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Betriebliche Altersversorgung im Mittelstand 2019 Vorsorge und Personalplanung aus der Sicht von bAV-Verantwortlichen
Inhalt Vorwort 3 Executive Summary 4 Befragung im Profil 6 Befragungsergebnisse 7 BRSG kommt im Mittelstand an 7 Auf dem bAV-Markt zeigt das BRSG noch wenig Wirkung 14 Transparenz, Qualität und Kontinuität prägen Partnerschaften in der bAV 19 Komplexität durch Digitalisierung meistern 24 Glossar 30 Ansprechpartner 31 IMPRESSUM Haftungsausschluss: Alle Angaben wurden sorgfältig recherchiert und zusammengestellt. Für die Richtigkeit und Vollständigkeit des Inhalts sowie für zwischenzeitliche Änderungen übernehmen Redaktion, Verlag und Herausgeber keine Gewähr. © März 2019 Generali Deutschland AG, KompetenzCenter Corporate Solutions, Julia Galetzka, Oeder Weg 151, 60318 Frankfurt am Main F.A.Z.-Institut für Management-, Markt- und Medieninformationen GmbH, Frankenallee 68–72, 60327 Frankfurt am Main (Herausgeber; Geschäftsführung: Dr. Gero Kalt, Hannes Ludwig) FRANKFURT BUSINESS MEDIA GmbH – Der F.A.Z.-Fachverlag, Frankenallee 68–72, 60327 Frankfurt am Main (Verlag und Redaktion; Geschäftsführung: Dominik Heyer, Hannes Ludwig) Alle Rechte vorbehalten, auch die der fotomechanischen Wiedergabe und der Speicherung in elektronischen Medien. Verantwortlicher Redakteur und Autor: Dr. Guido Birkner Gestaltung und Satz: Christine Lambert Lektorat: Kirstin Gründel Druck und Verarbeitung: Boschen Offsetdruck GmbH, Alpenroder Straße 14, 65936 Frankfurt am Main, www.boschendruck.de Diese Studie wurde klimaneutral hergestellt. Der CO2-Ausstoß wurde durch Klimaschutzprojekte kompensiert. Titelfoto: iStock.com/D-Keine ISBN: 978-3-945999-81-3
Betriebliche Altersversorgung im Mittelstand 3 Vorwort Die Marktdurchdringung der betrieblichen Altersversorgung (bAV) im Mittelstand und ins besondere bei den kleinen und mittleren Unternehmen (KMUs) soll steigen – so wollen es der Gesetzgeber sowie alle Experten und Lobbyisten, mit deren Hilfe das Betriebsrenten stärkungsgesetz (BRSG) vor über einem Jahr an den Start gehen konnte. Doch große Effekte, Zuwächse im Markt oder erste Sozialpartnermodelle sucht man bislang vergebens. Jüngst hat das Bundesministerium für Arbeit und Soziales in seiner neuen „Trägerbefragung zur betrieblichen Altersversorgung 2017“, die Kantar Public im Auftrag erstellt hat, sogar von einem leichten Rückgang der Marktdeckung der bAV in Deutschland berichtet. Demnach ist zwar die absolute Zahl der Beschäftigten, die eine bAV-Anwartschaft erworben haben, von Dezember 2015 bis Dezember 2017 von 17,6 Millionen Personen um 2,9 Prozent auf 18,1 Millionen Personen gestiegen. Aber relativ zur Gesamtzahl der Arbeitnehmer im Dezem- ber 2017 bedeutet der Anteil von 55,6 Prozent der Beschäftigten, die eine bAV-Anwartschaft erworben haben, im Vergleich zum Dezember 2015 einen Rückgang um 1 Prozentpunkt. Also Rückschritt statt Fortschritt! War es das schon mit dem BRSG? Nein, antwortet der Mittelstand in unserer Befragung entschieden. Das neue Gesetz bietet gerade seiner Hauptzielgruppe, den KMUs, deutlich mehr Anreize und Möglichkeiten als nur Sozialpartnermodelle, die von Tarifverträgen abhän- gen und deren Zeit erst noch kommen wird. Deshalb wollen wir in der achten Studie unserer Reihe zur „Betrieblichen Altersversorgung im Mittelstand“ den Fokus auf die Elemente des BRSG legen, die die Unternehmen bereits jetzt umsetzen können bzw. müssen. Die Stich- worte hierfür sind unter anderem die Weitergabe der 15-prozentigen Sozialversicherungs- ersparnis der Arbeitgeber, die Förderung für Geringverdiener und die Gleichstellung der betrieblichen Riesterrente mit der privaten Riesterrente. Die Berliner Marktforschungsgesellschaft forsa interviewte im Januar 2019 insgesamt 200 Personalverantwortliche mit der Zuständigkeit für die betriebliche Altersversorgung aus deutschen mittelständischen Unternehmen mit 50 bis 500 Mitarbeitern zu aktuellen Entwick- lungen, zum bAV-Angebot, zum Bedarf an Produkten und Services sowie zum HR-Manage- ment. Dabei erfolgte die Erhebung in Form computergestützter Telefoninterviews anhand eines strukturierten Fragebogens nach der Methode des Computer Aided Telephone Intervie- wing (CATI). Die Befragten wurden im Rahmen einer systematischen Zufallsauswahl ermittelt. Wir führen zusammen mit den Ergebnissen der früheren Studien seit 2011 Zeitreihen zu mehreren Fragen fort. Generali Deutschland F.A.Z.-Institut
4 Betriebliche Altersversorgung im Mittelstand EXECUTIVE SUMMARY: Auch ohne Sozialpartnermodell nutzt der Mittelstand bereits das BRSG Noch ist kein Sozialpartnermodell an den Start gegangen, doch der Mittelstand nutzt bereits jetzt immer mehr Elemente aus dem Betriebsrentenstärkungs- gesetz (BRSG). So haben sich bereits viele Betriebe auf die aktuelle bzw. künftige Weitergabe der SV-Ersparnis des Arbeitgebers an den Arbeitnehmer vorbereitet. Bislang ist das BRSG bei der Marktdurchdringung aber noch nicht zu spüren. Auf die immer größere Komplexität der bAV antworten die Betriebe mit der F orderung nach ganzheitlichen digitalen Lösungen, die über das reine bAV-Produkt hinausgehen. Mittelständische Betriebe beginnen, Der Mittelstand braucht mehr komplexe das BRSG mit Leben zu füllen digitale Lösungen, um die wachsende Komplexität der bAV und der Digitalisierung Ob ein erstes Sozialpartnermodell nun bald auf den in den Griff zu bekommen Markt kommt oder nicht: Der Mittelstand wartet nicht länger ab, sondern nimmt das BRSG schon heute aktiv Der Mittelstand steht vor wachsenden Herausforderun- an und plant konkrete Schritte, um Teile des Gesetzes gen für die bAV – durch die Digitalisierung, durch lau- im eigenen Betrieb anzuwenden. Vor allem größere Be- fend neue Complianceanforderungen und durch den triebe greifen die Möglichkeiten des Gesetzes aktiv anhaltenden Niedrigzins und die daraus resultierenden auf. Eine knappe Mehrheit aller befragten Betriebe ist Belastungen für die Pensionsverpflichtungen. Deshalb seit Jahresbeginn so aufgestellt, dass sie die 15-pro- wünschen sich die Betriebe nicht nur einfache bAV-Pro- zentige Sozialversicherungsersparnis des Arbeitgebers dukte, sondern sie benötigen von den Anbietern mehr an die Arbeitnehmer weitergeben könnten. Auch hier komplexe digitale Lösungen, die über das reine Vorsor- sind die größeren Betriebe die Vorreiter. Da diese Vor- geprodukt hinaus auch die digitale Infrastruktur für das schrift für alte Verträge aber erst ab 2022 gilt, warten Unternehmen und für die Beschäftigten bereitstellen die meisten Betriebe mit den Vorbereitungen dafür können. Dabei wollen die Betriebe die Lösung aus noch ab. Von den anderen knapp 50 Prozent, die noch einer Hand bekommen und nicht auf verschiedene nicht auf die Weitergabe der SV-Ersparnis vorbereitet Dienstleister angewiesen sein, mit denen sie über ver- sind, plant nur ein kleiner Teil, das in nächster Zeit schiedene Kanäle kommunizieren müssten. nachzuholen, während die übrigen Unternehmen das Thema noch nicht auf die Agenda gesetzt haben. Weiterhin spricht sich die große Mehrheit der befragten Betriebe für Gruppenverträge als Zukunftsmodell aus. Inzwischen nehmen auch immer mehr Beschäftigte im Dabei geht es auch um Lösungen, die die bAV-Anbieter Mittelstand das Gesetz wahr und sprechen mit der ei- unabhängig vom BRSG bereitstellen. Insbesondere grö- genen Personalabteilung darüber. So gibt gut jeder ßere Betriebe mit 250 bis 500 Mitarbeitern zeigen ein fünfte bAV-Entscheider an, mit den Mitarbeitern über großes Interesse an solchen Gruppenverträgen, doch das neue Gesetz zu reden auch eine Mehrheit der kleineren Firmen meldet hierbei Bedarf an.
