Swissherdbookbulletin - die Erfolge Swiss Expo 2017
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rindviehzucht aktuell, Ausgabe 1/2017 swissherdbook bulletin Swiss Expo 2017 – die Erfolge Zucht Aussergewöhnliche Kuhfamilie Zucht Nutzung genomischer Zuchtwerte
Gute Genetik muss nicht teuer sein Tiger-Lily Dakker LAMBA / VS von LOWERY Ptit Cœur Armani BARBOTINE RED 5 +1 ACTORIS konventionelle Dosen CHF 22 CAESAR konventionelle Dosen 5 +1 AMOR konventionelle Dosen CHF 19 DARK DANCER konventionelle Dosen 5 +1 ARINO konventionelle Dosen CHF 29 EARNHARDT-P konventionelle Dosen 5 +1 ARMANI gesexte & konv. Dosen CHF 29 HARVIN konventionelle Dosen 5 +1 CARO-P gesexte & konv. Dosen CHF 22 MOZYGUS-PP konventionelle Dosen 5 +1 EMS-PP gesexte & konv. Dosen CHF 14 RUNI konventionelle Dosen 5 +1 HALOGEN gesexte & konv. Dosen CHF 29 SALOMON konventionelle Dosen 5 +1 LADD-P konventionelle Dosen CHF 69 X-HALOGEN gesexte Dosen 5 +1 CAMEMBERT-NO konventionelle Dosen CHF 59 X-LOWERY gesexte Dosen 5 +1 HERZOG-SI konventionelle Dosen CHF 19 KERON-SI konventionelle Dosen 5 +1 PANTER-SF konventionelle Dosen CHF 14 STAR-P-SF konventionelle Dosen 5 +1 VAN GOGH-P-SF gesexte & konv. Dosen CHF 59 X-FUZZY-MO gesexte Dosen 5 + 1 = 5 Dosen kaufen + 1 Dose gratis erhalten Oester Keron ULIANAI Seagull-Bay Alexa Halogen HAWAII Aebischer Panter SIMME Neuer Stierenkatalog 2017 jetzt verfügbar Telefon 022 349 73 73 info@selectstar.ch Fax 022 348 23 42 www.selectstar.ch
Inhalt Swiss Expo 2017 − die Erfolge Editorial Seite: 42 BILD: CORINA BURRI BILD: CELINE OSWALD swissherdbook ist ein vielseitiger Zuchtverband. Wir haben acht ver- schiedene Rassen, die auf Betrieben im Tal- und Bergebiet, je nach wirt- schaftlicher Ausrichtung, die Hoch- BILD: CORINA BURRI leistungsstrategie oder die Weidewirt- schaft verfolgen. Um diesen verschiedensten Anforde- rungen gerecht zu werden, müssen Aussergewöhnliche Kuhfamilie: wir in der Verwaltung regelmässig Langlebigkeit als roter Faden BILD: CORINA BURRI über Reglemente, Vorschriften und Seite: 8 Zuchtziele beraten und befinden. Gerade bei Konflikten, sprich Diffe- renzen mit einem Kantonalverband oder einer Rassenorganisation, ist die Nutzung genomischer Zuchtwerte Aussprache ein wichtiges Mittel, um Seite: 16 über das weitere Vorgehen zu ent- Inhalt scheiden. Denn die Aussprache führt die Argumente aller Seiten zusammen, Aktuelles damit die verschiedenen Aspekte 5 Kurzmeldungen eines Sachverhalts sichtbar werden. Zucht 32 Ehrungen In der Verwaltung erachte ich als sehr 6 Herdebuch- und 33 Präsident Rassenkommission RH/HO wichtig, dass eine Diskussion und so- Mitgliederbestand 35 Personelles mit das Suchen nach Lösungsansät- 8 Aussergewöhnliche Kuhfamilie zen immer möglich sind. Mit dem Kopf 16 Genomische Selektion Tr e f f p u n k t durch die Wand zu rennen bringt uns 20 ICAR/Interbull-Kongress 38 Kurzmeldungen nicht vorwärts! Vielseitigkeit verpflich- in Chile 39 Beständeschauen 2016 tet und gehört zu swissherdbook wie 40 1. Altjahresschau in Burgdorf der Händedruck und das Abwischen Stallfenster 41 Expo Veveyse Red Holstein des Sägemehls vom Rücken des Geg- 22 Betriebsporträt 42 Swiss Expo ners beim Schwingen. 26 Tiergalerie 52 Expo Swissgenetics 54 23. Berner Junior Expo Thun swissherdbook 56 Junior Bulle Expo 2016 30 Einladung zur 58 LBE-Touren/Kurzmeldungen 127. ordentlichen 59 Wettbewerb Titelbild Delegiertenversammlung 60 Züchterkamera 31 Verwaltung Markus Gerber, Service Präsident swissherdbook 65 Zahlen Herdebuch- und Mitgliederbestand 66 Agenda 70 Impressum swissherdbook bulletin 1/17 3
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Aktuelles G E NOMISCHE S E LE K TION Austausch von TIE RG ESUNDHE IT Genotypen Lumpy Skin Disease Lumpy skin disease (= Dermatitis nodu- laris) ist eine Viruskrankheit des Rindes, die durch Insekten übertragen wird. Sie verursacht Hautveränderungen, rück- läufige Milchproduktion, Aborte und BILD: KELEKI Fruchtbarkeitsstörungen. Die Krankheit BR ANCHE NLÖSUNG betrifft Rinder und Büffel. Für den Men- Im Laufe des Jahres 2016, nach dem Vermeidung schen ist die Krankheit nicht gefährlich. Bei erkrankten Rindern bilden sich in Schlachtung Abschluss des nötigen Vertrages mit der Haut Knoten von 0.5 bis 5 cm Durch- dem CDDR (Cooperative Dairy DNA messer. Die Haut über den Knoten stirbt Repository), wurde der Austausch von nach fünf bis sieben Wochen ab. Die Stieren-Genotypen mit diesem nord- amerikanischen Konsortium in der Pra- trächtiger Tiere Tiere haben Fieber, Schwellungen, eit- rigen Nasenausfluss, Euterentzündung xis eingeführt. Der nächste Schritt war, Mit dem Ziel, die Schlachtung von träch- und Abszessbildung. Die Krankheit ist einen ähnlichen Vertrag mit der ANAFI, tigen Tieren der Rindviehgattung künftig nur in sehr seltenen Fällen tödlich. dem italienischen Zuchtverband, abzu- zu vermeiden, wurde von einer Arbeits- Vorkommen: in den meisten Ländern schliessen. gruppe unter der Leitung von Provian- Afrikas sowie in der Türkei und Grie- Durch solche Austausche konnte de nach einer Branchenlösung gesucht chenland. Im Frühjahr 2016 meldeten man Genotypen von über 100’000 Stie- und diese in einer Fachinformation fest- Bulgarien, Mazedonien und Serbien ers- ren beschaffen. gehalten, die auf den 1. Februar 2017 in te Ausbrüche. Ende Juni 2016 meldete Bereits bei der Zuchtwertschätzung Kraft tritt. auch Kosovo einen ersten Fall. Seither im April ist die Ergänzung der Trainings- Im Zentrum der Fachinformation breitet sich das Virus in den betroffenen population für die SNP-Effektschätzung steht die Pflicht des Halters, bei Rindern Regionen weiter aus. Die Schweiz ist mit Stieren aus dem Austausch geplant. ab einem Alter von 18 Monaten und bei amtlich anerkannt frei von der Krankheit. Der neue Trainingsdatensatz wird 25’100 Kühen, welche vor mehr als fünf Mona- Gegen die Krankheit existieren Impf- Stiere enthalten, an die 6’800 Stiere, ten letztmals gekalbt haben, bei Unge- stoffe, sie sind aber in der Schweiz nicht welche