KULTUR.REGION schaufenster - Museumsmanagement Niederösterreich

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KULTUR.REGION schaufenster - Museumsmanagement Niederösterreich
Nachrichten aus der Kultur.Region Niederösterreich . Juni 2017

                                                                                                                                                   schaufenster
                                                                                                                                KULTUR.REGION
                                                                                                                                                         Museen & Sammlungen

                                                                                                                                                Kremser Kamingespräche / Globalisiertes Wissen
                                                                                                                               Museumsdorf Niedersulz / Ferienspaß . Pöggstall / Fest der Kultur.Region.Niederösterreich
P.b.b. · Vertragsnummer GZ 16Z040658 S · Erscheinungsort: 3452 Atzenbrugg · Verlagspostamt: 3451 Michelhausen · DVR: 4000418
KULTUR.REGION schaufenster - Museumsmanagement Niederösterreich
Wenn’s um Niederösterreich geht,
                          ist nur eine Bank meine Bank.

                          Ein Land wie aus dem Bilderbuch. Mit wundervollen Seiten
                          für jeden: Ausbildung, Karriere, Vergnügen, Vorsorge. Mit
                          einer Bank, die vertrauenswürdiger Begleiter und starker
                          Partner ist. Mit Nahverhältnis und Weitblick. Damit manche
                          Träume wahr werden. www.raiffeisen.at
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KULTUR.REGION schaufenster - Museumsmanagement Niederösterreich
EinBlick / 3

                                                Verständigung auf Augenhöhe

                                                 DIALOGE

              Extremismus, Radikalisierung und Populismus gelten als jene Phänomene, die gegenwärtig
              als große Gefahr für ein friedliches und konstruktives Zusammenleben von Gesellschaften
                            gesehen werden, ob nun im Inneren oder im Außenverhältnis.

                                                                            Dialogfähigkeit fällt allerdings nicht wie von selbst vom Himmel,
                                                                            sondern erfordert das Ausbilden wesentlicher Kompetenzen wie
                                                                            die Fähigkeit, ruhig und anteilnehmend zuhören zu können, offen
                                                                            und ohne Vorurteile auf die Argumente der Dialogpartner einzu-
                                                                            gehen, fair und ohne Schuldzuweisungen, Häme oder abwertende
                                                                            Gestik und Mimik zu diskutieren sowie ein Klima des gegensei-
                                                                            tigen Respekts und Vertrauens zu pflegen. In diesem Zusammen-
                                                                            hang ist auch das Stellen von Fragen zu bewerten, die sich ja nicht
                                                                            selten als bloße Falle oder versteckte Behauptung erweisen.

                                                                            Dialogfelder mit Bedeutung für ein zufriedenstellendes Zusam-
                                                                            menleben bestehen in vielen Bereichen, ob in der Familie oder der
Der Mensch als soziales Wesen lebt im Beziehungsgeflecht zu                 Partnerschaft, ob im Umgang mit Berufskollegen oder Geschäfts-
anderen Menschen, erst diese vielfältigen und vielgestaltigen               leuten, ob in der öffentlichen Verwaltung oder der Privatwirt-
wechselseitigen Bindungen machen den Menschen aus. Den Rah-                 schaft, ob in der Politik oder den Medien: Immer geht es darum,
men dafür liefern moralische, sittliche und rechtliche Normen, die          wie Menschen aufeinander zugehen, wie ein Gefühl der Zugehö-
nun einseitig und autoritär in die Welt gesetzt sein können oder            rigkeit zu einer Gemeinschaft entstehen kann und wie ein gleich-
aber im Gegensatz dazu ausverhandelt sind, und zwar in einer                berechtigter Zugang zu den existentiellen Gütern zu schaffen ist.
möglichst viele Interessengruppen einbeziehenden Art und Weise.             Gelingt dies, so wäre damit Radikalisierung und Extremismus ein
Der Weg dorthin führt über den Dialog mit dem Ziel, die Über-               großes Stück des Bodens entzogen.
zeugungskraft der besseren Argumente gelten zu lassen oder aber
einen tragfähigen Kompromiss eingehen zu können.                            Ganz in diesem Sinne und gemeinsam mit unserem neu bestellten
                                                                            Aufsichtsratsvorsitzenden, Landeshauptmann a. D. Erwin Pröll,
In nahezu allen Lebensbereichen wird eine dialogisch angelegte              wird die Kultur.Region.Niederösterreich auch in Zukunft ihre
Grundeinstellung auch zu vernünftigen Ergebnissen und Problem-              Initiativen und Kulturvermittlungsprojekte anlegen: hoch moti-
lösungen führen. Dabei geht es keineswegs ums Verzetteln in der             viert zum Wohl des Landes, seiner Menschen und Gemeinden
Diskussion über Kleinigkeiten, sondern vielmehr um die großen               sowie speziell für eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit mit
Linien, die einer Gemeinschaft Sicherheit und Orientierung geben            den europäischen Regionen. /
sollen. Demokratisch legitimiert – und daher entsprechend ausver-
handelt –, werden daher auch hierarchische Systeme akzeptiert.              Dorli Draxler, Edgar Niemeczek

                                                    schaufenster / Kultur.Region / Juni 2017
KULTUR.REGION schaufenster - Museumsmanagement Niederösterreich
Top-Termine / 4

                                                                          Juni 2017

                                                  TOP-TERMINE
Foto: Wolfgang Hummer

                                                                                                          Foto: Hertha Hurnaus
aufhOHRchen 2017                                             PRIMA LA MUSICA                              TALK IM TURM
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Do, 8.–So, 11. 6. 2017                                       Mi, 14. 6. 2017, 18.00 Uhr                   Mi, 21. 6. 2017, ab 17.00 Uhr
Pöchlarn und Ybbs/Donau                                      Festspielhaus St. Pölten                     Klangturm St. Pölten
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Beim Volksmusikfestival stehen gleich                        Als krönenden Höhepunkt des diesjähri-       Ein ganzer Turm voll Bildung. Das BhW
drei Jubiläen im Mittelpunkt: zum                            gen Bundeswettbewerbs prima la musica        mit dem Slogan „Bildung hat Wert“ prä-
25. Mal aufhOHRchen, 750 Jahre Stadt                         präsentieren sich die Besten der Besten      sentiert die Angebote einer modernen
Pöchlarn und 700 Jahre Stadtrecht Ybbs.                      beim großen Abschlusskonzert mit Preis-      Erwachsenenbildungseinrichtung. Zu den
Vier Tage lang bringt das Festival Blas-                     verleihung im Festspielhaus St. Pölten.      Themen Gesellschaft, Persönlichkeitsbil-
musik, Sänger- und Musikantentreffen,                        Musikschüler aus allen Bundesländern         dung, Vermittlung der Wissenschaften
Wirtshausmusik, Chöretreffen, Musik                          und Südtirol präsentieren ihr herausra-      gibt es Gesprächsrunden mit Referenten
am Schiff u.v.m. Höhepunkt ist das                           gendes künstlerisches Talent.                und Bildungsexperten. Zur Sonnenwende
Musikkabarett am Freitag, 9. Juni mit                        Der Eintritt ist frei! /                     gemeinsam hoch hinaus. Bildung ist in
Landstreich plus (Stadthalle Ybbs). /                                                                     Bewegung, verbunden mit Weitblick und
                                                             —————
                                                                                                          vielen Gesprächen. /
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                                                             Information
                                                                                                          —————
Information                                                  Musikschulmanagement
Volkskultur Niederösterreich                                 Niederösterreich                             Information
Tel. 02732 85015                                             www.musikschulmanagement.at                  BhW Niederösterreich
aufhOHRchen@volkskulturnoe.at                                www.musikderjugend.at                        Tel. 02742 311337-117
www.volkskulturnoe.at                                                                                      www.bhw-n.eu

                        Neue Homepage – alles auf einen Klick.
                        Die neue Website der Kultur.Region.Niederösterreich:
                        Aktuelles, Veranstaltungen und Service. Alles auf einen Klick. Kultur gemeinsam leben.
                        www.kulturregionnoe.at

                                                               schaufenster / Kultur.Region / Juni 2017
KULTUR.REGION schaufenster - Museumsmanagement Niederösterreich
Schaufenster Kultur.Region / 5