Betriebliche Altersversorgung im Mittelstand 5 Gegen die Komplexität: Die Betriebe wünschen Trotzdem steht der bAV-Markt nicht still. Kräftig zuge- sich eine einfache Administration, Transparenz legt gegenüber dem Vorjahr haben die gemischt finan- bei Leistungen und Produkten sowie Versicherer zierten bAV-Modelle, während die reine Entgeltumwand- als Kooperationspartner in der bAV lung nach wie vor in nahezu allen Betrieben im bAV- Portfolio zu finden ist. Die Direktversicherung dominiert Der Mittelstand setzt nicht nur auf digitalisierte Ge- zwar den Markt aus Sicht der Durchführungswege, samtpakete, sondern erwartet von den Produktanbie- doch Pensionsfonds, Individualmodelle und Zeitwert- tern und Serviceleistern auch, dass ihre Lösungen sie konten legen deutlich zu. An einer Stelle zeigt das konkret in der Administration von bAV-Modellen unter- BRSG bereits jetzt positive Resultate: Die betriebliche stützen und dass sich Produkte und Leistungen trans- Riesterrente weist Wachstum auf. parent bewerten lassen. Fast alle befragten bAV-Ent- scheider führen eine einfache Verwaltung als wichtigs- tes Auswahlkriterium für bAV-Lösungen an. Einfachheit Die arbeitgeberfinanzierte bAV bleibt eines bedeutet aber auch, dass es für die Betriebe einfach der wirksamsten Bindungsinstrumente für sein soll, die Leistungen und Prozesse des bAV-Plans Mitarbeiter im Mittelstand, flexible Arbeitszeit- zu überprüfen. Deshalb bestehen die bAV-Entscheider modelle verzeichnen die höchste Zufrieden- auf einem hohen Maß an Transparenz des bAV-Produk- heit seitens der Arbeitgeber tes. Die bAV mit einer Arbeitgeberbeteiligung bleibt auch in Auch spielen Sicherheit in der Kapitalanlage und Flexi- der diesjährigen Befragung ein Top-3-Instrument für die bilität in mehrfacher Hinsicht eine große Rolle für die Bindung von Mitarbeitern. Somit zeigt sich: Obwohl die Unternehmen. Deshalb bleiben Versicherer die wich- Marktdurchdringung der bAV im Mittelstand insgesamt tigsten Kooperationspartner des Mittelstands in der stagniert oder bei einzelnen Personengruppen sogar bAV. Dabei geben weiterhin eine langjährige Zusam- leicht rückläufig ist, wissen die meisten Unternehmen menarbeit sowie überzeugende Produkte und Dienst- um die positive Wirkung einer arbeitgeber(mit)finanzier- leistungen den Ausschlag für den einzelnen Dienstleis- ten Betriebsrente auf die Beschäftigten. Entsprechend ter. Auch Pensionskassen und Versicherungsmakler hoch fällt die Zufriedenheit der Betriebe mit diesem spielen im langfristig orientierten bAV-Markt als Player Instrument mit einem Gesamtwert von 87 Prozent aus. eine zentrale Rolle. Davon sind allein 41 Prozent sehr zufrieden mit der bAV. Das BRSG bringt die Marktdurchdringung der Den höchsten Grad an Zufriedenheit erzielen flexible betrieblichen Altersversorgung im Mittelstand Arbeitszeitmodelle. Immerhin bieten fast sieben von noch nicht spürbar voran zehn Betrieben ihren Beschäftigten solche Modelle an. Allein 59 Prozent der befragten Unternehmen sind mit Die Marktdurchdringung ist im Jahr nach dem Inkraft- Arbeitszeitmodellen sehr zufrieden. Auch Home-Office- treten des BRSG nicht spürbar vorangekommen. Ledig- Regelungen kommen in den Betrieben sehr gut an. Die lich für die Mitarbeiter, die eine bAV nutzen und über Zufriedenheit der Arbeitgeber mit solchen Angeboten eine Anwartschaft verfügen, vermelden die befragten ist im Vergleich zum Vorjahr deutlich gestiegen, wäh- Betriebe einen leicht gestiegenen Marktanteil. Bei den rend Sachentgelte stark an Zustimmung verloren Führungskräften ergibt die Befragung sogar prozentu- haben. ale Rückgänge in der Marktdurchdringung im Vergleich zur Befragung im Vorjahr.
6 Betriebliche Altersversorgung im Mittelstand BEFRAGUNG IM PROFIL: Design und Methodik der Studie Stichprobengröße, Untersuchungszeitraum: Die Erhebungsmethode: Die Befragung erfolgte in Form Marktforschungsgesellschaft forsa befragte vom computergestützter Telefoninterviews anhand eines 8. bis 31. Januar 2019 insgesamt 200 Personalver- strukturierten Fragebogens nach der CATI-Methode. antwortliche mit bAV-Zuständigkeit in deutschen Un- Die Erhebung führte forsa im Rahmen einer Exklusiv- ternehmen mit 50 bis 500 Mitarbeitern. studie durch. Auswahlverfahren: Die Befragten wurden über eine Statistische Fehlertoleranz: In der Gesamtstichprobe systematische Zufallsauswahl auf der Basis der Hop- beträgt sie +/–7 Prozentpunkte. penstedt-Firmenkundendatenbank und einer Scree- Zusammensetzung der Stichprobe: Die Befragungs- ningfrage zum Verantwortungsbereich ermittelt. ergebnisse lassen sich nach der Anzahl der Mitar- beiter in kleinere (50 bis unter 100 Mitarbeiter; 35 Prozent), mittlere (100 bis unter 250 Mitarbeiter; Unternehmen nach Branche 41 Prozent) und größere Betriebe (250 bis 500 Mit- (Branchenzugehörigkeit der befragten Unternehmen, in %) arbeiter; 25 Prozent) differenzieren. Maschinen- und Anlagenbau 14 Sonstige verarbeitende Industrie 10 Bau/Handwerk 9 Funktion der interviewten bAV-Verantwortlichen (in %) Handel 9 11 5 2 2 Elektrotechnik/Elektronik 8 8 8 49 Nahrungs- und Genussmittel 7 9 17 Finanzdienstleistungen 6 Leiter der Personalabteilung/HR Kommunikation/IT 6 Personalreferent Leiter bAV Gesundheitswesen 5 Leiter Buchhaltung/Entgeltabrechnung Mitglied der Geschäftsführung mit Verantwortung Beratende Dienstleistungen 5 für die Personalabteilung Leiter der Geschäftsführung Sonstige Dienstleistungen 4 Personalvorstand/Arbeitsdirektor Kaufmännischer Leiter Chemie 4 Vorstandsvorsitzender Prokurist Fahrzeugbau und -zubehör 4 Quelle: Generali Deutschland, F.A.Z.-Institut. Transport, Verkehr, Logistik 3 Medien, Presse, Verlagswesen 3 Größe der Unternehmen nach Mitarbeitern Textil/Bekleidung 3 (Anzahl der Mitarbeiter der befragten Unternehmen, in %) Gas/Strom/Wasser 2 250 bis 500 50 bis unter 100 Umwelttechnologie/ 2 25 Entsorgung/Recycling 35 Pharma, Biotechnologie 2 Bildung 1 41 Hotel- und Gaststättengewerbe 1 100 bis unter 250 Quelle: Generali Deutschland, F.A.Z.-Institut. Quelle: Generali Deutschland, F.A.Z.-Institut.