heute genutzt werden. Dadurch wissheit vor dem Verkauf eine Trächtig- zugelassen und ihre Anwendung ist ver- dürfte die genetische Varianz noch bes- keitsuntersuchung durchzuführen. boten. ser gefasst werden, womit die Genauig- Die erarbeitete Branchenlösung soll Auszug aus der keit der genomischen Zuchtwertschät- nicht nur zur Vermeidung der Schlach- Information des Bundesamtes zung weiter verbessert werden soll. tungen trächtiger Tiere führen, sie wird für Lebensmittelsicherheit und Der neue Vertrag mit der ANAFI (Nov. auch einen wichtigen Beitrag zum Erhalt Veterinärwesen BLV 2016) wird zusätzlich 10’000 Genotypen des guten Images der Schweizer Rind- in unser System liefern und die Entwick- viehproduktion leisten. lung der genomischen Zuchtwertschät- Auszug aus der Medienmitteilung Meldung zung in der Schweiz weiter fördern. der Proviande Lumpy Skin Disease ist eine Alex Barenco hochansteckende und somit Link auf die Fachinformation: meldepflichtige Tierseuche. Wer www.proviande.ch/index.php?id=2223 Tiere hält oder betreut, muss Ver- dachtsfälle dem Bestandestier- arzt oder der Bestandestierärztin melden. Weitere Informationen unter: www.blv.admin.chÒ lumpy-skin-disease BILD: CORINA BURRI swissherdbook bulletin 1/17 5
Zucht HE RDE BUCH - UND MITGLIE DE RBESTAND Veränderungen im Jahr 2016 Stichtag für die Herdebuchzählung war der 30. November 2016. Weiterhin bemerkbar macht sich der Strukturwandel, der seine Kreise auch bei unseren Mitgliedern zieht. Grafik: Mitgliederstruktur swissherdbook, 30.11.2016 Betriebe: 151 Betriebe: 665 Betriebe: 320 Betriebe: 32 Betriebe: 327 Betriebe: 208 Betriebe: 9’739 Einzelmitglieder: 3 Einzelmitglieder:120 Einzelmitglieder: 37 Einzelmitglieder: 1 Einzelmitglieder: 65 Einzelmitglieder:54 Einzelmitglieder: 726 wHB-Tiere: 4’665 wHB-Tiere: 15’373 wHB-Tiere: 9’532 wHB-Tiere: 1’229 wHB-Tiere: 9’399 wHB-Tiere: 6’368 wHB-Tiere: 240’016 VZV/VZG: 18 VZV/VZG: 14 VZV/VZG: 13 VZV/VZG: 3 VZV/VZG :27 VZV/VZG: 5 VZV/VZG: 599 Betriebe: 29 Betriebe: 333 Einzelmitglieder: 20 Einzelmitglieder: 6 wHB-Tiere: 398 SH VZV/VZG: – wHB-Tiere: 10’418 VZV/VZG: 24 TG Betriebe: 20 BS/BL AG Einzelmitglieder:12 ZH wHB-Tiere: 345 Betriebe: 298 JU SO Einzelmitglieder: 30 AI/AR VZV/VZG: 1 wHB-Tiere: 8’747 ZG SG Betriebe: 17 FL VZV/VZG: 30 FL Einzelmitglieder: 4 LU SZ wHB-Tiere: 534 NE GL VZV/VZG: – Betriebe: 4’678 Einzelmitglieder: 78 BE NW/OW wHB-Tiere: 95’171 UR Betriebe: 41 GR Einzelmitglieder: 31 VZV/VZG: 315 FR wHB-Tiere: 390 VD VZV/VZG: – Betriebe: 333 Einzelmitglieder: 5 Betriebe: 275 wHB-Tiere: 12’280 TI Einzelmitglieder:115 VZV/VZG: 17 wHB-Tiere: 5’203 VS VZV/VZG: 1 GE Betriebe: 765 Betriebe: 18 Einzelmitglieder:11 Einzelmitglieder: 14 wHB-Tiere: 25’753 wHB-Tiere: 189 VZV/VZG: 44 VZV/VZG: – Betriebe: 7 Betriebe: 906 Betriebe: 214 Betriebe:41 Betriebe: 9 Betriebe: 6 Betriebe: 46 Einzelmitglieder: – Einzelmitglieder: 18 Einzelmitglieder: 6 Einzelmitglieder: 40 Einzelmitglieder: 9 Einzelmitglieder: 6 Einzelmitglieder: 41 wHB-Tiere: 323 wHB-Tiere: 29’524 wHB-Tiere: 3’239 wHB-Tiere: 291 wHB-Tiere: 138 wHB-Tiere: 29 wHB-Tiere: 478 VZV/VZG: 1 VZV/VZG: 61 VZV/VZG: 25 VZV/VZG: – VZV/VZG: – VZV/VZG: – VZV/VZG: – 6 swissherdbook bulletin 1/17
BILD: GIORGIO SOLDI Eine leichte Zunahme gab es bei der Rasse Montbéliarde. Praz-Tecot Litteraire LITTEE GM CH 120.0245.7879.7 MO Der Strukturwandel ist weiter spürbar, auch bei unseren aktiven Zuchtbe- trieben. Diese nahmen um 253 ab und liegen nun bei einer Anzahl von 9’739 aktiven Zuchtbetrieben. Auch die Vieh- zuchtgenossenschaften und -vereine nahmen um 27 Stück ab. Momentan sind 599 Viehzuchtgenossenschaften und -vereine swissherdbook ange- schlossen. Die Zahl der Einzelmitglieder BILD: CORINA BURRI stieg um 41 Betriebe an. Es sind nun 726 Einzelmitglieder bei swissherdbook. HERDEBUCH Sowohl die Anzahl der weiblichen als Die grösste Zunahme gab es bei den Holsteintieren. auch der männlichen Herdebuchtiere ist weiter abnehmend. 1’759 weibliche Herdebuchtiere weniger sind es per Erfreulich sind die Zunahmen in Stichtag am 30. November 2016. Einen den Kantonen St. Gallen, Luzern und starken Rückgang verzeichnet die Ras- Die männlichen Herdebuchtiere nah- Zürich. se Red Holstein mit minus 4’653 Tieren. men um 201 Stück ab. Es sind nun 1’611 Sandra Staub-Hofer Es gab vor allem eine Verschiebung zu männliche Herdebuchtiere bei swiss- den schwarzen Holsteintieren (+2’424). herdbook registriert. Die Tabellen „Herdebuch und Mitglie- Auch die anderen Rassen konnten leicht derbestand“ und „Herdebuchbestand zulegen. 167 weibliche Tiere mehr sind KANTONALE VERTEILUNG nach Rassen und Kantonen“ finden Sie es bei der Rasse Simmental und 205 bei Die Abnahme der Anzahl weiblicher im Serviceteil. der Rasse Montbéliarde. Die Zahl der Herdebuchtiere war im Kanton Freiburg Swiss Fleckviehtiere blieb stabil. am grössten, gefolgt vom Kanton Bern, welcher mit 95’171 Herdebuchtieren rund 40 % der weiblichen Herdebuch- tiere hält. Weiter nahmen auch die Be- stände in den Kantonen Waadt, Aargau und Thurgau ab. swissherdbook bulletin 1/17 7
Zucht AUS S E RG E WÖHNLICHE KUHFAMILIE Roter Faden Langlebigkeit Die Kuhfamilie von Held PIA der Familie Rauber in Frutigen fällt durch ihre enorme Langlebigkeit und die sehr guten Produktionsmerkmale auf. Zudem stammen einige bekannte KB-Stiere aus dieser Familie. Von Sandra Staub-Hofer, swissherdbook 8 swissherdbook bulletin 1/17
10 Stammbaum Held PIA LL 10L 57’168 4.18 Kurt HULDA swissherdbook bulletin 1/17 LL 13L 82’574 4.35 Zucht Fez BLUEMI LL 7L 43’235 4.20 Manolo BAERGI LL 12L 77’118 4.33 3.34 Eidgenoss ANAMONE LL 13L 76’338 4.30 3.16 Farmer BENJAMIN Bello MONTE Franois LARISSA KB-Stier, 11’928 Bes. KB-Stier, 718 Bes. LL 12L 75’715 4.58 3.50 Aldo TANJA Petro LENI Bello LAURA Monte MANOR LL 11L 73’829 4.16 3.43 LL 11L 83’154 4.34 3.60 LL 11L 72’695 3.81 3.66 Manor UNIC Abel TRINI Saemi HELD Senn FLÜHBLUME Senn CELINE Selmo ASTRA KB-Stier, 7’971 Bes. LL 6L 33’858 3.94 3.51 KB-Stier, 1’588 Bes. LL 8L 45’176 4.37 3.61 LL 4L 24’056 4.36 3.62 LL 8L 48’325 3.94 3.59 Held SINA Unic SIPAN Selmo BLUEMI Alex ASTRIT LL 6L 36’479 4.47 3.48 KB-Stier: 7’004 Bes. LL 5L 26’873 4.08 3.80 LL 5L 31’773 4.19 3.35 Unic BALU Held ALOMA
