Landesspiegel - Die fünf BDB norddeutschen Bundesländer wünschen frohe Weihnachten! - Bund Deutscher Baumeister, Architekten und ...
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4/2021 Zeitschrift der Landesverbände Bremen Hamburg Mecklenburg-Vorpommern Niedersachsen Schleswig-Holstein Landesspiegel Bund Deutscher Baumeister, Architekten und Ingenieure e.V. Die fünf BDB norddeutschen Bundesländer wünschen frohe Weihnachten!
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Inhalt | Editorial Inhalt Editorial 3 LV Niedersachsen BG Celle/Uelzen 5 – 9, 21 BG Hameln-Pyrmont 10 – 13, 24 BG Nordwest Niedersachsen 14 – 19 BG Nienburg 22 BG Hannover 34XVIII Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen, LV Hamburg 24 – 32 wie schnell das Jahr vorübergeht und wie plötzlich einem die- LV Mecklenburg-Vorpommern 34I – 34VI ses gegenwärtig wird, dass zeigt zum wiederholten Male auch das Jahr 2021. Dabei handelt es sich wieder einmal nur um LV Schleswig-Holstein 34VIII – 34XV eine Binsenweisheit, gleichbedeutend mit „Weihnachten Sonstiges kommt immer so plötzlich und unerwartet“ (…jedes Jahr). AKNDS 4, 20, 21, 34XVI Hans-Ulrich und meine Wenigkeit wenden uns mit diesem Ingkammer Niedersachsen 34XVII Vorwort gemeinsam an Euch. DUBAI 23 Warum aber diese Vorrede? Sie zielt im Speziellen auf die Ar- Buchvorstellung 33 chitekten und Planer ab. Ja, wirklich! Wir sind zutiefst davon Preisrätsel 34 Land Niedersachsen 34XVIII überzeugt, dass der Beruf als Planer mit den Fähigkeiten ei- Recht 34XIX nes Radars ausgerüstet sein muss. Was ist dieses Jahr alles Inhalt/Termine 34XX passiert? In welche Richtung geht die neue Politik? Schaffen wir es, unserer Umwelt gerecht zu werden? Ist es uns möglich, für jeden einen angemessenen Wohnraum zu realisieren? Nimmt die Industrie die Herausforderungen der Veränderung an? Kann sie in unserem Land neue Investitionen schaffen, um ein höheres Maß an Autarkie zu erreichen? Wie sieht un- sere Arbeitswelt in der Zukunft aus? Neben dieser mit hohem Anspruch versehenen Betrachtungs- weise kommt dann der gesamte Komplex des Sperrfeuers zustande. Materialliefermangel, Handwerkerverknappung, Grundstücksspekulation, alle Ausreden, die mit Corona zu tun haben, Behörden, die keinen Arbeitseifer entwickeln, Politiker, die Projekte für ihre Klientel verhindern wollen. Wir alle hängen wie die Spinne in der Mitte des Netzes. Auf uns kommt alles hernieder, was sich Menschen so ausdenken können. Da kommt diese Metapher des Radars schon nahe an die Wirklichkeit. Und es ist auch kein Wunder, dass durch die viele Arbeit das Jahr allgemein, und dieses besonders schnell, vergangen ist. Wir wünschen Ihnen und Ihren Familien ein friedliches Weih- nachtsfest, Gesundheit, besinnliche Stunden – wo auch immer – und ganz wichtig: Viel Liebe und Geborgenheit und einen gu- ten Rutsch ins Neue Jahr. Mit freundlichen Grüßen Bitte beachten! Redaktionsschluss für die Ausgabe 1/2022: 01. Februar 2022 Karin Kellerer Hans-Ulrich Zöllner BDB-LANDESSPIEGEL 4/2021 3
Land Niedersachsen Architektenkammerwahl wirft ihre Schatten voraus Kaum ist die Ingenieurkammerwahl vorbei, lugt auch schon Ilka Nordbrock, Andrea Geister-Herbolzheimer, Stefanie von die Architektenkammerwahl in Niedersachsen um die Ecke. Heeren, Susanne Witt sowie Karin Kellerer. Im Dezember 2022 ist es soweit. Es ist noch ein Jahr hin, aber Hauptsächlich ging es um Themen der Vertreterversammlung die Zeit vergeht, wie wir alle wissen, wie im Flug. Erste Ge- am 11.11.2021. Die Tagesordnung wurde in einzelnen Punk- spräche zum eventuellen Ablauf fanden im Beisein der Ge- ten diskutiert, und es kam zu einem regen, informativen Mei- schäftsstellenleiterin Karin Kellerer am Rande der Vertreterver- nungsaustausch. Es war deutlich zu spüren, dass es wieder sammlung der AKNDS im Alten Rathaus statt. Christoph einmal sehr gut tat, sich Auge in Auge bei einer Tasse Kaffee Schild berichtete kurz und informativ über den Ablauf der letz- „live und in Farbe“ gegenüber zu sitzen. Themen gab es ohne ten Wahl. Ende, aber der Beginn der Vertreterversammlung sollte begin- Zu dem von Schild eingeladenen Vorgespräch zur Vertreter- nen. Und ein Häppchen am Rande sollte es schließlich auch versammlung fanden sich sechs Damen ein. Annette Lang, noch sein. Text und Foto: Karin Kellerer 4 BDB-LANDESSPIEGEL 4/2021
BG Celle und Uelzen Bauprojekt fertig, die Lachse können kommen Von der Öffentlichkeit kaum bemerkt, wurde östlich der Stadt Celle im Ortsteil Osterloh der Lauf der Aller für die Wassertiere wieder durchgängig gemacht. Nach dem Einbau der Fischtreppe an der Celler Ratsmühle sind Otter und Biber schon dagewesen, nun können sich auch die Lachse weiter flussaufwärts bewegen. Vor über 50 Jahren wurde die Aller zum Zwecke der Wasser- ler-Radwanderweg von Celle nach Wienhausen. Mit Anlege- standsregulierung zum Teil kanalmäßig ausgebaut, ein Altarm stellen am Ober- und Unterwasser für Wassersportler und der Aller wurde abgetrennt und durch eine Wehranlage er- Bänken zum Verweilen ist das fertiggestellte Bauprojekt mit- setzt. Die zurzeit größte Flussentwicklungsmaßnahme in Nie- reizvollen Ausblicken in die Natur zum beliebten Ausflugsort dersachsen wurde fertiggestellt. Der abgetrennte Altarm geworden. wurde wieder an den Hauptstrom der Aller angeschlossen und Die Maßnahme „Fließgewässerentwicklung“ wurde aus dem das Wehr wurde gelegt. Der Höhenunterschied von etwa 1,20 Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des m von Ober- und Unterwasser ist als Rauhgerinne ausgeführt. ländlichen Raumes investiert und vom Niedersächsischen Auf einer Länge von ca. 160 Metern fließt das Wasser über Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz vierzehn Querriegel aus Natursteinen stufenartig ab. Durch die (NLWKN) betreut. Renaturierung der Aller ist der Fluss wieder ökologisch durch- gängig, d.h. eine Fischwanderung ist wieder möglich. Im Zuge Fotos: Frauke Hagen der Maßnahme wurde auch eine Brücke für Fußgänger und Text: Hans-Dietrich Hagen Radfahrer über den Altarm errichtet mit Anschluss an den Al- Alte Stauanlage mit ausgebautem Wehr Querriegel aus Natursteinen Abfallendes stufenartiges Rauhgerinne Neue Brücke am Allerradwanderweg BDB-LANDESSPIEGEL 4/2021 5
