Jubiläumstour 30 Jahre AWO in Sachsen - 1_2022

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Jubiläumstour 30 Jahre AWO in Sachsen - 1_2022
Jubiläumstour
Jubiläumstour
30 Jahre AWO in Sachsen

 30 Jahre AWO in Sachsen

          1_2022

             2
        1_202

                                              sen
                                            ach
                Mitgliederjournal der O in S in Sachsen
                                    WAWO
                                     rA
                          rjournal de
                Mitgliede
Jubiläumstour 30 Jahre AWO in Sachsen - 1_2022
Fre u n din n en u n d Fre u n d e,
Liebe AWO                                                                                                           bereits 2020
                      Sa    chs  en    und    25     Ja    hre    AW      O   Landesverband – das wollten wir
30 Jahre AWO in                                                           en   wir uns, unsere Festveranstaltung
                                                                                                                     dieses Jahr
                       ch     es   kam      and   ers  .   Wi   r   freu
gemeinsam feiern. Do                                                      die   run den Geburtstage: Als dicker Reise
                                                                                                                          koffer hat
                         se     mee  ting  -A   usg    abe     feie  rt
nachzuholen. Auch die                                                       im   Gepäck. Lassen Sie sich überrasch
                                                                                                                      en.
                           ich  ten   uns  ere  r  Gl    ied  eru  nge   n
unser Heft viele Gesch
                                                                                                                           folgte die
                           e   der   AW     O    Kre    isv  erb   and    Le  ipzi g am 14. März 1990 den Anfang. Es
 Vor 30 Jahren macht                                                           sverbände – Sachsen-West, Chemn
                                                                                                                      itz und Ost-
                      Kre    isv erb  änd   e   und      dre  ier    Be   zirk
 Gründung weiterer                                                             sarbeitsgemeinschaft. 1995 erfolgte
                                                                                                                     die Gründung
                       An    spr ech   par  tne  r   wa    r  die     La  nde
 sachsen –, zentraler                                                      rbä  nde aufgingen und drei große gG
                                                                                                                     mbHs in den
                        s,   in   dem     die     dre   i   Be  zirk   sve
 des Landesverbande                                                            hre für die AWO in Sachsen schon
                                                                                                                      eine spannen-
                       ent   sta nde   n. Wa    ren     die   ers   ten   Ja
 jeweiligen Gebieten                                                           wickelten sich Kreisverbände und
                                                                                                                    Landesverband
                         age   men   t  der    Be   teil   igte  n,  so    ent
  de Zeit mit viel Eng                                                        nd   und Dienstleister. Mit 6 000 Mitgli
                                                                                                                         edern, 1 650
                            ane  rka  nnt  en   Wo     hlfa   hrt  sve   rba
  zu einem starken und                                                          400 Mitarbeiter:innen ist die AWO
                                                                                                                        heute in rund
                        ie   unz  ähl  ige n  He    lfer  :inn  en   und    14
  Ehrenamtlichen sow
                                                    en.
  200 Städten und Gemeinden vertret
                                                                                                                         und Jugend-
                        auf    La  nde   seb  ene     die    Fac  hbe    reic he  Pflege, Offene Sozialarbeit, Kinder-
   Schnell entstanden                                                           end  ienste und der Bereich Migration/
                                                                                                                            Flucht/In-
                              und     Ink lus  ion  .   Die     Fre   iwi  llig
   hilfe sowie Teilhabe                                                           vorragende Arbeit. Besonders froh
                                                                                                                         bin ich, dass
                               r  we   gzu  den   ken     und     leis  ten   her
   klusion sind nicht meh                                                        alle Bereiche anzubieten und damit
                                                                                                                        eine gute Ar-
                             en,  ein    gem  ein   sam     es   Ha   us   für
   wir es geschafft hab
                                                      zu ermöglichen.
   beitsatmosphäre mit kurzen Wegen
                                                                                                                               Jugend-
                                    AW     O    in    Sa   chs   en    wis  sen   wir   , dass die Förderung der Kinder und
    Aus der Geschichte        der                                                                                          it sein muss.
                             ktis che     Be  käm   pfu   ng    des     Kin  der ele  nds immer eine Herzensangelegenhe
    lichen sowie die pra                                                          gen  dhilfegesetzes oder Gesetzes für Kin
                                                                                                                               der tages-
                               der   En   tste  hun    g    des    La   nde  sju
    Die Mitwirkung bei                                                                                                  die Übernahme
                         Be    grü  ndu   ng   der      Gr   asw     urz  el- Init iat ive im Kreisverband Chemnitz,
     einrichtungen, die                                                                                                       egen dies.
                                  Kin   der  hei  men        sow     ie    das     Be  treiben von Kindertagesstätten bel
     von Schulland- und                                                               Projekte sind wichtige Angebote der
                                                                                                                              AWO.
                             La  nde   sju gen   dw    erk   es   und     des  sen
     Die Gründung des
                                                                                                                        mehr geworden.
                             uns  ere    Un  ters   tütz   ung     ben   ötig en,   sind leider nicht weniger, sondern
      Die Menschen, die                                                                                                   deutlicher. Das
                               Ge  sel  lsc haf   t   und     Ar   bei   tsw  elt   wurden durch die Pandemie noch
      Die Probleme der                                                                                                    egebereich, hier
                              ich end   e  Ra    hm    enb   edi  ngu   nge  n  in   sozialen Berufen, besonders im Pfl
      betrifft auch unzure
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Landesverband

    müssen wir handeln. Menschen in sozial schw
                                                     ierigen Ver-
   hältnissen wurden durch die Pandemie weit
                                                   er abgehängt.
   Gleichzeitig verstärkten sich demokratiefeindliche
                                                        Tendenzen.
   Bereits seit 2010 setzt sich die AWO im Prog
                                                       ramm »Zu-
   sammenhalt durch Teilhabe« und im Bündnis
                                                   gegen Rassis-
   mus damit auseinander.

    Besonders am Herzen liegen uns unsere Mitarbei
                                                   ter:innen. Sehr
   zeitig entschloss sich die AWO, einen Arbeitge
                                                    berverband zu
   gründen, um finanzielle Rahmenbedingungen anbi
                                                   eten zu können.
   Für das große Engagement des Gründungsmitgli
                                                  eds Dirk Reinke
   möchte ich mich ausdrückliche bedanken. Das
                                                 starke und wert-
   volle Netzwerk aus Landesverband, Glie
                                                 derungen und Menschen vor Ort hat
  geholfen, auch in schwierigen Zeiten zielgenau                                                   uns
                                                 Hilfe anzubieten. ­Erinnern möchte ich an die Hoc
  wasserhilfen in Sachsen, NRW und Rheinlan                                                         h-
                                                d-Pfalz. Auch die Hilfe für die ukrainischen Flüc
  linge konnte nur durch die enge Zusammenarbeit                                                   ht-
                                                    aller – einschließlich unserer Partner:innen – ge-
  meistert werden.

  Wir werden immer für die Menschen einstehen,
                                                 die unsere Hilfe am dringendsten benötigen und
 fig keine Lobby haben. Unsere Werte Freiheit, Gle                                                  häu-
                                                   ichheit, Gerechtigkeit, Toleranz und Solidarität sind
 uns sehr wichtig. Wir werden uns entschieden dage
                                                     gen wehren, dass Rassismus und Menschenfein
 lichkeit den Riss in unserer Gesellschaft vergröße                                                   d-
                                                     rn und stehen für soziale Gerechtigkeit und Zu-
 sammenhalt auch innerhalb Europas.

 Wir machen weiter! Wir können stolz sein, was
                                                 wir als AWO in Sachsen bislang erreicht hab
                                                                                                 en!
Ich danke allen Vorsitzenden und Geschäftsfü
                                                hrer:innen, Abgeordneten, allen Partner:innen in
LIGA, den Bundes- und Landesministerien und                                                      der
                                                -verbänden, dem ACE sowie Kommunen und Lan
kreisen, die uns all die Jahre begleitet haben.                                                   d-

Vor allem danke ich Ihnen, liebe Mitglieder, Ehr
                                                enamtliche und Mitarbeiter:innen!
Gem einsam sind wir die AWO –
                                                 gem einsam sind wir stark und könn
für unsere Werte und die uns Anvertrauten eintr                                     en
                                               eten!
                                                                                                mit
                                                                                        h t es sere
Ihre Margit Weihnert, Landesvorsitzende
                                                                                  r g e        h un
                                                                              ite           r c
                                                                          We ise du ände
                                                                            e r Re sverb
                                                                                         i
                                                                          d         Kre

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Jubiläumstour 30 Jahre AWO in Sachsen - 1_2022
Annaberg

AWO Kreisverband
Annaberg/Mittleres
Erzgebirge e. V.
Gabelsbergerstraße 6, 09456 Annaberg-Buchholz
Tel. 03733 18805-0 | post@awo-annaberg.de

Was würden Sie einem unbekannten            Welche Anekdoten aus 30 Jahren
Reisenden zuerst über sich erzählen,        ­Verbandsgeschichte ist Ihnen
wenn er an die Tür klopft?                   besonders im Gedächtnis geblieben?
Ein herzliches »Glück Auf« bei uns im AWO    Es gäbe viele Anekdoten zu erzählen,
KV Annaberg/Mittleres Erzgebirge e. V.!      wie zum Beispiel die Folgende:
                                             Frau S. sagt zu Frau W.: »Guck, de Nadel
Wir, das sind Menschen, die mit Herz und     Paula, die hot vei Haar of de Zäh gehabt!«
Verstand anderen Menschen mit einem          Daraufhin sagt Frau W. zu Frau S.:
­ ffenen Ohr zur Seite stehen.
o                                            »Haste die gesaah?«
Wir, das sind Menschen, aus einem ganz
besonderen Holz geschnitzt, traditions­     An dieser Stelle ein großes Dankeschön
bewusst, echt und tolerant!                 an ALLE, die diesen Ort geschaffen
Wir, das sind Menschen für Menschen,        haben und immer mit Leben erfüllen!
die gern helfen und für ALLE da sind!       Weiter so!