D er Besuch bei Familie Rauber in Frutigen untermauert die Bedeutung der Kuhfamilie von Held PIA. Die Mehrheit der Tiere auf dem Betrieb stammt aus dieser aussergewöhnlich langlebigen Kuhfamilie. Besonders ist sicherlich, dass viele KB-Stiere der Rasse Simmental aus dieser Linie hervorgehen. Auffällig ist auch die Li- nienzucht, welche betrieben wird und aus der die BILD: ZVG FAMILIE RAUBER erfolgreichsten Tiere dieser Kuhfamilie entstanden. DER BEGINN EINER ERFOLGSGESCHICHTE Den Anfang der aussergewöhnlichen Familie macht die Kuh Held PIA, welche die Familie Rauber als Jährling 1969 in Habkern kaufte. Sie erreichte in 10 Laktationen eine zu dieser Zeit sehr beachtliche Manolo BAERGI GM CH 712.5280.6474.8 60, Lebensleistung von 57’168 kg Milch und brach- 1992 an der Bernischen Eliteschau te sechs Töchter zur Welt. Drei davon erreichten selbst 10 oder mehr Laktationen und eine Lebens- leistung, die diejenige der Mutter übertraf. Auch ex- terieurmässig waren sie kantonal mit 96 und mehr lichen Exterieur, aber auch mit einer sehr starken Punkten beurteilt. Milchproduktion auftrumpfen. Deshalb erhielt sie auch die Auszeichnung „Goldmedaille“, welche 16-JÄHRIGE HULDA solche Ausnahmekühe ehrt. Kantonal war sie mit Die Wichtigste von den dreien war Kurt HULDA. Sie 55 55 98 punktiert. In der 6. Laktation erreichte sie erreichte im Alter von 16 Jahren eine Lebensleis- eine lineare Beurteilung von EX 91. Prunkstück im tung von 82’574 kg Milch. Ihr Exterieur war mit 55 Exterieur war sicher das sehr hohe, gut verbundene 54 97 überdurchschnittlich. Auch HULDA vererb- Euter mit den ideal platzierten Zitzen. Gerade die te eine unglaubliche Langlebigkeit. Alle ihrer fünf perfekte Zitzenvererbung zeichnet die Kuhfamilie weiblichen Nachkommen erreichten mindestens gemäss Familie Rauber bis heute aus. An diversen fünf Laktationen. Die Fez-Tochter GRAZIELLA, wel- Ausstellungen konnte BAERGI erfolgreich teilneh- che 71’366 kg Milch produzierte, sticht heraus. men, unter anderem wurde sie an der Bernischen Eliteschau 1992 Vizemiss. 1995 präsentierte sie eine BLUEMI HAT 16 NACHKOMMEN Zuchtfamilie, welche mit überdurchschnittlichen 85 Mit einer anderen Fez-Tochter, BLUEMI, geht die A beurteilt wurde. In 12. Laktationen produzierte sie Linie der aussergewöhnlichen Kühe in dieser Fami- 77’118 kg Milch mit guten Inhaltsstoffen. lie weiter. 1994 entstanden per Embryotransfer mit dem Red Holstein-Stier Jonn-ET drei Nachkom- „Manolo BAERGI war für uns eine men. Zwei Stiere konnten für den Natursprung ver- kauft werden. Später wurde BLUEMI auch noch mit absolute Ausnahmekuh. Mit ihr er- dem Simmentaler-Stier FARMER gespült. Leider reichten wir Ausstellungserfolge und erreichten die Produkte des Embryotransfers nicht sie hinterliess uns eine eindrückliche den gewünschten Erfolg. BLUEMI hatte 16 registrierte Nachkommen und Nachzucht.“ konnte 1992 eine Zuchtfamilie mit 82 A ausstellen. BLUEMI ist über ihren Sohn Bobi BENO auch die Auch BAERGI konnte ihre Langlebigkeit ein- Urgrossmutter des bekannten Stiers FLEURON drücklich weitervererben. Vier ihrer weiblichen Adelboden. Nachkommen erreichten fünf und mehr Laktatio- nen. Aus ihrer Tochter Filou EDELWEISS, die eine AUSNAHMEKUH BAERGI Lebensleistung von 52’835 kg Milch produzierte, Eine sehr eindrückliche Kuh entstand durch die stehen heute noch gute Nachkommen auf dem Paarung mit MANOLO: die Kuh BAERGI. Für Fami- Betrieb. Bestes Beispiel ist Winston TALANDA, die lie Rauber eine der besten Kühe die sie je besas- Urgrosstochter von EDELWEISS, welche diesen sen. Sie konnte sowohl mit ihrem überdurchschnitt- Herbst in der 1. Laktation kantonal die maximale Punktierung mit 44 44 90 erreichte. „Manolo BAER- GI war für uns eine absolute Ausnahmekuh. Mit ihr erreichten wir Ausstellungserfolge und sie hinter- liess uns eine eindrückliche Nachzucht.“ swissherdbook bulletin 1/17 11
Zucht ANAMONE selbst fiel mit den Milchleistungen und dem Exterieur nicht so stark auf wie ihre Mutter BAERGI, umso eindrücklicher sind aber die Nach- kommen, die sie hinterlässt. Auch von ihr konnten drei Töchter fünf und mehr Laktationen erreichen. LARISSA – EIN STAR Für Raubers ein Star war die Tochter von ANAMO- NE, Franois LARISSA. Exterieurmässig war sie mit dem Maximum 55 55 98 punktiert, linear mit VG 89 beschrieben. Auch sie konnte erfolgreich an eini- gen Ausstellungen teilnehmen. An der Jubiläums- schau 75 Jahre Frutigen 2 wurde sie 1995 zur Miss gekürt. An der Bernischen Eliteschau 1996 erreich- ANAMONE – EINDRÜCKLICHE te sie den 1. Rang in ihrer Kategorie. Ihre Ausserge- NACHZUCHT wöhnlichkeit unterstreicht ihre Goldmedaillen-Aus- Die erfolgreichste Tocher von BAERGI war Eidge- zeichnung. Mit ihren Nachkommen stellte sie 2003 noss ANAMONE. Sie ist die Mutter des bekannten eine erfolgreiche Zuchtfamilie mit 85 A Punkten. In KB-Stiers Farmer BENJAMIN mit fast 2’000 regis- 11 Laktationen erreichte sie eine Lebensleistung trierten weiblichen Tieren. Ein anderer Sohn war Bello MONTE, welcher den Prüfeinsatz bei Swiss- „LARISSA war für uns ein Star. Mit ihr genetics durchlief, aber danach negativ entschie- konnten wir schöne Erfolge feiern.