BG Celle und Uelzen Celler Neujahrsempfang im Sommer Leider muss der wie jedes Jahr von Hans-Dietrich Hagen per- des Stückes verrät Hagen noch nicht. „Ein wenig Spannung fekt und äußerst professionell vorbereitete Neujahrsempfang gehört dazu“, so Hagen im Interview mit Karin Kellerer. im Celler Schloss auch im Jahr 2022 ausfallen. Corona hat uns Er verspricht gemeinsam mit dem BG-Vorsitzenden Hans- immer noch fest im Griff. Mit viel Liebe hatte Hagen bereits Jörg Wisch ein rauschendes Fest bei strahlendem Sonnen- schon die ersten Weichen für einen wieder mal unvergessli- schein, äußerst guter Laune, tollen Künstlern auf der Bühne chen Neujahrsempfang gestellt. Aber leider machte ihm der und zahlreichen Gästen von nah und fern vor der Bühne. Coronavirus und die unschönen Begleitumstände einen Strich durch die Rechnung. Aber davon lässt sich ein Hans-Dietrich Die Bilder sprechen für sich. Es war immer wieder schön. Hagen nicht aufhalten. „Es tut mir zwar furchtbar leid“, so Ha- Hans-Dietrich, dafür Dir und Deiner Gattin vielen Dank, und gen, „aber gemeinsam mit dem Vorstand haben wir beschlos- wir freuen uns auf weitere viele Neujahrsempfänge unter Dei- sen, das Fest in den Sommer zu verlegen.“ Am 18. Juni 2022 ner Regie. heißt es im Innenhof des Schlosses „Vorhang auf!“ Den Titel Text und Fotos: Karin Kellerer 6 BDB-LANDESSPIEGEL 4/2021
Hameln-Pyrmont Kulinarische Radtour war erfolgreich und ein Kobold sprang aus dem Wald Der BDB BG Hameln-Pyrmont und der ADFC Hameln-Pyr- mont hatten sich etwas ganz Besonderes einfallen lassen. Sie wollten Architektur, Kulinarik und Radfahren verbinden. Und die Rechnung ging auf. 13 Teilnehmer und Teilnehmerinnen genossen von diversen Lokalitäten die unterschiedlichsten äußerst geschmackvollen Kleinigkeiten direkt am Rad gleich auf die Faust. Vorab erläuterte der Rattenfänger einige architektonisch span- nende Gebäude in Hamelns Altstadt. Er begleitete die Gruppe mit einem Roller. Alle teilnehmenden Restaurants bzw. Cafes ließen sich nicht lumpen und gaben ihr Bestes: Von Kaffee- spezialitäten mit einem kleinen gefüllten Gebäckstück im Ste- hen am Rad serviert über italienische Arancinos in der Fuß- gängerzone und handgemachtem Kuchen im Herzen von Tündern bis hin zu Mini Cordon Bleu war alles auf dem Tablett vorbereitet. Auf der PLUTO wurde frisch gegrillte Bratwurst gereicht nachdem Fritz Grube (1. Vorsitzender der Marineka- meradschaft) unter Deck sehr ausführlich alle Details des inte- ressanten Schiffes erläuterte. Besonders die teilnehmenden IngenieurInnen kamen hier auf ihre Kosten. Grube ging ganz besonders auf die Technik an Bord ein. Gefahren wurden insgesamt 35 Kilometer mit dem Rad rund um Hameln. Auch eine kleine Bergetappe stand auf dem Plan, die mit einem absolut schmackhaften Schnitzel belohnt wurde. Die Tour entlang der Weser wurde von blühenden Landschaften und strahlendem Sonnenschein begleitet. In der Nähe der Töneböns Teiche sprang ein verkleidetes ko- boldähnliches Männchen aus dem Wald. Er lockte die Radler an einen Tisch und servierte zur Freude aller kleine Mettbäll- chen und das ein oder andere Glas Sekt. Die Überraschung war gelungen. Sein Ende fand die Tour mit dem Titel „Eat Ha- meln“ in einer kleinen gemütlichen Pizzeria in Bahnhofsnähe, in der Gazi und Lennart leckere Pizzen servierten. Alle waren sich einig, dass diese Veranstaltung im kommenden Jahr wie- derholt werden sollte. Text und Fotos: Karin Kellerer Kaffee und Kuchen in Tündern Celle war auch dabei 10 BDB-LANDESSPIEGEL 4/2021
Hameln-Pyrmont BDB-LANDESSPIEGEL 4/2021 11
Hameln-Pyrmont Griechisch geht immer und Plätze nach Dubai sind noch frei (siehe Seite 23) Die BG Hameln-Pyrmont wollte im Zeitalter von Corona sich mal wieder in die Augen schauen und über interessante The- men im Rahmen der Berufspolitik diskutieren. Und das nicht nur auf dem Monitor, sondern unter Bäumen im griechischen Ambiente. Die Runde war klein und überschaubar, und nichts desto trotz gab es spannende Themen. „Wie können wir neue Mitglieder gewinnen?“, so die Frage von Oliver Steinwedel, deren Antwort auch alle anderen Bezirksgruppen betrifft. Oder wie können wir den BDB attraktiver machen? „Das Brand- schutzseminar Anfang Oktober wird sehr spannend und die zahlreichen Anmeldungen bestätigen dies“, so Organisatorin Karin Kellerer. „Auch die Exkursion an drei verschiedenen Ter- minen nach Dubai (drei davon bereits ausgebucht) sind wieder Hans-Heinrich Markhof völlig gedankenversunken mal ein großer Renner und könnten eventuell zu Neumitglie- dern führen “, so Kellerer weiter. Für März sind übrigens noch Plätze nach Dubai frei. Bei leckeren griechischen Spezialitäten im Restaurant „Dasos Der ein oder anderen Ouzo, Schafskäse und Gerichte, wie am Wehl“ diskutierten die BDB’ler bis spät in den Abend hinein griechischer Bauernsalat, gaben den Gesprächen die ent- über Wohnungsnot – auch in Hameln- und über die Gescheh- sprechende Fülle und Würze. Das Auflaufgericht Moussaka nisse in der ehemaligen Linsingen Kaserne in Hameln. Hier wird und Dolmades (gefüllte Weinblätter) trugen ihr Übriges zu dem das neue Schulgebäude der Elisabeth-Selbert-Schule (ESS) gelungenen Abend bei. gebaut – ein architektonisch sehr interessantes Gebäude. Text und Fotos: Karin Kellerer 12 BDB-LANDESSPIEGEL 4/2021
Hameln-Pyrmont Kochkunst trifft Baumeisterkunst In der Landespiegelausgabe 4/2020 berichtete die Redaktion über den Bildhauer Georg Quast im Steingarten an der Pa- schenburg. Der Bildhauer Georg Quast und die kochbegeis- terte Anja Hassoun haben sich ein ganz besonders Event in der historischen Alten Feuerwache, der Küche 7, in Hameln einfallen lassen. Die in Sachsen geborene Halb-Sudanesin Anja Hassoun und der Kunstbegeisterte Georg Quast veran- stalteten eine Kombination aus Kochkurs und von Quast handgefertigten Skulpturen. Das Motto stand unter dem Thema „Fisch“. Es wurde nicht nur ein leckeres Fischfilet aus weißem Heilbutt mit Olivenkruste gezaubert, sondern die De- koration in dem gemütlich anheimelnden und äußerst ge- schmackvoll eingerichteten Showroom bestand vorwiegend aus Fisch-Skulpturen von Georg Quast. Quast ist seit 35 Jah- ren absoluter Norwegenfan und liebt die klaren Formen eines Fisches. Die haptische Wahrnehmung der glatt geschliffenen oder leicht unruhig bröseligen Oberfläche zeichnet seine Werke aus. Er sprüht vor Leidenschaft und begeistert mit sei- ner Kunst die zahlreichen Gäste, die nicht nur an dem von Hassoun professionell geleiteten Kochkurs der mediterranen Küche teilgenommen haben. „Bei meinen Werken begreift man die Kunst auf eine ganz besondere Art“, so Quast. „Und Anja Hassoun, Georg Quast das im wahrsten Sinne des Wortes. Man fühlt die Kunst, schließt die Augen und befindet sich in einer traumhaften Welt. Das machen die Materialien aus und die unterschiedli- chen Bearbeitungsformen der individuellen Steine“, schwärmt Quast. Ein Hingucker sind seine Werke allemal. „Die Kunst be- kommt einen anderen Stellenwert“, so Quast weiter und das begeistert