"jugendlich" Ausgabe 1/2021 - FO-Fotorotar
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EDITORIAL Liebe Leserin, lieber Leser Haben Sie sich nicht auch schon einmal eine doch etwas schief, sind die Rechtfertigungen zweite Chance gewünscht? Etwas anders ma- schon parat. War es jugendlicher Übermut? chen zu können als damals, als man eben noch Oder doch Leichtsinn? Hauptsache jugendlich. jünger war? Okay, ich richte diese Frage wohl insbesondere an die älteren Semester der Le- Wie auch immer. Fehler gehören zum Leben, serschaft. Denn wenn man, sagen wir, zu den egal in welchem Alter diese begangen werden. U30ern gehört, ist man – angesichts der in der Was man als junger Mensch aber unbedingt Schweiz aktuellen Lebenserwartung von knapp auch machen sollte, ist die aktive Gestaltung 82 Jahren als Mann und gar rund 85,5 Jahren des eigenen Lebensraums. Schliesslich wird als Frau – noch «jung». sonst schon genug über das eigene Schicksal bestimmt, ohne dass man grossartig darauf Doch was wäre das für ein Privileg, von ge- Einfluss nehmen kann. Optimal wird es aber machten Erfahrungen und den Resultaten erst dann, wenn sich junge Menschen sogar vollzogener Handlungen profitieren zu kön- dazu entschliessen, zum Beispiel aktiv in einem nen – und so letztlich begangene Fehler zu Verein mitzutun. Nicht «nur» mitspielen oder korrigieren! Aber wäre man denn überhaupt einfach mitmachen. Etwa im Vorstand eine zu diesem oder jenem Menschen geworden, Funktion übernehmen, denn dies hilft nicht hätte es besagten Fehler nicht gegeben? Aus selten besagtem Verein, das Überleben zu dem man, hoffentlich …, zu lernen vermochte? sichern. Diesen Prozess betitle ich als Reife. Und diese wird ihrerseits wiederum namentlich älteren In diesem Sinne wünsche ich eine interessan- Menschen zugeschrieben. te Lektüre bei den Artikeln der vorliegenden Ausgabe Ihrer «Ährenpost». Diese befassen Gewiss haben Sie dies auch selbst schon ge- sich zum Beispiel nicht nur mit der Frage, in sagt, oder zumindest jemanden sagen hören, welchen Bereichen denn eigentlich sich die dass jemand «reif für sein/ihr Alter ist». Und «Jugend» im Vereinsleben aktiv beteiligt, son- da haben wir das nächste Privileg: Ein junger dern ebenfalls, wie das offizielle Hombrechti- Mensch darf und soll in seiner «Unreife» Fehler kon dieses löbliche Engagement fördert und begehen. Kann und muss Erfahrungen sam- hierfür auch die Rahmenbedingungen schafft. meln – und meinetwegen auch Grenzen auslo- ten. Sofern nicht andere Menschen zu Schaden Im Namen des Redaktionsteams kommen, ist das gewiss okay. Und geht dann Martin Mäder Jugendliche, bzw. junge Erwachsene, können gerade in Organisationen wie Pfadi, Jungschar etc. schon früh Leitungsfunktionen und somit Verantwortung übernehmen. Dass dies wichtig für den Schritt in die Zukunft ist, liegt auf der Hand. Editorial 3
INHALTSVERZEICHNIS Februar-Ausgabe 2021 Editorial 3 Publireportage acrevis Bank 26 Politik Interparteienkonferenz (IPK) 42 Thema «jugendlich» Auf einen Tee … Gründung der Ortspartei Als für junge Menschen das mit Balz Schlittler, Präsident Grüne Hombrechtikon 43 Turnen eine Lebensschule war 5 des Forums Feldbach u. a. zum Protest gegen die S-Bahn- Interview mit Martin Messmer, Kultur Abstellgleise in Feldbach 27 Leiter der Jugendmusikschule 9 Die Theatergruppe Amaryllis Sinnvolle Beschäftigung für die sagt wegen der Corona-Pandemie Gemeinde Jugend in den Vereinen: Umfrage 11 sämtliche Vorstellungen für Der Gemeinderat informiert 30 den Frühling 2021 ab 45 Wichtige Arbeit zugunsten der Bericht zur neuen Jugend durch die Mojuga 15 Gemeindeordnung 32 Dies und das Jugendförderungsbeitrag – wie Interview Gemeindepräsident Integratives Training von aus wünschbar notwendig wurde 18 Rainer Odermatt 35 Jung und Alt mit aljufit.ch 47 Was die Gemeinde für die Veranstaltungskalender 37 Jugend unternimmt und ausgibt 21 Publireportage Wettbewerb 50-Franken-Bild 49 «Jugendliche» Impressionen 50 Jahre Gafner Immobilien & Notfallnummern/Impressum 50 von Andreas Dändliker 25 Verwaltungs AG 39 SCHOTANUS PHYSIOTHERAPIE R E HA B I L ITATIO N im Zentrum 12 · 8634 Hombrechtikon · Tel. 079 723 44 34 paulina@schotanus-physio.ch · www.schotanus-physio.ch 4 Ährenpost 1/2021
DIE JUGENDZEIT KANN PRÄGEND SEIN Wegweisendes Mitmachen im Sportverein Die Jugend, die Altersstufe zwischen Kindheit und Erwachsensein, gilt als ein- flussreicher Abschnitt im Leben eines Menschen. Ob sich Jugendliche – egal, ob Mädchen oder Knaben – musisch oder sportlich betätigen, ist nicht so entschei- dend. In unserer Gemeinde sind beinahe alle Mög- lichkeiten für die Teilnahme an einem Hob- by in der Freizeit vorhanden. Aus Sicht eines älteren Mitglieds des Turnvereins betrachte ich an dieser Stelle die sportliche Seite. Im Sinnspruch «In einem gesunden Körper wacht ein gesunder Geist» steckt doch etwas Wahr- heit. Die Zeit im aktiven Turnverein hat mir viel mitgegeben. Dies nicht zuletzt durch das gemeinsame Erlebnis im Verein. Dieser Teil im Leben war nützlich und lehrreich. falls alle Voraussetzungen gegeben. Heute Analog den Singvögeln auf startet der TVH an Turnfesten aktuell in der der Telefonleitung und getreu Turnverein Hombrechtikon (TVH) höchsten Stärkeklasse und misst sich mit den dem Motto «Wie die Alten Der Turnverein hat sich seit seiner Gründung besten Vereinen im Wettbewerb um die Krone sungen, so zwitschern die Jungen». im Jahr 1897 enorm verändert und dem Lauf des Turnfestsiegers. der Zeit angepasst. In den Untersektionen ElKi-Turnen, Mädchen- und Knabenriegen aller Rückblende in Weiss Altersstufen, mit Geräteturnen und Leichtath- Die alte Turnhalle im Dörfli hat eine lange Ge- letik, Frauenturnen, Sektionsturnen und Män- schichte hinter sich. An manchen Sonntagmor- nerturnen/Senioren ist einfach alles vertreten. gen übten wir jungen Kunstturner am Reck, Diese Möglichkeiten förderten das Interesse, Barren und an den Ringen. Primarlehrer Wer- sich sportlich zu betätigen. ner Jungi, selber ein Kranzturner an diesen Ge- räten, war unser strenger Lehrmeister. Schon Durch die vorhandenen technischen Anlagen allein, dass wir ihn duzen durften, stärkte un- wie Hallen, Geräte und Sportplätze sowie das ser Rückgrat und die Muskeln. Aber immer mit ausgebildete Leiterpersonal sind hierfür eben- der nötigen Achtung. Das gemeinsame Erlebnis, hier eine Impression von der Jugi-Turnfahrt aus dem Jahr 1968, animierte schon damals zum Mitmachen im Sportverein. Thema 5