Betriebliche Altersversorgung im Mittelstand 7 BEFRAGUNGSERGEBNISSE: BETRIEBSRENTENSTÄRKUNGSGESETZ BRSG kommt im Mittelstand an Der Mittelstand nimmt das Betriebsrentenstärkungsgesetz (BRSG) heute aktiv an und plant konkret, Teile des Gesetzes in den Betrieben anzuwenden. Auch die Beschäftigten nehmen das Gesetz wahr und sprechen mit der eigenen Personalab- teilung darüber. Vor allem größere Betriebe greifen die Möglichkeiten des Gesetzes aktiv auf. Eine knappe Mehrheit der Betriebe ist seit Jahresbeginn so aufgestellt, dass sie die 15-prozentige SV-Ersparnis des Arbeitgebers an die Arbeitnehmer weitergeben können. Auch hier sind die größeren Betriebe die Vorreiter. Während es auf der Ebene der Sozialpartner in allen Das BRSG kommt vor allem in größeren Betrieben mit Branchen noch ruhig ist, bewegt sich im Mittelstand in 250 bis 500 Mitarbeitern zur Sprache (29 Prozent), Sachen BRSG einiges. Das gilt auch für die Beschäftig- während lediglich 13 Prozent der Betriebe mit 50 bis ten. Haben vor einem Jahr lediglich 8 Prozent der be- unter 100 Mitarbeitern von solchen Gesprächen berich- fragten bAV-Verantwortlichen bei der Frage nach rele- ten. Unterschiede zeigen sich auch in den Branchen- vanten Gesprächsthemen rund um die bAV im eigenen gruppen. Während 28 Prozent der Dienstleister das Betrieb das BRSG genannt, sind es inzwischen bereits BRSG intern thematisieren, sprechen lediglich 16 Pro- 21 Prozent. zent der Industrie darüber (siehe Grafik auf Seite 8). BRSG gewinnt an Wahrnehmung bei den Beschäftigten (bAV-Themen, auf die die Mitarbeiter die befragten bAV-Verantwortlichen besonders ansprechen; in % der befragten bAV-Verantwortlichen1)) 69 bAV-Angebot des Unternehmens allgemein 62 68 Finanzieller bAV-Beitrag des Arbeitgebers 60 54 Wunsch nach individueller Beratung 46 41 Flexibilität der bAV bei Beiträgen und Auszahlungen 33 39 Sicherheit der Anlage durch Garantieleistungen 36 38 Rendite der Anlage 35 30 Absicherung des Invaliditäts- und Berufsunfähigkeitsrisikos 24 27 Aus dem Einkommen bleibt kein Geld übrig für Entgeltumwandlung 32 26 Bedarfsrechnungen für den eigenen Finanzbedarf im Alter 28 21 BRSG und sein Inhalt 8 2018 2017 1) Mehrfachnennungen möglich. Quelle: Generali Deutschland, F.A.Z.-Institut.
8 Betriebliche Altersversorgung im Mittelstand Beschäftigte wollen mehr bAV-Themen tungen (41 Prozent; 2017: 33 Prozent). Dieser Aspekt besprechen überholt sogar die Frage nach der Sicherheit der Kapi- talanlage durch Garantieleistungen, die im Vorjahres- Mit dem BRSG erfährt die Kommunikation über die bAV vergleich um 3 Prozentpunkte auf 39 Prozent zulegt. im Mittelstand neuen Rückenwind. 2018 ist das Inter- Ähnlich schneidet die Frage nach der Rendite der An- esse der Mitarbeiter zudem an weiteren Themen ge- lage ab, die in 38 Prozent der Betriebe Gesprächs- stiegen. So informieren sich in 69 Prozent der Betriebe thema ist (2017: 35 Prozent). Das gilt auch für die Ab- Mitarbeiter allgemein über das bAV-Angebot (2017: 62 sicherung des Invaliditäts- und Berufsunfähigkeitsrisi- Prozent; siehe Grafik auf Seite 7). Fast ebenso viele kos (30 Prozent; 2017: 24 Prozent). Positiv ist, dass Unternehmen vermelden Gespräche über den finanziel- nur noch 27 Prozent der Betriebe berichten, ihren Be- len Beitrag der Arbeitgeber zur bAV (68 Prozent; 2017: schäftigten bleibe aus dem Einkommen kein Geld für 60 Prozent). Dahinter folgt mit 54 Prozent der Wunsch die Entgeltumwandlung übrig (2017: 32 Prozent). nach einer individuellen Beratung (2017: 46 Prozent). Größere und kleinere Betriebe gehen in der Kommuni- Nachfrage nach In Zeiten, in denen die Arbeitswelt kation über die bAV in verschiedene Richtungen. Au- immer flexibler und agiler wird, Flexibilität in der genscheinlich wird das vor allem bei der Frage nach bAV nimmt zu.wächst auch die Nachfrage der dem bAV-Angebot des eigenen Betriebs. Dort berichten Mitarbeiter nach mehr Flexibilität 80 Prozent der Betriebe mit 250 bis 500 Mitarbeitern, der bAV im Hinblick auf Beiträge und Auszahlungsleis- aber nur 50 Prozent der Betriebe mit 50 bis unter 100 In jedem vierten Dienstleistungsunternehmen ist das BRSG ein Gesprächsthema (ausgewählte bAV-Themen, auf die die Mitarbeiter die befragten bAV-Verantwortlichen besonders ansprechen; in % der befragten bAV-Verantwortlichen, nach Branche1)) 69 bAV-Angebot des Unternehmens allgemein 68 66 Finanzieller bAV-Beitrag des Arbeitgebers 70 49 Wunsch nach individueller Beratung 60 16 BRSG und seine Inhalte 28 Industrie Dienstleistungen 1) Mehrfachnennungen möglich. Quelle: Generali Deutschland, F.A.Z.-Institut. Je größer der Betrieb, desto größer die Wahrnehmung der bAV durch die Mitarbeiter (ausgewählte bAV-Themen, auf die die Mitarbeiter die befragten bAV-Verantwortlichen besonders ansprechen; in % der befragten bAV-Verantwortlichen, nach Mitarbeiterzahl1)) 50 78 80 56 77 71 26 23 47 37 37 45 bAV-Angebot des Finanzieller bAV-Beitrag Absicherung des Invaliditäts- und Sicherheit der Anlage Unternehmens allgemein des Arbeitgebers Berufsunfähigkeitsrisikos durch Garantieleistungen 50 bis unter 100 Mitarbeiter 100 bis unter 250 Mitarbeiter 250 bis 500 Mitarbeiter 1) Mehrfachnennungen möglich. Quelle: Generali Deutschland, F.A.Z.-Institut.