                                                              Das Altenpflegeh
                                                              in dem alles be eim Bärenstein,
                                                             meist zu 100 %gann, ist heute
                                                             Foto: APH
                                                                              ausgelastet.

                                                                »Gemeinsam in ­
                                                                Frieden leben!«
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Jubiläumstour 30 Jahre AWO in Sachsen - 1_2022
Annaberg

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                                                                                                    Gründungsjahr: 1991
                                                                                                    Anzahl Mitglieder: ca. 250
                                                                                                    Anzahl Einrichtungen: 10

                                                                                                     Geschäftsführung:
                                                                                                     Jens Gundermann

                                                                                                     Vorsitzende: Sylvina Schmidt

                                                                                                      www.awo-annaberg.de

                                                           nke!
                                                                                            na
                                                                                     S­ ylvi .

                                                   Da
                                                                                 n d
                                                                             gu            tig
                                                                    a S ändi region tä
                                                                 nik        rg s          eim
                                                      s i n d Mo Erzgebi npflegeh iner
                                                   en            er        lte           se
                                          3 0 Jahr WO in d unser A nicht in
                                     über        ie A         spiel       sie           n.
                                 Seit idt für d zum Bei rde ohne tein stehe
                                   Schm les, wie her «, wü Bärenns
                                      Vie n Günt acht in Saskia Kuba
                                            o             r Foto:
                                       »Ant vollen P

Mit dem Altenpflegeheim
in Bärenstein fing alles an
Unser Ass im Ärmel und unser Glanzlicht im AWO Kreisverband

B
         ereits in den 1950er-Jahren gab    Haus an der Anton-Günther-Straße 22                  verband Annaberg/­
         es in Bärenstein ein »Feier-       entsprach nicht mehr der Heimmindest-                Mittleres Erzgebirge e. V.
         abendheim«. Bis 1989 gehörte       bauverordnung. Somit war ein Neubau                  mit seinen Einrichtungen
das Haus zum staatlichen Gesundheits-       notwendig geworden. Dieser Ersatz­                   einer der größten Arbeitgeber im Ort.
wesen der DDR. Ab 1990 änderte sich         neubau war Bestandteil des Altenhilfe-                  Aktuell ist unser Haus mit seinen
einiges in der Versorgung älterer und       planes des Kreises Annaberg vom                      60 Pflegeplätzen durchschnittlich zu
pflegebedürftiger Menschen. War bis         22. Oktober 1992. Im Mai 1998 wurde                  100 % ausgelastet. Das multiprofessio-
zu diesem Zeitpunkt nur eine Schwester      nach 18-monatiger Bauzeit das neue                   nelle Team ist bemüht, täglich mensch-
für die medizinische Versorgung der         ­Altenpflegeheim »Anton Günther« offi-               liche Wärme, Verantwortungsbewusst-
Bewohner verantwortlich, wurde in den       ziell eröffnet. Am 1. Juni 1998 wurde                sein und Achtung vor den älteren
folgenden Jahren das Pflegepersonal         das neue Haus bezogen. Dank des                      Menschen einzubringen. Die Förderung
aufgestockt. Von 1991 bis 1992 gehörte       ­Einsatzes vieler ehrenamtlicher                    des beruflichen Nachwuchses liegt
das Feierabendheim zur Gemeindever-         Helfer:innen verlief der Umzug reibungs-             uns besonders am Herzen. Bereits seit
waltung Bärenstein. Ab Januar 1993 ging     los. Für alle verbesserten sich die Wohn-            1993 können bei uns angehende Alten-
das Heim in die Trägerschaft des AWO        und Arbeitsbedingungen. Damit fing                   pfleger:innen ihre praktische Ausbildung
Kreisverbandes Annaberg e. V. über. Das     alles an und heute ist der AWO Kreis-                absolvieren.

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Jubiläumstour 30 Jahre AWO in Sachsen - 1_2022
Bautzen

AWO Kreisverband
Bautzen e. V.
Löbauer Straße 48, 02625 Bautzen
Tel. 03591 32610 | info@awo-bautzen.de

Was würden Sie einem unbekannten               und Bischofswerda trotz der Corona-­
Reisenden zuerst über sich erzählen,           Einschränkungen am Ball geblieben sind.
wenn er an die Tür klopft?                     ­Unser Ziel ist es, für andere da zu sein –
Da er sicher nicht zufällig an die Tür der      kompetent und herzlich.
AWO geklopft hat, würde ich ihm unseren
Kreisverband vorstellen: Unsere Erzie­         Welche Anekdote aus 30 Jahren
her:innen betreuen in unseren 31 Kinder­       ­Verbandsgeschichte ist Ihnen
einrichtungen circa 2 300 Kinder. Im Bereich    besonders im Gedächtnis geblieben?
                                                                                                                                               Zw   erge
der Hilfen zur Erziehung und der Sucht­         0 Mitglieder, 0 Erfahrungen und 0 Einrich­                                                Auch
krankenhilfe, aber auch in der Altenhilfe       tungen, so sah die Stunde »Null« des Ver­
­ rhalten Menschen Hilfe und Unterstüt­
e                                               eins im Oktober 1990 aus. Nach anfäng­
 zung entsprechend ihrer individuellen          licher ausschließlich ehrenamtlicher Arbeit
­Notlagen. Unsere 440 Mitarbeiter:innen         wurde im September 1991 die erste
 und 356 Mitglieder arbeiten engagiert und     ­ it­arbeiterin eingestellt und eine kleine
                                               M
 hochmotiviert. Ich würde auch erwähnen,       Geschäftsstelle in Bautzen eröffnet. Nach         allgemeinmedizinische Arztpraxen und
 dass unsere zwei Ortsvereine Bautzen                              und nach ­begann der          eine Zahnarztpraxis über­nommen.
                                                                     ­Verein zu wachsen und         Es gab aber auch Übernahmen von
                                                                      das Vereinsleben er­       Einrichtungen, die mit den eigentlichen
                                                                       wachte. Neben Kitas,      satzungsmäßigen Zwecken der AWO
                                                                       Beratungsstellen und      nichts zu tun haben, wie zum Beispiel die
                                                                        dem Seniorenclub         Kegelbahn und das Kulturhaus Rodewitz
                                                                        ­haben wir beispiels­    und die ­Jugendunterkunft Seepferdchen
                                                                         weise auch die          Oehna, welche wir inzwischen nicht
                                                                          Asyl­bewer­ber­heime   mehr betreiben. Wir können mit Stolz
                                                                           Bautzen und           auf eine sehr ­erfolgreiche Entwicklung
                                                                           ­Zschillichau, zwei   unseres Kreis­verbandes blicken.

                                                                                                           // Marina Schneider, Geschäftsführerin

     Klienten
                    sagen D
         Foto: AW
                O Kreisve
                                      anke!
                         rband B
                                   autzen

                                                         »Wir wollen auch die nächsten 30 Jahre
                                                         ­engagiert, motiviert und offen für neue
                                                                       Ideen und Projekte sein.«

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Bautzen

                                                                                                                 FAKTENCHECK
                                                                                                                 Gründungsjahr: 1990
                                                                                                                 Anzahl Mitglieder: 356
                                                                                                                 Anzahl Einrichtungen: 54

                                                                                                                 Geschäftsführung:
                                                                                                                 Marina Schneider

                                                      r s i n d nie
                                                    e
                                                Büch oß genug                                                    www.awo-bautzen.de
                                                  gr

    e n b ackBeauntzen
könn isverband
                                        Von »Zwergen«
                                        und »Männchen«
            Kre
        AWO
 Fotos:

