,55 ente Grafik Grafik 1: 2: Seit Engejüngster SpreadsZeit vonziehen Anleger zyklische US-Firmenanleihen deuten Grafik 2: Auf Basis von Risikoprämien erscheinen Sektoren vor zusätzliches Abwärtspotenzial auf geringes Europa, Japan und die Schweiz attraktiv Aktienrisikoprämie* in % (per 21. November 2019) Spread in % im 4. Quartal (per 26. November 2019)* Entwicklung Index 12 7 Kommunikationsdienstl. 2.9 % 250 10 Dauerhafte Gebrauchsgüter 1.9 % 6 8 Verbrauchsgüter 1.1 % 200 5 6 Energie 2.6 % 4 150 4 Finanzen 3.4 % 3 Gesundheit 100 5.0% 2 2 Informationstechnologie 5.3 % 0 50 2003 2005 2007 2009 2011 2013 2015 2017 2019 1 Industrie 4.4 % 0 Grundstoffe 3.1 % 0 USA Japan U-Investment- US- 2005 2007 2009 Immobilien2011 –1.2 2013 % 2015 2017 2019 Eurozone Schweiz Grade- Treasuries irmenpapiere Spreads Investment-Grade-Firmenanleihen Versorger –1.7 % ggü. US-Treasuries (per 25.11.2019) *Entspricht 1/Kurs-Gewinnverhältnis (KGV) minus Rendite der zehn- MSCI Welt 3.3 % 9) US-Index «wirtschaftspol. Unsicherheit» (gleitender jährigen Staatsanleihen der jeweiligen Länder; KGV bezogen auf die .11.2019) Zweimonats-Durchschnitt, rechte Skala, per 25.11.2019) erwarteten Gewinne der kommenden zwölf Monate *In Lokalwährungen, einschliesslich ontobel Quelle: Quelle:Factset, RefinitivMSCI, Vontobel Datastream, Nettodividenden Bloomberg Barclays, Vontobel Quelle: Factset, MSCI, Vontobel nleihen deuten Grafik 2: Auf Basis von Risikoprämien erscheinen
12 Rohstoffe Nur für institutionelle Anleger / nicht zur öffentlichen Anzeige oder Verbreitung Öl, Metalle & Co. im harten Kampf gegen Aktien — Stefan Eppenberger Investment & Commodity Strategist, Vontobel Asset Management Blick auf die relative Performance von Rohstoffen gegen- über Aktien seit Anfang der 1990er Jahre bestätigt dies (siehe Grafik 1). Erstens stellen wir fest, dass Rohstoffe gegenüber Aktien deutlich im Hintertreffen waren. Zwei- tens springen die insbesondere im vergangenen Jahr- zehnt gestiegenen Opportunitätskosten von Rohstoffin- Rohstoffanleger haben wenig zu lachen. Ihr relativ vestitionen – sprich die Kosten, die durch entgangene hohes Risiko wird seit längerer Zeit nicht mit Renditen Aktienanlagen entstanden sind – ins Auge. Dies ist nicht abgegolten, was sie neidisch auf die Aktienmärkte nur die Folge der schwachen Performance von Rohstoffen, blicken lässt. Ändern könnte sich dies nur bei einem sondern auch der Aktienhausse. Sich langfristig in Roh- deutlichen Anziehen der Inflationsraten, was kurzfristig stoffen zu engagieren scheint gegenwärtig wenig aus- Rohstoffe Grafik 1 und 2 Währungen Grafik 1 jedoch wenig wahrscheinlich erscheint. sichtsreich. Wäre es sinnvoller, kurzfristig zu agieren, also 448,6 535,61 sogenannte taktische Positionen einzugehen beziehungs- — Wie Aktien sind auch Rohstoffe risikoreiche Anlagen. weise bald wieder aufzulösen? Nicht wirklich. Aus der Ihre durchschnittliche Volatilität von 13.5%, 1,342 gemessen in Grafik Grafik 11:geht Rohstoffe hervor,schlagen AktienAktien dass