“ den wurde. MONTE ist der Grossvater des belieb- ten KB-Stiers Manor UNIC, der momentan einen von 75’715 kg Milch mit einem Durchschnitt von ISET von 1’183 und einen IPL (Index Produktion) 6’367 kg Milch mit 4.54 % Fett und 3.46 % Eiweiss. von 123 aufweist. ANAMONE konnte ebenfalls eine Die eindrückliche Langlebigkeit der ganzen Fami- Zuchtfamilie präsentieren. Sie erreichte eine Le- lie findet auch bei LARISSA ihre Fortsetzung. Aus- bensleistung von 76’338 kg Milch in 12 Laktationen. sergewöhnlich sind sicher die drei Töchter die 11 Laktationen erreichten und eine weitere Tochter mit 7 Laktationen. Aldor TANJA, Petro LENI und Bello LAURA heissen die drei besten Töchter von LARIS- SA. Von allen stehen noch heute Nachkommen im Stall. Über Aldor TANJA, mit einer Lebensleistung von 73’829 kg Milch, kommen wir zu Abel TRINI mit 6 Laktationen. Deren Tochter, Held SINA, steht immer noch auf dem Betrieb. Einmalig für Raubers waren sicher auch die zwei Zuchtfamilienschauen 2009 mit den beiden Töchtern von LARISSA, TAN- JA (83 A) und LAURA (86A). LENI – MUTTER DES KB-STIERS HELD Die wertvollste Tochter von LARISSA ist für Familie Lauber Petro LENI. Sie erreichte in 10 Laktationen BILD: SWISSHERDBOOK eine Lebensleistung von 83’154 kg Milch und im Durchschnitt aus diesen 10 Laktationen 7’366 kg Milch mit 4.33 % Fett und 3.60 % Eiweiss, bevor sie krankheitshalber abging. Als Rind wurde sie an der Reinzuchtausstellung präsentiert. Kantonal war sie Franois LARISSA GM CH 712.5280.7521.8 60, 1995 an der BEA-Dauer- mit 55 45 97 und linear mit VG 89 beurteilt. ausstellung Aus der Anpaarung mit SAEMI entstand der be- liebte KB-Stier Saemi HELD. Dieser zeichnet sich, wie die ganze Kuhfamilie, durch seine Produkti- onswerte aus. Der Index für Produktion liegt im- mer noch bei sehr guten 123 mit +470 kg Milch und positiver Inhaltsstoffvererbung. Etwas negativ sind die Zellzahlvererbung und der Geburtsablauf. Der Stier HELD wurde vier Jahre im Natursprung bei der Familie Rauber eingesetzt. Mit dem Geburts- ablauf hatten sie keine Probleme. Die älteste Held- 12 swissherdbook bulletin 1/17
Held SINA CH 120.0778.1892.5 60 Tochter im Betrieb Rauber steht in der 7. Laktation. Beim Stallrundgang wissen die Held-Töchter zu gefallen, viele von ihnen sind liniengezüchtet. Eine Grosstochter von Aldor TANJA ist Held SINA. Eine weitere Held-Tochter ist ALINA, welche sehr hohe Milchleistungen und mit 55 55 98 auch die maxima- le Punktierung aufweist. Sie ist die Urgrosstochter von Eidgenoss ANAMONE und somit ebenfalls li- niengezüchtet. Neben den Held-Nachkommen ste- hen auch direkte Töchter und deren Nachkommen von LENI im Betrieb. BILDER: KELEKI ZWILLINGSMUTTER LAURA Die dritte langlebige Tochter von LARISSA ist Bello LAURA. Auch sie verfügt mit einer Lebensleistung von 72’695 kg Milch über einen Durchschnitt aus 10 Laktationen von über 7’000 kg Milch bei sehr Alex ASTRIT CH 120.0852.4323.8 60 guten Inhaltsstoffen. Kantonal ist sie mit 55 44 96 beurteilt. In 11 Abkalbungen brachte sie 14 Kälber SINA und ASTRIT sind bereits Urgrosstöchter von LARISSA und zur Welt, davon drei Mal Zwillingskuhkälber. Auch zeigen eine hoffnungsvolle Zukunft für die Weiterentwicklung dieser LAURA hat drei Töchter mit fünf und mehr Lakta- Kuhfamilie. tionen. Senn FLÜHBLUME wurde 10-jährig, ihre Vollschwester Senn CELINE ging leider nach der 4. Laktation ab. Sie starb an einer Blähung. Sehr ein- SIPAN – WICHTIGER VERERBER drücklich ist die Tatsache, dass sie nie eine Zellzahl Wichtigster Nachkomme von CELINE ist sicher der höher als 47’000 hatte, bei sehr guten Leistungen. Unic-Sohn SIPAN. Dieser ist im Moment nach ISET Kantonal war sie mit 54 45 96 punktiert und linear (1346) die Nummer zwei bei den Simmentaler KB- mit VG 89 beschrieben. Stieren. Nach IPL (142) ist SIPAN sogar die Num- mer eins. Dies beweist die guten Produktionsei- genschaften dieser Kuhfamilie. SIPAN ist ebenfalls liniengezüchtet, sein Vater Unic stammt aus Eidge- noss ANAMONE. Im Moment sind 1’043 weibliche Nachkommen von SIPAN registriert. Bei Raubers im Stall stehen nur wenige, da mehr als die Hälf- te der Tiere aus derselben Kuhfamilie stammt. Mit swissherdbook bulletin 1/17 13
Zucht Die Hoffnungen für die Zukunft liegen für Fa- milie Rauber bei ASTRITs Held-Tochter ALOMA. Ihr Vollbruder Held ARMON wird im Natursprung eingesetzt. Dies sind schon wieder zwei linienge- Unic BALU wird im Moment ein Grosssohn von CE- züchtete Nachkommen aus dieser eindrücklichen LINE bei Raubers im Natursprung eingesetzt, auch langlebigen Kuhfamilie, welche viel versprechen für er ist liniengezüchtet. die Zukunft. Neben der Langlebigkeit wird die gute Milchleis- WERTVOLLE ASTRIT tung mit hohen Inhaltsstoffen ebenfalls sehr ein- Eine der wertvollsten Kühe im Stall ist momentan drücklich weitervererbt, dies zieht sich wie ein roter die Alex-Tochter ASTRIT. Ihre Mutter, Selmo AST- Faden weiter durch die ganze Kuhfamilie. Auch die RA, ist eine Tochter von LAURA und steht momen- KB-Stiere aus dieser Familie vererben starke Pro- tan in der 8. Laktation bei einer Lebensleistung duktionseigenschaften. von 48’325 kg Milch mit sehr starken Inhaltsstof- fen. Kantonal ist ASTRA mit 55 45 97 beurteilt. Ihre Tochter ASTRIT hat im Oktober das 5. Mal abge- kalbt. Sie beweist die hohen Leistungen in dieser Familie mit einem Durchschnitt aus 4 Laktationen von 7’135 kg. Exterieurmässig ist sie ebenfalls sehr gut ausgewiesen mit einer Punktierung von 54 55 97. Besonders ihr Euter mit einer super Euterhöhe ist hervorzuheben. BILD: KELEKI Nachzuchtgruppe von SIPAN CH 120.0778.1878.9 60. Mehrere Stiere aus dieser Familie wurden als KB-Stiere eingesetzt. SIPAN ist aktuell ein Spitzenreiter im Angebot von Swissgenetics. 14 swissherdbook bulletin 1/17
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Zucht Nutzung G E NOMISCHE S E LE K TION genomischer Zuchtwerte Genomische Zuchtwerte sind genauer als Abstammungszuchtwerte und daher das wichtigste Selektionsinstrument bei der Auswahl der Jungstiere für die KB. Zudem eignen sie sich zur Selektion in der eigenen Herde. BILD: CORINA BURRI Genomische Zuchtwerte und gesextes Sperma sind wirksame Instrumente, um gezielt weibliche Nachzucht von den besten Tieren zu generieren. 16 swissherdbook bulletin 1/17