                  AWO-Pilotprojekt Kindertagespflege in freier Trägerschaft hat sich bewährt

                  N
                            ein, wir wollen Ihnen hier keine   chen« ­gefunden und mit modernen,               Die Zusammenarbeit zwischen Kinder-
                            Märchen erzählen. Obwohl           flexibel umstellbaren Möbeln ausge-             tagespflegestelle und Kindertagesstätte
                            wir die Geschichte gut und         stattet. Als erster freier Träger im            ist konzeptionell verankert. Dabei geht es
                   gerne mit »Es war einmal ...« beginnen      Landkreis konnte die AWO Bautzen im             nicht nur um organisatorische Aspekte
                   könnten.                                    April 2013 ihr Angebot an Betreuungs-           wie die Gestaltung des Dienstplanes zur
                     Vor rund zehn Jahren wurde in Demitz-     plätzen in dieser Form erweitern.               Absicherung der Öffnungszeiten, sondern
                   Thumitz immer offensichtlicher, dass           Die Kindertagespflege »Brücken­              auch um Reflexion, Planung und Weiter-
                   die vorhandenen Krippenplätze nicht         zwerge« wurde vom ersten Tag an gut             entwicklung der pädagogischen Arbeit
                   ausreichen. Und so gründeten wir            angenommen. Bis zu fünf Kinder werden           zur Qualitätssicherung.
                   eine Kindertagespflege.                     von einer pädagogischen Fachkraft bis              Ein weiteres wichtiges Kriterium ist
                     In enger Zusammenarbeit mit der           maximal neun Stunden betreut. Der               der Übergang der Kinder aus der
                   Gemeinde wurden Räumlichkeiten              ­Tagesablauf unterscheidet sich nicht           Kindertagespflege in eine Gruppe der
                  ­unweit der AWO-Kita »Brückenmänn-            von dem in einer Kinderkrippe. Da die        ­Kindertagesstätte. Hier schafft die
                                                                   Gruppen wesentlich kleiner sind,          regelmäßige gruppenübergreifende
                                                                      haben die Kinder mehr Platz und        Arbeit eine gute Basis für den Wechsel
                                                                        Ruhe und können auch indivi-         der Kinder in eine größere Gruppe.
                                                                        dueller gefördert werden. Dass       Da die Kinder dadurch Erzieher:innen,
                                                                        es nur eine Bezugsperson gibt,       Räumlichkeiten und Tagesabläufe
                                                                        ist vor allem für sehr anhäng­        ­kennen, ist meist keine große Einge-
                                                                        liche Kinder ein weiterer Vorteil.     wöhnungszeit mehr nötig, was Eltern
                                                                        Durch die sehr familiäre Atmo-         und Erzieher:innen gleichermaßen
                                                                        sphäre gibt es einen starken Zu-       freut.
                                                                       sammenhalt.                                Ende gut, alles gut? Ja! Nur ein Ende ist
                                                                         Die räumliche und inhaltliche         hier nicht in Sicht. Neben dem Pilotpro-
                                                                      Nähe von Kindertagespflege und           jekt »Brückenzwerge« gibt es in Demitz-
                                                                       Kita sichert bei Urlaub, Krank-         Thumitz inzwischen die »Brücken­
                                                                        heit und Weiter­bildung die Ver-       wichtel«, in Cunewalde die »Haselmäuse«
                                                                       tretung, was bei einer freiberuf-       sowie die »Rappelkiste« und in Franken-
                                                                       lichen Tagesmutter meist nicht          thal den »Löwenzahn«. Eine schöne
                                                                      möglich ist.                             (Erfolgs-) Geschichte, nicht wahr?

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Jubiläumstour 30 Jahre AWO in Sachsen - 1_2022
Chemnitz

AWO Kreisverband
Chemnitz und
­Umgebung e. V.
Clara-Zetkin-Straße 1, 09111 Chemnitz
Tel. 0371 6956100 | kontakt@awo-chemnitz.de

Was würden Sie einem unbekannten              Welche Anekdote aus 30 Jahren
Reisenden zuerst über sich erzählen,          ­Verbandsgeschichte ist Ihnen
wenn er an die Tür klopft?                     besonders im Gedächtnis geblieben?
Unser Verband wurde 1990 in Chemnitz          Mitte der 1990er-Jahre rammte ein Zivil­
gegründet und übernahm später auch            dienstleistender mit dem Auto einen Baum
­ inrichtungen in Oelsnitz (Erzgebirge).
E                                             in der Clara-Zetkin-Straße. Im Wurzelbereich
Chemnitz ist vielen bekannt für die Büste     wurde diese Flaschenpost gefunden:
von Karl Marx – wir sind eine Stadt mit       »Am 10.11.1962 wurde diese Linde und noch
Köpfchen. Und das zeichnet auch unsere        fünf andere Bäume als schattenspendender
Mitarbeitenden aus! Mit Herz und ­Verstand,   Baum gepflanzt. Die Kinderkrippe besteht
Tatkraft und Ideen, Mut und Menschlichkeit    drei Jahre. Da der Garten sehr sonnig ist,
haben sie gemeinsam mit Vorstand, Ge­         konnten die Kinder diesen bisher wenig
schäftsführung und Ehrenamtlichen einen       ausnutzen. Außerdem sollen die Bäume
Wohlfahrtsverband mit rund 800 Beschäf­       die Luft des im Zentrum der Karl-Marx-Stadt
tigten geschaffen, der sich in der Region     gelegenen Gartens durch ausströmenden
nicht zu verstecken braucht.                  Sauerstoff verbessern. Wir hoffen, unseren
                                              Kindern damit einen schönen und gesunden
                                              Aufenthalt im Garten zu gewährleisten.
                                              Karl-Marx-Stadt, am 10.11.1962«

                                                          »Als AWO weiterhin für
                                                          alle da sein, die unserer
                                                          Hilfe bedürfen, aber
                                                            hoffentlich bald ohne
                                                              Corona!«

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Jubiläumstour 30 Jahre AWO in Sachsen - 1_2022
FAKTENCHECK
                                                                                                    Gründungsjahr: 1990
                                                                                                    Anzahl Mitglieder: 518
                                                                                                    Anzahl Einrichtungen: ca. 50

                                                                                                    Geschäftsführung:
                                                                                                    Ines Neubert

                                                                                                   Vorsitzender: Gunter Voigt

                                                                                                   www.awo-chemnitz.de

                                                                                      r
                                                                           t, w elche
                                                                         n
                                                            n g a geme welches n
                                                   ches
                                                         E
                                                                 s und         on de
                                               »Wel dealismu rmögen veser Zeit
                                                   I alteve              in di nn nur
                                                     ch h          n e n
                                                 ­Dur beiter:in den, ka ersten
                                                                     r
                                                 Mitar racht wu , der vom daran
                                                    erb greifen ttelbar erber
                                                            e            i
                                                    der b e an unm r.« – Eumgennitz
                                                                                      G
                                                                         a
                                                       Tag eiligt wKreisverband Ch e

                                                          ­bet       AWO
                                                                 Fotos:

Vom Trabant zum Elektroauto
Eine Erfolgsgeschichte mit Zukunft

»M
              it der Übernahme einer Sozi-     unterwegs. Und im Dienst Öfen mit Kohle      Ende 2021 sogar die ersten beiden Elek-
              alstation im Januar 1991 – es    anzuheizen, war keine Seltenheit. Den        troautos. Im Bereich Verwaltung und
              ist die größte in Chemnitz,      Kinderschuhen war die Sozialstation         Dokumentation sind unsere Sozialsta­
Stadtteil Mitte-Nord mit circa 70 000 Ein-     damals schnell entwachsen: Zahlreiche       tionen ebenfalls in der Zukunft ange-
wohnern, darunter circa 18 000 Rentner –       neue gesetzliche Regelungen, die Ein-       kommen: Smartphones als MDAs
begann die richtige Arbeit mit Menschen,       führung der Pflegeversicherung, später      ­(Mobile Dokumentationsassistenten)
die in Not sind.« Diese Worte schrieb          dann das Qualitätsmanagement – mit-          und Dienstplangestaltung am Computer,
unser Gründer Eugen Gerber 1993, als           unter rauchten die Köpfe und die Papier-     das sind nur zwei Beispiele, wie sich
er ein Fazit über die ersten drei Jahres       berge wuchsen. Dennoch steigerte sich        die Arbeit in mehr als 30 Jahren verän-
unseres Schaffens in Chemnitz zog. Die         die Zahl der Mitarbeiter:innen bis 1993      dert hat. Ein Blick zurück auf Schrift-
ersten Schwestern, die am 1. Januar 1991       auf 41 hauptamtlich Beschäftigte,            verkehr mit Schreibmaschine und Haus-
ihren Dienst für die AWO antraten,             dazu kamen die Zivildienstleistenden:        haltsplanung in Handschrift verstärkt
­hatten ihr Büro in der heutigen Geschäfts-    Einkaufen, Essen ausfahren, Wäsche           den Eindruck zusätzlich, dass wir uns
 stelle in der Clara-Zetkin-Straße. Im Nach-   waschen – ihre Hilfe war wirklich oft un-    wirklich in einem neuen Jahrhundert
 barbüro saß das Sozialamt der Stadt           entbehrlich! 2021 – mit nunmehr vier         bewegen! Geblieben sind Engagement,
 Chemnitz. Der »Fuhrpark« umfasste             Sozialstationen – versorgten 72 Mitar-       Kompetenz und Menschlichkeit, mit
 zwei Trabbis, einen VW Passat, der vom        beiter:innen und sechs Auszubildende         denen unsere Mitarbeitenden sich seit
 Partnerverband in Düsseldorf gespendet        rund 480 auf Hilfe angewiesene Perso-        dem ersten Tag im mittlerweile ganzen
 worden war und jede Menge Fahrräder.          nen. Zum Fuhrpark gehören aktuell            Stadtgebiet um hilfebedürftige Men-
 Auch zu Fuß waren die Mitarbeiter:innen       35 Fahrzeuge – statt Trabbis gibt es seit    schen kümmern.