                                                                               Juni 2017

                                                                   INHALT

 aufhOHRchen 2017                                                      Kolumne                                            		Sammlung
6/       Das komplette Programm                             22 /       Zwischen Himmel                                    38 /        Kunst- und Wunderkammer
         ——————                                                        und Erde                                                       Stift Neukloster
		Waldviertel                                                          ——————                                                         ——————
8/       Fest der Kultur.Region                             		 Bühne Weiviertel                                                       Museumsmanagement
         ——————                                             23 /       Hexenjagd                                          40 /        Heimatforscher
		Waldviertel                                                          ——————                                                         ——————
11 /     Vom Leben in der Region                            		Interview                                                               Museum
		——————                                                    24 /       Waltraud Haas                                      41 /        Sommerfrische
		 Kremser Kamingespräche                                   		——————                                                                  Gars am Kamp
12 /     Johannes Gutmann                                              Chorszene                                                      ——————
         ——————                                             26 /       Wie sich Chöre finanzieren                                     Museumsdorf Niedersulz
		 Wir tragen Niederösterreich                                         ——————                                             42 /        Evangelisch im Weinviertel
14 /     Initiative                                                    Musikschulen                                                   ——————
		——————                                                    28 /       Tanzunterricht                                                 Museumsdorf Niedersulz
		Kolumne                                                              ——————                                             44 /        Ferienangebote für Kinder
15 /     Begegnungsreich                                               Kreativakademie                                                ——————
		——————                                                    30 /
                                                             Europäische Jugend                                                       Volkskultur Niederösterreich
		Mostviertel
                                                             ——————                                                       46 /        20 Jahre Atzenbrugg
16 /     Bordunmusiktage &                                  		Volkskunde                                                              ——————
         wieder aufhOHRchen                                 32 /       Andenken & Souvenirs
                                                                                                                           Kultur.Region
         ——————                                                        ——————                                             48 /        Nachschau & KISCH

 Industrieviertel                                           		Auslage                                                                 ——————
18 /     Kalkbrennen                                        35 /       Bücher & CDs                                       		Kolumne
         ——————                                                        ——————                                             50 /        Die letzte Seite

 Weinviertel                                                		 ÜberLeben in der Region                                                ——————
20 /     Jüdische Geschichten                               36 /       Kirschen in Schrattenthal
         ——————                                                        ——————

 IMPRESSUM

 Herausgeber: Prof. Dr. Edgar Niemeczek, Prof. Dorothea Draxler. Chefredakteurin: Mella Waldstein. Dachmarketing: Martin Lammerhuber. Produktionsleitung: Mag. Marion
 Helmhart. Redaktionsteam: Karin Böhm, Dr. Johannes Gold, Mag. Isabella Lechner, DI Claudia Lueger, Mag. Miriam Molin Pradel MA, Dr. Freya Martin, Mag. Petra Suchy,
 Mag. Andreas Teufl, Mag. Eva Zeindl. Termin- und Aboverwaltung: Victoria Lendvai, Tina Schmid. Anzeigen: Sabine Polndorfer. Mitarbeiter dieser Ausgabe: Theresia Draxler,
 Mag. Dr. Barbara M. Eggert, M.A., Dr. Gerhard Floßmann, Prof. Mag. Dr. Gabriela Krist, Mag. Matthäus Nimmervoll OCist., Mag. Johanna Wilk, Prof. Dr. Helga Maria Wolf.
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 LG St. Pölten, Vorstandsvorsitzender: Ing. Maximilian Kaltenböck. Grafik/Layout: Atelier Olschinsky Grafik und Design GmbH, 1060 Wien. Druck: Niederösterreichisches Pressehaus
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 Copyrights: Kultur.Region.Niederösterreich GmbH, 3452 Atzenbrugg. Geschäftsführung: Prof. Dr. Edgar Niemeczek, Prof. Dorothea Draxler, Martin Lammerhuber. Artikel-
 übernahme nur nach Vereinbarung mit dem Herausgeber. Fotos: Wenn nicht anders angegeben, Bildarchiv der Volkskultur Niederösterreich GmbH. Ziel der Zeitung: Information
 und Berichterstattung über Kunst und Kultur und ihre gesellschaftlichen Bedingtheiten mit besonderer Berücksichtigung der Regionalkultur im Bundesland Niederösterreich,
 Beiträge aus Wissenschaft und Praxis, Ankündigungen und Hinweise. Alle in der Zeitschrift verwendeten Begriffe, Personen- und Funktionsbezeichnungen beziehen sich
 ungeachtet ihrer grammatikalischen Form selbstverständlich in gleicher Weise auf Frauen und Männer. Namentlich gekennzeichnete Beiträge müssen nicht unbedingt die
 Meinung des Herausgebers und der Redaktion widerspiegeln. Cover: Christoph Schleßmann

                                                                  schaufenster / Kultur.Region / Juni 2017
KULTUR.REGION schaufenster - Museumsmanagement Niederösterreich
aufhOHRchen 2017 / 6

                                                    Pöchlarn und Ybbs an der Donau

                 WIR SIND VOLKSMUSIK

         Das komplette Programm des Jubiläums-Volksmusikfestivals aufhOHRchen von 8. bis 11. Juni
                               in den Stadtgemeinden Pöchlarn und Ybbs.

                                                                                                      VORPROGRAMM
                                                                                                      ——————————————————————
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                                                                                                      ORF Radio Niederösterreich Frühschoppen
                                                                                                      TZ Big Band Ybbs, Edlitzer Weisenbläser
                                                                                                      > Stadthalle Ybbs
                                                                                                      _

                                                                                                      DONNERSTAG, 8. JUNI
                                                                                                      ——————————————————————
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                                                                                                      Polizeimusik Niederösterreich, Männerchor
                                                                                                      Herrn-Hörn; Moderation: Walter Labuda
                                                                                                      > Festzelt Pöchlarn
                                                                                                      _

                                                                                                      FREITAG, 9. JUNI
                                                                                                      ——————————————————————
                                                                                                      8.30 Uhr: Tag der Jugend – Mit allen Sinnen
                                                                                                      Sternmarsch zur aufhOHRchen-Bühne; Landes-
    Insgesamt werden mehr als 1.000 Mitwirkende Pöchlarn und Ybbs an der Donau von 8. bis 11. Juni    kindergarten Ybbs I und II, Sportmittelschule
                     mit einzigartigen Klängen verzaubern. Foto: Gerald Lechner                       Ybbs, Volksschule Ybbs
                                                                                                      > aufhOHRchen-Bühne Ybbs an der Donau

Einander begegnen, gemeinsam singen,                  aufhOHRchen – eine Gemeinschaftsleistung        10.00 Uhr: Tag der Jugend – Mit allen Sinnen
musizieren und tanzen – das ist aufhOHR-              der Kulturschaffenden vor Ort mit dem           Volksschule Pöchlarn, Neue Niederösterreichische
chen, das mittlerweile legendäre Nieder-              Team der Volkskultur Niederösterreich.          ÖKO Mittelschule Pöchlarn
österreichische Volksmusikfestival. Seit der          Gemeinsam mit den Vereinen und Kultur-          > aufhOHRchen-Bühne Pöchlarn
Gründung – heuer feiert das Festival den              schaffenden wie den Schulen und Kinder-
25. Geburtstag – wandert das Musikfest von            gärten, der Gastronomie und der Wirtschaft      13.00 Uhr: Musikalische Schifffahrt
Ort zu Ort, heuer in zwei auch jubilierende           wird ein Programm erstellt, das ein knappes     Musikschule Donauklang
Stadtgemeinden, feiern doch die Stadtge-              Jahr lang vorbereitet wird.                     > Dampfschiff Schönbrunn, Anlegestelle Ybbs
meinde Pöchlarn 750 Jahre und die Stadt-                                                              an der Donau (Eintritt frei)
gemeinde Ybbs an der Donau 700 Jahre                  Ob Jung oder Alt, ob Profi oder Hobby-
Stadterhebung. Wo immer aufhOHRchen                   musiker, ob Akteur oder Genießer: Alle sind     15.00 Uhr: Musikalische
Station macht, bringt es Musik und Lebens-            eingeladen, mitzufeiern und bei guter Stim-     aufhOHRchen-Grüße
lust, schenkt bunte Kulturvielfalt und                mung Volkskultur in ihrer ganzen Schönheit      Hausbankltrio, Vokalensemble Pressbaum
schöpft aus der reichen regionalen Tradition:         und Vielfalt zu erleben.                        > SeneCura Sozialzentrum Pöchlarn

                                                           schaufenster / Kultur.Region / Juni 2017
KULTUR.REGION schaufenster - Museumsmanagement Niederösterreich
aufhOHRchen 2017 / 7

