Labyrinth Lautstark: Konzert in der Markuskirche - Im Interview: Dr. Stefan Doepp, ehemaliger Chefarzt der Psychiatrie Velbert

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Labyrinth Lautstark: Konzert in der Markuskirche - Im Interview: Dr. Stefan Doepp, ehemaliger Chefarzt der Psychiatrie Velbert
Labyrinth               Ausgabe Winter 2019 - www.sgn-niederberg.de

  Im Interview:
  Dr. Stefan Doepp, ehemaliger Chefarzt der
  Psychiatrie Velbert

              Lautstark: Konzert in der
                   Markuskirche

              Die Weihnachtsoffensive der SGN
Labyrinth Lautstark: Konzert in der Markuskirche - Im Interview: Dr. Stefan Doepp, ehemaliger Chefarzt der Psychiatrie Velbert
Labyrinth                                                                                 Winter 2019

                                        Editorial
     Hallo liebe Leser/innen,

     wir schreiben dieses Vorwort am Freitag, den 13. und
     vergangene Nacht war auch noch Vollmond! Wundert Euch
     deshalb nicht, wenn die Buchstaben aus der Labyrinth
     herauspurzeln - auch dieser Spuk geht mal vorbei…
     Wenn Ihr dies lest, habt Ihr den Weihnachtsstress schon
     hinter Euch, habt die Weihnachtsteller geplündert und die
     Gans verspeist.
     Ein bisschen weihnachtlich ist diese Ausgabe aber immer
     noch, so haben wir beide Weihnachtsgeschichten, die bei
     unserer Feier in der Willem-Wisselink-Halle vorgetragen
     wurden, abgedruckt, damit Ihr sie noch einmal nachlesen
     könnt.
     Der 9. November war ein besonders ereignisreicher Tag für
     die SGN, denn neben dem Benefizkonzert “Lautstark“ war
     die SGN auch erstmals Ort der jährlichen städtischen
     Gedächtnisfeier der Reichspogromnacht. Und da war doch
     noch was? Richtig, der Mauerfall, der sich zum 30sten Mal
     jährte.
     Und was es sonst noch in dieser Labyrinth zu lesen gibt?
     Lest selbst!

     Eure Labyrinth-Redaktion

Hinweis der Redaktion: Wir danken Kate Wessel und David Kröber für die Fotos von der
Ferienfreizeit im letzten Heft!

   © 2019,2020 Die Labyrinth-Redaktion der SGN

   Impressum:
   Labyrinth ist die Zeitschrift von KlientInnen der SGN. Für die Artikel ist der jeweilige Autor
   verantwortlich.
   Beiträge und Leserbriefe sind jederzeit willkommen unter der Redaktionsanschrift SGN, z.Hd.
   Herrn Dörk, Nordstr. 29, 42551 Velbert. Email: labyrinth.sgn@outlook.de. Tel.: 02051/ 80232-51

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                                           Inhalt
   Interview
                                                      Interview mit Dr.
   Dr. Stefan Doepp                             4
                                                      Stephan Doepp
  Stories
  Der große und der kleine Bär                  10
  ELF                                           15
  Die alte Nixe und das Mädchen                 21
                                                      (Foto: WAZ)    4
  Märchen… die jeder kennt, oder nicht?         22
  Die Weihnachtsoffensive der SGN               32
  Die kristallenen Splitter einer Nacht         38
  Zur Feier des 60. Geburtstags.                39
                                                      Rain, the blue eyed
                                                      reindeer
   Weihnachtsgeschichte                                                  23
   Rain, the blue eyed reindeer                 23

   Tierische Geschichten
   Wie Sascha zu uns kam                        31

   Gedanken
   Gerechtigkeit oder Spielfluss                11
   Mich ändern – (un)möglich?                   18
   Gedanken zum Jahr 2020                       30
   Verliere den Glauben an Dich selber nicht!   31

   Berichte
   Lautstark: Konzert in der Markuskirche  12
   Erinnerungen: Mauerfall                 26
   Reichspogromnacht - Gedenkveranstaltung 35
                                                       Rezepte
   Kunst in der Labyrinth                              Hustensaft                             42
   Katrin Schmeling                              14    Hühnersuppe                            42
   K.P.Schulz                                    20
   Kreuzworträtsel                               22    Rubriken
                                                       Peter Mefferts Witzekiste               9
   Lyrik in der Labyrinth
                                                       Lach mal wieder                        20
   Zu zweit und doch allein.                     28
                                                       Fotos von H.P.Unruh      29, 37
   1 Bier Minimum                                41
                                                       Die Haustiere sind los       40
   Josephine                                     41
                                                       Andreas Sommers Rätselmühle 43