                                                        1_2022              9
Jubiläumstour 30 Jahre AWO in Sachsen - 1_2022
Dresden

AWO Kreisverband
Dresden e. V.
Herbert-Wehner-Haus
Devrientstraße 7, 01067 Dresden
Tel. 0351 84704510 | info@awo-kv-dresden.de

                                                                                                                                                                re
Was würden Sie einem unbekannten                   Was ist Ihnen in 30 Jahren
                                                                                                                                                    e rh ält ih .
                                                                                                                                                 er           its
Reisenden zuerst über sich erzählen,               ­Verbands­geschichte besonders
                                                                                                                                e  ta    Wehn n René V
                                                                                                                              r                  e
                                                                                                                      lied GVorsitzednDdresden e. V.
wenn er an die Tür klopft?                          im Gedächtnis g  ­ eblieben?
                                                                                                              m i t g
                                                                                                         Ehren unde votoms: Archiv Kreisverb
Die AWO ist in Dresden wieder zu Hause              Wie überall im Lande packten die ersten                                                    n
                                                                                                                                             a
und es ist eine neue AWO. Eine AWO, die             Mitglieder mit Enthusiasmus und Elan nach
zeitgemäße Antworten aus ihren Grund­               der Wende die drängenden Aufgaben an.                  Urk           F o

werten Freiheit, Gleichheit, Gerechtigkeit,         Die Geburtsstunde des AWO Kreisverban­
Solidarität und Toleranz zieht. Eine AWO,           des Dresden war der 19. April 1990, nach
die sich dadurch auszeichnet, dass sie              Leipzig ist er der zweitälteste Kreisverband
ohne Ansehen der Person, Herkunft,                  in Sachsen. Mit tatkräftiger Unterstützung     Eine wichtige Beraterin und Helferin beim
­ autfarbe oder Religion allen Bedürftigen
H                                                   der AWO unserer Partnerstadt Hamburg           Aufbau der AWO war Greta Wehner, die
ihre Hilfe anbietet. Eine AWO, die als              gelangen die ersten Schritte. Eine Sozial­     ihre Erfahrungen als Kinderkrankenschwester
­Mitgliederorganisation und als Unterneh­           station wurde ins Leben gerufen, in der die    und Mitglied der Alzheimer-­Gesellschaft
  mung der Wohlfahrtspflege mit ihren               Gemeindeschwestern der aufgelösten Poli­       einbrachte und selbstlos zur Finanzierung
 ­Mitarbeitenden diese Grundwerte lebt.             kliniken weiterarbeiten konnten, zugleich      des Aufbaus beitrug – unvergesslich bleibt
                                                    entstand der Kreisverband Dresden. Die         die Versteigerung einer Tabakpfeife aus dem
Und was zeichnet die AWO Sachsen                    Sozialstation und ein Essensdienst entwi­      Nachlass ihres Mannes, des bedeutenden
­soziale Dienste gGmbH aus, die Träge-              ckelten sich rasant – vieles kam hinzu. In­    Dresdner Politikers Herbert Wehner (SPD).
  rin der AWO Einrichtungen in Dresden              zwischen können wir mit Freude und Stolz          Allen, die seit der Gründungsphase den
  und Umgebung ist?                                 auf das Erreichte blicken. Heute betreibt      Aufbau der AWO in Dresden mitgestaltet
  Wir sind hier in der Region sehr breit auf­       die AWO Sachsen gemeinnützige GmbH             und unterstützt haben, gilt unser herzliches
  gestellt: Unser Leistungsspektrum reicht          mit Sitz in Dresden mit mehr als 2 000 Mit­    Dankeschön.
 von der Kinder- und Jugendhilfe, Eingliede­        arbeitenden im Stadtgebiet rund 80 Ein­           Mit Freude erinnern wir uns an die gemein­
  rungshilfe, einer Inklusionsfirma bis zur         richtungen: Senioren- und ­Pflegeheime,        samen Dampferfahrten zum 100. Geburts­
 ­Altenhilfe und Suchthilfe. Mit hoher Fach­        Kindertagesstätten und Kinderheime, ein        tag der AWO. Anstelle der ausge­fallenen
  lichkeit und in hoher Qualität arbeiten wir       Familienzentrum und eine Suchtklinik,          Feier zum 30. Geburtstag der AWO in
  ziel- und ergebnisorientiert. Eine Beson­         Begegnungs­stätten für Junge und Alte,         Dresden konnten wir allen Mitgliedern das
  derheit ist unsere Wertebalance: Die Ba­          ­Beratungsstellen und anderes mehr.            Buch über die 30-jährige Geschichte der
  lance zwischen wirtschaftlichen, sozialen                                                         AWO in Dresden schenken.
  und ökologischen Werten ist die Voraus­                                                                 Für das diesjährige Jubiläum der
  setzung für unseren Erfolg. Daraus ergibt                                                             sächsischen AWO plant der Kreis­ver­
  sich auch unser Leitspruch: Wir gestalten                                                              band ein Treffen seiner ehrenamt­
  Zukunft.                                                                                               lichen Helfer:innen mit einem Besuch
                                                                                                          im Dresdner Hygiene Museum und
                                                                                                           einem gemeinsamen Abendessen.
                                              V.
                                  resden e.
                           rband D
                hiv Kreisve
       Foto: Arc
Dresden

                                                                                        FAKTENCHECK
                                                                                        Gründungsjahr: 1990
                                                                                        Anzahl Mitglieder: 275 Mitglieder /
                                                                                       100 Ehrenamtliche Helfer:innen
                                                                                       Anzahl Einrichtungen: 80
                                                                                       + »AWO-Stiftung Dresden«

                                                                                       Vorsitzender: René Vits

                                                                                       www.awo-dresden.de

 Herzenssache
 E
        in Projekt, das dem Kreisverband besonders am Herzen liegt, ist die »AWO
        Aktion ­Zuckertüte«. Mit der Zuckertüte hilft die AWO in Dresden schon seit
        15 Jahren Kindern bedürftiger Familien. Die ABC-Schützen erhalten eine
 Zuckertüte, in der sich neben süßen Sachen alle für den Schulstart benötigten Dinge
 finden – vom Ranzen bis zum Radiergummi. Die älteren Schüler:innen bekommen
 zum Zuckertütenfest der AWO ein Paket mit Schulmaterialien. Dabei unterstützen
 uns jährlich Bürger:innen und Sponsoren mit vielen Tausend Euro.

    »Gerechtigkeit – und dass
­niemand mehr auf Solidarität
    und Hilfe angewiesen sei«

                                                     1_2022             11
Erzgebirge

AWO Kreisverband
Aue/Schwarzenberg e. V.
Neue Siedlung 47, 08359 Breitenbrunn
Tel. 037756 17600 | info@awo-erzgebirge.de

In der AWO Erzgebirge gGmbH                  ­ enschen in besonderen Lebenslagen.
                                             M
als 100-prozentige Tochtergesell-            Nach 30 Jahren sind sie für eine
                                             Vielzahl von F
                                                          ­ amilien zu einem festen
schaft des AWO Kreisverbandes
                                             Anlaufpunkt ­geworden.
Aue/Schwarzenberg e. V. finden                                                                                  . l. n. r.)
sich alle Einrichtungen einschließ-                                                            Unser Team in (vManon Traxler von
                                                                                               Schwarzenberg: und Familien­
                                             Welche Anekdote aus 30 Jahren
lich unserer Beratungsstellen
                                                                                               der Erziehungs- ha Lauckner von
                                             ­Verbandsgeschichte ist Ihnen
wieder.
                                                                                               beratung, Roswit Schuldnerberatung
                                              besonders im Gedächtnis geblieben?
                                              Da lassen wir am besten unsere Mit­
Was würden Sie einem unbekannten              arbeitenden vor Ort im nachfolgenden              der Sozial- uHnd  irge   gGmb
Reisenden zuerst über sich erzählen,         ­Interview zu Wort kommen.                         Fotos: AWO Erzgeb

wenn er an die Tür klopft?
Unsere Beratungsstellen waren und sind
nach wie vor ein wichtiges Angebot für

Das geht bei uns!                                                                            Ziel war es schon immer, Menschen in
                                                                                             schwierigen Lebenssituationen zielgerichtet
30 Jahre Beratungs­arbeit innerhalb                                                          Hilfe zu ermöglichen. Das ist mir zu meiner

der ­Arbeiterwohlfahrt                                                                       Freude bis heute möglich.

                                                                                             Gibt es Erlebnisse oder Begegnungen

Z
                                                                                             aus Ihrem Arbeitsalltag, die Ihnen
         u dem Thema haben wir bei vier      Sie haben 1992 Ihre Tätigkeit im Träger         in der Rückschau in besonders guter
         unserer Mitarbeitenden, welche in   begonnen und sind immer noch in                 ­Erinnerung geblieben sind?
         2022 ihr 30-jähriges Arbeitsjubi-   der Einrichtung tätig – wie kommt es             Höhlig, Antje: Die Bewältigung meines
 läum begehen, nachgefragt. Im Interview     zu dieser Erfolgsgeschichte?                     ­berufsbegleitenden Studiums zur Diplom-
 berichten Frau Manon Traxler von der        Nitsche, Gabi: Ab 1981 war ich als exami­         Sozialarbeiterin/Sozialpädagogin (FH) war
 Erziehungs- und Familienberatungsstel-      nierte Krankenschwester im Gesundheits­           für mich als Mutter zweier kleiner Kinder
 le, Frau Roswitha Lauckner von der          wesen tätig. Ich hatte private Gründe, nach       nicht immer einfach. Deshalb werden der
 Sozial- und Schuldnerberatungsstelle        meiner Elternzeit wieder schnell in den           erfolgreiche Abschluss im Jahr 1994 und
 sowie Frau Antje Höhlig und Frau Gabi       ­Arbeitsmarkt einzusteigen. Die Begleitung        die Würdigung des Arbeitgebers durch die
 Nitsche von der Beratungsstelle für          von Schwangeren habe ich bereits vor             Geschäftsleitung bei mir immer in besonders
 Schwangerschaft und Partnerschaft von        1992 realisiert. Deshalb konnte der Einstieg     guter Erinnerung bleiben.
 den Anfängen ihrer Arbeit in den Zeiten      für mich mit großem Interesse angestrebt            Im Arbeitsalltag sind es für mich die wun­
 des kompletten gesellschaftlichen            werden. Die Arbeit bei einem freien Träger       derschönen Begegnungen, wenn die jungen
­Umbruchs Anfang der 1990er-Jahre             machte mich sehr neugierig und versprach         Mütter oder Eltern nach der Geburt zu uns
bis heute. Sie sind Teil der bisherigen       mir zudem wieder eine Beratungsarbeit mit        in die Beratungsstelle kommen und uns
Entwicklung des Trägers.                      Schwangeren und Familien. Mein berufliches       das neue Familienmitglied »präsentieren«.