ihn immer wieder aufs Neue. Und nicht nur ihn, - auch überzeugten sich am 30.10.2021 mehr als 40 Besucher in seiner Ausstellung davon. Bis 20. November war in den Räumen der Alten Feuerwache, Marktstrasse 7 b, Hameln, seine Ausstellung zu besuchen. „Neue Motive wachsen in mir, sie entstehen rein intuitiv. Ich fertige natürlich nicht nur Fische, sondern es gibt auch Igel, Smokie, den Hund oder den grie- chischen Gott Hermes sowie zahlreiche freie Formen in mei- Ingenieure zaubern kulinarische Kunstwerke nem Sortiment“, so Quast. Der Kochkurs unter der Leitung von Anja Hassoun mit Unterstützung von Ilka Albrecht und Vesna Fischer ließ den Abend mit gerösteten Honigtomaten auf kaltem Joghurt über Erbsenkrapfen mit Feta bis hin zu ei- ner köstlichen portugiesischen Creme-Brülee in Kombination mit den Fischskulpturen zu einem einzigartigen Erlebnis wer- den. Dies Ereignis bewies wieder einmal, dass nicht nur Bild- hauer, wie Quast, sondern auch Koch und Köchinnen aus Lei- denschaft, wie Hassoun, kleine Architekten sind. Text und Fotos: Karin Kellerer Fischskulptur aus geglättetem Stein BDB-LANDESSPIEGEL 4/2021 13
BG Nordwest Niedersachsen In der Ausgabe 3-2021 berichteten wir über die Preisverleihung der Abschlussarbeiten Architektur Sommersemester 2021 der Jadehochschule Oldenburg. Dabei stellten wir 3 Arbeiten vor. Die 4. Arbeit von Marcel Pollmann folgt auf folgenden 2 Seiten. Arbeit von Marcel Pollmann 14 BDB-LANDESSPIEGEL 4/2021
BG Nordwest Niedersachsen BDB-LANDESSPIEGEL 4/2021 15
BG Nordwest Niedersachsen Ein seltenes Jubiläum Am 1. September 2021 hatte die BG Nordwest Niedersachsen die große Ehre, im Auftrag des BDB Präsidenten, Christoph Schild, dem heute 98-jährigen Mitglied Rolf Daum die Urkunde zur 70-jährigen Mitgliedschaft im BDB zu überreichen. Rolf Daum war bis zu seinem Ruhestand als angestellter Ar- chitekt bei dem Energieversorger „Weser-Ems“ tätig. „Als jun- ger Architekt lernte ich in den 70er Jahren Herrn Daum bei zahlreichen gemeinsamen Bauvorhaben kennen und schät- zen“, so Bruno Blume. Seine Fachkompetenz und sein ange- nehmes sympathisches Wesen beeindrucken nicht nur Bruno Blume. Auch alle anderen BDB-KollegInnen stimmen Blumes Äußerung vollends zu. Die Bezirksgruppe Nordwest Nieder- sachsen und ganz besonders Präsident Schild sowie die BG- Vorsitzende Annette Lang wünschen Herrn Daum weiterhin viel Gesundheit und alles Gute. Bruno Blume Rolf Daum (li.), Bruno Blume (re.) Schorfheide – wo ist das denn? Die BG Nordwestniedersachsen hatte sich mal wieder ein äußerst außergewöhnliches Ziel für die Reise über den 3. Oktober einfallen lassen. Bruno Blume und Hans Eggen hatten eine Fahrt organisiert, die es in sich hatte. Ein Höhepunkt folgte dem nächsten. Aber von vorn: Gerd Schwarting hatte frische Brötchen besorgt und das Abenteuer konnte beginnen. Karin Kellerer fasste am Ende der Reise wie folgt zusammen: 16 BDB-LANDESSPIEGEL 4/2021
BG Nordwest Niedersachsen Rotes Rathaus Berlin BDB-LANDESSPIEGEL 4/2021 17
BG Nordwest Niedersachsen Die letzten 4 Tage schliefen wir nicht in unserem eigenen Bett, sondern im Waldhotel Wandlitz, -dort waren die Betten auch ganz nett. Die Fahrt in die Schorfheide organisierten Bruno und Hans wie immer mit viel Mühe, zum Frühstück an der Aarbachkate gab es von Eis bis Käse fast alles, – nur keine Brühe. Gerd hatte Brötchen bestellt beim Bäcker, die waren noch warm und wirklich superlecker. Richtung Rostock ging es weiter zum Besuch der Firma ROMA, dort erfuhren wir alles von Rolläden bis zu Raffstores für Oma. Erich versetzte uns alle in Angst und Schrecken, denn er meinte, sich kurz im Krankenhaus zu verstecken. Gesund und munter sahen wir ihn am nächsten Morgen wieder ohne Schmerzen, – da fiel uns allen ein ganz großer Stein vom Herzen. Sonntagmorgen nahm uns der Reiseleiter Olaf Jentzsch an seine Hand und zeigte uns das zauberhafte Schorfheider Land. Durch das Kloster Chorin führten Udo Reschert und Barbara Kempe mit viel Liebe zum Detail, von Fontane bis Schinkel und Mutation der Forst war alles dabei. Über idyllische Alleen ging es weiter über einen kleinen Berg zum Niedernfinower Schiffshebewerk. Auf dem Ausflugsboot wurden wir beim Heben und Senken ein wenig nass, – aber wir hatten Alle im Bauwerk mit 5 Mio. Nie- ten ganz viel Spaß. Die Sonne strahlte durch die Baumwipfel immer wieder, wir zählten zahlreiche Kraniche, die sich ließen auf den Wiesen nieder. Von Golzow über Joachimsthal machte uns der Reiseleiter mit seinem Land bekannt, und auch eine Erklärung für den Begriff „Schorfheide“ er fand. Schaf und Schoof standen im Mittelalter auf der Weide, – die Verschiebung von Lauten brachte daraus hervor die Schorf- heide. Die SED-Größen Mielke und Honecker betrieben Weltpolitik im Jagdgebiet in voller Breite, aber auch der als Jäger bekannte Kaiser Wilhelm der Zweite. Man widmete ihm den Kaiserbahnhof, was Wilhelm II. nicht fand so schlecht, und wir standen vor dem Bauwerk ganz in echt. Die als Hund und Katz bekannten Hindenburg und Otto Braun konnten sich nie Gemeinsamkeiten erzählen, aber bei dem Thema „Jagd“ konnten sie gemeinsam Pferde stehlen. Die Fahrt ging am 55 Meter tiefen Werbellinsee vorbei zum Döllnsee weiter, die Fahrt mit Geschichten über Hermann Göhring waren nicht immer ganz heiter. 18 BDB-LANDESSPIEGEL 4/2021
BG Nordwest Niedersachsen Großschönebeck wird das Tor zur Schorfheide genannt. Dort- hin führte uns unsere Tour durch den zauberhaften Zucker- sand. Mit 60.000 Einwohnern und 379 Quadratkilometern Fläche im Land ist der Ort Templin als siebtgrößte Stadt Deutschlands bekannt. Der vor den Toren gelegene Stadtsee verleiht Templin den Charme einer Kleinstadt mit Kaufmann und Bauer, komplett er- halten ist aus Feldstein die 1.700 Meter lange Stadtmauer. Auch lernten wir das Boitzenburger Land in Feldbeg und Ly- chen kennen, mussten dort vor dem ein oder anderen Mammut davonrennen. Das Kirchlein im Grünen in der Uckermark ist ein denkwürdiger Ort, wir wollten von dort gar nicht mehr fort. Die 300 Jahre alten Linden an diesem Ort haben uns gewun- dert, errichtet wurde diese ehemalige Gutskapelle im 17. Jahr- hundert. In Boitzenburg überwältigte uns das Schloss und die Schoko- lade, nur das lange Anstehen nach dem Kaffee war etwas schade. Ein ganz besonderer Höhepunkt war die Stadtführung per Bus durch Berlin entlang der ehemaligen Mauer. Unser Busfahrer Hans-Hermann erklärte uns alles mit ganz viel Power. Ob schwangere Auster, Gold-Else, Friedrichstraße, das Hotel Adlon oder das Regierungsviertel – all diese Leckerbissen er- klärte er uns mit ganz viel Insiderwissen. Die in der Tiergartenstraße aneinander