Zu Hause waren die Freiübungen, die Marsch- übungen und die frei gewählte Disziplin geübt worden. Unter dem Kommando des langjähri- gen Oberturners Willi Stauffer mit seiner mar- kanten Stimme gab es keine Nachsicht, bis die Übungen festreif klappten. Bei gutem Wind hörte man, wie es hiess, seine Stimme bis zum Schlatt hinunter oder bis oben in Lutikon. Im Militär war er eben Feldweibel. Eher strenge Sitten Bevor ein künftiges Mitglied im Verein aufge- nommen wurde, hatte es an der Aufnahme- sitzung während der Beratung kurz vor die Max Baumann, der einstige Gemeindeprä- Türe zu treten. Nach einem kurzen Votum Zur «Rückblende in Weiss» gehört natürlich das sident, war besser als ich. Er turnte bereits wurde dann das neue Mitglied herzlich will- Kantonalfest Horgen 1956. die Riesenfelge am Reck und den perfekten kommen geheissen und aufgenommen. Handstand am Barren. Dies war aber nicht Doch es herrschten eher strenge Sitten und so verwunderlich, hatte er doch in seiner Chi- die Jüngsten hatten noch nicht viel zu sagen. lehof-Scheune ein eigenes Reck eingerichtet Verbandsturnfeste, Kantonalturnfeste und im und das unterlegte Heupolster federte even- Vierjahreszyklus das Eidgenössische waren ab- tuelle Fehlversuche ab. solute Höhepunkte. Im Jahr 1967, am Eidge- nössischen in Bern, hatten ein paar Mitturner und ich unser «Hotelzimmer», mit Blick auf das «Die Turnkleidung der Männer war damals ganze Festgelände, in einem nahegelegenen Schrebergarten-Häuschen. Oben auf der klei- weiss, weisser geht es nicht.» nen Diele war mit etwas Heu ein Nachtlager bereitet worden. Die Morgentoilette draussen am Gartenschlauch fiel entsprechend kurz aus. Unvergessen schön Am Kantonalen Kunstturnertag 1955 in Win- terthur erreichten wir den 1. Lorbeerzweig. Im gleichen Jahr war noch das Eidgenössische Bild rechts: Und auch am Kantonalfest Turnfest in Zürich. Die Turnkleidung der Män- Zürich 1961 turnte der ner war damals weiss, weisser geht es nicht. TVH mit. Und die Frauen hatten blaue Kombianzüge. Einfach schön, unvergesslich. Das Sektions- Feierlich wie ehrfürchtig am Eidgenössischen Turnfest turnen in der jeweiligen Stärkeklasse galt an 1963 in Luzern. jedem Turnfest als der eigentliche Höhepunkt. Dann auf dem Wettkampfplatz sah man be- reits früh am Tag erste Vereine wieder an der Arbeit. Das damalige Vorgeben von Takt und Tempo durch zugerufene Anweisungen wurde später immer häufiger durch Tamburin oder Musik ab Tonband ersetzt. Und auch die Be- kleidung wurde viel moderner und bunter. Zudem verlieh das heute selbstverständliche durchmischte Sektionsturnen, Frauen und Männern zusammen, den Vorführungen ei- nen ganz neuen, erfrischenden Charakter und spornte auch enorm zum Mitmachen an. Im Jahr 1976 organisierte der TV Hombrechtikon das Verbandsturnfest auf den weiten Wiesen im Lüeholz. Vier unvergessliche, heisse Som- 6 Ährenpost 1/2021
mertage. Das Festmenü für 2200 Turner/-in- nen war vom Personalrestaurant der Firma Mettler-Toledo Stäfa zubereitet worden. Kar- toffelstock, Braten, Erbs und Rüebli standen in Kochkisten pünktlich im Festzelt zur Ausgabe bereit. Militärischer Vorunterricht – Jugendriege Als junger Aktivturner leitete ich zusammen mit einem Turnkollegen den militärischen Vor- unterricht für angehende Stellungspflichtige. Das Training, noch ohne Marschschuhe, hat sicher gutgetan. Wenn ich mich daran erinne- re, als ich in die RS einrücken musste, war ich Das Turnerchränzli Am Eidgenössischen von schon eine Stunde vorher ganz aufgeregt und Ist vom Turnen die Rede, darf keinesfalls die 1967 in Bern wird gleich das konnte es kaum erwarten, bis ich zum Bahnhof Abendunterhaltung, das Chränzli, fehlen. Kei- Tamburin den Takt vorgeben. gehen konnte. Aber ehrlich gesagt hatte sich ne kostspielige Fernsehsendung vermag damit meine Euphorie nach drei Wochen im Militär zu konkurrieren. Themen wie «Tropfenweise wieder etwas gelegt. einzunehmen» oder «Kloten bei Nacht» zähl- ten zu den Höchstleistungen von Unterhaltung Die damalige Jugendriege zählte einen Be- im alten Kronensaal. Ein deftiger Dreiakter ge- stand von 30 bis 35 Jungturnern. Das Turn- hörte dazu und einige Theatertalente liefen programm bestand aus Leichtathletik und zur Höchstform auf. Dazwischen gab es als Geräteturnen. Alles spielte sich in der alten Pausenfüller die unvergesslichen kurzen Sket- Dörfli-Turnhalle oder im Freien ab. Es war ches, dargeboten vom damaligen Präsidenten eine Freude, mit den Jungen zu turnen. Eine und Star-Conférencier Armin Halter: Frägt de muntere und wilde, aber gut zu bändigende Heiri de Köbi: «Was häsch du im letzte Win- Mannschaft. Kraftstrotzend, jung, tatenfreudig ter g’macht, wo’s ä’so grimmig chalt gsi isch?» und einander ehrgeizig Konkurrenz bietend. Köbi: “Gfroore han’i, gfroore!" Heiri: «Also, du Die Jugendriegentage im Kanton boten dazu weisch dir doch immer z’ hälfe!». Viele – zu die Gelegenheit. Wie bei den Grossen spielte viele – der Turnkollegen, der Wettkämpfer, der eine gewisse Aufregung der Leistungserwar- lieben Kameraden sind nicht mehr unter uns. tung mit. Erst recht, wenn als Zuschauer die Ihnen allen sei das Seebubenlied mit auf den Beim Verbandsturnfest in Eltern anwesend waren. Die Nervosität stieg Weg gegeben: «Was ziehet so munter das Tal Hombrechtikon von 1976 präsentierte sich die Turn- so noch an. entlang, eine Schar im weissen Gewand.» familie im Vergleich zu früher viel moderner, gemischter Meistens begleitete ein älterer Turner, zum Heinz Brunner-Buchli und bunter. Beispiel Willi Kummer, die Turnerschar. Dann hiess es: Jeder kann sich einen Süssmost und einen Nussgipfel holen. Dies förderte die Ge- meinschaft von Jung und Alt. Schliesslich er- hielt jeder Turnende auch immer ein Kreuzlein für sein Turnband. Dieses Band zeugte von den durchlaufenen turnerischen Tätigkeiten und von der Zugehörigkeit zur Turnsache. Es wurde mit Stolz getragen. Papiersammlung der Jugi Die «ausserdienstliche» Papiersammlung zähl- te neben den Jugireisen, den Jugiturntagen und den Turnerchränzli jeweils zu den Jahres- höhepunkten. Die Mithilfe der Turner, mit dem Einsatz von Traktoren und Ladewagen, trug zum speditiven Einsammeln von jeweils über 40 Tonnen Altpapier bei. Hie und da fand sich ein zerknittertes, altes «Bravo», welches in der Bahnhofecke beim Verlad schon eifrige, leicht verlegene Leser hatte. Thema 7