Betriebliche Altersversorgung im Mittelstand 9 Mitarbeitern von Gesprächen. Ähnlich groß fällt die Dif- bAV-Experten erwarten positive Wirkung ferenz zwischen Groß und Klein bei der Frage nach indi- des BRSG auf die Marktdurchdringung vidueller Beratung (69 Prozent vs. 39 Prozent) und nach flexiblen Beiträgen und Auszahlungen (55 Prozent Die intensivere Kommunikation über die bAV in den vs. 33 Prozent) aus. Dagegen unterscheiden sich die Betrieben spiegelt sich auch in der Erwartungshal- Branchengruppen bei den diskutierten bAV-Themen we- tung der befragten bAV-Experten zur positiven Wirkung niger voneinander. Die Dienstleister weisen mit 60 Pro- des BRSG wider. 46 Prozent der Personaler erwarten, zent einen größeren Bedarf an individueller Beratung dass das Interesse der Beschäftigten an der bAV der Mitarbeiter auf als die Industrie (49 Prozent). steigen wird. Im Vorjahr waren es lediglich 40 Pro- Der erwartete Einfluss des BRSG in den Betrieben nimmt zu (erwartete positive Wirkung des BRSG im eigenen Unternehmen; in % aller befragten bAV-Verantwortlichen1)) 46 Mehr Interesse aller Arbeitnehmer an der bAV 40 44 Größere finanzielle Reserven der Arbeitnehmer für die Entgeltumwandlung 32 42 Größere Attraktivität der bAV-Produkte der „neuen Welt“ 30 41 Größerer finanzieller Beitrag des Arbeitgebers zur bAV 34 36 Mehr Interesse der Arbeitgeber, bAV anzubieten 35 34 Mehr Interesse von Arbeitnehmern mit geringen Einkommen an der bAV 35 32 Geringere Haftungspflichten der Arbeitgeber 39 14 Erste Sozialpartnermodelle der Tarifparteien 12 Größere Verbreitung von Opting-out 13 9 BRSG hat auf die bAV im eigenen Betrieb keine positive Wirkung 8 2018 2017 1) Mehrfachnennungen möglich. Quelle: Generali Deutschland, F.A.Z.-Institut. Jeder zweite Betrieb setzt auf Schubkraft für die bAV (erwartete positive Wirkung des BRSG im eigenen Unternehmen; in % aller befragten bAV-Verantwortlichen, nach Mitarbeiterzahl1)) 41 46 53 41 42 51 30 47 51 36 40 49 Mehr Interesse aller Größere finanzielle Reserven Größere Attraktivität Größerer finanzieller Beitrag Arbeitnehmer an der bAV der Arbeitnehmer für der bAV-Produkte des Arbeitgebers zur bAV die Entgeltumwandlung der „neuen Welt“ 50 bis unter 100 Mitarbeiter 100 bis unter 250 Mitarbeiter 250 bis 500 Mitarbeiter 1) Mehrfachnennungen möglich. Quelle: Generali Deutschland, F.A.Z.-Institut.
10 Betriebliche Altersversorgung im Mittelstand zent, aber vor zwei Jahren 64 Prozent. Daran lässt Ein gutes Drittel der Betriebe rechnet damit, dass die sich ablesen, dass die bAV-Experten das neue Gesetz Arbeitgeber in Deutschland insgesamt ihr bAV-Angebot heute positiver als im Vorjahr bewerten, ohne dass erweitern (36 Prozent). Ähnlich hoch schätzen sie die von Euphorie über einen Nachfrageboom die Rede Chancen ein, dass sich Beschäftigte mit geringen Ein- sein kann. kommen mehr für die Altersvorsorge interessieren, nachdem der Gesetzgeber die Förderbeiträge für Ge- Das BRSG stößt Weiterhin bewertet die überwie- ringverdiener angehoben hat (34 Prozent). Bei diesen im Mittelstand auf gende Mehrzahl der Personalent- beiden Aspekten hat es im Vergleich zum Vorjahr kaum große Zustimmung. scheider das BRSG positiv. Nur Veränderungen bei den Befragungswerten gegeben. 9 Prozent von ihnen sprechen ihm jeglichen positiven Effekt auf die bAV ab. Deutlich gebessert haben sich die Erwartungen der Unterneh- Innovative Produkte aus der men bezüglich der Finanzierung und der Produkt „neuen Welt“ begrüßt attraktivität. So rechnen 44 Prozent der Befragten damit, dass den Beschäftigten in Zukunft größere Beim Blick auf die konkreten Innovationen, die das finanzielle Reserven für die Entgeltumwandlung zur BRSG bereits gebracht hat oder in Zukunft bringen wird, Verfügung stehen werden. Im Vorjahr haben sich nur äußern sich die befragten bAV-Experten unterschied- 32 Prozent der Befragten so geäußert. Ähnlich blicken lich. So schätzen sie die Erleichterungen für Arbeitge- die bAV-Experten auf zukünftig höhere finanzielle ber bei den Haftungspflichten durch das BRSG geringer Beiträge der Arbeitgeber zur bAV (41 Prozent; 2017: ein als im Vorjahr (2018: 32 Prozent vs. 39 Prozent 34 Prozent). 2017). Nur 14 Prozent der Befragten erwarten kurz- bis Dienstleister versprechen sich mehr Rückenwind für die bAV als die Industrie (erwartete positive Wirkung des BRSG im eigenen Unternehmen; in % aller befragten bAV-Verantwortlichen, nach Branche1)) 42 52 42 47 38 44 36 26 Mehr Interesse aller Größere finanzielle Reserven Größerer finanzieller Beitrag Geringere Haftungspflichten Arbeitnehmer an der bAV der Arbeitnehmer für des Arbeitgebers zur bAV der Arbeitgeber die Entgeltumwandlung Industrie Dienstleistungen 1) Mehrfachnennungen möglich. Quelle: Generali Deutschland, F.A.Z.-Institut. Fast jeder zweite Betrieb will das BRSG intern umsetzen (voraussichtliche Reaktion des eigenen Unternehmens auf das BRSG; in % aller befragten bAV-Verantwortlichen) 2018 1 2017 2 23 26 24 47 29 49 Wir werden unser bAV-Angebot entsprechend dem Gesetz erweitern Wir werden unser bAV-Angebot nach dem Gesetz nicht ausbauen Wir wissen noch nicht, ob wir unser bAV-Angebot erweitern weiß nicht/keine Antwort Quelle: Generali Deutschland, F.A.Z.-Institut.
Betriebliche Altersversorgung im Mittelstand 11 mittelfristig, dass erste Sozialpartnermodelle der Tarif- die Entgeltumwandlung (51 Prozent der größeren Be- parteien auf dem Markt sein werden. Dem Opting-out triebe) und der nach einem wachsenden Interesse der werden keine guten Chancen eingeräumt, in Unterneh- Geringverdiener an der bAV (43 Prozent der größeren men größere Verbreitung zu finden (12 Prozent). Anders Betriebe). Bei mehreren abgefragten Erwartungen hat sieht es bei den Perspektiven aus, die die Personalent- sich die Bewertung des BRSG durch die größeren scheider den Produkten der „neuen bAV-Welt“ einräu- Betriebe positiv entwickelt, während die kleineren men. 42 Prozent von ihnen – und damit 12 Prozent- Betriebe deutlich zurückhaltender antworten. Der punkte mehr als im Vorjahr – erachten sie als attrakti- Vergleich der Branchengruppen bei dieser Frage zeigt ver als manche bAV-Produkte der „alten Welt“. relativ ähnliche Positionen. Die Detailanalyse zeigt ein ähnliches Bild wie oben: Die größeren Betriebe mit 250 bis 500 Mitarbeitern mes- Fast jeder zweite Betrieb will das eigene sen dem BRSG insgesamt eine positivere Wirkung bei, bAV-Angebot durch das BRSG ausbauen als es kleinere Betriebe mit 50 bis unter 100 Beschäf- tigten tun. Vor allem erwarten mit 53 Prozent die meis- Der Anteil der befragten Unternehmen, die künftig das ten Befragten aus größeren Betrieben in Zukunft ein eigene bAV-Angebot entsprechend den Möglichkeiten größeres Interesse der Arbeitnehmer an der bAV. Dem- des BRSG vergrößern wollen, ist binnen Jahresfrist von gegenüber fallen die Vergleichswerte der mittleren (46 24 auf 47 Prozent gestiegen und hat sich damit ver- Prozent) und kleineren Betriebe (41 Prozent) geringer doppelt. Gleichzeitig sank die Zahl der Unternehmen, aus. Ein ähnliches Bild zeigt sich bei der Frage nach die noch nicht wissen, ob sie ihr bAV-Angebot mit dem größeren finanziellen Reserven der Arbeitnehmer für neuen Gesetz erweitern wollen, innerhalb eines Jahres Vor allem größere Mittelständler wollen das BRSG nutzen (voraussichtliche Reaktion des eigenen Unternehmens auf das BRSG; in % aller befragten bAV-Verantwortlichen, nach Mitarbeiterzahl) 50 bis unter 100 Mitarbeiter 100 bis unter 250 Mitarbeiter 250 bis 500 Mitarbeiter 1 1 29 16 27 37 53 51 30 22 33 Wir werden unser bAV-Angebot entsprechend dem Gesetz erweitern Wir werden unser bAV-Angebot nach dem Gesetz nicht ausbauen Wir wissen noch nicht, ob wir unser bAV-Angebot erweitern weiß nicht/keine Antwort Quelle: Generali Deutschland, F.A.Z.-Institut. Industrie wird beim BRSG aktiver als die Dienstleister (voraussichtliche Reaktion des eigenen Unternehmens auf das BRSG; in % aller befragten bAV-Verantwortlichen, nach Branche) Industrie Dienstleistungen 2 25 20 48 46 27 32 Wir werden unser bAV-Angebot entsprechend dem Gesetz erweitern Wir werden unser bAV-Angebot nach dem Gesetz nicht ausbauen Wir wissen noch nicht, ob wir unser bAV-Angebot erweitern weiß nicht/keine Antwort Quelle: Generali Deutschland, F.A.Z.-Institut.