gereihten Botschaften Südafrika, Italien, Indien und Österreich bis über den Land- wehrkanal zur Oberbaumbrücke hinterließen in der fachmänni- schen Stadtführung keine Lücke. Ein phänomenaler rot-goldener Sonnenuntergang gepaart mit einem Regenbogen auf der Autobahn, das war zum Abschluss der absolute Wahn. Getoppt wurde dieser vorletzte Tag durch italienische Gau- menfreuden im Restaurant alla Fontana am See von Wandlitz. Es gab Alles: von Carpaccio, Seeteufel und Mozarella bis hin zum 1 a Tafelspitz. Das Ende der Reise bildete die Fahrt nach Potsdam und Bran- denburg an der Havel gekrönt mit einem Rattenkiller am Rast- hof Allertal, wir freuen uns schon alle auf das nächste Mal. Hans und Bruno gebührt ein ganz besonderer Dankeskuss, ohne sie kämen wir nie in diesen zauberhaften Reisegenuss. Und dem allerwichtigsten Menschen an Bord dieses Busses verdanken wir ganz besonders viel, – ohne Hans-Hermann kä- men wir nie sicher und heil an unser Ziel. Text und Fotos: Karin Kellerer BDB-LANDESSPIEGEL 4/2021 19
Architektenkammer Niedersachsen Parlamentarischer Abend der Architektenkammer Niedersachsen mit hochkarätiger Besetzung Mehr als 100 geladene Gäste trafen sich bei Burat mit Cantaloupe-Melone, Schwarzkümmel und Wildkräutern, Roastbeef mit Roweinjus, glasierten Bundmöhrchen und Joghurtceme im Restaurant Leineschloss ein. Smalltalk auf der Terrasse mit Blick auf die Leine, und das bei strahlendem Sonnenschein. Auch der BDB u. a. vertreten durch Karin Kellerer (Landesgeschäftsstelle Niedersachsen) war dabei. V. l. Björn Thümler, Gabriele Andretta, Robert Marlow Dr. Gabriele Andretta (Präsidentin des Niedersächsischen Landtages), Robert Marlow (Präsident der Architektenkammer Niedersachsen ) und Björn Thümler (Minister für Wissenschaft und Kultur des Landes Niedersachsen) waren die hochkaräti- gen Redner. Thümler versprach der Architektenkammer, nach- dem Andretta den Abend eröffnete, dass mit der aktuellen No- velle des Niedersächsischen Architektengesetzes die Mindeststudiendauer der Innen- und Landschaftsarchitekten sowie der Stadtplaner von drei auf vier Jahre angehoben wird. Marlow erinnerte an die Proteste im vergangenen Jahr an der Leibniz Uni Hannover gegen die Streichung von Lehrstühlen auch im Architekturbereich. Er appellierte an Thümler, das Ni- Lustige Frauenrunde veau der Hochschulausbildung zu erhalten. In dem Zusam- menhang verwies Marlow auch auf die Bedeutung der Arbeit der Architektenschaft für die Gesellschaft. Einen weiteren Ap- pell richtete Marlow an die Gäste aus Wirtschaft und Politik: „Nutzen Sie unsere gebündelte Erfahrung und Fachkenntnis in allen Phasen des Planens und Bauens. Denn nicht umsonst lautet unser Motto: Besser. Mit Architekten.“ Text: Karin Kellerer Fotos: Karin Kellerer, Iris Klöpper Thomas Hirt (BDB li.), Jens Leuckel (Ing.kammer) 20 BDB-LANDESSPIEGEL 4/2021
CELLE/Architektenkammer „Schöne neue Welt“ in Celle – Haben wir das Fieber nicht ernst genommen? Die Architektenkammer Niedersachsen hatte zu einer Podi- umsdiskussion in die Schlösschenbühne im Französischen Garten nach Celle eingeladen. Der BDB war nicht nur im Pub- likum mit Hans-Jörg Wisch, Karin Kellerer, Hans-Dietrich Ha- gen und Dr. Wolfgang Lehne vertreten. Auf der Bühne gab sich Christoph Schild in seiner Funktion als Vizepräsident der Ar- chitektenkammer nach der Ansprache durch Susanne Witt ein Wortgefecht u. a. mit dem Oberbürgermeister von Celle, Dr. Jörg Nigge. Schild machte mit klaren Worten die Brisanz deut- lich, dass wir so nicht weiterbauen können. „Wir brauchen ei- nen Paradigmenwechsel“, so Schild. „In den vergangenen 15 bis 20 Jahren haben wir etwas verschlafen, wir haben das Fie- V. l. Schild, Nigge, Krafczyk, Schmitt, Ballhausen, Witt ber unserer Erde nicht ernst genug genommen.“ Schild for- derte für die Zukunft klimagerechtes Bauen, denn mit 40 % trage die Baubranche zur weltweiten CO2-Emmission bei. Im späteren Verlauf gab der Moderator OB Nigge die Chance, speziell über Celle zu sprechen. Nigge gab zwei Dinge zu be- denken: „Für uns ist es schwierig, Investoren zu finden. Die achten nur darauf, wo sie Geld verdienen können. Und wir brauchen Sie, liebe Zuhörer, die uns sagen, was genau wir tun sollen. Was wünschen Sie sich für Ihre Stadt? Wir sind bereit, uns auf jedes Musterprojekt einzulassen, Sie müssen es nur kommunizieren.“ Moderator Ballhausen gelang es leider nicht, eine gewinnbringende Diskussion unter den Teilnehmern zu entfachen und den richtigen Zeitpunkt für die Zuschauerbetei- ligung zu finden. Die Podiumsteilnehmer gaben ihr Bestes wo- bei Schild mit Abstand die beste Figura abgab. Nicht nur rhe- torisch, sondern auch sachlich und fachlich versiert hatte er besonders gegenüber den Aussagen von Nigge die besseren Argumente und erntete als einziger großen Applaus. Dr. Su- sanne Schmitt, Direktorin des Verbandes der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft Niedersachsen-Bremen, versuchte es mit ihrem Konterargument gegen Schild, es sei keine Zeit mehr für Versuchsräume, die Zuhörer auf ihre Seite zu ziehen, aber auch das verlief im Sande. Text und Fotos: Karin Kellerer Witt eröffnete die Veranstaltung Wisch, Lehne, Hagen Schild überzeugte BDB-LANDESSPIEGEL 4/2021 21
Nienburg Nienburg mit neuem Vorstand Herzlichen Glückwunsch an Joachim von Rekowski, Boris Jeromin und Horst Burmester. Es ist durch diese einstimmige Wahl gelungen, die Bezirksgruppe Nienburg weiter zu führen. Nach dem plötzlichen Tod von Erwin Adolf sah die BG keine wirkliche Zukunft mehr. Adolf hinterließ ohne Frage eine riesengroße Lücke. Aber die Mitglieder gaben nicht auf. Besonders ist dies Horst Burmester (Kassenwart und Schriftführer) zu verdanken. Er legte ich sehr ins Zeug und kämpfte. Mit Hilfe von Rekowsky als Vorsitzenden und Jeromin als Stellvertreter bildet er den neuen Vorstand. Die Kasse wird von der Landesgeschäftsstelle in Person von Karin Kellerer geprüft werden. Auf der Jahreshauptversammlung begrüße Horst Burmester Jahreshauptversammlung. Thomas Reinke war leider nicht Karin Kellerer, Landesgeschäftsstellenleiterin, sowie alle Mit- anwesend, aber Kellerer hatte die Ehrennadel und die Ur- glieder und ganz besonders Frau Heidrun Adolf und ihre Töch- kunde für seine 25-jährige Mitgliedschaft im Gepäck. Diese ter. Kellerer überbrachte die Grüße des Landesvorsitzenden wird Burmester ihm zeitnah überreichen. Ein besonderer Dank und Präsidenten Christoph Schild und sagte der BG jegliche gilt Heidrun Adolf, die sich bereit erklärt, 20 Exemplare des Unterstützung in der aktuellen Neuorientierung zu. Sie be- Landesspiegels an BDB-Freunde und Förderer im