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MUSIK FORMT DIE MENSCHEN Die Jugendmusikschule leistet einen wichtigen Beitrag zur Bildung Über 400 Schülerinnen und Schüler profi- Weshalb so viel Herzblut? tieren vom breiten Angebot der Jugend- Weil es sich lohnt. Schauen Sie die Kinder und musikschule Hombrechtikon ( JMSH), Jugendlichen beim Musikunterricht oder bei sei es durch die musikalische Grund- einem Auftritt an: Ihre Augen leuchten. Sie ha- ausbildung in der 1. und 2. Primarschul- ben Noten zum Erklingen gebracht. Das heisst, klasse oder durch das Erlernen eines sie haben nicht nur Noten gelesen, Takt und Instruments im Einzelunterricht. Die Co- Rhythmus begriffen, sondern dazu den wah- rona-Massnahmen sind allerdings auch ren Gehalt und Sinn der Musik erfühlt und an den Musizierenden nicht spurlos vor- weitergeschenkt. Das formt sie und ist wahre beigegangen. Wir unterhielten uns mit Bildung. Solche Bildung hilft, selber ein Werk Martin Messmer, dem Schulleiter. zu komponieren; aber auch ein Gedicht zu schreiben – oder letztlich gar, indirekt, ein Ma- Herr Messmer, wie geht es Ihnen und der thematikproblem zu lösen. Jugendmusikschule derzeit? Danke der Nachfrage. Es geht uns eigentlich Sie sind ja selber Komponist, Dichter, gut, aber wir haben ein schweres Jahr hinter Chorleiter, Jugendmusikschulleiter und uns. Die Schutzmassnahmen hatten zur Folge, begehrter Klavierlehrer. Weniger bekannt dass die Schülerinnen und Schüler in den ver- ist, dass Sie daneben auch noch Nachhilfe- gangenen Monaten nicht auftreten durften. Es unterricht für Mathematik anbieten. Martin Messmer leitet seit gab auch keine Platzkonzerte, Gesangsduette Ja, die Mathematik folgt gewissermassen einer 2001 die Jugendmusikschule Hombrechtikon. Er ist waren verboten und das vierhändige Klavier- ähnlichen Logik wie die Musik. Statt Takt und neben dieser Funktion spiel ging ebenfalls nicht – zudem waren uns Noten habe ich es dort beispielsweise mit der auch Komponist, Dichter, Anlässe wie der JMSH-Infomorgen untersagt, Frage zu tun: Wie verbinde ich die Formel des Chorleiter und Klavierlehrer. und während einiger Wochen mussten wir auf Fernunterricht umstellen. Wie machten Sie das mit dem Fernunterricht? Über Zoom und WhatsApp. Das war alles andere, als ideal. Die Musiklehrerinnen und -lehrer haben sich allerdings grosse Mühe ge- geben, um den Unterricht trotzdem spannend zu gestalten. Einige haben Videos gemacht, wie etwa der Trompetenlehrer, der in stun- denlanger Arbeit einen Livestream erstellt hat und ihn dann für die Schülerinnen und Schüler sogar auf YouTube stellte. Sie haben in dieser Zeit eine neue Gesangslehrperson eingestellt. Gab es viele Bewerbungen? Ja, wir mussten eine Gesangslehrerin erset- zen, die ihr Pensum andernorts aufstockte. Und tatsächlich, es gab überraschend viele Bewerbungen, notgedrungen auch von weit weg, etwa aus Spanien. Auch Berühmtheiten bewarben sich. Und Leute, die bereit waren, lange Wege für ein kleines Pensum in Kauf zu nehmen. Doch unsere Kriterien bleiben mit oder ohne Corona die gleichen: Wir stellen nur Lehrpersonen ein, die mit Herzblut Pädagogen sind und mit Hingabe unterrichten. Thema 9
Pythagoras mit dem Satz des Thales? Die Schü- unter anderem mit Barbara Přeček, Margrit lerinnen und Schüler suchen dann gemeinsam Leutwiler und Silvia Rohner engagierte Mit- mit mir nach Lösungen. Wir bleiben geduldig streiterinnen im Vorstand, die sich mit aller dabei – und so vertiefen sie sich, bis sie die Kraft für den Musikunterricht einsetzten. Das Verknüpfung der beiden Regeln begreifen und neue Musikschulgesetz wird ebenfalls helfen, von sich aus anwenden können. Dies über- die musikalische Bildung gesetzlich zu veran- steigt blosses Wissen – es wird zur Bildung. kern. Manchmal wünschte ich mir allerdings, die Behörden würden unsere Schülerkonzer- te besuchen. Ich bin überzeugt davon, dass sich Antworten auf Geldfragen dann verein- «Schauen Sie die Kinder und Jugendlichen fachten. beim Musikunterricht oder bei einem Auftritt Und die Zukunft, mit oder ohne Corona? an: Ihre Augen leuchten.» Musikschulen sind wichtige Bildungsstätten. und ihr Besuch ist quasi unerlässlich. Davon zeugt auch, dass die Musikschulen im Rahmen Zurück zur Jugendmusikschule der Inkraftsetzung des neuen Musikschulge- Hombrechtikon. Wie lange gibt es eine setzes eine Aufwertung erfahren. Und die solche Schule eigentlich schon in unserer Schülerinnen und Schüler schätzten sie. Das Gemeinde? sehen wir auch daran, dass wir in diesem Co- Das liegt schon eine ganze Weile zurück. Die ronajahr nur wenige verloren haben – trotz Gründungsversammlung war am 27. Septem- Einschränkungen. Was wirklich wesentlich ist ber 1972. Anfang der 70er-Jahre begann man und selten angesprochen wird, ist, dass Eltern sich Gedanken zu machen, den Musikunter- ihre Kinder dazu ermuntern, ein Instrument richt in den Schulen zu professionalisieren und zu erlernen und ihnen nicht abwinkend sa- zog diplomierte Musiklehrerinnen und -lehrer gen: «Ach komm, Musik ist nicht so wichtig.» bei. So entstanden institutionalisierte Musik- Auf den musikalischen Erfolg kommt es dabei schulen, die im Kanton Zürich heute dem Ver- weniger an als vielmehr darauf: Musizieren band Zürcher Musikschulen (VZM) angehören. macht Freude, es verbindet und hilft jedem Der VZM verschafft sich dann für die Branche Kind, vernetzt und eigenständig zu denken, auch das politische Gehör. Probleme zu lösen und schliesslich nicht nur eine wissende, sondern eine starke und gebil- Braucht es das politische Gehör? dete Persönlichkeit zu werden. Ja, wir sind ja auf Subventionen angewiesen. Und das ist oft ein Kampf. Ich habe aber Isabelle Walker Musik kennt kein Alter. An den Musikschulen werden selbst den Kleinsten elementare Grundkenntnisse vermittelt und es erwacht so die Freude am Klang und an der Bewegung. 10 Ährenpost 1/2021