gesext verfügbaren Stieren eine beacht- liche Breite erreicht, insofern müssen bei der Anpaarung keine grossen Kom- promisse mehr eingegangen werden. Die weiteren Anpaarungen können mit Maststieren oder mit konventionellem Sperma gemacht werden. Hier spielen die Vorlieben von Ihnen als Züchter und Ihre Absatzmöglichkeiten eine wichtige Rolle. Der optimale Mix des Spermas (konventionell, Mast, gesext) ist zudem auf jedem Betrieb anders. Schlussend- lich sollten genügend Kuhkälber vorhan- den sein, um noch mit einer gewissen Schärfe selektieren zu können. ALLES TYPISIEREN Um die beiden eingangs formulierten Fragen zu beantworten, braucht es ein Die genomische Zuchtwertschätzung ist einziges Kriterium nach dem die Tiere eine der bedeutendsten Entwicklungen rangiert werden müssen. Das Kriteri- in der Geschichte der Rinderzucht. Was um der Wahl sind dabei genomische vor 10 Jahren noch wie Zukunftsmusik Zuchtwerte. Voraussetzung für den Ge- klang ist heute Realität: Die Auswahl brauch von genomischen Zuchtwerten von Jungstieren anhand genomischer in der eigenen Herde ist die Typisierung Zuchtwerte ermöglicht in der Rinder- ALLE KUHKÄLBER AUFZIEHEN? der weiblichen Nachzucht. Dabei ist zucht eine deutliche Steigerung des Diese erste Frage wird heute meistens darauf zu achten, dass die komplette Selektionserfolgs. Sämtliche KB-Orga- mit „ja“ beantwortet. Es ist aber durch- Nachzucht typisiert wird und nicht nur nisationen weltweit arbeiten heute bei aus eine Überlegung wert, ob Sie die einzelne Tiere. Nur so können die bes- den grösseren Populationen mit geno- schlechtesten 5 –15 % Ihrer Kuhkälber ten Tiere identifiziert werden, denn bei mischen Zuchtwerten. überhaupt aufziehen wollen. Dadurch der Entstehung von Ei- und Samenzel- 2009 hielt die Technologie in der würden sich einerseits die Aufzuchtkos- len laufen Prozesse ab, die nicht kont- Schweiz Einzug. Inzwischen werden ten verringern, andererseits steigt das genomische Zuchtwerte zwei Mal pro durchschnittliche genetische Niveau „Voraussetzung für den Ge- Monat den Züchtern zurückgemeldet. der im Betrieb verbliebenen Nachzucht brauch von genomischen Parallel zur genomischen Zuchtwert- an. Bei einem solchen Selektionsschritt Zuchtwerten in der eigenen schätzung wurde die Verfügbarkeit von muss das Risiko, dass ein gewisser An- gesextem Sperma massiv ausgebaut. teil der Kuhkälber die Aufzucht nicht Herde ist die Typisierung der Diese beiden Biotechnologien zusam- überlebt, im Hinterkopf behalten wer- weiblichen Nachzucht.“ men geben Ihnen als Züchter wirksa- den. Zudem ist „nicht aufziehen“ nicht me Instrumente in die Hand, um gezielt mit „Mast“ gleichzusetzen. Kälber die im rollierbar sind, die aber die genetische weibliche Nachzucht von Ihren besten einen Milchproduktionsbetrieb zu den Veranlagung eines Nachkommens stark Tieren zu generieren. Dabei steht die schlechtesten 5 –15 % gehören, können beeinflussen. Wie viel Glück, oder eben Beantwortung zweier Fragen im Zen- in einem anderen Milchproduktionsbe- Pech, ein Nachkomme dabei hatte, sieht trum: Welche Kuhkälber soll ich auf- trieb genetisch durchaus mithalten. man weder der Mutter noch dem Vater ziehen und auf welche Tiere soll ich an. Sie können das nur durch eine Ty- welches Sperma (konventionell, Mast, DIE BESTEN GESEXT BESAMEN pisierung des Kalbes herausfinden. Lie- gesext) einsetzen? Kritiker könnten nun monieren, dass es gen die genomischen Zuchtwerte der aufgrund der Betriebsstrukturen in der Jungrinder vor, stellt sich die Frage nach Schweiz und des relativ hohen Anteils welchem Merkmal rangiert werden soll. an Mastbesamungen oftmals wenig Selektionsmöglichkeit unter den Kuh- ISET kälbern gibt. Genau hier kommt nun die Wir möchten an dieser Stelle den ISET zweite eingangs erwähnte Technologie (Index Selektion Total) als Selektionsin- ins Spiel. Durch verstärkten Einsatz strument dringend empfehlen. Der ISET gesexten Spermas kann den erwähnten ist die Abbildung des Zuchtziels in ei- Problemen entgegengewirkt werden. nem einzigen Wert. Dadurch schützt er Die Besamung der besseren Hälfte oder vor negativem Selektionserfolg in züch- der besseren 2/3 Ihres Bestandes mit gesextem Sperma mag sinnvoll erschei- nen. Mittlerweile hat das Angebot an swissherdbook bulletin 1/17 17
Zucht Grafik: Verteilung des Abgangszeitpunkts in Abhängigkeit vom ISET Verteilung Abgangsalter/ISET (RH/HO Kühe 1. Lakt. 2011/2012) 0.4 0.35 0.3 0.25 ISET = 1120 0.1 wie beispielsweise der Fruchtbarkeit. Nicht nur aus dem Blick der züchte- 0.05 GRAFIK: QUALITAS AG rischen Theorie aber kann die Empfeh- 0 lung begründet werden. Eine Analyse Abgangsalter vor Abgangsalter von 3.9 Abgangsalter später des Abgangsalters von RH/HO-Kühen 3.9 Jahre bis 6.2 Jahre als 6.2 Jahre in Abhängigkeit des ISET zeigt, dass Tiere mit hohem ISET wesentlich länger in den Herden bleiben als Tiere mit nied- rigem ISET (Grafik). So gehen über 35 % der Kühe in der tiefsten ISET-Klasse mit Auf den ersten Blick mögen Typisie- weniger als 3.9 Jahren ab. Nur ca. 30 % rungskosten von CHF 70 pro Tier hoch der Kühe mit ISET von weniger als 880 erscheinen. Stellt man dies den Auf- gehen älter als 6.2-jährig ab. Demge- zuchtkosten gegenüber, die im Bereich genüber liegen knapp 38 % der Kühe von CHF 3’000 liegen müssten, relati- aus der besten ISET-Klasse (≥1120) in viert sich der Betrag deutlich. der spätesten Abgangsgruppe. Anders formuliert haben Rinder mit SCHLUSSBEMERKUNG ISET < 1000 ein höheres Abgangsrisi- (≥ 1120) deutlich länger im Betrieb blei- Treffen Sie Zuchtentscheide mit der ge- ko in den ersten zwei bis drei Laktati- ben. Daher müssten sie profitabler sein. botenen Sorgfalt und vertrauen Sie in onen. Rinder mit ISET von weniger als Rinder mit ISET von über 1120 wären die eigene Nachzucht. Wenn Sie beides 1000 wären allenfalls Kandidaten bei Kandidatinnen für gesextes Sperma. machen, ist der Einsatz von Mastras- denen eine Aufzucht überlegt werden senstieren auf Rinder oftmals verpasster sollte. Auf der anderen Seite zeigt die INDIVIDUELLE ANWENDUNG Zuchtfortschritt. Denn unter den jüngs- Abbildung, dass Tiere mit hohem ISET Allgemein gültige Regeln zur Beantwor- ten Tieren befinden sich tendenziell die tung der anfangs formulierten Fragen genetisch wertvolleren Tiere als unter gibt es nicht. Hier braucht es den Input den Kühen. von Ihnen als Betriebsleiter. In Abhän- Franz Seefried und gigkeit der individuellen betrieblichen Urs Schuler, Qualitas AG Situation müssen Sie die Fragen selbst beantworten. Diverse Faktoren spielen dabei eine Rolle. Beispielsweise der An- teil an Kühen, der jedes Jahr remontiert werden muss. Daneben ist es entschei- dend ob der Betrieb in absehbarer Zu- kunft eine Aufstockung der Herde plant. Ein weiterer Faktor ist die generelle Ausrichtung des Betriebs, ausgelagerte Aufzucht oder Aufzucht in Eigenleistung. 18 swissherdbook bulletin 1/17