Rohstoffe lediglich, lediglich dann Grafik 1: Euro ge US-Dollar über die vergangenen zehn Jahre, übertrifft wenn schlagenletztere korrigieren konnten, wenn letztere deutlich korrigierten. fairen Wert sehe jene der als sicher geltenden Staatsanleihen bei Weitem. Liesse sich der Nutzen taktischer Rohstoffpositionen aber Rohstoffinvestoren erwarten deshalb eine höhere Ren- möglicherweise Index (100=Anfang anhand 1991) einer detaillierten Betrachtung Wechselkurs dite, doch in den vergangenen zehn Jahren wurden sie einer 120 kürzeren Periode ermitteln? Auch diese Hoffnung 1.80 bitter enttäuscht. Statt eines wenigstens kleinen Plus bei bestätigt sich nicht (siehe Grafik 2). In Zeiten von nachge- 100 1.60 der Rendite hatten sie ein Minus zu beklagen, und dies benden 80 Aktienmärkten, oft im Zuge einer Konjunktureint- 1.40 trotz des höheren Risikos ihrer Anlagen. rübung, 60 fahren Anleger mit Staatsanleihen unter Berück- 1.20 sichtigung 40 der Risiken deutlich besser als mit Rohstoffen. 1.00 Ein Jahrzehnt mit Rohstoffüberangebot 20 0.80 Nun ist ein Zehnjahresvergleich nicht ganz fair, da wäh- Anleger 0 müssen sich in Geduld üben 0.60 rend dieser Zeit der Bau neuer Förderanlagen für ein Soll 1991man also Rohstoffanlagen 1996 2001 gänzlich 2011 2006 meiden? 2016 Dies 1980 1984 198 Überangebot sorgte. So löste beispielsweise der Schiefer- wäre ein Fehlschluss. Ihr Nutzen war beispielsweise in ölboom in den Vereinigten Staaten eine regelrechte den vonRelative Inflation geprägten Performance 1970er Rohstoffe Jahren ggü. Aktienunbestritten. Euro-Dolla Schwemme aus, die für den Erdölpreiskollaps 2014-2015 (Gesamtrendite Doch momentan in USD) die Teuerungsraten bei null, verharren Kaufkraftp Deutliche Korrektur an den Aktienbörsen Standarda verantwortlich war und auch heute noch auf den Kursen und die Aktien befinden sich auf Rekordfahrt – keine lastet. Doch auch längerfristig bekunden Rohstoffe Mühe guten Voraussetzungen für eine Erholung der Rohstoff- Quelle: Refinitiv Datastream, Vontobel Quelle: Refinitiv Datastre im Vergleich zu Anlagen mit ähnlichem Risikoprofil. Ein märkte. Rohstoffe Grafik 1 und 2 Währungen Grafik 1 und 2 448,6 535,61 Grafik 1: Rohstoffe schlagen Aktien lediglich, Grafik 2: Rohstoffe 1: Euro auch inUS-Dollar gegenüber den vergangenen drei – unterbewertet Grafik 2: Yen gilt wenn letztere korrigieren Jahren auf dem fairen Wert absteigenden sehen wir bei 1.27 Ast trat dies währen Index (100=November 2016) Index (100=Anfang 1991) Wechselkurs 105 Index 120 100 1.80 120 Yen-Auf 100 95 1.60 110 wertung 80 90 1.40 100 60 85 1.20 90 40 80 1.00 80 20 75 0.80 70 0 70 0.60 07 08 09 10 1991 1996 2001 2006 2011 2016 651980 1984 1988 1992 1996 2000 2004 2008 2012 2016 60 Handelsgew Relative Performance Rohstoffe ggü. Aktien Nov 16 Euro-Dollar-Kurs Nov 17 Nov 18 Nov 19 MSCI World Kaufkraftparität Aktienmark (Gesamtrendite in USD) Relative Performance Rohstoffe ggü. Aktien Deutliche Korrektur an den Aktienbörsen Standardabweichung (Gesamtrendite +/-1 in USD) Deutliche Korrektur an den Aktienbörsen Quelle: Refinitiv Datastream, Vontobel Quelle: Refinitiv Datastream, Vontobel Quelle: Refinitiv Datastre Grafik 2: Rohstoffe auch in den vergangenen drei Grafik 2: Yen gilt als sicherer Hafen – am deutlichsten