Namen von tonte, dass eine BG auch ohne Bekleidung sämtlicher Ämter Erwin weiterhin persönlich auszuhändigen. Der äußerst ge- existieren kann. „Hauptsache ein Vorsitzender, ein Vertreter winnbringende Abend klang bei dem ein oder anderen Glas und ein Kassenwart werden gewählt“, so Kellerer. Damit sei Wein in gemütlicher Runde mit zartem Braten von Rinder- die Satzung erfüllt. Die Formalitäten wurden unter Leitung von Lende und Putenbrustfilet an Blumen-/Rosenkohl sowie But- Burmester erfüllt. Der Bericht des Vorstandes, in dem Fall von terkartoffeln mit bautechnisch relevanten Diskussionen aus. Horst Burmester, fiel aufgrund der Coronasituation sehr knapp Text und Fotos: Karin Kellerer aus. Es fanden keinerlei Aktivitäten statt, über die es zu be- richten gäbe. Er erläuterte den Kassenbericht von 2020, ver- wies allerdings darauf, dass aufgrund er reduzierten Mitglieds- einnahmen durch die reduzierten BG-Anteile keine großen Aktivitäten möglich seien. Kellerer verwies darauf, dass ein freier Topf im Landesverband zur Verfügung steht, aus dem Sondermittel für Aktivitäten angefordert werden können. Die Kasse wurde von Joachim von Rekowski und Boris Jeromin geprüft. Es gab keine Beanstandungen, somit wurde der Vor- stand entlastet. Es wurde im weiteren Verlauf festgelegt, dass am 5.3.2022 das Thema des Fortbestandes der BG anläßlich mit einem größeren Event verbundenen JHV diskutiert werden soll. „Es gibt zur Zeit 38 Mitglieder,“ so Burmester und er hofft auf eine zahlreiche Teilnahme an dieser zukunftsweisenden V. l. Boris Jeromin, Joachim von Rekowski, Horst Burmester Essen im Ratskeller 22 BDB-LANDESSPIEGEL 4/2021
Thema EXPO 2020 Dubai Die Zukunft der Welt an einem Ort Die Expo 2020 in Dubai empfängt bis zum 31. März 2022 Gäste aus aller Welt, 25 Millionen Besucher werden erwartet. Unter dem Motto "Gedanken verbinden, die Zukunft gestalten" werden über 180 Staaten an der Weltausstellung teilnehmen. Neben dem Besuch der Expo werden Ihnen auch die aktuelle architektonische und städtebauliche Entwicklung der Metropolen Dubai und Abu Dhabi sowie deren soziale, politische und kulturelle Hintergründe präsentiert. 1. Tag: Abflug Deutschland - Ankunft Dubai - Zusatzleistungen: Transfer zum Hotel und Check-in • Gerne arrangieren wir Zusatznächte im Hotel. Reisen in Corona-Zeiten: 2. Tag: Stadtführung Dubai: Observationsdeck • Andere Abflughäfen möglich. Wir achten bei unseren Reisen auf die "View at the Palm"- Monorail-Fahrt zur Insel Ju- Einhaltung der vorgeschriebenen Hygie- meirah, Souk Madinat Jumeirah, 0-14 Tower, Eti- Hotel: neregeln. 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Antworten auf die ern und Gebühren Frage, was macht die Faszination einer Weltaus- • 4 Übernachtungen im Doppelzimmer im Hotel stellung aus, beantwortet sein im Jahr 2013 er- Amwaj Rotana Jumeirah Beach Residence ***** schienenes Buch "Geträumt, geplant, gebaut - LV Bremen inkl. Frühstück abgerissen! WELTAUSSTELLUNG(S)ARCHITEKTUR". LV Hamburg • Örtliche deutschsprachige Reiseleitung Sein neuestes Buch "Deutschland auf den Weltaus- LV Mecklenburg-Vorpommern • Alle im Programm genannten Bustransfers stellungen 1851 - 2020" erschien im Herbst 2019. LV Niedersachsen • Fachvortrag und fachkundige Führung über LV Schleswig-Holstein das EXPO Gelände durch Dr.-Ing. Thomas Guiding Architects Schriefers Das Team aus diplomierten, deutschsprachigen Bei Fragen wenden Sie sich bitte an: • 2-tägiges Fachprogramm in Dubai und Abu Architekten, die selbst aktiv an der Gestaltung Karin Kellerer Dhabi mit ausgebildetem und ortsansässigem der Region beteiligt sind, vermittelt spannend Geschäftsstellenleiterin und Öffentlich- Architekten der guiding architects inkl. Ein- und authentisch die rasanten Geschehnisse in keitsarbeit trittsgebühren und Audio Guide den Vereinigten Arabischen Emiraten. Seit 2006 Bund Deutscher Baumeister e. V. • 1 Willkommensdinner exkl. Getränke werden so individuelle Einblicke in die architekto- Landesverband Niedersachsen • 1-Tages Eintritt EXPO 2020 Dubai nischen und gesellschaftlichen Facetten der Me- Striehlstr. 3 • Architekturführer Vereinigte tropolen Dubai und Abu Dhabi gegeben. 30159 Hannover Arabische Emirate Tel.: 0511 - 270 47 18 Reisepapiere und Gesundheit: Fax: 0511 - 590 29 599 Bilder: Expo 2020 Dubai Nicht eingeschlossen sind nicht genannte Mahl- Deutsche Staatsbürger können mit einem noch Mail: geschaeftsstelle@bdb-nds.de zeiten und Getränke, Trinkgelder sowie Ausgaben mindestens sechs Monate gültigen Reisepass in persönlicher Art. die Vereinigten Arabischen Emirate einreisen. Veranstalter: BDB-LANDESSPIEGEL 4/2021 Poppe Reisen GmbH & Co. KG, Mainz23
Hamburg und Hameln-Pyrmont Lieber Mahmood, als Du mich 1996 für den BDB in Hamburg begeistert hast wusste ich noch nicht, welch interessante Vita Dein Leben er- füllt hatte. Nun bist Du seit dem 22.08.2021 nicht mehr unter uns. Aber die Kolleginnen und Kollegen sollen an dieser Stelle noch einmal erfahren, wie abwechslungsreich dein Leben war. Immerhin hast Du weit entfernt von Europa am 17.09.1933 das Licht der Welt auf Mauritius erblickt. Aber schon von 1955 – 1962 warst Du in London und hast dort Dein Architekturstu- dium abgeschlossen. Zu der nun folgenden Tätigkeit als ange- stellter Architekt gehörtest Du den Büros Gutschow und Nis- sen, Hentrich und Petschnigg und Partner und Kallmorgen an. Alles Büros mit einem besonderen Klang für uns Hamburger Architekten. Am Ende war es sogar noch die Neue Heimat In- ternational, für die Du in Afrika gearbeitet hast. Als Dank all Deiner Mühen seien an dieser Stelle noch die be- Seit 1982 kam endlich die Selbständigkeit. Aber auch das En- sonderen Ehrungen genannt. Unter anderem sind es die Eh- gagement für unsere Berufsangelegenheiten war überzeu- renmitgliedschaft der ‚Académie d‘Architecture‘ Frankreich gend. Zunächst Mitglied des BDB-LV Hamburg seit 1964 und und das Bundesverdienstkreuz am Bande. später Gründungsmitglied der Hamburger Architektenkam- mer. Da hast Du von 1994 – 2005 die Geschicke unseres Lan- Doch bei all diesen Dingen bleibt vor allem die Erinnerung in desverbandes geführt. Auch international ging es in den 80er unserem Gedächtnis, wie Du es geschafft hast Menschen zu- Jahren weiter als Gründungsmitglied der African Union of Ar- sammenzubringen und sie auch immer zu beeindrucken. Sehr chitects und mit der Position als Vizepräsident der Region Süd treffend schreibt hier der Generalsekretär der African Union of der African Union of Architects. Arcitects über Mahmood Sairally: Wir gedenken unseres verstorbenen Kollegen Am 5. Oktober 2021 verstarb unser geschätzter Kollege Robert Beye im Alter von 89 Jahren. Wir haben einen liebenswerten und stets hilfsbereiten Kollegen verloren. Am 13. Oktober 2021 wurde er in der Friedhofskapelle Hajen beigesetzt. Wir vermissen ihn und werden ihn nie vergessen. Wir trauern mit seiner Familie. Oliver Steinwedel 24 BDB-LANDESSPIEGEL 4/2021