                                                                                                 > Pfarrkirche Ybbs an der Donau
17.00 Uhr: Chorkonzert                            19.00 Uhr: Wirtshausmusik in Pöchlarn          10.15 Uhr: Musikalische Schifffahrt
Kammerchor Musica Capricciosa,                    Kerschbam Musi                                 Tanzlmusig, Dreigesang und Glieshof Musi der
Coro Gerberto Bobbio                              > Orndinger Dorfwirtshaus, Linzer Straße 20    Musikschule Meran/Passeier, Leobendorfer
> Pfarrkirche Ybbs an der Donau                                                                  Viergesang, Mostviertler BlechMusikanten,
                                                  16er Buam – Rutka · Steurer                    Terz Sterz
20.00 Uhr: aufhOHRchen Abendkonzert               > Bierstadl Waldbauer, Wiener Straße 60a       > Dampfschiff Schönbrunn,
Landstreich plus                                  Tanzlmusig, Dreigesang und Glieshof Musi der   Anlegestelle Pöchlarn (Eintritt frei)
> Stadthalle Ybbs an der Donau                    Musikschule Meran/Passeier, Terz Sterz
_                                                 > Hotel Moser-Reiter, Bahnhofplatz 3           12.00 Uhr: Sternmarsch der Blasmusik
                                                                                                 Musikverein der Wiener Gemeindebediensteten
SAMSTAG, 10. JUNI                                 Trio der Wiener Tschuschenkapelle              Ybbs an der Donau, Musikverein Blindenmarkt,
——————————————————————                            > Café Intakt Hasic, Thörringplatz 4           Musikverein Neumarkt, Musikverein Persen-
10.00 Uhr: Straßenmusik                                                                          beug-Gottsdorf-Hofamt-Priel, Musikverein
                                                  Neuda G’miat
Sänger und Musikanten zum Musizieren                                                             Säusenstein, Musikverein St. Martin-Karlsbach
                                                  > K&K Stadtkaffee, Thörringplatz 1
willkommen!                                                                                      > aufhOHRchen-Bühne Ybbs an der Donau
> Wege und Plätze in Pöchlarn und                 19.00 Uhr: Wirtshausmusik
  Ybbs an der Donau                               in Ybbs an der Donau                           anschließend: Miteinander aufhOHRchen
                                                  5-Gspan Musi, Stubenmusik Berger, Tanz-        Anzbacher Tanzgeiger, Bezirksbäuerinnenchor
15.00 Uhr: Chöretreffen                             forum NÖ laden zum Tanz                      Amstetten, Die Siebnkanter, EDANA, Leoben-
Bäuerinnen-Singgruppe Wilhelmsburg, Dachor        > Gasthof Babenbergerhof, Wienerstraße 10      dorfer Viergesang, Männergesangsverein Wall-
Persenbeug, ensemble vocapella, Familienge-                                                      see-Sindelburg, Mostviertler BlechMusikanten,
sang Knöpfl, Gesangverein Rabenstein an der       Aubichimusikanten, Wia z’Haus Musi             Neuda G’miat, Pfeifeng’sang, Senioren-Volks-
Pielach, Gesangsverein Golling/Erlauf, Kirchen-   > Gasthof Mang, Herrengasse 8                  tanzgruppe Steinakirchen am Forst, Saitenmu-
und Volksliedchor St. Anton/Jeßnitz, Komm                                                        sik Kremser Stadtmusikanten, Sing mit-Runde
sing mit St. Bernhard Frauenhofen, Männer-        Ötscherland Trio, Scheibbser3er                Wiener Neudorf, Terz Sterz, Volkstanzgruppe
chor Coro Gerberto Bobbio, Männer-Doppel-         > Gasthof Zum Braunen Hirschen,
                                                                                                 Loosdorf, Volkstanzkreis Traisen-Gölsental,
                                                    Rathausgasse 9
quartett Ålmawind, MännerXang Loosdorf,                                                          Vokalensemble Pressbaum, Weana Bleamerln
MGV Ybbs 1850, Sängerbund Neustift, Sänger-       Duo Sulzer-Havlicek                            > aufhOHRchen-Bühne Ybbs an der Donau
runde Neuhofen/Ybbs, Singgemeinschaft der         > Macabu – Marions Café am Burgplatz,          _
Bäuerinnen Gföhl, Sing mit-Runde Wiener             Burgplatz 2
Neudorf, Singverein Krummnussbaum,                Lionel Lodge and Friends
Vokalensemble Pressbaum                           > Gasthaus Donauhafen,
> Pfarrkirche Ybbs, Gasthof Mang,                    Sarling 18, 3374 Säusenstein
  aufhOHRchen-Bühne Ybbs an der Dona
                                                  Patrick McMullin and Friends
16.00 Uhr: Festakt –
                                                  > Ybbserl, Schiffmeisterplatz 5                  aufhOHRchen 2017
                                                                                                   ———————————————————
750 Jahre Stadt Pöchlarn                          Rudi Biber and Band
Wilhelmsburger Tanzlmusi                          > Danis Milchbar, Bahnhofstraße 9                Eintritt frei!
> aufhOHRchen-Bühne Pöchlarn                                                                       Ausgenommen
                                                  Diaphonie
                                                                                                   Abendkonzert „Landstreich plus“
                                                  > Burgcafé Obernberger, Burgplatz 6
17.30 Uhr: Präsentation der                                                                        am Fr, 9. 6. 2017
                                                  _
Wirtshausmusikanten                                                                                Karten:
> aufhOHRchen-Bühne Pöchlarn                                                                       Kat I: EUR 24,00; Kat II: EUR 22,00
> aufhOHRchen-Bühne Ybbs an der Donau             SONNTAG, 11. JUNI                                Erhältlich bei
                                                  ——————————————————————
                                                                                                   Volkskultur Niederösterreich:
19.00 Uhr: Gottesdienst                           9.00 Uhr: Festgottesdienst
                                                                                                   Tel. 02732 85015
mit musikalischer Gestaltung                      mit musikalischer Gestaltung
                                                                                                   Stadtgemeinde Pöchlarn
Singgemeinschaft der Bäuerinnen Gföhl,            Männergesangverein Wallsee-Sindelburg,
                                                                                                   Tel. 02757 2310
Donautaler Musikanten                             Rundumzianabergmusi
> Pfarrkirche Pöchlarn                            > Pfarrkirche Pöchlarn                           Stadtgemeinde Ybbs an der Donau
                                                                                                   Tel. 07412 52612
                                                                                                   _
19.00 Uhr: Gottesdienst                           10.00 Uhr: Festgottesdienst
mit musikalischer Gestaltung                      mit musikalischer Gestaltung
Sieghartskirchner Pfeiferlmusi, Scheibbser3       Mostviertler Landlpfeifer,                       www.aufhOHRchen.at
> Pfarrkirche Ybbs                                Bäuerinnenchor Gresten                           www.volkskulturnoe.at

                                                      schaufenster / Kultur.Region / Juni 2017
KULTUR.REGION schaufenster - Museumsmanagement Niederösterreich
Kultur.Region / 8

                                                                  Begegnungsfest

                                                  HANDS ON

  Kultur gemeinsam leben und vor allem erleben – dazu laden die „Tage der Kultur.Region.Niederösterreich“
                               von 24. bis 25. Juni 2017 nach Pöggstall ein.

                                             Kultur nicht nur konsumieren – sondern vor allem Kultur gestalten ...

Niederösterreich ist ein Kulturland, das durch      von Menschen für Menschen in die Regionen                    nen, Drechseln oder Schnitzen sind die Besu-
ein abwechslungsreiches und buntes Angebot          zu tragen. Im Rahmen der Niederösterreichi-                  cher herzlich eingeladen, die alten Hand-
an Aktivitäten überzeugt. Die gesamte Band-         schen Landesausstellung gestaltet die Kultur.                werkstechniken gleich selbst auszuprobieren.
breite kultureller Vielfalt präsentiert nun die     Region.Niederösterreich ein Begegnungsfest.                  Einen Einblick in das Leben von anno dazu-
Kultur.Region.Niederösterreich mit ihren                                                                         mal bietet das Butterstampfen. Die selber
Tochterbetrieben. Ob Singen, die Pflege von                Alte Handwerkstechniken                               „geschüttelte“ Butter lässt sich auf einem fri-
Bräuchen und Handwerk, die Förderung der                                                                         schen Bäckerbrot auch gleich verköstigen.
Kreativität junger Talente ebenso wie lebens-       Unter dem Motto „Wir tragen Niederöster-                     Das Bäckereimuseum Mühldorf gibt wert-
langes Lernen bis hin zur Museumsarbeit             reich“ wird an beiden Tagen traditionelle                    volle Tipps, wofür altes Brot verwendet wer-
und Musikvermittlung in den Musikschulen            Handwerkskunst gezeigt. Dabei können die                     den kann. Mit alten Mohnmühlen und Mör-
– im Vordergrund steht immer qualitätsvolle         Fertigkeiten der Aussteller nicht nur bewun-                 sern wird Mohn gequetscht, für Hobbyimker
Kulturvermittlung sowie Kultur und Bildung          dert werden, beim Korbflechten, Handspin-                    steht eine Honigschleuder zum Ausprobieren

                                                         schaufenster / Kultur.Region / Juni 2017
KULTUR.REGION schaufenster - Museumsmanagement Niederösterreich
Kultur.Region / 9