12 Betriebliche Altersversorgung im Mittelstand von 49 auf 29 Prozent. Schließlich ist die dritte Gruppe einem Jahr – ein Plus von 21 Prozentpunkten. Zugleich der Befragten, die sich gegen einen Ausbau des eige- wollen 29 Prozent der kleineren Mittelständler ihr bAV- nen bAV-Portfolios entschieden haben, mit 23 Prozent Angebot künftig nicht vergrößern. Das ist ein ebenso – nach 26 Prozent vor einem Jahr – nur geringfügig ge- hoher Anteil wie vor einem Jahr. 33 Prozent von ihnen sunken. Unter dem Strich lässt sich festhalten, dass haben sich noch nicht entschieden. das BRSG inzwischen im Mittelstand angekommen ist und die Betriebe dessen Möglichkeiten nutzen wollen. Die beiden Branchengruppen Industrie und Dienstleis- tungen positionieren sich in der Frage nach den Reakti- Der Mittelstand Im Detail zeigt sich, dass vor allem onen auf das BRSG ähnlich. Somit plant fast jeder beginnt, die die größeren (51 Prozent) und die zweite Betrieb aus beiden Gruppen, künftig das BRSG Chancen des mittleren Betriebe (53 Prozent) mit zu nutzen, um das eigene bAV-Angebot auszubauen (48 BRSG zu nutzen. 100 bis 500 Mitarbeitern das Prozent Industrie, 46 Prozent Dienstleistungen). Abwei- neue Gesetz nutzen wollen, um chungen zwischen beiden Gruppen zeigen sich bei den das eigene bAV-Angebot auszubauen. Beide Werte lie- Anteilen der Unternehmen, die keinen Handlungsbedarf gen um mehr als 20 Prozentpunkten über den Ver- bei der bAV für sich sehen – wie bereits im Vorjahr. So gleichswerten des Vorjahres. Auch die kleineren Be- wollen 25 Prozent der Industrieunternehmen und 20 triebe mit 50 bis unter 100 Mitarbeitern reagieren Prozent der Dienstleistungsgesellschaften ihr bAV-Ange- längst auf das BRSG. 37 Prozent dieser Befragten wol- bot nicht erweitern. Jeweils rund 30 Prozent aus beiden len ihr bAV-Portfolio ausbauen nach 16 Prozent vor Gruppen haben sich noch nicht entschieden. KMU warten auf die ersten Sozialpartnermodelle (geplante Form, das bAV-Angebot zu erweitern; in % aller befragten bAV-Verantwortlichen, deren Unternehmen planen, das bAV-Angebot entsprechend dem Gesetz zu erweitern1)) 34 bAV-Förderbetrag für Geringverdiener 42 29 Reine Beitragszusage auf Basis eines Tarifvertrags 19 Spontan: Weitergabe der 15-prozentigen SV-Ein- 14 sparungen des Arbeitgebers an die Arbeinehmer 17 10 Opting-out-Modell 2 2018 2017 1) Mehrfachnennungen möglich. Quelle: Generali Deutschland, F.A.Z.-Institut. Vor allem mittelgroße Betriebe wollen den Förderbetrag für Geringverdiener weitergeben (geplante Form, das bAV-Angebot zu erweitern; in % aller befragten bAV-Verantwortlichen, deren Unternehmen planen, das bAV-Angebot entsprechend dem Gesetz zu erweitern, nach Mitarbeiterzahl1)) 23 44 28 35 28 24 8 14 20 bAV-Förderbetrag Reine Beitragszusage Spontan: Weitergabe der 15-prozentigen SV-Einspa- für Geringverdiener auf Basis eines Tarifvertrags rungen des Arbeitgebers an die Arbeitnehmer 50 bis unter 100 Mitarbeiter 100 bis unter 250 Mitarbeiter 250 bis 500 Mitarbeiter 1) Mehrfachnennungen möglich. Quelle: Generali Deutschland, F.A.Z.-Institut.
Betriebliche Altersversorgung im Mittelstand 13 Drei von zehn BRSG-Nutzern warten auf rBZ Auf die Frage, ob der eigene Betrieb für neue Verträge bereits zum 1. Januar 2019 die Weitergabe der 15-pro- Die Unternehmen, die ihr bAV-Angebot entsprechend zentigen Sozialversicherungsersparnisse des Arbeitge- dem BRSG erweitern wollen, planen zuerst mit dem bers bei der Entgeltumwandlung vornimmt, antworten bAV-Förderbetrag für Geringverdiener (34 Prozent; 22 Prozent der Befragten, dass sie dies nur für neue 2017: 42 Prozent). Damit gehen die Werte für diese Verträge ab Jahresbeginn 2019 tun. Weitere 29 Prozent Option im dritten Jahr in Folge zurück nach 47 Prozent führen die Weitergabe der SV-Ersparnis für den Ver- im Jahr 2016. Anders sieht es beim Anteil der Befrag- tragsbestand und für neue Verträge seit Jahresbeginn ten aus, die eine reine Beitragszusage (rBZ) auf der aus. Weitere 13 Prozent geben an, die Weitergabe der Basis eines Tarifvertrags favorisieren (29 Prozent; SV-Ersparnis noch zu planen, während weitere 14 Pro- 2017: 19 Prozent). Spontan nennen 14 Prozent die zent sie weder umsetzen noch planen. Weitergabe der 15-prozentigen SV-Einsparungen des Arbeitgebers an die Arbeitnehmer. Für das Opting-out- Vor allem die mittleren und die grö- Gut jeder zweite Modell sprechen sich 10 Prozent aus (2017: 2 Pro- ßeren Betriebe mit 100 bis 500 Betrieb ist auf die zent). Im Einzelnen votieren immerhin 35 Prozent der Mitarbeitern setzen die Weiter- Weitergabe der Betriebe mit 50 bis unter 100 Mitarbeitern für eine rBZ gabe der SV-Ersparnis jeweils SV-Ersparnis vor- auf der Basis eines Tarifvertrags. Dagegen votieren die mehrheitlich um. Bei den kleineren bereitet. mittleren (44 Prozent) und die größeren Betriebe (28 Betrieben mit 50 bis unter 100 Prozent) mit 100 bis 500 Mitarbeitern dafür, den bAV- Mitarbeitern beträgt der Anteil der Umsetzer insgesamt Förderbetrag für Geringverdiener zu nutzen. 42 Prozent. Nur jeder zweite Betrieb setzt die Weitergabe der SV-Ersparnis bereits um (Frage, ob der eigene Betrieb für neue Verträge bereits zum 1.1.2019 die Weitergabe der 15-prozentigen Sozialversicherungs ersparnis des Arbeitgebers bei der Entgeltumwandlung laut BRSG umgesetzt hat; in % aller befragten bAV-Verantwortlichen) Ja, aber nur für neue Verträge ab 1.1.2019 22 Ja, für den Vertragsbestand und für neue Verträge ab 1.1.2019 29 Nein, aber Umsetzung ist bereits geplant 13 Nein, keine Umsetzung und keine Planung 14 Quelle: Generali Deutschland, F.A.Z.-Institut. Deutliche Mehrheit der größeren Betriebe hat sich auf die Weitergabe der SV-Ersparnis eingestellt (Frage, ob der eigene Betrieb für neue Verträge bereits zum 1.1.2019 die Weitergabe der 15-prozentigen Sozialversicherungs ersparnis des Arbeitgebers bei der Entgeltumwandlung laut BRSG umgesetzt hat; in % aller befragten bAV-Verantwortlichen, nach Mitarbeiterzahl) 26 30 31 16 23 29 9 17 10 Ja, für den Vertragsbestand und Ja, aber nur für neue Verträge Nein, aber Umsetzung für neue Verträge ab 1.1.2019 ab 1.1.2019 ist bereits geplant 50 bis unter 100 Mitarbeiter 100 bis unter 250 Mitarbeiter 250 bis 500 Mitarbeiter Quelle: Generali Deutschland, F.A.Z.-Institut.