Hamburg Mehr als ein großartiger Architekt! Es war ungefähr im August/September 2005, als ich zum ersten Mal mit dem Architekten Mah- mood Sairally in Kontakt kam. Er lebte in Hamburg, während ich in Dresden mit meiner Abschluss- arbeit (in Stadtplanung) an der TU Dresden zu kämpfen hatte. Wir blieben mehrere Monate in Kon- takt, tauschten E-Mails aus und telefonierten von Zeit zu Zeit. Mahmood erleuchtete meinen Weg, bis ich meinen Abschluss machte. Als ich 2006 mit dem Architekturpreis ausgezeichnet wurde und vor allem den BDA (Bund Deutscher Architekten) integrierte, war er wirklich stolz auf meine Leis- tungen. Ich erinnere mich noch an seine freundlichen Worte: „Nicht viele Deutsche hätten tun kön- nen, was du getan hast; Vergessen Sie die Ausländer. Gut gemacht, mein kleiner Bruder“. Mein Bruder Mahmood unterstützte mich weiterhin, als ich Deutschland verließ, um nach Äquatorialgui- nea zu gehen. Er begleitete mich bei der Pflasterung meines afrikanischen Unterfangens, bis ich nach Mauritius zurückkehrte. Er riet mir, mich mit 2 anderen Architekten in Verbindung zu setzen: Henry Loo und Gaetan Siew. Ich hatte tatsächlich das Vergnügen, 2009/2010 für kurze Zeit mit Henry zusammenzuarbeiten, während Gaetan ihn zum ersten Mal traf, als ich im Juni 2010 die Green Awards Mauritius organisierte. Jahre später, im Jahr 2013, haben Gaetan und ich uns schließlich zusammengetan. Das erste Mal, dass ich Mahmood persönlich traf, war auf der 25. November 2014, fast 9 Jahre nachdem ich zum ersten Mal mit ihm in Kontakt kam, ein Tag, den ich nie vergessen werde. Ich war damals Präsident der Mauritius Association of Architects. Ich hatte die Ehre und das Privileg, eine ganz besondere Gala-Nacht für alle anderen Architekten zu leiten und zu veranstalten, um die bahnbrechenden und herausragenden Mitglieder von MAA anzuerkennen und zu belohnen. Mah- mood erhielt die MAA-Goldmedaille für seinen lebenslangen Beitrag zur Förderung des Architek- tenberufs auf Mauritius, in Afrika und auf der ganzen Welt. Er wurde auch zum Ehrenpräsidenten auf Lebenszeit der Mauritius Association of Architects (MAA) ernannt. Ich erinnere mich auch an unser zweites und letztes Treffen sehr gut. Mahmood lud mich am Sonntag der 30 zum Mittages- sen, den 1. November 2014, zusammen mit Dinesh Ramphul. Wir drei haben eine wundervolle Zeit miteinander verbracht. Im Juni 2018 war Mauritius Gastgeber der 12. Africa Union of Architects Kongress und Generalver- sammlung. Es war mir eine Ehre, den Vorsitz des Organisationskomitees zu übernehmen, während Mahmood Sairally zum Ehrenvorsitzenden des Großen Afrikanischen Treffens von Architektenkol- legen aus ganz Afrika und darüber hinaus ernannt wurde. Leider konnte Mahmood aus gesundheit- lichen Gründen nicht nach Mauritius reisen, um dieses Schlüsselereignis zu beehren. Seitdem hatte ich kaum Kontakt zu ihm, aber er inspirierte und begleitete mich weiterhin in vielerlei Hinsicht in meinem Handeln. Es sei daran erinnert, dass Mahmood maßgeblich an der Gründung der Society of Architects of Mauritius (die später zur MAA wurde) beteiligt war und einer der Gründerväter der Africa Union of Architects war. Mahmood Sairally brach am Sonntag, den 22. August 2021 zum spirituellen Reise auf. Ich werde ihn vermissen, aber ich weiß, dass er weiterhin meinen Weg erleuchten wird ... Ich glaube, dass unser Kollege Mahmood Sairally immer einen Platz in unserem Herzen haben wird. H. U. Zöllner BDB-LANDESSPIEGEL 4/2021 25
Hamburg Liebe Kolleginnen; liebe Verkehr: Kollegen, • Halten Sie die eingeführte E-Technologie für ausreichend oder wollen Sie auch andere alternative Energieträger för- dern und entwickeln lassen? wir haben am 25.08.2021 bei den Politikern unseres Wahlbe- • Wie sieht dann der Ausbau einer neuen Infrastruktur aus? zirkes angefragt, ob wir ein Interview zu den aus unserer Sicht wichtigen Fragen bekommen können. Verständlicherweise wa- • Wollen Sie auf Dauer den Zustrom von Kfz in die Innen- ren die Kandidaten zu diesem Zeitpunkt schon in einer gewissen städte vermeiden oder sollen Kfz mit CO2-freien Antrieben Stresssituation. Wir haben unsere Fragen daher schriftlich an weiter zugelassen werden? alle Parteien am 30.08.2021 gerichtet: • Die Infrastruktur wird erfreulicherweise immer weiter zu- gunsten der 2-Radfahrer ausgebaut. Werden Sie diesen Benutzerkreis in der Zukunft mit Abgaben zur Refinanzie- Sehr geehrte Kandidaten rung heranziehen. zur Wahl als Abgeordneter • Sehen Sie in der Zukunft aufgrund der hohen Gefährdung ein Versicherungssystem ähnlich einer Kfz-Versicherung für des Bundestages, diesen Benutzerkreis vor? • In den Innenstädten läuft die Verbesserung der Infrastruktur vor allen Dingen im Straßenbau auf Hochtouren. Sehe Sie als Interessenverband der planenden Berufe und der Bau- die Möglichkeit, die Verkehre besser zu koordinieren, da branche, dem BDB-Landesverband Hamburg (Bund Deut- der vielfach stehende Verkehr ein hohes C02-Risiko in sich scher Baumeister, Architekten und Ingenieure) erlauben wir birgt? uns, an Sie einige Fragen zu stellen, die für uns von höchstem Interesse sind. • Der ÖPNV ist in vielen Gebieten noch nicht optimal herge- richtet. Haben Sie Ziele für eine notwendige Weiterentwick- Bedauerlicherweise ist die Zeit bei Ihnen wie auch bei uns eng lung vor Augen und denken Sie auch an alternative Ver- bemessen. Ein direktes Interview wird wohl nicht mehr zu- kehrssysteme nach? stande kommen. Sofern Sie also Interesse haben, unseren Mit- gliedern Ihre Auffassung zu unseren Fragen mitzuteilen, wäre • Sehen Sie die Marktfähigkeit innerstädtischer Anbieter und es von Ihnen sehr freundlich, wenn Sie uns die Fragen schrift- Produzenten gefährdet, sofern der Individualverkehr aus lich zusenden würden. Uns bewegen folgende Bereiche: der Innenstadt entfernt wird? 26 BDB-LANDESSPIEGEL 4/2021