                                                       1_2022                12
Erzgebirge

 In Schönheide tä
Antje Höhlig undtig (v. l. n. r.):
von der Beratung Gabi Nitsche
Schwangerschaft sstelle für                                                                        FAKTENCHECK
                 und Partnerschaft
                                                                                                   Gründungsjahr: 1990
                                                                                                   Anzahl Mitglieder: 219
                                                                                                   (Beschäftigte AWO Erzgebirge
                                                                                                   gGmbH: 317)
                                                                                                   Anzahl Einrichtungen: 7
                                                                                                   (AWO Erzgebirge gGmbH: Eine Ge­
                                                                                                   schäftsstelle und vier Fachbereiche)

                                                                                                   Geschäftsführung:
                                                                                                   Karsten Wilhelm

                                                                                                   Vorsitzende: Simone Lang

                                                                                                   www.awo-erzgebirge.de

                                                    Die Arbeit in der Sozial- und Schuldner­
                                                    beratung hat mir immer sehr viel Freude
                                                                                                      »Sicherung des
      Was wünschen Sie sich persönlich in
      den kommenden Jahren für Ihr weiteres
                                                    bereitet. Ich habe gern in dem Bereich
                                                    ­gearbeitet. Meinen Kolleg:innen wünsche
                                                                                                       ­Fortbestehens
      berufliches Agieren?                           ich alles Gute und immer eine Portion          ­unserer Einrich-
      Traxler, Manon: Ich wünsche mir sehr,
      dass die Arbeit in unserer Beratungsstelle
                                                     ­Fingerspitzengefühl für ihre Beratungstä­
                                                      tigkeit. Trotz aller Höhen und auch Tiefen
                                                                                                      tungen auch in
      weiterhin für die Menschen unseres Erz­
      gebirgskreises in ihrer Beständigkeit und
                                                      möchte ich mich bei der AWO für die lang­
                                                      jährige gute Zusammenarbeit bedanken.
                                                                                                    den kommenden
      Verlässlichkeit in der Zusammenarbeit mit                                                           30 Jahren!«
      allen Netzwerkpartnern bestehen bleibt.       Lesen Sie das vollständige Interview
      Wir ermöglichen seit Jahrzehnten ein indi­    zu den Erfahrungen der einzelnen
      viduelles Beratungsangebot entsprechend       ­Mitarbeiterinnen in der Arbeit
      den unterschiedlichen Herausforderungen       sowie zu ihren Wünschen für die
      des Familienalltags und hoffen deshalb        Zukunft auf unserer Homepage unter
      ­natürlich auch, dieses künftig fortwährend   www.awo-erzgebirge.de nach.
       anbieten zu können. Dabei ist es uns über­   Die Erfolgsgeschichte soll weiter
       aus wichtig, dass die Nutzenden in unserer    ­geschrieben werden!
       AWO Beratungsstelle stets auf wertschät­
       zende Menschen treffen, die gemeinsam
       mit ihnen schauen, was an konkreter Unter­
       stützung benötigt wird.

      Und Sie, Frau Lauckner? Wie erleben
      Sie seit Juli 2020 Ihren Ruhestand
      in Verbindung mit Ihrem nach wie
      vor stundenweisen Tätigwerden in der
      Sozial- und Schuldnerberatungsstelle?
      Lauckner, Roswitha: Meinen Ruhestand
      genieße ich natürlich sehr, freue mich aber
      auch, dass ich noch stundenweise tätig
      sein darf. Nach 30 Jahren fällt mir der Ab­
      schied doch etwas schwer.

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Freiberg

AWO Kreisverband
Freiberg e. V.
Forstweg 69, 09599 Freiberg
Tel. 03731 795-700 | info@awo-freiberg.de

Was würden Sie einem unbekannten               Welche Anekdote aus 30 Jahren
Reisenden zuerst über sich erzählen,           ­Verbandsgeschichte ist Ihnen
wenn er an die Tür klopft?                       besonders im Gedächtnis geblieben?
Unser Kreisverband hat sich durch seine ört­     Sylvi Richter – Assistentin der Geschäfts­
lichen Gegebenheiten zu einem gut ver­           leitung – und seit 20 Jahren bei der AWO:
netzten Verband entwickelt. Die Bereiche         »Ein besonderes Ereignis ist mir aus den
»Pflege und Betreuung«, »Kinder und              letzten Jahren in Erinnerung geblieben.
­ amilie« sowie die verschiedenen Bera­
F                                                Im August 2003 wurden anlässlich der
tungsangebote verteilen sich in den Orten       ­Eröffnung des Sozial-Kulturellen-Zentrums
Brand-Erbisdorf, Freiberg, Flöha und             auf der Karl-Günzel-Straße 1 in Freiberg
Niederwiesa und sind somit für Jung und        sieben neue Smarts – beschriftet mit großem
Alt in mehreren Regionen präsent und           AWO Herz – aus Dresden
miteinander vernetzt. Es werden Synergien      abgeholt. Wir fuhren
genutzt, um den AWO-Kund:innen                 mit den Fahrzeugen in
bestmög­liche Unterstützung zu bieten.         Kolonne von Dresden
                                               nach Freiberg und
                                               sorgten für viele
                                               ­erstaunte Blicke.«

                                                                             Foto: AWO, 2003

                                                                                  »Für Menschen
                                                                                  da zu sein, ohne
                                                                                  selbst in die
                                                                                  Knie gezwungen
                                                                                  zu werden.«
                                                         1_2022                14
FAKTENCHECK
                                                                                           Gründungsjahr: 1990
                                                                                           Anzahl Mitglieder: 131
                                                                                           Anzahl Einrichtungen: 14
                                                                                           (Stand 01.01.2022)

                                                                                           Geschäftsführung:
                                                                                           Jörg Lehmann

                                                                                           Vorsitzender des Vorstandes:
                                                                                           Erich Schlörke

                                                                                           www.awo-freiberg.de

                                                                   d e re n Art
                                                                on           .
                                                    g a  n z bes dankbar hr
                                                  r            d            Ja
                                      b i la re de s stolz un eiern im m in
                                rei Ju onder              nen f       biläu
                          Auf d d wir bestarbeiterinBetriebsju .
                             sin rei Mi hriges erband
                                   d           ä            sv
                            Denn ihr 30-j rem Krnueelai Hamburg
                             2022          unse Foto: Ma

Drei Jubilare der besonderen Art
Cornelia Wüstling                           Irmgard Dittrich                            lich zu entwickeln. Im März 1992 begann
»Als man mich ansprach, dass ich bald       Irmgard Dittrich hilft auch nach ihrem      ich meine Tätigkeit in der Sozialpädago-
mein 30-jähriges Dienstjubi­läum habe,      Eintritt in den Ruhestand im Team der       gischen Familienhilfe, in der ich über
war ich erstaunt und erschrocken zu-        Tagespflege »Forstweg« aus, wo sie seit     viele Jahre arbeitete. Zur damaligen Zeit
gleich. ­Erinnerungen an die Zeit des       2005 mit Freude und Herzlichkeit die        verfügten wir nicht einmal über ein Büro.
Anfangs wurden lebendig. Zufällig las       Gäste versorgt. »1987 fragte mich die Ge-      Der Abschluss meines Studiums zur
ich 1992 in der Tageszeitung, dass in der   meindeschwester meines Wohn­ortes,          Diplom-Sozialpädagogin eröffnete mir
AWO Sachsen die Schuldnerberatung           ob ich für eine Nachbarin im Ort Ein-       weitere Qualifikationen und Erfahrungen
aufgebaut werden sollte – ein spannen-      käufe und diverse hauswirtschaft­liche      als Beraterin in der Schwangerschafts-
des und herausforderndes ­Thema, da die     Dienste erledigen kann.« Meine An­          konflikt- und Schuldnerberatung.
Schuldenproblematik in Ostdeutsch-          stellung im Bereich Essen auf Rädern/          Mittlerweile sind in diesem anspruchs-
land kaum eine Rolle ­gespielt hatte.       Hauswirtschaft war damals in der Volks-     vollen Bereich der Schuldner- und Insol-
   Seitdem ist diese ein fester Bestand-    solidarität Brand-Erbisdorf, welche         venzberatung schon wieder elf Jahre
teil in der sozialen Beratungslandschaft    1992 von der AWO übernommen wurde.          vergangen und ich gehe jeden Tag gern
im Landkreis Mittelsachsen und mein         Wenn ich mich heute für eine Berufswahl     zur Arbeit. Besonders schätze ich das
Arbeitsplatz. Es ist eine anstrengende,     entscheiden müsste, würde ich definitiv     selbständige und eigenverantwortliche
aber auch lohnenswerte Aufgabe,             wieder in die Altenpflege gehen.«           Mitwirken an den Arbeitsprozessen.«
­Menschen bei der Lösung finanzieller
 Schwierigkeiten zu begleiten und diesen
 Mut zu machen, den nicht einfachen         Ute Karl-Bormann
 Weg der Entschuldung zu gehen oder         »Dankbar bin ich, dass mir die AWO er-
 auch mit Schulden zu leben.«               möglichte, mich persönlich und beruf-