14 Betriebliche Altersversorgung im Mittelstand BEFRAGUNGSERGEBNISSE: BAV-MARKT Auf dem bAV-Markt zeigt das BRSG noch wenig Wirkung Die Marktdurchdringung ist im Jahr nach dem Inkrafttreten des Betriebsrenten stärkungsgesetzes nicht vorangekommen. Lediglich für die Mitarbeiter, die eine bAV nutzen, vermelden die befragten Betriebe einen leicht gestiegenen Marktanteil. Kräftig zugelegt haben die gemischt finanzierten bAV-Modelle, während die reine Entgeltumwandlung in nahezu allen Betrieben im Portfolio liegt. Die Direktversiche- rung dominiert den Markt, während Pensionsfonds, Individualmodell und Zeitwert- konten deutlich zulegen. Betriebliche Riesterrenten profitieren vom BRSG. Der Gesetzgeber hat das Betriebsrentenstärkungsge- Schwieriger als bei den Mitarbeitern stellt sich die Ent- setz (BRSG) vor allem deshalb initiiert, um die Markt- wicklung der Marktdurchdringung der bAV im Topma- durchdringung der bAV im Mittelstand und in KMUs nagement und im mittleren Management dar. Laut den voranzubringen. Allerdings zeigt sich bislang noch Schätzungen der bAV-Verantwortlichen sank die Markt- wenig Aufbruchstimmung im Markt, wie die Befragung durchdringung im Topmanagement 2018 im Vergleich zeigt. Demnach ist die Marktdurchdringung der bAV in zum Vorjahr 2017 um 6 Prozentpunkte auf 54,1 Pro- Teilen sogar rückläufig. So schätzen die bAV-Verant- zent. Der Vergleichswert für das mittlere Management wortlichen die durchschnittliche Teilnahmerate der Mit- gab im gleichen Zeitraum um 4 Prozentpunkte auf 47,1 arbeiter unterhalb der Führungskräfte auf 44,3 Prozent. Prozent nach. In welchen einzelnen Bereichen und Un- Im Vorjahr betrug sie mit 43,3 Prozent noch 1 Prozent- ternehmensgruppen fallen die geringeren Werte beson- punkt weniger. Unklar ist, ob dieser Zuwachs binnen ders auf? Die Marktdurchdringung der bAV im Topma- Jahresfrist auf erste Impulse des BRSG zurückgeht, nagement war 2018 vor allem in den größeren Betrie- zumal sich die Abweichung noch im Rahmen der statis- ben mit 250 bis 500 Mitarbeitern niedriger als im tischen Fehlertoleranz bewegt. Vorjahr (50 Prozent). Umgekehrt schätzen die befrag- Marktdurchdringung stagniert weiterhin (durchschnittliche Teilnahme an der bAV in den Unternehmen; Schätzwerte in % der befragten bAV-Verantwortlichen1)) 65 60 55 50 45 40 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 Anteil des Topmanagements, das mindestens ein bAV-Angebot nutzt Anteil des mittleren Managements, das mindestens ein bAV-Angebot nutzt Anteil der übrigen Mitarbeiter, die mindestens ein bAV-Angebot nutzen 1) Mehrfachnennungen möglich. Quelle: Generali Deutschland, F.A.Z.-Institut.
Betriebliche Altersversorgung im Mittelstand 15 ten bAV-Experten die Teilnahmequote der Manager triebsrente anbieten, für alle drei Personengruppen je- umso höher ein, je kleiner ihr Betrieb ist. So betragen weils die höchsten Werte in der Marktdurchdringung die Vergleichswerte für Topführungskräfte in mittleren aufweisen. So beträgt der Wert für das Topmanage- Betrieben mit 100 bis unter 250 Beschäftigten 51,9 ment bei dieser Finanzierungsform 65,1 Prozent. In Be- Prozent und in kleineren Betrieben mit 50 bis unter trieben, die gemischt arbeitgeber- und arbeitnehmerfi- 100 Beschäftigten 61,8 Prozent. Beim mittleren Ma- nanzierte Betriebsrenten anbieten, liegt der Vergleichs- nagement liegen die Betriebe aller drei Größenordnun- wert bei 57,4 Prozent, bei den Unternehmen mit einer gen nach Mitarbeiterzahl in einer Spanne von 45 bis rein arbeitnehmerfinanzierten Entgeltumwandlung bei 48 Prozent nah beieinander. Ähnlich fallen die Werte 53,3 Prozent. für Industrie (48,4 Prozent) und Dienstleister (45 Pro- zent) in dieser Personengruppe aus. Bei den Mitarbei- Auch die beiden anderen Perso- Eine finanzielle tern ist die Teilnahmequote mit jeweils über 44 Prozent nengruppen weisen diese Reihen- Beteiligung des fast gleich hoch. Im Topmanagement der Industriebe- folge in den Ergebniswerten nach Chefs an der bAV triebe ist der Wert mit 57,7 Prozent diesmal deutlich Finanzierungsform der bAV auf. So motiviert die Mit- höher als der der Dienstleister (50,5 Prozent). weisen Unternehmen mit einer arbeiter. rein arbeitgeberfinanzierten Be- Schaut man sich die Ergebnisse für die Marktdurchdrin- triebsrente im Angebot bei den übrigen Mitarbeitern gung nach Finanzierungsform an, zeigt sich, dass die eine Beteiligung von 58,8 Prozent auf. Bei den Anbie- Unternehmen, die eine rein arbeitgeberfinanzierte Be- tern von gemischt arbeitgeber- und arbeitnehmerfinan- Industrie liegt in der Marktdurchdringung deutlich vor den Dienstleistern (durchschnittliche Teilnahme an der bAV in den Unternehmen; Schätzwerte in % der befragten bAV-Verantwortlichen, nach Branche1)) 57,7 50,5 48,4 45 44,1 44,7 Anteil des Topmanagements, Anteil des mittleren Managements, Anteil der übrigen Mitarbeiter, das mindestens ein bAV-Angebot nutzt das mindestens ein bAV-Angebot nutzt die mindestens ein bAV-Angebot nutzen Industrie Dienstleistungen 1) Mehrfachnennungen möglich. Quelle: Generali Deutschland, F.A.Z.-Institut. Nur das Management weist in allen Größengruppen mehrheitliche bAV-Anteile auf (durchschnittliche Teilnahme an der bAV in den Unternehmen; Schätzwerte in % der befragten bAV-Verantwortlichen, nach Mitarbeiterzahl1)) 61,8 51,9 50 47,8 47,9 44,9 43,3 44,3 45,9 Anteil des Topmanagements, Anteil des mittleren Managements, Anteil der übrigen Mitarbeiter, das mindestens ein bAV-Angebot nutzt das mindestens ein bAV-Angebot nutzt die mindestens ein bAV-Angebot nutzen 50 bis unter 100 Mitarbeiter 100 bis unter 250 Mitarbeiter 250 bis 500 Mitarbeiter 1) Mehrfachnennungen möglich. Quelle: Generali Deutschland, F.A.Z.-Institut.