SICH UM DIE JUGEND BEMÜHEN Umfrage zur Nachwuchsförderung in den Vereinen Vielen Vereinen fehlt der Nachwuchs. Das Der FC Stäfa ist vorne dabei führt in den gravierendsten Fällen zur Zu den «Spitzenclubs» in Sachen Jugendanteil Vereinsauflösung. Darum: Wie betreibt zählt nach unserer Umfrage eindeutig der FC man eigentlich gezielt Nachwuchsförde- Stäfa. Etwa ein Drittel der Mitglieder sind nach rung? Welche Konzepte sind nötig, um Aussage des Geschäftsführers Marco Keck aus Nachwuchs an den Verein zu binden und Hombrechtikon. Mit einem Durchschnittsalter für ehrenamtliche Arbeit zu gewinnen? von etwa 18 Jahren inkl. Aktive und Funktionä- re, bei über 500 Mitgliedern unter 18 Jahren, Um diese Fragestellung zu erörtern, hat die hat der Verein offenbar keine Nachwuchspro- «Ährenpost» eine willkürliche Auswahl von bleme. Vereinen und Organisationen in Hombrechti- kon angeschrieben. Konkret wurden etwa drei Dutzend Vereine kontaktiert, etwa die Hälfte «Es liegt wahrscheinlich in der Natur der Sache, davon hat den versandten Fragebogen zurück- geschickt – und viele interessante Antworten dass Jugendliche ein grosses Bedürfnis nach abgegeben. Zum aufschlussreichen Resultat Bewegung haben und sich daher dort engagie- eines gleich vorweg: Die Vereine und Clubs, bei ren, wo sie diesem Drang nachgehen können.» denen das Sportliche im Vordergrund steht, haben kaum Nachwuchsprobleme. Ebenfalls keine Schwierigkeiten, Jugendliche in Bei der Antwort auf die Frage nach dem ent- ihre Reihen zu bekommen, haben die Jugend- sprechenden Erfolgsrezept kristallisierte sich musik JMOZ, die Pfadi, die Jungschar und die heraus, dass das «bring your friend» dabei eine Jubla Hombi. So beträgt das Durchschnitts- wichtige Rolle spielt. Und dieser Effekt spielt alter in diesen Vereinen ca. 15 Jahre. Wobei übrigens nicht nur beim Fussballclub. Die Auf- sich die drei Letzteren vorwiegend in der Natur teilung in Alters- bzw. Stärkeklassen und die In- bewegen und sportlich betätigen, was gerade tegration Jugendlicher als Trainer und Schieds- für junge Menschen offenbar sehr attraktiv richter sind offenbar «matchentscheidend», so ist. Es liegt wahrscheinlich in der Natur der der Leiter der Juniorenabteilung Nico Monn. Sache, dass Jugendliche ein grosses Bedürfnis nach Bewegung haben und sich daher dort Durchstrukturierter Turnverein engagieren, wo sie diesem Drang nachgehen Einer der bekanntesten Vereine innerhalb können. unserer Gemeinde ist sicher der Turnverein Die Frohbergstars im Trainingscamp während der Herbstferien. Foto: Nico Monn Thema 11
Stockwerkeigentum. Wartungsfreies Zuhause. Andreas Huber dipl. Gärtnermeister Wir kümmern uns um die Reparaturen, bevor Sie den Schaden bemerken. GafnerImmo.ch Stäfa Immobilien Bewirtschaftung Tel. 055 243 41 40 | www.hubergartenbau.ch Informatik Telefonie Felix Alder Tel: 079 824 88 44 Gheistrasse 35 Mail: alderfelix@hotmail.com 8634 Hombrechtikon www.felixalder.ch www.bv2.ch Letzte Gelegenheit … unsere mit viel Liebe gefertigten Osterüber- raschungen! Bäckerei-Konditorei zur Traube Oetwilerstrasse 47, 8634 Hombrechtikon, Telefon 055 244 11 84 Di–Fr 6.30–12.00/14.30–18.30, Sa 6.30–13.00 Uhr Ich blibe d(r)a für dich! Machen Sie Mit verschiedenen Outdoor-Settings was Sie wollen ... seit Indoor/Outdoor ... wir machen it al le s, was m 1963 de- Personal Training Elektro-Gebäu t. ha Kleingruppen -Fitnesstraining Ihr lokaler Partner in Technik zu tun Laura Rezzonico 079 366 32 28 Uster und Oetwil am See info@ladyfirst.ch Feldbachstrasse 72 044 943 70 00 www.ladyfirst.ch 8634 Hombrechtikon kellenberger-huber.ch 12 Ährenpost 1/2021
Pfadi Olymp Stäfa- Hombrechtikon: Sportaktivitäten im Zeltlager der Pfadi- Gruppe (11- bis 14-Jährige) in Freiburg. Foto: zVg Hombrechtikon TVH. Dieser ist, so wie ande- Möglichkeit geboten, ihre Eignung durch Kom- re erfolgreiche Vereine, thematisch durch- petenz unter Beweis zu stellen. strukturiert, wie z.B. die Sparten Gerätetur- nen, Leichtathletik, Frauen-, Männerriege, Ab 15 in Leitungsfunktionen Jugendriegen oder das Eltern-Kind-Turnen Ähnlich ist auch die Jungschar Helios aufge- zeigen. Uns interessierte hier natürlich das Ju- stellt. Hier liegt das Durchschnittsalter inklusi- gendturnen, welches 192 Kinder und Jugend- ve des Vorstandes mit 11 Jahren sehr tief, dies liche bis 16 Jahre umfasst. bei 30–35 Mitgliedern unter 18 Jahren. Ab 15 Jahren kann man ebenfalls bei der Jungschar Beim TVH liegt die eigentliche Herausforde- eine leitende Funktion übernehmen. Ausgebil- rung gemäss der Umfrage darin, den Nach- det werden die Jugendlichen auch in externen wuchs in den Verein aufnehmen zu können. Kursen. Daher sei es das Ziel, die Jugendlichen so früh wie möglich an den Anlässen und Aktivitäten Diese Kurse werden vom Verband angeboten, teilnehmen zu lassen, «um so die Nähe und dies samt Kursen von Jugend und Sport (J+S). Verbindung zum Verein herzustellen», so der Der kleinste dieser drei «verwandten» Clubs ist Am Gross-/Klein-Turnier Jugend- und J&S-Coach Beat Schädler. Mehr die Jubla Hombi mit zurzeit zehn Mitgliedern spielen Kinder und ihre über den TVH, und im Speziellen die Jugendrie- zwischen 14 und 18 Jahren, dies bei ähnlichen Eltern gemeinsam Handball. ge, im Bericht auf Seite 5 in dieser Ausgabe. Strukturen wie Pfadi und Jungschar. Foto: Arielle Salomon Attraktiv: Abenteuer in der Natur Nicht als eigentlichen Sportverein kann man die Pfadi Olymp Stäfa-Hombrechtikon be- zeichnen. Ihre Aktivitäten sind vielfältiger und ihr «Spielfeld» ist oft in der freien Natur, kom- biniert mit Sport, Spiel, Basteln und einigem mehr. Bei der Pfadi gilt das Motto «Junge leiten Junge», indem die Jugendlichen in besonde- rem Masse schon ab 16 Jahren ins Leitungs- team eingebunden werden. Verantwortung zu erhalten und auszuüben, ist hier offensichtlich eines der Erfolgsrezepte. Mitorganisation von Anlässen wie z.B. Aktivi- täten und Lager sind nach Auskunft der Ab- teilungsleiterin Francesca Altorfer «Chinchilla» der Einstieg ins Leitungsteam. Hier werden die Anwärter/-innen begleitet in die Verant- wortung geführt und es wird ihnen dabei die Thema 13