                                                                                                                               TAGE DER KULTUR.REGION.
                                                                                                                               NIEDERÖSTERREICH
                                                                                                                               ———————————————————
                                                                                                                               Sa, 24.–So 25. 6. 2017
                                                                                                                               Schloss Pöggstall, Arkadenhof
                                                                                                                               _
Foto: Museumsdorf Niedersulz

                                                                                                                               Samstag, 24. Juni
                                                                                                                               10.00 Uhr: Eröffnung
                                                                                                                               11.00 und 13.00 Uhr: treffpunkt:Tanz –
                                                                                                                                  Tänze zum Mitmachen
                                                                                                                               11.00–16.00 Uhr: Bildungsberatung
                                                                                                                                  „Bildung hat Wert“
                                                                                                                               14.00–15.00 Uhr: Preisverleihung des
                                                                                                                                  Schreibbewerbs „Typisch NÖ“ und
                                        ... mit jungem Publikum und ...              ... Interessierten an Handwerk & Co.
                                                                                                                                  Lesung mit Elisabeth Steinkellner
                                                                                                                               15.00–16.00 Uhr: Chöretreffen –
                                                                                                                                  Lumpen- und Gaunerlieder
                               zur Verfügung. Das Museum Schloss Leiben        bewerbes „Typisch NÖ“ statt. Dabei wird die     10.00–12.00 Uhr: Foto mit Lesehase Leo
                               demonstriert den beeindruckenden Startvor-      preisgekrönte Kinderbuchautorin Elisabeth       10.00–17.00 Uhr: Volksmusik
                               gang des Lanz-Traktors Typ HL12 mittels         Steinkellner ihre Geschichte(n) zum Besten      10.00–17.00 Uhr: Schauhandwerk
                               Schwungrad.                                     geben. Davor freut sich Lesehase Leo über ein   10.00–13.00 Uhr: Waldviertler Mohnhof
                                                                               gemeinsames Foto. Faszinierende Versuche           Ottenschlag
                                        Taktvolle und vokale                   und selbstständiges Experimentieren stehen      13.00 bis 17.00 Uhr: Bienenhof Kolm
                                           Begegnungen                         am Samstagnachmittag bei der Experimen-         10.00–17.00 Uhr: Butterstampfen,
                                                                               tierstation „Trockeneis“ im Vordergrund.           Melksimulator
                               Polkas, Boarische oder Siebenschritt – beim                                                     10.00–17.00 Uhr: Leselounge und Riesen-
                               „treffpunkt: Tanz“ können Profis und Anfän-     An beiden Tagen stehen allen Besuchern             Memospiel von Zeit Punkt Lesen
                               ger das Tanzbein schwingen. Lumpen- und         auch Bildungsstationen zur Verfügung, die       10.00–17.00 Uhr: Kreativstation
                               Gaunerlieder stehen passend zum Thema der       zum Drehen des Glücksrads einladen. Für ein        der NÖ Kreativakademie
                               Landesausstellung „Alles was Recht ist“ im      abwechslungsreiches, kulturelles Wochenen-      13.00–17.00 Uhr: Experimentierstation
                               Mittelpunkt des regionalen Chöretreffens. Im    de ist gesorgt. /                                  „Trockeneis“ der NÖ Begabten-
                               schönen Ambiente des Schlosshofs unterhal-                                                         akademie
                               ten die Sängerinnen und Sänger mit Liedern                                                      _
                               über arme Schlucker und den geheimnisum-
                                                                                                                               Sonntag, 25. Juni
                               witterten Räuberhauptmann Grasel. Die
                                                                                                                               9.30 Uhr: Heilige Messe in der Pfarr-
                               Sonntagsmesse in der Pfarrkirche wird vom         TIPP
                                                                                                                                  kirche mit dem Generationenchor
                               Generationenchor unter der Leitung von            ———————————————————
                               Christina Foramitti gestaltet. Musikschul-                                                      10.00 Uhr: Volksmusikensemble
                                                                                 Freier Eintritt zur NÖ Landesausstel-
                               und Volksmusikensembles ergänzen das                                                            11.00 und 13.00 Uhr: treffpunkt:Tanz –
                                                                                 lung „Alles was Recht ist“ für Mit-
                               musikalische Rahmenprogramm.                                                                       Tänze zum Mitmachen
                                                                                 glieder des Club Kultur.Region NÖ!
                                                                                                                               14.00 Uhr: Bläserensemble
                                                                                 Als besonderen Bonus für alle Mitglieder
                                             Kreatives                           gibt es an den Tagen der Kultur.Region.
                                                                                                                               10.00–13.00 Uhr: Bäckereimuseum –
                                          Kinderprogramm                         Niederösterreich 24. und 25. Juni freien
                                                                                                                                  Salzteigformen für Kinder
                                                                                 Eintritt (statt EUR 11,00) zur Landesaus-     13.00–16.00 Uhr: BhW-Glücksrad
                               Eine eigene Leselounge für die Kleinsten oder     stellung im Schloss Pöggstall. Die Karten     10.00–17.00 Uhr: Schauhandwerk
                               das Riesen-Memospiel „Gugaruz & Guga-             sind unter Vorweis des Mitgliedsauswei-       10.00–17.00 Uhr: Landtechnik Museum
                               scheggn“ sorgt für Spiel- und Lesefreude für      ses am gesamten Wochenende am Info-              Schloss Leiben
                               die ganze Familie. Eine eigene Kreativstation     stand der Kultur.Region.Niederösterreich      10.00–17.00 Uhr: Butterstampfen,
                               animiert junge Besucher mit einem selbst          erhältlich. Kurzentschlossene können             Melksimulator
                               gestalteten bunten Falter auf Entdeckungsrei-     auch direkt am Infostand die Mitglied-        _
                               se durch die Landesausstellung zu gehen. Wer      schaft erwerben und erhalten dafür das
                               davon ein Foto einsendet, kann attraktive         neu erschienene Buch „Vom Leben in der        Information
                               kreative Preise gewinnen. Am Samstag findet       Region – Südliches Waldviertel“ (siehe        Tel. 0664 8223963 (Andreas Teufl)
                               die Preisverleihung des landesweiten Schreib-     auch Seite 11).                               www.kulturregionnoe.at
KULTUR.REGION schaufenster - Museumsmanagement Niederösterreich
schaufenster / Kultur.Region / Juni 2017
Südliches Waldviertel / 11

                                                                              Buch

                                         VOM LEBEN
                                       IN DER REGION
          Anlässlich der Landesausstellung „Alles was Recht ist“ in Pöggstall präsentiert die Volkskultur
           Niederösterreich das südliche Waldviertel in einem gut ausgestatteten Bild- und Textband.

                                                                                                       Themen, die im Waldviertel verortet sind,
                                                                                                       wie die Geschichte des Räuberhauptmanns
                                                                                                       Grasel oder der tragische Fall einer Kinds-
                                                                                                       mörderin aus der frühen Neuzeit. Dass die
                                                                                                       Rechtsgeschichte in der Landschaft präsent
                                                                                                       ist, wird im Kapitel „Recht in der Landschaft“
                                                                                                       anhand der zahlreichen Pranger und Galgen
                                                                                                       dargelegt. Auch dem Lied, einerseits dem
                                                                                                       Volkslied benachteiligter Schichten und
                                                                                                       andererseits dem Lied über Verbrechen – den
                                                                                                       Moritaten –, wird in der neuen Publikation
                                                                                                       der Kultur.Region.Niederösterreich Raum
                                                                                                       gegeben. Das Buch ist reichhaltig illustriert,
                  Das südliche Waldviertel entdecken: Blick von Pöggstall zum Ostrong.
                                                                                                       die Texte sind von Wissenschaftlern, Publi-
                                                                                                       zisten sowie Autoren, die in der praktischen
                                                                                                       Kulturarbeit zu Hause sind, verfasst. /
Das südliche Waldviertel ist eine Region mit           die Beiträge über Holztransport und Glaser-
der „waldviertlerischsten“ aller Waldviertler          zeugung. Aber genauso findet man im Buch        Text: Mella Waldstein
Landschaften: Sie hat den größten Wald, eine           Porträts von Waldviertlern, lernt, dass im      Foto: Manfred Horvath
Unmenge an Granitformationen, Hochflä-                 südlichen Waldviertel die Wiege des (nieder)
chen, auf denen im Juni der Mohn blüht,                österreichischen Langlaufs stand, und erfährt
stille Teiche und die höchsten Berge – und             natürlich auch einiges über die kulinarischen
trotzdem ist das Gebiet zwischen Ottenschlag           Genüsse dieser Region. Themen der Kunst           INFORMATION
und Persenbeug, zwischen Kamp und Donau                und Kultur werden in der Interpretation           ———————————————————
ein Geheimtipp.                                        historischer Ansichten behandelt, in den
                                                                                                         Südliches Waldviertel –
                                                       Holzschnitten des Künstlers Franz Traunfell-
                                                                                                         Vom Leben in der Region
Im soeben erschienenen Bild- und Textband              ner, in der Lebensgeschichte des wenig            und dem Recht der „kleinen Leute“
„Vom Leben in der Region – Südliches Wald-             bekannten Komponisten Franz Marschner, in
                                                                                                         Herausgeber:
viertel“ werden in 20 Kapiteln vielfältige             der Präsentation der Kulturinitiativen und
                                                                                                         Kultur.Region.Niederösterreich
Facetten dargelegt. Mit dem Anfangskapitel             Museen und im Kapitel über die Schlösser
„Unterwegs im hohen Süden“ werden die                  und Burgen des „Donauländchens“.                  20 Kapitel aus Kultur-, Natur- und
                                                                                                         Rechtsgeschichte, 200 Seiten
Leserin und der Leser zu einer Reise auf die
Berge und durch die Wälder, in die Ortschaf-           Das umfassend und behutsam restaurierte           ISBN 978-3-903058-08-8; EUR 29,70
ten und durch die Täler eingeladen. Das                Schloss Pöggstall, Ort der niederösterreichi-     Erhältlich in der Buchhandlung der
„Werden der Landschaft“ beschreibt die                 schen Landesausstellung 2017, zeigt mit           Regionen in Krems-Stein, im Shop der
„Urdonau“, die einst durch das Ysper- und              „Alles was Recht ist“ Aspekte und Auswir-         Landesausstellung in Schloss Pöggstall,
Weitental floss. Wirtschaftshistorische                kungen des Rechts auf das Zusammenleben           in den Buchhandlungen des Waldviertels,
Aspekte eines Waldgebiets – und im Spezi-              einst und jetzt. Themen der Rechtsgeschichte      im gut sortierten Buchhandel und über
ellen des Weinsberger Waldes – behandeln               finden sich im zweiten Teil des neuen Buches:     office@kulturregionnoe.at