16 Betriebliche Altersversorgung im Mittelstand zierten Betriebsrenten beträgt der Vergleichswert 45,6 in 44 Prozent der befragten Betriebe angeboten. Die Prozent, bei den Unternehmen mit einer rein arbeitneh- rein arbeitgeberfinanzierte Betriebsrente bleibt mit 26 merfinanzierten Entgeltumwandlung 40,4 Prozent. Prozent fast auf dem Niveau des Vorjahres (28 Pro- zent). 2018 hatten die befragten Unternehmen im Durchschnitt knapp 1,5 bAV-Modelle im Portfolio und Gemischt finanzierte bAV-Pläne damit genauso viele wie in den beiden Vorjahren. legen kräftig zu Der Vergleich der angebotenen Finanzierungsformen Unter den drei Finanzierungsformen für die bAV im Mit- nach der Mitarbeiterzahl der Unternehmen verdeutlicht, telstand weisen Betriebsrentenmodelle, die auf einer dass die Betriebe aller drei Größenordnungen am häu- gemischten Finanzierung aus Arbeitgeber- und Arbeit- figsten gemischt arbeitgeber- und arbeitnehmerfinan- nehmerbeiträgen aufbauen, im Vergleich zum Vorjahr zierte Anreizsysteme in einer Spanne von 69 Prozent einen kräftigen Zuwachs um 7 Prozentpunkte auf 72 bis 76 Prozent anbieten. Anders sieht das bei der rein Prozent auf. Dagegen verlor die rein arbeitnehmerfinan- arbeitnehmerfinanzierten Entgeltumwandlung aus. Hier zierte Entgeltumwandlung 2018 zum zweiten Mal hin- liegen die kleineren Betriebe mit 50 Prozent vor den tereinander gegenüber dem Vorjahr und wird nur noch mittleren (42 Prozent) und größeren Betrieben (37 Pro- Gemischt finanzierte bAV-Modelle erreichen neuen Höchstwert (angebotene Finanzierungsformen für bAV; in % der befragten bAV-Verantwortlichen1)) 80 70 60 50 40 30 20 10 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 Gemischt arbeitgeber- und arbeitnehmerfinanziertes Anreizsystem Rein arbeitnehmerfinanzierte Entgeltumwandlung Rein arbeitgeberfinanzierte Betriebsrente 1) Mehrfachnennungen möglich. Quelle: Generali Deutschland, F.A.Z.-Institut. Gemischte Finanzierungen überwiegen in Betrieben aller Größengruppen (angebotene Finanzierungsformen für bAV; in % der befragten bAV-Verantwortlichen, nach Mitarbeiterzahl1)) 73 Gemischt arbeitgeber- und arbeitnehmerfinanziertes 69 Anreizsystem 76 50 Rein arbeitnehmerfinanzierte Entgeltumwandlung 42 37 17 Rein arbeitgeberfinanzierte Betriebsrente 27 35 50 bis unter 100 Mitarbeiter 100 bis unter 250 Mitarbeiter 250 bis 500 Mitarbeiter 1) Mehrfachnennungen möglich. Quelle: Generali Deutschland, F.A.Z.-Institut.
Betriebliche Altersversorgung im Mittelstand 17 zent). In die umgekehrte Richtung verlaufen die Zahlen Der Blick auf die reine Entgeltumwandlung belegt, dass bei den rein arbeitgeberfinanzierten Betriebsrenten: Je der Mittelstand in Deutschland mit 96 Prozent prak- größer ein Betrieb ist, desto eher bietet er auch eine tisch komplett ein solches bAV-Angebot bereithält. Die rein arbeitgeberfinanzierte Betriebsrente an. In den grö- Vergleichswerte aus den vergangenen Jahren liegen ßeren Betrieben beträgt der Anteil 35 Prozent, in den auf einem ähnlich hohen Niveau. kleineren Betrieben 17 Prozent. Direktversicherungen dominieren, Drei Viertel der Industrieunternehmen bieten Pensionsfonds wachsen am stärksten gemischt finanzierte Anreizsysteme an Zwei Durchführungswege sind für die Mehrzahl der be- Bei den Anteilen der Finanzierungsformen in den befrag- fragten Mittelständler relevant: die Direktversicherung ten Betrieben, gegliedert nach Branchengruppen, zeigt und die Pensionskasse. 2018 boten 87 Prozent der sich, dass die Industrieunternehmen bei den gemischt Betriebe eine Direktversicherung an, 58 Prozent eine arbeitgeber- und arbeitnehmerfinanzierten Anreizsyste- Pensionskasse (siehe Grafik auf Seite 18 oben). Auf men höhere Anteile aufweisen als die Dienstleister (76 die übrigen Durchführungswege entfielen keine Mehr- Prozent vs. 67 Prozent). Bei der rein arbeitnehmerfinan- heitsnennungen. Direktversicherungen sind in 90 oder zierten Entgeltumwandlung liegen die Dienstleister mit mehr Prozent der Betriebe anzutreffen, die eine arbeit- 46 Prozent knapp vor der Industrie (42 Prozent). Na- nehmerfinanzierte bAV anbieten, also entweder ein ge- hezu gleichauf liegen beide Branchengruppen bei der mischtes Anreizsystem oder eine rein arbeitnehmerfi- rein arbeitgeberfinanzierten Betriebsrente (26 Prozent nanzierte Entgeltumwandlung. Industrie, 25 Prozent Dienstleistungen). Drei Viertel der Industriebetriebe bieten gemischt finanzierte bAV-Modelle an (angebotene Finanzierungsformen für bAV; in % der befragten bAV-Verantwortlichen, nach Branche1)) 76 67 42 46 26 25 Gemischt arbeitgeber- und Rein arbeitnehmerfinanzierte Rein arbeitgeberfinanzierte arbeitnehmerfinanziertes Anreizsystem Entgeltumwandlung Betriebsrente Industrie Dienstleistungen 1) Mehrfachnennungen möglich. Quelle: Generali Deutschland, F.A.Z.-Institut. Entgeltumwandlung verbleibt auf sehr hohem Niveau (angebotene Entgeltumwandlung für bAV; in % der befragten bAV-Verantwortlichen1)) 93 95 99 100 96 97 96 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 1) Mehrfachnennungen möglich. Quelle: Generali Deutschland, F.A.Z.-Institut.
18 Betriebliche Altersversorgung im Mittelstand Mit 58 Prozent hat sich der Anteil der Pensionskassen drei der genannten Durchführungswege im Vorjahres- in den beiden zurückliegenden Jahren stabilisiert, vergleich jeweils konstante Werte aufweisen, ist der nachdem deren Wert davor einmal eingebrochen war. Anteil des Pensionsfonds im selben Zeitraum um 4 Dieser Durchführungsweg findet sich am häufigsten in Prozentpunkte gegenüber 2017 gestiegen. Vor allem mittleren (65 Prozent) und größeren Betrieben (63 Pro- die kleineren Betriebe mit 50 bis unter 100 Mitarbei- zent) mit insgesamt 100 bis 500 Beschäftigten, weni- tern weisen mit 27 Prozent den höchsten Einzelwert ger häufig in kleineren Betrieben mit 50 bis unter 100 auf. Mitarbeitern (46 Prozent). Hinsichtlich der Finanzie- rungsform zeigen sich bei Pensionskassen keine gro- 16 Prozent der befragten Betriebe arbeiten mit indivi- ßen Unterschiede zwischen den befragten Unterneh- duell entwickelten Spezialmodellen, 14 Prozent bieten men. Tendenziell nutzen mehr Betriebe, die eine rein Zeitwertkonten an, und 13 Prozent haben die betrieb arbeitgeberfinanzierte Betriebsrente im Portfolio haben, liche Riesterrente im Portfolio. Auch wenn diese drei diesen Durchführungsweg (61 Prozent). Modelle vergleichsweise geringe Werte aufweisen, schneiden alle drei im Vorjahresvergleich besser ab. Allen Krisen- Mit großem Abstand folgen die üb- Allein die individuellen bAV-Spezialmodelle konnten berichten zum rigen Durchführungswege hinter binnen Jahresfrist um 12 Prozentpunkte zulegen. Auch Trotz: Pensions- der Direktversicherung und der Zeitwertkonten sind stärker gefragt (plus 4 Prozent- kassen halten Pensionskasse. Dazu zählen die punkte im Vorjahresvergleich), und selbst die betrieb ihren Marktanteil. Unterstützungskasse (31 Prozent), liche Riesterrente, die dank des BRSG der privaten die Direktzusage (30 Prozent), der Riesterrente gleichgestellt wurde, weist für 2018 einen Pensionsfonds (23 Prozent) sowie branchen- und tarif- Anteil auf, der um 2 Prozentpunkte über dem des Vor- vertragliche Versorgungspläne (23 Prozent). Während jahres liegt. Direktversicherungen prägen die bAV in Deutschland (im Unternehmen existierende bAV-Durchführungswege und Modelle; in % der befragten bAV-Verantwortlichen1)) 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 Direktversicherung Pensionskasse Unterstützungskasse Direktzusage Branchen- bzw. tarifvertragliche Versorgung2) Pensionsfonds Individuell entwickeltes Spezialmodell Zeitwertkonten Betriebliche Riesterrente 1) Mehrfachnennungen möglich. 2) Gruppenvertrag einer Berufsgenossenschaft/Gewerkschaft Quelle: Generali Deutschland, F.A.Z.-Institut. Je größer die Betriebe sind, desto größer ist der Anteil der Nutzer von Direktversicherungen (im Unternehmen genutzte Direktversicherungen; in % der befragten bAV-Verantwortlichen, nach Mitarbeiterzahl) 50 bis unter 100 Mitarbeiter 83 100 bis unter 250 Mitarbeiter 86 250 bis 500 Mitarbeiter 94 Quelle: Generali Deutschland, F.A.Z.-Institut.