Hamburg Wohnen: Planung: • Auch die größten Anstrengungen zur Mehrung innerstädti- • Das neue GEG weist dem Planer zum Nachweis möglichst schen Wohnens hat bisher zu keiner nennenswerten Ent- hoher CO2-Vermeidung nur einen gesetzlich verordneten spannung vor allen in den Großstädten. Sollte die Woh- Weg auf. Bei genauerer Betrachtung führt dies jedoch lei- nungsbaupolitik nicht andere Möglichkeiten zur Förderung der auch zum Gegenteil. Zum einen gehört nicht nur der entwerfen, um die hohe Nachfrage auch auf günstigem Energieverbrauch, sondern auch die Materialherstellung, Wege zu befriedigen, als hohe Auflagen zu erteilen, Grund- der Transport und die Verarbeitung zum Nachweis der um- stücke aus eigenem Bestand überteuert Dritten zu überlas- weltgerechten Herstellung eines Gebäudes. Zugelassen ist sen, mangelnde Fördermöglichkeiten vorzuhalten usw.? aber nur ein Nachweisverfahren. Wie können Sie eine echte CO2-Vermeidung fördern und wollen Sie auch alternative • Der Energiemarkt weist derzeit eine hohe Monopolstruktur Wege zum Nachweis akzeptieren? auf. Könnte die Entwicklung alternativer Energiesysteme nicht auch zu einer Individualisierung führen, die dem Nut- • Corona hat in einem erschreckenden Maß gezeigt, wie Ver- zer einen günstigeren Betrieb erlaubt? waltung reagiert. Die prüfenden Behörden haben aus hygi- enetechnischen Erwägungen ihre Tätigkeit im Bauprüfwe- • Die jetzige Regierung hat das Baulandmobilisierungsge- sen zunächst völlig und dann nur schleppend wieder- setz in Gang gesetzt. Bisher sind die Auswirkungen noch aufgenommen. Wie will die Politik diesen Missstand besei- nicht absehbar. Vor allen Dingen in der kurzfristigen Ände- tigen? rung von B-Plänen und der Verdichtung gerade in den In- nenstädten herrscht ein großes Potential. Wie wollen Sie • Warum sind die prüfenden Behörden vor allen Dingen im gerade in dieser Beziehung Änderungen zu einer weiteren Bezug auf den Wohnungsbau nicht mehr bereit, eine hö- Beschleunigung einführen und wie sieht hier Ihre konkrete here Verdichtung im Innenstadtbereich zuzulassen oder Politik aus? untaugliche Gewerbegebiete zugunsten Wohnens aufzuge- ben? Hat die Politik diesen Missstand erkannt, und welche • Sind für Sie die Herstellung von EFH´s im Innenstadtbe- Verbesserungsvorschläge sind geplant? reich ein absolutes Tabu? Alle Parteien waren sichtlich bemüht, die richtigen Adressen • Bisher ist der Weg von und zur Arbeit trotz Homeoffice im- ihrer Kandidaten zu vermelden. Dennoch haben wir keine Ant- mer noch stark prägend. Das birgt vor allen Dingen durch wort auf unsere Fragen erhalten. Es bleibt spannend, in wel- Pendler ein hohes CO2-Risiko. Sehen Sie Möglichkeiten cher Form wir als Planer im Besonderen und die Baubranche Wohnen und Gewerbe so nebeneinander zu verorten, dass im Allgemeinen bei den neu gewählten Mitgliedern des Deut- eine gegenseitige Störung unterbleibt und insofern die Ar- schen Bundestages stattfinden. Auf jeden Fall müssen wir uns beitswege stark verkürzt werden können? kontinuierlich Gehör verschaffen, da uns ansonsten unlieb- • Im Gegensatz zu der ohnehin angespannten Wohnungs- same Lösungen auf unsere Fragen aufgetischt werden. lage ist die Situation für Auszubildende und Studierende H. U. Zoellner noch erheblich prekärer. Haben Sie in Ihrem Wahlprogramm auch an die Unterstützung von erschwinglichen Wohnmög- lichkeiten für Auszubildende und Studierende vorgesehen? Ausbildung: • Die Nachfrage nach Auszubildenden im Handwerk steigt enorm durch die hohe Nachfrage von Bauleistungen auf dem Markt. Nur die Akzeptanz scheint zu. Welche Anreize kann Politik schaffen, um hier einen Durchbruch zu erzie- len? • Dementgegen besteht eine hohe Bereitschaft den Beruf des Architekten oder Ingenieurs zu ergreifen. Leider haben die Hochschulen nicht mit der Bereitstellung von Lehrstüh- len so reagiert, wie es der Markt und die Studierenden for- dern. Sehen Sie sich imstande an den Hochschulen Ver- besserungen einzuführen, die der o.g. Nachfrage gerecht werden? • Warum werden nicht vermehrt zukunftsweisende Lehr- stühle wie die Lehre zu BIM, Digitalisierung usw. gefördert? BDB-LANDESSPIEGEL 4/2021 27
Hamburg Liebe Kolleginnen und Ich muss Ihnen heute nicht noch mal erklären, was das Bau- haus war und wofür es stand. Aber ich möchte an die Wurzeln Kollegen, des Bauhauses erinnern. In Deutschland hatte sich seit den 1890er Jahren eine Kulturreformbewegung entwickelt, die vor dem Hintergrund einer Entfremdung in der Massen- und Kon- wir sind als BDB-LV Hamburg auch Mitglied der Karl Schneider sumgesellschaft eine Besinnung auf das Wesentliche, Echte Gesellschaft, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, das Werk und Wahre forderte. Das Leben sollte künstlerisch durchdrun- von Karl Schneider zu bewahren. Dies ist dringend nötig, da gen, Handwerk und Industrie miteinander verbunden werden. weder die Denkmalbehörde noch potenzielle Erwerber der Zur vereinigenden, führenden Kunst wurde dabei die Architek- Häuser von Karl Schneider oft keine Kenntnisse besitzen. So tur erkoren. kommt es immer wieder zu Umplanung und Umbauten, im schlimmsten Fall sogar zu „Niederlegungen“, weil nicht er- Ein Resultat dieser Kulturreformbewegung war 1907 die Grün- kannt wurde, welcher Planer hinter den Bauten steht. Die Karl dung des Deutschen Werkbundes. Zu den Gründungsmitglie- Schneider Gesellschaft ist hier jedoch sehr rege und kann dern gehörten u.a. die Architekten Peter Behrens und Fritz schon einige Erfolge nachweisen. Auf der letzten Mitglieder- Schumacher. Schumacher hielt den Gründungsvortrag und versammlung wurde Frau Ruth Asseyer gewählt. Von ihrem spielt für unser heutiges Thema eine nicht nebensächliche energischen und gradlinigen Auftreten erhoffen sich alle weite- Rolle, da er 1909 Hamburger Baudirektor wurde. ren Erfolge für die Bewahrung des Werkes von Karl Schneider. Auch der in Hamburg geborene Peter Behrens ist in diesem Wir möchten unterstützen und drucken an dieser Stelle einen Zusammenhang von gewisser Relevanz. [...] Besondere Be- Artikel aus den „Schneiderseiten“ Nr. 06 mit der freundlichen deutung erlangte das von ihm geführte Architekturbüro, weil Freigabe der Autoren ab. Alle, die Karl Schneiders Werk schät- dort noch vor dem Ersten Weltkrieg einige später wichtige und zen, werden sicher großen Gefallen an dem Vortrag haben. mit dem Bauhaus in Verbindung stehende Architekten – u. a. Walter Gropius, Ludwig Mies van der Rohe und Le Corbusier Aufgrund der Länge des Textes haben wir ihn in zwei – beschäftigt waren. 