                                                      1_2022              15
Lausitz

         AWO Kreisverband
         Lausitz e. V.
         Thomas-Müntzer-Straße 26, 02977 Hoyerswerda
         Tel. 03571 4885-601 | info@awo-lausitz.de

         Was würden Sie einem unbekannten                    Welches Ereignis aus 30 Jahren
         Reisenden zuerst über sich erzählen,                ­Verbandsgeschichte ist Ihnen
         wenn er an die Tür klopft?                           besonders im Gedächtnis geblieben?
         Die AWO Lausitz ist einer der größten                Der AWO Kreisverband Lausitz e. V. hat
         Wohlfahrtsträger der Region. Sie bietet              wirtschaftlich schwierige Zeiten hinter sich.
         Hilfeleistungen für Menschen in den ver­             In den Jahren 2010 und 2011 musste so­
         schiedensten Lebenslagen. Von der Be­                gar eine Insolvenz abgewendet werden.
         treuung von Kindern und Jugendlichen ab              Ein Wechsel in der Geschäftsführung
         dem Babyalter in den Kindertageseinrich­             brachte wieder bessere Zeiten. Das Leis­
         tungen und Wohngruppen über die Betreu­              tungsangebot konnte erweitert werden
         ung von Migrant:innen bis hin zur Pflege von         und relativ schnell schrieb der Kreisver­
         Senior:innen in den teil- und vollstationären        band wieder schwarze Zahlen.
         Einrichtungen bietet die AWO Lausitz vielen             Inzwischen ist das Unternehmen wirt­
         hilfebedürftigen Menschen einen neuen                schaftlich so stabil, dass im Jahr 2019 der
         Lebensmittelpunkt. Aber auch in sozial be­           Neubau des AWO MediCare (Bild) bezogen
         ratenden Themen ist die AWO Lausitz                  werden konnte. Noch in diesem Jahr erfolgt
         Anlaufpunkt für viele Menschen. Dazu zählen          der Spatenstich zu einem weiteren Groß­
         zum Beispiel die Schuldner- und Insolvenz­           projekt. Mehr dazu im Artikel auf der rech­
         beratung, die Migrationsberatung und die             ten Seite.
         Familienhilfen. Das alles leisten die circa
         740 Beschäftigten in den 33 Einrichtungen.
                                                                                                                »Wir wollen aktiv die
                                                                                                              Zukunft unserer Region
                                                                          ltet die
                                                                                                                       mitgestalten.«
                               rt ig ge st el lt e A W  O MediCare beinha
Das im Jahr 2019
                            fe                                     Arztpraxen,
                         A   m bu  la nt en    P flegedienst, zwei
­Tagespflege, den                                                      um.
                                nu  ng en   un   d  ei nen Beratungsra
               hte Woh
 ­seniorengerecLau istz e.V.
                   rband
 Foto: AWO Kreisve

                                                                        1_2022                 16
Lausitz

                                                                                                        FAKTENCHECK
                                                                                                       Gründungsjahr: 1991
                                                                                                       Anzahl Mitglieder: 318
                                                                                                       Anzahl Einrichtungen: 33

                                                                                                      Geschäftsführung: Marcus Beier

                                                                                                      Vorsitzende: Anita Dutschke-Gröbe

                                                                                                      www.awo-lausitz.de

                o n z e ptb a u  in d  e r Hoyerswerdaer
So wird der K                      a ße   aussehen.
      He in ri ch - M  a n n - S tr               d Lauistz e.V.
                             Foto: AWO Kreisverban

Pflege 4.0 und Servicewohnen
bei der AWO Lausitz
N
          achdem der Baustart für eine                  AWO Lausitz das. Im vierten Oberge-        ­ lanung inhaltliche Überschneidungen.
                                                                                                   P
          neue Pflegeeinrichtung auf-                   schoss ist ein Atrium mit Begrünung        Dieses Projekt mit Beteiligung der
          grund der Pandemie-Situation                  geplant, welches zum Verweilen einlädt     AWO Lausitz forscht unter anderem an
verschoben werden musste, ist es in                     und für die tagesstrukturierenden          Zukunftstechnologien für gelingendes
diesem Jahr endlich so weit. Ab dem                  ­Angebote der Mieter:innen und der            Altern. Es geht dabei nicht etwa darum,
Sommer 2022 rechnet der AWO Kreis-                      zu Pflegenden perfekt geeignet ist.        die Pflege durch Technik zu ersetzen.
verband Lausitz e. V. mit dem Spaten-                     Im stationären Pflegebereich ist zudem   Aber warum sollen nicht Sensoren im
stich für das nächste große Bauprojekt.                 vorgesehen, die Zimmer nicht klassisch     Fußboden erkennen und melden, wenn
Der Konzeptbau soll aber nicht nur eine                 entlang eines Gangs anzuordnen, son-       ein Bewohner stürzt? Warum sollen
Pflegeeinrichtung werden. Vielmehr wird                 dern in Wohngruppen jeweils um einen       Messfühler in Pflegebetten nicht vor
die neue Einrichtung als sogenannter                    offenen Gemeinschaftsbereich herum.        dem Wundliegen warnen und eine Um-
Hybridbau entstehen.                                    Und die Bäder werden Wände haben,          lagerung einfordern? Und warum soll
   In den unteren beiden Etagen wird                    die man aufklappen kann. Somit sind        nicht eine intelligente Lichtsteuerung
die stationäre Pflege angeboten, in der                 sie einerseits leichter zugänglich. Und    die jeweiligen Verhältnisse so anpassen,
dritten Etage hingegen 20 Appartements                andererseits lassen sich die Wasch­          dass es sowohl dem Sehvermögen wie
für seniorengerechtes Wohnen. Die                     becken auf diese Weise direkt neben          auch der Seelenlage entspricht? Das
Mieter:innen werden die Möglichkeit                   das Pflegebett klappen, sodass Pflege-       ­alles hört sich nach Zukunftsmusik an,
haben, Pflegeangebote aus dem Haus                    kräfte für bettlägerige Bewohner:innen        könnte die Pflege aber für alle Beteilig-
nach dem Prinzip eines mobilen Pflege-                keine Warmwasserschüsseln mehr                ten enorm erleichtern.
dienstes zu nutzen. Außerdem wird es                  ­füllen müssen.
im Gebäude einen Arzt und eine Cafe-                      In Verbindung mit dem Projekt
teria geben. Service-Wohnen nennt die                  ­»ZukunfTAlter« ergeben sich in der

                                                                   1_2022             17
Leipzig Land

AWO Kreisverband
Leipziger Land e. V.
Teichmannstraße 1, 04288 Leipzig
Tel. 034297 98889-0 | www.awo-leipzigerland.de

Was würden Sie einem unbekannten                               Welche Anekdote aus 30 Jahren
Reisenden zuerst über sich erzählen,                           ­Verbandsgeschichte ist Ihnen
wenn er an die Tür klopft?                                      besonders im Gedächtnis geblieben?
»Die Menschlichkeit hat keinen Kurs                             Anlässlich der Gründung der Arbeiter­
an der Börse.« (August Bebel)                                   wohlfahrt 1919 hat unser Seniorendomizil
  Ein Herz voll Menschlichkeit ist nicht nur                    Vierseithof sein Sommerfest 2019 groß
                                                                                                                  Foto: Jenny Wilhem
ein neuer Werbeslogan. Es sind Worte,                           gefeiert. Es gab Kulinarisches aus aller Welt,
die unseren Weg, unsere Ziele und Werte                         begleitet von einem stimmungsvollen Büh­
vereinen und unsere Philosophie ausdrü­                         nenprogramm. Das absolute Highlight war
cken. Die Menschlichkeit ist das, was uns                       der Auftritt von Dagmar Frederic. Eine
bewegt, uns prägt und anhält, jeden Tag                         Stunde lang durften die Bewohner:innen,
zu nutzen, um andere zu unterstützen                            ihre Angehörigen und die Mitarbeiter:innen

                                                                                                                 »Ein authentisches
und Sicherheit zu geben. Für uns steht                          ein unterhaltsames und erfrischendes Pro­
Menschlichkeit an erster Stelle. Sie vereint                    gramm genießen. Bei der anschließenden
unter anderem Werte wie Toleranz, Nächs­
tenliebe und Hilfsbereitschaft. Jeden Men­
                                                                Autogrammstunde haben sich fast alle
                                                                Gäste von jung bis alt ein Autogramm mit
                                                                                                                   und modernes
schen so zu akzeptieren, wie er ist – unab­                     persönlicher Widmung geholt. Dieser               Unter­nehmen zu
                                                                                                                      bleiben.«
hängig von Herkunft, Religion, Geschlecht,                      Nachmittag war rundum gelungen und
sexueller Identität, Alter und gesundheitlicher                 wird noch lange im Gedächtnis bleiben.
Befähigung –, sind die Grundlagen des
Handelns der Arbeiterwohlfahrt. Wir geben
unseren Mitarbeiter:innen die Chance sich
auszuprobieren, mitzuwirken und sich
einzubringen. Unsere Klient:innen, sprich
die Kinder, ihre Eltern und die Senior:innen
mit ihren Angehörigen sowie unsere
Mitglieder sollen von unserer Philosophie
profitieren: Gelebte Menschlichkeit durch
Wertschätzung der eigenen Identität.