G E NOMISCHE S E LE K TION Risiko breit streuen Im Zeitalter genomischer Zuchtwerte sind Risikoüberlegungen zentral. Wie dieses Risiko quantifiziert werden kann und welche Auswirkungen das auf die eigenen Zuchtentscheide hat, ist wertvoll zu wissen. 1613 −613 Ein zentrales Motiv hinter der Entschei- 1360 −360 dung für seine eigenen Kuhkälber und −27 1027 Rinder genomische Zuchtwerte berech- Dichte nen zu lassen, sind die zusätzlichen Informationen auf Basis deren man die Stiere für die spätere Anpaarung aus- B%: 0.33 wählen kann. Dies hat die Befragung B%: 0.6 zweier Züchter gezeigt, die bereits heute B%: 0.85 viele ihrer Tiere genomisch untersuchen lassen. GRAFIK: QUALITAS AG Insbesondere können mit genomi- schen Zuchtwerten die Stärken und −1000 0 500 1000 1500 2000 Schwächen der eigenen Tiere klarer er- wahrer Zuchtwert (Milch kg) kannt werden. Durch die zusätzliche In- formation auf der weiblichen Seite sinkt Grafik: Verteilung der wahren Zuchtwerte um einen geschätzten Zuchtwert von das Risiko für suboptimale Entschei- +500 kg Milch für 3 verschiedene Sicherheiten dungen bei der Anpaarung. HÖHERES RISIKO gert sich dieses Intervall auf -360 kg bis Der Trend hin zum verstärkten Einsatz +1’360 kg, und hat ein Stier ein Nach- genomisch getesteter Jungstiere an- zuchtprüfungsergebnis verengt es sich stelle von nachzuchtgeprüften Stieren INTERPRETATION B% auf -27 kg bis +1’027 kg. Die Schätzung erhöht auf der anderen Seite aber wie- Die drei Glockenkurven in der Grafik wird mit mehr Informationen immer bes- der das züchterische Risiko. Der Grund zeigen wie sich die wahren Zuchtwer- ser. te für Milch kg um einen geschätzten „Mit genomischen Zuchtwer- Zuchtwert von +500 kg Milch vertei- KONSEQUENZ ten können die Stärken und len können, je nachdem wie sicher Diese ziemlich abstrakten Eigenschaf- (B % = Bestimmtheitsmass) die Zucht- ten von Zuchtwerten haben für Sie als Schwächen der eigenen Tiere werte geschätzt werden konnten. Züchter eine ganz praktische Konse- klarer erkannt werden.“ Die rote Kurve stellt dabei einen Ab- quenz: Vermeiden Sie es, nur wenige stammungszuchtwert dar, die blaue genomisch getestete Jungstiere zu stark dafür ist die tiefere Sicherheit der Zucht- Kurve einen genomischen Zuchtwert in Ihrem Betrieb einzusetzen. werte der Jungstiere. Durch die tiefe- und die orange Kurve einen Zucht- Es ist durchaus nachvollziehbar, dass ren Sicherheiten kann der geschätzte wert eines Stieres mit abgeschlosse- für viele nur die besten Stiere gut genug Zuchtwert vergleichsweise weit weg nem Prüfeinsatz. Wird für einen Stier sind. Bedenken Sie aber, dass aufgrund vom wahren Zuchtwert liegen. Die dabei ein Abstammungszuchtwert für Milch der tieferen Sicherheiten genomischer geltenden Grössenordnungen können kg von +500 kg ausgewiesen, liegt der Zuchtwerte der beste Stier in Tat und anhand der Grafik erkannt werden und wahre Zuchtwert dieses Stieres zu 95% Wahrheit beispielsweise nur der dritt- sind vermutlich für viele überraschend. im Intervall von -613 kg bis +1’613 kg. beste sein kann und dass der viertbeste Oder anders formuliert, von 20 Tieren eigentlich der Leader wäre. Doch, und mit einem Abstammungszuchtwert von das ist das Entscheidende, ein Stier auf +500 kg hat ein Tier einen Zuchtwert Rang 30 wird kaum je der beste sein. ausserhalb des erwähnten Intervalls. Mit Urs Schuler, Qualitas AG einem genomischen Zuchtwert verrin- swissherdbook bulletin 1/17 19
Zucht ICAR / INTE RBULL- KONGRES S IN CHILE Einsatz für die Viehzucht Die ICAR/Interbull-Konferenz fand vom 24.– 28. Oktober in Puerto Varas, Chile, statt. Sie bot den Vertretern der 59 Mitgliedsländer die Möglichkeit zum Austausch aktueller Informationen im Bereich Tierzucht. finden hauptsächlich im zentralen Teil von Chile und in der nördlichen Region von Südchile statt. Erstmals in der Geschichte von ICAR Nur 17 % der Fläche wird für die Land- wurde die alljährlich stattfindende Kon- wirtschaft genutzt. Hiervon etwa 3 % ferenz in einem südamerikanischen AGRAR- UND für den Ackerbau, wobei grösstenteils Land abgehalten. Die Veranstaltung MILCHWIRTSCHAFT die Grundnahrungsmittel Mais, Kartof- zählte mehr als 300 Teilnehmer, rund die Die Agrarwirtschaft Chiles setzt sich feln und Weizen angebaut werden. Der Hälfte davon konnte der Interbull-Vor- vor allem aus den Bereichen Fischwirt- restliche Anteil wird für extensive Wei- sitzende Reinhard Reents zum Inter- schaft, Forstwirtschaft, Obst- und Wein- dewirtschaft wie auch für die Forstwirt- bull-Meeting (24./25.10) begrüssen. bau sowie der traditionellen Acker- und schaft genutzt. Es gibt insgesamt rund Viehwirtschaft zusammen. Aufgrund der 300’000 Landwirte, die Mehrheit der langen Nord-Süd-Ausdehnung und der Betriebe mit unter 12 ha. In Chile wer- zum Teil erheblichen Höhenunterschie- den 460’000 Milchkühe von ca. 6’000 de weist Chile eine grosse Bandbreite kommerziellen Landwirten gehalten. an Klima- und Vegetationszonen auf. In- tensive Landwirtschaft sowie Viehzucht Die Umgebung von Puerto Varas, Chile 20 swissherdbook bulletin 1/17