Beliebtes Handball-Schülerturnier man pflegt den Kontakt mit den Musikschulen Der Handball-Club HC GS Stäfa weist mit etwa der Trägergemeinden Hombrechtikon, Stäfa 200 Mitgliedern unter 18 Jahren ebenfalls eine und Männedorf, wie Co-Präsident Thomas stattliche Zahl an jungen Aktiven auf. Auch Both erklärt. Dank dieser wichtigen Nabel- wenn der Handballsport nicht so medien- schnur kann der Verein jedes Jahr neue Jung- präsent ist wie Fussball und Eishockey, kann musiker/-innen in seine Reihen aufnehmen. sich der HC GS bezüglich des Nachwuchses trotzdem nicht beklagen. Mit der Teilnahme an Die jungen Erwachsenen verlassen dann auch Wettkämpfen in der höchsten Liga der Schweiz irgendwann die JMOZ, um in umliegende Ver- ist der Verein ein anerkannter Stützpunkt. eine oder in ein Musikstudium zu wechseln, so bleibt die Jugendmusik auch wirklich «ju- Das vom Club organisierte Schülerturnier mit gendlich». Der Verein versteht sich nicht als rund 350 Teilnehmenden bringt jedes Jahr Konkurrenz zu den Jugendmusikschulen, eher einige Neumitglieder – ein pragmatischer als Ergänzung, wo die Jugendlichen hauptsäch- Weg, Nachwuchs zu rekrutieren. Auch bei lich im Orchester spielen und auftreten – ihre den Handballern sind Jugendliche auszuma- Ausbildung jedoch erhalten sie in den Musik- chen, die bereits über eine Leitungs- und/ schulen. Mehr zur Jugendmusikschule Hom- oder Schiedsrichter-Ausbildung verfügen. brechtikon übrigens im Interview auf Seite 9 Das Stichwort lautet wie bei anderen Sport- mit ihrem Leiter Martin Messmer. vereinen: «1418coach», die der Kanton Zürich – genauer das Amt für Sport & Kultur – anbie- Wichtige Nachwuchsförderung tet. Ferner zu den einschlägig erfolgreichen Auch die Schule Hombrechtikon bietet für Sportclubs darf gewiss auch der Tennisclub Kinder und Jugendliche kostenlos ein breites Frohberg gezählt werden. Mit etwa 260 Mit- Angebot an Freifach- und Schulsportkursen gliedern unter 18 Jahren ist auch er sicher ein an. Die Schulsportkurse – allen voran die ver- jugendlicher Verein. schiedenen Ballsportarten und das Schwim- men – sind zumeist ausgebucht. Bei den Drei Sparten bei der Jugendmusik Freifachangeboten stehen für die Kinder und Zu den eingangs erwähnten Spitzenreitern Jugendlichen das «Kidsdance» und das Malen gehört ebenfalls die JMOZ, die Jugendmusik hoch im Kurs. Diese sind deshalb ebenfalls oberer rechter Zürichsee. Hier sind ambitio- «sehr gut besucht», wie die Schulpräsidentin nierte Musiker/-innen zwischen 8 und 25 Jah- Evéline Huber auf unsere Anfrage mitteilte. ren der Region Stäfa, Männedorf und auch Hombrechtikon vereint. Zurzeit umfasst der An dieser Stelle zurück zu unserer Umfrage: Verein 43 Mitglieder unter 18 Jahren mit einem Nicht alle Vereine, die den Fragebogen zurück- Das Aspirantenspiel Durchschnittsalter von 15 Jahren, die auch im geschickt haben, möchten namentlich erwähnt der JMOZ an einem Vorstand mit einem Mitglied vertreten sind. werden – das ist verständlich. Weniger erfolg- öffentlichen Konzert. reich zu sein, macht nicht besonders Freude, Das Spektrum umfasst Auch die JMOZ unterscheidet in Anspruchs- besonders wenn man schon vieles auspro- auch Streich- und bzw. Neigungsgruppen: das Aspirantenspiel, biert hat. Nachwuchsförderung im Verein wird andere Saiten- sowie alle das eigentliche Jugendorchester sowie das jedoch oft zu wenig ernst genommen und zu Arten von Perkussions- Perkussionsensemble. Jedes Jahr werden so- spät als wichtig erkannt. instrumenten. Foto: zVg genannte Schnupperproben organisiert und Auch die Inhalte der Freizeitbeschäftigung, der in ausgeprägt traditionellen und vielleicht auch überalterten Vereinen nachgegangen wird, muss in diese Betrachtungen einbezogen werden. Sie ist kritisch zu überprüfen, ob sie den Bedürfnissen der kommenden Genera- tionen noch entspricht. Die Vereinslandschaft macht naturgemäss in einem sich ändernden Umfeld einen starken Wandel durch. Gerade in den Medien häufig präsente «Vorbilder» sind deshalb oft dafür ausschlaggebend, ob sich die Jugend stärker dafür interessiert – oder eben weniger. Eigentliche Jugendclubs sind hier eindeutig im Vorteil. Hans J. Tobler 14 Ährenpost 1/2021
DIE JUGEND-DIPLOMATEN Mojuga: «Gassenarbeit» mit Jugi und Cliquen-Bauwagen Wer sind die Jugendarbeiter von Mojuga verkürzte Ausbildung zum Sozialpädagogen in Hombrechtikon? Spielen sie den gan- absolvierte. Seit fünf Jahren ist er nun bei der zen Tag Töggelikasten? Welches Angebot Mojuga im Hombrechtikon-Team und sichtlich bieten sie trotz Pandemie? Wir trafen zufrieden: «Jedes Jahr bringt mich wieder mit Christian Hofmann und Eric Sevieri im neuen Jugendlichen in Kontakt.» Jugendhaus. Für das Foto stiess auch die Frau im Team, Baktygul Karimova, dazu. Teamarbeit aus einer «Burg» Eric Sevieri hingegen startete im KV. Er such- «Für das Soziale entdeckte ich früh meine Lei- te den Wechsel in einen sozialen Beruf und denschaft», erzählt Christian Hofmann, «schon schloss darum an der ZHAW 2009 die Fach- mit 15 Jahren arbeitete ich in meiner Heimat- schule für Soziale Arbeit mit dem Bachelor ab. stadt in Deutschland ehrenamtlich in einer Auf ersten Arbeitsstellen in Heimen gewann er Neuro-Reha. Natürlich war auch jugendlicher den Eindruck, hier verschärften sich die Proble- Trotz dabei: Ich meinte, was all die Pädago- me der Jugendlichen eher, als dass ihnen gute gen können, die man mir vor die Nase setzte, Entwicklungsmöglichkeiten geboten würden. das kann ich weit besser», ergänzt der heute Er wechselte in die aufsuchende Jugendarbeit zweifache Vater und fügt hinzu: «Natürlich er- in Gemeinden. Wald und Spreitenbach waren wies sich dann die Arbeit als fordernd und zwei Stationen. «Wird man direkt von einer anspruchsvoll.» Er machte eine Ausbildung Politischen Gemeinde angestellt, steht man als Heilerziehungspfleger, ein deutsches Be- als Jugendarbeiter stets im Rechtfertigungs- rufsbild ähnlich der Fachperson Betreuung druck», erklärt Eric Sevieri den Vorzug der Mo- bei uns. Im Zivildienst betreute er 1:1 Wach- juga (siehe Info-Box) – schon die Anstellung koma-Patienten. Dann kam Wechsel in die bei einer Kirchgemeinde sei einfacher –: «Hier Schweiz in die EPI-Klinik, es folgten fünf Jahre habe ich Vorgesetzte, die mein Arbeitsfeld ver- Arbeit mit Menschen mit geistiger Beeinträch- stehen. Hier fühle ich mich nicht in die Rolle ei- tigung und anschliessend der Wechsel in die nes Gemeinde-Hilfssheriffs gedrängt, sondern Klinik für Kinder und Jugendliche, wo er berufs- bin in einem Fachteam eingebettet, wo ich begleitend neben der Familiengründung die rasch Erfahrungen austauschen kann. Im Kon- Das Hombrechtiker Mojuga-Team v.l.n.r.: Baktygul Karimova, Christian Hofmann und Eric Sevieri. Thema 15