           // Jenny Wilhelm, Öffentlichkeitsarbeit

                                                         lhelm
                                          Foto: Jenny Wi

                                                                         1_2022                 18
Leipzig Land

                                                                                                           FAKTENCHECK
                                                                                                            Gründungsjahr: 1990
                                                                                                            Anzahl Mitglieder: 548
                                                                                                             Anzahl Einrichtungen: 43

                                                                                                              Geschäftsführung:
                                                                                                              Heike Buchheim

                                                                                                              www.awo-leipzigerland.de

                                                                                                   owski
                                                                                Foto: Annett Kwiatk

Eine gewachsene Institution
mit Herz und Menschlichkeit
A
           m 31. Mai 1990 gründete eine     register eingetragen und firmierte nun               ­soweit: Unser Seniorendomizil Vierseit-
           sehr mutige Frau, mit viel       als »e. V.«. Im selben Jahr übernahm der             hof wurde in Liebertwolkwitz eröffnet.
           ­Charisma und Visionen den       AWO Kreisverband Leipziger Land e. V.                 Ab Januar 2015 übernahm der Kreis­
AWO Kreisverband Leipziger Land:            die ersten vier Kindertagesstätten                    verband in seiner Trägerschaft den
­Karin Kwetkus. Sie begann mit 150 Mit-     sowie die Beratungsstelle für Kinder,                 Schulclub in Geithain, gefolgt von der
arbeiter:innen und 30 Zivildienstleisten-   Jugend und Familie in Borna. In den                   Schulsozialarbeit an der Grund- und
 den, welche vorrangig in der Haus­         folgenden Jahren kamen immer mehr                     Oberschule in Geithain.
 wirtschaftshilfe tätig waren.              Kindertagesstätten dazu und bis heute                   Seit 1990 ist die AWO hier im nun
    So konnten im ersten Halbjahr 1990      wuchs die Zahl auf 25 Einrichtungen.                  982 Jahre alten Liebertwolkwitz ein ver-
 bereits 360 hilfebedürftige Menschen           Im August 2003 gründete unser Kreis-              lässliches Unternehmen. Wir sind stolz,
 betreut werden.                              verband seine einzige Tochter – die AWO             mittlerweile 560 Mitarbeiter:innen in
    1991/1992 nahmen die Sozialstationen      Kita und ambulante Dienste GmbH.                    Voll- und Teilzeit zu beschäftigen und
 Liebertwolkwitz, Taucha, Schkeuditz        ­Anlass war die Gebietsreform, durch die              über 548 Mitglieder des Kreisverbandes
 und Böhlitz-Ehrenberg ihren Dienst          viele Städte und Gemeinden, die ehe-                 zu uns zählen zu dürfen.
 auf und begannen mit der Betreuung          mals zum Leipziger Land gehörten, auf
 pflegebedürftiger Menschen.                 andere Landkreise aufgeteilt wurden.                          // Heike Buchheim, Geschäftsführerin, und
    Im Jahr 1994 haben sich unsere Mit-      Als GmbH war es möglich, überregional                                Jenny Wilhelm, Öffentlichkeitsarbeit
  glieder in sechs Ortsvereinen organi-      zu arbeiten und alle Einrichtungen
  siert und zu jedem Ortsverein gehört       ­weiter zu betreiben. Ende 2003 hat der
  eine Seniorenbegegnungsstätte, die sich     Kreisverband das altersgerechte Wohnen
  als ein Ort der Kommunikation und           in Liebertwolkwitz und Großpösna in
 ­Information versteht.                       Betrieb genommen.
    Der 1. August 1995 war für Karin            Bereits 2004 hatte Frau Kwetkus die
Kwetkus ein ganz besonderer Tag: Der          Vision, ein Altenpflegeheim zu betreiben.
  Kreisverband wurde in das Vereins­          Am 1. Dezember 2011 war es dann

                                                     1_2022               19
Leipzig Stadt

AWO Kreisverband
Leipzig-Stadt e. V.
Jenaer Straße 29, 04205 Leipzig
Tel. 0341 30848260 | verwaltung@awo-leipzig-stadt.de

Was würden Sie einem unbekannten                            Welche Anekdote aus 30 Jahren
Reisenden zuerst über sich erzählen,                        ­Verbandsgeschichte ist Ihnen
wenn er an die Tür klopft?                                    besonders im Gedächtnis geblieben?
Bei uns zählt das WIR! In unserem Team                        Im Jahre 1993 kam das Pflegeheim
spürt man einen ungewöhnlich starken                          »Dr. Margarete Blank« zum AWO Bezirks­
­Zusammenhalt, um unser gemeinsames Ziel                     verband Sachsen-West. Da es sich in
 zu erreichen: den Menschen zu helfen, die                   ­Leipzig befindet, warb ich als Vorsitzender
 unsere Hilfe benötigen. Dafür engagieren                   des Kreisverbandes Leipzig-Stadt um
 wir uns Tag für Tag – mit viel Herz und                    AWO-Mitgliedschaft. Vor mir saßen über
­ uverlässigkeit. Um die Schwachen und
Z                                                           100 Bewohnerinnen und Bewohner, die
Hilfebedürftigen in unserer Gesellschaft                    alle Mitglieder der Volkssolidarität waren.
bestmöglich zu unterstützen, bieten wir                     Sie erklärten mir, auch Mitglied der Arbei­
konkrete Lösungen wie Schwangerschafts­                     terwohlfahrt werden zu wollen, wenn sie
konfliktberatung und Erziehungshilfe und                    Mitglieder der Volkssolidarität bleiben und
betreiben Kindertagesstätten, Senioren­                     den gleichen Mitgliedsbeitrag von 1 DM
einrichtungen sowie -begegnungsstätten.                     entrichten könnten. Ich bejahte, und der
Als angesehener Wohlfahrtsverband haben                     Kreisverband wuchs an einem Tag um
wir eine starke Stimme in Leipzig, um                       über 100 neue Mitglieder.
sozialpolitische Veränderungen anzustoßen.
    Eine vertrauensvolle Zusammenarbeit                            // Dr. Johannes Richter, Ehrenvorsitzender
ist uns in unserer Arbeit besonders wichtig,
sowohl mit unseren Kunden als auch un­
tereinander.
    Ich möchte mich an dieser Stelle bei all

                                                                    »Bleiben Sie
unseren Mitgliedern sowie ehrenamtlichen
Helferinnen und Helfern bedanken, die sich
aufopferungsvoll täglich für die gute Sache
einsetzen.
                                                                     gesund!«
             // Jürgen Wesser, Vorstandsvorsitzender

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Geläisverban
                                             e.V.
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              reisv
            OK
    oto : AW
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Leipzig Stadt

                                                                                                         FAKTENCHECK
                                                                                                        Gründungsjahr: 1990
                                                                                                        Anzahl Mitglieder: 399
                                                                                                        Anzahl Einrichtungen: 19

                                                                                                       Geschäftsführung:
                                                                                                       Dana Rönsch

                                                                                                      Vorsitzender: Jürgen Wesser

                                                                                                      www.awo-leipzig-stadt.de

                                      AWO Gerontopsych
                                 ­Pflegeheim »Marie      iatrisches
                                                     Juch
                                       Leipziger Stadtteil acz« im
                                                           Mockau Fotos: AWO Sachse
                                                                                   n-West gGmbH

         Gerontopsychiatrische Pflege
AWO Sachsen-West plant Umstrukturierung des Seniorenzentrums Wurzen

D
           ie Gerontopsychiatrie befasst       nommen und in Gerontopsychiatrisches                 interdisziplinäre Zusammenarbeit
           sich mit älteren Menschen und       Pflegeheim »Marie Juchacz« umbenannt.              z­ wischen pflegerischem, medizinischem
           ihren psychischen Erkrankun-           »Das war der Start für einen lang­               und therapeutischem Fachpersonal,
  gen, die typischerweise erst in dieser       wierigen Prozess des Wandels weg vom                dem Betroffenen selbst und den Ange-
  späten Lebensphase auftreten. Personen       Prinzip Krankenhaus hin zu einer                    hörigen. Das Pflegeheim »Marie Juchacz«
  mit gerontopsychiatrischen Erkrankun-        ­Beziehungs-, Versorgungs- und Milieu-              schafft heute mit seinem Angebot an
  gen wie Demenz, Depression oder Par-         kultur, die es den Bewohnerinnen und                reaktivierender Betreuung, Ergotherapie,
  kinson benötigen eine besondere Pflege       Bewohnern erlaubt, mit ihren ganz per-              Physiotherapie und Palliativversorgung
  und individuelle Betreuung. Daher gibt       sönlichen Psychobiografien, mit ihren               ein Wohn- sowie Lebensumfeld, das
  es Einrichtungen, die komplett auf geron-    ganz eigenen Ressourcen, Defiziten und              ­jeden Tag neu auf die Bewohner:innen
  topsychiatrische Pflege spezialisiert sind   Lebenswelten private Personen zu sein,               eingestellt ist und neue positive Augen-
  und einen personenzentrierten Pflege-        sich als Subjekte zu erfahren und inklu-             blickserlebnisse erzeugt.
  und Betreuungsansatz verfolgen.              siv am gesellschaftlichen Leben in der                 Dem Beispiel des AWO Gerontopsy­
    Dazu gehört auch das AWO Geron­            Einrichtung und im Quartier teilnehmen               chiatrischen Pflegeheims »Marie Juchacz«
topsychiatrische Pflegeheim »Marie             zu können«, beschreibt Dr. Johannes                  folgend, plant die AWO Sachsen-West
­Juchacz« im Leipziger Stadtteil Mockau,       Richter die Entwicklung der Einrichtung.             aktuell eine Umstrukturierung für das
 das auf eine bewegende Entwicklungs-          Er leitete die Einrichtung von 1990 bis              AWO Seniorenzentrum Muldental Haus
 geschichte zurückblickt. 1991 wurde die       2012 und engagierte sich mehrere Jahre               Wurzen. Hier wird zeitnah die Erweite-
 1904 gegründete »Anstalt für Siechende        als ehrenamtlicher Vorsitzender des                  rung des speziellen Pflegebereichs voll-
 und Gebrechliche«, das spätere »Pflege-       AWO Kreisverbandes Leipzig-Stadt.                    zogen, um sich den speziellen Bedürf-
 heim Thekla«, vom damaligen AWO                  Die Basis für eine erfolgreiche geron-            nissen von älteren psychisch kranken
 ­Bezirksverband Sachsen-West über-            topsychiatrische Pflege ist eine gelungene           Menschen zu widmen.