Am häufigsten sind die Rassen Holstein und Jersey. Die Produktion unterliegt häufig einer gewissen Saisonalität und erreicht ihr Maximum von Oktober bis Dezember mit einer durchschnittlichen Milchleistung von 4’930 Liter (2014). Im Durchschnitt werden umgerechnet zwi- schen 26–28 Rappen pro Liter Milch er- wirtschaftet. Die Milcherzeugung in Chi- le belief sich 2015 insgesamt auf 2.65 BILDER: MADELEINE BERWEGER Mrd. Liter. ICAR MIT NEUEM GESICHT Der Auftritt von ICAR ist vor über sech- zig Jahren entwickelt worden. In der Zwischenzeit hat sich das Umfeld und damit auch das Betätigungsfeld von ICAR stark gewandelt und erweitert. Vor Die chilenischen Viehhalter orientieren sich am neuseeländischen Low-Cost- diesem Hintergrund wurde das „ICAR Produktionssystem. Brand Project“ ins Leben gerufen. Die offizielle Lancierung des neuen „Brands“ werden kann. Eine zentrale Rolle dabei (u.a. Logo und Webseite) erfolgte an der spielt die Verwendung von MIR-Daten ICAR-Konferenz in Puerto Varas. (Infrarotspektren aus der Milchunter- Das neue Logo, bestehend aus meh- Seitens von kleineren Holsteinpo- suchung). In diesem Zusammenhang reren sich überschneidenden Kreisen, pulationen (ausserhalb der grossen wurden unter anderem Aspekte wie soll die Kernidee der internationalen Konsortien) besteht der Wunsch, dass Tiergesundheit, Fruchtbarkeit, Methan- Kooperation und der regionalen Über- Interbull für Holstein, analog zu Interge- ausstoss und Milchqualität genauer be- schneidung symbolisieren. Mit der nomics bei Braunvieh, eine internationa- leuchtet und diskutiert. angedeuteten Doppelhelix wird der le genomische Auswertung sowie einen Bedeutung von ICAR bezüglich der Genotypenaustausch aufbaut. Das The- ABSTAMMUNG UND GENOMIK Vereinfachung der genetischen Verbes- ma wird unter der Federführung von Ma- Ein Themenschwerpunkt des Interbull serung von Nutztieren sowie der Um- rija Klopcic (Slowenien) weiterverfolgt. Open Meetings bildete die Verwendung setzung von neuen Erkenntnissen Rech- von SNPs (Basenpaare eines DNA- nung getragen. LEISTUNGSPRÜFUNG Strangs), für die Abstammungskontrolle. Durch globale Entwicklungen wie z.B. Verschiedene Referenten berichteten December 2016 der Klimawandel und die rasche Zu- über ihre Erfahrungen in diesem Be- nahme der Erdbevölkerung wird der Nutztiersektor und damit auch die Leis- iCAr newSletteR reich, was im Hinblick auf die Einfüh- rung von GENOEX – wie vorhin erwähnt tungsprüfung laufend vor neue Heraus- – sehr wertvoll war. forderungen gestellt. Es geht darum, die Zwei Vortragsblöcke befassten sich Table of ConTenTS GENOTYPENDATENBANK internationale 1.0 A word from Zusammenarbeit the President weiter mit neuen Entwicklungen im Bereich der Auf Wunsch von Interbull-Nutzern laufen zu stärken, neue Merkmale zu definie- Genomik. Im Zentrum standen dabei 1.0 A WoRD fRoM The PResIDenT ....................................... 1 seit einiger Zeit Vorbereitungen für den 2.0 40Th ICAR ConfeRenCe, PUeRTo VARAs ................... 2 ren, neue Datenquellen This issue presents a round-up zu of erschliessen the Strategien zur züchterischen Bearbei- 2.1Aufbau einer .............................................................2 internationalen Genoty- tung von neuen Merkmalen und zur Ver- 40th ICAR Conference, the major decisions of the General Assembly pen-Datenbank (International Genotype 2.1.1 President’s award ..........................................................3 „Ein ICAR starkes General AssemblyGewicht wurde and a brief review of meidung von Verzerrung und Erhaltung ICAR’s main achievements in 2016. Exchange Platform GENOEX). Die Ar- 2.1.2 new ICAR Members..........................................................3 auf die Frage gelegt, welcher der Sicherheit von genomischen Zucht- The Puerto Varas session was a unique beiten sind nun so weit fortgeschritten, 2.2 from the President’s Report ........................................4 werten. Das Schlagwort hier heisst: dassThe 3.0 fRoM Anfang 2017 ICAR BoARD zwei neue Dienstleis- ....................................................... 7 zusätzliche Nutzen event in ICAR’s history, being the aus den first session large-scale genotyping. Das heisst, die held in Latin America. More than 85 oral and 3.1tungen angeboten hans Wilmink re-elected ICAR werden President können. ...............7 Ei- Milchproben gezogen poster presentations focused werden on innovations and Typisierung einer grossen Anzahl (vor- 3.2nerseits einenew Daniel Lefebvre Plattform member of the (GenoEx-PSE), Board ............7 the application of scientific results in the core wiegend) weiblicher Tiere. Verschiedene kann.“ business of our members. The session also met auf der im Hinblick auf eine vereinfachte 4.0 ICAR BoARD AnD ChAIRPeRsons of Länder sind daran, entsprechende Ab- sUB-CoMMITTees AnD WoRkInG GRoUPs the expectations of the 350 participants from Überprüfung von Abstammungen aus- und neusteas Technologien 32 countries effizient zu an opportunity for networking läufe aufzubauen, mit dem ausdrückli- ReVIeWeD ICAR TeChnICAL ACTIVITIes ........................... 7 gewählte Sets von SNP ausgetauscht nutzen. In diesem and exchanges Spannungsfeld of experience. All participants wur- chen Ziel, dass die beteiligten Betriebe 4.1 Animal Identification sub-Committee ........................8 expressed appreciation to Cooprinsem – the werden können. Anderseits wird ein 4.2 Recording and sampling Devices den am ICAR-Meeting Vorträge zuThe ICARdank Managementhilfen President, einen hans Wilmink, introducing the direkten Gala Dinner at the 40th ICAR Chilean local organiser – for the session’s Conference in Puerto varas (Chile). Service aufgebaut, sub-Committee über den sich Aus- (RsD sC) ........................................................9 verschiedenen excellent organisation. Themen rund um die und raschen Nutzen aus den zusätzli- 4.3wertungszentren Update from the Interbull in sub-Committee.............10 Bezug auf die In- Bereiche Milchleistungsprüfung, Tierge- chen Erhebungen ziehen können. The ICAR General Assembly reviewed ICAR’s key achievements since the last General Assembly in June 2015 and 4.4terpretation von Genomdaten Milk Analysis sub-Committee (Abstam- ........................................11 sundheit, decided onEffizienz, Leistungsprüfung the key strategic in adjustment to the challenges ofMadeleine actions for ICAR’s successful Berweger building a sustainable and 4.5mungskontrolle) new Terms of Referenceakkreditieren of the Artificial lassen Entwicklungsländern und Genomik resilient food supply for tomorrow’s undasSarah prä-Daniel Lefebvre (Canada) world. It elected Görlich, a new member Qualitas of the Board and AG Insemination and Related können. sentiert. Ein starkes thanked Marco Winters forGewicht his excellentwurde auf his eight-year tenure. service during Technologies WG (AI&RT WG) ................................................12 die Frage gelegt, I would also welcher like to take zusätzliche this opportunity to extend season’s greetings and my best wishes for a successful and 4.6 ICAR sensor Device Task force (sD Tf) .....................12 prosperous Nutzen aus2017den to the whole ICAR family.gezogen Milchproben 5.0 The 2017 ICAR AnnUAL ConfeRenCe ........................ 13 hans Wilmink swissherdbook bulletin 1/17 21