«Hoffnungslose Fälle» und Corona Dass in den lokalen Mojuga-Teams stets beide Geschlechter vertreten sind, erachten beide als wichtig. «Es gibt Themen, die Mädchen nur mit einer Frau besprechen wollen, wie es sol- che gibt, bei denen Jungs eher auf einen Mann zugehen», meint Eric Sevieri und relativiert so- gleich, «entscheidend bleibt das Vertrauen in die Person des Jugendarbeiters, und gerade bei Liebeskummer will der Jugendliche oft auch die Sicht des anderen Geschlechts kennen.» Die Mojuga-Arbeit beginnt mit dem Übertritt in die Mittelstufe, ab der fünften oder sechsten Klasse mit 11 bis 12 Jahren. Die Jugendarbei- ter von Mojuga halten Freiräume offen: das Jugendhaus, die offene Turnhalle, die Grup- penräume im Jugendhaus (siehe Bericht ei- fliktfall stärkt man mir hier eher den Rücken. nes Jugendlichen). Gerade in der Corona-Zeit, Im Jugendhaus steht neben dem Töggelikasten auch ein Wir sind als diplomatische Sozialisationshelfer unter der Jugendliche besonders leiden, ist Billardtisch. Gelegenheiten zu bei den ‹herumhängenden Jugendlichen› zu dies wichtig. Wie wichtig sie sein können, erle- Geselligkeit und Austausch Gast.» Es gehört zum Jugendalter, die gelten- ben beide Jugendarbeiter, wenn sie einst als untereinander. den gesellschaftlichen Regeln wiederholt zu «hoffnungslose Fälle» eingestufte Jugendliche, «überprüfen». Dass man nach 22.00 Uhr in der in der Arbeitswelt integriert wieder treffen. Es Öffentlichkeit keinen Lärm machen soll, zum sind diese unverhofften Begegnungen im All- Beispiel: «Solche Fragen diskutieren wir mit tag, die sie immer neu motivieren, für Jugend- den Jugendlichen auf Augenhöhe. Wenn diese liche neben Eltern, Lehrer, Schulsozialarbeit dann aber zu uns ins ‹Jugi› kommen, dann sind und weiteren Bezugspersonen in der Zeit der wir die Gastgeber und die Regeln sind klar: Es Pubertät und Selbstfindung da zu sein. wird nicht geraucht, es gibt keinen Alkohol und es werden keine Drogen konsumiert.» Giorgio Girardet Eric Sevieri und Christian Hofmann setzen sich nach dem Interview kurz in die Polstergruppe eines Gruppenraums. MOJUGA Die MoJuGa (Mobile Jugendberatung und Gassenarbeit) wurde 1993 als Projekt des Vereins für Suchtfragen (gegründet durch Private und Behördenmitglieder aus Hombrechtikon, Männedorf, Oetwil a. See und Stäfa) gestartet. 2011 wurde die MOJUGA vom Verein in eine AG überführt, seit 2018 besteht eine eidgenössische Stiftung MOJUGA, an welche die AG Aktiven und Passiven 2020 übergeben hat. MOJUGA ist zurzeit in folgenden Gemeinden aktiv: Aeugst a. Albis, Bäretswil, Bubikon, Dürnten, Erlenbach, Greifensee, Grüningen, Hombrechtikon, Mönchaltorf, Pfäffikon, Neckertal, Uetikon a. See und Zollikon. 16 Ährenpost 1/2021
Wie ist es, als Jugendlicher in Hombrechtikon zu leben? Ein Mädchen «Jung zu sein ist niemals leicht und ich kann mir auch gut vorstellen, dass es von Gene- ration zu Generation bloss schwieriger wird. Ich denke, unsere Jugend prägt uns und un- sere Zukunft. Es wird verlangt, dass wir uns entscheiden. Wir sollen wissen, was wir sein wollen. Als seien wir nicht schon mit uns selbst überfordert, müssen wir noch bestimmen, wie wir unser Berufsleben gestalten wollen. Die Suche nach Lehrstellen wird immer eine Her- ausforderung sein. Als ein wichtiger Abschnitt der Lehrstellensuche gilt das Schnuppern, was sich in der Zeit von Covid-19 noch schwieriger darstellt. Allgemein hat das Coronavirus einen grösseren Einfluss auf die Jugend, als auch ich es mir auf den ersten Blick eingestehen mag. einfach die Jugendarbeiter fragen und man Es braucht wenig, um Vielen Jugendlichen ist ein gutes und über darf für einen Abend eine Party machen. Aber viel zu ermöglichen: eine die Jahrgänge und Gemeinden ausgreifendes wegen Corona gibt es keine Party mehr und Sofagruppe und … Sozialleben aus verschiedenen Gründen sehr wir dürfen im ganzen Jugendhaus nur maximal wichtig. Bei schlechten Familienverhältnissen 15 Jugendliche sein: mit Maske. ist die Quarantäne-Situation wie Benzin ins Ich glaube, als Jugendlicher in Hombrechtikon Feuer. Umso wichtiger wird die sonst schon hat man es sehr gut. Klar, es gibt nicht so vie- sehr notwendige Unterstützung durch Lehr- le Aktivitäten wie in Zürich, aber für ein Dorf personen und die Jugendarbeit. Hombrechti- mit 9006 Einwohnern ist es schon super. Zu- kon verfügt über viele und gute Anlaufstellen, mindest haben wir es besser als Wolfhausen was sehr nützlich ist, da sich jeder bei einer oder Grüningen, denn die haben weder einen Vertrauensperson sicher fühlen muss. Die coolen Skatepark noch ein Jugendhaus wie wir Angst, nicht ernst genommen oder blossge- (Anmerkung der Jugendarbeit: Doch, die hat es stellt zu werden, kennen sicherlich alle.» dort). Deswegen bin ich froh, in Hombrechti- kon aufzuwachsen, und ich hoffe, die anderen E., 14 Jahre Jugendlichen sind auch froh, in Hombrechti- kon aufzuwachsen.» Ein Junge Uday, 14 Jahre «Als Jugendlicher in Hombrechtikon stehen mir sehr viele Aktivitäten zur Auswahl: zum Beispiel im Jugendhaus. Dort gibt es einen grossen Skatepark und ein Jugendhaus. Im Ju- gendhaus treffen wir uns, meine Jungs und ich, am Mittwochnachmittag, Freitag- und Sams- tagabend. Dann ist das Jugendhaus offen und hier spielen wir Billard oder kaufen etwas an der Jugi-Bar. In der Bar gibt es selbstverständ- lich keinen Alkohol. Hier gibt es nur was zu snacken und Soft-Getränke. Im Jugendhaus gibt es auch einen Töggelikasten und Musikbo- xen. Am besten finde ich die Räume, die man für sich und seine Freunde mieten kann. Es ist einfach cool, dass man für eine bestimmte Zeit mit seinen Freunden in einem Raum sein kann, um z.B. Musik zu geniessen. Man fragt einfach den Jugendarbeiter, ob man den Raum mieten kann, und der Mitarbeiter sagt in aller Regel … eine Bluetooth-Verstärker- anlage, die Musik kommt aus Ja. Danach unterschreibt man ein Blatt und dem Smartphone-Speicher «zack» hat man den Raum für zwei oder sogar oder von einem Streaming- mehr Stunden. Oder wenn man will, kann man Dienst. Thema 17