                                                        1_2022                        21
Mulde-Collm

AWO Kreisverband
­Mulde-Collm e. V.
Stecknadelallee 1, 04668 Grimma                                                             Grundsteinlegung der neuen AWO Sozial-
Tel. 03437 927010 | info@awo-mulde-collm.de                                                 station Bad Lausick am 19.03.2021
                                                                                            Foto: AWO / Corinna Karl-Sander

Was würden Sie einem unbekannten               Bereiche ambulante Altenpflege,
Reisenden zuerst über sich erzählen,           Kinder­betreuung und Kinder- und
wenn er an die Tür klopft?                     ­Jugendarbeit/-hilfe. Wir betreiben
Unser Kreisverband steht für die AWO-Werte        16 Kindertagesstätten, mobile
und für seine Vielfältigkeit. Die Angebote      ­Altenhilfe an fünf Standorten, vier
sind bunt und sprechen alle Altersklassen        ­Tagespflegeeinrichtungen, mehrere
an – von ganz klein bis ins hohe Alter.           Senioren­begeg­nungsstätten, fünf
   Als moderner Sozialdienstleister sind       ­ inder- und ­Jugendhäuser, eine
                                               K
wir im Landkreis Leipzig sowie in den          ­Frühförderstelle, aber auch mehrere
­ egionen Altlandkreis Oschatz und Alt­
R                                               Jugend- sowie Familien­hilfeprojekte
 landkreis Döbeln aktiv.                        und ein Jugendcafé – es ist einfach
   1993 zählte der Kreisverband Mulde-          eine bunte Hilfepalette. Außerdem über­
Collm e. V. insgesamt 31 Mitarbeitende,         nehmen wir in unseren Kindertagesstätten
sieben Ortsvereine und circa 250 Mitglieder.    verschie­dene Serviceleistungen in den          der inte­ressierte Journalist Dr. Hansrainer
Knapp 30 Jahre später sind etwa doppelt         ­Bereichen Reinigung, Hauswirtschaft und        Baum aus Wurzen teil, um eben von dieser
so viele Mitglieder in neun Ortsvereinen         Haus­meisterdienste.                           Gründungsveranstaltung in der Lokalpresse
­organisiert.                                                                                   zu berichten«, erinnert sich Dr. Jürgen Herrn,
   In den Einrichtungen des Kreisverbandes                                                      damaliger Sozialamtsleiter von Brandis.
und seiner Tochtergesellschaften sind etwa     Welches Ereignis aus 30 Jahren                   »Doch es kam ganz anders: die Veranstal­
500 Mitarbeitende hauptamtlich beschäf­        ­Verbandsgeschichte ist Ihnen                    tung war vorbei und Dr. Baum ging als
tigt, die von unseren Ehrenamtlichen unter­     besonders im Gedächtnis geblieben?              ­gewählter Vorstandsvorsitzender des neu
stützt werden. Dabei konzentrieren sich         Die Geburtsstunde unseres AWO Kreisver­          gegründeten Kreisverbandes nach Hause.
die wichtigsten Handlungsfelder auf die         bandes schlug im April 1993. Im Brandiser        Das sorgt noch heute für Schmunzeln unter
                                                Schloss kamen damals engagierte Ak­              den Verbandskollegen.« Bis November
                                                teur:innen zusammen, um den Aufbau der           2010 hielt er den Vorsitz inne und ist noch
                                                Arbeiterwohlfahrt im Muldental auf den           heute mit der AWO verbunden. Herzlichen
                                                Weg zu bringen. »Unter anderem nahm              Dank dafür!

                                                                 »Wir wünschen uns eine
                                                             Welt ohne Krieg und Gewalt.
                                                        Mögen wir alle voller Hoffnung für
                                                    Frieden im Großen und Kleinen sein.«
                                                         1_2022                22
FAKTENCHECK
                                                                                              Gründungsjahr: 1993
                                                                                              Anzahl Mitglieder: ca. 500
                                                                                              Anzahl Einrichtungen: 38

                                                                                               Geschäftsführung:
                                                                                               Daniel Schippan

                                                                                                Vorsitzender: Olav Chemnitz

                                                                                                www.awo-mulde-collm.de

Katrin Vierig und Steve Nowotsch
  vor dem neuen Gebäude der
   Sozialstation Bad Lausick
                 Foto: AWO / Sandra Jostes

                  Neue Sozialstation mit
              ­Tagespflege in Bad Lausick
  Der Kreisverband Mulde-Collm e. V. tritt erstmals als Bauherr auf

  V
            or gut einem Jahr wurde im          zum Beispiel über einen Lift und sogar       ohne Herzblut funktioniert dieser Job
            Rahmen der Grundsteinlegung         eine ­Ladestation für Elektroautos.          einfach nicht«, ist sich die 58-Jährige
            die obligatorische Zeitkapsel mit     Die Leiterin für den Bereich Pflege,    ­sicher. »Mit diesem attraktiven Neubau
  Glücks-Cent, Zeitung und Hygienemaske         Simone Kroll, ist froh über die neuen      und der Schaffung moderner Arbeits-
  in die Bodenplatte des Neubaus unserer        Räumlichkeiten. Der Bedarf an Tages-       plätze hoffen wir, dem Fachkräftemangel
  Sozialstation in Bad Lausick eingelassen.     pflegeplätzen ist in den vergangenen       entgegenzuwirken.«
  Seitdem ist viel passiert. Monatelange        Jahren gestiegen. Gespräche mit Ange-           Seit Dezember 2021 verstärkt Steve
  Planungen, pandemie­bedingte Verzöge-         hörigen und Patient:innen zeigen, dass     Nowotsch, der ursprünglich aus dem
  rungen und volle Auftragsbücher der be-       die Senior:innen so lange wie möglich      ambulanten Pflegebereich kommt,
  teiligten Baufirmen waren teilweise nicht     zuhause bleiben wollen. Mithilfe der       ­unser Bad Lausicker Sozialzentrum und
  vorhersehbar und legten so manchen            Tagespflege in unseren Räumen können        leitet den neuen Tagespflege-Bereich.
  Stein in den Weg hin zum fertigen Bau.        wir Angehörige entlasten.                   »Das ist für mich auch ein ganz neues
     Erstmalig tritt der Kreisverband Mulde-      Die AWO Sachsen feiert in diesem          Aufgabenfeld. Ich freue mich, von Be-
  Collm e. V. als Bauherr auf. In Dahlen,       Jahr ihr 30-jähriges Jubiläum – das hat     ginn an diesen Bereich zu unterstützen
  Brandis und Döbeln haben wir bereits          Pflegedienstleiterin Katrin Vierig noch     und die Tagespflege mit ihren 17 Plätzen
  erfolgreich größere Mietobjekte saniert.      nicht ganz geschafft. Im Juli 1994 hat      zu leiten.« In den neuen Räumlichkeiten
  In Bad Lausick waren wir seit 2017 auf        die gelernte Kinderkrankenschwester         gibt es nun jede Menge Platz für die
  der Suche nach geeigneten Häusern,            ihre Tätigkeit als Pflegefachkraft über     ­Senior:innen. Hier können sie soziale
  wurden aber leider nicht fündig. Des-         eine ABM-Maßnahme bei der AWO be-            Kontakte pflegen und sich gemeinschaft-
  halb entschieden wir uns, zum ersten          gonnen. Von 2003 bis 2004 absolvierte        lich wohlfühlen. Es wird gemeinsam
  Mal selbst zu bauen. Die Sozialstation        sie eine berufsbegleitende Fortbildung       gefeiert und ein Ruheraum lädt zum
  Bad Lausick bietet nun ideale Bedin-          zur Leitung ambulanter und stationärer       Entspannen ein. Ein Fahrdienst sorgt für
  gungen für Angestellte und Tagesgäste.        Pflegediensteinrichtungen. »Den Beruf        die sichere Fahrt zum Sozialzentrum
  Das zweigeschossige Gebäude verfügt           muss man mit Leib und Seele machen,          und nach Hause.

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