Stallfenster BE TRIE B S PORTR ÄT FAMILIE WE BE R , NIE DE RRIE D Ziel: möglichst viel Milch aus Gras Familie Weber bevorzugt eine robuste Kuh mit Substanz, die aus Raufutter Qualitätsmilch erzeugen kann. Fokussiert werden hohe Milchgehalte und Persistenz sowie Langlebigkeit. Der Riedhof, unser Betrieb, liegt im Grossen Moos in der Gemeinde Kall- nach im Berner Seeland. Wir bewirtschaften einen gemischten Milchwirtschaft-, Viehzucht- und Acker- baubetrieb. Die LN umfasst 31 ha, da- von 18 ha Eigenland. 4 ha Zuckerrüben, 3 ha Kartoffeln, 3 ha Getreide, 7 ha Si- BILD: ZVG FAMILIE WEBER lomais und 14 ha Kunstwiese gedeihen auf unseren Feldern. Die Eltern bauten bereits 1974 ei- nen der ersten Laufställe. 2010 wurde der Laufstall den neuen Tierschutzvor- schriften angepasst und mit einer Liege- halle auf 60 Plätze erweitert. 2011 folgte (V.r.): Die Betriebsleiter Adrian und Jacqueline Weber mit den Kindern Cédric und ein neuer 2x4 Autotandem-Melkstand Janine, dem Lernenden David Krebs sowie dem Saisonier Jacek von GEA. männlichen Kälber und jene aus Ge- VIEHBESTAND brauchskreuzungen mästen wir unter Heute umfasst der Tierbestand zwi- dem Label „IP-Suisse Vollmilchmast“ schen 50 und 60 Milchkühe der Rassen aus. Swiss Fleckvieh (SF), Red Holstein (RH) belegen wir mit SF-Stieren, vor allem mit Neben der Milchproduktion von und Rotfaktor (RF), 50 Aufzuchttiere, 20 Hardy, Saiko oder mit unserem SF-Muni 350’000 kg Industriemilch für ELSA und Mastkälber und 3 Pferde. Nabucco (Lons x Cool). RH und RF wer- der Kälbermast bildet der Verkauf von Alle Tiere werden nach RAUS/BTS- den mit RH-Stieren besamt, vor allem 12 bis 15 Jungkühen ein weiteres Stand- Vorschriften gehalten. Ausnahme sind mit Levio, Odyssey oder mit unserem bein. die Aufzuchtkälber ab 160 Tagen, die RF-Stier Ariano (Ravanello x Leonard). wir zur Angewöhnung an den Menschen Tiere mit reduzierter Fruchtbarkeit wer- ZUCHTZIEL während 2 bis 3 Monaten angebunden den mit Silian gedeckt. Zum Teil setzen Wir bevorzugen eine robuste, substanz- halten. Wir versuchen alle Tiere ans Half- wir gesexte Dosen ein. Weil wir Prüfbe- starke Kuh, die aus Raufutter Qualitäts- ter zu gewöhnen. Die Herde teilt sich je trieb sind und das Nachzuchtprogramm milch erzeugen kann. Welcher Rasse zur Hälfte in SF und RH/RF auf. SF-Tiere unterstützen, werden fast alle Erstlings- die Kuh angehört ist für uns sekundär. kühe mit Prüfstieren besamt. Eine homogene Herde zu züchten ist Die weiblichen Kälber ziehen wir alle auf. Sie werden 1–2 Mal im Jura ge- sömmert. Das durchschnittliche Erst- kalbealter liegt bei 27 Monaten. Die 22 swissherdbook bulletin 1/17
uns wichtiger und erleichtert auch das Management. Wir streben keine hohen Einsatzleistungen als Rind an, sondern hohe Milchgehalte, eine hohe Persistenz und Langlebigkeit. Wir haben heute eine Exterieurher- de. Die Milchleistung kann noch gestei- gert werden. Der Stalldurchschnitt be- trägt rund 7’300 kg mit 4.04 % Fett und 3.37 % Eiweiss, allerdings sind rund 1/3 Erstlingskühe und 1/3 Zweitlaktierende in der Herde. Folgende Stiere waren bei uns erfolg- reich: Trimbo, Baccala, Stadel, Joyboy, Incas, Bental und unsere Natursprung- Incas TULPE CH 120.0754.0464.9 SF P 55/55 98, LBE 6.L 94/90/93/90 EX 92 3E stiere. Gegenüber der genomischen Se- ∅5L 7’497 5.06 3.59, CH 68% +138 +0.60 +0.16 ISET 1228 lektion sind wir eher skeptisch. Wir ver- Z/E: Weber Adrian, Niederried b. Kallnach „Weidegras ist die günstigs- te Futtergrundlage, fördert die Bewegung der Kühe und entspricht einem Wunsch der Konsumenten.“ trauen auf die bäuerliche Stierenzucht und das Nachzuchtprogramm, gerade weil wir in der Vergangenheit damit Er- folg hatten. Einen Paarungsplan erstellen wir nicht. Bei der Auswahl achten wir auf komplette Stiere. Die Zuchtwerte be- achten wir nur bedingt, derjenige für Eiweiss muss aber positiv sein. Als Information nutzen wir Kataloge und Nachzuchtpräsentationen und eher we- Messi ZOE CH 120.1120.4235.3 RH nig das Internet. P 44/44 90, LBE 1.L 77/82/81/79 G 79 2.01 286 5’363 3.95 3.17, CH 44% -370 +0.13 +0.00 ISET 1047 FÜTTERUNG Z/E: Weber Adrian, Niederried b. Kallnach Die Grundlage der Fütterung ist ganz- jährig eine Totalmischration (TM) beste- hend aus 35 % Grassilage, 40 % Mais- Schnitzel-Kartoffel-Silage, 20 % Heu, Emd, Luzerne und 5 % bis 10 % Eiweiss- konzentrat und Viehsalz, Mineralstoffe. Während der Vegetationsperiode wird die TMR reduziert. Wir weiden unsere Tiere von März bis November tagsüber und von Juni bis August nachts. Möglichst viel Milch aus Gras, das ist unser Ziel während der Weidezeit. Weidegras ist die günstigste BILDER: ESRA-NATUREL Futtergrundlage, fördert die Bewegung der Kühe und entspricht einem Wunsch der Konsumenten. Die Aufzuchtrinder sind von April bis November auf den Weiden und werden im Sommer ca. 100 Tage im Jura gealpt. Leonard XANTIA CH 120.1002.0927.0 RH Sechs Milchkühe alpen wir auf verschie- P 44/44 94, LBE 2.L 85/86/84/84 G+ 84 2.06 305 8’065 3.79 3.32, MBK 3.14 43, CH 60% swissherdbook +1270 -0.49 -0.21 ISET1/17 bulletin 1164 23 Z/E: Weber Adrian, Niederried b. Kallnach
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