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 Im Interview - Dr. Stefan Doepp, ehemaliger Chefarzt der
 Psychiatrie Velbert
Niemand verkörpert die Velberter             Ich bin relativ häufig in Berlin, weil dort
Psychiatriegeschichte so sehr wie Sie.       ein Sohn von mir lebt und arbeitet,
Begonnen hatten Sie seinerzeit in            genauer gesagt z. Zt. in Potsdam und
Zürich als Oberarzt, wie kam es zu           deswegen bin ich häufiger dort. Meine
dem Wechsel nach Velbert?                    Wohnung ist ja in Essen und ich muss
                                             gestehen, wenn ich in Berlin bin, habe
                                             ich so ein bisschen den Eindruck, dass
                                             Leben geht an mir in Velbert etwas
                                             vorbei (lacht). Also, ich liebe Berlin, ich
                                             fühle mich dort sehr zu Hause, ich bilde
                                             mir ein, dass ich auch Berlin sehr gut
                                             kenne. Ich habe dort studiert und wie
                                             gesagt, ich kenne sowohl West- wie
                                             Ostberlin und es fällt mir gelegentlich
                                             auch etwas schwer, wenn ich dann
Es gab mehrere Gründe. Ich wäre fast
                                             Berlin wieder verlassen muss.
lieber in Zürich geblieben, aber es winkte
                                             Nun ist es ja so, ich lebe ja in sehr guten
mir eine Stelle hier in Velbert, die ich
                                             Verhältnissen. Ich würde, wenn ich nicht
aufbauen konnte. Das hat mich natürlich
                                             in Berlin lebe, doch eher vorziehen ins
gereizt, mal ganz vorne anzufangen. Das
                                             Ruhrgebiet zu kommen. Also, Berlin
hat nicht jeder, dass er oder sie eine
                                             steht an erste Stelle, aber ich finde im
Klinik von Anfang an mithelfen und
                                             Ruhrgebiet lebt es sich auch sehr gut,
mitentscheiden kann, aufzubauen. Es
                                             weil die Leute normaler sind (lacht). Sie
gab aber noch einen anderen Grund. Ich
                                             sind offener, sie sind ehrlicher, sie
war in Zürich mit meiner Frau, die leider
                                             nehmen auch nicht so schnell einem
vor Jahren verstorben ist, und meinen
                                             etwas krumm, also man kommt mit
drei Kindern. Und meiner Frau gefiel es in
                                             Ruhrpottleuten besser klar.
der Schweiz nicht so besonders. Sie hat
sich allerdings auch nicht bemüht, sie
                                             Sie haben das Thema Psychiatrie ja
konnte nicht arbeiten, sie war auch Ärztin
                                             praktisch mit der Muttermilch
und sie war im Großen und Ganzen voll
                                             aufgesogen, denn Ihre Mutter hatte
beschäftigt mit der Erziehung der Kinder.
                                             eine Nervenpraxis in Meschede. In
Aber meine Frau war ein Kind des
                                             dieser Zeit war es eher selten, dass
Ruhrgebiets, sie stammte aus Duisburg
                                             Frauen diesen Beruf ergriffen. Was
und im Ruhrpott fühlte sie sich am
                                             war Ihre Mutter für eine Frau, dass sie
wohlsten. Da waren auch noch ihre Eltern
                                             sich in dieser Weise durchsetzen
und ihre Geschwister zum Teil und das
                                             konnte?
war das Heimweh.
                                             Meine Mutter hatte keine Praxis in
                                             Meschede, sie hatte eine große Praxis in
Wie kommt ein gebürtiger Berliner in
                                             Berlin bis Kriegsende und dann, weil ihre
Velbert klar?
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  Praxis und auch ihre Wohnung völlig         so weit. Das Land förderte allerdings
  ausgebombt war, ist sie nach Meschede,      psychiatrische Kliniken im
  ihrem Geburtsort, gezogen, wo ihr Vater     Allgemeinkrankenhaus. Und damals
  noch lebte und einige Geschwister auch.     gab es ein großes Problem in Velbert,
  Dort hat sie dann eine ganze Station        die hatten sich etwas verspekuliert.
  aufgebaut im damals sehr konservativen      Das Klinikum hat ja fünf Etagen und für
  Arnsberg und da wurden die                  die fünfte Etage ging ihnen das Geld
  Nervenärzte zum Teil sehr ernst             aus. Und dann hat das Land nur unter
  genommen (lacht) oder auch gar nicht        der Bedingung, dass die Velberter und
  ernst genommen. Also, die Vorurteile        auch die Heiligenhauser die Psychiatrie
  waren im Ruhrgebiet und im Sauerland        aufnahmen, ihnen das Geld gegeben
  noch erheblich. Aber meine Mutter hat       für den Aufbau, für die Restschulden.
  mich sehr geprägt und sie wird auch von     So muss man das auch sehen. Ich
  mir bis heute etwas idealisiert. Denn sie   hatte Unterstützer in allen Parteien:
  war ein Vorbild. Sie war ein Vorbild!       sowohl in der CDU als auch in der SPD
                                              wie auch in der FDP - damals gab es
  Gegen welche Widerstände mussten            auch noch kaum nennenswert die
  Sie bei dem Aufbau der Station 5            Grünen und es gab ja auch einige
  (Psychiatrie) im Klinikum Niederberg        Kommunisten, die mich sehr
  ankämpfen? Gab es da irgendwas?             unterstützten. Aber in allen jetzt von mir
  Es gab schon Widerstände. Gleich am         genannten Parteien gab es auch
  Anfang, das habe ich aber gleich            Gegner. Und die möchte ich jetzt gar
  gemerkt, die Velberter, zumindest einige,   nicht nennen, die bleiben aber im
  die hier das Sagen hatten, wollten gar      Gedächtnis. Ich möchte jemanden
  keine Psychiatrie. Vielleicht eine          nennen, der mir und dem Aufbau der
  Herzchirurgie oder eine Hirnchirurgie,      psychiatrischen Klinik sehr geholfen
  also hoch hinaus. Damals war allerdings     hat. Es ist der damalige Bürgermeister
  ganz bundesweit so der Trend, die           Heinz Schemken. Also, der hat mir sehr
  Psychiatrie muss wieder in die              geholfen und ich kann nur sagen, er ist
  Allgemeinkrankenhäuser herein. Die für      immer noch ein toller Mann. Er kennt
  sich allein und oft im Grünen sitzenden     Velbert in- und auswendig und er hat
  psychiatrischen Kliniken hatten auch        auch etwas bewirkt, er hat vieles
  große Nachteile. Denn sehr viele            bewirkt.
  psychisch Kranke sind z.B. auch
  körperlich krank. Und da ist es schon       Wie sehen Sie den Trend, kleinere
  besser, wenn man im                         Krankenhäuser zusammenzufassen
  Allgemeinkrankenhaus, wo auch andere        und wie im Fall des Klinikum
  Abteilungen sind, wieder eine Psychiatrie   Niederbergs einer Kette
  hat. Und das war u.a. auch für mich ein     anzuschließen?
  geradezu Riesenvorteil, dass ich wusste,    Mit gemischten Gefühlen. Es kommt
  dass ich eine psychiatrische Klinik in      sehr auf die Fähigkeit auch des
  einem Allgemeinkrankenhaus aufbauen         Personales, ganz besonders der
  konnte.                                     Verwaltung an, das geht manchmal
                                              sehr gut. Sie spielen wohl auf Helios
  Aber hier in Velbert war man noch nicht     an, nicht? Und das kann auch
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manchmal zum Nachteil sein. Alle            meines Erachtens erst
Krankenhäuser müssen wirtschaftlich         psychotherapeutisch behandelt werden
arbeiten. Die eine Gesellschaft macht es    können, wenn diese Patienten auch
vielleicht mehr als die andere. Man darf    medikamentös erst mal etwas ruhiger
daran erinnern, dass Velbert und auch       sind, nicht von panikartigen Ängsten
Heiligenhaus mit dem Klinikum Schulden      heimgesucht werden, so dass sie sich
gemacht hat. Helios hat denen die           auf ein Gespräch kaum oder gar nicht
Schulden abgenommen. Also, die              konzentrieren können. Da können wir
Velberter können einerseits froh sein,      nur froh sein, dass es diese
dass sie ihr Krankenhaus an eine            Medikamente gibt. Allerdings muss
Klinikkette abgeben konnten. Aber, wie      man auch mit diesen gut umgehen und
ich gerade schon sagte, kommt es auch       auch etwas von der Dosierung wissen
ein bisschen auf die Verwaltungsleute       und mit welchen Medikamenten
von Helios an. Und sie haben ihr            Psychopharmaka sich nicht vertragen.
Versprechen noch nicht ganz eingelöst.      Ich stimme Ihnen völlig zu, dass das
Nämlich einen Neubau dahin zu setzen        Einzelgespräch, aber auch das
und da gibt es bis heute bei vielen         Gruppengespräch eine elementare
Velbertern und Heiligenhausern noch ein     Forderung ist in der Behandlung von
Fragezeichen, ob sie das wirklich           psychischen Störungen. Die Patienten
machen. Wir haben viel Gutes gehört,        wollen erstens verstanden werden, sie
was die Technik angeht, die haben das       wollen aber auch hinter den
Klinikum vom Bau her auf neuerem            Symptomen Probleme nicht nur ahnen,
Stand gebracht, nicht nur die               sondern auch erkennen, die dann in
Brandschutzbestimmungen, sie haben          vielen Fällen auch lösbar sind.
auch viele neue Abteilungen mit viel        Psychisch Kranke werden ja oft auch in
neuer Technik eingerichtet, aber für        psychiatrischen Abteilungen
manche ist das dann auch ein Grund zu       konfrontiert mit anderen, sehr
sagen, dass sie das neue Gebäude gar        unruhigen, zum Teil auch lauten, mit
nicht brauchen, weil sie schon so viel in   großen Problemen behafteten oder tief
das alte investieren. Was gar nicht         depressiven Mitpatienten. Und das ist
anders geht. Die                            oft für manche auch noch ein Schock.
Brandschutzbestimmungen, da kann
man nicht zehn oder zwanzig Jahre           Gibt es Ihrer Ansicht nach einen
warten, die müssen unbedingt sofort         Zusammenhang zwischen
umgesetzt werden, sonst wird das            psychischer Erkrankung und
Klinikum dicht gemacht.                     gesellschaftlichen Entwicklungen?
                                            Ja. Ich kann nur sagen, eine
Eines der häufigsten Vorurteile gegen       Gesellschaft, die nur ständig
die Psychiatrie ist, dass die Patienten     Höchstleistungen fordert, die treibt
nur ruhiggestellt werden und die            manche an die Grenzen ihrer
wahren Ursachen nicht angegangen            Fähigkeiten. Eine Gesellschaft, die
werden. Was würden Sie dem                  nicht demokratisch regiert wird,
entgegnen?                                  sondern durch ein Regime, was nur
Also, es gibt psychische Störungen, die     unter Zwang und Druck und mit Gewalt
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Winter 2019                                                                           Labyrinth