13 Währungen Nur für institutionelle Anleger / nicht zur öffentlichen Anzeige oder Verbreitung Europäische Währungen und japanischer Yen zur Absicherung — Dr. Sven Schubert Head of Strategy Currencies, Vontobel Asset Management schleppende europäische Konjunktur lastet, noch etwas hinauszögern. Allerdings sind wir guten Mutes, dass die Wirtschaft in der Eurozone langsam in Fahrt kommen wird. Die Ankurbelungsmassnahmen der Europäischen Zentral- bank dürften mit der typischen Verzögerung von sechs bis neun Monaten – also im ersten Quartal 2020 – ihre Nach der jüngsten Phase der Stärke ermattet der positive Wirkung entfalten. Dies würde dem Euro gegen- US-Dollar zusehends, und als Folge davon rücken über dem Franken und insbesondere dem US-Dollar Auf- europäische Währungen in den Vordergrund. Auf dem trieb verleihen. alten Kontinent haben wir eine Präferenz für den Euro und den Schweizer Franken. Der japanische Yen sowie Schwellenländerwährungen gut unterwegs Rohstoffe Grafik 1 und 2 Währungen Grafik 1 und 2 verschiedene 448,6 Schwellenländerwährungen dürften Im Zuge der sich stabilisierenden globalen Wirtschaft 535,61 weitere attraktive Anlageoption darstellen. profitieren auch Schwellenländer. Allerdings sehen wir nur moderates Erholungspotenzial, insbesondere auch weil 1,342 Grafik — Für 1: Rohstoffe zyklische schlagenspricht Währungen Aktienunsere lediglich, Erwartung Grafik sich die1:chinesische Euro gegenüber US-Dollar Wirtschaft unterbewertet 2020 bestenfalls – stabilisie- wennweltweiten einer letztere korrigieren Konjunkturstabilisierung und keiner wei- fairen ren WertGleichzeitig dürfte. sehen wir bei nimmt 1.27 die Verwundbarkeit der auf- teren Verschärfung des Handelskriegs zwischen den USA strebenden Volkswirtschaften ab: Ihre Leistungsbilanz- und IndexChina. Auf diesen (100=Anfang 1991) Annahmen basiert unser Hauptsze- defizite Wechselkurs sind rückläufig, die Realrenditen hoch und die nario 120 für 2020. Allerdings könnte sich der Ton zwischen Währungen 1.80 unterbewertet. Für die Emerging Markets den 100 grössten Volkswirtschaften der Welt auch verschär- mögen 1.60 die Wachstumsaussichten moderat sein, doch dies fen. 80 Wir geben deshalb europäischen (EUR, NOK, SEK, ist 1.40aus unserer Sicht ausreichend, um ein Engagement in GBP) 60 Währungspaaren den Vorzug vor «Asien» (AUD, Lokalwährungsanleihen 1.20 zu empfehlen. Unsere Analyse NZD) 40 beziehungsweise dem «amerikanischen Raum» zeigt 1.00 zudem, dass äussere Einflüsse – die Entwicklung des (USD, 20 CAD). Der Schweizer Franken und der weiterhin US-Dollar, 0.80 der Weltwirtschaft und der Marktliquidität sowie deutlich 0 unterbewertete Yen bieten sich als Positionen zur globale 0.60 politische Veränderungen – für ungefähr 70% der Verringerung 