                                                            schaufenster / Kultur.Region / Juni 2017
Kremser Kamingespräche / 12

                                                   Interview mit Johannes Gutmann

                                 GLOBALISIERTES
                                    WISSEN
           Schaufenster Kultur.Region im Gesrpäch mit Johannes Gutmann, Gründer des Waldviertler
           Bio-Unternehmens „Sonnentor“. Er wird am 14. Juni im Haus der Regionen in der Reihe der
                                     Kremser Kamingespräche diskutieren.

          Im Kremser Kamingespräch am 14. Juni wird über regionales Wissen und Traditionen, die durch das Internet wieder aktuell werden, diskutiert.

Die 22. Reihe der Kremser Kamingespräche              Herr Gutmann, wie ist es Ihnen am liebsten,             Um auf die aktuelle Staffel der Kremser
befasst sich mit der Frage nach dem Wissen            dass ich Sie begrüße? Mit „Halleluja“? Oder             Kamingespräche zu sprechen zu kommen:
in unserer Gesellschaft. Das letzte Thema der         doch lieber mit „Grüß Gott“?                            Nutzen Sie Ihr Mobiltelefon täglich, um
Reihe ist das „globalisierte Wissen“. Dr. Anja                                                                Informationen zu erhalten?
Grebe (Leitung Department Kunst- und                  Gutmann: „Halleluja“ ist für mich ein Aus-
Kulturwissenschaften Donau-Universität                druck der Freude und guten Laune. Natür-                Gutmann: Ja, natürlich tue ich das. Ich
Krems) und Johannes Gutmann (Geschäfts-               lich freue ich mich darüber, so begrüßt zu              empfinde das aber meist als „Fast Food“-
führer Sonnentor) stellen sich die Frage nach         werden, weil das würde ja heißen, Sie freu-             Info. Wenn man sich im Internet weiterbil-
regionalem Wissen und Traditionen, die                en sich mit mir und darüber, mich zu                    den möchte, bedarf es doch einiges an
durch das Internet wieder aktuell werden,             sehen, und das ehrt mich. Ich verwende                  Recherche, um an verlässliche Quellen zu
weltweit verbreitet werden und auf diesem             „Halleluja“ als Ausdruck eines positiven                kommen. Wenn ich mich mit einem Thema
Weg vor allem auch eine junge Generation              Ereignisses oder um mich für etwas dank-                näher auseinandersetzen möchte, dann
erreichen können.                                     bar zu zeigen.                                          spreche ich mit Experten.

                                                           schaufenster / Kultur.Region / Juni 2017
Kremser Kamingespräche / 13

                                                                                                                                             TIPP
                                                                                                         KONZERTE
                                                                                                         IM HAUS DER REGIONEN:
                                                                                                         SLOWAKEI / BRATISLAVA
                                                                                                         ———————————————————

Mit Kräutern einem nachhaltigen Betrieb verpflichtet:          Johannes Gutmann. Fotos: Sonnentor
                                                                                                         Do, 1. 6. 2017, 19.30 Uhr
                                                                                                         Banda
                                                                                                         Seit 2003 widmen sich Samo Smetana,
Beim Kamingespräch am 14. Juni wird es                  Gutmann: Wir haben ständig neue Ideen            Alžbeta Lukáčová, Ivan Hanula, Peter
vor allem um traditionelles Wissen gehen,               und die gehen uns auch so schnell nicht          Obuch, Igor Sabo und Eva Brunovská bei
welches durch das Internet eine junge Gene-             aus: Das Bio-Gasthaus „Leibspeis’“ und der       zahlreichen internationalen Konzerten
ration erreicht und vor allem auch über die             Biobauernhof zum Beispiel. Die oberste           als World-Music-Band Banda der slowa-
Grenzen hinweg transportiert werden kann.               Priorität ist jedoch, am Boden und gesund        kischen Volksmusik und ihrer modernen
Sehen Sie darin eine Chance oder eine                   zu bleiben. /                                    Interpretation.
Gefahr?                                                                                                  _
                                                        Zur Person: 1988 gründete der Bio-Pionier        Fr, 9. 6. 2017, 19.30 Uhr
Gutmann: Ich sehe dort eine große Chan-                 Johannes Gutmann die Sonnentor Kräuterhan-       Muzička
ce. Eines unserer Ziele ist, unser Wissen               dels GmbH im Waldviertel. Heute beschäftigt er   Ivan Hanula und Peter Obuch kom-
über Kräuter und Gewürze mit unseren                    rund 450 Mitarbeiter und zeigt, dass es sich     men eine Woche nach dem Auftritt mit
Fans zu teilen und zu vermehren. Den                    lohnt, für seine Visionen zu kämpfen.            „Banda“ mit ihren Kollegen Tomáš Bru-
größten Teil meines Wissens habe ich von                                                                 novský, Laco Fekete, Martin Brunovský
Stammkunden und aus volksmedizinischen                  Interview: Miriam Molin Pradel                   und Mišo Brdársky. Gemeinsam sind sie
Büchern alter Kräuterkundiger. Heute ist                                                                 Muzička – eine Kultband und ein Vor-
das Internet mit seinen Möglichkeiten                                                                    reiter im Bratislava/Preßburg/Pozsony
natürlich ideal. Außerdem nutzen wir unse-                                                               der 1990er-Jahre, als die traditionelle
re Kanäle, um Themen zu teilen, die uns als               KREMSER                                        slowakische Volks- und Tanzmusik eine
wichtig erscheinen. Zum Beispiel Nachhal-                 KAMINGESPRÄCHE                                 Renaissance erlebte.
tigkeit und die Förderung der biologischen                ———————————————————                            _
Landwirtschaft. Damit erreichen wir auch                  Mi, 14. 6. 2017
                                                                                                         Kat. I: VVK: EUR 20,00, AK: EUR 22,00
vermehrt junge Menschen und auch von                      Globalisiertes Wissen
                                                                                                         Kat. II: VVK: EUR 18,00, AK: EUR 20,00
ihnen bekommen wir darauf tolles Feed-                    Dr. Anja Grebe (Leitung Department
                                                                                                         Kombi-Karte für beide Konzerte:
back. Aber jede Medaille hat zwei Seiten.                 Kunst- und Kulturwissenschaften
                                                                                                         Kat. I: EUR 33,00; Kat. II: EUR 29,00
Es wird auch viel Blödsinn verbreitet.                    Donau-Universität Krems) und
Wichtig ist, dass man nicht allen Informa-                Johannes Gutmann (Geschäftsführer              Tipp für alle Konzertabende: Genießen
tionen, die man in nur wenigen Sekunden                   Sonnentor)                                     Sie vor dem Konzert ein dreigängiges
auf dem Silbertablett serviert bekommt,                                                                  Menü im Restaurant BLAUENSTEIN
                                                          Eintritt frei, Anmeldung erbeten!
                                                                                                         inklusive Konzerteintritt um insgesamt
blind vertraut! Das Internet erspart nämlich
                                                          Das Gespräch wird eine Woche später,           EUR 38,00.
mit Sicherheit eines nicht – den eigenen
                                                          am 21. Juni 2017 um 21.00 Uhr, auf
Menschenverstand und die eigenen grauen                                                                  Karten & Information:
                                                          Radio Niederösterreich ausgestrahlt.
Zellen anzustrengen.                                                                                     Haus der Regionen
                                                          Haus der Regionen                              3504 Krems-Stein, Donaulände 56
Sie haben Ihr Unternehmen vom Einmann-                    3504 Krems-Stein, Donaulände 56                Tel.: 02732 85015
Betrieb zu einem internationalen Bio-Unter-               ticket@volkskulturnoe.at                       ticket@volkskulturnoe.at
nehmen aufgebaut. Was haben Sie als näch-                 www.volkskulturnoe.at                          www.volkskulturnoe.at
stes vor?                                                 _                                              _

                                                            schaufenster / Kultur.Region / Juni 2017
Niederösterreich / 14

                                              Tracht, Brauch, Handwerk und Kulinarik

                           WIR TRAGEN
                        NIEDERÖSTERREICH
           Was steckt hinter diesem Slogan? Wer trägt Niederösterreich? – Alle, die Bewusstseinsbildung
                                 für Qualität in und aus Niederösterreich stärken.