   die Bevölkerung regiert, fördert andere      Mitarbeiter, sie haben auch mit den
   Störungen. Eine Gesellschaft, die nicht      Jahrzehnten wichtige Einrichtungen
   sozial handelt, die nicht die Schwachen      geschaffen, die es auch ermöglichen,
   und Kranken, die Kinder und die Alten        dass Patienten, die zunächst stationär
   mit berücksichtigt und ihnen auch kein       behandelt werden mussten, dann auch
   lebenswertes Leben möglich macht, die        weiter Hilfe bekamen.
   wird auch sehr viele psychische
   Krankheiten fördern.                         Man muss aber auch sagen, dass es
                                                nicht nur mir, sondern auch vielen
   Denken Sie, es ist wichtig,                  Mitarbeitern, mit denen ich angefangen
   Angehörige mit einzubeziehen?                habe, zu verdanken ist, dass die SGN
   Ja, das ist schon zur Information wichtig,   so da ist, wie sie heute da ist. Also, sie
   um Vorurteile abzubauen. Um nur ein          stellt eine sehr große Hilfe aber auch in
   Beispiel zu nennen: Angehörige haben         der Prävention da, so dass viele gar
   oft unbegründete Schuldgefühle, dass         nicht in eine stationäre Behandlung
   sie dazu beigetragen haben, dass der         gehen müssen. Was teilstationäre, was
   Sohn, die Tochter, die Schwester oder        Komplementäreinrichtungen, was
   der Vater krank wurden. Allein diese         Beratungen angeht. Man darf aber auch
   unbegründete Schuld muss auch                nicht die Rolle der niedergelassenen
   bearbeitet werden. Und diese                 Nervenärzte vergessen, die eine ganz
   Angehörigen müssen auch entlastet            wichtige Rolle spielt. Und das wird
   werden. Natürlich gibt es auch               manchmal, so habe ich den Eindruck,
   Angehörige, die etwas grundlegend            von einigen, die in der Psychiatrie
   falsch machen. Die muss man auch             arbeiten, sehr kritisch gesehen oder
   darauf hinweisen.                            zumindest skeptisch. So wie
                                                Sozialarbeiter, Ergotherapeuten, wie
   In den letzten Jahren nehmen Glaube          Arbeitstherapeuten, wie
   an Esoterik, (politisches)                   Musiktherapeuten, wie
   Sektierertum und irrationale                 Bewegungstherapeuten wichtig sind, so
   Glaubenssysteme zu. Fällt die                sind auch die niedergelassenen Ärzte,
   Abgrenzung zur psychischen                   die ja nicht nur Medikamente verteilen,
   Erkrankung da immer leicht?                  sehr, sehr wichtig. Da möchte ich auch
   Ja, ich habe grundsätzlich nichts gegen      jemanden nennen, der ganz große
   esoterische Theorien, es gibt aber auch      Beiträge und sehr große Leistungen,
   Einstellungen und Haltungen, die             Arbeit bei dem Aufbau der
   schwer psychisch Kranken manchmal            Komplementäreinrichtungen geliefert
   nicht nur helfen, sondern auch schaden       hat, ist die Frau Halfmeier. Sie war von
   können.                                      Anfang an dabei und hat erst mal den
                                                sogenannten Patientenclub aufgebaut
   Sie waren der SGN in all den                 und sie war ja jahrelang dabei, sie ist ja
   Jahrzehnten stets sehr verbunden.            immer noch aktiv, wenn auch jetzt
   Wie sehen Sie die Entwicklung der            professionelle und nicht mehr nur
   SGN?                                         ehrenamtliche Mitarbeiter in der SGN
   Ich finde sie sehr, sehr positiv. Die        sind, die sehr wertvolle Arbeit geleistet
   haben nicht nur sehr professionelle          haben und auch noch leisten. Da will ich
                                                                                  7 von 44
Labyrinth Lautstark: Konzert in der Markuskirche - Im Interview: Dr. Stefan Doepp, ehemaliger Chefarzt der Psychiatrie Velbert
Labyrinth                                                                        Winter 2019
  jetzt keinen Einzelnen nennen, wenn mir       bei?
  da jetzt jemand einfällt, dann sind das       Einen sehr guten. Sie hat eine sehr,
  vielleicht die Leiter, wie Willem Wisselink   sehr große Wirkung. Ich finde, die
  oder jetzt auch Frau Wichmann. Und            Angehörigenarbeit ist sehr, sehr
  man muss auch sagen, dass viele               wichtig. Sie hat im Laufe der letzten
  ehemalige Patienten ehrenamtliche             Jahrzehnte oft eine Wandlung gehabt.
  Mitarbeiter geworden sind. Also,              Früher war es z.B. üblich, dass die
  sozusagen aus ihrer persönlichen, zum         Patienten immer mal wieder alle zwei
  Teil tragischen Erfahrung, jetzt wertvolle    oder drei Wochen mit ihren
  Arbeit leisten für andere.                    Angehörigen zusammen fanden. Es hat
                                                sich aber mittlerweile herausgestellt,
  Was ist Ihr Ausgleich zur Psychiatrie,        dass das für viele keine guten
  wie schalten Sie ab?                          Ergebnisse brachte. Es hat sich aber
  Indem ich, bilde ich mir ein, einen guten     auch gezeigt, dass viele Angehörige,
  Freundeskreis habe. Ich fahre, soweit ich     gerade dadurch dass sie andere
  das nur kann, Fahrrad, das ist für mich       Angehörige trafen, miteinander davon
  ein ganz großer Ausgleich, also Sport.        sehr profitiert haben und die Technik,
  Auch wandern und gehen und                    wie man dann die offiziell Kranken und
  Gartenarbeit. Ich lese, so bilde ich mir      die anderen Angehörigen immer mal
  ein, viel und die Praxis hier muss ich ja     wieder miteinander konfrontierte, da
  nicht aus wirtschaftlichen Gründen noch       fehlte meines Erachtens ein
  führen, die hält mich noch, meine ich,        erfolgreiches Konzept. Das gab viele
  wach und hilft auch meiner                    Probleme. Abgesehen davon, dass es
  Konzentration.                                auch den offiziell Kranken gar nicht so
                                                gut tat, weil die Angehörigen mit der
  Sie betreiben die Praxis zu dritt?            Zeit noch ganz andere Probleme
  Ja, wir sind hier zu dritt und das ist auch   hatten, die dann für sie auch gelöst
  sehr gut so. Ich arbeite ja nur noch an       werden mussten miteinander, mit
  zwei Tagen hier und Herr Lange auch an        anderen Worten, in einer
  zwei Tagen und Herr Meincke an einem          Angehörigengruppe eine ganz andere
  Tag. Also, auch ehemalige Mitarbeiter,        Problematik oft entstand und behandelt
  meine Nachfolger.                             wurde, die den offiziell kranken
                                                Angehörigen nicht viel half. Das klingt
  Als Sie Chefarzt waren, haben Sie fast        jetzt ein bisschen kompliziert. Ich habe
  jeden Patienten mit Namen gekannt,            jedenfalls sehr gute Erfahrungen, wenn
  war Ihnen der persönliche Bezug               die Angehörigen erst einmal in der
  anders wichtig?                               Gruppe für sich bleiben, in einer
  Ja, auf jeden Fall. Also, das war auch        Gruppentherapie und die offiziell, dann
  mein Ehrgeiz, dass ich so gut wie jeden       meist auch schwerst Kranken, erst
  Patienten nicht nur nennen oder               auch mal für sich bleiben. Was aber bei
  ansprechen konnte, sondern auch die           uns anders ist, wenn Angehörige selbst
  Hauptproblematik des Patienten kannte.        in die Therapie ihres Angehörigen mit
                                                einbezogen werden. Das ist ganz
  Welchen Stellenwert messen Sie der            wichtig, dass man also in einem
  Angehörigenarbeit und dem Trialog             Gespräch mit dem offiziellen Patienten,
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Labyrinth Lautstark: Konzert in der Markuskirche - Im Interview: Dr. Stefan Doepp, ehemaliger Chefarzt der Psychiatrie Velbert
Winter 2019                                                                                Labyrinth
   die Angehörigen nicht immer mit             auch weil man deren Meinung auch in
   einbezieht, als Therapeut, als Arzt, als    der Therapie mit berücksichtigen muss.
   Psychologe oder auch als Sozialarbeiter.
   Das ist ganz wichtig. Man kann nicht        Sie sehen zurück auf vierzig Jahre
   sagen: ich finde das völlig verkehrt,       Psychiatriegeschichte. Ihre
   wenn man auf Angehörige verzichtet          Einschätzung, läuft es in Ihrem
   oder sie ausschließt in der Therapie.       Sinne?
   Viele Angehörige leiden auch sehr, das      Jetzt spreche ich mal etwas salopp, für
   muss berücksichtigt werden. Und ein         manche etwas unkritisch, wenn ich
   Therapeut bekommt längst nicht alles        sage, die Psychiatrie hat Gutes geleistet
   mit, wenn er nur mit den offiziellen        und leistet auch heute Gutes, aber sie
   Kranken spricht, wenn er nicht auch die     ist meines Erachtens in den letzten zehn
   Einstellung, die Haltung und Meinung        Jahren irgendwo stehen geblieben. Es
   und die Erfahrung der Angehörigen           hat meines Erachtens keine
   berücksichtigt. Das ist ganz wichtig.       wesentlichen Fortschritte gegeben. Aber
   Sonst kommt der Patient wieder in die       da ist vielleicht die Zeit auch an mir
   alten Verhältnisse und vieles hat sich      schon vorbeigegangen.
   dann gar nicht geändert, weil eben nicht
   auch auf die Angehörigen Rücksicht          Das Gespräch führten Kornelia Meffert und
                                               Volker Schmidt (Foto)
   genommen wurde auf sie gehört wurde,

                      Aus Peter Mefferts Witzekiste
                                      Gepäckkontrolle
      Ein Engländer bei der Gepäckkontrolle. „Tut mir leid. Die Tasche ist zu schwer“,
      so der Beamte. Der Engländer nimmt die Tasche. Er stellt sich in eine Ecke und
      holt ein kleines Päckchen raus. Wieder am Schalter.
      Dasselbe Spiel. „Die Tasche ist zu schwer!“ „Unmöglich“, so der Engländer.
      „Ich habe soeben 50 Pfund herausgenommen.“

                                      Der Bienenstich
      Arztpraxis. Wartezimmer.
      Alles stöhnt und klagt. Plötzlich sagt Fritzchen: „Ich habe vorige Woche einen
      Bienenstich im Mund gehabt.“ Er bläst die Backen auf und sagt: „Soooo ein
      Gesicht hab ich gehabt.“ Mitleid von allen Seiten. Darauf der Knirps: „Aber der
      war lecker!!!“

                                          Der Stau
      Tünnes und Schäl fahren gemütlich auf der Autobahn von Köln nach Düsseldorf.
      Tünnes stellt den Verkehrsfunk ein: WDR 2, klar.
      „Auf der A 57 von Köln nach Düsseldorf 20 km Stau.“
      Schäl stutzt, schaut sich um und sagt: „Haben wir ein Glück, dass wir vorne
      fahren!“                                                        Peter Meffert
                                                                                    9 von 44
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      Der große und der kleine Bär - Ein indianisches Märchen
                                            Glück: es gingen viele Fische ins Netz
                                            und auch zahlreiche Arten wie Lachs,
                                            Aal und andere Süßwasserfische… Die
                                            beiden holten die Netze ein. Alle diese
                                            Fische transportierten sie mit dem Boot
                                            zur Anlegestelle, wo eine Squaw mit
                                            einem großen Geflecht auf sie wartete.
                                            Dort packten sie die Fische alle drauf
                                            und es ging zum Dorf zurück.