1991 der Portfoliorisiken 1996 2001 an. Das2011 2006 britische2016 Pfund Performance 1980 1984 von 1988Schwellenländerwährungen 1992 1996 2000 2004 2008 verantwort- 2012 2016 hat unserer Meinung nach ebenfalls Potenzial, da wir von lich sind. Solche Faktoren dürften Schwellenländern in der einem «weichen Brexit» ausgehen. Relative Performance DerAktien Rohstoffe ggü. Zinsvorteil von ersten Jahreshälfte Euro-Dollar-Kurs2020 weiterhin Rückenwind verleihen. (Gesamtrendite Dollaranlagen gegenüberin USD) anderen Währungen schrumpft Kaufkraftparität Für Lokalwährungsanleihen gehen wir im Jahr 2020 von Deutliche Korrektur an den Aktienbörsen Standardabweichung +/-1 zwar, ist aber immer noch beträchtlich. Dies könnte die einer Performance von rund 10% gegenüber US-Dollaranla- erwartete deutlichere Abschwächung der US-Währung gen aus. Gegenüber Franken-Anlagen sehen wir ein Plus Quelle: Refinitiv Datastream, Vontobel Quelle: Refinitiv Datastream, Vontobel insbesondere gegenüber dem Euro, auf dem auch die von rund 7%, gegenüber Euro-Anlagen ein solches von 5%. Währungen Grafik 1 und 2 535,61 glich, Grafik 1: 2: Euro gegenüber Rohstoffe US-Dollar auch in unterbewertet den vergangenen drei – Grafik 2: Yen gilt als sicherer Hafen – am deutlichsten fairen JahrenWert sehen auf dem wir bei 1.27 Ast absteigenden trat dies während der Finanzkrise 2008 zutage Index (100=November 2016) Wechselkurs Index Index (in US-Dollar) 105 1.80 100 120 3.000 Yen-Auf 1.60 95 110 wertung 2.500 1.40 90 100 2.000 1.20 85 90 1.500 1.00 80 80 1.000 0.80 75 70 500 0.60 70 07 08 09 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 11 2016 651980 1984 1988 1992 1996 2000 2004 2008 2012 2016 60 Handelsgewichteter japanischer Yen en Nov 16 Euro-Dollar-Kurs Nov 17 Nov 18 Nov 19 MSCI World Index (rechte Skala) Kaufkraftparität Aktienmarktkorrektur Relative Performance Rohstoffe ggü. Aktien Standardabweichung +/-1 (Gesamtrendite in USD) Deutliche Korrektur an den Aktienbörsen Quelle: Refinitiv Datastream, Vontobel Quelle: Refinitiv Datastream, Vontobel enen drei Grafik 2: Yen gilt als sicherer Hafen – am deutlichsten
14 Prognosen Nur für institutionelle Anleger / nicht zur öffentlichen Anzeige oder Verbreitung Die wichtigsten Konjunktur- und Finanzmarktprognosen für 2020 USA 2020 Reales BIP-Wachstum 1.5% Inflation 2.1% Leitzins 1 1.50% Rendite 10-jähriger Staatsanleihen1 2.0% EURO-ZONE 2020 Reales BIP-Wachstum 1.3% Inflation 1.4% Leitzins 1 –0.50% Rendite 10-jähriger deutscher Staatsanleihen 1 –0.2% CHINA 2020 Reales BIP-Wachstum 5.8% Inflation 2.4% Leitzins 1 4.35% SCHWEIZ 2020 Reales BIP-Wachstum 1.4% Inflation 0.5% Leitzins 1 –0.75% Rendite 10-jähriger Staatsanleihen 1 –0.6% WECHSELKURSE 1 2020 USD pro EUR 1.16 CHF pro EUR 1.13 CHF pro USD 0.97 ROHSTOFFPREISE 1 2020 Rohöl (Brent, USD pro Fass) 75 Gold (USD pro Unze) 1’500 Finanzmarktprognosen beziehen sich auf das Jahresende 1 Die Pfeile zeigen die Veränderungen zum Vormonat an.
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