1915-16 arbeitete bei Behrens auch ein Teile geteilt. Hier der 1. Teil, - der 2. Teil folgt in der junger Architekt namens Karl Schneider. Hier eine Zeichnung Ausgabe 1-2022: von ihm, die allerdings etwas früher, bereits 1913/14, ent- stand. Denn zu dieser Zeit war Schneider bereits bei Walter Vortrag im Kunstverein am 17. Juni 2019 Gropius beschäftigt gewesen, der 1910 aus Behrens Büro in die Selbständigkeit gewechselt hatte. Schneider zeichnete die „Karl Schneider und das Bauhaus – eine Spurensuche“ Entwürfe des 2. Bauabschnitts für das berühmte Faguswerk anlässlich der Ausstellung – heute Weltkulturerbe und eine der Inkunabeln moderner Ar- „Wegweisend! Das Ausstellungsgebäude des chitektur sowie Vorläufer dessen was gemeinhin als “Bau- Hamburger Kunstvereins von 1930“ hausarchitektur” bezeichnet wird. Damit hätten wir tatsächlich einen ersten kleinen Bezug zum Sehr geehrte Damen und Bauhaus gefunden – gekennzeichnet durch die Beschäftigung Schneiders bei Walter Gropius und untermauert durch die Tat- Herren, sache, dass Schneider vor 1933 der führende Architekt der Moderne in Hamburg wurde. vielen Dank, dass ich mich hier bei Ihnen heute Abend auf eine [...] Spurensuche zum Thema “Karl Schneider und Bauhaus” be- Doch von Anfang an war das Bauhaus politisch umstritten und geben darf – wobei dahinter ein großes Fragezeichen gehört! wurde von konservativen Kräften angefeindet. 1925 spitzte Ich werde an Schneiders Beispiel versuchen, die Hamburger sich die Situation so zu, dass Gropius das Angebot aus Des- Baukunst der 1920er Jahre im Verhältnis zur sogenannten, sau annahm, dorthin umzusiedeln. So entstand 1925/26 das vermeintlichen “Bauhausarchitektur” zu verorten. Ich weise neue, Ihnen alle bekannte Schulgebäude in Dessau – eine aber schon an dieser Stelle darauf hin: es gab keinen nach- weitere von Walter Gropius errichtete Inkunabel moderner Ar- weisbaren, unmittelbaren Austausch von Karl Schneider mit chitektur und das Vorbild für alles, was unter “Bauhausarchi- der Institution des Bauhauses. tektur” subsumiert wird. [...] Das Betonmaterial und die Stahl- Eigentlich gab es überhaupt keinen Hamburger Architekten, konstruktion ermöglichten neue Proportionen, neue der – soweit bekannt ist – vor 1933 in direktem Kontakt mit Verhältnisse zwischen senkrechten und waagerechten Ele- dem Bauhaus stand. Insofern möchte ich meine Verortung menten. Das Weiß der verputzten Fassaden stand für das eher als den Versuch der Rekonstruktion eines durch Vielfäl- Neue, Unverbrauchte dieser Architektur. tigkeit geprägten Zeitbildes verstehen. Ein wesentlicher Aspekt für Dessaus Entscheidung zur An- [...] siedlung des Bauhauses war der dort herrschende Mangel an 28 BDB-LANDESSPIEGEL 4/2021
Hamburg gesundem und günstigen Wohnraum gewesen. Dies war das dominierende soziale Thema der Weimarer Republik, dem sich alle führenden Architekten der Zeit annahmen. [...]So be- kam Gropius den Auftrag zur Errichtung der Mustersiedlung Dessau-Törten – eine Wohnhaussiedlung, die – mit Fertigteilen errichtet – kostengünstiges Bauen ermöglichen sollte. Dieses Experiment war nur bedingt auf Großstädte übertrag- bar. In Hamburg z.B. waren bei der Eindämmung des Woh- nungsmangels ganz andere Größenordnungen zu bewältigen. Knapper Baugrund und hohe Bodenpreise diktierten die Be- dingungen. […] Dennoch hat sich das Bild festgesetzt, dass in Dessau und am Bauhaus die tragenden Konzepte für den Massenwohnungsbau entwickelt wurden und die moderne Ar- chitektur ihren Anfang nahm. Dem war nicht so. Das Bauhaus war nur einer von vielen An- sätzen, die drängenden kulturellen und sozialen Fragen dieser Zeit zu lösen. Doch spätestens ab 1933 machte Walter Gro- pius aus dem Bauhaus eine Marke – es wurde auf eine, griffige widerspruchsfreie Formel reduziert, die ökonomisch, kulturell und politisch gut zu verwerten war. Vor allem im Exil, in den USA, pflegte Gropius diesen Mythos und die dortige Rezep- tion führte dann dazu, dass nach 1945 das Bauhaus als eine Stiftungsstätte für eine demokratische Architektur wahrge- nommen und sein Baustil reimportiert wurde. Gropius konnte bis zu seinem Tod 1969 mit seinen Publikationen, der Grün- dung des Bauhaus-Archivs und Ausstellungen dieses Bild im Westen verankern. versenkbaren Fenstern – nicht nur mit einem, wie beim Haus Tugendhat von Ludwig Mies van der Rohe. Ihr Architekt – Mar- tin Elsaesser – kam aus Frankfurt – und hatte verschiedene Der Mythos des Bauhauses ist stark. Er ist auch der Motor für Kontakte mit dem Bauhaus gehabt. Vielleicht ist die Villa die Feierlichkeiten zu “100 Jahre Bauhaus”, die in vielen Teilen Reemtsma sogar das Hamburger Gebäude, das dem – späten Deutschlands mit großem Aufwand begannen werden. Aus- – Bauhaus damit am nächsten kommt. richter ist der “Bauhaus Verbund 2019” […]. Dies ist natürlich ein zugespitztes Bild, denn von 1928 bis In der Lesart des Bauhausverbundes steht das Bauhaus für 1930 war ja noch der Schweizer Architekt und Sozialist Han- das “helle, kreative Deutschland”, das die dunklen Seiten hie- nes Meyer Leiter des Bauhauses. Nicht nur wegen ihm galt siger Kultur und Geschichte ausblendet, wie Hanno Rauter- das Bauhaus den Nationalsozialisten als Brutstätte des Kul- berg am 17. Januar in der ZEIT kritisch anmerkte. Er beruft turbolschewismus. sich auf Untersuchungen, die schon lange den Mythos des Es ist hier nicht der Raum, die Verwerfungen des Bauhauses Bauhauses in seinen Wurzeln und Entwicklungen hinterfragen umfassend darzulegen, aber für unseren Zusammenhang ist und differenzierter beurteilen. So war das Bauhaus nicht die es nicht unwichtig, darauf hinzuweisen. Und: es besteht die einzige innovative Einrichtung. Fortschrittlichkeit war gerade Gefahr, dass nach fast einem halben Jahr viele des Themas in seiner Anfangsphase, wo sich Esoteriker am Bauhaus tum- überdrüssig werden. Die Süddeutsche Zeitung fragte schon melten, etwas sehr Ambivalentes. Später sogar trug das für Ende März, “wann denn bitte mal wieder Schluss sein [kann] den “Neuen Menschen” im Funktionalismus aufgehende Den- mit dem unkritischen Jubel?” Beziehungsweise: “Gibt es den ken eher antiliberale Züge. Auch war es schon gar nicht revo- wirklich keine historisch-kritische Distanz mehr zu diesen Din- lutionär, dass Gropius auf kapitalistische Produktionsmetho- gen?” den und die Zusammenarbeit mit der Industrie setzte. In der Tatsächlich verstehen die Organisator/innen von “Bauhaus Spätphase des Bauhauses, von 1930–1933 unter Ludwig 100” das Jubiläum und die Veranstaltungen nicht so, dass nur Mies van der Rohe, entstanden immer mehr Luxusprodukte direkte Bezugnahmen auf das Bauhaus hergestellt werden und Bauten in einem technoiden Glanz, in dem sich die besit- sollen. Es geht vielmehr darum, ein Zeitbild – auch der Vielfäl- zende Schicht spiegelte. tigkeit – zu zeigen, indem das Bauhaus seine Wirkung entfal- Ein gutes Beispiel dafür ist die Villa Reemtsma in Altona-Oth- tete. Dazu gehören ebenfalls Parallelen und Differenzen in den marschen – mit ihren auf der gesamten Südseite automatisch architektonischen Strömungen der Zeit. BDB-LANDESSPIEGEL 4/2021 29
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