                                            Im Dorf hatte man die Fischer schon
                                            erwartet. Männer und Frauen und auch
                                            die Kinder nahmen je nach Größe die
                                            Fische aus. Immerhin, der Fang wird
                                            wohl für zwei Tage reichen. Andere
                                            Frauen im Dorf waren mit dem Gerben
 Am frühen Morgen erwachte der Vater        von Fellen beschäftigt gewesen, als der
 mit seinem Sohn, während die Sonne         große und keine Bär Fischen waren und
 aufging. Der große und der kleine Bär      wieder andere machten aus dem
 genossen dies. „Das ist sooooo             Büffelfell Kleidung.
 wunderbar!“, sagte der große Bär. Es       Plötzlich ertönte ein dröhnendes
 war eine sternenklare Nacht gewesen.       Indianergeheule. Zu Pferd kamen die
 Das Feuer in der Mitte der Siedlung war    Leute aus dem Nachbarstamm. Der
 erloschen, übrig war nur noch ein          Häuptling suche für seine hübsche
 bisschen Fleisch von der gestrigen Jagd.   Tochter einen Mann. „Aber mein Sohn,
                                            der kleine Bär, ist doch erst 15 Jahre
 „Werden wir heute fischen gehen?“,         alt“, antwortete der große Bär dem
 fragte der kleine Bär seinen Vater. „Ich   Häuptling. „Das macht doch nichts“,
 denke schon, denn das Fleisch reicht       sagte der Häuptling. „Meine Tochter ist
 nicht mehr aus für uns alle“, antwortete   auch nicht älter. Trotzdem sollte sie
 der Vater. Seine Mutter und seine          heiraten, denn der weiße Mann rückt
 Schwester, ja sogar das ganze Dorf         vor!“
 zehrte von dem Fleisch. Als das Fleisch    Dann feierten sie mit indianischer
 aufgegessen war, verabschiedeten sich      Zeremonie Hochzeit. Alle waren
 der große und der kleine Bär und sie       zufrieden und glücklich. Sie aßen
 ritten gemeinsam zum Fluss, wo ihr         zusammen von dem Fisch und der
 Kanu an einem Baum festgebunden lag.       Stamm wurde etwas größer, als doppelt
                                            so groß.
 Sie banden es los und fuhren eine
 Wegstrecke weit, bis zu dem Bereich,       Und der weiße Mann wird nicht wagen,
 wo es von Fischen nur so wimmelte.         dieses Glück zu brechen und wenn der
 Dort warfen sie die Netze aus und          weiße Mann sie nicht besiegt hat, leben
 warteten ab. Diesmal hatten die beiden     sie noch heute.
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Winter 2019                                                                         Labyrinth

       Gerechtigkeit oder Spielfluss – die Diskussion über den
                            Videobeweis
  Unzählige Fußball-Mannschaften sind          oberstes Gebot sein sollte und diese mit
  bereits durch Tore, die keine waren, um      Hilfe der Videobeweise auch weitgehend
  Sieg und manchmal auch um Titel              zu erreichen ist. Aber auch nur, wenn sie
  betrogen worden. Wohl der Exponent           unumstößliche Priorität haben, also nur
  dieser Skandale: Das berühmt-                der Video-Schiedsrichter entscheidet!
  berüchtigte Wembley-FEHL-Tor, das die        Und sein richtiges, gerechtes,
  dominierende deutsche Mannschaft             technikbasiertes Urteil nicht wieder vom
  seinerzeit aus dem Trott brachte und so      oft zu fehlerhaften "Platz-Schiedsrichter"
  auch aus dem Rennen warf.                    einkassiert wird.

  Hätte es seinerzeit bereits Video-           Motto: "Besser viel Spiel-
  Beweise gegeben, wäre das Tor (in der        Gerechtigkeit und manchmal weniger
  Verlängerung) aberkannt und                  Spielfluß... als umgekehrt."
  Deutschland vermutlich Weltmeister
                                               Abschließend: Wenn jene wertvollen,
  geworden! So wurden es die Engländer
                                               hilfreichen technischen Beweise wieder
  und die sind auch nicht richtig glücklich:
                                               unterlaufen werden könnten, dann
  gesiegt mit einem Tor, das keines war!
                                               wären sie nur eine Farce und man lässt
  Das Tor, welches noch danach für sie fiel
                                               es besser ganz…
  (Die Partie ging ja 4:2 aus), zählt quasi
  auch nicht - da es nur der                                          Harry Schloßmacher
  "Schockstarre" der betrogenen
  deutschen Mannschaft zu verdanken
  war.

  Äußerst ungerecht, was damals da
  gelaufen ist, und es ärgert uns
  noch heute ganz doll...

  Um so verwunderlicher, daß es
  heutzutage wieder Kräfte gibt, die den
  kürzlich eingeführten Videobeweis
  wieder kappen wollen! Anstatt mächtig
  froh zu sein, daß solch ein Schwindel
  wie damals in London nun technisch
  verhindert werden kann. Und das aus
  dem Grund, daß der Spielfluß dadurch
  gestört wird. Dabei dürfte doch wohl
  allgemein anerkannt sein, dass
  Gerechtigkeit auch beim Fußball
                                                                               11 von 44
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             Lautstark: Konzert in der Markuskirche
    Am 9. November fand das jährliche           humorvoll durchs Programm führte.
    Benefizkonzert des Leoclubs statt. Ein
                                                Das Konzert begann mit lautstarken
    Haufen bunt zusammengewürfelter
                                                Beats, die das Publikum zum Leben
    Musiker (Chanson, klassisches Klavier
                                                erweckten. "Shotgun" riss sogar den
    und moderne Rock- und Popklassiker),
                                                letzten aus dem Tiefschlaf. Gefolgt von
                                                eher ruhigen Chansons, gesungen von
                                                Julie Roesch, deren Texte mit einem
                                                Augenzwinkern zu verstehen waren.
                                                Von "Träne im Knopfloch" bis zu "Wenn
                                                ich mir etwas wünschen dürfte", eine
                                                Variation eines bekannten Titel von
                                                Marlene Dietrich. Letzteres wurde von
                                                der Theatergruppe der SGN begleitet.
    und unsere eigene Theatergruppe             Hinter einer Schattenwand bewegten
    trafen zum neunten Mal aufeinander,         sich drei ihrer Mitglieder zu den eher
    um für den guten Zweck zu sammeln           melancholischen Klängen und
    und ordentlich Stimmung zu machen.          bewiesen eindrucksvoll, dass weniger
    Die diesjährigen Spendenziele waren         manchmal mehr ist. Eine berührende
    die SGN und Wunschzettel e.V. - eine        Performance, die von einem
    Vereinigung, die schwerkranken und          Blasquartett abgelöst wurde.
    behinderten Kindern einen Wunsch
    erfüllt, besser gesagt sie für eine kurze   Unterschiedliche Blasinstrumente mit
    Zeit aus dem Alltag entführt.               verschiedenen Tonlagen spielten
                                                gemeinsam einige Popklassiker, unter
                                                anderem "Sie sieht mich einfach nicht"
                                                von Xavier Naidoo. Ohne Gesang luden
                                                sie in eine faszinierende Welt der Töne
                                                ein und erinnerten mich ein wenig an
                                                Filmmusik.