                                                                                                          vom Hause Tostmann bis zur Landjugend
                                                                                                          Niederösterreich. Immer wieder initiieren
                                                                                                          die Partner neue Kooperationen, welche die
                                                                                                          „Familie Niederösterreich“ noch weiter
                                                                                                          zusammenwachsen lassen.

                                                                                                          Täglich treffen wir Entscheidungen, die klare
                                                                                                          Zeichen für unser Land sein können: der
                                                                                                          Einkauf am Bauernmarkt, der Entschluss,
                                                                                                          einem regionalen Anbieter den Vorzug zu
                                                                                                          geben, der Besuch eines regionalen Festes,
                                                                                                          das Engagement in einem regionalen Verein
                                                                                                          – diese Begegnungen bringen Land und Leut
                                                                                                          z’samm – und weiter.

                                                                                                          Allein das Erlebnis, einen Handwerker zu
                                                                                                          entdecken, der sein liebevoll produziertes
                                                                                                          Werkstück nicht nur verkauft, sondern auch
                                                                                                          vom Entstehen, von der Geschichte und der
                                                                                                          Tradition erzählt, gibt dem Produkt einen
                                                                                                          Mehrwert, den Massenware nie erreichen
             Wir tragen Niederösterreich im Geschäft „Handwerk der Regionen“ in Krems-Stein.              kann.
                             Foto: Volkskultur Niederösterreich/Nadja Meister

                                                                                                                Ziel: 1.653.000 Menschen

„Wir tragen Niederösterreich“ wurde 2008               September kommen bereits viele Nieder-             Als Träger von Niederösterreich stehen wir
von der Volkskultur Niederösterreich, der              österreicher und Niederösterreicherinnen           für nachhaltigen Konsum und Qualität und
Niederösterreichischen Landwirtschafts-                der Einladung nach, als Zeichen für die Wert-      investieren in die bunte Vielfalt unseres
kammer und der Niederösterreichischen                  schätzung der regionalen Tradition einen Tag       Landes. Würde der Gedanke „Wir tragen
Versicherung gegründet und wird seither                gemeinsam in Tracht zu verbringen.                 Niederösterreich“ im gesamten Bundesland
von einem beeindruckenden Partnernetz-                                                                    auf alle überspringen, hätte die Initiative
werk getragen. Seit Beginn ist das erklärte                               21 Partner                      rund 1.653.000 Trägerinnen und Träger. Die
Ziel die Bewusstseinsbildung für Qualität in                                                              Zeit ist reif dafür. /
und aus Niederösterreich und das damit ver-            Die anfängliche Frage, „Wer trägt Nieder-
bundene Verständnis für Tracht, Brauch,                österreich?“, führt zum Kern der Initiative.       Text: Eva Stockinger
Handwerk und Kulinarik. Ein bereits gut                Derzeit gibt es 21 Partner, welche die Initiati-   _
etabliertes Zeichen der Initiative ist der all-        ve unterstützen. Der Bogen spannt sich von
jährlich stattfindende landesweite Dirndlg-            den Wilhelmsburger Hoflieferanten bis zur          Weitere Informationen auf
wandsonntag. Jeden zweiten Sonntag im                  Niederösterreichischen Wirtshauskultur,            www.wirtragennoe.at

                                                            schaufenster / Kultur.Region / Juni 2017
Kultur.Region / 15

                         Schaufenster                                                          Begegnungsreich

         GEWINNSPIEL                                                                              XXX

      Jetzt n!
         piele
    mits
                                                                                                     xxx.

                                                                                                   xxx. /

                                                                                                   Martin Lammerhuber
                                                                                                   martin.lammerhuber@kulturregionnoe.at

                            xxxx. Foto: xxx

Gewinnfrage:
In Niederösterreich gibt es über 700 Museen und Sammlungen.
Schreiben Sie uns welches Museum Ihr Lieblingsmuseum ist!
Preis:
10 x 2 Karten für die „Islam“-Ausstellung auf der Schallaburg.

Einsendungen mit Kennwort „Schaufenster“ an:
Kultur.Region.Niederösterreich GmbH
Schlossplatz 1, 3452 Atzenbrugg
oder per Mail an schaufenster@kulturregionnoe.at
Einsendeschluss: xxx

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Preise können nicht in bar abgelöst werden.
_

Wir gratulieren den Gewinnern der letzten Ausgabe:
Rita Celik, Höbersdorf
Edmund Katzinger, Allentsteig
Rudolf Gierlinger, Marbach an der Donau
_

                                                    schaufenster / Kultur.Region / Juni 2017
Mostviertel / 16

                     BordunMusikTage                                                                            Lilienfeld

                   HAST DU                                                                       WIEDER
                    TÖNE?                                                                      aufhOHRchen

  Das Ensemblespiel ist der Schwerpunkt bei den                                        Einander wieder begegnen, gemeinsam singen,
   26. BordunMusikTagen in Waidhofen/Ybbs.                                                  musizieren und tanzen in Lilienfeld.

                                                                                   Eine Wiederholung des 24. Niederösterreichischen Volksmusik-
                                                                                   festivals aufhOHRchen in Lilienfeld in kleinerer Version verspricht
                                                                                   das erste „wieder aufhOHRchen“ Mitte Juni. Für jeden ist etwas
                                                                                   dabei: die beliebte Wirtshausmusik, Aufführungen des Kindergar-
                                                                                   tens Lilienfeld und BG/BRG Lilienfeld, ein klassisches Konzert
                                                                                   unter der Leitung von Karen de Pastel und die Gottesdienstgestal-
                                                                                   tung mit der „Missa in G“ von Pater Alberich Seidl unter der
                                                                                   Gesamtleitung von Michael Poglitsch.

                                                                                   Die Stadtgemeinde Lilienfeld veranstaltet gemeinsam mit der
        Drehleiher-Session bei den BordunMusikTagen. Foto: z.V.g.
                                                                                   Volkskultur Niederösterreich ein Fest zum Einanderbegegnen,
                                                                                   gemeinsamen Singen, Musizieren und Tanzen. Schon Mitte Mai
Seit nunmehr 26 Jahren gibt es mit den BordunMusikTagen die                        wurden die Almen musikalisch bespielt: Auf der Traisnerhütte, der
Möglichkeit, sein Können auf Instrumenten wie dem Dudelsack                        Lilienfelder Hütte, der Himmelalm, der Klosteralm und im Alm-
oder der Drehleier zu verbessern oder einfach nur die Welt der                     gasthof Billensteiner wurde gemeinsam musiziert. /
Bordunmusik kennen zu lernen. Recht neu im Programm sind die
Ensemblekurse, in denen das Hauptaugenmerk auf das Zusammen-
spiel verschiedener Instrumententypen gelegt wird – sowohl für
österreichische Volksmusik als auch für schwedisches Ensemble
wird ein Kurs angeboten. Gastreferent aus Schweden ist Albin Pau-                    INFORMATION
lus. Die beiden Seminarleiter Christian Blahous und Valentin                         ———————————————————————————————
Arnold versprechen ein vielseitiges Seminar- und Veranstaltungs-                     Fr, 16. – Sa, 17. 6. 2017
programm. Herzlich sind alle Interessierten zur BordunSoirée &                       wieder aufhOHRchen in Lilienfeld
Session am Samstag, den 17. Juni, um 20.00 Uhr in den Plenkersaal                    Fr, 16. 6. 2017, 10.45 Uhr:
eingeladen. /                                                                        Brüderlein & Schwesterlein, Kindergarten Lilienfeld
                                                                                     Fr, 16. 6. 2017, 19.00 Uhr:
                                                                                     „Klassik trifft Volksmusik“, Dormitorium Stift Lilienfeld
                                                                                     Sa, 17. 6. 2017, 17.00 Uhr:
  INFORMATION                                                                        Präsentation der Wirtshausmusikanten, Platz am Wasser
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                                                                                     ab 19.00 Uhr: Wirtshausmusik
  Do, 15. – So, 18. 6. 2017                                                          Lilienfelder Stüberl, Gasthaus Ebner, Café Felbermayer,
  BordunMusikTage HAST DU TÖNE?                                                      Wirtshaus Hof am Steg und Kellerstüberl
  Musikschule Waidhofen                                                              So, 18. 6. 2017, 10.00 Uhr:
  Kursbeitrag: EUR 165,00 / EUR 145,00 (Restplätze)                                  Festmesse „Missa in G“ von P. Alberich Seidl, Stiftskirche Lilienfeld
  Vollpension Hotel/Schlafsaal: EUR 200,00 / EUR 100,00                              anschließend Frühschoppen im Prälatenhof
  Tel. 0664 8208594                                                                  mit der Stadtkapelle Lilienfeld
  claudia.lueger@volkskulturnoe.at                                                   www.lilienfeld.at
  www.volkskulturnoe.at                                                              www.aufhOHRchen.at