Betriebliche Altersversorgung im Mittelstand 19 BEFRAGUNGSERGEBNISSE: KOOPERATIONEN Transparenz, Qualität und Kontinuität prägen Partnerschaften in der bAV Gegen wachsende Komplexität in der bAV helfen nur eine einfache Administration und Transparenz in Leistung und Produkt. Genau diese Erwartungen stellt der Mittel- stand an seine Dienstleister in der bAV. Auch spielen Sicherheit in der Kapitalan- lage und Flexibilität in mehrfacher Hinsicht eine große Rolle für die Unternehmen. Versicherer bleiben die wichtigsten Kooperationspartner des Mittelstands. Dabei geben eine langjährige Zusammenarbeit sowie überzeugende Produkte und Dienst- leistungen den Ausschlag für den einzelnen Dienstleister. Bei der Auswahl eines bAV-Produktes sind den Betrie- Mit Abstand folgen ein flexibler Zeitpunkt des Leis- ben viele Aspekte wichtig, doch die höchste Relevanz tungsbeginns (73 Prozent sehr wichtig bzw. wichtig) messen sie einer einfachen Verwaltung der bAV (94 und ein variables Beitragsmodell (68 Prozent sehr Prozent sehr wichtig bzw. wichtig) und einer sicheren wichtig bzw. wichtig). Zudem halten 54 Prozent der Be- Kapitalanlage (91 Prozent sehr wichtig bzw. wichtig) triebe eine eigene Mitbestimmung bei der Form der Ka- bei. An dritter Stelle nennen die bAV-Verantwortlichen pitalanlage für die bAV für sehr wichtig bzw. wichtig. die Gewähr des Inflationsschutzes (83 Prozent sehr Immerhin 49 Prozent legen sehr großen bzw. großen wichtig bzw. wichtig). Fast ebenso viele Befragte geben Wert auf hybride Produkte mit einer gemischten Inves- eine hohe Rendite des Produktes an (82 Prozent sehr tition in unterschiedliche Anlageformen. wichtig bzw. wichtig). Für 81 Prozent der Unternehmen ist es zudem sehr relevant bzw. relevant, dass bAV- Im Einzelnen zeigt sich, dass sich die Betriebe der un- Produkte mehrere Auszahlungsoptionen zulassen. terschiedlichen Größen nach Mitarbeiterzahl in der Be- Einfache Verwaltung und sichere Kapitalanlage überzeugen (Eigenschaften, die den Unternehmen bei der Auswahl von bAV-Produkten wichtig sind; in % der befragten bAV-Verantwortlichen) Einfache Verwaltung 76 18 Hohe Sicherheit der Kapitalanlage 69 22 Inflationsschutz wird gewährt 41 42 Hohe Rendite 39 43 Mehrere Auszahlungsoptionen sind vorhanden 45 36 Flexibler Zeitpunkt des Leistungsbeginns 29 44 Variables Beitragsmodell 25 43 Mitbestimmung des Unternehmens bei der Form der Kapitalanlage 20 34 Hybride Produkte mit gemischter Investition 16 33 in unterschiedliche Anlageformen Sehr wichtig Wichtig Quelle: Generali Deutschland, F.A.Z.-Institut.
20 Betriebliche Altersversorgung im Mittelstand wertung der Produkteigenschaften nur geringfügig un- schaften besonderen Wert legen. Dazu zählen eine terscheiden. Für kleine, mittlere und größere Betriebe einfache Verwaltung (Industrie: 97 Prozent sehr wichtig haben eine einfache Verwaltung und eine sichere Kapi- bzw. wichtig; Dienstleistung: 88 Prozent), ein variables talanlage den höchsten Stellenwert. Tendenziell mes- Beitragsmodell (Industrie: 71 Prozent; Dienstleistung: sen kleinere und mittlere Betriebe mit 50 bis unter 250 62 Prozent) und hybride Produkte mit gemischten In- Mitarbeitern (jeweils 69 Prozent sehr wichtig bzw. wich- vestitionen in diverse Anlageformen (Industrie: 54 Pro- tig) einem variablen Beitragsmodell eine größere Rele- zent; Dienstleistung: 42 Prozent). vanz bei als größere Betriebe mit 250 bis 500 Mitarbei- tern (63 Prozent sehr wichtig bzw. wichtig). Umgekehrt halten größere Betriebe (61 Prozent) ein Mitsprache- Betriebe fordern von Anbietern Transparenz recht bei der Kapitalanlage für wichtiger als kleinere (49 Prozent) und mittlere Betriebe (52 Prozent). Serviceleistungen der bAV-Provider spielen für die mit- telständischen Betriebe eine wichtige Rolle. So legen Nachfrage nach Die Detailanalyse nach Branchen- 95 Prozent der Befragten sehr großen bzw. großen Flexibilität in der gruppen zeigt, dass Industrieunter- Wert darauf, dass die Leistungen ihres bAV-Anbieters bAV nimmt zu. nehmen auf einige Produkteigen- transparent sind und sich prüfen lassen. Für 92 Pro- Industrie und Dienstleister wollen geringen Verwaltungsaufwand bei der bAV (sehr große bzw. große Relevanz der ausgewählten Eigenschaften, die den Unternehmen bei der Auswahl von bAV-Produkten wichtig sind; in % der befragten bAV-Verantwortlichen, nach Mitarbeiterzahl) 97 88 71 62 54 42 Einfache Verwaltung Variables Beitragsmodell Hybride Produkte mit gemischten Investitionen in unterschiedliche Anlageformen Industrie Dienstleistungen Quelle: Generali Deutschland, F.A.Z.-Institut. Feste Ansprechpartner und transparente Leistungen sind besonders wichtig (Services des aktuellen bAV-Anbieters, die den Befragten wichtig sind; in % der befragten bAV-Verantwortlichen) Leistungen des bAV-Anbieters sind transparent und lassen sich prüfen 58 37 Fester Ansprechpartner für das eigene Unternehmen 67 25 Individuelle Beratung jedes Arbeitnehmers 55 32 Komplette administrative Abwicklung der bAV durch den Anbieter 45 38 Schulungen und Informationen durch bAV-Anbieter im Unternehmen 28 41 Digitale Schnittstellen für die bAV-Administration des Arbeitgebers 23 44 Online-Tool zur Abwicklung und Kontrolle der bAV 19 43 Digitale Schnittstellen für den Arbeitnehmer 20 37 Sehr wichtig Wichtig Quelle: Generali Deutschland, F.A.Z.-Institut.
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