    Für die, die es nicht wissen, der
    Leoclub ist ein Zusammenschluss
    junger Leute unter 30 und ein Ableger
    des Lionsclub. Junge Leute, die sich
    gerne nebenbei sozial engagieren und
    die "'Böse 30 plus eins" fürchten, denn
    dann scheidet man umgehend aus dem
    Club aus. Jedenfalls laut der
                                                Gefolgt von weiterer Frauenpower und
    Moderatorin Hanna Gotta, die
                                                Pop/Rockklassikern wie dem Song von
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  Queen "Bohemian Rhapsody".
  Was vielleicht noch zu erwähnen wäre:
  Künstler und Sprecher ließen sich auch
  von technischen Schwierigkeiten
  (Videoübertragung funktionierte nicht)
  aus der Ruhe bringen. Die E-Gitarre
  musste bei jedem Lied neu justiert
  werden, da die Verbindung mit dem
  Verstärker fehlerhaft war. So musste der
  arme Gitarrist jedes Mal wieder an den
  Knöpfen herumdrehen, bis er zu hören
  war. Beim ersten Mal war es nur eine
  kleine Panne, beim zweiten Mal sorgte
  es unfreiwillig für einige Lacher und
  spätestens als dann Sprüche wie:
  "Nimm dir Zeit" oder "Wir haben Zeit"
  kamen, wurde es zum Running-Gag des         der Nervosität, die während der Proben
  Abends.                                     noch in ihrem Spiel zu hören gewesen
                                              war, hörte man nun nichts mehr. Ihr
  Mit seiner unfreiwilligen Comedyeinlage     zweites und letztes Stück wurde von
  lockerte er die Stimmung auf.               einem Saxophon begleitet.
  Nach der Pause ging es humorvoll            Ein Lied auf Französisch fand genauso
  weiter mit dem “Nussschalenblues“,          sein Gehör, wie “True colours“ von
  einem lustigen Lied über das, was sich      Cindy Lauper. Bei letzterem sang Kate
  so in einer Nussschale außer Nüssen         Wessel aus der Theatergruppe als
  alles befinden kann. Die                    Gast mit.
  herumgereichten Nussschalen sorgten
  zusätzlich für einige Lacher.               Die Zugaben endeten mit “Bohemian
                                              Rhapsody“, welches noch einmal
  Weiter ging es mit einer Pianistin, die     aufgegriffen wurde, weil man uns nicht
  obwohl sie saß, vollen Körpereinsatz bei    so schwermütig in die Nacht entlassen
  ihrem Spiel zeigte. Die nächsten 10         wollte.
  Minuten haute sie in die Tasten und
  führte einen in die Welt der Klassik. Von                             Valeska Böhm

     Kontakt- und Beratungsstelle der SGN
     Nordstraße 29, 42551 Velbert

     Öffnungszeiten:

     Mo 10 -16 Uhr Do 10 -18 Uhr
     Di 10 -14 Uhr Fr 10 -14 Uhr
     Mi 10 -20 Uhr Sa 14 -18 Uhr
     (außer jeden 1. Samstag Disco 17 - 21 Uhr)
                                                                               13 von 44
Labyrinth                                Winter 2019

            Kunst in der Labyrinth

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Winter 2019                                                                            Labyrinth
                                                ELF
    Vergesst alles, was ihr über Elfen wisst.     einem engen Zeitfenster.
    Ich weiß, ihr Menschen haltet gerne an        Ihr denkst jetzt bestimmt, ich bin eine
    eurem Irrglauben fest, doch wenn ihr          pedantische Planerin und da habt ihr
    bereit seid, eure Augen zu öffnen, dann       nicht ganz unrecht. Zum Teil besteht mein
    findet ihr uns mitten unter euch.             Alltag aus Planen. Ich plane, was wann
    Dazu müsst ihr wissen, nicht jede Elfe ist    wohin geht. Welche Produkte wohin
    1,20 m groß, hat spitze Ohren und trägt       verschifft werden. Und ich bin verdammt
    diese albernen grünen Kostüme mit den         gut in meinem Job. Doch außerhalb
    Glöckchenschuhen. Nein, eine Elfe war         meiner Tätigkeit bin ich eine Träumerin
    ursprünglich ein Helfer für den               und Chaosqueen, jedenfalls laut meines
    Vorstehenden Klaus unserer                    Vaters. Was schiefgehen kann, geht
    Produktionsstätten. Ihr wisst schon,          meistens bei mir auch schief.
    dieser Typ im roten Anzug mit weißem          Was mich dazu führt, warum Elfen in der
    Haar und Rauschebart, der die                 Menschenwelt sind, genauer gesagt, was
    Geschenke bringt? Wir sind genauso            mich hierher verschlagen hat. Ich gehöre
    vielfältig in Gestalt und Aussehen wie ihr.   zu den seltenen Exemplaren, die nur in
    Ich zum Beispiel habe lange blonde            den Wochen vor Weihnachten gebraucht
    Locken, grüne Augen und bin fast 1,80 m       werden. Ansonsten habe ich nicht viel zu
    groß.                                         tun.
    Ihr seht also, nicht alles ist so, wie es     Was bleibt einer Elfe anderes übrig als
    scheint.                                      sich eine Beschäftigung zu suchen und
    Ein weiterer Irrglaube ist, dass wir Elfen    da am Nordpol meine Fähigkeiten nur
    nur im Dezember arbeiten und den Rest         zeitlich begrenzt gebraucht werden, bin
    des Jahres freihaben. Das wäre                ich in die Menschenwelt gegangen. Jetzt
    heutzutage gar nicht zu schaffen. Nein,       arbeite ich in einer Logistikfirma und
    unsere Werkstätten rotieren das ganze         meine Arbeit hier unterscheidet sich nicht
    Jahr über und stellen Altbekanntes her.       groß von der am Nordpol.
    Wie Spielzeug und Weihnachtsschmuck,          Seufzend reibe ich über den Kaffeefleck
    Backwaren und Kerzen. Aber auch neues         auf meiner weißen Bluse. Heute war ein
    findet seinen Weg zu uns, wie die             hektischer Tag und ich habe mir die
    Technologiewelle: Smartphones,                braune Flüssigkeit über meine neue
    Notebooks und Flachbildschirme.               Errungenschaft gegossen. Heute ist mein
    Weihnachten erfordert akkurate Planung,       letzter Arbeitstag, bevor ich mich auf den
    exakte Logistik und eine akkurate             Weg nach Hause mache.
    Durchführung, einer Militäroperation nicht Das Klingeln des Telefons unterbrach
    unähnlich, nur überlebt unser Plan ersten meine Beschäftigung.
    Feindkontakt. Wir bewegen uns hier in
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„Guten Tag, Logo Istig GmbH, Elvyrn            nicht. Sie harkte nach:
Dyklajt am Apparat. Was kann ich für Sie       "Aber, das ist doch noch eine Weile hin."
tun? - Ja, verstehe Frau Mühler. Aber da
kann ich leider nichts für Sie tun - nein,     "Knapp 6 Wochen, 39 Tage, 936
wirklich nicht.“                               Stunden160 Minuten...