JUGENDFÖRDERUNGSBEITRAG Wünschbar oder notwendig? Ein Lehrstück Während der Gemeinderat im Jahr 2007 Überraschende Geldquelle bei seinen Beratungen einen Förderbei- So beschloss der Gemeinderat, in der Hoff- trag für die organisierte Jugendarbeit nung auf eine Besserung der finanziellen Si- noch als «wünschbar» einstufte, ent- tuation, zwar den Konzeptentwurf zu geneh- schied er sich 2014 für dessen «Notwen- migen, aber dessen finanzielle Umsetzbarkeit digkeit». Ein Lehrstück zum Wert von erst ein Jahr später erneut zu prüfen. Doch praktischer Erfahrung und reflektierter manchmal geschieht Wunderbares, sei’s, weil’s Diskussion. der «Himmel» will, sei’s, weil Engel auf Erden gute Ideen haben: Im Frühjahr 2008 erwuchs Seit 2009 zahlt die Gemeinde an Vereine und der schon länger angestrebten Auflösung der Institutionen, die mit Jugendlichen aus Hom- Barbara-Huber-Hürlimann-Stiftung, deren brechtikon arbeiten, einen Förderbeitrag. Es ursprünglicher Stiftungszweck nicht mehr hat Jahre gedauert, bis diese Unterstützung opportun war, Rechtskraft. Damit stand dem zur offiziellen «Gemeindeaufgabe» wurde. Gemeinderat unverhofft ein Guthaben von gut CHF 80 000 Franken zur Verfügung. Die- Schauen wir zurück: Bereits im Sommer 2007 ses Geld konnte er nun der ins Auge gefassten befasste sich der Gemeinderat mit der Über- Jugendförderung zuführen. legung, einen «Jugendförderungsbeitrag» aus- zuzahlen. Der damalige Gemeindepräsident Aber mit den CHF 80 000 Franken im Rücken Max Baur, dem während seiner gesamten befasste sich der Gemeinderat im Februar Amtszeit die Jugendlichen immer am Herz 2009 erneut – und nunmehr sehr ambitio- lagen, hatte den Konzeptentwurf «Projekt niert – mit dem Thema. Vorgegeben schien Jugendarbeit/Förderbeitrag» eingebracht. aufgrund der beschränkten Mittel aus der Stif- Der damalige Entscheid des Gremiums: «Die tung einzig, dass das Jugendförderungsprojekt gemeinderätlichen Zielsetzungen sagen aus, zeitlich begrenzt sein würde. Wer aber sollte dass Notwendiges realisiert und Wünschba- Unterstützung erhalten und in welcher Höhe? res zurückgestellt werden muss. … Die Rats- Der Gemeinderat sondierte die verschiede- mitglieder stufen es als Wünschbares ein. Es nen Bereiche, in denen Jugendarbeit geleistet kann aufgrund der momentanen finanziellen wird: Politik, Schule, Sport, Kultur und Kirchen. Situation nicht bezahlt werden.» (GR-Sitzung Politik (Jugendhaus, Jugendbeauftragte, exter- vom 4.9.2007) ne Dienstleistungen) und Schule (Kinder- und Pfadi-Pioniergruppe (14- bis 16-Jährige) wandert im Sommerlager 2018 in Kander- steg. – «Die Förderbeiträge helfen uns, ein vielfältiges Pfadi-Programm auf die Beine zu stellen und grössere Projekte, wie ein Abteilungs- lager mit 140 Personen, zu verwirklichen.» (Francesca Altorfer v/o «Chinchilla»). 18 Ährenpost 1/2021
Höhepunkt im Vereinsjahr: die gemeinsame Teilnahme am kantonalen Jugend- sporttag. – «Der Beitrag der Gemeinde ermöglicht es uns, den Jugendlichen eine sportli- che Betätigung zu erschwing- lichen Jahresbeiträgen zu bieten.» (Fredy Hottinger, Leitung Jugendturnen TVH). Jugendarbeit als Kerngeschäft) schieden aus, Beschlossene Gemeindeaufgabe da sie sowieso aufgrund klar formulierter ge- Und tatsächlich: Am 10. Dezember 2014 hat setzlicher Aufträge finanziert werden müssen. die Gemeindeversammlung folgerichtig den Ebenso fielen die Kirchen mit ihren eigenen Jugendförderungsbeitrag als Gemeindeaufga- Finanzierungsstrukturen und der kulturelle be beschlossen und damit dem ordentlichen Bereich, der eh schon separat gefördert wur- Budget zugewiesen. Sie verfügte zudem, dass de, aus dem Rennen. Übrig blieben einzig die auch «Organisationen wie CEVI, Jungwacht/ Sportvereine und die Pfadi. Blauring, Jungschar und ähnliche» zu berück- sichtigen seien, wenn sie denn die vom Ge- Anforderungen an die Ethik meinderat vorgegebenen Kriterien erfüllen. Training mit den Stars am Der Gemeinderat erarbeitete ausgesprochen 2020 wurden neun Vereine, denen 485 för- Sponsorenanlass «Big Foot» sorgsam Kriterien, die erfüllt sein mussten, derberechtigte Jugendliche angehören, mit – «Die Jugendförderungsbei- um in den Genuss eines Beitrags zu kommen. insgesamt CHF 19 890 Franken unterstützt. träge sind für den FC Stäfa Dazu gehörte der Umfang der Angebote eben- sehr wertvoll und werden gezielt für die Nachwuchsför- so wie die Anzahl der Hombrechtiker Jugend- Der Hombrechtiker Jugendförderungsbeitrag: derung eingesetzt. So fliessen lichen, die mitmachen, und auch die Selbst- Ein Lehrstück, dass Engagement, Sorgfalt und sie in die Beschaffung von verständlichkeit, dass die zu unterstützende Durchhaltevermögen – nicht nur im politischen Trainings- und Spielmaterial, Institution keine kommerziellen Zwecke ver- Leben, aber auch dort – nicht nur wünschbar, die Organisation von Trai- ningscamps oder auch von folgt. Zudem – zur damaligen Zeit weitsichtig sondern notwendig sind. vereinsinternen Trainerwei- und sehr überlegt – war eine Ethikerklärung terbildungen.» (Marco Keck, mit einem vorgeschriebenen Verhaltenskodex Rolf Bezjak Vizepräsident FC Stäfa). integrierender Bestandteil eines Antrags um Förderung. Und diese Sorgfalt sollte sich Jahre später aus- zahlen: Die Erfahrungen mit den Förderbei- trägen waren gut, die sorgfältig erarbeiteten Vorgaben und Kriterien hatten sich bewährt. Im Herbst 2014, nachdem die Gelder der Stiftung aufgebraucht waren, wollte der Ge- meinderat die Unterstützung nicht beenden und beschloss, die Fortführung der Jugendför- derung dem Souverän im Rahmen einer Ge- meindeversammlung als neue Gemeindeauf- gabe zu beantragen. Damit sollte der Betrag in Zukunft dauerhaft dem laufenden Budget entnommen werden. Im GR-Protokoll vom 14. Oktober 2014 lesen wir: «Der Gemeinderat ist überzeugt, dass die Ausrichtung dieser Jugendförderbeiträge eine Notwendigkeit ist und daher im Rahmen seiner finanzpolitischen Zielsetzungen … liegt.» Thema 19