                                                           schaufenster / Kultur.Region / Juni 2017
Promotion / 17

                                                                        Handwerk der Regionen

                                    HERRENAUSSTATTER

                                  Am 11. Juni ist Vatertag – im gut sortierten Geschäft „Handwerk der Regionen“
                                                       finden sich edle Stücke für den Herrn.
Promotion

                                                      a
                                                   EUR b
                                                       xx,–

              Schwarze Riesen und Zwerge: Der Klassiker der
            Ybbstaler Emailletopf-Manufaktur mit extrastarkem         Österreichische Élégance kombiniert mit dem
            Eisenblech ist neu aufgelegt worden. Die Serie reicht    Know-how italienischer Textilverarbeitung: Die
             von einem halben Liter bis zu 20 Litern – wenn da       Kalmuck-Krawatte besticht durch einen feinen
             nicht ein Topf für den Mann dabei ist ... Für große     Krawattenstoff, der das typische Kalmuck-Karo
                        Töpfe gibt’s einen Tragegurt.                         salonfähig macht. EUR 42,00

                                                                                                                        Ein Kärntner Familienunternehmen produziert
                                                                                                                         Strick- und Walkwesten. Eine Auswahl für den
                                                                                                                       Mann, auch in modischer Abwandlung mit Kapuze,
                                                                                                                       finden Sie im Geschäft „Handwerk der Regionen“.
                                                                                                                                        Ab EUR 220,00

                                                                                                                        volkskultur
                                                                                                                        HANDWERK DER REGIONEN
                                                                                                                        ———————————————————
                                                                                                                        3504 Krems-Stein
                                                                                                                        Ludwig-von-Köchel-Platz 1
                                                                                                                        Tel. 02732 85015 15
                                                                                                                        Öffnungszeiten:
                                                                                                                        Mo–Sa 10.00–12.00 Uhr
             Nach getaner Arbeit wird Mann ausruhen wollen – der Polster im wollig-weichen Kalmuck-Karo hilft dabei.    und 13.00–18.00 Uhr
                                                          EUR 55,00

                                                                        schaufenster / Kultur.Region / Juni 2017
Industrieviertel / 18

                                                               Kalk und Zement

                                 DEN STEIN
                              INS FEUER LEGEN

         Ein historischer Kalkofen sowie die Skyline einer Industrie zeugen vom Aufbau der Großstadt.

                     An den Hängen des Leithagebirges wird Kalkgestein abgebaut.                      Symbol der Industrie: Der Schlot des Kalkofens.

Mannersdorf hat eine Skyline. Das ist nicht         gessenheit und wurde im 19. Jahrhundert in       festigungen hinaus. Damit stieg der Ver-
jedem Ort vergönnt. Die Skyline von Man-            England wiederentdeckt. Er hieß „Portland-       brauch an Kalk, Holz und Gips enorm an.
nersdorf am Leithagebirge steht in einem            zement“. In Tirol wurde 1872 die „AG der         Kalk konnte dort gebrannt werden, wo Kalk-
direkten Zusammenhang mit der Skyline               k. k. priv. hydr. Kalk- und Portlandzement-      stein in der Nähe war. So wie in Manners-
einer Metropole. Denn ohne Skyline von              fabrik zu Perlmoos“ gegründet, 1894 ent-         dorf.
Mannersdorf keine Großstadt. Zementwerke            stand das Werk in Mannersdorf, das seit
sind die Voraussetzung für das moderne              1997 zur Lafarge-Gruppe gehört.                  Widerspenstig wie ein Ausrufezeichen steht
Bauen. Die Fabriksilhouette des Zementwer-                                                           der Schlot des Baxa-Ofens in Mannersdorf
kes mit wuchtigen Kuben und hohen Zylin-                             … und Kalk                      auf den Anhöhen des Leithagebirges. Er ist
dern gibt eine Ahnung vom Endprodukt                                                                 der Vorbote der kommenden Skyline.
Hochhaus. Die Fabrikbauten des Zement-              Kalkbrennen ist eine Technik, die ebenfalls
werkes wurden von Karl Schwanzer (1918–             seit der Römerzeit bekannt ist und in den        Der Schuhmachergehilfe Adolf Baxa kam aus
1975), einem wichtigen Architekten des              Feldöfen über Jahrhunderte in selber Tech-       Böhmen, sein Hab und Gut in einem Leiter-
Nachkriegsösterreichs, entworfen.                   nik betrieben wurde. Aus Kalkgestein             wagerl mit sich führend, und er ist ein gutes
                                                    (CaCO3) wird gebrannter Kalk (CaO).              Beispiel für eine Karriere vom „Tellerwäscher
               Zement …                             Nachdem die Türkengefahr vorbei war, setzte      zum Millionär“ in der K.-u.-k.-Zeit. Zuerst
                                                    in und um Wien eine geschäftige Wiederauf-       ließ Baxa sich in Gaaden im Wienerwald
Zement als Bindemittel kannten bereits die          bauarbeit ein. Von Angst befreit, wuchsen        nieder, wo er als Kellner Anstellung fand.
Römer, er geriet aber im Mittelalter in Ver-        die Städte über die mittelalterlichen Stadtbe-   Schon bald wurde dem tüchtigen Mann das

                                                         schaufenster / Kultur.Region / Juni 2017
Industrieviertel / 19

                                                                                                    muss Luft eingeblasen werden. Die ersten
                                                                                                    zwei Tage wurde der Baxa-Ofen mit Holz
                                                                                                    befeuert, die weiteren zwei Tage mit Kohle.
                                                                                                    Der Ofen musste schamottiert sein, sonst
                                                                                                    wäre er ebenfalls zu Branntkalk geworden,
                                                                                                    da er ja auch aus Kalksteinen gebaut war. Die
                                                                                                    erhitzte Masse wurde durch das ständige
                                                                                                    Nachfüllen mit neuem Gestein langsam nach
                                                                                                    unten gedrückt, dann etwas abgekühlt und
                                                                                                    im Erdgeschoß „abgestochen“, das heißt hän-
                                                                                                    disch herausgezogen. Die Kalkgewerkschaft
                                                                                                    Adolf Baxa betrieb den Steinbruch und den
   Mit einer Feldbahn wurde das Kalkgestein zum    Das Industriedenkmal Baxa-Ofen wird als Museum
   Schachtofen angeliefert und bei 1.200 °C über    geführt – Kalkbrennen in einem Schaubrennofen   Ofen bis ins Jahr 1972.
               mehrere Tage gebrannt.                                inbegriffen.
                                                                                                                    Museum
                                                                                                               und Schaubrennen