Eine Kollegin steckte ihren Kopf zur Tür       Sie hob abwehrend die Hände, "Schon
hinein. Ich winkte sie in den Raum und         gut, schon gut, bevor du jetzt die
schob ihr wortlos drei Aktenstapel zu,         Sekunden aufzählst. Aber..." Sie kaute
während meine Aufmerksamkeit wieder            auf der Unterlippe. "Du scheinst
zu Frau Mühler wandert. Fünf Minuten           Weihnachten wirklich zu mögen."
später habe ich sie höflich abgewimmelt.       "Was gibt es nicht zu mögen?
„Hallo Elke. Der erste Stapel ist eilig, der   Schneeflocken, die zur Erde tanzen,
zweite kann warten bis ich zurück bin,         glänzende Seen, die zugefroren in der
schau einfach ab und zu mal drüber, falls      Sonne glitzern, Schlittschuhlaufen,
sich etwas ändert und der dritte Stapel ist    bunte Dekorationen, Zuckerstangen,
ungewiss.“                                     Lebkuchen, schön verpackte
                                               Geschenke unterm Weihnachtsbaum,
Sie nickte, stapelte die drei Haufen           leuchtende Lichter, Christbaumkugeln,
übereinander und verließ schnaubend            Schmuck, Zimt-Vanille- und Tannenduft,
mein Büro.                                     fröhliche Gesichter... Alles glitzert so
Sandra, meine Zimmergenossin, blickte          schön bunt.“
zu mir rüber.                                  Sandra rümpfte die Nase: "Lametta, das
„Hektisch?“ fragte sie mitfühlend.             überall landet, nur nicht auf dem Baum,
                                               Nadeln auf dem Boden, überteuerter
Ich nickte nur und kontrollierte noch          Firlefanz, den man nicht braucht, grelle,
einmal meinen Arbeitsplatz, dann begann        blinkende Gebilde, die sich als Schmuck
ich in aller Ruhe meine Tasche zu              ausgeben und einem am Schlafen
packen.                                        hindern, Abscheulichkeiten, die man
Für einen Augenblick beobachtete sie           einmal im Jahr aus den hintersten
mich schweigend, einen inneren Kampf           Winkel im Keller hervorkramt, weil die
ausfechtend, doch dann siegte ihre             Schwiegermutter zu Besuch kommt.
Neugierde:                                     Graue Matsche, die einmal Schnee war
                                               und volle Städte, in denen man sich
"Was ich dich einmal fragen wollte:            abgehetzt, nur um dann doch das
Warum gehst du jetzt in den Urlaub?"           falsche Geschenk zu kaufen.“
"Es ist Weihnachten!" sagte ich                Oh, sie war ein Ungläubiger. Der Zauber
träumerisch, als sei damit alles gesagt,       von Weihnachten kann nur dann
was es für mich auch war. Doch für sie         lebendig werden, wenn man daran
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 glaubt. Wie bei vielen Dingen. Deshalb       Jubelnd drehte ich mich im Schnee. Ich
 sehen Kinder oftmals mehr als                zog tief die Luft ein. Es roch nach
 Erwachsene. Für sie ist die Möglichkeit,     Schnee, Vanille und Lebkuchen.
 dass es Magie gibt nicht so abwegig
                                              Im Tal unter mir glitzerten bunte Lichter
 und sie verbinden gewisse Phänomene
                                              und leuchteten mir den Weg. Lächelnd
 noch nicht mit Wissenschaften. Nein, für
                                              stampfte ich durch den tiefen Schnee, die
 sie liegt über fast allem noch der Zauber
                                              Erinnerungen an meine Reise
 der Mystik. Etwas, das ihr Menschen
                                              verblassten langsam. Okay, der Flug
 verliert, je älter ihr werdet.
                                              nach Alaska war nicht sonderlich
 „Du magst also keine Weihnacht?“             angenehm gewesen. Die sowieso schon
 Fragte ich verlegen.                         nicht große Maschine war auf dem Weg
                                              ordentlich durchgeschüttelt worden. Mein
 „So kann man das nicht sagen. Ich
                                              Nebenmann war jemand, der gerne und
 verabscheue nur das, was die
                                              viel meckerte und an allem etwas
 Konsumgesellschaft daraus gemacht
                                              auszusetzen hatte. Und von meinem
 hat.“ Erwiderte sie heftig.
                                              Hintermann will ich gar nicht erst
 „Mm, ja vom ursprünglichen Sinn ist          anfangen: Ein Teenager, dem Waschen
 wenig übriggeblieben. Aber man sollte        ein Fremdwort war und der meinte,
 die Hoffnung nicht aufgeben!“                meine Rückenlehne als Trommel
                                              missbrauchen zu müssen.
 Ich widmete mich wieder meiner Tasche,
 zufrieden stellte ich fest, dass ich alles   Durch die Wetterkapriolen hatten wir ein
 verstaut hatte.                              wenig – gut mehrere Stunden –
                                              Verspätung. North Pole, Alaska war die
 „Ich wünsche dir dennoch einen
                                              amerikanische Antwort auf das
 schönen Urlaub, Eve!“
                                              Weihnachtsdorf in Lappland. Ich hetzte
 „Danke Sandra. Wir sehen uns im              durch die verschneiten Straßen, am
 neuen Jahr. Wenn etwas ist, Elke hat         Weihnachtshaus vorbei, zum Bahnhof.
 meine Akten.“                                Dort auf Wolkenschienen stand eine
                                              erhabene Lok, die an alte Zeiten
 Sie nickte nur und mit einem letzten         erinnerte, als der Orientexpress oder der
 Blick verließ ich meine Wirkungsstätte.      Transsibirien-Express noch gefahren
                   *~*~*                      sind.
 Der Weg ins Tal war nicht sonderlich         Verzweifelt hechtete ich in letzter
 lang, dafür aber mit vielen Erinnerungen     Sekunde auf den Zug - Gott sei Dank war
 verbunden. Der kleine Bahnhof mitten         mein Gepäck schon verladen worden –
 im Berg war von der Kälte Lapplands          und landete prompt in einem Abteil, in
 abgeschottet. Als ich hinaus in die Nacht    dem feucht-fröhlich Karten gespielt
 trat, fielen mir auch schon die ersten       wurde. Seufzend stellte ich mich auf eine
 dicken Schneeflocken entgegen.
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lange Fahrt ein, als sich der Zug in die    würden ihren Duft verbreiten, zusammen
Wolken erhob. Fröstelnd schlug ich den      mit Gewürzen und Kerzen.
Kragen meines Wintermantels hoch. In
                                            Die Stallungen der Rentiere standen zwar
nicht einmal einer Woche, würde hier ein
                                            etwas abseits, doch die Tiere genossen
Weihnachtstraum lebendig werden.
                                            die Aufmerksamkeit der Besucher
Hütten und Stände, weihnachtlich
                                            zusehends.
geschmückt, würden ihre Waren
anpriesen. Auf dem See würde                Entschlossen betrat ich das
Schlittschuh gelaufen werden und eine       Gemeindehaus und schon schlug mir
Armee an Schneemännern würde das            eine riesige Tafel entgegen auf dem ein
Ufer säumen, zusammen mit den               Countdown x-1 herunter zählte. Hier
Eisskulpturen. Die große Tanne in der       wimmelte es nur von Elfen, die hektisch
Mitte des Dorfplatzes würde mit Lichtern    herum wuselten.
umhüllt sein und jeder wollte, konnte       Und es traf mich wie ein Schlag in die
einen Wunsch an ihre Äste hängen.           Magengrube: Ich war Zuhause.
Kakao, Weihnachtspunsch und Waffeln
                                                                          Valeska Böhm

                     Mich ändern – (un)möglich?
Wie bei jedem meiner Artikel betone ich     nicht sofort meinem Gegenüber seine
hier nochmal, dass dies meine eigene,       Fehler vorzuhalten, sondern erst mal zu
subjektive Sicht auf das Thema ist.         überdenken, ob mein eigenes Handeln
Freies Land… ;)                             in diesem Moment überhaupt korrekt ist.
                                            Allerdings besteht ja immer auch die
Ich denke, jeder von uns kennt es nur       Möglichkeit, wenn ich mich einer Person
zu genau wie schwer es ist, dass            falsch gegenüber verhalten habe und es
eigene Verhalten zu ändern. Gerade          z.B. zum Streit kommt, mich zu
schlechte Routinen und                      entschuldigen. Hierbei hilft es manchmal
Verhaltensweisen, die sich über die         auch eine Nacht drüber zu schlafen,
Jahrzehnte festgesetzt haben, sind die      mich und mein Verhalten zu reflektieren
Dinge, die sich am schwersten ändern        und mich mit Vertrauenspersonen
lassen.                                     auszutauschen (und ich meine nicht
Nun die große Preisfrage: Ist es wirklich   lästern).
unmöglich oder doch im Bereich des
Möglichen? Ich denke schon, ich bin         Jetzt kommt ein schwieriger Punkt.
allerdings der Meinung, dass ich mir für    Nehmen wir an, die andere Person ist so
Veränderungen Zeit nehmen und an mir        sauer, dass sie sich nicht meldet und
arbeiten muss. Das passiert meist nicht     nicht mit mir reden will. Ich habe zwei
plötzlich, sondern es ist, wie das Leben,   Möglichkeiten:
ein Prozess.
                                            1. Ich stelle auf stur und meide ebenfalls
Immer noch fällt es mir häufig schwer,      die Person.
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  2. Ich gehe auf die Person zu und sage die     Weg im Leben so im Nachhinein
  vier schwierigen Worte: Es tut mir leid!       betrachte, haben viele Menschen meinen
                                                 Weg gekreuzt. Einige kamen und
  Ich persönlich habe die Erfahrung              verschwanden wieder und aus manchen
  gemacht, dass diese Worte oft eine Brücke      wurden Freunde. Ich bin auch dankbar
  bauen, und zwar unabhängig von der             für meine Eltern und meinen Bruder.
  Frage, wer schuld war an dem Streit.           Unsere Familie ist durch Höhen und
  Klar ist das schwer und man macht sich         Tiefen gegangen, das geht, denke ich,
  mit diesen Worten extrem verletzbar, da        jedem so.
  man ja nicht weiß, wie der andere reagiert.
  Aber es ist einfach schön, sich nach einem     Soziale Kontakte sind wichtig, ich selber
  Streit wieder zu versöhnen.                    habe es am eigenen Leib erfahren, dass
                                                 Isolation Gift für mich ist, gerade wenn
  Da ich seit 2001 mit meiner psychischen        ich mich in einer depressiven Phase
  Erkrankung leben muss, habe ich am             befinde.
  Anfang dieser schweren Zeit erst einmal        Im Alltag fällt mir immer wieder auf, dass
  meine Krankheit nicht akzeptiert und wollte    viele Menschen heutzutage wenig Zeit
  es lange nicht wahrhaben. 18 Jahre später      haben. Mitgefühl, Toleranz, Rücksicht,
  kann ich sagen, dass es zwar lange             Verständnis und Warmherzigkeit sind für
  gedauert hat, bis ich für mich die Krankheit   so viele Menschen mittlerweile Wörter
  annehmen konnte, aber ich versuche nicht       geworden, die sie erst im Duden
  mehr zu viel nach hinten zu schauen,           nachschlagen müssen. Logisch, denn wir
  sondern den Fokus auf das zu richten, was      leben nicht in einer perfekten Welt, ich
  vor mir liegt. Ich habe lange Phasen           weigere mich aber zuzulassen, dass uns
  durchlebt, in denen ich nur vor mich hin       die Ellenbogengesellschaft überrollt.
  vegetiert und einfach in den Tag hinein        Natürlich kann ich es mir leicht machen
  gelebt habe, ohne Ziel und Perspektive.        und sagen, wenn viele Menschen so
  Und was für mich sehr, sehr wichtig            rücksichtslos sind, dann mache ich das
  geworden ist, ist die Tatsache, dass ich       auch. Und hier kommen wir wieder zum
  noch viiiiiiel zu lernen habe.                 Titel des Artikels. Kann ich den anderen
                                                 ändern? Ich würde vorschlagen, ich
  „Man lernt nie aus“, sagt man so schön         packe mir erst mal an meine eigene
                                                 Nase und ändere mein Verhalten. Jeder
                                                 Mensch ist für sein eigenes Handeln
                                                 verantwortlich. Ich persönlich kenne zwar
                                                 noch jemanden, der Einfluss auf mein
                                                 Verhalten hat, das hat allerdings mit
                                                 meinem Glauben zu tun. Die
                                                 Entscheidung für oder gegen etwas muss
                                                 ich immer noch alleine treffen.