Holz am Bau: weil man die Natur nicht verbessern kann. Ob nah oder fern … Holzbau AG 8633 Wolfhausen Holzbau Elementbau Dachsanierungen Bodenbeläge Isolationen Innenausbau, Renovationen … macht’s immer gern. Dachfenster Fertiglukarnen Wir sind der richtige Partner Fassaden für Transporte aller Art. Terrassenböden Fragen Sie uns. Wir zeigen Ihnen gerne interessante Gesamtlösungen. Umzüge, Waren- und Möbeltransporte Eichhöhe 6 · CH-8634 Hombrechtikon Tel. 055 244 22 65 · www.kummer-transporte.ch Telefon 055 243 11 27 raimann-holzbau.ch Hausmann Reinigungen das R-Team GmbH Bau-, Fenster-, Umzugs- und Unterhaltsreinigungen, Hauswartungen, Gartenpflege Im Kampf gegen den Schmutz..… und für die Werterhaltung Ihrer Liegenschaft! 8634 Hombrechtikon Tel. 055 244 21 82 www.rteam.ch info@rteam.ch 20 Ährenpost 1/2021
BÜRGERINNEN UND BÜRGER DER ZUKUNFT Was die Gemeinde für die Jugend unternimmt – und ausgibt Gemäss offiziellen statistischen Angaben struktur nicht in Hombrechtikon befindet, sind rund ein Fünftel der Bevölkerung der leistet gemäss Eugen Gossauer die Gemein- Gemeinde Hombrechtikon Jugendliche de daran Beiträge: «Der FC Stäfa erhielt in der unter 19 Jahren. Das entspricht in etwa Vergangenheit durchschnittlich rund 100 000 auch dem Landesdurchschnitt. Die «Äh- Franken jährlich von Hombrechtikon. Und im renpost» befragte Eugen Gossauer, im aktuellen Budget sind zusätzliche 170 000 Gemeinderat ist er für das Ressort Gesell- Franken an die Sanierung der Garderobenan- schaft verantwortlich, was die Gemeinde lagen vorgesehen», verdeutlicht Eugen Goss- für die Jugend tut – und wie diese mitwir- auer an diesem Beispiel dieses beträchtliche ken kann. finanzielle Engagement der Gemeinde. Wenn man über die offiziellen Aktivitäten im Junge Menschen integrieren Bereich der Jugend spricht, stösst man rasch Doch bei finanziellen Leistungen allein lässt es auf Mojuga, die Stiftung für Kinder- und Ju- die Gemeinde Hombrechtikon nicht bewen- gendförderung im Bereich der offenen Kinder- den. Schliesslich geht es nicht zuletzt darum, Gemeinderat Eugen Gossauer im Jugendhaus und Jugendarbeit. Aber an dieser Stelle wollen dass die jungen Menschen auch mitwirken Hombrechtikon an der wir beleuchten, was die Gemeinde Hombrech- möchten, um ihren Lebensraum möglichst Uerikerstrasse 10. tikon – nebst einer finanziellen Beteiligung an mitzugestalten. Der wichtigen Integration Ju- Foto: Martin Mäder Mojuga im Umfang von CHF 360 000.–/Jahr (vgl. den Artikel auf Seite 15) – sonst noch für die Jugend tut. Der zuständige Gemeinderat Eugen Gossauer erklärte hierzu auf Anfrage: «Die Gemeinde macht sehr viel für die Jugend. Wir investieren generell den grössten Teil unseres Budgets in den Bereich Bildung.» Wie der Vorstand Gesellschaft weiter ausführt, versuche die Gemeinde zudem, «unsere Ortsvereine, die Jugendarbeit machen, trotz eingeschränkten Finanzen entsprechend zu unterstützen». Leistung fördern Ein wichtiger Ausgabenposten im Zusammen- hang mit der Unterstützung der Jugend durch das offizielle Hombrechtikon ist der sogenann- te Jugendförderungsbeitrag – ihn behandeln wir ab der Seite 18 eingehend. Gemäss Eugen Gossauer gehen im Rahmen dieser Massnah- me jährlich insgesamt rund 20 000 Franken an die Vereine. «Die Höhe des Betrags richtet sich nach der Grössenordnung der geleisteten Jugendarbeit beziehungsweise der Vereinsak- tivitäten zugunsten der Jugend.» Ein weiteres Beispiel für den Support zu Guns- ten der Jugend ist gemäss dem FDP-Politiker, dass die Vereine «unsere Infrastrukturen weit unter unserem Selbstkostenpreis benutzen können». Dann gibt es noch eine andere Form der Unterstützung, so, wie sie aktuell der FC Stäfa geniesst. Da dieser sich mit seiner Infra- Thema 21
Vor dem Jugendhaus bieten sich vor allem im Sommer wieder diverse Möglichkeiten zur Beschäftigung. Foto: Martin Mäder gendlicher dienlich ist nebst den verschiede- der Partizipation die lokalen Partizipations- nen Mojuga-Aktivitäten, wie z.B. das Jugend- strukturen für Kinder und Jugendliche. Die Er- haus, auch die geleistete Jugendarbeit durch kenntnisse daraus flossen in das im Dezember Vereine, dies etwa in den Sparten Sport, Musik 2020 gestartete Nachfolgeprojekt «PartiZHipa- oder auch der der Kirche. tion», bei dem zehn Gemeinden mittun. Die Vision von «PartiZHipation» ist, dass sich in den Zürcher Gemeinden alle Kinder und Jugendli- «Die Gemeinde macht sehr viel für die Jugend. chen ihren Bedürfnissen und Möglichkeiten entsprechend einbringen können. Wir investieren generell den grössten Teil unseres Budgets in den Bereich Bildung.» Verbindliche Partizipation Die Überprüfung der Partizipationsstrukturen bei der Jugend Hombrechtikons erfolgte zwi- Zeugnis der einschlägigen Bemühungen schen dem 6. November und dem 7. Dezem- um die junge Bevölkerung durch das offizi- ber 2018 bei Schulklassen mit Schülern/-innen elle Hombrechtikon war die Beteiligung am zwischen 13 und 16 Jahren in Form einer On- Programm «Gemeinsame Weiterentwicklung line-Umfrage. Jugendliche im Alter von 15–18 der Kinder- und Jugendförderung im Kanton Jahren ihrerseits wurden per Flyer sowie über Zürich». So überprüfte gemäss Jessica Levy, die Jugendarbeit direkt angesprochen. Wie Kommunikationsverantwortliche der kantona- Gemeinderat Eugen Gossauer zu diesem len Kinder- und Jugendförderung «okaj zürich», Partizipationsprojekt berichtet, «sind in des- Hombrechtikon als eine von fünf Pilotgemein- sen Rahmen einige Anliegen der Jugend im den im Rahmen des Teilprojekts zur Stärkung Gemeinderat eingetroffen». Eugen Gossauer: Die Haltestelle Post wurde im Rahmen der Aktion «Wall of Paint» im Zusammenhang mit dem Partizipationsprojekt von okaj zürich sowie unter der Federführung der Mojuga Stiftung von jungen Hombrechtikerinnen im letzten Herbst erstmals bemalt. Foto: MM 22 Ährenpost 1/2021
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