Gasthaus überschrieben. Beim Ausbau des-           der Hitze standhalten konnte. Stürzte es ein,    Der Baxa-Ofen wäre mit der Zeit verfallen,
selben war ihm Kalk übrig geblieben, den er        musste der Ofen unverrichteter Dinge ausge-      und es ist dem Verein um Karl Tschank zu
verkaufte. Kalkbrennen war in Gaaden im            räumt werden. Eine kluge Feuerführung war        verdanken, dass der Ofen erhalten blieb und
Wienerwald ein gutes Geschäft. 1802 schreibt       daher notwendig, um einen gleichmäßigen          als Museum geführt wird. Als Mitstreiter
J. A. Schultes in seinen „Ausflügen nach dem       Brand des Kalkes im ganzen Ofen zu gewähr-       holte sich der engagierte Mannersdorfer
Schneeberge in Unterösterreich“ über Gaa-          leisten. Den fertigen Brand ließ man über        Museumsgründer und Heimatforscher Karl
den: „Der Kalkofen ist gewöhnlich drei Tage        Nacht auskühlen. Am Morgen begann man            Tschank Männer aus dem Zementwerk.
und vier Nächte im Feuer, von Sonntag              die mühsame, heiße und die Schleimhäute          „Viele Männer von Perlmooser mussten in
Abend bis Donnerstags, wo der Kalk ganz            reizende Ausräumarbeit mit dem „Einrei-          Frühpension gehen. Da waren sie plötzlich
heiß nach Wien verfahren wird. Zwei Nächte         ßen“ des Gewölbes. Großen Anteil am Gelin-       zu Hause und gingen mit der Frau zum Billa
wachen Taglöhner wechselweise beim Feuer           gen hatte auch das Wetter: Ein falscher Wind     einkaufen. Das war für die Frauen belastend,
und unterhalten dasselbe. Man bezahlte             ließ das Feuer bei der Heizöffnung heraus-       die plötzlich ein ,Beiwagerl‘ hatten, wo sie
jedem vor sieben Jahren 24 und jetzt 45            züngeln, hohe Luftfeuchtigkeit konnte den        doch ihr Eheleben lang ohne ausgekommen
Kreuzer täglich. Die Erlaubnis, Kalk zu bren-      gebrannten und gemahlenen Kalk vorzeitig         waren. ,Kommt alle zu mir‘, hab ich zu ihnen
nen, kauft der Bauer bei jedem Brande mit          löschen. Eine Ofenfüllung erbrachte zehn         gesagt, und so haben wir begonnen, den
einem halben Gulden von der Herrschaft,            Tonnen Brandkalk, der nun in drei Tagen zu       baufälligen Kalkofen zu renovieren.“
und gewöhnlich brennt jeder Bauer die              „Wiener Kalk" gemahlen wurde.
Woche einmal. Nach diesen Angaben, die                                                              Neben dem historischen Ofen steht ein klei-
der Bauer sicher nicht zu seinem Nachteile                Kalk für die Ringstraße                   ner Schaubrennofen, in dem Kalk gebrannt
gemacht haben wird, gewinnt er bei jedem                                                            wird. “ /
Brande (das Brechen der Kalksteine, Herbei-        Baxa aus Böhmen stieg groß ins Kalkge-
fahren des Holzes und die Förderung auf den        schäft ein und errichtete 1893 in Manners-       Text: Mella Waldstein
Markt nicht gerechnet) 40 Gulden. Man              dorf an den Abhängen des kalkreichen Leit-       Fotos: Manfred Horvath
kann sich daher den Wohlstand der Kalk-            hagebirges einen Rumford-Schachtofen.
bauern erklären, den man sogar in den Häu-         Davor hatten in Mannersdorf neben den
sern zu Gaaden bemerkt.“                           bäuerlichen Kalkbrennern auch die Ordens-
                                                   leute der Unbeschuhten Karmeliten vom
          Den Ofen zurichten                       Kloster St. Anna in der Wüste Kalkbrenn-
                                                   öfen betrieben. Von Mannersdorf wurde der          INFORMATION
Neben gewerblich betriebenen Schachtöfen           Baxa-Kalk mit der Bahn nach Schwechat              ———————————————————
wie dem Baxa-Ofen in Mannersdorf gab es            gebracht und weiter nach Wien, wo er für
                                                                                                      Kalkofen Baxa
die Feldöfen, die von Bauern und Kleinge-          den Bau der Ringstraßenpalais Verwendung
werblern betrieben wurden. Der Kalkofen            fand.                                              2452 Mannersdorf am Leithagebirge,
wurde mit Steinen und sogenannten Dampf-                                                              westliches Ortsende (an der B15)
hölzern – Rundhölzer die abbrennen, und so         Über eine Hochbrücke lieferten die Stein-          Öffnungszeiten:
für eine optimale Sauerstoffzuführung sor-         brucharbeiter den zerkleinerten Kalkstein          Mai–Oktober
gen – bestückt. Anschließend wurde der             zum Fülltor und leerten ihn von oben in den        So und Fei: 13.00–17.00 Uhr
Ofen angefeuert. Jetzt zeigte es sich, ob der      Ofenstock. Kalkstein wird bei 1.200 °C             und nach Vereinbarung
Stock gut aufgerichtet war und das Gewölbe         gebrannt. Damit die Hitze erzeugt wird,            kalkofen.baxa@gmail.com

                                                       schaufenster / Kultur.Region / Juni 2017
Weinviertel / 20

                                                                 Jüdische Gemeinden

                                       ARZT, KRÄMER,
                                       WEINHÄNDLER

        Im Rahmen des Niederösterreichischen Viertelfestivals wird an die Jüdischen Gemeinden erinnert.

                                                                                                              Weinviertel nieder. Aber erst durch das
                                                                                                              Staatsgrundgesetz vom 21. Dezember 1867
                                                                                                              wurden die Juden zu vollkommen emanzi-
                                                                                                              pierten Bürgern. Rechtsgleichheit, Glaubens-
                                                                                                              und Gewissensfreiheit sowie die Unverletz-
                                                                                                              lichkeit des Eigentums wurden ihnen garan-
                                                                                                              tiert.

                                                                                                                       15 Kultusgemeinden

                                                                                                              15 Kultusgemeinden von sehr unterschied-
                                                                                                              licher Größe entstanden in Niederösterreich.
                                                                                                              Im Weinviertel waren dies Gänserndorf,
                                                                                                              Groß-Enzersdorf, Hollabrunn, Mistelbach
                                                                                                              und Stockerau.

                                                                                                              „Ein Jude soll eine Synagoge einrichten,
                                                                                                              wenn in einer Stadt ein Quorum/Minjan
1896 wurde der Tempel in Mistelbach – auf der Ansichtskarte in gleichberechtigter Größe wie die Pfarrkirche
  – eingeweiht. Ansichtskarte dem Buch „Verdrängt und Vergessen. Die jüdische Gemeinde in Mistelbach“         (eine Gemeinschaft von zehn kultisch er-
                                           (2003) entnommen.                                                  wachsenen Männern) zusammengebracht
                                                                                                              werden kann“ (Yer Mischna Berachot V, 1):
                                                                                                              Zahlreiche Bethaus-Vereine entwickelten
Jüdische Gemeinden, die es vor 1670 sowohl              Jahrmärkte von Krems, Laa an der Thaya,               sich so im 19. Jahrhundert im Weinviertel. In
in Wien als auch auf dem Gebiet des heutigen            Retz und Mistelbach zu besuchen. Ein Auf-             den größeren Städten war man auch bemüht,
Niederösterreichs gab, wurden mit dem Aus-              enthaltsrecht war damit nicht verbunden.              eine eigene Synagoge zu errichten, so konnte
weisungsdekret Leopolds I. auf einen Schlag                                                                   in Gänserndorf schon 1889 eine Synagoge
ausgelöscht. Die Juden mussten ihre bisherige                Emanzipationsbestrebungen                        eingeweiht werden, die Israelitische Kultus-
Heimat verlassen und siedelten sich in                                                                        gemeinde in Mistelbach lud 1896 zur Ein-
Deutschland, Böhmen, Mähren und Ungarn                  Das Toleranzpatent Josephs II. vom 2. Jänner          weihung eines Tempelgebäudes, in Groß-
an. Besonders in den grenznahen Orten                   1782 für Juden in Österreich unter der Enns           Enzersdorf wurde im Jahr 1898, in Hohenau
Mährens und Böhmens ließen sich die                     ermöglichte eine Ansiedlung „auf dem offe-            an der March 1899 und in Stockerau 1903
ärmeren Juden nieder. In Wien wurde ab                  nen Land in Niederösterreich“, allerdings nur         eine Synagoge errichtet. In Hollabrunn
1679 einigen Privilegierten, den sogenannten            unter der Bedingung, dass sie ein neues               wurde in einem Gebäude in der Winiwarter-
Hofjuden, die Niederlassung begrenzt auf                Gewerbe oder eine Manufaktur gründeten.               straße 9, das der Bethausanschaffungsverein
wenige Jahre aus wirtschaftlichen Gründen               Nach den erfolgreichen Emanzipations-                 1899 erworben hatte, ein Betsaal eingerich-
gewährt, aber auf dem Land wurden nur eini-             bestrebungen der Juden im Revolutionsjahr             tet, der Retzer Tempelverein adaptierte einen
ge Märkte für sie geöffnet, die sie wieder              1848 ließen sich einige Familien, vor allem           Schüttkasten, der sich im Haus des Salomon
bereisen durften. Schon 1673 hatten vor                 jene, die schon zuvor als Warenhändler in             Weinmann in Retz 62 (heute Hauptplatz 11)
allem mährische Juden die Möglichkeit, die              der Region unterwegs gewesen waren, im                befand, als Bethaus, das 1896 eingeweiht

                                                             schaufenster / Kultur.Region / Juni 2017
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