                                                 Was denkt ihr? Deine persönliche
                                                 Veränderung - möglich oder unmöglich?
  und das stimmt auch. Wenn ich meinen                                  Lars Maurmann

                                                                                 19 von 44
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                     Kunst in der Labyrinth

             K.P.Schulz - Der Reiter

                    Lach mal wieder!!!

                                            Frau Müller wird von der Polizei
                                            angehalten: „Sind Sie verrückt, mit 80
                                            durch die geschlossene Ortschaft zu
 Jan hat endlich seinen Führerschein und    rasen?“ Schluchzt sie: „Das ist doch nur
 darf zum ersten Mal Papas Auto fahren.     der Hut, der mich so alt macht.“
 Als er wiederkommt, sagt er zu seinem
 Vater: „Der Außenspiegel ist kaputt.“ -
 „Wie ist denn das passiert?“ - „Das Auto
 liegt drauf.“

                                            Zwei Babys im Krankenhaus: „Ich bin ein
                                            Junge.“ - „Glaube ich nicht.“ - „Warte, ich
                                            zeige es dir.“ Der Kleine zieht die
 Hält der Polizist einen Passanten an:      Bettdecke weg und sagt:: „Guck!
 „Haben Sie gerade einen Kleinwagen         Hellblaue Söckchen.“
 gestohlen? - „Nein, durchsuchen Sie mich
 doch.“

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                     Die alte Nixe und das Mädchen
  Einst war die alte Fee immer allein. Dann         zurückkommen, denn mittlerweile würde es
  sah sie ein schönes, junges Mädchen,              mit der Hochzeit klappen…
  das wohl einen Prinzen zu heiraten                Als das Iris dies las, erinnerte sie sich
  suchte. Die Nixe aber wollte, dass das            daran, dass sie gar nicht hierher gehörte
  Mädchen für sie arbeite, denn die Fee             und lief der Fee einfach davon, über Städte
  hatte ein Haus und einen großen Garten.           und Dörfer zum Schloss hin. Dort
  Als das Mädchen zum Schloss lief,                 angekommen sah sie den Prinz im
  schaute die Nixe ganz blöd aus der                Rosengarten hinter der großen grünen
  Wäsche, denn der Prinz Arthur ging sofort         Hecke, die das Schloss umgab. Und sie
  auf sie zu und wollte das Mädchen                 sandten ihrer Mutter eine Brieftaube und
  heiraten. Übrigens hieß das Mädchen Iris.         feierten Hochzeit. Und wenn sie nicht
  „Iris...“, so fragte der Prinz, „willst du mich   gestorben sind, dann leben sie noch heute
  heiraten, das mag zwar sein, jedoch               auf ihrem schönen Schloss mit vielen
  wollen das verschiedene zu verhindern             Kindern und Kindeskindern. Und wer sich
  wissen. Meine Eltern mögen dich. Von              fragt was die Nixe damit zu tun hat, nix hat
  uns aus gibt es keine Hindernisse.                sie mit dem Märchen zu tun.
  Jedoch das Volk ist gegen unsere
  Hochzeit, da sie meinen, eine Frau muss                                        Text: Ansgar Fietz
  im allgemeinen im Haushalt arbeiten                                Zeichnung: Jennifer Bergmann
  gehen.“
  „Das ist doch Quatsch, denn ich kann als
  Prinzessin im Schloss auch arbeiten
  gehen.“, sagte Iris. Dann wollte sie wieder
  zu ihrer Mutter gehen, die in den Hügeln
  wohnte, als plötzlich die Nixe sich ihr in
  den Weg stellte und sie verzauberte, so
  dass sie mit ihr käme und für sie arbeite.
  Und sie dachte sie sei zu Hause und
  arbeite für ihre Mutter. Bei der Fee
  musste sie kochen, backen, waschen und
  bügeln, putzen und Teppiche ausklopfen,
  Betten machen und vieles mehr. Im
  Garten hatte sie auch viel zu tun und
  durfte als Gegenleistung gerade mal
  wohnen.
  Die Fee lachte sich kaputt, denn auf dem
  Schloss hätte das Mädchen es viel
  besser gehabt. Der Prinz hingegen
  wunderte sich, wo Iris war. Schließlich
  gelang es ihm, mittels einer Taube vom
  Schloss des Prinzen aus dem Mädchen
  eine Botschaft zuzusenden, in der stand,
  dass der Prinz im Schloss auf sie warte
  und sie möge doch wieder                                                            21 von 44
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                 Märchen… die jeder kennt, oder nicht?
  Die Prinzessin auf der (Kicher-) Erbse.
  Es ist dunkel im Schloss.
  Alles schläft.
  Plötzlich:
  „Hi, Hihi, Hihihihihi…

  Im Turm
  Haarpunzel, Haarpunzel,
  lass dein Haar herunter.
  Das Haar fiel 5 Meter tief.
  H. schnappte sich das Haar,
  um sich daran emporzuziehen.
  Schließlich musste Gold gesponnen werden.
  Aber, ach…
  Das Haar, seit Jahren gefärbt, getönt und geföhnt, als
  Leiter
  benutzt, ist brüchig geworden.
  Es riss und der (Gold-) Spinner fiel zu Boden.
  Er stand auf und nach kurzer Zeit hüpfte er von Bein zu
  Bein
  und sang: „Ach, wie gut, dass niemand weiß, dass ich
  Humpelstilzchen
  heiß!!!“

                                           Text: Peter Meffert
                                 Zeichnung: Sabine Egemann

                            „Kreuzworträtsel“
                                                Dieses Bild hängt in der Kunsthalle
                                                Emden (gestiftet von Henri Nannen, dem
                                                Gründer des Nachrichtenmagazins
                                                „Stern“) .
                                                In der linken Ecke sitzt m. E. eindeutig
                                                Putin, aber die Leiterin der
                                                Kunsthalle hält dies für einen Zufall .
                                                Ich nicht!
                                                Trotzdem interessant.

                                                Peter Meffert

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                       Rain, the blue eyed reindeer
  Unsere Geschichte führt uns in die weißen    In diesem bunten Gewirr fiel die
  Weiten der Arktis. Dort, wo Pinguin und      Gruppe junger Rentiere gar nicht
  Eisbär sich Gute Nacht sagen. Im ewigen      weiter auf. Hier am Nordpol gab es
  Eis des Nordpols gibt es ein kleines Dorf.   die einzige Schule für Rentiere, dort
  Ein Dorf, in das sich selten eine            wurden sie ausgebildet die Schlitten
  Menschenseele verirrt, und wenn, dann        für Santa zu fliegen. Ja, ihr habt
  nur jemand, der den Glauben an               richtig gelesen: Schlitten. Habt ihr
  Weihnachten nicht verloren hat.              denn wirklich geglaubt, ein Mann und
                                               ein Schlitten schaffen es in einer
  Kleine, gemütlich aussehende Häuser          Nacht, die ganzen Geschenke zu
  lugen aus dem Weiß hervor. Einladend         verteilen?
  leuchten die Fenster in der Dämmerung. In
  der Mitte des Dorfes ist eine riesige        Während Santa seine Schützlinge
  Eisfläche, gesäumt von großen, grünen        beobachtete, stieß ein junges Rentier
  Tannenbäumen, die sich unter ihrer Last      zu der Gruppe und kam unbeholfen
  zu beugen scheinen. Bunte Lichter,           bei seinen Freunden zum Stehen.
  Zuckerstangen und glänzende Kugeln
                                               "Jo, alles klar", schnaufte Rain.
  schmücken die grünen Zweige. Es ist, als
  ob jemand mit einem gigantischen Sieb        "Rain!", stöhnten seine Freunde.
  Puderzucker über Natur und Gebäude
  gesiebt hat. Ein Paradies für jeden          "Was?", fragte dieser und seine
  Weihnachtsfan.                               ungewöhnlichen, leuchtend blauen
                                               Augen, sahen von einem Freund zum
  Friedlich laufen Rentiere und Eisbären,      anderen. Ganz links stand Rina,
  Wölfe und Häschen nebeneinander.             daneben Lina, rechts von ihm Stan
                                               und Klaus. Tony und Dan waren ihm
  Der Geruch von heißer Schokolade und
                                               gegenüber platziert und rollten mit
  Zimt liegt in der Luft. Gedrungene
                                               den Augen.
  Gestalten laufen lachend auf dem Eis
  Schlittschuh. Ihre spitzen Ohren sind ein    "Deine Schusseligkeit war nur am
  deutlicher Hinweis, wo wir uns befinden.     Anfang niedlich", stichelte Lina.
  Für die, die es noch nicht erraten haben,
  wir befinden uns an der Wirkungsstätte       "Ihr seid gemein.", schmollte
  von Sankt Nikolaus, Kris Kringel, Santa      besagtes Rentier.
  Claus oder auch Väterchen Frost, der         "Ja ja, du weißt, wir ärgern dich
  gutmütig auf seine Schützlinge hinabsieht.   gerne."
  Er weiß, dass es schon bald mit der Ruhe
  vorbei ist. In wenigen Tagen wird der        "Mmh", bevor er noch etwas
  Endspurt zum diesjährigen Weihnachtsfest     erwähnen konnte, ertönte der Song
  eingeläutet und die idyllische Stille wird   "Rudolph, the rednosed reindeer" aus
  durch emsiges Treiben, hektisches            den Lautsprechern.
  Arbeiten ersetzt werden, welches ihrem
                                               "Psst", flüsterte Klaus. "Gleich geht es
  eigenen Tanz folgt. Wie eine gut geölte
                                               wieder los!"
  Maschine.
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Die anderen nickten zustimmend und wie      Wie aufs Stichwort segelte die weiße Eule
aufs Stichwort begann Rain zu sprechen.     über ihre Köpfe hinweg und landete auf
                                            einem niedrigen Ast. Ihre großen Augen
"Eines Tages..." - er suchte nach Worten
                                            musterten das Rentier und den Wolf.
- "bin ich auch ein Held wie Rudi."
                                            "Hat jemand meinen Namen gesagt.",
"Wissen wir!", entgegnete die Runde.        bellte sie.
"Rudolph ist so..."                         "Niemand hat von dir gesprochen, du
"...cool!", riefen seine Freunde im Chor.   Staubwedel!"

"Ich werde Santas Schlitten ziehen und      Rain lachte und wischte sich die Tränen
alle...!"                                   aus den Augen. Die beiden waren so
                                            lustig und die besten Freunde, die man
"Träum weiter, Freak.", unterbrach ihn      sich vorstellen konnte. Mit zittrigen Beinen
eine garstige Stimme. Ludwig - der und      stand er auf.
seine Posse hatten ihm gerade noch
gefehlt. "Santa braucht keine Rentier mit   "Mach dir keinen Kopf. Die anderen sind
blauen Augen. Sieh es ein: Du bist und      nur neidisch."
bleibst ein Freak."                         Den restlichen Nachmittag tollten sie im
Schniefend drehte Rain sich um und          Schnee herum. Der Wolf, die Eule, das
trabte davon. Als er außer Hörweite war     Rentier.
begann er zu rennen.                        In den nächsten Wochen sahen sie sich
"Lauf nur Freak. Lauf. Wir wollen dich eh   selten bis kaum, da die
hier nicht haben."                          vorweihnachtlichen Vorbereitungen ihren
                                            Höhepunkt erreichten. Das sonst schon
Grölendes Gelächter folgte Rain, als        emsige Treiben der Elfen steigerte sich
dieser immer tiefer in den Wald rannte.     noch einmal und auch in der
Er lief so schnell, wie ihn seine Beine     Rentierschule wurde ein Zahn zugelegt.
trugen. Tränen quollen aus seinen Augen     Jeder wollte für das diesjährige
und verzerrten seine Sicht.                 Schlittenziehen auserwählt werden,
Keuchend ließ er sich auf einer             wusste aber, dass nur die besten dazu
Schneewehe nieder und legte seinen          berufen wurden, Santas Schlitten zu
Kopf in einer typischen Wolfsgeste auf      ziehen. Unter ihnen träumte ein junges
seine Hufe. Warum waren die anderen         Rentier davon in die Fußstapfen seines
so gemein zu ihm?                           Helden Rudolph zu treten.

Eine kalte Nase stupste ihn an. Müde        Santa selbst amüsierte sich köstlich über
hob er den Kopf und sah in die              die geschäftliche Stimmung die am
bernsteinfarbenen Augen seines besten       Nordpol herrschte. In einem nur ihnen
Freundes.                                   bekannten Tanz fertigten die Elfen
                                            Spielzeug im Akkord an, backten und
"Was ist los mit dir?", grollte der junge   polierten. Er sagte scherzhaft: "Wenn ich
Wolf. "Schuhu war ganz aufgeregt, als       nicht eine so üppige Gestalt hätte, wäre
sie mich holte!"                            ich schon längst gedrechselt und poliert,

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  dann mit Geschenkpapier und               "Was...was..." stotterte er. "Was ist
  Schleife verpackt worden. Fertig zum      passiert?"
  Abtransport!" Immer mit dem
                                            Plötzlich richteten sich alle Augenpaare
  amüsierten Glitzern im Auge.
                                            auf ihn.
  Zu dem Zeitpunkt ahnte noch
                                            "Ein Rentier", huschte ein Raunen durch
  niemand, dass Weihnachten dieses
                                            den Saal. "Wo kommt das denn her?"
  Jahr fast ausfallen würde.
                                            "Hat es etwas damit zu tun?"
  Endlich war der 24. Dezember
                                            "Ich war im Wald!", antwortete er die
  gekommen. Der Morgen begann noch
                                            Frage und den unterschwelligen Verdacht.
  ganz normal. Die Elfen luden die gut
  gefüllten Säcke auf die unendlich         "Das ist jetzt nicht wichtig!" Santa erhob
  erscheinende Flotte an Schlitten. Die     seine Stimme.
  ausgewählten Rentiere stolzierten mit     "Vielleicht...mmh...nein...das wird nicht
  geschwollener Brust umher.                funktionieren", murmelte er in seinen Bart.
                                            "Eines ist zu wenig."
  Als Rain am späten Nachmittag an
  dem Platz vor Eisfläche ankam, von        "Was?" Rain blickte verwirrt.
  wo die Schlitten starteten, fand er
  diesen leer vor. Nun... das stimmte       "Santa braucht Rentiere um die Schlitten
  nicht so ganz. Die vollgepackten          zum Fliegen zu bringen. Die Magie der
  Schlitten füllten die Fläche. Aber von    Weihnacht, die euch durch den Himmel
  Santa, den Elfen und den Rentieren        leitet", erklärte ein Elf hinter ihm. "Aber du
  fehlte jede Spur. Besorgt machte er       allein wirst die Schlitten nicht ziehen
  sich auf die Suche nach jemandem. In      können."
  der Messe der Schule wurde er             "OH!"
  fündig. Elfen unterhielten sich mit
  gedämpften Stimmen, blickten immer        Rains Gedanken begannen zu rattern.
  wieder besorgt zum anderen Ende           "Ich habe eine Idee!", rief er und drehte
  des Raumes. Rain folgte ihrem Blick       sich hastig um.
  und sah, was sie in Aufregung versetzt
                                            An diesem Abend schafften Rain und
  hatte.
                                            seine Freunde das Unmögliche. Eine
  Rentiere lagen bewusstlos auf dem         weiße Eule leitete die Wölfe, die wie
  Boden in einem großen braunen             Schlittenhunde Santas Schlitten zogen,
  Knäuel aus Köpfen und Beinen. Santa       und das einsamen Rentier durch den
  stand mit steinerne Miene neben           Himmel. Die ganzen Rudel, die um das
  ihnen und versuchte sie verzweifelt sie   Dorf wohnten, hatten sich
  zu wecken. Das Flüstern um ihn            zusammengerauft.
  herum wurde lauter und ein Satz
                                            „Ich lass doch meinen Freund nicht im
  sprang von Mund zu Mund, von
                                            Stich“, rief der Wolf, der sich mit dem
  Gruppe zu Gruppe. Er verstand nur
                                            ungewöhnlichen Rentier angefreundet
  “Weihnachten“ und “Ausfallen“.
                                            hatte, energisch. Rain freute sich, dass
  Nein. Das durfte nicht passieren.         die Wölfe ihm helfen wollten,
                                            Weihnachten zu retten.
                                                                                 25 von 44
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